ee De ren. ENG a —* *33 — asian en \ —— — — Pt — FREI I EA Pr ya — RE: BR de ennerne, ER nr nn Ba RER, nen an BRETT, er — — nz nat ERAATI N “ ——— — —— AA KR] EOR-THE BEOPLE FOR EDVCATION FOR SCIENCE LIBRARY OF THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY Be ' neyelopadiſche Zeitung. * ‘ * — r v 2 F x * * — * * Jahrgang —8 DIu — Des no - 7 x * \ v r /} w 4 Ya? / ’ - vr n J + r ‚Senna, BEE } f MDF Erpedistion Dee Ffie J * “ zeitung. So wandelt, ach, mein Gatte noch hienieden! Sch läge fonft in nächtlichfchweren Banden, - Die mir fchon fern die Unterdrücker fandten , And ſchwebte nicht. in Wonne, Luft und. Frieden, Dfirid war zu meiner Dual verfchieden — Doch er ift hell aufs neue mir erfianden: ‚Man freut ſich hoch in feiner Herrfchaft Landen — Des Niles Ebb' und Fluth will. er gebieten. 9 Die Ifie W Geheimnißvoll bin ich hervorgegangen , Doch Elar find meine Wünfche, Wort! und Thaten: Der Sonne gleich, hoch uber jungen Saaten, Will mein Gedeihn die Erde mild umfangen. Und was die erften Geifter Eihn errangen, Das kommt zu mir auf nah und fernen Pfaden: Drum will. ich reden, megnen, thun und rathen Bon allem, was die Edelften verlangen, Sm Zeitenfchoofe lag mein Reich zertrümmert — Doc fiehe, wie es neuerrichtet fchimmert — Mir ift der Preis aus vielen Landen worden. Ein würdger Priefter ging sum Hochaltare, Und brachte mir. das Reine, Gut und Wahre; Er naht fich mir durch die geweihten Pforten. Anubis zeigt durch feine Feueraugen, Die ſich in füßer Eintracht mild umfangen, Was rings die Fluren ewig udihie brauchen. Wenn wonnetaumelnd Wefte ————— In goldne Wogen, die im Felde prangen; Wenn meine Kinder mir in friſchen Wangen Der Luſt Gebethe froh entgegen hauchen; Im Waſſer iſt des Gottes Kraft zu finden — Will ich mein Siſtrum oͤfftrer laſſen hören; Die Hydria trägt, an die Bruſt geſchloſſen Der Oberprieſter, der mein Räthfel loͤſet, ‚Der meinen Ruhm durch alle Welt verkündet, Und tief in Demuth vor mir hingegoſſen, Der Zeiten Frebel vor der Welt entblöfet, Ais 1818. Heft. ı. Die ganze Schaar der Priefter, Priefterinnen Sol mich im Ddenklange dann begleiten; Und Keiner ſoll des Feſtes Feyer ftören! Dann koͤnnet ihr das hoͤchſte Gut gewinnen — Und Sinn und Augen an der Goͤttinn weiden! —* Durch feinen Zweig, und durch den Stab mit, asian. ’ 3 en Bericht über die Arbeiten der Königl. franzoͤſiſchen Academie der Wiſſenſchaften im Jahr 1816. Bon Phyſikaliſcher Theil. - Während dem der König der Klaffe der Wiffenfchaf- ten des Inſtituts einen Namen wiedergab, den nüsliche Arbeiten fat eines Jahrhunderts berühmt machten, waͤh— rend er ihr erlaubte, ſich Manner zuzugeſellen, die, ohne die Wiffenfchaften zu ihren gewöhnlichen Befcäftigunaen iu machen, es fich zur Ehre rechnen, fie zu kennen und ih— nen Dienfte zu leiften, hat er geruhet diefer Gefellfchaft die Drganifation zu laffen, die fie in diefer legten Zeit erhalten, und deren Vortheile eine ſchon hinlanglich bez fatigte Erfahrung fo gut gezeigt hat. Gleich bei ihren Eintritte frey von aller Abhangigkeit, von aller Demuͤthi— sung, ohne Furcht, diefe Dereinigung, welche gemein: Tchaftliche Liebe zu den Wifenfchaften fo natürlich unter- halt, gefiört zu fehen, werden die Mitglieder der Acade— mie jeder mit Eifer die Theile des großen Feldes der Wiſ— Tenfchaften, worein fie fich getheilt haben, mit Eifer zu be- arbeiten fortfahren, und ihre eingefammelten Früchte der Beurtheilung ihren Collegen vorlegen; unfre Berichte fo wie ihre Arbeiten werden alfo ihre alte Form beibehalten, und diefer, den wir jegt dem Publico übergeben , folgt ob: ne Unterbrechung auf die vorhergehenden. Wir wollen winfchen, daß der Friede durch die Verbindungen, welche er etz öffnet, und den Wetteifer, den er aufregt, den Inhalt diefer Berichte immer anziehender machen möge: Phyſik und Chemie. | Es ift bekannt, daß die verfchiedenen Körper und be— fonders die verfihiedenen Flüffigkeiten fich durch die War: me nach fehr verfchiedenen Verhaltniffen ausdehnen. Gay - Lussae hat irgend ein Gefer ausfindig zu ma— chen gefucht, welches die Negel diefer Berhältniffe angäbe. Hierzu ift er, fintt die Ausdehnungen verfchiedener Fluͤßig⸗ feiten über und unter einer für alle gleichen Temperatur zu vergleichen, von einem Muncte ausgegangen, der in Anfehung der Temperatur veranderlich, in Anfehung des Sufammenhange der Theilchen aber gleichfornig if; von dem Punet, imo jede FlüffigFeit unter einent gegebe- nen Druck ins Sieden geräth, und unter denen, die er unterfuchte, fand er zwei, welche von diefem Puncte aus, fich gleichmäßig ausdehnen; dieß find Alkohol und Schwefel Kohle. ( Schwefel-AlEohol); erfterer Focht bei 78%, 41“, imeiter bei 46°, 60, da andere Flüffigkeiten, in diefer Hinficht nicht diefelde Aehnlichkeit zeigen. Er ſuchte dar: auf die übrigen Analogien der beiden genannten Flüffigfei- ten auf und fand, daß fie auch noch darin ſich ahnlich find, daß daffelbe Bolum CBulD eines jeden derfelben bei feinem Siedpunet unter demfelben Druck ein gleiches Dolum Danf gibt, oder mit andern Worten: daß die Dichtigfeiten ihrer Dünfte, fich untereinander verhalten, wie die Flüffigfeiten bei ihren refpeetiven Stedpunete. Gay - Lussac' verfpriht feine Erfahrungen fortin- feren, und bald volftändigere Unterfuchungen über die ‚c uvier. Ausdehnung der, Flüfigkeiten und ihre Warme (Eapari- taͤt)/ verglichen mit der ihrer Dünfte mitzutheilen. | Bu den feiern Aufgaben, womit fich jegt d J beſchaͤftiget, maß man vorzuͤglich diejenigen rechnen, über die Verhaͤltniße, nach welchen die Grundſtoffe fich ver einigen Fonnen, am die Verbindungen der verfchiedenen Grade gu bilden. Man hat in dieſen neueften” Zeiten zu bemerken acglaubt, daß es gewiſſe von der Natur vorzüglich beſtimmte, und im Allgemeinen durch einfache Ausdrücke bezeich⸗ nete Graͤnzen gabe, und nach G. Ls Interfuchungen ber ſtaͤtigt fich dieſes befsnders in Anfehung der Gafßverbin- dungen, wenn man nicht auf ihr abfolutes Gewicht, ſon— * auf ihr Volum unter einem gleichmaͤßigen Druck icht. Diefe Art von Interfuchungen ift vielen Schwierigkei— ten unterworfen, weil es nicht immer möglich ift, die Ver— bindungen iſolirt zu erhalten, und weil wenn man fie aus den Salzen, dexen Beftandtheile fie find, ausziehen will, fie ſich durch die Mifchung der andern Prinzipe diefer Sale oder Durch das Waſſer, das faft immer darinn iſt, jerferen oder verändern. Auf diefe Art kann man die merklichen Verſchieden— heiten der Nefultate von Davys, Daltong, und Gay-Lus- saos AUnterfuchungen in Betreff der Verbindungen des Stickftoffs mit dem Sauerftoff erklären. Aus den in dieſem Sahre von G. L. der Aeademie vorgelegten Berfuchen würde hervorgehen, daß dag Gal- peter Gas ein Volum Stickſtoff und ein gleiches Volum Sauerſtoff ohne Verdichtung enthält; dag unter gewiffen Umftänden fich eine Verbindung von ı Bolum St. und 1% ©. bildet, welche G. L. Acide pernitreux nennt; daß Die gewöhnliche Salpeterfänre aus ı V. St. und 2. ©. be/ ſteht; daß endlich in der Salpeterfäure 4 VB Gt. und 2%, ©. , enthalten ift. | unter diefen verfchiedenen Arten der NWarietaten, wenn man fich fo ausdrücken Tann, der Oxyde oder Sauren, welche Stickfiof ale Wurzel haben, finder ſich eine, die man aus der Deftillation des vorher getrockneten neutralen Salpeter - Bleies erhält. Es if eine fehr fluͤchtige Fluͤßig⸗ feit, von hochgelber Farbe; G. L. fah fie für die Galpe- trige Säure an, deren Beftandtheile durch die Wirkung des Waſſers, das darin enthalten fey, zuſammengehalten wür- den; allein Dulong hat fich durch fehr genaue analytiſche Kerfahren überzeugt, daß fie Fein Waffer enthält, und nennt fie deftwegen waſſerloſe ſ. S. (Acide nitreux an- hydre). Sein Nefultat ward durch die Syntheſis beſtaͤ— tiget. Ein Volum Salpeter⸗ Gas, und etwas mehr als 2 Bolum Sauerſtoff⸗Gas in eine Fünftliche Kälte von 20° gebracht, geben diefe Saͤure, die, unter andern €i- genfchaften die Farbe wechfelt, nicht allein durch Wermi- [hung mit Waffer, fondern auch durch Hitzez ungefaͤrbt bei 20° unter dem Gefrierpunet, wird fie hochgelb bei 15° darüber, faſt roth bei 28°. Wier Theile diefes Galpe- ter Gnfes und ı Th. Sauerſt.⸗G. ebenſo durch die Kälte * — — austreibt. * — gaben eine —— weit füchtigere Fluͤßig⸗ — Feuer zerſetzt Waſſerſt. mit Kohle nicht geſaͤttigt, einen keit als die vorige, welche Dulöng als eine einfache Mi: ſchung der falpetrigen Säure mit einer andern ©. anficht, in der das Verhältniß des Salpeter⸗Gaſes viel größer wäre, D. unterſ. auch die Verhältniffe, unter welchen fich Sauerfof mit Phosphor verbindet , um Säuren zu bilden, Bor ihm geſtattete man nur swei, nach feinen Unterſu⸗ chungen glaubt er es gebe deren vier. Diejenige, worinn der wenisfte Sauerſtoff iſt, erhalt man, wenn eine aleali⸗ ſche Phosphorung ins Waſſer gethan wird; es entwickelt ſich Phosphor⸗Waſſerſtoff, und der Sauerſtoff des Waſſers bildet mit dent zuruͤckbleibenden Phosphor eine Saure, die den Alkali. ‚verbunden. bleibt, und die man durd) D. nennt. fie Hypophospho- zeuxy (phosphorichte) glaubt, aber. daß ihre. Wurzel zum Kai aus Wafferf. zuſammengeſetzt ift. Eine 2. Säure, die D.. Phosphoreux Cphosphorige) nennt, erhält man mittelft Zerferung des Waſſers durd) Verbindung des Chlors mit Phosphor im Minimo, eine Zerferung, woraus. zwei Säuren entſtehen, nämlich Die Hydrochlor⸗ oder Kochſalzſaͤure und Die hier erwähnte; D glaubt, daß fie aus 100 Phosphor und fat 75 Sauerftoff beſteht. Die 5 Säure entficht durch angſames Verbrinnen des Phosphors an der Luft. Wenn fie geſaͤttiget wird, zerfeßt ‚fie ſich in Phosphorfäure und Phosphorige ©: r amd ‚gibt, zugleich auflögliche Salbphosphorungen CPhos- ‚phites), Phosphorungen CPhosphates) weniger auflöglich. Doch halt er fie nicht für ein bloßes Gemeng, fondern vielmehr für eine Verbindung diefer beiden Säuren, die mit Salz: Verbindungen einige Aehnlichkeit habe, und worin Phosphorige Säure die Bafis mache. Nach diefer Anſicht ſchlaͤgt er für diefelbe den Namen Phosphatique @hosphorifhe) vor, um an ihre Aehnlichkeit mit den fauz ren Phosphorungen (Phosphates) ;u erinnern. Diie letzte Graͤnze der Oxygenierung iſt die Phosphor: ſaͤure; das Verhaͤltniß des Ph. zum Sk. iſt darin 100 zu 24. Man erhält fie durch lebhaftes Verbrennen des Phos⸗— phors oder durch Zerfeßung des Waffers mittelft Phosphor - Chlorung (Chlroure) in maximo, und noch auf mehrere andere Arten. Knochen gejsgenen. Sie iſt einerlei mit der aus thierifchen Dtei bolländ. Chemiker, van Marum, Deymann and Paets van Trobſtwyck entdeckten 1796 ein aus Waſſerſtoff und Sohle zuſammengeſetztes Gas, welches fie ölmachendes Gas nannten, weil deffen fonderbarfte Eigen: Schaft darin beſtand, durch Mifchung mit dephlogiftifierten Galfanren- Gas eine ölichte Fluͤſſigkeit zu bilden. Nach der Theorie, die man damals über das orygenierte Koch: falsfaure + Gas hatte, mußte nıan glauben, daß fein Sſtoff. ſich mit dent gefohlten Wafferftoff verbinde, und ſo eine Art Del gebe; jegt aber, da man dahin gelangt iſt, diefes Gas als einen einfachen Körper zu betrachten, den Davy den Namen Chlor gegeben bat, muß man eine andere, Erklärung fuchen. Robiquer und Colin haben fich damit befchaftiget. Sie fanden, daß, wenn man in einen Kolben (Ballon) langſam ı Volum ölmachendes Gas und 2 Volum Chlor einſtroͤmen laͤßt, ſie ſich ganz und ohne Ruͤckſtand im oelichte Feuchtigkeit verwandeln; welche durchg - 6 Abſatz von Kohle und viel Kochfalsf. Gas gibt, d. h. nach der neuen Theorie, hydrochloriſches Gas; das Chlor tritt alfo in Subſtanz im die ‚ölichte Flüffigkeit, Sf es aber darin als Chlor, und direct mit überger Eohltem Wafferft. verbunden ? oder befindet es ſich darin vielmehr verbunden nit den Wafferfi. und zwar als Hydrochloriſche oder ſonſt Salsfaure ? "Die Autoren find auf den erſtern Schluß gebracht worden, durch Induetio— nen, welche aus der fpeeififchen Schwere der Beftandtheile und der Verbindungen gegogen find, da der Galg-Aether, der fehr viele Aehnlichkeiten mit diefer ölichten Fluͤſſigkeit hat, ihnen hingegen aus der Verbindung des Hydrochlorfan- eren Gaſes mit dem gefohlten Wafferft. gebildet fcheint. Chevreul fährt immer fort; mit demfelben Eifer an feiner. chemifchen Geſchichte der fetten Körper zu arbeiten. Wir haben früher nach ihm angegeben, daß das Schweine- fett aus 2 Prineipien beficht, das eine mehr confiftent, das andere mehr fluͤſſig; tie die Wirkung des Alcali die Verbindung derfelben verandert, ein neues dem füßen Koͤr— ver von Scheele ahnlihes Prinzip davon trennt, und die Bildung zweyer andern Prinzipien von faurer Natur darin verurfacht, mit welchen fich Das Alkali zur Seifen- bildung vereiniget; - wir haben die verfchiedenartigen Ver— wandfchaften der Alkalien und Erden mit diefen beyden Säuren, und die Sättigungsfähigkeiten diefer Testeren ange: geben’; endlich haben wir von der v. Chevreul angeftellten vergleichenden Anterfuchung verfchiedener, den Fette mehr vder weniger ähnlicher Körper, Nechenfchaft gegeben ; wie Gallfenfteine, Wallrath, Fettwachs der Teichname, adi- pocire? und son den wefentlichen Verfchiedenheiten, die fie haraekerifiren. In einer diefes Jahr der Akademie vorgeleg- ten Abhandlung: hat diefer arbeitſame Chemiker angefangen, die Urfachen zu unterfuchen, denen die Beftandtheile, die Gerüche und die einigen Delen und Fetten eigenthuͤmlichen Farben zuzuſchreiben find; und er befchäftigt fich mit dem Fette der Menfchen, der Ninder, Schafe, des Jaguars und der Gans. Die Verſchiedenheiten ver Veſtigkeit hängen von den Derhaltniffe der beyden allgemeinen Prineipien der fetten Körper, die andere Verfchiedenheiten aber von befondern und fremden, ab, Chevreul ſchlaͤgt ein No— menclatur > Syftem vor, das der übrigen chemifshen No— menelatur analog ift, fowohl in Anfehung der Grundſaͤtze, die er entdeckt hat, als auch ihrer falkigen Verbindungen. Die beyden Wrinsipe des Fettes follen Steatine und Ela- ine beißen, nach den griechifihen Wörtern, die Seife und Del bedeuten. Sein conſiſtentſtes faueres Prinzip oder feine Margarine, fol Margarinſaͤure, das andere Elain: faure feyn. Der Wallrath wird Eetine heißen u. f. w, lnftreitig werden diefe Namen das Gedächtnif befehweren, allein dieſe Unbequenlichkeit ifE von den Fortfchritten der Wiffenfchaft ungertrennlich, und Umfchreibungen, wodurch der Vortrag verlängert würde, ohne ihn deutlicher zu ma— hen, würden nicht geringere Unbequemlichkeiten haben. . Mineralogie und Geologie, Grönland hat feit einigen Jahren einen Stein in klei⸗ nen! jwölffeitigen nieergrünen Ben geliefert. GSo⸗ , | — | # dalit genannt, weil er faſt auf 34 feines Gewichtes, So⸗ da mie Kiefel und Thon verbunden enthält. ©raf Dunin + Borkowsky, ein Galliziſcher Edel⸗ mann und eifriger gelehrter Mineralog, entdeckte eine un— gefaͤrbte Varietaͤt dieſes naͤmlichen Steins in ſtarken Pris⸗ men, an dem Theile des Abhangs des Veſuvs der Fosso- Grande heißt, beruͤhmt durch Die Menge und Verſchieden⸗ heit der Mineitlich, die die Sammler dort gefunden has ben,. -Diefer Stein, der eine dem Glafe fchr analoge Zu— Jeinmenfegung hat, häfte bey vom Vulkan ausgeworfenen Kryſtallen auffallen koͤnnen, wenn nicht auch zugleich eine Menge anderer Sippen, die nichts mit dem Glaſe gemein Haben) ausgeworfen würde, und ſich die Groͤnlaͤndiſchen So— Dalit nicht in Erdreich faͤnden, worin man Feine Spuren anterirdiſcher Feuer entdeckt. Die Geologie in der wiffenfhoftlichen &orm zu Der fie ſich in dieſen letzten Zeiten erhoben hat, hat weni⸗ ger den Zweck, Syſteme uͤber die Zuſtaͤnde, die Perioden Durch die der Erdball ſchon gelaufen iſt, auszudenken, wie vordem, fondern vielmehr feinen. jegigen Zuftand und die serhältnifmäßige Lage der Maflen, woraus feine Ninde ber ſteht, genau zu beſchreiben dwiſſenſchaftliche Form! ). Man weiß daß man; in dieſer letzten Beziehung, dieſe Maſſen eingetheilt hat in urſpruͤngliche, d. h. ſolche, worin Feine Spur siganifsher Körper fich findet, und die man für al ter als die lebende Schöpfung hält; und in; feeundäre, die alle mehr. oder weniger vol Bruchftücke dieſer Körper findy and alfo. ‚gebildet worden feyn müffen nach dieſen Wefen, Aeberdich find. diefe Mafen gewöhnlich nach ihrer Natur und den Dingen. woraus fie fbefichen, unterſchieden; man hat: fogar Jange Zeit geglaubt, dieſe Stoffe wären auf eine eben fo fcharf abgefchnittene Weife anf einander gefolgt und hatte fich einer san die Stelle des andern ger ſetzt; fo daß fich Feiner ‚von denen, die fih vor den Dafeyn organiſcher Körper: abgefest, ſpaͤter wieder. abgefert hatte, and umgekehrt. EEine fehr unnusgemachte Sadje.] , Das war eine voreilige Behauptung, welche durch genauere Beobachtungen Lügen geftraft worden iſt. Man hat ber merkt, Daß zwifchen diefen beyden Gebirgsarten.es noch gewiffermafen gemifchte gibt, worin alte Stoffe fid) wiedererzeugen nachden fich neue gezeigt haben; wo einige organiſche Körper von eben ſolchen Maffen bedeeft -find, wie diejenigen, von denen man glaubte, fie hätten, feit Le— ben auf dem Erdballe fich gezeigt, aufgehört fich absuferen. Diefe Denfmaler des Uebergangs eines Zuſtandes der Dinge im einen andern find 1ebergangsgebirge genannt worden. [Bon diefen iſt doch wohl ſchon länger die Nede, als feit der letzten Zeit] Sie find nicht allemal Teicht als folche zu erkennen; und Brochant, in einer ver einiz ger Zeit befannt gemachten Abhndl. hatte feinen ganzen Scharffinn son Nöthen, um die größten Stüce des Tha— les von Tarantaise zu dieſer Mittelkiaffe zu bringen, um fo mehr da man-damals noch Feine Schalthiere entdeckt hatte, deren Daſeyn in diefen Felfen auf die fchmeichel- haftefte Art,.die Eonjecturen und Urtheile Diefes gelehrten Geologen beftätiget hat. LSchon lange in Graubündten, eonf.-siplacer: Alpina v. Salt! und Steinmüller.F Seitdem hat er dieſe Art Unterfuchungen: weiter aus— aebreitet, nnd fie, hefonders in dieſem Jahre, anf Die al⸗ “gegeben haben. ten Gnpfe angewandt, die fich haͤufig in gewiffen Theifen der Alpen finden, und wovon alie Reiſende, die hber den Mont-Cenis gehen, nothwendig ungeheure Maſſen bemer— Fon muͤſſen. Nachdem er mit forgfamer Genauigkeit alle Umftände ihrer Lagerung befchriehen ; und oft die Berge umtrollt Ceontonrne), 'hat, am deren Seiten’ fie fich finz den, zeigt: der Verfaſſer "ihre Engerungs und Natur- Ber haͤltniſſe mit den Uebergangs-Gebirgen, und beweiſet, daß ſie in dieſe Klaſſe geſtellt werden muͤſſen. TDDas hätte alſo auch auf die Franzoſen gewartet! Schade Bad: J Cuvier nicht mehr Deutſch verſteht. — — Die Urgebirge ſelbſt find nicht immer leicht zur ar teriſiren; ihre miegelmaͤßige Lage, die Auiererdentli- chen Strecken/ wo man Dieweilen ihre Verhaͤltniſſe und De unmerklich in’ einander "übersugehenden Derändermgen ih⸗ ver Zufammenfegungen verfolgen mnf, machen große Schwierigkeiten. Eben ſo hat Brockant durch lange Rei⸗ fen und muͤhſelige Unterfuchungen herausgebracht, daß die hohen "Gipfel der Alpen vom Mont - Cenis bis zu m St. Gotthard, und beſonders der Mont-Blane nicht; wie man geglaubt hatte, eigentlich fugenannter Granit find; "fon: dern eine nicht Eryftallinifche und an Feldſpath reichere Varietaͤt eines Talkigen und Feldſpathigen Felſens, der in einem ziemlich großen Theil der Alpen vorherrſche, und oft Erze in Schichten hat; zugleich bat er ſich uͤber zengt, daß eine aͤchte Granitgebirgsart am mittaͤglichen Rande der Kette herrſcht; und nach der Analogie haͤlt er es us wahrfcheinlich, daß diefer Granit die talkige Gebir trägt; woraus er der Schluß sicht, daß die hohen der Alpen nicht der relativ ältere Theil diefer Berge Mm [Diefes alles gehört wirklich Br.J Wir haben feiner Zeit, ‚von einer durch Ramo nd in den Pyrenäen entdeckten feht analogen. Befchaffeuhei An⸗ zeige gemacht. Jedoch muß man bemerken, daß die des Granits unter den bekannten Felſen, Ausnahmen ler det. Von Buch hat in Norwegen entſchieden Granite, die deutlich als ſolche zu erkennen ſind, uͤber Gebirgsarten gefunden, die man für, jünger hielt, und ſogar über Ver— fieinerungs s Sagern. Dieſe Thatſache iſt gleichformig: in Sachfen undabis zum Kaukaſus beobachtet warden. = De Bonnard, feangöfifcher Ingenieur des Mines, der als eine fir ung ehrenbolle Auszeichnung, der Genlogie die erſte vollſtaͤndige Befchreibung. des fachf. Erzgebirges gefchenft hat, dieſer Provinz Sachſens, die gewiffermazs fen das Waterland der Geologie ifi. De Bonnard hat in diefem Werke es ſich befonders angelegen ſeyn laſſen, die Stellen zu beftimmten, wo der Granit den andern Gebirgs— arten nachfteht Cinferieur), wo er einige Derfelben ber herrſcht (superienr). Man kann nicht zweifeln nach feir nen Unterfüchungen, daß der Granit vom Dohna in dieſem letztern Falle fen, fo wie es die fachfifchen Beobachter ans An andern Orten aber, befonders bey Freyberg hat man ſich su ſehr Drühe gegeben; aus einigen Unregelmaͤßigkeiten in der Form dieſer Maſſen, woron bier weilen einige Borfprünge durch Die fie bedeckenden Felſen zu Tage Fommen, die Herrſchaft (supexiorite) des Granits iu ſchließen. Pebrigens ſcheint es, daß dije Kette, welche N bj en Sachſen yon Boͤhmen trehner auch an einer Seite ihres games; an der mittaͤglichen Granite hat, U 9 Diefe Schrift von Bomnard enthält viele andere ſchaͤtz⸗ bare Sachen über die Natur und Lage (Position nicht Gi- “sement) des Bodens der berühmten Provinz, die er un⸗ teifincht hat; ſo wie über die reichen Gange, "die fie nach allen Richtungen hin durchlaufen / And die fo lange bon fleifigan Bergwerkern bearbeitet werden, In dieſer Hin⸗ ficht Hat diefe Schrift für die Geologie amd Bergwerk⸗ — ıd nach und nach erhoͤht md mindert, fie meiftene gewöhnt Waſſer ju leben, daß ihnen nicht natürlich ift. Indeſſen uͤdt bey einigen Gattungen dieſer Verſuch nicht um fie erfragen Feine Veränderung ihres gewöhnlichen Waſſers. Die: Natur wieß ſchon vorher anf dieſe Reſultate hin; gewiſfe Auſtern Cerithien, die gemeine Muſchel, ſteigen in’ der Fküffen ſiemlich Hoch hinauf umd man -fieht eis nige Limneen an Stellen; wo das Waffer viel Salziges eben fe bey den andern ver⸗ erden Finnen, in einem Kunſt gleichen Werth. 9° Hexon de Villefosse, jetzt · freyes Mitglied der Aka⸗ demie hat auch diefer Kunft einen großen Dienf geleiftet durch ſein Werk: De la Richesse minerale, Der erſte gro. gedruckte Band ; der von der Verwaltung der Berg- werke handele, iſt ſeit langer Zeit bekannt und gefchäßt. Der zweyte, worin von ihrer Bearbeitung gehandelt wird, it der Afademie im Manufeript uͤberreicht. Der Verfafl. vereiniget darin von allen Geiten; welche die zahlreichen Wiffenfchaften darbieten, ans denen die Theorie entipringt, “seine ungehenre' Menge praetifcher Thatfachen, die er auf feinen Reifen und im Lanfe feiner Amtsgeſchaͤfte geſam—⸗ welt, fo daß die Vorfchriften darinn anf Beyſpiele gegrün- vom Meere erhält. i i Marcel de Serres'hat feine Unterfuchungen über diefe Süß: Waffer +Böden, wovon wir in unferer Analyfe von 1913 Anzeige gemacht haben, fortgefent. In dieſem Jah⸗ re hat er beſonders eine Formation dieſer Art bekannt ges macht, die er fuͤr neuer als alle uͤbrigen haͤlt, und an 7 yerfchiedenen Orten in der Gegend vor Montpellier ent⸗ Sekte. Seine Beobachtungen fuͤgen fich sum Theil denen von Beadant an: er unterſcheidet die Gattungen um Montpellier in ſolche, die nur alfein im fügen. Waſſer ler ben zu koͤnnen feheinen ; in ſolche, die in ſatzigem Waffer, deſſen Maximum 2° 75 iſt , leben Tonnen, und in folche, Benen das Meer⸗Waffer nothwendig su ſeyn fcheint. Er det ſind, die nichts Ausgeſonnenes pabat; fondern alle irgendwo in Ausübung gebracht ſind. Ein herrlicher Atlas Mrelkt alles dieſes dem Auge dar; man ſieht darin geo logi⸗ ſche Charten von Harz und von Sachſen, der wegen des Alters ihrer Bergwerke beruͤhmteſten Länders Plane und Durchſchnitte von allen Beſchaffenheits 7 Arten der Erje in der Erde fowohl; als auch von dem Wegen, die’ die Kunſt zur Herausſchaffung derfelben geoͤffnet hat, and alle Arten von mechanifcher Kunft die man hierzu anwendet; alle dieſe Materialien waren noch nicht bekannt gemacht und find vom Verf. an Ort und Stelle geſammelt. TAr- uiges Lob für Deutfchland. Das mögen die Harzer adeli- chen Berghauptmaͤnner einſtecken. - Der große Nutzen ei⸗ nes ſolchen Werkes laͤßt ſich nicht bezweifeln fuͤr ein Land, no die Kunſt, von der es handelt, noch ſo wenig bluͤ⸗ hend iſt. [Bar Erholung.) ö Die von Brongniart und Cuvier gemachte für die Geologie fo wichtige Entdeckung über gewiffe ſteinige Erd- ſchichten, die nur bloß Land - und Suͤßwaſſer⸗ Schalen enthalten, und alfo nicht wie die andern Schalen Lager im Meere gebildet worden ſehyn Finnen, hat im gang Eu⸗ E zopa fehr viele Unterſuchungen veranlaft. Wir haben zu ſfeiner "Zeit über die son Marcel de’ Serres und Daude- bart de Ferussac, über den Boden des fühen Waſſers serfchiedener Gegenden in Frankreich, Spanien und Deutſchland berichtet; in England find ähnliche fehr aus- gebreitete angefiellt worden. In dieſem jetzigen Jahre hat Beudant, ı Prof. zu Marfeille, dieſe Materie unter einem neuen Geſichtspunete betrachte, Da man an einigen Stellen Suͤß Waffen Schalen mit Meer 2 Schalen: ver⸗ miſcht finder ſo hat er durch Erfahrungen auszumitteln geſucht, bis wie weit. Mollusken des ſuͤßen Waſſers ſich gewoͤhnen koͤnnen ins ſalzigen Waſſer gu lehen, und fo um⸗ gekehrt, wie weit Meer⸗Mollusken das ſuͤße Waſſer ertra⸗ gen koͤnnen. Er fand, daß alte diefe Thiere ſchnellſterben, wenn man plößlich ihren Aufenthaltsort verändert, daß wenn man aber bey den einen die Salzigkeit des Waſſers erklärt daraus einige fehr ſeltene Mifchungen von Yeberz bleibfeln dieſer Weſen · sonen BI Der Boden; den er beſchreibt beſteht zunächft aus zwey Stockwerken, die verfhiedenartige Schalen enthalten. Das ybere: hat Land und Waller - Schalen zugleich Die neire Formation liegt anf der Oberfläche verfchiedenarfiger Böden, And vorzͤglich auf dem Gipfel der Hügel oder Hocjebeiten. Man ſieht da viele Landſchalen und Pflanzen Abdruͤcke, die ganz denen jetzt auf dieſem Boden lebenden ahnlich find. | Im Maafe, wie man in Enropa die Methoden der geologifchen Beobachtungen ergründet, finden“ fich eifrige aturforfcher, welche diefelben in entferntern Ländern anz wenden, und dort die Natur denfelben Geſetzen getreu finder. * Ki Wir haben mehrmals der ungeheuren Arbeiten des M. de Humboldt, über die Struetur und die vefpertive Erhöhung der Berge im beyden America erwähnt, Diefer gelehrte Neifende ſcheint durch eine Zufammenftellung der in Indien erhaltenen Refultate über die Höhe mehre⸗ rer Hörner dieſer ungehenten Kette, die dem Alten unter dent Namen Jmaus bekannt war, und wo die Indier (Hindus) die Haupt= Begebenheiten ihre Mythologie hins verſetzt haben, ein Vorſpiel von nicht weniger wichtigen Ar⸗ beiten geben zu wollen. dd Nach den trigonometriſchen Ausmeſſungen des engl. Ingenieur Webb’ wären 9 diefer Hörner höher als der Ehimboraſſo, und einer son ihnen, der höchfte bis jetzt auf der Erde bekannte Berg, hätte 4063 Klafter oder ger Meter? oder nach andern Berechnungen ſogar 4208 Klafter oder 8187 Meter. De Humboldt macht in dieſer Abh. eine gluͤckliche Anwendung von dem Geſetzen der Pflanzen ⸗Geéographie, um die Hoͤhen⸗Meſſung gewiffer Hochebenen, die man noch nicht hat unmittelbar aufnehmen koͤnnen, zu erfeken; und je nachdem diefe oder jene Pflange an einer Stelle wächft, beſtimmt ex nach der geogr. Breite, welche Höhe die Ger Tr gend,“ auf. der dieſe Stelle fich findet, nicht überfchritten Haben kann. Dief wird ein merfwürdiger Gegenſtand zur Entfcheidung für die Keifenden fenn, welche nach dent häufigen Verfehr, der ſich zu machen beginnt, gewiß immer mehr und mehr jene Thaler und Berge des Imaus, diefes Thibet, diefes Boutan, diefes Nepaul bereifen, werden diefe vielleicht wichtigſten Gegenden der Welt für die Ge- fohichte des menſchlichen Gefchlechtes, wenn von da, wie alles ankuͤndiget, wirklich unfre Art: (Rage) herunter ge— kommen ift. Auf einen eingefchranfteren Raum» hat Moreau de Jonnes, der Fürzlich zum Eorrefoondenten ereannt worden ift nicht unterlaffen, aͤhnliche Beobachtungen anzufellen. Er hat der Akademie eine gevlogifche Charte eines Theils. von Martinique überreicht, auf welcher mit vielem. Sleiffe die Gebirgshöhen und die Hügel, wovon es bedeckt. ift, be; fonders des Ausgebrannten Bulcans [Pelee], der diefe Un— ebenheiten, über: die er hervorragt, gefchaffen zu haben fcheint, angegeben worden ſind. Der Verfr dehnte feine Forſchungen auf Die Geologie eines großen Theils der An— tilfen aus. Vulkaniſche Spisen nehmen die hohen Mittel- puncte diefer Infeln ein, und heißen Mornes; die La- vagrathe, die von ihnen herabgelaufen find, werden Bar— res genannt, und die Hochgebirge welche fie durch ihre Ausbreitung unten gebildet haben, nennt man Plainiers. Diejenigen Inſeln, wo nur ‚eine Bergſpitze und ein einziges Syſtem von Abdachung iſt, wie Saba,. Diéves, St. Vincent, find kleiner und weniger ergiebig für. den Ackerbau. Sie haben Feine guten Haͤben weil diefe nichts als Ausgänge der zwiſchen 2 oder mehreren Syſtemen frey gelaffener Thäler find, mie man dieß zu Guadeloupe, Martinique, Domingo, St. Lucie, Grenade u. a. fin det. Marrinigne befonders feheint aus 6 vulkaniſchen Heerden entflanden zu feyn, und bat noch 6 Spisen, von denen all fein Boden abhangt. De J. giebt uns die ges naue Topographie und Mineralogie einer dieſer 6 Spitzen, n. die des kahlen Berges [Pelee]. Er halt dieſe vul— eanifche Natur für-fo allgemein, daß er fie.fogar als Ba— fig der Antillen annimmt, die von auffen nichts, als Kalk: ftein, der entſchieden Muſchelkalk ift zeigen, wie Barbados und‘ das Haupt: Land von Guadeloupe. Das eigentliche beſteht aus 4 Ausbruch ⸗Syſtemen; eines derfelben das Sihwefelige (Sonfridre) iſt noch etwas in Thaͤtigkeit. D. Ionnes gibt auch. eine genaue Beſchreibung davon in einer allgenteinen Statiſtik diefer Inſel. Botanik und Pflanzen » Bhnfivlngie. Eine der höhften Anfichten der Botanik und die mehr als irgend eine andre diefen Theil’ der Naturwiſſen⸗ ſchaft dem großen Ganzen. der phofifalifhen Wiſſen⸗ fehaften anteihet, iſt die Pflanzen-Geographie, gder die Wiffenfchaft der Vertheilungs-Gefege der. Pflanzen mach der Polhoͤhe, Bodenhöhe, der Terweratur und) dent Grade der Feuchtigkeit und Trockenheit des Klimas De Humboldt, durch deffen Reifen diefe Art Kennt⸗ niffe fo mie viele andere, bedeutende Fortfchritte gemacht haben, gibt davon fo eben eine gewiſſerm. vollſtaͤndige Abhr un- ter dem. Titel: Prolegomena de dismibutione geogra- phier plantarum secundum cocli temperiem er altirudi- 2 nem Montium. Paris 1817. 8, ein Werk, worin er zu⸗ gleich tiefdurchdachte Unterfuchungen über: die Vertheilung der Wärme, entiveder in Beziehung auf die Lage der Ders ter oder der Jahreszeiten vorlegt; denn: nicht allein die- Liz nien, unter. welchen: dieſelbe jährliche mittlere Märme herrſcht, Taufen gar nicht mit dent Aequator parallel, fon: dern auch an den Dertern, die im Ganzen eine gleiche mittlere Wärme haben, find die Winter und Sommer ſich bei weitem nicht gleich; dieſe mittlere Wärme kann mehr oder weniger gleichmafig über das Ganze des Jahrs ver theilt ſeyn; und es iſt begreiflich, daß dieſe Verfchiedenz heiten großen Einfluß auf die Verbreitung-der Pflanzen haben muͤſſen. Der Verf. geht hierauf su den Unterſchie— den über, die von den Erhöhungen über dem Meere ent- fieben, und die wieder fih nicht: an allen Orten gleich bleiben: oder denſelben Gefegen folgen, . Endlich kommt der De H. zu einer ganz neuen Anficht, über welche er auch eine franzöfifche Differtation gefchrieben bat, n. von den Gefegen der Vertheilung der Pflanzen-Formen. Wenn man in. jedem Lande die Anzahl der Pflanzen gemiffer rich⸗ tig beſtimmter Familien, mit der ZotalzZahl der Plan- zen vergleicht, fo findet man auffallend regelmäfige Zahr len-Verhaͤltniſſe. Gewiffe Formen werden gemeiner ; je näher man dem Pol kommt; andere hingegen vermehren ſich gegen den Aequator; andre, endlich erreichen ihr Mas ximum in der gemäßigten Zone, und nehmen. gleichmäßig bey zu großer Wärme. und. zu großer Kälte abz und mas fehr merkwürdig iſt, Diefe Vertheilung bleibt zund am den Erdball diefelbe, nicht nad). den geographifchen Parallelen, fondern denen, die De H. die ifothermifchen ſgleichwar— men) nennt, d. b. den Linien der gleichmäßigen: mittlern Warme. Diefe Gefese find fo fefiftehend, dag, wenn man in einem Lande Die Zahl. der Gattungen einer der Famiz lien, von welcher De H. eine Tabefle gegeben hat, kennt, man daraus fat die Total⸗Summe der Gemächfe und der Gattungen jeder der andern Familien folgern kann. Dieſe eben erwähnten Einleitungen fiehen gu Anfange des großen Werkes über die neuen Pflanzen, die er unter der Linte in America entdeckt-hat, welches De’H. Bon- pland und Kunth jest eben herausgeben. Dieſer reichfte und vielleicht prachtvollſte Zuwachs, den die Botanik mie einem Male erhalten hat, wird in 6 Bänden: in: 49 abge: handelt werden mit boo Kupfern, und den Befchreibuns gen von mehr ald 4000 Gattungen. Der erfie Band,ıder alle Monveotyledanen enthält, erſchien in dieſem Tahres es find darinn 53 neue Sippen, und allein unter den, Palz men 25. neue Gattungen. De IH. und Bonpland: haben zugleich das Ende ihrer Befchreibung der Melaftomen herausgegeben, ein Werk von noch prachtvollerem Aeußern, das aber nicht für alle FAanzen fo fortgefegt werden konn⸗ te; ohne fuͤr die Wilfenfihaft und die Verehrer derſelben gar zu koſtſpielig und zu langſam zu werden. Sinden man ſo die ungeheuren Ausbeuten des großen und muͤhevollen unternehmens dieſes berühmten Reiſers einſammelt find, die Liebhaber der Wiſſenſchaften zweyfelhaft / vob ſie benz, Muthe, den er bey fo vielen Wiederwaͤrtig und Muͤhſe⸗ ligkeiten behalten, oder der Ausdaner, womit er ‚feine Genuͤſſe ihnen mittheilt, mehr zu verdanken haben. Er that nicht allein aus eigenen Mitteln mehr als viele ander Be . — * * Kae die von Fürften gefchieft and beſonders unterhalten —9 ſondern er hat ächlich das einzige Verdienſt/ es nicht fo zu machen, wie die meiſten Regierungen, die⸗ wenn fie ungeheure Summen auf eine Unternehmung ver⸗ ande haben, es faſt immer verſaͤumen, die Nefultate der: felßen auf eine nur etwas vollſtaͤndige Art befannt iu ent eben: auch laͤßt ers in: London mit Hoorner "ein Werk in ato erfiheinen , welches 300 Gattungen Monfe, Slechten und andere Cryptogamen enthalten wird.’ Er hat der Academic ein Kupfer davon überreicht. De Beauvois, deſſen Beharrlichkeit, mit der er die auf feinen Reifen gefammelten Pflanzen und: Infeeten ber Fanınt macht, gleiches Lob verdient, hat in diefem Jahre die agte und ı5fe Lieferung feiner Flore d’Owäre et de Benin herausgegeben, und, nicht zufrieden mit feinen aͤl⸗ tern Ausbenten, hat er die außerordentliche und nachtheilige Raͤſſe dieſes Jahres. benutzt, um fein Studium der Ge: - wächfe aus der Klaffe der Pilze fortzufesen. Der anhalz tende Regen hatte deren fo: viele hervorgelockt, daß fich mehrere fanden, die den ‚früheren; felbft denen in dieſer - Art von Entdeckungen gluͤcklichſten Botanikern entgangen waren, Ed waren eine’ Variefät von Sclerotiwm ‚die faft 34 der Erndte an den Steckbohnen, an die ſie fich anſetzte, gerfiörte seine neue Gattung Sphaexia, die außerordentlich diele Zwiebeln verwüftete: eine neue Gattung Uredo, die ihnen noch nachtheiliger war; endlich, was fehr merkwuͤr⸗ dig iſt und wenig Benfpiele im Pflanzenreiche darbietet, eine neue Sippe Schmarotzer⸗ Pflanzen ; die anf einem anz dern Schmaroger waͤchſt, und dem Gewaͤchſe das beyde ernähren muß, beträchtlich ſchadet. Es iſt dieß eine Art von Knollen ; der fich über der Wirizel der Orobanche ra- mosa anfekt , die bekanntlich die Schmaroger + Pflanze des Hanfs if. Diefer Knollen‘ zeigt Charaktere, die ihn den - Srüffeln und Sclerotium nähern, aber mit Abweichungen; welche ihn als neue und mitten innfichende Sippe beſtim⸗ - en. De Beauvois nahm fich vor, feine Beobachtungen - Eünftiges Jahr über diefe merkwuͤrdige Pflanze fortzuſetzen, und ihr dann einen Namen zu geben, wenn er ihre Art zu erg und ihre ganze Drganifation wird genauer erforfcht x en. Bekanntlich fleben die Pflanzen aus der Familie der Dipſaceen, z. B. Scabiosa, den Bufammengeferten durch mehrer Charaktere ihrer Blüthen und Früchte) ziem⸗ Uch nahe; das deutlichfte Kennzeichen, welches fie von jenen unterfcheidet, ift, daß die Staubbeutel ganz frey fle- ben. Die Botaniker haben einige Pflanzen entdeckt, mit Bluͤthen ebenfalls aus mehreren Eleinern Blumen beftehend, deren Staubbeutel nur an ihrem untern Theil verbunden find. Man wufte lange nicht, welchen Plaz man) ihnen J anmweifen follte: Henri de Cassini, der fie unterfuchte, in Folge feiner großen Arbeit über die Familie der Synan⸗ 1 thereen oder Zufammengefegten, wovon wir mehrmals zu h reden Gelegenheit gehabt haben, fand fie von den Synan- = ui > = a Ze thereen dadurch verfchieden, daß ihre Staubbeutel am obern Ende Feine Anhängfel haben; daß ihr Griffel und ihre J Narbe anders gebildet ſind; daß ihr Same im obern Theile Der Hoͤhlung des Ovarii haͤngt und ein dickes und flei— De — — ſchiges Albumen enthält. Von den Dipfareen weichen fie ab durch die unterwaͤrts vereinigten Staubbeutel und ihre abwechfelnd fehenden Blätters aber die meiften andern Charaktere haben fie mit dieſen beyden Familien gemein. Daher glaubt de Cassini, daß man eine befondere Familie ale Verbindung zwifchen den beyden andern daraus machen könne, und nennt fie Boopideae. Sie foll die Sippen Calycera von Cavanilles, Boopis und Acicarpha von Jus- sieu enthalten. ? Wir haben im verfloffenen Sahre die Meinung des de Candolle angezeigt, über jenes fhädliche Wefen, Mutz terEotn genannt, welches fih in den Yehren des Korns und einiger andern "Getraidearten findet, befonders in feuchten Sande und bei naffer Witterung. Das Jahr 1816 hat ünglücklichermweife viel davon erjenge, und Virey hat über dieſen Gegenftand einige Anterfuchungen angeftellt, welche ihn bewegen, das Mutterkorn für eine Ausartung des Kornes zu halten, wie man dieß vordem gemeynt hats und nicht für einen Pilz aus der Sippe Sclerotium, wie eö Candolle glaubte. Er fagt, er habe Mutterkörner be merkt, die nicht nur ihre natürliche ‚Form behalten, fon dern an denen man noch Reſte von der Narbe gefehn, und er erinnert an Tessierg Behauptung, daf man in vielen Achren Körner: bemerkt, die nur zur Hälfte Mutterkorn find; bald im obern Theile bald an der Baſis. “ "Vaugquelin hat bey diefer "Gelegenheit. eine verglei- chende Zerlegung des geſunden Roggens, des Mutterkorn⸗ Roggens und eines deutlich als ſolches anerkannten Scle- rotiumg gemacht. Man findet im Mutterforn weder dns Stärfemehl, noch dein Klchery in ihrem natürlichen Zuſtande, obgleich eine ſchleimige und eine pflansig = thierige Materie, die zur Faͤulniß geneigt iſt, fich überflüßig darin findet. E enthält ein ganz entwickeltes fires Del. Die Beftandtheile des Sclerotiumg find fehr davon verſchieden. Obgleich diefe Verfuche nicht entfcheidend find, fo haben. fie doch einige Leute veranlaft, mit Virey in zweifeln, daß das Mutterforn ein Schwamm fey. Gail, Mitglied der fhönen Künfte, hat uns einige Fritifche Unterfuchungen über die Pflanzen mitgetheilt, des ren Theverit erwähnt. Sie gehen weniger darauf aus, die Gattungen dieſer Pflanzen anders zu beftimmen, als zu erflären, wie Theverit ihnen hat gewiffe Bennamen geben oder gewiſſe Vergleichungen daraus herleiten Fönnen : fie gehören alſo fowohl zur Philologie als zur Botanik, und das Publieum wird fie genauer aus dem Bericht der Arbeiten der Academie, zu welcher diefer berühmte Helles nift gehört, Fennen lernen. Zoologie, Anatomie, und Thier-Phnfinlogie. Die Thiere haben auch ihre Geographie, denn. die Natur hält auch jede Gattung derfelben in gewiffen Grän- jen, an Bändern, denen mehr oder weniger analog, wel- che die Verbreitung der Gewächfe aufhalten. Zimmerz- mann gab vormals; ein Werk über die Vertheilung der vierfüßigen Thiere heraus, das nicht ohne Celebrität blieb. Latreille hat eben eines dergleichen über die Infeften ber kannt gemacht. Man fühlt, daß dieſe Wertheilung in ger nauer Verbindung mit der der Pflanzen fliehen muß; und 15 wirklich finder man auf den Bergen eines waͤrmeren Landes diejenigen Inſecten wieder, die Die Ebenen eines kaͤlteren Landes bewohnen. ’ Der Unterſchied von 10 — 12 Breiten⸗ graden bringet immer, bey gleicher Höhe, beſondere Inſee— ten; und bey einem Unterſchied von 20-24 Grad, ſind faſt alle Inſecten verſchieden. Man bemerkt aͤhnliche den Laͤngen entſprechende Veraͤnderungen, aber in weit betraͤcht⸗ licheren Abſtaͤnden. Die alte und neue Welt Haben Inſeeten⸗Sippen, die ihnen eigenthümlich find, und die Gattungen’ fogar derer, welche beyden gemein find, haben bedeutende Verſchieden⸗ heiten. Die Inſeeten der Laͤnder, welche das Becken des Mittelmeers einſchließen, und die des ſchwarzen und Ca— piſchen Meeres, auch die Inſecten eines großen Theils von Africa haben viel Aehnlichkeit mit einander. Diefe Laͤnder find beſonders der Wohnort der Kaͤfer, die fünf Gelenke an den vier vordern Fußwurzeln und eines weniger an den zwei hintern haben. Anterien hat, aufer den ihm eigenen Sippen, fehr viele Pflanzen = freſſende Inſecten; j. E. Chrysomelae, Rüfelfafer, Cassidae, Cerambyces, Papiliones: Die von Aſien jenſeits des Indus ‚haben eine. große Verwandtſchaft in Anfehung der Familien und der Gippen, zu denen ſie gehören, Die Gattungen von Pen: Holland, obgleich denen der Molucken nahefichend; weichen doch durch weſentliche Charaktere) von: ihnen ab: Die Infeln des Südmeers und Sid America fcheinen in diefem Betracht einige allgemeine Aehnlichkeiten gu verra⸗ then, während die Entomologie von Africa in mehrere Stuͤcken wefentlich mit der yon Suͤd-Ameriea zu eontra⸗ fieren fcheint. ' . Sm weftlichen Europa zeigt ſich die Herrſchaft der ſuͤd⸗ lichen Inſeeten fehe merklich, fobald man von Norden gegen Mittag in Die dem Bau des Oelbaunis guͤnſtigen Laͤnder kommt. Das Daſeyn des Searabaeus sacer und der Seorpionen zeigen dieſe merkwuͤrdige Veränderung der Temperatur; allein diefes tritt im nördlichen America, erft in einer Breite, Die dem Aequator auf ungefaht 5-— 6 Grad näher liegt, ein. Die Gefinlt der nenen Welt, die Natur ihres Bodens und Klimas bewirken diefe Verfchie: denheit. J Latreille zeigt darauf eine neue Theilung der Erde nad Climaten. ‘Grönland, obgleich es fehr nahe an Ame- rika liegt, feheint doch nach der Tauna, die Otho Fabri- cius davon herausgegeben hat, in dieſer Hinſicht ſich mehr den? nördlichen und weſtlichen Europa zu nähern. Menigftens Eann man Grönland als Mittelland zwiſchen den beyden Welttheilen betvachten, : Nach diefem Grunde nimmt Latreille e8 als erften Ausgangspunct eines Meri- dians an, det, 34° weſtlich von Parifer vorbengeht, in den Atlantifhen Drcan verlängert, auf dent Band: wichs⸗ Lande um 60° fuͤdlicher Breite, den non plus ulıra unferer Entdeckungen gegen den antaretiſchen Pol hin, endet. Diefer Meridian, vom 84° nördlicher Breite an'ge- rechnet, dem festen, durch Schaͤtzung wahrſcheinlichen Punkte der Vegetation, und dann jenſeits bis 60% ſuͤdlicher Breite, iſt durch, dem Aequator parallel laufende, Zirkel von ı2 zu ı2 Graden getheilt. Die Zwiſchenraͤume bilden ebenfo viele Klimate, welche Latreille durch die Namen, "Polar, Baf-Polarzı sheres; mittleres,uber®ro- 36. vifch, Tropifch und Aequatorial⸗Klima bezei net Da aber die americanifchen Infeeten —— nach von denen des alten ‚Landes ‚abweichen. Ldas wilf, mit dem vorigen nicht recht. fimmen], und von Becken, des Indus an die Inſeeten des oͤſlichen Aſiens ich in mehren ten allgemeinen Betiehungen von denen der weſtüchen Theile zu entfernen ſcheinen, fo theilt Datreille guerf die beyden Hemifpharen durch einen andern Meridian, den er anf ıg2° oͤſtlich vom Pariſer annimmt, und dann Tedes feſte and durch zwey andere Meridiane in zwey große Stückes ein M. if 62° weiter öftlich als der Parifer und geht durch die weftlichen Gränzen des Beckens des Indus; Der andere durchfchneider America 106° weſtlich vom Parifer Meridian, and trennt den Theil des feſten Landes davon, "der geo— graphiſch und vieleicht: auch in’Anfehung der Natur + Era zeugniſſe Afien am nächften fteht. Die beyden Hemiſphaͤren find alſo der Länge nach im zwei Zonen getheilt, ' in die öftliche und die weftliche, Y: TE Ganz Paris Hat das Weib fehen koͤnnen, die vom Vorgebirge der guten Hoffnung gebracht war und öffentlich unter dem Nanıen: Hottentottifhe Venus gejeigt worden. Gie gehörte zu einer: Nation des. innern Afrikas, die bey den Cap⸗Bewohnern durch ihre Wildheit berüchtige it, und. die durch die Dürte der Striche, : welche fie bes wohnen und Durch die Verfolgungen der Nachbarvoͤlker in den elendeften Zuftand verfegt worden. ’ Ihr kleiner Wuchs, die fonderbare Geftalt ihres Kopfes, ihre gelbe Haut, und befonders der außerordentliche Vorfprung des Gefaßes bey den Weibern fcheinen eine befondere von den ſie umgeben— den Negern und Kafferm unterfchiedene Ley (CRace ) datz aus zu machen, Befonders hat man viel von der Schuͤrze der Weiber geſprochen, die die erfien Reifenden anfangs fehr unbeſtimmt beſchrieben, und einige neusre Reiſende beynahe ganz ‚geläugnet haben. air a ie Die hier erwähnte Berfon ftarb su Paris, und Cüvier hatte Gelegenheit fie zu ferieren, und das Befondere ihrer Drganifation zu unterfirhen. Sie hatte die Schürze: es ift dieß aber weber eine Faite der Bauchhaut, noch eim | befonderes Organ; es iſt blos eine beträchtliche Vorsiehung | des obern Theile der: Nymphen, "welche vor der Deffnung der Scheide herab fällt und dieſe ganz bedeckt Thefanntlich bekannt]. Die Hervorragung des Gefafes befteht nur aus einem von Fett angefüllten Zellgewebe, ungefähr) wie die | Hoͤcker der Kameele und Dromedare Lalfo von der Sitzartz. Das Skelett zeigt nichts davon, außer etwas mehr Breite und Dicke an den Raͤndern des Beckens. Der Kopf war ein ſonderbares Gemiſche von Charakteren der Neger und Kalmuͤcken; endlich zeigten die durch ihre Duͤnnheit merk⸗ würdigen Armbeine einige entfernte Beriehungen mit denen gewiffer Affen. — Einer der gefaͤhrlichſten giftigen Lurche nach. der Klapperſchlange, iſt die gelbe Viper oder das Lanen⸗ Eiſen von Martinich, und St. Lucie, über welche Moreau | de Jormes eine gehaltuolle Abh. vorgelefen hat. Die Nar turforfcher ſetzen fie jest unter Die Gippe Trigonocepha- lus [Soytale n.], die durch Die Grübchen hinter den Nas- U löchern charaktertfirt. Die Haupts Colpnie von denen, die und noch übrig geblieben find, ift voll davon. Einige behanp- ten, fie fep aus Haß gegen die Karaiben von den Arena. Be . ; ei einen we an belete dee Deototo, dorthin gebracht en; eine Sage, die es vicHeich€ erklärt, warum fie in deren fie 60 — 70 jedesmal wirft, fehr ftarf vermehrt, Cie wird biemeilen über feche Fuß lang. Bis jest hat man vergebens gefucht, dieſe Vipern durch Dahs- Hunde von englifcher Ley zu vertilgen. Jonnes hat vorgefchlagen, des "Dintenfifhe, Polypus, Sepia und Calmar [Loligo] feitt, feit langer Zeit angefangene Arbeit über die Anatomie der Mollusken beendet. Die Sippen, welche wir eben genannt haben, find die merfwürdigften aus diefer zahlreichen Thierz Haffe, durch ihre fonderbare Struetur. Verſehen mit drey Herzen, einem fehr entwickelten Nervenfpftem, ebenfo gut ‚wie die irgend eines Wirbel- Thiers organifirte Augen, mit ſehr fonderbaren und von der Natur: nach einen Plane, » dem fie Fein anderes Benfpiel darbietet, gebildeten Abfonderungs = Eingeweiden verdienten fie die ganze Auf⸗ ‚merkfamfeit der Naturforfcher. Der Verf. hat diefe Abhandl. mit allen denen verbunz den, welche er vorher ſchon im Inſtitute über die Thiere dieſer Klaffe vorgelefen hatte, um einen Band in Ato aus: zumachen mit 36 Kupfertafeln geziert, welcher eben unter dem Titel: Memoires pour servir & T’histoire et & "Vanatomie des Mollusques herausgekommen iſt Lwir ‚befigen ihn fchon mehrere Monate. Davon nächftens das Neue darinn.] Während feiner Interfuchungen über die Dintenfifche hat Cuvier Gelegenheit gehabt, die Natur einer in nnfern Kalkbruͤchen siemlich gemeinen Verfteinerung zu erfennen, Die bisher den Geolegen ein unauflösliches Raͤthſel war. Es if ein Knochen-Stüf, auf einer Seite concas, mit ftrahligen aufgeworfenen Rand, auf der entgegennefegten Seite conver und mit einem ſtarken Stachel jwifchen der „eonveren Seite und dein Rande. Gert iſt es erwiefen, daß "8 das untere Ende eines Knochens vom Dintenfifch if; and, wenn man fih woruͤber wundern muß, fo if es dar- Aber, dag man nicht früher eine fo augenfcheinlishe Aehn⸗ Achkeit bemerkt hat. Sn den fühen Waͤſſern einiger füdlichen Eantone von Franktreich lebt ein fehr Eleines Schild⸗aͤhnliches Echalthier sberhalb mit einem fpisigen und zuruckgebogenen Stachel. Man hielt es für einfchalig, und hatte es Ancylus spina osae (Ancyle &pine de rose) genannt, aber Marcel de erres hat nun gefunden, daß es eine Klappe einer regel- mäßigen Mufchel it, deren Schluß ihr eigene Charaktere bat. Er macht defhalb sine Gippe Darand, Die cr Acan- "In 2918, Dez 18 mis nennt. Das Thier dieſer Schale iſt noch nicht beob⸗ achtet. Lwerden es nachtragen J. R J Die wirbellofen Thiere im allgemeinen, nach ihrer Elaffification und der Aufsählung ihrer Gattungen betrach⸗ tet, machen den Gegenftand eines großen Werts aus, wo⸗ son de Lamarck chen die drey erften Bande in 800 herz ausgegeben hat, wo er mit den einfachen Befen Cäires et simples) d. h. mit denMierofeopifchenThieren anfangt, Dann geht der Berfaf. zu den Polypen über, den freyen und denen, die durch jene mehr oder weniger feften Maſ⸗ ſen gehalten werden, welchen man den generiſchen Namen Korallen gegeben. Dann kommt er zu den Strahl: thieren, einer Klaffe, worin er die weichen Thiere, die gersöhnlich Megr-Neffeln [Quallen] genannt werden; und diejenigen, denen ihre oft ſtachliche Hülle den Namen Echinodermata jugejogen hat; begreift. 23 2 Er bildet eine vierte Klaffer die er Tuniciers [Yauz ter] nennt, aus diefen zuſammengefetzten MoHusken, deren fonderbare Gefchichte ung Savigny vor einem Sahre ent⸗ Hülle hat, fo wie von den einfachen Mollusken denen aͤhn⸗ lich, deren Vereinigung jene bildet Lgenau ſo J. Die fünfte Klaſſe begreift die Eingeweid-Wuͤrmer, de⸗ nen der Verf. einige Wuͤrmer des ſuͤßen Waſſers beyfuͤgt, welche unter den Anneliden bleiben zu muͤſſen ſchienen. Sein dritter Band fehlieft mit einen Theile der In⸗ ſeeten. [Der fünfte iſt ſchon da. Das Einzelne, in das ſich Delamark eingelaffen hat, die neue Gattungen, welche er befchreibt, machen fein Werk den Naturforfhern fehärbar, und laſſen die baldige Fortfegung deifelben wuͤn⸗ fihen, befonders da man die Mittel Eennt, welche biefer gefchickte Lehrer in Händen hat, um die Aufräblung, die er ung von den Schalthieren, diefem ungeheuern Theil der Natingefchichte lefern will, zu einem hohen Grade ber Vollkommenheit zu bringen. i ä Die Gefchichte der Korallen ift auch durch die Arbeit des Lamouronx, über diejenigen Sippen derfelben, bey denen der fefte Theil bieg fam iſt, bereichert worden; wir haben dieſe Arbeits in unfern vorigen Berichten mehrere Male angekündigt; fie iſt in dieſem Jahre in einem Oetav⸗ Band mit 18 Kupfern erſchienen. Man lernt darin eine wahrhaft ſchreckliche Menge Gattungen und Sippen ken—⸗ nen, »on denen mehrere, unter andern Namen fchon son de Lamarck aufgeftellt worden find. EDavon auch.) Das Publieum hat jest auch die Gefchichte der Cru⸗ ſtaceen bey Nijja vom Risso, und Savigny’s fhöne Un⸗ terfuchungen über den Mund der Inferten, und über die aufammengefegten Mollusken. Diefe lesten Arbeiten [waren fehon vor 4 Sahren in unferer Naturgef. B. II. 1. zu leſen] yorzüglich, welche der Wiſſenſchaft ganz neue EI Anfichten eröffnen, verdienen Schr die Auſmerkſamkeit der Naturforz {cher ; da aber beyde der Academie vorher mitgetherlt waren and wir ſchon eine Analnfe davon geliefext haben, fo über: heben mir ung der Wiederholung. Der täglich größer werdende Zumachs am Tebendigen Wefen, melhe die Naturforfcher benbachten, die Nothweu⸗ digkeit von Zeit zu Zeit eine paffendere Ordnung in Ihre Bertheilung gu bringen und in die Charaktere, die man ihnen antweist, beftimmten Cuvier, in einem Werfe von 4 Bänden in gvo mit s8[?ı5] Kupfern, das er eben heramdge- © 7 19 geben, ein Ganges: daraus zu machen unter dem Titel: Regne animal, distribue d’apres son organisation. Er bat zugleich Die Abficht, dieſes Werk als Einleitung 4 feiner großen vergleichenden Anatomie, die er bearbei= tet, dienen zu laſſen, und zu den Ende läft er die innern und aͤußern Charaftere gleichen Schritt halten. _ eine Slaffen find Die, wovon mir yor zwey Fahren Die Tabelle geliefert haben; allein tung wir damals nicht angeben Eonnz fen und aud) jest nur im Allgemeinen anzeigen koͤnnen, iſt die außerfte Theilung der Sippen in Unter- Sippen und Ändere weitere Abfchnitte, wodurch der Verf. zu einer fol- chen Genauigkeit gelangt zu feyn glaubt, daf man fat nicht mehr über den Pla einer Gattung ungewiß ſeyn Eann. Befonders bey den Wirbelthieren war dieſe Arbeit nothwendig, und hier hat der Verf, auch vielen Fleiß an— gewandt, indem er viele und nette Unterſuchungen über die Uaerdnung der Synonymie und befonders der. doppelten Anführung, welche bey Autoren, die nicht genau beurtheilt baben, fo gemein iſt/ bengefügt hat. De Barbangois, Eorrefpondent, ſchlaͤgt noch einige Abänderungen, oder vielmehr weitere Unterabtheilungen in der merhodifchen Eintheilung der Thiere vor, Er will nicht ben Menſchen unter den Saͤugthieren laſſen, und, glaubt fogar, man Fonne ein viertes Naturreich unter dem Namen MoralrMeich daraus machen; er wünfcht aus den fchleis migen Lurchen oder Batrachiern, eine von den fhuppigen getrennte Klaſſe gebildet zu ſehen; die Cephalopoden von den übrigen Mollusken abzufondern, die Eirrfipeden an die Spige der Anneliden zu fiellen und einige aͤhnliche Henderungen in den alten Slaffen vorzunehmen, die er übrigens annimmt. Der große Gegenftand dieſer Unterfuchungen beſteht weniger darin, Unterabtheilungen zu machen, oder zu ver- mehren, als vielmehr in den angenommenen feine fih . geichende Weſen zu trennen, oder ungleiche zuſammenzu— fielen. In diefer Hinficht beftreitet Barbangois keine von den ihm vorangegangenen Waturforfchern anerkannte Beziegungen. Eine der wichtigften Fragen der Phyſiologie iſt der Urfprung des Stickſtoffs, der ein wefentliches Element des thierifchen Körpers ausmacht, Man muthmaßte wohl, daß Has Athen, welches den Kohlen = und Waſſerſtoff des Blutes wegſchaft und den Stickſtoff darin zuruͤcklaͤßt, da— Durch felbft zur Vermehrung des definitiven Berhältniffes Diefes letztern beytrage; aber man wußte nicht beſtimmt, ob dieſer Stickſtoff gänzlich aus den Nahrungsmitteln ent⸗ ſtehe, oder ob die Luft nicht auch einen Theil davon liefere, ſey es durch die Lungen beym Athmen, oder durch die Einfaugung , welche auf der ganzen Dberfläche Des Körpers Statt hatz. oder ob er ſich nicht durch Die Lebensthaͤtigkeit ſelbſt darin erzenge. Magendie wollte ſich durch Erfahrungen davon übers zeugen, und fütterte darum Hunde mit Dingen, die keinen merklichen Stickſtoff enthalten, beſonders mit Zucker, Guns mi, Olivenoͤl, Butter, wozu er diſtilliertes Waſſer that. Alle diefe Thiere farben endlich, aber unter fonderbaren Phaͤnomenen; unter andern mit einer Schwaͤrung der Hornhaut, wodurch diefe bisweilen durchbrochen ward, fo daß die Augen /Feuchtigkeiten ausfingen. Ihre Abſonde⸗ kurz vor ihrem Tode beſtimmte Nahrungsmittel zu ſich ge⸗ rungen erhielten die Charaktere der Pflanzenfre nden; bi Stickſtoff enthaltenden Subſtanzen — IM gu und mehr; das Bolum der a. Ai Auf ringert; und diefe ſchlimmen Zolgen entfia “ us fehlerhafter Berdguu ung,, denn die keinen © ha tenden Nahrungsmittel. geben. Milchfaft un a die Milchgefäße, fie erhalten dag ‚Leben nger/ Is wenn gaͤnzlich die Nahrung verſagte * Der Stickſtoff iſt ein mefentlicher Sheil, des. Harnf und der Harnſaͤure. Diefe Elemente des. Harnfteind, u diefe Materien. nehmen unmerklich im. Urin. der, Thiere a welche mit feinen Stickſtoff enthaltenden arena gefüttert werden. DI. fließt daraus daß durch eine hr degetabilifche Diat, man wenigſtens das. Fortſchro eiten ſchrecklichen Stein » Krankheit aufpalten nn ne wahr, daf eine, bloß vegetabilifche Diät, bisweilen eine, ent⸗ gegengeſetzte Krankheit erzeugt, | die. zuckerige $ uhr oder außerordentlich ſtarker Abfluß eines urins orin eine Menge Zuderfl.,‘ eine Krankheit die, durch enuß von Zleifchfpeifen gehoben wird. Diefe Thatſachen Fönnen in der Medicin — den und zu wichtigen diaͤtaͤtiſchen Indicationen ae M. bat auch gemeinschaftlich mit Chevreul Berfu angeftellt ‚ um die Natur der Gafe zu beftimmen, die — in den verſchiedenen Theilen des Nahtungefanals wäh der Verdauung entwickeln. Bey 4 Delingquenten, 9 gar nommen hatten , zeigte der Magen Sauerſt., Kohlenfäure, reinen Wafferft. und Stickſt.; der Duͤnn Darm, die drey legten Gaſe aber Feinen Sauerſt.; der Dickdarm endlich hatte außer der Kohlenſaͤure und dem Stickſt. noch gekohltes und geſchwefeltes Wafſerſtoff⸗ Gas. Dieſe beyden letzten waͤre alſo nur im Dickdarm; Sauerſt. faͤnde ſich bloß im Ba Stickſt. und Kohlenfanre im ganzen Kanal, und die Menge der letztern würde nach unten immer zunehmen. Mediein und Chirurgie. Wenn Unwiſſenheit in der Medicin oft gefaͤhrlich IR, fo iſt fie doch nie ſchrecklicher, als in dem Falle, wo fie, gerufen der Gerechtigkeit Licht zu geben, Durch unbeſonnene Berichte, die der Unfchuld den Tod und die Schande des Verbrechens zuziehen koͤnnen, irre leitet. Go ift das Werk, welcheg Chaussier über die gerichtl. Arzneyfunde unter: nommen, und worin er die durch Anatomie, Chentie und Phyſiologie erhaltenen Aufklaͤrungen anführt, um nad Bes: fihtigung des Eadavers die Urfachen des Todes zu beſtim⸗ men, für die ganze Menfchheit wichtig. Die allgemeinen Regeln, die er gibt, fügt er als Beyfpiele, mehrerer uber merkwürdige Falle bey Gerichten gemachte Berichte "bey, und feine Bemerkungen über die Auslaffungen, Irrthuͤmer, Dunfelheiten und Beurtheilungsfehler, die nur zu oft bey dieſen wichtigen Sachen worfallen. Diefer ganze Theil entſpricht vollkommen bem Motto des Buches, Sontibus inde tremor,,“ civibus inde salus; allein der Verf. bat fich nicht auf das befchvanft, tung fein yerfpricht. Er zeigt auch die Fehler bey dem gewoͤ Deffnen der Cadaver für die blofe pethologiſche Anatomie, Fehler, welche oft an falſchen Schluͤſſen in Anſehung der er — a⸗ Natur und des Sitzes der Kranfhiten führen. "Endlich eines iu finden, das jenes vollko ) »/Guichars wird die de Hhyſie Be von A BR diere, Hutfabrifant-in Paris, wendet mit Erfolg hiess Menge feiner Bemerkungen über noch wenig fiudierte Funes die Meerotter und innländifche Flußotter ‚an. Zwar würden men Nusen haben, welche dieſer gelchrte Phyfiolog im auch Hüter’ die ganz davon. gemacht wären, iu theuer orbengehen mittheiit 2... Tem, allein man kann vortheilhaft mit diefen Haaren die Morean de Jonnes, der fo forafaltig die.Geologie der Hüte, deren Rumpf von genteineren Haaren gemacht iRy Antillen beobachtete, hat ſich mit nicht weniger Eifer mit 2 Fe befchäftiget, mit deffen ſchaͤdlichem Einfluß auf die Geſundheit der Europäer, und mit den Mitteln, einen Theil der Uebel, weiche es zu Wege bringt, ju verz it oder wegzuſchaffen. Er hat beſonders unter: Fucht, durch welche Regeln der Gefundheitsichre es möglich fepm möchte, die Truppen dagegen zu fchügen. Die Vor: fihtöregeln,: die er angibt, inAnfehung des Ausſchiffens, Quartierung, Nahrung und ıMarfche der ‚Soldaten einer Flngen ärztlichen Theorie verfaßt, und meiz on durch Erfahrungen beftäfiget, Sein Werk if au eich es Kriege: und des See» Minifers in die verfandt wrrden. oyer hat eine herrliche Abh. befannt gemacht, über eine, graufame Krankheit, deren Heilung er zuerſt entdeckt Es betrift gewiſſe Spalten, welche am After entftehen, und die mit fpasmodifchem Zuſtande dieſes Theils beglei- S- unerhoͤrte Schmerzen und inerträgliche Beaͤngſtigungen erurſachen. Ein behutſam gemachter Einſchnitt in den Echliehß Muskel vertreibt fie beſtaͤndig und, ſo zu fagen, augenblicklih. ne dan in * Larrey if einer von den Wundaͤrzten, welche ihre Kunft auf dem weiteften und abwechſelndſten Feld ausge— übt haben; während 25 Jahren war er bey der Armee und folgte ihr in den vier Welttheilen; er war Ober Dirertor der ‚Chirurgie in Yegnpten und. im Rußland, fo wie in als len mittleren Himmelsftrichen; in dem Zeiten der glänzend» fen Siege und des größten Wohlbefindeng, fo wie der ſchrecklichſten Niederlagen -und-ganzlichen Mangels. Keine Gelegenheit alfo fehlte ihm und er hat alle benutzt. Den Reſultaten feiner Erfahrung, die fhon in feinen herausgegebenen Werken angeführt find, hat er im diefem Sabre wichtige Bemerfungen über die Wirfungen fremder in die Bruſt gebrachter Körper, und die Operationen zu ihrer Heraussiehung hinzugefügt. Wenn angehäufter Eiter oder Blut die Lungen sufammenpreffen, fo verurfacht das Wegſchaffen diefer Materie in der Bruffhönle eine Leere, welche die Natur wieder augjufüllen firebt, fen es durch ‚Hersorbringung einer neuen Subſtanz, oder durch Verruͤ⸗ &ung der Rippen, oder einiger anderen nahe liegenden Theile. Larrey bat diefe Veränderung an Menfchen ges Teigt, die er zu öffnen Gelegenheit hatte, weil fie nach ihren Heilung an andern Zufällen geſtorben waren. - Er hat einen völlig nach der Erflirpation des Schen⸗ Fels am obern Gelenke Geheilten vorgezeigt; eine Operation über deren Möglichkeit Lavrey zuerſt die: Mepnung ı der Practiker vefigefielit hat, indem er das Verfahren, wodurch fie mit erheit gernacht werden kann, anzeigt: * han: dwirthſchaft und Tehnolsgie. Da das Biberha welches zur Verfertigung feiner Huͤte ſo nothwendig Ir nach und nach felten und theuer wird, hat man mehrere andere Haare verfücht, ohne noch - glätten oder, wie die Hutmacher fagen, überziehen. Die fes wird feit langer Zeit auch mit Biberhaaren gemacht. Zu den nüglihen Arbeiten, welche während des Jahr tes 1816 die Mitglieder und Correfpondenten der Akademie befchäftigt haben, müffen wir noch die Anleitungen von Huzard rechnen, über die Manfregeln für Viehfuͤtterer, um ihre Ställe vor Anſteckung zu fihern, und das Bieh vor der Viehſeuche zu verwahren, niehrere von Yvart eingerückte landwirthſchaftl. Artikel im neuen "Wörterbuch der Naturgefchichte, und befonders der Artikel über das Begehen der Hausthiere, der der Gefellichaft vorgelefen worden; und die Gefchichte des framoͤſiſchen Feldbaues son Rougier de la Bergerie, Einiges zur Berichtigung der Recenſiion des Werks: Die Elemente der reinen Mathematik erläutert durch Ben? fpiele aus der Naturlehre, Statiſtik und Technologie von D. €. 4. v. ©. 30. ite Abtheilung, die Rechen: Eunft und Algebra. Erſter Theil. Leipzig und Altens burs. 3.4. Bin Ehans. 1817 in der Leipriger Titteratur Zeitung May 1817 p. 1095. Der Hr. Nee. fängt damit an, indem er fagt: die auf dem Zitel angezeiaten in diefem Lehrbuche enthaltenen Erläuterungen dur Benfpiele aug der Naturlehre, Star » tifie u. Technologie, erwecken Fein gutes Vorurtheil für daffelbe, weil man dadurch auf den Gedanken geräth, da der Verfaffer dergl. für nöthig halte, um den Unterricht in. der MathematiE anzichend zu machen." _ Wenn Rec. einen Fehler des Buchs darinnen findet, daß —— — durch Benfpiele ers läutert und faßlich gemacht find, fo trifft diefes gemeinte Bergehen fehr viele, ja die meiften und beften unferer mas —— Schriftſteller, namentlich einen Kluͤgel, Bega, Karten, Pasguwich 2c., die dergl. Ben piele für nothwendig erachtet haben. Wer heift den verehrten Hrn. Rec. bey dem Worte — auf den Ge⸗ danken gerathen, daß der DBerf. dergl. für nothwendig er- achtet habe, bloß um den Unterricht in der Mathematik anziehend zu machen. Ein gerechtes Urtheil follte Privat Anfichten, deren das Buch weder im Anfange noch in der Mitte, noch am Ende gedenkt, dem Verf. als weck nicht andichten, und man Fonnte daher wohl die orte. des Nee. : „daß diefes_Eein gutes Borurtheil er⸗ werke; 4! auf feine Recenfion in Anwendung ee - Segt darınnen weiter, _,ı Die, im vorliegenden Buche aufgeführten Benfpiele. find ſehr meit hergeholt, um die in den erfungen bengefügten Erläuterungen anzubringen, dies wohl öfters die Kritif des Kunſtverſtaͤndigen nicht aus⸗ nm möchten. . Man findet Bu benm GSubtrahiren die s eibung des Glocengiefend, der. Fenerfugeln, der Belagerungemafchinen der Alten und einige von Mu ⸗ broeks en über die Feftigfeit der Holzarten; ferner benm Multiplieiren _Befchrerbungen der Gnpgmühlen, des dFrey berger Amalaamirmwerkes und der zu einem Artillerie, park gehörigen Dinge. Beym Dividiren ift gelegentlich is abgehandelt die Schiffebaufunf, die Gruͤnſpanberei⸗ 2 2 ..2$ m tung, die Stecknadelverfertigung und die Pergamentbe⸗ reituns ꝛ Sieſe Beyſpiele waͤren alſo weit hergeholt, um die Erläuterungen anzubringen. Wer hat wohl dem Hr. Rec. efagt, , dder mo ftehet es gefchrieben, daß die Beyfpiele er Erläuterungen wegen angeführet find? ſie waren weit bergeholt?. if dieß ein Fehler? Freylich gewöhnliche Rer enmeifter Aufgaben in Thaler, Grojchen, Pfennigen; entnern, Pfunden, Lothen 20; dieſe brauchen oftmalen nicht weit_hergeholt gu werden, und folche Benfptele wie in Kochs Exempelbuche ſtehen, wo von Dingen die Rede iſi, die nur der kennt, der in der Probin; wo Das Buch herausfam, geboren und erzogen iſt, Ddiefe wären leichter aufzuführen newefen. Dann ſollen die Erlänteringen oͤf⸗ ers die Kritik nicht aushalten. Man, bedenke doch. ia was eine Note von wenigen Zeilen zu leiften vermag, die nr das Verfahren, von dem im Benfpiele die Nede tft, erklaͤren fol, und ohne deren Daſeyn die ſich Unterrich- tenden, kaum wuͤßten, was fuͤr Dinge das waren, die in Der Rechnung vorfommen. So viel fiehet gewiß im; Buche als zur erften Erklärung nothwendig iſt, und gewiß auch nichts falfches, was auch wohl der ch Rec, ernftlicher ge⸗ rügt haben wurde. Will man aber diefe Noten mit einen Dehrbuche der Staͤtiſtik, Naturlehre und Technologie verz sleihen, da müflen freylich. jene weniger als diefes enthal⸗ ten. In den ————— der — eines Amalga- mirmerked, gibt ſelbſt Der Nee. zu, daß ſpaͤter nachgeholt en, was er früher glaubte vermißt zu haben, indem er * ‚sm Anfange der Beſchreibung des Amglgamirwerkes, ift ale Zwed des Suftems, der mit Kochfal; beſchickten Erze, die Verduͤnſtung der Feuchtigkeit angegeben, Täter — — — — if diefes jedoch berichtiger. ’/ Or Die beyden erſten der. gemeinen Nechenfunft gewidme— ten Abfchnitte, diefe zu unvollfandig enthalten und fagt der Nee. „ſollte die Lehre von een und mit ihr die_ fehlenden darauf beruhenden Nechnungen noch nachfolgen, fo würde dieſe Trennung des Rechenunterrichte nicht zu billigen fenn. Wenn in jedem gut geordneten Wortrage ein Haupt: abſchnitt fenn fol und. ſeyn muß, fo fpaltet wohl in der et nichts nafürlicher, ale die Lehre Re: portionen. Daß in dieſem Lenrbuche folhe wichtige Theos reme nicht vergeffen feyn koͤnnen, wuͤrde dem Recenfenten ben nur einiger billigen Beurtheilung, ſchon aus dem Titei des Buches erklärlid geweſen ‚gehn da, dort mit roßen Buchſtaben ftehet: Erſte Abtheilung — Die Rechen: Junf und Algebra. Erfter Theil, — Es fpringt wohl in die Augen, daß ein 2ter Theil die Sortfesung der Rechenkunſt und Algebra enthalten nıuf. Da es nun in dem Zwecke und der Anlage des Werfs lieget, umſtaͤndlich und deut: dich zu ſeyn, durch mehrere Benfpiele zu erläutern und dieſe Benfpiele durch Noten deutlich zu, machen, fo Eonnte die gefammte Yrithmetif in einem mäfigen Bende nicht Raum haben. Früher eine Trennung vorzunehmen wäre nicht rathfam, gewefen, da der 5te Abſchnitt jnft der ſaͤrk⸗ ſie des Buchs iſt, ‚Die Lehre von den Potenzen und Wurz ein hinaus zu fchieben und die Lehre von den Weryältnif- en und Proportionen früher vorzunehmen, würde wohl eh jedem vdenfenden Mathematiker nicht gut geheifen feyn, da manche Saͤtze der Potenzen- und Wurzelrechnun⸗ en in den Proportionen ihre Anwendung finden. Wo ſegt nun wohl der Grund, daß diefe Trennung des Un— RN nicht. zu billigen fey? Der Hr. Nee, ſagt nun weiterz e 4 Auf Abkürzungen bey Rechnen, die doch einen wer fentlichen Theil des Unterrichts Darinnen ausmachen, ift wenig geachtet. wenige Achtung belegt wird. _ J j Ss iſt wohl ein Unterfohied zu machen zwiſchen einen mathematiſchen Lehrbuche und einem practiſchen Rechenbus che, in jenem müffen die Theoreme beſtimmt, deutlich und fo genkAnblich als die Sache erfordert dargeftellt werden; in diefem durch viele prastifche Huͤlfsmittel, als da find? * 4 en Pro⸗ Und nun folgen Beyſpiele wodurd) bieſe — x } 24 Rechenknechte; sberz und unterwaͤr ividiren; Bi ee Yen Muiertnae, Br n + ‚Der Beweis für Den Satz daß dae Product jener — = By ieß derſelbe buͤndige Beweis, tie) allgemeine Verftandli SEEN .. Ride. en aber, daß der Nee. fagt: durch die Darftellung des koͤnnen, warum ‚diefer „Das — er Quadrat⸗ und Cubiewurzein wird — ortlaufend gelehrt, dieſes iſt aber nicht iu illigen 2«. er ’ Dieſe Befchuldigung iſt ganz ungegruͤudet; denn bis p. 476 fein Wort von Cubiewurzeln erwaͤhnet, d werden erſt die Theile der zten Potenz; nach Dem Dec fchen Sahienfoftem unterfucht, und dann erſt das hen der Cubiewutzeln gelehret, d. h. nach aller en u. t er * ei —* eina ar u Enpdlich wird auch noch geruͤgt, daß mit — ſchwendung das sans Dad gedruckt ſey Gedoch —5 en Iuatte 8: auf. die Seite und die Noten. in gang Fleiner An ſchrift) und die Tafeln der Potenzen und Wurse e uffig angehängt waren, da man Gie doch anderwärts aufs faͤnde. Juſt diefe Tafeln findet man nie ie haus fin. als manche andere Muͤnz- und Gemwichtsrefolvirung- Zafeln, Zaetorentafeln.2e' 2e.3. übrigens haben diefe Ta⸗ feln, eine ganz andere Einrichtung befommen, als man fie gewöhnlich findet, und indem die Zahlenreihen weiter auseinander gerückt find, iſt dadurch der Preis des Buche nicht um einen Kreuzer erhöhet worden. Die Entdefung von fehs neuen Hauptpla— neten in unferm Sonnenfyjteme, auf meteo- rologiſchen Wege, - ca durch © D. Gerdum HR (Ein. Fragment meiner zn Erlangen und Jena gehaltenen Borlefungen, über das aufgelöfete Problem der Metepz rologie, und Eonfienirung derfeiben als Wiffenfchaft.) Es war im Sahre 1792, als meine Aufmerkſamkeit ſich vorzuͤglich auf die atmoſphaͤriſchen Erſcheinungen lenEte,- indem ich bey Gelegenheit afirunomifcher Arbeiten zur Zeit der Epschen einiger Conftellationen, dieſe mit auffallend ähnlich wiederfchrenden meteoriſchen Ausdruͤcken begleitet gefunden hatte. Sch wüftete mich daher foͤrmlich zu mer “teprologifchen Beebachtungen , durch Vorausberechnung al ler georentrifchen Conftellationen unter Den. damals be— kannten Hanptförpern in unfers Sonnenſyſteme. Hier, durd ergab ſich: 1) daß die georentrifchen Stellungen swener Himmels⸗ förper, im der Conjunetion und Dppofition, fo wie in den Winfeln von 60°, 90°, 120°,. welde, man von alten Zeiten ber; mit Sertils Quadratur⸗, Triangular sStel- dung benannt bat, ganz ausdruͤcklich wirkſam, und mit übereinfinmienden Meteoten begleitet, fich darflellten. Zus gleich aber auch fand ic), 2) wie der unterſchied unter den Eonftellirenden Hint- melsförpern, durch den eleetriſch sbemifchen Ausdruck dif⸗ 25 26 Meteore, hiermit die eigene chemiſch differente r der Himmelskoͤrper ſelbſt, beſtimmt offenbarte. Zerner, daß kosmiſche Gegenwirkungen anderer Art und ii die erwarteten Meteore jur Zeit ihrer Epo- . « ha Nachdem ich daher, - 4) die jedesmaligen. beliocentrifchen, 9 centrifihen, & hen, &eentrifhen, Feentriſchen u. ſ. w., 8 u den Leentriichen Conſtellativnen, für einen belie- big langen Zeitraum, im Voraus berechnet hatte ; fo fand , daß hiermit die ‚größte Summe aller fonftigen Gegen- agen, zur Regel aufgelöfet war; indem fih nun die elnen Meteore der geſammt⸗ centrifchen Conſtellationen, hren Epochen, dem voraus erwarteten Charakter gez f. und entfprechend darſtellten, und weit feltener das ‚Ereignif eintrat, daß fih andere Meteore wirkſam zeigten, u die Prioritaͤt noch Feine Urſache nachweifen e. ha Nachdem ich folherweife durch mehrjaͤhriges Studium 6} Himmels und der Atmoſphaͤre der Erde, auch noch die Fixſterne, als Haupt s Potengen für die meteo- rifchen Ereianiffe, und - 6) den Mond der Erde eben fo, nach deffen Wirkun: gen erkannt, nuch überdem durch Uebung mie Fertigkeit und praftifchen Blick in Benrtheilung und Würdigung der meteoriihen Zufände erworben hatte, fo war ich bie da— in gefommen, beſonders zwey Hauptarten ber Gegenwir- nr ausdrücklich zu unterfcheiden, in Anfehung welcher die Kenntniß der wefentlihen Urfachen jest noch fehlte. -Namlih, die eine Art der Gegenwirfungen zeigte eonftant den füdmweftlichen Charakter, mit poſitiv eleftriz Shen Chemismus; die andere Art conflant den nordweſt⸗ lihen Charakter, mit negativ. eleftrifchen Chemesmus. Beyde Arten der Gegenwirkfungen hatten aber die Eigen- ſchaft mit einander gemein, die Atmofphare dergeftalt zu nffieiren, daß jedesmal dadurch das Barometer zum Sin: Een gebracht wurde, wobey fich demnaͤchſt unter freyen Umſtaͤnden entweder füdweftliche oder nordweſtliche Sturm⸗ winde einftellten. Die afronomifche Entdekung der Planeten Ceres and Pallas Anfangs diefes Jahrhunderts, gab darüber Licht. Denn fobald als ich gum erſtenmale die. 4 centris fhen und Seentriſchen Conftellationen im Voraus mit; berechnet hatte, ſo zeigten die meteorologifchen Beobach- tungen mir fogleih den ſuͤdweſtlichen Charakter, und den druck des poſitiv elektriſchen meteoriſchen Chemismus, und die Urſache des ſinkenden Barometers, von den ger nannten Planeten in ihren Eonftellations Epochen, Allein ich bemerkte bald, daß noch nicht alle ſuͤdweſtlichen Me— teore fih an die Eonftellationen der neuen bekannten Koͤr— per anreiheten, und 309g daraus die Schluffolge, daß noch einige Heine Planeten der Art aſtronomiſch unent- deckt sorhanben ſeyn muͤſſen. Dieß wurde nach ein Paar Jahren durch die Entdeckung der Juno beſtaͤtigt, welche fih mit aͤhnlichen Conſtellations ⸗Wirkungen den besden erfiern vortrefflich anſchloß. Weil ich aber aus fortgefeg- ten Borausberechnungen der Conftelfationen der drey neu— en bekannten Körper, dennoch nicht alle ſuͤdweſtlichen Mer teore belegt fand, fo. befchloß ich den Verſuch su machen, für diejenigen ſuͤdweſtlichen Metesre, welche unbelegt reftir- ten, den Ort des wirkenden Körpers zufolge der Conftela: tions Linien felbft zu entdecken. Dieß gelang mir; ich nannte den folchergeftalt meteorologiſch entdeckten Plane— ten Iſis, und berufe mich hierüber auf das Zeugniß mei— nes Freundes des Hrn. Dr. Schumacher, jest Pro- feffor der Aftronomie in Coppenhagen, welcher damals gleichzeitig. mit mir, längere Zeit in Hamburg anweſend war. ch benachrichtigte den Hrn. Dr. Dlbers in Bre⸗ nen von dem Dafeyn Ddiefes Aten Planeten. Derfelbe entdeckte ihn bald nachher auf aſtronomiſchem Wege; und er wurde Veſta genannt. Unterdeffen wurde ich um ſoviel mehr zur Beachtung der zweyten Ark der bisher gegenmirfenden Meteore ver- anlaft, welche namlich den nordiweftlihen Charakter, mit negativ eleftrifchen Chemismus an fi) tragen; da hierzu die wirkenden Urſachen, als exiſtirende Planetenkörper in unferem Sonnenfofteme, aſtronomiſch nach gänzlich unbe: Fannt waren. Auch durfte ich mich durch die Syntheſe verfichert halten, daß ſolche Planetenkörper an ſich von geringer Größe, und hierbey in beträchtlicher Entfernung von der Sonne, ihren Dıt im Sonnenſyſteme haben müßz ten, folglich einer bald gu hoffenden aſtronomiſchen Ents deskung ziemlich entrückt exiſtirten. Demohngeachtet er: Fannte ich die Entdeckung dieſer Planeten als von der größten. meteorologifchen Wichtigkeit und Nothwendigkeit; inden ohne diefelbe die wiflenfchaftliche Sicherheit aller meteorologifchen Vorausbeſtimmungen durchaus gefährdet war, und um fo mehr, weil die negativ eleftrifchen Wir- Eungen derfelben, gradezu die dem Genteinwohl den mehr- fien Nachtheil bringenden meteorologifchen Ereigniſſe allger mein herbeyfuͤhrten. Es blieb mir Daher nichts weiter übrig, wenn ich nicht die Anerkennung des Werths und den Nutzen meiner bisherigen meteorologiſchen Arbeiten aufs Spiel fesen wollte, als fo lange durchaus nichte davon zur Publieitaͤt kommen zu laſſen, bis ich wenigftens einen oder mehrere der gedachten nordweftlich wirkenden PlanetenFforper auf metebrologiſchem Wege mit unumfofli- her Gewißheit entdedt haben wiirde, Gluͤcklicherweiſe be— günfligte die Natur meine Bemühungen in Hinficht auf gedachte Forſchung; es war am 27. Februar 1906, als ich in Hamburg aus dem Ereignif eines orfanartigen Sturms aus Nordivefi, bey tief gefunfenem Barometer, und nega— tiv eleftrifch chemiifchen Wirfungen in der Atmoſphaͤre, die erſte Cunftellationg » Linie für den Drt eines Planeten der letztern Art heransbrachte. Hatte ich dieß erreicht, fo ſchloſſen fich bald nachher bey fortgefenter anfmerkſamer Beobachtung, mehrere der Conftellations - Linien an, wo— durch mir das Fortrücen des Drts des Planeten, und damit auch deſſen Abftand von der Sonne gegeben wurde, Dergeſtalt beobachtete ich diefen meteorologiſch entdeckten Planeten, welchen ih Typhon nannte, durch den Zeitz N 27 raum von drey Jahren mit größter Aufmerkſamkeit, und berechnete darnach im Jahr 1909 deffen elfiptifche Ele— mente. IS ich mich durch fortgefegte Beobachtungen von der Genauigkeit diefer Elemente des Planeten Typhon überzeugt hatte, fo fandte ich diefelben für Gilberts Annal⸗ n der Phyſik ein, wo ſolche im Jahrgange 1812 aufgeführt fiehen. Sie find am Ende diefes Aufſatzes angehangt.) Eortgeferte meteorologiſche Beobachtungen, ſelbſt die allerneueſten, welche ich im April dieſes Jahres 1817 uͤber den Planeten Typhon waͤhrend meiner Anweſenheit in Kiel angeſtellt hatte, und daruͤber mit dem Hrn. Profeſſor Pfaff und Etaterath v. Berger conferirte, haben ger jeigt, daß felbige Elemente Typhons auch jetzt nach nach 8 Jahren, in der Kreisminnte genau ‚sutreffen. Welches man als einen vorläufigen Beweis anfehen kann, welche große Genauigkeit die meteorologifchen Beobachtungen nach meiner Methode für die Meffung und Rechnung ger währen, ſelbſt da wo es a priori die Laufbahn noch unge: fehener Planetenförper betrift. Bereits im Sahre 1806, als ich mich ſchon des Planeten Typhon verfichert hatte, und derfelbe ben dem sten Grad des Zeichens der Jungfrau, in einer Entfernung von 13 Halbnieffern der Erdbahn von der Sonne, feinen Drt hat te, verfpürte ich aus der Nähe diefes Standorte, beyläu- fig im 4. Grad vorwärts und eben ſoviel hinterwaͤrts deffel- ben, ähnliche nordweſtlich metenrifche Planetenwirfungen, die, wenn felbige gleich fchracher damals als die vom Ty- phon waren, mir dennoch das Dafeyn einer Gruppe ähn; licher Planeten in der Region Typhons zu erkennen gas ben. Allein ohngeachtet aller Bemühungen konnte ich Fein gewiffes Nefultat zur Ortsbeſtimmung diefer Planeten er- langen. Jedoch fand ich, daß ich bis zu einem folchen Seitpunste warten müffe, wo die Planetenförper in diefer Gruppe ſelbſt, in gegenfeitigen Eonftellatisnen, und damit in höhern Erregungen für das ganze Sonnenfnftem fiehen würden. Diefer erwartete Zeitpinsct trat nur erft im Frühling des Jahres 1815 ein, wo ich fobald nach dem Gewahrwerden bdeffelben, mich angelegentlih und aus— fchliegfih auf die meteorolggifchen Beobachtungen, mit Hinficht zur Entdeckung der erwähnten Planetenförper in der Typhons⸗Gruppe beflif. Dich gelang mir wahrend des Sommers 1815 über meine Erwartung; ich entdeckte nach einander fünf ver Planetenförper in diefer Gruppe, außer Tephon als den fechften. Diefe Entdeckung geſchah unter dergeitalt fcharfen und beftimmenden Erregungs-Ausdrücen von gedachten Planer ten, daß ich ſchon aug etwanigen Eonftellationsbenbachtun: gen der einzelnen derfelben, auch ſchon den Ort und die Bemwegungsgröge des einzelnen Planeten nahe genug ablei: ten Eonnte, um denfelben weiter verfolgen, und deſſen Eonfellationen voraus berechnen zu Eonnen. In Anfehung der genauern Elemente der Bahnen diefer Planeten, muͤſ— fen aber die Beobachtungen wenigſtens noch bis zum folz genden Jahre 1818 fortgefeßt werden, bevor man im Stande if, durch die mühfame Arbeit der Berechnung der gefammt zcentrifchen Eonftellationen, den erforderlichen Grad der Zuverläffigkeit in die Elemente dieſer merkwuͤr⸗ digen Planeten iu bringen. — 4 — ſpringenden gegenſeitigen Conſtellationen, ſeit 1815 28 Ich habe dieſe Planeten in der Reihe wie einander im Jahr 1815 entdeckt wurden, umb vickfichtli auf ihre: elektriſch chemiſch meteoriſchen Eigen Pi che fie zeigen, folgendermaßen benannt; Dulfanue Neptunus, Aeolus, Bacchus. Im aller Art € Planeten merkwuͤrdig, und deren Entderfung i ar wiſſenſchaftlich als befonders für das —— wichtig. Denn die geſammten Planeten der Grupt phons ſind es, welche durch die aus ihrer —* ſobald ich ihre Geſammtheit entdeckte, damit das gan Sonnenſyſtem auf eine hoͤhere Stufe länger fortwährende Negativitat erregt haben, welches wir in Deutf durch die unguͤnſtige Witterung der beyden vorher egan nen Jahre 1815 und 1816 genügend fühfbar. \t tahren haben. a Dieß Refultat nteiner ⸗8jaͤhrigen ———— Naturforſchung, naͤmlich die Entdeckung von fehs n Hauptplaneten ın einer Gruppe beyſammen, if ip a noch darum ſehr wichtig, weil ſowohl dieſe en nicht 'gefchehen Eonnte, bevor nicht die Meteorologie fich ſelbſi als Wiſſenſchaft eonftitwirt worden war, ale wie auch ohne dieſe Planeten⸗Entdeckung, die Vorausb mungen der confituirten Meteorologie felbft, keinen gent genden Grad von Sicherheit für flörende Gegenwirkun alfo auch einen genügenden Grad von practifcher Brauche barkeit uud Zuverläffigkeit mit fich führten. Die aſtronomiſch anfichtliche Auffindung der Planeten in der Gruppe Thyphons, möchte aus folgenden Gründen fhwer feyn. Erfilich weil der Synthefe nach, die Körper dieſer Planeten fuͤr deren große Entfernung nur klein find; ich ſchaͤtze ſelbige [jeden] nicht größer als die Erde, Dazu dürften diefelben in ſtarke Atmofpharen gehüllt feyn, die dag Licht beträchtlich ſchwaͤchen; deßwegen würde m allein von der Anwendung. großer Telefeope etwas fuͤr di anfichtliche Entdeckung zu hoffen ſeyn. Um hierin nun den Ort nachzuweiſen, ſetze ich die Elemente Typhons ber, wodurch der Ort dieſes Planeten in der Kreisminute genau fich ergiebt. - Die Standörter der andern Planeten find gegenwärtig innerhalb 3 Graden bey demfelben ans treffen, Elemente der Bahn des Planeten Typhon, CHI aus Zeit für die einfache eliptifche Hnpothefe von Caffini, Halbe große Are = 13,34254 In Theilen des Halbz Errentricität = 1, 43086 meſſers der Erdbahn—. fpderifche Umlaufzeit in fyderifchen Sahren = 48,736878 tägliche fyderifche mittlere Bewegung — 72'1,803543 wahre heliveentrifche ! Länge, den ıgten April “ 1809, Mittags Hamb. Zeit=6Z 1° 484 6/14 ee} mittlere Länge, den ıgten. April 1809 Mittage, Hamburg. Zeit, in der Caffinifchen. $ —n—i —=5Z 10° 304 Sonnenf.rne —8 Z Zus F A br iſt meteprologifch unmerklich geringe, Kan nu a die 1 tn 106 Auffin⸗ nannten meteoro aſh entdeckten ſechs Haupt⸗ ten. unſeres Sonnenfofteme „ in Furger oder längerer oder auch wohl gar nicht erfolge, ‚fo iſt folches für N cteoro e als — — nunmehr ſehr enn eben fo wir die Entdeckung der Plane— aus. der wiffenfchaftlichen Kraft der Meteorologie jüng ‚bat. diefelbe es ferner auch im ihrer Macht, auf He Himmelsförper zu verfolgen; indent die fitut eteorulogie, „in welcher die Phyſik, Chemie 2 ſronomie innigſte vereint und noch erweitert d, ſich des Weltraume durch "mathemarifches Verfahren ar bemächtigt hat, Wornach aus der Bekanntſchaft mit n Naturgefegen im Univerfo, ‚die allgemeinen ſehnlichen of nungen der Menſchheit von dem Nutzen der vorausbes \ 5 — ——— ı ihre Befriedigung erlangen n Bunfabe fehr vieler achtungswerther Gelehr⸗ nde zu enifprechen , bearbeite ich gegenwärtig, — i Lehrſatze der Meteorologie, ein. kurz gefaßtes bel es unter dem Titel: Abrif der Meteoros eonfituirte hu bald zur öffent unde kommen wird. an. m ri — — Beer Y j } a x 20: Ey ] r@ D Ueber Kryſtalliſation. 208 Bes bon Daniclls Auffas in der J. . ind uns Bemerkungen über Erfcheinungen beym ifieren der Salze zugekommen, welche manches ent- en, das von einem Kryſtallographen verdiente nachger m und auf feinen gehörigen Werth gebracht zu werden. endes ſcheint uns das Wichtigere hievon. Beh der Beſchaͤftigung, serfchiedene in einer Auflöfung —2 Salze durch Kryſtalliſation von einander zu eiden, hat Unterzeichneter vorzüglich bemesft, daß die xyſtalle nicht auf einmal oder in einem weg entfichen, ndern ganz allmählig und mit langer Unterbrechung f daß * fie willkuͤhrlich vergroͤßern und umgeſtalten koͤnne, je achdem man ſie oͤfter oder in geſaͤttigtere Aufloͤßung bringt. Verf. ann: * Kryſtalle von kaum waͤgbarer Kleinheit und kaum "den Auge ſichtbar, willkuͤhrlich zw jeder beliebigen Groͤße (4, 5 und mehrere Pf. ſchwer) anwachſen laffen, Rryſtalle aus den wernerifchen Grundgeftalten in die matten nach Loͤſchers Abbildungen] und umgekehrt „aus diefen in jene durch Anfchiefen verwandeln; ja einen "und den nämlichen Kryſtall nach und nach durch die ganze „Reihe feiner homogenen Kryfiallgeftalten laufen laffen, e 3) Bruchitüe von Kryſtallen, denen alte regelmafige m fehlt, durch Vergrößerung in die tegelmäfigften Kry⸗ alle verwandeln, N H Spisen, Kanten, Eden ?., bey verftümmelten AKryſtallen wieder berfiellen f 5) Kryſtalle des einen Salzes mit einem andern ums hy ‚Heiden und nach und mach gauz die Form des andern Sal⸗ F ) MM , bi, j — 30 zes annehmen laſſen. — 3. B. doppelt 6 ſeitige ſchwefel⸗ ſaure Kali-Pyramiden uͤberziehen ſich son Alaun fo, daß man nur dieſes Alaunoetaeder ſieht. Der Verf. ſagt: meine bisherigen Berfuche waren gang einfach und ic) Eonnte, tbeils aus Mangel an Zeit, theile aus Mangel an Infirumenten und Gefäßen nur wenig thun, und nicht, Rüskficht, auf Electricitaͤt, Wärmegrade, Wagungen der eoncentrierten Auflöfungen .2e, nehmen, wel: ches alles Sachen find, die großen Einfluß. auf das gute Gelingen haben. [Diefes ift weniger das, was zuerſt auszu⸗ mitteln ware, fondern die Art der Vergröferung dee Kryſtalls ſelbſt, welche offenbar nad) den uns vom Berf. mitgerheil- ten Kryſtallen nichts anders als eine Aufhaͤufung Eleinerer Kryſtalle iſt, was aber eben deshalb auch. wichtig. und wo— von nachher.] Daß fih meine Verfuche bloß auf, in Waffer aufloͤß⸗ bare Salze befchränfen, darf ih wohl nicht erſt erwähnen; da fie jedoch bisher mit allen Salzen, die ich Dazu aniven- dete, und die vorzüglich in Alaun, ſchwefelſaurem Kali, Glauberfals, Bitterfalg und falpeterfniterem Bley beflanden, gluͤckten, und gleiche Refultate gaben: fo darf man wohl mit Necht behaupten, daß das gleihformige Ver: halten diefer Salze als allgemeines Gefeg für alle und jede Kryſtalliſation gelten Fann. Will man nad meiner Methode Kryſtalle wachfen faf- fen, ihre Formen verändern 20.5 fo verfahre man folgen- dermaßen: Man life ein Sak, 3. B. Alaun in Waffer auf, und nehme fo viel Maun, daß das Waffer ihn bey mäßiger Dfenwärne im Winter nicht vollig auflößen kann. Diefe filtrirte Anflößung ftelle man in. eine gemaßigte kuͤhle Tem⸗ peratur, mo dann in wenigen Stunden oder Tagen Eleine, fehr reine und vollfonmene Kryfalle auf dem Boden des Glafes fich zeigen werden; man giefe die Auflöfung wieder in das erſte Glas, in dem fih noch unanfgelöfter Alaun befand, erwaͤrme es hinlanglih, damit fich die Aufloͤßuug wieder gehörig fchwängere, ſuche die vollkommenſten Kleinen Kryftalle aus dem erften Aaſchuß, lege fie in eine veinliche Schaale und übergiege fie mit der wieder angefhwängerten und etwas abgekühlten Aufloͤſung; nach Verlauf eines Ta— ges wird man die'Eleinen Kryſtalle ziemlich vergrößert fin⸗ den; man gieße die Aufloͤßung wieder ab, verfahre wie das erſtemal und fofort; bis die Kryſtalle eine Größe erlangt haben, da} man fie bequem an Zwirnsfaͤden in irgend eine reguläre, horizontale, oder vertifale Lage hängen kann. Nun lege man die Kryſtalle nicht mehr, fondern hänge fie in die immer wieder aufs neue geſaͤttigte Auflöfung, fo dag die Kryſtalle weder an die Seite, noch an den Boden des Glafes, noch am. die Oberfläche der Aufloͤßfung anfufe fen, jedsch mehr tief als bach, weil die Auflöfung unten ftärfer als oben ift. Jetzt wird man mit Vergnügen beuers fen, daß fih nah und nad) der Kryſtall anfehnlich ver: groͤßert. Ueberhaupt darf man rechnen, daß man nach zomal wiederhohltem Anwachfen einen Kryſtall von der Größe eines Hirſenkorns bis ju der von 242”, Pf. Schwere bringen Fann. Es gehört- jedoch dazu Aufmerkfamkeit, Vebung, genaues Beobachten der Teniperatur, und beſon— ders daß die Kryſtalle in nicht zu heiße, ‚oder zu wenig ge e * ſͤttigte Aufloͤſung gehaͤngt werden, wo fie in beyden Faͤllen jergehen würden. Zu bemerken iſt noch hiebey, daß die Aufhaͤngfaͤden die Kryftalliſation gar nicht ſtoͤren; fie uͤberlaͤuft die Faden ohne der Form zu fchaden. Auch thun Eleine fih anſetzende Nebenkryſtalle Feinen großen Schaden. Sie wachen zwar mit fort, die Hauptkryſtalliſation aber überlauft fie endlich. [Wie fihon gefagt, in den Muftern find die großen Alaun— kryſtalle Achſen des regl. Oetaeders alle 37 1) nichts anders als eine Iufammenhäufung von Detaedern, die fich manchmal ſaͤulen. Es verdient allerdings eine genaue Un— terfuchung, wie fich die kleinen Octaeder an einander an- legen, daß fie auch nemeinfchaftlich wieder diefelbe Geftalt behalten.) Man thut indeſſen beffer, den Kryſtall bey jedeemaligerk Herausnehmen aus der Auflofung, mit einen Sedermeffer von den anhängenden Eleinen Kryſtallen zu reinigen; denn alles Schneiden und Echaben fchadet dem Kryſtall nichtd, nur daß er weniger durchfichtig wird. — Sproͤde Salzfryftalle muß man vor Sprüngen und Riſſen au fichern fuchen. Sie entfiehen fehr leicht, wenn die Kryſtalle aus der Wärme in zu große Kalte Fommen. Cs entkehen Zwitterkryſtallen aus ſolchen. Die Aufloͤßung darf nicht bis zum Salzhaͤutchen abgedunftet ſeyn; ſonſt ſchießt eine Menge Eleine Kryſtalle auf der Oberfläche an, die zu Boden fallen, oder fih an den Hauptkryſtall anhangen, und dadurch dns eigentliche Vergrößern des Kryſtalls nicht nur verhindern, fondern ihn auch verunftalten; auch ger rinnt alsdann oft die Auflofungsmaffe,, befonders wenn fie gleich aus der Waͤrme geſchwind in eine fehr ernicdrigte Temperatur kommt, auf einmal, und verderbt den ganzen Hauptkryſtall. Dieſes iſt im Weſentlichen das ganze Verfahren, mit, telſt deſſen man das alles erhalten kann, von dem ich im Anfang geſprochen, nehmlich: ) Werden die Kryſtalle ben jedesmaligem Einhangen in die Auflöfung immer einmal wie Das andere in der sämtlichen Lage eingehängts; fo behalt der Kryftall auch die nämliche Form, die er im Anfaıta hafte und er vergrofz fert fih ner. 2) Hangt oder ſetzt man den Kryſtall anderd ein, fo wird er eine andere Form annehmen, und behält man bey jedesmaligem Einhängen hernach immer die neu angenom— mene Cage bey, fo wird der Kryſtall aus feiner anfanglie ben Gefalt in eine andere reguläre übergehen. a) Hangt man 5. DB. ein Alaun-Octaeder immer ſo, Daß die eine Spise feiner zwey Pyramiden ſenkrecht nach unten und die andere nach zhben kommt; fo bleibt es ein De- taeder. b) Hangt man ihn aber fü, daß eine der acht - &eitenflachen des Octaeders die Baſis machts fo geht er nach und nech in die fechs feitige Tafel mit wech— \felsweife ſchief angefesten Endflähen (Loͤ— fchers Webergänge No. 55) über, c) Macht man die Abkumpfung feiner Kanten zur Bafie: fo erhalt man nach und nach Das Rhomboidal-Doderaeder, d) Gert man ihn abwechſelnd auf eine der zwey Spitzen der Pyra— miden: ſo entſteht die Afeitigrehtwinklige an den Endflächen zugefchärfte Tafel. e) Hängt man ihn immerfort fü, daß eine Spike der Pyramiden faft die Oberfläche ver Aufloͤßung berührt; und die andere beynahe > den Boden des Gefaͤßes, mithin die Flüffigkeit nicht viel höher im Glafe fieyen darf, als der Krykall hoch if; fo bekommt man die einfache 4 feitige rechtwinklige Poramide. So nun laͤßt ſich ein jeder Kryfall in eine Reihe von Geffalten verwandeln, [die aber nur feheinbare DVerwandlungen find, denn Tafeln dgl. find bekanntlich keine eigene Geftalten. 7 5) Bruchſtuͤcke, Die chemale wirkliche vollkommene Kryſtalle waren, jest aber durchaus ütregulär find; Merz den oder wachfen zu wöllfommenen Kryfiallen wie der an, wenn fie in ihre ihnen zukommende Aufloͤßu gebracht werden. War der Kryſtall zuvor Fein — — ner, fo entſtehen zuſammengeſetzte, doppelte, drey— und vierfache. Hatte das Bruchſtuͤck, oder der Kryſtall Riſſe, fo entſtehen Zwitterkryſtalle. Den Riß über; läuft nehmlich die Kryftalliſation nicht, fondern fie bilder nun, inden fie den Kryſtall vergrößert, einfpringende Winkel, Viſiere. — Es kann diefes vieleicht Aufklärung über manche Kryftallifationen geben, die immer fehr geneigt find, Zwitterkryſtalle zu bilden, 3. B. Binnftein. 4 Abgefchnittene und abgeftoßene Kanten, Ecken 1, erfegen fich in den nächften Antwachfungen wieder, wie beym Krebs die Scheeren; doc) artet diefes zumeilen in Mifgeburten aug, befonders wenn man nicht aufmerkſam genug if. 5) Kryftalle von fehmefelfauerem Kali waren in eine Anflöfung von Mann aus Verfehen gekommen. Ich wurde beym Herausnehmen der Alaunkryſtalle einige fehr unfoͤrm⸗ lich = fleine Maffen gewahr, die mich befremdeten. Ich jetz ſchlug ein Paar, fand, daß fih Alaun auf doppelt fechsfeis tigen Pyramiden von ſchwefelſaurem Kali angelegt hatte, warf nun die andern noch unbefchädigten unförnlichere Kluͤmpchen allemal wieder mit in die Auflöfung und fahr daß ſtatt der doppelt fechsfeitigen Pyramide -endlich regu⸗ lare Detaeder von Alaun zum Vorſchein kamen. Bey Bits terfal; und Eifensitriol habe ich den nämlichen Erfolg ges habt. — Ich werde fortfahren Beobachtungen und Verſuche darüber anzuſtellen und fie dann mittheilen. [Diefe muͤſſen aber mit den Gonyometer gemacht, und die Kryſtalle foͤrm⸗ lich anatomiert werden.] Bemerken muß ich noch, daft es beſſer if, die Ver: fuche mit einer großen Quantität Auflöfung anzuſtellen; befonders wenn Die zu Bildenden Kryſtalle ſchon eine ziemliche Größe erlangt haben. Denn da die Auflöfungen unten immer am flärfften und oben am ſchwaͤchſten find, fo fchiefen dann die Kryſtalle, wenn fie in den verjchiede- nen, ſtaͤrkern und ſchwaͤchern Schichten der Aufiofungen bangen, nicht gleichformig an. CBey großen Maffen der Hufiöfungen haben die Dichtigkeitsfchichten gewiffermaßen mehr Höhe, und der Kıyflall hangt alſo in einer aleichz foͤrmigern Flüfigkeit ) Nach unten wird das Wachsthun zu üppig, läuft nicht in reine Spisen oder Kanten auf, fondern es fihiefen eine Menge Spitzen und Kanten an und der Kryſtall wird vielfach; nach oben plattet fich der Kryſtall ab, und es entfichen daher Abftumpfungen. Hange. man den Kryſtall hoch oben an die Oberfläche der Aufld- fung, fo daß eine Spitze oder Kante horizontal mit der Oberflaͤche Jäuft, ſo ſtumpft fish der Kryſtall gewiß ab, 8, ss Ba giebts Feine, fo zieht fih die Geftalt des Kryſtalls in die Breite und Spitzen und Kanten bleiben fcharf. Luftblaßen vermeide man ſorgfaͤltig; fie machen nicht nur die Kryſtalle hohl, fondern veranlaffen auch Auswüchfe. Ehe man den Kryſtall in die Auflöfung hängt, ſuche man ihn in gleiche Temperatur mit der Auflöfung zu bringen; am beften lift man die Auflöfung allmaͤhlig erſt erfalten. Krpftalle von efflorefeierenden Salzen müffen auch auf- fer der eit des Anwachſens in einer fo gefattigten Auflöfung bangen, die fie wenigftens nicht auflößen kann. Iſt diefe Art Kryſtalle zum Aufbewahren fertig; fo pflege ich fie mir einen guten duͤnnen Lack zu überziehen. Gera d. 20. Juli 1817. Laspe. Folgende Stelle aus einem Briefe verdient noch Beruͤck⸗ Zn fichtigung. : Die Veranlaſſung zu diefem Aufſatz gab mir die ſchoͤne Abhandlung im 94 ©t. der Iſis von Daniell, aus der ich fah , daß ich mit Daniel! ähnliche Entdeckungen ger macht habe, nur mit dem Unterfehiede, daß wir bende zu unſern Beobachtungen von den entgegengefesten Ertremen ausgegangen finds er nämlich Tößte auf und ich ließ ger Finnen. \ ' - Der Mrfprung der paralellen Furchen, die Daniell an Kruftallen bemerkte, welche er nach feiner Art behanz delte, ſuche ich in Folgenden: i Der Kryſtall ſchießt periodenweife an, legt bey jedem Anſchuß an alle feine Flächen eine neue Samelle, dick oder dünn, je nachdem die Auflöfung ſtark oder ſchwach war; die Dberfläche der neuen Lamelle verhäriet wahrfcheinlich mehr, als der innere Theil, der fih an die vorhergehende Lamelle anfchließt; daher kommt es, daB bey einer fo Jangfamen und behutfamen Auflöfung, wie fie Daniell vor: nahm, die innern Theile der Lamelle leichter von der Slüfigkeit angegriffen wurden, als ihre Oberflächen, jene within Furchen und diefe hervorfichende Kämme bildeten. Die kleinen Detacder, Tafeln ꝛe., die er entdeckte und die durch das Auffögen zum Vorſchein kommen, möchte ich auch eben diefer Urfache zufchreiben; denn: während dem, daß der Kryſtall entfiand, legten fich diefe kleinen Kryſtalle an den Hauptkryftall, fie wurden in der Folge des Anwach⸗ ſens überdedt und werden nun nach und nach durch die Aufloͤßung wieder entblößt und fie erfcheinen eben auf die Art wie oben die Kämme der Zurchen. Ss if indeffen bioge Muthmaßung von mir. — Synopsis specierum generis Nicotianae. Die Hrn Dr. Lehmann und Siemers arbeiten bes Fanntlih an einer Monographie des Tabaks. Der bota- niſche Theil davon ift fertig, noch nicht aber der mediei— nifche, diaͤtetiſche und hiftorifche. Es Fommen Abbild. daqu. Wir geben hier das Verzeichniß der Gattungen nebft den Charaft. Dan wird daraus erfehen, was fich voriges liches son dieſer Arbeit erwarten laft.. ‘ 1. Nicotiana urens. Liun, N. caule arborescente aculeato pruriginoso, foliis pe- tiolatis cordato : ovatis crenatis utrinque subuillosis canescentibus, racemis recıuvatis, 3 198, Hefi u > 34 2 Nicotiana chinensis. Fischer. N. canle suffruticoso, foliis petiolatis ovato - oblon» gis integerrimis, corollae fauce inflato-venticose, limbi laueiniis acutis, ! ? N. fruticosa, Loureir, Fl. Cochinch, 1. P. 111? » (excl. synon). x 3. Nicotiana macrophylla. Sprengel. N. caule herbaceo, foliis amplexicaulibus ovatis acu- “. tis basi auriculatis, corollae fauce inflato - ventt® cosa, limbi laciniis brevibus acuminatis. N. latissimaDe Cand, catal. plant hort. Mönsp, 1813. p- 128. 4. Nicotiana Täbacum. Linn. N. caule herbaceo, foliis sessilibus oblongo -Ianceolatis acuminatis, inferioribus decurrentibus , ctorollae fauce inflato - ventricosa, limbi laciniis acuminatis. N. havanensis. Enumerat, plant, hort. Matris, (Aide specim.) 5. Nicotiana fruticosa. Linn. N. caule suffruticosa subsimplici, foliis petiolatis Ian- ceolatis .oblique - acuminatis, corollae fauce inflato- ventricosa, limbi laciniis acuminatis. N. frutescens. Enumerat. plant. hort. Amste- lodam, 0 6. Nicotiana angustifolia. Ruiz et Pav. N. caule berbaceo ramoso, foliis petiolatis lanceolatis superioribus linearibus, corollae tubo superne am» pliato, limbi laciniis. patentissimis acutis. 7. Nicotiana lancifolia. Herb. Wildenow. 2) N. caule herbaceo, foliis sessilibus lineari - lanceolatis basi attenuatis glabris, corollae fauce inflato - ven- tricosa, limbi laciniis brevibus acutis. 8: Nicotianabonariensis. Nobis. €aule herbaceo, foliis sessilibus lanceolatis acutis versus basin latioribus subrepandis, corollae tubo subeylindrico, limbi laciniis ‚ovatis obtusis. 9.. Nicotiana viscosa. Nobis. N. caule herbaceo viscoso, foliis, sessilibus subeunei- formibus obtusis versus basin dilatatis semiample- xicaulibus, corollae tubo subeylindrico calyce du- plo longiore, limbi laciniis ovatis obtusis. ı0. Nicotiana pusilla, Linn. b) N. caule herbaceo dichotomo, foliis sessilibus radica- libus. oblongo - ovalibus, . calycibus brevissimis, a) Peculiarem hanc speciem in diversis collectionibus plantarum Americanarum diversis nominibus in- propriüs signatam observayimus. Fragmenta hujus plantae quae in herbario Willdenowiano asservan- iur nomine N. lancifoliae, a Humboldtio in America meridionali lecta sunt. b) Alius Nicotianae sub nomine pusillae Cl. Schultes in Observat. bot. pag: 44. fecit mentionem, eique tribuit caulem. setoso - villosum, folia ad marginem setis raris ciliata, calyces muricatos, alia. Quae planta secundum haec signa peculiarem sine dubio speciem, ab omnibus hucusque, notis diversum, constituit, 3 - 4 33 ger’und Körte (Flora Prlangensis, continens plantas phaenogamas circa Erlangem crescentes, Aucteribus A. F. Schweiggero‘ et Francisco Koerte. Erlangae apud, Pılm ıgı1., von Schrebern revidirt und mit manchen Bemerkungen und neuen Arten bereichert, zählt die Pflan- gen der 23 erſten Klaſſen des Sinneifchen Syſtems in ei⸗ nem einen Detavband von 296 S. nicht ohne Gewinn für die MWiffenfchaft und auf eine für den Studierenden febr bequeme Weife, nad Linnes Methode auf. Sehr biel Denes dürfte in dem Bezirke, den die Verf. befehreiben, an Phanerogamen nicht mehr zu entdecken fen. Aber die Frnptogamifche Flora Erlangens, die wir hier anzeigen und die fich in Format, Druck und felbft in innes zer Einrichtung an jenen erften Theil anzuſchließen ſtrebt, erweitert die Ausſicht und eröffnet, inden fie felbft ſchon einen großen Neichthum an niederen Degetabilien iur Schau trägt, ein unermeßliches Feld neuer Entdeckungen. Da nirgends unnuͤtze Weitläufigfeit vorwaltet: fo läßt ſich fhon aus dem Umfang des Buchs (512 S. Garmonds ſchrift) auf die Keichhaltigkeit des Inhalts fchliefen. Die Einrihtung iſt durchdacht und bequem. Der Derfaffer hatte den angehenden Botaniker im Sinn, der zuerſt mit wenigen Büchern, nicht mit einem großen Bilderfuppelleg, an die Natur treten fol, und auch gewöhnlich durch die Verhältniffe dazu eingerichtet wird. Da muß denn der Wegweifer kurz, „aber deutlich, sm Werke gehen, und um fo mehr Teiten, je fchwieriger der Weg, je unvollftändiger die Vorbereitung. durch Lehre umd Unterricht ift, und jes mehr der Gegenftand an und für ſich die felbfihätige Sors ſchung und Belehrung in Anfprucd nimmt. Die Krypto- gamie fordert alfo eine efwas genauere Behandlung der Gattungen und Arten (Sippen und Gattungen, Oken) fehr viele. Sorgfalt in den Unterfuhungen, und genaue Auswahl deſſen, mas daraus für das Syſtem benutzt wird, endlich, da bier. immer mehr. das Ganze zur Herrſchaft Über den Theil gelangt; und die niedere Vegetation ſich in engeren Kreiſen ſyſtematiſch erfchöpft, eine in Zolge, Stellung, Gliederung und anatomiſcher Vergleichung fchärfer hervorleuchtende Beziehung des. Einzelnen aufs Ganze. Solche Eigenfchaften rühmen wir in nicht gerin- gem Maaße von diefem Buche, Nach der Vorrede und dem Werzeichniffe der gebrauchten Schriftfieller 11391 folgt ein: Conspectus systematicus plantarum cryptogamica- rum auf 47 Seiten in.derfelben Drönung, wie die Sip⸗ pen im Buche ſelbſt aufeinander folgen, aber die Definitios nen ganz kurz, bloß die unterfheidenden Merkmale ent- baltend, fatt daß im der Aufzählung Die Gattungsr Eenngeihen durch anatomifche und habitwelle Anſcheins -] Kennzeichen erweitert find, und gleichſam dem zum Alf finden beſtimmten Definitionen des Conspectus zum Comr mentar dienen. Dagegen find im Conspecrus die Merk— male der Drdnungen, Familien und Gippfchaften aus- führlich angegeben, weil deren Kenntniß bier nicht for wie die des Inngf eingeubten Linneiſchen Syſtems voraus- sufegen iſt. Die ſynonymen Benennungen Diefer Stufen des Syſtems dienen zur Erläuterung. ‘ Nunbeginnt die Flora felbft mit Aufzählung der einer jeden Gattung (Sippe) untergeordneten Pflanzen, welche faͤmmtlich bis anf wenige Ausnaprıen neu und etwas 4 ausführlich definirt, und mit einer, auch zwey eitirten Abbildungen belegt worden, Der Autor, nach welchen die. Sippe oder Gattung benannt und aufgenommen iſt, wird überall angefuͤhrt. Dann folgen, wo es nöthig‘ fhien, kurze, meiſt vergleichende Anmerkungen zur Ers leichterung der Anterfcheidung; Dauer, Bluͤthezeit, Standort, letzterer fehr forgfältig und genau. Bemerkun⸗ gen, den innern Ban, die Stellung im natürlichen Syſte⸗ me u. f. w. betreffend, fichen als Noten unter dem Terk Die zahlreichen neuen Önttungen und die der Sippe Iunger- mannia Lin. werden nad) vorangeſchickter Synonymie ausführlicher befchrieben, letztere auch auf 4 Folio⸗Tafeln ım Steindruck fehr ſtark vergrößert abgebildet, wobey der Verf, um eine Art von Monographie der deutſchen Gattungen, die Manchen willkommen feyn wird, gu Kiefern; die nicht um Erlangen mwachfenden mit aufgenommen und fo ausführlich wie die andern befchrieben, doch mit einen + begeichnet bat, während die der Flora zufommenden - fortlaufend beziffert find. Diefe Arbeit fcheint ung fehr verdienftlih, und if ein Mufter von Genauigkeit, bietet aud manche Eritifche Ausbeute dar. Es ift aber bier nicht der Ort [2], dieſes Lob durch ausführliche Auseinanderſetzun⸗ gen zu begruͤnden. Die Zahl der um Erlangen wachſenden Jungermannien iſt 44, 22 ſind ausheimiſch, zuſammen werden alſo 66 Gattungen beſchrieben und abgebilder, — 2 Kupfertafeln in 8 fielen neue Moosarten dar, Hy- pnum serpens, aquatile, Mnium-affine, Ortkotrichum aureum. Wir hatten gewuͤnſcht, daß noch einige der ins tereffanteren neuen Pilsfippen mit auf diefen Tafeln anges- bracht worden wären, wozu fich hätte Platz finden Iaffen. In der Aufftelung folgte Hr. M., mas die Anorönungen anbelangt, Willdenows Eintheilung in dem Aten Banz de der Spec. Pl., reiht jedoch forwohl die Drdnungen, als die unter ihnen enthaltenen Gippen fo, daß im Herabſtei⸗ gen von der Höhe der Vegetation, aus den edleren Klaf- fen (Barren) bis zur Tiefe der nrfprünglichen Vegetation in den Eonferven unferer füßen Wafler, und nad dem Zeifallen der Oscillatoria und dem ſchwankenden, thieriſch — pegetabilifhen Dafeyn ver Ectosperma Vaucher (die nach Decandolle Hier Vauckeria genannt wird) ein aber- maliges Auffteigen der nachbildlichen Begetation in deu Pilzen, gleih den unterirdifchen Verzweigungen der Wur⸗ zeln, angedeutet werden fol. Won bier an hat Hr. M. das Syſtem der Pilze und Schwaͤmme von Nees v. Eſenbeck zum Grunde gelegt, und da dieſer ſelbſt Clant feiner, Worrede) diefen Theil, binfichtlich der me- thodiſchen Anordnung der Gattungen unter ihre Gippen, vor dem Druck geprüft hats fo kann er zugleich als eine weitere und erläuternde Ausführung mehrerer indem Sy: ſtem der P. und Schw. aufgeftellten Sippen und der fie bedingenden Grundfäge gelten. Nur wenige Sippen, ja nicht einmal viele Abtheilungen größerer Givpen, fehlen; doc nehmen ſich Bier die Zweige diefes Syſtems in dem geraden Reihen bie und da etwas feltfam aus, was aber Hrn. M. nicht zur Laſt fällt. Die 4 Ordnungen der Far⸗ sen? Gonmopterides CGeſchlechtswedel beteichnet une richtig nur das Blatt, nicht die ganze Pflanze), — Epi- phyllospermae, Rlizopterides (Hydropterides Willd.) und Stachyopterides Wrilld. fheinen,. in diefer Folge 7 Mi ‚ber gewählten Abſtufung nicht ganz gu entfprechen, denn die Gonopterides und Rhizopterides— Palmen und Bana⸗ nen, bilden die höhere, die Ephyllospermae und Stachyopterides aber — Lilien und Gräfern, die tiefere Ordnung, Ophioglossum aber und Botrychium find nur ſcheinbat von den eigentlichen Sarren CEpiphyllospermae) Herfchieden. Bloß Lycopodium allein führt von den Harz sen zu den Laubmooſen hinüber. Nun folgen die Laubmoofe, Musci, in 4 Haupfgrup- ven; das Vorbild der erfen ift in Hypnum, das der zwey⸗ ten in Bryum, das der dritten in Polymichum, das ber vierten in Dicranum gegeben. So folgen fi die Sippen: (Hypnum, Leskea, Climacium und Leucodon Sw.); &- Barträmia, Gymnocephalüs, — Bryum, Mnium, Pohlia, Diplocomium, Meesia, Funaria; — Orthotri- chum, Polytrichum, Buxbaumia, Diphyscium, — Syntrichia, Barbula, (Leucodon), Trichostomum (bier find die Beziehungsglieder undeutlih und verworren) Cymodontium, Didymodon, Dicranum, Fissidens - Cpaßt nicht), Weissia, Grimmia, Encalypta — ſcheint eine Luͤcke, — Splachnum, Tetraphis, Spha- gnum (gehört höher hinauf), — Gymnostostonum , Pha- scum So werden die Laubmoofe ftengellos und die ger ſchloſſene, knospenfoͤrmige Kapſel rüdt sur tieferen Stufe der Lebermooſe herab. Mit diefen CHepaticae), und den Plattmooſen CHo- malophyllae) erlifcht num auch die zweyte Metamörphöfens Rufe, indem der letzte Gegenfag von Stengel und Blatt allmählig verfhwindet und die Fructification zuletzt in Riccia dem Blatt eingefenft wird, als bloße Koͤrnerkluͤmp⸗ qen in einem häntigen Bläschen. Die Flehten (Lichenes), als die Stengelpflanzen auf diefer Hemifphäre, theilt M., meiſt nach Acharius, in 5 Abtheilungen (Sectiones) in diefer Folge: 1. Liche- aaes scutellati vel discoidei: Peltidea, Sticta, Cetraria, Parmelia (mit Borera und Lecanora Ach.), Evernia, Collema, Ramalina, Cornicularia, Usnea, Alectoria, Urceolaria, Solorina, Lecidea (Hier wäre viel su fihten); 2. Lichenes verrucosi: Endocar- pon, Porina, Verrucaria (mit Pyrenula Ach. yereint, was wir billigen), Variolaria; Lichenes capitati: Capitularia, Baeomyces, Stereocaulon, Isidium: 4. Lichenes lineares:Opegrapha, Graphis; 5. Lichenes difformes (Elementargebilde, die nicht - sur Höhe der Evolution kommen, alfo, fireng wiffenfchaftlich genommen, Feine Abtheilung bilden Eönnen): Arthonia, Conioloma Floerke, Spiloma, Lepraria. Hier zerfällt auf der einen Seite das Reich der Deger tation in Keimſtaub, gleichfam in Grundkryſtalle—Knos⸗ pen. Db uns gleich in ber Folge und Spaltung der Slech: ten-Sippen noch Manches der Verbefferung zu bedürfen fcheint, indem befonders die erfte Abtheilung von den Achariſchen Sippen, obgleich einige eingingen, doch noch viel zu viele beybehält; fo fcheint ung doch die Grundein- theilung und ihre Folge gang richtig. Die Vegetation bes sinne Coder erlifcht) von 2 Geiten in ihren Elementen, ier in der Erde; in der folgenden Ordnung: Algae, im after. Hier find die Wurzeln, dort die Stengel des Gewaͤchſet. Die Algen theilt M. bloß in a Abſchnitte. m bier \ * = 42 Algae vegetantes! Chara (richtig! ber Tang der fü- fen Waffer); Batrachospermum, Hydrodietyon, Con- jugata, Conferva, Rivularia, Linkia, Botrydiuns Wallroth; — und Algae infusoriae: Vancheris Decand. (Eetosperma Vauch.) und Oseillatoria, womit von diefer Seite das Reich der Vegetation in BWafler kers fließt. Diefe legte Ordnung follte eigentlich fo flehen: 1.) Chära, Batrachospermum; (Meeralgen fehlen), — 2.) Conferva, Conjugata, (Hydrodietyon), — 3.) Oscilla- toria, Vaucheria, — 4.) Rivularia, Linkis, Botry- dium. r Nun folgen die Pilze und Schwaͤmme wie gefagt, nach Nees v. Efenbed, mit den einfahften Formen anfans gend. Einige neue Sippen find eingefchaltet: nemlich Illosporium: Sporidia globosa, simplicia, colora- ta, subpellucida cum membrana - granulos2 conglo- merata; ein Stawbpil; auf Flechten, vofenroth von Farbe, verwandt mit Stilbospora, oder noch mehr mit Apiospos rium Runge, denn er fheint Koͤrner in feinen Eleinen, fogenanuten Sporidien zu enthalten, ſteht alfo bier nad Seiridium nicht ganz. am rechten Orte; — Inter den freyen Faferpiken eine eigne Abtheilung: Inomyscetes Angiospori; sporidia in sporangiis continentes, was dem Begriff der Sippſchaft widerſtreitet. Dahin: Trentepohlia: Fibrae septatae, erectae, ramosae, im- tra articulos massam fatiscentem foventes; — Sporan- gia terminalia vel lateralia, subglobosa, apice rumpen - tia, wohin Byssus aurea Lin: (Dematium petraeum Pers.), und noch serfchiedene unbefchriebene Gattungen ges hören. Wir bringen diefe Sippe u den Elementarfledh: ten, wo fie die Byffusformation wiederholt. Ferner rechz net Hr. M. die Sippe Antennaria Lk, hieher, wo fie auch der Anfänger allerdings eher, als bey den Sern- ſchwaͤmmen, fuchen wird. — Spondylocladium, unter den Dichten Saferpilzen, heißt hier dad Dematiıum vertieillatum Hoffm., was Neeg v. E. überfah. Khi- zomorpha.Pers: nad Adarius eine Flechte, dem Rec. noch aan; dunkel, mird fcharffinnig mit Ozonium und Himantia zu einer zweyten Abtheilung der Faferpilger Inomycetes terrestres, Erdfaferpilze, vereint. Zu Ascophora gefellt ih Didymocrater, Zwillings> bech er: Flocci (Cystophora) erecti, septati, subsim- plices, in caespitibus laxis, molles fluxilesque. Spo- xangium (Cystis) geminarum, cylindraceum, ver- tice ore orbiculari apertum. Die eine befannte. Species weiß, kaum eine Linie Hoch, auf fihlecht getrockneten Grashalmen in Hrn. Martins Herbarium entfprungen, Auricularia inf, unter den Hutſchwaͤmmen,/ it gleich Tremella Nees v. E. — Wir mollen zum Schluß noch einige der wichtigen Gattungen nennen, die bier zuerſt befchriehben werden: Hypnum clavatum (unfer H. serpens, als Var. y., Tab. 1. £. 1., ſcheint cher ale Species gelten zu müffen). — H. aquatile M. T. I. £. 2. Bir müflen erinnern, daß die Hypna foliis falcatis den Sungermannien entiprechen und alfo ganz recht gegen das Ende fiehen. Der Conspectus über die Aftmoofe am Schluß der Sippe, fo wie über die Brya nnd Yungermanz nien ift neu und zweckmaͤßig. — Ortliotrichum aureum M.T. IL f. 2. — Bon Buxbaumis apbylia neue Zer⸗ 45 gliederung; PDicrenum varium und rufescens unter⸗ ſchieden; — Jungermania deflexa M., clavaeflora Ns. @er tamarise:folia im Bau ähnlich), Naumanni M. (ver- wandt mit Floerkis). — J- vesupinata, länceolata und variaLin.. wieder aufgefunden, — J.. bicrenara Schmied,., J. ventricosa Dicks. und J-Infata Hnds. unterfchleden, — J. Baxeri M. (der curvifoha D. aͤhnlichy; — Parmelia glauco-rufa M. —. (56 Gperied von Parmelia mit vielen Namenseränderungen und Berichtigungen Achariuſiſcher Irr— thümer) ; — Lecider hyalina M.; Capitularia, nach Floͤr⸗ fe, doch nicht blindlingss — Conisporium Lk. if Feines legs mit Lepraria nigra Turn. zu vergleichen; — Con- ferva attenuata WI. möchte zu bron chialis Roth ‚gehören; ein ſeltſames Wefen! Vaucheria glaucescens M. ift wich⸗ tig, — Xyloma sticticum M. (Sphaeria Ulmi Duval) iſt eine Sphaeria, — Xyloma lichenoides ein Phacidium Ch. dentatum Schmidt); Epicooenm nigrum M., ift nicht das Linkifche, und gehört vieleicht zu einer andern Sippe; — Aleurisma graaulosum M., — Epochnium . wrescens M.; Acremonium nitidum M.; — TUredo candida Pexs. folf eine Bowytis (nivea M.) fepn, woran wir zweifeln. Die Bötrytis wuchs wohl darüber. — Botry- sis flavida M.,>— Torula croeea und cinnabayina (Le- praria rubens Ach, von "Verrucaria rubens Tloerke ver: fhiedend. Ob. beide hieher? — Mucor aquosus M., — Dacryomyces violaceus, — Eurotium fructigenum M., Drey Species von Erysibe, — Merisma Küttlingeri M. — 15r Blaͤtterſchwaͤmme find namhaft gemacht. — Unter Boletus, Merulius und: Hydnum mehrere felfne Gattun: gen; z. B. Merul. clavatus, Hydnum gelatinosum 1, f. w.: — Peziza carneorufa M., discolor M., episphaeriz M.; stenostoma M. (merkwürdig); — Ascobolus. Bur- eandia Schm. Cbleibt aufssfüchen); — Sphaeria hye! tospälus««M. CHingt übe), —. daS ausgebildete Xyloma zubrum Pers., im folgenden Frühling. — Die ähnliche auf Pr. Padus tft in wefentlichen Theilen abmeichend gebil⸗ det. — Sph. afbinis M. —.Sph. epigaea P. iſt eine Ver- sucaria, Er &r unblicheres zum Lobe Diefes Buches nach dent Kec., der in dem Fache der Wurzelpftanzen ein aner— kannter Meiſter iſt, ſagen zu wollen, würde are in ein an— maßendes Licht ſtellen. Weder koͤnnen, noch wollen wir, uns eine fr vielzaͤhlige Kenntniß der Gattungen (Species) ver⸗ fchafen, als nöthig wäre, um über Vollſtaͤndigkeit und Ge⸗ nauigkeit in der Beſtimmung derſelben ein Urthel zu. fallen. Indeſſen fieht man einem jeden Buche, in dem man fich doch zu Haufe nennen kann, wohl an, ob es mit Kunde, mit Berftand, mit Vorbereitung, mit Erfolg bearbeitet wor⸗ den; und diefes Lob geben wir den Buch ohne Bedenken, Da ferner die Wurzelpflanzen, . welche in einem.-Eleinen, doch abwechſelnden Strich vorkommen, ziemlich alle für einen Raum von mehreren geogr. Graden find, fo kann dieſe Flo- - Fa crypt. erl. ziemlich für ganz Deutfchland. gelten; und da fie ſowohl in. der ſyſtem. Ansrönung und in der Bears beitung und Einrichtung viel Neues enthält; ſo dürfen wie jedem: Pflanzenfreund ihren Gebrauch anrathen. — Es find nicht weniger als 299 Gemera aufgeſtellt mit "1055 mern F MM Species, und uuter jeden Genns ruhe er Se cierum , wovon bier ein Beifpiel. 4 se — ia kan ——— Hypnorum., ELDER I. Fohis iuferioribus in omnem pagäm' ver- Gen in we „gentibas. . fin; A. uninervibus., - i * a. nervo excurrmente: u Folüs planis, seta laevi, capsula eblongr, ö arcuato-cernua % HR. serpens,. — : margine reflexis, seta scabra, capa. —8 Qvata erectö-cernua: H. opuleum: 7 7, eh b. nervo evanido: KR vd 1. Tamistvagisz id * oper culo. conico: Uc N seta scabra, bin summis secundis, corda- —— tolanceolatis subulatis, fim- ze, Vol bria simplici — — — — folissummis secundis Ianceola- to-subularis, fimbria compo- 3 sita s H. inwientum, seta scabra foliis Omnibus dir. aegqu., la1o- ovato-acımın. seminervibns — — foliis omnibus dir. aequ., ovato-. a ro acumin.,nervo ulira medium H.lsvescenn- 2% — — folis omnıbus dir, aegu., Ian-, 4... ieh ceolato-Longe acuminatis,. R evanidi-nervibus - EN — Jaeri — ‚margine planis — ke gr — — — rellexis Integerrimis, procumbens MH. albienna. antice serY ulatis, sepens H, 2 * operculo rostrato * sn seta scabra, foliis ovato-acıminatis ömmi 2 WE margine serzulatis 'repens H. —— — — foliis oyato -‚oblongis; longs ae - acuminatis margine antico - - serrulatis, ‘procumbens " H. piliferum, — levi foliis ovato-acuminatis capsula’ I, cernua ;. a MH. megepalinpıkm — — folis ovatis acutis Fe eapsula inclinata H. ruscifolium, — — foliis orali-brevi acnminatıs in- tegerimis 'eplicatis, capsula . inclinata * H. murale. — — folüs cordato,- triangularibus i X serrätis pheitis, capsula nu- tanreı Sn HERNE NT = longiröstre, 2. ramis dendroideo- fastiglatkeg > foliis Jaxis Janceolatis acuminatis seminer- - vibus 5 —ú— TER myasızoiden — imbricaris oblongis nervo ultra me- _- dium 7 = ru, eurvatum, _ 1. ovaro-acuminatis — 3 uaeryibüus't ze en u lopecunım, 3. Tamis simplierbusd dis tichisl, pinnato- LT BEN positis. ya h 8 — iomentnso ‚..folüs lanceolato- Sala —R latis H- nitens,.; iq — nudo, foliis laevibns eyanidineryibus ., x “ = cordatis 'obtusis laxis H, —— — — folüs laevibus nexvo ultra me- 43 Mn dalium/longe subulatis acntis 1 summis aduneis c H.' fluitans. — — folüs laevibus seminervibus el- 1 lpticis cum mucrone, im- a * bricatis BR. H. puwrnm. — — _foliis papillosis ie H. abietinum. 4. caulibus multiplicato pi nıuatis, — — — — I. tamariscinum, B. Binervibus I subenervibus 1. ramis vagis, Kolüs omnibus directione aequali. cordato- subulatis planiusculis H. stellatum, — — directione aequali, vel sur- — seclis, ovatis lauceolatisve i £ contavis . 3 HL aquatile. — summis secundis, squarro90-recurvis, r VERK: " cordato-ovatis longe acumi- \ 6 niatis plicatis. ». „H..loreum, — — secundis, patenti - divergen- v4 tibus, lanceolato-subulatis — . „ eplicatis n * H. silesianum.. 9 9, Caulibus simpliciter pinnatis, Tr ; Holüs erecta-patentibus, laxis acutis ter- 15.0 25:77 r 14 * — minalibus conxolutis H, cuspidatum. — ' patentibus, imbricatis obtu- ‘siuse. terminalibıßs patulis H. Schreberi, % + patenti-divergentibus, cordato-trian- ' ularibus, plicatis ‚H. triquetrum. | equarxo s0-recuryis, cordato-ovatis ie * acumin., eplicatis ” H: squarrosum Rand! 6— 1 ae ‚caulibus multiplicato-pinnatis s m caulinis — ovato-acuminatis, Operculo en, euryirostro a P H. splendens. "a — cordato-triang. acuminatis, operculo conico : H. umbratum. - I. Foliis omnibus circinato-secundis. ar / ? nn. A Caulibus pinnatis 1. subpinkatis. ‚Koliis obsolete binervibus, magine inflexo H. Crista ca- BU , strensis, lano. H. molluseum, ——— — mm ‘= nervo ultra medium, eplicatis plano % —— caule tomentoss Hi communtatum, = — ultra medium, plicatis integer- PR Timis caule nudo - H, aduncum, ’ a — ultra medium plicatis antica „u N 5,00 serrulatis caule nudo H.? rugulosum, — — ‚subexeurreute "plicatis antice 5 8 serrulatis caule nudo H. uncinatum; = — excwrente eplicatis verrularis Caule tomentoso & H, filieinum, ER B; Ramis vagis. . - — obsolete binervibuis. operculo goni- * Bien, . eo-rostellato H. cupressiforme, - semineryibus, opercnlo.hemisphaeri- Hr x) eo-acuminulato . . 200... IE Xoliis distichis. ‚koliis aundulatis .. 0 «5, Ben 7 planisbifariis ., 2.14; — — quadrifariis * —* ab W H. palustre, H. undulatum. ..„H. sylvaticum. H. denticiilatunn. 123 ni Wir reden hier ein Wort über die Syſtematik, was füg; lich allen denen gilt, die Pflanzen clafificieren wollen, und beziehen ung dabei aufiunfere deffallfige Arbeit in Diekriche R. bot. Garten Journal Di 1.8, ı — 110, die alip ein mh RT SE. seht \ m] (9% ganzes, Buch iſt. Auch find alle Pflanzen aufgeführt; doc haben wir durch eine Art von Unachtfamfeit einige Klaffen sufammengesogen, Die wir früher getrennt hatten, und im bot. Theil unferer Naturgefch. wieder rennen werden. Wir behaupten nehmlich vor allen Dingen, daf die An— nahme aller Botaniker, als gäbe es unbeſtimmt viel Plans senfippen, grundfalfch ſey, daß die Natur nur eine gang beſtimmte Zahl von Klaſſen im Pflanzenreich hervorge⸗ bracht habe, wie im Mineral- und. Thierreich, mas wir hoffentlich in unferer NG. durch die That bewiefen Haben. Hier aber vom Pflanzenreich. —1 Im Thierreich gibt es fo viele Klaſſen als Hauptr — 4 organe im Thierleib: demnach auch fo im Pflanzenreich. Nun behaupten wir, die Pflanze befteht aus Drei Orga⸗ nenfpftenen, welche ale eine ebenbildliche oder fich wieder- holende Stufe von dem untern Drganenfpfiem find. — Der Organe find aber fieben, nicht weniger und mehr: Wurzel, Stengel, Laub; Samen, Gröps, Blu: me; Frucht. Die drey erfien nennen wir Stock, die drei folgenden Blüte, und behaupten, daß die Blüte in ihrer Dreyheit den Stock aufs genauefte wiederholtz und zwar iſt der Samen die Bluͤtenwurzel, der &röps CKapfel) der Blütenftengel, die Blume (Corolla) das Blütenlaub. Die Frucht: aber iſt die verſchmolzene Wiederholung ber Blüte; denn der Apfel befteht aus Kelch, Staubfaͤden und Griffeln Busen), aus Kapfel (Groͤps) und Samen, folglich aus den drey Bluͤtentheilen voͤllig identificiit. Die Bedeutung der Pflanzentheile wird mithin durch folgenden Stand angegeben. Wurzel. _ Stengel. Laub. Samen. Groͤps. Blume, Fr u ht. Denmach gibt es langen, die nur Wurzel haben oder find, Cryptogamen, die noch einen Stengel haben ohne Laub, Monocotyledones, die Cnesartiges) Laub haben; Dicotyledones; und das Syſtem ficht fo: a. erſte Reihe. Wurzelpflanzen. — Acotyledoues.!: Stengelpflangen, — Monocotyledones. Laubpflanzen. — Apetalen. I. Klaſſe. II. Klaſſe. III, Klaſſe. b. zweite Reihe. Samenpflanzen. — Racktſamige. Groͤpspflanzen. — Bedecktſamige. Blumenpflanzen. — Graobläfterige. —c. dritte Reihe. VII. Klaſſe. Fruchtpflanzen. — Fuͤnfblaͤtterige. Hier gehen ung nur die unterſten an. Wie die Klaffen; aahl beſtimmt iſt, fo auch die Ordnungenzahl. Wir faſſen die Blüten- und Fruchtpfl. in eine Abtheilung sufanınen IV. Klaſſe V. Klaſſe. VI, Klaſſe. ‚(wovon wir bier keine Rechnung ablegen koͤnnen), und fo erhalten wir in jeder Klaſſe nur 4 Ordnungen, thut fuͤr alle 285 alfo Taf die Klaffen sum Linne. Sede Drdnung in 4 Zünfte, gibt 1125 faſt die, Familien von Jussieu, Jede Zunft in 4 Siypfchaften, giebt 448. Jede ©. in 4 Eips pen, gibt 1792, welches nach uns die Zahl aller möglichen Genera if, oder wenn .anan noch) eine Stuffe der Wiederhor 4 lung weiter MM sehen hat, die Zahl 7168, nehmlich obige noch viermal genommen. Die Wurselpflanzen zerfallen genau in vier Ord- nungen. = I. Wurzel⸗Wurzelpfl. — Wilie. "M. Stengel-Wurzelpfl. — Slechten. III. Laub-Wurzelpfl. — Mooſe. IV. Bluͤten⸗Wurzelpfl. — Farren Dabey behaupten wir, hatte Martins fiehen bleiben — ſtatt 12 gleichwerthe Ordnungen hinter einander zu etzen, die offenbar unnatuͤrlich zerriſſen ſind, und leider den Glauben beſtaͤrken, als beſtaͤnde die ſyſtematiſche Kunſt nur im Spalten, und waͤr keiner ein Botaniker, der nicht we— nigſtens eine neue Ordnung oder Familie aufgeſtellt haͤtte, denn mit Genera find die Generifegen nicht mehr zufrie⸗ den. Es full des Ruhms mehr ſeyn. — Was find das j. 3. für unwichtige Ordnungen? (Den Rahmen der Sippen fieh hinten). ‘I, Gonopterides (Equiserum allein). II. Epiphyliospermae (Polypodium etc.). MI. Rhizopterides (Pilularia etc.). IV. Stachyopterides (Eysopodiun etc.). V. Musci, VI, Hepaticae, VI, Homalophyllas (Biasia etc.), VII, Lichenes, IX, Algae (Conferva), X. Coniomycetes (Staubpike). XI. Hyphomycetes (Schimmel). XI. Gastromycetes (Balgpilje). XIII Fungi (Boletus etc.), Die vier erften- gehören wahrfcheinlih in eine einsige Ordnung, wofern alle zufammen gehören. Die Heparicae and Blasiae? find unbeftreitbare Moofe. X bis XILL find alle unzertrennliche Pilze. Die Algen werden Faum davon zu trennen feyn. Und fo bleiben alfo die alten vier Ordnun⸗ sen: Pilze, Flechten, Moofe und Farren. Ueber die Stufienfolge wollen wir mit dem Verf. nicht rechten, obfchon es viel gabe. In feiner Meynung fängt er oben an mit den Farren, fleist ohne Sprung herunter big zu den niederften Slechten und Algen, von denen er fodann wieder von den niederken Wilsen zu den hoͤchſten auffteigt. Wir halten für die ächte Reihe folgender: Algen, wohin Tange? Pilze, Flechten, Moofe, Farren. Jede Ordnung theilen wir in Zuͤnfte nach den Ord⸗ Rungen ein. Hier wollen wir Caufs Ungefähr) die Abtheir hingen des Verf. ſelbſt einſchieben; daß man alſo nicht glaube, diefes wäre unfere Anordnung, die ja ohnehin aus einer bloßen Flora nicht zu machen if. 1,929. Bilie 1, 3. Pilzpilze. — Algen. 2. 3. Flechtenpilge. — Schimntel. 3. 3. Moospilze. — Balgpilze. 4 3. Farrenpilze. — Schwaͤmme. II. Ord. Flechten. 1.3. Pilzflechten. — %. verrucosi, 2.3, Flechtflechten. — L. diform. ss ka, —_— r 48 3. 3. Mooeftechten. — L. capitati 4. 3. Farrenflechten. — L. scutellau. ° { IM, Ord. Mooſe. 1. 3. Pilzmooſe — Homalophyllae. 2, 3. Flechtmooſe. — Marchantiae, 3. 3. Moosmooſe. — Musci. 4. 3. Farrenmooſe. — Hepaticae. IV, Drd, Barren. PR. 2. 3. Pilsfarren. — Rhizopterides, 2. 3. Flechtfarren. — Gonopterides, 3. 3. Moosfarren. — Stachyopterides. 4. 3. Sarrenfarren. — Epiphyllospermae, Auf folcheArt Eommt einmal Ordnung und Grund in die Elaffifivation, auf Eeine andere; und fo wird der gedanfenz und princeiplofen Sipperen gefeuert werden, Wohin eis gentlich die Algen des ſ. W. kommen follen, ifl und noch nicht deutlich. - Die grüne Farbe will fih mit Pilen nicht recht vertragen. Wir bitten Nees v. E., der Die Beendigung des Drucks dieſes Werde beforgt, und es mit einer Vorrede verſehen hat, einmal eine Andeutung hier⸗ über mit Gründen in der Iſis mitzutheilen. i Noch etwas liegt und am Herzen, was freylich beffer bei einer andern Gelegenheit angebracht würde, nehmlich bei einem Werk über Terminologie. Da diek aber noch eine Weile währen möchte, und das zu Sagende nicht früh ges nug geſagt werden kann, um der Wortfchleppereyn in der Wiffenfchaft Einhalt zu thun, auch Einfälle nicht immer bey der Hand find, fo mag es hier fehen, obſchon der Berf, felbft angefangen bat, das su tadelnde zu vermeiden. Es if nehmlich in der Botanik die Ziererey eingeriffen einerley Dinge mit verfchiedenen Namen zu bezeiche nen, wenn fie in etwag abweichenden Klaffen vorkommen, Darum fol 3. B. das Wort Semen nicht in’allen Klaffen gut ſeyn? Wozu in aller Welt in der Cryptogamie die Wörter Spora, Sporidium? Wozu flatt Gröys oder Kaps fel Sporangium, Indusium, Peridium, Theca, Ascus, Sphaerula. So if Sorus im Grunde nichts anders als der Hlühtenftand, Calypıra die Blume. Woru Aporhecium, Stroma für Receptacnlum? Selbſt die Wörter Thallus, Hymenium, Perithecium, Peristoma brauchte man nit. Noch weniger Sporangidium ftatt Columnula ; endlich gar Seutella, Pätellula, Tuberculum, Trica, Lirella, Globu- lus ‚Pilidium und des Öclichterg mehr, Wörrer die nicht ein anderes Organ bezeichnen, taugen nichts. Die Verfchiedenheit derFormen muß man durch Beywörter angeben. Gegen die Namen der Sippen wäre auch viel einzumenden.- Wiele find da, die altern ähnlich find, viele etwas länglich, einige die fchon im Thierreich angebracht find, wie Gymnocepha- lus, Spathularia. Doch das geht Martins nichts an. Der Berf. hat die Wohnoͤrter feiner Gattungen in Hinficht auf politifche Geographie genau angegeben. Man muß aber nun nach den fihönen Arbeiten von Mr. de Humboldt auch auf die phyſiſche Rückficht nehmen. Ben jeder Pflanze follte die Bodenhöhe, wenigſtens ſchaͤzenings bemerkt werden, ferner die Erdart, worauf fie gedeiht, Und die Sonnenlage. Das Uebrige iſt angegeben. 25 Asch fähen wir es gern, wenn am Ende eines Charak- ters, befunders des fippifchen, angeteigt würde, mig welchen 49 andern Pflanzen aus andern Ordnungen oder ſelbſt Klaſſen, im Anfchein eine Xehnlichkeit Hat. Bon Gattungen kann es auch. oft gefchehen. Die, Verwandfchaften werden: das dutch am Elarfien. Die Abbildungen der Lebermooſe/ deren ein ganzes Schock fi) auf den Tafeln befindet, gefallen und; und fie empfehlen hierzu den Steindrud. — Moͤge das, was hier geſagt, den Verf. in Brafilich froͤhlich anſprechen und ihm zeigen, daß das, mas er mit bringen wird, wenigſtens in der Iſis nicht unbenchter bleibt und nicht verfannt wird. Wir erſuchen ihn, ja vecht den Fruchtbaͤumen nachzuſtellen, und lieber Fruͤchte ale Blu⸗ men mitzubringen, auch die Aſtſtellung nicht zu vergeſſen, Die Brejeuba zu beſtimmen, vorzüglich aber die Abh. von Arruda hinter Kosters Neifer die ihr vielleicht nuch nicht Fennetz zu Tefen und deffen Tlora petnambucensis in die Daſche zu ſtecken/ und endlih Spixemn zu ſagen, er moͤch⸗ Te fuͤr uns die zwey Blinddaͤrme des Ameiſenbaͤren genau anterfuchen, um zu erfahren, was Die Dinger eigentlich bez deuten, vorzüglich aber; ob fie beftändig find, oder ob der eine nur ein Divertieulum. Zu guter Lert bitten wit, unſern Landes und Stadtmann v. Newwengu grüßen, amd ihn zu erinnern, daß er ım Brafilifchen Reichthum auf die Is Bedacht nehmen möge, fo wie. ihr ‚aller wor⸗ unter wie auch Mikan mit feinen Gefährten, und won Difers, und Langsdorf meynen. Diefer ſoll auf feiner an die Purrurſchnecke genau unterſuchen. oz Namen des Shſteme. 9 CEryptogamia Ordo I. Gonopterides: 1. Equisetum. Ordo II" Epiphyllospermae: 2. Polypodium, 3, ° Aspidiwn, 4. Asplemium, 5. Pteris, 6. Blechnum. Ordo II. Rhizopterides: 7. Isoetes, 8. Pilularia, Ordo IV. Stachyopterides: g. Ophioglossum, 10, Botrychium, ı1. Lycopodium. Ordo V. Müsci: s2. Hypnum, 13. Leskea, 14. ci, macium, 15. Nekera, 16. Fontinalis; « 47. Bartramia, 18. Gymnocephalus, 19. Bryum, 2o, Anium, 21. Pohlia, 22. Diplocomium, 23. Meesia, 24. Funaria; 85. Orthotrichum, 26. Polytrichum, 27. Buxbaumia ' 28. Diphyseium, 29. Syntrichia, 30. Barbula; ” 31. Leucodon, 32. Trichostomum, 33. Cynodon- s.' tum, 34. Didymodon, 35. Dieranum, 36. Fissi- dens, 37. Weissia, 38. Grimmia, 39, Encalypta, “20. Splachnum. 41, Tetraphis. * 42. Sphagnum. 43. Gymnostomum, 44. Phascum. Ordo VI. Hepaticae: 45. Jungermamia, 46. Mar, — antia, 47. Anthoceros. Ordo VII. Homaloph Fe 48: Blasia, 49. Ric« cia. Ordo VII. Lichenes: — Sectio prima. Lich. scutellati:. 50. Peltidea, 51. Sticta, 52, Cetraria. 55. Parmelia, (Lecanora, Bor- sera) 54. Everhia, 55. Collema, 56, Ramalina, 57. 5 1818, Deftz, — = en — 50 * Cornieulatia, 58. Usmea. 59. Alectoria, 60. Ur: ceolaria, 61. Solorina, 62. Leciden. Sectio secunda. Lich. verrucosi: 63. Endocarpon, 64. Porina, 65. Verrucaria, 66. Variolaria, Sectio tertia. Lich, capitati? 67. Capitularia, 68 Baeomyces, 69. Stereocaulon, 70. Isidium. Sectio quarta Lich, lineares: TI WESEEEBR, Tin Graphis, £ Sectio quinta, Lech. difformes! "3. Arthonia, ‚7a Conioloma, 75. Spiloma, 76. Lepraria. Ordo IX. Algae: A Sectio prima. A. vegetantes: 77. Chara, 78. Bas trachospermum, 79. Hydrodietyon, 80. Conjuga- ta, $1. Conferya, g2. Rivularia, 85. Liukia, 84. Botrydium, Sectio secunda. A. infusoxide:; - bs · Vaucheria, 86. Oscillatoria unterſte. Ordo X, Coniomycetes, Reigen wieder, Sectio prima. C. jelementares, Series prima, C. el. entophyti: 87. Xyloma, 88. Caeoma, 89. Puccinia, ‚go. Podisoma. Series secunda, C. el. liberi: gı. Fusidium, 92% Stilbospora,. 93. Seiridium, 94. Illosporium, Sectio secunda. C. suffulti, Series prima. C. s. liberi: sarium. " Series secunda. C. s. 95. Aegerita, 96. Fu«- concreti: 97. Melanconium, 98. Epicoccum,,.- 09: » Didymosporium, ıoo, Exo- sporıum, Series tertia. ©. s. eweluti: 101. Tubercularia, 302- Calycium, 105. Gymnospvrangium. Ordo XL, Hyphomycetes. — Sectio prima. Mucedines. Series prinia. M. polysporae : 104..'$epedonium, 105. Aleurisma, 106. Sporotrichum, 107. Byssocladium, 208. Trichotheeium, 109. Fusisporium, 110. Epoch- nium,’ 111. Acremonium, 112. Collarium. Series secunda. M. capitataer 115. Haplaria, 114. Acrosporium, 115. Acladium, 116 Virgaria, 117. Botrytis, 118. Stachylidium, 119. Polyactis, 120. Penieillium, 121. Aspergillus. Series tertia. M. asporae: 122, Byssus,- Sectio secunda. Iuomycetes. Series prima, I. atrei. Tamila prima. I, a. entophyti: 123. Exineum, 124. Rubigo, Familia secunda. I. a. sporidioi? * Gymnosporis 125. Circinotrichum, 126. Chloridium, 127. Helmi” sporium, 128. Cladosporium, ** Angiospori> 129. Trentepohlia, 150. Antennaria. Familia tertia. I. a. aspori: 131. Spondylocladium, 132. Racodium, 133. Monilia, 134. Alternaria, 155. Torula, 136. Dematium. Series secunda. I, terrestres: Himantia, 139. Rhizomorpha. Sectio tertin. Mucores, Series prima, Nematomycetes, Familia prima, N. tegentes; 140. Trichoderma. 138: 157. Ozonium, a ar -- Familia secunda. N. vesiculiferis: x4t, Mucer, 142. Ascophora, 143. Didymocrater, ‘Series secunda. Trichomyeci. Familia prima. Cephalotrichi: 144. Ceratium, 245. Isaria, 146. Coremium, 147. Cephalotichum. " Familia secunda. Sarcocephali: 148. Stilbum, 149. Dacryomyces. Ordo XI. Gastromycetes. Sectio prima. Adrogasteres. Series prima. Sporomesti: 150. Eurotium. Familia prima. Sp. efllorescentes: 151. Aethalium, 252. Lycogala. _ Familia secunda. SP. diffluentes: 155. Myrothecium, 154. Licea, 155- Dermodium. Series secunda. Trichocisti. „ Familia prima. Tr. lepidoti: 156. Didymium, 157. " Diderma, 158. Physarum, 159. Leangium, 160. Leo- carpus. YFamilia secunda. Tr. eancellati: ı6r. Trichia, 162. Arcyria, 165. Cribraria, 164. Dictydium. “ Familia tertia. Tr. dissolutis 165. Stemonitis, z66. Craterium, 167. Onygena. Sectio secunda. Geogasteres. Series prima. Dermatogasteres: 168. Scleroderma, 169. Bovista, 170. Lycoperdon, 171. Sphaerobolus, 172. Geastrum, 173. Tulostoma. Series secunda. Angiogasteres: 174. Cyathus. Ordo XIII. Fungi. Sectio prima. F. atrei et hypogaei: 175. Sclerotium, 176. Erysibe, 177. Tremella, 178. Tuber. Sectio secunda. F. clavati et pileati. Series prima. F.cl. Familia prima. Clavati ramigeri: 179. Merisma, 180. Clavaria. " Familia seeunda, Cl. stipitati: ıgr. Spathularia, 152. Geoglosum. Familia tertia. Cl. mitratis 185.Helvella, 184. Mor- chella, Series secunda. F. pileati. Familia prima. P- elati: 265. Agaricus, 186. Bole- zus. Familia secunda. P. connexi: 187. Daedaler, 198. Systotrema. Familia tertia. P. explanati: 189. Merulius, 190. Hydnum, ıgı. Thelephora, 192. Auricularia. . Sectio-tertia. F. utrini. Series prima. F. pistillares: 195. Phallus. Series secunda. F. calycini: 194. Peziza, 195. As- cobolus. Sectio quarta. Myelomycetes: 196. Hysterium, 197. Sphaezia, 198: Thelebolus, 199. Nemaspora. Diefe Pilze find Nees von. Eſenbecks Spftem. Wel⸗ e brauchbare Anwendung diefes, man kann wor mit echt fagen, ——— phiſche Pilsfpften alſo er⸗ laubt,, zeigt ſchon eine Zlore kaum ein Sabr nach feiner — Es iſt doch gar huͤbſch, daß. während ‚das Ge⸗ fihrey der Schimpfer über die Nph. ihnen noch in den Db- gen gellt, diefe ihnen riefenhafte Blöcke ins weite Maul fchlägt, gleich ihren Verwandten, den Botocuden). * Mykologische Hefte, (nebst einem allgemeinen botanischen Anzeiger.) Herausgegeben von Gustav Kunze und Joh. CarlSchmidt. Erstes Heft. Mit zwei Kupfertafeln. Acht Bogen in gr. 8. Leipz. b. Vols. 1817. Die mykologiſchen Hefte follen (©. VIE der Vorr.) bei dem Mangel einer botanifchen Zeitfehrift den Forfchern in biefem Zweige der Pflanzgenfunde einen Platz darbieten, wo fie ihre Arbeiten, ohne Furcht, daß diefelben, wie dieß oft in periodiſchen Schriften allgemein naturhiſtoriſchen Ins halte der Fall iſt, überfehen würden, niederlegen und die Beobachtungen ihrer Freunde gefammelt finden Eönnen. Die Herausgeber liefern im erften Hefte bloß eigene Abhandz lungen: ſowohl defhalb, wie fie fagen, „um Andere dars aus beurtheilen zu laſſen, ob wir der Mittheilungen, um die wir gegiemend angefücht, unwerth find, oder nicht, als um den Einfendern zu zeigen, von welcher Art uns ihre Abhandlungen am willkommenſten find, = , Das in parvis copia fey Motto. Streng fnftemati: ſche und ohnfinlogifche Abhandlungen, einzig der Pilsfunde geweiht, nicht viel über einen Bogen ſtark (denn die Hefte find auf 8 — 9 Bogen befchranft), — bündige, kurze Ber fchreibungen des Neuen, — ı — 2 Kupfertafeln zu jedem Hefte, dabei ein Titerarifcher Anzeiger, die neueften in und andländifhen Werfe über Botanik und mancherlei andere Notizen von Reifen, Herbarien u. ſ. w. enthaltend, — folz len den gediegenen inhalt diefer Hefte ausmachen. Go foricht fih die Abficht der Herausgeber Cund Berfaffer) in der Vorrede aus, und das erfie Heft entfpricht der da— durch erregten Erwartung, ja wir dürfen fagen, es übertrifft fie. Die Pilgkunde gewinnt hier ein Archiv, wie wir es jedem befonderen Zweige der Naturgefchichte, befonders bes nen, die jegt im Zuge neuer Entdeckungen und Bearbeis tungen find, wuͤnſchen möchten. So lange’ die Materialien des Baues in Kiften und Schränfen verſteckt liegen, iſt an Feine Vollendung auch nur der Vorhalle zu denken, Diefes erfte Heft enthalt folgende Abhandlungen: »; Zehn neue Pilsgattungen, aufgefelt von G. Kunze. Was Gattung (Sippe) fey, davon ein andermal, Wir bemerken diefes, damit Niemand über die Zahl 10 ers ſchrecke, und unfer Lob diefer Gattungen tadle, SI, ‚Sie gehen alleſammt aus gruͤndlicher, mifrofEopifcher Unterſu⸗ hung hervor, und find auf der erften Rupfertafel fo. nett und zierlich abgebildet, daß man ſie, wenn man- fie nachfieht, und fih recht zu benehmen meiß, gerade fo fehen muf, wie fie hier vorgeftellt find. Daß diefes nicht bei allen mikro— fEopifchen Darftellungen der Falk ift, meiß jeder, der ſich auf diefem Felde umgefehen hat. Einige diefer Gattungen find höchft merkwürdig als Glieder der Enolutiongreihe ihrer Samilie, und muͤſſen daher befonders hervorgehoben werden. Mir nennen Nro. VIII. Polythrineium: Aufrechte, eins face, nach oben etwag verdickte vielgliedrige Faſern bildende Schwarze Fleden auf Kleeblättern. Sie zeigen deutlich, ins dem fie fih am Grunde in eine. Art von dichtem, grummi⸗ gem Boden. verfchlingen, Die Neigung zur Structur der Gattung Antennaria, und auf diefem Boden, — (viel: leicht aus ihm ſich entwickelnd), lagern enförmige, wei⸗ 8 theilige, durchfichtige Syoridien. Der Verf. bringt diefe Gattung Cfofematifch betrachtet mit vollem Recht), zu den gefonderten Faferpilgens mir bemerken aber, daß bier die Beziehung zu den Kernfchwänmen durch Anten- naria fehr deutlich wird, Hier, bey Antennaria, gegliederte Safern auf einem, gleichfalls aus ihren serfchlungenen Anz fängen verdichteten Träger, der fich in Körner fondert, ins nerhalb deren ellipfifche, dreiringige Schlauchkorner ſich ent wickeln, indeffen fernförnige, dreifrolige Sporen mit ge- ringten Stralen auf den Fafern ausgeſtreut ind; — Urs Sprung auf der Fichtenfanilie Cauch den Eriken). — Hier auf tieferer Stufe, auf einem Frautartigen Diadelphi: fen Cd. i. einem intenfiv höher entwickelten Pflanzen- famm) , noch lebende Blätter bewohnend, Elein, ganz mir kroſtopiſch, — ähnlicher Bau, mit noch ungefonderten, ſehr feichtem Boden und zweigliedrigen Körnern: die Ta- phria unter den Kernfchwämmen und die Wiederholung des einfachften Erineum. — Nro. X, Prosthemium : ‚Sporidia fusiformia, septata, duo auttria basi juncta cum pedicellis spuriis totidem cylindrieis (interdum subclavatis) septatis, radiatim divergentia, stromati applanato floccoso primtum innata, perithecio rupto de- “ mum effusa. Taf. I. 9. 10, A. b, In der Baftfubftang halb vertrockneter Birkenzweige. Diefe Gattung ift merk⸗ wuͤrdig als Schlüffel sum Urfprung und der Bedentung der Nebenfäben, die wir bei ven Kelch- und Kernſchwaͤm— men faft überall finden, wo die Entwicklung vollffändig ge- lingt. Solgendes kann zur Erlauterung diefer Metamor: phofe dienen. : ER) } Die Gattung Stilbospora erhält in Sporidermium einfache, inBactridium (Kunze) äftige Stiele, und zugleich Farbe, und wird dadurch Webergangsform in den Schim— melarten. In Dactylimn fammeln fich mehrere Ahnliche, längliche, gegliederte Sporidien büfchelformig oder fternförz mig zu 2 — 4, Auf einem aufrechten gegliederten fadenförz migen Gtiele. Wenn fih nun im Innern einer Perithecie Sporidie und Stiel abgefondert geftalten, und, im Gegenſatze zu die— fer, beyde fih in Speridienbedeutung verbinden; fo wird der Stiel, als leerer Schlauch, mit der urfprünglichen Spori- die, ale erfülltem Schlauche ſo vereinigt fich auch in der Zahl ausgleichen: und Cchläuche, als Stiele, müffen ſich erft noch tragend, dann auch auffieigend, ale Neben: fäden CParaphnfen), um die erfüllten Urſchlaͤuche reihen. Davon ift Prosthemium das genetifche Urbild, und darum fo merkwürdig, weil es in feinen gu 2 und 3 Cmit je ı, 27 und 5 dünneren helleren gegliederten aus dem Fadenformi- gen in eine langliche Keulenform neigenden Nebenfäden);, fernformig verbundenen großen länglichen dunkeln Spori⸗ dien CSchläuchen ?) den Urfprung der Schläuche der Kern: und Kelchſchwaͤmme aus der in die Peritherie eingefchkoffes nen Schimmelfornarion nachweißt, und zeigt; daß, wie die Schichtfadenfpise in die Balgpilze, fo die Kopffadenpilze in die Kernfchwanme hinuͤberſtreben. [Rede fehleppend.} Auch die übrigen Gattungen find faft ohne Ausnahnte . Ichrreich und bedeutfam, und Nees von Eſebeck har Urfache fich zu freuen, daß er fo fehnell und fo gut verfianden, und daß mit folcher Leichtigkeit und mit fo vielem Scharffinn das Neue in feine Facher eingetragen wird, Die Urtheile v3 D on. über Stellung und Bedeutung der verſchiedenen Formen, die hier den Befchreibungen mit Furgen Worten bepgefügt werden, find, die vorangehenden Erinnerungen angerechnetr gewiß auch die feinen, und zeugen vor geuͤbtem und fich« rem Ueberblick des Ganzen, fo weit es vorliegt. Bactri« dium die Baeillarie unter den Pillen — doch im Mittelraum trüb, an den Enden lit, fatt daß die meiften ung bekannten Baeillarien in dev Mitte eine lichte Scheidung und trübe Enden haben, — iſt noch ein Staubpilz, obgleich auf aͤſtigem Stiele, der, unter der Schwere erliegend, am Boden kriecht, und oft ganı un⸗ kenntlich wird. Es zeigt den Typus der Schichtfadenpike vorbildlich an. Eine höchft merfwirdige und ansgegeichnete Bildung! Scolicotrichum ift noch etwas zweifelhafts Die Eurzen, gefchlangelten, ſchnell auflebenden, ungeglieders ten, einfachen Faden Eonnten ſelbſt Sporidiem feyn. — Wenn in Alysidium die Fäden alle aufrecht fiehen, was dem Rec. aber fein Eremplar zieht zeigt: fo Eönnte man diefe Gattung bey Acrosporium laffen, Bei Chastomium fhien ung das ganze Behältniß aus den durchgehendeny am Grunde verwachfenen Borften, womit ed beſetzt iſt, zu beftehen, was fich befonders an der Dede zeigt. Es dürfte alfo den Uebergang der ungegliederten Byffusarten zu den Kernſchwaͤmmen andenten; und vielleicht werden Fünftig mehrere, fonft gu Exosporium gezählte Arten, fo wie man⸗ che borſtige Sphärien, dieſer Gattung, die nach Autenne- ria die erfte Stufe fließt, zufallen. | Polythrincium. Antennaria. Chaetomium, Solenarium. Phacidium, Hysterium. Sphaeriae globiferae. Sphaeriae. Thelebolus.. im weitern Umfange, nei alle, die Feine Schläuche aben. { Nemaspora. ' Die Gattung Phacidium Fries, monogra- phifch_bearbeitet von $. €. Schmidt. Auf 20 Seiten, — gründlich, erfchöpfend, genau, kritiſch. Eilf Arten, die fich gut und Leicht unterfcheiden laffen, werden befchrieben, worunter 4 neue. Die Gattung (Sippe) hat Fries, der das Allgemeine der ganzen Sippfchaft nicht Eannte, nach einem ihm an diefer zufällig in die Augen fals lenden Sippſchaftsmerkmale charafterifirt, nämlich nach den auf der Oberfläche der Scheibe wahrnehmbaren Enden dee Schlauche. Hier wird fie analytifch entwickelt, ihr Bau dargeftelt und der Unterfchied son Hysterium; mohin fie Nees von Eſenbeck bringt, in den Bau der-Peritherie ges ſetzt, welche hier rundlich und von der Mittenad dem Rande menigftens in 3 Klappen getheilt iſt, nicht, wie bey Hysterium, fich in eine Langsrige ſpal⸗ ter. Gie erhält ihre natürliche Stelle mit Recht vor Hy- sterium, Die bisher befannten Arten waren son ben Schriftſtellern zu Xyloma gezählt worden. Sie werden bier fo eingetheilts A. Erumpentia: Ph. Pini, Ledi, guadratum, pulverulentum, Aquifoli, abieti- num. B. Libera: Ph: coronatum, fimbriatum, tri« gonum, dentatum, mmltivalve,. Die Linfenpile der jwei, ten Abtheilung wachfen auf erfiorbenen Blättern, die der erftern auf Aeften, höchftens auf Nadelblättern. 3. Befchreibumg der Gattung Solenarium Sprengel (Sol, byssoideum — Pugill. pl. minus 4 58; eogn. I. p. 6 Y yon Guſtas Kunte. Taf. IL. f. 22. Ein feinäftiges, auf einer, faferigen. verflochtenen Ainterlage ruhendes Hysterium, vorgebildet durch H, contortam Ditm., aber Doch eigene Gattung, der Unterlage und der wahren, nichts durch Verſchmelzung und Verwachſung entſtandenen Betaͤſtlung der Veritherie wegen, ı Die Fafern der Dichten Faſerpilze werden innerlich befruchtet und haben, num den Peritheeiensharakter. Auf einem Gebilde, das vollkom⸗ men dem Dematium »upestre gleicht, wie Hr. K. bemerkt, lagert fich eine Faſer Höheren Ordnung, doch ſtets in ihrer urſpruͤnglichen Bedeutung beharrend; und demnach ‚hier Perithecie, Die im ihrem durch eine Laͤugsfpalte ſich aufſchließenden Kerne, die Schlauchlage, gleich der der Riss zenſchwaͤmme, entwickelt. In den angeführten Figuren iſt diefe innere Structur ſehr gut und ſauber Dargeftellt‘ Die einzige Art; die Hr. Kunze, vielleicht mit Unrecht, aus Sol, byssoideum Spr. in. Sol. Mühlenbergii umtauft, ward von dem feeligen Mühlenberg in Penſylranien ent⸗ vet — 4 Erfie Deeade neuer Sphärien,won: Schmidt. ‚Mehrere auf exotiſchen Rinden. Dabei wird Die-vergleichende Sichtung der Achariuſiſchen Gattungen Pyrenularınd Verructia wuͤnſchenswerth. 5. Mene Ars ten,öwon Den Herausgebern beſchrieben Cund zur Mittheilung angeboten)‘ 30 Species aus allen Ordnun⸗ gen; Davon einige abgebildet. In Diefen Beſchreibungen iſt nirgends ein Wort zuviel gefegt, was, unfers Erachteng, das befte Lob iſt. 6. Beobachtung der Sphaeria Car pitata P., von Schmidt Hr. Schmidt fand diefen, Bisher nur an einem Drt in Deutſchland, namlich bey Halle, von Sprengel gefundenen Kernſchwamm bey Schandau in Sachſen, und bey Herrnhut in der Dberlaufiß ; und liefert bier eine ausführliche Befchreibung, nebft einer Zerglieder zung der Perithecienlage und des Strunfe. Das MWerk⸗ würdigfte iſt Die Entdeckung, daß der dieſer Sphaͤrie von den Schriftſtellern sugefchriebene- Wurzelknollen nichts anders ift, als der Hirfchtrüffel, Tuber cerwinum ,(Selero- derma cervinum'Pers.), auf — und aus. welchem ber Stamm diefer Keulenfpharie entipringt, wie die Sph. mi- liraris Pers. ausſchließlich aus Inſectenlarven und Puppen hervorwaͤchſt. Gelegentlich wird hierbey auf die doppelte Kinde des Tuber cervinum, die Nees von Eſenbeck aͤber⸗ fehen, aufmerkſam gemacht. Wir erinnern noch an die hier angedeutete Beziehung zwiſchen einem Nugelſchwamm und den Inſeetenlarven oder Puppen, wenn fie fich der Erde anvertrauen, ° 7. Vermiſchte Bemerkungen, Xyloma Xylostei Fl. Franc. if feine Sphaeria, wie es ©. 105 heißt: (vorausgeſetzt, daß unſer Ereniplar, welches wir von Hrn. Dr. Perfoon erhielten, wie wir annehmen Finnen, richtig beſtimmt ft), fondern ein Exosporium, ähnlich dem Exosp. Rubi, das naͤchſtens befchrieben wer⸗ den fol. Wir wuͤnſchen den Herausgebern hinreichende, zweckmaͤßige und ihren Vortritt verfoigende Beni. Von Ben was wir hier hinzuſetzen fünnten, gilt daſſelbe was won der vorigen Rec. des Buches von Martiug, Den Berth diefer Zeitfhr: hat der Nee, bedeutend ange ſchlagen, und feine Stimme ift gültiger als die unferigs, Der game Plan, die Einrichtung, das Aeufere und Innere muß Beyfall erhalten; und wenn dieſer ich nicht in. der \ — — Zahl zu erkennen geben follte, ſo waͤr es wohl darinn zu 56 “rer fuchen, daß das Feld, in dem die Verf. arbeiten wollen, zu eingeſchraͤnkt iſt. Die Pilze Eonnten billig in einem Zimmerchen einer allgem. bot. Zeitſchrift Platz haben, wer, nigfteng nicht: über Zuruͤckſezung Elagen, obſchon ihrer. bereits. hier mehr find, als, vielleicht irgend eine Andere, natuͤrliche Familie erwerben wird. Doch- kommt Diefer Zeitz. fchrift zu ſtatten, dag fie nicht monatlich anklopft, ſon⸗ dern nur, wann ihre Kapſelu gehörig gefüllt find, daher nimmt fie. auch nur einen Eleinen Raum in der Biblivtheh, ein, and macht nur einen kleinen Raum im Beutel, was jetzt bey dieſen theuren Zeiten die Hauptfache iſt. — Was Einzelnes in dem Buͤchlein ſteht, bat der Rec. ſchon anz, gegeben, daher ans die Hauptſache vorweggenommen (was jedoch ihm billig gehoͤrt), fo daß ung nur noch einiges Allgemeines bleibt. Die Kupfer müffen nie auch loben., Sie find. zwar fehr einfach, aber bübfch, reinlich und deut⸗ lich und, wie man ſchon hieraus fchließen - kann, mithin. genaus was ‚man um fo mehr ung glauben kann, da Hr. Schmidt fie ſelbſt gezeichnet, Anch verdient die Behand— lung der. Sippen mie Gattungen von beyden Vfrn. gleich. gerühmt zu werden. Shre, Beftimmtheit im Befchreiben, ihre Auſmerkſamkeit auch auf Cfcheindar) Nebenvorkomm⸗ nie, ihr Eifer im Auffuchen und ſelbſt in Neifen zu dies ſem Zweck zeugen von ihrem Berufe zur Botanik. . Soviel find wir. alfo mit dem Nee, eines Einnes: wenn er aber anfängt, die Vervielfältigung - der Sippen in dieſem Buͤch⸗ lein durch alle Prädicamente hindurch zu vertheidigen, ſo bejcheiden wir und zwar fehr gern, daß er die Pilze beffer kennt. ale wir; aber nicht, daß er fich ſoviel mis Elaffifieiz ' ren and Syſtematiſiren aller Art befchäftiget hat als wir. Was zw einem Genus gehört, glauben: wir wohl. ziemlich von allen Naturreichen, zu wiſſen natürlich fo viel dies, ſes jetzt nöthig ID, und wir. wagen, . vor der Hand jedoch nur als beitendes Prineip, dafür den Grundſatz aufzu⸗ ftellen;a) daß nur dasjenige Ding ein beſonders Genus; werden darf, welches ein Organ oder wenigſtens Leibesſtuͤck mehr beſitzt, als fein. Nachbarz 2) daß eine bloße Abweichung in der Form, wenn dabey keine Umaͤnderung der Organe fiatt finder, unguͤltig it in Aufſtellung einer ueuen Sippe. 9 Bey den Pilzen namentlich iſt bie Vernachlaͤſſigung diefer Negel vollig in Spielerey ausgeartet. Was follen ı uus die» Genera, Deren Hauptunterſchied darinn beſteht, daß da der Same rund, dort oval, bier ſpindelfoͤrmig, und» dgl. iſt; oder daß die Glieder der Faͤden ſo und ſo geſtall⸗ tet find; oder daß ein Scheidwaͤndchen mehr oder weniger. da und dort, und war es auch im Sporaugium, ſich zeigt, oder endlich gar, dag ein folsher Roſt nur unter der. Dberhaut des Graſes liegt, and fie nicht durchbricht, wel⸗ ches fo ziemlich der generifche Charaeter des Cryptospori- ums iſt? Mag Baemidium (nach neuern Anſichten, nicht nach den unſrigen) bleiben, was gibt dem Apiosporium ein Recht dazu? Was. Alysidio und Hormiscio 2: In Chaeromium ad Prostlieminm iſt Doc) nod) etwas, Wir find überzeugt; Daß Link und Nees v. S. mit der Achtung , die wir für ihre, Arbeiten in dieſem Fache hegen, zufrieden fenn Eünnen, ja wir wiffens daß fie das find; allein wir ſchaͤtzen ihre mieroſeopiſchen Unterſuchungen eigentz Br — a m — 7 ch fo hoch. nur um der vergleichenden Anatomie willen, und durch diefe hindurch wohl auch wegen der. Syſtematik; läugnen aber glatt hinweg, dab die Syſtematik auf die vergl. Anat. gegründet werden müffe: Diefe muß gleichz ſam nur he mlich Jeiten beym Anordiren, beym Auf- ſtellen neuer Sippen; darf aber nicht. befehlen. Auch if es in in der Zoologie anerkannt, daß anatomifche Theile nicht in. den Sippencharacter aufgenonmen werden dürz fen; engo darf die Sippe nicht darauf gegründet werden, Welche Verwirrung und Schwanfung und Unannehm⸗ ! u herauskommt, tern man in den Wahn fält, man nüffe nach der vergl A. eintheilen, beweifen wahrlich zum Ueberdruß die Harlekinsjacken der franzöf..neueiten Sy: ſteme, vorzüglich der Zoologie, aber- auch der Pflanzen, wo man ja wohl gar das Albumen der Samen eine größere Rolle fpielen läßt, als einen Provingenmacher. Um der Anat. willen hat man die Krebfe von den Inſeeten, ja for gar die Spinnen. getrennt! man ‚die. Eingeweidwurmer. yon den Rothwuͤrmern nnd ſchob fie zu den Medufen! Um der Anat.: willen flellt man ſogar die Mufcheln über. die Inſecten. Nein! man möchte toll werden! — Und das alles äffen die Deutfchen nach. Da forechen fie von Anneliden,. Eruftaceen, Arachniden, Gaſteropoden, Cephalopoden, Aceppalen, Batrachi ern (wo⸗ zu fie folgſam auch Cascilia ſtellen, Sauriern Cwozu ſogar die Blindſchle iche kriechen muß). Bald wird man aber nun ſprechen oder lallen von Selgeiern, Pleetognathen, Sele— rodermen, Subbrachiern, Squammipennen; Inſectibo⸗ ren, Proboſeidiern, Gallingceen, Totipalmen uff., uff.; und. das wird alles viel wohler lauten als deutſche Namen. Ein Gleiches iſt es nun mit der franzoͤſ. Familienmache— Fey in der Botanik, bey der ſelbſt Iussieu auch fein Moͤ⸗ lichfes thut, um fich die Ehre nicht wegfchnappen zu laf- fen, daß feine Nachlinge noch mehr Familien erfunden hätten, als in feinem Buche ftehen. Von Cassinis Sipp⸗ lerey tollen wir gar nicht reden. Diefes Zeug follte ung billig fremd bleiben. Es bleibt aber nur, wenn wir uns mit unbandiger Strenge Elar machen, was bey der Eintheilung, befonders bey der Aufftellung neuer. Sippen mitreden darf, was nicht. Wollen wir es fo fortmachen, wie ed Link in dem Berlin, Dag. angefan- ‚gen, fo reichen 1000 Pilsfinpen nicht, die nach 20 Jahren paradiren werden. Faſt jeder Gattung, ia jeder Art kann endlich diefe Ehre wiederfahren. Und was foll erft werden, wenn Mifan und Martius mit ihren Brafilifchen Bil: gen anruͤcken? Die Pilge treiben und noch aus unfern Bibliotheken. 3 J Unſere Meynung if: was nicht mieroſeopiſch iſt, muß man nicht mieroſeopiſch machen, Das ſoll nicht heißen, daß man die Pilze nicht mieroſ. unterfuchen foll; fondern nur, daß nicht jeder mieroſ. Unterfchied etwas gelten fol. Erz ſtens verfchtedene Formen ganz und gar nichts Cr. für Sippen); Weytens ift die Zahl auch aͤußerſt wenig werth. Vollends die Zahl der Scheidewande in den. Samenkap⸗ ſeln (Sporangien muß man fagen), die Geſtalt des ‚erfickten Zeugs manchmal in den Spolidien und folden Erfcheinungen mehr, die jedes Pflanzenzelengeweb zeigt, and das auch wohl jener Bedeutung ift, nur in loſerem Zuſammenbang / der wieder an einen trockenen Conferven⸗ Um der Anat. willen nahm ' 58 haufen mahnt, ſollte nicht fo groß geachtet Werden. Statt ruf Sippenttenner, warten wir jest auf Gippenvereiniger,. Und dazu bleibt uns der ſchon oft dargelegte Grund inner fehr wichtige nehmlich daß die Natur nur eine beftimmte, mäßige Zahl von Sippen gemacht hat, nach einer einfe: chen Regel, von der auch geredet, — Doch dag wird zu weitlauftig. ; Schmidts Monographie der Pharidien und die 10 Sphärien find mufterhaft. Einige Abbildungen foliten daben ſeyn koͤnnen, tie bey Solenarium von Runge, der ſich hier, fo wie in den folgenden Abh., von denen zu reden überflüffig, als einen vortrefflichen Beobachter zeigt. — Wir wünfhen dem Werk Gedeihens follte aber dereinft Deutfchland wieder zu einer Bot. Zeitfchrift gelangen, fs rathen wir den Herausgebern (die auch fremde Arbeiten aufnehmen) ſich damit zu vereinigen. - Auctore L. De Delphinio et Aguiloeiz observationes. aeneis. Vratisla- C. Treviranus; cum duabus tab. viae 1817. 28 © in 4 ; Diefe Eleine Schrift, melde dem Rec. um fo willkom— mener feyn mußte, da der Name ihres Verf. ihn eine ge- naue mit Sorgfalt angeftellte Unterfuchung hoffen lieg, und er felbft ale Arten der Gattungen Delphinium, Aco- nitum und Aquilegia forgfältig unterfucht hat, welche er fih anfcheffen Eonnte, hat feine Erwartung durchaus nicht befriedigt. - Man hat es nicht ohne Grund manchen der noch lebenden Botaniker zur Laft gelegt, daß fie gar zu gern bloße Varietaͤten für eigenthümliche Arten anſehen, Hr. Tr. thut gerade das Gegentheil, inden er unter ei- nen Namen mehrere Arten vereint, die zwar Aehnlich⸗ feit haben, aber doc, fperififch von einander verfchieden find. Zu Ns. 2. Delphinium Ajacis L. bringt der Bf D. ambiguum L. und D. pubescens De Cand,, obgleich die erſte diefer Pilanzen Cwelche Rec, vom Hr. Desfontai- nes erhielt) nur wenig mit D. Ajacis gentein hat, und nicht damit vermwechfelt werden Fann; und D. pubescens auch twahrfcheinlich eine eigenthümliche Art iſt. Als Abar— ten von De.7. D. intermedium werden folgende jum Theil fehr eigenthümliche Arten aufgezaͤhlt; nemlich: D. exaltatum und elatum Aiton, anomalum und curvatum Sprengel, urceolatum Jacquin, speciosum Bieberstein, tridactylon Michaux, montanum de Cand., und amoe- num Bernhardi. Zu No. 10. D. fissum bringt der Bf. D. hybridum, worinn auch Nee. ihm nicht beypflich— ten Fann. Die meiften derjenigen Arten über die man etwas Naheres zu erfahren gewünfcht hätte, D. wi- corne und azureum Michaux, D. Requieri de Cand. und einige andere zahlt der Vf. auch unter die species in quas inquirendum est. — Aquilegia. bicolor wird fehr mit Unrecht ale Abart son Cl. vulgaris und A. pyrenaica als Abart von A. viscosa aufgeführt. Die de Cand. , Pflanze, wovon Ner, Driginalz Exemplare ber fine, gehört gewiß nicht su der Art, welche. auf Tab. 2. (nur fehr. mittelmäßig) abgebildet -ift, und A. bieolor die Ner, wiederholt aus Samen zog, bat immer ihre Eigens thünmlichFeit behauptet, Die Synonymen aus einigen der alteren, für die Kenntniß der Arten jest unbrauchbaren 59 Schriften, hätte der Verf. unferer Meynung nach gern weglaffen Fonnen, da es wohl Niemanden bey der Bes fimmung einer Pflanze einfallen wird, ſich hey diefen Atır toren Raths zu erholen, und Vahl hierin ein nachahmunggz werthes Benfpiel gegeben hat. Unter den Arten aus die— ‚fen beyden Gattungen, welche der Verf. überfehen zu ha ben fiheint, führen wir nur Aquilegia anemonoides Wwilld. Magazin der Geſellſchaft naturforfchender Freunde in Berlin, Fuͤnfter Jahrgang pag. 401. tab. 9. fig. 6 hier an, um die Bemerkung hinzugufügen, daß dieſe Pflanze iu Gattung Isopyron gebracht werden muß. | Anfrage an Botaniker. “ft die Diagnose ven Milium multiflorum in Schraders Flora Germanica Vol. 1. pag. 195. richtig? Es heißt darin gluma quinguenervis, und in der Be: Threibung berfelben Pflanze, in demfelden Buche, glu- mae trınerves. ey Milium paradoxum ift in eben biefem Buche jwifchen Diagnose und Befchreibung gleichfalls eine Ver: ſchiedenheit in Rückfiht der Zahl der Nerven. Wie foll auch dieſe Diagnose eigentlich heifen ? Was ift aus Arenaria graminifolia. Arduini ani- imadvers botanicarum specimen pag. 25. tab.ıo 1787 geworden; da im hortus Göttingensis fasc. 1. tab.5 — 1809 abermals eine ganz verfchiedene Pflanze Arenaria graminifolia benannt ift? Wenn Gemand Verbascum collinum yon V. Thap- sus fpecififch zu unterfcheiden im Stande feyn follte, und durch eine Diagnose im Linneifchen Geiſte, d.h. kurz und bündig zu charaeterifiren; fo wird dafür ein Eremplar von Schraͤders Monographia generis Verbasci verſprochen, wenn nehmlich der fehlende Theil dieſer Monographie der- maleinft fertig werden wird. Stem wird ein Eremplar von Schraders Flora Ger- manica Yol. 2 demjenigen verſprochen, welcher genan ans giebt, wie man fich dabey zu benehmen habe, um auf der Stube nach getrocdneten Eremplaren aus ganz unbedeutenz den Abarten eigene Arten zu fabrieiren, und dabey fein Machwerk fo zu flellen, und das Wenige, was diefe Abars ten Eigenthumliches. haben, ‚fo potenzirt anzugeben , daß andere ohne die Pflanzen felbft gefehen zu haben, (die na— türlich nie gezeigt werden dürfen), doch nicht recht wiffen könn en wie fie daran find. JJ Wir bedauern, daß wir aus Mangel dieſes Bu— ches nichts hinzufuͤgen koͤnnen, was das Urtheil des Nee. mil⸗ dern duͤrfte; wir bedauern es um ſo mehr, da wir beyde Tr. immer loben möchten, tie fie es auch verdienen. Beyträge jur veraleihenden Zoologie, Anatomie und Phufiologie, v. Dfen u. Kiefer. Bamb. und Würd, bey Göhhardt. 1807. 4. M. 6 Krf. 1.9. XIV. u. 122, V.H. 105 ©, Unfere, am 3. Suly 1805 gemachte Entdeck ung, daß die Därme aus dem bis dahin vollig eingefchloffenen, ja von vielen geläugneten Nabelbläschen entftehen, daß es der den Därmen gemeinfchaftlihe Magen ift, aus dem fich der Embryo in der frühefien Zeit ernährt, daß Die 6o Daͤrme anfänglich in der Rabelfchnur liegen und io beym Menfchen um die achte Woche in den Bauch zuruͤck⸗ jiehen, daß mithin jeder Embryo einen’ fog. Nabelbruh habe, daß der Blinddarın der übriggebliebene Uebergangs⸗ Fanal ſey der beyden Hauptdaͤrme in das Nabelblaͤschen, daß deshalb der Duͤnndarm unter einem ſpitzigen Winkel dem Dickdarm ſich einfuͤge, daß endlich die Nabelſchnur ihre Bedeutung nach der Bauch des wurmfoͤrmigen Enz bryo ſey, — dieſe Entdeckung bat theils fo viele Fürs theils fo viele Widerfacher gefunden, und if theils von andern fo verändert und gedeutelt worden; Daß es endlich wohl an der Zeit feyn möchte, den Gegenftand, der bis— her nur unter den Phnfiologen hin und her geworfen wor⸗ den, mieder vorzunehmen und ihn auch vors große Publir cum iu bringen, aus dem. die eigentlichen Naturhiftorikor fih bisher nicht befonders darum befümmert haben. Da nun vollends die Franzofen anfangen, die Sache iu erler Kern und fo iu drehen, daß fie, ihr eigen wird, wenn fie ihr endlich auf den Grund Eommen, was unmöglich ausbleiben kann, und fich hierbey vorzüglich Cuvier als der Wortz führer ankündiget, fo it es um fo möthiger, Die Sade der Wiffenfchaft rein zu erhalten, und das Eigenthum für Deutfchland ficher zu flellen. h Unfere eigene Arbeit hier wieder befonders vorzuneh⸗ nen widerfieht und; daher wollen wir hier nur das Wiche tige aus den Benträgen abdrucken laffen, einige Zeichnuns gen bengeben, und dann bey Gelegenheit der Einwuͤrfe, die ung feit —ıo Sahren gemacht worden, den Gegens fand auseinander fegen. Die einzelnen Abh., worinn diefer Gegenfland aus— führfich, alle aber welche zur Entwicelungsgefchichte gehoͤ⸗ ven, auch nebenbey dargeſtellt worden, find folgende vier. 1.) Heft I. ©. 5. Anatomie von eilf beynahe reifen Schweinsfoͤtus zur Beſtimmung der Bedeutung und Tunes tion der Appendices Allantoidis. Wir fuchten zit eigen, daß diefe Ueberbleißfel der zwey Enden der Tunica eryrhroides feyen; es wurde aber von vielen Geiten fo heftig und einftinmend twiderfprochen, daß wir wahrlich an ung felbft irte geworden, und darüber fhweigen wollen, bis wir wieder neue Unterfuchungen dars über anzuftellen Gelegenheit haben. Vorzüglich hat der übereinffimmende Widerfpruch von Döllinger und Mer el uns zu folhen neuen Unterfuchungen in diefer Hin⸗ ſicht beſtimmt. Gleich zu Anfang gaben wir das Refultat aller vier Abhd. folgendermaßen anz „Ich wurde in meinem Buche von der Zeugung (©. 150) anf die Behauptung getrieben, daß „der Embryo, in fofern er Polyp ift, Durch die Vefcula umbilicalis er- nährt werde, daß aber diefe Ernährung nit durd) die Vasa. omphalomelenterica, fondern durdy einen wahren Ductum inteftinalem gefchehen müffe, indem ©. 159. die Vafa omphalomelenterica als wahre Gefrösgefaffe nur den Affimilationsprocek vermitteln!!, Als ich dieſes gefihrieben, habe ich nicht gehofft, diefe gewagte Behauptung durch die That nachweifen zu koͤnnen, un fo weniger, weil ıch voraus fah, daß bein Mangel eigener Worfehrungen alles dem Zufall uͤberlaſſen bleib u N > ‚6 : Daher bemühte ich mich, wenigſtens diefen Zufall, von doch alles abhängen follte, in meine Gewalt zu brin⸗ n, indem ic) an gehöriger Stelle auf jedes Thier pränus merirte, was meines Erachtens der tauglichfte Weg ift, su einer Abficht zu gelangen. Die Gelegenheit traf fich fo Schön, daß ich in beſtimmten Zeiträumen gerade immer olche Foetus zu unterſuchen befam, welche mich fiuffenweife zur Enthüllung der erften Drgane des Embryo hinleiteten. Einer Elärte den andern auf, einer lehrte mich die frem⸗ den HÖrgane und ihre Bedeutung in den andern Fennen, einer bewies für den andern, eben weil alle verſchiedener Entwickelung waren. Sch laffe nun dieſe Reihe von Anatomien in der Dar: felung fo aufeinander folgen, wie ich fie wirklich vorge: nommen, um den Lefer denfelben Weg zu führen, den ich ührt wurde. Den Anfang machten beynah reife Fötug, dann fehr zarte, Embryonen von Schweinen, und den Schluß beynah.eben fo zarte Hundsenbryonen. In dem wierten Theile der Abhandlung zeige ich endlich das Durch⸗ ‚greifen diefer urſpruͤnglichen Organifation in den Embryo= —— aller Saͤugthiere, und nebenbey auch der Vögel, Ant: phibien und Fifhe, theils noch aus eigenen Unterfuchuns gen, vorzüglich aber aus. dem Reichthum der hiefigen Bi: bliothek, wo ich alles vergleichen Fonnte, was je zur Aufz Eärung der Gtructur des früheften Embryo gefchrieben und gezeichnet wurde. Es wird am Ende der Abhandlung mit unumfößlicher Gewißheit hervorgehen, daß: 2) Die Darme der Embryonen urfprünglid nicht in r Bauchhöhle liegen, fondern aus einem Bläschen ents ingen, welches außer dem Amnion gelagert ift, und bey den Thieren Tunica erythroides, beym Menfchen Veh- @ula umbilicalis heißt; da 2) die Därme nicht in dem Bläschen liegen, wie im einem Sade; fondern daß fie deffen Fortfegnng felbft — wie dad Duodenum des Magens — find, welde ſich in einen vordern und hintern Darm fpaltet, wovon bende längs durch die Nabeifchnur in die Bauchhöhle, einer sum Yiter, der andere zum Magen, laufen; daß 5) der Blaschenhals zwifchen der Spaltung der Därs Me und dem Bläschen nad) einigen Wochen nbliteriert, ſich Wie eine Nabelarterie fchließt und Instrennt, nun ale Slinddarm, fpäter auch ald Wurmfortfag erfcheint, und Daher an dieſer Stelle die Daͤrme Feine Continuität, fonz bern eine winfelige Einfügung mit einer Klappe bilden; daß O jept erſt die Daͤrme ſich gegen den Nabel zuruͤckzie⸗ ben, und endlich in die Bauchhoͤhle treten, weßwegen alle Embryonen nothwendig den fogenannten Nabelbruch haben. Es wird fich endlich zeigen , daß 5) diefer Bau nicht nur bey Thieren fondern auch beym Menfchen wefentlich ift, welches gu beweiſen ich durch bieher gehörige Entdeckungen der Anatomen hinlänglich in Stand geſetzt bin. ' Und fo ift das Mäthfel über die Vehcula umbilicalis und die Tunica eryıhroides, welche beyde daffelbe Blaͤs— Sen find, aus dem die Därme entfichen, geldst, es ift begreiflich, warum der dünne Darm fich in den dicken feits & a x M ze 6% waͤrts einbohrk, warum alle Embryonen die Därme in der Nabelſchnur ragen, überhaupt warum eine Vehcula um- bilicalis vorhanden ift! { — Erklärungen ber Abbildungen. (S. 99.) Schweinsembryo von vier und zwanzig Tagen mit feir nen Hüllen. Diefe find geöffnet, aber doch —6366 wie fie ausſehen, wenn noc) der Liquor allantoidis dar⸗ inn ft. as Amnion, welches eigentlich mehr in der Tiefe liegt, iſt etwas herausgezogen gezeichnet; übrigeng ift alles in natürlicher Größe, und der Embryo ganz gez troffen. Die Schnauze ragt nicht weiter vor ale bier an⸗ gegeben if. Fig. I.a. : abc. Das, Chorion und die Allantois, welche dieſe Groͤße hat. Bey ce find fie abge ki: d, Der Schnitt im Chorion und in den Allantois, durch den fih das Amnion zeigt. Das Amnion, aufgefchnitten. Die die Nabelihnur bey der Umſtuͤlpung des Ehe (ben Parabel i. er heil ber Darmblaſe (Tunica erythroides), welcher aus der Duplicatur der Allantois anime dig auf dem Amnıon fiegt, Ieer und zufammen- * efg h, Br „gefaltet, ee: \ — er quere, große eil der Darmblaſe, i der lieatur der Allantois, die eine Give oder Hülfe um ihn bildet; er ſchimmert bi f die Allantois und dag ——— bindurdh: bey > m. haͤngt er me dem Außern, fenfrechten Stud i zuſammen durch eine Definung in der Scheide. n, Das ſenkrechte Stuͤck der Darmblafe berengert fi und get bey der Umfülpung des Amniong in die Mitte der Nabelfchnur. Hier tpeilt eg fich fogleih in die jmey Därme, die durch Die ganje Schnur als ein fiarker weißer Faden in die Bauchhöhle laufen. o. Die löngliche — des —5 in die Al- antöis, nur wenige Linien von der Definung der Huͤlſe m entfernt; dadurch bfies ; i — Er bereuczlng. R a EI er Schnitt in der Allantois, wo fie fi Chorion entfeint hat, um das Ka 634 ihre aͤußere Fläche und die innere des Choriong bd, zu nehmen. Das Ammion liegt hier zu viel in der Mitte, daher erfcheint die Weite der Allantois geringer als fie wirklich iſt. Pq · Fig. J. b. Derfelbe Schweingembryo etwas vergrößert, Nur der binterfte Leib iſt gezeichnet; Die Nabelſchnur umd die Bauchhöhle find der Länge nad) aufgeföpnitten, die erfte reicht nicht weiter als bis dahin, mo fi) dag Am- nion-umflulpt, —— Die, rechte Bekennabelarterie in der ⸗ ſchnittenen Nabeljchnur, Erben v — fang der Darmblafe in Fig. ı amifi bezeichnet. . k, Die DVerengerung derfelben, wo fie bey der Umftulpung des ‚Amniong in die Nabel: ſchunr tritt, Fig. 1a,n. Gie heilt ſich ſogleich in, und h, die zwey Därme, wovon der erſte dickere und längere zum Magen, ber lehte dünnere und Fürzere zum p. After geht. Cie liegen dicht an einander, hier aber find fie durch eine Nadel von einander entfernt, um ihre mwinflige Sinfertion in einander zu zeigen. o. IR, die Gekvösnabelvene, welche mitten im Ger kroͤs, das zwifcpen bepden Därmen ausges 65 ſpannt ift, ganz durch die Nabelſchnur bis gegen k lauft; um fich.da auf der Blafe zu verswergen. “ F E $, Sf die Gefrosnabelarterie, welche aber nicht im Gefröfe lauft, fondern vor dem Magen: darm, fi aber bey der, Verbindung der ‚Därme zur Darmblafe auch auf, diefe begibt. 2,0, Sind die beyden großen wurmfoͤrmigen Digane. (Cornta uteri s. Vasa deferentia.) Das Genitale in einen Höcer verlängert. Daffelbe ganz auegezeichnet — die Bruſthoͤhle und der Kopf fehlen, die Daͤrmr aus der Nabelſchnur gensinmen. ER Die Leber, nufgehoben und gegen die Bruft ‚sefchlagen. ; F b. Die Lebernabelvene am —— abaeſchnitten. c. Der Magendarm mit ſeiner Kruͤmmung vor dem unter der Leber liegenden Magen. Die. beyden wurmformigen Organe, ‚die ganz unter die Leber hinauffteigen, wo ihre Enz den mit Puncten angezeigt find. . o, Die Gekroͤsnabelvene läuft sum Ruͤckgrath, wo \ fie zur Vena portal wird, f Die Gefrösnabelarterie. ; 8 Das Gekroͤs zwiſchen dem Nückgrat und den > beyden Nabeldaͤrmen ausgefpannt. h, Der Afterdarn. k Der aufammenfnf der Daͤrme und der Gefäße su der Darmblaſe. R Purm; Die engen Kanäle der langen Drgane, welche hinter den Urachus laufen, und fich in ihn su inferieren ſcheinen. - n. Das Genitale. o. Ein Fuß. p. Der After. 2 \ 9, %; Die Befennabelarterien laufen in’ der Nabel ſchnur bis hinter die Kanaͤle 1, m. r. Der Schwanz. N { ” Der Urachuei; ift etwas zu dick angegeben — die — ——— iſt hier gicht mehr gezeichnet. — Die Verzweigungen der Gefaͤße auf der Darınz blafe, find nicht genau angegeben. £ * Der blinde Sack des ſenkrechten Stuͤcks — wi. w. Der Eintritt in die Yülfe Tig. Ia, m. zT, Das Rueerſtuͤck in der Hülfe, hier nger hrr⸗ ausgenommen. Die ganze Darmblafe iſt bier durch sun ausgedehnt, und in natürlicher Größe, — uvwxy entſpricht Tig, Ia, nn ı m Bey Deffnung des erſten Embryo wurden wir nur ver— wirrt, weil wir Dinge ſahen, die von andern nie be— ſchrieben worden. Die Beffnung des zweyten Embryo klaͤrte aber alles auf.) „Den dritten Julius Lıgos, zu Goͤttingen) öffnete ich gleich alle Huͤllen des zweyten Embryo, hing ihn in ein Glas helles Waffer, bielt es gegen die Sonne und nun ſah ich, weil ich zuvor den Urachus aufgeblafen hatte, bez ſtimmt ſechs Gefäße in der Gallerte der Nabelfchnur lau— fen, wovon zwey ganz neu waren, die ich in dem erften gar nicht fehen Eonnte, ſo lange die Nabelfchnur nur ho— rizontal gelegen; und eben daher Fam es auch, daß ich fie bey der Oeffnung des Bauches zerfchnitten und nicht mehr gefehen hatte, Ich fah nehmlich, daß die Vena umbiliealis gar nicht Theil nimmt an der weißen, dicken Schnur, welche ich für Die Gekroͤsgefaͤße und die Nabelvene gehalten, fondern — 4 * * _ 64 * * * "ze daß fie ganz im ordern Rande der Nabelfchnur laufe; und fich auch fo in die Bauchhöhle begebe, Zwiſchen die fer roͤt hlichen Bene und der weißen Schnur liegt noch einfehr feines, auc) rothes Gefäß, wie ein ſtarkes Pferdhaar; folglich find beſtimmt fechs ſichtbare Kanaͤle in der Habel) ſchnur, nehmlich die Nabelsene Cb) das feine rothe Gefäß (Fig. I. £), die weiße, Die, aus dreyen dicht an einan- der Tiegenden befichenden Schnur (kl, ke ko), die felbft viel dicker if als die Nabelvene, der Urachus Cs) und die zwey Nabelarterien Cat). . - —* Ich öffnete nun die Banchhöhle, und als ich bey der Inſertion der Nabelfchnur die Nabelvene und Die weife Schnur durchſchnitten, ſchlug es mir wie ein Blitz in die Augen, daß die abgefchnittene Schnur, ton der ich das vorwärts (Fig. III. c.) und das rüclaufende Stuͤck ) für Gekröggefäge gehalten, der Darmkanal felbfe fd. * Ich verfolgte diefe Stuͤcke fogleich und ſah deutlich, daß dag dichte unter allen, das vordere, befimmt tief uns ter die Leber in den Magen laufe, was ich beym erſten nicht gejehen, ohne Zweifel weil ich die Vena umbilcalis üherfehen hatte, und daher diefen vordern Darm für fie gelten ließ; eben fo ift Das hintere weiße Gefag nichts wer niger ale ein Gefrösgefäß, fondern fchlechthin der Maite darm. Das dritte diinnere, mittlere Gefäß aber (e) ift wirklich ein Gekroͤsgefaͤß, und‘; wie ich mich durch die Anatomie der noch übrigen Embryonen überzeugt habe, die Vena omphalomefenterica; die Membran aber, welche swifchen dem Mücken, dem hintern und vordern Darım ansgefpannt ift (8) , if das Gefrös, in deffen Mitte die Gekroͤsvene laͤuft; das ganz feine torhe Gefaͤß CH sieht fi) quch gegen das Nückgrath in die Nähe des Magens, und ift DieArteria omphalomefenterica, Reben Diefen Dre ganen fah ich noch beſtimmt die beyden Nabelarterien und den Urachus, und daher find alle acht, Gefäße in der Nas belſchnur gu zählen, über die ich ſchon durch diefen zwey⸗ ten Embryo und noch eben fo ebident durch die drey fol— genden ſo gewiß bin, als über jedes andere augen fcheinz liche vor der ganzen Welt ausgemachte Phaͤnomen des ges meinen Lebens; ich bürge mit meiner Ehre dafür, dag jeder, der Embryonen von gleicher Entiwiekelungsperipde anatomiert, es fo finden werde. Weil die Berennungen Nabelarterien 30. zweydeutig werden, da ja swenerley Arterien da find, fo finde ich für nothmwendig, die Gefafe der Nabelfchnur beſtimmter zu ber zeichnen, und nenne daher das Gefäß, daß man gewoͤhn⸗ lich Nabelvene nennt, Vena omphalo-hepatica, die Nas belarterien Arteriae omphalo-iliacae, dazu Fommt num eine Vena omphalo-mefenterica und eine Arteria omphalo - melenteria; den zum Magen laufenden Darm nenne ich Magendarn, den rückwärts gehenden aber Afterdarin. Sch werde genau ben diefen Benennungen bleiben , da fie in der Folge haufig vorkommen. | Was ich nun ferner anführe, gilt von allen Embryes nen ohne den geringften Unterſchied, denn fie find ſich alle’ bis aufs Fleinfte gleich; weder in der Größe der. Organe noch in ihrer Lage, Barbe, Anheftung ze, iſt irgend eine Abweihung: und eben dieſe regelmasige Gleichheit von. fünf wohlgeftalteten, gefunden Embrysnen beweist, daß die befehriebenen und noch im befshreibenden Organe de 66 * Natur gemäß vorhanden find, woruͤber der, welcher es ſelbſt mie anficht, nicht nur Feinen Zweifel, fondern nicht eimmal einem Gedanken an die Möglichkeit, daß es anders fepn Eönnte, hate 0 00 y "= Chorion, Allantois und Amnion verhalten fich fo, wie ich ſie fchon in dent ‚erften Embryo angegeben habe, es iſt hierinn nicht das Geringfte gu ändernz über die Tunica 'eryıhroides \aber ift jest erft Licht aufjuftecken. ' Sie liegt wie gefagt und tie fie alle Anatomen in Hunden und Katzen beſchrieben, auferhalb ded Amniong, an dem fieraber feft haͤngt, zwifchen diefem und dem Cho- zion gerade neben der Infertion der Nabelfchnur Fig. ı wi; fie iſt gelbroth, in allen Embryonen: fiark gefaltet, ‚Daher ſtellt fie ein dickes, unregelmaͤßigrundes Organ vor, Das man wohl, wenn man nichts beffereg daraus zu mın- chen weiß, und es nicht ferner unterſucht, für eine Eleine Placenta halten Eonnte, bejonders wenn beym Herausneh⸗ men der Embryonen die Hüllen zerriſſen werden. Sch trennte fie fehr langſam und vorfichtig vom Am- ion gegen die Inſertion der Nabelſchnur, wo ich ſchon im erften Embryo Spuren gefunden, daß fie da irgendiwoz Bin ſich verlängern muͤſſe. Die Trennung geht fehr leicht und gröftentheils bloß mit dem Mefferhefte, einerfeits bis ur Snfertion der Nabelſchnur Qu) in dag Amnion, andrer— feits bis an eine-Deffnung inder Allantois (m), Durch die fie fih hinein begibt. Dieſe Deffnung Beträge uͤber zwey Linien, iſt an der. Auffenfeite der Allan- zoisy wo die Gefaͤßſtaͤmme laufen, und nur einige Linien won der Mündung des Urachusin die Allantois (0), welche aber auf der Innenſeite dieſer angebracht ift, entfernt. Weil aber auch die Fortfesung der Tunica noch in De Deffnung leer yon aller Fluͤſſigkeit war, fo ließ fich leicht ein Röhrchen dicker als eine Linie neben der Forts ng in. die Deffnung (m) ſchieben; ich blies durch die ſes Luft ein, und fahr das fih ein Sad Kb ausdehnte, der nicht die Allancoisfelbft war, denn er hatte im Quer: durchmeſſer nicht über drey bis. vier Linien, iſt nicht über brey Zolle lang, aber feine Lage fo, daß dieß⸗ und jenſeits der Deffnung gleiche Theile von ihm liegen (mk ml). Dieſe drey Zoll lange Höhle -fcheint von einer Du⸗ plicatur der Allancois gebildet zu werden %), deren Bau ich mir aber noch nicht recht deutlich machen ann. Wahrſcheinlich kommt das. Zufammenhangen aller Hüllen längs des Laufs der Gefaͤßſtaͤmme, welches auch Die Cage und die Nichtung dieſer Höhle ift, damit ins Spiel, doch kann ich hierüber nicht gehörig entfcheiden, und überlaffe e8 gern einem andern, dieſe Lücke einftens aussufüllen.. Die Tunica erythroides dehnt ſich in diefer ganzen Höhle aus, ift fo weit und fo lang als fie ſelbſt, aber auc) hier enthält fie Eeine Flüffigkeit. Am andern Anheftungspunete der Tunica fah ich, daß fe ſich, die doch über vier Linien breit iſt, in einen ſchma⸗ I Merkt alfo: Nicht in dem Innern, Lichten der Al- Anntois, haben wir gefagt, liegen % Hörner der Tunica ur es, welche fpater zu Append. Allant. würden. Ware es denn nicht möglich; daß von diefer Duplicatur das innere Blatt verrottete, und ſo die Hörner in das Lichte Allantois hinein kaͤmen? Aſis 181b. Heft 1. 66 len, weißgelben, kaum eine Linie dicken Faden #) ver⸗ engerte, und da in die Nabelſchnur gieng, wo das Amni- on fie verlieh, und fich umflülpte, um aus einer Scheide ein Sack zu werden. Auch neben dieſem Eintritt der Sortfegung ‚der Tunica erythroides blies ich Luft ein, und ſieh! die Bauchhoͤhle ſchwoll davon an, daher ſchon sum. voraus zu ſchließen war, daß die ganze Mitte der Nabelichnur unverwachſen ſey was fich fogleich ‚beftätigte, Auf diefem Faden ſchnitt ich nun die Nabelfchnur auf bie sur Bauchhöhle, endlich diefe felbft, und fah, was viele zuvor Faum zu denken gewagt hatten, das diefer Faden in der Mitte der Nabelfchnur ununterbrochen fortlief, und fi ſchon Anfangs. in die; wey Därnte (c,h) trennte, davon ei ner, wie ſchon gefagt, der Magendarım (c) ; der eine der After: darım Ch) if, Diefe Daͤrme liegen fo dicht aneinander, daf fie nur ale eine einfache Schnur. erfcheinen , bis fie dur eine Nadel etwas, tie hier in der Zeichnung, abgefon- dert werben, Es war nun deutlich, daß die eingeblafene Luft längs diefer Darmſchnur, die nirgends mit der Par belſchnur verwachfen ift, in die Bauchhöhle gedrungen, Ich machte ſogleich einen Einſchnitt in die Tunica erythroides [bey vJ, um fie und etwa durch fie die Darme aufsublafen; fie füllte fich farE an, erweiterte fich gegen einen halben Zoll, die Luft drang durch den Zortfak Cw) in die Scheide der Tunica, und fie nahm diefelbe Form an wie die befchriebne Höhle Ey), in der fie ausgebreiter liegt CFig.ı a,kl.) **); gegen die Nabelfchnur aber ließ fich die Luft nicht weiter treiben als bis zum Eintritt der Tunica in fie G); wie ich es zwingen wollte, zerriß die Haut, wenn ich dieſen Riß jzuhielt und wieder bues, fo serfprang fie anderswo, und endlich ſo oft, daß ich fie nicht mehr anfüllen Fonnte. Es ift mir daher hoͤchſt wahr: ſcheinlich daß jetzt Feine offene Communication mehr wife a ica er i Kin He 2 Darmen und ber Tunica erythroides fiatt Um zu fehen, mie weit die Trennug der be aͤr⸗ me in die Nabelſchnur hinausreiche, — —5* ar zwey Nadeln vorſichtig aus einander, fie trennten ſich leicht bis an die Tunica erythroides, und liefen daher getrennt durch Die ganze Lange der Nabelfehnur (kh,ke). Zwifchen bepden Darmen liegt auch längs der Nabelfchnur “) Alfo merkt wieder: der Faden if ei fche Linie dick Wie ed auch die —D — iſt alſo eine Schnur, oder eine Wale, wie ich ee auch hatte nennen follen, hatte ich gewußt, daß euch die Wor- a en als mathematiſch genaue Beftimmung und **) Hier if der Sinn entſtellt, fo: di * Ran jeden (w) in, Me Funden Aug Bong nahm dieſelbe Form an, wie die befihri i ae deehe goſm an ſchriebene Scheide oder er) Diefe Stelle hat zu gedient. Weil das ee fih nicht immer Öffnet in die Darme, ſtehet es mit ihnen nicht in Verbindung — fo ſchließt man. Was fol man darauf antworten 3 5 fonderbaren Widerlegu . die Vena omphalomefenterica (e), die erft oben bey dem Mebergange der Därme in den Sad, unter einem äuferft fpigigen Winkel mit dem Magendarm verfließt; und erft eine Linie weiter oben vereiniget ſich unter einen eben fol: hen ſpitzigen Winfel der Afterdarm mit dem vordern, fo daß hier drey Kanaͤle in einen einzigen Lfo nach der aͤu— fern Erfcheinung], der eben fv Dick ift als alle drey, sufammtenfliefen, und aus diefem Zufammenfluß entſteht die Tunica erythroides, ſo daf die Därme «nd diefe Haut nicht etwa nur wie zwey getrennte Organe, ald Gal- Iengang und Duodenum, oder Ductus thoracieus und Vena:fubelavia, mit einander eommunieieren; fondern es ift ganz Ein und daffelbe Organ, das auferhalb der Na: belſchnur fich im einen Sack erweitert, in ihr aber fich in zwey Darme trennt: denn es hat diefelbe Farbe, dieſelbe Subſtanz, diefelbe Zartheit, und eine ununterbrochene Eontinuität, gang in demfelben Verhältniffe, wie der Ma— gen nur die Erweiterung der Därme ift, Das Gekroͤs Cg) läuft zwifchen beyden Darmen durch die ganze Nabelſchnur heraus bis zu ihrer Verſchmelzung; mitten in ihm if die Gefrösnabelvene, denn zu beyden Seiten dieſes Gefaͤßes ifi dieſe feine Haut ſichtbar; aber die Gefrösnabelarterie CE) lauft nicht in Diefer Membran, Tondern vor dem Magendarn , vereinigt fich aber auch mit diefem bey feinen Mebergang in die Blafe CK), und ver: zweigt fich mit der Vene in ihrer Haut als ein fchönes rothes Netz Cu), beſonders fichtbar, wenn fie aufgeblafen iſt; aber doch ift diefes Gefäfnek nicht fo dicht als auf dem Chorion, wie mehrere Anatomen von der Tunica erythroides, oder felbf von der fugenannten Allantois behaupten. Da ich nun die wahre Natur, Page und Verbindung der Tunica erythroides aufgederft habe, und es folglich noͤthig ift, ihr einen ihrer Funetion anpaffenden Namen zu geben, fo will ich fie son nun an Darmblaschen nennen (Veficula omphalo-intefünalis). Das Darmblachen (kwxy) bildet im Ganzen ein T, wovon der außer der Höhle der Allantois liegende Theil Ck w), der fenkrechte, gegen ein und einen halben Zoll, obſchon feine beyden Enden nicht drey Tinien von einander entfernt fichen (Fig. ı a. m, n),_ der andere aber, der in der Höhle den queren Strich Beben, drey Zoll lang if. Zwiſchen feiner Trennung in die Darme und feinem Eingang in die Höhle ift er bauchicht Cm), und felbft etwas weiter ald in der Höhle. Sch ſchnit diefe auf, fah dieſes Querftück des Darmſacks frey darinn lie: sen, und fih bey wiederholtem Aufblafen nicht weiter ausdehnen als zuvor, mo ed noch verfchloffen war, Daher diefe Form ihm eigen und nicht von der Höhle erborgt if. Diefe Querdarmblafe liegt in der Höhle überall fren, nur an ihren beyden Endvuneten Ck, D, ift- fie fefigewachfen, fo daß fie mit dem Meffer muß abgelöft werden, was aber doch leicht ohne Verlegung gefchehen Fann. Die Blafe ift auferfi zart, aber doch nicht durchfichtig - und reinweiß wie die Allantois, fondern etwas gelbröth- lich, ohne Zweifel weil fie viele Gefäße hat. Nirgends .war ein Tropfen Liquor in ihr, welches mich fehr wun— dert, da Duverney, Needham, Daubenton, Haller ꝛe. und mar in Altern Embryonen anderer Thiere fie ſtrotzend '63 vol gefunden haben. Ich kann doch nicht denken, daß während der kurzen Zeit ihres Todtſeyns, ſich der Linuor fhon ſollte vorloren haben, denn ich befam fie fchon zwoͤlf Stunden nad) dem Tode ver Mutter, alles war nech fehr friſch, hatte nicht den geringfien fiinfenden Geruch, der Liquor allantoidis und amnii waren noch an ihrer Gtelley geruchlos und Elar, und endlich waren alle Darmblaͤschen in allen fünf auf gleiche Weife zufammengefaltet, was unz möglich fo zuſammentreffen koͤnnte, wenn ihre geerpeit nur Zufall geivefen ware. Beyde Därme laufen unmittelbar von dem Nabel big zu der Wirbelfäule, der Afterdarm ohne alle Windung bez fimmt bis zum After (p) hinter dem Urachus Cs) und der Harnröhre ad, der Magendaum macht aber zwey Kruͤmmungen Co) wie ein Iateinifches S Dicht vor dem Magen, und geht dann in dieſen über, der ein weißes längliches, breit gedrüctes, tief unter der Leber verbor⸗ genes Blaschen ift. Zu diefer Windung des Darms läuft die feine Gekrögnabelarterie CD,’ die Vene aber (ed, die immer nur Ein diefer Stamm bleibt, wird tiefer * unſichtbar, aber beyde erſt auf der Wirbelfaule. i Außer diefen Därmen ift auch Fein einziges Organ in der ganzen Bauchhöhle, welches mit ihnen verglichen werz_ den Fönnte, und welches nur den geringften Anlaß zu eir nem Zweifel zu geben vermöchte; eigentlich iſt die Bauche höhle ganz leer, nur hinten liegen nach ihrer ganzen Lanz ge die zwey großen wurmförmigen Organe, vor diefen Die Leber, in der Mitte aber gar nichts, was nicht sum Nas bel wie Kadien zum Mittelpunet eines Kreifes lief, und zwar liegen alle diefe Radien in Einer geometrifchen Ebe⸗ ne, die fenkrecht von der Mitte des Thorax bis zum After auf die Wirbelfäule geftellt wirde. Der erfie Radius iſt die rothe Lebernabelvene CA), der zweyte die rothe Gekroͤs— nabelarterie, der dritte, dickſte unter allen, der weißgelbe Magendarm, der vierte die blaßrothe Gekrösnabelvene, der fünfte der gelbweiße Afterdarm, der ſechſte der duͤnne durchfichtige Urahus und zu deffen Seiten die beyden Berkennabelarterien (9, D. Der Magendarm iſt fichtlich dicker als der Afterdarm, was ganz mit der Beobachtung aller Anatomen übereinz ſtimmt, die in den Fokus die fügenannten dünnen Daͤrme immer diefer gefunden als Die, welche nach der Geburt die dicken heifen, wovon ich nur, da ja jede Phyfivlogie da⸗ von fpricht, F. A. Walter den Sohn anführe, der es eben fo in auferft jungen Menfchenembryonen gefunden, Die Kanale folgen in der Dicke ſo auf einander; juerfi der Magendarnı (ce), dann der Afterdarm Ch), die Lebernabelvene (6), die Gekrösnabelvene Ce), der Urachus (Ss), die Beckennabelarterien Cq, ©, und zulest die Gefrögnabelarterie CH, Sch ftelle noch einmal die Gründe zufammen, welche den Lefer, der den Bau nicht gefehen bat, doch vun der Wahrheit deffelben überzeugen müffen: denn für denjeni- gen, der es ſelbſt fieht, braucht es gar nichts als das "bloße Auge, 69 2.) Iſt in der Bauchhoͤhle aller fünf Embryoen Fein anal Laufer. dem Afterfiüc und dem Magenſtuͤck. 3.2.) Kann E£einer der als Därme genannten Kanaͤle ee ſeyn, da ja diefe neben jenen vorhanden find. —93 N“ 3.) Sind die Darme weiß , ohne alle Spur von Blut, uneben, nicht glatt wie Blutgefäße, fondern vielmehr sunzliht und sufanımengefalen. 24% Sind fie gegen alles Verhältniß did, fo daß fie ſelbſt die Nab:lvene übertreffen. 5) Sind fie fo weich und fchwach, daf fie bey der geringften Anfaffung mit einer Nadel zerreifen oder doch ‚einen Eindruck erhalten, was bey einem Gefäße der Fall war, die vielmehr einen beträchtlichen Ziehen der Pincette widerſtanden. TER 6 Gehen diefe Kanäle dicht neben einander in das ihnen am Farbe und Haͤutigkeit gleiche Darmbläschen über, ohne fich in Zweige zu vertheilen wie die Gefäße. 7) Läuft der vordere beſtimmt in den ebenfalls mit ‚ibm gleiche Farbe habenden Magen, und macht vor ihm die Kruͤmmung ganz tie das Duodenum. 8.) Läuft der hintere eben fo deutlich zum After, und kein anderer Kanal mit ihm, der für den Maſtdarm koͤnn⸗ —— ——— 79.) Iſt der vordere Kanal dicker als der hintere, wel⸗ es ganz der Erfahrung über das Verhaͤltniß des vordern Darmkanals zum hintern gemäß iff, wenn man den Blinddarm an die Stelle ſetzt, wo die beyden Kanäle in das Darmbläschen übergehen, wie ich es noch fpäter ber weifen werde. 3 7,20.) Sf der vordere Kanal wegen feiner Windung, and auch weil die Nabelfchnur fo nahe beym After heraus: "geht, beträchtlich länger, als der hintere, alfo wieder das Berhältnif des vordern Darıns sum hintern. 1.) If die winklige Iafertion des dünnen Darms in den dicken nur durch dieſe Organiſation zu begreifen, und fowohl einer der mwichtigften. Belege für die Darmheit dieſer Kanäle, als eine der mwichtigften Aufklärungen für die Phyfiologie. | 12.) If zwiſchen beyden das Gekroͤe geſpannt, das ganz durch die Nabelſchnur mit ihnen laͤuft; dieſe beyden Daͤrme bilden eigentlich feinen wulſtigen Rand. 13.) Iſt im dieſem Gefröfe die Gefrösvene durch die ganze Nabelfchnur. . | 14) Kann man die, Darmfchnur fammt dem Darm⸗ bläschen ganz aus der Nabelfchnur heranhnehmen, und hinlegen wo man will, während die Därme noch zum Ma- gen und zum After laufen, denn nirgends find fie mit der Mabelfhnur verwachfen wie die andern Nabelgefäfe. 1,25.) Iſt es gar Feine ungewöhnliche Erfcheinung, daß ; te geboren werden mit einem eignen Beutel vor dem [rin dem die Därme liegen; welche daher nicht in Sauch zurücktreten Eonnten, fondern fich in der Na- jeide-ausbreiteten. ) Auch gibt es wohlgebildete Embryonen “und gen von ihnen, in deren dicken Nabelfchnur man ‚Bei frigig binauslaufen ſieht. 272,58 einmal das Geheimniß des Darmblaͤschens . Deutlich Die Därme noch nicht. aufgerollt, fondern gang —n 4 gedeckt, und man hat dadey nicht immer feine Unwiſſen heit zu befennen. 18.) Iſt es jetzt, nachdem man einmal dns Ganze über: fieht, wirklich der natürlihfte Gedanfe, — und man muß fi , wie bey allen Entdeckungen/ wundern, warum man ihn nicht ſchon vor zwei hundert Jahren gehabt hat — day wenn die Darmgefäße, die doch ganz und gar. nur den Darmeaual gehören, fich auf der Tunica erythroides yerz breiten, aud die Därme felbft irgend eine Verwandſchaft mit ihr haben müffen. — — 3. 2. U. 528, Hundsembryonen u. f. w. ‘ 4: ©. 2988. Beweis, daß alle Säugthiere die Darm⸗ blafe befinen,und die Darme aus ihr ihren Urforung nehnten, Sch. Eonnte leicht Ahlen Beweis auch Über die Klaffe in Thiere führen, ich, werde es aber nur im Borbeigehen thun, indem ich mir vorgenommen habe, hier nur bei den GSäugthieren flehen zu. bleiben, um jene Klaffen erft dann zu bearbeiten, wann ich eigne Beobach⸗ tungen Darüber angeſtelli habe. Der Beweis zerfällt fchon für 1 vis * > ich Date den erften Theil gang rein behandeln, und erſt, wenn diefer auss ft, zu zweiten über f 4 ' a am 34 1 I. Alle Säugthiere befigen die Darmblafe oder die Tu- nica erythroides. Sch fielle zuvoͤrderſt folgende Gefege auf: Erftes Gefer. Wenn dreyerley Flüfigkeiten in verfchiedenen Sirin der Hüllen gefunden werden, fo muß einer diefer Sädke die Darmblafe feyn; denn der Liquor Fann nur im Arion und im derAllantois oder, wenn wir auch jugäben, daß dies fe fehler’ im Chorion enthalten feyn, folglich find nur zweyerley Flüffigkeiten da; findet fich daher noch eine drits te, fo muß diefe fihlechterdings Die der Darmblafe feyn. Diefen Schluß wird man nicht ald wahr finden, meil ja nebft der Alantois auch Liquor in dent bloßen Chorion enthalten ‚feon Fönne, und fo die Zahl der Drei ergänge werde. Sch muß geftehen, daß ich ungern an die Wider: legung diefes Einwurfs gehe, da es fo gar unfruchtbar iſt, gegen ſolche Behauptungen zu Eämpfen, die nur aug der Unbefanntfchaft mit dem Gegenftande entfprungen, aller Anatomie und Phyſiologie ſchnurſtracks miverfprechen, und zu gar nichts zu gebrauchen find, als dag man, wenn man weiter nichts dabei denkt, fagen Fann, es kann ja auch fd ſeyn. — Aber es kann nicht fo ſeyn; erfeng weil es nicht fo iſt, denn noch nie hat man fo etwas gefunden, und zweitens weil die Ciquores Feine Aucwurfe-, fondern Nahrungs Stoffe find, die der Embryo in der That auch hiezu verwendet. Ich weiß, jehr wohl, daß Aquapendente, Needham, Graaf, Hobofen; Harder, Albinus, Monro, Haller, Dan- benton 2c., kurz beynahe alle Phyſiologen den Liquor Al⸗ Iantoidis für Harn halten/ aber ich weiß auch eben fo ger teiß, daß er. es nicht iſt. Schon Harvey, Everard. erklärten ihn für nahrhaft wie den Liquor amnii, und. daher kommt es auch, daß fie diefe Haut laugneten, weil fie glaubten, fie müßten mit ihrer Erifteng auch den Harn zugeben, da fle doch das Gegentheil in dieſem Liquor gefunden hatten; auch. neuerlich. hat eben diefe Meinung J. F. Löbftein in Straßburg wieder aufgenommen, doch mit dem Unterſchiede, daß er wirklich glaubt, der wahte Liquor allautoidis Für: ne Fein Harn feyns nur halt er ärtig. die Vesicula umbi- 5*+ mr kcalis für die Allantvis im Menſchen. Wäre ſie diefe, mas fullte dann der Tunica erythroides. entfpredhen? Das Luſtigſte aber von allem ift, daß manche, namentlich De Gaaaf, indem fie den Liquor allantoidis ald Harn ber weifen wollen, gerade diefen in vielen Fällen für den Nah⸗ zumgsfaft, und dagegen den Liquer tunicae erythroidis, den doch die Anatomen jened Zeitalters vorzüglich für. erz nährend halten, durch ein funderbares Verfehen für Harn erklären; denn die Darmblaſe halten fie im Kaninchen, Haſen, ſelbſt manche in Hunden, "wie Danbenton, für die Allantoig, dagegen nennen fie den Liquor, der wirklich in der das ganze Ehorion austapezirenden Allantois iſt, Li- quor chorii, und behaupten, er ſey eine ernahrende Fluͤſ⸗ figeit. So ift der Liquor chorii des Harvey und Bi ard fogar in-den Wiederfauern, und ‚der deg De Grar den Kaninchen erwiefen Liquor allantoidis; dagegen bar was Daubenton bei den Hunden Harn nennt, iſt gerade nicht in der Allantois, ſondern in der Tunica erythroides; ‘wie wenig mögen fie daher den Liquor unterfucht, und wie leicht ihn. für urinos gehalten haben, Esbfchon fie es nie fo gerschen, denn die hier angeführten Beweiſe, welche alle bei den folgenden Eitaten zu finden find, haben herrlich ge⸗ gen ſich bewieſen. Meine Beobachtungen und Verſuche über dieſen Li: auor zwingen mic unwid erſtehlich , der Meinung benzus treten, daß nirgends in den Hüllen Harn vorhanden fey, u. ſ. w. Diefe ernährende Slüffigfeit fteht num unmittelbar mit dem Embryo in Verbindung durch den Urachus, und.rann daher durch diefen aufgenommen werden; aber ein Liquor Chorii wäre auf ewig son ihm gefchieden, daher widerfpricht es der Anatomie und Phyſiologie, einen folchen Liquor au— fer dem Zuſtande der Krankheit möglich: zu finden; alfo wenn drei Liquores da find, fo if einer davon abfolut Li- quor vesicae omphalo-entericae. weites Gefer. Nur dieienige Membran kann Allantsis fenn, welche unmittelbar von dem Chorion überzogen und ſo geraumig, als diefes ift, denn fie liegt ja außer dem Amnion, und zwiſchen ihr und dem Chorion ift Feine Flüffigkeit mehr, folglich ift eine Membran, die nicht fo weit ale das Cho— rion if, nicht die Allantois, fündern die Darmblaſe oder [Wird jest befiritten.] Drittes Gefep Abficahirt som Amnion iſt immer die weiteſte Blafe die Allantois, wenn daher nebft diefer Blafe noch eine andere ‚da ift, fo iſt fie die Darmblaſe. Viertes Gefen, Abfirahirt vom Amnion ift dieienige Membran, das Amnion. welche am meiſten Liquor enthaͤlt, allemal die Allantois; iſt daher noch ein Liquor da, fo iſt es der dei Darmblaſe. Sünftes Sefe® Diejenige Membran; die in Eeiner Zeit mit der Harn⸗ blafe durch den Urachus in Verbindung fieht, iſt nicht die Allantois; fondern, verſteht ſich, angefeen vom Lhetion and Amnion, die Darınblafe, + Sechstes Gefer. SER HN: Diejenige Membran, auf deren ganzen eruebeitung fich Gefäße verjiveigen, iſt nicht die Allantois und nicht das Amnion, fondern weggefehen vom Chorion / die —* blaſe. Siebentes. hr Diejenige Mensbran, auf der fich die Vena — epatiea und die Arteriae omphalo- iliacae —— iſt weder Allantois noch Darmblaſe. Bes} Achtes Gefef, R Diejenige Membran, auf der Die Vasa omphalomesen-, terica fish verbreiten, iſt die Darmblafe. N var ee 1 Neuntes Gefenr. Wo Vasa —— ſind, da ie. die Dark, blafe. TEEN | Zehntes Gefer. Wo die Diverticula allantoidis find, da iſt die blaſe. (Das laſſen wir nun dahingeſtellt, bis wir neue Un⸗ terſuchungen gemacht haben.) Ale dieſe Gefege werden-in dem Folgenden ihren Des meis finden, welche nicht fchon durch das Vorhergehende bewiefen find. Sch gehe nun zu den einzelnen Thieren ſelbſt. 1.) Hund. Von deſſen Huͤllen hat zuerſt deutlich, auefüßetich * wahr geſprochen der denkende Anatom Needham. Er hat gegen Aquapendente, der dieſen Thieren, tie allen utrin- que dentatis die Allantois abftreitet, die er Doch wenig⸗ ftens wie Euftachiug als Tunica erythroidis hätte fehen ſollen, wenn er einen Embryo, fatt feine beiden Flüffige Feiten nur gegen das Licht zu fehen, geöffnet hatte, bewie— fen, daß die Hunde und Haken nicht nur eine Allantois, fondern nebſt Diefer noch eine vierte Membran haben, die in fih Feinen Auswurfſtoff, fondern die feinfte, ansgefuchter fie Nahrnng für den zarten Embrys in den erſten Wochen enthalte; befonders ſchoͤn —— er die Tunica rubel- la (Darmblafe) und eben fo die Allantois; jene enthalte anfangs den edelften Liquor, der aber nach und nach durch die? Gefaͤße, welche von dem Gefrös wie ein Netz fich über fie ausbreiten, aufgefogen werde, er fert-C550) hinzu, daß ſich in allen Thieren, die dieſe Gefäße haben, auch die Tu. nica rubella finde, wofür er fogleich das Kaninchen‘ an⸗ führt, und an dieſes Depus, Sorex, Sucula nn Mus, Talpa, Echinus anreiht. . Daubento hat auch Hundsfötus zergliedert und 27 Tunic® 'rubella im der großen Höhle, die don der Allan⸗ tois gebildet wird, alſo an der gewöhnlichen Stelle, wie ji in den Schweinen und Hunden, gefunden, 'hber er glaubt/ dieſe ſey nur das Chorion, und jener kleine Sack, den Ku doch voll Gefäße befchreibt und zeichnet, fey die Allantbis vonder doch" ſchon Berengar Carpensis, Aquapende nte überhaupt; Needham, Mauritius Hoffmann, Hoboken, und er feld ins befondere beim "Schaf, Hirſch, Reh, Schwein und bei der Ziege fagen, daß fie gang fein, zart und gefäß- 108 fep, Wie konnte ihm nun diefer Widerfpruch Micht 3 „3 — auffallen, indem er die gefaͤßvolle kleine Blaſe im Hunde Allantois nannte! Man meint, es ſey nicht moͤglich, daß ſolche Irrungen länger als einen Augenblick dauern. Fön: nen, und doch hat es fügas noch niemad gerügk; ja es iſt Fogar noch niemanden nur eingefallen, daran: zu zweifeln, daß die Allantois des Hundes vol Gefäße ſey, obſchon es fo äuferft nahe liegt, und ntan nur eine leichte Vergleichung wiſchen Daubenton und Needham nöthig hat. Die Zeichn.v. R., ja felbft DE. eigne widerlegt ihn; er hat ja Eeine Com⸗ munication zwifchen ihr und der Harnblafe finden koͤnnen, obſchon er fie gefucht, ja er ſchnitt fogar die Nabelfchnur entzwey, blich diefe Hant auf, und doch gieng Feine Luft heraus; es braucht doch. wahrlich nicht mehr; ale dieſes, um einen von ‚der. Allantois wegzubringen. Daubentons Hundsallantois iſt mithin ſchlechterdings nichts anders als unſre Darmblaſe, Wofür nicht allein die Gleichheit unſerer iguren, fondern auch die allgemeine Gleichheit in allen an buͤrgt. Daher ift auch Roͤderers gefaͤßreiche Allan⸗ tois die Tunica erythroides, was von allen Allantoiden, die voll Gefäße behauptet werden, gilt, und fa die Schrift— ———— deren einige dieſer Membran Gefaͤße ge— ben, andere ſie ihr abſprechen. Nun moͤge man urtheilen, ob ſich die Anatomen groͤblich betrogen haben, welche den ‚in dieſen Blaſen enthaltnen Liquor für Harn erklaͤrten; wie mag es daher mit den andern Beobachtungen ſtehen, wo fie den wirklichen Liquor allantoidis unter Händen hatten? Nebſt der Tunica erythroides iſt aber doch eine Hant da; die fich durch die Harnblafe aufblafen läßt. Schon Be- zengar Carpensis hat aus der Harnblafe Waffer in die Als lantois getrieben, Needham oft dadurch Fe aufgeblafen, ich be den. Urachus durch die Harnroͤhre wenigfiens über die Hälfte eingefprist, obſchon die Tunica erythroides aus der Nabelfchnur gensummen war. Meyer fah den Urachus durch die ganze Nabelfchnur bis in die Allantois durchbohrt. H. Sampfon fehnitt durch die Bauchdecken eines beinahe reis fen Fötus in die Harnblafe, fteckte ‚ein Röhrchen ein, und bließ den Urachus fo auf, daß er feine Mündung in der Allantois fehen Eonnte — es ift alfo fo gewiß, als man r etivag anatomifch beweifen kann, daß eine Allantoig,. in nebft . diefer noch die Tunica erythroides zugegen y. r ER Marcus Aurelius Severinus fah neben der Nabel vene roch zwei Eleine Hilfgvenen ins Gekroͤs gehen, auch Thomas Bartholinns ſah meben den drei Nabelgefäßen und dem Urachus noch die zwei Vasa omphalomesenterica eben fü Trew. Aquapendente zeichnet fie ab, auch Haller eine eigne Blafe beim Schwange eines fehr Eleinen bryo voll Liquor, bei der er fragt, ob fie nicht die Al— Au io kann aber, weil fie nur in der großen Höhle ‚Hüllen als eine Eleine Blafe liegt, nur die Darmblaſe ſeyn im einen reifen fand er auch die Vasa omphalo- mesenterica, Hieraus iſt nun Elar, daß die Allantsig und ie Darmblafe auch im Hunde zwey ganz verfchiedene Or— zane find, und daß die letzte Blafe um vielmal enger als das Chorion iſt, oder uͤberhaupt nicht die große Höhle der Huͤllex bildet. ER" NULE SNR PEN. ei * 74 NA ft von jeher von Aquapendente ,/ Needham / Dauben⸗ ton fuͤr ganz gleich mit dem Hunde erklaͤrt worden, was auch ihre Zeichnungen davon hinlaͤnglich beſtaͤtigen. [Daffelbe. wird nun ing beſondere aufgeführt, mas wir at fo wie dag vom Löwen, Marder, Frett, weil fie den Hunden gleichen.) > w Ranindhen AR Iſt wohl dem Zeugungsgeſchaͤfte am meiften geopfert worden: wie viele haben nicht Everardus, Needham, Graafy Haigton, Cruikſhank ꝛc. getödtet, ohne die zu nenneur die einzeln deftwegen unterfucht wurden, und doch find wir” noch nicht ganz im Klaren über feine Hüllen! Mehrere läugnen ihm nicht nur die Darmblafe, fondern auch die Allantois ab, wie Aquapendente und Everardus; De Graaf aber befchreibt feine Allantois als eine Blafe unter der Placenta, wobei er jedoch aufrichtig gefteht, daß er, al⸗ ler Mühe ungeachtet, fie durch den Urachus nicht aufblafen Eonnte, „grade fo, wie es dem Daubenton bei den Hunden, ergangen, denn was nicht Allantois if, kann nicht mit dens Urachus zufammenhangen. Auch ſah er in einen beiz nahe teifen noch die Vasa omphalomesenterica neben den andern gewöhnlichen Nabelgefähen, welches ſchon binlänge lich die Darmblafe andentet, die ganz wie gewöhnlich in’ der großen Höhle oder an der’ Allantoie liegt. Needham nennt an einer Stelle beſtimmt die Blafe unter der Pa⸗ eenta, Allantoig und die, welche den ganzen Foͤtus umgiebt, Membrana quarta, den er aber dawider treu⸗ lich widerfpricht, und die kleine Blafe unter der Placentajur Tunica erythroides macht, tag fidy nach unſern Gefegen ſchon von ſelhſt verſteht und durch Die auf ihr ſich verbreitenden Vasa omphalomesen-. terica vollkommen darthut. [Run folgen Cruikshanks und des Everardus Befchreis bungen weitlaufig.) Daubenton endlich ſchreibt beftimmt, die Allantois J Kaninchen ſey eine Blaſe unter der Placenta ganz wie eim 8.)Ha ſen, J wo er dieſe abbildet mit drey deutlichen Blutgefaͤßen, die ſich in ihr verzweigen. Dieſe Blaſe iſt viel enger als das Chorion, fie hat Gefaͤfe, die nach Seger wirklich. Vasa omphalomesenterica find, Hiegt da, wo auch in den Hunden die Darmblafe Liegt, alfo muß fie eg auch hier und in Daubentond Kaninchen feyn. In Needham's Anato— nie ift daher die große Hille die Allantois, die Hleine aber‘ die Membrana quarta, wie er es zuletzt angegeben, und ſo foheint erfih in der erften Stelle nur verſchrieben zu haben. [Daran find gereiht Meerſchweinchen, Eichhoͤrnchen, Ratte, und * 12. Hausmaus. Beyde werden von Aquapendente abgebildet aber unbe⸗ lehrend; natuͤrlich glaubt er nicht, daß fie noch cine ans.. dere Hülle außer denn Amnion und Ehorisn haben, weil er —— die Allantois nur den Wiederkaͤuern geſtattet, und von ei⸗ niet Membrana quarta nichts weiß; indeſſen haben fie die Subplacenta wie dag Meerſchweinchen, und daher auch nothwendig dem übrigen Bat. Needham rechnet fie. zu dem Kaninchen; auch. nah Daubentons Befchreibung, die gleich ohl ganz unvolftandig ift, aber doch die Placenta, wie ont: beftätigt, muß ich daſſelbe thun. Verheyen aber hat entfchieden, denn er hat die Vasa omphalome- senterica in. ihr gefunden, und -biemit die Darmblafe für die ganze Drdnung, die ſich im Bau der Hüllen Durchgäns ig gleich. ift, bewiefen. * Ad we syluaticus, amphibius, arvalis, Wander: Fatte, Mullwurf, Spismaus, Waffer ſpitzmaus J Alus der Xehnlichkeit diefer Thiere mit der Ratte, dem Meerſchweinchen und endlich mit den Hafen, und fo dem Kaninchen, folgt gemäß der Beſtaͤndigkeit der Gefeke der Natur bei gleichen Drganifationen, daß fie auch diefelben Hüllen haben, welches wenigſtens in Bezug auf die Pas centa bei allen, und auf’ die Vasa omphalomesenterica bey ihrem Reprafentanten, der Hausmaus, solftändig er⸗ wieſen if. ch gehe nun zu der Reihe von Thieren, to über die Allantois zu unfern und eigentlich zu allen Zeiten nicht der. getingfie Zweifel war, dabey aber auch nie ein Ana- tom den Gedanken hatte, daß auch in diefen eine Tunica erythroides fich finden follte. Das erfie von allen iſt dag Schwein, - [Sehr mweitläufig,._befonders um zu beweifen, daß die App. All. veraltete Tunica jerythroides feyen.. Dann felaen Kuh, Schaf, Hirfch, Danimhirſch, Reh, Ziege.) 27.Pferd. Es ift fonderbar, daß gerade dag Thier, wovon die Zootomie die herrlichften Werke geliefert habe, wie Ruini, La Fosse, Gtubbs doch noch in Bezug auf feine Hüllen gar micht aufgeklärt if » Aquapendente's Zeichnung vom Sohlen, mit feinen Haufen und der Nabelfchnur ift ohne allen Werth, ebenſo die von Ruini und Needham. La Fosse endlih und Stubbs haben diefen Gegenftand ganz Abergangen. Daubenton bat am ausführlichten davon gehandelt und behaupret auch mit Needham, daß die Allantois dag ganze Chorion dicht von innen -auskleide, daß fie den For tus mit ungebe, was am beſten mit der Membrana media verglichen werden kann, woruͤber ich mich fchon erklärt. has be: — die, Allantois kann fo wenig das Amnion umfaffen, sls der Magen; den Leib. Statt des Urachus hat er eyiz dent die Nabelfcheide aufgeblafen, denn .er hielt fünf Zoll im Umfang, . und die Luft drang bei der Umſtuͤlpung des Amnions heraus. Man braucht nur, ein Schüler in der Anatomie. des Fotus zu feyn, und feine Figur anzufehen, um fogleich zu erkennen, daß die Luft nur zwifchen die Scheide, welche das. Anınion um die Nabelfchnur macht, gedrüngen ſey. a er fagt fogar, der Urachus umkleide die Nabelfchnur, welche Behauptung für die Sootomie et— was Unerhörtes if. . Eine folche Unterfuchung von einen Manne, deffen Autorität ganz Europa huldigt, muß fchlecht- hin die Verwirrung viel fchädlicher machen, ald die Unkennt— niß zuvor über diefen Gegenfand geisefen. Was fol man Ares ra — 76 bei einem Urachus denken, der die Nabelſchnur uͤberzieht, der fünf Zoll im Umfange bat? Es iſt unbegreiflich, wie Daubenton ſo etwas ausſprechen konnte, warum er nicht eine Auͤfblaſung durch die Harnblaſe verſuchte, welches doch das geradeſte und leichteſte Verfahren iſt, beſonders bei ei⸗ nem ſolchen großen Thiere, um die Allantois anzufüllen; aber beynahe bey keinem Thiere hat es dieſes gethany "wor raus man beynahe ſchließen ſollte, er habe nicht ſelbſt Hand angelegt, ſondern die Arbeiten der Gehuͤlfen nur bisweilen beſucht. Ich hatte auch Gelegenheit einen Pferdfoͤtus von vier bis fünf Monden gu unterſuchen, aber leider wurde er mir ohne die Hüllen gebrncht. Indeſſen Fann ich doch die Ber hauptung Daubentons über den Urachus geradesu wider⸗ legen; er ift nehmlich ein eigenes dünnes Gefäß in der Mitte der Nabelſchnur wie bei allen andern Thieren, aber lange nicht fo weit, mie bei den Wiederkäuern, ja niche einmal fo weit als die Nabelvene, deren nur Eine, wenig⸗ ſtens einige Zolle vom Nabel, da iſt, wie in Schweine; daher manche den evdichteten Lnterfchied zwiſchen dein menfchlichen und thierifchen Fötus, der darin beftchen Toll, daß jene nur eine, dieſer aber alle zwey Nabelvenen haben folfen, was wahrfcheinlichk -nur in den Wallthieren und in den Wiederfäuern wahr ift, auch in Bezug auf das Pferd’ zurücknehmen mögen. Ich bließ die Harnblafe auf, und fah den Urachus als ein farblofes Gefäf, wie in den reifen Schweinsförns, anfchwellen, und endlich aus feiner Muͤn— dung in der abgefchnittenen Nabelfchnur einige Zolle von Nabel die Luft auefrömen. Auch Waffer habe ich in die Blaſe gebracht, und durch den Urachus getrieben, Doch auch ſchon Ruini zeichnete den Urachus als ein Gefaͤß abr das vom Grunde der Nabelfchnur aus zwifchen den beiden Nabelarterien bis in die Hüllen Täuft, wo er ihn aber wie ein Slutgefäß verzweigen läßt, was er ficher ſich nur eins [1 ‚gebildet hat, vielmehr laͤugnet er ihn; eg ſcheint fein Zeich⸗ ner habe beſſer als er geſehen. Hat nun das Pferd einen Urachus, wie andere Thiere, fo duͤrfen wir Fein Wunder ir feiner Allantois fuchen. z | Das Wichtigfte aber, was ich hier gefimden, find die | Vasa omphalomesenteriea; das Pferd hat diefe wirklich wenn auch gleich fie noch nie entdeckt worden; fie find jetzt noch in dem über einen Fuß langen Fötus, wo die Därme wohl fchen lange in den Bauch getreten find, zwey flarfe mit Blut angefüllte Fäden, die beide aus dem Ger Eröfe nahe bei feinem Mittelpunkte entfpringen, und in die Nabelfchnur laufen; „ich bewahre diefe ganze Parthie aufs und Fann jeden durch den Augenfchein. überzeugen, wenn er daran zweifeln ſollte. Wo aber Vasa omphalomesenterica find, da ift auch die Hülle, auf der fie fich verbreiten, was doch jest wohl; dutch. die vielen Thatfachen wird evident ſeyn; diefe ‚aber: ift die Darmblnfer alſo hat ‚auch das Pferd eine Darm— blafe. ’ . Es iſt vorzuͤglich zu wünfchen, daß die Zootomen ihr Augenmerk auf dieſe Region des Pferdes richten, beſon— ders diejenigen, welche ſich in der Nachbarſchaft der Stut⸗ tereyen aufhalten. Die Wiſſenſchaft bedarf vorzüglich die fer Aufklärung, und fie gibt sum Voraus Hoffnung, daß m ich) hier bieles thun laſſe; unter andern weiß man noch gar nie ts von den Diverticula. Hr; 28) Der Efel bat nach Danbenton ganz denfelben Bau dor Hüllen wie das Pferd, und daher auch ohne Zweifel die Tunica ery- ‚Xhroides, Es ift fonderbar, daß weder bey diefem noch bey jenem die Diverticula gefunden find, und doch müffen fie fo nothivendig da feyn, als in der Kuh. Möge doch dieſes eine Aufforderung feyn, fie bald zu entdecken! Ich koͤnnte noch fehr wohl meine Unterfuchung über die Klaſſe der Vögel ausdehnen, und mich auf Blumenz inch und Soͤmmerring, welche die Gleichheit des Saccus witellarius mit der Tunica erythroides ſchon aufgezeigt haben, ferner auf Haller und befonders auf die Tafeln »Malpighi’$ berufen, wo nicht nur die Vasa omphalome- ‚senterica, ſondern auch felbft die Daͤrme bis zum letzten Zeitpunkt der Neifheit des Kichleins außer dem Leibe lies ‚gen, auch felbft in den Amphibien, und fogar in den Knor⸗ pelfifchen Fönnte ich ähnliche Entdeckungen nachweifen, und fo meine Behauptung über das Dafeyn der Darmblafe auf das ganze Thierreich ausdehnen; aber ich will hier die Klaſ⸗ fe der Säugthiere nicht: überfchreiten, um zu eigen, daß fie ganz allein Hinveichen das oben Behauptete zu beweifen. DDann wird die Gefchichte der Ves. umb. beym Men: ſchen volltändig vorgetragen, worauf der zweyte Theil des aufgeftellten Hauptfakes folgt: Die Darme find in der früheften Epoche des Em: bry ——— der Tunica erythroides; folglich. iſt dieſe eine wahre Darmblafe. . Dieſe ausführliche yhnfiologifche Abh. Iaffen mir weg, ‚and erzählen nur noch die dee, nach der fih die Darme im Menfcheu ablöfen müffen ; Das Darmblaschen, in das fich der Magendarm und der Afterdarm neben einander öffnen und auf dag auch die Gekroͤsgefaͤße laufen, verliert feinen Liquor, die Darme ‚siehen an ihm, es entiteht ein engerer Hals, in dem fich an einer Stelle die Wande berühren, verwachſen, wodurch jedes Städ des Halfes gefchloffen wird. "tion ganz gefchehen, fo loͤßt fich das Halsftück der Daͤrme ‚los, sieht fich allmählich zuruͤck, indem ſich die Därme in der Nabelfiheide zuſammenrollen; nur die Gefäße unterhal⸗ ‚ten noch den. Zufammenhang,- und dirigiren fo die Ger ſchwindigkeit des Zuruckjicheng der Daͤrme. . Die beider: ſeits verfchloffenen «Punkte der Halfe entfernen fich immer mehr, bis endlich der legte im Bauche liegt. Die vorher parallele Lagnder beiden Daͤrme muß jet geändert werden, und fatt zuvor beide ſich neben einander in die Blaſe öff- - neten/ ſo inſerirt ſich jezt der vordere Darm unter einem "Winkel in den Blaͤschenhals; und weil der Hals in gerader Richtung mit dem hintern Darm bleibt und folglich ein - bloßer Fortſatz dieſes Darms wird, fo feheint der erfte fich in diefen zu inferiven, der Winfel des Zuſammenflußes ‚wird jest zur Valvula coli, der Bläfchenhals aber zum Blinddarm, deffen Spitze fi mit der Zeit zum Wurmfort- ſatz verengert. “duetum intra colon intestinum, ° Ieon eminens patulo "margine in ani speciem zugoso erat; fagt Haller bei ei⸗ nem Neugebörnen. Urſpruͤnglich gehen die dünnen und dicken Därme gar Sf die Oblitera—⸗ Valvula coli certo nihil fuit, nisi pro- ‚Fi 78 nicht in einander über, , und ber fpäter erfolgte Uebergang ift eigentlich auch nur ein verfehrter, was in einem Datz me nach gerader Richtung gegangen ift, muß im Blinds darm umkehren; Daher hat man auch die abentheuerlichften Meinung von der Art der Verbindung der beiden Darımfyz ſteme aufs Tapet gebracht. Man glaubte fogar, fie ſeyen urfprünglich in der Bauchhöhle getrennt, nnd wachfen nur gegen einander, wobei fie fih dann zufaͤlligerweiſe treffen. Aber dann müßten dergleichen Verirrungen nicht fo felten fen, als fie find, obſchon der Dünndarm auch ſchon ge⸗ trennt vom Dickdarm gefunden worden: dagegen koͤmmt die Verwachſung der Valvula coli häufiger vor, und wird ohne Zweifel häufiger gefunden werden, fobald man eigens dar "rauf achtet, nachdem man einficht, wie fie entfieht, und daher die Verfchliefung fehr wohl begreift. Iſt beim Manz gel des Gtuhlgangs der Neugebornen der After nicht ver⸗ fhloffen, und die Symptome geben doc; eine Darmver- wachfung an; fo if fie im Zweifel immer in die Grimm⸗ darmElappe zu ſetzen, wo aber diefe liegt ift befannt: — da das Kind in diefem Falle abfolut gewiß ſtirbt, fo ift Fein Mittel verwegen — die Therapie und Chirurgie mögen fich hier die Hand bieten. rg Bon den Nabelbrüchen in Embrnonen gilt daher nicht “mehr, was von Doeveren am angeführten Drte ſagt: „In iis quoque fabricae naturalis vitiis,. quae ad morbos referri debent, nonnungquam elucescit eadem similitudo. Haec inter vitia haud raro occurrere'solet Hernia umbilicalis, qualem depingi curavit Anatomico- zum princeps B. S, Albinus, et qualem, dum haec scri- bo, coram video in duobus embryonibus‘ sex circiter hebdomadarum , quos in spirituoso liquore conservo, fortunatos certe, quod dias"luminis auras ipsis adspicere non licuerit;'"(&p dürfte wohl Fein Menfch geboren werden, da jeder mit. diefem Virium behaftet ft) — Cujus mali cansa unde pependerit in Fetu, respiratione, et omni viscerum, pressione, caren- “te, ultro fateor me ignorasse; quod minus, doluissem, si modo illud sanare potuissem, . Erklärung der hierher gehörigen idealen. Zeich nun⸗ gen. Gi ug dee, wie fih die Darme von der Vesienla umbilicalis im Menfchen anflöfen. s a. Darmbläschen. b. Obliterationspunkt am Halfe. "c, Magendarm. d. Afterdarm. e. Dereinigung der Darme in den gemein’ fehaftlichen Hals. f. Gefrognabelarterie, . 8. Gefrösnabelvene. Die Darme getrennt, nur die Gefäße unter⸗ halten noch die Verbindung. b. Die Gefäße zwifchen den obliterirten h,i. Enden des Halfes. 7 © h. Blinddarm. Fig. III, b. 79 Grimindarmoͤklappe. Die übrigen Buchſta⸗ ben find den vorigen gleich. " Der erſte/ welcher diefer Lehre Benfall geſchenkt, urd fie forterregt hat, iſt Nest Ch Archiv für Phnfologie VII ‘2. 1807. ©. 81 — 90. iR N | Der zreeite I. F. Mefel; jedoch mit einer Abweichung ch. Beytr. 3. vergl. Anat. I. 1. 1808). 7.8, gt — 955 995 114 — 1175 121 — 125 aner⸗ Eennt er Enach unterſuchung vieler menſchl. Embryonen ) unfere Säge für richtig, namentlich daß bie Nabelſchnur nichts anders als der verlängerte Bauch ſelbſt fen, daß Die Därnie urfprünglich in der Nabeljchnur liegen; für richtig, daß fie mit dem Nabelbläschen in fortferender offe⸗ ner, unnsittelbarer Verbindung ſtehen, für richtig, daß ber angeborene Nabelbruch nur eine niedere Bildungsſtuffe des "Ennbryes feg. Nur glaubt er, daß die Verbindung des Darmıs mit dem Nabelbläschen nicht durch den Blinddarm, fondern durch Diverticula, die man manchmal findet, ge ſchehe. Dieſer Meinung find ſpaͤter auch Fleiſchmann Ignd Tiedemann beygetreten. Des erſteren Sachen ber weiſen nichts; was aber die Abb. des zweyten CTaf. IV. f. Mifgeburten ©. 66) betrifft, fo darf man wohl nicht - annehmen, daß die Blafe das wirkliche Darmbläschen fep, als welches fich bekanntlich ablößt, und nicht in den Bauch gezogen wird. Diefe Blaſe iſt halt ein Diverticulum, tie alle andern, welches aber fehr wohl von ber Entfter hungsart der Darme herfommen fan, was Mir nie laͤug⸗ nen werden. Wir wollen nur nicht dem Blinddsrm feine Bedeutung nehmen laſſen; daß übrigens auch ben Saͤug⸗ thieren die Därme.entfländen, wie bey den Vögeln Cnad Wolfe Lehre), wie ©. 64 vermuthet wird, nehmlich am Maut und Afteranfangend, laugnen mir, und werden es ſo lang laͤugnen, als wir an eine Phyſiologie glauben. ebrigens glauben wir auch Wolfe Lehre nicht, obſchon Mecel und Tiedemann fie in Schuß nehmen, Uebrigens andert die Meynung, als hiengen die Daͤrme mit der Darmblafe durch Divertieula sufammeny an unfrer Lehre gar nichts; und es if uns völlig gleichgültig, was hier die Wahrheit ſeyn mag. Jedoch zwingen uns unſere Beob⸗ actungen und die Harmonie der Phyſiologie, ben unſerer Meynung zu bleiben. Der Blinddarm iſt ein beſtaͤndiges " Droan, die Diverticula f eltene, within zerfaͤllige Aus⸗ facungen. Hält man dieſe für den eigentlichen Verbin⸗ dungssanal, fo finkt die Bedeutung des Blinddarms wieder in die Finfterniß surüe. Die einem dabey wohl ſeyn Fan, begreifen wir nicht. Es gibt wohl Thiere, welche Feinen Blinddarm haben. Aber daraus folge ja nichts. Kann denn die Trennung nicht ganz dicht am dem Mebergang des Dünndarms in den Dickdarm vor fich gehen ? In Reils Arch. f. d. Phyſ. B. IX. 9.2. 1809. ©. ı kommt M. noch ein Mal, und zwar gans ausführlich in eis nem den Divertikeln ganz eigenen Aufſatz auf bieſe zuruͤck. Was je von Divertikeln beobachtet worden, hat er mit Mir be zuſammen getragen. Der eigentlid neue und wichtige Grund ift aus den Bügeln genommen, als welche zwey Blinddärme hätten, die entſchieden nicht mis dem Nabel⸗ blaschen Cher Dotterhaut) in Verbindung ſtaͤnden, was der. lich Verlängerungen des auch falfchlich fogenannten Mäft- che wieder in jeder Hinficht die achte Harnblaſe bey den vermuthen, welcher Teste fonft ein Anhänger von Meckels 2 38 bey vielen Vögeln zuruͤckbleibende Dpttereanal thue, der augenfcheinlich dem Divertikel, das auch. gewöhnlich fich am Dünndarm finde, entfpreche. Dieſes ift aber leider gerade der Beweis, den Merkel häfte weglaffen ſollen; ſintemal er das nackte Gegenthell beweift. \ :37® Dor Dotterennal bey Vögeln, Lurchen und Fifchen, . befonders deutlich bey Hayen, eben ift es, welcher unſerem Blinddarm entfpriht; und die zwei ſogenannten Bogel- blinddärnte find nichts anders als die zwei Harnblafengipfel; wie fie fich bey den Schildfröten finden. Sie find nehm⸗ darms der Vögel, der aber nichts als die Kloake if, wel- Bögeln vorfiellt. Die Harnleiter öffnen fich in fie, Die Ruthe, wo fie vorfommt, ift an ihr, Buxsa Fabrieii ift an ihr, welche nach aller Wahrfcheinlichkeit ein Ueberbleibfel des Urachus iſt, was fogar Emmert und Ziedemann Darmanbägen ift, nicht merkend, in welchen Widerfpruch dadurch beide gerathen. Der ächte Maſtdarm der Vögel oder der Dickdarm ift Das Stuͤck zwifchen dem Dottercanal und der Kloake Cſonſt Maſtdarm), in die er fich ja fogar mit einem Schließmuskel, mit einem wahren After öffnet. Iſt denn diefe Einrichtung der Gefihlechtstheile und ihre Verbindung mit dem Darmfpften nicht der vergl. Anat. gemäß? ; — Iſt dieſe Verſchmelzung beider in niedern Thieren nicht regelrecht? Gibt es nicht ſogar menſchliche Mißbil⸗ dungen diefer Art? If die Einmündung des Maſtdarms in die Scheide nicht oft de gewefen? Iſt die Kloake was anders als eine große Ermeiternng und Verfließung des Harnſyſtems mit der Scheide ? [ ; Man fagt noch: die zwey fogenannten Vogelblinddaͤrme würden manchmal mehrere Fuß lang. Was foll das mwiders legen? Man fagt auch, fie enthielten ein Arüfiges Gewebe. Hat denn die Harnblafe nicht auch Cryptae mucosae? Und was fol überhaupt Mehr und Weniger? Sich auf ſolche Einwendungen einzulaffen, heißt wahrlich den Bock melken! — Daf übrigens die Entfiehung der Diverticuls am Ende des Dünndarms durch den ehemaligen Zuſam⸗ menhang der Därme mit der Darmblafe bedingt werde, wollen wir, wie gefagt, nicht nur nicht augen, ſondern wir glauben es ſogar, und dafür haben wir wichtigere Gruͤn⸗ de, als alle die ihr vorgebracht habt. Die vielen Darm Anz hänge der Fifche nehmslich find der Dprterennal, der in viele gerfalen it — und fo meynen wir, kann es auch bey Eranfhaften Embryonen dem Blinddarım ergehen, wenn der Embryo in eine Thierfiuffe gurückfinkt, oder die Ent: ſtehungs⸗Idee Geftalt gewinnt. N Kiefer fuchte den Urfprung des Darmeanald aus de Ves. umb. im menfchl. Embrye darzuffellen. 1810. „ Dann kamen Eiumert und Höchftetter in Berm und widmeten unferer Arbeit jahrelange Unterfuchungen. Ihr erſter Auffag: Unterſuchung über das Nabelsblaͤchen z ſteht in Reils Archiv X. 1. ©. 42 — 83. Uns ſcheinen die meiſten hier aufgeſtellte Geſetze auf unrichtiger Phyſio⸗ logiſcher Anſicht zu beruhen, von falſchen Zuſchiebungen nicht in reden; ale hatten wir 4. B. ganz glatthin be— bauptet, die Tunica erythroidcs- läge nicht in der Duplicatur de eh, und fagen mis. das doch ausdrücklich. Dergl. Borwürfe haben wir noch mehrere — nicht bemerkt. Idhr ganzes Gerede gegen uns befteht darinn, daß weil ‚den Zufammenhang der Därme bey ihren unterfuchten bryonen nicht beobachtet haben, diefes von uns eine Er- findung fen ; als wenn. Einmal Sehen nicht mehr wäre als Miliionenmal:Nichtfehen. „Was Eönnen wir dafür, daß ih- nen das Glück zu ſehen/ nicht zu Theil geworden. 1. ©.47: Mit dem Foͤtus felbft ſteht das Nabelbläs- PR Gefäße und durch einen Fortfak des Bauchfeils, den fie fpater auch als Gefrös gelten laſſen wollen, in ei: niger Verbindung.’ - Wenn die Darmgefäße, wenn ſogar das Bauchfel, Sekroͤs damit in Verbindung ſtehen, warum follen eg denn die Daͤrme nicht felbit ? Dabey haben fie beffätigek, daß die Darme jederzeit dey Embryonen verfchiedener Thiere (Schaf, Kuh, Pferd, ‚Schwein, Kaninchen, Katze, Hund nnd Fledermaus) außer⸗ halb des Bauches in die Nabelfchnur laufen, fo wie auch, — der Blinddarm iſt, der gegen das Nabelbläschen t. ©. 52 und 53 behaupten fie, bey Kaninchen waͤre die Tunica erythroides nichr einmal ein Bläschen, fordern nur eine Haut, die mit: dem Chorion verſchmolzen ift, und benmach fey unfer achtes Geſetz, wo nicht falfch, doch fehr ewagt. H. 2 ©. 375 fanden fie es ebenfo beym Mull⸗ uf. Wir müfen es dahin geftellt feyn laffen, befennen jedoch, daß es ung chen fo erfcheint, als wenn ung Ser mand erzählte, er hätte in einem Gäugthier einen Magen ehen, der keine Blafe, fondern nur eine Haut, oder ein echer gewefen. — Auch unterfcheide fich Die Haut des 2.3. auffallend von der des Darmeanals, was wir an- ders gefunden haben. Endlich folgen ©. 69 die Nefultate: 1 Das Nabelbläshen ähnelt in mehrern Hinfihten der gefäßreihen Dotterhaut der Bögel, womit es auch Soͤmmerring Cin der Note zur S. 670 feiner Ueberferung von A. v. Hallers Grund: riß der Phyſiologie) verglichen hat, nehnlich : - a) Bende haben einen fehr gefäfreichen Bau, und geiz gen die Gefäße vorzüglich an ihrer innern Oberfläche. b) Beyde Drgane erhalten ihre Gcfäße aus den Vasis Omphalo-meseraicis, ©) Beyde bangen mit dem Bauchfell des Foͤtus zuſam⸗ men; vielleicht übersicht auch das Bauchfell eben fo das Nabelbläaschen, wie den Dotterſack des Hühncheng, und die V. Omphalo-mesenterica, a) Bende hängen durch ihre Gefaßftämme und durch das Bauchfel init dem dünnen Darın des Fötus und ver: mittelſt dieſer Gefäße noch mit feiner Leber zufammen. e) Die Lage des Dotterfacks und des Nabelbläscheng, in Beziehung auf den Foͤtus, iſt eine ähnliche, ... D Beyde enthalten eine eigne Slüffigkeit, die bon der der Eyhaͤute verfihieden iſt, und mit zunehmender Ausbil dung des Fotus abnimmt. 1I. Dagegen aber finden auch bedeutende Berfchiedenheiten zwiſchen dem Nabelbläschen und der Dotterhaut Statt; nehmlich: tig ısıg, Heft. u — - 8: a) die Vasa Omphalo-meseraica bes Huͤhnchens ang⸗ ſtomoſiren mit Feinen andern Gefäßen, fie bilden ferner auf der äußern Fläche des Dotterſacke einen Gefaͤßkreis, und fie laufen an der innern Fläche deffelben in Falten, welche die Dotterhaut in die Subſtanz des Dotters ſchickt, auch werden fie von kleinen Dotterkuͤgelchen bedeckt, und die Arterien entfpringen aus der Arteria Coeliaca des Foͤ⸗ tus Panders Unterſuchungen ſcheinen hier manches andern zu wollen, das jedoch nicht recht annehmbar if]. — Die Nabelgefrösgefäße anafomifiren wenigſteus bey dem Pferde, und mahrfcheinlih auch bey der Fledermaus mit den Nabelbeckengefaͤßen der Eyhäute, zeigen nie ein Vas terminale, laufen auch nicht in Falten von dem Na- beiblaschen u. f. w., und die Arterien find Aeſte von der Arter. mesenterica super. des Foͤtus. b) Die Dotterhaut zieht fih in die Bauchhöhle bes Vogels, wenn er reift, hingegen das Nabelbläschen trennt fih dann ganz von ihm los. ec) Die Dotterhaut ift mehr Darmähnlich, als das Na; belbläschen: nicht allein, fofern fie son dem Bauchfell übergogen und in die Bauchhoͤhle aufgenommen wird, fon- dern wegen der vielen Falten, in welche fich ihre innere Dberfläche erhebt, Cin denen ihre Blutgefäße laufen), und wegen der Communication ihrer Höhle mit der des Darm⸗ canals vermittelit des Dottergangs, wodurch diefer und der Dotterfac zu einem Coecum des Vogels wird. Wenn auch das Nabelbläschen von dem. Bauchfell wirklich einen Ueberzug erhätt, fo tritt es doch nie in die Bauchhöhle dee Tötus, bildet auch nie Falten in feiner Höhle?, zwiſchen de— nen die Aeſte feiner Gefäße laufen, und eröffnet ſich nach allen bisherigen Beobachtungen nie in den Darmeanal, Auch iſt es fehr unwahrſcheinlich, daß man je eine Com— munication der Art finden werde, weil die Gedärnte gu der Zeit, wo das Nabelbläschen noch feinen Saft enthält, feine bemerkliche Höhle haben, und weil bey den Vögeln die Zufammenmündung des Dottergangs und Darntcanalg erſt in den fpätern Zeiten, wenn letzterer mehr ausgebildet ift, eintritt. (Irrthum treibt Sorthum.] A) Die Verbindung sirifchen dem Nabelbläschen und Foͤtus nimmt mir der Reife des letztern ab, hingegen die swifchen dem Dotterſack und Vogel gu, fofern fich der Dot— tergang erſt gegen das Ende der Bruͤtezeit bilder, und noch nach derfelben waͤchſt. e) Der Dotterſack iſt noch einige Zeit. nach dem Aug- Eriechen des Vogels aus dem Ey thaͤtig, aber dag Nabel: bläschen firbt, ſelbſt bey den Fleifchfreffern, in denen ce doch am laͤngſten fortlebt, mit der Geburt an, f) Der Dotter unterfcheidet fi von dem Saft des Nabelbläshens, nicht allein in Abficht auf Befshafenheit und Entftehung, ſondern auch in mehreren andern Hinfich- ten: er füllt nehmlich immer den Dotterfa an, if felbk nach dem Auskriechen des Vogels vorhanden, wo cr ihm die Dienſte der Milch bey den Saͤugthieren leiſtet, und verſchwindet zugleich mit der Dotterhaut, während der Ins halt des Nabelbtäschens ſich ſchon in den erften Wochen - der anfangenden Bildung vom Foͤtus aus demſelben ver⸗ liert. gs) Endlich ſcheint das Nabelbläschen bey den verfchies denen Gattungen, von Saͤugthieren mehreren und größeren 6 85 ——— Abaͤnderungen unterworfen zu ſeyn , als der Dotterſack der Vögel III. Dffenbargehtaus diefer Vergleihung es Nabelbläshens mit dem Dotterſack hervor, daß die Verfhiedenheitdiefer beyden Organe wenigfiens eben fo groß if, als ihre Aehnlich— Feit. e Indeſſen fcheint doch die erwähnte Uebereinſtimmung bepder Organe Hrn. Oken zu der Behauptung veranlaft gu haben, daß der Darıncanal mit den beyden in der Na: belfchnur liegenden Theilen, feinen Urfprung aus dem Na- belbläschen nehme, denn Daß er diefes nach feinen publi= eirten Unterſuchungen über diefen Gegenfiand nicht beob- achtet hat, will ich hier beweifen[!). Nah ©. gı und g2 fand er bloß bey dem etwa vierwöchigen Ey eines Schweing, da der bauchige Theil des Nabelbläschens, welcher an der Nabelſchnur Tiegt, fich in einen ſchmalen, meißgelben, kaum eine Linie diefen Faden verengerte, der durch die Nabel: ſchnur Tief, und fih in swey Darme trennte, wovon einer zu dem Magen, der andere zu dem After Tief: aber nach ©. g2 Eonnte er die Luft, welche er in das geöffnete Na- belbläschen blies, nicht weiter, als bis zu ihrem Eintrittin die Nabelſchnur treiben; er fügt dann die Bemerkung bey: „Es iſt mir daher hoͤchſt wahrfchein: lich, daß jekt Feine vffene Communication zwiſchen der Tunica Erythroides Statt habe.’ Auch erklärt er fich nicht, tie die in der Nabelſchnur liegenden Daͤrme die er bis jur Tunica Erythroides hin trennen konnte, in der Nähe derfelben befchaffen waren. Befonders merkwürdig fcheint mir aber der Umftand, daß nah Hrn. Oken auch „die Vena Omphalo-mesenterica mit dem Magendarme verflieht, fo daß drey Kanäle C(Magendarm, Vene und Afr terdarm) „in einen einzigen, der eden fo dick ift, als alle drey, sufanmenfließen, and aus diefem Zuſammenfluß die TunicaErythroides entfieht. 4 Ein folhes Entfpringen son Bere und Därmen aus einem und demfelben Kanale, ware in der That einzig in feiner Art! [Hier müffen wir bemerken, daß biefe Wereinigung der Nene mit dem Darm nur für das Auge if. Die Vene läuft nehmlich int Gekroͤs bis in den Winkel der Darmver: bindung. Da tritt fie fogleich an den Dünndarm. Es ift auch im Buche ausdrücklich bemerkt, daß die Verzweigung der Gefäße der Tunica eryihroides nicht genau gezeichnet ift. Uebrigens war bey unfern Embryonen die Verbindungs— roͤhre innerlich fchon geſchloſſen. Und darf fie denn dag nit? Iſt fie deßhalb ein Bauchfell?] Vergleicht man die Beobachtungen des Hrn. Oken mit den unfrigen, fo wird es fehr wahrſcheinlich, daß Hr. Den den Bauchfellsfortfag, welcher mit den Nabelgefrög- gefäßen den vorliegenden Theil des Darınsanald und das Nabelbläschen unter einander verknüpft, für feinen verz bindenden Strang, oder nicht hohlen Kanal angefehen habe, und daß er, vielleicht durch Anfpannen oder Verdre⸗ hen des Nabelbläscheng, getäufcht wurde; weil dann jener Fortſatz des Bauchſells, das Anfehen eines Stranges er: halt, und die beiden vorliegenden Darmſtuͤcke fich nicht un— ter einem Bogen, ſondern unter einem Winfel vereinigen. Wenn wir aber such die Sache fo annehmen, wie fie Hr. DEen beobachtet hat, fo folgt nichts weniger daraus, ale daß [etwas undeutfihl der Darmeanal in das Nabelblaschen \ 34 der Urmagen fey, und durch Lostrennung Deffelben de Blinddarm und Die Diverticula Allantoidis entfliehen. Zwar führt Hr. Oken noch einige Facta zum Beweis fü diefe Behauptung an, aber fie bewweifen eben fo wenig, als feine vorhin erwähnten Beobachtungen, wenigſtens begrei⸗ fen wir nicht, wie die Nabelbrüche der Embryonen Ca. a. D. Bd. 2. ©. 84.), Und die außerordentliche Größe ai Dicke der Nabelfchnur in den erſten Lebenszeiten, und end⸗ lich der Urfprumg von den Gefäßen des Nabelbläschene aus denen des Gefröfes berechtigen, “ein folches Zuſammen⸗ münden des Darmernale und Nabelbläschens anmneh⸗ men. \ ran [Hierbey haben wir nichts. zu thun, als uns zu & bitten ch Ri Hr Khatfahen, Die or gefehen hätten, unterzufchicben. Wir haben in 5 Schweins* embryonen den un mittelbaren Lebergang der Ra- beilblafe in den Blinddarm, und die Spaltun dieſer in die zwey Daͤrme geſehen; oder vielmehr wir haben ges, den daß die Nabelblafe fih. gegen die mal eis einm uͤnde, aus diefem entſpringe jun das Seen 4 e hnur verengert, Daß fich dieſe verenger öhrein die swey Darme fpaltet. Was follen und alfo bier die Vielleicht, durch Anfpannen oder Verdrehen, das Tänfchen, der — des Bauſch⸗ fells, das Anfehen eines Strangeé, und dergleis, chen erfundene Redensarten. Kurz und gut: wir haben es —— ſo wie wir es beſchrieben und erz Elart haben; und ein anderer, der ed nicht gefeheny wird ung doch nicht fagen wollen, daß wir etwas ganz an ders gefehen, als wir gefehen. — Und nun vollends ‚ren Auch die Sache fo ware, wie wir fie beobachtet, fo folge doc nicht daraus, ir der Darmeanal in das N.B. eins münde, aus diefem entfpringe, der Urmagen fen u.f. fiy!& ie wir ©. go, wiederholen. Was -fol man dazu fage Es folgt freylich nicht daraus; denn es find Eeine Solz gerungen, fordern unmittelbare Anſchauun Gefolgert mare diefer Urfprung der Darme nılr wenn man nichts gefehen hätte, als die Gekroͤsgefaͤße, den Nabelbruch undgl. Diefe-Dinge führen wie ja aber nur an, um fie ans dem gefehenen, nicht gefolgerten, Bau, zu erklären. Wenn man eines Menſchen Beobachtungen verkehrt, iſt das Widerlegen leicht, aber wenig ehrenvoll.) Alfe diefe willkuͤhrlichen [II Behauptungen werden war fhon durch die obigen Bemerkungen über das Nabelblag- chen widerlegt, aber da fie nicht allein Glauben und Bey— fall, fondern auch Beftätigung gefunden Haben, fo ſtelle ich bier alles zuſammen, was dagegen fpricht. ı) Hr. DEen hat eben fo wenig, tie Needham, Lobs ftein. und wir, einen verbindenden Kanal zwilhen dem Na— belbläschen nnd dem Darmkanal, oder eine Communication son der Höhle diefer beyden Organe, beobachtet. [Welche Verſtocktheit.] in >) Eoeriftiren die Anhängeder Allantois und der Blind: darm mit einer noch blühenden, dag Coecum ſogar mit eis ner erſt gebildeten, ihren Saft noch enthaltenden Tunica Erythroides, [Was fol das? Findet man doch fogar das menſchl. N. B. beym reifen Focus, oft noch vol Eaft. rn denn nicht voll Saft ‚bleiben auch nach der Ablöfung der Darme? SA denn die Allantois nicht auch voll Saft am Ende der Srachtigkeit, und doch thut ſie ihren erften Dienft nicht mehr! Wie der Blinddarm fich von der N. B. abz loͤſt, ebenſo koͤnnen fich ja die benben Dwerftücke der Tuni- ca Erythroides son fenfrechten Stuck ablöfen. Doch tie gefagt, ehe wir weitere Unterſuchungen angeftelt, Laffen wir ee) AR i h e a en ie übt eng an der e⸗ Büngaart dr N en t Ma 30 * 3) Zindet ſich vorſuͤglich mit der Umbiegung des vorliegenden Duͤnn— darms. nicht ſowohl mit der Spige des Blinddarms — fo wenig iie det Ductus Vitello-intefinalis der Vögel mit einem ihrer Blinddärme — in Verbindung: mit letzterem inge es nur Durch einen zarten Fortſatz des Bauchfells fammen, aber nicht immer, wie es fcheint. [Gründe aus Rangel an Kenntniß der. Bedeutung der Theile in der ergl. Anatomie, worüber ſchon genng geredet.) 5 I die weiße dicke Subſtan; des Darmkanals eben fo fehr von. der diinnen, durch viele Gefäße röthlichen Membran des Nabelbläschens, als von dem zarten, durch— "le Haͤutchen verfhieden, welches _beyde Organe unter einander verbindet und die Nabelgekrösgefäße be: gleitet. (Heiße nichts.) ; 6) Findet eine auffallende Verfchiedenheit zwiſchen di Nabelbläschen und dem Dotterfad Statt. ©. No. IL, ebrigens entfpringt der Darmkanal der Bögel eben fo wenig aus dem Dotterſack, wie bey den Säugthieren aus dem Nabelblaschen, fofern der Dottergang fich erft nad dem Darmeanal der Vögel bildet. LUnd doch foll ja die Entdeckung der Entftehung der Dürme aus dem Nb. ſchon im Ey der Leda gelegen haben!) " Endlich wird der Beweis von der Analogie des Dot— terfackes der Vögel, morauf fih am Ende vorzüglich die Behauptung ſtuͤtzt, vollig durch unfere Beobachtung ent: kraͤftet, daß die Kepitilien zwar einen Dotterfack, aber kei— nen Dottergang haben. (Oibo! Wo ift die Phyfiologie - geblieben? ] Ueber die Verrihtung diefes Organs läßt Ti Solgendes mit Wahıfheinlichfeit fagen. Die in dem Borigen nachgewiefene bedeutende Achn- Uchkeit Liest wird alfo diefe AehnlichFeit benugt!) jwi- (hen dem Nabelbläschen und der gefäfreichen Dotterhaut, das frühzeitige Entftehen deffelben und fein allmähliges Zuſammenfließen mit den Chorion bey den Nagethieren, endlich der Umftand, daß es die größte Zeit feines Lebeng bloß eine. mit vielen Gefäßen verfebene Membran ift, be⸗ techtigen tu. der Vermuthung, daß es die Ernährung des Fötus der Säugthiere auf eine ähnliche Art, wie die Dot- terhaut der Vögel, oder vielmehr Der eyerlegenden Repti— dien vermittle, nehmlich durch, Bereitung von Blut und- Herbeyſchaffung von Nahrungsfiof. Da indeffen die Flüf- fakeit, welche es enthält, weder beträchtlich, noch reich an thierifhem Stoff if, überhaupt die Hülfsorgane- der unge— bohrnen Gäugthiere, mehr den Nahrungsfioff aufnehmen und bereiten, als ihn hergeben, fu fiheint die Function des Nabelbläschens mehr in Bereifung. von Blut, als in Auffaugung von Nahrungsftof zu. befichen, was nech über- ieh der Umſtand twahrfiheinlich macht, Daß diefes Organ und feine Gefüge bey den Sleifchfreffern noch lange Zeit nach feiner Entleerung wachfen und, thatig find, und ihm bey den Nagthieren die Fluͤſſigkeit wahrscheinlich ganz fehlt.“ 86 [Daß das Nabelbläshen Blut bereite, wollen wir den Chregorien des ı6ten Jahrhunderts überlaffen. Daß fo etwas im ıgten, und dazu in tfchland noch gefchrie; ben wird, erreicht gewiß feinen Zweck, nehmlich es erregt Aufmerkſamkeit — felbft bey ung!] ? jörg hat in feinem Buche: das Gebär-Organ, man es beftätigende mitgetheilt, befonderg über die Allantois, Da uns aber dieſes Werf jekt nicht bey der. Hand ift, fo Eönnen wir nichts befonderes daraus anführen, Eigentlich Neues enthalt ed, unfers Erinnerne, nur in Bezug auf die Tunica erythroides des Pferdes, Die er zuerſt gefer ben, aber unmöglich richtig befchrieben hat, indem er fagt, fie laufe durch ein Loch in dem Chorion. Deßgleichen meynt er auch, befonders in feinem fpätern, etwas ver; glücften Buch, die Allantois ſey da eine um den Fötug ger fhloffene Blafe, was unmöglich. \ Merkel tritt wieder auf in feiner Uberf, von C. Se Wolffs: Weber die Bildung des- Darmkanals im bebrüte- ten Hühnchen; Halle b. Renger 1810, der er eine lange Abh. von ©. 3 bis 56 vorausſchickt, worinn er die Entfte- bung der Därme in Gäugthieren mit Wolffs Unterfu- Hungen über diefen Punet im Kichel sufammenftellt, wg alles noch einmal zur Sprache kommt, was hier gervefen, vorzüglich aber die Diverticula, und eine gute Widerle- gung von Emmert und Höchfetter; wefhalb wir uns im Vorigen die Mühe gefpart, und nur gelegentlich Ber merfungen angebracht haben. Diefe Abb. enthält aufer- dem manche gute Berichtigung unferer Anfichten, gibt über Manches Auffchluß, was wir nicht ing Keine bringen Eonnten, enthält jedoch auch theils manche unrechte Be- ſchuldigung aus Mißverkändnif, und wir glauben, feld Serthümer. — Wir wollen auch aus diefer Abb. ,, was bon. ihr nothig, hier mit unfern Benterfungen abdrucken Iaffen, damit die Welt gehörig erfahre, was und wie gearbeitet und entdeckt; ehe Dutrochet und Cuvier dieſe Unterfuchungen nach⸗ machten, um die Franzoſen davon in Kenntniß iu ſeten „Hr. DEen hat Geſetze diefer Art (für die Bedeutung der Foͤtushuͤllen) aufgeftellt; allein wie weit fie von ei- ner allgemeinen Gültigfeit entfernt find, mögen olgende Bemerkungen darthun, die ich durchaus nicht als eine Kritik derſelben, ſondern nur als eine Mittheilung meiner Beobachtungen und Meynungen über dieſen Gegenſtaad anzuſehen bitte. Der Beweis, welchen Hr. Oken fuͤhrt, daß alle Saͤugthiere die Darmblaſe beſitzen und die Daͤrme aus die- fer ihren Urfprung nehmen, zerfaͤllt in zwey Theile, In dem erften thut.er dar, daß alle Säugthiere die Darmbla- fe befigen und, un diefen. Sag zu erhärten, firiet er den Begriff der Darmblafe. Das erſte Gefer behauptet, daß, wenn dreierley Fhif- ſigkeiten in verfchiedenen Saͤcken der Hillen gefunden werden, einer dieſer Saͤcke die, Darmblaſe ſeyn muͤſſe, ins dem die Fluͤſſigkeit nur im Amnion und ver Allantois oder im Chorion, wenn die Allantois fehle, ent halten ſeyn Eonne, wo dann nur zwey vorhanden fen werden. [nacht]. & w T Hr. DEen behauptet, tern Man gegan diefes Geſetz die Bemerkung made, daß außer dem Amnion und der Allantois auch das rion eine dritte Fluffigkeit entyalz ten Eönne: fo vefultire dieſes ans Unbefanntfchaft mit dem Begenftande und fen Feiner Widerlegung werth. Dennoch) kann ich mit großter Beſtimmtheit verfichern, daß ich jez desmal, fo oft ich juͤngere Wiederfänerembrognen, ſowohl von Schanfen ale Kuͤhen und Ziegen, unterfuchte, jedes— mal eine bald größere, bald geringere Menge von Flüffig: keit zwifchen dem Ehorion und dem unverlesten Amnion und der unverlesten Allantois fand, Lfelcher Satz kann doch Fein phyſiologiſcher feyn), die fich überdies beſtaͤndig durch geringere Slüffigkeit von den Flüffigkeiten deg Am- niong und’ der Allantois unterfchied. Beym Kaninchen habe ich diefelbe Bemerkung gemacht, doch war die Flüflig- Eeit nie zaͤhe; indeſſen beweist dieſes Thier nicht geradezu gegen Hrn DEen, da das Nabelblaschen bey diefem nur eine Stelle des Chorions ift, auf welcher fich vie Nabelge- Fröggefäfe verbreiten. EEmmert fagteı, wir glaubens nicht.] Dadurch wird zugleich das zweyte und vierte Geſetz wenigſtens eingefchränft. [%] Gegen das achte Gefer, „dem zufolge diejenige Mem⸗ bran, auf ber fih Die Vasa omphalomelenterica verbretz ten, die Darmblafe ift,’! haben fchon die Herren Enz mert und Höchftetter bemerkt, daß beym Pferd die Nabelgekroͤsgefaͤße wenigſtens mit den Nabelbeckengefaͤßen von dem Amnion und Chorion durch ſehr ſtarke Aeſte anaſtomoſiren, Nabelgekroͤsgefaͤße uͤber das ganze Chorion veraͤſteln. Ich habe gleichfalls beym Kaninchen, ſchon ehe ich mit dieſem Aufſatze bekannt war, jedesmal eine, auch von den Ver— faſſern deſſelben nicht bemerkte, ſehr conſtante Anaſtomoſe zwiſchen den Nabelgekroͤsgefaͤßen und den Nabelbeckengefaͤ— ben bemerkt, die durch einen ſtarken Aſt bewirkt wird, der ſich vom Rande der Placenta zu dem Chorion begiebt und in die Gefaͤße, welche auf demſelben eine Area vasculofa bil⸗ den, inferirt. [Eine Anafivmofe heißt nichte.] Auch in Hinficht auf die Verfihmelsung der Nabelblafe mit dem Chorion ſtimmen meine Beobachtungen mit der nen der Herren Emmert und Höchfketter völlig über: ein [I], indem es mir nur einmal gelungen ift, an der Stiche, wo die Nabelgekröggefäfie die Area vasculofa bilden, eine nicht gefäßreiche Membran, welche mehr nach aufen lag, fich alfo jur Arca vasculola, tie das Chorion zur Nabel: blafe Herhielt, wegzunehmen und über diefelbe hinaus, aber undeutlich, bis in das Chorion zu verfolgen. Doch kommt es auf eine gehörige Firirung des Begriffes von der Na- belblafe an. Werficht man unter Nabelblafe, tie es bis jest auch durch Hrn DEen immer gefchehen if, einen mit einer Fluͤſſigkeit gefühten Sad: fo ift das Kaninchen und tonhrfcheinlich mehrere Nager durchaus gegen jenes’ Geſetz [si fabula vera]; wenigſtens iſt es mir nie, felbft bey Faum 3 Linien langen Embryonen, gelungen, vie Stelle des Chorions, anf welcher ſich die Nabelgekrösgefäfe verbreiten, anders als für eine Platte zu erkennen, die fich durchaus nicht etwa in zwey an einander lienende Blätter zerlegen ließ. Verſteht man indeß darunter den Theil der Embrpohülfen im Allgemeinen, worquf ſich die Nabelger & nl und dag beym Meerfehweinchen ſich die. 88 - | Erösgefaße verbreiten: fo hat Hr, Oken, meiner Ueberzeu⸗ gung nach, vollkommen recht, und das Kaninchen felbft beftätigt feine Meinung auf das Vollkommenſte, felb hoͤchſt wahrfcheinlih auch in Bezug auf die anfängliche Nerbindung des Darmkanals mit ver Area vasculofa. [Wir werden nun und nimmer zugeben, daß die Dirme aus einer flächen Haut entfpringen.) Dech glaube ich nicht, daß dieſe Anſicht mit‘ Herrn DEen's Meinung übereinfonmt. Wenigftens beweißt die Art, wie er über die Hüllen des Kaninchens fpricht, dage⸗ gen. Er behauptet, daß alle Schriftſteller, welche die Bla: fe zwifchen der Placenta, dem Amnion und dem Chorion für die Allantois halten, im Irrthume find und daß Diefe Blafe die Nabelblafe if, mas theils durch ihre Lage, theils durch die Verbreitung der Nabelgefrösgefäße auf ihr erwie⸗ fen werde, Allein Die Allantois liegt, fo gut als die Na— belblaſe, zwiſchen Amnion und Chorion, und wenn Die - Anweſenheit der Nabelgekrösgefaße, wie ich vollkommen mit Hrn Oken glaube, bemeist, daß ein Theil der Emz bryohuͤllen die Bedeutung der Nabelblafe babe: fo iſt ganz beftimmt jene Blaſe nicht die Nabelblafe. Denn bey wer niaftens vierzig Kaninchenembryonen von verfchiedenett Alter habe ich dieſe immer ganz zu der erwähnten gelb lichen Stelle im Chorion gehen, nie auch nur den Eleinz ften Zweig zur Allantois fihiefen fehen. Mit. diefer Anſicht ſtimmt auch vollfommen die Needhamſche Ab⸗ bildung und Erklärung derfelben überein, der ausdruͤcklid fagt, die Nabeigefröggefäfe verbreiten fich auf der Mem- brana quarta, welche den Embryo umgiebt, mährend die Nabelgefäße gest dezu zur Placenta gehen und zwiſchen fich einen dreieckigen Raum laſſen, der von der Allautois an⸗ gefuͤllt wird. [Das mag ſeyn, thut nichts zur Sache, da der ganze Irrthum auf dem Unterſchied der Groͤße beruht. Wir haben davon nur nach Beſchreibung geredet.) Noch Fonnte einiger Zweifel über die Nichtigkeit diefer Meynung obwalten, wenn man erwägt, daß De Graaf über die Bedeutung der Blaſe, die alle Anatomen beym Kaninchen für die Allantois gehalte haben, ungewiß iſt, weil er fie, trotz aller angewandten Mühe, nicht durch den Urachus aufzublafen im Stande war; allein ich heffe, daß das Nefultat meiner — über dieſen Gegenſtand auch dieſen Anfivg aus dem Wege raͤumen wird. Ich habe zwar bey Altern Kaninchenembryonen den Urachus durchz aus verfchloffen gefunden; allein bey iüngern, die noch nicht mehr als die Lange eines Zolies hatten, war ich, wenn gleich oft mit einiger Mühe, doch jedesmal und bis— weilen ſogar durch den erfien Verſuch, im Stande, ſowohl Luft ale Quecfilber von der Harnblafe aus durch den ra; chus in die Allantois zu treiben, Das Kaninchen unter: fheidet fich alfo von den meiften Saͤugthieren auf eine merfwürdige Weife dadurch, daß fich der Zuſammenhang zwifchen der Harnbfafe und Allantois bey ihm fehr früh ' obliterivt: eine Erfiheinung, die infofern fehr merkwuͤrdig ift, als fie mit der Nichtexiſtenz der Nabelblafe als eines eignen Organs zuſammen fallt. [9. Wenigſtens halte ich fie hier durchaus nur für einen Theil des Chorions. Zwar Fonnte ich, mie ich. fchon vorhin ber merkte, einmal über ihr eine nicht gefäßreiche Schicht ab: sichens außerdem fah ich auch hanfig im Umfange der Pla— 2 eenta/ Wwiſchen dieſer und der Arbawasentofi: eine ( Stelle, wo auf dem nicht gefä freihen. Theile der dußerſten Mem⸗ ‚eine andere auflag, welche in größern oder kleinern em von ihr getrennt werden Fonnte, und man Fönnte alfo a der Annahme geneigt ſeyn, daß das Chorion durch Bra die abelblafe nur zuſammen gedrückt und unſcheinbar gez macht werde; allein ich halte jene — vielmehr fuͤr Ueberreſte der hinfaͤlligen Haut, die ich wirklich bey | frühen Kaninhenembrponen gefunden habe. Sie erfcheint hier. als eine; ſehr deutlich von der daru nter liegenden ‚äuferften Hülle des Embryos gefsennte, durchaus jufant- menhängende, fehr regelmäßig netzfoͤrmige Membran, wel⸗ che/ von dem Rudiment der Placenta aus, das ganze Ei umgiebt und swifchen ihm und der innern Gebärmutter: fläche liegt, ohne mit einem von benden eng zuſammen zu hängen. Man findet jedesmal. zwifchen ihr, dem Ei und der. Gebärmutter eine helle Fl uͤſſigkeit [wo], die in dem Maaße, als man nichte mehr Sonder angegebenen Haut wahrnimmt, trübe und fhmugig wird. Die angeführten Umſtaͤnde machen es zwar nicht unmoͤglich, daß dieſe Mem⸗ Bin: das Chorion wäre; allein dies wird durch zwey Um— ſehr unwahrſcheinlich. Erſtens geht die Membran, 9 welcher fi, die Nnbelgefröggefäge verbreiten, wenn gleich diefe nie ihren ganzen Amfang einnehmen, fondern immer durch tein Ereis+ oder ellipſenfoͤrmiges Gefaͤß um⸗ gtaͤnzt werdeu, zwiſchen welchem und der Placenta ein ger faßlofer Raum übrig bleibt, ununterbrochen in die Placen- ta über, und sweitens Eonnte ich nie auf irgend. eine Weife ſehen, daß fie-fih von hier ang gegen fich ſelbſt umfchlüge, um einen. verfchloffenen Sad zu bilden; fondern fie. etz ſchien immer. durchaus als eine Platte, eine gefäßreiche ‚Stelle des Chorions. Die Lanngo, welhe Needham, ‚über der Membrana quarta liegend, als das Chorion an- fieht, iſt wahrfcheinlich vielmehr ein Ueberreſt der Decidua., Dazu kommt, daß bey den Wiederkaͤuern die zwiſchen dem Chorion und dem Amnion und der. Allantois enthaltene Slüffigkeit durchaus in. Feiner, von dem Chortun verfchte- denen, Membran enthalten ift, indem die Schriftfieller von der Nabelblafe diefer Thiere durchaus als einer cignen, von den übrigen ganz verſchiedenen, Hülle reden, ungeach⸗ tet ich ſelbſt noch. nicht im Stande gewefen bin, von ihr eine anfchaulihe Kenntniß zu erhalten. Die Nabelgekroͤsgefaͤße und ein Theil der Hüllen, auf welchen fie fich verbreiten, finden ſich indeffen immer, und wenn man die angedeutete Einfchränfung anwendet, ſo ift dieſer Theil der Hüllen immer die Vehcula, richtiger viel- deiht die Membrana umbilicalis oder vitellaria, So Tagt fhon Needham ſchoͤn: Utcunque demum sit, de hisce animalibus certe dici potest, quod sint oviparis proxima, in quibus ‚anteria et. vena e melenterio pro⸗ deunt et peculiari humori inserviunt. — — — Adeo ut, si Tectecomputemns; vasa vitellaribus responde- ant. — — — Ihm alfo, nicht. den. Herten Blumen bad und Sömmerring, gehört: die Ehre der Bergleihung diefer Theile bey den Saͤugthieren mit den eorrefpondiren- den Droanen der Voͤgel. Hr. Oken hat, nach dieſen Schriftſtellern, auf eine intereffante Weife dargethan, * ſich dieſe Organe bey allen Saͤngthieren finden, und, Herren Emmers und Höchfreiter haben die darı . — 90 Statt findenden Darſtelungen sum Theil gu berichtigen und im Allgemeinen die Summe der Kenntniffe über die Nabelblafe zu vergrößern lverwirren] gefucht. Auch fie haben die zwifchen der Nabelblafe und dem Dotterſacke Statt findenden Aehnlichkeiten anerkannt, ſo⸗ fern beyde einen ſehr gefaͤßreichen Bau haben, beyde ihre Gefäße aus den Nabelgekroͤsgefaͤßen erhalten, beyde mit dem Bauchfell des Foͤtus zuſammenhaͤngen, vielleicht beyde von demfelben überzogen werden, beyde durch ihre Gefaͤße mit dem dünnen Darme und der Leber verbunden werden, beyde in Beziehung zum Foͤtus eine ähnliche Lage haben, beyde endlich eine eigne Flüffigkeit enthalten, die von der der Eihäute verfchieden if, und mit gunehmender Auebilz dung des Fotus abnimmt. Allein dagegen ftellen fie fo viele Differenzen zwifchen beyden Organen auf, daß fie endlich den Schluß ziehen: die Verfchiedenheit beyder Or— gane fey wenigftens chen fo groß, als ihre Aehnlichkeit. Dieſe Verſchiedenheiten beziehen ſich ſowohl auf die Ge— ſtalt dieſer Organe, die Anordnung der Gefaͤße derſelben, die Beſchaffenheit des in ihrer Hoͤhle enthaltenen Saftes, als die Veraͤnderungen, welche beyde Organe erleiden. In erſter Hinſicht bemerken ſie, daß die Dotterhaut mehr darmaͤhnlich als das Nabelblaͤschen iſt, indem fie nicht allein von dem Bauchfell uͤberzogen wird, ſondern an ihrer, innern Oberflaͤche mit einer Menge von Falten ver⸗ fehen ift, worinn ihre Blutgefäße verlaufen und durch den Dottergang mit dem Darmkanal zufammien muͤndet. Da— gegen habe man bis jetzt noch durchaus keine ſolche Com⸗ Munieation zwiſchen dem Nabelblaͤschen und dem Darmka— nal entdeckt, werde fie auch wahrſcheinlich nie entdecken, tweil diefer zu der Zeit, wo das Nabelblaschen noch feinen Saft enthält, Feine bemerkliche Höhle habe und bey den Voͤgeln die Zuſammenmuͤndung erft in den ſpaͤtern Zeiz ten bey reiferer Ausbildung deffelben eintrete. Allein diefe Berfchiedenheiten find von keinem großen Belang. In Hinficht auf den Peritonenlüberzug iſt es den Verſaſſern felbft nicht unmwahrfcheinlich, daß er dem Nabel⸗ blaschen gleichfalls zufomme, und was den von den Falten hergenommenen Unterfchied betrifft: fo EFonnte man mit demfelben Rechte die nicht faltigen Darmfanale und: Theile des Darmkanals weniger darmartig nennen, als bie faltiz gen, wozu wohl niemand geneigt feyn wird, ‘der erwaͤgt, daß in einem und demfelben Thiere der faltenloſe Theil des Darmkanals gewöhnlich weit anfehnlicher als der mit Falten verfehene if, und das in dor Thierreihe die Zahl der faltenlofen Darmkanaͤle die der mit Falten verfehenen bey weitem übertrifft. Ueberdies thut die fchöne Beobach⸗ tung son Qobftein, der die innere Fläche des Nobelblaͤs— chens zottig fand, eine große Analogie zwifchen ihm und den Darmkanal dar. _ [Ueberhaupt nichts fagende Unter: fchiede.] Was die Berfchiedenheit in Hinficht der Coinrkunica? tion befrifft: fo. wird es fich aus dem Folgenden ergeben, das eine folhe Communication in einer fehr frühen Perios de hoͤchſt wahrſcheiulich Statt findet. Geſetzt, dieſe Perio- de ware auch. fo früh, daß dag anatomische Meſſer die Communication nie mit Beſtimmtheit darzuthun vermöchz te: ſo fpredien doc Beobachtungen verfchiedeher Art, die ſchon an eine Dre infanınen geftelt wurden, und die ” Analogie: To. ſehr dafuͤr, daß ich, durchand Beinen. Zweifel darüber. hege. Daß die Zufammenmindung des Dotterg und Darmkanals bey deu Vögeln erſt in den fpätern, Zei⸗ Beiten mittelſt des, Dotzerganges einfrete, iſt ein. Irr⸗ thuny deſſen befte Widerlegung in der Wolffiſch en Ab⸗ handlung - enthalten. if und auf den ich, weiter unten zu⸗ ruͤckkommen werde. Die Verſchiedenheiten zwiſchen Dotter und Nabelblafe, welche in. den Veränderungen begründet find, Die beyde während ihrer Exiftens erleiden, redueiren ſich vorzüglich darauf / daß ) die Verbindung zwiſchen dem Nabelblaͤs⸗ hen und dem Foͤtus mit der Reife des, letztern ab-, — die zwiſchen dem Dotterſack und dem Ießten dagegen zu⸗ wehrte, ſofern fich, der Dottergang erft gegen, das Ende der Bruͤtezeit bilde und. noch nach Ablauf derfelben wachſe; 2) die Dotterhaut ſich in die Bauchhöhle des reifenz den Vogels siche, während fich. das Nabelbläschen ganz son ihm lostrenne; 5), der Dotterfac noch einige Zeit nach dem Auskrie⸗ hen des Vogels aus dem Ei thätig ſey, während das Na— belblaschen mit der. Geburt abfierbe. Die Ungültigkeit des erften Unterfchiedes habe ich. fchon fs eben im Vorigen berührt. Der Dotterſack iff, wie dag Rabelblaͤschen, deſto vollkommner mit dem Embryo ver- bunden, je naher er feinem Entſtehen ift. Der zweyte Unterfchied hängt mit dem dritten zuſam— men, indem ev eine Folge von demfelben ift. Diefer aber iſt durchaus nicht wefentlih, aͤndert in, der Bedeutung beyder Organe durchaus nichts, indem er nur eine Folge der Verſchiedenheit in der Verbindung zwischen dem Find- lichen und mütterlihen Organismus iſt. Hr. Emmert bemerkt felbft, daß der Dotter beym Vogel die Stelle der Milch vertrete. Wenn, dies auch nicht vollig feine Richtig⸗ keit haben follte, indem bey einer großen Menge von Voͤ⸗ geln ſowohl der Kropf des. Vaters als der Mutter wäh- rend. der erften Lebenszeit der. Zungen eine Veränderung erleidet, die mit der, weiche die Brüfte der trachtigen und füugenden, Saͤugthiere zeigen, uͤbereinkommt: ſo ift es dach klar, daß Die Rahrungsbesiehung zwifchen dem Dotterfacke und dem, Darmkanal beym Vogel darum laͤnger beſteht, als zwiſchen dem Nabelblaͤschen und dem Darmkanal des Saͤugthiers/ weil dieſes mit dem muͤtterlichen Oxganismus in einer engern und länger fortgeſetzten Beziehung dieſer Art ſteht, als. jenes, Eben dies laͤßt ſich auf den vorlesten, yon Hrn. Em; mert angegebenen, Unterfchied. erwiedern; infofern fich der Dptter von dem Safte des Nabelblascheng in Bezug auf Entfrehung, Beſchaffenheit und Dauer feiner Anwefenheit unterfcheiden fol. Was die Verfchiedenheit, der Entfie- bung: beyder Fluͤſſigkeiten betrifft: fo gefiche ich, daß fie mir nicht einleuchter. Ob der Grad der Conſiſtenz bender Fluͤſſigkeiten einen: weſentlichen Unterfchied mache, muß man dahin geftellt ſeyn laffen; zu bemerken ift indeffen, daß während, des; Brüteng, wahrſcheinlich durch Zutritt des Eyweißes, der. Dstter. fluͤſſiger wird. Uebrigens iſt es nicht, ganz wichtig, ß der Dotter zugleich mit dev Dot; terhaut verſchwinden fol, indem ſich die Dotterhaut nur in; dem Maaß zuſammen zieht, als der Dotter abnimmt. Shen ſo verliert bh. auch, der Inhalt des Raleiechen B nicht. * in den erſten Wochen der erfolgenben Bildun tanen des Embryo aus demſelben, vaͤhrend die Memb felben allein uͤbrig blieben, fondern, gerade wie beym Dot⸗ ter, find Verſchwinden der Fluͤſſigkeit In Zufammenfin nz fen des Nabelbläscheng mit einander verbu Inden. An Die von der ‚Anordnung der Gefäße betgenommenen Verſchiedenheiten beyder Organe find yon ‚Feiner an ErpeblichEeit. . Wenn die Vasa omphalo - mesenterica beym Vogel⸗ embryo mit keinen andern, bey einigen Saͤugthie en dage gen mit denen des Chorions communieiren: fo fehlt dage⸗ gen bey den meiſten Saͤugthieren dieſe Communication: und, auch wenn fie fich bey den meifien, ja bey allen faͤn⸗ de: fo waͤre der Unterſchied kaum von einer groͤßern Be⸗ deutung, als der zwiſchen dem Urſprunge der Nabelgekrög- gefäße bey den Vögeln und den Gäugthieren Cindem bie Arterie hier aus der obern Gefrösarterie, dort aus der [32 liaca entfpringe) bemerkte. Iſt die Niere in dem eine Individsum weniger Niere, weil fie alle ihre Gefäße aus den innetn Beckenarterien erhält, als bey dem, wo be An mittelbar aus der Aorta entfpringen ? Endlich bemerkt Herr Emmert, daß beyde Sole ſich auch infofern von einander unterfcheiden, als das Na: | befblägchen bey den verfchiedenen Gattungen von Saͤug⸗ thieren weit mehrern und groͤßern Abaͤnderungen unterwot- fen zu feyn ſcheine, als der Dotterfad der Vögel, Davon abgefehen, daß wir, fo viel ich wenigſtens weiß, bis jegt nur von dem Dotterfade der Hüner etivas genaue | Kenntniß haben: fo feheint ſich diefer Einwurf durch die Bemerkung vollEommen befeitigen zu laffen, daß fich in diefem Unterfchiede nur der allgemeine SKlaffenunterfchied der Saͤugthiere und Vögel ausfpreche. So wie dad Ge- hirn, die Ginnorgane, das Heri, der Urfprung der großen Gefäße, Die ganze Anordnung des Gefaͤßſyſtems die auffale lendſten Verſchiedenheiten in den verfchiedenen Geſchlech⸗ tern der Saͤugthiere darbietet: ſo ſind dagegen dieſe Orga⸗ ne bey allen Vögeln genau nach demſelben Typus geord⸗ net. Auch das Muskelſyſtem bietet bey den Saͤugthieren fehr bedeutende Abweichungen in Hinſicht auf Eonformas tion dar, während die, welche fich bey den Vögeln wahr: nehmen Inffen, ſich nur auf verhaͤltniß maͤßige Gröfe redu⸗ eirven. Faſt nur der Darmkanal varirt bey den Voͤgeln: allein dennoch weit weniger als bey den Saͤugthieren, wel⸗ che, die Dicke der Muskellage um den Magen der koͤrner⸗ freſſenden Vögel ausgenommen, in Hinſicht auf Zahl, Ger falt, Stellung, Gröfe des Magens, berhaͤltnißmafige Laͤn⸗ ge des Darmkanals, Conformation deſſelben, Größe und Geftalt der Leber, der Mil; und der Bauchfpeichelörhfe bey weiten? größere Differenzen als jene darbieten. Daſſel⸗ be gilt auch für die Anordnung des Refpirationsfoftemer | der Generation und der Harnorgane. Es iſt daher nicht zu verwundern, wenn Auch: der Dotterſack der Vögel nach einem weit'einformigeren Ty⸗ pus gebilder ift, als das Nabelbläschen der Säugthiete, Sch glaube daher aus der Wergleichung zwiſchen den Verſchiedenheiten und den Aehnlichkeiten beyder Organe einen, dem des Herrn Em mert gerade entgegengefesten Schluß, nämlich den ziehen zu muͤſſen: daß die Ueberein⸗ kunft beyder weit größer iſt, als ihre Verſchiedenheit. He RR * aber iſt weiter als feine Vorgänger ham ı Sömmerring, Blumen bach gegangen, den er * bloß die en wifchen dem Dotter ſack oft deffen Gefäfen und der ne e nebft den Nabel⸗ frösgefäßen —— * auch die Behauptung ER dasin ausgedehnt hat, daß auch —J Sausthie⸗ ten it FR wiſchen dem Darmtanal und det | sb £ finde, welche bey den Voͤgeln wiſchen Saͤu⸗ *8 nd Dotterſacke erifixt; und daß der Darmfa- ) sth iere fich aus der Nabelblafe bilde, gerade nach dem Inhalte der vorliegenden Abhandlung, ſchon ig. ‚Sapre, früher , der ‚anferbliche Wolff für den Bo⸗ selniht Sp FR, behaupten aaa durch. die: genquefien eobachtun, gen. eg hatte, Nach ihm bat, Hr. Kie⸗ kenſche Meynung durch Beobachtuͤngen an — — zu erhaͤrten geſucht. Die Herren u Höchfetter find vorzüglich” gegen diefe nung —— indem ſie bei keinem Saͤugthierem⸗ — „eine Verbindung zwĩſchen der Nabelblaſe und dent nal zu entdecken im Stande gewefen find. Auch en fie im Allgemeinen von. der „Entftehung des Darin: — aus Huͤllen nicht überzeugt, su ſeyn, indem fie kan! en, daß ‚bey. den. Vögeln die Zufanmenmühdung des ttergangs und Darnıfanals erſt in den ſpaͤtern Zeiten, wenn leterer mehr ausgebildet fen, eintrete. Es muß wohl zuvoͤrderſt unterſucht werden, ob es bey allen, „oder wenigftens einigen, "Säugthieren eine Periode ai, sn „welcher, ‚der Darm tanat mit ber Nabelblafe in ‚ift, Herr en glaubt dieg von Schwein, der Siege — Hunde 9, Herr Kiefer vom menfhli- den Em ibryo unwider ſprechlich bewieſen zu haben. Die eobachtungen, weiche cr an, noch nicht vier © schen alten, Schweinsembryonen anfellte, find in ah höchft intereffant und machen feine Meynung im — EURE * hrſcheinlich; allein fie erweifen fie nicht 1. Er fah die Tunica erythroides, die er leicht —* konnte, fh zu einem dünnen [%) Faden *) zu- men. ‚iehenz der da in die Nabelfchnur ‚ging, wo ſich — ion umſchlaͤgt, um einen Sad ju bilden. An oh blies er Euft in die Scheide des Nabel: laͤhte dadurch den Unterleib auf. Man er Ei natürlich, dag Einblafen von Euft in die Tu- erythroides die Höhle des Darmkanals auf diefelbe Beife "nlfochlähet haben werde; allein der Erfolg dieſes erſuchs war Zerreiſſen der Nabelblaſe und durchaus keine randerung des Darmkanals. Herr Oken bemerkt da⸗ es ſey ihm hoͤchſt wahrſcheinlich, daß jetzt keine Ver⸗ MB der Enehmlich Eeine offene) mehr zwifchen demfelben m er Nabelblaſe Statt finde. Daß dieſe aber fruͤher A lag >, nung! vu einen Faden,“ der ı geometriſche ehe go alfo von uns allerdings fehr imrecht Faden enannt worden, da es Schnur öder geradezu Blafenz als, der ſo dick als die Daͤrme/ heißen ſollte. Aber die Zeichnungen “find ı a Deutlich, und Worte follten dach nicht gegen diefe gebraucht werden. "7 „ Pen gefunden vabe/ wird durtch das anderweitige Ver⸗ haͤltniß des Darmkanals zu derſelben hoͤchſt wahrſcheinlich Diefer reicht nämlich" von dem Magen und dem Maſtdarm aus jent noch bis zur Nabelblaſe und if durchaus nicht von derfelben zu trennen, kommt auch durch Farbe, Subz fang, Zartheit wirklich mit ihr überein. > [Neimt iſt nicht hoͤchſt wahrſcheinlich ſondern iſt, und iſt nicht frü hex gewefen ; ſondern war in fünf Embryonen gegenwattig- Was man fieht und greift und mißt, bedarf. ‚Feiner Ber weißgründe, wodurch es nur verdaͤchtig wuͤrde. J Dieß find, die fruͤheſten Benbachtungen von Herrn Ofken, die ſpaͤtern, an Hunds⸗ md Ziegenembryo⸗ nen gemachten, beweifen [das follen fie ja nicht] natürlich noch weniger für Die urſpruͤngliche Verbindung mit der Nabeldlafe, fondern Tiefern nur weitere Data zur Bildung des Darmkanals, wovon nachher die Rede ſeyn wird. | Hr. Emm ert hat daher ſchon, und nicht ohne [2] Grund, bemerkt, "daß: die angefuͤhrten Beobachtungen durchaus nicht hinreichen, um einen Zuſammenhang der Höhle der Nabelblaſe mit der Höhle des Darmes darzu⸗ thun. Seiner Meyhnung nach ſprechen fie nur für eine äußere Verbindung des Darmkanals und ber, Tunica ery- throides miftelft eines Fortfages des Bauchfelles, der die beyden' Nabelgekrösgefähe verbindet, bisweilen den vorlie⸗ genden Theil des Darms ganz umhuͤllt, ſich an die Spige des Blinddarms heftet und ſich indem Maaße zu einem Faden ausziehen laͤßt, als man das Nabelblaͤschen oder den Foͤtus dreht und ansieht. Es if ihm fogar unwahr⸗ foheinlich, daß man je eine Communication: swifchen der Höhle der Nabelblafe und des Darmfanals finden werde, nicht bloß, weil fie bis jent noch duch Eeine Beobachtung erwieſen iſt, fondern weil ſdie Gedärme zu der Zeit, wo das Nabelbläschen noch feinen Saft enthält, noch Feine bemerkliche Höhle haben, und weil bey den Bügeln die Zu⸗ farmmenmündung des Dottergangs und Darmkanals — in den ſpaͤtern Zeiten, wenn letzterer mehr ausgebildet i eintrete. ‚Allein die son Hrn Emmert! angeführten Srinde find beſtimmt einer Widerlegung zu Gunſten Pi der Oken⸗ ſchen Meynung faͤhig. Wenn er zusörderft im Allgemei⸗ nen bemerkt und durch mehrere ſehr ſchoͤne und genaue einzelne Angaben ſeiner Beobachtungen in Embryonen von Schweinen, Rüben, Pferden, Katzen, Hunden, Fledermäufen erhärtet; daß wirklich" kein hohler Gan vom Nabelbläschen zum Darmkanal zu finden war: fo kann man ihm dagegen einwenden, daß die Gefchichte der, Allantois beym Kaninchen und wahrſcheinlich auch beym Menſchen den Zweifel erregt, ob nicht in einer ſehr fruͤhen Periode dennoeh ein ſolcher Zuſammenhang Statt gefunden habe. Zwiſchen der Allantois und der. Harnblafe des Kaninchens hat man bis jegt durchaus allen Zuſammenhang geliugnet: dennoch iſt es mir bey frühen, ; ‚a *) Danke ehorſam für d Dien €. und 9. aben Feine — ———— ——— ondern lediglich ihr Nichtfehen und leere, ſehr unphufios ogifche (wofuͤr fie Meckel gewiß auch anfieht) Schluͤſſe. Verdient ſolch ‚ein Verfahren Beruskfichrigung?- 9. . Embryonen gelungen, von den Allansois in die: Harnblaſe und umgekehrt durch. den Urachus Luft und von der leh- tern in die erfiere auch Queckſilber einzubringen. Hier alfo verſchließt fich ein anfangs offner Gang noch vor der Ge: burt; und iſt nicht, - da die Analogie zwifchen Harnblafe and Darmkanal, Allantois: und Nabelälafe in. Beziehung auf Form und Enge ſo groß iſt, won diefer Erfcheinung ein analoger Schluß auf die Verbindung zwiſchen der letztern und dem Darmfanal erlaubt? Sch habe zwar gleichfalls nie Gelegenheit. gebabt; ‚einen ſolchen hohlen Communicationsgang zu. bemerken, ‚inden ich außer Kaninchenembryonen keine hinlaͤnglich frühen Embryonen unterfuchen Fonnte, da mir auf eine dem anaz tomiſchen Unterricht im hoͤchſten Grade nachtheilige, Weife jede Gelegenheit zu Arbeiten diefer Art erſchwert wirds al Yein mehrere, Beobachtungen san Kaninchenembryonen, Die ich in verfchiedenen Perioden zu unterſuchen «Gelegenheit Hatte, haben mir doch Bedingungen dargeboten, welche jez He Vermuthnng im hoͤchſten Grade wahrſcheinlich machen. Ich fand naͤmlich fehr früh kaum zwey Linien lange mit ihrem“ hintern, ſo viel ich wahrnehmen Eonnte, noch gar nicht vom Ammion, walches die obere Koͤrperhaͤlfte ſchon eng umhuͤllte, umgebnen Ende unmittelbar auf der Avca Yascnlosa im Chorion, das von einer hellen Feuchtigkeit ſtrotzte, anfligend. Deutlich ſahe ich, daß fich die Men: ran der Area vasculosa gegen. die vordere Fläche des Stammes etwas zuſammenzog und in der ganzen Breite deffelben an denfelben anfeste, durchaus in ihn überging. Nabelgefaͤße waren nicht wahrzunehmen; allein die Nabel— gefröggefäfe traten mit der Subſtanz ber Arca yasculosa in den Körper des Embryo. Hey Altern, viel weiter entwickelten Kaninchenembryo⸗ nen, Die angefähr die Länge, eines halben Zelles hatten, bot fih mir eine andere, hoͤchſt merkwürdige Erfcheinung dar. Bey den vorigen Embryonen zeigte ſich vom Darınz Ennal Eeine Spur; bier fand ich ſowohl ihn, als Leber, Tagen und Niere, aͤußerſt Furz und ungemunden, faft ganz auferhalb der Unterleibshöhle in einem protuberirenden Höder an ihrer vordern Fläche. liegend . Don ihm aus verlief ein kuͤrzerer und beträchtlich duͤnnerer, aber deutlich wit einer weißlichen hellen Fluͤſſigkeit, die ich bin und ber fhjieben Eonnte, angefüllter Faden, der fih neben den Na- belgefröggefäßen su einem, ı erwa 17. Linien langen, halb odicken Bläschen begab, das, mit derſelben Fluͤſigkeit angefüllt; am der innern Fläche der Area vascıdosa lag. [Was das? alfo, da haben wire, die Gefaͤße gehen über die Darmblafe hinaus 2] r Bey noch fpätern, Doch kaum einen Zoll langen Ein; bryonen wo der Embryo fchon ziemlich weit von der Area vasculosa abgerücht, Der ſchon lange Darmkanal zu einem zunden, vorn am Unterleibe, in einer eignen Produetion des Peritonaͤums enthaltenen Knaͤuel geworden iſt, fand ich noch jedesmal an der Stelle, wo Die Nabelgekrösgefäße die Area vasculosa erreichen und fich zu veraͤſteln anfan⸗ en, ein Eleines, weißliches, hohles, rundliches Knoͤpfchen, daß nach allen Richtungen hoͤch ſtens eine halbe Linie im Durchmeſſer hatte, Von dieſem Knoͤpfchen lief immer ein ungefähr drei Linien langer Faden sum Darmknaͤuel. In feines aͤußern, mit Dem Knöpfchen verbundenen, ı Halfte mar er deutlich hohl, Mit Fluͤſſigkeit angefügt und eommu⸗ , 3 | 6 nieirte mit der Höhle des Knoͤpfchens; gegen den Darm⸗ knaͤuel bin ‚aber „werengte er fich allmählig, wurde ſolide und aͤußerſt fein. LES ſcheint alfo, im Kanincheu liefen. die Nabelgefrösgefäße nur über die Ves. umb. hinaus aufs CHorion.] ee. Bey fpätern Embryonen fand ich den’ Faden immer weniger, hohl. Endlich berſchwindet das Köpfchen ger wöhnlich, . fo daß an der Lichergangsftelle des Fadens in die Arca nur eine ‚Beine trichterförnige Vertiefung übrig bleibt, wenn gleich fo außerordentlich verdünnt, daß man ihn oft Faum wahrnimmt, fehr Tang ausgezogen, ganz Fredy vällig von den Nabelgefrösgefäßen getrennt, in der Höhle des Chorions bie zum Amnion, zwiſchen welchem und Der Alläntois er fich verliert, hängendy auch noch bey den ıfpäs teften Embryonen übrig. Hier babe ich ihn befrandig und bieweilen auf ‚eine Art angeordhet gefunden, welche noch zur Vermehrung der Befätigung des anf Die vorher Anz geführten Beobachtungen gegründeten Gases benträgt, da er mehr ale ein bloßer Peritonenlfortfag, wirklich ein Reſt der Berbindüng des Darmes und der Nabelblafe ift. An einer. oder mehrern Stellen nehmlich war er, bisweilen in der Länge von vier Linien, zu einzelnen oder zufanımenz hängenden, mit einer gelblichen Fluͤſſigkeit angefüllten Bläschen angeſchwollen, Die bisweilen die Weite einer Li— nie hatten, und noch jenſeits der Anfchwellungen konnte ich dieſe Fluͤſſigkeit gegen den Körper und das Chorion binz ſchieben. ah Aehnliche Anfchwellungen aber fand ich, mie ſchon an. einem andern Drte *) bemerkt wurde, im. Urachus eines Schweinsfötus. fowohl als eines reifen menſchlichen Foͤtus und ähnliche wurden von andern Beobarhtern brmerkt, Die ich an einem andern Drte **) zufünnmengefkcihe hade. In allen biefen Beobachtungen hing die Höhle diefer Anz ſchwellungen mit der Höhle des Urachus uͤnunterbrochen zuſammen. a Pad) diefen Angaben, denen man noch die fehone Hunterfche Bemerkung zufügen Eanın, daf von dem Na— beibläschen beym menfchlichen Embryo bisweilen gegen den letztern ein Kanal läuft, der mit derfelben Flüffigkeit als, dag erſtere angefüllt iſt, fcheint man wohl zu der Vers muthung berechtigt, daß es wirklich anfangs einen hohlen Communicationsgang zwiſchen der . Nabelblafe und den Darmeanal giebt. Was aber die Bedeutung des kleinen Blaͤschens beym Kaninchen betrifft: fo möchte ich eg für ein Anafogon des Amnion spurium heym Hühnchen hal⸗ ten, das ſich ſowohl gegen den Darmkanal als gegen die Area vasculosa abtrennt. [Warum nicht felbft Darmblaſe über die hinweg die Gefaͤße gelaufen maren?? Welches if aber die Bedeutung des Amnion spurium? Hic haerer Wolfius!] } Wenn nun aber Hr. Emmert ferner einen Grund für feine Meynung aus den Bedingungen, welche der. Dottergang bey den Wögeln darbietet, entlehnt: ſo ſpricht gerade eine genane Beachtung derfelben gegen Diefelbe, .in« I. Reil’E Archiv Bd. 9.9.1.0, 0 =) Pathol. Anat. Bd. 1, ©. 653. = A —— o8 ‚aus den ———— auf das ergiebt; daß uͤndung des Dotter⸗ mit ein durchaus nicht, wie er glaubt, den fpätern Zeiten eintritt, fondern in dem Maaße rengt und abnimmt, als der Embryo fich entwickelt. em dieſer ſich vergrößert und das Amnion fich mit . u, ſtreift ſich das innere Blatt der Dotter⸗ von dem letztern ab, hoͤrt auf, eine Blaſe su bilden; in I am Km des Embryo abgerüct; und fo ent: Ex an Stelle einer ungeheuernweiten, aber kurzen ieati onsoffnung zwiſchen dem Darmſacke und der oͤhle ein langer, aber in demſelben Verhaͤltniß en: Kanal, der Dottergang, der alſo, ſeiner Bedeutung ach; ſchon bey dem erſten Entſtehen des Embryo, wenn —* nach, indeſſen immer ſo, daß anfangs die ication freier und unmittelbarer war, verſchieden, war. © or Andere ‚Bründe fut die Anſicht, daß and bey den der Darmkanal, wie bey den Voͤgeln, mit n Analogon des Dotterſackes zuſammenhaͤnge/ werden unten finden; ich gehe jetzt zu einer Unterſu⸗ der Entfiehungsweife des Darmkanals bey den Säugthieren über. = Wenn auch die angegebene Meynung ihre volle Rich⸗ igkeit hat: ſo iſt doch damit noch keinesweges dargethan, Die ſich der Darmkanal bilde. Hr. Oken ſtellt vorzüglich men Säge auf, welche eine nähere Beleuchtung verdienen. Meynung E!T nach entſteht I; der Darmkanal for von der Darmblafe aus zwey Kanäle, in welche fie fich Atet, ein oberer, der zum Dünndarm, und. ein unterer, sum Grimmdarm mird, von auffen als Kanäle in die ggg machfen. Der zwente von ihm aufgefiellte iſt die Geſchichte der Entfiehung des Blinddarme. Yn ber Stelle, wo jene beyden Kanale vonder Darmblafe iögeheny ‚bildet fich der Blinddarm, indem ſich erſt die Darmblafe durch das Zurüchweichen der, Darme zu einem Strange aussieht, der fich endlich gegen die Nabelblafe IL 7z "wie eine Nabelarterie verſchließt und als blinder Anz ang das Darmrohr überragt. Beyde Saͤtze ſcheinen mir der Wahrheit einigerktaßen wider gu ſeyn. Gegen den erften läßt fich diefelbe Ein: endung als gegen den lesten Theil des Einwurfes von 1. Emmert machen. Hr. Oken bat den Darm nicht ‚binlänglich E!1frühen Perioden gefehen und nimmt daher ine Entfiehungsweife an, Die, nach den fo genauen olffifchen Unterfuchungen und auch nad) dem, was eine Kaninchenembryonen andeuten, zu fchließen, nicht richtige iſt. ISo! Hieraus dachten wir folgte eher, daß LffE Anfhten miervfeopifcher und durchfichtiger Begenftände in der Lage der Unrichtigkeit wären.] Der Darmkanal hängt zwar anfangs mit der Nabelblafe sufantz nen, gu: feiner Entftehung trägt auch das Abgleiten der Dotterhaut vom Amnion, das Verſchwinden des falfchen Amnion bey; er ift anfangs ein Theil diefer Membran Hein er wächft darnm nicht als ein hohler Kanal von dem Dotterſacke oder der Nabelblafe nach oben und nach unten N den Unterleib des Embryo hinein (wer meynt fo was %, 'ondern er fproßt, anfangs der ganzen Lange nach offen on der sordern Fläche and den Seitentheilen der Wirbel: lie ıgı8, Heft 1. i * ſaͤule aus; die Dotterhaut und das falſche Amnjon werden nur dadurch einem Theile nach Darmkanal, daß ſie nicht mehr, wie. in der fruͤheſten Periode, fich ſogleich son der Wirbelfäule aus umfchlagen, fondern erſt einen Borfpfung bilden: und diefer Vorfprung, der über vom Korper des Embryo aus waͤchſt, if das erfie Rudiment des Darmka nals. Diefer iſt erft gerade und vorn offen, dann ſchließt er ſich, immer noch gerade bleibend, vorn, und fo zu ei- nem wahren Kanal; und erſt, nachdem er Kanal gewor: den ift, verlängert er fih aus dem Unterleibe hervor. [Dibo! Hoho! Zreilih Wenn man einmal Wolffs Guckeleyen als des goͤttl. Meifters Kunſtſtuͤ— de anſtaunt, und fie als Leitftern erEohren hat. Wie Fann man aber foich Zeug glauben, wenn man von Vorurtheiz len rein iff!] Der Nabelblafengang bildet ſich nicht durch das Zurückweichen des Darmkanals von der Nabeldlafe oder dem Dotterſack, ſondern durch das Abftreifen det legtern, Der zweyte Satz if wohl eben fo ſchwet zu erweiſen. Er hat erſtens durchaus alle Analogie, die uns gerade in der Geſchichte des Darmkanale der Saugthiere noch fo fehr leiten muß, gegen fich. Bey den Vögeln inferirt fich der Nabelblafengang in den dinnen [2] Darın, dem Magen fogar meiſtens näher als dem Grimmdarm; beym Rochen fogar noch weiter nad) vorn; es if alfo böchft unwahrſcheinlich, daf er ſich bey den Saͤugthieren in das hintere Ende des Darms ins feriren werde, [ES if nicht bloß höchft wahrfcheinlich, ſon⸗ dern gewiß, daß da wo fich der Dotterkanal inferirt, der Grimmdarm anfängt bey Voͤgeln und Fifchen. Alles kommt, wie fhon gezeigt, von der ‚verkehrten Anficht der fog. 2 Blinddärme der Bögel, welde das ganze Theme verrückt, und allen Streit veranlaft hat — ſolch ein nichti- ger Grund! ] Ferner findet fih durchaus Feine Erfahrung, welche diefer, gegen die Analogie angenommenen, Vermuthung das Wort redete, wohl aber find Erfahrungen bekannt, welche geradezu dagegen fprechen. Die einzige Erfahrung, welche dafür zu ſprechen fcheint, iſt das Vorliegen des Blinddarms in der Nabel; ſcheide / welches Hr. Oken bey Hundsembryonen fand, Hr. Emmert bemerkt, daß dieſer mit feinem blinden En- de gegen das Nabelblaschen gewandt ifi, und diefe Rich: tung Eann um fo mehr su Vermuthungen zu Gunften der von dem erftern angenommenen Bedeutung deffelben lei- ten, als man, wie ich felbft bey allen von mir unterſuch⸗ ten Kaninchenembryonen gefunden habe, — von dem Grimmdarm aus Gefäße abgehen ſieht, welche ſich in die, aus dem Unterleibe tretenden, Nabelgefrösgefäße ſenken. Hr. Kiefer ſagt ferner ausdrücklich, bey einem fehr früs hen, von ihm unterfuchten, menfchlichen Embryo habe fich der vom Magen Eommende Theil des Darmkanals nach Bildung einiger Windungen Fnopfformig geendigt, das dicht neben ihm liegende obere Ende des Afterdarme: fey von dent £richterföormigen Ende eines zum Nabelbläschen gehenden Fadens umfaßt gewefen. Allein die Beweiſe, dag diefe. Stelle die Bereinigung des Grimmdarms und des dünnen Darms iſt? Sie fehlen durchaus. Hr. Kiefer kann — wie es bey fo feinen und verwickelten Gegenſtaͤn⸗ 7 95 den in. der That auch kaum möglich iſt, nicht einmal mit Beſtimmtheit angeben, ob die beyden Darmtheile an der angegebenen Stelle nur an einander lagen pder in einanz der geöffnet waren. Hr. Oken nimmt zwar ald erwieſen Er. an, daß die Daͤrme fich beym Menfchen fp ablöfen müffen, daß nothivendig der Blinddarm daraus refultire, Das Darınbläschen ſoll feine Flüffigkeit verlieren, die Därz we an ihm ziehen; dadurch muß ein engerer Hals entfte: ben, in dieſem engen Halfe berühren fi) die Wande, ver: wachfen ind dadurch wird der Hals gefchleffen. Hier trennt fih nun der Darm von der (Nabelblafe, und tritt allmaͤhlich in den Unterleib zurück, Vorher lagen das ober ge und untere Darmſtuͤck parallel neben einander, im Uns terleibe aber verändert fich ihre Lage, fie wird. immer mehr bogenformig. Der Hals bleibe mit dem Afterdarn immer in. derfelben Richtung, der Dünndarm dagegen inferirt fich unter einem Winkel in ihn und diefer Winkel wird: zur GrimmdarmElappe, Allein es iſt einleuchtend, . das dieſe Trennung des Darms von der Nabelblafe, die Abanderung der gegenfeitiz gen Lage der beyden Darmbalften, durchaus nicht Die Bildung eines Vorfprungs, wie Die Baubinifche Klappe, erklären [2], Daß beyde ann; von einander unabhängige Bildungsproceſſe ſeyn koͤn nen. Daß fie es ſeyn müf: ſen, beweiſen andere Erſcheinungen. Wenn der Blinddarm ein nothwendiges Reſultat der Abtrennung des. Darmkanals von der Nabelblaſe it: was zum fehlt er bey Säugthieren, die mit diefer verfehen find, wie dem Maulwurf, dem Igel [heißt nichts, Blind⸗ darm bil dung fehlt nirgendg), warum finder er fich nicht bey allen Vögeln? Doch die Vögel dürfen bier gar nicht . erwähnt werden, da es bey ihnen wur zu Elar ifi, daß Die Entfichung des Blinddarms gar nichts mit der Verbin— dung des Darmkanals, mit der Nabelblaſe oder dem Dot— terſacke gemein hat, indem der Dottergang bey ihnen hin: laͤnglich von dem Blinddarm unterſchieden iſt nichts ges wiſſer? Das iſt eben fir uns! Wieviel Kenntniſſe verge⸗ bens verſchwendet! und bey Voͤgeln moͤgen unſertwegen die Harnblaſenzipfel immerhin fehlen.] Ueberdieß haben die meiften Voͤgel bekanntlich zwey Blinddärme, deren Entfichung fich gar nicht mit jener Annahme reimt Lfvey- Ich nicht), die man übrigens als Eleine, fich allmaͤhlich vergroͤßernde Höckerchen aus dem Maſtdarm hervorwachſen ſieht. Dieſe Blinddaͤrme find uͤbrigens, wie der Blind⸗ darm der Saͤugthiere, beym Embryo der Voͤgel nicht nach eben, ſondern immer nach vorn gewandt; auch von ihrer Richtung beym Saͤugthierembryo kann daher Fein. Argus ment entlehnt "werben; vielmehr ſcheint dieſe Nichtung deutlich nit dem urfprünglichen VBorwärtsfireben des Darms aus der Wirbelfäule in Beziehung zu fichen. So mie fir bey den Voͤgeln nun aufer [2] dem Blinddarm ein Dottergang, eine Berbindungsftelle mit dem Darnıkanal findet, fo bieten auch Saͤugthiere diefelbe, oder wenigſtens analoge Erfcheinungen dar. (Hier alſo der Grund zu der hoͤchſt wahrſcheinlich falſchen Meynung yon den Divertieulis!] So habe ich bey den Kaninchenembryonen des zweyten der oben angeführten Stadien mit der größten Beſtimmt⸗ beit in einiger Entfernung über dem noch vorliegenden, 108 deutlich’ gebildeten und vollkommen freien, blindgeendiäten Blinddarn am Dünndarm einen zweyten Fleinern, trich terfoͤrmigen Vorſprung gefunden, neben welchem die Na belgekroͤsgefaͤße verliefen und der felbſt an der Araa vascu- losa aufſaß. Damit. Fommt die Beobachtung von Em: mert überein der bey ſehr jungen; nur acht Linien lan, gen, Katzenembryonen, wie er ausdrtcklich bemerkt, du Nabelblaſe nicht an ben Blinddarm, fondern an die Um biegung des Duͤnndarms ſtoßen ſahe. Natůrlich weil je ner ſchon zuruͤckgezogen. a All Es verhielt fich walfo. hier bey dem’ Säuathierembent gerade wie bey dem Vogels Lein ſchlimmes Zeichen !J. DM zu kommt noch die Beobachtung, ı welche ich fehon früher mittheilte, mo fich bey einem reifen, Durch eine Mengı Mißbildungen, deren Wefen offenbar ein Gtehenbleiber auf einer frühen normalen Bildungsfuffe if, menfchtichen Foͤtns ein offener Gang von dem Dünnda zum Nabel fand, Tangs welchem die Nabelgefrösgefähe ver. liefen; ferner alle die dort und an einem andern Ort fchon von mir angeführten Gründe für die Bedeutuug del Divertifel, die Beftändigkeit ihrer Stelle bey den Saͤ thieren; Die Uebereinkunft dieſer Stelle mit der, wei bey den Vögeln der Dottergang und das, dag ganze Leber hindurch vorhandene Divertikel einnimmt; die häufige Be; gleitung derfelben von Mabelgekrösgefäßen ;' das Vorkom men des blinden: Digertifels. als normaler [1 Bildung ir fruͤhern Perioden beym menſchlichen Emdryo, welches ic nun, mit Anweſenheit Der Nabelgekroͤsgefaͤße, die entwede nach mit dem Nabel zuſammenhingen oder fich ſchon vor densfelben abgetrennt hatten und als freyer Enden auf dem Gefröfe auffaßen, und mit gleichzeitiger Anweſenheit det völlig normalen Wurmfortfages ſchon wierntal EL lviermd gegen alle Mal!] ſah; der Umſtand, daß nie diefer, fü dern immer der Dünne Darm zuletzt aus der Nabelſchei in. dem Unterleib tritt (So]; ferner Die nicht ganz felter beobachtete, heynahe unmittelbare Deffnung des dünner Darms mittel einen weiten Oeffnung ander vordern Flaͤ be des AUnterleibes in der Gegend des Nabels D— r Dich altes fiheint mir mehr als hinreichend, um Direet'g beweifen, daß der Darmkanal bey den Saͤugthieren nit Eeü ner andern Gtelle als bey den Vögeln fich mit der Nabel blafe verbindet [ganz gewiß], daß daher ber Blinddar nicht der Reſt diefer Berbindnng if, fondern daß, wie [2] vorübergehende Bildungen, ſo auch dieſe beym Men fchen im normalen Zuſtande ſpurlos 1 verſchwindet u daf, mo das Gegentheil Statt hat; das Divertifel de Krummdarms dieſe Spur iſt. [Was fagt dazu der Dyi terfanal, der Nabel, Urachus, die Nierendrüfen 2,27 Mit der Gefchichte des Darmkanals bat Hr. DEet auch die Divertifel an der Allantois mehrerer Saͤug thiere infofern in Verdindung gefert, als er den Sag auf ſtellt, ſie ſeyen urſpruͤnglich Theile der Vehcula erythroi des, nie aber der Allantois. ı [Mr Jucht diefes von’ S. 4 bis 56 zu widerlegen. Da uns Diefes nun zu viel Rau wegnähme, wir auch den Gegenjtand einft wieder vorneh— men werden; fo tollen wir dann darauf kommen.) 3 Sn&ammels Diss. deovor. mammal. velamentis. ı bringe Dölkinger vieles gegen die. Appendices AM) vor, mprüber wir uns ſchon erflärt haben, i 3 über ‚die Allan. Bolanus üb —38 er Mi. 1815, und, nölafe in der vuf. Can, an eine Anzeige Ifis 1817, ider noch n icht weiter, . . 3 44 —8 J Döllinger vom 9, ‚Gent, 1817, ah dm Tanadı —* man Siena Rn babe num die Allantois an Katzen, Pferden und inlich auch Menſchen beobachtet; Es ift ein das chließender Sack. [Sich Taf. 1. A- Zeiche Dferd].,a Ehorion, b Amnion, c-Fötus, d fun. chließt fih der Sack, [en man Butt, wie die Zeichnung nicht anders darz An Fowäche am Chorion an, die innere, inioy Dey hf als nd RR muß, fondern als große zuſammen ge⸗ re’ Blacter, wie wenn man aus einer Schweinsblafe Slagmüre macht. Daher umgibt diefe Allantois das ion als Doppelhaut, aber nicht fo, als wenn das Anz m darin, nehmlich in ihrem Lichten läge, wie die Alten. aubten und fogar einige Neue noch mwähnten. „Boja- ? in Wilna hat ung Fürzlich mündlich den Bau der All. 1 Pferde befchrichen, im Ganzen ſo wie bier angegeben, wie ihn Döllinger geseihnet; Doch fcheint uns, wenn einige Umftände dabey anders wären. Möge . feinen Befund bald mittheilen.) Bexy Menfchen fcheint £ zuert mit. a zu verwachſen 5 länger zu bleiben. Diefes ift dann die membrana J Pferde (der Foͤtus 3 Schuh) war £. mit a ziem⸗ verwachfen und ſchwer ohne Zerreigung des £ von ihm trennen; ı noch färker war g mit b verwachfen. In 1y Raum wiſchen bepden war viel Zlüfigkeie und Hp: - Bey den Katzen if die Sache wegen der Dünnhantige jeder Allantois am fchwerften zu unterfuchen, dafür aber recht deutlich, wenn man fih Mühe genug gegeben er Wer nun dieſe Allantois deutlich fehen will, muß je behutjam dns Chorion gerade da, wo der Nabelftrang tritt, Öffnen; und von hier aus ſowohl das um den Nas rang im Kreis herumlaufende Ende der Allantois als ch ihren Urachus fuchen. Zeichn. B. Kate. a Urachus, Nabelftvang, Ce Allantsis, Dieſes habe ich noch nicht felbft gethan; ſobald ich er wieder ein Pferd bekommen kann, oder wenn ich tier Fan traͤchtige Katzen komme, will ich es thun, und Ihr n das Gefundene ſchreiben. Bey den Widerkaͤuern m ich immer noch Feine Erythrois finden, ich habe hrere diefen Sommer unterfucht. [Wenn die Append, li, wie wie in unfern Benträgen 3. v. Anatomie anges en haben, und woran wir immer noch ‚glauben, obſchon 8 das Widerfprechen wankend gemacht, diefe Erythrois bſt find,, nur getheilt, fo if natürlich das Suchen einer dern B. vergeblich.] Ein herrliches menfchliches Ey, woran ich die Allan⸗ 8, nebft der Erythrois ſah, befigt Pr. d’Outrepont, © e5 ganz hatte und mir zur Zergliederung uͤberleß, 0 ſo daß er es noch als Präparat aufheben konate; 10% bier iſt es deutlich, daf 2 Membranae medize find, alrz‘ eine Allantois wie bey Pferden und Karen. 1 SER si SIhr Dillinger. Unterfahung über die Enewicelin een interſu— e mg der Eydechſen ‚in ihren Eyern, von D. Emmert — Hohſtetter, Profeſſoren zu Bern. In Reu⸗ Archiv X. 1. 1810. — Hieher Taf. . AUnterſuchung der Eyer von Lac. agilie Dieſe Eyer waren die kleinſten und frühften, die wir su Anatomiren Gelegenheif hatten, etwa um den vierten Theil Fleiner, als die Eyer B, C umd D. Ihre Gepate- war mehr, oder weniger oval, doch die behden Enden der-. felben nicht fo auffallend von einander verfahieden, wie bey. den Epern der Vögel. Zu äußert ihngab fie eine weiße, sähe, lederattige Schanle, und unter diefer zwey duͤnnere, weiße, gefäßlofe , den Eyweißhaͤutchen der Hühner ähnliche. Membranen, die ſowohl unter einander, als mit der leder: artigen Schaale feſt zuſammenhingen. Zog man diefe. dreyfache Hülle ab, fo ergoffen fie, und alle übrigen von uns unterſuchten Eyer, eine beträchtliche Menge einer fat geſchmackloſen, ziemlich waſſerhellen, doc) etwag graueny.. sahen; Elebrigen Slüffigkeit, die in Abſicht auf Confifkeng.. und Unaufloͤslichkeit in Waffer dem Eyweiß der Hühner - ahnelte, aber in weit geringerer Quantität, wie diefeg at Weingeift und Wärme gerann, ſomit mehr aus fhierifchem. Schleim als Epweißftof befand. Wir hielten diefe Fluͤſſig⸗ keit in unſern frühern Unterfuchungen für eine Art & Eyweiß, das zwiſchen der ganzen innern Fläche der drey⸗ fachen Huͤlle dieſer Eyer und feinen uͤbrigen Theilen liege, aber nach ſpaͤtern Unterfuchnngen, ſowohl von den Euerg der Eydechfen, ald der Coluber Natrix, glauben wir, dag entweder gar nichts davon, oder nur eine fehr geringe Menge unmittelbar unter jener Schaale fich vorfindet, rd daß der größte Theil derfelben aug einer gleich zu beſtim⸗ menden Kant hervordrang / die bey dem Deffnen diefer Eyer meiſtens verlegt wird. In diefen Hüllen lag 1) eine gefäßreiche i wir Ehorion nennen wollen; 2) eine Mn —— —— weiß ae —F ein Dotter, und 4) in der Nähe, von dem fiumpfen Ende ‚Des Eys de iner i umgebene Fotus. Pages SEN ICUMERN Salon Das Chorion befand aus zwey fehr nefäßre; Blättern, die Denen vom gleichnamigen Organ be nen chens Lalfo Allantois fehr ähnelten, das dufere war dicker und ſchwammiger, das innere dünner und ganz Ourchfich, tig; beyde umſaßten alle übrigen Theile des Eys big * die seronnene eyweißaͤhnliche Maſſe, und wurden durch einen Zwifchenraum. von einander getrennt, welcher noch einen Theil der vorhin beſchriebenen Fluͤſſigkett enthielt die beym Abziehen der Hüllen deg Eys ausfſoß. Das ü ; fere Blatt umgab das Amnion und den Dotter big * eine rundliche Stelle des letztern, welche etwa den fünfee Theil von ihm betrug, den die haib fefte ey weißartige M einnahm; hier trat es unter den Rand der letztern F feſtigte fih an feine untere Fläche, und indenr ee fh * bog, ging es in das innere — über, das fo feſt auf den 105 Dotterſack und das Amnion, über die es weglich, aufelebte, und daher fo dinn war, daß wir es nur mit Mühe davon ‚ trennen konnten, und es in unfern frühen Unterſuchun⸗ gen fuͤr die aͤußere Flaͤche dieſer Haͤute hielten. In der Naͤhe der Rabelſpalte von dem Foͤtus, verlor ſich das Chorion in einen trichterfoͤrmigen Fortſatz der durch ſie in die Bauch hoͤhle trat, und dann in das Becken deffelben wie ein Urachus binablief, Gig. ı und 5. a. [wie im DBogel.] Die ahlteichen Gefaͤße des Chorion 1. vereinig⸗ gen ſich alle in drey Stämme, die Schlagadern in die zwey Eleinern Arteriae Omphalo-Iliacae (nad) S. 96 Blut dunz Belenth] und die Benen ın die größere Vena Omphalo-Ili- aca [Blut hochrath], die auf dem Theil von ihm lagen, welz er die rechte Seite von der Bauchfläche des Foͤtus bes deefte, und mit dem Urachus ahnlichen Fortfag in die Bauchhoͤhle traten, wo dann die Vene an der vordern Flaͤche der Leber bis zum Herzen Lalfo nicht in die Pfort- ader ?] hinanfities, Fig 5 und 7. ©, bie Arterien hinger gen zu beyden Geiten des Urachus in dag Beden hinab⸗ liefen, Fig. 3. a. Die geronnene eyweifähnliche Maffe hatte eine ſchmu⸗ 39 weiße Sarbe , die Conſiſtenz von dem. halbgeronnenen Eyweiß und eine rundliche zuſammengepreßte Geftalt ;-fie bag, wie bey dem Hühnchen ,. an der. von dem Foͤtus abges Echrten Seite des Doftters ‚Fig. 1. c, und hing hiermit Chorion auf Die angegebene Art zufammen. Der Dotter war viel großer, ald bey den Vögeln, inden er den bey weiten groͤßern Theil des Eys ausmachte: er hatte in der Nahe von dem fumpfen Ende deffelben, ‚gerade gegenz über von der halbgeronnenen eyweißartigen Maſſe eine ovale Vertiefung, in welcher, wie in einem Neſt der Foͤ⸗ tus mit ſeinem Amnion lag. Es umgab ihn ein zartes Haͤutchen, das eine Menge feiner. Gefaͤße zeigte; dieſe Ge— faͤſe fehlten aber der rundlichen Stelle, welche die albumi— noͤſe Subſtanz einnahm, ganz, und die Graͤnze zwiſchen dieſem gefaͤßreichen und gefaͤßloſen Theil wurde durch ein großes rothes kreisfoͤrmiges Gefaͤß bezeichnet, dag gang: mir dem Vas terminale von der Dotterhaut des Huͤhnchens uͤbereinſtimmte und mit welchem auch die zarten Gefaͤße der Dotterhaut ſo zuſammenmuͤndeten, wie wenn ſie daraus ihren Urſprung naͤhmen. Fig. 2. a. Die innere Flaͤche der gefaͤßreichen Dotterhaut erhob ſich mit vielen Falten, die von dem Inſertionspunet der Nabelgekroͤsgefaͤße in diefelbe nach allen Seiten ausliefen und ihr bas Anfehn von dem dritten Magen der Wider: Fauer gaben. Den freven Rand diefer- Falten begränste ein Gefäß, das gegen ihre Baſis zahlreiche und fehr feine Gefäße fehickte, die zwifchen diefe beyden Grenzen, wie die Gaiten einer Harfe audgefpannt waren, übrigens wie die gleichnamigen Gefäße des Huͤhnchens von Dotterfügelchen bedeckt wurden. Bon einem Dottergang_ konnten wir Feine Spur be; merEen. Der Dptter felbft war blafgelb von Farbe, auch conz fifienter, als der vom Hühnchen, und beftand aus Fleinen sundlichen blafgelben Körperchen. Alle Gefäße der Dotterhaut vereinigten fich gegen die Mitte der Aushoͤhlung, im welcher der Foͤtus Tag, in swen Stämme, die Wing! ‚omphalo > -meferaien, ver da} Na⸗ belgefäßen ii feiner — ah n: fie tra⸗ ten durch die Nabelfpalte in die Da ab ind ‚verloren fih in der Nähe der, Leber Lachen na n.fie) ande] des Magens (F. 3. e. ‚Ein zartes, ie Ei Bauchfell des Foͤtus uſa amendngendes Häutchen umb ‚trat mit ihnen an die Dotterhaut und fehlen, wie ind ben 6 der brüteten Eyern vom Huhn, ihre Aufere Fläche zu übersier ben: hierdurch warden die Nabelgekroͤsgefaͤße re einer Schnur verbunden, in welche fich der Dotter, wie te Dottergang fortfente, auch fahen wir fie anfange daſue v (Iſt es doch auch!) Das Amnio nr das den Foͤtus zunaͤ Human, 1. bb.), bildete ein ovales Bläschen, d das jener noch eine waſſerhelle, zähe, weniger confi fiente. Kit | als die des Chorion [doch auch] enthielt: es mar —34 ſichtig und gang gefaͤßlos, denn das zarte Gefüfnep, — ſeine vom Dotter abgekehrte Oberflaͤche bedeckte, gehörte, tel wie ſchon bemerft wurde, nicht ıhm, fondern dem innert i Blatte des Chorion an, mit dem man es abziehen, fonnte. Der Feine, gegen den Bauch gefrümmte Föcug lag nin von biefer doppelten Hülle umgeben mit feinem Ruͤ Een fo in der Vertiefung des Dotters, daß fein. Kopf. dem ſtumpfen Ende des Eys, und fein hinterer Theil, dem ı figen Pole deffelben zugefehrt war CE. 1. a: hier iſt abeı | feine Sage etwas verfchoben). In. diefer. Lage wurde er theils durch die Gefaͤßſtaͤmme, theils durch das innere Blatt des Choriong erhalten, das mit feinem Anınion nd, den ganzen Umfang der Stelle von der Dotterhaut, J er einnahm, feſt verwachſen war, ‚Der Darm erſchien als eine weiße, opake, Schnur, die wenig Windungen machte; er lief nehmlich von_ dem unten Magenmunde aug rückwärts gegen; Die Wirbelfanle, und inden er fih dort umbog, vorwärts gez gen die Bauchwandungen , trat aus ihrer Nabelfpalte herz aus; bog ſich in der Nähe des Dotterſacks zum zweyte \ Mal um, Eehrte dann wieder in die Bauchhöhle zuruͤck und. lief in dem Beden zum After, hinab, An diefen hin⸗ abfieigenden ‚Theil: hatte der. Darm eine Spur von eine Coͤcum (F. 7: g. ift es abgebildet) unter der Geſtalt eines kleinen Fortfares, deſſen gefchloffene Spitze gegen der Kopf des Foͤtus gerichtet war. Nur bey einen Förus fazı hen ‚wir in der, Mitte der vorliegenden D ſarmwindung eine kleine erhabene, zerriſſene Stelle, die auf einen Dottergang hinzuweiſen ſchien; fie war ‚aber wahrfcheinlich erſt Dura Verlegung entfianden, weil fie einen zerriffenen —— te und weil wir fie bey keinem andren Foͤtus, weder aus dies fer, noch aus ciner fpätren, Periode finden Fonnten., 1 7 brigens wurden die beyden Schenkel ‚der vorliegenden) Darmwindung durch ein. Gekroͤſe vereiniget und mit die— ſem hing. das zarte Haͤutchen zu ſammen/ welcheẽ die Na belgekroͤsgefaͤße umhuͤllte. 3) Zu beyden Seiten der Bauchhoͤhle roͤthliche ſchwammige Organe, wahrſcheinlich die Nieren (F. 3. a) 4) Die Aorta, welche faſt auf der Mitte der Wirbel⸗ ſaͤule hinabſtieg. 5) * Fortſatz des Chorions, der mit den Senden, —— zabelſch agade ein, a eine Harnfchnur über ‚die vordere läd des —* an binabflieg ( ie te n je Fe verfihiedenen fihon aufgejählten Ges A, Dich ung auf diefelben fügen mir noch die Mu wir fie, Die Nabelvene ausgenommen, VUrſprung verfolgen fonnten, und daß halb. melenterica an den n den Magen und die Leber hinliefen. aus dieſen Eyern bewegten ihren ganjen doͤrp nur (na ihr Herz hingegen * längre Zeit einen ebhaften RM Schlag. — al 3 — der Eyer yon Lac. — — * Eyer waren reifer nnd etwa. um. den dritten ARE, größer, als die vorigen, aber vani wie fie eonſtruirt, ‚enthielten auch: Feine Luft... Einen Dottergang Fonnfen wir Chen aͤlterem ] nicht ‚Änden, } In der Mitte von dem, für den Fötus ausgehöhlten Sheil des Dotters, fanden wir in einem dieſer Eyer, zwi⸗ ſchen den Nabelgefrösgefäßen auf den Dotterſack ein Zanfs chen, bedeckt mit feinen Gefäßen, die niit denen des Dot: ters zufammen zu bangen fihienen ; ſich hohl. War dieſes etwa Die unvellfommene Anlage zu einem Dottergang? In einem andern Ey von derfelben Größe und Entwicklung, konnten wir dieſes räthfelhafte Körperchen nicht finden, » ohnerachtet wir es; forgfältig ſuchten. “Unter dem Waſſer Lziemlich reife Ever v. L. vulg.] geöffnet drang Feine Luft aus ihnen hervor, aber weil das ‚bey das äußere Chorionblatt verlegt wurde, eine beträcht Tiche Menge von der Elaren fchleimigen Flüffigkeit. Das Chorion unifafte das ganze Ey, feine Gefäße im Abficht auf Farbe Feine auffallende Verfchiedenheit; der Sortfaß, mit welchen ed auf der vordern Fläche des Maſt⸗ darms in dem Becken hinabftieg, war enlindrifch und dem | Anfehen nach hohl; und verlor fich in die Cldaca. Harnfehnur.) Der Dotter, der bis auf eine Eleine, dünne, rund: liche Maffe verzehrt tar, lag auf der linken Seite des Foͤ⸗ tus und erſtreckte ſich bis zu ſeinem Ruͤcken F. 14. aa, in dem er ſich gegen den Rand hin verduͤnnerte. Die beyden Dottergefäße traten, umhüllt von dem zarten Häuschen, als ein Strang, der wie ein hohler Zortfag des Dotter- ſacks ausfah, in die Bauchhöhle, gingen an der linfen ‚Seite des Dünndarms vorbey gegen die Leber und trennz ten fich hier; dann verlor fich die Arterie in die Aorta und die Vene in die Leber, Das zarte, fie begleitende, Hautchen ſchien von ihrer Inſertionsſtelle in den Dotter— TaE aus, dieſen zu uͤberziehen. Von einem Dottergang Eonnten wir Feine Spur finden, auch zeigte fich die Dotz terhaut, bey dem Einblafen von Luft in diefelbe, ganz ge: ſchloſſen, und Luft, die wir in den Mund. von dem Jungen aus diefen Eyern trieben, drang zwar zum After heran, aber weder aus einer andern Deffnung, noch in den Dotter. Von der geronnenen Eyweißmaſſe war kaum noch ein (Alſo — — vorliegenden. zerſchnitten zeigte es ‚166 Reſt an der Geite des Dotters iu beimerten,. die von’ w Foͤtus wegſah. Das gefaͤßloſe, durchfichtige —* enthielt nur ſehr wenig lüffigeit, daher konnte man es auch nur da erken⸗ nen; wo ed, wie eine Brücke, von 2. Theil des dotue iu dem andren hinliefr, 5.8. am Halſe de Die Zungen unterfchieven fich nicht merklich von er ausgekrochenen Eydechfen, nicht einmal in Abficht auf Faͤr⸗ bung; fie öffneten die Augen und aus den Hüllen heransz' genommen, bewegten fie ſich wie Eydechfen, die ſie von felh. unter unfern Augen verlaffen hatten; das eine dieſer ungen, das wir in Brandtewein warfen, lebte 2 bie 3 mal ſo lange, als fchon ausgekrochene Eydechſen unter dies’ fen Umſtaͤnden. Sie lagen in der ganzen Laͤngenaxe des Eys und mit dem Kopf am ſtumpfen Pol deſſelben; ihre mit den Enden gegen einander-gekehrten Ertremitäten wa⸗ ren feft an den Leib angepreßt und ihr ganzer Körper auf eine Spirale "gewunden F. 14, Der Nabel war bis auf eine Eeine Spalte gefchloffen, durch welche die Gefaͤßſtaͤm⸗ me und der Urachus⸗ ähnliche Fortſatz in die Bauchhoͤhle traten; von dem Darm lan nichts mehr vor. Zugleih mit dem Foͤtus drang ziemlich viel von der klaren ſchleimigen Flüffigkeit hervor, aber Feine Luft, was‘ ung in fo fern bey dieſen Eyern merkwuͤrdig ſcheint/ als eine von den Eydechſen, welche in dem Brandtewein aus der Schaale ſchluͤpfte, mehrere Luftblaſen aus dem Maul oder den Nafenöffnungen heraustrieb. Mit dem Förug trennte fich auch dag Chorion von der Schanle des Eyes los, zog .fich dann fchnell gegen feine‘ Nabelfpalte über . den. dortliegenden unbedeutenden Reſt von. dem Dotter zuſammen und bildete mit dieſem ein kleines, ovales, roͤthliches Knoͤpfchen, das an’ der Nabelſpalte duͤnner und farblos wurde und an dem von dem Bauche abgekehrten Theile, in ein jerriſſenes Haͤutchen uͤberging F. 15. a, b. Das Amnion konnten wir in dieſem Knoͤpſchen nicht erkennen. Der Urachus aͤhnliche Fortſatz, mit welchem das Chorion auch in dieſen Eyern in dem Becken zur Eloaen hinablief, war weiter uud deutlich hohl; gegen die Mitte des Maſtdarms erweiterte er ſich, aber vor feiner Einſenkung in die Cloaca veren⸗ gerte er fich wieder (F. 16. c,b.); Nie Arteriae Omphalo - Iliacae begleiteten-diefen Fort: fas auf eine aͤhnliche Weiſe, wie bey den Saͤugthieren und. Bögeln den Urachus, nehmlic) fo, daß er mitten zwiſchen ihnen lag, aber bald nach ihrem Eintritt in die Bauch? höhle verließen fie ihn, gingen mehr nach auswärts, bogen fih dann gegen den Rüden des Thiereg um und verloren fih, indem fie. wieder einwarts in die Höhe ftiegen, in das untere Ende der Ayrta F. 16. k, Die Nabelvene trat am obern Theil des Knoͤpf⸗ chens mit zwey Aeften in die Bauchhöhle und fchien in einen Aft zufammen zufließen, nahm dann ihre Richtung, gegen die. Leber und fpaltete fich in zwey Aeſte, (oder fie nahm aus diefem Drgane eine Vene auf). Der größere von diefen Aeſten E. 16. k,o,, welder dem Ductus Venofus der Saͤugthiere ähnelte, lief theils- unter, theils an der mittleren, vorderen Fläche der Leber big in. die untere Hohlvene der andere kleinere hingegen, Ramus 'Commu- nicans 8. 16. k,n ging jwifchen den Leberlappen an der 107: Linken Seite) der Gallenblaſe verben, in die Leber und vers band fih mit einen Gefäß, Das zu derfelben über den Magen binaufftieg und. der Pf ortader entſprach. (Alſo die Dottervene traͤte in die Leber, und die eigentliche Na- belvene oder Chorions⸗, „der Allankois⸗Vene auch. Iſt nun noch einmal zu unterfuchen.) Der Dotter war nicht fo groß, wie eine Linſe, aber eden fo, wie in den vorigen Eyern gefärbt ; fein Sack ging in einen Faden über, der zwifchen der rechten Seite des Magens und der linken des Duͤnndarms gegen die Wirbel fänle lief und ſich in zwey Gefäße theilte, von Denen ſich das eine in die Leber einfenfte und das andere mit der Korta oberhalb des Magens zufammenmündete; in.der F. 26. k. find dieſe Gefähe getrennt abgebildet. Ein Dottergang war nicht gu bemerfen. Reſultate dieſer Beobachtungen. Vergleicht man die bisher aufgezaͤhlten Beobachtungen uͤber die Entwickelung der Eydechſen mit dem, was uͤber die Entwickelung der Vögel bereits bekannt iſt, ſo ergibt fich, daß ‚swifchen beyden folgende bedeutende Aehnlichkei⸗ ten Statt finden. — 1) Die Eydechfen erhalten, wie die Vögel, ihre erfe Ausbildung in einem En, und Diefe per find bey beyden Klaffen von Thieren in der Haupts fache auf diefelbe Art zuſammengeſetzt, nehmlich aus Dot⸗ ter, Eyweiß und einer beyde umfchliegenden feften Schaale von aͤhnlicher Geftalt. j 2) Die Entwidelung des Foͤtus ans einem folhen Ey geſchieht im beyden Thierflaffen durch ahnlihe Organe, nehmlich eine durchfichtige aut ohne Blutgefäße, das Amnion, welche den Foͤtus zur nächft umgibt und iniey fehr gefaͤßreiche Haute, das Chori— on und. die gefäfreiche Dotterhauf. Jede dieſer beyden lektern fieht mit dem Foͤtus durch eine eigene Drdnung son Gefäßen jn Verbindung, das Chorion durch die drey Vala umbilicalia, die Dotterhaut Durch die beyden Vala Omphalo-Meferaica, Das Verhaͤltniß, in welchem dieſe bey⸗ den Gefaͤßordnungen zu den Organen des Foͤtus fliehen, iſt in beyden Thierflaffen faſt daffelbe. ; zZ) Wahrfcheinlih enrfichen und bilden fi diefe Hülfsprgane bey den Eydechſen anf die: felbe Art ang, wie bey den Vögeln. Zwar fehlen ung Beobachtungen über die Enfwicelung der Eydechſen iu den frühften Lebenszeiten derſelben, aber ſchon durch das, was wir über die Beichaffenheit jener Organe ber merkt haben und dag wenige, was wir über ihre allmaͤhli— gen Weränderungen beobachten Eunnten, aber durch unfere Unterfuchungen über ungelegte Nakter- eyer; wird es ſehr mahrfiheinlich. DDaß die gefäßreiche Dotterhaut der Eydechſen wie die der Voͤgel zuerſt nur als ein kleiner, den Foͤtus um— ziehender, Gefaͤßkreis, auf der, dem ſtumpfen Ende des Eng zugekehrten, Geite des Dotters erfcheine Cals eine Art Figtra \yenofa), von da aus fich immer weiter aus⸗ dehne, an. Feftigkeit und Dicke zunehme, immer mehr ges fäßreiche Falten in das innere des Dotters bilde und die⸗ en juletzt völlig umſchließe. Wir glauben hierzu um fo porzuͤglich 108, mehr berechtiget zu ſeyn, da wir einmal bey einem halb ausgetrockneten Eydechfeney, das aus einer fruͤhern Verio⸗ de, als alle bisher beſchriebene war, bemerkten, dag die Gefäfausbreitung Faum den dritten Theil der Die aͤch des Dotters einnahm, und ben noch nicht gelegten Eye von der Coluber Natrix die Dorterhaut mit dem Fön 5 3 ? ‚1% * — eine kleine Scheibe ausmachte. er b) Daß das Chorion der Endechfen, wie das ber ab gel, als ein gefäßreiches Bläschen aus dem Bauch). 4 Foͤtus hervorſproſſe, mit zunehmendem Wachsthum imm platter werde, fich auf das Amnion und die Dotterhaut feft anlege und zulegt bende Als eine doppelte Hülle ganz umfchliefe. Wenigſtens machen dieſes das deutlich von uns bemerkte, Vorruͤcken feiner Grenze, die zwey Blätter, aus denen es beficht und der enlindrifche Fortſatz, wahr⸗ ſcheinlich, in welchen beyde vor ihrem Eintritt in die Bauchhoͤhle übergehen." ——— “An dem Amnion konnten wir ohnedies Feine Ver⸗ aͤnderung als in Ruͤckſicht auf Groͤße und Feſtigkeit wahrz nehmen. Es umſchließt daher wahrſcheinlich bey den Ey— dechſen, eben. ſo wie bey den Vögeln, den Foͤtus vom Anz fange feiner Entſtehung an, bis zu feinem Austritte aus den Huͤllen. 12Bey den Vögeln ſolls ja sandersnfern! 1% 4) Auch der Foͤtus felbft durchlauft bey den Eydechfen ahnliche Metamprphofen wie bey dem Hähnchen im Ey. Die allmahlige Ausbildung des Kopfes und beſonders des" Auges; if bey den Eydechſen ganz di eſelbe, wie bey dem DBogelembryv. Die Entwickelung der Extremitaͤten, wel- ce als unfoͤrmliche Laͤppchen hervarforoffen,;, dann Schwimmpfoten werden, bis fie endlich alle ihre Theile: vollig Insgegliedert und frey darſtellen; das allmaͤhlige Zu⸗ ruͤcktreten der Eingeweide hinter die allgemeine Bedeckung, wobey ebenfalls ein Theil des Duͤnndarms das letzte iſt, die mannigfaltigen Veraͤnderungen in der verhaͤltnißweiſen Größe der einzelnen Theile zu einander; das ſpaͤte Entfre: hen son Hautbekleidung, ja fihon die Lage’ des Foͤtus im Ey und die Art, wie er feine Hüllen verläßt — alleg die⸗ fes find ‚eben fo viele Aehnlichkeiten, welche zwiſchen der x Entwickelung der Endechfen-Fötus nnd der des Huͤhnchens Gum Theil auch der meijten Saͤngthiere) Statt finden, Merkwirdig iſt, daß. mit dieſer großen Uebereinſtint— mung in der Entwickelung der Foͤtus von diefen beyden Thierklaffen, auch eine große Aehnlichkeit in der Befruche tung derſelben zuſammentrifft, da nach Blumenbad Specim, Physiol. Comp. Seite 54 und Wurfbain Salamandrolog. p. 85, Die Eyer, der Reptilien wie die der Vögel, durch das Männchen auf einmal für laͤngre Seit befruchtet werden. Kr. 5) Doch finden auch bedeutende Verſchiedenheiten zwi⸗ ſchen der Entwickelung dieſer beyden Klaſſen von Thieren Statt; die wichtigſten ſind folgende: aa >. 2) Die Eyer der Endechfen und Schlangen enthalten" nad) unfern Beobachtungen Feine Luft. : R b) Der Dotter if in ihnen, im Verhältnig zum Ey: weiß, größer, denn in allen von ung unterfuchten Eydech⸗ feneyern Fonnten wir Feine andere Art von Eyweiß bemer- fen, als die weißliche geronnene Maffe, welche der dent Foͤtus entgegengefekten Geite anhängt. In den Eyern der. er fänden fir Feine Spur von Enweif. [War al- in den Dotter aufgenommen. 2] A 0): Der Dotter der Eydechſen erfährt im Abficht auf fchaffenheit während der Entwickelung feine bemerkliche tänderung, auf jeden Fall eine geringere als bey den Voͤ⸗ r aber in Ruͤckſicht auf die Maffe deffelden find fie UYbmiEREItia groͤßer, weil der Dotter bey den Endechfeney- em, die Zeit ihres Auskriecheng;; mit der Optterhaut, bis auf einem Heinen Reſt verschrt und eingefhrumpft ift. ſteht diefe ſchnellere Aufſaugung des Dotters geringeren Menge von Eyweiß in Verbindung. 4) Bey den Eydechſen Cauch bey der Natter) konnten wir nie einen Dottergang wahrnehmen; weder während ihrer Entwickelung im Ey, noch gleich nach derſelben, ohn⸗ et wir in der letztern Zeit noch: deutlich den Fleinen eſt des Dotters und ſeines Sackes in der Bauchhoͤhle Dieſer Umſtand erklaͤrt ſich aus dem Vorigen; den Voͤgeln tritt nehmlich die Ausbildung des is Vitellarius und die Aufnahme des Dotters in den Be durch denfelben, erft gegen das Ende der Ber uͤtung und im den erſten Tagen nach dem Auskriechen en, wo dann befanntlich dieſer Dottergang fchon nach Reedham's Bemerkung erſt feine völlige Größe erhält und bis zu der Stärke eines Fleinen Blinddarms anwächft. Da nun in dieſer Periode bey den Eydechſen ſchon der roͤßte Theil des Dotters verzehrt iſt, fo wurde diefe Eins — bey ihnen uͤberfluͤſſſg. Das if arg. Solch ein uben iſt in Iſrael nicht erfunden!] 7 Zwiſchen den beyden Blaͤttern des Chorions Fin der Alantois doch 27 iſt bey den Eydechfen eine betraͤcht⸗ liche Menge einer faf wafferhellen, etwas Flebrigen Fluͤſſig⸗ keit enthalren, die man leicht für ven dünnen Theil des Ey weißes halten koͤnnte, weil beym Abtiehen der Schaale nlich das aͤußerejBlatt des Chorions verlegt wird und daher dieſe Slüffigkeit fogleich ausflieft: Sie enthält wer nig Eyweißſtoff, mehr Gallerte oder Schleim und iſt bey⸗ nahe geſchmacklos, hingegen in den Eyern der Coluber Natrix, wo fie ſich nach unfern Unterſuchungen ebenfalls in großer Menge vorfindet, hat fie einen ſtark bittren, etz was berben Geſchmack. Sie feheint während der Entwick⸗ lung des Foͤtus im Ey nicht vermindert zu werden, viel mehr glauben wir, fie gegen das Ende derfelben in größter Menge vorgefunden zu haben. Alle diefe Umſtaͤnde machen es mwahrfcheinlich, daß fie eher unter die ertrementitiellen als unter die ernährenden Flüffigkeiten zu rechnen if; fie verhält fich etwa, wie der Liquor Allantoidis der Saͤug⸗ thiere oder wie die, einem Harnſediment Ahnlichen, weißen ‚erdichten Flocken, welche man gegen das Ende der Bebruͤ⸗ tung swifchen-den Blätterir vom Chprion der Vögel finder, Sf diefes tirklich die wahre Natur von diefer Flüffigkeit, fo fände bey dem Foͤtus der Reptilien mehr Harnabfonder ring, hingegen bey dem der Voͤgel mehr Ausdünftung Statt. [Wozu denn Harn? Es ift chen der gefiandene Nahrungefaft der Allantois, wie überall.) >.” DH Die Eydechfen nehmen bey ihrem Anskriechen aus dem Ey nicht nur dem Reſt ded Dotterſacks, fondern auch das Chorion sder wenigftens einen Theil deffelben, (wahr⸗ ſcheinlich auch das Amnion) in ihre Bauchhöhle auf [2]. Aber es diefes zus Fortſetzung ihres Lebens nicht fo noth⸗ — wendig, als die Aufnahme des Dotterſacks, nad) den Be ‚fen konnten. — obachtungen von Vieg d’Azyr in deſſen Ocuynes Taf. IV, p, 388., für die Vögel if. Denn einige junge Eydechfen, bey denen diefe Theile außerhalb. der Bauch⸗ hoͤhle geblieben und vertrocknet waren, lebten, ſo lange wir auf fie Achtung gaben, eben fo fort als andre, bey denen diefe Aufnahme erfolgt war. Eben diefes haben wir an den ausgekrochenen Jungen der Colaber Natrix, Mangili an denen der Bipern beobachtet. Mangili ſchnitt nehmlich den erſt gebohrnen jungen Vipern den Dotter, welchen er fir den Mutterkuchen anſieht, ab, oh⸗ ne daß die Thiere dadurch Schaden erlitten. Dieſer Um— fand wird dadurch" einigermaßen: begreiflich, daß. bey. dieſen Thieren, einer frühen Bemerkung zu Folge, um die Zeit des Auskriechens, der Dotter fchon faft ganz verzehrt iſt, folglich denfelben durch den Veriuft des Dotterſacks Feine bedeutende Nahrungsauelle entzogen wird. SD Der eylindrifche Fortſatz / vermittelſt deſſen fich das Ehsrign der Eydechfen wie das der Vögel in die Clogca des Thieres einfenkt, erhält fich bey den. erſtern auch noch in dem erwachfenen Zufiande des Thieres umd fogar. feine Höhle fcheint nicht ganz obliterirt zu werden; weil wir bey einer ganz ausgewachfenen, einige Sahre alten, Eydechfe, noch einen Fleinen Theil deffelben, vom After andy aufblaz Ehen dieſes iſt in einem noch höhern Grade bey den Blindfchleichen CAnguis fragilis) ‚der Gall, in denen ſich dieſer Fortſatz, in Geſtalt einer betraͤchtlich gro⸗ ßen, wurmfoͤrmigen Blaſe auftreiben laͤßt, ſo daß ben ih⸗ nen dieſes Analogon des Urachus zugleich. als eine wahre Harnblaſe angeſehen werden muͤßte, wenn die Harnleiter in dieſelbe einmuͤndeten; mas nicht der Fall iſt. ¶Eben deßhalb if die Kloake die Harnblaſe ſelbſt, wie bey den Voͤgeln.) Indeſſen ſcheint uns dieſes immer eine Art von Uebergangsſtuffe zu der Bildung einer wirklichen Harnölafe gu machen. h) Bas die Umſtaͤnde anbetrifft, unter deiren fi & der Foͤtus in den Eyern der Endechfen entwickelt, anti feheiden ſich dieſe ebenfalls in mehreren guͤckſichten Ihr von denen, welche die Ausbildung des .Hühnchens im Ep bedingen. 1) Zwar fehlte es und an Gelegenheit, frächtige Ey dechſen zu unterſuchen, oder folche Eher, von denen wir hätten gewiß ſeyn Einnen, daß fie frifch gelegt wären ; alz kein der Umftand, daß unten den vielen Eydechfeneyern, welche wir unterſucht haben, nicht eim einziges. war, deſſen Foͤtus nicht ſchon einen beträchtlichen Grad von. Ausbil“ dung gezeigt hätte, und die Analogie, anderer Eyerlegender Reptilien, namentlich der Natter und der Blindfchleicen, machen es fehr wahrſcheinlich, daß auch bey den Eydechfen die Entwickelung des Foͤtus zum Theil ſchon im ‚mütterlis chen Körper beginnt; daß folglich daſſelbe Surrogat der Bebruͤtung wenigftend einigermaßen bey den Eydechjen Statt finde, welches die Natur bey den Blindfchleichen und Bivern in einem fo reichlichen Maaße angewendet hat, daß man dieſe Thier unter die Lebendiggebaͤrenden zaͤhlt. Daß aber. in Abficht auf diefen Umſtand nur eine gradweife Verſchiedenheit bey den Reptilien Statt findet, davon haben. wir ang bey den Blindſchleichen durch den Augenſchein uͤberzeugt. Diefe Thiere gebaͤren nehmlich, 411 nach unſern Beobachtungen, ihre ungen ebenfalls mit einem Reſt von Dotter und in Haͤuten eingefchloffen, alſo in Eyern, aber weil diefen eine dickre Schanle fehlt, und die darinn enthaltenen Zungen fihon fehr aufgebildet find, Fo werden die Hüllen bald nach der Geburt durchbrochen. Etwas Aepnliches ſcheint and) bey den. Vipern Statt zu Finden, weil fie, wie fchon vorhin bemerkt wurde, nach Mangili’s Beobachtung einen Dotterſack, (den er Mut terfuchen nennt,) mit auf die Welt bringen. J 2) Die Entwickelung der, Eydechſen im En erfolgt viel langfamer als die des Hühnchen: fie brauchen nach den Beobachtungen des Hrn. Prof. Studers, der ſich viel mit der Naturgefhichte diefer Thiere beſchaͤftiget hat, von der Zeit any wo die Ener gelegt werden, zwey bie drey Mo- nate zum Anskriechen. Eben diefes haben wir an den Eyern der Eoluber Natrix beobachtet: wahrfeheinlich fteht dieſes mit dem Mangel an einen Dottergang und: ihrer Ernährung Hop durch Einfangung mittel der Nabelge: Eröggefäße in urſachlichem Zufammenhange. . [Warum denn nicht Lieber mit dent Mangel an Brutwaͤrme? 5 Die Eydehfen bedürfen zu ihrer Entwicelung wer niger Wärme, aber mehr Feuchtigkeit, als die Vögel; in trocener Luft fehrumpfen die Eyer der erfiren zuſammen und fierben ab; eben fo die der Coluber Natrir, doch wir derſtehen diefe, wenigſtens immer einige, von der Traube, zu welcher fie verbunden find, länger der Trodenheit als die Endechfeneyer, wovon der Grund theils in ihrer dick⸗ ren Schanle, theils in der angegebenen Verbindung ders felben, liegen mag. — | 4) Da die Eydechfen ihren Dotter noch vor dem Aus— Eriechen faft ganz aufzehren und da fie den Fleinen Reſt Beffelben nad) dem Ausfriechen fait ganz entbehren Eonnen, fo hat man ſchon wegen diefer Umpfände anzunehmen, daf fie mährend ihres Aufenthalts im Ey einen höhern Grad von GSelbftftändigkeit erlangen, als die Vogel, von denen felbfi diejenigen, welche fogleich nach dem Auskriechen ge: hen und freien Eönnen, wie die Hühner, der Aufnahme des Dottere in den Unterleib als Nachhülfe ihrer Ernäh- rung nicht entbehren koͤnnen. An diefe Vergleihnng der Entwicelung der Eydech— fen, mit der der Vögel, ſchließen fih noch folgende allge: meine Betrachtungen, über die Hülfsorgane der Entwicke: lung bey den höhern Thierklaffen überhaupt, an. Alle Thiere diefer Klaſſen find nehmlih, nach den bisherigen Unterfuchungen, während der erſten Periode ihz rer Bildung, fie mag num in einem eigentlichen En, oder ihn muͤtterlichen Uterus gefchehen, zunächit vom einem Am⸗ Hion umfehloffen und fiehen durch zwey von einander un- terfchiedene Gefaͤßordnungen mit eben fo vielen membra- nofen Drganen, nehmlich einer Dotterhaut und Chorion, oder wenigſtens einem Analogon derfelben in Verbindung. Das Amnion der Saͤugthiere entfpricht völlig dem der Vögel und Meptilien; die Dotterhaut der Tegtern findet ihr Analogon an dem Nabelbläschen der erfiren und das Chorion der Säugthiere reprafentire das gleichnamige Dr- gan der Voͤgel und Reptilien. Ueher die Verrichtung des Amnion twiffen wir. bie jet weiter gar nichts, als daß es zum Schug des zarten Fötus dient. (Oho!] > Bez Die Beſtimmung der Dotterhaut iſt außer Zweifelz das erſte Entſtehen des Blutes in der Figura Veno der Urfprung ihrer Gefäße aus denjenigen Stämmen, wels he die wichtigſten Orgaue der Verdauung verfehen , der Fortfaß des Bauchfells, der fie begleitet, die Art, wie fie. ſich auf dem Dotter verbreiten, in ihn einfenfen und wie die Kügelchen deffelben fich auf ihre Wandungen anlı 1 das allmählige Verfchwinden. von dem Dotter, waͤh ihrer Thaͤtigkeit, vorzüglid) aber der unmittelbare Zuſam⸗ menhang diefer Haut mit dem Darmkanal durch den Dot⸗ tergang bey den Wögeln und. die Werähnlichung diefes Ka— nales mit dem Darme felbit nach dem Auskriechen des Hühnchens, beweifen hinlänglich, daß die Hauptverrichtung diefes Organs in Zufuhr des groͤbren Nahrungs— ſt offs gu dem Körper, und, weniafteng in den frühften Zeiten diefer Epoche, in Bereiten von Blut aus demſelhen befieht u). — Bey dem Nabelbläschen der Säusthieve finden freilich keine ſolche genuͤgende Bewei ſeiner Verrichtungen Statt; indeſſen iſt es doch ‚chen fo - gefaͤßreich, die Staͤmme feiner Gefaͤhe haben denfelben 1 ſprung, mie die der Dotterhaut, werden auf dieſelbe Wei von dem Bauchfell bekleidet, auch iſt die. verhaͤltnißweiſe Lage dieſes Organs zu denen des Foͤtus eine aͤhnliche und es enthaͤlt, beſonders in der fruͤhſten Periode, ebenfalls ei⸗ ne Fluͤſſigkeit, Alle dieſe Umſtaͤnde berechtigen zu Der, Ver⸗ muthung, daß diefes, bey den Gäugethieren ſo allgemein vorhandne. Organ die Blutbereitung überhaupt und wenige fiens in den frühften Perivden des Embryo, wo es mif Fluͤſſigkeit angefüllt iſt, die Ernährung deffelden auf eine ahnlihe Weife vermittlen dürfte, als es die Dotterhant der Vögel und der Reptilien bis zum Augkriechen derfelben thut. Uebrigens wäre es wohl möglich, daß bey einigem Gattungen von Säugethieren, namentlich den Wiederfäus ern, deren Nabelblaschen fo früh verwelft, Diefes Organ, wie fo manche andre in der Reihe der Thiere vorhandene, kaum etwas mehr, als ein Zeichen durchgreifender Bil- dungsgeſetze darftellte, [Darüber wiffen wir nichts weiter zu fagen, wenn wir nicht heifer werden wollen.] Was endlich das Chorion anbetrifft, fo Eommten dier fen, in den Klaffen der Vögel und Reptilien wahrſchein⸗ lich zweyerley Verrichtungen iu. ’ 1) Auf der einen Geire nehmlich neifen fein Zuſam⸗ menhang mit der Eloaca diefer Thiere und die Befchaffen- heit feines Inhalts darauf hin, daß es als Behalter von Auswurfsftoffen dient. IIn die Numpelkannter.] ; 2) Auf der andern Seite aber fprechen mehrere Un: fände dafür, daß es zur Aufnahme luftfoͤrmiger Stoffen diene, und fomit ald Stellvertretendes Drgan fuͤr die noch unthätigen Lungen des Fotus anzufehen ſey. Diefe Um⸗ ftände find folgende: ri a) Seine Sage nach auffen und fein genaues Anfchlier ven an die Bedeckungen des Eys, zu der Zeit feiner voͤlli⸗ gen Entwickelung. " b) Geine aufßerft gefäßreiche Textur, welche die Auf: nahme von Infrformigen Stoffen in das Blut begünffigen müffen, und ſchon auf den erften Anblic€ an den Bau der Lungen erinnern, c) Die Art, wie feine Gefaße mit dem Gefaͤßſhſtem des Foͤtus zuſammenhaͤngen; jo wie nehmlich die Arteria m SERIES die Fortſetung des Stamms der Ge⸗ Eröeichlagader und die Vena Omphalo-meferaica die bet 17 fortader if, eben e Arteriae Omphalo- Wacae Börtfekungen der Mo m und die-Vena Umbilicalis An ia Fotefenungen" der üntern, Hohlvene 08 Fötue. ‚Din, nad ©. 105 der Pfortader!?] — Die: fe Einriötung i alfo fehr dau geeignet, jede Veraͤnde⸗ rung, das Blut in dem Chorion erleidet, in Kurz em heran Bintmaffe des Foͤtus mitzutheilen. D Blumenbad will an dem Chorion des Hühn- du ei bemerkt haben, daß dic Venen deffelden hel⸗ vöther Blut, ale die Arterien führen und wir 1b haben” dieſe Beobachtung, an mehreren Hühnchen ber et_ gefunden, was auch 59 aller d egen. einwenden ag; — auch ſtimmen hiermit die Verfuche der Mitglie⸗ I er Koͤnigl Sinifh. ‚Gefellfhart der Wif- Waften über ‚die Entwickelung des Huͤhnchens in überein. fofetn ; ma denſelhen atmoſphaͤriſche Luft da⸗ Bewer it und in den irtefpirablen Luftarten nicht or ſich geht. 9. Ehen diefe Derfehiedenheiten zwiſchen Blut der Arterien und Denen des Chorion, glaubten ir an niehreren Endechfenenern zu bemerken. 5 Da übrigens die Ener der Eddechſen und Schlangen an trocknen Drten fü feicht einfhrumpfen und abfterben, während ſie in der Feuchtigkeit geſpannt bleiben und fort⸗ eben, fo darf man annchmen, daß wenigſtens in dieſer =) klaſſe den Chorion Jauch die, Aufnahme von Feuchtig⸗ eeit nme. — Vielleicht nimmt es fogar gegen die Zeit 5 en hin, einen Theil von der Subſtanz der haale ſelbſt und ſomit gröbre Stoffe auf, in fofern dann efe Schaale viel dünner, als vorher erfcheint. L? Die ache ei wahrfcheinlich , in man koͤnnte fagen gewiß, fo: Lurche athmen die Luft aus dem Waffer wie die Fis he; bey dem Olm, der Sirene dauert diefes immer, bey Mol [chen und Sröfggen nur cinige Wochen, bey den andern nur im Ey.) Auf das Chorion von den "Säugthieren yaffen nun freylich die weniaften von dieſen Bemerkungen. Allein ſei⸗ ne Lage nad) aufen, fein gefafreicher Bau, vor allem aber er Zuſammenhang dieſer Gefaͤße mit dem Gefaͤßſyſtem Foͤtus weiſen doch auf eine bedeutende Analogie mit m a der Vögel und Neptilien hin. de; | e Ernährung des Foͤtus, zu welcher das Chorion der Vögel und Keptilien wenig oder nichts beytragen Fann, iſt bey den S Sängthieren dieſem Organ und ſeinen Anhaͤn⸗ gen faſt allein uͤberlaſſen Ldas wäre fchlimmt], und die der Dotterhaut analoge Vehcula umbilicalis tritt in dieſer inſicht ſehr früh zurück. Dagegen iſt die Aufnahme excrementitieller Stoffe bey en Saͤugthieren dem Chorion ganz abgenommen und "eignen Organ, der Allantois übertragen, welche dann die, unmittelbare Fortſetzung des Uracıns, aber doch — an die Ke Dan, Se ee Berfuche, welche diefelbe‘ 12, ® dem Ausbrüten von Eyern in Gasarten, die zum Brennen untenslic, find, bat anfellen laf- —9— von P Biborg, in deffen RT Woyandlhngen für ‚Thieräsite und Oekono— wen,4® ©: 4. 3 18, Sat — * 144 in der Hoͤhle des Chorion enthalten iſt. Hingegen andere. Saͤugthiere / w wie das Pferd, der Hund, die Rage u. ſ. w— ja der Menſch ſelbſt, aͤhneln in dieſer Hinſicht den Voͤgeln und Reptilien mehr, ſofern fie keine vom Chorion getrenn⸗ te Allantois erhalten ‚haben , fordern dieſe nur ein ea Veberzug deffelben ausmacht. LO Cerodon Db dieſem Organ en bey den Gäugthieren —* der. Reſpiration aͤhnliche, Functivn zugeſchrieben werben kann, oder nicht, das iſt noch aus zumachen [Ei!J. Zwar will Bichat einigemal bey Foͤtus von Säugthieren be⸗ merkt haben, daß das Blut der Nabelsene eine hellere Far⸗ be gehabt, als das der Nabelarterie, allein dieſe Behaup⸗ tung hat zu vielen Widerſpruch gehabt, um ohne weitere Beftaͤtigung angenommen werhen zu koͤnnen. Wir ſelbſt konnten das Blut dieſer Gefaͤße bey den noch lebenden Fötus von Meerſchweinchen nicht verſchieden gefaͤrbt fin⸗ den; aber da wir den Uterus yon der Mutter dieſer Thie- te erſt nach Toͤdtuug derfelben geöffnet batten, fo entſchei der diefe Berbachtung eben ſo wenig, wie alle andre auf aͤhnliche Weiſe angeftelite. Auf Eeinen Fall Eönnte man ſich dieſe Erſcheinung aus den gleichen Gruͤnden erklaͤren, wie bey den Voͤgeln und den Eyerlegenden Amphibien; und eg ift in diefer Hinficht immer ſehr merkwuͤrdig/ daß bey den Saͤugthieren ein weit groͤßrer Theil des Nabel⸗ venenbluts durch die Leber geführt, auch weit mehr Meco— hium in ihrem Darmkanal gegen das Ende der erften Ent: wiefelungsperiode gefunden wird, ale bey den Vögeln und Reptilien. Man Eönnte nehmlich hierauf die Vermuthung gründen, daß bey den ungebornen Saͤugthieren die Leber felbt mehr als vicarivendes Drgan für die Lungen einger treten fen. [Daß das Chorion Foͤtus⸗Kieme iſt, glauben wir über allen Zweifel in Sieboldg Lueina ILL, bewie⸗ fen su haben.) Bericht Ueber die Abhandlung von Dutrochet Arzt u Cha- teau-Renaud: betitelt: Unterfuchungen über die Fo: tushüllen v. G.. Cuvier. (Mem, du Mus. Vol. III. Cah. ı. 82. i817. Diefe Abh. ward dem Inſtitute fihon vor faſt 2 Jah⸗ ren vorgelegt; da aber die Beurtheilung derſelben eine Menge Unterſuchungen erheifchte, wovon einige nur im Frühling angejtelt werden Fonnten, und da die Ereignife der beyden letzten Fruͤhlinge friedliche Beſchaͤftigungen nicht beguͤnſtigten; ſo waren wir gezwungen, dem Verf. weit ſpaͤter die ihm gebuͤhrende Gerechtigkeit widerfahren zu laſſen, als es die Wichtigkeit ſeiner Beobachtungen er⸗ forderte. Indeſſen iſt dieſe Verzoͤgeruug nicht ohne Nusen - geweſen und hat uns mehrere Gelegenheiten verſchafft, die ſe Materien gruͤndlicher zu behandeln. Ein junger Arzt, Piard, Freund von Dutrochet, und mit deſſen Verfah? rungsart bekannt, iſt bey feiner Anwefenbeit in Paris ung behilflich gewefen, uns in Die Arbeits-Art jenes Beobach⸗ ters hinein zufinden, und unter denſelben Umſtaͤnden ſie auf gleiche Art anzuwenden. Da wir uns einmal diefer Arbeit unterzogen hatten, fo verſchafften wir ung Foͤtus 8 1153 son verfchiedenen Gattungen, die Dutrocher nicht unter: fucht hatte, und deren Bau die von ihm aufgeftellten Re— geln in einigen Fällen modificieret; kurz, ich fehe mich im Stande, meine Arbeit in 2 Theile zu theilen:; die erfte foll die Analyfe der mir überfandten Abh. und mein Darüber gefälltes Urtheil enthalten; der andere meine eigenen Be— obachtungen, welche mehr oder weniger genau denen des Verfs fich anfchliefen. M. Dutrocher wi zwifchen ven Hüllen des Foͤtus der Lebendig gebaͤhrenden und Eyerle— genden Thiere, eine vollſtaͤndigere Aehnlichkeit finden als die, bisher bekannte Enehmlich ihm und feinen Landsleu— ‚ten]. Deßwegen fangt er mit einer neuen Befchreibung des DBogel-Eyed und der durchs Brüten darinn bewirk- ten Verwandlungen an. Bekanntlich ift die Schanle des Eyes innwendig mit einer undurchfichtigen Membran überzogen, die aus zwey Häuschen befteht, deren inneres von dem aͤußern fich am fumpfen Ende des Eyes, durch Verdunſtung eines Theils des Eyweiß Iostrennt, und auf diefe Art an jenem Ende einen mit Quft gefüllten Raum laft. Innwendig in dieſer erſten Hülle befindet fih dag Ey— weiß oder Albumen, welches ſelbſt in drey nach dem Grade der Fluͤſſigkeit ſich unterſcheidende Schichten getheilt iſt. Mitten im Weißen iſt das Gelbe oder der Dotter, an ſei⸗— nen beyden Polen mit 2 GSträngen, Chalazae genannt, aufgehaͤngt, welche unregelmafig angefchwollene Verlänges rungen feiner außern Membran zu ſeyn fcheinen. Nachdem D. diefe befannten Sachen angeführt, ber merft er, dieſe außere Membran des Dotters fey doppelt, oder, wie er fich ausdrückt, der Dotter fen außer feinen ei: genen Membranen noch mit 2 Epidermen überzogen, die ſich auch über dag Junge augbreiten, von biefem aber nach und nach fo wie feine Theile jich vergrößern, durchbrochen oder jerriffen werden. [Dieſe Behauptung ift neu, und gehört Dutrochet, ob fie aber wahr, ſollen uns Döllinger, Pan— der und d'Alton fagen.ı. Wirklich zeigen fih unter diefen beyden Epidermen und oben auf dem Dotter die erften Spuren des Kichelg, ſo wie des ſchoͤnen Ader-Kreifes, mitteld welches das Ki— chelchen mit dem Dotter zuſammenhaͤngt, und der von den Alten Figura venosa genannt wurde. In den erfien Ta gen des Brütens löft die Chalaza des ſtumpfen Endes fih ab, Löaran beliebt es ung zu zweifeln. Die Chalazae find wohl nicht bloße Aufhängbander, -fondern Entwicke— lungsorgane wie alle andere Hüllen, Wie übrigeng Chal, des ſtumpfen Endes reifen foll, verftehen wir nicht.) Der Theil des Dotters, anf dem der Fleine Embryo liegt, na- hert fich der Schaalenhaut und der Gegend, die mit Luft gefüllt iſt am fiumpfen Ende des Eyes. Der Theil vom Eyweiß, der diefe Stelle des Dotters bedeekte, entfernt fich nach und nach; fo wie das Ader-Feld ſich über den Dotter verbreitet, zieht das Weiße fich zurück; es wird faft ganz von dem Gelben, das an Umfang und Flüffigfeit zunimmt, abforbiert, und das Wenige, was davon übrig bleibt, wird nach und nach ſammt feinen Membranen und den Epider- men des Gelben gegen die Chalaza des fpiken Endes hin- gedrängt. [Mit den Epidermen des Dotters! Wie mag dag zugehen? Berften fie uͤber dem Aderfeld 2]. Wahrend diefer Zeit waͤchſt das in fein Amnios [Hier wur Ri: Y fräfe es alfo ſchon im Amnion/ nah Bf aber und vpa der ſell ja das Amnion zuerſt als eine, Kappe entkehen und nur nach und nach eine ganze, gefchloffene Blafe © wer⸗ den) eingehuͤllte Kiel; die Oberfläche des Dotters hoͤhlt fh zu einer feiner Groͤße angemeßnen Wiege auge, worinn es liegen bleibt; die Gefaße, welche es an den Dotter hef⸗ ten, werden dicker und breiten ſich aus; aber der merk⸗ wuͤrdigſte Punet ſeiner Geſchichte, und deſſen Aufklaͤrung Dur. ſich hat am angelegenſten ſeyn laſſen, if die Enrz, wickelung einer Blafe, die gegen das Eude des Aten Be] brütungstages aus dem Abdomen fehr Flein hervaral kommt, die Epidermen des Dotters zerreißt Lalfo find fie wieder daranf!], und mit erfiaunlicher Schnelligkeit wächtz indem fie fich einerfeits ztwifchen dem Kichel und den Dot: ter, andrerſeits zwifchen. der Schalenhaut durch ſchiebt endlich bringt fie ihre Rander am fpigen Ende wie ein zugeſchnuͤrter Beutel sufanınen, und umgiebt auf diefe { Art das ganze En mit einer doppelten Membran, | von de im Augenblist des Legens gar nichts zu fehen War. I Die Nabel-Vene und Arterien vertheilen fich ganz in diefe Blafe, und bilden darinn eines der fchönften Gefaͤß— Netze, das die Anatomie zeigen Eann. [Hier wuͤnſchten wir zu erfäbreg: in. welches. Gefük diefe Vene das Blu führt.) Der Ader⸗Kreis des Dotters, in feiner At nicht Weniger khön, beſteht hingegen ganz aus ‚Gefäßen, welch denjenigen analog ſind, die man bey dem Wenſchen und den Rierfüglern Omphalo-Mefentericae nennt, dag heißt, die von den Arterien und Venen des Gekroſes kommen. [Das iſt die alte Sage, Pander und Doͤllinger aber, ebe — dieſen Gefäßen andere Verbindungen. Wer hat Fe t? u Die Blaſe von der wir reden, haͤnat mit der Cloake des Kichels durch einen der Blaſenſchnur Ihnlichen Kanal zuſammen, während der Dotter, wie jeder weiß, mit dem Darmkanal log ift, und der D ren jener Klaffe, fannt.] 4 D. hat dieſe Aehnlichkeiten durch eine Reihe fehr & ber rückfichtigender Beobachtungen dargethan, die gar Erinen Zweifel mehr über ihre Ergebniffe übrig Inffen. [Warum hat man dieſe nicht mit abgedruckt ?7.. Ihr DVerdienft im Anfehung der Genauigkeit und Wahrheit, iſt unbeftreibar. Um fie in Anfehung ihrer Neuheit zu würdigen, halte ich es für noͤthig, die Geſchichte der Fund gewordenen Mey⸗ nungen der Naturforſcher uͤber dieſen Theil des Eyes u zunehmen; meine Darftellung wird zeigen, daß in dieſem Falle, ſo wie in vielen andern, die Beobachter, oft der Wahrheit ganz nah, Nieder durch irgend eine, vorgefaß Mennung oder Mangel an Aufmerkfamkeit davon ahgele tet worden find. ö Arifioteles, der erſte, welcher die Entwickelung des Kichels beſchrieben bat, kannte diefe allanlsidifche Mentz bran ſehr wohl, ſo wie fie um die Mitte”der Bruͤtung bes fchaffen if. An mehrern. Gtellen CHist, ans VL )| foricht er von 2 Gefäßen, „die durch den Nabel gehen u wovon eines zur Dotterhaut läuft, das andere fich zu der Membran begibt, welche ſowohl die des Dotters als audi] \ die dem Thierchen eigene Coder dag Amnios) umpülltz| otter dem; was man bey einigen Thie— Veficula umbilicalis nennt 72 bran uͤbrigens, die werfhieben von der Schaa⸗ zu Eile eo fact fogar, nad dem, was er weiter unz *— ‚daß diefer große Raturforfcher fehr wohl wufte, me allan toidiſche a dran nicht immer fichtbar iſt. Fr tee nurn icht eutlich genug, die weiße Feuch⸗ gk— ns welche fie. entsält, von der, woraus das gewöhnliche Beiße, im. Ep, oder das Glahr befteht, und das Zweydeuti⸗ e di edruͤcke hat in ber Folge wichtige Irrthuͤmer erurſacht, die jene Ausdruͤcke zu woͤrtlich nah⸗ PS ius ab. een KOper. ed. Lugd: Bat: p. Bit int su glauben, daß das Albumen im bebrütes ten ( Ey noch eine Membran erhalte, um die Nabel-Gefäfe ‚tragen. ; Marvey ſcheint nirgends die Flüfigfeit der Allantois Eyiweiß unterfehieden zu haben; er ſchließt fogar mit ne ten Worten ‚aus der gleichen Bertheilung der Ger fäße an das Eyweiß und den Dotter, daf das erfiere cben ſo wie der. andere zur. Ernährung des: Kichels beytrage. (Exercic: de Gen: an:) Steno ift der Erſte, bey dem ich dieſe Art des Hervors fpriefene der Allantois erwahnt finde. Er fagt, man fieht gegen den dten Tag in der Gegend. des Schwanzes ein om Amnios — Blaͤschen Hays flarer Feuchtig- keit ſere Blättchen der * gewordenen Allantois; ‚er gibt im fogar weiterhin den Nahmen: Membran des Eyweiß : Ger: Blas: Auat: anim: 249 es feq:). " Needham verfallt ausdrücklich in denjelben Irrthum. 8: hät die gefäfreiche Membran, die ſich nah einigen Brütungstagen unter der SchaalensMeinbran zeigt, und Bichts anders ik als jenes äußere Blärtchen der Allantois, für das feinfte Häuschen des Eyweiß. (Ibid; 255). .. Malpighi machte es wie, Steno; die allantsidifche Blaſe ſah und zeichnete er ſehr gut, ſo lange ſie klein iſt; ba er ſie aber nicht in ihrer Entwickelung verfolgte, ver⸗ läßt, ‚er fie ohne iu fagen, was aus ihr geworden. ifty —*— nachher vom Chorion als einer beſondern Mems van, und am Ende erwahnt er doch noch einer Allantoig, welche faſt das Ganze diefes Chorions ausfüllte, und wahr: ſcheinlich nichts anders ift als das innere Blättchen der wahren Allantois, deren Äußeres Blaͤttchen das Chorion if. Wirklich, wenn man auf den Sinn ſeiner Ansdruͤcke dringt, ‚Eönnfe man, glauben, er habe nur vergeffen. dieſe dentität des erfien Bläschens und der großen Hülle aus— druͤcklich aufzuzeichnen; wie kann man aber glauben, daß et feinen Leſern die nähern Umſtaͤnde einer fo. merkwuͤrdi— en Thatjache zu bemerken, vernachläfiget Hätte, wenn fie ihm bſt volltändig befannt. gewefen ware. Antoine Maitre- an. hatte ebenfalls ſehr gut den allantoidiſchen End in inem Entſtehen geſehen; da er. ihm aber nachher nicht wieder ſah, fo faßte er die ſonderbare Idee, er habe fi in den Bauch zurückgesogen und. fey dort zum Magen (Ge. zier) geworden, (Obserr: sur.lcs form: du poulet p. 147. et 149.) Der berühmte Haller felbfl, der befimmt mar die entität der Allantois mit dem angeblichen Chorion oder, ‚ne ganz andere Sprache. 115 fie er ses nennt, ber Membrana umbilic+ zu entdecken, gelangt zu biefer Entdeckung erft nad) viel Zeit und Beob- achtungen. In feinem erften Werke, über die Bildung des SKicheld, das 1758 zu Laufanne in 2 Bänden in ı2, franzöfifch erfihien, vermwechfelt er An manchen Stellen die Allantois, welche er NabelsMembran nennt; mir dem Ge: faße Ne des Dotters; er fah recht gut in den erfien Ta-- gen eine wahre Allantois, und gefteht, daß er gegen dag Ende der Bebrütung fie. verlaffen habe, Tu dag er damals nicht einmal bemerkt zu haben fcheint, dag fie nichts ans ders fen, als feine angebliche Nabel-Membran; in der La: teinifchen Ueberſetzung diefes Werfes aber, welche 1767 im ten Bande feiner Opera minora herausfam, führt er «iz Zwey Sahre Beobachtungen hate ten ihm endlich die Wahrheit gelehrt. Er ſieht daß feine Nabel-Membran. am. Ende des zten Tages fich zu seigen anfangt; er verfolgt ihr rafıhes Wachsthum. Den 10, Ing umgibt fie faſt das ganze Eyy uud er Fennt ihre Gefäße fehr gut; fie hat einen Urachus, der in Die Kloake aus— lauft. Endlich fchliegt er fein Capitel mit folgenden Wor— ten: „Machdem ich alles verglihen, behaupte ich, daß die Nabel-Membdran nichts anders if, als die Harn⸗1Blaſe loc: eit: pag. 551.) Es mare genauer gewefen, fie gleich Allantoig zu nen nen, um fo mehr, da Haller zugleich die wahre Blafe ber fehreibt. _ Aber jeder Anatom verſteht, was er hat fagen wollen. In diefer lateiniſchen Ausgabe finder er auch, daß der Dotter und deffen Figurn venosa, nur NabelsGckrögs gefäße bat. Das zweyte Werk u. Haller muß wenig gelefen worden ſeyn; denn gelehrte Männer druͤckten fich fortwaͤh rend. nicht genau auf, oder pflanzen fogar die vorher Berr- fhenden Irrthuͤmer fort! Vieg-d’Azyr unter andern, be- gnuͤgt ſich Needham abzufchreiben, und ‚glaubte daß dae ſchoͤne Gefaͤß⸗Netz, welches man nach einigen Bruͤttagen antrifft, nichts als die Entwickelung des erſten Entwurfs (des Embryo) fen, der in dem 2ten Haͤutchen der Schaale praͤexiſtierte; er fagt Eein Wort von der Allantois, und glaubt, daß die Blutgefahe des Dotters von den Nabel: Gefäßen Eomımen. (Sieh feine von Moreau gefanmelten Werke Theil IV. pag. 339 — 397 und 400.) Blumenbac, der die Geſchichte der Allantoide, ihr re Entfiehung, ihr raſches Wachsthum, ihre Athem- Verrichtung ſogar, genau Eannte, gab ihr doch nur die Benennungen CBergleihende Anatom. p. 528 und Abbild. Taf. 54 u. 64) Nabel-Membran und Chorion, welche beyde ungenau find. Beſonders if die erfie zweydeutig, denn das Engelb und nicht die Allantois entfpricht der Nabel-Membran der Saugthiere, wie Needham, Soͤm— merring und Blumenbach felbft es fehr wohl bemerkt haben. Auch v. Tredern nennt das allantoidifche Bläschen, in den Abbild. zu feinen Thefen über die Gefchichte des Eyes und des Brütens, die er 1808 ju Jena vertheidigt hat, Chorionz [Das iſt es ja auch, Uebrigens muͤſſen wir hier bemerken, daß alles, was H. Gr. v. Dredern in feiner Diff. vorträgt, ganz allein von ihm berührt, und ihn ehrt.) und Höchetter und Em— 8* 119 mert bedienen fich Eeined andern in ihrer Abh. über die Entwidelung des Eyes der Eydechfen, im 10. Band des Archivs der Phyſiologie von Neil 1810, Da indeh alle Diefe deutfchen Anatomen wohl wuß⸗ ten, daß diefes angebliche 1 Chorion nichts ifi, als ein Blatt der Allantois, da fie deffen Werhaltnig zum Urachus gut Fannten, Fann man ihnen nur einen Wortfiseit anhaz ben, fie aber Feines Jurthums bezuͤchtigen, wie Needham und * WAzyr, . ., der die Wahrheit eben fo gut Fannte wie fie, und fie — ausdruͤckte, war ohne ihren Benftand dahin ger langt L!Das glauben wir! Aber mas ermerft man durch Durchfchwagen?T. Denn man flcht leicht, daß feine Beob— schtungen ihm gänzlich allein angehören, und er Feine Werke gelefen, in deren ähnliche angegeben find. [Das iſt fhlechterdings unmöglich. Woher hätte er denn i B. nur Die Benennungen?] Wenn man übrigens den Berbachtungen v. Dutr. über dag Ey reine unbed: nate Neuheit abftreiten kann, fo muß man ihnen doch eine Genauigkeit, Umftandlichkeit und ungleich größere Deutlichkeit zugeſtehen, als bey irgend einem feiner Vorganger. Befonders hat er dad DVerdienft, jede Hauptfiuffe der Entwieelung durch idealiſche Umriſſe darzuſtellen, wodurch die Ideen weit beffer dargeftellt ·wer⸗ den/ als durch Worte und ſelbſt durch gewoͤhnliche Abbil⸗ dungen: [Warumn denn nicht niitgerheilt?] Go führt er uns durch alle Perioden der Bruͤtung, zeigt daß in den erſten Tagen das Sichel durch den Gefaf-Kreis des Dot- ters und die Nabel⸗Gekroͤſsgefaͤfe athmet Talleg wohlbekann— te, abgethane Neuigkeiten]; daf, Imenn man in diefer Per riode die Epidermis des Dotters wegnimmt man auch zu: gleich Die Chalaza mit fortnimmt, welches beweißt, daß fie en ur Epidermis beveſtiget find; daß die Abforbierung des Eyweiß durch den Dotter diefen aufſchwellt und macht, daß er vom Aten Tage’ an feine Epidermis fprengt, daß am Aten Tage die Allanteis aus dent Bauch hervor: kommt, ohne irgend eine Hülle mitzunchmen; daß fie die te Epidermis des Dotters am zten Tage durchbricht. Er jeiot wie dieſe Allantois anfangs alle ihr Gefafe auf der Dberflsche gehabt hatte, aber da fie ſchneller wachft, ſo ſieht es ang, als wenn ihre Staͤmme in ihr ſelbſt Tiefen, wo fie eigentlich nur Dutch ihre Doppelung ‚gehalten wer⸗ den. Den gten Tag überzieht fie die Hälfte des Eyes und dann wachfen die Gefäße des Dotters, die ſie bedeckt und deren Athmungs-Function fie ER weit lanafanıer. Den roten Tag gelangt die Allantsie zu dem fpiken Ende Bes Epos, nachdem fie alles überzogen haft. Ihre Rander verwachſen da auf immer, und fie uͤberzieht ganzlich dag Kiel, feinen Dotter, 048 liebrige yon dem Meilen, der Chalaza und Epidermen, mit einem doppelten haͤutigen Sack. Der aͤußere iſt das, was man Chorion oder Nabel— Membran genannt hat; der innere dag, was e beſonders mittlere Membran nennt. Waͤhrend dieſer Zeit hat der Dotter den groͤßten Theil des Eyweiß abſorbiert; ſeine beyden Epidermen abgeſtreift, die gefaltet und gegen die Chalaza des ſpitzen Endes ge— draͤngt ſind. Er iſt indeß, außer ſeiner eigenen Haut, welche ſich an die Haut der Daͤrme und das Daxrmfell der et Tor, mag, der dieſes BR “2 “ © Vat und ſich in die, die vom Darmfell (Peritoine intestina fottfekt, mit einer Haut übersogen, bie eine, ‚ Bertänge tg des Nippen-Felles ift, auf welche Hauf die mir * Me dran, das heift, das innere Blaͤttchen der 4 wie auch auf das Amnion, bald ſehr fett ankl 5 gibt, — ie müffen aber fin: En tungen anführen, die er über die von dem dußern fell entſtehende Dotterhaut angeftellt, und. Bruchfa J nannt hat. Es ſcheint uns, er habe ihn entdeckt. A ferien, dem Stiele [Pedicule, Dstterfanal] — ten Ende des Dotters ſchien ihm dieſe Haut ſich iu falten kommt, fortzuſetzen, fo daß an diefer Stelle eine Unter brechung des Zufammenhanges Statt findet, die man big: weilen wahrnehmen Fann. [Benn nie doch das u vers ſtehen wuͤßten!) Diefer, an der von der Allantois gebildeten mittlern Membran hangende Sack geht nicht fo wie der Dotter den Banch, wenn das Kichel aus dem Ey fchlüpftz er bleibt aufen, ſo wie das Aufere Blättchen dieſer feihen Allantois over das angebliche Chorion. In diefer Periode bemerkt man am deittlichften , dag der Dotterſtiel die gelbe Feuchtigkeit in den Darm ergieft. Diefe Thatjachen find neulich yon übrigens achtungswer⸗ then Beobachtern in Zweifel gezogen worden; allein wir haben ſie nach Dur! Angaben beſtaͤtiget gefunden. Sek auch ſieht man am beſten die Harnblaſe oder jenes An— haͤngſel der Kloake, wo der Urachus und die Harnleite ſich enden; ſie verbindet ſich mit dein Maſtdarm durch ei⸗ nen ziemlich engen Hals, der aber bald weiter wird, und ſich endlich in die geraͤumige Hoͤhlung der Kloake verliert, Darauf geht der Verf. zur Unterfuchung der Schlangen? Eyer über: diefe Eyer haben kein Weißes [%), aberD, hat 1 denfelben, tie in den Vogel-Eyern eine ‚Sihaalen- Mem⸗ bran gefunden, Vie aus 2 Haͤutchen beſteht; "eine innere ſehr gefäfreiche Membran, ungefaͤhr fo wie bey den RE gen das, was mar Chorion genannt hat, und die ebenz ’ falls von der Allantois herkam; ſo wie einen Dötter) in deffen ansgehöhlrer Mitte die Fleine Schlange in ihr Am—⸗ nios gehuͤllt Kegt. Die Allantois verbreitet fich da auch nach und nach; auch an ihr verbreiten ſich die Rabelgefaͤ— fe) indep der Dotter die Nadel-Gefrösgefäfe aufn mnt. Dieſer Dotter hat innwendig gefranzte Blaͤttchen wie bey Voͤgeln! er hängt ebenfo durch einen Stiel an dem Darm, sieht ſich auch in den Banıh, wenn das Thier ausge fchlüpft n.f.nm. Eine intereffarte Bemerkung iſt die, dap die Jungen, ſogar bey den Nattern, oder Eyerlegenden Schlangen, ſich zu entwickeln anfangen, ehe die Ever ger fegt werden; eine noch groͤßere Mertnürbigteitn die der Verf. anführt, iſt die, daß die Vipern, die man nur für ſcheinbar febendig gebährend hielt, daß heißt, deren Eyer aus ſchluͤpfen, che fie gelegt werden, den wirklich lebendig gebaͤrenden oder Saͤugthieren naher" ſtehen. 2 D. fand in einer im Monat Detober geöffneten Viper, ihre Zungen in ihren, Energängen frey von ihrer Schgale, 1 die sufanmiengetvicel£ and auf die Seite geſchoben war, ' aber eingehuͤllt in Ins 'fogenannte Chorivn, deſſen wir öfter u ige en ernähhe haben, und. dad an mehrern Puncten an den Händen des Eyerganges feſthing; doch war diefes Anhaͤn⸗ gen nur leicht, und dag Eherion war an den Etellen, wo es anbine, nicht dirfer "geworden. D. fchloß daraus, daß die Gefüfe des Ehorions etwas aus denen des Ehergan⸗ ges ziehen Eönnten, und die jungen Vipern fich zum Theil von he Saften ihrer Mutter und nicht einzig von dem Gelben der Ener nähtten, [DAS die Chorionsgefaͤße Kie— u find, und nicht Nahrungsfaftgefäße, haben wir bewie. fen, die Adern müßten mithin aus den Matterblute Cau- ehen, wag der Phyfiolog in diefer Thierklaſſe nicht "pbenhin zugeben darf. Die Sache verdient genauere nterfuchung. Daß die Haut an den Anhängftellen nicht dicker ift, beweiſt nichts gegen ihre Function wie Mutter: Fichen der Sängthiere, weil fich diefes bey Schweinen und Spferden nicht anders verhält.] J Da ich noch keine traͤchtige Viper Habe bekomnien koͤnnen, ſo kann ich uͤber dieſe Behauptung mir Feine Ent— ſcheidung ‚erlauben; , Indeſſen will ich bemerken, daß eini— ge Foͤtus von einer, großen auslaͤndiſchen Otter (Col: ti- grinus), die ich in. Weingeift habe, mit ihren Hüllen und in ihrem. „Eyergange, mir Feine directe Verbindung mie dieſem gezeigt, haben. Ihr fogenanntes. Chorion iſt bloß ſehr dicht davon umgeben, aber ohne Anhaͤngen oder ‚ges naue DBerbindungs ich, bin daher über diefen Punet noch ungewiß. Aber alle übrigen Beobachtungen des Vrf. über die Analogie. der Lage der Membranen und des Foͤtus der Schlangen und der Vögel, haben mir höchft genau geſchie⸗ nen, und ich darf. daher nicht zweifeln, . daß die bey den Beobachtungen; welche. er über die Eyer der Eydechfen ger macht hat, ‚wodurch. diefe Saurier, mir den, Eyerlegenden Schlangen in, cine, Carhegorie Eommen, derſelbe Fall ſey. Aebrigens finde ich dieſe letztern volkommen mit, deren, die. Höchketter und Emmert 1841 über denfelben Gegen: fand in der oben angeführten Abh. befannt gemacht ha ben, uͤbereinſtimmeud. 8 D macht aus dieſen Beobachtungen den Schluß; daß bey den Vögeln und den Feiner Verwandlung unterworfe⸗ nen Reptilien dag Amnios die cinzige Membran des 80: zus iſt/ welche mit der Srucht zugleich da iſt; daß die Ger faß Haute, welche su ihrer Refpiration dienen, nur fpäters hin fie umgeben, md auf Koſten und durch die Entwicke— Yung der Mantoie gebildet worden find, welche bey ihnen Den nen hat," als Nahrung gebend, Ath- Mungswerkzeug und Urinbehaͤlter. Der Schluß, welcher { "anf die Athmungs⸗Funetion der Allantvis besicht, fünme mit der von Blumenbach aufgeftellten Mehnung berein, und würde dadurch bewiefen werden Fonnen, daß Diefer Autor, ungeachtet der entgegengefesten Meynung won Halter behauptet, die Venen. der Allantois haben ötheres Blut als das der Arterien "cine Bemerkung / wel⸗ eHöhftetter und Enimert ben den Endechfen auch ig gefunden zu haben verfichern. Die Verſuche, welche Hiborg auf Befehl der Koͤnigl. Geſellſch. in Coppenha⸗ gen angeſtelt hat, und. mach welchen es bewieſen wärer daß die Eyer in irreſpirabler Luft nicht ansgebrütet wers den, würden derfelßen eine neue Stuͤtze geben. Aber man verfichert, daß Hr. Ermanz der gelehrte Phyſiker In 123 Berlin, ans entgegengeſetzte Erfahrungen angeſtellt, und in alen Gas Arten Kichelchen ausgebracht habe. [Wir befinden ung in der Lage, hieruͤber mehr Aus— kunft geben zu Finnen, als bie jegt jemand anders: In: dem ung Erman ſchon vor fieben Jahren auf unfern Wunfch mitgetheilt bat, mas er bis dahin gewußt. Geitz dem feheint ser aber die Sache nicht wieder vorgenommen fü haben, mas zu bedauern ift. Wielleicht beſtimmt ihre diefe Öffentliche Anmerkung zur Entfcheidung der Sache/ wozu wir unten noch einige Gedanken angeben werden. } Berlin d.2. Februar 1810. 2 MiE dem Wunfche und der Hoffnung Em. Wohl, baldig fi dag Endrefultat meiner Unterſuchungen über die Ausbrütung in irreſpirabeln Gasarten mittheilen iu koͤn⸗ nen; habe ich mich, wie Sie ſehen, lan g e genug herumge⸗ tragen, und am Ende doch noch vor der Hand getaͤuſcht. Diefe Verfuche haben in meinen Augen einen: vielfachen Grad von JIntereſſe gewonnen, ſeitdem Sie ihnen Shre Aufmerkfamteit fchenften: Dieß brachte mich zum Ent ſchluß, die Hauptreihe noch einmal durchzugehen, um eis nigen Einwendungen zu begegnen, Die mir gemacht wur⸗ den, und vorzüglich um mit der Genauigkeit, welche, Die neuen eudiometriſchen Methoden gewaͤhren, die chemiſche Conſtitution der Gasalten nach der Bebruͤtung su unter⸗ frchen. Aa NZ 4 Xp Das Mifliche und Widerwaͤrtige reiner Tage feit un⸗ fern Unfällen, bat mie. big jest nicht erlaubt, die fehr fehwierige Unterſuchung fo umfaſſend zu ernenern, daß fie meinen Zwecken durchaus genügte; eg gehören dazu neue Apparate, und eine beynahe unnnterbrochene Arbeit von 5 bis 6 Monaten, wo Die Aufmerkſamkeit Tag und Nacht auf den gehörigen Grad der Temperatur gerichtet ſeyn muß. Abgefehen aljo von der wirklichen Ausbrütung, die mir meiner jegigen Weberzeugung gemäß aller dings endlich gelungen if in. Wafferftoff, + Stickftoffs und Kohlenfaurem Gag, und zwar mehrere male, auf die ich aber vor der Hand noch nicht als auf etwas mit unbedings ter Facticität gegebenes dringen mag, wegen der Möglich- keit obiger Zweifel; fo halte ich folgende Saͤtze für ganz beftimmt wahr, weil ich menigftens keinen möglichen Grund einer Einwendung gegen Diefe Verſuche finden kann. — | i 1. Während der Bebrütung in verſchloſſenen Gefäßen findet. Feine Abforbtion weder der Atmofphärifchen Luft noch des Sauerſtoffgas ſtatt; auch wind Fein. Gae dabey erzeugt. 02, unbefruchtete Eher erleiden waͤhrend ber Bebruͤ⸗ tung den nehmlichen Gewichtsverluſt als diejenigen, wo— sinn ſich ein Junges ausbildet!! (Dieß iſt ſehr wichtig, und durchaus wahr.) IWegen Verdunſtung des Eyweiß.J 3. Das Ueberfirniſſen des ſtumpfen Theils des Eyes, wodurch während der gauzen Bebruͤtung das Eindrin⸗ gen der Luft in dieſe Region verhindert: wurde, ſchadete der Entwicfelung des Foͤtus nicht im mindeſten; zum Bez weis, daß die Luft, die fih in der Regel daſelbſt anſam⸗ melt, keinen wefentlichen Reſpirationsproceß einleitet. 4. Unbefruchtete Eyer in Sauerſtoffgas ausgehruͤtet 435 eichneten ſich in keiner Hinficht von ‚denen. Aus, die, in Atmofphärifcher Luft derfelben Temperatur ausgeſetzt wur⸗ den. J 5. Unbefruchtete Eyer in Sauerſtoffgas waͤhrend der Bebruͤtuug geſperrt, erſcheinen nad) 2ı Tagen eben fo frifch, als wenn man fie in Atmofphärifcher Luft, bebrü- Get haͤtte. : Die Eopenhagener Aeademie bat meine Verfuche wie: derholen laſſen. Es ift ihr nicht: gelungen, die Ausbrüs tung in. ierefpirabeln Gasarten zu erzielen Cauch mir woll⸗ te es die erffien 6 Monate nicht gelingen wegen der unglaublichen Schwierigkeiten, auf die man überall Höfe): Sie Hat aber gefunden, daß Sauerſtoffgas und Atmofphä- tifche Luft, worinn in verfchloffenen Gefäßen Eyet wirk— lich bis sum Ausſchleißen bebrütet wurden, nach dDiefer Periode durchaus unverändert waren, und eben fo rein wie vor dem Verfuhe. Wenn dieß if, fo muß durchaus ihr Nicht-Gelingen in irreſpira⸗ bein Gnsarten, von unmefentlichen Zufälligkeiten abhans gen. Denn wie follten, ohne wechfelfeitigen Einfluß, d. bir ohne eorrefpondirende Aenderung der chemifchen Conftitus tion, die refpirabeln zur Belebung des Drganism bey⸗ tragen? Baͤckt etwa der Nahme Lebensluft die Kuchen, und ſchwellt fie das Wort Stickgas? Sch koͤnnte alfo ger troſt mich über dem Einwurf der Eopenhagener beruht: gen, und ihren Gegenverfuch geradezu als die Beftätigung des Meinigen geltend machen: ich. begebe mich doch gern meiner Befugniß auf diefe dinlektifhe Rechts-Hilfe, und werde felber directe Verſuche über die Conftitution der Sasarten nach der Bebrütung vornehmen, um fo mehr da ich begierig bin, nebenbey den Einfluß der reisenden Potenz sen in Dampfgeftalt auf die bebrüteten Eyer wahrzuneh— men. Da es möglich if, daß ich post varios easıs kuͤnftigen Sommer endlich Muße und außere Begünftigung zu diefer Arbeit erlange, fo würden mir Ihre Anfichten, Borfchläge und Erfahrungen ungemein erfreulich ſeyn. Sch. habe vor der Hand einige leichtere Unterfuchungen derfelben Art mit Enern der Inſeeten und Mollusken ein? geleitet, und. hoffe fo das Problem in feiner Allgemeinheit behandeln zu koͤnnen. — Warum ich Ihnen aber jekt fchreibe, ohne jedoch, Meinen Wünfchen gemaͤß den Shrigen noch Genüge leiſten gu Eönnen, ift der Wunfch, Gie auf eine Abhandlung von Rossi (Memoixes de l’Academie de Turin T. VI, 1797- 1800) aufmerkfam zu machen. Es ift ihm gelungen, den Ovipartus der Vögel in einen Vivipartus zu verwandeln auf einem Wege, den ich beteits vor vielen Jahren erfons nen, und den ith Cuvier zur Realifirung vorgefchlagen, der aber feit drey Sahren nicht darauf Rüdficht nahm.) Kun enthält aber der erbärmlich verſtuͤmmelte und ver: Früppelte Auffag Bossis eine Welt von Problemen, von Paradorien, ich möchte fagen von Unmöglichfeiten, die er aber nicht einmal zu ahnen feheint, und mit Eeinem Worte berückfichtigt. — Ausgemacht iſt es, Daß man den Vivipartus bey Vögeln lange gekannt; wie denn auch der Zufau hie und da es bereits gethan hatte. Da aber diefe Conceptio abdominalis wahrfcheinlid im Ovario fiatt findet (glauben Sie etwa, daß uns Rossi darüber etwas fagt 2), auf Feinen Fall aber im Oviducto (denn diefer u 7 = E 124 war verſchloſen); fu eroͤffnet ſich hier eine Quelle der in- tereſſanteſten Wahrnehmungen. Noch habe ich die Hoff- nung nicht aufgegeben, Fünftigen Summer diefen Gegen» 3 fand zu behandeln, wenn fih mein Schickſal glücklich, ent cheidet.“ ar { Erman. Was die Abhandlung 5. Rossi betrifft, fo haben wit leider die Men, de Turin nicht; wir erinnern ang aber, fie. in Göttingen gelefen und daraus behalten zu haben daß die agsgebrüteten Eyer in der Bauchhohle der Henne gefunden worden. Hierbey iſt alfo nichts Wunz derbares. Bekanntlich if die Lunge der Vögel durchld- chert, fo daß die Luft nicht bloß in die Bruſt, fondern felbft in die Bauchhöble dringen Fann. Rossisg Beobach⸗ tungen beweifen alfo nichts fur die Möglichkeit, Eyer in | irrefpirabeln Gasarten auszubrüten. che darnach einrichten möge. Wir betrachten den Athem— proceß aufder Dotterhaut als ein Kiemen-Ath— men, den des Chorions aber als ein Lungene Athmen. Demmac glauben wir, jene ziehe den Sauer— foff aus dem fhwindenden Eyweiß, das dadurch jers fest wird, wobey andrerfeits Nahrungsfaft entſteht, wie Auf folche Weife Eonnte fic) dag Kichel ente wickeln ohne Zutritt der Luft, jedoch nur auf eine Weiler im terug. nicht auf 8 Tage. Sobald nehmlich die vom Chorion übere sogene AHantvis hervorkeimt, mas ſchon am 4. Tag ges ſchieht, fangt He an, Luft zu arhmen, und die Dotterger Doch wäre es nicht | fäfe in ihren Gefchäft nachzulaffen. unmöglich, daß die Dpttergefäße, wenn den Choriongefaͤßen die Luft genommen wiirde, den Foͤtus wirklich allein for lang erbielten, als es noch Eyweiß zu zerfenen yiebt. Das - bey muͤſſen aber die Jungen doch unfehlbar einige Tage Wahrfcheinlich würde die Wie weit . vor den Augfchlüpfen verreden. Chorionsblaſe fih auch nicht fehr ausdehnen. haben ſich alfo Ermans Eyer entwidele? Wie weit werden fich die entwickeln, die die Ehre erhalten, "von ihm nun als Zeugen verhoͤrt zu werden 2] Ohne dad, was mir von der Erfahrungen des Herrn Erman gefagt worden, würde ich noch einen Grund für die von Dur. beobachtete Athmungs-Function der Allanz : tvis gefunden zu haben glauben, men athmen, nehmlich Froͤſche, Kröten und Salamander, eine Structur gang verfchieden von der bey Thieren, die — Man ſieht da durch eine doppelte Hülle, wie es Spallanzanı ” ent: von ihrer Geburt an elafifche Luft athmen. deckt hat, den Keim der Kaulguappe, die mit ihrem Dotz ter eine Art Euglichter Maffe bildet ohne durch ein Gefäß oder irgend einen andern organiſchen Zuſammenhang mit den aͤußern Hüllen verbunden zu feyn, Die - auatomifche Unterfuhung zeigt, daß diefer Dotter nichts anders if, als eine Erweiterung des Nabrungskanald, der fich vers langert und darauf nach und nach zufanıntensicht, um Die Form anzunchmen, ſoll. Weder die Allantoid, noch die aus ihrer Entwicke⸗ lung entfpringenden Gefäß-Hüllen, noch die Nabel-Gefäße, - die zu diefen Hüllen hingehen follen, finden fih vor. Gra— de dieß hat auch einer von und Loch wohl Cuvier ſelbſtz im Bau der Eyer der Batrachier oder der Reptilien, welche anfangs durch Kies die der Darm der Froſchquappe haben Unſre Anſicht hierz über iſt ſo, und wir wuͤnſchen, daß Erman feine Verſu— — 155 | bey den Fiſchen beobachtet, und es iſt hoͤchſt wahrſcheinlich, daß der Grund diefer Aehnlichfeit: in den Verhaltniſſe der Refpirations-Organe liegt. Die. Batrachier und die Fifche, Br zum Athmen im Waſſer geeignete Kiemen haben, onnten hinlanglich die Wirkung des Sauerſtoffs in den Flüffigkeiten erfahren, welche ihr Ey auefüllen und die felbt unaufhörlich wiederasfanerfiofft werben Dusch die Abz forbierung des Waffers, worinn das Ey ſchwimmt; fie ber durften alfo Feiner Hülfe-Kiemen [Chorion] wie die Vogel und diejenigen Keptilien, welche nur Lungen haben, die bloß zum Athen elafifcher Luft geeignet find, deren fie fich nicht in der Flüffigkeit, worinn fie Reden, bedienen Eönnten. [Daran liegt nun wohl die Sache nicht, fondern ein Biffel tiefer. In der Natur if alles Stufe, die niederften Sleifchthiere werden fehon zum Ausfchlüpfen reif, durch die bloße Athmung mittelft der Dottergefäße, die nie fehlen; alfo eh es zur Entwickelung des Harnblafenchnrions kom⸗ men kann. Statt deffen treten die Kiemen am Kopfe ein die bey. den Fiſchen immer bleiben, bey »den Brufchen ESroſchartigen) aber meift bald verfchwinden. In den Kie- men. dauert der foetale Zuftand fort. Die Fiſche find im— mer Kichel, die ihr allantoidiſches Chosion nie ablegen.); 9,97. Dur, liefert noch im Vorbeygehen neue und ins fereffante Bemerkungen über die verwandlung der. Froſch— quappen. Sie geſchieht nicht, wie man glaubte [X und Swammerdam geſagt hat; durch Abwerfung ihrer erften Haut und fihefweifes Verlieren ihres Schwanzes, fondern Durch Vertrocknung der erftern und Abforbierung des legtern. ADas bat uns ya Röfel ſchon vor 60 Jahren gefagt.] Die Haut der Froſchquappe Vertrocknet auf dem Körper, wenn Die unter derfelben fich gebildeten. Vorderfüße durchgebro- hen find, und bildet eine Art von Epidermis auf demfel- ben, welche nur an den Vorderfuͤßen fehlt; auch iſt ihre Baſis immer mit einer zirkelfürmigen Narbe umgeben, die die Stelle ‚anzeigt, wo fie, durch die Haut durchgegangen Aind. Sie ſtecken in diefer Epidermis wie in einem Panzer. [Diefes ift neu.) Der Schwanz und alle der Froſchquappe angehörenden Theile, weit entfernt brandig zu werden, sie ben ſich nach und nach zuſammen, und gehen ganz in den ‚Körper ‘des Frofches über Lalt]. Dieſe Shatfachen habe ich befräriget, muß aber eine andern vom Verf. angegebenen widerfprechen. Nach feiner "Angabe lägen die Kiemen der Frofchquappe in der Paufen- Höhle. Dem ift aber nicht fo. Es find wie die Kiemen der Fifche Anhängfel des Zungenbeing, welche in 2 Geiten- Hoͤhlungen des Halfes liegen. Ich habe bemerkt, daß bey ge wiſſen Gattungen das Waffer aus dem Munde in diefe Kiemen koͤmmt, bald durch ein genteinfchaftliches unter der Gurgel- nn Loch herausgeht; daß aber, wenn einmal die Vor: füge unter der Hart vorgekommen find, fich an icder Seite ein befonderes Loch befindet, und alsdann das mitt: a reiner Es if bekannt, daß bey mehreren andern die Kiemen beyder Geiten nur ein an ber linken Seite fiegendes gemeinfchaftliches Loch haben. LA diefe Sachen klingen etwas ſonderbar. Wir dachten, Nitzſch müßte hierüber am beften Auskunft geben Fönnen.] So tie die Lungen fich entwickeln, ſchließen ſich die 126 Seiten⸗doͤcher auch, und die Kiemen, da fle zu nichts mehr dienen, werden reforbiert wie der Schwanz. Hr. Dur, ſchließt mit Beobachtungen über die Hüllen des Ford der Säugthiere, die ver nur beym Schaafe ber obachtet hat. LRonnte mithin nichts ſehen, was Bezug auf unfere Lehre hätte. Da ich diefen Gegenftand in der von mir angefündigten Abh. weitläuftiger behandeln, und dort die Foͤtus der Wierfüßler mehrerer Familien befchrei- ben werde, fo behalte ich mir es bis dahin wor, euch über diefen Theil der Arbeit des Verfrs zu berichten. Für jetzt kann ich euch mein Urtheil dahin ablegen, daf die Arbeit des Hrn Dur. merkwürdig if, voll muͤhvol⸗ ler und genauer Unterſuchungen und ſeht wiffenewürdiger Refultate, und des Beyfalls der Klaffe fehr würdig, ueber a die Eyer der Vierfüßler, v. Cuvier (Mem. duMus d’ hist. nat. 1817. III. 98.) Hieher Taf. I. Sch habe die Ehre gehabt, der Gefellfchaft von Dutro» chetg intereffanter Schrift, über die Foͤtushuͤllen Bericht abzuſtatten/ worinn unständlich und ‚deutlich die, beyden Pläne, welche die Natur bey den Enerlegenden Thieren im der Einrichtung jener. vorübergehenden. zur Erhaltung des Lebens, während eg durch den. freyen Gebrauchder äufern Elemente noch nicht: “anterhalten wird, noͤthigen Organe befolgt hat, auseinander gefert find. 1; Alle diejenigen Thiere, welche einmal von ihrer Mut⸗ ter abgeloͤßt find, mußten mie einem Vorrath von Nah— rung verfehen ſeyn, wodurch fie big zu dent Augenblicfe, wo fie ang dent Eye Eommen, erhalten werden; und hiefür iſt durch den Dotter, das heißt, durch den großen Sad, der mit dem Darım zufammenhängt oder wenigftens den Ger kroͤs⸗Gefaͤßen [2 überfüffigen Stoff zum Einfaugen dars bietet, geforgt worden ; aber bey denjenigen, deren Ath- mung nur durch elaftifche Luft in Thaͤtigkeit gefegt werden Fonnte, mußte noch ein Vorkehrung mehr getroffen werden. Sie mußten, fo lange fie im Ey bleiben, ein Hülfs-Organ haben zur Oxygenirung ihres Foͤtus, und fie erhielten in der That einen andern Sad, der mit ihrer Kloafe odet ihrer Blaſe in Verbindung ſteht, auf deſſen Oberflaͤche die Nabei⸗Gefaͤße ein verwickeites Netz bilden, das ſich nach und nach ausdehnt, zwiſchen dem Gelben und der aͤußere Eyhaut durchgeht, und den Einfluß der atmoſphaͤ⸗ riſchen Luft ſo nahe als möglich empfaͤngt Hr. Daur. hat, wie ich angeführt habe, dieſe Analo⸗ gien beym Foͤtus der Saͤugthiere zu verfolgen gefucht aber da er nur den des Schaafs beobachtete, konnte er fie nicht in ihrer ganzen Ausdehnung auffaffenz durch das Lefen feines Werkes angeregt, habe ich die günfigeren Ges legenheiten, welche mir zu Gebote fichen, benutzt, um das, was ihm abgieng, zır erfegen. Es find die Reſultato meiner Beodachtungen, womit ich die Klaſſe unterhalten will; ich bitte, dieſe Abh. als Fortſetzung oder ten Theil meines Berichtes anzuſehen. Sch habe meine Beobachtungen fo wie die im erſten Theile, mit Hrn Diard, der auch denen des Hrn Dur, beywohnte, angeftelt, a Unmoͤglich konnte man fich mit Geburtsͤhuͤlfe befchäftir gen, ohne mit einer gewiſſen Neugier die Huͤllen des Foͤ⸗ £us und die Mittel; wodurch er in der Baͤr⸗Mutter fich nährt; zu unterfüchens auch finden wir, daß fehon die Als ten in den früheften' Zeiten einige Kenntniß davon hatten. Galen, der größte Anatom des Alterthums, von dem uns Schriften übriggeblieben, ‚Scheine Diefe Organe bey ei: nigen Thieren fehr forgfältig beobachtet su-haben. In feinem Buche Anaromia ‚Matrieis, und, im asten Buche sten Kap. feines Usus: partium; beſchreibt etz aber bloß nach Thieren und befonders Wiederfänern, mit ziem⸗ licher Genauigkeit, eine erfie allgenreine, Hülle, welche ex Chorion nennt, und als ein Gewebe von Gefäßen dar⸗ freut seine zweyte / die nur Dem Foͤtus eigen, ik, und won ihm Amnios genannt wird; und eine dritte Darmähnli- che, welche swifchen den beyden liegt, durch den Urachus mit der Blaſe in Verbindung ſteht, und die er Allantois nennt. Er erklaͤrt, wie das, Chorion Durch. Cotyledonen, welche die Nabelgefaͤße des Foͤtus aufnehmen, an der Baͤr⸗ mutter haͤngt, und bemerkt ſchon, daß nach einigen die menſchliche Baͤrmutter Feine Cotyledomen habe (De Dis- gect. vulv. vers. fin. pag. 109.) ° , Die Anatonten / welche nach «der Wiedergeburt der Wiſfenſchaften auftraten, ſchrieben zu lange ben Galen ab ſelbſt bisweilen wann es ihnen ſchwer ward, das zu finden, was er ihnen angab. — We fal fieng an ſich feiner Autorität zu entziehen; er warf ihm oft mit Recht vor, Daß er die Gtruetur der Thie⸗ re für menfchliche angegeben habe; allein er ſelbſt war von diefent Vergehen nicht immer frey, und bat fich deſſen ber fonders in Anfehung der Hüllen, ohne Widerrede ſchuldig gemacht. In ſeiner erſten Angabe hat er nur Hüllen von Hunde befchrieben und abgebildet, : obgleich. er durch feinen Zeichner einen menfchlichen Foͤtus hat hineinbringen en. > —— um die Beſchreibungen und Benennungen des Galens auf ſie anzuwenden, nimmt er die ringfoͤrmige den Hunden eigene Placenta für das Chorion, das wahre mit dem aͤu⸗ Fern Blaͤttchen der Allantois gefuͤtterte Chorion fuͤr die Auantsis felbfi, und tadelt die Bemerkung des. Galens, daß die Allantois den Foͤtus nicht einfchließt bitter, ‚Die Boch in Anſehung der Wiederkaͤuer ganz richtig -ift. TDoch in Anfehüng:aller.] ı Dennoch. fast, Befal dort Fein Wort won der Nabel:Blafer ; dem. fo. merkwürdigen. Theile des Hundes, von dem es auffallend ift, „daß er dieſem he— ruͤhmten Anatomen entgangen, , Ex. verbefferte fich in fei- ger 2tem Ausgabe nur jur, Hälfte; denn indem er zwar Die Zeichnung der Placenta „berichtigte, brachte. eing angebliche Allantois hinein, die ‚deutlich. von jener. Nabel-Blafe des Hundes. hergenommen if, weiche er ‚anfangs nicht bemerkt a deckte die erfien Sehler des Veſal auf, ohne anzugeben, daß er einen Theil derfelben in feiner ten Ausgabe werbeffert hattes er zeigte an, daß bey ben Wiederfänern das Chorion eine allgemeine Hülle und Die Allantsis ein beſonderer Sad iſt; allein in Anſehung des Menfchen und Hundes behielt er die zuerſt von Defal gemachten falihen Anwendungen der Balenifhen Auss druͤcke bey. Nabelgekros⸗ Gefaͤße geſehen, erwähnt er doch gar nicht ber 2 A 28 . , Fallopius (Oper; 424.) bob ohne Ausnahme die Irr⸗ thuͤmer des Veſalz er. gab dem Chorion bey allen T ie⸗ ren feinen ‚wahren Nahmen; er. nannte zuerſt jenen fleis fhigen Theil, den, Veſal für das Chorion hielt, eg er beſtimmte wieder „das „deutliche ,Dafenn der Alantpis bey Wiederkäuern, laͤugnet aber daß dieſe Membran ſich abgefondert.. befinde bepm Menfchen, und denienigen Thie- zen, wo das „ganze, Chprion weder mit einer Placentq, noch mit Cotyledonen verfehen iſt, und glaubte ‚hingegen, das bey dieſen Thieren der Urin zwiſchen dem Chorien and dem Amnion ſich ſammle, worgus man ſieht, daß er in dieſer Hinſicht ein Pferd oder einen Hund unterſucht hatte. a | Eustachius fiheint die Haupt⸗Unterſchiede zwifchen den Hüllen bey Menfchen, bey Wiederkaͤnern, und bey Händen | wohl gekannt zu haben und ſtellte fie auch auf feiner 'ı4ten Kupferplatte dar; allein fein: Ausleger Albinus hat ſich fehr geivrt, da er der Nabel:Blaje den Nahmen Alantois gegeben. 2 #5 Arantius Jaugnete dag Dafeyn der Allantois und for gar des Urachus beym Menfchen, oder wenigfteng verſicher⸗ te er, daß durch’ den Urachus Feine Oeffnung gehe und er nur dazu diene, ' den Blafengrund am das Darmfell gu'der) feftigen. art a Fabricius ab Aquapendente fieng zuerſt an, dieſen Gegenfiand aus einem allgemeinen Geiihtepunete zu ber) trachten. Er unterfchied vollkommen die kuchenfoͤrmige Placenta bey Menfchen und Nagern, die zirkelfökmigen Placentae der Fleifchfreffenden, die Cotyledonen oder zahle teichen Heinen Placenten der Wiederfäner, endlich das Fei⸗ ne, Sammerartige oder die Fleinen Yufammengedrängten Körnchen, welche das ganze Chorion bey "Pferden und ' Schweinen bedecken, und ihnen fiatt Placenta dienen; allein er mar weniger glücklich bey den übrigen Theilen der Hüllen; er nahm die Allantois nur bey Wiederkaͤuern an, 10 fie nicht den ganzen Foͤtus umfchlieft, und laͤugnet fie allenthalben, wo fie gleichmäßig das Innere des Chori- ons and das Nenfere des Amnions übersicht, d. h. ri allen Thieren, die nicht "Wiederfanen und nicht zu den. Nagern gehören. Er iſt auch viel zu rafch in feiner Ber hauytung/ daß alle nicht wiederkaͤuenden Thiere einen Urachus haͤtten, tie der Menſch, der in mehrere Faſern ausläuft, und. den Urin anf eine unmerkliche Art zwifchen, Das Amnion und Chorion ergieße. Endlich, ob er gleich beym Hunde (Tab. XVII.) die, Nabelblaje, J Harvey; fein Schüler, der es ſich angelegener ſeyn ließ als irgend jemand, Die Aehnlichkeiten zwiſchen den Ey⸗ ern der. Vierfuͤßler und der Eyerlegenden aufzuſuchen, hat and) nicht von dieſer Blaſe geſprochen. Gauthier Need- ham ‚gehört ihre Entdeckung, fo mie die ihrer. Aehnlichkeit mit, dem Gelben im Ey. „Die Hunde, die Katzen, die Kaninchen, fagt er, baben 4Haͤutchen und 5 geuchtigfeiten, und an anderm Drtes die Allan tois der Hunde und Kaken gibt fih ab und Laßt swifchen fih und der Zone der Placenta eine Höhlung, welche der daten Membran bes ſtimmt if." ehr nahe —5* dies if: * Ausdruc. x 4 ‚Needham hat fogar die umgefehrte Lage der. Allantois und der, sten Membran LT. exychri] bey den Nagern gekannt, . denn anftatt daß bey den Fleiſchfreſ⸗ fenden die Ei: e die Andere einfchlieht, wird ſie bey den. umhuͤllt. Da er endlich geradesu bekennt, fer re Foͤtus mit ganzen Hüllen feriert , muthmafit.e 2 die. Allantois fich dort ebenſo wie bey andern Khierenpühe eine Placenta haben; fände, und die ganie ‚wirkliche, oder mögliche Höhlung, welche das Ehorion som Amnion trenut, uͤberziehe. ip Es iſt klar, daß Needham: dieſen Gegenſtand meiner Unterſuchungen vervollſtaͤndigt haͤtte, wenn es ihm bekannt waͤre, daß jene gte Membran, die er nur einigen en beylegt, fich bey Allen findet. ‚erkennt in. jener Abh. einen würdigen Zögling ie berühmten Schule, die von Baco begründet, von Fle erneuert wurde und unter ihnen Mitgliedern einen ey, Hooke, Willis: und Mayow zählt. Ich habe ſchon in einem andern Berichte zu bemerfen eit gehabt, daß auch in jener kleinen Abh. ‚die genauefen Nachrichten über die Schwimm »Blafe ifche- finden. n ſchenkte diefem Werf indeß wenig Aufmerkſam⸗ und lange nach Needham aufgeſtandene Naturfor⸗ verfielen in Irrthuͤmer, die er vermieden hatte; Boer- haave ſogar feheint die Nabelblafe des Menfchen für eis is gehalten zu haben; und ganz. neuerlich hat Lobſt ein diefelbe Meynung gehabt- Daubenton, der e Foͤtus fo vieler Thiere feciert: hat, feheint fie nicht ger fannt. zu haben / und. wenn er fie antrafy 3. B. beym Hun⸗ de,: hielt: er fie auch für eine Allantois: a bat Haller fie auch bieweilen verkannt, und a unſern jegigen Zeiten: ift man in Anfehung derſel⸗ neftere Ideen gefonmen, und Hr. Sömmerring und Blumenbach fheinen mir die erften zu fenn, welz che wieder darauf gekommen find. Indeß ſcheint es nicht daß fie die Allgemeinheit dieſes Organs hätten aufſtellen wollen. Nach ihnen kam Hr. Ofen, der nicht allein diefe fl gem einheit behauptet. und fie. durch mehrere Argumente, deren einige von feinen eigenen ‚und den: Beobachtungen Hterer - Autoren ' hergeleiter find, zu beweifen gefucht hat; llein er ift. nicht immer glücklich gewefen in der Unter⸗ fcheidung der werfchiedenen Haute, und beym Kaninchen B. hat er die. Allantoie für die Nabelblafe gehalten, ingenchtet. der entgegengefenten Beweiſe, die Needham bon gegeben hatte. [Er hat fie ja nicht felbft unterfucht.) Hr. Oken hat auch behauptet, Lnein! nicht behauptet, dern gefehen, -gentahlt, gezeichnet, aufgeftellt als That⸗ nicht ald Schluß. Doc mehr als genug hievon. Wellen Phyſiologie dieſen Zuſammenhang nicht glauben läßt; den wollen wir nicht befehren], daß die Nabelblafe m Darm hängt, micht nur durch Gefäße fondern auch ch durch einen Berbindungs-Stiel, : wie der Dotter der erlegenden s daß diefer Stiel an das Ende des Blinds Iris ibis. Left. u —* me —J 130 darms ſtoͤßt, und der Blinddarm ſelbſt immer ein Ueber⸗ bleibſel davon iſt. Er wollte dadurch eine in Anſehung der Voͤgel ſchon alte Behauptung von Wolff auf die Saͤugthie⸗ re anwenden, Cnein! das wollte er nicht! Er wollte nichts anwenden; denn er wollte nicht aus Vögeln auf Saͤug⸗ th iere ſchließen; fondern er hat in GSäugthieren unbefünsz mert um Vögel'gefehen, mas er gelehrt hat." Was gehen feine Entderfungen die Vögel an? Zur Betätigung dienen fierihm, aber nicht zum Beweiſe; mithin weit weniz ger zur Lebertragung), nehmlich: daß der Darmkanal feinen Urfprung aus denn Bläschen nehme. ISo? Wo fagt das Wolff. Ihr fast es nimm hinterher, da ihr unfere Entdeckun⸗ gen auf Wolff anwendet. Sept: feyd ihr Helden in Erklären Wolffs. Vorher Habt ihe in ihm Feine Splbe verſtanden!] Hr Kiefer kam zur Unterfiükung von Hrn Oken, indem er felbft beym Denfchen diefen Stiel des Nabelbläg- hens zeigen‘ wollte: aber diefen beyden Naturforfchern ı haben fiauf widerſprochen Hr. Hoͤchſtetter und Emmert, die in einer Abh. ex profello uͤber dieſes Blaͤs— den, worinn zuerſt 72217 die Allgemeinheit deffelben duch Beobachtungen vollkommen veftgefiellt worden Lift. völlig unwahr, und mar auch völlig unnöthig] zugleich verfichert haben, daß fein Stiel nur ein eingebil- detes Wefen fey, und es am Darm-Spftem nur durch die Nabelgekrösgefäße hänge. - [Diefe Lorbeeren goͤn— nen wir ihnen von Herzen, wofern ſich der noch lebende jetzt ihrer nicht ſchaͤmt, was wir doc fchier denken müffen, und zu feiner und ganz Tübingens Ehre gern denken wols len. Gollte ihnen jedoch Cuviers Gratulation lieber feyn, als unfer Wunfch, fo wünfchen wir auch) bepden Glück dazu. Diefelben Anntomen Eonnten nicht umhin auch von der Allantois su reden, und wirklich haben ſie dieſe Mem⸗ bran bey allen Thieren gefunden (Hiernach follte man wahrlich glauben, - ‚fie‘ hätten: es nagelneu gefunden. Sie haben fie allerdings bey. einigen Thieren auch gefunden, allein der Beweis für ihre Allgemeinheit bat wahrlich nicht nöthig gehabt, auf fie su warten]; fie haben ihr bey denen Gattungen, wo fie noch iweifelhaft war, ihren rechten Platz angewiefen, Eurg, wenn man einige etwas zu gewagte Aenferungen über das Blächen ausninmt, fo haben ſie in dieſer anziehenden Materie faſt nichts zu thun übrig gez laffen [fe!]. Diefe Aeußerungen wurden fpäterhin von Hrn Merkel in der Norrede zw feiner. deutfchen Weberfegung der Abh. von Wolff über die Verhältniffe des Dotters zum Darm, widerlegt: ſo daß in den Beobachtungen, die ich. der Klaffe mittheilen mill, wirklich wenig Thatfachen fich finden, die nicht fihon. irgendwo angeführt: worden wären; aber außerdem daß die neueften Werke, die ich eben erwähnt, in fremden Sprachen find, glaube ich nicht, daß irgend jentand eine fo vollkommene Reihe diefer Thatfachen gefe- hen, fie fo unter einem - allgemeinen Gefichtspunet aufgefaßt hatt !?3 und im Stande gewefen iſt fie in einer fo natürlie hen Ordnung darzuftellen SI); und fo fcheint in diefer Hinficht wenigſtens meine Abb. micht aller Aufmerk⸗ ſamkeit unmerth. Ich glaube als allgemeine Thefe hier aufftellen zu koͤn⸗ nen; daß die Eyer ber Saͤugthiere fo wie der Vögel und 9 351 x Lurche mit Lungen, befiehen aus: ıtend, einer allgemeinen‘ Hülle, die beym DBogel-Ey, Schaalenhaut, und bey dem der Säugthiere Ehorion genannt wird. [Das Paralleliſie⸗ zen der Organe ift fo Faum gu den Franzofen uͤbergekom⸗ mens und ſchon macht es Niefenfihritte. Wir haben es gewagt gu behaupten, daß Die Hirnſchaale parallel fey den Wirbeln, die Kiefer den Füßen, die Leber den Nieren, die Schmetterlingssunge den Kaͤferkiefern ud. gl, und jetzt wage man fehon das Chorion mit der Schaalenhaut zu pavallelifieren, dns Athemorgan des Foͤtus miteiner ſaſt unorganiſchen Haut, die das Sunge nichts angeht. Wenn man fie noch mit dem Uterus vergleichen wollte, fo ließe fich dafür noch anführen, daß fie wie diefer dem Foͤ— tus den Sauerſtoff liefert)5 26 einem Foͤtus ind Amnion gehülft, das nichts anders iſt als die Zuruͤckbiegung der äußern Haus des Nabelfranges 5 55 einem Gad, der mit einen Stiele am Grunde der Blaſe diefes Foͤtus veſtſitzt und Allantois genannt wird Lrichtig]s 48 einem andern Sacke, der durch Gefäße LI an dem Gekroͤſe des Foͤtus hanat, und durch ein oder zwey Bänder [!] an irgend einen Punkt des Chorions beveftigt if LCuv, wird ja ein Teibhafter Emmertianer!). Diefer Sad, bey den Saͤug⸗ thieren Nabelblaſe genannt, entſpricht dem, was man bey den Voͤgeln Vitellus oder [L!J den Beutel des Gelben- nennt, „und feine Bander den Chalazis dieſes Vitellus ; Ritellus wäre alſo nicht der Dotter, ſondern der Dotter- ſack! Der. zweyte Theil obigen Satzes iſt richtig, der erfte falſch.J a beyden Saͤcke find unendlich verfchieden in Lage. und Größe. Der eine ſcheint bisweilen die Gtelle des anr dern einzunehmen; alltin fie find beftandig da, und allenral außerhalb deg Amnion und innerhalb des Chorion, fo daß das Ehorion immer eine gemeinfchaftlihe Membran aus: macht, welche drey andere; / Amnion, Nabelhaut und Allan- tois einfchließt. . 4 Die Unterfhiede zwifchen den GSängthieren and anz dern Thieren, von denen wir eben geredet haben, find: "17 die Nabel-Gefäpe der Eyerlegenden vertheilen ſich gaͤmlich Iwo fie zur Entwicelung gelangt]; auf der Ober⸗ fläche der Allantois ohne zum Chorion [Cuv, meynt nehm⸗ lich die Schaalenhaut zu laufen noch weniger es zu durchboh⸗ ven, und ohne: alfo einen andern Einfluß von außen zu empfinden als den, der durch die Schaale und die Mem— bran, mit der fie gefüttert üftz hindurch wirken kann; da fie bey den Säugthieren; nachdem fie ein ſchwaͤcher oder ſtaͤr⸗ ker ausgedruͤcktes Mer um die Allantois herum gebildet has ben Enreif gar Feines], die Membran des Chorions durchz brechen und fich, fo zu ſagen, in die Wände der Baͤrmut⸗ ter einwurzeln, entweder überall oder an gewiſſen Stellen, wo fie dichte Geflechte bilden, Placenten oder Cotyledonen genannt; je nachdem deren eins oder mehrere da find. {Altes ziemlich vichtig.] \ 3227 Diefe mehr oder weniger enge Verbindung mit ‚dent Uterus verſchafft dem Foͤtus feine Nahrung; feine Hüllen und fein games Ey wachfen mit ihm; da bey'den Eyerle⸗ genden, die von Außen nichts an ſich ziehen , der Foͤtus nur auf Koſten irgend eines Thelies des Eyes waͤchſtz alle diefer Theile haben alſo ſchon ihre Größer wann der voͤtus noch unſichtbar ie — D— 130 3, Die Nabelblafe der Vierfuͤßler Tcheint ihnen n anf eine gewiſſe Zeit nothwendig zu feyn, und ben den meiften vertrocfnet fie und ſchwindet lange Zeit vor Geburt; nie tritt fie in den Bauch; hingegen der Dütter der Eyerlegenden vergrößert fich anfangs durch Abforbierung des Weißen; nachher verminderg erfich fo wie er Dem Foͤrus liefert, und oft bleibt bey der Geburt ein beträchtlichen Theil davon uͤbrig, der in den Bauch tritt und mehrere‘ Tage lang noch darinn zu fehen if. [Richtige 3 4, Die Allantois der Eyerlegenden, anfangs unſicht⸗ bar, waͤchſt faſt zufehende, und zwar ſo ſehr, daß fie in ei⸗ nem gewiſſen Zeitraum das ganze Ey huͤllt. Die der Siäugthiere, wenn fie an Größe auch wechfelt, fängt vom erften Augenblick des Trachtigwerdens an zu wachfen, und fobald man fie wahrnimmt, hat fie fehon die verhältmäßige Ausdehnung und die Zufammenhänge, die fie behalten fol; , die nach den Gattungen feht abweichend find, J— Dieſes ſind die allgemeinen Saͤtze, die ich beweiſen will, indem ich nacheinader die beſonderen Strueturen ver⸗ ſchiedener Saͤugthiere beſchreiben werde [Zu beweiſen iſt nichts mehr uͤbrig, nur zu beſtaͤtigen.) * Den Anfang will ich mit den Fleiſchfreſſenden machen, weil grade bey ihnen die Analogie mit dem Ey der Voͤgel fich am deutlichſten bemerken läßt. ya Bey Hunden und Katzen iſt das Ey Füglichrund faſt wie bey den Vögeln Teher walzig); feine äußere Membran oder das Chorion iſt auswendig mit einer Ast leicht abue nrachendem Firniß bedeckt, wen Hunter die vergängliche Haut nennt, und die wahrscheinlich dureh die ihnere' Haut des Uterus nbgefegt auch der Schaale des Eyes der Boͤgel entforicht. [Diefer Gedanke ware nicht übel, wenn etwas daran ware. Allein die Caduca hat organiſchen Baur und’ if, wir laſſen es ung nicht nehmen, die innere Haut des Uterus felbft, welche bey: Abortus oft zum Theil mit abreißt.ns Wir rufen Neuß in Stuttgardt als Zeugen auf. Die Reflexa aber liſt eine unorganiſche Ausſchwitzung, die beym Menfchen ohne Zweifel wegen der Menftrnation fo ſtark, und eben deßhalb bey Thieren zweifelhaft it. DB) die Idee der Schale im Saͤugthier wiederkehrt, moͤgen wir hier nicht unterfuchen.] Due Eu 2 Die Placenta umgibt die Mitte diefes elliptiſchen Ey— es wie ein breiter Gürtel; fie if eine fleifchige Subſtan, deren Aufere Seite mit einer Menge Fleiner weißer Puncte befegt if die in die Höhlungen eines ähnlichen Gürtels in” der Bärmutter eingteifen. ; Wenn man durch das Chorion hindurchficht, erblickt‘ man den Fötns in feinem Amnion, und unter feinem Baur’ che fieht man die Nabel- Membran wie einen langen roͤth⸗ lichen Schlauch, an 'beyden Enden des Chorion durch Cha- | lazae. beveftiget. Deffnet man diefer rothen Menibran ger! genüber mit Behutfamkeit das Ehorion, fo fieht man, dag es längs diefer Linie einfach, aber feine ganze Übrige innere £ "A Eur Flaͤche mit einer Membran gefüttert iſt, welche ſich hernach umfchlägtzwum ein zweytes Blättchen zu bilden, das com? can wie das worige iſt, und unter fich das Amnion und das Nabelblaͤschen umfaßt, fo daß das Amnion, der Eine und das Bläschen verhuͤllt, umwickelt, bedeckt und Werzo⸗e gen ſind von einer großen Blaſe, die ſſch wie ein? doppeltes Gewoͤlbe uͤber fle kruͤmmet, und mit ihnen si 97% le 1. husg bi y u id) RI — Nee An jons Ausfüllt: Diefe surück- — durch einen ne ei⸗ völbe hinab und vertheilen ſich rund um die Oberfläche Hantoie, alſo unter der innern Flaͤche des, Chorions e dußere Woͤlbhung, und uͤber der äufern Flaͤche des iong für. die innere Wölbung L...)., Das Retz, wel⸗ fie bilden, if in feinen Mafıhen mit einem feinen seh —A an mehrern Stellen die Eon- einer. Mittel-Membran annimmt, „die eines Theile en der Alantois und andern Theils zwiſchen den Ehorion und Amnios liegt, und alſo fat mit der Arach- Yides des Gehirns verglichen werden koͤnnte. Dem Zirfel- ‚förnugen Guͤrtel, den. die Placenta bildet, gegenüber geht ‚eine, Menge Zweige durch das innere Blatt des Choriong, nn die Subftanz der Placenta zu dringen, übrigens ‚aber fchleichen fie, mie ich geſagt habe,. allenthalben zwi⸗ Then der Allantois und dem Chorion ohne weder einem 2 ch dem andern merkliche Fäden zu geben. [Durch Bes ſchreibung fo vieles Unnöthigen wieder verwirrt. -. Endlich gehen aus diefem Nabel auch die Nabelgekröss Gefäße, und find deren bald zwey bald drey von verfchie- Denen Puneten des Pancreas, Asellii kommend, die ſich 2 dem ‚Nabelbläschen gegen die Mitte feiner Lange 2 ben. ‚Sie bilden. ein ſchoͤnes und. ſehr dichtes Netz, au dem fie kaum hinreichend zu ſeyn ſcheinen, fo betraͤcht⸗ —— gegen die ſo kleinen Staͤmme. Die helblaſe, zu der fie ſich hinbegeben, if ſpindelfoͤrmig, an x Eee Enden beveſtiget, nnd wegen der großen Menge „son. ( efaͤßen, roͤthlich. Ihre aͤußere Oberfläche ift fchwach runielt, die innere etwas zottig; beym Hunde enthält fie 5 als eine Elare Feuchtigkeit, bey den Rasen aber geht J hnlichkeit mit dem Dotter der Eyerlegenden ſoweit, e eine ſchleimige Fluͤſſigkeit von der Farbe des elben entpält. er 4 PR»: I g hii 8 dieſer Beſchreibung fieht man, daß das Ey der nd —* wenn man die Placenta und dad, was hängt, bey Seite fest, vom Woael-Ey nur durch angerte Geftalt des Dotters fich unterſcheidet. Ihr Nabelläcchen ift waͤhrend der ganzen Trächtigs ange, Feit da, nur wächft ed im Verhältniß weniger als der Fos us und, feine Hüllen, fo daß es gegen das Ende nicht ‚die 5* Lange des. Eyes einnimmt, und eine dreh⸗ edige Form erhält. 0 0 MIR aar 00 Die diekpäutigen Thiere [Schweine 5.B-1, nähern. ſich ie Drgane, welche ich. auseinander ſetze, ziemlich eiſchfreſſenden. * > Beym Pferde liegt der Haupt-Unterfchied in der Ange bes Bläschens, Ben dieſem Thiere ift das Chorion außen gan mit ‚Eleinen-tothen Chaorin ähnlichen Koͤrnchen Linie eym Schwein? bedeckt, die ihm ſtatt der Placenta dienen. „Seine Nabelgefäge, erhalten das mo fie aus dem Nab ‚Anhangfel oder Diverticula,bildet, s deren 154 bersorgehen , ‚eine halbknorplige äußerst dichte Haut, wel⸗ Se ſie in ‚allen ihren Vertheilungen Ken und wo⸗ durch fie ‚viel Dicker fcheinen als. fie wirklich find. Cie bil den, wie bey den Sleifchfreffenden, ein Net, das die ganze inneren, Flaͤche des Chorions und die aͤußere des Amnions übersicht, „und, ſelbſt von einer mehr inneren, dünnen, fait oefäflofen ; Memnbran bedectt und fefk-angefchloffen, und die nichts weiter iſt als die Allantois. X Die, ungeheuren Staͤmme dieſer Gefaͤfe und ihre Haupt⸗Aeſte find, che ſie ſich zur Bildung des Netzes aut: einandergeben, „in, eine dicke Saͤule vereiniget, Die durch dns Amnios geht und ſich sum Chorion begibt. Zwiſchen ihnen iſt der, Urachus, der. ſich in dem Zwiſchenraum Dies fer. beyden Hüllen oͤfnet; und in der Achfe der dicken Saͤule felbft, welche fie bilden, if das Nabeldläschen, vor länglicher Geſtalt ‚und. in einer ſenkrechten Nichtung gegen den Bau des Foͤtus. Es iſt roͤthlich, runzeligy- dünner und verhältnifmäßig geraͤumiger beym ganz jungen Foͤ⸗ tus, wird kleiner und trocknet mit der Zeit zuſammen und verſchwindet vielleicht ſogar vor der Zeitigung des. Foͤtus Es hat mar eine Chalaza an feinem, den Foͤtus entge⸗ gengeſetzten ‚Ende, iſt aber auch an feinen Seiten bebeſti— get, und es ſcheint, ſeine Gefaͤße veraͤſteln ſich da mit den Zweigen der, Nabelgefäße,, von denen es ‚ganz umgeben if. Es ſelbſt nimmt graden Wegs die, Nabelgekrösgefäße,auf) welche beym Pferde fehr fein find. hist NR OHREN in „Sp it alfo ‚bey dieſem Thiere der-gange leere Raum swifchen dem Amnios und Chorion von der Allantoig uͤber⸗ sogen, welche das Amnios durch eine innere Wölbung um— faßt; dieſe Wölbung it nur ein Theil, einer „Sphäre, weil das Nabelbläschen ſenkrecht gegen den -Forus ficht; und bey den Sleichfreffenden iſt es; ein- Theil eines, Enlinderg, weil das Bläschen dem Zötüs parallel liegt. Uebrigens find die weſentlichen Verhaͤltniſſe des Eyes der Pferde mit Ai der Voͤgel dieſelben, wie, beys, den Fleifchfreft enden. r a Beym Schweine umgibt die Placenta auch das Chorion, aber fo, daß fie fi) da in eine Aue — ner Scheiben zertheilt, ſtatt einen Chagrinartigen Firniß zu, bilden. Das, Nabelbläschen ſteht hier gegen den Foͤtus ſchief, und die der der Wiederkaͤuer aͤhnliche Allantois ums gibt hier das Amnios wicht, fordern liegt neben ihm. Ich Fann bier im. Vorbepgehen fagen, daß diefe Allan⸗ tois indem ſie das. Chorion- durchbohrt, ganz genig jene bilde Entite Oken vom Nabelbläschen. berleitet, LCuvier — * Döllingers Meynung an. Sed valde dubitanus, ſiutenun „die Anhangfel vol Gefäße find, die ja der Allantbis ganz und gar fehlen. Was wird man noch alles aus unſern Anhaͤngſeln machen! Megel Hält, fie für Chorionskappen, und das wäre noch das raͤthlichſte Doch uͤbergenug von dieſen Anhaͤngſeln, über die wir einen viel-größern Larm hervor⸗ ‚gebracht ‚gaben, als fie, verdienen. Doch machen fie since Deutlich, ‚nehmich, wie ſehr auan. fich bemüht, ſich an das In hängen, was in unſerer Lehre vielleicht tadelns werth iſt, und von dem nichts iu reden, was man loben müßte. it ſelbſt, und im Nothſall kommen wir zu Du e. 2 } Ds ya 3 PA Biel if geſtritten worden über das Dafepn —2 9 135 daſeyn der Allantois beym Menſchen; ob ich gleich felbft diefe Thatſache nicht habe bewähren Fönnen, fo zweifle ich doch fat nicht, daß wenn man recht zu Werfe seht, auch eine doppelte Membran zu entdecken feyn wird, he tn8 Amnios eines Theils bedeckt, anderen Theile das Chorion augfüttert, und eine währe, der beym Pferde und Fleiſch⸗ freffenden Thiere analgge Allantois iſt. Nur der Urachus des Menfchen febeint obliteriert zu feyn und nichts in dre Allantoig zu ergießen; und zwar weil beym Menfchen das Ehorion und Amnios dichter an einander gedrängt find, ald bey den Thieren. [Ob man annehmen dürfe, daß von Anbeginn an der Urachus obliteriert und doch eine Allan tois da feyn könne, mögen wir nicht phyſiologiſch unterfu- den. Die Phyſſologie möchte nennen, daß nichts Urz fprünglichesin der Mitte ſchwinde, fondern immer am aͤußerſten, und daß es mithin die Allantois ware, welche beym Menfchen gar nicht mehr hersorträte, da fie fich fhon im Vogel verfpätete. Doch unfre Widerlegungen fangen an, ein Buch zu werden.) Wahrfcheinlich weil man beym Menfchen eine feitliche der der Wiederfäuer ähnliche Allantois har finden wollen, wie fie Gnlen befchrieben, hat man ihr Dafenn geläugnet. Güviel weiß man uͤbrigens beutiutage durch die auf einander folgenden Beobachtun⸗ gen von Albinus, Sömmering, Blumenbad, Dfen, Kiefer ı.a. M., daß das Nabelblaschen Des Menfchen, welches nur in den erften Monaten bemerkt wird, Eugelig if, und bald innerhalb der Wände des Strange, bald in der Gegend liegt, wo feine äußere Mem⸗ bran ſich ausbreitet, um das Amnion zu bilden, endlich auch etwas weiter zwiſchen dem Amnios und —5 und nad) meiner Hypotheſe, in einer Vertiefung der Alantois. Dieß find noch mehr Aehnlichkeiten des Menſchen mit dem Pferde. Die Wiederkaͤuer unterſcheiden ſich bedeutend von den Fleiſchfreſſenden und Dickhaͤutern durch ihre Eyer: Erſtens find die Placenten dort fehr zahlreich und über das gane Chorion verbreitet; dann und hauptfächlich umfaßt die Allantsid nicht dad Amnios wie eine Haube, mit ihrer innern Wölbung; fondern wenn der Mrachus aus dem Na— bel-Strang hervorkommt, erweitert er fich und biegt fich gegen eine der Geiten; er verwandelt fih hier in einen langen Schlauch, der nur eine Seite des Anınivs einz nimmt und fich ‘darüber hinaus bis zu beyden Ertremitä- ten des Chorione heraus erſtreckt, wo er fich beveftigt. Daher Fommt es, daß das Anmios unmittelbar dag Choe rion berührt von der Seite, wo die Allantois nicht if. Die Form der Alantois ſtatt eine doppelte Haube wie beym Pferde zu fehn, oder ein doppelter, Eylinder tie beym Hunde, ift ein Schlauch, und dieß hat ihr den Nah— men ‚gegeben. “Sie hängt’ auch an den beyden Membranen an den Stellen, wo fie Diefelben berührt, lockeret an als die Allantois bey Hunden oder Pferden Das Gefaͤß⸗Netz uͤberzieht übrigens ſowohl das Anıniz 08 von außen [wenig] als dag Chorion son innen, tie bey den erwähnten Thieren, und die Hauptfianıme find, wer nigftens im Anfang der Traͤchtigkeit, von diefer dicken und halbfnorpeligen Haut überzogen, bie bey ‚den Pferden fich bis auf die Aeſte erſtrekt. Unter alten Vierfuͤßlern find die Wiederfäuer diejeni- fein Foͤtal⸗Gewoͤlbe wie Nadeln, A is gen, deren Nabelsläschen und Getrdegefäße am ſchnell⸗ | fien verfchwinden. Die Kubfötus von einigen Zollen, jeir gen ſchon Feine Spur mehr davon. Wenn man fie fuchen will / muß man ſie durchaus im Anfang der ar fuchen, und wahrend die Daͤrme noch im Nabelftrange h auslaufen; demungeachtet aber if ihr Dafeyn nicht wer ger gewiß; im MWefentlichen find alfo die Haupttheile Eyes, obgleich etwas anders geftaltet, ben der Wiederfa noch faft diefelben wie bey Pferden und Bieten und alfo wie ben den Voͤgeln Bey den Nagern aber findet fich eine umtehrung / die den Anatomen viel zu ſchaffen gemacht und mehrere Ye geführt hat, um fo mehr, da fie ſich mit einer andern € genthuͤmlichkeit vermengt; nehmlich die Dünnigkeit , m. ſchnelles Zerfegen des Chorione. Die Sache befteht darin, daß ben diefen Thieten m Nabelblaschen größer ift als die Allantois; fie iſt es, | das Chorion von innen überzieht und das Amnios von au⸗ fen; fie iſt es, die das Amnios mir einer doppelten Haube — waͤhrend die Allantois zwiſchen dem Foͤtus und der Placenta in dieſer naͤmlichen doppelten Haube einges | huͤllt bleibt wie das Amnios, und faſt an der Stelle, wo gewoͤhnlich das Bläschen iſt Vergleiche Meckel.) um ſich davon zu überzeugen, muß man fehr junge Kaninchen neh⸗ men; ihre Placenta beſteht aus zwey parallelen durch eine sirkelförmige Furche unterſchiedenen Kuchen; der Aeuße weißere hängt an der Baͤrmutter Lift nehmlich die anges ſchſtollene Stelle der Barmutter, woran das Cotyledon liegt, tie es im Grunde auch bey andern ‚Thies | ten, z. B. den Wiederfänern ifl, nur in geringere Gras | de.) Der innere röthere liegt gegen ben Foͤtus Bon der sirkelförmigen Furche entfpringt das Chorion, welches von der Caduca umgeben if. Wenn man die Caduca weg⸗ | nimmt und das Chorion öffnet, ſo findet man darunter \ eine dritte fehr gefäßreiche und mit zwey Chalazis an das Chorion besefigte Membran. Es if dag aͤußere BA | oder Wölbung des Nabelbläschene. Auf der Placenta haͤngt diefes Blättchen rund um die Nabelgefäge beſt, die feht weit von einander entfernt find, und es hebt, ſich darauf um dieſe Gefaͤße zu umfaſſen, und das —— mit einer zweyten unmittelbareren Woͤlbung u bed Diefes Bläschen nimmt nur Nabelgefäge ai, Heiße! fo wie fie aus dem Nabel [doch Nabe ſchnut ad durchbohren und durch 545 gehen, um zu feinem aͤnßern oder Ehorial⸗Gewoͤlbe ju ge⸗ langen [Das wäre etwas ſonderbar; fie werden eben at es, auf oder in feiner Flache herumlaufen, Durhlaufen die man einſteckte, koͤnnen ſie doch unmoͤg⸗ lich. Da bilden fie ein ſehr ſchoͤnes Netz, Und laufen 8: gen die Placenta in ein faft zirkelfoͤrmiges Gefäß and, def⸗ fen Aeſte vielleicht ſich mit einigen Zweigen der Nabelges fäße veräfteln. Diefe, wie ich gefagt habe gehen ans einem fehr kurzen Nabell⸗ſchnur) kommend von einander ab { einer zirkelförmigen aber in mehrere Lappen getheilten Dias . centa, und da wo fie von einander abgehen, liegt die lantois wie ein Kegel vder eine Flafche, welche mit ihrer Baſis an die Placenta und mit ihrer Spitze an den Ura⸗ chus ſtoͤßt. Needham und Daubenton haben das Weſen dieſer .“ Zu — Allantois ſehr gut erkannt; ber Erſte hat ſogar ſehr wohl sefehen; daß die große Bfafe die Rabelblaſe if. Hr. Dfen von diefer (verkehrten Lage geräufcht That nur nach Need⸗ = Befchveibung gefchloffen], wollte behaupten, daß die ne Blafe Nabelblafe heißen ſollte, und Eritifiere ſelbſt ch hart Daubenton hierüber Lbitten fehr um Derzeiz . miche über das Kaninchen (&.45) haben wir ihn getadelt fundern über den Hund (S. 36), und das doch 1 Wir bedauert, dag ſolch ein Verſehen Sen \Cay. irre geführt hat, uns im befchuldigen, als thäs einem Mann wie Daub, Unrecht, Uebrigens hat ch ſelbſt widerſprochen und verwirrt; und e Sache fo verhält, wie Cuv. erzählt; fo iſt es as feinen Unterfuchungen zu glanben, keineswe⸗ aber nach Needhame. Wir haben alfo auch diefem Unrecht gethan. Uebrigeng ift dag Kritifieren ein er: Tmubtes Handwerk, auch das ziemlich harte, nur nicht das hun. Auch treibt ihr diefes Handwerk nach Ver: „ſchier mehr ald erlaubt ifil; allein das gewiffe Da- des Urachus und die nicht minder gewiffe Vertheilung beyder Gefaͤß⸗Ordnungen wiederlegen ihn hinlaͤnglich. Die Hrn. Hoͤchſtet ter und Em mert, die vermuth⸗ id nur folche Fotus beobachtet haben, deren Chorion ſchon zerſetzt war, glaubten, die Nabelblaſe wäre zu einer ‚bloße n am Chorion Flebenden Gefäß-Schichte geworden. ch halte dieſes auch für einen Irrthum. Das wahre horion ift wie gewöhnlich da/ und ſchließt alles uͤbrige "ein; allein ed wird immer dünner, und gegen dag Ende der "Trächtigfeit ift es fat unmöglich, es als irgend zufam- menhängende Maffe zu finden. [Wir hören bier etwas wunderbare Dinge.) Die Natten und Meer-Schweinchen unterfcheiden fich ‚son den Kaninchen nur durch ihre aͤußerſt zarte Allantois, und daß ihre ſowohl Nabel: als Nabelgekroͤs⸗Gefaͤße in ei⸗ nen langen und dünnen Strang verbunden find; allein gegen die Mitte feiner Laͤnge trennen ſich die Nabelgekroͤs⸗ Gefaͤße davon, und Iaufen grade zum äußern Blättchen des Bläschens, und die Nabelgefäge. welche die außerft Feine Allantois umgeben, laufen fort bis zur Placenta. a Sm Grunde alfo redueiert fich diefer Unterfchied zwi⸗ ſchen den Nagern und andern Gäugthieren auf ein ander dee Verhaͤltniß der beyden Blaſen, welche aus dem Baus he aller Lüngen-Thiere kommen, und wit finden hier bey y Ordnungen einer und derſelben Klaſſe die beyden Einrichtungen, welche die Voͤgel in zwey Epochen ihrer Behrütung darbieten. Das Edy der Nager zeigt ung das Wogel,Ey im Ans fange der Behrütung, wann die noch Feine Allantois in einer Vertiefung des Dotters eingefchloffen ift, welcher allein Faß das ganze Chsrion ausfüllt und auch noch das Amni⸗ on umhüllt; und das Ey der Fleiſchfreſſenden zeigt cbens raus das Vogel:Ey, wann die Allantois nach dem fie fehr N gewachfen if, num ihrer Geits das Amnios und den peter felbf umschließt, und mit feinem äußern Blättchen die ganze Aushöhlung des Chorions, d. b., der Schaalen⸗ Haut übersicht. Vielleicht würde man bey Unterfüchung ſehr junger Embryonen von BVierfüßlern, Abänderungen das rinn finden, welche die Analogie ihrer Eyer mir den der Bögel noch auffallender darthun würden; allein ob gleich ganze Entwickelung ift fchön Und gehört Cuvier an. dieſe Art Unterſuchungen von mir angeftellt tworden, fo habe ich duch nichts gewiſſes herausbringen fönnen. LDiefe Sie ift aber faft das Einzige, was er hat himuthun Fönnen.] Bey fehr jungen Fötus von Schweinen: habe ich jenes Stielchen bemerkt, von dem Hr Dfen redet, das das Na: belbläschen mit dem Darım verbindet; aber ich habe mich überzeugt, ° daß es an einem Theil des über dem Blind⸗ darm gelegenen Kanals ende [Das kann nicht wo anders feyn, wann fiih der Blinddarm ſchon abgelöst hat, und die Därme nur noch mit dem Bläschen durch die die Gefäße begleitende Hant zuſammenhaͤngen], und daß der Blinddarm- nur durch ein weit feineres Gefäß daran hängt; übrigend habe ich nicht beſtimmen fönnen, ob dies ſes Stielchen eine Verbindung zwifchen dem Innern des Bläschens und dem des Darms macht. In andern Thiers Gattungen habe ich diefes Stielchen nicht finden Fönnen, vielleicht aber nur weil ich die Embryonen nicht Elein ges nug baben Eonnte. Wenn auch übrigens. dieſes Verbins dungs- Mittel nicht da wäre, fo würde die Analogie, ich getraue mir fat zu fagen, die Sdentität in dem Bau der wiſchen dem Ey der Vierfuͤßfler und dem der Vögel nicht weniger dargethan bleiben. [Schon lange ausgemacht.) Es if entfchieden, daß ihr einziger mwefentliher Uns terſchied darinn beſteht, daß, wie ich geſagt habe, bey den einen die Nabel-Membran die Menge der naͤhrenden Sub⸗ fans enthält, welche zum Unterhalte nöthig ift bis die Sungen angEriechen, und daf bey den andern die Nabel: Gefäße das Chorion durchbohren, um diefe Nahrung aufs „tufuchen, “indem fie in die Bär-Mutter einwurzeln. [1 In einem dritten Theile will ich vom Ey der Thiere mit Kiemen reden, welches weit einfacher if als die ans dern. Erklärung der Abbildungen Taf. II. Fig.ı. Foͤtus vom Hund, Hüllen und Bauch geöffnet. aa., Amnion offen und von der innern Fläche zu fehen b, die Blafe. c, Urachus, der fich in die Allantois öffnet. dd, Stück der aͤußern Fläche der Mlantois, welches das Amnion eingewickelt hatte. eee, innere Fläche der geöffne- ten Allantois. SEE, Gefäß: Membran oder Arachnoides, welche allenthalben die äußere Fläche der Allantois übers sieht, und fih wwifchen fie, das Chorion, Amnion und Nabelbläschen legt. gg, Riß in diefe Gefaͤß⸗Membran ges macht, um einen Theil des Nabelblascheng hh bloß darzu⸗ ftellen. ii, die beyden Pole des Nabelblaͤschens, womit ed an dem Chorion hängt, quer durch die Allantois und das Nabelblaͤschen geſehen. kk, die Ränder der doppelten Membran des Chorions. Ill, Dur chſchnitt der Placenta annularis; mm; gruͤnlicher blaͤſeriger Körper, welcher die beyden Ränder des Ninges der Placenta bildet. n, Nas bel-Ader. 00, deren beyde Haupt-Xefe. p, linke Nabel Arterie. q, rechte. x, Nabelgefrös-Gefäße. Fig. 2, Ey des Hundes, woran die erſten Hüllen ges Öffnet find, um die Cage der Allantois gu zeigen. aa, die Placenta annularis gefpalten in bb. cc Pappe der aͤu⸗ fern Platte des Chorions. dddd, Lappe der innern Platte, eeee, die beyden Bänder der Allantois, welche nachdem fir 139 pelten Haube umgeben haben, fi unter diefem begegnen. Man hat fie etwas von. einander-entfernt, um das Blaͤs⸗ chen fichtber zu machen, welches ihrer Begeguungslinie ger genüber ſteht, und durch feine deyden Chalazae gg an die innere Fläche des Chorions bebeſtiget iſt. vo Fig. 3, Foͤtus vom Meerſchweinchen in feinem Am⸗ ion, aber das Nahelbläschen, welche diefes Ammion mit einer doppelten Haube umgab, und das Chorion geöffnet. ap Nabelgekrösgefäße ‚gehen vom Nabelftrang ab, um fich auf dem Bläschen. su vertheilen. b, Das Uebrige des Strangesr: der die Nabelgefäße und die ſehr kleine Allan⸗ wis enthält. ec, Placenta quer durch die innere Flaͤche des Nabelbläschens gefehen. ; "Fig. 4 Bauch und Nabelftrang des Meerſchweinchens geoͤffnet. aaa, Nabelvene. bb Nabelarterien.. „u Blafe. „dd; urachus. ve, Alantois., E, Nabelgekrösgefäße.. ; » % Fig. 57 Embryo vom Schwein, die Hüllen zum Theil geoͤffnet. an, das Choripn, allenthalben von dem Gewebe Ind den Fleinen Scheiben, die als Plaeenta dienen, bedeckt. bb, Oeffnung in diefe Membran gemacht, um zu finden, "mas fie enthaͤlt. c, Theil der Allantois, bloß gelegt. d, Embiyoin feinen Amnion / sum Theil geöffnet. ey, Nas belblaͤschen. Kr 55 die ſich zwiſchen der Allantois und dem Chorion verbreiten. "3 Fig. —— Embryo, deſſen Nabelſtrang u. Bauch geöfftiet iſt. aar Innere Flaͤche des Chorions · b, Alan tie. 0, Stelle, wo der Urachus ſich darein öffnet. d, Blafe. e, Urachus. f Darm, von dem fich eine Schlin⸗ ge in den Nabelfirang verlängert. _ gr Faden, der den Darm mit dem Nabelbläschen huserbindet. is Nabelgefrös- "gefäße. kk; Nabelvene. mm, Mabelarterien; ihr Ans fang längs den Geiten der Blafe iſt abgefchnitten. Fig. 7, Anderer Embryo vom Schwein, wo die Nabels gefaͤße und die Allantois weggelaffen find, um die Verhaͤlt⸗ niffe des Nabelblaschens beſſer iu zeigen. aa, Innere Seite "des Chorions.und Nabelgefäfe. bb, das Amnion / geoͤff⸗ net. 0, Magen. a, Darm⸗Schlinge, die ſich in den Na- bel-Strang verlängert. F Blinddarm. 87 Stielhen , dns den Darm mit. dem Bläschen h verbindet. ii, Nabelge: egefaͤhe. N 8, Größerer Fötus vom Schwein, weiter vorger yückt, wog der Darm in den Bauch hineingesogen if. aan, Rabelvene. b, Blaſe. cccı Nabelarterien. d, Urachus. Deſfen Oeffnung in die Allantois fr Nabelgefrösgefäße, ſchon fehr geſchwunden. hy Nabelbläschen. Fig. 9, Embryo vom Schaf in feinen unverletzten „Hüllen. aaa, das Ehorion , von der Allantois and dem Amnion angefüllt. bb, die Nabelarterien und c die Vene, durch das Chorion gefehen. Add, Eotyledonen, die fich zu bilden anfangen. e, Der Embryo durch das Chorion und Annion geſehen. H Nabelbläscheng bloß durch das Cho— eion gefehen. den Fotus / das Ammion und Nabelbläschen-imit einer dop | w + (Aus der Schweiz im November 1417.) 17 Wenu in Enappen, geldarmen Zeiten, wi ‚wartigen find, die Natur, die ſonſt ihre Gaben fo reichli ausſpendet, nun auch diefe nur nit karger Hand ertheilf,— was laßt fih dann Für die bedraͤngten Bewohner um Erdballs Willfommeneres und Erwiünfchteres denken, ale Menfchen zu finden, welche die Schäge und Neichthü die tief im Schvoße der Erde, dem Auge der Gterbli entzogen, unbenutzt und werthlos verborgen ‚liegen, $ Nusen und Frommen der leidenden Menfchheit, wohltha su Tage zu fürdern verfiehen, und neue Gewerbsqu auf diefe Art eröffnen, wenn die bisherigen. su verſies drohen? — a Zu folcen Wopitpiteen unfere Geflehts sepören | ſ⸗ ohne Zweifel auch die ſogenannten Rhabdomantenn, — ferz und Metallſchmecker, — Menfchen, die der Himmel mit einem auferordentlichen, eigenthuͤmlichen Gefühlvermos gen begabte, durch welches fie. in den Stand gefegt wers den, Wafferquellen, die tief unter der Erde ftreichen, nebft ihrem Verlauf auf das genauefte anzugeben, und deren Dre ganismus durch Metalle, Salze, Kohlen u. f. w. auf eine Art affieierg wird, daß fie Dadurch die unterirdifchen Lager diefer Mineralien und ihre Streichuugen aufsufinden, ja jumeilen fogar die Güte und Mächtigkeit derfelben voraus zuſagen vermögen. — Solche Menſchen gab es, den Nachrichten iufolger { ſchon in frühern Zeiten, und ganz Eürilich lad man im Journal du Commerce (September 1817) Die Anzeige vom Tode eines gewiffen Poingel, der Diefe geheime Kunf inne hatte, wobey die Bemerfung gemacht wird, er habe - in dem Rufe eines ehrlähen, rechtſchaffenen Mannes ges fanden, fey übrigens in dürftigen Umftänden gejtorben. Ein anderes Subject aus diefer Elaffe, welches, ſobiel bis jest bekannt iſt, den höchften Grad von rhabdomanti—⸗ ſcher Genfibilität beſitzt, iſt die Jungfer Catharina Beut⸗ ler, in Gottlieben ohnweit Conſtanz, hey Heren Rittmei⸗ ſter Hippemeyer. * Einige wenige Data über dieſe Perſon ſindet man ‚ber reits im aſten und ‚sten Heſt des Aarauer medieinifchen Journals, worunter tigen Gefühle, welche gewiſſe mineraliſche Subfanzen in ihr erwecken, befindlic) iſt; daſſelbe ſoll aber, ihrer eigenen auch ein Verzeichniß ber verfchiedenar- — Ausfage zufolge, mangelhaft, und naht durchaus der Wahre beit gemäß feyn. " à Dieſe fpecififche Empfindlichkeit fuͤr manche Körper, iſt bey ihr nun fo unerwarteter und bemerkenswerther, da ſi bey einem athletifchen Körperbau und einem phlegmatifchen Tenperament, einer ununterbrochen guten Gefundheit g. nießt, welche ihr fogar erlaubt, harte, anfirengende Arbei⸗ ten, ſelbſt auf dem Felde mit Leichtigkeit und ohne allen Nachtheil zu verrichten, und dieſe Perfon darum gar nicht in die Elaffe der fiets Erankelnden, veisbaren, nervenſchwa⸗ chen, hyſteriſchen Frauenzimmer geſetzt werden darf. del Schon in ihrer frühen Jugend. durch Zufall mit diefe ſeltſamen Gabe der, Natur ‚bekannt geworden, machte de ——— am Bodenfee. Erft nachdem Hr. Hippemeher ihr er treuer Interpretator ihrer innern Empfindungen auf anfmerffam geworden war, fing eigentlich das rhabdo⸗ antiſche Leben mit derſelben an. = Eine m vor mehreren Sahren unternommene kleine Keife i in teny brachte die rhabdomantiſche Geſellſchaft in nähere Berührung mit einigen dortigen Naturforfchern, mit Hrn. d. Salis Marschlins, wie and dem Bes en in ber lungedruckten Brieffammlung des p. erhellt. Die * Kenntniß von der ganzen Sache aber beſitzt unſtreitig rt, Dr. Ebel in Zuͤrch, nad) der, mit Hrn. Hip⸗ Kahn: eführten, ausführlichen Correſpondenz zu urtheiz es wird daber um fo auffallender, daß Hr. Ebel wiederholten Nachforfchungen und Verſuchen, die er ergebenen Kefultaten. durchaus nichts im Publicum hat laut ‚werben laſſen. — Jedoch, wie dem auch ſey, gewiß iſt ed, Perfonen etwa ausgenommen) bis vor wenigen Monaten, felök in der Schweis, feiner bloßen Eriftenz nad) unbekannt blieb, und auf folhe Weife diefer Perfon Eofibares Pfund wahrfcheinlich noch lange Seit unbenutzt liegen „geblieben wäre, hätte nicht eine Geſellſchaft von: Freunden geheimer Wiſſenſchaften ang dem benachbarten Elſaß Cauf dieſe Per⸗ gu fich su berufen, um zugleich Wiffenfchaft und eignen Bor: theil moͤglichſt zu fordern. ar iſt fchon im Laufe verfloſſenen Sommers Er. Man dem König von Wuͤrtemberg, als Er fich an den Bär zu Baden aufhielt, durch den Commiffär der rhabdo⸗ mantiſchen Geſellſchaft, Hr. Waibel, der Antrag gemacht ** Hoͤchſt Ihre Lande durch die Beutler unterſuchen zu laffen, und dieſes Anerbieten auch, dem Vernehmen mach, gnaͤdigſt aufgenommen worden; ‚ allein die Ausfuͤh⸗ rung diefes Plans dürfte noch zu ferne feyn, um von Dies ‚fer Seite ber, baldige Aufklärung über befagte raͤthſelhafte Erfcheinung erwarten 0 koͤnnen. Es war alfo su Ende Auguſts in diefem Sahre, als die rhabdomantifche Societaͤt, dem an fie ergangenen Rufe ins Elfaß folgte, und die Keife über Winterthur, Brugg, den und Bafel antrat. Wenn von Gottlieben bis Winterthur unterirdiſche e die Beutler noch ziemlich. haufig beunruhigten, ſo fie hingegen auf dem Fangen Strich von Tetstgenauss tem Orte bis Bafel wenig oder nichts von Bedeutung. Sm Brugg traf man, einer früher genommene Abrede zu⸗ = mit gen. Zſchokke und. ‚Hm. Dr Meyer zuſam⸗ welche die Rhabdomanten in die Gegend von Lauffen⸗ BEnPgcllteten, um daſelbſt naͤhern Auffchluf zu erhalten ) ‚über ein Kochfallager, von dem man bereits ziemlich ſichere Spuren hatte. «Ueber den Erfolg dieſer Unterfüchung und RS durch die Herren von Xorau veranftaltete Experi⸗ > erwartet man begierig Weitere Auskunft. gr Ein kutzer Aufenthalt der rhabdomantiſchen Geſell⸗ ſchaft im Rheinfelden wurde benutzt, diefelbe in die Untge— a Bi tem Talent wenig Gebrauch, und lebte Reihe von after. ſtill und unbemerkt im ein famen na u der Rhabdomantinn vorgenommen hatte, von den fich dieſes Tebende Wunder der Natur Ceingelne "wenige: Ton zufällig aufinerkfan geworden) fich entfchloffen, dieſelbe 142 bald Waſſerquellen, bald Eifenen oder geringe Kohlenſtrei⸗ dungen wifterte, aber auch auf eine Gypsgrube unvermuthek ſtieß, ohne fie geahnet, noch die font gewohnten Gefühle —9 Verweilen über derfelben zu enipfinden eur wu en. AS fie darauf in Bafel längere Beit nern war⸗ bot ſich die ſchoͤne Gelegenheit dar, einige Proben. vorzus nehmen, die jedoch im Ganzen unguͤnſtig ausgefallen find. Mehrere kleine Schachteln nehmlich, in welchen Metalle ſtuͤcke verſchiedener Art verborgen lagen, wurden unter ihre Fuͤſſe geſtellt, alfein vergeblich fie verſicherte Feine Ems pfin dung davon erhalten zu haben, noch viel weniger wüßte" fie jedes einzelne Stuͤck namentlich ausfindig su machen, — In die Umgegend yon Bafel in verſchiedenen Richtungen’ geführt, konnte fie nie erfrewliche Nachrichten mittgeiten. In der Nähe von Müplhaufen, dem einen Pol ihrer rhabdom. Pilgerfchaft, wurden Steinkohlen geſchmeckt, und nad) niehrtägiger Unterfuchung, Hauptlager, Adern, Auge gänge, defgleichen Breite, Tiefe und Mächtigkeit aufs ger nauefte qusgemeſſen und befiimmt. Die Arbeiten, um die Kohlen zu Tage zu fchaffen, haben an der bezeichneten. Stelle durch Eröffnung eines Schachts fehon begonnen. — Nicht unwichtig möchte es feheinen, ‚daß die Beutler in’ Maasmuͤnſter, wegen einen, unter diefer Stadt befindlichen, ftarken Salzlager iwey volle Vaͤchte ſchlaflos zubrachte einen aͤhnlichen Streich ſpielte ihr einſt eine Queckſilber⸗ mine in Buͤndten, ſo daß ſie zuletzt, um Ruhe zu finden, fich genöthigt fahr aus dem Wirthehaufe in eine eutlegene Bauernhuͤtte zu retiriren. Aus dem Elſaß surüc, und nach einen nochmaligen Gange durch einen Theil des Cantons Bafel , wurde, die Wanderung fortgefest über Golerhurn und Bern, bis an, die auferfie Gränze des Simmenthals amd wieder zuruͤck auf demſelben Wege. Auf der Entdeckungsreiſe in Diefen , legtern Gegenden, allwo fie beinahe drei Wochen verweilten/ war Hr. Bergrath Schlatter aus Bern von der Beglei⸗ tung. Mittheilung der hiebey gemachten Bemerkungen son dieſem einſichtsvollen, erfahrnen Manne wuͤrde denen, die an diefer Sache Antheil nehmen, aͤußerſt willkommen ſeyn. Möchte es ihm gefallen, recht bald dieſen ſehnlichen Wunſch mehrerer Freunde zu erfuͤllen r und auf diefe At, feinerfeits mit beysutragen, Klarheit in dad geheimnifuolle Dunkel diefer noch. zwegdentigen Erſcheinung zu bringen! , ” Es wird nicht überftüffig ſeyn hier zu bemerken, daß nach allen Nachrichten, die wir von der 6 ‚oft genann⸗ ten. Perſon beſitzen, ſie dem vorurtheilsfreyen Beobachter ale ein durchaus unbefangenes und ungebildetes Mädchen erfcheintz und von Diefer Geite auch nicht Der entferntefte Schein vorhanden iſt, der zu einem gültigen Schluß auf Betrug und Prellerey berechtigen koͤnnte. er) Die Empfindungen; welche gewiffe Körper der Beutler, hanptfächlich im den ‚Füßen. und auf der Zunge: mebrnsder" weniger ſtark hervorbringen, gibt fie zwar immer auf Ber“ fragen any alleim außer undeutlich; und ſchwerlich koͤnn⸗ te aus ihren Ausſagen, auch nur mit einiger Wahrſchein⸗ JichEeit etwas gefolgert werden; wenn nicht ihr ſteter Ger hilfe vr. Hippennr., ſchon aus langer Erfahrung die fei-” bungen zu fuͤhren wo "die Beutler an verſchiedenen Stellen nen Nuangen des Ausdrucks ihrer innen Gefühle kennend 145 und verſtehend, diefelben weiter auseinander fetter a Randlih machte. Daß die Beutler bloß vermoͤge eines, auf mannichfal- tige Weife vege gewordenen Gefühles, verborgene Dinge auggufpähen verſteht, und fo sur Auffindung von Hauptlas gern, Adern, nebft ihres Laufes, u. ſ. w. Anlaß gibt, un: terfcheidet fie von den meiſten uͤbrigen Rhabdomanten, die gewoͤhnlich nur mit der Baguette zu operiren wiſſen: fie bedient ſich zwar auch einer Ruthe, gewoͤhnlich son Fiſch— bein, allein dieſe iſt gleichſam nur ein Adjuvans, um Brei⸗ teund Tiefe der ſchon erforfchten Subftanz unter dem Bo⸗ den näher zu beſtimmen. Ein anderer wichtiger Umſtand, der für fie. auszeich— nend ift, befteht darinn: daß ihr Gefühlsvermögen fie un: ter allen Umftänden, zu jeder Jahreszeit und zu jeder Wit- terung niemals verläßt, wenn fie gleich zu einer Zeit färz ker affieire wird, als zu einer andern; bey dem befannten Eampetti war diefes namentlich nicht der Zall, da diefer nur unter Coneurrenz vieler günftiger Umſtaͤnde mit einiger Gewißheit zu prognofticiren fich getraute. Erſcheint num aber das eben bezeichnete Verhaͤltniß der Beutler zu unorganifchen Körpern feltfam, und faft unbe: greiflich, — was fol man voHends dazu fagen, wenn diefe Perſon vorgibt, Durch eine Art magnetifcher Befreichung, vermittelt ihres Sonnen:, Mond, Venus: oder Eometen- Fingers ſchwere Krankheiten zu heilen, — wenn fie behanp- tet, den Sig irgend einer förperlichen Befchmwerde mit Ser wißheit ausmitteln zu koͤnnen, je nachdem bey Annaͤherung an den kranken Theil, dieſer oder jeder Finger in ſtaͤrkere lebhaftere Oseillation geraͤth, oder je nachdem die vorger Haltene Baguette an⸗ oder abſtoͤßt! VUeber den Werth dieſes Kunſtſtuͤckes enthalten wir uns Bemerkungen, und wagen es auch nicht ein Urtheil darüber auszuſprechen; ſondern glauben nur, daß allein durch fortgefeste Verſuche unter der Auffiht eines verſtaͤn⸗ digen, behutſamen Beobachters entſchieden werden koͤnne, ob etwas Reelles dieſem ziemlich myſtiſch ausſehenden Phaͤno⸗ men iu Grunde liegt. ER Wir freuen und, aufere Veranlaſſung zu erhalten, von diefer Perfon, die wir im Jahr 1812 kennen zu lernen, einige Verſuche mit ihr und einige Beobachtungen an ihrem Wohnort felbft zu machen Gelegenheit hatten, wovon wir auch fehon vor mehreren Jahren in der Sen. Litt. Zeit. Anzeige gethan. Wiederholt Haben wir daran gedacht, das was wir von ihr wiſſen, in der Iſis mitzuthei⸗ len; allein es fehlte immer an Platz und Zeit. Zuerſt die Verjicherung, daß man hiebey nicht die ges ringfte Urfache hat, an Ärgend eine Art von Betrug iu denken. Wir flügen ung hiebey ſowohl auf unfere eigene Beobachtung, als auf die Verficherung unferer Freunde in Konflang, und auf die guten Vermögensumftände des H: Hippemeyer (deſſen Oheim, nebenbey ſey es geſagt, der reiche Bankier H. in Wien if). Das Folgende wird mans es, oben angerggte aufklären. Die Reife nach Granbündten und die Verfuche mit Ebel fallen vor das Jahr ıgı2. Bepdes wurde und ers zaͤhlt, umd die Briefe von Galis nie von Ebel haben | 144. wir geſehen. AH in den Me Faͤ ueberzen⸗ gung an. Auch nnen wir * £ unterlaſſen, zu Mi merken, daß es fonderbar iſt, su he * Rhab do⸗ mant ſoll untruͤglich ſeyn. Er hat eben nur eine A| Empfindung als wir. “ Bie wir ung nun mandhmal irren | werden, ob wir Metall, oder Stein, oder Holz, udgl. fühlen, fo kann es auch hier geſchehen. Auch muͤſſen na⸗ tuͤrlich kleine Stuͤckchen Metall, die man dieſen Renten; unter die Fuͤſſe ſchiebt, weit ſchwaͤcher wirken, als ein Am⸗ bos oder eine Erzader? und, wenn fie nun vollends auf, etwas anders bedacht find, wie Eann man ihnen. tunen dab fie folche Kleinigkeiten wahrnehmen follen? doc nur nicht gleich heimliche Wunder· K Kraͤfte in ma lichen Dingen, und verfchreyt nicht fogleich dergleichen q als Betruͤgerey, wenn nicht Alles gelingt, was ihr euch ein: bildet, daß es gelingen müßte! Die jeige Zeit iſt wahrlich wunderſuͤchtiger als die der Juden. Alles fol Wunder thun, A and was nicht auf jeden Schlag losbrennt, wird verhoͤhnt. Beobadtungen E welde ung Hr. Nittmeifter Hippemeyer ben unferer Ans wefenheit zu Gottlieben bey Konftanz im Jahr ıgız 'mitgetheilt hat, - 2 Sie beziehen fich : 3 1) auf Empfindungen bey Berührung irdifcher Körper. 9 2) auf Fingerbewegung bey Einwirkung himmliſcher | ver. J 3) auf die Bewegung der Wuͤnſchelruthe. R 4) Metallfehwingungen. J 1. Empfindungen bey Berührung irdiſcher Körper. h Wenn die. €. B. auf einem der unten genannten Koͤr⸗ per fieht, oder ihn mit der Hand berührt, oder bey großen“ Maflen, wie unterivdifchen Quellen, Erzadern, beſondern Erdlagern ſich nur in einer gewiſſen Nähe befindet; ſo ent⸗ fiehen in ihr Te nach MWerfchiedenheit der Materien verfchier dene Empfindungen, welche fie mit Hilfe der. Fragen dei. Hrn. Hippemeyer in beſtimmte Ausdrücke zu bringen ger fucht hat. Sie empfinder aber. auf: 1) Waſſer; fäufensy ähnliches Cwie Springbrunnen) Auffteigen von Waffer im Leib, und tropfenweiſes Abfallen, ſo daf fie die Tropfen | zählen Fan, 6 — 8, je nachdem die Waffermaffe groß iſt, oder fie langer darüber weilt. ' Diefe Empfindung kemmt ihr, wenn fie nur über eine unterirdiſche Quelle faͤhrt. Schon che fie darüber iff; fängt das Aufſteigen an, u. hört“ auf, wenn fie eine Strecke darüber ift. Auch diefe Strecke richtet fich nach der Maſſe. Bey Erzlagern zeige ſich daſ⸗ felbe. Hr. Hippenmeyer nennt den Anfang der Empfinz k dung Schlag, das Ende Gegenfchlag. Aus dem Kaum zwiſchen Schlag und Gegenfchlag fchäst er theils die Maͤch⸗ tigkeit des Lagers, theils feine Tiefe. Die Richtung eineh Ganges laͤßt ſich natürlich leicht befiimmen, wenn man. darüber hin⸗ und hergeht. Hält die Empfindung an, fo seht man länas des Ganges. Da fie bey verfchiedenen Metallen verfchiedene Empfindungen erhält, fo befiimmet Hr. Hippemeyer darnach die Natur derfelben. Daß uͤbri⸗ gend dergleichen Beftimmungen Irrungen unterworfen feyn koͤnnen, wer fieht dns nicht ein, fo wie mithin auch, daß es ungerecht iſt, die Sache deßhalb für nichtig gu erklaͤren. ve — «ie‘ Mir aſſer⸗ es ſteigt auch Waſſer / aber geſtoßen vom Nordpot Liäre'alfo der Gegenfar des Jeige bie Mineralien geben verfchiedene Empfindungen. finger], RE. \Y ‘ 3280005 trocknet, Die Zunge, und bringt in ihr das e. Kleinfinger wird ange. v. Sonne und Kometen, fühl. Kälte hervor. J. Sr ae! vorzͤglich von dem im Jahr ag. hi 4) Mergels erregt Wärme und ſelbſt Brennen in Sind diefe Körper untergegangen, fo wirken fie umge⸗ der Hersgrube. re nl ie kehrt; die Sonne 4. B. biegt dann den Eleinen Fine li wre ihm nicht gefehen, erfuchen ger ein, Hr. — ing in Konſtanz, ihn zu unterſuchey; 2-4 2ER un as wirft wie Gyps, aber ſchwaͤcher. > a; » 3. Wünfchelruthe anal 6) GypS;, fiarke, ſehr ‚empfindliche Zufanmen, nuͤ⸗ Fann von verfhiedenen Stoßen ſeyn, Haſelgerte, x sung des SHalfe, —2 Athmen. Laie: gewöhnlich von Fiſchbein. Eigentlich Be Fig 7 Alba uns, an den obern-Zähnen wie Ealtes Waffer, mit beyden Händen zum Halbkreis gebogen wird, N WR oder Aetzen, und mit Anfammlung Alle Gelenke des Leibes ofen die Ruthe ab, vhfalys. Saksefhmad:im Mund, Ynfanın- — lung von. Speichel, wird-augenblicfliche Spannung und Ans Ein Metall an einem Faden von den Fingern herun⸗ — Füffe und Hände -Edasrik in-der That fehr- terhangend, und-auf ein Stück gleiches Metall gehalten, ”» VE Peg — ſchwingt von der rechten Hand des Halters zur linken; auf 9) Steinfohlen; Wärme im Leib, wie der Schwer ungleiches gehalten, von der linken jur rechten. noch eine andere Empfindung, eine Art Brennen in So Schwefelties auf Schwefelfies. Magengegend, hinten. auf der Zunge Ditterer Ger [Diefe Schwingungen und das Schlagen der Wuͤnſchel⸗ ee x ruthe haben mir felbft gefehen, und Die Erfcheinungen 10) Schwefel; Wärme im Leib und in der Magen: ziemlich beftändig gefunden. de — * wefelfieg;. Wärme im Leib, Gefühl von a — BR ach, 41 e ander Zunge dr we Anfrage und Berihtigung i a2) Eifens Gefühl von Faltem Waſſer an der Zun⸗ eines Aufſatzes, den thierifchen Magnetismus 3 senf an den Zähnen. ıfen Stuͤcke 2ten Bandes des A —99 fuͤ ER en A 1 upfer; mie warmes, bitteres, beißendes Waſ⸗ riſchen Magnetismug, von Efhenmeyer 7— ns, i Kiefer und Naffe, HITS 124 Bley; Schwere in der Magengegend, inn⸗ Im Jahre 1gı2 oder 13 (mir fehlt. dag Corpus De- — licti *) fühlte ich mich durch gewiſſe Umſtaͤnde veranlaft, 15) Quedf ilbers treibt alle Säfte des Leibes in einige zerſtreute Jdeen, den obigen Gegenkand betreffend, die. She, reist sam Erbrechen, erregt heftiges Klopfen an zu ordnen, und fie unter dem Titel: Briefe des Phi- den-Schläfen, und zuft ihr gewöhnliches Uebel zum Um Ialethes an Eulaptos, über den thierifcheg, Lalſo Schwindel) hersor, fie Eann darauf nicht, Magnetismus, einer damals beliebten HoHändifchen f&lafen. ı ’ f Zeitfehrife zum Druck zu übergeben. Kurze Zeit darauf er- . S Silber; Schwere in der Magengegend, doch ſchien, als wuͤrdiger Appendix eines unbedentenden, ma eniger ale Bley, Klemmen in der Hersgrube, gehemmtes gnetiſchen Tagebüchleins, ein erbaulicher Auffas, worin der nen. ö & Verfaſſer dsrzuthun fuchte: daß der wüthbende, ras 37) Gold; Schwäche in den Füßen, Warme im gan- fende, unmwiffende und vermeffenePhilaletheg, zen Leib, Schweiß, Uebligkeiten.. : diefer verwegene Zinfierling @. 15. 1. St.) aus Mn Be a i nicht ein Wort Wahres gefagt habe. Abgefehen Cfür jet RR 2. Einwirkungen der Hinmselsörper. nieoch) von dem Werth oder Unwerth meiner damaligen nz" Sie erhebt die. Hand über den Kopf, bewegt fie ſuchelnd fichten über diefen Gegenſtand, und abgerechnet die vieler in and ber, deutet fie dann ungefähr gegen einen Planer plunpen Anzüglichkeiten in der fogenannten Widerlegung ten, fo bewegen ſich die Zinger, indem fie fich ſtrecken oder enthalten, mußte mir dieſelbe damals wie jetzt noch höhe biegen. | erbaͤrmlich vorkommen. . Nach 4 Jahren finde ich meinen a. Der Daumen wird angesogen vom Mond, Fräftis alten Bekannten, den ich jedoch längft vergeffen hatte, auf wenn er voll iſt, wird dagegen abgeftofen, eingebogen Deutſchem Boden, und in Deutſchem Gewande evieber, In som Aupiter, Mars und der Venus. deſſen fih meine arme Briefe vielleicht verlaffen, wenn - b. Der Zeigfinger wird angezogen vom Nordpol; nicht gar vergeffen, allein und ohne Stuͤtze, in ihrer Heie eingebogen, vom Suͤdpol. math umhertreiben muͤſſen. Dem Deutſchen Publicum Der Mittelfinger wird angezogen durch Lwir daben bier ein O oder X gemacht; A a ee — | heißen, durch alle Planeten.]5 eingebogen durch Fixſterne H 15h der Prdächrife van Kunst Y & amentlih den Sirius, das Zwillingegefirn, einen Stern nen Pe: Nr. 13-16, * a im Stier, durch die Sterne erfter und zweiter Groͤße. teroefeningen 1814 N. 3-5, [8 ficht. e$ ja felbit im magn. a, Ringfinger wird angesngen vom Suͤdpol, abs Ardiv ©. 25.1 Itiy 2519, Det, ; N 10 247 nid obann das siemlich barfche Urthell angeffinbigt,t aber eliquenten kennt ed nicht einmal. Dem Berfaffer * traurigen Aufſatzes kann ich die Verfi cherung geben, dan fein Machwerk mich in ‚Dentfeher fo wenig wie in Hol⸗ ländifcher Sprache, uud jest fo wenig, wie vor vier Sahren, auch nur einen Augenblick incommodirt hat! Die geſchaͤtz⸗ ten Herausgeber des Archivs ſ. d. thier. Magnet jedoch moͤgen wir sütigf nachſtehende Fragen und Bemers kungen erlauben. War meine: Erwartung, dap der Plan diefer Zeits fehrift (Plan und Anfünd. x, 33. 1. St.) ohne alle Aus nahme auch in der Folge factifch fich ausſprechen würde, billig und gerecht; um fo unangenehmer. ift die Erfahrung: dap man wenigftens im vorliegenden Falle, nicht mit ges böriger Conſequenz verfahren iſt; und es frägt fih denn: Ob es der Kraͤftigeren der Zeit wuͤrdig ſey, einen folden alten, serjährten, polemifchen Ausfall in She Archiv aufzu⸗ nehmen ; eine Schrift betreffend überdieh, deren Dafeyn, als flüchtiged. und zerfirentes Product einer Hollandifchen Seder, dem Deut ſchen Publicum vermuthlich nicht ein: mal befannt iſt; deren Gehalt, Zweck und Richtung Ihm mwahrfcheinlich eben fo fremd«find? — Als 0b das. gelchrte Deutfche Publicum Antheil nehmen Eönne an einer ſo ober⸗ Hächlichen, gehaltIofen, fogar der Form nach höchft anftös Figen — oft efelhaften Geiftesereretion, shne wenigſtens u gleicher Zeit den veranlaffenden Grund, die Quelle aus der. fie fließt, würdigen und beurtheilen: zu koͤnnen. — } Wenn der Anhalt des: Archivs, dem urfprünglichen plane iu Folge: theild practifch, theil rein wiffen- fhaftlich feyn fo, fo kann ich mich, bey Anficht eines folchen Stuͤcks, der Frage nicht enthalten: worin denn hier das nein wiffenfchaftliche gelegen ſey? — Benn- ferner der Anficht der Herren Herausgeber des Ar⸗ chivs zu Folge „das Daſeyn des thieriſchen Magnetismus ſeinen hoͤchſten Formen und feiner geheimnißvollſten Ge⸗ t, dermaßen außer allem Zweifel if, daß es keiner Polemik zur Widerlegung negativer Meynun— gen mehr bedurfe, Wenn demnach die Redaetion den Wunſch ausipricht, daß alles Polemiſiren, als nicht fruchtend, entfernt gehalten werden möge aus allen Abhandlungen,welche das Weſen des thies riſchen Magnetismus in Ihrem Archive beruͤh— zen. Warum denn Can intereffanteren Materien kann 3 doch wohl nicht fehlen) volle dreifig Blattſeiten einem polemiſirenden Gefchreibfel eingeraumt,; deffen: doch hoffent: lich der Magnetismus zur Empfehlung fo wenig, tie zur Hechtfertigung bedarf, und welches gerade am. wenigfien dazu gerignet fegn dürfte: ihn, dem das geifiige Or⸗ gan zur Beobachtuug deffelben mangelt; einen. freyeren Slick in diefer geheimnißvollen Welt zu eröffnen? Warum denn. dieſes nehmliche Archiv, worinn nur der hohe Geift des Forſchens und nicht die ſch mußige Sprache der Leidenz Tchaft fich ausfprechen füllte, zu einer folchen, der Form und der Materie nach gleich jaͤmmerlichen Perſiflage her: gegeben ? Die Redaetion des Archivs; hat nun einmal dem Pole⸗ mifiren in ihrer Zeitfchrift zuerft dag Eis gebrochen; es würde daher dem DBerfaffer der Briefe des Philnler thes nicht mehr als billig vorkommen: wenn fie auch. ihm u künftig das nehmliche Necht einränmen, und, iur Entfe J nung alles Verdachts einer die Wahrheit e — Partheplichkeit, feinen jetzigen Ideen und Bemerkungen gelegentlich * ein Pländen in Ihrem ven wolte, —4 Hamburg, Sstaher ur. Ba | PN ©. ee Häfen Kufegen in ———— 44 In der dunkeln Periode, des oft fabelhaft —— Mittelalters, in welcher Kuͤnſte und Wiſſenſchaften ir wendung aufs practifche Leben, in einem eigenen Entwi lungs /Znſtende fich fanden, erwuchs auch der Pe Chirurgie eine Bereicherung, welche ihre bi ‚ber fchränkteren Graͤnzen ſchoͤn und viel verfprechend ermeiters te. War es bie iu diefer Periode allgemeine Tenden; des Dperateurd gewefen, Drgantheile der fchönen menſchlichen Maſchiene gewaltſam zu entnehmen, dieſelbe nicht feltem ’ zu entftellen, ja ſelbſt zu verſtuͤmmeln, eines höheren Zwehr fe wegen: die Gefundheit, das Leben fu erhalten, w trat jet die Heilkunſt, auch ale Hygiaea genitrix, in cie nem a erhabenen Lichte hervor, in fo fern fie dem’ fchönen Bi wenn ed gewalt entſtellt wat / auch ſchoͤne Formen wieder zu geben fuchte, 3 Das Geſicht iſt unſtreitig derjenige Theil, welcher den Menfchen, in Bezug auf Form zum Herrn der‘ —— macht, und im Geſichte iſt es die Naſe, welche ihm u heit, Ausdruck und DVielfeitigfeit giebt; Der Mangel ders felßen if daher eine der widrigften und traurigſten Entfels lungen. Lebenden Todtenföpfen gleich, wandeln —— glückliche einher, und fühlen zweifach gekraͤnkt, bey ihrem. phnfifchen Leiden, auch das der moralifchen Demüthie j gung. Die Heilkunſt feyerte daher ihren höchfien Triumph, ald fie es tagte, aud lebender Maffe das zu ers fegen, was vergeblich die Mechanik in Falten Formen, uns i natürlich anzudeuten füchtes und Tagliacozza, der vor nrehr als "200 Jahren Die Encheirese hiezu nicht nur der 4 — Geheimbewahrung entnahm, ſondern auch zum. ächten Kunfts arte erhob, muß bis im die ſpaͤteſten Zeiten in der Ges fchichte der Heilfunde, ein gefeyerter Name bleiben. Unbegreiflich und nur Durch die Schwierigkeit der Mer thode des Erfinders zu erklaͤren, bleibt es, warum mit feis - nem Tode auch diefe Operation zu Grabe ging, und wahr 4 send eines Zeitraumes von mehr als 200 Jahren der Were geffenheit anheimfiel,. aus der fie bisweilen noch ein acades mifcher Lehrer, als lächerlich fabelhafses Mährchen beyläus t fig hervor rief. { Eine allgemeine Aufurerkfamfeit erregte «8 daher im - Inn⸗ und Auslande, ald der Geheimerath Gräfe vor unger fähr einem Jahre diefen wichtigen Gegenfland der Vergefr fenheit entzogen, ihn einer genauen Prüfung wirdigte, und. \ durch eine glücklich gelungene Operation die Realitaͤt ders f deffelben beftätigte. Michael Schubring 23 Jahre, zulest Schmid⸗ Gefell, der in den Feldzuͤgen 1812 — 1815 feine Naſe durch einen Saͤhelhieb verloren hatte, wurde in dem chirurgiſch linie ſchen Inſtitute der biefigen Univerfitis, von dem vorhin El rn - Mnfat um oten Detober 1816 ilitaͤr⸗Medieinal⸗Per⸗ tfahtens von Tagliacozza, ich fund. — Es wurde ihr daher am 29. July dieſes Jahres, m Beyſeyn des Geheimen Obermedicinalraths Nicheer, des ven Sernfein und Dr. Böhm, fo wie ſaͤmmtlicher das Elinienm befuchenden Studierenden, aus der Haut ih: fer Stirn eine ‚neue Nafe gebildet. Der Techmicismus die fer Ei cheirese war leicht und ohne Schwierigkeiten qus⸗ ufühten; die Heilung der neuen Nafe, und die. der lirnwunde 3 und gieng ſo ſchnell vom ſiatten, * m fchen in. der festen Woche nach der perätion geheilt entlaffen werden konnte; - die Form ih: ter. fi fo überaus befriedigend geratpen, daß die, über ‚ glücklichen Gewinnt vergnügte Patientin verfihert, den at ihrer natürlichen Nafe Hartz vergeffen zu haben. — den Vergleich beyder Unternehmungen, fo wie durch e Berfuche, Dr an, mehreren in der Morbereitung noch rifsnen Subjecten angefiellt werden, it eine Anreihung ne fabtunge ju erwarten, die die organifche Wicders gellung de Raſe hoffentlich mit den erfrenlichiten Res iltaten höherer Vollendung abſchließen wird. Die Berliner Univerfität hat alfo den Ruhm, daß in ihrem kliniſchen Inftitute, nach einem Zeitraume von weit über Inabınder Sahren in ganz Europa zuerſt, die Mög: feit der Naſenbildung nah, Tagliocozza dargethan, daf "auf dem Conlinente eine Indifche Operations⸗Methode zu: 8 ws diefer Anſtalt geprüft iſt, und daß in derfelben die; u Y fer Gesenfand zur. höheren Bolfommenheit entwickelt d. Dem Geheimerath Gräfe aber gebührt: die dankbare Anerkennung, in Bezug auf allfeitige Prüfung, der verdienz te Reſtaurator diefer, für das ganze Menfchengefchlecht fo beilbringenden, für die Wiffenfchaft fo interefanten Ope⸗— ration a fen. Eine genaue und-infiruetive Beſchreibung ines fehr zehlreichen Auditorii von irt, und * mit beynahe gaͤnzlicher ah * ſeiner neuen Beobachtungen welche derfeiken bereite in feiner Borrede zu Carpues Yeberfegung vom Dr. Michaelis verfprochen hat, fo mie eine auf eigene Erfahrungen ges gründete Parallele, hat binnen Kurzem dag ärztliche Publis “cum vom dieſem denkenden Forſcher ju erwarten; es bleibt “dann nichts zu wünfhen, als daß eine Mehrzahl der Prie⸗ ‚fer Aesculaps auf dem unbetretenen Wege folgen mögen. Dieß iſt auch bereits nach einer kurren Öffentlichen Angei- "ge, bald nach der legten bier unternommenen Dperation, durch Wieberherfellung einer Nafe aus der Gtirnhautgu Münden, geſchehen ; die bep,iweitem Fünftlichere, in d⸗ sem Erfolge aber auch bey weiten lehrendere Methode, den, Derluft der Nafe aus ber Armhaut, mit Vermeidung der enttellenden Stirnnarbe zu erſetzen, blieb noch unnach⸗ geahmt. RT Marburger medieiniſche Programme und Differtationen, 1. De, depositionibus eretaceis, intha valvularum "eordis arteriarumque substantiam, Aannotationem medi- "cam, in universitate Marburgensi professoris medici- nae ordinarii munus die XXIII. Octobris MDCCCXY, "adirmrus communieae Dr, Samuel Christianus Lucae, "Marburgi 1815. 4. Der Berfaffer theilt hier ſechs Faͤlle von rheumatiſcher Affeetion des Herzens mit, wovon vier "durch Ereidenartige Ablagerungen auf Herz umd Gefäße toͤdt⸗ lich ausgingen. 2. Rehm Diss. inaug. sistens momenta quaedam u ad pathogeniam et nosolagiam haemorrhagiarum; reno- sarum ‚spectantin. Marburgi d. 18. Martii 1816, 8. ‚Der Verfaſſer ſetzt hier die Bedingungen und Erſcheinun⸗ ‚gen von Venofitat in arteriofen Gefäßprovinzen aus ein⸗ ander, und macht aufmerkſam, daß eine ſolche Venofität Urfache der meiſten Blutfluͤſſe ſey; zugleich ſucht er dns natuͤrliche Streben des Organismus, feine venoͤſen und ar— teriöfen Gefäßprovingen und Organe in einem gewiffen ger genfeitigen Gleichgewicht zu erhalten, darzuſtellen. 5 .. 3. Mangold Diss, inaug. de statu hominis sexut- li et de evolutionibus eum praecedentibus, ‚Marburgi die 18. Martii 1816. 8. Darftellung der Entwicelungen bis zur Pubertät ald einer ſtufenweiſen Entwidelung des Thierlebens, in allen einzelnen Funetionen nachgewiefen. Die Schrift eignete ſich fehr zu einer Monographie, 4. Zinkhan Diss. inaug. de menstruatione, et usu Sabinae in haemorrhagiis uteri venosis. Marburgi die 29. Martit 1816. 8. Neue Beftätigung des Nunens der Sabina bey paffiven. Gebarmutterblurflüffen. 4, Rosengarten Diss. inaug. sisteus polaritatis in systemate Cireulatorio vestigia et phaenomena. Mar- burgi die 11. Septembr: 1816. 8. Vom antagoniſtiſchen Dualismus der Eireulation und. der Srritabilität; Hervor- "gehen und Begründung der Letzteren durch Erſtere; Musr fel als Eulmen der Arteriofität, Parenchuma als Eulmen der Venofitat. * 6. Elias Diss. inaug. sistens Analecta ad Sabinas historiam medico physicam. Marburgi die 23. Decem- bris 1816. 8. Ermwähnt zwey merfwürdige Falle von Wirks ı0 * 351 eele und Hodenverhärtung. —— 7. Wenderoth Diss. inaug. de morbo pulmonum " tubereulgso variaque illius indole et eura., Noſologi⸗ ſche und therapeutifche Claffihcation der einzelnen Gattunz gen von Pungenfnoten; Unterfcheidung des Stadii tuber- sulosi von Stadio phthysico, : 8. Ad novi Prorectoris in academia Marburgensi änaugurationem ipsis Calendis Januariis 1817, celebran- dam invitat et de analysi calculi urinalis vaccini agit Dr, Ferd. Wurzer, academiae Prorector. Marburgi 2816. 4. Nachricht von der chemifchen Natur des Blafens Beins einer Kuh; derſelbe enthielt: Nohlenſauren Kalk See ——— 81/4. Phosphorſauren Kalk EA s) 6,2, Kohlenfaure Magnefa .» 4,8. Eiſenoxyd SM, 4 0,009 Manganesoxyd — 5 0,001, & Xhierifchen Bindungfof . » unbeftimmt. 9. Eberhard Diss. inaug. de musculis bronchia- libus eorumgque in statu sano et morboso actione. Mar- burgi die 8. Februar. 1817. 8. Fingerzeige ur Applicas tion von Heilmitteln auf den Wege der Infpiration, be— Eee bey Krampf und Lähmung der Lungen. Nachricht "yon einer merkwuͤrdigen aſthmatiſchen Kinderkrankheit. 20. Wagner Diss. inaug. sistens annotationes ali- guas ds systemate cutaneo qua medicaminumn in corpus actionis via. Marburgi die 13, Mart. ‚1817. 8. Eroͤrte⸗ rung der verſchiedenen Eigenſchaften des innern und aͤuſ⸗ ſern Hautorgans, die bey der Anwendung von Heilmitteln An Betracht kommen. Andeutung zur therapeutiſchen Ber nutzung verfchiedener befonderer Stellen und Provinzen deffelben. 11, Fülling Diss. inaug. de diverticulo intestinali sex mensium embryonis herniam umbilicalem’referente. Marburgi die 21. Junii 1817. 8. _ Das Divertifel lag in ‘einer von einem Bauchfellfortfake vollfommen auggekleider ten Höhle des Nabelſtrangs. Der Verfaffer glaubt hieraus den Beweis einer nur mittelbaren Verbindung der Daͤrme mit dem Nabelbläschen beym Embryo hernehmen zu Dürfen. * 12. 8. C. Lucae, accelerandae literarum in uni- versitatibus perfectionis subsidium quoddam commen- dat et de ossescentia arteriarum senili quaedam praefa- tur, Marburgi 1817. 4. Der Derfaffer ſtellt in diefer Schrift, die dem Derfchlage eines allgemeinen Differta- tioneaustaufhes gewidmet iſt, die Verknoͤcherung der Ars »terienhaute- im Alter der feltnern Werfnöcherung der Wer nenhäute, und dagegen häufiger vorfommenden Kıuochen- - and Steinbildung im Venenblute felbft gegenüber, und fucht den Grund dieſes Gegenfakes in der ercentrifchen Zendenz der Arteriofität und der eonsentrifhen Tendenz der Vensfltät, ſamkeit des innerlichen Gebrauchs ber Sabina bey Varico- Philoſophie genannt habe, nur der „mit dem gemaͤße Verſuch zur Wiffenfchaft/t fey. Es mag fepn, daß fe iſt gegenwärtig einer Stuffe der Vollkommenheit ö Bar ee Doch vielleicht Philoſophie und nicht Mathe re matik. ? x a zer ©s ift.nicht gut, da die miffenfchaftlihfen Dinner unferer Zeit gerade darinn nicht übereinfiimmen,. wie die BWiffenfchaft genannt werden müffe, ob z. B. Philoſophie sder Mathematik? in fo fern man nehmlich unter oe: ſchaft das Allgemeine zum Befondern , Die lebendige Sees le, das cenırum ubique aller befondern Wiffenfchaften derſtanden wiffen Milz. der, Mangel diefer Uebereinftim? | mung kann das fonft fo hochverdiente Vertrauen auf den Werth der Schriften diefer Männer, von ——* Dus blieums wohl nicht fördern. Herr Wagner ‚il uufolg feines Aufſatzes Nr. 156. ©. 1084. 1817 ber. Iſis Name Wiffenfchaft Cin dem erwähnten Si ) ‚allein. Mathematik zukomme, und ER sh: ‚Worte. Bölkerfprachen ringende und von dieſem verkuͤmmerte zeit ⸗ die Unvollfommenheit oder Ausartung der meiſten Voͤlker⸗ ſprachen den Fortgang der Philvfophie febr erſchwert has“ ben; die Deuffche wenigſtens iſt hier weniger Schuld, NA 4 welche dieſen Fortgang ſehr foͤrdern wird. Auch wird. gegeben, daB es einen fulden, ‚oder vielmehr viele ſolcher, jedoch weniger durch das Wort, als durch Mangek a Kraft des Geiſtes verfümmerter Verſuche jur man g gebe; aber e8 wird geläugnet, daß folchen Verfuchen, die fich Freilich wohl philofophifch genannt haben, der Name Philo ſophie zukomme. W. Der Sprachgebrauch hat AL nicht fo weit verirrt, daß man wuͤnſchen Fönnte, Die Idee der Allheit iſt, oben anſetze: Eins (reine) Philoſophie Gott Wefen Form Geiſtesyh. Naturph. Geiſt Natur DE WViſſenſchaften Ben ur; als ti u I HR hin, dus. gefehrt, leicht beftim dadurch die St itfrage SL [ends entfcheiden Taffen. nr Kr N a a en 0 — ine De e⸗ Zermittelt, das Ganze air, mir ie tere 5.2 Du un 83. in der dritten Forme er yon He J dr enb za K Vermittlei Su — — des Geites ie Zeit = reine Break, bie eigenthitmliche Furm der Natur der Kaum — — „ee in, % und Raum alfo_ ‚die nothwendigen rung. Wie nun dem Geiſte eine Wiſ⸗ En ii — J —— der Natur die e, ſo entfprechen nothwendig diefen beyden An mn —— jener nehmlich die Arith⸗ metik, dieſer die Gen mettie, Nimmt man das Wort formal, wie fich hier faſt von ſelbſt verſteht, nicht im ges woͤhnlichen befchränften Sinne, fo ergibt fich von felbf, daß durch obige Beſtimmung die Mathematik keinesweges Bi; ‚etwas Befchränftes erflärt wird. , Der Mathematik hen ja ale Principien die Zeit: und Raum sdeen als abfolute Formen vor, von welchen das Weſen nicht ges — ſeyn kann, welches ſich auch in der mathematiſchen Co wre die Erifteng (die Anſchauung der Idee) Detelich zenug offenbart. Die Mathematik if alfo der uote wefentlich gleich, formal aber if ‘fie von ihr ordnet iſt, in diefer aber dem Wefen der Wiffenfchaft, Idee unmittelbar felbf, Die Mathematik iſt demnach Be, ‚der Philofophie untergeordnet und von ihr ab: aber nicht anders als die Form dem Wefen oder —* der Uridee untergeordnet und von ihr abhäns sh welche Abpängigfeit der Selbftändigteit nicht icht. eh der Phitofophie, als de centtalen und univer⸗ are. kommt alles, auch dag Centrum ſelbſt zum Bewußtſeyn, weil fie das Seispkenuftfepn der Wif- Fenfaften Ei Das Durchſchauen des eignen Schauend, Doppel aut ‚ von welchen Herr Wagner fpricht, u ad athematik, wohl ‘aber der Philoſophie we⸗ Der Mathematiker der nicht zugleich Philofoph iß nichts von der Welthedeutung der Marhematif, nur den Philofoph erfennt und fieht in ihr, wie in jeder wiſſenſchaft das Univerfam. Kann man doch einen faͤhi⸗ gen Knaben gar wohl dahin führen, daß er die mathemn- thifchen Eonftruetionen faßt, und die daraus bervorgehende Ba fühlt, keinesweges aber dahin, dag er Philofophie verſtehen Fann. Der Verf. d. X. kennt Wagners von ihm fügenannte mathemathiſche Philofophie noch nichts wenn aber in des sen erſtem Theile ‚durch alle vier Stufen der Arithmetik und. Geometiie nachgewiefen wird, daß die Mathematik überall nichts als das Weltgefeg in feinens teinften Aus⸗ druck ſey; fo iſt ja wohl dadurch ein höherer Geiſt über ‘fie gekemmen, oder fie iſt ſich diefes Geiſtes aus eigener Kraft nicht bewußt gewefen: ich will fagen, daß folche Nachweiſung nur Function der Philofophie ſehn Fonne, u. Die Ueberzeugung hieryon dürfte wohl der Grund feyn, aug „cine Philoſophie be ‚Mathematik n nan Bi feiner Mepnung anf . fen nur Ppilufophie , individual gefet. Y erſchieden, ſo nehmlich, daß in jener alles der Form un⸗ 4 "welchen & fchenutene er we d Bu die chen erisähnte Schöife n. ihr err Waguer zur ift vorerſt Elar, daß Rodalis ‚in den. von ihm übe N Mithematik ausge⸗ ſprochenen Saͤten dieſe Wiſſenſchaft mit philoſophiſchem Auge betrachtet, auch nicht ermangelt, zugleich auf den ger genwaͤrti en Abfall derfelben, und auf dag Alterthum hin⸗ sudeuten, in welchem die Wiffenfchaften noch nicht gefons dert, mithin auch die Mathematik mit der Philofophie noch eins war. Schellings Schriften müfte man nicht kennen, um es za uͤberſehen, daß ihm Philoſophie die Wiſſe enſchaft alles Wiſſens, das philoſophiſche Wiſſen mithin das Urs wiſſen ſey , und. daß ihm die Mathematik zur Philoſophie in keinem andern Berhältniffe ftehe, als es oben gezeigt wurde. Baader ſtimmt mir Sche un in den Hauptanfid- , ten der Wiſenſchaft überein) und was endlich Oken ber trifft, fo kann ich, wenn auch verfchiedene Stellen feiner Schriften fuͤr Wagners Behauptung günftig zu ſprechen ſcheinen follten, wenigſtens eine — aus ſeinem Lehrbuche der Naturphilofophie — anführen, welche fehr genau mit dem Hauptreſultat d. A. uͤbereinſtimmt. Es wird nehmlich daſelbſt Catter Bd. ©. 140) geſagt: Jebe Wiſſenſchaft Es gebe keine Wiffenfchaft aufer der Philofophie, wie Feine Welt außer Gott, die Philofophte- aber fey die Wiffenfchaft vom Hans "deln Gottes Sf das vorhin angegebene Verhaͤltniß der erften Wil: fenfchaften zu einander richtig, fo folgt, daß die Mathes "matif das erfie Drgan der Philofophie feyn müffe, daß mit⸗ hin, „ während die Mathematik, am zur. Erkenntniß ihres Weſens su gelangen, philoſophiſch zu werden trachten fol, "die Philsfophie von ihrer formalen Seite ganz mathemas tiſch iu werden ſtreben müffe, Dem erſten Theile diefer doppelten Forderung entfpricht demnach Wagner in den ‚von ihm durch die Iſis a. a. D. in Erinnerung gebrachten "Schriften, dent zweyten aber vorzüglich Oken durch feine, vielleicht fehon ſtreng mathematifch iu nennende, Methode ‚der Naturphilofophie. ve Das endlich den” son Herrn Wagner geäuferten Ger danken des einfligen. Untergauge der Wiſſenſchaften in ih⸗ rem letzten Zweck H dem unmittelbaren Schauen des Le— bensgeſetzes betrifft, ſo ſcheint er nicht Stich zu halten, man mag ihm nehmen in welcher Beziehung man will. ie Prüfung muß nach folgenden Fragen unternommen werden:. Dürfen die Wiffenfchaften als bloße Mittel, fey es auch sum. edelſten Zweck, oder muͤſſen fie nicht vielmehr als ein vollft andiger Organismus betrachtet werden? Laͤßt ‚wohl, die Natur, die Stuffenreihen der Gefchöpfe unter dem Menfchen, in diefen der ihr letzter Zweck iſt, untergehen, oder ift fie nicht vielmehr genöthigt, alle diefe Stuffen als ‚Anenstehelige Glieder and Stuͤtzen ui dad Haupt, fehen Wias die Schriftkeller betrifft, Der letzte Swe der Wiſſenſchaften iſt ihre (ſelbft⸗ ri te) dee. In Diefer ‚find freilich die einzelnen Rıfz fenfchaften als folhe verfhmunden, Dem Urbild aber Pi nothivendig und ewig das Gegenbild zur Seite fichen, we ohne dieß din Selbfsenußtfepn möglich, if: 155 r gu laſſen ? Man fehe. su, ob nicht auch der hoͤchſte Zweck der ſendaften als Haupt auf Rumpf und Glicdern zubt, ‚oder ob. man diefe wegwerfen ne, fobald jenes ge, pitdet it? Kann das Selbſtbewu eyn des Organismus ſich von dieſem lostrennen / und Een Y - 4 a * % ” N 9 Me b e 8 das Berhittniß bes St miffenfchaftlichen Auebitdung. Cine academiſche Antrikter Bag er >d alten von Fr, Wucherer, Profeſſor d kt Und Technologie an der hohen Schule zu — Stadt: und Univerfiratöpfarrer da Er. db. ‚Herder 1813. 8-4. dieſe finnvolle, Natur verbindende, nur in Angeficht der grauen nur am. Fuße des und evang. Dieſe herrlichgeſchriebene Rede, und Theologie ſo heilig und fromm dem paradiefifchen Breisgau, nur im Urfelfen der Hölle des. Cchwarsmaldes , Feldberges, des Deutſchen Gotthards, chen, den Naturwiſſenſchaften fo guͤnſtigen Stadt Frenburg, Snue in dem kunſtreichen Zempel, den noch-eingigen Deutſch⸗ land gebliebenen Münfter, das mit dem Strasburger iu meteifern, und es an Baufunft su übertreffen vermag, dieſe, nur in dem Umgang nur in der froͤhli⸗ { diums der Naturlehre jur übrigen | Der Verfaſſer wendet ſich am Ende feiner Rede an die Zuriften und Kameraliſten, um ihnen zu zeigen, vie nofhiwendig ihnen das. Studium der Natuniffenfchafteny menigfteng foviel als auf der AUniverfität darinn gu thun ‚if für die Ausübung ihrer Gefhäfte im Staat fev.. Möge) er ‚nicht vergebens geredet haben! ee . ee fo vieler finns und gemuͤthvoller Menschen für geben und Natur — Urfprung, Boden und Ger deihen findende Neder „diefe hoffentlich die Theologen, ber _ ſonders in Hinficht der nofaifchen Schöpfungs - Gefgichter und nlle Nicht⸗Raturforſcher, die, nicht felten Nerächter u. Verſpoͤtter derfelben ‚Ind, mit. den Vaturwiſſenſchaften / vor⸗ nͤglich aber mit Geologie ausföhnende Dar ſtellung muß "mächtig auf die Zuhörer, erfreulich. auf die gewirkt haben, denen das ſchoͤne Loos su Theil geworden, ſolche Anſtalt In erhalten , „am der ſolche Maͤnner lehren, an der ſolch ſhoner Sinn für Wiſſenſchaft aufgeregt wird, an der fol- ‚che Ideen nicht verloren geachtet werden., Wir haben mit inniger Freude erfahren; daß mit dem Wechfel dee Badi⸗ ſchen Miniſteriums die Gefahr, welche Freyburg zu zerſtoͤ⸗ ven drohte verſchwunden ift, daß das neue Miniſterium einen ſchoͤnen Sinn zur Befoͤrderung alles deſſen, was ein⸗ mal woblthatig wirkend beſteht durch manche Einrichtun⸗ ‚gen ſowohi als durch ‚den Charakter der gewählten Männer Zerſpricht; wir freuen ung, jest, ſchon das fo gern in der Ssfig. gegebene Verſprechen erfüllen ‚gu Eönnen: nehmlich das Gute der Badiſchen Regierung init Lob zu verkuͤndi⸗ gen, ſobald uns nur irgend Gelegenheit dazu gegeben wuͤr⸗ de. Wenn wir auch / als nicht befonders hergehoͤrend jetzt nicht die erfreuliche Erhebung der Hochberger zu Erbfolgern, wo⸗ durch der dem. Breisgau erfproffene Stamm dem Lande bleibt, nicht die ohne Zweifel gute, und daber einmal be⸗ fichende neue Organifation und Eintheilung des Landes, oben man doch ſoviel ale möglich die alte Eintheilung, and wäre es nur um die Gefshichte nicht zu vermirren, bey⸗ hebalten möge, nicht die Anſtalten zur Einführung der Inndftändifchen Verfaffung und der Preffreiheit, nicht die trefflichen Vorfchläge am Bundestage zur Abwendung der See⸗ Raubvoͤlker ruͤhmen/ ſondern uns bloß auf das Wiſſenſchaft⸗ liche wenden wollen: ſo koͤnnen wir die gute Geſinnung fuͤr Freyburg daran erkennen daß ein neuer Profefior der Philofsphie, und zwar ein Mann wie Ehrhard aus Erz 2» XAndentungen — 1 Saͤtze aus de Form eg ı von-deinfelben, ) = 173,18» 2 h Seen nehmlich, ‚Die ganze Abficht des Verfaſſers, das, Bes firchen, die Wiffenfchaft ſowohl vorwärts zu bringeny als. ‚fie auch — ing Leben einzufuͤhren, haben unſere ganze Hochachtu g.in Anſpruch genommen; wir haben aber am „ber Darſtellung und bier namentlich an der Einrichtung „diefes Buches für feine, Beſtimmung iwar nicht als Lehr: „lefungen zu dienen, „einiges zu befritteln, Hein, mehr gegliedert feyn. Es iſt buch, aber doch gewiſſermaaßen als Leitung bey se 2 * — In letzterer Hinſicht müßte, unſers Erachtens, das Buch, wenn gleich Es iſt zwar in Geſaͤtzel unter⸗ fohieden: allein dadurch wird ein Buch nur-in eine Men: ge gleichartiger Gelenke getheilt, wie ein Affeleib,, wi t wie der eines Menſchen, der in Kopf / Bruſt, B Glieder geſchieden iſt, deren. jedes wieder feine —— fe hat... Die Darſtellung anlangend, fo find die ‚Perivden etwas ‚lang, durch su viele und. Eleine Zwiſchenſaͤtze achres chen, . manchmal „auch nicht durch genaue, Gnterpunsziom in. Berhaltniß.gefert. Die Darſtellung in —— halts iſt mehr fuͤr Gelehrte, und zwar in Diefer Art der Naturbetrachtung ſchon gewandte Männer, faͤngt oft am von Dingen zu reden, die nicht hier, ſondern in. andern gelehrten- Werfen. begründet find, und hat daher auch nicht die Didactifche Form, welche ein Zuhörern: beſtimmtes Buch haben follte ; fondern die mehr grübelnde, folgernde., Dies fe Befrittelung ift aber nichts gegen das ‚Lob, welches das { Buch verdient, vorzüglich wegen der Menge richtiger An⸗ fihten, Entwicelungen , theils von dem Wefen ber Natur im Ganzen, theils der einzelnen Erfcheinungen, theils nian« sher neuen Lehre wegen, die doch mehr ſich ins Befondere einlaffen-follten, als fie thun. Be Der Begriff von der Natur, daß fie nicht weſet, fo um Br a na — 5 — 9 n freylich Für-diefe banet man aber. rd nicht. ec ng der folgenden Thatfachen ift 3.34 logiſch von ah ige . J— ade Be abweichen, weil Ba, in * fonts it gewinnen „und imm ' Matrix verwat — ben. Daß der Verfaſſer aus dem Menfchen ein —3 — dritte, unter der Erdorganiſation macht, gefällt —— Er gehört durchaus ins Thierreich. So ge⸗ fälle wind auch nicht, daß er mit Schelling nur we Urgedanfen der Welt annimmt, Schwere und Licht, die fich Als Materie und Bewegung darſtellten. Der Urgedan⸗ Een find dien, 0, +, — die ausgefproſchen al Schwere, Licht, Wärme erfheinen. Bewegung iſt felbft Finn anders als das Ausfprechen obiger Dreyheit. Wir sen Daher gegen die —* ©. 11. Wiſſenſchaften/ Naturphilo⸗ irie, Phoſt — 2 Mathematik, Chemie, ichte, Gefchichte der Natur, Geologie, Phnfior ch, und, wenn gleich des — doch dienlich, von dem Weſe male Th ften ſogleich eine Art Einſicht zu verfehaflen, vu e jene würdigen lehtt. Das eigentlich Wiſſenſchaftliche faͤngt ©. 27 an. Zuerft Begriff von der Materie, atomikifch und dynamiſch tiſch. Diefer ‚beste Begriff if —* ſehr gängs w ig wie alte Eantifchen- Kinder. Zwey Kräfte di "Materie nicht zum Halten; denn die Ur mater ie HR nicht i cite beffinmten Raum, und braucht daher weder R = Bott if, aß; da fie durch Gott if, auf diefeibe ife nie Gott; iſt überall ei nur durch ihr hen mie jeder Leib. Die Materie überhaupt braucht Sri Sc, um in’ feyn. Erſt mit den. befondes Materien, alfo dichtern- und duͤnnern iſt etwas derz n mothwendig. Es gibt aber außer den vorhin ges nannten. drey Urgedanken Feine Kräfte weiter in der Dar terie. Auch wüßten wir wahrlich nicht, was wir much nö: va tu N, um aus einer Materie gu machen, was wir wo Mit Licht und Schwere allein wüßten wir nichts anius Bas ‚über chemifchen: Proceß, Säuren, Bafen, Kryſtall, * Waͤrme, Waſſer, Gafe, MagnetisunusSlectrig⸗ uſw. geſagt worden, verdient beachtet zu merden. * Idee iſt hingeworfen;, die wurzelſchlagend Früchte kann, W. müßte aber ſelbſt noch das Meifte daz BL vorzüglich jedes einzeln Hingeworfene beſonders und zu einem ganzen Abſchnitt ausbilden; wo⸗ Fir De Allgemeinheit, worinn noch vieles gehalten — * wie Magnetismus, Electrismus, verſchwinden würde, Nichts allgemeines weſet! . Die mathematiſchen Formeln fuͤr die Maffı fen... Bewe⸗ gung: Waͤrmevertheilung / Haarroͤhren udgl. find in einem: nur de za ” wenn mir Schwere, Licht und Wärme haben. _ 158, £ —— in bi en Begriff eroͤffn m "5 GE ri — an e befanne iſt/ wird ſich an mans Einfall ergui er — — über die Poyit * W. eine ſehr prastifche begonnen. z. Meber bie —— des Zinnbleves. Ein womit zw um auch. ‚Detober anfangenden d. albert, Hohen Schule ‚ Iefungen ei — * — ih RB: ic. ben Proreetor. ee 1817. 4. 39. werft wieder von dem, was wir für Unrecht halten. Ba. = fhreibt Zinn. Bleyı weil des Zinnes — ſey; allein gerade deßhalb iſt Zinn das Sauptwort, * muͤß hinten ſtehen. Der Sinn iſt gebleyetes gepfefferte Suppe, Pfeſſerſuppe, nicht Suppenpfeff— 5 fenikaliſch Silber, Arfenifilber, nicht BR En Beinglag; nicht Glasbein; Eifenkiefel, nicht ar ei ie aufer wenn des Eifens mehr iſt. Der Verf. iſt alſo au upt geſchlagen/ et dabit yictas manus. — | ® Pe mir aber die meifterlichen genmuen , gedultreis chen, brauchbaren Mifchungsverfüche und die Durchfuͤh⸗ rung der von ihm, verfuchten mathematifchen Formeln ans ſo muͤſſen wir zum Kreute kriechen, und ihm den letzten Sieg überlaffen, doch ohne Nerger, weni: gleich. nicht ohne Eiferfucht. ; Bir führen. nun einige Hauptſtellen aus dem Buch ant "Die Gewichte von zwey gleichgroßen Kugeln aus Zinn * Bley ſeyen z und b, und das Gewicht einer eben fo großen Kugel aus irgend einem Gemiſche jener beyden Me⸗ talle, nad) dem; Probireentner 100. - n, wobey z oder das Gewicht der Zinnkugel (es mag dieſes Gewicht groß ogramm / interporz iu oder klein ſeyn) zju 100 ib. angenommen wird. Ferner ſey 2: b = 100: 168/35... und das Gewicht des * in. der Mifchung = x, fig das des Biehes = 100 FW — x. Danın V= zn RE zugleich die ———— der Bicheigfeitent beyder Mer talle find; fo ift der Raum. des Zinnes = J und der Kaum des Bleyes — Bu woraus folgt: f ‚33 x — 100 (153,33 .... — #00 — N = 100: — 1,875, m 55138 a DIN man’ dagegen wiffenz wie viel, dem Gewicht nad» Sinn und Bley, nicht im wo n, fondern in 100 der Mifchung enthalten feyen, d.h. will man: den Gehalt an beyden Metallen nah Prrocenten. angeben, fo find: - 100 x 100. X => rs die Procente des Zinned und 100 — +» * Mehmb. Volumen, Pondus, Densitas.) / 59 } die Hröeente des Bleyed, woraus zunehmenden Ploeenten des Zinns, die für x eine zweyte Gleichung ergibt, nehm x _ 100 pP ng i — 2— ſich dep willtuͤhrlich ans — mögen, 200, % Daher —J—— A 100 PR 40 — 1875. 3ñ und 100 , » 100? — 100 p 9 P Er 18715 Da die Schefferifche Darfellung etwas undeutlich iſt, ſo mag hier mit Wenigem angedeutet werden, ‚wie er eine Formel kam. * 9*— Gewichte dreyer gleichgroßer Kugeln aus sinn, Bley an Zinnbley feyen a, b und c. Das Bley in c nehme — der gewen Kugel — von ı 3) ein, und fein Gewicht wo —=x; fs if der — den das Zinn ein⸗ nimmt; =1— — und fein Gewicht heiße y._ Dem⸗ b nad ftx= — are nn — mr Gen — in © a aber wiegt eine ganze Kugel von Bley b, und folglich ift das Gewicht von — der Kugel, oder bas Gewicht N ‚und Cweil exp b— I: a = - b—a Es find demnach die Procente deẽ ledes wenn Zinn Bley =} 23 = EEE, und die Pro: eente des Binned = —— auch iſt, wenn man das Gewicht der Kugel c nei, * die Procente berech ⸗ ill Re a 29715 : Procenten des Bleyes. —287/5: Proventen des Zinnes. * ft, wenn man die Bleyproeente d nennt, 3 ed 289715 —— woraus ſich X 28715 % fotos! © = a RE ee} * * d endlich. hier der Werth. von c ſubſtituirt, und a — = = 3200 Loth gefekt, ce — a aber, „der der Ue— berjehuß il über ‚100 ab in Vrobirlothen,/ p genannt, A ers halt man? n 5200 d PT ad welche Eormel ‚feiner liegt, die von 100 bis o geht. Dann folgt die Archimedifche Aufgabe mit dem Text aus Vitruv; und die etwas veränderte aus Rllemnius Fan- mug Palaemon, — i ſtatt dieſer, aus ihren ne, Vin tigkeit, d, zu finden. 2? — dem Volumen des — Miſchungs⸗Tabelle zum Grunde Aus den fpeeififchen. Gewichten mifchten Körper, u em das ‚vo Gewicht des Gemifch ed, oder die — ce &s if: | pP _DY+ u: * P * Fe *9 — 1 — 2 reg Hernach die Miſchungẽ⸗Tabelle von Sec * von nun an die eigenen Verſuche, Re nun gen be — len. Das Gewicht des Engl. Bloczinnes wird — 7, 79, das Harzer Bleyed.— 11,310 gefunden. Das Verfahren ” wird angegeben. : —E Aus dieſen Verſuchen ergaben ſich die in nnchiehende Tabelle enthaltenen Reſultate: re = o J 9 9 *4 5 S 8 2% = |e®e Eye) Bee er Sen Een Sr Rs |=2&| 33 |83elssel =, s= En To Sl. Bu NA Ta F & ER 100 1 15,15 : * 27, * N (154 54 1 @144D | 71449) 1 27 90 15,69 —8 go 16,27 - — 67 70.1. 16,94 — 741 60 17,65 50 19,42 885 I + ı 40. .|, 19126 91295. | +7 ; a 30 | 2018 B. 91746 | 9,755 | -Haa - — 102 — 20 21,20 | 10,259 | 107217 P +22} — 108 3 10 22,28 107750 I +ıe 4 591 * 65) I (22,87) 119 [C 11,045 )) 11,037 ICH 9, 2 60 — o | 2347 117740°*)] 111340 q 2 NB. Auf der folgenden Columne find die beyden vn angemerkten Noten aufgefuͤhrt. eidliche kleine Unb ommen- Mangel an Ger n de mit De⸗ — 9 — Kar folz uͤndet PER rien Si ’ ie fie.nacı ach „der eier ſeyn ſollten. iefe Differenzen Reigen“ in besden Fällen bis. zu ir, und nahe "son da gan wieder Be Fi x J ä £ er 5 ER < Wer follte hier — fuchen? BR: Derfaffers, und für die haft —— FR Aufmertſamt eit des die Vortre feit der Beni. für j * ae i — r nichts regellos iſt, wie leider manche wähnen.] am technifcher Hinficht unterfcheider man: keines Zinn;_ 100 Procent. "ei Von da bis und mit 97 Procent, ins beſon⸗ ere das 97 ocentige „oder das in Schweden 4mal Zinnbley. en Don da bie und mit 70 Procent, insbeſon⸗ dere das 85 procentige Zinnbley, welches in Schweden “ zmal gefiempelt wird. zinn; Von da bis und mit 50 Procent, infonder- it das 66% procentige, oder das in Schweden 2mal mpeltesSinndlen. ' sinn; Ben da big und mit 20 Procent. artbleys Don da bis und mit ı Procent. een; o Procent, Da demnach das 97, 85 und 663 — procentige Zinnbley as gemeine Weſen von vorzuͤglicher Wichtigkeit iſt, ſo a: auch dieſe Sorten aufs genaueſte unterſucht, und ein der obigen; Tabelle zuſammenſtimmenden en: ——— — rar bo — RE) 119) um welche unfere Verſuche die Hefuktate der Ber ng nach dee Formel d — übertreffen. J DIA h we Es iſt — das Verhaͤltniß der Dichtigkeiten des Bin he 118. ger * x H _ ir hei chte a am j die befchriebene Weife gegoffenenen Zinnes . Bleyes = 1) 6: = en 8 * — 1 ER ME E FEIN — Sı 7 35 ‚9 2 m Das bete ot iſt wohl, — das 60 —— Zinnbley, obgleich gemeiniglich das 6675 procentige (oft ſo— gar, aber hoͤchſt irrig, das So procentige) dafür Ausgegeben wird. Am die Sache noch näher zu unterfuchen, Tiefe: wir uns von einen Zinngießer fogenanntes ı und emal ges. fiegertes Loth bereiten, und fanden das fpecififche Gewicht deſſelben 8,455 und 8,425. Diefes trifft nahe mit 63 Pro: centen sufammen : es ſteht aber dieſes Loth dem erwaͤhn⸗ ten 60 procentigen noch in etwas nach, mag aber demuns geachtet, fo wie auch das gewoͤhnlichſte oder das 66%; pros eentige, zu manchen Zwecken hinlanglich brauchbar fen. Es iſt uns noch uͤbrig, diejenigen Regeln aufzuſtellen, nach welchen jedes beliebige Zinnbley komponirt werden kann. Man ſoll a 36 Zinnbley von p Proc, ginn durch EL fas von reinem Zinn fo verdeffern, daß man ein pt m procentiges Zinnbley erhalte; ı wie groß muß jener Zuſatz x ſeyn? Antwort: = = tn, 200 — (pn) Es iſt * — = dem Zinne in a, und 649 e+X- dem Zinn in dem wu fertigenden Gemiſche. up ED at». 100 — — — 100 an. og und 100—(p—+ 55 - oder mp — dem Bleye in =, und TER —— dent. Bley in — na ke zu fertigenden Gemifche. — Aiſo Cee — p-n)@+x)_Coe — p) a f 200 100 ” — an - und —— @ -+-m ‚Sollen z. B. 40 48 70” procentiges Zinnbley durch Zu: fa von reinem Zinn auf go Procent verbeſſert werden; fo befrägt jener Zufag go ib, indem 11 163 i $ TEE . RER Se BR go | V. Auf a AB So proe — um zu —* — 7.7. — Pi muß genom⸗ Dergl. Formeln folgen noch mehrere, und endlich wur—⸗ Imen werden | den darnach für die gewöhnlichen Falle, welche im Praeti⸗ ſchen vorkommen, folgende Tabellen berechnet: I. Auf ı 38 reines Zinn um zu erhalten muf genommen werden 7 pr. 351.183 pr. 301.166% p.3bllso pr. Zbl. 39 15 [05 pr. st. reines Bley , J VI.- Auf 1 Ab reine Ste „um hu alten BE muß 98 97 9. abi los p. 35. 66%, ».361 50 p- 3bl ee — — Anl Tan ue ETIETS 52%, 3 1454, 2 * 1 B — BigR so pror. Zinnbl. 66%, proc. 3bl. 83 proc. Zinnbl. Zr 2'%r » Eu ö muß genommen werden — 5 5% reines Bley Fr proe. Zinnbl. [iv haben nur das Wichtigfte ‚Au&gejogeny un ni Burdı eführtheit diefer Arbeit zu zeigen. Diefe . Eleines Schrift muß jedem, der dergleichen braucht, höchft vort il [£ haft Jenn, fo a % wi — von unſchaͤtzbarem Möge der Berfaffer Gelegenheit und Luft bepalten ung jährlic) mit folchen Arbeiten zu: befchenfen, und das durch fid) „ der Univerfität, an der er Ichrt, und, dem Fur— III, Auf ı 48 83 procentiges Binnblen un su erhalten fien, der ihn unterfiupt, und diefe ——— — en muß genom: men werden 664 pr. Zinnbl. * aͤlt, und gegen Neid und chuͤtzt ve, den Ir 5. 38. ung a — und Sem Danf Eahaltene A nina) | SCHERE Und nun, meine Herren! wenden wir und an ei N 4% 36 ‚teines Zinn die Cie im nächften Semefter unfere hohe Schule 10 — join im erſt beziehen, theils Shre Studien darauf fortfegen tolle: Wir ermahnen Sie ernfilih, doch ja in Feinem Falle di philofophifchen Lehrfächer zu vernachläfigen. _ Sie haben entweder den philofophifchen Kurs erft noch vor, oder Sie wollen ihn, weil Sie ſchon etwas Derartiges von Mittel fhulen mitbringen, hier beenden, oder Cie haben endlich fchon ein fogenanntes Brodfudium ergriffen, fühlen abe doch, fobald und fo off Sie Sich deßhalb ernftlich prüfen, in Shrer philofophifchen Kenntniß noch Luͤcken. Benutzen Sie, was nur immer uoch zu benutzen if. ,. Rehmen Sie kein aͤrgerliches Beyſpiel an ſolchen, welche ohne alle ph; loſophiſche Erudition, es ſey num durch die mancherie Kunſtgriffe der Verſchmitztheit, oder auch beguͤnſtigt du Familien- und andere Verhaͤltniſſe, es in ihrem Einkom men und in ihren Anſehen oft unglaublich weit gebracht haben, Shr Weg zum Gluͤck ſey, wenn gleich nicht de bequemere, doch der ehrenvollere, und darum laffen Si Sich ſtets vom Geifte einer acht = wiffenfchaftlichen * ſchung beſtimmen und leiten auf ihrer geademiſchen Bahn, u Kun; and kuͤ Bleibe e * Ihre kuͤnftigen a a a, wie's oft el Fall iſt, oft fohar ea r Feinem Syſteme zugethan — ann werden, ſelbſt inſofern ſie hin⸗ ser tafh vorwärre eilenden Zeit in ettwad zurüdger blieben Jen. fi folten, wenn fie nur font wiſſenſchaftlich ge- ete Männer Ind. über Die Differeng älterer und neue⸗ me | end, jenen Geift der Wiſenſchaftüchkeit N; innen, ju achten und zu Inden miffen,- und denfelben, melde etwa gang der Vergans —— Fünglinge, bloß darum, weil fie ſich für dieſe, fondern für die Gegenwart und Zukunft bildet baten, nit einer wahrhaft Lächerlichen Anmaafung [ten ta eln und hudeln wollen — diefe und ihre Urtheile inten ohne alle Gefahr, nicht aber ohne die groͤßte, : Anforde erungen ‚der Zeit ———— in der Sie leben mb wirfen müffen. she i Ein Wort über das Regieren. Seit Jahrtauſenden fuhren die Oberhaͤupter der Staaten den Central⸗Punkt der Regierung in ſich gu ver⸗ einigen — und außer einigen genialiſchen Herrſchern und Miniftern erreichte ihn Fein Staat. Selten iſt Staats: Berwaltung mehr, als Planlofes Herumtapyen unter den Verhältniffen, welche die unmittelbar fortfchreitende Ent: wickelungs⸗Geſchichte der Menſchheit herbeyfuͤhrt — ein reingreifen in die Ereigniſſe, welche durch das Tempo der Zeit hervdrgerufen werden. Es gab und giebt wenige egierungen, welche in der Ausbildung höher fänden, als die ‚Einzelnen. zuſammen im Volke, welches fie regieren Bolen. enige Regierungen handeln früher, als der Im: 8 zum Handeln vom, Bolke kommt. Wo ift ein Gefes- buch, / "ber deffen Gebrechlichkeit das Volk nicht feufste? in, — Staate iſt der Mechanismus zur lebendi⸗ Aa ‚erhoben. Die einzelnen Staatd-Depar- 4 ſchwimmende Snfeln auf dem Ocean der —— welche unter ſich noch feine Verbin⸗ onnen haben. 9 r Staat muß, eine Warte haben, von wo ang al: reiben und Wirken beobachtet , alles Zortfchreiten im en aufgefaft werden Fann. Dat Geſchaͤft diefer Warte beftünde in Nichts, ale; a, in der Empirie die Experimente löfchen, 2 in den Wiffenfchaften die Hypotheſen vernichten Cbey⸗ des ſind Rechenexempel) J wiſchen Empirie und Wiſſenſchaft telegraphiſche Sinien > unterhalten, d, die Ideen reell zu machen durch Verkündung. Die Entwickelungs-Geſchichte der Ren cheit hat vier Perioden: ’ una Natur und Geiſt unentwiskelt eins Einfeitiges Hin s Einfeitiged Hinz ; ‚geben an phufifche Natur geben an den Geiſt Geiſt und Natur entwickelt. ——— zeitalter keht in dem Eulminationd-Punfte der 165 Menfcheit Es bgcoſtiat Ach, die Natur im Geiſte ab⸗ zuſpiegein und durch Technik nachzuahnen. Dadurch find Kuͤnſte und Wiflenfchaften entſtanden nnd. erloſchen. Bey⸗ des find für das vierte zelalter Experimente und Ho⸗ pothefen. Man fehe y } Staatskunſt Kriegskunſt Arzneykunſt Bergbaukunſt Aſtronomie Logik Metaphyſik * Moral ze, icht die jetzige Geftalt diefer Kuͤnſte und Bi ſchaften der Geftalt derfelben vor einem Sahrhunderte Mn lich? Sind fie noch etwas anderes, alg Rechenerempel für die Finftigen Gahrhunderte? - Staaten find nichts, als große Laboratorien der &- perimente und Hypnthefen. Will ein Staat fih bis zu feinem na ei rli Verſchwinden aus der Weltgefchichte erhalten, fo N r — die Technik die Experimente, fuͤr die Wiſſenſchaften die Hypotheſen diktiren Hi a er die andern gelöfht hat, Können, a8 heift, er muß auf der hoͤchſten Stuffe der lung der Nation ſtehen. re Pe Diefe wird er nur dadurch erteichen, wenn er a, General: Karten über das ſaͤmmtliche Können und 5 Wi u f N - der Gegenwart herſtellt, — in dieſelben die Fortſchritte der Technik iſſen⸗ ſchaft eintraͤgt, Pat 0b Bien a bende ——— mathematiſch eo, , dadurch die Experimente und Hypotheſe wart aufhebt aa Re en— Die mathematifche Confiruetion wird in den @ blick aufferordentlich erleichtert, wenn man den u Ziffern der Arithmetik Qualit aͤte N, und den todten — En — lebendige Bilder unterſtellt, ann aber dieſe Qualitäten und Bilder m Bet athenatifch con Noch bat Fein Staat diefe Magie in feine Regie- _ tungs + Kunft aufgenommten, Man gebe den Zahlen der Addition, Mulkiplicari reelle Bedeutung und man wird mit bite rm mel die ganze Intelligenz auffchliegen. i Sr, heißt Rechnen. as Zeit und Raumſpiel, welches ſich in vier Rech⸗ nungsarten vollendet, entwick.It vier Denkformen. R EL ——— Zaͤhlen — Addiren — Multipliciren — Empfinden — Vorſtellen — Begreifen en Alle Dinge leben in Zahl und Figur und die Erkennt⸗ niß Fann nichts anders feyn, als das Ehenbild der Dinge Es if noch nicht verfucht worden, den arithmetifchen Caleuͤl der Berhältniffe, der Reihen, der. Gleichungen Sunetionen, Combinationen, der Differenzirung, der J Sn tegrirung mit qualitativen Zahlen ‚uf die Technik und die 11* 167 — behufs der Staa J er waltung anzuwenden. . Mache die ——— den Verfü, die Verhaͤltniſſe auswaͤrtiger Staaten zu den Mutter-Staate, den Zuftand Des Staates ſelbſt im Innern mitteſt eines qu alita— tiven Zahlenſyſtems zu Dechiffriren; man wird flaunen, tie leicht es fey, Die auswärtigen Verhältniffe zu lenken, aan wird aber auch erſchrecken, wenn man dadurch wahr⸗ nimmt, wie viel fat jedes Gouvernement hinter dem Zeitz geiſt ſteht. Mache die Regierung den Verſuch, die einzelnen Zwei⸗ ge der, Staats- Verwaltung jeden für ſich und dann in Berbindung unfer einander, nach. einem gualitatiz ven Zahlenfoftem zu eonſtruiren — man wird das Ko⸗ ftuͤm aͤußerſt altmodiſch finden. Das Sch ickſal der. Staaten liegt in der Action des Deralterten und in der Reaction des Zeitgeiſtes. Nur der Start kann auf Dauer rechnen, welcher dem Zeitgeifte voraneilt, Nur der Staat wird fich die höchfte Aehtung im Volke erwerben, welcher fich ausgewiefen hat, daß er mehr weiß, als die einz elnen ‚m Volke zuſammen genommen. Iſt der Umſang des Wiſſens und der Technik des Zeitalters — der, Umfang des Wiſſens nud der Technik ei- Mes Volkes mathematifeh eonſtruirt — iſt die Differenz ‚yon bepden, ergruͤndet, ſo iſt die Duelle des Wohlſtandes für diefen Staat auf immer unverſiegbar geöffnet. "Die Finanzen werden ohne druͤckende Auflagen eine Höhe erreichen, ‚welche Fein Stant erreichen kann, welcher ſich nicht zu diefer Selbſtanſchauung gebracht hat. Ein oberſter Rechnungshof, welcher mit qualitativen Zahlen zu rechnen unternähme, wird in. der Finanz- Verz waltung Erfcheinungen hervorbringen, an deren Möglich- Feit das Zeitalter nicht glaubt. Bon allen den obern Rechnungshoͤfen, welche in Europa in neuern Zeiten errichtet worden find, entfpricht fein einziger der Idee. Alle haben nur eine for— melle Eontrole zum Zweck. Soll ein oberſter Rech— nungshof ſeiner Idee entſprechen, ſo muß er den Central⸗ Punkt des Gewerbfleißes der ganzen Nation aufgefaßt ha- ben und von d a aus die Nadien des Gemerbfleißes uͤber⸗ ſehen koͤnnen. Nur was Gegenſtand der Thaͤtigkeit iſt, kann Abgaben. entrichten. Nur ders welcher die Thätig- keit eines Volkes berechnen kann, Fann: richtig Die Abga- Ben berechnen; — die Finanz-Plackereyen, die Verlegenhei- ten der fogenannten HauptsKaffen — dag lächerliche Spiel ‚mit den Amprtifatiings Kaſſen — der Unfug, welcher mit den Beſteurungs⸗ Methoden getrieben wird, hört in dem Augenblick auf, wenn ein oberfter Rechnungshof die Aus— dehnung des Gewerbfleiſes und des Genuffes aufgegriffen bat; und davon richtigen Gebrauch für die Abgaben zu machen weiß. Steatsſchuͤlden End Schulz Erempel in der Gtants- ‘Fun! ? Der Staat, welcher fih erkannt bat, Fann Feine haben und wird hie welche haben, und wird doch alle feine Beduͤrfniſſe mit der gröften Leichtigkeit befriedigen. Reußere Verhaͤltniſſe koͤnnen auf einen ſolchen Staat, welcher es zur Selbſt⸗ Anſchauuns gehracht batı nicht nach⸗ theilig wirken. * 2, eine Parallele der Idealitaͤt und Realitaͤt iwiſchen dem) Alles was dad Ausland Kuh febt ihm in Behet, wei er es benusen Fann, ohne daß man cd ERBE, rd. So lange ein Staat ed nicht zur Selbſt *5* gebracht hat, ik feine Resolution noch night vs > wenn er die Erde erpbert hätte. ua ala Kein Vott läßt ich fortdayernd von der Keiert beherrfchen, welche fein innerfes nicht erkannt. ne * So lange das Civilrecht (das Real⸗ Lexieon on, all was im Wolke ift, die große Tafel, der. Berhältuife " che durch die Verbindung zu einem Ganten zwiſchen Einzelnen geſetzt find) nicht conſtruirt if, —und dieſes nur auf dem mathematiſchen Wege geſchehen ⸗ beſteht Staat in einem lebloſen Mechaniemus. Unfer .g sein tiges Civilvecht beficht in einer Kernlofen RU m; unfere Mathematik eine Gchaltlofe Form. S Mathematik Leben erhaͤlt, erhaͤlt das Recht Gehalt Par der Staat Drganifation. a Das Bureau des General: Departements wuͤrde drey Sectionen haben. A. Section der Technik a, der. Natur N . b, der Kuuſt \ ich ik: B, Section der Wiffenfchaft C, Section des Ealeuls, I, Die Section der Statiſtik befchäftigt PR mit bearbel⸗ tung der Karten, in welchen die Statiſtiſchen Verhaͤltniſſe des In- und Auslandes aufgetragen find, uud fie zeichnet die Parallele jwifchen beyden. J Sie liefert die bis jetzt bekannte Technik des Zeit⸗ alters. Bis jetzt lieferten die Statiſtifchen Tabellen Stoß das‘ Gerippe eines Staats — diefe Karten twerden den leben: den Organismus darfiellen, wo er iſt — fie werden ber’ merfbar machen, wenn der Staat noch nicht organiſch iſt. IE, Die Section der Wiflenfhaften halt eine Generals, Karte des menfchlihen Wiſſens und tragt von Zeit” 4 Zeit den Entwickelungsgrad jeder einzelnen Branche ein. Sie vergleicht die Entfernung der Empirie von der Wiſ⸗ ſenſchaft mit Huͤlfe der ſtatiſtiſchen Tabellen. HI, Die Section des Calculs bearbeitet die Ratififhen. Tabellen und die Tabellen des Wiffens durch den mather matifchen Caleul mit qualitativen Zahlen. Dieſer loͤſcht Experimente und Hypotheſen, and indem er die Gegen fände bezeichnet, welche noch nicht zur Anfchanung gekom⸗ men find, beſtimmt er die Experimente, welche zu machen } find, wodurch Die Erkenntniß fortfchreitet. 3 Sy erhält der Minifkter von Monat zu Monat durch dieſes Bureau den Ueberblick, 3, auf welcher Stufe. der Idealitaͤt und Realitaͤt oder Staat fteht; $ 4 In⸗ und Ausland, jeden"eingelnen In eig! der Staats; Verwalenng die — —53** Manfregein feiner Vervollkommnung N nie Viefe —— ohne Beſchaͤdigung „der * den weige de -taatd-Derwaltung möglich wird. Ar em 1 eberbli diktirt dann der Miniter, was en einjeinen Reſſorts heſchehen ſoll. Fehlen kann er überficht das Ganze. Und das Game iſt h conſtruirt. Mill man fih von der Wahr⸗ heit: dieſer Behauptung ükerjeugen , 0 mache man nur mal den DBerfuch, ‚die Combinations Rechnung ın der Mathematit durch Buhfaben mit re- ellen Berbältniffen nad zumachen und Man wird über das Reſultat erkaunen. Nichts was im Bolke ift, Fann dem Gouvbernement verborgen bleiben, Das General> Departement fieht alles, wae a Ai e * im Staate treiben. Als langaͤhriger Staatemann darf ich mir die Bes merkung erlauden, daß wenn die Methode diefer Rechen, mit Qualitäten früher unter dem Wolfe gemein ird/ als der Staat fie ergriffen hat, dann fein Staat Fr Volke nachzueilen im Stande ift — daß dann Feine i erung die Folgen berechnen kann, welche dieſer Zau⸗ hervorbringen muß. "daß Feine, jetzt befiehende Staatsform mehr befichen Pann. - Der Einfluß der veralterten Philofobhie auf die Res solution von Frankreich war bedeutend — aber nichts kann (and wird den Umwaͤlzungen gleich ſeyn, welche der mathe "matifche Talcul mit. qualitativen Sahlen auf Wiſſenſchaf⸗ ‘ten und Künfte, alſo Staaten haben wird, wenn er früher bey dem Volke, als bey den Regierungen in Anwendung — Vorzeit, wie der Freiheits⸗ Schwindel des vergange⸗ * Zeitaltere. Er wird zu einem Indifferentismus Aufgeklaͤrte und beſonnene Regierungen haben es in rer Gewalt, dieſe Umwaͤlſungen langſam und nach der aklik der Natur ju machen. — Findet ein Volk den Canon der Wahrheit in der res eiten Mathematik früher, als feine Regierung, fo Fann e nicht mehr befichen, mon iſt: = tur angewandet auf die Reproduftiortät der As geiſtigen. —— Jnnerhalb der arithmetiſchen und geometriſchen For⸗ men entwickelt ſich die Natur und der Geiſt, Phyfik and Cefchichte. And Staaten find in der Geſchichte. Diejenige Regierungy welche die erſte iſt, welche die mathematiſche Eonfruftion der D inge und der Ereig⸗ niffe in ihren Leitſtern nimmt, wird der Genins der Fonmenden Menfchheit — fie erleichtert den Webergang in ‚ein neues Zeitalter, Inden fie Explofionien verhindert; wel⸗ End, wo die Menſchen einander wider Willen gegen die nöpfe: tensen. Vielleicht gelingt eg mir, meine Ideen zur heilen An—⸗ —** au bringen. "LAK dir heber Himmel! Sn wie er Köpfe ift denn Hesse dent’ Parallefisinng oder "die int. Es wird zerförender wirfen, wie der Fanatismus ' Anſchauung gebracht hat. er Die Regierung wird überfiffig und veraͤchtlich. Der Die Regeln der Produktivitaͤt in der phuffehen ; "amd Würdiges Terfchienen if, "che dummer mit dem Helldun kel der Aufklaͤrung verbunden x70 mehr von der Congruenz der Natur mit dem Geiſt? Und vollends im welchen Juriſtenkoͤpfen, yon denen unter Hundert nicht 2 ſolche Solegien hoͤren worinn “u dergleis chen geredet wird.] * Sn vier Stufen entwicelt fh unfer wlanet⸗/ Natur ‚eher Weltgeſchichte eiheit Die J Stuffe enthaͤlt Natur und Geiſt verſchloſſen — die zweyte Stuffe potenzirt die. todte Cohaefſon bis zum Geiſte durch das Geſetz der Mathematik (Nothwendigkeit) — der Geiſt führt auf der dritten Stuffe durch. Kunſt und Wiſſenſchaft die. Freiheit durch die ſaͤmmtlichen Stufen "der Nothwendigkeit hindurch und bringt ſo auf. der vierten Stuffe das Univerfun zum Anfchauung, wo dann Natur und Geift entwickelt find. vo... x Der Geift hat keine andere Stuffen jur Natur herabs uſteigen, als die Natur hatte, fich sum Geifie zu erheben. Die Stufen, welche die Natur durchlaufen muß, um fich von der todten Cohaefion bis zum: Geifte zu potenziren, be⸗ zeichnet die Mathematik.) Sie ift das Zeit: und Raumfpiel — Bewegung und Ruhe — Arithmetif und Geometrie. Der Geifj als die hoͤchſte Potenz der Natur kann Feis ne andere Sormen- wählen; wenn er Die Natur reprodu⸗ eieren will. Der Staat, "welcher die organiſche Sorm. des, Zuſam⸗ menbeſtehens geiſtiger Individuen iſt, kann dieſes Beſtehen unter keiner andern Form, als der mat hemati— ſach ein erreichen. Revolutionen find Rechnangsfehler der Regierungen. Eine verlorne Schlacht iſt ein falſches Rechenexempel. Nur der Staat kann zerruͤttet werden, welcher die gegen⸗ waͤrtige Entwicklungsſtuffe der Menſchheit nicht sur, Flaren And diefe Anſchauung iſt nur durch reelle mathematiſche Conſtruktion moͤglich, ‚Der Souverain, welcher ein ſolches Dbfervatorium für fein Cabinet errichtet, erſcheint dem Volke allwiſſend und regiert ohne erg - ' — } Pustanft ‚über, Montgeias.) Diefe — in einem, ungeachtet des Bcgenfans des, ſchoͤnen Styl gefchriebenen, ‚in dem Journal für Deutſchland Juny 171 abgedruckten Briefe, ſcheinen nicht recht in die Welt gekommen zu ſeyn, und doch find fie far das Einzige, was uͤber Montgelas Characteriſtiſches das Einzige, das begreiflich macht, wie das Talent diefes gewiß großen Staatsmannes endlich dahin kam, zu unterliegen, „vor der“ herrlichen, loͤblichen, erfreulichen Sache. des fo vielfeitig , „unter allen heutigen ı Kronprinzen ı allein. akademiſch gebildeten Fü 4 “gen Thronbefteigers des; uralten Bojogriens, des ar deſſen Koͤnig der erſte König Deusfchlands geworden, Möge E obere Himmel feine Geſundheit ſtaͤrken in dem ſuͤdlit en Himmels indem fein großer Sinn für Kunf; fuͤr reges, freyes/ iuftiges Volkeleben nun lo viele Gelegenbeitdar, dies alles⸗ mit uleben, mitsuentpinden, mitzuerregen. Dir ee Oupenfaufe bat nie ta nide seine, Foͤrſten zu dehren, daß ihr Leben zu opfern Mir ihr Volk sihte heilioſte nicht ausweichliche Pflicht, if, und ihr hoͤch⸗ fier Ruhm; den die Ewigkeit befingt und belobnt. Kon— radin leer. Ludwig Tebe ha ai. D Kuh Briefeans Münden. Miinchen, vom 2. März 1817. Maeim lieber Freund 0 2 Wir haben nun feit jenem denkwuͤrdigen Tage / an weichem der Konig Maximilian Joſeph den Grafen von Montgelas feiner drenfachen Miniferial-Gemalt entEleidete, "einen Monat zurückgelegt, und in diefer Zwifchenzeit mans ‘he Stimmungen und. Stimmen wahrgenommen, welche ‘purch diefen feltenen Net nothwendig geworden, und theils “in vertrauten Kreifen geblieben, theils in öffentliche, Blaͤt⸗ “ter übergegangen find. * —— * fruͤhen Verkuͤndern und nahen Zer⸗ ‘gen dieſes Ereigniſſes, erlaubt, feine tiefer liegenden Ans aſſe zu Tage zu fördern, um dadurch die bis jet erſchiene⸗ 'nen, zum großen Theile oberflächlichen Urtheile zu ber Ze Grafen von Montgelas kann eine vollendete dis plomatiſche Bildung, — eine durch Sicherheit des Ger dächtniles unterſtuͤtzte Bekanntſchaft mit der allgemeinen und saterländifchen Gefchichte, — eine Vertrautheit mit "der fhönen, vorzüglich frangönfchen Literatur / Jein Scharf; "BLieE in "der Auffaſſung vielfeitiger Geſchaͤfts ⸗Gegenſtaͤnde, — und endlich in feinen Erfcheinungen das Gepräge eines „Staats: und Hofntannes nicht abgefprochen werden. I Her Iaffen Sie uns nun auch den Mann auf feiner K i icken. la ie da einen Menſchen, deſſen Eelebrität mit Ye hrofen Snuminaten-Jagd unter Carl Theodor beginnt; img ift dad GlüE geworden, unter ‚dem Edinge zwener Speren gegen die Berfolgungen des Dheime, für-die ſtille Flucht des Hofraths mit den lauten Einzuge eines Mini: fiers fich entſchaͤdigt su fehen. Bald nach feiner, nicht oh⸗ ne Mühe bewirfteny Befeftigung auf dem Minifter-Stuhle übt er fhon an dem mwürdigften der neben ihn geflellten Minifter, dem Freiherrn von Hompeſch dem Vater, die Lanze. Nach dem willkommenen Tode dieſes Veteranen eilt. er. . fih mit der, Firma des älteften Minifters gu chmüden und den’ früh und tief gdwurzelten Hang nach " Gorhertfchaft mit den gelungenen ¶Verſuchen zu mähren, te noch einjelnes Departement der auswärtigen Angelegenheiten auf Koſten der übrigen Minifterien mit Ge: “ genftänden von fruchtringenden Abfällen aus zuſtatten. Er weiß den damaligen Staats⸗Rath/ eine Berfammlung von ichs - und kraftvollen Männern, deren Zuſammenwirken Balernẽ⸗ Regierung als eine aufacklärte, liberale und hu— " mane Exfejeihtung zum Gegenfande des Beyfalls und der Achtung im In⸗ und Auslande erhob, durch den doppelten Schlag zu laͤhmen / daß allmaͤhlig jedes wichtigere Geſchaͤft "feiner Berathung entrückt und gzuletzt, ohne ben Ausfpruc) feiner Aufhebung zu Magen, dieſe durch vorſchriftswidrige Vermeidung feiner Verſammlung berbeygeführt wird. Es gelingt ihm inewiſchen dad miniſterium der Finanzen, mit aa i ; — 472 welchem der alte Graf — e ‚Neigung und Bildung bis zum günftigen Zeitpuncte be jet win in feine Gefchäfte-Sphäte zu siehen, er ficht ſich aber bald genoͤthigt, es am einen mächtigen Nebenbuhler feines U tes und Haufes, din Freyherrn von Hompeſch de ‚5 ir beraussugeben, und dafür in der Creation eines Minifteriz ums des Innern fein Entſchaͤdigungs Land sm finden Nunmehr giebt er unter fremder, Diktatur dem Königreiche ine [genannte Conſtitutivn, deren Vorzug, nad dem U tpeile des Miniſters ſelbſt, darin gefunden werden follter daß ans ihr, Mas man nur immer wolle, gemacht. werden Fönne, und welche in Feinem Pınicte geniffenbafter erfüllt worden if, als in dem ausdrücklichen Zugeſtaͤndniſſe, Daß J de / ‚einem Miniſter mehrere Miniſterien (vielleicht ſchloß ing im Stillen: alſo auch alle) übertragen werden Eonnen. „Ein durch fie eingeſetzter Geheimer Rath laͤßt in feiner Competen; Armuth und Niedrigfeit, in feiner. Beferung „Adel und Invaliden erblisken. Um vollends diefe Ge ur 3 des Vorbildes der Zeit würdig zu begleiten, wird ein Ds den des Verdienſtes — nad) der erften Vergleichungs-Liſte ein bloßer Orden der Claſſen oder des Nanges — gefchafz fen, „und eine ftattlihe Dotationgs Spende an Geld und Gütern veranfialtet, woben man fih dem Vorwurfe eben nicht -ausgefegt hat, in dem Anfchlage des eigenen Ber ; dienftes zu Färglich gewefen. zu feyn. , Endlich, als Zrege here von Hompefch- der Sohn, welcher — ein Fremd des Haufes—fich gegen das moralifche Gift des Beyſpiels und das phyſiſche Gift des Genuffes zu ſchwach bewahrte, trag’ einem deln Geifte und einem Eräftigen Körper, kin zu frühes Opfer der verzehrendften Lockungen fiel, ergreift der Graf ‚von Monfgelas den für ihn zum Unflern gewordenen Dreyzack des Minifteriums, und vergift,. daß der menfche liche Pilot diefem Werfseuge eines Gottes, nicht gewachſen fey.. Nun, nachdem ſelbſt die phyſiſche Zeit der eigenen Führung des dreyfachen Ruder-Werkes nicht mehr zufagen konnte, erfchöpft man fich in Formen, um das Einträglich dreyer Stellen nicht dem Beſchwerlichen berfelben aufop“ fern zu muͤſſen. Es werden Sectionen, Comitées, Depar⸗ tements gebildet, heute verengt und morgen erweitert Endlich loͤßt ſich die Weisheit und Gewalt des Miniſters in ein Triumvirat vom General-Gefretariat auf, In Diez „fer Anftalt glaubt der Graf. von. Montgelas das Mittel‘ sum Zwecke gefunden zu haben: er fehließt den erften Ge— ſchaͤftsmaͤnnern — früher ſchon durch ‚die Auszehrung, wel⸗ „che: dem alten Staats-Rathe beygebracht, und durch die Derfrüppelung, in welcher der neue Geheime, Rath gehal ten. ward, dem. Yuge und: Ohr ihres Koͤnigs entruͤckt — nunntehr auch die. Thore feines Pallaſtes; nur die Arbeiter in Gefchäften des Krieges und in einigen. technifchen Zwei⸗ gen behaupten fih in dem, durch. zeitfreffende und anz finndewidrige Wartfiunden in den Vorzimmern erkauften, Vorrang eines perfönlichen Vortrages; die ganze Maſſe der übrigen und eigentlichen Staats-Geſchaͤfte gelangt nut durch Meberladung in die Boote des General-Gefretariater in den fonft unzugänglichen Haven des Minifters, welchem aber bey einer fehr freygebigen Vertheilung feines Tages zwifchen den Angelegenheiten feines Haufes, ziwifchen wei ten Spagiergängen und engeren Befuchen, und zwiſchen den Sitzungen am Spieltifche, Die erforderliche Zeit nicht 4 ET 174 am aur dae Einiahfende fu fördern, aefihmwei- Tem Mronpringen, um ihn in ketnen Previnzen mit der tanfende zu fördern, geſchn 5 Er iR ıtkräfteten Rolle eines Gou⸗ alle Grade des Mini- ferial-Defpstigmns, * Während Graf von Montgelas dieſe Herrſchaft im —9 an fich, veißt, falt er im eine Knechtſchaft zu Haufe. J— ar — Vermaͤhlt mit einer ſchoͤnen, von der Natur reich be⸗ jat erficten muß, _ Aber der Graf vom Montgelae dachten Tochter eines alten, und in der Gefchichte des auch hinter diefen Verfchranfungen, im welche Baterlandes ruͤhmlich genannten Hanfes, lebt er einige 1 eigener Anfal von Männerfcheu geiagt bat, noch Jahre hindurch in dem vollen äußern Schinmer des Gluͤck⸗ icht ſicher genng. Er errichtet eine Geusdarmerie, welche, es und der Zufriedenheit, bis die eben fo veisbare als reife m fie öffentlich die Sicherheit der Strafe handhaben volle Gattinn fich den Verſuchungen des Goldes und Ger 1, heimlich ‚die Sicherheit de Haufes und der gefell- fhlechtes hingiebt, und, nachdem fie von einer fruchtbaren ſchaftlichen Ergießungen zw gefährden gemißbraucht wer⸗ Koͤrperwanderung durch Stände und Nationen ‚eine lebens den will, a Bige Familien-Gallerie zurückgebracht. hat, in eine periedi⸗ Er») verlegt die Siegel, unter welche der Vater, ſche Geified- Verwirrung fällt, von welcher der zartlihe _ der © hm, der Freund, feine Lehren, Wünfche und Anfihe Gemahl felbt bekennt, daß fie für Die Ergreifung ernfter freymüthig niedergelegt hat; er legt die Geiſtes⸗Sperre Maafregeln nicht weit genug, und für die Entbehrung als en alle Bildungs -Anftalten im Yuslande an, wahrend ler Manfregeln viel zu weit gedichen fey. rt „doch den eigenen erſtgebohrnen Sohn mit Recht dem .. Es darf nicht befremden, daß einer folchen früher jaterhaufe des edlen Schweirers in Hofwyl übergiebf, und durch äußere nnd innere Bildung gebietenden Stau, welche waͤl rend er die nachfte Leitung zweyer ‚vorzüglichen Erzie- in ihrer ſchoͤneren, von widrigen Anfällen freyen Zeit / die hunge⸗ und Bildunge-Anfialten, jener für die Edelknaben anziehenden Gaben der Anmuth, und des Wite⸗ bey vielen be⸗ Hofes und für die Töchter der hoͤhern Stände, Indie Tugenden des Haushaltes entwickelte, die Hingebung eis ‚diduen aus einer Nation anvertraut, welcher zwar glaͤn⸗ nes Mannes, wie Graf Montgelas, _ welchen mehr die Bes ende Eigenfchaften, aber nicht die Gediegenheit deutfcher quemlichfeiten eines glänzenden, als die Herslichkeiten ei⸗ Biffenfchaft, nicht die Einfalt deutfcher Häuslichkeit anges nes glücklichen -Haufee anfprechen , in dem legten Grade ören. Er verfucht, den großen Schatz die Stiftungen geworden iſt. Es darf eben fo wenig befremden, daß dieſe 8 Reiche, melche der Kirche, der Schule und der Ars Hingebung ‚bis zur unthätigen Schwäche in den jüngften widmet und in ihrer Verwaltung von jener der Monaten herabfanf, in welchen der Graf von Montgelas | oetrenne find, mit einer inditecten Ableitung da- einem fehr ernfhaften Angriffe auf eine feit mehreren Jah⸗ chleiche opt a Staats: reu mit ungunfigen. Mahnungen heimgeſuchte Gefundheit liegenden Capitalien, zuerſt Jahre lang im Aus unterlag... ce fande-gelafen. dann einzelnen Neduetionen,. endlich einet In diefem Zufanbe ‚der allgemeinen Schwäche befand allgemeinen. Capitalifation unterworfen, und auf diefe ſich der Graf von Montgelag, ale den König die Freuden Beife die Stiftungen einem ungleihen Kampfe zwiſchen und Ehren des Vaters nach der Kaiferftadt riefen, und er et Erfüllung ihrer heiligften Zwecke und zwiſchen der Ent- ſchon beym Abſchiede die. tief, arbeitende ueberzeugung mit behtung ihrer laufenden Renten hingeopfert werden. Er fich nahm, daB fein achtsehnjähriger Rathseber als Mini⸗ Bandert. den Staatediener, indem er die weiſe und wohl⸗ fer und als Menſch feinen. Normal- Zufand untieders ha ige Verordnung von ı. Januar 1805, durch, welche dies Bringlich verloren. habe. In dem Könige, in deffen Herzen fe in feinem Stande, und, feine Sinterlaffenen gegen bie Stimme ‚des Landes “anter als jene der Gewohnheit. Mangel geſchuͤtzt werden ſollten, durch Auslegungen bes und aller Perſonlichkeit ſpricht, reift jeue Ueber zeugims neidet, und durch eine, Jahre lang ſortgeſeſtte, provifo- zum Entſchluſſe, und diefen Entſchlug wird mit feiner us zühe und interimiſtiſche Befegung der Stellen dem Dienfte ruͤckkunft sur fchnellen Fräftigen That. e Würde und Mürkfamfeit, dem Diener alle Sicherheit Es verräth einen Fursfichtigen Blick oder eine böfe Abs $ Dttes, alles Vertrauen der Untergebenen raubt. Er - ficht, wenn man dieſem Arte des Königs eine auswärtige imt in Fällen, wo er der Königlichen Entfcheidung in Einwirkung oder eine angelegte Ueberraſchung unteriufchies Teinem Syſteme nicht gewiß if, oder diefer vorgreifen will, ben verſuchen will. , Zu groß für jene, zu weiſe für dieſe, Jene Zuflucht zu Handfchreiben an die Chefs der Prosins hat der ‚König frey und, mild befchloffen, und gehandelt; . Er entfernt endlich, nicht vom Herzen, weil das nicht und es hat im Grunde hiezu weiter nichts bedurft, als dap ingen Eounfe, ‚aber vun der. Seite des Vaters einen eds der Minifer Montgelas, fiuffenmeife, feiner. ſelbſt vergaß, — RG TR U FAHREN «und der König, Mapimilian mis Einem Male ſich feiner Vicht fie, wie in dem Hamburger deutfchen elbft erinnerte... N last ER Vart ande — * san nd: Deerans Warum gehen mir Euch ehe; Ihr Seit. wor fe — ; “in feiner:® RG, m en runde Rhein, vonder Aar und der Elbe, wenn Ihr in der Handlung feinen ‚Chef, achtungswürdiges Corps mit Unrecht. hin unferes Königs Kraft und Guͤte erkennet und verfündets — us) imgeninn sin) Kuren. aber ‚wir. widerfprechen Euch, wenn Ihr in der Entfer⸗ nung eines. bereite in fich felbft verfallenen Mannes ein ſo 5° hoch wichtiges oder gar ruͤckwirkendes Ereignif nat chen wollt; wenn „Ihr die Rettung ‚und Seſtaltung annfered Stantes nach Außen als das ausfſchließende Were des Grafen von Montgelas preifet, und daben. verſchwei⸗ get, daß gerade in den gefaͤhrlichſten Momenten, in wel⸗ chen er gefihwiegen nad gezaudert, der helle Blick des Kor nigs und die Tapferkeit feiner Armee allein entfchieden hat; wenn Ihr „für „alles Große und Großmuͤthige, was für Wiſſenſchaften and Kuͤnſte geſchehen, nur den Naͤcen Montgelas nennt, und unwiſſend oder undankbar an den Namen Derjenigen voruͤbergeht, durch deren Geiſt und Feder er fruͤher gedacht und geſchrieben, und von welchen er ſich nur auf Koſten ſeines Nufes getrennt hat; wenn Ihr Euch endlich in den Vergleichungen bis zu eineng Geifte Sully\s. verirrt, und aus dem humanen Benehmen des Königs, welcher einen entlaffenen Minifter von Zeit zu Zeit ‚mit feiner Tafel ehrt, auf die unwuͤrdige Schwaͤ⸗ che zu deuten wagt, daß der Gaſt des Hofes naͤchſtens wie⸗ Der der Hert des Staates werden koͤnne. Wir wuͤnſchen mit Euch dem Grafen von Montgelas, daß er das Geſchenk der Ruhe in den reizenden Thaͤlern und auf den geſunden Hoͤhen Italiens und Helvetiens, in Verbindung mit der Ruhe einer wiedergegebenen Geſund⸗ beit, genießen und in feiner aufern Haltung, wie in feiner innern Stimmung, die Luft und Laft feines ehemaligen Standes vergeffen möge. Mir haben die Farben zu diefer Skizze theils aus eis genen Erfahrungen, theils aus den noch reicheren Vorraͤ⸗ then der Eingeweihten hergenommen, und ſtellen fie aus Liebe ger Wahrheit in den Vorſaal der Gefchichte, welche das Bild des Entlaffenen in die, Fugen Züge auffaſſen wird: Ein Mann von Talenten und Genandheif, empor⸗ geftiegen bis zum Bilde eines Regenten, fiel, als er auf: hörte, Mann mit Männern, und Herr feines Hauſes m feyn; gewohnt nur dureh Furcht und Hoffnung su herr⸗ ſchen, ward er unfähig, Vertrauen zu geben und zu neh⸗ men; er hat den zwey Huͤlfs⸗ Beitnörtern aller Spraden : Seyn und Haben, in feiner Perfon inhalt gegeben; er war leider ſchlau genug, um ein Deſpot, aber gluͤcklicher⸗ weiſe nicht kuͤhn genug, um ein Tyrann zu werden. Mit ſeinem politiſchen Tode iſt einem guten Koͤnige ſeine ver⸗ orne Herrſchaft, einem edlen Kronprinzen ein wuͤrdiges ai und einem biedern Volke ei Sprache wiedergege⸗ ben werden. — b. 2. April 1817. , Hein lieber Freund! Ihr juͤngſtes Schreiben, in we Sie aufs Neue * uͤnter allen Eindruͤcken eines fremden Landes wohl⸗ bewahrte Theilnahme an allen wichtigeren Ereigniſſen in Baterlande, und vorzüglich an unſetm viel befprochenen —— vom 2. Februar d. J. ausgedruͤckt haben, hat mir viel, Freude gemacht, und ich beeile mich, Ihrem Wunfcher son zeit in Beit Die intereffanteren Aufſaͤtze bierüber zu erhalten, Dadurch enfgegen zu kommen, daß ich Ihnen vorerſt ein vollſtaͤndiges, aus der Quelle ges ſchoͤpftes Exemplar einer Cyharakteriſtik des Grafen von Montgelas mittheile, wovon Sie in den Nummern 509. u. - 510. des Hamburger beutfchen Beobchters nur einen uns “nn je fanmenhangenden und. von Druckfehlern eutſtelten zug bereits werden geleſen haben, Air J Wenn ſie mit mir geſtehen werden, daß die Sig diefes Hiſtorienſtͤcks harte Zuͤge and grelle Farben in ſich faßt, fo werden ‚Sie auch mit mir bedauern, daß dieſe Be⸗ handlung des Gegenſtandes nach dem Urtheile der enne die getroffenfte, und daß alfo der Mann des, Bildes fü viele Jahre hindurch der Mann des erfien N * J des einzigen Willens geivefen if, Sie fragen mic, welche Lebensweiſe nunmehr „nachdem jenes Vertrauen gewichen, un eigene Wille zuruͤckgenommen if, gewählt habe? Die Antwort Fann Sie nicht befriedigen; denn Mann bat in_feiner Wahl den Glauben der Unbefangene f die Hoffnungen feiner Anhänger, und die tiebe zu ; felbft, gleich getaufcht. In den erften Tagen feiner Entfernung vom Statt) rider war allgemein in den beffern Kreifen verbreitet; ; Graf von Montgelas habe dem Könige, um Ihn in Bi nem entfchiedenen Negierungs-Gange auch nicht dur eine Teife, an perfönliches Erfcheinen geknuͤpfte, Erinnetimal unzart zu foren, in einem Schreiben voll Gehalt und Würde, für das große Geſchenk einer Befreyung von aller Geſchaͤftslaſt, für die fchonende Wendung in den Ausdrül fen der Entlaffung, und für die Grofmuth in der öffentz lichen Bezeichnung eines anfehnlichen. Ruhegehaltes ge⸗ dankt; er habe, nachdem er von allen vormals untergeord⸗ neten Stellen und Beamten die letzten Aufwartungen des Danfes und Abfchiedes, und zuletzt ſelbſt von. dem neue Staats; Nathe, den, feinen Stande und Looſe sebüprenden, Ausdruck der Achtung und Theilnahme empfangen Hatter den Befchluß gefaßt, mit diefen legten Scenen der Amts⸗ welt auch den letzten Act feines bis dahin ihr angehoͤren⸗ den Lebens zu ſchließen, und, heransgetrefen aus aller Be⸗ ruͤhrung mit Geſchaͤftsmaͤnnern, ſich forthin nur au freyen und edlen Genüffen hinzugeben, welche die Nat die Kunft, die Literatur und die Gefelfchaft dem Manne von Bildung und Erfahrung in einer reichen, vom, Throne unabhängigen Abwechfelung darbieten; er werde zu dieſen Ende die legten Angelegenheiten feineg, durch die Kennt niffe und Sorgfalt feiner Gemahlin immer wohlbeſtellte Haͤusweſens ſchnell und leicht zu ordnen wiſſen, um au feinen fchönen Gütern in den fruchtbaren Gegenden de J unterlandes von Bayern den allein gluͤcklich machenden Hausgoͤttern, Freibeit und Eigenthum, die erſten Sühnop- - fer Datgubringen; et Werde dann mit der Wiedergeburt des Fruͤhlings in das Land der Alpen und Berge ziehen, do vor Allem in der Schule des un Menſchen-Erziehung ho verdienten Fellenberg das Auge des Waters an der Me ben Entwickelung des erfigebornen Sohnes werden ;. dan auf der Bank dee reisenden Hügels von Unterfeen, welch das fehwärmerifche Entzuͤcken feiner Ernefiine dem Gefühle: für Naturfchönheiten geftiftet hat, ausruhen; ſofort Ai mählig an die mit dem lachendften Grün geſchmuͤckten Ufer von Voltaire's See herabfteigen, und vieleicht zuletzt une ter dem italiänifchen Himmel, im Garten der Welt, aus. der Sonne und der Quelle Keffeln fi eine neue Gluth des Lebens. ſammeln; er werde, nach diefem Plane, das wahrſcheinlich letzte Jahrzehend feines Daſeyns zwiſchen r & : Erh eiterungen des Geiſtes und den Erhslungen des erg heilen, und, für immer die Reſidenzſtadt meiden, dem Könige ‚und der Welt, wovon ihn jener gnaͤdig, e fireng gerichtet hat, zu beweifen,, daß er wenigſtens ht zu Jenen gehoͤre, welche, nach den Worten feines nnes auf St. Helena, nicht zu vergeſſen und nicht zu gen verſtehen ) 0. 0° east Abi] SIch hoͤre den Benfall, welchen Sie einem Plane. fehen- fen; der. eben fo fehn von. einem erfahrnen Staatsmanne, als won ‚einen weiſen Privarmann seuges aber ich fehe ich das Evftaunen, welches Sie ergreift, wenn Sie verz n / daß won. dem ganzen Plane, zu welchen jeder ru— hige, Beobachter sdem Grafen von: Montgelas vedlich Glück gewuͤnſcht, nur der einzige oͤkonomiſche Theil in Erfüllung gegangen iſt; nämlich: » Graf von Montgelas hat ‚fein Haus, deſſen urſpruͤngliche Ankaufe-Sunme,; fo wie ein icht unbedentender Beytrag zu deffen Einrichtung, aus Staatsgeldern gefloſſen, nunmehr um einen fehr anfehnlis hen Preis; zum Dienſte des Miniſteriums des Aeußern, eder an den Staat zuruͤckverkauft, wobei noch ein ſehr marter Brief von der Verkäuferin, an den mit dem aufs: Abfchluffe beauftragten Minifter der Finangeny un⸗ ergelaufen iſt. Bon dem ganzen übrigen Plane hat Graf von Montgelad und: Frau bis jetzt das vollkommene Ge: gentheil zur Schau geſtellt. —— W Anſtatt jenes Schreibens: hat er die Figur eines inva⸗ Miniſters in das Cabinet des Koͤnigs, in den Em⸗ Saal des Kronprinzen, in ſeine ehemaligen Ges afte zimmer in der Reſidenz geſchleppt; anſtatt des Dans kes iſt ihm die Klage uͤber ein zu kaͤrglich zugemeſſenes Ru⸗ halt/ und der, freylich ‚mit Indignation zuruͤckgewieſene, erfuch, eine nachträgliche Vermehrung zu erhandeln, ent: chlüpfts anſtatt einer frengen Haltung auf dem nenen ‚Standpunetej wird ein zweydeutiges Nundfehreiben an die Geſandtſchaften gewagt, und eimne, mit der Gemeinde⸗Ver⸗ faſſung nicht harmoniſche Seene einer Buͤrger⸗Adreſſe ger fpieltz; anſtatt einer ernſten Zuruͤckgezogenheit von dem Markte und: den Männern der Geſchaͤfte, werden dieſe vielmehr mit zudringlichen Einladungen herbeygerufen, und Hald mit Reminiscenzen, bald mit Viſionen geſpeiſt; an— Matt des erhebenden Zuges: in die freye Schweiz oder nach dem fchönen Italien, fehen wir den verfunkenen Mann am Morgen an den Steppen der far irren, am Mittage cin MWinkeldyen der Freude befchleichen,: und am Abend in den Theatern. eine Arie verſchlummern; anſtatt eines thätigen Site am laͤndlichen Heerde, hören. mir von einem unflä- ten Treiben fih verfolgender Entfehlüffe, welche fich heute mit dem Kaufe eines neuen Pallaftes in der. Refidenskadt, morgen mit der Miethe eines Haufes in der Stadt des alten Keichstageg, immer aber mit der unglürklichen Lift befchäftigen, ‚dem verblüfften Poͤbel Sand im’ die Augen zu freuen, und felbft den Nicht Lagen, in dem beroifchen Benfpiele einer Wiederkehr von Elba; mit dem Stachel der Furcht kitzeln zu wollen. . Kurz, der. arme Mann ift feit jenem Augenblicke, in welchen ipn der Läufer feines Herrn ‚und Meifters von der Bühne gewiefen, ſo ganz aus aller Rolle gefallen, daß wir ihn nur in den'wenigen Worten wiederfinden :' ubi "sit, „.neseit,| nec scit, qua sir'iter, Doch, laſſen Sie uns den Blick von einem Bilde, welches Sfisıgıs Heft 1. 7 473 mehr noch unſer Mitleid als unſere Verachtung anſprigtt, hinweg und zu jenen erfreulicheren Erſcheinungen hinütier tragen. welche uns in dem neuen Regierungs- Gemälde Bayerns dargeboten werden. ) Sie verliefen da einen Kö— ig, hervortretend im verjuͤngten Gefühle des Gelbfiherr- ‚fhenss., einen, Kronprinzen, in liebevoller Eintracht und Dffenheit mit ‚dem Königlihen Vater, und. von diefem ſelbſt eingeführt: in Die hohe Schule des großen Gtaateam: tes eines Regenten; einen. Feldmarſchall, eben ſo Elug in der Gabe des Rathes, als tapfer in der Fuͤhrung des Hee⸗ res; einen Staats-Rath aus. Miniſtern und Raͤthen, erge⸗ ben dem Volke wie den. Throne, vertraut mit den Bedürf- niffen. des Landes mie mit den Forderungen des Dages, und bewacht von dem Auge des Konigs und von den Rede ten eines Landrathesı 1 anal 5-3 it " Laſſen Cie ung einander noch lange Glück wünfchen zu dem 2: Februar, die ſem wahren Feſttage unſers Staats, an welchem Milde,“ Recht, Tapferkeit uud Weisheit einen fo kraͤftigen Verein geſchloſſen, und unſerm vielgeliebten Koͤ— nige den wohlverdienten Namen des Guten, für die. Ges fehichte gerettet haben. ? —J Leben Sie wohl, mein lieber Freund, und rechnen Sie darauf; daß ich Ihre Erinnerungen an das theure Vater— land. won Zeit zu Zeit mit Lieferungen aus demſelben, ihr ren Bünfchen gemaß, gern’ bereichern werde, Ich bin mit der herslichften Anhänglichkeit ara hr f — D SIhrtWuy⸗ bekannter Bavaricue. F Wuͤrtembergers an ſeine Schreiben Eines ET | ten Mitbürger. freygeſinn⸗ jr, or e Stuttgardt im Sept. 1917. Seit ‚geraumer Zeit hatte der ſinkende Zuſtand des Landes König. Wilhelms Bruſt mit, Sorge erfuͤllt. Ihm batte nicht entgehen koͤnnen, welche Wunden die ſeit mehr als 20 Jahren angedauerten und angehäuften Uebel des Kriegs, ewiger unfeliger, Wechfel und Umfehwung aller por litiſchen und bürgerlichen. Dinge, dem Vaterlande gefchlas gen habes. welche, drücfende , Vielfeitigkeit daher in allen Privat- und oͤffentlcheu Verhaͤitkiſſen entfianden, wie manches. Gute der früheren » Tage untergesangen fey, Lang mußte es ihm norhwendig evfcheinen, das Convolut unpaffend gewordener Neliquien den alten — fo wie die ſchlimmen Aggregate der neuern Zeit im ruhigeren Stande au ſichten/ zu ſaͤubern vom Roſte den Stahl des alten Buͤrgerſinns, hervorzuziehen das alte vergrabene Gute, und zu verſenken in den rauſchenden Strom der Zeit ihre gaͤ— hen, Mißgeburten, ſtatt durch Nothtaufe zu weihen. König Wilhelm, jede Stimme des. Volkes boͤrend, jede Lehre der, Erfahrung benutzend, wollte beym Antritte fei- ner Regierung auf der Grundlage einer Eonfitution feine landes vaͤterlichen Abfichten erreichen. 0% k Einer offenen Sprache der Vertreter des. Volks wurde nicht das mindeſte entgegen gelegt, die offenſte führte er ſelbſt, und er konnte hoffen, daß durch ein wuͤrdiges Ber tragen der ‚Stände der aͤcht bürgerliche Sinn feines Volks gehoben, daß durch ihn, ſo wie feine eigene treue Negies 12 x tungeforge, eine ſchoͤne Wiedergeburt Wuͤrtembergs yollen- det werde. _ Dem aber entfprach Feineswegs das Betragen eines großen Theils der Stände, Unter Vorhalt eines von dem Egoismus, dem Gtarrfinn und der Schwachheit entlehnten Palladii alter Rechte wurden die Landtags-Ver⸗ handlungen zu einer Zänkerei; Partheigeift entflammte fich, alle freye Weberlegung, alle Einigkeit war gemichen. Das Volk glich einem Kranken, über deffen Kur fich die Aerste fo Lange fireiten, bis er in die legten Züge fallt und Hülfe beynahe, unmöglich wird; einem Kranken, auf deffen früher re jugendliche Gefundheit man rechnen will, nachdent fein Körper morſch geworden iſt; einem fiechen Manne, welcher feinem guten Vater zur Laft legt, daß die Stürme deg Schickfals feine Natur verdorben, daß fein eigener Hang: zur Sünde, den der Vater nicht immer ernfilich genug bez Rrafte, ihm das Mark ausgeſogen haben. Dem Hunger und mancherley Elend blieb dag Volk preis gegeben, ohne daß von denienigen Vertretern deffel: ben, welche fich auf eine fo hohe Stuffe des Patriotismus Bellen wollten, auch. nur einer durch eine edlere Freymüz thigfeit über mehrere Haupt -Urfachen der Zerrüttung des Landes, den Bürger Hoffnung zum Wiederaufleben gege⸗ ben hatte. Indeß dns Volk unter dem emporendften Dru⸗ de und Eigennuge fo vieler feiner Beamten und niederfien Borfteher feufstes indeß fein Muth, feine Kräfte, feine'eiz gene Nechtlichkeit, fein Fleiß, feine ganze Moralität dar- unter erlange: welcher aus dent vertretenen Oberamts bezirke gekommene, oder in einer andern Oberamtey befreundete, in deren Kreife verfchwägerte, und wohl auch nur defhalb zum Landftand gewählte Volksmann erhob fich, um über die Eleinen Deſpoten und Kommunkaffen + Schalter ein diefen mißfälliges, den Wolfe aber aus der Seele gefprocheneg Wort zu führen? Warum ihr Freunde des Volks, die ihr gutmeynend aber irrend fein Wohl und feine Freyheit ſuchtet, habt ihr den Landmann nicht gefragt, der in einer Stunde, wo fein Gefühl empoͤrt war oder er unsrreicht von der Rache feines Worftandes fich ausfprechen zu koͤn⸗ nen geglaubt hätte, zu haufig euch würde geklagt haben, daß er nicht Better, Gerichts-Aſſiſtent und Viſite des Ber amten ifi, daß oft beyde Hände gefüllt feyn müffen, um mit der einen das Recht zu erfaufen, mit der andern dag Anrecht zu mildern ?— Als wir den Fuͤrſten mit tiefen Sorgen uͤuer Frucht: Mangel und Theurung erfüllt fahen, wer war eg, son dem er guten Rath hören wollte, and wer hielt ihn ab, Dieje- nigen Maaßregeln zu nehmen, womit der felbft mehr ein- greifende Regent feine Unterthanen ver manchem Elend and Hunger bewahrt hatte? Waren es nicht unfere Stände, deren Mehrheit eine Handels⸗ Freyheit begünfligte, deren fehöne Idee tie fo manches an und für fich herrliche Ideal der Frenheit, mie der bedingten, momentanen Wirklichkeit in den unglück- bringendfien Widerfpruch trat ? i Wo blieb die ruhige und vernünftige Gefchaftgmeife, zu fheiden, mas Zeit und Ueberwältigung, — was Zügellos figfeit des Kriegs, verpflangte Sitten » Verderbnif fremder Bölker; die adamifchen böfen Neigungen des Würtembergis fchen Volksſtammes felbfi, — feine angeſtammten, oft ge⸗ heiligten Sünden, feine Schwachheit, feine Steifheit, feine 4 mmrewmam dal — nn dontinirenden Mißbraͤuche, — mas Aufere Macht des ue bels und innerer Krankheitsſtoff in den kleinen Geaͤder des Staats, oder was Gewalt, Fehler und Unvollkommen Beiten des Fürften geftiftet hatten ? et 4 Auf die Umwaͤlzung der alten Verfaſſung wurde d alles gelegt, was gerechte Klage des Bürgers, oft auch zur gleich feine eigene füße Suͤnden » Gewohnheit und fei Privat-Goldgrube geniorden war. Aug der Truhe, deren Eaftität- Devotiongz Bezeugungs⸗ und Schlaftrunks Ge ; der eben nicht die Talente waren, Die einft der griechifi Nationalgeift zufammen legte, ſollte der Seegen des Lan— des hervorgehen? — aber dem Bürger, welcher zuvi Scherflein in die leinen Chatullen gelegt hatte, bangte sor jeder Truhe, die er nicht mehr zu füllen im Stan war, deren Wachgeld zu bezahlen ihm zu fchwer fiel Sturz der alten Verfafung, zu welchen allerdings König. Sriedrich iniche von Rechtswegen mochte 'gefchritten fey wurde zum Grenel gemacht, ohne daß man billigermaßen bedachte, wie ſeltſam ſich dagegen auch eine mit Schreibfe⸗ dern gezierte Peruque auf der Landſchaftsbank dem Erobee rer Napoleon gegenuͤber in der Periode benommen habe würde, da Friedrichs Fenergeift manche Gelbfiftändigkeit de& Landes bewahrte, : manchen Unterthanen von dem Schick⸗ ſale Palms in Nuͤrnberg und Beckers in Gotha errettete. Wer mich kennt, unter euch meine Landesbruͤder, weiß daß ich fo wenig ein unreiner Fuͤrſtenknecht bin als es mir unter der Mode gewordenen Freyheits- Kappe fpuft, ) oft habe ich ein furchtlofes Wort gegen manches gefpro en, was Euch und mich drückte, oft habezich Glück und Leben verachtet um mich felbft nicht verachten zu müffenz aber ſoll ich nicht fagen was wahr iſt, follen nicht ale wir, an außerwefentliche Formen ungebannt; ſuchen daß Acchte und Gute, mo ımd wie wir es finden mögen; ob e— auf vaterlandifhem Boden oder auswaͤrts gewachfen? > Die Herftellung der, alten Verfaſſung war, nicht da einzig würdige, Das augfchliehliche, das ficherfie, dag Fi rn sefte Mittel Freyheit und Volksgluͤck zu erlangen, zu bes vefigen, und den großen Augias-Gtall zu fäubern, der auch in andern Landern, — wo Feine Trümmer alter Ver faffungen zum Wieder⸗Aufbauen eines Pallaſtes oder eine akuſtiſchen, manchmal auch übertönenden Volkshalle, als Heiligthümer auf der Straße liegen, — nicht den feinfte Geruch ‚verbreitet, und dennoch wollten die hochgepriefen Sreunde des Volks Fein anderes Mittelbergreifen !! J Klopſtok, der altdeutſche Barde, fang: Be; D Sreyheit, Freyheit! nicht nur der Demofrag Weiß wer Du bift, : Des guten Königs glücklicher Sohn Der weiß e8 auch. Nicht allein für ein Vaterland: Bo das Gejer und Hunderte herrfchen, Auch für das Vaterland Wo das Gefeg und Einer herrfcht Erfeigt, wenn diefen Tod fein Herz verdient; Ein Hohes Termopyla Oder einen andern Altar des Ruhms. Und lockt fein Haar, — und ſtitbt, I Alein nun rührt Uhland die Leyer, der Demagogen viele klatſchen, und Hermann, groB im Römeriager wi 2 = * — Br —— — G ‚at vergeſſen; Herzog Ehriftophr ufte edle Fuͤrſt, haͤngt durch die Induſtrie eines m SchildEnappen gewählt haben wuͤtde, an den Moder dducten. . r } X Sp mußten denn viele der Klugen und Edlen fih rennen von dem fanatifchen Bunde; fo mußten fie, fo müffen fie. noch in anderen Dingen ale in fteifen Goͤtzen⸗ bildern alter Rechte das Glück fuchen, fie, die nicht in der Unvollkommenheit Zoll die Seffel der Selaverei fehen fon: jen ; fo mußte ein edler, talentvoller, helfinniger Fremd⸗ ing (doch felbft nach der Deutfchmänner Klang ift ja der Deutfche dem Deutfchen nie fremd), fo mußte ein warmer, jerzugerufener, herzugetretener Deutfcher, deſſen Geiſteswe⸗ m nicht ſelbſt eine alte Verfaſſung war, mit Achtung bes ruͤßt und mit Würtembergs hellſten Männern mand;es Heilfamen Schöpfer bey ung werden, Wohl Eocht der Bündler Galle; wohl Eabalifirt, in feiz n Winkeln der ſtets verderbliche Neid, und die Schmaͤh— cht betafter das Neue; ihr aber, meine geliebten Mits ürger, müßt mit eurer Ruhe dieß Unwefen bezahlen; — Doc harret mit Vertrauen auf die edlen Entfchlüffe eines guten und Eraftigen Zürften! — Das Werk ift nicht Elein, - das euch rettet vom Unter⸗ gang. Koͤnig Wilhelm wird. prüfen, wird handeln und wird feft ſtehen. — Srey wird ſeyn, und frey war ja meift, wer zum wahr zen, zum männlichen Sinn ſich zu heben vermag. In der ten Truhe muß beerdigt werden, was fihlecht und klein in Würtemberg, was dieß in jedem Lande if. Ungedruͤckt von pflichtwidrigen, eigennuͤtzigen Beamten, gefhüst und gefördert durch thätige, erfahrne und rechtliche Staatsdie—⸗ ner, offen über das Boͤſe fich ausfprechend, . muß der Unz erthan werden. — Im kleinen Kreiſe wuͤrke das Gute und vertilge das Schlechte jeder, welchem das Talent und die Kenntniſſe zum Volksfuͤhrer mangeln. Unbeneidet, ungeſchmaͤht, laſſe der Kleinere den Groͤßeren. Wo Widerſtand und Empor— ſtreben Laſter und Thorheit find, werde Gehorſam und Biegſamkeit Tugend! Dem Fremden Hand und Vereh— rung, der, ein edler Mann, für ung denft, für ung han— delt und empfindet! Verſoͤhnung mit dem Bruder, der ein wackerer Menfch, nad. dem Rauſche der Taͤuſchung ihre Schmerzen empfand. Befcheidenheit für den ſchwachen Berftand, — ungeläftertes, ungehemmtes Kraft-Gefuͤhl für die größeren Seelen, — RedlichEeit und Liebe gegen jeden, — Gelbjiverlaugnung im Gefolge des wahren Patrietig- mus, — Wahrheit mit Würde vor dem blendenden Glanze des Throns, — dann, meine theuern Mitbürger, kann es an Seegen und Glück euch nicht mangeln! — Wo ihr gez wiß ſeyd, das im Kampfe das Gute euch Lorbeer und Palme werde, dahin lenfet den Muth und das fchäunen: de Leben! KR Wir mwünfhen euch die Verfaflung des Königs, Doch nicht Drohung, freye Wahl muß fie annehmen! 9 eilbronner Silberarbeiters, den er felbft wehl ſchwerlich 382 fi Ueber den Auffas: Rheinweinen. CHeft IX. St, 152. 1817). d. 24. Det. 1817. Der Berfaffer diefes Aufſatzes verdient nicht einer Wider legung gewuͤrdiget zu werden. Nur, um das Urtheil der Les fer zu berichtigen, welche fih durch den Augenfchein vom Gegentheil dieſer faden, ganz ungegründeten Behauptun— gen; zu überzeugen nicht vermögen, fen das Folgende ge: fagt: Darum fey diefe Widerlegung fo vorurtheilsfren als möglich. | Bon der allgenteinen Noth und fuͤrchterlichen Muthlo— figkeit, wodurch die Flügel aller Kräfte gelähmt ſeyn ſol⸗ len, ſpringt der Verf. zu der Behauptung über,- daß hier am Rhein gar nichts Wiffenfchaftlihes zu finden fey Efpöteifch]. Ich, binlänglich bekannt mit dem Zuſtande diefes Theiles meines Waterlandes, müßte wahrlich nichr, welche Wiffenfchaften es feyn Fonnten, die am Rhein nicht eben fu gut ausgeübt würden, als an der Spree, der Gei- ne, oder der Themſe ); und wo die Wilfenfchaften mie Eifer und Energie geübt werden, da muß ja unftveitig and das Wiffenfchaftliche zu finden feyn. Eben ſo wenig find mir die Kräfte bekannt, deren Flügel gelaͤhmt fenn foHen! verfieht der Verf. etwa die Fadriekenflügel darunter, fo mag er Necht haben. Cie waren erwachfen auf dem Bo: den der Ueppigkeit, getränft mit dem Waller der Gemalt, in einen Klima, wie es nur durch die Kunft in den Treibz haͤuſern geſchaffen werden EFann. Mit dem Entwickeln des, der Natur angemeffenen Klimas, hörte der *) Das it fo fo! Am Rhein ik zwar die Maffe der Gebildeten A als an_der Spree und.alg irgendwo in Deutfchland., Ob aber dafelbft Bi Gelehrte find, bezwei⸗ felt man mit Recht. Wenigftens trifft jene Gelehrte der verdiente Vorwurf, daß fie der Welt nichts-mittheilen; — und von wem man nichts. weiß, der iſt nicht da. .Ebenfo ift von der Spree bis zur Seine und Themſe ein großer Abftand. Wir mögen uns ftellen wie wir wollen, ſo wer: den wir doch, wann wir unter uns find, geftchen müffen, daß noch ein dünner Flor von Barbareh unfer Vaterland ziert. Das beweiſt fchon die Hoffarth, mit der wir unfte bettelhafte Gelehrfamkeit erheben, beweiſt der Wahn der meiften deutfchen Kabinette, als ob fie Wunderdinge für die Wiffenfchaften thaten, wenn fie einige faufend Guͤlder— en anweifen, wahrend das Goldaten:Spielen Hunderttau- ende wegfrißt, und die Kammerherrenbude, und der. Ge- andten Fuͤrſten-Spielen. Noch ſo eine Nabelfchnur von arbarey muß uns wohlanhangen. da fchier Eein Ger lehrter ein ‚wohlgeftaltes Buch zu erzeugen dag Gefchiek habe; noch fo ein Nebel von Barbarey miuß über Deutfche land. liegen, da kaum eine deutiche Akademie. noch bie zur Etunde was Erkleckliches geleiftet habe; noch fo ein Schu von Barbarey mu; in unferer Litteratur ſte— een, da unfere Bibliotheken nur franzöfifche und englifche Prachtiverfe des Anfchaffens werth Halten, nicht aber deutſche; noch ſo; noch ſoz uſw. — Was if Echuld daran? Barbariſche Verfaſſungen? Haben wir folche?- Wenn man das Barbariſch nennt, was von ſelbſt gleichfam aus der Natur wild hervorwachft, ohne durch die Wernunft und den freyen Willen des: Menfchen erzeugt, oder viel: mehr ohne durch das Gelbfibewußtfenn wiedererzeugt und dadurch zu einem SKunfiproduct erhoben worden zu fenn; fo mag es wohl noch viele barbarifche Verfaſſungen geben. Ob aber dergleichen Schuld an obigen Schulden find, da: von fieh hinten. N 12 185 üppige Wachsthum aufy und ward auf die natürlichen Grenzen eingeſchraͤnkt. Nun iſt aber bekannt, daß Pflan⸗ jen, die einmal zu ſtark getrieben haben, hinterher kraͤn⸗ Eeln.. Keine menfchlihe Kraft ift im Stande, diefe Fol: gen in ihren Wirkungen abzuaͤndern oder Unnatur in Na- tur umzuſchaffen. Daher das Kraͤnkeln vieler Fabricken, doch, Gott ſey Dank! nichn-aller. Der Eluge Gartner wird die überflüffigen Zweige : verfchneiden und durch War: tung und Pflege: der übrigen. einen neuen Trieb erwecken, der mahre Früchte tragen wird, die unter allen Berhältnif- fen reifen werden, wie ed. denn, durch Erleichterung des innlandifchen - Verkehrs, wirklich ſchon zum Theil der Fall if. Nun kommt die Reihe an die jungen Herren jenfeits der Elbe, unter weichen der Verfe natuͤrlich diejenigen Bes amten serftcht, welche in; die Rheinlande werfert worden, um die Preufiſche Geſchaͤftsform daſelbſt einführen zu hel⸗ fon. Sie ſollen viel Großſprecherey in, kleinen Flugſchrif⸗ ten treiben, viel unnuͤtzes Gewaͤſche über. Dinger die man bier. beffer zu mwirdigen weiß. ‚Außer ein Paar Belletriften, and einem Statiften, Denen wir für ihre, Arbeiten den hersz lichtten Dank wiſſen, iſt uns niemand bekannt, ‚der, waͤh— rend zweyen Jahren die Druckerpreſſen beſchaͤfftiget hatte, den Werfaffer der Wünfche der, neuen Preuffen Ausgenommen, , welcher wohl ein; “wenig, zu voreilig, aber auch nur voreilig schrieb. Bey dieſem iſt indeß noch gar nicht ausgemacht, ob er zur Zahl der obengenannten jungen Herrn ‚gehöre, noch „weniger. ob er irgend eine böfe Abſicht dabey hatte als er. das Werkchen ſchrieb. Wer uͤbrigens lange Zeit in Berlin geweſen, kann dort die wahren Elemente des Lebens mindeſtens eben ſo gut kennen gelernt haben, als es hier und aller Orten; möglich if, oder man müßte den Menfchen die Vernunft abfprechen,. was doch. nicht wohl angeht. Der Vergleich: nit der Ruthe und den wunden Fingern paßt durche aus nicht. Wir ſehen es an allen Altprenffen, mit welcher Anhaͤnglichkeit und, Liebe fie ihrem Vaterlande zugethan find. Dies ſetzt Feine Nuthenhiebe, vielmehr die moͤg⸗ lichft zweckmaͤßigſte Regierungsform, voraus, und eg ift daher Fein Wunder, wenn fie ung diefe anz preifen, die wir wahrlich fiets ſoweit davon entfernt waren. Daß uns viele diefer Beamten ohne Noth gefendet feyen, ift vernünftiger Weife nicht anzunehmen. Dan ber denke doch, daß unter der vorigen Negierung, die vorzüg- lichſte Klage des Volkes die Beamten betraf, "zu deren Maſſe fich die Beſſern verhielten, wie das Korn zum Stroh. Der Ausfchuß Tief fhon bey Ankunft der Alliir: ten davon, oder zog fich Elüglich zurück. Was übrig blieb, wurde gefichtet, und des brauchbaren Kornes blieb wenig, viel gu wenig für das Beduͤrfniß. Nothwendiger Fonnte daher Feine Manfregel ſeyn, als die, aus den Altern Pro: vinzen gewiegte L...1 Offieianten in die zu befegenden Stellen zu ſchieben und mit, oder neben diefen, die Befz fern der. vorigen Verwaltung: anzuflellen. Daß dies wirke lich gefch eheny bedarfiebenfalts Feines Beweifes. Daß ein großer Theil der Beamten, aus bejahrten, ehrenwerthen Männern befleht, it befannt genug, und daß. Alle, mit we⸗ niger Ausnahme, früher fihen bin und wieder wohl feit» zwamnig bie dieſi⸗ Sahren, ähnliche N und Dienſtbefliſſenheit borgeſtanden, und nebenbey nd sbenein in den beyden legten Kriegen Gut and Blut fürs Daterland hingegeben, iſt überall bekannt, wo man Gele z genbeit hat, mit diefen Herren in nähere Bekanntſchaft iM treten Ä Hieraus Täßt fih denn auch erklären, warum die Meiz fien derfelben ihre Verfekung in unfer Land, als Unfall wo nicht gar als eine Strafe betrachten. Aus ihren, de milien? und Freundfchaftsverhältniffen, aus ihren hau chen Kreiſen herausgetiffen, wurden fie, oft mit gar Eeinery oft nur mit geringer Gehaltsverbeſſerung in ein fremdes Land geworfen, und gleich im erften Jahre von der uner— hoͤrteſten Thenrung empfangen , die. ihre Vermoͤgeneum⸗ ſtaͤnde hin und wieder zerruͤttete. An eine Verguͤtung ſehr betraͤchtlichen Reiſekoſten, oder an eine Unterſtuͤtz von oben herab, wurde dabey nicht gedacht, ſelbſt nicht am einer Zeit, wo unfere Geiftlichen fich befonderer,, unverhof 5. ter Unterffügungen zu erfreuen hatten. Was Wunder al wenn fie mißmuͤthig zu Werden anfangen und“ ſich zuruͤck ſehnen in ihre Heimath, die ihnen eben ſo lieb if, als uns: die unfere! Was Wunder, wenn ihnen ein Stettiner Weißbier in Berlin lieber, waͤre, als Sohannisberge d Ruͤdesheimer am Rhein. Wenn auch die Umgebungen von Berlin keine Siebengebuͤrge oder keine Ruinen des Rhein— * gques aufzuweiſen haben; ſo find fie ſchoͤn genug um bes feheidenen Forderungen zu genügen und. den Freund der, Natur zu entzuͤcken [Da hört ihr dag deutſche Wildhorn wieder!. Des geſellſchaftlichen Lebens in dieſen umge⸗ bungen kann ſich aber keine Stadt am Niederrhein ruͤh⸗ men [das if gewiß!]; und wie ware dieß auch möglich, da wir Feine Stadt haben, welche die Reſidenz eines machtie > gen *) Koͤnigs if. Darf es ung daher befremden, ‚wenn. ein Berliner, nachdem er fih an-unferen Gegenden fatt ges. fen und an unfern Weine fatt getrunfen hat, ſich wieder dahin fehnet, wo ihm. edlere. Genüffe in Fülle hargebote a werden? Der rheiniſche, und meiſtens ſehr übel toͤnende Dialeet, muß allein ſchon hinreichend ſeyn, einem Berliner den Wunſch zur Ruͤckkehr einzuflöfen. Die Erfahrung. lehrt überdem, daß jedem Menfchen, vom Engländer bie, zum Feuerländer, die Provinz Die liebſte bleibt, in welcher: man gebohren wurde, Beklagenswerth iſt jeder. der dieſe | Sehnſucht nicht Fennt. Er hat Fein Vaterland! i Lage in der angeführten Erzählung vom Regenbugen. nur ein Elein wenig attifcher Witz, ich wollte fie, als Epiſo— de gelten laffen. Allein, ‚allein, es iſt traurig damit bez fiellt und begründet eben fo tenig ein ilvtheil von dent.‘ Chararter der Berliner, wie es aus der Frage eines ange— fehenen Kölnifchen Bürgers: if Berlin auch wohl ſo groß und fo.gut gebaut ale Köln? zu ziehen und,‘ auf den Character aller Kölnifchen, Bürger anzuwenden: feyn Fonnte. Der Verfaffer möchte ung gerne glauben ma⸗ chen, die erwaͤhnten Herren jenſeits der Elbe ſeyen grimmi— ge Leute, da er ſpricht: aber ſie verſtecken * Der Koͤnig von Deutſchland mar mächtig; in | Dentfihland kann e$ daher Feine machtige Könige ge fondern nur Königlein, fintemal bekanntlich der Theil Eleiz ner if als. das Ganie. : eimm hinter der Xnonpmität. Sch muß auf f htig gefieheh, in den meiften Beamten des Mutter: Andes recht offene, gutartige nnd gefcheute Leute Fennen elernt zu haben, die michts weniger als grimmig oder Mönnm find. Man rechnet es fich am ganzen Rheinſtrome Hr wahren Ehre, Umgang mit ihnen zu haben und fi an rer gefälligen Sitte, mitunter auch an ihrer Welt- und mfchenfennenif zu erfreuen. Darum Fann fich son ih⸗ eh auch wohl nicht einer beklagen, nach koͤln iſcher Beife ungemein plump abgefertigt worden zu fenny die der Verfaſſer fich wörtlich ausdrückt. Eine folhe Weife fin Köln gar nicht befannt, Verf, müßte denn feine Sewahrsmänner unter der Zahl der Handkarrner, Hörker der Fifch-Weiber anfumweifen haben, in welchen alle wir hm nicht widerfprechen wollen. Der zahlreiche Handels tand Kölns Fennt eine ganz andere Weife die Leute abzu— ertigen, als innen der Verf. andichter. Ich komme jetzt auf den Punkt, wo der Verf. fich ber die Ungerechtigkeit beflaget, mit welcher bey Befekung er Aemter durch Protefianten und Katholifen erfahren worden if. Mit der Polisey, den Finanzen und dem Medisinalwefen hat die Religion in fofern nichts zu hun als fie, ganz unabhängig davon für fich befteht und m Confifiorio ihr Negiement allein findet. Es Fönnte me ſchon darum ganz gleichgültig fenn, ob ein Chrift von dehburt, wie der Verfaſſer fich ausdrückt, oder ein Chriſt on Erziehlung die Stantsgefhäfte mit verwaltet. Da fein Urtheil aber auf die Behauptung ſtuͤtzt, daß im Stante die Katholiken zu den Protefanten fich gegens vaͤrtig verhalten wie 3 zu 2, fo möchte ich wohl fragen, ob = unter dem Gtante Preuffen oder die Rheinprosinzen jerfiche ? Gewiß verftcht er indeß Die lestern, und ba fieht 8 den freylich übel um ein folcheg Urtheil aus! Wer woll⸗ fe fich die Mühe geben es zu tniderlegen! Der größte Kummer des Derfaffers liege in der babyloniſchen Berblendung in Berlin. Nechnet er etwa auch da⸗ it, dap von dort aus Fürzlich 32000 Thaler hergefendet ustben find, um die Zinfen der landfiandifchen Obligatio— ven damit zu bezahlen, welche zu sopCt angewachfen und son der frangöfifchen Verwaltung nie gezahlt worden find ? Rechnet er dazu die Verfchönerung der Straßen und Plage in den Hauptſtaͤdten, den Ban der Landfirafen, Brücken, fer unb Kirchen ? die Zahlung von Penfionen und Unter: hüsungsgeldern an die Beamten der churfürftlichen Regie— ung, Die, unter der fransöfifchen Beherrfchung 25 Sahre fang vergebens darnach fchmachteten? Rechnet er dazu den Beftungsbau, wodurch allein Taufende von Menfchen in Dhätigfeit und Millionen baaren Geldes in Umlauf gefert worden? Rechnet er dazu die von dem Vaterkoͤnige herges enen 2 Millivnen Thaler, das Land. in Zeit der Noth dafiir mit Brodkorn zu verforgen? ) Shut er dies, dann ., D) Schon mehrmals hat und das Geufsen unwillkuͤhr⸗ ich angewandelt, daß die deutſchen Königifchen ihre Ga- he gleich den Sranzöfifchen .mit fo ungeübten, oder verz rofieten Waffen vertheidigen, und daher die Rechtsſtand- Ben ihred Sieges gewiß find, wenn fie nur -im Schisje die Traum-Schlacht durch Schnarchen eröffnen ; indem fie überdieß weder Klugheit noch Gemandheit, noch Aufrichtichkeit ihrer Gegner zu fuͤrchten haben, fondern fer 2 — ep! J — 186 hat er drenfach Necht, "und wir ofen Gott’ bitten, daß er . diefe babylenifche Werblendung recht lange währen laffe! Wir laffen ung nicht überreden, daß der gedachte Aufz ſatz mirflih von einem gebornen Rheinländer herrühres oder er müßte ausgeartet ſeyn und zum Ausſchuſſe der Nation gehören. Wir achten ung felbft gu fehr, als dag wir, bey den -frenlich noch hin und wieder flatt findenden Mängeln, deren Abftellung fehnlich, aber ehrerbietig, ers wartet wird, dag viele Gute verfennen follten, weldes ung durch die Vereinigung mit Preuſſen zu Theil ward. Wir find nicht undankbar noch verblendet, und nur ein übelger finnter Menfch Eann ung dem deutfchen Waterlande von diefer Seite darftellen wollen. Diesmal fey feiner geſchont und die verdiente Züchtigung gutmüthig erlaffen. Sollte er aber noch wagen feine Stimme in der Wüfte zu erhes ben, fo werden diejenigen, deren ‚Landsmann er zu ſeyn vorgiebt, ihn entweder mit gleicher Münze zu bezahlen wife fen, oder — ihm reden laſſen und der Beachtuug ferner gar nicht würdigen. _ } — ER Deine Sprade verraͤth Dih 1’—- Es ift nicht zu läugnen, daß die Rheinländer den Preugen etwas Unrecht thun, fie Lithauer und noch was Schlimmeres ſchelten, alles tadeln, was ſie anfangen uff. Wir glauben, die Rheinlaͤnder muͤſſen bekennen, daß die Preußen den ernſtlichſten Willen haben, es den Rheinlaͤn⸗ dern recht zu machen, und daß fie alles Mögliche thun / ihre Zuneigung zu gewinnen. — Die NH. ſagen; das ers Eennen wir allerdings; aber fie fangen es ungeſchickt ans fie verftehen die Welt und die Gefchichte nicht. — Liebe Kheinländer! Hier habt ihr fehr unrecht beym größten Recht: Trifft denn diefer Tadel nicht jede deutſche Provinz? Ver⸗ fände man in unſerm Vaterlande die Welt und die Ges fehichte, fo würden wir doch irgendwo einen guten Staat has ben. Wenn Frankreich morgen ein Unfall begegnete, fo kann man heut fchon ein Halbhundert Staatsmänner mit Nar men angeben, die alle im Stande wären, den Staat iu halten oder neu zu ſchaffen und zu leiten; ftellt ihr aber Deutfchland yon Lithauen big Burgund, von Ungarn bie Holland, von Venedig bis Zütland auf den Kopf, und laßt diglich die Riechmacht, welche doch, naturhiftorifch oder gar jootomifeh betrachtet, weiter nichts als ein frogender und trogender Froſch iſt, der wohl einige Stech ge und Wafferkalber wegfchnappt, aber an den Ochſenkaͤlbern pofliers lich in die Höhe ſpringt, bis diefe ihm nicht achtend, im ihrem Schreiten ıhn einmal zertreten, das Geufen fonne ten wır aber unterdrüden : Hier aber wandelt ung bey den Hunger- Millionen: das Lachen fo unwillkuͤhrlich an, daß wir ohne unferm Leibe zu ſchaden, einmal auslachen muß⸗ ten. Und muß man nicht Lachen, wenn man ein Schuͤt⸗ dein ınd Schlenfern und Zappeln und Ankuͤndigen und reifen und Maulauffperren ficht, als wollte man das ven von ganz Rußland werfchlingen,. um es am Rhein wiederzugeben, — wenn aber das Korn in dem Magen des Kindviche ftecken bleibt, von dem es follte fortgeſchafft werden, und wenn endlich gar das Nindvich, welches es aufgefreffen hat, unterweges verloren geht, daß ihm nicht einmal die allwiffende Policen, welche dach ſchon Schlan: en und Tauben. einzufangen verflanden, auf die Spur ommt, umd daher verdust von der geraͤüſchvollen Jagd — wieder in die Dane kriecht.? 387° nt Eidbeben Durchfchlagen, daß alle Knochen serfpringen ; Ba —* Ansehen das im Stande ware, wegen fih oder andern, nur ein gemeinfhaftliches Geſetz⸗ Buch zu ſchaffen, oder eine Provinz gehörig zu organifieten, geſchweige denn einen Staat. - Wir leben ja noch alle in der Barbaren! portaus le titre: Barbares du Nord! Wie Eönnt ihr alfo fo fonderbare Forderungen an die Preußen machen? — Weil wir Barbaren find, haben wir Feine Ber- faffung? Inchmlich was ihr Darunter verfieht oder mie ihr fie wollet] ; auch weil wir Feine Verfaſſung haben, find wir Barbaren. Keins iſt Urfache, keins iſt Wirkung, beyde wachfen mit und in einander auf — ſehr begreiflich, doch sielen unbegreifiich! Sieb vorn, Notwehr. echrter Herr Hofratht —— * d. ——— 27 Oct. 1817. 174 und 175 der Sen. A.L.2. vom vorigen Al af — Plautus auf eine ſo unfeine Art heur⸗ eit dag (meyn ich) gerechte Männer, wie Sie, folchen nbill niche leiden follten. ——— Beurtheiler den Grundgedanken des ganzen Werks einen gluͤcklichen Einfall, und billige es; daß ich demnach den Plautus a la Plauttus verfifsitt, und die Versarten Cworunter einige 20 von mir entdeckte) Funfigemiäf benannt habe, wie Adanı die Thiere im Paras dies; aber dabey duͤnkt es ihn doch unfritifh Dr daß mir diefer Einfall, der übrigens wohl von eiz nem weifen Freunde herruͤhre (Dr er beym zweyten Bande gefommen fey CH) Als ob ſich fo etwas auf Commando haben lieffe. Gleich darauf meynt er, Hermann habe durch feinen Tlinummus die Mög: üchkeit einer kritiſchen Hearbaitung des Plautus gezeigt. Das heiße mit andern Worten : uBothe's Einfall ift glüclih, und Hermanns Einfall ift glücklich." Da fich aber beyde ſchnurſtracks entgegenſtehn, und etwas nicht zugleich ſeyn und nicht ſeyn kann, ſo frag’ ich Sie, was man son ſoichem UrtHeil denken fell, Doch was fag’ ich Ur⸗ theil? Unſer Mann will nicht urtheilen, diefe Antipolari- gät zwiſchen 9. und mie iſt nicht feine Sache, er mifcht fich gar nicht in den Streit, billige es indeſſen, daß 9. gan; auf meine Angriffe ſtill geſchwiegen habe, obwohl ich Cwie er wichtig su verftehen giebE) das ganze grofe und mühfame Werf eigentlich nur deßhalb unternommen habe. Iſt es wohl moͤglich, ohne Stimmfaͤhigkeit Cauf welche die⸗ ev Rezenſ. wie gefagt, ſelbſt verzichtet) etwas Ungereim⸗ teres und zugleich Riedrigeres auszuſprengen? Schon in meinem Specimen novas edit. Plauti vom Jahr 1797, alfo vor zwanzig Jahren, hatt‘ ih mit jugendlicher Sitze gezeigt, daß H· ben Pl. su einem Versklapperer ohne Hhr und Gefühl mache. Gezeigt fng' ich: denn es war, fo gut ich damals permachte, im Einzelnen bewiefen, Was aber that H. und feine Partei? Sie bewirkten 1, eine herabwürdigende Anzeige des Schriftchens in der Jen, K.L.Z., mit weicyer Anzeige die eines feinen und unbe: fangenen Kenners (des damaligen franz. Gefandten in Hamburg, Callard) in Milling. Magazin encyclopedique, ſchriftſteller zurück, verglich 5 Handfchriften, ſoviel alte” merkwürdig. eontraftirte. 2, warf der große Mann in def Einbildung D ſelbſt in der Vorrede zu feiner Eleinen Mer £ri ohne ein Wort von Beweis trocken hin, ich fen einer! Widerlegung weder fähıg noch würdig. Verfaͤhrt fo ein’ Geichrter, der eine gute Sache zu haben glaubt, und nik ehrlichen Waffen angegriffen it? Doch erwiederte ich diefe Plumpheit nicht, fondern legte meinen P. einsweilen bey Seite, und hoffte von Tag zu Tag auf den zum Voraus gar sollbadig auspofaunten Plautus Hermanni. Aber ı Sahre vergingen, und der Plautus Hermanni oder vielz mehr der Hermannus Plautum reficiens, Fam nicht zum Dorfchein. Nach manchen andern, doch meift nicht hete— togenen Arbeiten, Eehrte ich endlich zu dieſem Lieblingsz Ausgaben als ich erhalten konnte (denn von Dresden” Eonnte ich, wie mir Boͤt tiger fchrieb, nichts bekommen; und das dortige Vergleichen war außerft Eofibarz; ebenfo in Wien wögl., und was half es mir, daß Ilermann die” editiones Carpentar. befaß 2) ; außer dem was nur Na men hat in der plautinifchen Literatur, und genau die alten Gramatifer *). So ging ich, wie ich pflege, mit außeror⸗ dentlicher Liebe an die Arbeit. Allein ich war Anfangs noch auf dem alten falfıhen Hermannifchen Wege, den guten P. in die allbefannten merra hineinzuhaͤmmern. Nach diefer Un-Art find die erſten 7, doch meift Eurzeny Stüde, und worinn NB. wenig cantica und diefen ahne liche Stellen vorkommen, gearbeitet. Gleich nachher ward. ich felbft hiermit unzufrieden, dachte hin und het, nie dent Komiker wohl gründlich zu helfen fen, und Fam fo au den Gedanken, ihn gleichfam wie eine Gehirnhaut nach Gallifcher Weile bloß auseinander zu legen, und dag Erz’ gebniß zu bemerfen. Solchergeſtalt entdeckte ich die neuen Sylbenmaaße, deren P., und, (wie meine bald erfcheinenz de Ausgabe zeigen wird) auch Seneca, fich oft bedient. (meift fehr ausdrucksvolle afynartera), und Alles ging jetzt natüslich und gut, da P, endlich er felbft tieder feyn durfs te, fo daß es ſogar der verwunvderte Rezenſ. geſteht. Beym Trinummus ſtieß ich, mie überall, auf ‚die anmaßliche alte“ Art von Bearbeitung, widerlegte nach Heineke's Vorgange in der Gen. A.L.Z. 1805. SS. 580. ff., Hermanns hier nach gewagte, höchft gewaltfame und unkritifche Aenderun⸗ sen ausführlich und, wie ich mir fehmeichle, mit Gründen, ) ©. Hermann in Leirzig ift belefen, und hat um die Grammatik der zwey beruͤhmteſten alten Sprachen, vor nehmlich der griechifchen, DVerdienft. Aber als Metriz Fer ift er bisweilen, 3.8. inı Trinummus, wie fol. Dar’ her mein nenliches Epigrammt : > i Desipit Arminius, sed callidus est Godofredus} Dimidium aversor, difigo dimidium, n Und fo fisipert er auch in feiner Mythologia Grae- re rc die mir folgende Herzenserleichterung. auspreßte: ’ Vaba rotas olim pueriliter ? ecce, severus Aenean genitor permolit ipse pium, Recte In et. suavissime, dieis Ulixem + Frenduerit nugis callidns ille tuis. (f. ©. 219 f. der Briefe über Hemer and Heſiodus.) **) Die codd. Sambuci, womit der Senenfer ſolche Hoffarth treibt, find allbefannt, von Vielen, 3.8. Guiliel- mus in den Plautin; Quaest., öfters erwahnt, von mir wenig, weil wenig Brauchbares darin iſt. 30 e des Namens werth find, tadelte auch Einiges dieſer tim Rudens von Neizs überhaupt aber fuchte ich Wahrheit ohne Anfehn der Perfon, mie ich denn auch Jerrinann (warum nicht?) da lobe, wo er fie öfterd fand, in reinen Dialogftellen: denn in den canticis tappt er faſt Ammer an ihr vorbey, und freylich konſtituren dieſe den Haupttheil der plautinifchen Kritik. Mit dem Antor felbft und der Haupt huͤlfsmitteln feines Verftändniffes vollauf befchäftigt, überfah ich wohl des häufig, 4.9. von Bur⸗ mann ad Ovid, Met, 9,190, gegeifelten Ianus Gebhardus Siebenfachen, Avellini Captivos, den Miles gloriosus yon Danz, und manch plantinifch Bröcklein, das gele— gentlich hier und da in philolsgifchen Werken zerſtreut feyn mochte, Diefe Bröcklein lieft der Rezenſent, wie ein hungrig Huͤndlein, unter dem Tifche auf, und — macht Mich, wie vor einiger Zeit auch der fonft wackre Ahlwardt in der Rezenfion der Lectiones Ariltophaneae, zum plagi- arius. Dhe! Ich verfihere auf Ehre, daß ich bis zu Diez em Augenblick zufällig. weder Bentley’s Kommentar über Horaz noch über Cicero's Tuscull. gelefen habe, alfo auch daraus nichts nehmen Eonnte. Stimm ich alfo öfters (doch vielleicht größtentheils nur in Sachen, die Jeder finden kann) mit Bentley und vielen andern Sritikern, die ich gewiß eben fo wenig gelefen hatte Cman Fann, wie Leffing richtig bemerkt, für feinen gefunden Menfchenver: fand auch zuviel leſeu): deſto beffer für mich und meine Emendazionen, weil dann auch der Nez. vor ihnen, als vor englifchen oder hollaͤndiſchen Reſpekt haben wird. Nicht wenig aber, die aus dem Zufammenhang ganzer Stücke oder Stelfen, fo wie aus der Palaͤographie, hergenommon find, wie fodico flatt eo dico in der Casina, Iovis fra- tri netherei Neptuno fiatt Iovis fratri et Nerei Neptu- ni im Trinummus udglm. werden doc, hoff ich, trotz aller Spürnafen, mein ungetheiltes Eigenthum bfeiben, und mag man mich denn meinethalben hieraus ganz allein beurtheilen. Bon diefen meinen vermuthlich ganz eige- nen, umd daher charakteriftifchen Verbeſſerungen fährt aber der Jenenſer nur eine einzige aus der Moftellaria an, wor⸗ in er nicht einmal excipis in dem befannten Sinne von auffangen, auffhnappen, verficht. Dagegen alberne Hindentungen, wie folgende, meinen —— Einfall, wovon oben, verdanke ich Gott weiß elchem guten Freunde, da fich doch dieſer natürliche Ger danfe in einem micht ganz verfchobenen Kopf bey innigem Hineinftudiren in den Autor wohl endlich ergeben mu te; ferner; ich habe die mir von Heindorf mätgetheilten Bes merkungen vom Neiz fiillfchweigend benutzt, und dieſe Co sancta simplicitas!) wären mein Hauptreichthum. Die Wahrheit ift Chort, bört!), daß in dem Exemplar des Ernefiimifihen P., worinn Heindorf die Reisifchen notulas fopiert hatte, gar keine eigentlihe Bemerfung teht, fondern bloß metrifche Zeichen, und felten einmal in Citat, wie 1. B. Amphitr. 3, 4: Concedite atque abscedite, | omnes de ‚ia decedite, (als ſey via ein monosyllabum) Nes quisgam tamı audax fuat homo, | qui 5° obviam ; N obsistat mihi, re \ ‚9 45: Asin, 1, 1, gam Rande: que res? «Gul,, and ebenda Verum meam uxorem,, Libane, nescis quali” siet Ich meyne an Reiz's Ruhm nicht zum Verräther gez worden zu feyn, als ich dergleichen Hingeworfenes und Unbedeutendes meift mit Stilfchweigen überging. Wo “ dagegen recht fah, iſt mit Ehren feiner gedacht, tie ic) denn überhaupt Jeden das Seine laffe. Am allergehäffigz fien iſt das Hinfchielen des Res. auf meinen Frühlings: almanach, Rofaura, Emma, und andre fchönwiffenfchaftlis che Arbeiten, die zuvor einzeln der Aufnahme in Zeitz fchriften, wie Hubers Vierteljaͤhrl. Unterhaltungen, gewuͤr⸗ digt, und son berühmten Kunſtrichtern wohl aufgenom⸗ men, waren; der ehrenvollen Schaumünze zu geſchwei⸗— gen, womit der edle Für Primas einige meiner anz gemeffenen Gedichte lohnte. Weiß nnfer Zoilus nicht, dag Pope nicht allein Homer dollmetſchte, Tondern auch Chau⸗ cer moderniſirte? daß Vater Voß neben andern berühntz ten Werken und auch eine Ueberſetzung det Taufend > und einen Nacht gab? — — CH Noch einiges Einzelnen zu erwähnen, fo iſt und unz begreiflich, mie ein Mann, der fo groß von Allem mits fpricht, und fo grob ift, daß ihm ein 'O'vos mode Augav ges bührt, wie ein Solcher, fag’ ich noch heut zu Tage mit dem plautinifchen d epheleyficum fo fremd. thun kann. Er leſe Quintilian,. Charisius, Lipsius, Muret. Var. Lectt, 15, 19, wo ed fogar in Catuil und Horaz hineinz gebracht wird. — Die Elifion kurzer Vocale Tann nur Jemand laͤugnen, der puertia bey Flackus und promon- toriumque 5fplbig bey Dyid nicht Fennt, was ich beydes auch (nicht alfein Plautinifches) in der Note su Amphir tr. prol, 149 bemerkt habe. — Straks umſtellen und Anz dern iſt die alte fehlerhafte Werfahrungsart, die am Ende doch im Stich laͤßt. — Daß Virgil zuerſt einen kurzen Vokal vor 2 Eonfonanten lang gebraucht habe, iſt ein Ausſpruch ex tripode, wegen: deffen ich wünfchte, daß der Res. fich ein wenig von dem Dreyfuß herabbemuͤhte. — Endlich eine erſte und letzte Antwort auf die armfeligen Späflein mit den Worten einiger Titel der von mir bes arbeiteten Xutpren, in usum elegantiorum hominum, Bekanntlich brauchte Brunk fie vor mir, um feine Kabis netsausgaben zu bezeichnen. Ich hatt’ eine etwas höhere dee dabey, die Wytrenbach Bibl. crit, 4. p. 121. ſo ans deutet‘ „Omnio magna esthominum vemeri- tas et negligentia in usu vocis elegantiae, cui universae pulchritudinis potefiatum subjieiunt, cum et origine sua et veterum usu hancha- beat vim, ut de iis dicatur, quae cum judi- cio ac delectu et ad rem accommodäte fiunt Sch beharre hochachtungsvoll Ihr ergebenfter Diener F. G. Bothe, Dr. und der Großherzogl. lat. Geſellſch. zu Jena, ſowie der deutſchen in Berlin Ehreu⸗ mitglied, — — — — ° Sranzisfanergeflätfg. Meine Ausgabe des Paulus Silent. war durch einen Jerthum als fertig in das Mefverjeichnif von Oftern 1317 gekommen. Oie war entworfen, um einen feltenen Schrift: feller lesbarer zu machen; daß ich ihn Anderen verkuͤm⸗ meren foHte, wußte ich nicht. Freundes Gehege meide ich; lieber mag ich fremde Bemühungen fordern. Hrn. Dr, Philof, Paulffen in Sena, der in der Iſis [X. 170] feis ne Koniecturalkritit an mir erprobt, beliebe es, mich ge- Iegentlich miffen zu laffen, ob ich ihm auch bey dem To- annes Garaeus laͤſtig bin, übrigens aber meinem Wors te zu glauben, daß ich trotz feiner zuverläffigen Nachrich- ten vor jenem Mizverzeichniffe, weder von feinen gelehrten Plänen, noch überhaupt von ihm etwas gewußt habe. _ remden Befanntfchaften nachzuforfchen gilt fonft für iur ee wer aber vollends wiſſen will, was mir ein Drit- tea gefagt haben muͤſſe, der mag für die neue Forſchung vie neue Benennung fich felbft fuchen. ö Poſen 2 Nov. 1817. Bee 9° Profeffor Gerhard. Zur Geſchichte der Kunft im nördlichen Deutfhland. Ein neuer Geift fheint auf einmal den Norden unfe- res Deutfchen Daterlandes und befonders die Hanſeſtaͤdte zu beleben, wohlthaͤtig für Kunſt jeglicher Art zu wirken und und auch im Frieden eben fo lobenswerth auszuzeich⸗ nen wie in den Zeiten des Kriegegefümmels. Gewiß ift die Bemerkung nicht ohne Grund, Daß gerade der Krieg der Testen blutigen Jahre ein höchft feltenes, abweichendes Beyſpiel gegeben hat, wie fogar diefer einmal die, Kunſt befördern und einen neuen Antrieb und Sinn dafür we— een Eönne, da er Doch fonf durch die ganze Geſchichte im— mer „die Künfte des Friedens,“ die „iarten und fiheuen Mufen!!- vertrieben, ‚die friedlichen Camönen’! trauern und verftummen gemacht hat, die noch lange nachher ſich nicht wieder erholen Eonnten. Ganz anders ift es jetzt, aber auch fehr natürlid, denn wo waren jemals ſolche Kunſtſchaͤtze zugleich fo glänzende Siegstrophaͤen, wo ürste jemals ein ganzes Volk, und mo erhob ſich jemals ein neues aus feiner Phoͤnix⸗Aſche, das dem Feinde die erften. Kunſtwerke der Welt gerade in der Minute des Sturges wieder entriß und fie feinen heimifchen Göttern, feinen Penaten und Hausaltären wieder erfiattete? Nir- gende. Griechenland erhielt die feinigen nicht wieber aus Latium; noch trauert es um feinen Verluſt/ um ſeine Freyheit; möge. ein naher freundlicher Engel über den Mengriechen ſchweben, und ihnen bald den Augenblick der Entfeffelung and Entfelavung ankündigen, der ja nicht mehr fern zu jepn feheint; und möge jeder Deutfche, der feine Freiheit wieder fühlt, Eräftig mitwirken, diefes Zreiheitsges fühl auch feinen geiſtesverwandten Stammgenoffen, den romaifchen Hellenen, neu und wohlverdient wiederzuſchen⸗ fen. Auch Frankreich, als es Italien die unſterblichen Kunſtwerke raubte, war kein großmuͤthiger und edler Welt⸗ x fieger von reinem. Bewußtfenn, denn die Welt weinte üb Diefe Wanderung der „alterthümlichen Götter, Wer wi es uns denn verargen, wenn. wir glauben, daß die Kun in dem legten Kriege ihren Triumph gefeyert habe, in de entfernteften Gemüthern. wieder - aufgelodert fey und. ei neue. Epoche. beginnt. - Daher ſuchen denn, jest auch, di übrigen deutfchen Städte den Hauptſtaͤdten nachzukomme und es ihnen gleih zu thun, aber aus innern Mitteln un innerer Produktionskraft, nicht wie jene durch erneuerk Aufftellung des Wiedererrungenen oder durch andere Be vollkommnungen and verbefferte Einrichtungen. Wie den befannt if, dab Berlin außer den wiebereroberten Kunſt fhägen ein neues Kleinod an der Giuſtinianiſchen Samm lung: bekommen, ſo auch Köln und andere Städte, wiede geſchmuͤckt erfcheinen, und vor allen das ſuͤdlich athmendg München „den ſchoͤnſten Schmuck an den wiedergefundene arkadifchen und aginetifchen Bildwerfen ſich aneignet, aus Srankfurt a. M. mit in die Reihe £ritt, und felbft Dres | den, jetzt die. Nebenbuplerin. von München, nicht zuruͤck ſteht, da die Gallerie, nicht bloß eine glückliche Anordnung und Vertheilung, fondern auch, mie wie wir in den Bez sichten Iefen, bedeutende Vermehrung ‚durch Die edelf Bilder erworben hat. . Ja wollen wir. alles unter Eine Geſichts- und Brennpunkt verſammeln, ſo dürfen. w auch der Britten nicht vergeſſen, die mit reizenden Mar— morwerken London verſchoͤnerten, um Athen su entitelleng denn nicht genug war es, daß der, ſtolze Römer Nom uber laden mußte mit griechifchen Standbildern, auch der fol Britte, Brittanieng Glanz zu vermehren, mußte den wei nenden Griechen berauben. So entiprinat denn das Nez fultat, dag dieſe jüngften Fahre in der Gefchichte der Kun) hell leuchten werden, daß fie das ganze, wieder finrf und jungfräulich gewordene Europa ‚nen beleben, und daß nicht bloß die Kunſt, fondern alle Kuͤnſte wieder freudig erfulz tiren. und hier bleibt denn alſo das noͤrdliche Deutſchland nicht zuruͤck. Vor allen aber ‚treiben die Hanſeſtaͤdte neue Eproffen und Zweige, auf denen ſich wohl der Lorbeer pfropfen lieſſe, wenn fie fintt der außerlichen noch mehr die innerlihe Wärme beguͤnſtigte, wornach denn der eh— renvolle Kranz nicht fehlen wurde, —D Hamburg. — Kaum iſt irgendwo ein ſo raſches Er wachen des Kunſtſinnes zu bemerken als bier, Beſonders zeigte ſich dies bey der kuͤrzlichen Verſteigerung einer hoͤchſt ſchaͤtzbaren Gemaͤldeſammlung, die dem Herrn Berthnau in Hamburg. gehörte. Allein fo eilig wie ich reiſe, eben ſo fluͤchtig kann ich Ihnen auch nur das Wichtigſte von allem mittheilen, und uͤberdem vermag ja eine bloße Beſchreibung Fein wahres Bild in der Seele zu wecken, denn das Bez fie wird nicht deutlich durch Worte! fagt Göthe, und Died ift nirgends wahrer, als in der Kunft, im Neiche der Bi der-Empfindungen. ‚Bey den trefflichen Oelbildern diefe Sammlung ließ ſich erwarten, daß die Preife fehr hoc feyn würden. Dies ift zugleich ein Beweis, wie ſchnel fih Hamburg wieder gehoben, und ſchon die beyden Schwefterfiädte in mercanlilifcher Hinficht hinter. fich zus ruͤcklaͤßt, da es einen. folchen Wohlſtand faſt ausſchließlich ſeiner hoͤchſt beguͤnſtigten Lage verdanken muß. Die beſten Bilder darunter waren: ein Denner, A. von Oſtade, eine Seburt von van Dyck/ ein Paul Bein; Bole und Rubens und Rembrandt, Paul Potter und Mieris, puffin, alte Copie nach Raffaellois St. Georg and goid, Orpheus und Eur. von Dominichino uſw. Ein aͤr bon B. Denner (bekanntlich aus Hamburg) witz mals uͤber 400 Ducaten werth geſchaͤßzt. — Ein ſehr eter, ſleißiger Catolog diefer Samnilung iſt von en. Johannes Novde verfaßt und herausgegeben, welcher unfinäckler und kenntnißreicher Gemäldehändler in Ham⸗ ng iſt, ein Gefchäft, ı dag freylich anderswo unter biefem unbekant, aber fehr zu wünfchen wäre. — Derfel- hat auch ſeit einiger Zeit eine öffentliche Ausſtellung 1er eigenen Bildereollection unter gewiſſen Bedingun⸗ n veranftaltet, wofür ein guter Erfolg. und nachahmen⸗ vw Betteifer an ander Orten zu wuͤnſchen iſt . — Bremen — Die beſte Einrichtung und beynahe das oͤnſte Local zu ſolchen Zwecken; daß ich auf meiner ganz 1 Reife Durch: diefe Gegenden antraf, fand ich hier. Die rang zwar noch neuy fie verſpricht aber etwas bleiben⸗ 8 und bedeutendes zu werden. Es war ſchon laͤngſt der’ unfch hier geweſen, an einem Verwählten Orte die erke der Malerey genießen: und ſich mit den abgeſchiede⸗ nen Geiſtern hoher Kuͤnſtler verſchwundener Jahrhunder⸗ ‚unterhalten und beleben zu koͤnnen, um ſo mehr, da ei⸗ ge reichhaltige Privatſammlungen fich aufgeloͤſet hatten. dv. An einem Orte für einen Genuß dieſer Art nicht entlich und liberal geſorgt iſt, wird ein ſolcher Wunſch my natuͤrlich ſeyn. Jedes Beſchauen eines Privatcabis ts iſt abhaͤngig, die Kunſt aber nichts fie verlangt nbjecz e Freiheit, zumal für den feltner geniegenden Kunft und. Daher denn auch in allen großen Städten ſolche entliche Anftalten. find. : «Der hohen Refidenzen brauchen © nicht gu. gedenken. Dresden und München find die onnen, das deutſche Nom und Floren ein tröfendes villingescfien; Weimar, das deutfche Athen, fendet uns 5 volle Licht der GI Wahrheit und des eigentlichen Ver⸗ indes der Kunft. Den mweimarifchen Kunſtfreunden gebührt re Dank und die Verehrung aller Gleichgenannten; Go: e und Meier wirken entfchieden und erfreulich auf den uefchen Geſchmack, ja fie bilden einen Gerichtshof für die nf, dem man einen’ noch ausgedehnteren Kreis wuͤn—⸗ nmöchte, fo daß von ſolchen Kunftrichtern gewiffe regel» äfige Entſcheidungen und Urtheildfprügie, Anzeigen uſw. 3 vom Mittelpuner eines oberſten Kunftgerichtes ausger nd, litterarifch bekannt gemacht würden. 5 durch den Kunſthaͤndler und vortheilhaft bekannten ler, Hrn, Maler F. A. Dreyer gegründet, der feine je. treffliche Sammlung von Delbildern, Kuͤpferſtichen d andern Kunftiverken, im großen Saale des Athena: 18 auf 3 Jahre ausgeftellt hat. Sie enthalt etwa 100 * de, . worunter ein. ſchoͤner Original⸗Potter, ein Nu- uido Beni, eine taͤuſchende Copie nach Raffael oder aus Schule, Titian und Giulio Romano, ein zweyfelhaf⸗ Claude Lorrain, ein Netſcher und Kneller, Bole und dt, Donner und Berghem, Teniers Salbator Roſa, mehr re Landſchaften von Hrn. Dreyer, ſelbſt, worunter eine ofe italiaͤniſche hoͤchſt verdienſtlich iſt , andere von Hrn. 206 288, Defta, yo.» — —— Die erwaͤhnte Anſtalt fuͤr bildende Kunſt in Bremen Rembrandt, ein Hieronymus mit dem Erueifie von | sr‘ J—— Maler" sent," Mitch und Sohn cienteite aus. Bremen ſowie auch ein älterer bremifcher Meifter, Tillemanng,, gez nannt/ Schenk uf. "Noch find 618 ieht der Theilmepnieg nur wenige, obgleich duch die Bedingungen fo billig find. Die Jdee zu einem Kunftverein, die zum Grunde liegt, liege fich gewiß leicht ausführen; wenn nur mehr Unter- nchmungsgeift su bemerken ware, Möchte man den vor⸗ trefflich gemachten Anfang beſſer benutzen, und diefe ſchoͤne Gelegenheit nicht vorbeygehn laſſen, die ſich ſonſt fo leicht nicht wiederzeigen Märde, Doch iſt zu erwarten, dafs der it dem 15 —— eröffnete Zutritt noch ‚mehr bei⸗ erägtj" die Ciebhaber iu decken und, in gleichem Grade wie für die'Mäfie gu geidinnen, mofr durch ‚die Singasaden- mie ſchon fo vieles geleiftet if. Auch findet man geiwig felten, daß für öffentliche Zmedke: Eine, Muſe auf Kofen der anderen einfeitiger Verehrung genießt, ik Luͤbecks Beftrebungen find in mancher Hinficht noch, ruͤhmlicher und verdienſtlicher, denn die —— Kunftansfellung, die im May dieſes Jahrs Rate fand, weckt mehrere Individuen zur Coneurten; und greift mehr nach allen Geiten, wodurch ein gewiſſer Aufruf an ale Talente ergeht. Geit 1904 gingen ſchon 2 ſoiche Aueftel- lungen vorher, womit Luͤbeck ein nachahmungs werthes Beyfpiel giebt,‘ dem Hamburg md Bremen baldındglick, su folgen nicht fäumen mögen! Wodurch diefe Conewerenz alsdann auf diefe 3 Städte felbft übergehen würde und die- ſchoͤnſten Fruͤchte tragen Eönnte; wie denn die gegenwar— tigen Bemühungen und Anftalten ſchon auf einen ſolchen Wettſtreit hinzudeuten ſcheinen. Die trefflichſten Kuͤnſtier deren wir fo viele befisen, bleiben aber unbefchäftigt, fo. Innge nicht die angefehenern Liebhaber und Gönner des Kunfitwefens znſammentreten, um jede Stockung wieder zu heben und A er — Zur diesjährigen Luͤbecker Kunſtausſtellung waren auch aus dem Großherogthum Mecklenburg, aus —— Oldenburg, ſo wie aus den beyden hanſeatiſchen Schweſter⸗ ſtaͤdten zahlreiche Werke eingegangen, fowohl Gemaͤlde, als Zeichnungen und Kupferblaͤtter, nebſt Proben der älteren deutſchen Kunft, "und die meifien fanden auch ihre Käufer,‘ Die Anzahl der Arbeiten vom Gewerdern und Fabrifanten übertraf jene noch und zeigte ſich theils im Bronze und Silberſchmuck, anderntheils in wiſſenſchaftlichen Probewer⸗ ken aus der Mechanik und dem Modellfah. Wir Eönnen hierbey den Wunſch nicht voruͤbergehen laͤſſen, der auch von Andern vielfach geäußert iſt, daß man doc gedrugte Beſchreibungen und Verzeichniſſe aller diefer genannten mannigfaltigen Kunſtarbeiten haben moͤchte, und zwar daß fie durch dem Buchhandel verbreitet würden; eben fo yor der Ausſtellung des Hrn. Noodt umd von der Gallerie des- Hrn. Dreyer: Diefe ſammtlichen 5 Befchreibungen Einn- ten ‚aber ‚befonders einen guten Stoff liefern zu einer kuͤnftigen Zeitſchrift für Kunſt in den 3 Hanfeftädten und deren Umgebungen,’ wozu es gewiß mie an. Benträz ; gen fehlen würde. Dieſen Vorfchlag möchten wir um fo mehr unterſtuͤtzen und zu bedenken geben, da ein ſolches Blatt nicht ‚bloß eine Luͤcke in der deutſchen Atteratur BIBI — — unal weil es nach ten ‚einge: . gangenen Kunſtjournalen von Meufel jest nicht einmal eine Zeitung ausſchließend für allgemeine Sunft giebt, Be 35 108 doch das weimariſche und bie Aeitfärif, som Prof: Welker diefe Stelle nicht vertreten. Eonnen, jene vorge⸗ fehlagene aber ohne Zweifel in Zufunft dazu eraehen wer⸗ an koͤnnte, wenn fie beguͤnſtigt würde. — An den Herausgeber, Frankfurt a. M. Sept. 17. Ein unerhörter Vorfall hat fich hier ereignet. — Ich halte mich überzeugt daß die Tendenz ihres Blattes. es Ihnen zur Pflicht macht, dergleichen Unbilden öffentlich und beeile mich alſo Sie davon zu unter- "Sch fende Ihnen hier einen Auffag, woraus Sie den ganzen Verlauf erfehen werden. © Man will mit diefem Aufſatz bezwecken, daß durch die Stimme der Publicitat der Senat auf den eigentlichen Gefichtepunet geführt werde, um dem möglichen Scandal, Haß er durch andere Snfinuationen möchte verleitet wer: den, den Mitgliedern dee Muſeums eine billige Satisfae— tion zu verweigern, wodurch Frankfurt wie ein zwey⸗ tes Kraͤhwinkel dem Ausland zum Geſpoͤtte werden wuͤrde, vorzubeugen. Sie werden es nicht übel deuten, dag ich wünfche Eie möchten meinen Namen vor der Hand verſchweigen Sy Sie fehen wohl ein, daß man ſich bier. [!] in Acht nehmen: muß; ſcheute man fih_ nicht ‚gegen eine Gefellfchaft der angefehenften Männer fo defpotifch zu Verfahren, was muf richt ein einzelnes Indibiduum befürchten ? [Ei! Ei Frankfurt am Mayn, doch fhier anı Rhein: Wer ficht dafür dag nicht ein Brief verlohren ‚geht, oder — — —? — [Rir „müffen sur Ehre der deutfchen Poſten bezeugen, dag der Iſis noch nie ein Brief antenſchlogen oder er⸗ ochen worden if 3 ‚Zur Beherzigung für jedermann, Hauptfächlich für Künftter und Kunſtfreunde. * Es iſt wirklich auffallend daß, waͤhrend der Kunſte finn faſt allenthalben neu erwacht, an manchen Orten die Kunſt zu ihrem Aufkommen noch einen ſchweren Kampf zu beſtehen hat. Die Fehde fo ſich vor einigen Monaten in Frankfurt am Mayn zwiſchen Handwerk und Kunſt erhoben, gluͤckli⸗ cherweiſe aber durch die Verwendung der Mminiſtratoren der Staͤdelſchen Kunftanfalt zum Vortheil der Kunſt be feitiget worden iſt, iſt allgemein bekannt Lleider:] Ein neues Ereignif erzeugt nun dafelbft noch größereg- Aufſehen als jene Fchde. In Frankfurt war es fon übe lich, daß einheimiſche Maler dafelbft. irgend ein wohlge⸗ lungenes Stuͤck der Stadt als Geſchenk uͤberließen, welche Bilder dann, da damals noch Fein Muſeum oder ſonſt ei- ne Bildungsanftalt für die Kunft befand, auf einer oder der andern flädtifchen Gefchäfteftube aufsehängt wurden. Nachdem nın das Muſeum entfianden- war, wurde, unten der Fuͤrſtlichen Regierung, ein ſolches Bild, das vorzüglich geeignet “ war/ dem Künfiler und: Kunffreunde u nuͤtzlichen Banden zu dienen Ces iſt ein großes Si von Heinrich Roos, die Verkündigung der Hirten vörkelen Iend) den Kunftichägen des Muſeums beygefellt, mit de Bemerken, daß es daſelbſt ſo lange verbleißen ſolle, als es dem Muſeum nuͤtzlich ſeyn Eönne, von welcher Er Elärung des Fürfien der ſchriftliche Beleg vorhänden iff So blieb denn diefes Bild: feitdem im Mufenm an de ihm zweckmaͤßig angewiefenen Stelle, bis vor Kurzem eins untergeordnete Behörde, in deren Arbeitszimmern das Bit früher gehangeny folches zurück forderte, Auf dieſe Anfor: derung erfolgte von Geiten der Dorfteher des Mufeumd eine. befcheidene Vorſtellung, in welcher. der zweckmaͤßig Gebrauch von Gegenftänden der Kunft erörtert, und’ die Gründe weßhalb diefes Bild an feiner jegigen ‚Stelle ber laßen zu werden verdiene, klar dargefielle worden. Allein diefe Vorfiellüng blieb unbeachtet, man drang neuerding auf fchleunige Rückgabe des Bildes, und traf ſofort Ei leitung ’ zu "gerichtlichen Manftegeln gegen die Borfipe des Mufenms. | Dief ereignete fich um die Zeit der Sommermonat mährend welchen das Mufeum immer geſchloſſen bleibt Die Vorſteher erbaten ſich alfo eine Friſt bis zur Zeit; w die neuen Verſammlungen wieder-angehen, was immer it Laufe, des Monats September gefchiehetz um alsdant ſaͤumtliche Mitglieder des Kunſtvereins, von denen die fien noch während den Sommermonaten auf dent Sand und in auswärtigen Ländern ſich befanden, von dem Borfa in Kenntnig zu fegen, und ſich mit ihnen daruͤber bera then zu können. Dieß billige Geſuch ward den Vorfichert abgefchlagen, und Ihnen abermals zugemuthet, das Bild unverzüglich: verabfolgen zu laßen; — da baten fie ſich nn deren Tage Friſt and; um eine Vorftellung an den Cena einzureichen, indem Die ihnen gegen’ die Gefellfehaft oblie genden Pflichten nicht erlaubten, - ohne beftinimte Weifu eines hohen Senats, das: Bild: abliefern zu Dürfen. Den: Ausſpruch des Senats durften die Vorſteher dee Muſeums wohl mit ruhiger Iuverfiht erwarten; die" Ge genparthei lwarum wird denn diefe Behörde nicht genannf‘ Wer gab ihr denn Gewalt?] aber; wie eg feheint, nic denn nun drohte man plöglich mit Gewalt und brauchte Gewalt: Polizeydiener von Handwerksleuten Begleiter droh ten den Vorfiehermgewaltfam einzubrechen; da ließen fiedi Schluͤſſel verabfolgen, und das Bild aus dem Sitze de Kunſt in die Hande der Polizey übergehen. J Dieſer Voͤrfall hat um fo mehr Aufſehen erregt, ale die angefehenften Bürger dem Kunſtrerein des Mefeume j fih angefshloffen haben; felbft. mehrere Rarhsglieder, viele angefchene Gelehrte imd viele Kaufleute vom ‚ten Rang befinden fich unter den Mitaliedern. I MM Zwep Eeiten, gleich auffallend, bietet: diefer Beat zur Betrachtung dar: für den Kunſtfreund in sbeſ ende; 2 rep für jeden Bürger im allgem einen ( Wir begnuͤgen ans: hier das nackte Fartunm anzuſei⸗— gen, and enthalten ung jeder weitern Bemerkung daruͤber Sedoch erachten wir uns für verpflichtet alle öffentliche Blactery deren Character Beförderung gemeinhusiger Kunſt⸗ Anſtalten bezielet, und denen es damit Ernſt if, aufn? fordern, Die verderblichen — ſolcher C: uU) Ver ͤ— 8 ge nn m nr ne Aun ige ee ig beymm Senat einzureichen, “von: dem man um n ſer einen gühffigen Erfolg’ erwarten da. Ti \yerderbliche" Anfinheh, die freye Ri m’ ſtzwange unterwerfen iu m oa durch nen —— “vernichtet worden iſt [Seine Pflicht thun, iſt auch ehrenvoll; ob es aber immer ehrenvoll iſt, mehr die feine Pflicht zu thun, iſt eine Frage, ſoͤwie auch⸗ ob es nicht oft ehrenvoll iſt/ — ſeine e Pflicht su Eumli i holen! sim? . Fr ßz Ereigniß, ) welches anf: eine“ der Fünf enthegen⸗ de Einwirkung deutet, kann wohl noch gar erfreufiz_ Folgen fürs” fies habeny- indem der Senat dar’ aufmerkſam gemacht, es gewiß nicht verſchmaͤhen d; beit allgemein laut gewordenen Wunfh: ein zwehteg Bild von. Heinvich Roos, das ebenfalls u Faͤdtiſchen Gefchäftsftube. unbeachtet und: zweck⸗ 103, und unter Sonne und Staub dem Verderben ausge, kt fich befindet, - vom Untergange zu retfen, und es ent⸗ den» Diafeum "oder. der Gtädelfchen Lunſtanſtalt eſeden es", ſprechen. Denn man darf wohl: hoffen, daß dem choͤnen beftreben, der bildenden K unft in Sranffurt- auftu⸗ bi wozninden beyden Anfalten, im Mufeum und in der Staͤdelſchen Stiftung nun ein-fefter Grund gelegt iſt / Regierung gerne die Hand bieten, und den von meh— Seiten ſich kund gebenden Eifer und DR Willen ite e yet wide 2 ⸗ "und fein die Sache nicht ganz rein zu feyn; wenigfteng' geht aus der Erzaͤhluug nicht hervor, daß der ehema übe ©; v.. Fr das Bild dom Mufeum als Eigenthum hergeben Habe z wielmehr nur auf fo Tarige, als e& dort, vieleicht zu einem beſtimm ten Zwecke noͤthig if. Man freylich ſagen: auf dent Muſeum iſt es immer noͤ⸗ RL uff. > Damit wird? aber das Eigenthumsrecht nicht „aufgehoben. Goll einmal ein Mufeun ‚in Sr. fen, in das die Gemaͤlde und Bilder der Stadt kommen, fo muß daſſelbe der Gemeinde gehoͤren, mithin vom Rath’ angeord⸗ —— oder angenommen ſeyn. Solches nun zu befoͤrdern na GBIE en varfälneh, fee sentfe Der zu dem Werke der Frau von Phemy .&e mi itglieder des Muſeums haben sten, "eine und re ſu armen) —J———— Mile ger? Medriung, die man in’ "yon M —— bat’ Chier Teiche 05 folche Auel. 4 oder unrecht HP), fehr wohl anfte und koͤnnte viellei beytragen, daß ſolche mit der Zeit, wenn auch icht ver⸗ geſſen, doch als ausgelöst beträchtet werden möchte, Recht: handeln iſt Die geringfte Kunſt der Mächtigen, und ver⸗ dient eben Feine Bewunderung; Großhandeln "abe, das möge fie jenen — — m. wollen mir‘ ne oben! J ke = a een — Li Rt ine von Hei⸗ delberg ufm; und in, A. Schreibers f. Reifende am Rhein ufm., nad der Natur —— und Ifet von Roͤux, mit Lerbindendem Text u. A. Schreiber. Heiz delberg b. Engelmann. Querfolio, von beyden er: ſchienen ‚Heft I. 1817. 7 r Die dar ſtellende Kunſt uͤberhaupt hat immer “rn Schwierigkeiten zu überwinden, je größer und’ fehöner ie. Natur wirdy weil fie dann mit ihren befchränkfen Huͤl nüteln nicht: mehr Angreicht; um jene würdig. darzufte Von Rouxs Kupferblättern des Heidelberger ea ’ Per der Nheingegenden find daher die’ erften beffe — ‚gern then, und befriedigen die Anforderung der Ku ‚ alghdie lehteyn; weil die Rheinlandſchaften manche Eigene thümlichkeit tragen, 4.9, den wunderbaren Duft des * lorits/ die mannichfaltige Abſtufung der Suftperfpective, die nur hoͤchſt ſchwer im der kleinen Umgraͤnzung eine Kupferftiches angedeutet werden koͤnnen. Kuh ſcheint 72 und, daß Hr. Re Grabfichel zu weich für die unendliche Kraft der Natur in den Rpeinlandfchaften ift, obgleich, wenn an. dieſe mit RS früheren Landſchaften 5. B, denen der Umgegend d. Jena vergleicht, das Fort breiten nicht zu verkennen iſt. A. Necterlandfehaften. Alle 42 Blätter 25 fl..56 Zn * „a. Heidelberg in Often. Der Standtpunet iſt ſehr gut ‚gewählt, die Parthie rechts gut qusgefuͤhrt. Der Strom und die linke Seite zu aͤngſtlich gearbeitet, BR. Thurm des Heidelberger Schloffes, Die Rundung des Thurms iſt nicht genug ‚hervorgehoben, Schatten und Licht nicht genug benußt. Daffelbt gilt am At« Blatte. Anficht des gefprengten Thurmes. vum 5 Das Heidelberger Schloß, von deſſen Altane mit dem Nederthale,, Ohne Frage das fchönfte Blatt dies fer Sammlung, theils wegen der Wahl des — — theilg wegen der Ausführung. J Anſicht von Heidelberger Schloffe pa Ha des Berges gensmiten. Die Baumparthieen,) in. Mittelgrunde ſcheinen ung etwas. manierirt, Die Na tur 3 lebendigere Formen. Anſicht yon Heidelbera u. dem Schloffe von Ken Südofieite,, ‚Der, Künftler. hat, hier mit gro⸗ fen "Schwierigkeiten iu Fämpfen gehabt, indem fünf De⸗ ungen Der, Platte nothwendig waren, um die Abſtufung der Luftper| pertive. hervorz PER Wäre. der Vorder⸗ grund Eräftiger gehalten, d würde der Mittel rund deut⸗ licher" vortrefen, und — r Sintergrund nicht o 1 verwifcht erfheinen. ız* ann Kheinlandföaften. Alle 72:31. 36 Men +; 2 An ficht von Aßmannshauſen. Die in der ur unendlich Fraftige und rom neifche inte. ‚Seite, dies Blatts iſt durch einen angſtlichen Stich matt er 2. Ruinen von Falkenberg, 3. Ruinen von Sonnedr amt. no ' 4. Gegend von Bacharad.. Der ‚fehroffe Character der Felfen, if nicht genug euägehnädt« Der ‚Hintergrund erfcheint in Nebel. 5. Anfidt um Ba Gera. "Durch den derfen Gebrauch der Lichter das fehönfte der vorliegenden Rheins blättern. Border: und: Miktelgrund find vorzüglich gut ge: rathen. 6. Ruinen vom Rheinfein. Die Ruine jur rech⸗ ten iſt gut. Vom Hintergrunde und den Felsufern gilt das früher. geſagte. Auch der Waſſerſpiegel des Rheins hätte eine andere Behandlung gefordert," Er muͤßte mehr hervortreten und durchfichtiger ſeyn. Dieſe Bemerkungen. ſollen übrigens dent großen Werth dieſer Blätter nichts: entsichen. Es iſt ein ſchoͤnes und gro⸗ ßes Unternehmen/ ‚daß ieder anf alle Weiſe fordern muß, amd. von den wir obiges nur angezeigt haben/ weil dadurch“ die Arbeit des Kuͤnſtlers noch gewannen Fann. Deßhalb haben. wir. ung. ‚auch. nicht. aufs Loben gelegt, wie es unſere Schuldigkeit waͤre; theils weil wir nicht iur Stande find; uns ins Einzelne einzulaffen, theils wir wuͤnſchen es moͤch⸗ te ein: Sachverſtaͤndiger ſich diefem loͤblichen Geſchaͤft uns terziehen. Wer bie Rheinreiſe macht, wird dieſe Blaͤtter mit ſich führen, und wer wohlhabend iſt, fie aber nicht ma⸗ rl kann, wird fie nach Haufe kommen laffen, um Deutſch⸗ lands Italien in der Stube au durchmandeln. ) * vortſehung des Shrederiſchen Saͤugthierwerks Da der Hr. Dr. Goldfuf „die Fortſetzung diefes Na⸗ tionalwerkes hbernonimen hat, "fo werden jährlich wenig⸗ Feng drey nette Hefte erſcheinen. Das erſte derſelben, nämlich das 6sffe, welchem cin Verleichniß der bis jetzt qusgegebenen Kupfertafeln und Textbogen beyliegt, iſt ber reits an die Buchhandlungen verſendet worden, und das söfte folgt in wenigen Wochen. Die Kupfer find meiſtens nach Drigimal-Gemälden auf dag beſte geſtochen und illu⸗ minitt. ungeachtet ſich die Rofen diefer Unternehmung faſt verdoppelt haben, fo find doch die Preife nicht" erhöhet; und ein’ Heft mit illuminirten Abbildungen koſtet daher nie ehemals: 2Rthlr, mit ſchwarzen: rAthIr. 2 Gr. Saͤchſiſch. Wer Luft hat, ſich das ganze Wert anzufchaffen, kann dafz_ felbe auf eimmal oder in beliebigen Lieferungen für die naͤmlichen Preife begiehen. MPraͤnumeranten, welche dem Betrag unmittelbar und frankirt an ums einfenden, und ben dem "Empfang jedes Heftes auf dad folgende vorausbe⸗ zahlen wollen, erhalten 20 pCt. Rabatt. „Beßellangen find ” addreſſiren an die Eisen des Schreßerfhen Saͤugthierwerkes zu Erlangen. Im Wege des Buchhandels wendet man —9 an die Steinifhe Buchhandlung in Nürnberg » — J dann unternehmen, wenn die Befizer Def ch - Der Verleger kann die ferriere Jortſetzung di durch baldige Abnahme der neuern Hefte bezeigen, dag 1 nen dadurd) ein, fallen aefchieht. Daher werden andy die ehemaligen. Hr. Praͤnumeranten — aufs neue au melden. st in Der Ich fuͤge den Wunſch dinm daß die Deutſchen Ratte | forfcher, durch ‚gütige Mittheilung. von Zeichnungen und Befehreibungen neu, entdeckter oder wenig. bekannter de} | re, einen eben fo freundfchaftlichen Antheil au diefem Wer⸗ ke nehmen möchten, als es bereits die fransöfifchen Gelehre ten gethan baben; indem diefe fo. gefällig waren, mir die Originalabbildungen derjenigen. Thiere mitſutheilen, welche in der Pariſer Menagerie lebten oder in der Naturalien— fanmlung aufgeftellt-find. — Hr: Profeſſor Lichteneiwll hat mir bereits. Zeichnungen. von Afrieaniſchen Saͤugthie⸗ ren gütigft überlaffen, and ſeinen fernern freundſchaftlichen Beyſtand zugeſagt. ‚Möchten. auch, die deutfehen Reiſenden in. und aus Brafilien ein, aͤhnliches thun! Berne, bezahle ich für. gute, getreue Abbildungen ein billiges Honorar oder verguͤte daſſelbe Mur eine: Auzahl von ſchonen un h druͤcken. Dr, Bora ; ndeu des 65. Heftes: mr ” | urfe: Tab, I, C**, Simia Troglodyieh Audeberr;ufl | CLIL B.. #,,,Dasyurus mmcrourus Gooffr, — Natur gezeichnet. am CLV A. a. Lipurusieimereus nobis: Nach * eben Bu ‚Neuholland gezeichnet und von Hrn. v. ‚Cuvier mitgee | theilt. Die Abbildung des Schadeld und der Füße die⸗ «fer neuen Beutelthiergattung folge im machten Heft, Wir hätten einen andern Namen gewuͤnſcht, da iger den Namen Lipura ſchon vergeben hat.) ı & ' CLXMXXII. B. Mus Pumilio Sparrmann, vr CCLIV. B. a; ı. Cervus moschatus, 2. G. fubeornutug 5. C. hamarus, Blog Echädel und Geweihe. Die Zeiche ae verdanfen wir der Güte des Hrn. v. Blainville 9 aris. CCLY* Camelopardalis Giraffa. Eine, nad Henn —— nal der Pariſer Naturalienſammlung cerleſae· nung. Text; Bogen Ddad dad —Hiiiii von Seite — Enthaͤlt die Beſchreibung von —2. Cervus Capreolus, 15. C. Pygargus, 14. C. mexicanus, 15. €. leucogaster (Guaza-u Azara); 16. C. rufus, 17. ©. nemorivagus, | 38. C. coronatus, 19. C, niger, 20. C. guineensis, } 21. .C, moschatus. 22. C. Tubcornutus,. 23. C. hama- tus. (No 18-23 find unbeſtimmte Arten- Der Bert faffer bittet die Brafilianen um die Zeichnungen der Suͤdamerikaniſchen Hirſche.) Gatt. Camelopardalis· 5 Gatt. Antilope. Erſte Hoden 2. A, Oreas, 2. * 9— terfcapularis, 5. A. picta. Die Abbildungen von Affen nach Audebert find in dw Parifer Sammlung verglichen und nerbeffere worden. CR Bir haben Bereit? diefes Heft mit helfe Tafeln, erhalten. Sie verdienen daß Zeugniß, daß ſie nicht bloß den Schreberifchen gleich Bommen, fondern ſſe ulertreffen. vw ‚Wir haben dabey nur'eind gu re nd eins ausiuſetzen. | n, daf der jetzige Herausgeber, wo es thunlich if, Kennzeichen befonders neben die Hauptfigur fiechen Taffe, iſſe, Klauen ; aussuferen, und oͤße der Kupfertafel nicht fo ‚erlaubte und es der Gegen, So nimmt, nur um vom | endfien zu reden, ı die ungeheure Giraffe hier kaum die Hälfte der Tafel ein, und wird dadurch zum Fächerlichen eich möglicher Weife gez aus vorſtellt. ar ans Aadıın Mira impendere vero, U ' * Est in rer ‚Zeit bat, mich das, Studium der Natur. eder auf n geſucht. J b ; vd A > 47% . ! 177 Eine Finirte Andeutung diefer Idee, die ich ſchon wor Verbind ralienſammlungen zu Dresden; i. d. Zeit. f. d. eleg. Kun weiß ſelbſt nicht, wie — gerade im Augen von Ha FJ 9 atts zum Druck abfenden, jenen Aufſatz das t SU Bl bezeichneten Sammlungen beſchlieſſen wollte. eder; und jener Aufſatz ward ſpaͤterhin unvollendet abge⸗ —* 3 aufgefiellten Behauptung einer, fortwaͤhrenden Schoͤp⸗ u Zuſammenhang geriſſen, zufällig, fo geftellt, daß fie, ſehr wider meine Abſicht, als Tadel und Zurechtweifung, es vom Publicum mit Recht höchf geachteten, genialen. iftftellers ‚Jean Paub), erfcheinen mußte. . . tefe Behauptung enier fortiwahrenden fich ewig ernens enden Schöpfung ſcheint beym erſten Anblick mit der ger wöhnlichen unnittelbar vor Augen liegenden Erfahrung and mit dem Glauben an ſehr ehrwuͤrdige und einem großer Theil der Menſchheit heilige Wahrheiten einigermaßen iu Preitem Sie mußte folglich in den Augen der meiflen Ber urtheiler ald eine paradoxe und ziemlich unhaltbare Hypo⸗ shefe erfcheinen) min | Ich Halte mich von der Wahrheit derfelben und’ non der Gewißheit einer noch jeht ſatt findenden und fortwaͤh⸗ renden Entfichung neuer Organismen vollkoruen übers: — dee einer ſucceſſiven und progeſſiren Schöpfung: ‚die Möglichkeit einer, fortwaͤhrenden Entſtehung v Thier⸗ und Pfanzenarten aus regelmaͤſſig wirkenden, Knie —* a ich habe. diefelbe Gründe der Vernunft und mit Thatſachen der Erz, zu Jahren mit einen verwandten Gegenftand ung brachte CM-f. die Blockiſchen Kunſt und ; Jahrg. 1815. N, 62 u. 102.), fam mir als Manu⸗ den, als ich daffelde an die Redaction des den und fo die ziemlich. duͤrftige Schilderung , as verlorne Maıufeript fand-fich in. der Folge nicht fuckt und fo in die weite Welt gefendet. Ich aber blieb, is jetzt dem Publicum den Beweis der am Ende deffelz — der noch jest Statt findenden Entſtehung neuer. ismen ſchuldig. Dieſe Sans: hatte ſich, aus % 202 reugt — "in fofeen es nehmlich von der objectiven Wahr beit ſaͤmmtlicher Anfchauungen außer unferem Bewußtſeyn erhaupt Gewißheit für ums geben Iran. Wenigfiens bin ich feft verfichert, daß die von mir aufgeftellte Idece Feines- wegs fo widerfinnig, fo aus der Luft gegriffen, aller mir kli⸗ chen Erfahrung widerfprechend md gründliche Beweiſe gänzlich ermangelnd, — noch auch moralifch und polis, tifch fo gefährlich if, als fie” vieleicht fruͤherin den einen Theil des Publieums erſchien und von demfels ben verfihrien worden iſt. Bi j —— mir, das Publieum im Voraus auf. die, Grundzüge meiner Idee aufmerkfam gu machen, welche, binnen Furzem unter der Auffchritt erfcheinen werden: + Die Idee einer fortwährenden Schöpfung: oder die nod jegt Statt Findende Entſtehung neuer Thier und Pflanzenarten aus regelmtazs. ßigen srganifden. Narurfräften, ‚befrättigk, durch Thatſachen der Erfahrung, vereinbar mit den Schren der pofitiven Religion und des, gereinigten Berge v a 19 Sept, 1817. Weymar am ı9 Sept, 18 a Dr, d.-Ph., od. Mitgl. * Eaif. Geſeliſ. d. Naturf. iu, Moekau u. der phytost. IM, Sorenfi, Unglaublihes Thier | * * 2* 24 ‚bon einemn Es if ung eine Zeichnung gugefommen em hier, daß ss Fuß lang ſeyn, ımd paar Fuͤſr —* &3 gleicht ziemlich einen diſch, oder einer © — dechfe.. Wurde an der orfadifchen Infel Eıronfa, wones September frandete, gefangen, und von Dr. ) 'abgeb. m Mei, of ıhe Werner , Yol. }. Edinb. sgrı ps 418-44dn, Zeichnung dort ae ‚u, den Gedächtnig gemacht. Wir haben bis jetzt diefen Band der wernerifcherr Geſellſchaft noch nicht bekommen * Moͤchte ihn uns doch jemand mittheilen / der un = Sleifchthier mit 6 Füßen hätten wir vor kurzem pe n zu erklären gewagt; allein Tegt muß man —* 5* im. Reden ſeyn, wenn man ſich grimmis wu Gemuͤthe fuͤhtt · mag hier unten ſteht. Die (angeblichen) Bulletins des Herrn von yosebue. 2 IR Ein Beytrag jur Kenntnitz der Beil 00 % ä . u | „Bor einigen Tagen. erhielt der Herausgeber der Ne⸗ meſis ein anonymes Schreiben folgenden Ithalts 9 „Herr von Kotzebue ſchicke Berichte ab un BONN; Bulletins, nr Berichte ſeyen in verſchi⸗edene —— getheilt, die befondere ueberſchriften führten > Religions Moral, Kriegehni, Polish, Eruehungswiſſenſchaft won ı. im September 1808 Barcley beſchrieben und xian nat, hist, Society- alfo fehr auäführlich. Die Das Wefentlicher diefer- Büttetind ‚befche-barinn, daß Ht. v. Fotzebue aus den Werfen, welche er an ——— ner ungufanimenhängende: Gtellen herausteiße, Die e Stellen inep Tranzdifche überfrage, und hin und wieder ein, Urtheik ——— * dieſen Unheilen erſcheine Sclavenſinn als Staateweisheit und Obfenrantiemus als. Religion 2 aufge⸗ klaͤrte Köpfe, z. B- Eichhorn. würden als Atheiſten be⸗ zeichnet. u) 2 | Ra . *— > Bes } In diefen Bulletind glaͤnze 9— win — t felten. Da es mir nun wohl nicht unlieb ſeyn koͤn⸗ pe erfahren, in welchem Cchte Hr..v. Kotzebue mich — da oben— erſcheinen laſſe⸗ ut man aus dent weyten Bulletin; wohlwnllend und dt eilnehmend einige Stellen ausgehoben, die mich betraͤfen; und viefen habe man ein Maar andere hinzugefügt, heil „um die Art zu seigen, ih welcher Hr. v. Votzebue feine Berichte abfaffe , theils um den Geift sur bezeichnen, der in djefen umgehe. Man glau⸗ be, dieSache koͤnne den ganzen Vaterlande nicht gleich- gültig ſeyn; vielmehr möchten verfiändige Maͤn er wohl Folgerungen daraus siehen, die, ſich nicht mehr au einzelne j Perſonen / ſondern die ſich auf große Angelegenheiten be⸗ gt en. In jedem Falle wollerman mir überlaffen, mit dem tıberfandten Auszuge su nachen, was mir dag Befte fcheis mes jedoch wolle man mir Borficht empfehlen.“ Ich geſtehe: dieſer Brief ſetzte mich in Erſtaunen und brachte mir das Blut in nicht geringe Wallung. Mir fiel ſogleich ein daß / vor des Hin. v. Rotzebue „Ruͤckkehr in's Baterlandı‘! ein, „Gericht umgelaufen und auch durch e Blätter derbreitet war," daß er beſtimmt fen, ei- son politiſchem Auffeber zu machen, und von alten irgängen’ im Leben und in der, Literatur zu berich en; act mit fiel; auch ein/ daß Hr. v. Kotzehue dieſem Be richte oͤffentlich = und olqublich —, wiederfprochen habe. ocıfogehönfeen ich. fogleich, Verdacht. Die Umtriebe und Aehen unter under Die wir unſern Zeinden abgelernt und die unſern Charakter fanden, Maren ſchon dieder von mir bemerkt worden; aber rin fo ar⸗ le war mir ſelten vorgefünnen. ur. ei „und gegen welch" ei⸗ ws b s ei Dann) 108 F | otebuen eine Zierede unferer Literatur, von Kaiſer und Konigen mit Zuttauen geehrt, in den Adels⸗ ttand erhoben, mit Titeln getiert, mit Bändern gefehti | et. . Eotzehue, ſeit des ſeligen Doetor Bahrtdes Zeiten ih: unbeſchelten, und nım -auf\ folder Weiſe beſchuldigt! Nein,das iſt zu arg! | ſaudere Zuſatz; man wolle mir Bprficht em⸗ — 6 gewollt haben? Zuverlaͤſſig iſt feine Abſicht geweſen, mir einen Sbechel in die Secle ‚su ſetzen und gegen Herrn 6. Rotrebue zu erbiſtern, damit ‚ich dieſen Ehtenmann‘ tern: vifäy“ angreifen: follte, ‚ohne jemals des Urſprungs meiner zeindfeigkeitm ermähnen!, Sein f.g. Auczus follte in meinem Pulte begraben bleiben, ii er fol ſich in mie HZeimt haben Hier IR Das Jelchnert allen ‚ten, das wir hiermit befolgen-müflen dehnndas koͤnnt ihr ‚von neuer Art; beeifert, die Art und Nat rer re tase And ande: LTE BEN ENT 2N 4 Mazeru En} it —— 1628? * as Ay 9 ——— Ba RE )) 2. Eimer ine n N [Hicher follte aue.®. XL, fi. der, y ” a 32 . .. T — — tin : écrit par Mı* August de kKotzebue Kommen; allein unfre Regierung Dat. dad.auch verboten, i : - fi i nd — bad Be % Mrde'yorebue hat nehmlich Bef 1 f die kl fas in der Nemefis legen — on daß auch die Iſis fein Bulletin in die Welt zu ſchieben geſon⸗ nen fey, «and deßhalb die Regterung um ot gebe⸗ ine 6 da — glauben, liebe Leſer, daß wir euch nichts verfchwiggen, wenn wir nfeht müßten. Allee übrige | ua an nehmlich euch odre ung Luſt machen kann; denn das fehren haben mir ſchon feit geraumer Zeit aufgegebe und ihr doch wohl auch? Es muß fi iR figeydi ferne Jena ein befonderer Napporteur befinden, der fich sum % ® ich: ai ja "p 4 ter aufgeworfen hat, und ſich nie ein Po im Mutterleib auffnfpüren, und an die Hebarzt ER! ich⸗ ten. Wenn man nur deſſen Namen ih fo fon \ Kir ihn vielleicht ein Stellchen im Acconchierhas anneifen, damit er ſeine fonderbaren Geluͤſte "en Schen befriedigen koͤnnte. Up 295 ZMESE x “ & macht uns alfo auch worzebne uns ımd ganz Deutfland, weil das Bulletin all fhriftelter im bedenflichen Lichte zeigt, die Herren Wegbereisf hriftiteller heraueftt nun, diefes Bulletin in der Nemefis bereits mit belegt worden, und der fig wieder ein ſolcher anged (wahrſcheinlich weil Mr. de "Kotzebue war hatte, das Bullending für cine offic.elle geben; daß er alfo in Weimar einen offiei — * 79 zzu⸗ ARE — „Wenn die Leſer den Unwillen getheilt Haben? dem ich im. Eingange uͤber die Zuſchrift des Anonym ussansan ſprach, ſo hat fich hoffentlich auch ‚ihre: Indignation, gleich der meinigen, bey Durchlefung dieſes Extract’sin einem— hohen. Grade vermehrt. BETTER ET Kir, Der Plan, mich zu bintergehen, iſt unlaugbars mit Feinheit oder Schlauheitiangelegty ued es hat wohl meine ganze Befonnenheit- dazu gehört, daß ic). nicht in dies Schlinge gegangen bin. Einigen Freunden, welchem ich die ſchrift und dag Ftrait vorlegte / begau ai; * heit der Angaben in jener Zuſchrift md von der Htheit diefes Auezigs überzeugt zu feyn "Es hat Mir iel Mühe gefoftet, fie nur etwas wankend zu mächen, und f arveifle ichy daß ich fie, ungeachtet dee Gewichte ac I ae ‚gänslich auf meine Geite gebracht habe. Ab N N 1ch bekennen: es find firenge charafterfefte Män- * * reunde, die feſt an dem halten, was fie einmal H haben. Um fo nöthiger jedoch möchte fenn, ihre und die Gegengründe, mit welchen ich fie weder⸗ e, öffentlich —— damit nicht Andere auf a liche Gedanken fommen. Vor allem behaupeeten meine Freunde der Cangebli- OD Auszug frage den Charakter der Aechtheit deut⸗ an der Stirn. So etwas laſſe fich nicht erfinden, "eine Zufammenftchlung! Seffens, Schmalz, Eio- me, die Allimannin, das Appofl itioneblatt, die Neneſis, Run en Euglifch 6 namonloſe Franzoſen, die Ver: derblichkeit der. reßfreyheit und die Herrlichkeit der Sela⸗ vg! i. And wie‘ durcheinandergeworfen ! Hätte mich eman! betrügen und. gegen den Hrn. dv. Kotzebue einnehz fen, der wäre mit Bemerkungen gegen mich ange⸗ und hätte fi fie greler gemacht. Uno Doch gehe duach v *8— n vorher Faden hindurch, der auf ein Ganzes inmeifer, 4 zeige, daß fie Bruchfiücke ſehen und den Keir e tin folche armfelige Bruchſtuͤcke hätte hineindrehen koͤn⸗ Sie verficherten, daß fie fich des Gefuͤhls nicht ent⸗ : Dr ven Fönnten: „daß Extraic fen mirklich aus einem Bulletin vom Hrn, d. Kotzebue; und mennten, es muͤſſe mir 2 fo gehen, ich wolle es nur nicht einräunten. 6 fem allgemeinen, geheimnißvollen Grund aber ‚füg- eine Reihe von befonderen Gründen hinzu, um mir ar glaublich zu machen. Ich will einige derfelben ilen Zuetft machten fie aufmerkſam auf „die Ahnlichkeit 'fsben dem Cangeblichen) Bulletin und dem literariz Wochenblatte / des Hrn. v. Kotzebue. Sie feven, agten fie, zwey Halften eines Weſens; die eine fey der D Beufielt. Th:ih, die andere der geheime, . Eie ſeyen gffen⸗ dar R Fabrik hervorgegangen, und Einiges Eönnte ‘ tfeheinen, was dort gegeben werde, und Ande— reg vi e beifer dort gegeben werden, was hier erfiheine. Ein 78 ——— ſogar die aͤuße Einrichtung, Alles weil IA Einen und denfelben Urfprung. ER sn ne „das fchlechte Franzoͤſiſche“ in dem Ex- Back geltend gemacht. Dfenbar fey derfelbe von einem Seuchen gefehtichen, Es fey ein Echüler Exertitium nicht ungleich. Wer es gefehricben, der habe feine Leiden 9 bt mit der Sprache, Wonn nun ein Solcher dem Hrn. b. Koschue ſolche Dinge habe andichten wollen , als ich raus fehe: tie diefer auf den unglücklichen Gedanken haͤt⸗ } Pe ſollen; ihm Bulletins unterzuſchieben und nicht tr, in Deutfcher Sprache? Das fey widerfinnig, mal, da man wohl annchmen koͤnne, da werde Deutfch nen; wohin der Anonymus die Bulletins beſtimmt haben. wolle. — ‚Ja, Einer behauptete fogar zu willen, daß Hr. d. ue in der Framoͤſiſchen Sprache Feine große a ‚bei. ierauf —X meine Freunde viel aus dem Um⸗ 206 ſtand, daß Alles in dem Exıtair aut Rußland und die Ruſſen begugen werde, ‘Als ein Apoſtel Rußiaͤnds erfcheine Hr. v. Kogebue in feinen’ neueften Schriften; ale ein Wächter, um fich ‚gegen Alles Fu erheben, was etwa wider die Ruffen gefagt werde, obgieich er fonft Darauf beſtehe, dap Er über Alles feine frne Men nimmg’müfe haben dürfen. Habe er doch fchon die Tügenden eines Nuffiichen Schuhflickers gepriefen, und dagegen die Erzählung von einem unerhörten Gränel, deren Wahrheit oder Falſch⸗ heit leicht gerichtlich ausgemittelt werden koͤnne — nämlich die Erzählung von der ſchrecklichen Niedermegelung eines Haufens gefangener Franzofen durch fogenannte Tſcher⸗ kaſſen — imerörtert nigben chic geſucht! Ueberhaupt ſey wohl — in den letzten a wenigſtens — fein Wort aus des Hrn. v. Kotzebue's Feder gefömmenz welches: nur eingeraumt hätte: auch in Rufland ſey nicht Alles vor⸗ teflich. Alsdann ſkam es an die einelnen u rt eile in dem Extrait. Meine Freunde behanpteten, fie ſeyen durchaus Fotze bueiſch. So ſey die Kritik von Steffen's tief gedachtem Werk Cı) mit derſelben — Leichtigkeit — Cich glaube aber fie brachten ein anderes Wort), — ausgeſpro⸗ chen, welche das ‚‚literarifche Wochenblatt“ augzeichne, So ſey das Urtheil jüber das _,‚Mittelalter hundertmal von den Hru. v. Kohebue wiederholt. Co fey die ſcharfſinni⸗ ge Bemerkfing CA): „daß das Wohl des Leibeg von Dem Wohl des Kopfs abhange,“ ganz in Kotzebne's Arts die Antwort auf die Frage: ob nicht — nad) der Fabel von. der Empörung der Glieder gegen den Magen — das Wohl des Kopfs auch von dem Wohl des Leibes abhange? — fen vergeffen. Wud von gleicher Alt fen (2) die feine Beob- achtung: duß die Schriftfteller diefer Zeit fich nicht darauf befchränken, Verfaſſ ſungen zu bauen und zu zerſtoͤren.“ Endlih — denn wie Fonnte ich Alles anführen? — Fansen fie mir mit auch mit der Frage entgegen welchen Zweck denn wohl Hrn, von Korebue' su Aufenthalt in Weimar haben koͤnne? — Dieſe letzte Frage wies ich natuͤrlich ab, als nicht zur Sache gehoͤrend; die andern aber ſuchte ich zit widerlegen.) Dabey hatte ich den Nachtheil, dag ich mit Wotzebue v⸗⸗ Schriften — zu meiner Beſchaͤnung muß ich es geſtehen! — faft gar nicht bekannt bin. Von allen den nortretlichen Werken, mit welchen Herr vou „Kotzebue“ die Welt-ber ſchenkt hat, habe ich, ſobiel ich mich erinnere, kein eini⸗ ges „geleſen““, als die Ehrenfaule unferer Literatur, „den Bahrdt mit. der eifernen Stirn’; dann Einiges? in‘ der „Biene!“, Einiges im literarifchen „Wochenblatte““, Einiz ges in der „Geſchichte der Teutſchen“, Einiges in der „Geſchichte von Preußen’, und vielleicht einige Auffaͤtze im Freimuͤthigen; aber, wenn. ich den Eindruck abrechne, welchen der Bahrdt in mir zuruͤckgelaſſen hat, ungeachtet es ſchon lange her iſt, als ich ihn las, ſo iſt Alles vor mir fo leicht und leiſe voruͤbergegangen, daß ich faſt keine Erinnerung mehr Davon habe. Von dieſer Seite war alſo meinen Freunden nicht beizufſommen. Dagegen aber konn⸗ ten fie meinen ſtets wiederhohlten Satz nicht laͤgnen: daß — wenn der Extrait von dem Anonymus erdichtet und, wie ich. behupte, dem Hrn. von „Kokebue böslich nnter gefchoben fey — das Machwert ums jo kuͤnſtlicher, und der er an ſo ſchlauet und argliſtiger erfcheine, je ‚mebr — er — deſſelben aufzuſtellen ver⸗ br er ich ſuchte nicht bloß die Gruͤnde meiner Freunde zu entkraͤften, ſondern ich ſtellte auch BeBenatunde auf, um — Hr. Notzebue“ ſo etwas gar i rieben haben koͤnne“. en diefeg zu beweifen, zeigte ich Auerſt! + Daß der Exıracr in allen Gkellen , welche mich beträfen, ent⸗ weder — — oder den Sinn der „Ne— efis/ geradezu „verfaͤlſche“. — des ‚VI. Bandes nämlich fühtt der erfte Aufſatz die Weberfchrift: „mie das neue Sahr C1816) Europa findet; ‚ein Auffag , welder, ſchon zu Ende des Jahrs 1815 deſchrieben / den Beifall vieler wackerer Maͤn⸗ ner erhalten hat. In denrfelben beißt es denn auch un⸗ ter Andern’! — Centre autre, ja wohl!) — ©. 254: „Ein Krieg, welchen Die Völker un das Höchfte und Heiligfte geführt und mit vielen edlen Blute Durchgefämpft haben, ſt in einem Frieden geendigt, ‚den mon nicht einmal ei⸗ nen Frieden zu nennen wagt.“ — Zece legten Worte lauten im Extrait (@: qui n’en imerite, pas lo nom. Das iſt gewiß eine „Verfaͤlſchung“ des Sinnes. Die Franzoͤſiſchen Worte enthalten ein „Alt theils, in welchem ich deN Frieden tadele⸗ ʒ ich aber habe in der Remeſis nur eine ngelhichtliche Bemerkung’! aus? “ gefprochen. Es iſt namlich in. meinem Aufſatze mr von Kriege des Fahre 1815 Die Rede. Dieſer Krieg murde durd) Die bekannten Uebereinfünfte von Paris beendigt. Diefe Uebereinkuͤnfte wurden abgeſchloſſen von den verbuͤn⸗ deren Monarchen von Oeſterreich, Preußen, England und Rußland“ auf der einen Seite, und von Ludwig XVIIT. auf der andern Geite. Aber zwiſchen „Ludwig“ XVIII. md jenen Monarchen hatte Fein „Krieg“ Statt gefunden, alſo Fonnte auch wiſchen ihnen kein riedel! geſchloſſen werden: und man konnte das, woricber man fich vereinigte feinen „Frieden““ nennen; und ‚man nannte es nicht Frieden; man nannte es Vertraͤge!“. Das war das Seltfame, auf welches hingewieſen wurde daß nach ei⸗ nem fehrteren Kriege zwiſchen den Voͤlkern fein Friede folgte, fondern — — hen Fuͤrſten, die immer reunde geblieben waren» — demſelben Aufſatze dns Verfahren der wer: Günderen Mächte, fo nie die Erklaͤrungen und Noten derz felben , welche im Jahre 1815 erſchienen, beſchrieben und zuſammengeſtellt und nach Woͤglichkeit auf Grundſaͤtze aus ruck gebracht waren, hieß es, anf derſelben Geite, aber früher: „Man darf alſo wehl „annehmen, Daß diefefem Merfahren „ein allgemeiner Grundfas unterliegt.’ Und alödann kann man fich kaum „erwehren, zu fürchten‘; Diejenigen möchten doch wohl Recht haben ‚welche meis nen! die Abſicht Derer, Die gegenwärtig die Zufunft Eu: ropa's beftimmen / geht nicht auf „die Voͤſter“, ſondeen auf „die Thronen.“ at ‚Die Worte des Extraits —: „om ne peut se dissi- muler que ceux, qui fixent dans ce mement le sort de £Europf n’ont en vue que les trones et non les peuples“ — enthalten alfo wiederum eine offenbare u Bet fälfehung/! des Sinnes; denn bieſe Worte laſſen mich‘! I) — urtheilen über die Abſichten der Entſcheidenden; ich aber babe nur die Meinung Anderer’! angeführt, und ber merkt, ich koͤnnte mich „der Furcht nicht erwehren.“ Diefe Anderen möchten Necht haben. RT. Ve Was der Extrait ferner. unter (6) hat, ſteht ſo ziem⸗ Lich, aber in einem entwickelnden Zufanmenhange, in dem⸗ felben Auffake ©. 233, 245 und 244. Von. ben Verbin⸗ dungen zwiſchen den Niederlanden und Rußland, qui peu⸗ vent faire reflechir l’Allemagne, heift es: die Vermaͤh⸗ lung des Kronpringen mit einer ruſſiſchen Prinzeſſin konnte für Tentfehland bedenkliche Berhältniffei herbeyfuͤhren, eine Neuferung, die ſchwerlich durch das rellechir hat auegeſprochen werden follen. Auch wird aus der. Neutra— litätserklärung der Schweiz nicht die Zolgerung gesogeny daf bie großen Mächte nicht an une paix durable, ſon⸗ dern daß fie nicht an einen ‚ewigen‘! Frieden glauben möchten. — Die Verficherung des Extrait's (8) , „da die Nenez fis auch son dem wahren Intereſſe Schwedens handle, und von der Nothwendigkeit, diefes Land feinen vechtmäz figen Souverän zurück jun geben „4 ift eine reine „Unwahr⸗ heit." Die „Nemeſis hat CVI. Bandes 26 Gtüf © 315) einen Auffas aufgenommen, welcher die ueherfchrift hat: Ueber dag wahre Intereffe Schwedens u. f. W.7 der während der Anmefenheit der Syuverane in Paris im J. 1815, von einem Ultra, dem Cheyalier D. ** de St. A. *, gefärieben war, Cie bat ihn aber aufgenommen, „weil er ung ‚für die Zeit und ihre Beftrebungen merk⸗ würdig’ ſcheint, obgleich er ‚an ſich einfaltig/t iſt.“ Das bey führte fie einige Beiuerkungen des Morning Chroni- cle über denfelben any, welche ‚einen weiteren Commens tur,‘ überflüffig machen. Und in diefen Bemerkungen wurde beſtimmt gefagt: „Bernadotte habe, fosiel mir - einjufehen vermögen, die Krone Coder vielmehr die Würde eines Kronpringen) mit dem beſten Nechte erhalten, name lich ‚durch Die Wahl des Volks.“ — b: i Die Anführung des Extraits unter Cxo) ift aus dem sten Stüde des VI. Bandes genommen. Daſſelbe wird mit einem Auffag eröffnet unter der Auffchrift: „Die Rayons⸗Commiſſion zn Frankfurt, im Sommer 1815. Diefer Auffaß gehört unflreitig zu den wichtigften, melde. die „Nemeſis“ geliefert bat; das iſt anerkannt. Er ik in den beften Grundſaͤtzen mit reiner Liebe zum Vaterlande gefchrieben, und enthält „faſt lauter Tharfachen. ein diefem Urtheil von meiner Ceite verſteht fih von felbf, daß ich den Auffak „nicht“ gefchricben haben Fan, daß es alſo nichr Mr, Luden ift, der Rußland etwas vorwirft. Wer ſich anf Styl und Are verfteht, wird das ſogleich er— Eennen; auch ficht ein fremdes Zeichen — (1) — darunter, | Indeß mag diefe Eleine „Unwahrheit/ hingehenz denn ſch J moͤchte den Aufſatz geſchrieben haben, und koͤnnte ihn, Styl und Art abgerechnet, auch wirklich wohl geſchrieben haben, wenn mir die Thatſachen eben fo gut, wie dem . Verfaffer, _befannt gewefen wären. Uber es haben ſich andere „Unwahrheiten““ angehängt, die bedeutender und v auch auf meine Rechnung gefest find! Y Allerdings wird gefagt CS. 380), „daß man Ruffifcher Seits ganz gegen die Urbeſtimmung der Wiener Verträge neue Hebereintünfte, z. B. mit Coburg und Baiern abge⸗ Sie Era aux BR ale ur SE von Coburg beißt es ‚nic J Bat aftliche Magazin nad von Baiern die Commiſ⸗ be, nie ef Hin * von Baiern geleiſtet worden. u Nachdem hi Mn Mc — — andere Unbilde , ‚genannt die ‚alle i ru 5 in der nahe en Zerriſ⸗ | ande haben, beißt es (©. 386): Die furt, Slörsheim und Dppenheim find wie vohl mit Baiern und Coburg 1, wi nd Kurheſſen haten, wiewohl Sachſen⸗ Hildburghauſen Wie gerecht wäre der Anſpruch auf cine "auf eine richtige Ver heilung der getragenen derjenigen Lander, welche viel geleiſtet an für n gemeinfchaftlihen Zweck ver- ger oder gar nichts. gethan haben? Aber —1 wo die nn des Bingen ie ? Durch Ru ſſiſche⸗ Behoͤrden? enn ‚wir ‚fremde ülfe’ anrufen, um der er Re einen Arm zu gewinnen das Mittel waͤre ſümmer als dag Uebel. Durch den Bundestag ? zul. Der m is andern, Dingen. su thun haben, wird- oft vertagt 1, ehe er. nur eine Gefchäftsorönung gewinnt. Durch desgericht? Beſteht es? Wird es je befichen %' Um zu begreifen , warum gerade den, ,Ruffifchen!! DBe- pörden dieſer Stelle gedacht iſt, muß man ſich noch er⸗ nhern, daß Teutſchland, sum Behuf der Arineen ; Verpfle- ing, in drei Bezirke, in den Oeſterreichiſchen Ruſſi⸗ hen und Preufifchen!! Berk, getheilt wars. daß die Com⸗ Miffion , deren, Geſchichte in „den Aufſatze erzaͤhlt wird, in dem Kuſſſchen Rayon befand, und daß der Kaifer!. taatsrath "von Abwarin⸗ den Sizungen der 9 Alſo war, die Frage: ob man ſich der Ansgleihung an die, ‚iuflifchen‘ Behoͤr⸗ EN — wohl ſehr natürlich... i . ch hat. der Exwait jenen Satz in, die Eofbare , ar Aue iumengedrängt: : „il dit: une egalisätion apres 's Russ ses? — Dieu en en ———— — 1, Davor, — or den. ußuffen 9% oder ‚vor den dem „Reslamiven‘ bey _ nen? — : bewahre uns, Gott nn durch ſo etwag nicht. wer, Einn verfaͤlſcht/ Da Ale wei wird er ‚nie verfaͤlſcht! Was dem Sas 1); des Extraits bettift: daß die Heere nad) dem Volkerrecht durch die verbunde— en Staaten nur durch einen Teutſchen General datten ger + werden ſollen, „dag fie. fich «aber diefein Rechte nicht Bee haben; fo konnten ‚wir ihn nicht finden, | ie Anwahrtheit⸗⸗ iſt es gewiß, daß ich ihn geſchrieben —* er aber in der Remis“ ſteht, kan ich weder 5 auerkennen. Indeß iſt er am ſich richtig, nnd das Are —2 ai⸗ Das, Gefchichtr d fele, Bau ift mie sem. ebtan, ‚San Go Bah die . hen Herten. fich ‚nad ‚den Schönheiten und Genuͤſfen fehnen.’W,,. Sch „Eonnte und kann mich feiner cht erinnern; „möchte „aber ‚lieber glauben, daß daſtehe, Iſis abis. Deft. u ae: Rußland, fen Eond sie mdie Heere/ als die Ruſgichen erxen/ Geig⸗ DEUIS., or . Meine Freunde konnten nicht läugnen, daß ich, indene ich ihnen diefes Alles vorlagte, „Unwahrheiten und Ver⸗ faͤlſchungen des Sinnes“ in dem Extraitnachgemwiefen hätte. Auch waren fie der Meinung, daß diefe „unwahr⸗ heiten und Verfaͤlſchungenſchwerlich „ohne Abi in die ‚Franzöifche Ueberfegung gekommen feyen. Und als ich fie ſoweit hatte, da trat, ich ihnen triumphirend mit der Frage entgegen: ob fie ſich denn getreueten, den Hrnew, „Kotzebue“ ſolcher „Unwahrheiteu und Verlalſchungen fahig zu halten? Ja, um ſie noch mehr in die Enge zu treiben, elte ich die Frage auf, „welche Abfichk wohl der Urheber der Sranzöfifchen- Säge ‚bey .diefen Unwahrheiten und Werfäl- ſchungen gehabt haben koͤnne, wer er auch ſeyn möge? Und fie. waren einfiimmig der Meinung: feine andere, als meine. Urtheile über Die Handlungen der großen Monar⸗ chen bitter zu machen, und mich als einen Feind: der Kuf- fen darzuftellen. 4 Nur die Angabe; den Kronprinzen von Schweden betreffend, wußten wir Alle in dieſem Sinne nicht zu deuten; mußten vielmehr zugeſtehen, daß hier ein viel hoͤheres Ziel erſtrebt werde; und daß namentlich hier geſagt werden folle; Freunde und Feinde feyen darin ein⸗ fimmig, daß Beruadotte wiedernn vertrieben ,. und der Ie- Alfa König, oder die lesitime Runalir berge ee werden müfe Meine, Gegner — ndenlich meiner Freunde.- — griffen gerade diefem mſtand auf ,.-ynd behaupteten/ ſolch ene⸗ Ineonſequens , oder ſolch' ein Verfolgen zweier Zwecke ſey bey einem. Menſcheg gar nicht denkbar, welcher; nach mei⸗— ner Vorausſetzung, das Exurait befrügerifch geſchmiedet und die Abſicht gehabt habe, mich gegen "den Hernn won nKogebuc aufzureizen; wohl aber denkbar bey einem Munn, der Bulletins auf Bulletins folgen laſſe, und daher ſehr verfchiedeng Zwecke verfolgen koͤnne. ‚Auf meine Bemerkung, daß gar nicht einiufehen wätey warum His v. Rotzebue“ als pdelmann won fehr neuem Datum, fo fehr für die ‚‚Legitfimität, im legiti men, Sinne, geſtimmt fepn follte,“ erinnerte Einen: ‘der » Kronprinz von Schweden fey ein Freund des, Hrn. A. W. von, Schlegel, und habe dieſen ‚ausgezeichneten Mann fuͤrſtlich anggezeichnet, wogegen DV 9. Xotzebue“ von Napoleon ‚nicht fonderlich behandelt ſey, ſondern nur bey alten Dynaſtien Eingang gefunden habe. Dieſer Umſtand/ meinte er, erklaͤre Alles,“ Indem ich nun dieſen Punkt fallen ließ, und an dem Zweck „der übrigen Unwahrheiten und Verfälfchungen fef- „hielt wiederholte ich meine Frage: „ob ffe glaubten, daß Hr. von Kotzebue ſfolcher Dinge zu ſolchem rd —* waͤre? 2 Dieſer Mann, fagte ich ıhat ſich fo * * dm ı1, Stuͤck ſeines unübertriflichen „literariſchen Wochenblatts) mit edlem Unwillen gegen ‚reinen ſchaͤndlichen Unfug⸗in unſerer Ateratur erhoben, naͤntlich gegen: das oͤffentliche „Auſchwaͤrzen/⸗ eines Menſchen durch einen andern bor dent Publieum. Er hat ſich dagegen erhoben, weil eine Ber: theidigung/! ‚des. Angefchwärsten diefem niemals wieder die ganze Reinheit zuxuckgiebt. Denn 14 212 dad urtheil det Menſchen wird faſt immer durch ders nerſten Eindruck ——— der ſehr ſchwer gan aus⸗ Anloͤſchen iſt. und Er ſollte fich — * ich Cand Andere) — 72 anzuſchwaͤrzen, To daß man ſich nicht einmal vertheidigen koͤnute? Mich ſollte Er anzufchwärgen fuchen, gegen Den er, ſoviel ich weiß, oͤffentlich nie das Geringfte gefagt hat? Er ſollte folches then Einnen, diefer Mann, welcher felbſe erfahren hat, welche Folgen es haben kann, wenn man unglücklich genug iſt, den Ruſen, oder wenigfiens den Ruffifchen Monarchen zu mißsallen ? Credar Judaeus Apollo! ! ! V. Anſtatt beſtimmt und rund anf meine Frage zu ant⸗ worten/ erhoben meine Freunde ein. großes Gelächter, wahrſcheinlich über meine, im der That etwas unſtaſſend, angebrachte Gelehrfanifeit. Ich aber gerieth wegen diefes Lachens in gewaltigen Zorn, und fprach, in Biefem Zorn/ etwa in folgender Weiſe. Theuerſte! — Obgleich ich es unfeheeklich finde, daß Ihr mie mit ſolchem Lachen gegenüber fint: ſo lacht Doch, meinetwegen, ſobiel Shr wollt, und behaltet Euere Ant- wort für Each. Aber an meinem Satz halte ich, Euch zum Trotz, und Shr folft ihr wohl ſtehen laſſen; und Ihr ſollt wohl zuruͤckweichen muͤſſen vor meinen Gründen. Ihr moͤgt von dem Herrn von „Votzebue““ denken, was Euch beliebt; fuͤr einem geſcheüten Mann!’ haltet Ihr ihn’ gewiß. Waͤre er das nicht, er waͤre nicht , wo er iR Nun aber Hoffe ich Euch darzuthun, daß ‚Fein ger ſcheidter Mani" ſo etwas, wie das Extrait enthalt, ge⸗ ſchrieben haben: kanm,“ weil dieſes Extrait im Ganzen, wie im Einzelnen, „einfaͤltig,“ ja dumm’ iſt. v7 Ihr werdet zugeben, "daß, wer fich fülche Bulletins ſchreiben laͤft, etwas Tüchtiges daran wenden nuf, und alſo auch wohl etwas Tuͤchtiges verlangt. ſellung eines ſolchen Bulletingiſten⸗⸗ seugt ‚für ein gro⸗ hes Beduͤrfniß, oder fuͤr einen großen Zweck?" Und nun — wozu koͤnnte ihm ein Bulletint dienen," dag in ſolcher Art abgefaßt wäre, das aus einzelnen wenigen, und aus dent Zuſammenhange geriffenen Säken 5 fändey wie, nach dem Anonymus, Die „Rotzebueiſchen,“ und wie dag Ex- trait nach dem Augenſchein? Könnte’ er daraus irgend eine Meber ſicht· gewinnen? Noͤnnte er daraus Wahrheit!" — kuͤnnte er den: „„Geiftl+ Der Zeit; der Litergtur, der einzel⸗ nen Werke, die genannt werden, veeſtehen lernen? Genif nicht: Vielmehr würde Derjenige, der ihm nur das ‚Piz Fanteftest verſpraͤche, und dieſes Pikanteſte nur m folchen Armſiligkeiten zu finden wüßte, ihm nothwendig entweder als ein unwiſſender und armſeliger Geſell erſcheinen muͤſ— ſen; oder er mußte, wenn er denſelben ſchon von anderen und beſſeren Seiten kennen gelernt hätte ; nun annehmen, daß er boͤswillig ſey und ihn, feinen Committenten, abſpeiſen iu koͤnnen waͤhne. Mit einem Worte # Derienige, welcher folche Bulletins‘ zu fehreiben wagte) würde ſich als einfälti- gen Menfchen:darkellen oder bey" Demicnigen dem wer fie zuſchickt, befürchten‘ muͤ fen daß ihm ſolch· ein Wiſch vor die Fuͤße geworfen wuͤrde; und in jedem Falle wuͤrde er verdienen, daß ihn fein: Wiſch vor die Fuͤße ge⸗ 1 —— kann Keinem unbekannt geblichen ſeyn. hinwegginge und Fragen aufft Schon die Auf⸗ "v. Fotzebue folche Dintimpeiten nicht begehen‘ Fo nee, Al m der Sammlung dieſer elenden Sate begangen fin ind, — worfen wurde · und Ihr konntet standen, Hr. 0. u er: tebue⸗ werde fo etwas ſchreiben ? ei Geht Ihr vom Algensinen auf dag Eimelne f er | welches „Eigenthum des wahren oder angeblichen Bulle tinaiften if, fo werdet Ihr auch nichts finden, von welchen, fen babe eg geſchrieben. Wenn z. B. in einem geheimen Betichte de| fe Zweck — fo weit er mich, bettifft — nach Euerer Meynii ng feyn fol, mich anzuſchwaͤrzen, eingeſtanden birde ſage oft Halbwahrheiten⸗: ſchen den Zeilen, ja der, uͤberhaupt nur zu leſen ver fest in diefen Woreen daß Geftindniß finden, daß. ih m ED) — Wahrheiten, „große und ſtarke Wahrheiten! da num doch gewiß die Wahrheit über der Lüge | — t N da Derjenige, welcher als Freund und Ver Wohrheit bezeichnet wird, doch uverlaͤſſig ER pfehlung erhält, als’ Derjenige, der ald Freund und breiter. der Cüge erſcheint: if nicht dief Berüche a“ - nich fage oft Halbwahrheiten⸗ — geradezu gegen a wed H den wir in dem Extraie erkannt haben? SR, mit thin It: Derjenige, von welchem dieſes Weichwerk Jusgegangen if einfaltig oder Dumm? Ehen fo wenig Farm man dem Hrn, v. Ba trauen, dap er die Unterredung des Kaife J der mit der Frau dv. Stel in einen ſolchen Berit ft, fged nommen. haben würde wie groß auch. feine Zuneig, ng- zul den Ken Erome — Ufo he” etwa wegen der „‚Krifis und | Rettung Deutfehlanns’* fehn miag. Dehn zwerf ift Diefeh Anecdote ja durch alle Zeitungen verbreitet worden, um Und wäre, wo —9 möglich, daß Mancher über das erhabene Kaiferliche BU | elite, die nicht leicht ab antworten fenn' möchten. Die Truppen des Kaiſers San V. hatten einft den Pabſt gefangen genommen, Da card der Kaifer Trauer an und ließ durch ganı Spanien. ‚Gehe rad für. die Freyheit des heiligen Vaters verleſen Das fſe Einige ſehr erhaben; Andere aber fragten Hr ra der K fer wohl nicht drn Befehl gebe, daß der Pabſt fr engelaffer “werden folle, wenn er die Frepheit deffelben wirklic le? — Und if es gefcheidt, folche Fragen zu. veran ofen‘ der iſt es gefiheidt, etwas ohne Weiteres u preifen, 8 folh" eine Fraee nach fich sieben muß? Was die gefammelten Säge betrifft, deren inet if „die Erhaltung der Selaverey/’ zu bewirken Jo wirt "ton der Schandbarfeit nichts fagen, welche in der Gef nilug Deffen feyn muß, der jegt noch — ‚ehe‘ noch ſolchen Graͤuel vertheidigt. Ich will nichts fagın von de he abſoluten Unmöglichkeit, daß ein Mann, welter fo viel Schau⸗ Trauer⸗ md Thränenfpiele auf die ühne & bracht, und auf den Edelſinn und das gute Be und d “ die Weichheir zarter Seelen’ les‘ ge eſetzt dat — diefer menfehlichen Härte faͤhig ‚wäre! an wolle Shr nich "Hören, obgleich Ihr zur Ehre der — davon aus hen ſolltet. Aber das werdet Ihr zugeben muͤſſen, daß >. 2 ee Der Kaiſer Aterander,-deffen Seele fo’ men] Sl? ſchoͤn iſt/ und fo erhaben, will u die lan hi wird nicht ein Jeder, der ii wie | il gefagt werden Fonnter ein Dann. von Geift and Lenntnt | “ Aufhebung der, Selateren, vor vingen Seines unermeßlichen Reiche. Die Ausführung die {es Gedanfens allein wird dent. edlen. Kaiſer für alle Fur t bey allen guten Menſchen einen ſchoͤnern Ruhm Sichern, ‚als die, Erwerbung. Finnlands, als die Gewinnung Folens als irgend. eine. Eroberung, . ja als ber, heilige Bund felbfi,, Aber des Kaifers Wille iſt gewig nicht; nur in den Oſtſee⸗Provinzen pie Selaverey aufheben, fordern bier foll aur der. Anfang- gemacht. werden, und. alle Unglückz lien in dem ‚großen. Reiche, füllen nah Und nach Theil nehmen an dem erfien Gute der Menfchheit, an der Srey- 2 Und bey diefer Lage der Dinge, Ken diefen heiligen Eutſchluſſe des Kaiſers follte Hr. v. Jotzebue mit dem ein- faltigen Satz des armen Ju ug auftreten: „Unterthanen werden ‚nie gloͤcklicher ſeyn, als wenn fie Selaven eines guten Herrn ſind.“ Denn gehört nicht zu dieſem Satze nothwendig die Ergänzung — aber auch niemals, ungloͤck⸗ licher, als wenn fie Selaven eines fehlechten Herrn find 24 nd da man nun wohl behaupten Fann, daß es mehr lechtert Herren von Selaven, als gute giebt (weil das erpältnif, welches Einen Menſchen zum Herrn und ded ndern jum Selaven macht, fo ganz gegen Gott, Natur “N alle Vernunft 'ift, daß es den Menfchen nothivendig echt machen muß): fo folgt zuverlſſig, „daß die Men- a niemals ungluͤcklicher find, als wo Selaverey beſteht.“ ae Syn en aid Und — nun die albernen Benterfungen des anonymen ramoſen: ſtehen fie nicht in einem fo grellen Contraſt it der Bemerkung des guten Juug, daß eine große Porz ion Dummheit dazu gehört, fie nach einander anzuführen ? Bas der Franzoſe ſagt, das ſind die ſtehenden Redensar⸗ on Derer, welche die Erhaltung der Selaverey wollen, il fie ein Intereſſe dabey haben. — Wer jemals mit eis jem Junker geſprochen hat, der ſich Herr über Selaven zu um ruͤhmte, der wird fie faſt woͤrtlich gehoͤre haben; und ft moͤgen ſie wohl auch in gutem Glauben ausgeſprochen ſerden, weil der Sohn ſolche Weisheit vom Vater erbt nd ſich mit ihr begnuͤgt. Der Franzoſe hat dieſe Redens— ten zuverläffig in den Schloͤſſern der Edelleute und kei⸗— eswegs in den Hütten der Selaven gelernt. Wie falfch ine Meynung ift, kann das Großherzogthum Warfchan, nn das Herzogthum Poſan beweifen. Haben fich dont "Bauern unter einander, haben fie die Edelleute ers gt? thun fie es hier? Geſetzt aber die Selaven wären Elich „in einen folkhen Sufiande von Unwiſſenheit und heit, daß man ‚fie 50 Jahre leng vorbereiten! e, ehe man ihnen die Freyheit geben koͤnnte, ohne den Mißbrauch, Graͤuel und Mord, zu fürchten: wär das nicht der vollftandigfte und ſchauderhafteſte Beweis In dem Unmenſchlichen, von dem Verruchten der Selave⸗ Hu Und dennoch folleu dieſe „entmenſchten Denfchen‘: efe „dummen: Thiere in menſchlicher Geſtalt/“ „die glück: bften Unterthaneu feyn, wenn fie-einen guten — (Herr bare Dich Unfer!) — Heren haben! Was ift-denn 18 GlüE? Oder ift etwa das Rindvich ghücklicher als Bu Renfch der Siebenſchlaͤfer glücklicher als das Nindvich % e Stein glüclicher, als. der Siebenfchläfer? So etwas fein Menſch mit fünf geſunden Sinnen zuſammen Dede, fo ala Ren au uuenn PN er — FISENT HH Be anti deft Oftfeepras i Sch war cher in Begriff von Neuem auszuholen. Eiue hoͤchſtwichtige Frage, fagte ich, mit welcher Ihr billig Häiter anfangen fellen, habt She — Theuerſte — gar nicht berühtt, die Frage namlich: „wie der Kgonnınud fir dem deiniene Bulletin, aus welchem er feinen Extraic gemacht haben will, gekommen feyn mmg% Darüber ſchweigt er Elüglih fill. Nun weiß ech zwar Wohl, daß derz gleihen Schriftin oftmals per varios casus in Die Hände folder" Männer gekommen find, für welche fie nicht bes ſtimmt waren. Aber iſt es denkbar — I ' . Hier 'erhoben ſich auf einmal meine Freunde, die es bemetken mochten; daß mein Zorn deſto hoͤher ſtieg, je Tänger ich fpeach, um fich zu entfernen. Einer derfelber nahm das Glas, hielt es uns entgegen, und vief: ' re „Untergang der Luͤgenbrut!?“ Wir ſtießen an, tranken ans, und ſchieden friedlich von einander, — NORD Ich aber Tege dem Publieum zur Entfcheidung bor, was unter ung unentfchieden geblieben iſt, feſt überzeugt, daß alle weichhergigen Männer, und noch häufiger die Frauen, Die oft in's Schaufpiel gehen, auf meine Geite treten werden WI LEv weit Lu den, nun kritt Ofen wie det auf] ] — | I Dem Hofr. Lu den wurde diefes Extraet zugefchiekt) und daher Eommt es; daß man ihm gu Lieb wohl nur die Stellen extrahirt bat, welche ipm angehen. Lu den ver fchwendet viele Mühe, nicht iu glauben, daß yorzebue fo etwas schreiben Fonne oder wolle, Daß er den Deutfihen Gelehrten aufpaffe und aus ihren Büchern ſowohl in Hinz fiht der Art als des Verſtandes ſchuͤlermaͤßig Auszeige mas che, hauptfächeich aber. weil fait alle dieſe Brosen Mifver- ſtaͤndniſſe, Verdrehungen, ja Dummheiten udgl. Kunſtſtuͤ⸗ ee ſeyen. Deßhalb lege er es in der Nemeſis mit weite läufigen Kopf» und Fingerfpüttelnden Bemerkung der Welt zur Entfcheidung vor. Wenn fich die Sache fo ver: hält, fo mögen die deutfchen Gelehrten erfennen, was fie, nach den Leipziger Tagen, für Aufpaffer haben, hieran mö— gen fie erfennen, wie weit es mit und gekommen, und er— wählen, was Noch thut. Wäre es wohl ein Mißrecht, fol hen aus dem Vaterlande litterarifch zu ſtaͤupen? Darf man nicht annehmen, daß ein Menſch, der ſich damit abgiebt, aus Büchern nur bedenkliche Stellen auszu haſchen, um ſie den Vfrn zum zufaͤlligen Schaden, ſich zum wahrſcheinlichen wenigſtens ſehnlichen Nu- tzen zu hinferbringen, daß ein Solcher auch die Rede wich tiger Maͤnner uud Frauen auffange, und die Worte durch— reiſender Gefandten und: Generale und ſelbſt Pauperum Doctorum wegſchnappe und mit einen „Il.a dir“ com: mentire gluͤcklich dürfen wir ung preifen, daß wir fo un— bedeutend find, daß fich jeder, felbſt Ramps und Con und, — id Maſius über uns hervorwagt; "ohne dieſes wuͤrden wie uns vahrlich Den Mund verpitſchie— ven, wenn wir einmal" wieder nach Wehmar müßt en— Gegen ſolche Menichen, oder da es, fo Eott will, nur einen ſolchen gibt, gegen einen Solchen fol. man alſo noch Auſtand aund Sitte beobachten ? Wenn ſich aber die Sache fo verhält, jo müßten ihn feine eigene Vartheyge— fellen, die mit ihm anfeiner Ziedel geigen aus ihrem Schonfe ı4 * 215 feinigen,da.er fie fo fchmählich verrathet, ſie wie unatt habende Kinder auf das naſſe Leihlaken ſtellt, daß ſie nicht einmal vor Ihresgleichen ſich wieder ſehen laſſen duͤfen. Kamptz und CöIln führen doch eeine kecke Sprache, fie wagen zu fhimpfen, und fellen fich wie Soldaten ins Feld. Hier aber, hier ihr K Kampfgenoſſe! Wie ein. Doppel- Marketanz der horcht er, was Die Ofyeiere reden; und ſchreibt es in⸗ deſſen mit Kohle an das Schuldenbrett, wo es die Gaͤſte abſchreiben koͤnnen! — Doch Inden will nichts geglaubt haben! Denckt! er vertheidiget Fotzebue! Will er denn auch abfallen? Sollte er an ung, was jene an jenem ver> dienen? — Nein! wir find nicht Ludens Glauben, doch eingedenk der Juriſten — glaubten wir es auch nicht. Als ein nun yotzebne fih, wahrfcheinlich um feine Klage sur Anterdrückung Gehalt ju geben, als den nirklichen Vater zu jenemWächfelbälgen befannt bat, die Luden und mie nicht nicht erfennen wollten; was, mit Scham müffen wir eg gefiehen, leider Fein. gutes Zeugniß von unferer Beurtheilungskraftd abluͤgt, fo dürfen mir gerechte Anerz kennung nicht mehr, gefchweige dem Nothleidenden verwei- gern, war es auch auf Koften unfers Geiftes, den wir oh— nehin ſchon jenen Preis ‚gegeber haben. Die Stage und Sorge ift jet nur, was foll aus den Vater folcher Zune gen gefchehen?. Seine Mithänger werden und müflen ihm verfioßen, nicht bang um feinen Geift wia wir; denn wiſ— fen thun fie wohl nicht, daß er auch gefagt hat, ia er het gefagt, oder es ıft ihm Munde herausgefahren, er. habe jez ne Artıculos (den ein Leib ift nicht daran) an den — Kaiſer — — Armer, armer Kotzebue! Feindeskummer Freundesſchlummer Hoͤllenruh! Wuh, — Huh! Das achte Antidotum von Mr, de Jotzebue iſt Wielands Volksfreund, Den Berf. werdet ihr’ Cfür diefes Fach) aus dem Op⸗ hofitionsbiatt kennen. Sein geſchicktes Zahnwerk in Anz faſſen der rolitiſchen Raubthier und deſſen Macht in ihrer Zerknirſch ung, fo wie feinen hunioriſtiſchen Witz kennt man mithin in ganz Dutſchland, "fo wie tie feine derbe Ger finnnnng für die Freyheit des Volks, feinen Eifer für Vers faffung, feine tugendhafte Feindſchaft gegen die Knechte der Willkuͤhr. Man darf daher in dieſem Blait einen aͤch⸗ ten Wieland; aber einen politifchen erwarten. WVochentlich erſcheint eine Doſis von vier Blaͤtter, und koſten Biertelhaͤhalich a4 Rthlr. Beftellung beym jengi⸗ ſchen oder weimariſch en VPoſtamt. — Sp treibt dee fanften Wielands Söhnlein Teufel aus! — Auch iſt dag wahrlich Fein geringer Empfehlungs⸗ grund, und wir möchten ihn nicht vergeſſen haben; daß fuͤr den Volksfreund ſich noch kein Rapporteur —— in 9* ſcheint. in mn tl aa IR 4 Vorſchtag zu Preßgefesen. um; f Seit der Sturm, den ung unfer Miniferium — der vor 15 Monaten vorher in der Iſis abgedruckten Keie tie unferer Verfaſſung erregt hat, uns um die Ohren * haben wir den Kopf zwiſchen die Ohren und diefe gwifchen die Hände genommen, die EHenbogen auf den Tiſch ge ſtemmt, und mit aller Macht und bitterem Ernſt gegen uns felbft empfangen, unſer bischen Verſtand A nehmen, um heransiugrübeln, was, ohne in Willkuͤhr, die immer fürchterlich if, weil fich ihre Ausbrüche nach den Umftanden heftiger und unuberlegter einftellen, zu entarte| aus veften Gründfäßen über den litterarifchen Verkehr a Preßwidrig zu beftimmen ſeyn möchte. Nachdem wir Ri num über ſechs Wochen an den Ohren gehalten, und alle Hirnwinkelchen ausgefegt haben, ſcheint ke Folgendes als Ausbeute geblieben zu feyn. PIE EEE n. Bon Natur hat der Menfch ein: Kecht,, aues u chu wozu er gewachſen iſt; alſo alles, was er kann. Dure den Staat erhaͤlt er nothwendig und natuͤrlich Einf chraͤn⸗ kungen dieſer — erſt Rechte oder neue Rech⸗ te, fondern Verbote. Das kann man fo aus! uͤcken: Die Natur gibt die Rechte, der En ‚oder die, ſellſchaft die Verbote, Dieſe Verbote ſind aber wefenelich zur Möglichkeit der Gefeufchaft, Denn wenn im Naturzuſtand Jeder das. Recht hat zu nehmen und todtzuſchlagen, fo wird die dauer ſolches Nechts in jedem Eingelnen die. Gefelfchaft oder den Staat ohne weiteres unmoͤglich machen. Dieſe Rechte ſind daher dem Staat uͤbertragen worden, und Ei— genthum und Leben werden nur nach dem Willen der Ge— feufhaft, nicht nach eines einzelnen gensmnten. So find Verbote gekommen, und im Steak gibt es für den Eine genen nichts als Verbote; d. h. der Staat hat Fein Recht, Jemanden Rechte zu ertheilen, weil es unnöthigy indern Jeder alte möglichen Rechte von der Natur hat, - Es muß daher der Satz aufgefiellt-werden ; > Allesif erlaubt zu thun, was u. Ve ten if Ein Etaat, in dem der, Grundfag gölte: 2 Alles iſt verboten zu thun, was nicht a laubt iſt. wäre daher, eine Verkehrung der Natur; ver maßte ſich E die geſammte Natım in Solidum zu verbieten, und nur einzelne Stüde von. ihr nach feinem Ermeffen zu erlauben Der Menſch waͤte nicht frey als Totum, sfondern gebi den, und nur frey in einzelnen Aeuferungen. Ein ſchreck⸗ licher Deſpotismus, von den wir nicht wiſſen,“ ob ihn ſchon jemand gewagt hat, und der auch fürchterlich an ei⸗ nem Staate Rache nehmen wirde, mo en zur bewußt —— kaͤme· — ———— Dieſes Grundprinzip. alles — vorausgeſeht, ent⸗ ficht alfo nicht die Frage; was fol man den Menfche erlauben zu thun; fondern was found darf man we bieten. Da wir uns bier nicht auf Dis Allgemeine eins laſſen Fünnen, fo müffen wir diefe Se uͤberſpri und ſogleich auf unſern Gegenſtand Eommen. 5 ver — — ünverboten. am öde Bes um ragen mit aber Sepeinnife wm vers es Gefährten? —* Regierungen, daß man nichts dürfe, was eine Negierung in’ den Augen des hetunz Be wodur ſie an Anſehen mithin an Wirkſamkeit Tieren üff.r aus Gründen, die offen liegen. Mlein gefchtweige, daß hier die Willkuͤhr "gefährlicher Bde, ‘fo Fönnten Regierungs⸗Individuen ohne Furcht alz wagen⸗ wozu ſie Luſt, Rache oder Unverſtand verleiten und was noch ſchlimmer wäre, Regierungen hörten äne Stimme über fich, "und vergaßen, daß fie irren nten, und noch ſchlimmer, fie hörten’ nie die Wünfche Volkes, um deſſenwillen ſie da ſind. — Beydes abge⸗ sen fo iſt es dem Staate zuträglicher, die Regierungen en hin und wieder, da ohnehin das fogenannte Anſe⸗ aberlieren nur ein leeres Wort iſt. Nicht durch das watzen anderer verliert man das Anfehn, fondern durd) in > eigehes Thun. — Haben z.B; nur wir dadurch etwas jören, daß einige Berliner sfentlich gefchrieben: wir en ein Dandal, ein Verbrenner der heil. Allianz, ein politifcher Lut er, ein Jacobiner, ein Stude tenauf⸗ wiegler/ ein Aufruͤhrer uſf.? Haben wir, die Koſten ausge⸗ ommen / etwas verloren, dag man gegen uns erfahre iſt, Wie man gegen einen verfähtt, der Mord, Brand, Verrath alle Staatsverbrechen begangen? Ja, haben wir nicht Rt gewonnen, und die Berliner ZalfchEläger verlor Wir find aber deßhalb Feinesweges der Meynung, mau jemanden. eines Verbrechens beſchuldigen —— dieſes find nur relative Gründe, die wenig ſa⸗ In. Der Hauptgrund ift das Recht; und die Negierung Atten mir ſehen, die Aus der Natur des Staats zu be: eiſen vermächte, daß fe ein Recht hätte zu verlangen, af man von. ihr nichts Nachtheiliges ſchreibe. Aa Einmal iſt die Regierung nur ein Corpus im Staat, u mithin nichts vor einer andern Perfen voraus. Aber jtiaeneben, fie ‚repräfentiere wirklich das Wolf und ki deffen Rechte: fo fragen wir, darf man von einem Bolt nichts Nachtheiliges ſchreiben? Da nun unmöglich eine Regierung mehr feyn Fann als das Volk ſelbſt, fo in fie auch nicht heiliger feyn. Es bleibt Daher dabeyr e Wahrheit muß man fohlechterdings und in allen Füllen fchreiben dürfen. 4 Es iſt aber nicht —— verrathen. Dieſe ſind nun zweyerley: Entweder einem anvertraut, % dann verfteht es fich von ſelbſt, dah man einen Ver— 19 nicht brechen darf: Dover es find Staatsgeheimniſſe, riegegeheimniſſe. Die letzteren zu fügen, iſt jedem ber— pen, wo jeder Bürger Behrmann feyn muß; die erſten denjenigen, denen fie in Geſchaͤft sverhaͤltniſſe en mitge⸗ — alfo _ ee worden. Erfaͤhrt fie ein Laie, ten fi e fein, meil man annehmen darf, daß man fie ie "air bringen wolle, wenn man fie aus der Ger fchäftswelt, bringt, anch weil ein fo fahrläffiser Staats⸗ Mann, der feine Geheimniſſe entwifchen laßt, verdient dent öffentlichen Fitterarifihen Gefpötte ausgeſetzt zu werden. Jiefes iſt das eingige Mittel, zum Geheimhalten zu zwin⸗ Geheimniffe su i> 218 gen.) Uebrigens iſt dieſes Verfahren in der diplomatiſchen Belt von jeher anerkannt und, befolgt worden. Wo einer eine: Depiche erwischen: Eountey, hat er fie. abgedruckt. Ein Schriftſteller michin, der nicht in den fraglichen Staatsge⸗ ſchaͤften iſt, kann durch öffentliches Druckenlaſſen Einen Staatsverrath begehen, außer in Krieg. 3. Cs muß erlaubt ſeyn, über die seitiseh Erzeugniffe der. Menfchen 1 EEE su urz theilen: Das: verfteht fich eigentlich von felbft, und die Recen—⸗ fenten haben das. von jeher gethan und thun es immer. Zu ſagen, ein Buch fen fchlecht, gedanfenlog, ohne Kent: niß der Sache, unordentlich uſw. gefehrieben, {ft mit Recht aller Welt geftattet — ‚vielleicht auch. nur deßhalb, weil es den Zurifien nicht möglich‘ geweſen ift, Meifter su werden. 4. Es darf aber auch nicht verboten feyn, über den Geiſt der Moen ſehen willkuͤhr lich zu ur⸗ theilen. Dieſes iſt ein wichtiger Punkt/ und die Juriſten ſtrei⸗ ten ihn ziemlich einſtimmig ab. Wir haben ihn daher recht mit Arbeit nach allen. Seiten hin und ber getvendet, und nach“ Duschmufterung- der. wichtigfien Falle nnd geöbften Ausdrücke gefunden, : daß, ohne die grängenlofefte Ausger laſſenheit der Willkühr einzuführen, vhne der Fleinlichiten Rache Gelegenheit, ja ein Recht zu den unverhaͤltnißmaͤßig⸗ fen Mifhandlungen und Gtrafen zu geben, man dad Urz theil über den Geiſt eben fo frey laſſen muß, "wie über die Erzeugniſſe deſſelben, Auch iſt die Sache genau angeſehen nur ein Wortunterfehied, und ſchon defhalb Die leibhafte Willkuͤhr felbf. Zu fagen,- ein ẽ fen ohne Kenntniß der Sache, fey gedankenlos, [chlebE prichen, heißt doch augenſcheinlich, der Menfch fey end,. einfaltig, unz fähig zu denken, und wieder m alten zoologiſchen Kennzeichen ein Efel. Sind i ter. Welt Barfäzs je ‚erlaubt, fo find es auch Folge y ‚denn die *— Welt erlaubt nicht Inconſequenzen wie die bürgerliche. ift auch in der That: etwas ganz anderes, einen ——— eoram einen Eſel zu nennen, als im feiner Abweſenheit; und diefes wieder vor einer Geſellſchaft viel härter, als in einem Buch. Das werden nun wieder manche Yuriften nicht gelten laffen wollen; allein es ift dennoch fo, und wird ungeachtet all ihrer Verfehmung fo bleiben, fo wie alle Enrenfachen, die fih nun einmal nur nach der öffentlichen Meynung regeln, und nicht nach den Suriftenföpfen. Man kann es nicht anhören das Raisonnement,‘“ Wenn ſich zwey auf der Gaffe pruͤgelten oder ſchoͤlten, fen das ein öffentlich Scandal, Das die Policey versindern muͤſſe; und alfo muͤſſe fie‘ es verhindern , wenn fich zwey im Schriften ſchimpften, z. B. Efel nennten. Erſtens iſt 18 von jeher fo geweſen, und war in den aͤltern Schriften bey beſtehender Cenſur an der Tagesord⸗ nung. Wie faͤllt es unſrer Policey auf einmal ein, fittfas mer als die Gelehrten werden zu wollen? Das liegt alſo fo bloß im Belieben. Man will es nur yon gewiſſen Schrift— ſtellern nicht leiden, und, meynt die Policey, es fände in ihrem Belichen gegen andre gnadig zu feyn. Zweytens gibt e8 Ehre nur im Verkehr, und fie if deſto unmittelbarer in Bewegung, je unmittelbarer ihre Subjecte fih und andren find. Jemanden eine Wahrheit 219 ins Geficht fagen, befonderd vor andern Menfhen, Eanıı die sröblichfte Beleidigung ſeyn; fie aber in feiner Abwe- fenheit einer Gefeltfehaft ergählen, hat nicht das getinafte Anſtoͤßige. Diefe Fake find fo gemein, daß man wahrlich anı Beobachtungsbermoͤgen derer vergweifeln müßte, Die das nicht verftänden. Die Beleidigung iſt alfo am groͤb⸗ fen in Gegenwart der zwey Betheiligten und in Gefell- ſchaft, auch vorzüglich, weil die angenehme Unterhaltung und die behagliche Ruhe, überhaupt der Zweck ber gefell- fchaftlichen Zuſammenkunft geftort wird, Eine gedruckte Beleidigung die ſer Art aber gefchieht erfieng unter zwey Augen, und if alfo Feine; denn in feinem Zimmer kann Seder fehimpfen wie er Luft hats iſt zweytens nur eine Erzählung in Abwefenbeit des Beleidigten; ift drit— tens eine Erzahlung auffer der Gefellfchaft, - wodurch) mithin deren Wohlbefinden nicht geflört- wird; ja man darf annehmen, daß es vielmehr zur Unterhaltung der Le— fer dient, Es fallt mithin aller Grund sur Einmifchung politifcher Behörden-in folche litt. Beleidioungen weg. Und auch in der That, wenn ung Jemand fagt: Du bifl ein Efel, was follen wir doch dagegen thun, ohne uns las cherlich zu machen? gefchweige wenn er’ uns nur einen halben Efel nennt, wogegen wir nicht einmal ung aufs Abſtreiten einlaffen koͤnnten. Einen polit. Schriftſteller unbeſonnen oder unklug nennen, iſt in den Ohren der Ju— riſten ein ſchrecklicher Laut, während dieſe Schriftſteller dar au lachen. Wer ſich einmal mit Politiſchent Wetter abgibt, weiß, daß dergleichen Regen kommen muͤſſen. So wie nun eine, ‚gedruckte Beleidigung diefer Art fo Elein wird, daß ein ‚Ehrenmann fie nicht Beachten kann, fo verſchwindet fe „vallends zu einem Zwerg, wenn fie bLof bildlich angebrggpiuirird. Einem zu Tagen, er fen ein Efel, iſt doch ifel etwas ganz anderes, als in feiner” Gegenwart, ihn dentend, einen folchen Kopf mit Kohle an and sn nalen. Hiebey wird aber wahrfcheinlich auch die Lufigkeit der Gefellfchaft ger fort; nicht aber, wann Diefer Kopf in einen Buche fteht, wo ihn jeder nach Luft anſehen oder weglegen kann. Wir fragen Seden, ob der ſich klyſtierende Ibis vor Mr, de Votzequos Buch! nicht viel anſtaͤndiger if; als wenn wir gefchrieben hatten: Fotzebue ziehe das, was er zus janmengelefe aus dem Hindern in den Kopf, und ke feine Neſthocker Damit durch Erbrechen; oder wenn ihm die fremden Geifter in dem Gedaͤrm ſtecken blieben, und ihn mit Grimmen peinigten, nrüffe er fich felbft mit dent Hegyptifhen Hilfsmittel beyfpringen, und dalm., welches Urtheil übrigens ein blofes Necenfiongurtheil wäre, das Fein Rechtler etwas zwicken Eönnte? Der bis hat vielntehr gar nichts Unanſtaͤndiges, fondern nimmt fich fehr gut und fittfam aus, und dient in der That Mr. de — Buch zur wahren Zierrath. Wenn Schriftſteller Zeichen, daß ſie unwiſſend find, verdienen, fo mögen fie fie tragen. Wer unwiſſend iſt, muß nicht fehreiber, Die Wahrheit fcheut Feine Form. \ Was fell man aber gegen eine Figur ſagen, die vor einem — ſteht, wie z. B. der Fußtritt in Nr. 195 der Iſis? Kann ein Namenloſer auch verunehrt werden? Iſt der Tritt, den man einem Hund gibt auch eine Be⸗ ſchimpfung, oder den man in die Luft thut? — Endlich heißt auch der Grund, und ser iſt ſcheinbar dee einzig Stich haltende und zu beruͤckſichtigende, nichts; da nehmlich ein Angeſtellter, z. B. ein Profeſſor, Plarte J— Richter von Staate abgeſetzt wer den muͤßte, wenn ihn Ser mand ein faͤltig, ungeſchickt, unwiſſend oder ga dumm nennte. — Gerade dieſer allgemein an ſprechende Grund iſt der lockerſte. Was ein Angeſtellter weiß od wiſſenſchaftlich, nehmlich für fein. Fach iſt, daß weiß der Staat oder die Regierung, oder muß es wiſſen, dur Zeugniſſe, Prüfungen, Practieieren, Ruf ndgl-, und. wei fie es nicht, fo hat fie Doch ‚angenommen, daß er fähig fev; und das Urtheil eines Menfchen kann und darf Daher nicht, eine Unterfuchung: ‚gegen des Angeſtellten Kenntniffer oder gar eine Abſetzung veranlaſſen. Was einer hierinn i liegt vor aller Welt. Nicht ſo iſt es mit Beſchuldigungen von Vergehen. Auch der Beſonnenſte, als der vechtlicht bekannte Menſch, kann unrecht thun, und der Staat mu daher, wenn ſolche Beſchuldigung ausgeſprochen wird, i darüber zur Rede ſtellen —und dieſes alles deß halb, weil im letzten Fall die Verletung von bürgerlichen Pflich⸗ ten zur Laſt gelegt werden, im erſten aber nur Natur-Gaz ben, die ver Staat zu haben Niemanden zwingen kann. Sagt mar, ein Beamter ſey laͤſſig, fo iſt das ein buͤrgerli nicht Geiſtes⸗ Beſchuldigung. — Alſo verwechfelt ni mit einander, was gar wicht zuſammen gehoͤrt, und ma euch: nicht Rechte an, worüber es Feine gibt, nehmlich Pk den Geift. Es bleibt mithin dabey, mer Verfpottungen der Geie ſteserzeugniſſe und des Geiftes befirgfen will, kann es nicht nach grundvefien Gefesen thun; fondern nad) willführlis her Anfiht und nad) einem Ermeffen, das die augenblick⸗ liche oder verhaͤltnißhafte Geſinnung abſchreitet. — 5. Es iſt aber nicht erlaubt, uͤber das Recht⸗ liche der Menſchen willkuͤhrlich zu —— weil der Staat darauf ein Necht hat. Der Staat Fann nicht fordern, daß man geſchickt fey, wenn man es einmal nicht ifiy oder nicht dumm, wenn man es leider it: alex fordern kann er, und das mit Gewalt, daß Eeiner den ans dern verlese-in feinem Eigenthbum. Gehört der Geiſt unter die Rubrik: Eigenthum? Es gibt aber nur Rechte über. Eigenthum: — Das wird vielen nicht munden, Cie folfen fich aber einmal die Ohren halten wie wir; und wir wollen ſehen, was fie anderes herausbringen. Wirft mag Jemanden ein Verbrechen vor, fo Fann er defbalb vor Gericht gezogen werden, nicht aber wenn man feinen Gert auch noch fo weit herunferfegt. Solches Urtheil bat alſe Folgen in bürgerlicher, hört es, in bürgerlicher Hinfihts ein Urtheil aber über den Geift hat nur Folgen in litterariſcher, hoͤrt es, in litterarifcher Hin: fiht — und dieſe muß ſich doch bey Gott, jeder, babe ö Namen wie er wolle, gefallen laffen. t Freylich mag es ihm Schaden bringen. Aber u Himmels Willen, haben wir denn nicht alle Schaden, wen unfere Bücher fchlecht secenfirt werden? Iſt denn das Schadenverurfachen das höchfte negative Prineip des Rechte‘ 4 Jeder hat von des andern Daſeyn Schaden! J 6. Darf man auch über das Moraliſche d Menfchen willkuͤhrlich urtheilen? Diefe Trage if aͤußerſt ſchwer zu entſcheiden / und nad | mie es ſcheint, dehhalb, weil e& philolvphiſch noch nicht nefchieden if, was zus Moral, was sum, Necht gehört. Jemanb zu fagen, er fey ein Geizhals, ein Verſchwen⸗ der, ein Faullenzer, ein Tagdieb, ein roher, ausgelaffener tenfch, Eonnen wir nicht prefwidrig finden. Dagegen ibt es eine Menge anderer Fälle, die unfers Erachtens nicht dev Willkühr uͤberlaſſen bleiben können. Doch ſcheint als wenn fie alle auch unter die Rubrik des Rechts zu ‚gen wären. > Ein Preßgeſe alſo muͤßte Alle Wahrheiten, Alle Urtheile uͤber den Geiſt und was ihn betrifft ohne ale Einſchraͤnknng frey laſſen (nicht geben). Dagegen alle Urtheile mit Strafe belegen, welche ir— gend Jemanden eines Verbrechens befchuldigen; und auch gewiffer moralifchen Fehler. - Allen Verrath, nicht bloß beſtrafen, fondern auch die - Möglichkeit deffelben durch Unterdruͤckung der Stelle, nicht des Buches, verhindern. Die fogenannte Achtung gegen Gefege oder gar Re— darf in einem Preßgeſetz nicht berührt werden. 222 Wider ein Geſetz reden, heißt nicht ein Geſetz verlesen ; daffelbe gilt von obrigkeitlichen Befehlen oder Anordnun gen. Wenn auch das Handeln diefen zuwider mit Necht verboten iſt, fo darf doch das Schreiben nicht eingefchräntt werden. Erfi wenn die Menfhen anfangen zu bandeln, treten fie in die Möglichkeit, von der Außern Gewlat erreicht zu werden. Solang fie nur reden und fehreiben, darf die Policey nur Vorſichtsmaßregeln im Bereitſchaft feren, damit das Reden nicht in Handlung übergehe, aber nur wachen darf fie, das Nez den und Schreiben muß fie gefchehen laſſen — außer in den genannten Fällen, So wenig, als in einem gehörig verfaßten Staat die Güthereonfiseation als Strafe rechtlich befichen darf, fe wenig darf ein Buch sder gar ein Fünftiges Buch, wie ei— ne Zeitfchrift ft, auch nur einen Augenblick unterdrückt werden; denn das heift Wegnahme des Vermögen, Die Stelfe aber im Birch, welche miders Geſetz ifty darf ver⸗ nichtet werden, mehr nicht. Sie ift alfo nur aus zu ſtre i⸗ hen, nnd zwar nur eine-Zeile, wenn fie nur eine beträgt; nicht einmal beransgefcehnitten darf fe werden, weil die Nückeile dadurch zerſtoͤrt wird. 2 rudfehler. ©. 39 3. 4 d. 9. für eingefchloffenen — raͤthſelhaften ee Da AR Eu: wi * ade Kr Bu — *8* — * En — EN A — ET — ws er anaykarı dns a wu laarsdi en Be F —* Ne er ea PR 8.9 REN * Ep «nal: Du EN 3 al j { — * yon Pre J ma8ß A 5 MORE Ne SE —— — U A iin Stan. Bin ser "dr: Rah a aba. KERNE Alta en Tr bl — — Greg, — — nen, ne sr ch re na AIR — ER Banane Bin Mr N * x W 2 a vradıss rtin ut una Laut. HR — — —2 il 1 Kr BR RAR Suay x ’ * * x W, { Yı'# 5 “ 2 — * 5 * « J f N. [, 3 — —— —— — — — We \ , . —* * Sl 4 ı —— * hy r 2 N — Re — — — * RER h . — * Dr, a EL BER a. J —* * - J Be | rm fchlafende Franenzimmer yon Dunninald bey Montrofe, von I. Brewfier Pfarrer. Margarethe Lyall, 21 Sahr alt, Tochter eines Acker⸗ Mannes, ward den 278. Juny 1815 sem erften Schlafanfall ergriffen, der bis zum zot. anbielt. Den folgenden Mor: gen fand man fie wieder veſt eingeſchlafen, und in diefem Zufande blieb fie 7 Tage lang ohne Bewegung, Nahrung pder Angleerung. Am Ende diefer Periode bemerkte man an Zeichen, welche fie mit der linken Hand und durch zup— fen auf der Bettdecke und Bringen zum Munde machte, daf fie zu effen verlangtes man lich fie etwas weniges zu fih nehmen, und fie fiel bald wieder in Lerhargie, welche bis sum Dienſtag den ’gt. Auguft anhielt; d.h, vom erſten Anfall an gerechnet war fie 6 Wochen in einem vollig. Le⸗ thargifhen Zufande, mit Ausnahme einiger Stunden am 30. Juny Nachmittags. In den erfien 14 Tagen hielt ihr Yuls ımgefähr 5o Schläge in der Minutes in der driften Woche 60, und gegen dag Ende 70— 72. Obgleich nach “ten; und feit diefer Zeit hat fie ohne Befchwerde fortgeats "de die Kranke 6 ‚ gungen find die deg M gefügt. ‚am häufisften-bey den auf Reifen und befonders in Gebit aus der, gerbrechlichkeit der Werkzeuge entſteht, welch ar” e ſo ſchnell zu ten, daß fie vor Ende des Auguſts fid im Stande befand, auf Arkley's Feldern wieder gu arb ie beitet. Diefe Notiz iſt zugleich vom Pfarrer des Ortes, von einem amtlichen Berichte der Kunfiverffändigen, wel⸗ t haben, begleitetz ibgen (98 aubi⸗ Arkley, Eigenthuͤmers ninald, und von Lyall dem Vater der jungen Baͤurin, bey- Dieſe Zeugniſſe verdienen den doukommenien Glauben. A "Playfair liest-eine Abhandlung über die Barometer Röhren. Er bemerkt, daß die Schwierigfeit, welche fü gen anzuftellenden barometrifhen Beobachtungen findet, nothwendig aus duͤnnen, zerbrechlichen Materien verfertige öfters zerbrochen werden, wodurch der Neifende Zei Mühe und Beobachtungen verliert. _ Metalle Eönnen-weger ihres Mangels an Durchfichtigfeit auf die gewöhnliche Ar nicht angewendet werden; allein durch gewiffe Zurichtung koͤnnte man fie bis auf einen hohen Grad von Zraucar feit bringen. Der Vorfchlag des Profeffors beſteht dari eiferne Röhren von 74 Zoll Weite und gewöhnlicher der Barometer-Röhren genau zu bohren, und a Ende zu verſchließen. Man füllt fie mit. Queckſilber, das ma luftleer macht durch. Schütteln und indem man mit eine Drathe innwendig auf und nieder fährt, damit. ie &ı afe ſich leichter. entwisfeln, wie man es auch oft in den Glas röhren thut; oder man wendet auch die Hitze dabey ar Eine auf diefe Art zubereitete Röhre kann allenthalben op ne Gefahr geführt werden. Beym Gebrauche verfchli man fie mit dem Finger Cnachdem ‚der Etöpfel abgenom mun if), ſteckt ſie umgekehrt in ein Gefäß mit Queckfi bei und läßt fie darinn ing Gleichgewicht kommen; nun bring man behutfam den Finger wieder an die Deffnung der Kap ve unter dem Queckfilber, verſchließt diefelbe, und Fehre fi wieder um; darauf thut man den Finger weg und mi mittel eines Fleinen Hydrometers Gluͤſſigk: Waage) m graduiertem Stiel. [mie Weingeiſt-Waagen den Mang des Nueckjilbers, der ziemlich genau die data zur Bered nung der Höhe liefert. Man ift jest. befchafftiget die Morrichtung auszuführen. [Genau kann dieſes nie werde man müßte denn ſtatt des Fingers einen genau-paffe ’ Metallſchieber anbringen.) 4. Maͤrz. Brewfter über das wahrſcheinliche In fen einer neuen Art von Strahlen im prismasifcht Farbenbild, wie es fiheint hervorgebracht. nr die Colliſion der Lichttheilchen bey ihrem. Ausgar aus der Sonne. [Sehr fhön.] ri 1. April Dr. Murray heilt einige ingen m als Zufäre über den Bau und Gebrauch einer Lampe Erleuchtung des Innern der Bergwerfe; wurde der Be ſchaft vorgereigt; fie iſt fehr geeignet ein flartes und | ges Licht zu geben; und da die Luft durch eine bie A it Erde reichende Röhre ihr zugefuhrt wird, gibt fir eine gr fe Sicherheit, ä — o eil einer Abh. über N achtet diefelbe Ver⸗ 1 Ach. über die Ans RN ZZ ie er in einer, Murray liest ben ER ea Z d TR rn ji ‚Er ’ — sr * hi ug a He Murray liest einen Verſuch über die alte iphie des mittlern und Sflichen Aftens, nebft Erläur aus den neuen Entdefungen int nördlichen n Indien gesogen. Der Autor glaubt, daß die und ‚fonders Ptolomaeus und Plinius von diefen richen mehr wußten, als man gewoͤhnlich glaubt. Die Entdeckung über den Lauf der Fluͤſſe von Pumjab, e Vereinigung ehe fie in den Indus fallen, st A je Erneuerung der bon Prolomaeus gegebenen e ieſer Fluͤſſe. Die weſtlichen Tribut⸗Staaten von a Neueren A zu der Sendung nad) Caubul fa fchlecht ei „ And faſt mit derfelben Genauigkeit angezeigt. A daß die Angaben von Pr. forgfältig ent felt, einen fehr wichtigen Umriß von Mittel- und Oſt⸗ en bilden würden. So entfpricht der weite Strich Saca- m. Re 30 füdlih fon Indien durch den Imaus (Hemalleh) Balen alle Puneten Klein⸗Thibet; und Scythia ia Im: im. jenfeits des Ganges durch Indien begranzt, von dem urch den Berg Entodus getrennt wird, ift Groß-Thibet, das ſich unbeftinmt weit in die Tartarey er⸗ treckt. Es findet ſich, daß die Serica endlich, ſuͤdlich bes ngen China, deſſen Einwohner Seres von dem alten Ge: a find als ein fanfttes Volk, furchtfam, geriſch, eiferfüchtig auf Fremde, und die nur an gewiſſen Puneten ihrer Gränzen Handel treiben; Charae⸗ fer welche ausichlichend und nach dem Leben unſre jegi- hineſen darſtellen. M. ſucht ſodann zu zeigen, daß e jetzt herrſchenden Syſteme ven Anville, Goſſelinete. uf einer unverdienten Verachtung der alten Autoritäten jeruhen, und auf einiger, gewöhnlicher Aehnlichkeit der Na- nen, der man verglichen «mit. den großen und bleibenden Zügen dee Natur, kein großes Gewicht. bey ſolch einer Rachipürung zugeftehen Eann. — "pa % Dr. Brewiter ; eben eine neue op£ifche und mineralo- e Eigenfchait des Kalk⸗ Spaths. ‚Er hatte Philos. Prans. "1815. p. 270.) geseigt, daß die Farben, welche eis [ uͤcke von. dieſem Stein zeigen, durch. ein dünnes Blättchen ‚oder Unterbrechungsſchichte entſtanden, "welche wolasifierte Licht in feine Complement⸗Farben trenn⸗ Bey der Unterſuchung neuer Stuͤcke um die Ach: ieſer Blaͤttchen oder Schichten zu beſtimmen, deckte der Autor, daß man ir einem Rhomboeder dieſer | ein Prisma ſchneiden koͤnne, welches in Verbin: einem andern Prisma von. gewohnt. Kalk⸗Spath, s durchgelaſſene Licht eine ſolche Wirkung äußerte, ie zufammengefesten Prismen Feine einzige der von BR Mervton befchriebenen Eigenfchaftens d.h., ab keines der 4 Bilder, in ‚irgend einer Stellung des weyten Prisma verfchwand, ſondern nlle während. der gan: en Umdrehung, fichtbar blieben... Indeſſen erhickten die jerbundenen Prismen ihre gewöhnliche Eigenfchaft wieder, ann. fie gegenuͤberſtehende Flaͤche des erſten Priema die * — = theils ‚duch Indien jenfeits des Ganges, theils ; (Sinarum Regio) ift mit gewiſſen Einfchran- — 230 einfallenden Strahlen auffiing. _ Es folgt daraus, daß di Sttahlen durh die inirpenlkökknbe Schichte A waren; und Dr. B. hat gezeigt, daß dieſe Schichte alle ih— re. Achſen unter einem beſtaͤndigen Neigungs⸗Winkel von 45°, gegen die Blätter der Maffe, worinn fie fich Andet, ha Da die Theilchen diefer Schichte nicht geomektifch mit de- nen der Maffe verbunden find, fo berühren fie fi nicht ‚mit ihren Polen ; und da fie.in Feiner optifchen Berührung fiehen, fo wird das Licht bey ihrer Vereiniaung zurück ge- worfen. “ Einige Stuͤcke haben 2 bis 5- diefer Schichten oder zwifchenliegenden Adern; und jede if denen gemein- ſchaftlichen Abfchnitten der drey Oberflächen, welche den Eorperl. Winkel einfchliegen, parallel. Den 3. Juny wird eine Abh. gelefen kon M. Cadelt über die Linien, welche die beyden Halb-Tagebogen in 6 gleiche Theile theilen. - u ‚Die, Theile diefer Linien, welche zwifchen den Wende- sirkeln begriffen find, beſtimmen für die Climate Griechen: lands und Staliens die Stunden-Linien auf den alten GSonnen-Uhren. Die meiften Autoren, die über diefen Ge- ‚genftand gejchrieben haben, betrachteten diefe Linien alg Bögen ‚größter Kreiſe; Clorius allein beweist, daß dieß Eeine sröß- ten Kreife find. Nachher hat Monrucla, aber ohne ge- hörigen Beweis angenommen, daß es Eurven befonderer Natur waren. Der berühmte, gründliche Aſtronom De. Lmbre verwirft die Meynung des Montacla, nachdem er sun die Abtheiluugen, welche auf den griechiſchen Sonnen— Uhren bejeichnet find, unterfucht hatte. vr. . Die Abb. fol darthun, dag die Frummen Flächen, de ven. Abjchnitte dieſe Linien bilden, ihrer Natur nach wel: lenförmig’ und coniſch find; und der Scheitel der einen son diefen Undulationen fen eben fo hoch Aber. dent Ae— quator erhoben, als der Scheitel der zunaͤchſt folgenden Undulation unter demſelben ift. R * Um die Biegung dieſer Linien zu ſtudieren, braucht ‚man fie nur auf einen Globus zu zeichnen, Man comple— ‚eirt den. undulivenden Kegel indem man annimmt, daf ‚der Durchmeffer der Sphäre, welcher den erſten Arım be” fchtieben hat, ſich fortfchreitend und ununterbrochen zwi— ſchen den beyden Parallelen, die den Horizont berühren hinbewege, bis die aͤußerſten Enden des Duͤrchmeſſers wieder su ihrem Ausgange-Puncte zuruckkommen. - Wenn man z3. E. fih vornimmt, auf einen Globus die, krumme Linie zu "zeichnen, welche die 3 und 9 alten Stunden.Linien umfchlieft, fo.muß man, um die Figur bequemer, zeichnen zu Eönnen, den Pol auf ungefähr 6o ‚Grad erhöhen, und. jeden Halb-Tags⸗Bogen in Wwey glei- he Theile theilen; Dann wird eine durch die Theilungs- Punete geiogene Linie einer son :-den zwey Armen der Eurve fepn. Um fie zu completiren, muͤhen diefe Halb: Tage Bogen, welche zu einem Punet gehören, der alg die Mitte eines Horizonts berrachter wird, Der mit dem Aequa⸗ tor denſelben Winkel bildet wie der erſte aber von der an⸗ dern Seite, in zwey gleiche Theile getheilt werden; indem man darauf die Theilungs - Puncte verbindet, bildet man oben auf der Sphäre eine vollſtaͤndige einfpringende Curve, Ein Durchmeſſer der, fish walzenden Sphäre, mit feinem auferfien Ende befiändig an der Curve bildet die eoniſche undulierende, und der Theil des Diameters der entgegen: 15% 238° ‚gefesten Seite, vom Mittelpunfte aus, silßer zugleich einen entgegengefegen Kegel, gleich und ähnlich. dem vorherge⸗ denden. Die fünf undulirenden Flächen, deren jede ein Paar Der alten Stunden-Linien enthalt, haben jede eine hinlang- Iche Anzahl Undulationen. 17. Ein Brief des Prof. Playfair, an den Ei: il: Ssngenieur J. Jardine. Er enthielt. einen Bericht über einige Erfcheinungen ‚an den Seiten der Schmeizerberge, die als analog den pa— zallelen.Straßen [Bergabfäsen oder Stufen] in Glenroy in Schottland betrachtet. Dieſe Erfcheinuugen wurden im Wallis bey Brieg beobachtet, und befanden aus Strei⸗ - fen an den Seiten der Hügel, die mehrere Cengl.) Meir Ien weit fih ausdehnen, und faft fohlis find. Sie find im Allgemeinen durch eine üppigere Vegetation ausgezeichnet, and oft durch das Erfcheinen einer Strafe. Dft waren zwey ſolche Streifen Abſaͤtzen vorhanden, einer in beträcht- Ticher Weite unter dem andern, und an manchen Stellen ihrer drey. P. fand bey der Unterfuchung, daß fie zum Behuf der Wäfferung gebildet, und eine Art von Wafler: leitung ſeyen, durch welche die, über dieBergflachen her: abkommenden Sluthen feitwärts in eine große Entfernung fortgeführt werden. Hieraus vermuthet er, daß die paral⸗ lelen Straßen von Glenroy einen aͤhnlichen Urſprung ge⸗ habt hätten, und dieſe Idee ſcheint durch die Thatſache beftätigt zu werden, daß eine-der Straßen in Glenroy oben am Thale an einen Sumpf oder Quelle, die eine der Quel- len des Roy bildet, anfängt. In derfelben Sigung wurde eine mitgetheilte Abhand⸗ Yung Dr. Brewster's gelefen, über die Wirfungen des me: chaniſchen Drudes, zur Mittheilung doppelter Licht: brechung auf regelmäßig Eryftallifirte Körper. Wenn po⸗ Yarifirtes Licht lange der Achſen der Kryftalle, folcher nehm⸗ lich wie Beryll, Kalkfpath und Quarz, durchgelaffen wird, fo verſchwindet ſowohl die polarifirende Kraft, als die Kraft der doppelten Nefrartion, u. ihre Kräfte wachfen mit dem Duadratıdes Sinus ded Winkels, den der yolari- firte Strahl mit der Achfe bildet. Wenn die polarifirende Kraft fo ſchwach ik, daß fie in den Graͤnzen von New- zon’s Geale Farben hervorbringt, fo fand B., daß die Anwendung comprimirender und dilatirender Kräfte fähig war, die polifirende Kraft und die Kraft der doppelten Refraetion entweder zu vermehren oder zu vermindern, je nach der Weife, wie fie angewendet werden, und fähig die- Felben Kräfte dem Kryſtall mitzutheilen, wenn der Strahl genau parallel der Achfe il. Diefe Verfuche wurden mit Kalkſpath und Bergkryſtall gemacht. B. fand auch, daß die Kräfte der doppelten Refraetion und der Polarifation "durch Durchlaffung der Hitze in Mineralien auf diefelbe Weiſe erregt werden Fonnten, mie in Glasplatten. Die Wirkung it indeg wegen der Gefchwindigfeit, mit welcher die Hige durch die Mineralien fich mittheilt, weniger aufs Fallend. Am 2. December wurde eine Abhandlung vom Eivil- Jugenieur Bald gelefen. Sie enthielt den Bericht über eir xtge Verſuche, die er in Ayzshire mit der Sicherheits⸗ — - m. lampe von Davy gemacht hatte. Die Refultate beweiſen aufs erfreulichſte die jener ſchaͤtzbaren Erfindung nachge⸗ ruͤhmte Wirkung der Sicherheit. Am 16. Decem, Bonar, Bemerkungen über die Filinz tion verfchiedener in den öflichen Theilen Oſtindiens vors Fommender Sprachen, und ihrer Verwandtſchaft mit de Sanftrit und Chinefifhen, von Carey, Marshman —4 Ward, Miſſionaͤren der Baptist Society überfchickt. Brewster, über die Reſultate einer fehr ausgedehnten Reihe von Verfuchen ‚Aber die Wirfung regelmäfig kryſtal⸗ üfirter Körper aufs Licht. Bon dieſen Verſuchen iſt Br. jur Beftimmung aller der Geſetze, durch welche die Phaͤnomene regiert werden, geleiter und dadurch in Stand gefert wors den, Formeln aufzuftellen, durch welche die Farben und . die Richtung der Achſe der Lichttheilchen in jedem vorkom⸗ menden Falle a priori berechnet werden Finnen. In Ber treff des von La Place erforfchten Geſetzes der doppelten Strahlenbrechung, und die von Bior dedueirten Gefeke der polarifirenden Kraft wurde von ihm gezeigt, daß fie blo einzelne Falle feyen von Geſetzen, die weit größere Aus— dehnung und Allgemeinheit haben, und daR fie bloß ans wendbar feyen auf zwey oder drey Kryfialle, während die von B. erforfchten anwendbar find auf die ungeheure Mens ge Erpfiallifivter Körper, die in die Ratur wefen. Sanuar 1817. Zu Anfange diefes Jahres trat Cord Glenlee als Bis ee-Prafivent an die Stelle des verſtorbenen Lord Meadow- bank. Seit unferem. legten Berichte hat die Geſellſchaft fol gende Mittheilungen erhalten: Der zweyte Theil der von Rev, Mr. Allison gelie⸗ ferten biographiſchen Nachrichten uͤber den verſtorbenen Lord Woodhonselee und Analyſe feiner Schriften. Eine meitläuftige Xbh. des Hrn Th. Lauder Dik üben die fonderbaren Erfcheinungen, welche man an den’ Hügeln welche dad Glenroy-Thal, in der Graffchaft Inverneß be⸗ sränzen, bemerkt, und die man Parallel: Striche nennt Gonutes paralleles). Diefes Thal iſt fehr eng; der Fuß Roy durchfirömt es der Lange nach. Man fieht in der ganzen Länge der Higel an benden Seiten Arten vom Sefimfen, die eines über dem andern fliehen, von 2, 3 bie 5. Das zweyte if ungefähr go Fuß weiter unten, als dad erfie, und das dritte 180 niedriger als das zwente. Sie fliehen an benden Seiten des Thals, einander genau gegen- über; ihre Flache ift nach vorn geneigt ungefähr ı Fug auf 5, und ihre größte Breite if ungefähr 60 Fuf, an einigen Stellen aber, wo der Stein härter if, weit geringer, ML, D. zeigt auf eine ſehr genugthuende Art, daß diefe Erz fcheinung von dem Wechfel des Aufenthalts und des ploͤtz⸗ lihen Zurüctretendg des Waſſers herrühre, das vordem diefes Thal, als Landfee ausgefüllt hat. Er fand diefelben Erfcheinungen in andern Landftrichen, und befonders in eis nem Thale bey Subiaco, 46 Cengl.) Meilen öftlich von Kom, wo befanntlich vormals das Waſſer hinlänglich hoch fand, um die Warferleitungen des Appins Claudius zu verfehen, die nad Rom leitete. rum diefer Lärm. Solche Staffeln der alten Flußbeete fins [Wir begreifen nicht, war Pe — den ſich ja überait YAngd der Fläffe, am auffallendſten am Rheinthal, wo der gelehrie v. Ittner, Kanzler des Malz thefer Ordens in der Badifchen Wochenfhrift.... fchon vor ‚mehr als einem Dusend von Jahren darauf aufmerkfam „gemacht, und vom Rhein bis an den Schwarzwald mehr gleichen Ufergeſimſe aufaesahlt hat.) 8 . Dr. Brewster theilt Erfahrungen mit, die er mit Dr. Gordon über dag nrenfchliche Auge gemacht hat, um noch jenauer die brechenden Kräfte der mäfferigen , glafichten, Kryſtall⸗Feuchtigkeiten und den polarifirenden Bau der efchiedenen Theile diefes Organs zu unterfuchen. Er 8 (gegen die angenommene Meynung), daß die wäfleris e und aglafichte Feuchtigkeiten eine größere brechende Bee als das Wafler; und daß die glafichte flär- tale jene wirkt, | . Die Kinfall-Cinfe hat eben folchen polarifirenden Bau wie der Quarz, oder als eine Zufammenftellung von tnftallen mit doppelter Brehung, oder endlich eben fo je, wie die mittleren Schichten der Linſe bey den Fi⸗ en (Trans. phil. 1816. pag. 511). Die Iris hat denfels ben Baus; aber die Hornhaut hat einen gar verfchiedenen und fahr eben folchen, wie der Kalk⸗Spath oder die aͤußer⸗ | Schichten Cinnwendig und auswendig) der Linfe bey den Zifhen. Die Färbung, melche die Linfe beym Renſchen in der Polarifation gibt, if ein ſchwaches Blau erſter Ordnung. = Eine Abh. von Dr. Craigie ward verleſen? über die hnlichkeiten zwifchen dem Perfifchen, Griechifchen und einifchen: } 7. Allan Esg: gibt in einem Brief einen Umriß vom Bau der Erde um Nizza, Es ifi ein Kalk⸗Stein, und die Schichten find unregelmäßig gelagert, und enthalten viele Schalthiere, die denen, in dem die Küfte befpülenden Meere lebenden, ähnlich find. Sir G. Makenzie, einen Verfuch über die Theorie der Affveiation in Sachen des Geſchmacks; dieſes fehr grofe Werk füllte drey ganze Sigun- gen der Gefelfchaft aus. * Verhandlungen Der koͤniglichen Geſellſchaft zu London. 0. Mär bis Jund 1817. Zufas. 6. März. Wollaſtons Thermometer zu Höhens weffungen ft eben fo empfindlich, als ein gemwöhnliches Iragbares Barometer: jeder Fahrenheitifche Grad betragt ‚ einen Zoll Mz das Inſtrumꝛent, mit Inbegriff der Campe und des Keffels, wiegt ungefähr +, Pfund, und das Werkzeug ff leichter fortzubriugen, als das gewöhnliche Barsımeter ; W. führt: men Beyſpiele von thermometriſchen Höhenmef- Ffungen an, verglichen mit dem barometrifhen Meffungen des General Roy. Der Usiterfchied zwifchen beyden Re— Fultaten iſt nicht über 2 Fuß. ER 5. Pound, über. die Paraffare der Fir:Sterne, muth⸗ maßte/ dab der Heine Unterfchied ‚welchen ınan der Parals PR" ade Be in go Theile getheilt, puͤr⸗ Fehler feiner Vorgaͤnger nicht. 234 lage yüfchrich, von dem Mriterfchiebe der Temperatur der äußern Thermometer der Sternwarte mit den Innern, im Winter und Sommer, herrühren fönne, und fuchte def- halb das Innere der Warte, während des Winters mit dem Aeußern in gleicher Tempevatur zu erhalten, welches bey der gelinden Witterung leicht au erlangen war.. Er hat viele Beobachtungen an der Lyra gemacht ; dad Reſultat if: daft die Abweichung (Deviatio) Null fcheint, oder wenn fie da iſt, in einer derjenigen. entgegengeferten Richtung Statt findet; welche die Parallaxe machen würde, 20. Marshall, über Lanrns Cinnamomum-(Zimmet- baum). Der Bf. zeigt, daß die-Befchreibungen, welche von dieſem Baume gemacht worden, in vielen Stüden mangelhaft find: Sinne gab feinem Laurus Cafsis die Er genfchaften ded Laurus Cinnamomum, amd Thunberg, der legte Botaniker, der davon erwaͤhnt hat, verbeffert die i Diefer Baum wird an 4 verfchiedenen Dertern auf Ceylon gebaut, und häufig fine det man ihn wild in den Wäldern. Mehr ald 2000 Ballen Kinde werden von den angebauten, und faft eben fovieh von den wilden gefammelt. Was man Cassia nennt, dad Receptaculum und die unreifen Gaamentörner dd Laurus Einnamomum. 27. Marshall befchreist die Einfammlungs = 3 des Zimmets, die Betruͤgereyen, die dabey verfallen, das Einpacken deſſelben zum Verſchicken. Die Holländer zogen bisweilen ein weſentl. Del ans dem groben Zimmen, der fih in Europa nicht verfauft hatte. Man pulverifirk zu diefem Ende diefe Rinde gröblich und defülliert fie mit Waſſer vermifcht. Das Del geht mit der Flüffigkeit über. Man erhält iwey Arten davon; ein leichtes, obenauf fhwimmendeg, und ein fehmeres, das zu Grund gehts al les teichte Del ſcheidet fih in 24 Stunden ad, dad ſchwere geht erft nach 10—12 Tagen zu Grund; go Pfund frifcher Ninde, geben 2°, Ungen leichtes Del, und 5%, ſchweres⸗ der Ertrag iſt etwas geringer, wenn die Ninde einige Jah⸗ re gelegen hat. Der Zimmer gehört ausſchließlich der heifen Zone; ‚außer Ceylon wächft er an der Kuͤſſe von Malabar, in Cochinchina, Sumatra, Borneo, Celebes, Ile de France, Guinea, Jamaica, und in den übrigen Infen son Weſi⸗ Indien. 17. April. Der Zimmetbaum wird 30 Fuß hoch; die Wurzel liefert Campher; die Blätter find 7—8 Soll lang, und a—5 breit; die BHlüthe weiß und fehr unangenehm richend; Bögel freffen die Beeren fehr gern. Herodot fagt uns, daß die Griechen von den Phoeniciern den Na men dieſes Baumes geborgt haben, und es ift wahrfcheins lich, daß diefe den Namen von den Indianern angenom⸗ men hatten. Die Maleyen nermen ihn Kayn Menes (füs fer Baum), - und M. glaubt, daß die Wörter Cinnamo- mum und Cassia diefelbe Abſtammung haben. Es fcheint, daß die Chinefen lange Zeit ‚wenisfiens vom 9. Jahrhundert an, den Allein-Handel damit getrichen haben. In Ceylon find vier Sinner: Pflanzungen, die jede von 1000 bis zu Z000 Aecker groß find; drey davon find in fehr gutem Zuſtande, Die vierte fehr vernachiaitigr. — * Knighefügt, daß er bey Durchlaufung des Wer⸗ kes won Spence über logarithmiſche Transeendenten, die⸗ be Erklaͤung feines’ Binomial-Theorems gefunden ‚habe, ie er lesthin der Societaͤt vorgelegt un. B3bbage theilt eine merkwürdige Arbeit mit, hberdie Anwendung der Analogie bey marheimatifchen Urthei⸗ lungen. h, X —* pe: 2 mS « A — * In derſelben Situng wird ein Inſtrument beſchrieben, dag von Uppington erfunden, und Increaser (Bervieifäl: tiger) der Eleetricität genannt wird. Er erdachte es 1810, und da er es bey feinen einzelnen Verſuchen brauchbar. fand, machte er den verfiorbenen Lord: Stanhope damit ber kannt, deſſen Beyfall es erhielt, 24. Wird beendigt; man kann ohne Abbildung keine Idee bdavon geben, Gi ©, Mayen Home; tiber den Durchgang dee Eyes aus dem Eherſtock in den Uterus, zufaͤllig nach achttaͤgiger, angebliche Schwangerfchait, beobachtet. Es bedurfte des ganzen Scharffinnes des Hrn Bauer, und des ftärfften ierofeope um dag Atom des Foetus ju erfennen, wo— inn man doch Kopf und. Herz unterſchied, ungeachtet. ei⸗ ner vorherigen Maceration in Alkohol. LO Argi! Schaͤmt ihr euch nicht, uns ſo etwas weis machen zu tollen ?) Une 8. E. Home; die ‚Snfufion deg Colchicum autumnale ir einem weniger heftigen» Mittel gegen das Podagra zu — als wenn man es unter dem Namen Eau medici- al angewendet; die er fie nichts als ein. Decoet des Col- (ehiziım hälty welches auf Thiere gerade Diefelbe Wirkung hat. SALE man einige Zeit. die weinige Infuſion des Col- hieumsrubig-flehen, ſo gibt ſie einen Bodenſatz, an dem der Bf, eine heftig purgierende Eigenſchaft entdeckte. Son⸗ dat man dieſen Bodenſatz ab, fo. wirkt auch das reine Der eüet als Mittel gegen das Podagra, ohne aber bey weiten den Darmennal-fo anzugreifen. 2 pl. Knighez ber Ausdehnung und Sufanntenzie- hung des Holzes in verfchiedenen Richtungen. Er machte unterſchiedene Schnitte in verfchiedenen Sobarten, um gu erfahren, nach welcher Richtung hier ſie fich am meiſten zu⸗ ſammenzoͤgen; und er bemerkte immer, daß dieß nach dem Kern bin gercbah. „Wenn man einen friſchgefaͤllten Baum— ſtamm langs der Kinde gegen dieMitre fügt, fo dehnen die beyden Flächenfich fo ſchuell aus, und klemmen die Saͤge ſo ein, daß ſie nicht weiter zu bewegen iſt. Bringt man ſie durch einen Keil auseinander, fo fahren die Flaͤchen in dem Augenblicke, da man den Keil wegthut, mit Gewalt wieder zuſaumen. Macht man einen andern Saͤgenſchnitt in anderer Richtung, dag die Spiegel-Fafern (grain argente) quer durchſchnitten werden ohne ficbloß zu trennen; ſo dehnt das Holz fich nicht aus, und die Gage kann fic immer frey bewegen. Wenn die Baͤume im Gafte ftehen, har das Mark-einen groͤßern Durchmeffer als wenn fie trocken find. Der Bf. ſchlug mit einem Hammer metallne Cylinder in dns Mark gut gettocneter Baumafte, fo daß der Raum mo das Mark fich befindet, vollig und genau ausgefüllt war; darauf legre er diefe Aefte in feuchte Erde, und fo wie die Feuchtigfeit je durchdsang, wurden die Eplinder lockerer, bis fie am Ende von felbft heransgiengen, 15; Ein Brief, son Dr. John Davy N Sir H. Dayyy mit naͤherer Beſchreibung mehrerer. merkwuͤrdigen und neu während einer Reiſe nach Ceylon, angeſtellten Erfa rungen, Über Temperatur und ſpeeifiſches Gewicht £ S Waſſers, und. über Temperatur. der Luft swifchen den 2 ent sirkeln. Er beobachtete dieſe alle zivey Stunden bey ; und bey Nacht. ers wa Die Temperatur des Sce-Waffı in dem Augenblicke bemerkt, wo es. aufgefchöpft ward; gieich Darauf ward es gewogen, immer in derfelben Flaſe die ungefähr. 300 Gran enthielt; auf der legten Half der Reiſe wurden Flaſchen damit angefuͤllt, veſt verftopfi und numeriert, und nachher ward zu Ceylon die ſp fiſche Schwere deſſelben unterſucht. Sie war bey ein Temperatur von 80° (2174 Reaum,) genommen, tel ungefähr die mittlere Temperatur in der beißen 39: In Anfehung der fpreeififchen Schwere des Waſſers au dem Deean ergab ſich, daß dieſe Dichtigkeit fich faſt ü al glich. Ben der Temperatur iſt das aber nicht der Falk; Diefe ift im Allgenieinen gegen Mittags auf ihren höchfte Punkt, ſo wie wahrend eines Sturms; der Df. ma eine fehr wichtige Bemerkung für die Sicherheit der S fahrer, daß nehmlich das Waffer an feichter Stellen kaͤl⸗ ter ifi, als in Tiefen; fo daß man ftatt des Senfbley: das Thermometer biauchen Fan: Dr. D. fand imme daß in der Nähe der Küfte das Waffer um 2 Grad fü mar, als in offener See. Was die Temperatur der L betrifft, ſtand ihr niedrigfter Punkt mit dem Aufgang der Sonne in Verhaltnißz und der höchfte Punkt war ei die Mittagsfiunde; bey ganz ftiller Witterung aber war . höchfter Punkt wie. auf dem Lande, d.h. ſpaͤter, weil ſich die Wärme auf dem Schiffe anhäufte, wie fie es-auch am tan de thut. ' | 5 Sewell, von Veterinar⸗Collegio, meldet, daß er ein Heilungsart der Pferde erfunden habe, die am Borderfuß lahm find. Er bemerkt, daß fehr.fhöne Pferde, von zu großer Arbeit, oder von su großem Feuer, an einem Vor⸗ derfuße lahm, und dann als unheilbar weggeſchaft werben, Er dachte, diefer Zufall Einnte von den Nerven des, Fuße bey der Feſſel herruͤhren. Er verfuchte alfo den kranken Nerven ungefähr einen Zoll lang wegzuſchneiden mit gewoͤhn⸗ licher Vorſicht wegen Arterien-Verletzung uſp. Das Thier bekam ſogleich Linderung, und ward nachher vollig herge⸗ ſtellt. Auf dieſe Art hat’ er drey Pferde gaͤnzlich geheilt — Die Geſellſchaft vertagt ſich bis zum — 5. Jung. Abh. von Dr. Leach Cam. Britt: Mid, worinn einige Beobachtungen über eine neue Gippe [2] voh Steethieren aus der Gipye Ocythoe des Rafanesque, das oft die Schale des Nautilus bewohnt. J. Banks hatte vor Inngem bemerkt, daß diefes Thier ein Schmaroger Üff, aber diefe Meynung wurde erft feit der Ansruͤſtung nad) dem Congo entſchieden Man hat hierbey mehrere Schiffer bodtſchalen mit dem Fremdling darinn gefangen. Brachte men fie ins Wafler, fo gieng dag Thier, nach Art der Sprutte (Polypen) heraus, hieng fih an die Wand des Gefaͤßes und gieng nicht mehr in feine entlehnte Wohnung, [Das Thier alſo gar nicht befchrieben.) Der aͤchte Ein— wohner des Schiffsboots alfo noch immer unbefannt. — E, Home, über etwas gleiches: - Beobachtungen über die Art und Zeiten der Reproduction des Thic Das ie FT warn Bene —— Schalen des Nautilus amd de⸗ ——— und naͤhrt fich ziemlich wie die Weinberge: — dieſes letzten Thieres Re ine Aendrungen dem erſten Thier -ahnlic Weinbergeſchnecte, von der Groͤße ei⸗ ne cki ? wie Erbfel, in Eleinen weißen yäufihen , » rn „ungefähr 24 Tage bie zum Ausſchlie⸗ Er eine, vollkommene Parallele zwiſchen Eye: —5 Verwandlungen zweyer Thierflaffen en⸗ obgleich hoͤchſt unvoliſtaͤndigen Angaben fie af unter Ocytlioe das nämliche Thier vers Randen if, welches‘ man bieher als Achten Bewohner diefer -Schalen betrachtet. hat , und von welcher Meynung abzuge⸗ w ji —T ee gar nicht. veranlagt: find. teng, la nur —J daß man in ſolchen Scha⸗ mer nur fremde. ‚Zhiere gefunden haben follte, und dag ächte? Das i unmöglid. . Ziveptens folgt 5 icht aus der P Hofe Teak, daß eine Schnede noth⸗ — mi ihrer Er ver twachfen ſeyn muß. Die ein⸗ kleben uͤ erdieß alle nur fehr wenig darinn. Drit⸗ ens find die kammerigen Schalen (wie Nautilus) ausge — Thieren angehoͤrig, bewieſen durch Pe- Spirulea. _ Viertens hat Rumpf an dem Thier des aa Spischen abgebildet, welches in dem Loch er all FM Scheidwand fieekt. Fauͤnftens fordert der 2 a Kammern nothivendig, daß das Thier nicht mit ale verwachfen fey. Wie koͤnnte es ſonſt Die unte⸗ ee wverlaffen?] - x Herschel, über die Art der Vertheilung der Sir: teine im Raume. Bekanntlich haben die Aſtrono⸗ en n, fieben Klaſſen nach Werhältniß ihrer verfchiederen dustnde. aufgeſtellt, welche Uuterfchiede wahrfcheinlich nt en Entfernungen, herkommen. H. ſchlaͤgt nur vier ngen vor. a J betrachtet die Muthmaßung/, daß die Staͤrke Er yon. edem Stern ausgefttömten Lichtes fich umgekehrt wie dag Qudrat der Entfernung verhält, für wahrſchein⸗ lich, und sieht aus dieſem Gase ein Mittel, dag Licht gun " gerfchiedenen Sternen ju vergleichen, wovon er das Vers „fahren beſchreibt. Daraus folgt, daß der Abſtand des dem fe vn Auge fichtbaven Eleinfen Sternes zwölf Mal größer * 8 der eines Sternes erſter Größe. Er beſchreibt ins ein ne die Geftalt der Milhfirage und die Vertheilung ihr rer ine ve und findet Die Entfernung der meiften 900 . daß Be als die erfter Größe. Auch ſchließt er, onne und alle für ung fichtbaren Sterne, einen Theil 4. Milchfirafe ausmachen. An Ende ift die Milchſtraße Fe 8 beſonderes. ] ) in lesten. B. er Phil, Transact, über die Verbren⸗ und die Flamme yoraus fie befichen, Dr. J. R. Johnson , über zwey Gattungen Bfutegel, a und stagnalis, die er zu einer befondern Sippe macht, GIolliphonia [haben wir ſchon lang gethan in unf. Nat. Gelch. III, 2 ob mit Recht 1. und in den nördlichen Provinzen unter, dem der kannt find: fie leben unter fich in srdentlicher A—— Die von C. de Rumford geftifteten Gold- und Sil: . jeln erhielt. vom Paͤſ. und Rath H. Davy für feine, ‚238 W. Sewell über die Heilung eines Fußes, von dei ein Knochen gelitten hatte. - Pond Eönigl. Aftr. den Erfolg feiner Unterf. über die. Parallare der Fix⸗Sterne. Er zeigt, daß bey Anwendung aller von ihm früher mitgeteilten Vorſichtsmaßregeln man nichts auf die Parallare fchieben koͤnne, und fie ganz un: merklich fey- Home, Berbachtungen über die menfchlichen Magens drüfen, und über die Zufammenzichungen diefes Organs. [Die Bibl, univ, fest hinzu, eine muficalifche Frau bekam Erbrechen, menn fie fehr falfche Muſie hörte. Wenn mir beym Reinigen det rechten Ohrs das Trommelfell berühren, fo entfieht ein fo flarker Kitzel im KehlEopf, * wir eon⸗ eulſiviſch huſten muͤſſen.J Die Geſellſchaft nimmt Sommerferien. Afacifhe Gefellfhaft zu Calcutta. 1816. In einer der letztern Sitzungen der Aſiatiſchen Geſell⸗ ſchaft zu Caleutta erhielt fie mehreres Intereſſantes; uns ter anderm ein Reiſe⸗Tag⸗Buch des Hrn Traser zu den Quellen des Satlej und Jumena, und von day; durch eine anzichende, aber ſchwer zu —— re bis iu a Quellen: des Gange. j ur ‚Ein merkwuͤrdiges und ausfuͤhrliches Aeten ſtuͤck über verſchiedene Elaffen von Rändern und. Mördern, , ‚die im miträgigen Indien unter dem Namen Phanfes aren, uge 3* und durchſtreifen das Land truppweis unter dem eines Sir dars oder Anfuͤhrers. Dr. ——— - von Madras aus diefe Nachrichten. geliefert, „und - durch mehrere amtlihe Berichte aus dieſer Siegen. 2, Indien beftätigt ‚worden. | ON Dr. M’Kenzie von Madras hat der Geſellſchaft a here Befchreibungen über.die Meer+ Schlangen mi ne ty welche fich in -fehr großer Anzahl an den benachbarten Kür ſten zeigten; > fie ſcheinen fehr. giftig zu ſeyn, allein bie 4 nommenen Vorſichts⸗ Maßregeln zur Huͤlfsleiſtung ſchnelle Anwendung des Eau de Luce bey Biſſen, hab J mehreren ungluͤcklichen Ausgaͤngen vorgebeugt. no; Zwey Abh. wurden verlefen; eine über die —* — die bey der Krönung des Raja Colasızi an der Kuͤſte von Malabar beobachtet werden von Brown: eine andere, über mehrere alte, von Parthifchen Koͤnigen gefchlagene Schau- Münzen, ungefähr 250 Jahr vor der chriftlichen Zeitz „rechnung. Einige diefer Münzen find vom Dr. Robinson h der Belle — worden. Fe Home, über die Leßbaren] Schwalben⸗Neſter 2 ‚und über die Drüfen, melche den Mucus bereis 239 Denkſchriften der koͤniglichen Academie der Wiſſenſchaften zu Muͤn⸗ chen, für das Jahr 1811 und 12. München auf Koften der Academie 1812. 4 138. nebit Land: harte (die fehlt). ©. 48. 522 und 168. (Hieher Tafet drei nnd vier der Iſis.) Der Bayerifchen Academie gebührt das Lob, daß fie feit ihrer erneuten Wirkſamkeit alle andern in Deutfchland weit hinter fich zuruͤcklaͤzt, ſowohl in Thätigfeit der Mit: glieder, als auch in Wichtigkeit der Abhandlungen, — Ob⸗ ſchon nach unferer Ueberzeugung die Academieen nicht find und nicht leiſten, was fie ſollen und bey gehöriger Erz Eennung ihrer Idee Eonnten; fo darf man nicht läugnen, ohne ungerecht su feyn, daß bie Münchner das Mögliche thut ben der jetzigen Einrichtung aller N. Was die Parifer und Londner thun, kann freylich Eeine Deutfche j weit ein Sand, das Fein Meer hat, menigftens Feine Schifffarth, nicht mit der Welt in Verbindung fleht, und Fein Weltfiaat iſt; daher auch nicht fo die Wiſſenſchaft bereichern kann, wie dieſe Gluͤcklichen. Allein dagegen koͤnnen unfere Arcade: mien mehr ins Einzelne gehen, und Gegenfiande vorneh⸗ men, welche um uns liegen, wodurch das andere Feld bear⸗ eitet wird, was jene, von Fremdem reich, nicht beachten. Und diefes iſt befonders in den zwey vorliegenden Bänden deſchehen. — Wenn wir manche Abb. ‚Scharf durchnehmen, fo geſchieht das aus Pflicht für die Wiffenfchaft, und ges maͤß unferer Weberzeugung, daß nach der bisher befolgten wWweyſchulterigen Beurtheilungsmanier, Die weder lau noch warnt; weder geſtochen noch gehauen iſt der Zweck nicht eicht wird / den die Kritik erreichen ſoll; nehmlich ven den Schriftſtellern beachtet zu werden. Vergeblich wollen "ir anmal unſere Worte wicht verlieren. Such thut es böchfte Notb , daß Ach Dentfhland gewöhne, die Wahrheit au hören. Wie wenig unfere Volksgenoſſen fih darein zu finden wiffen, zeigt anfere Prehfrenheit; die gegen die engl. und frang. nur ſchuͤchtern benutzt wird. Während Jeder fchrept, sieht über die Minifter und Großen ins, will auch nicht der mindeſte Privatmann dulten, daß nur etwas ge- fchrieben wird, mas ihm nur von Ferne Schaden zu brin⸗ gen feinen kann. Jeder Michel meynt, um ſeinentwillen follte die Preßfreyheit fill ſtehen; gegen Fuͤrſten aber ſoll⸗ se fie freyes Spiel haben. Darum ift es nöthig, daf un: fer Publicum vorerſt durch ſcharfe fitterarifche Kritiken ger woͤhnt werde, Härteres zu ‚ertragen, damit es dann auch, uud mit ihm die Regierungen dulten lerne, daß man Handlun: - ‚gen tadelt, die fo wenig Ta-bu find, ale Schriften: Furz, das muß fchlechterdings errungen werden, dag man Wahrheit, alle Wahrheit Tagen dürfe, und über die geiftigen Er: Jeugniſſe der Menſchen urtheilen, was Jedem beliebt. RNur die rechtlichen und moraliſchen Verhaͤltniſſe muͤſſen nicht der Willkuͤhr Preis gegeben ſeyn. — — nn DIN Gefhiähte der KHerdenie 1511 und’ı2, 6. Cchlid tegroll „‚S.1—48. enfhält viele Bereicherungen an Büc und Naturelien, und zeugt von großer Thaͤtigkeit an d Academic, fowohl durch die vielen eingeſchickten und da ber berichteten Abh. lwarum ſchickt ung niemand Berichte zu? Sollen denn immer nur die Frenzofe Engländer in die Welt Eommen?]; als durch die be Schriften und Abh. vieler Mitglieder. In unſerem plar ift vorgeheftet: Andenten an den Graven Toͤrrin Seefeld und an Krenner S. 1—ı2, Lebensgeſch. und Ve ihrer Schriften. Dann folgen die Abi. - Elaffe der Mathematif und der Phifik. ©. 3.1. &. Schrank, uͤber die Priefileyifhe grüne Ma- terie . Prieſtley brachte die grüne Materie, welche ſich ſtehenden Waſſer, in Flaſchen udgl. abſetzt, zuerſt in Ru weil fie Sauerſtoffgas entwickelt [das nach Schr. auch in dem bekannten Werfuche von Numford nicht aus der Sei⸗ de 2e., fondern ang fein gertheilter ar. Mat. gefommen fehl Forfter hält fie für Conferva (Lepraria) botrytis, Se- nebier für Hallers Conf. cespitofa ſilis rectis undi- que divergentibus, alfo Linne$ C. fontinalis, Singen: bouf für Anhäufungen von Snfufionsthierchen. Es gibt wirklich grüne Subſtanzen, welche zum Thierreich gehören, und find: Ab — 1. Vibrio vegetalis, aber nicht fo haͤufig, daß davon das Wafler grün würde. re DE 2. Berfchiedene Oscilfatoriae, die entfehieden Thiere find, und zu Vibrio gehören, bededfen in Menge den Bo— den im Waffer, und machen ihn grün. — 5. Cercaria viridis, wovon oft die Oberflaͤche ſtehen⸗ der Waffer ganz grün wird, und ift das Th., von dem Fontana Sauerſtoffgas erhalten haben will. \ 4. Enchelys Pulvisculus, mit Wafferlinfen, färbt*das x Waſſer nicht grün, aber die Taffen, mworinn diefes fteht. 5. Vibrio Lunula, nicht in grün farbender Menge, nicht in Aufguͤſſen. hir - 6. Vovlox Globator, ebenfo; auch fo V. Punetum, Granulum, Morum, 2 10. Goninm pectorale; färbt felten grün, nur im fürftlichen Aufgüffen ldoch, wic oft haben wir ed gefehen!) 11. Linza pruniformis, Sprengels Coccochloris flag- nina, wahrfcheintih Webers Tremella pruniformis; eis gelbe Kugel, worinn grüne Thierchen [Stentores] Alle diefe Dinge find nicht die grüne Priefileyifche Mar terie; fondern diefe ift ein Conferva und ein Lepraria, C bullosa, von Ingenh. unrichtig C rivuläris, von Senebier unrichtig C fontinalis, ift Feine Gattung, ſondern ein Haufen Gattungen der Eippe Conjugata, melde ſich auch fo verfilgen, daR fie als cine Watte an die — fi des Waflers fleigen, und da ſchmutzig gelb werden. D ift Prieſtleys und Genebiers gr. M. — Die von Ingenh. iſt Lepraria infufionum (Ufteris Annal. IX. 4), diefe törnerrig, jene fädig; geben nicht in einander über, mie Pulverariae in Parmeliae, wie Byllus velutina in Conf, v. und crispabilis, was Schr, durch viele genaue Beob⸗ achtungen beweist. 241 A Dann seigter auch durch fehr gruͤndliche Kritik anderer tungen befonderd von Ingenh., R. Treviranus, I. U. Scherer, Girod- Chanmwans, daß die gr. Mat. nicht in Thiere übergehe. Das mag ſeyn; aber daß deßhalb fich enfioffe ‚nicht in Thiere, und Thierſtoffe nicht in verwandeln Fönnten, folgt Eeineswegd; noch wer niger daß es Fein Pflanzenthier geben Fönne, oder. daß bier fer Ausdruck gar ein Widerfpruch fey. In dem Sinne, wie es Schr. mennt, mag das wohl ſeyn, nehmlich dag Thier und Pflanze gleihfam identificiert waren; nicht aber in dem, den wir in unferer Naturphil. und Naturgefchichte aufgeftellt haben, nehmlich daß die Pflanzenthiere wirklich ihrem Stengel nad wachſen wie Pflanze; daß aber die Blüthen wink. Bewegung erhalten und fih dann felbft n, wozu ſchon die Srritabilität der Staubfaden kom⸗ men möchte. Die Sertularien find Pflanzen, die als Thiere erblühen. — Bimria, 's Die füdige gr. M. gehört unbegweifelt zu den Eonfers ven, die Eörnige aber befteht eigentlich aus Kalkkörnern, auf denen nur ein grüner Ueberzug iſt, und. gehört daher 40 den Pulverarien. Rebenbey fey es gefagt, ift Schr. ein großer Feind der 3 io aequivoca, und glaubt die Analogie widerfpreche ihr. Aber lieber Gott! woher find denn die erſten Infuforien entfianden? Sie waren doch wohl früher erfchaffen, als die Henne oder das Ey. Damit lapt fich alfo nichts widerle⸗ gen. Gewiß iſt ed, daß die-organifche Welt per gen. 'ae- ———— iſt; warum ſoll es nun ein Widerſpruch n wenn dieſes auf den niederſten Stuffen wie dort, noch gefchieht? Uebrigens verdient Schr. für dieſe Abh. allen Dank, da er die Sache fo klar aus einander geſetzt hat. Im folgenden Band, vom Jahr 1813 ſchloß der Vfr di ——— mit Abbildungen und Beſchreibungen anderer der rieſtl. gr. Materie aͤhnlichen Stoffe v. ©, 3 —24. (Dergl. Iſis Taf. 4.) * Oscillatoria: gehört ind Thierreich, und dazu Vibrio Bacillus [nicht Bacillaria f. unf. 3001, I. 36), V. Filaria und v. D. 5. Müller Fig. 1. — 3. T. II. in Berl, Gef. - Schr. IV.—Vaucher hat fie erft abgefundert, mehrere entz ‚deckt, wozu bier Schr. noch zwey neue bringt. "4.0. stercorea; grün, halbdurchfcheinig, fehr lang, gedrückt, Enden fiumpflich, gleich; Breite doppelte Gelenk⸗ nge- In Miſtjauche als grüner Schlanim. Dreymal fo - lang als ein Näderkhier, erſcheint unter einem Micro: feop nur wie ein Hanr in der Dice und doch wie zwey Zoll in der Fänge, Frümmen nue wenig, verfchlingen fich in Kettenform 3.1. 5-3, oder ale Bündel, 3.6, auch wie ein Gebüfh 3.7 nad dem Suchglas. ih durch Duertbeilung. Achnelt O. Princeps, Adanso- ni u. viridis, 2 2. O. rivularis; fehr fang, verwickelt, weiß; Ringe faft weymal fo lang als die; Enden abgefingelt. In Auf- guß von Fontinalis antipyrerica: in grüner Materie, die als Ulva Vauch. fih an jenes Moos anfestes Wie V. Bacillus, aber zahlreicher, Länger; Deutlich gegliedert, aͤu⸗ Berft langſam beweglich, kaum fortſchreitend. Fig 8,9. fig ibis. Heft, ©. „ die alle gerfireut ſtehen. Vervielfaͤltigen 248 - Untergetäudte Schimmer, 3. Mucor imperceptibilis; unter Waffer, in Wat bereinigt; Struͤnke ziemlich einfach, kaum —* ein eg sad) wahrnehmbare runde Köpfchen, unter allen am Klein: Er Sig. ve en fih bey Bewegung wie Wolle . Iyccc, uf, Zweigen von Geidelba i i Waſſer maceriert. RN 2. M. spinosus; unter Waller, -äftig, fa ig/ - ” —R abli 4 halbdurchſcheinig Aeſte ſpitzig oder Kugeltragend, gig. ag Wie M. Aspergillus Eleiner, fehr haufig auf macerirten Baumjmweigen, fehr groß und wie ein Wald auf Fleiſch unter Waffer in dunfeln Stuben, wie auf der Anstomie, 4 Conferva bullosa ift die Pr. gr. Materie; iſt aber die Sippe Conj - . . ala, beſſer Jugalis; einfache Confervenfaͤden, die ſich — tenwarzen verbinden, daß ein Filz auf ſtehenden Waſſern ent⸗ ſteht, in deſſen Maſchen noch eine gallertartige Maſſe, Ul- va Vauch. if. 1. I. Physicorum; jartſte Haarfaͤden, ausgefüllt: Scheidewände Faum merklich, 2 mal länger alg vie dose bul. in Römers Arch. IH, ©. 11. In Aufgüffen die ge: meinfte Art, der größte Theil der fähigen grünen Materie. 2, I. porticalis,, Conf. quinina enthaͤlt Koͤrner in Schneckenlinien wie abwechſelnde VA ausſehend. In lang⸗ ſamen Baͤchen. —* 3. I. Princeps, Conf, decimina, N, Acta Petr. nr. 5 * — ne voll Koͤrner, faſt leer zeigen fich freujende neckenlinien wie 4 >, größte Gattung, chattigen Graͤben. ———— 41. lemnophila, $. 105 eine Menge Spiralen E Bürzeln der Wafleslüfen, Chartransia, Prolifers 2 infusoria; Propagines pfriemig; unter fpisigem Winkel. > Vaucheria, Ulva Vauch. (dag beffer den Geeflangen) ; gallertarfige Maffe, jung aus Körnern zuſammen geronnen, 2 * Die Ulva zwifchen C. builosa ge. — V. microscopiea; kuglichte, durchfic ti Membran, mit dunklen Koͤrnern zu — — ara e Streitet wieder viel gegen Generatio aeg. — wozu? die Sache ift abgethan. ©. zı. II. Gattungen der Geckonen, kritiſch v. J G. Schneider. Ihre Geſchichte in f. Specim, Eh Amphib, 1792. 4. Zuerft der Begriff ausführlich. Ano- * * —5 hat auch die Zehenblaͤtter am letzten ied / weiche ſonſt ab. Hauptgatt. Lac, principalis, da- zu L. bullaris, SITE EN Es werden 18 Gattungen anfgeführt. I. Abth. G. mit runden Schwanz. 1. G. Stellio Gecko, Lac, G., Galeotes, : Ascalobates Dandins G. & gouttelettes blanches, t,49. Bech ein Lacepede II, 153. auch gefledter G, * di; 2 6. St, bifureifer, Lac, unistwiata Shaw N. M. 89. Bechſt. UI: 305. t, 8f. 3, Daud, IV, 50, 156. Bullet, .. des Science, IIAn, 36. f. 3. a, b, 5 ©. Surinemifiher G., Daud, IV, 126, 4 6. St. perfoliarıs abgeb, t.a fig. 2, Geckotte Bechſt. II. 164, 300, Lacerta squalida Herm. Comment, ad, tab, aflin, 251, Obs, meet: 266, Daud, IV. 134. 1 2 * II. Abth. G. mit plattem Schwanz; naͤhern ſich ben Sala— wandern, einige den Chamaeleonen. 5. St.muricatus, » L.' mauritänica, Bechfl. II. 297, Daud, IV. 155, der Tockey aus Siam in Perraulidg Mem, u. Turpin Hist. etc. de Siam I, 312, in Stalien Tarantola (Brüinnich fpolia mar. adız 95), Lucerta verminara (Paolı de la relig, etc, 1771. abgeb.), Geckotte in Ann, du Mus, I, 358. 6. ©. fascicularis Dand, IV. 144., vielleicht Tarente. 7. G. tmberculofus Daud, IV, 158. ' ‘8. St. chinensis, Bechſt. II, 305., in Ehamneleon. 9. Lac, Tjitja, Verensk Acad, 1804. 197. f. V, auf Sa: v9, wie Chamäl, 10, St. platyurus, abg. Taf. 1. f. 5. a1. G. St, fimbriatus, Bechſt. II. 168: t. 14. £, 4. Daud, IV. 160. t. 52, Berlin. Mas. 3 Jahrg. 266. Fig. ı2, G. St, tetradactylus, Bechft. II. 292, Daud. IV. 176, Sarroube, 35, ©. St, crifiatus, L. caudiverbera, Bechſt. I, 447. III, Abth. Unbeftimmte Arten. 34. ©. Lac. Sputator, Bechſt. III, 147 1.13 fr, 2. 15, G. Lac, Geitje, Bechfl. II. 309 t, 23 f. 2. 25. G, St. L, zurcica, Bechſt. I. 87 u 6,f.2, L, lensis ? 17. G. St. Phylluxus, Bechſt. IL. 307. t. 23. £. ‚Ann, du Mus, IV. ıgr, Geckoides Peron Xeife I. 358. 18, Brafilifcher G., Bechſt. II. 110, Zıo. Alle find ziemlich ausführlich befchrieben. Don der Lebensart weiß man leider wenig. Wir wünfchten nur zu erfahren, ob die welche an feuchten Drten oder gar im Waſſer leben, fih aus Laich entwickeln. Bon der gen. Batt. wiffen wir, daß fie ihre Eyer in Mauerlöcher udgl. alfo ins Trockene legt, und alfo nicht in die Sippſchaft der Molche gehört, wohin wir fie in unſ. NG. geſtellt baben. ©. 7r. IH. Fiſche an Japan, Weichthiere an Brafilien lebendig von Tilefius. — Die. Abbildungen fehr fchon, ausgemalt. 1. Ostxacion nasutus, tab.2f.1. — 37 hexagonus, fchwed. Abh. XT. 1790. 106, nagen Wie Tetrodon u. Scarus Geeigel, Seeſterne udgl. 2 Ericius cataphractus, tat. 3 £, ı— 4, Sich Sf. Taf. 3. Monocenutris carinataBl,, Gasterost, japonicus, Sci- aena cataphr. Thunb, Dil. hat ihn zuerſt lebendig gehabt; beichrieben ift er ſchon in Bloch Syft, Piscum ed, Schneider, in Harlemer Verhandl., und in Stockholmer Aeten. Kein [4/1], platt und breit wie ein Choetodon, Leib gepanzert, und mit vantenformigen Schildern oder kno⸗ chenharten, f facheiigen Schuppen belegt, uͤberhaupt der ganz ae Seib fo rauch wie eine Buͤrſte oder Diſtel. Die Schup⸗ pen (Fig. 2, 3) groß, Oberflache ſtrahlig gerippt, in der Mitte ein Stachel, liegen gewoͤlbt auf einander. wie die Blätter eined Tannzapfens; daher nennen ihn die Japa— uer Tifenfiſch, Maifkafa-orbo, Der gepanzerte Kopf bie nnd da durchbrochen, gleichſam mit durchfcheinigen Fen- fern verfehen wie eine Laterne ſwas ?). Gtatt der Bauchfloffen zwey fiarfe, bewegliche Stacheln, welche, wenn fie ficb aufrichten, vet und unbeweglich in der Quere ſtehen. ura- Statt der sondern Ruͤkzen Joſſe dreh laͤngere und drey Fürtere Stacheln, die ebenfalls, wenn fie fich ang der tiefen Ruͤ furche in die Höhe richten, die Stellung eines Andreas⸗ Krenges annehmen, oder fich mie fpanifche Neiter durch⸗ kreuzen. In der Ruͤckenfurche find fie an eine veſte Sch kreuzweis engelenft, und legen fich, gleich den drey Schen⸗ keln eines Meßtiſches, in die Furche zuſammen, wann die Sehne nachlaͤßt, ſpringen aber hervor, wann fie ange: ſpannt wird, was in der Willführ des Thiers fieht. Jedes Gelenk dieſer Stacheln beſchreibt einen rechten Winkel, und iſt mit einem Einſchnitte verſehen, in welchen, wenn fich der Stachel aufgerichtet hat, eine feharfe Kante in der Kückenfurche unterhalb der Sehne einfchlägt, und wie ein Helmkegel wirkt, fo, daß fich der Stachel nicht wieder zu⸗ ruͤckbiegen läßt, ſondern ſteif und unbeweglich veſt ſteht, big er durch die ſchlappe Sehne aus der ſcharfen Kantke zuruͤckgezogen oder wieder heraus gehoben wird (CE. 4): (Woͤrtlich; wer wird klug aus dieſer Beſchreibung ?2). Dier fer Fiſch unterſcheidet fich von allen durch die Kreuzſtellung der Ruͤckenſtacheln und die Querſtellung der Bauchſtacheln⸗ Haut purpern wird am Rand der Schuppen ſichtbar und ſaͤumet fie purpern. Kann nicht fuͤglich von einem Hay ohne Verlegung des Rachens verfhlungen werden, Zugleich erfährt man, daß. Zil. eine Sap. Fauna heftweife. heraus ⸗ geben will. N Weiter Fein Wort, ungeachtet er fo — daß er al⸗ lein den Fiſch lebendig zu beobachten Gelegenheit gehabt: Wir wollen nicht von den Darmanhängen, der Harnblafe udgl. reden, fogar hat er die Schminmblafe vergeffen, die Kiemendeckel und firahlen, die Strahlen in allen Floſſen, die, Kopffnschen, Zunge, Augenfarbe, Naslächer, ja bey Gott die Zähne. fchreiben? Thut es nicht höchfte Noch, das diefer Daun fih einen Leiter und Eraminator wähle? 3. Prionofioma, Taf. 5. Fig. 6. [Ein Weichthier] bey der Inſel Et. Entyarina an Brafilien im Fluthmart wie Haſelnuß, aus der 7—8 Heine Waſſerſtrahlen $. 6. in einer Neihe, wie ein Springbrunnen hervorquollen, war an ein Stiuf Gorgonia gemarhfen F. 5. 108 fich Inngfant zu⸗ ſammen; Schale dicht und zaͤh mie Leder, braunroth, aus Laͤngs- und Kreisfaſern, die musculoͤs. Die Mündung ein Spalt mit gezaͤhntem, wulſtigem Rand, daher ſcheinbar eine. Reihe Locher, woraus das Waſſer kam Fig. 7.83 Dieſe öffneten fich willkuͤhrlich. Cängsfihnitt nach der Muͤn⸗ dung geist einen Beutel, worinn ſechseckige ſenkrechte Zellen faſt wie der Bienen. Inneres nicht wie bey Ascir diis, ſondern wie bey Fodiis, Die Zellen in drey Stock werfen, mit gelblicher Gallert einzelnen kleinen Koͤr⸗ nern ausgefuͤllt Fig. 85 Querſchnitt 9, beyde vertrocknet, daher die Zellen vielleicht ſechsſeitig. hart wie Fluͤgeldecken. Fodia hat eine Scheidwand in die Quereſund Länge, durch die auch eine Mündung, und einen Magen, was hier fehlt. Pr, ſteht zwiſchen F, und Ascidia, Pr. Corpus fixum, tereriusculum , ventricosum, intus gelatinoso - kellulosum, vagina coriacea pie fissa inclusum, Pr. brasiliensis; fubrufa, glabra, vagina coriaceo- musculosa, fubglobofo - elliptica, Buperius fissura crena* ta bians, inferius bası fixa, a Heißt das nicht, wie ein Stuͤmper bez Die Hülle jert 245° - Fangen, Sermon Über: die dunkle Natur fo einfacher Thiere. Wir halten dieſes Produet auch für nichts anderes als. Ldaich, wie Synonicum. Vielleicht ſchließt ſich auch Aley- on. aiumillare hier an. Man redet ja doch vor Quallen⸗ Evyerſtoͤcken. Hat denn noch niemand den Laich geſehen? Zum Schluſſe erhalten wir in 10 Zeilen etwas über Pennatula reniformisZaf 3 Fig. 1—5 3. ſchoͤn abgebildet. Daß fie nicht angewachfen ſey, fondern mit der Scheibe auf dem Waſſerſpiegel ſchwimme / wobey fich der Stiel vder Schwanz wie ein Regenwurm kruͤmme iſt alles was wir erfahren. Renilla, eigene Sippe nachunſ. Zool IIL.1.106 ] Uns duͤnkt aus dem Knoten Fig. 2, daß dieſes Thier den Alcyonien ganz nah ſtehe. Dieſe Knoten find doch wohl die Polypen ? Was gäbe es aber da zu fragen. Möchs te doch der Vrf. ſich angewoͤhnen, genau und ordents _ Lich zu befchreiben, und die Sache nicht: durd) einen: Hauz fen uunuͤtzer Nebenbeohachtungen verwirren oder, was noch ſchlimmer ifi, das Beſte und meiſte darüber gar ver⸗ geſſen. “4 Aplysſsia tigrina vel maculata Brasiliensis [glaubt man nicht Sebam zu hoͤren?], Tiger⸗Guttel, Taf. 4 Fig. 6—8. Eyer vergr. 9. [Die Abbildungen find, ungeachtet fie ängftlich genau und ſchoͤn ausgemalt, doch fo unnaturhiz ſtoriſch/ daß wir fie nicht wollen nachftechen laſſen.] An St. Catharina, fehr ſchoͤn gefärbt, ſchlank, Größe wie depilans, Friecht langfam im Sand, foll auch ſchwim⸗ men, fiheinbar 4 Fühler, die 2 vordern aber mie Hautlap⸗ pen, gibt gereist eine braunrothe, übelviechende Fluͤſſigkeit son fih, -Rückenfchale unter der Haut. Der’ Laich beſteht aus langen Eyerfäden. Das if die gante Ausbeute von drey Seiten! FSortſetzung im Band für 1313. II1. ©. 31.— "5. Eschara ambignat. 3. Fig. 1—4; weich lalſo Flustra], ſchluͤpfrig, haͤutig, gelblichgrͤn, Subſtanz und Schein wie Blatttang, Wedel flach, zweyreihig, gablig, bogig, Zel— len laͤnglich, faſt walzig, Muͤndungen knospentragend. “In Inſel Rotonas bey St“ Catharina mit Fucus Abies mari- ‚na, in großer Menge, wo feltner Tucus heteroclytus, muri- catus, lumbricalis, ceranoides, pinastroides, muscoi- des, lichenoides, syqammarius, eiliatus. Taͤuſchend wie Fucus, fehr Elein 4 1., wie Gebüfch. Zellen nur durchs Suchglas firhtbar, in jeder cin deutlicher Polhp oder ein Ey. Zwey Wartetäten. a. Blätter und Aeſte ſchmal, Zellen gegerüber, b. SI. u. Aefte breit, Zellen abwechfelnd. “6. Corallina bicolor $.5—7, fübulosa, rugosa, fra- gilis; gablig, fandig, Aeſte ungegliedert, mit Stichen, gruͤn, Enden rofen, röhrig, todt zufammen gefallen. Friſch aͤußerſt biegſam, hautig, Enden gallertartig, trocken aber kalkig und fpröd, fehon oben roth, unten grün, einzelne Eleine Poren, Fein Polyp zu entdeden. [Die ungegliederz een ©, find zu trennen. Den Milleporen fiehen fie ſehr nah, noch näher den Nulliporen; am Ende nichtd andres ) 07. Eschara ſwelch ein Dircheinander!J obtecta Taf. 4. Big. 1-35 Ueherzug, fteinicht, Mac, Mündungen rund, glatt, lippig, in Quincunx, uͤberall voll Stiche, Bellen ſenk⸗ recht, Eugelicht, bis an die Lippen der Mündungen unter: einem Siebblatt verborgen. Ebenda auf Fucus, Schnecken⸗ fhalen (X. nenne fie nicht, nach der Abb, iſt es doch wie OR ——— Bi Nach folder Charaeterifitfolge nichts mehr, als ein 248 Bueinum patulum]. Aehnlich Esch. fäseialis, noch mehr Pallasii in Molls Taf. 3. Fig 13. 8. E stellata s. astroidea ſwozu zwey Namen ?]; ue berzug, haͤutig, Zellen ſenkrecht, kugelig, Muͤndungen rund, Rand ſternfoͤrmig ausgeſchnitten, mit @ Strahlen. Thies: achtſtrahlige Hydra mit erweiterter Epeiferöhre, ſehr hurtig, wirbelt· Ebenda auch auf Strombis [die T. Epindeln! nennt], Buccinis und Mwicibus [die er gar Meerſchne⸗ den! tauft. Es if in der That einmal der Mühe werth zu hören, mie T. erzählt. „Bey der großen Menge von auggemorfer nen Schalthieren und! Schneden: Gehaͤuſen am Seeſtrau⸗ de des Kirchfpield St. Miguel in Brafilien fanden ſich auch. hier und da einige Eyerftöce I!fo nennt er die Ener: haufen) von Spindeln! (Strombus), Kinkhoͤrneru (Buc« cinum) und Meerfchneden!! CMurex), die ich jedesmal mit Begierde auflas und unterſuchte, in der Hoffrung- daß es mir vielleicht gelingen Fornte, durch Die genaue Unterſuchung derfelben einige Raͤthſel und Geheinniffe der Fortpflanzungsweiſe diefer in einem für Die Naturforſcher unguganglihen!! Medium Iebenden Thiere in entdecen. Sch fand aber. nicht das, mas ich beabfihtigte [warum nicht? Die Eyer, nad) der Abb. von einem Buccinum wie undatum, waren ja frifh!], . wie mir dieß nur zu oft su begegnen pflegt [das weiß der Himmel!) etwas aanz anderes, namlich eine neue Geerinde udgl. Sicht ers dig, fondern haͤutig lalſo Flustra]. Die 8 Zellenſtrahlen fohliefen fih, wann fid) der Polpp eingezogen hat... Die ' Eyerhaufen hangen an Gorgonia Placomus ydgl. 9. Fucus paradoxus, Tab. 5. 5. 1— 4; jertheilt, Stengel gebogen aftig, Aefte einfach, Blätter in Menge, umfaffend, langlich, eyfoͤrmlich, ziegelartig, querruniich, fchoticht. Ebenda, weicht fehr ab, ſieht aus wie Eyerhülfe von Meerſchnecken, doch nicht hornartig, fondern haͤutig, aeld, aus der Gtammröhre geht ein Kanal in jedes einjelne Blatt In. Schote] über, und theilt fich denfelben durch 4 bis 5 parallele -Querröhren, welche im trockenen Zufande die Runzeln oder Duerfalten der Schote bilden, mit, an deren Enden Körner find, ahnlich den Ovariis der Sertularia Pluma (Ellis VII. B,) hoch. . 10. Conferya rufa T. 58.5 —85 geſiedert, durch⸗ feheinig, töthlich, ſtachelicht; Stengel afig, Aefte und Zwei⸗ ge abwechielnd, ‚aufrecht, parallel, Glieder fehr kurz, bau— chig, hie und da mit dunklern Kuͤgelchen angefüllt. Ebenda. 3 hoch. — Weiter nichts. Iſt doch wohl ein Corallina,] : &. 69, IV. Ornithocephalus autiquus 9. Sommer: ring. [Des fonderbare im Sohlenhofer Mergelfchiefer vers feinerte Thier mit den ungehenren - Fittichen, dad Cuvier Prerodaetylus genannt und zu den Eydechſen geſtellt.J Taf V—VII Gelefen Dee. 1810. — Hieher Taf, 4. Collini erklärt diefes Gerippe (Acta. Ac. Theod. Palar, V. 1789 für einen Fiſch, Cuvier für einen fliegenden Lurch (Extrait d’un ouvrage'sur 1, Especes de Quadrıı- pedes, dont on a trouve les offemens ect An 9 (1801) 4 [fennen wir nichts er hat ed auch in Ann, du Mus, Vol, XIH. 1809, dafür erklärt, es aber in feinen Regne animal 1817 weggelaffen], Blumenbach für einen Schwim⸗ 16 47 sogel LH. d. NG. 7. Aufl. 1803 und’ gte A. go Soͤm⸗ gerrins hier im Jahr 1810 für ein Sängthier. Zuerft berichtiget er Collinis Befchreibung von ©. 29-1044. befchreibt dann das Driginal vergleichend, und ſucht es herjuftellen, - wie es in der Natur geweſen feyn mag. Taf. VI. Das Thier war nur 10l# zul Tang, nad) ©. nad) uns ansgewachfen, megen Spuren von Sinorpelanfagen und Ztifchenfnorpeln, an den 14 Schwanzwirbeln. Fußwurzeln und Knieſcheiben fehlten defhalb. Es liegt gequetfcht zwi⸗ Then den Steinen; daher vieles verfchoben, befonders die Kippen N, 2, 3) die von ©. dafür ausgegebenen 3 Bruft- Beinftüde G X Y Lunbegreiflich], die Beckenknochen LM N, Schulterblaͤtter I zwiſchen linkem Schlüffelbein ı und dem linken Oberarm 2, Hirnſchale B, Unterkiefer ET. Kiefer fehr lang, grad, voll pfriemiger, etwas ruckgebogner, gleichförmiger Zähne, von denen ©. glaubt, daß fie denen der meiſten Sängthiere ähnelten, was wir nicht finden, wenn ir die Delphine ausnehmen. C. gibt ihm nur 6, S. 7 Hals wir⸗ bel, welches die algemeine Zahl bey Säugthieren if, u. mas ung auch wahrſcheinlich vorkommt. Schwanz HR nür 9l., Born nur vier Zehen mit dem Flugfinger, Flugweite 1 8. Schluͤſſelbeiner 1,1, Oberarme 2,2, Vorderarme 3,3, Fingerglie: der 4, 5, 6, 7, Schenkel N, Schienbein O, Sitzbein M, Schambein L, rechter Schenkel T, rechtes & chienbein U; linker Fuß P, rechter R, der aus vier Mittelfnochen und 11 Zehengliedern Beficht [3, 3, 3, 2 vier rechte Vorder⸗ jehen 8. Die Ringe wiſchen einigen Zchengliedern en nur Knochenanſaͤtze, Y drittes oder letztes Bruftbein, X zweytes Bruſtbein Cnach C. ein Schluͤſſelbein). In ©. pbild. ſeyen ik die breiten Schulterblätter, 1 m. Schlüf- elbeiner, n o Dberarme, p q Unterarme, x st u Flugfin⸗ ger fat zweymal folang als Rumpf, vw x drey Eurie Singer. Iſt Fein Vogel wegen Zähnen, Schwanz, Klauen hinz. ten, langem Fittichinschen, Zahl und Geftalt der Hals: wirbel, Bruſtbau Chauptfächlich wegen getheiltem Brufts bein.!J, Breite der Schulterbätter. Hat auch mit Lurchen nichte Aehnliches, aufer etwa die mit einformigen Zähnen beſetzten Kiefer. Dieſes mögen wir nicht zugeben.) Die Hauptpunfte aus der Vergl. mit der fliegenden Eydechſe find, dag dort nur ein Vorderarmknochen if, und hinten das Wadenbein fehlt, wie bey Fledermäufen, und nur drey Zehenglicder da find, der Rumpf kurz, dick, Schwan fehr duͤnn und abgeſetzt. -S. erklärt eg nun für eine beſondere Sippe der Fle—⸗ dermäufe, Er findet feinen einzigen überzänligen Knochen, als den länglichen zwiſchen den Schulterblärtern, und fragt ob nicht vieleicht der Mantelfittichen CCephalotes) f. unf. R.G. IM. 2.985 einen ahnl. habe; verglichen mit Gerip⸗ pen von Fledermaͤuſen kommt ihm die Achnlichkeit unver kennbar entgegen , die lange Schnabelform finde fi auch - hey Ornithoyhynchus und Echidna (Tachyglossus) [aber ‚ganz andere], die Geſtalt der Fledermäusföpfe fen man⸗ nichfaltig Laber duch bey weiten Feiner fo lang und rahn wie hier], Pteropus minimus habe bey einem nur 3744 langen Leib, eine 2“4. Zunge, demnach verhältnigmäßige Kiefer [folgt keineswegs, Chamäleon, Myrmecophaga)ı die diclen Zähne, oben 2 z 31, unten 2 229 brauche. einen men. a TV 9 nicht irre su machen, weil Pallas bargerhanı dap die 3. —. der Fl. wenigſtens auf fechsfache Art verfehieden ſeyen. [Diefes ift nun leider der fehwächfte Grund, und wir wun⸗ dern ung, wie ein ©. auf folche weite, unbeſtimmte Angaz ben hin einige Befriedigung gründen koͤnne. Die Manz nichfaltigfeiten der Fledvermänszsähne find bekannt; fie ber’ fiehen in der wechfelnden Zahl der Schneidzaͤhne vortuͤglich; Berfchiedenheit der Bacenzähne gibtd nur 2 (Pteropus' weicht ab); allein eine Gleichformigkeir aller Zähne, oder gar die Zahl 19 auf jeder Seite iſt bey Fi. unerhört und. unerglaubt. Collini hatte daher allerdings Recht, bloß deßwegen die Achnl. diefes Thiers mit den Fledermänfen ſchnurſtracks zu verworfen. Wo ift auch die Fledermaus, de- ren Kopf für ſich, deren Hals für ſich die ungeheure Lanz ge hätten, daß jie den Leib überträfen, wie hier), Bruft und Becken undeutlich [dag aber mehr als neun Rippenz paare vorhanden find, ſcheint unzweifelhaft, auch gibt ©. _ fpäter 15—16 iu), der Schwanz aus neun Wirbeln, dinn und abgefest [diefer Schwan; iſt allerdings mehr wie bey) Sledermäufen als Eydechfen), Hinterfüße wie bey Flederm.y außer nur vier Zehen Lfhlimmj, auch find die vier Mittel fußfnochen länger als die einzelnen Zebenglieder, bey Fled umgekehrt Lfchlimmm, Nagelglieder aber in beyden gleich, vorn breite Schulterblätter ik [wenn], mächtige Schluͤſſel⸗ beiner [2J" lim 20.7: der verlängerte Cdoppelt der Rumpf) Zinger hat vier Glieder Lit das denn auch fo bey Filed. 2), dabey nur drey Eurge Finger mit Klauen v w x. [Die abweichende Zahl der Zehen. in anderem Ordnungen kann bier nicht angerufen werden, da bier nicht bloß nur vier Zehen find, fondern auch nur ein Slugfinger, der dazu uw Slieder bat.] Die Mafe gibt ©. an der ideal —— Abbild Tafel VI. fo an: Kopf 4“ Liz Unterkiefer 374, Hals 3, jedes der 5 untern Wirbel etwa 2/,. Die. zwey erſten zus fannmen nur 740, Rumpf vergeffen, bis Schwanzrübe kuͤr⸗ zer als Hals, Schwanz 9“, ein Schlüfelbein Oberarm] 1’, Dberarm [Rord.] a2’, Nro. 3, 17’, Slugfinger 21, 20, 16, 13/11 uf. faſt 6°), hinten Schenkel 15/4, Schien⸗ Hein 22!! Fuß 1 Dorderfinger all Kommt Pteropus minimus am nächften. Ornithocephaius; Caput ob maxillarum longitudinem trunco longius, Collum longitudine trunci, \ Digiti ↄxtremitatum inferiorum et superiorum qua- tuor superans, S Digitorum manus unus capitis et colli junctam longi- tudinem, [Der Charakter diefes Thieres if: Gleichförmige, vie: le (2 x 19) Zähne in verlängerten Kiefern. Vorn legter —— als Flugfinger verlaͤngert, zweymal ſo lang als der Leib. — ſchli eßt, daß das Thier Inſeeten im Flug geſchnappt haben muͤſſe, daß es nur in einer warmen Gegend leben konnte (wegen Verwandtſchaft mit Pteropis), daß alſo Bayern waͤrmer geweſen. Mit ihm finden ſich der moluk— kiſche Krebs, Fiſche von Koromandel. Schade daß Ss. Abbild. V. nicht dieſelbe Bezeichnung hat mit Collinis. «Die Vergleichung if ni fehr m uͤhſam. 249 Wir Haben an diefer Beſchreibung ſehr viel, gan ents ſetzlich viel ausiufegen. Sie ift nur im Allgemeinen ger —9* and nicht beſſer ausgefallen, als fie vor ı uud a200 Jahren ausgefallen wäre, als fie . B. weiland Scheuchzer entivorfen hätte, Es iſt nicht die Zahl der Ruͤckenwirbel, . 2enden-, Kreus-7 Schwanzwirbel angegeben, mithin auch nicht die der Rippen. Diefe Zahlen und Formen find nicht mit andern Thieren verglichen, wenigſtens nicht mit‘ ſoviel als nöthig, und mit keinem ſcharf/ die Kopftheile find nicht augeinandergefent, "über den Quadratknochen sbenhin, daß der Flugfinger vier Glieder hat, iſt fo hingefagt, als mern das nichts zw bedeuten hätte, ebenſo find die Zaͤh⸗ ne, unter den Gäugthieren, außer den Walen unerhörty wie nichts‘ garten ob fie eingekeilt find; kurz, es iſt ebenfoviel, als wenn mir Feine neue Befchreibung hättenz wenn wir einige: Berichtigungen der collinifchen Benenz nungen wegnehmen. Der Knochen A’; welcher einem Bo: —— iſt ihm gar nichts, davon nicht zu deß faſt nichts begeichnet, "am Schluß der Abh. keine po Ber der Abbildungen gegeben if. Kurz, alles zeigt von einer übereilten Haft bey drefer; Doch fo wichti⸗ gen Unterfuhung. Billig hätte Collins Figur müflen nach⸗ geſtochen oder in der Taf. V. die gleiche Bezeichnung ber folgt werden. Wir haben daher beyder Bereichnung bey⸗ gefügk, die'von ©. gewählten Buchſtaben mit einem Strich, forsAt. Wir müffen bier die Kritik fo fcharf fellen, weil man billig von einem Mann wie S. etwas — u. Vollendetes ‚au verlangen berechtigt if. Berg Ta! * Einen Nachtrag dazu — ıgı1, um das, was Cuvier in Aunal. du x "darüber gefagt haf, zu widerlegen. Einige —— werden vermepnelich berichtigt , beſonders die Corpus, . a — — iar "Schenkel, vu Schienbein, R uf, P Mittelfuß, 8 Vorderfuß mit drey kurzen Zehen und einem ig dangen Finger 4,5,6,7, alle an einer langen Mittel: — ——— 8. Diefem widerfpricht S. auf eine —* der That unbegreifliche Weiſe. Er meynt, die Handwur⸗ sel müßte im Winkel zwiſchen z.und 4 feyn, uud es wäre — zu denken, daß die drey Finger bey 866 if 1 Druckfehler) iich unverwirrt von dem Gelenke & weg u. an da Ri ae 3 und 4. begeben. haben fellten. ings nicht denken; aber wird denn das nv — in der Welt denken? Die drey Finger id ja und gar an ihrem Plag: Der Irrthum daher, daß €. ı für Schlüffelbeiner hält, was aus heinlich Oberarme find. Dadurch wird ihm der Vor: 2 zum Dberarm, der Mittelhandfnschen 3 zum erarm, Daß er fich beym erfien Anblick fo ſchrecklich koͤnnte noch hingehen, da es oft geſchieht, daß einem bie gen vor den Nachften verſchloſſen ſind. Das Fann aber nur eine Weile dauern. Wir. foll man aber nun gar dazu ſagen/ daß er es noch nicht ſieht, nachdem ihm Cu- ‚ wier es gedeutet! Wahrlich! wir haben nicht gedacht, daß Mir noch Cuvier vertheidigen wuͤrden! Sonſt ſind wir im⸗ —S der Hand, wenn wir ihm was abſtreiten Hier aber! Nein! das iſt zu ago 0 2% SG. fast ferrier fogar ausdruͤcklich: Nicht 272 bilden den Vorderarm, fondern 3,3 [eigentlich Mittelhand]: nicht 1,1 den Oberarm, fondern 272: noch weniger fh ei: nen ldie feinen doch} mir X und Y, fondern 1, die wahren Schlüffelbeiner zu ſeyn ſwas auch wieder ‚wider den Augenfchein if]. Am allerweniaften find 9,9 die Schul⸗ terblätter, welche Li kJ von Collini ganz und. gar überfe- hen wurden, ungeachtet fie doch vollkommen deutlich und von anfehnlihem Umfange da liegen. Da diefe in Collinis Abbildung fehlen, konnte du vier auch nichts davon reden. Aber tie find ja augenfällig, das Brufibein. — Das Thier liegt doc) auf dem Bauche. Nun laufen Oberarm und Rippen uͤber den oder die Kno— chen ikmeg., Wie wäre das moͤglich, wenn fe Schulter⸗ blaͤtter waͤren Wie koͤnnen fie vor die Bruſt kommen, und vollends alle zwey zufammen? Ueberhaupt liegt das Thier weniger verzerrt; ald es angefehen wird. Zudem if ia der. von ©. mit A4 bezeichnete, Knochen augenfheinli eins mit 9: Diefen will er aber lieber unerklaͤrt laffen, als ihn zum Schulterblatt machen, ja er hofft fogar, es werde ihm die Mantelfledermaus den Gefallen thun, und. einen ſolchen einzelnen Knochen im Mantelanfag auf dem Ruͤcken tragen. Der Zeichner fcheint fogar dad ai Schulterblatt deutlich angegeben zu haben, von dem aber ©. ſchweigt. Wie kann man, wie kann man! Dem Cuvier-ift M auch Sibein, Y Schambein; S. bleibt auch jet noch dabey, daß es das dritte Brufbein ſey. C. gibt an dem Hinterfuß R der erſten Zehe zwey Glieder „der zweyten drey , den’ zwey folgenden vier Cohne Mittelfnochen), »und diefelbe Zahl an den Borderfüßen. ©. dagegen erklaͤrt, daß die runden Glieder der dritten und vierten Zehe nichts als Knochens Anfäre wären, was nicht waprfcheinlich.,. Knorpel bätten fich wohl nicht er⸗ halten. > ©. läugref den Quadratknochen 2, Der A ift, und von der Hirnfchale nach vorn an das Kiefergelenf läufts er hatte folch ein Knoͤchel ſelbſt mit Hülfe dee beſten Ver⸗ größerungögläfes nicht zu entdecken vernsccht, und doch bil⸗ der er ed ab ganz ebenfo wie Collini. Dieſes Knoͤ⸗ chel entſcheidet fuͤr die Claſſe dieſes Thieres und mis für die Ordnung. Beyde zahlen 15—16 Rckenwitbel. Cuvier ſchließt alſo: 1. Es iſt Fein Vogel. Die Rip⸗ pen wären breiter, auch mit dem Widerhaken befegt; der Mittelfuß beftände nur aus einem Stuͤck: nad dem Bors derarm hätte der Flügel nur 3 Theile; nicht. wie hier fünf [nehmlich 3-75 das Becken. dehnte ſich viel weiter aus; die Geſtalt des Schwanzes wäre anders, breit, nicht ſchmaͤchtig; der ‚Schnabel iſt ohne Zahne; die Halswit⸗ bei sahlveicher, fein Bogal hat weniger als 9, die Shwimm. befonders nie weniger, als 15, und das bis 23; Dagegen wären der Ruͤckenwirbel viel weniger, 7—ıo, hoͤchſtens 22, bier aber find 15—ı6, 22.2. Es if Fein Säugthier. Keine Aehnlichkeit diefer Fluͤgelknochen, mit denen der Flederinäufe, deren alle Fin: ger, außer inf Daumen verlängert find, hier nur der letz⸗ fe; ‚die einförmigen und fpisigen Zähne. Fönnen nur der nen des Delphing verglichen werden, vom dent alles übrige verfehieden ift; auch ha? die ungleiche Gliederzahl der uͤbri⸗ gens wohlgebildeten Zehen unter den Saͤugthieren kein Berfpiel, bey denen immer = im Daumen Lie hier) und 3 an allen andern, und wo der Daumen immer zuerſt fehlt; Schaͤdelbau, befonders der Schädel Fann mir keinem be⸗ kannten Eäugthier verglichen werden, 3. Dagegen finden fih von al biefen Charakteren SBenfpiele unter den Lurchen: gleiche fpisige Zähne beym Gavial, Monitor ete,; ungeheure Augenhöhlen (nicht fo Hey Saͤugthieren), das Durchtrechen der Naſe vor den Augenhöhlen, was bey einem Gäugthier ausgefüllt wäre; das Knoͤchel Z, wodurch die Hirnfchale mit dem Unterkie⸗ fergelenE verbunden wird, if den Lurchen eigenthuͤmlich, da cs nirgends als bey ihnen finwel it: LE. macht hie⸗ gen mehrere, nicht su verachtende Einwendungen, worun⸗ fer vorzüglich gehört, daß hier das Unterkiefergelenk zu eit vorn, unter den Augenhöhlen liegt. Da es bey Lurz hen mehr hinter ale nur unter der Hirnfchale ſey Enicht immer], bey Caugthieren mehr davor; „auch finde fi) Fein Lurch, deffen Kopf mit dem Hals einen faft rech⸗ gen Winkel bilde, fondern er Tiege mie ihm in einer Flucht. Er fagt, er habe felbft mit dem Vergroͤßerungs⸗ glafe diefes Knoͤchel nicht finden koͤnnen » Nur 6 Hale: wirbel finden fich bey manchen, namentlich bey Monitor, ſo auch die ſchmaͤchtigen Rippen, die bey allen Saͤugthie⸗ ren viel dicker find lS. fagt, fie fenen zu dünn abgebildet, und vollig fo dick, ald bey einer gleichgroßen Fledermans] ; auch bey Lurchen nur bemerft man mit deutlichen Mittel: fuß⸗ und Mittelfandfnschen die Zahl der Zehenglieder wachſen; 2,3,4,4 am Hinterfuß iſt völlig wie beym Kros Eodill; das vorn breitere Schambein it auch ein Kenn: zeichen der Lurche, und chenfo beym Krokodil. [Wir fegs zen hinzu, daß wenn der Quadratfnochen auch zweykelhaft Der bleibt, deſto lauter die andern Kopfknochen reden. Knochenbogen nehmlich hinter und unter der Augenhoͤhle iſt das Jochbein; das Knochenſtaͤbchen aber, welches den unterſten Schaͤdelrand bildet, und vom Hinterhauptsbein riach vorn läuft, und hinten ans Dbers und Unterkiefer ſtoͤßt, if das Os homoideum Cfreyes Os pterigoideum intern.) das nicht ohne Os quadr. da feyn kann, und völlig fo Liegt, geſtaltet if, wie bey Lurchen.] Sippen⸗Maale find: verkaͤrzter Schwan [dem eben ©. mit Recht gegen die Lurche mit Zähnen anführt), vers längert Schnauze, Hals, vier Glicber befonders des vier⸗ ten Fingere. air Hat alfo ein Flaghut gehabt, flog wohl wegen großen Augen Vachts, fieng Kerfe, hieng fih mit den drey kurzen Vorderfingern und den krummen Klauen an Baͤume, nf. Gehoͤrte zu den Eidechſen, war. alſo beſchuppt. Ein aͤhn⸗ liches Thier iſt noch nicht erfunden. KR, Cuvier hat cher Recht, und feine hier angewandte Gründlichkeit verdient, daß er Necht habe. Damit mir doch auch eine Schanfelvoll auf diefen ber rühmten Todten werfen: fo glauben wir, es wird nicht vergeblich ſeyn, zu bemerken, daß der lange Flugfinger als lerbings fein Analogon hat, und zwar unter den Saͤugthie⸗ ven, nehmlich den fliegenden Eichhoͤrnchen, weiche vom 252 Ende des Derder fußes eine Knochengerte laͤngs des Hans des der, Flughut xud noch in ihr gegen die» Hinterſuͤße ſchicken. Boa Pterommys, indica (unſ. Zool. 2.2866) ig dieſer Flugknochen ſogar 244 lang, und ſtatt des kleinen Fingers da.“ Wäre die Geſtalt der Zähne anders und der Schaͤdelbau, fo wuͤrden wir einmal von einem fliegenden Beutelthier reden; Die Beutelthiere baden unter den vier— füßigen Saͤugthieren am meiſten Zähne, Didelphys an 504. Einfache Mittelfußknochen finden ſich bey den Springha— fen; Große Augen bey den Lemures, beſonders Tarsiusyn Galago, welche wieder ben fliegenden Galeopitheens: nahe fichen. Wir bedauern bey unferer Anwefenheit in: München nicht3 von Diefes Thieres gleicher Anweſenhe it erfahren zu⸗ haben. Die Zaͤhne, die Hirnſchale und die Beckenknochen wobey man. wohl an einen Beutelinschen denken koͤnnte, möchten wir gern anfehen. Das: Thier fcheint viel -aufı dem Hintern gefeffen zu ſeyn. Den Flugfinger muß man: nicht ſeitlich ausgeſtreckt denken, ſondern nach binten bis, an die Hinterzehen, und zwar laͤngs des Randes der Flug⸗ haut. Da wir von dieſer Sonderbarkeit nur bey den Saͤug⸗ thieten, nicht bey den Lurchen das Gleiche haben/ und Sonderbarkeiten ſelten anderswo vorkommen: ſo kann man ſchier nicht umbin, dieſes Thier zu einem Saͤugthier gemacht zu ſehen. Auch wäre wohl kaum etwas ernſtlich da⸗ wider, / wenn man den Kopf aus dem Wege raumen koͤnn⸗ res Allein ſo wie ihn Soͤmmerring gezeichnet; iſt und bleibt es ein Lurchkopf. “nid Wenn wir mithin den Kopf wegnehmen,‘ ſo findet Seder fonderbare Theil feinen Kameraden in einem Saͤug⸗ Thier. 1) Der Flugfinger haargenau fo, vielleicht die Gelenk zahl anders, in den fliegenden Eichhörnchen, Stughaut mit Eurzen Fingern bey Galeopithecus. Laͤcherlich verläns gerter, und verdünnerter, und abgemagerter Mittelfinger bey Psilodactylus, x Br, 2) Die einfachen Mittelfühe bepg Dipus, 3) Sehr verlängerte Hinterbeine, bey demfelben. H Beckenbau mahnt an die Bentelthiere. Den abge⸗ forderten Knochen Y möchten wir fehen. Es ware doch gar artig, wenn er ein BeusclEnochen werden koͤnnte. 5) Kurzer Schwanz; bey Galeopithecus, „Feiner bey Stenops, Lichanotus. “ 2 yo 6) Am Kopf die vielen Zähne, bey, Beutelthieren, befonders bey Didelphys, Thylax, Dasyuxus,, Die flier genden Beulthiere, Kuſche haben weniger Zähne. . Doc, auch jederfeits unten 10 und mehr. Die vier Schneidzähne des Galeopithecus haben das Gonderbare, daß fie alle fo tief eingefchnitsen find, als wenn jeder aus mehreren bez fände. Wie wenn fie in der Iugend. wirklich getrennt, und. auch die Backenzaͤhne zugeſpitzt wͤren 7): Große Augen ben Galeopithecus und feinen Nach⸗ barn.Psilodactylus, Gal.go, Tarsius, Stenops;- BEN Alle Gewalt des Beweiſes ruht nun auf dem Kopf— nnd zwar auf dem Quadratbein und den ſpitzigen Zähnen. Das guckt nun einmal genau an. "ie Auch wäre es der Mühe werth, dag man obrigkeitlicher Seite den Arbeitern in’ den Gohlenhofer Sreinbrüchen die wo ei AA — Pflicht t würde. .· ——— Ku Beihnung Taf. IR 8 hinzugetha Y und nach urferer Ent wa Ei fich von net verfteht, laffen mir ai Minis und cr i eigen! zZ Sunraranen; 99 — —— X, u. G Schlüfeibeiner, ı —5 — 2 WVorderarm, si 3 einzelner Mitt telband- fnochen, 8/ Singer, 4—7 Slugfinger. M. H.. Gigbeine, „L Huͤftbein [mit Schambein 2), YSchambein, N Schenkel, © Sthienbein, P 4Mittelfuß 2 “Enochen, O 4Behen. Diefes linker Fuß T rechter Schen- kel, U Schienbein, Br, Zuß, Ra fünfter, Mittelfn.s x die 4 Mi ttelfnochen, 2—5 Zahl der Zehengliever. Sommer: singe Zeichens ik Bruftbein. Dieſe «Gegend. ſollte mehr anfgehellt erden. Die davor liegenden umriſſe gegen das Schlüffelbein X find uns räthfelhaft. 69. Vi. Kanypps neue Bogelfippeon. oo⸗ pel. Tafel 85 [Diefen Namen hat ſchon Meigen einer Schnade ge geben]. Die Droffeln in Xeußerm, Hurtigkeit wdgl. wie Mota- seillae, : fallen in 2 Abth. ) eigentliche Droffeln ; Schwanz viel länger als Flügel, Süße Fürzers 2) Ameifenvögel ; dies fe fehr lang, Schwanz Fürgeru. Fl. Toud. tinniens, Cor- vus brachyurus if ein: Ameifenvogel. Zu Turdus gehören Ampelis, Tanagra, Muscicapa (Emarginatirostres), in T. “aber noch unrichtige Önttungen. Dazu auch Motacilla, Sylvia, Accentor und Alauda, obgleich diefe abſteht. La- nius weicht ab, auch Sturnus. Die Droffeln wieder in Baccivori (Grives) und Amfeln zu fcheiden, geht nicht. Tanypus aus Neuholland, Gemifch v. Sumpf und Sandvogel, fteht hinter Ameifo. vor Droffeln, nach Turdus jus 4. eyanurus, die zu 9. ‚ Schnabel faſt grad, länglich, abgerundet, etwas meffesförig, ‚am Grunde zuſammengedruͤckt, Dberfchnabel anı Spige: ınicdergebogen , dafelbft beyderfeits ein kaum ‚merklicher Ausſchnitt. Nafelöcher fehr Kinglichtund, oben mit äuferft düns ner, Eleiner Haut etwas bedeckt. Rachen. fchien mit fleifen Haaren befent ; oben am GENE fehräs herabftehende „lange, fteife Borſten. Au Si, —* eich long; Schwanz viel länger. ı Fuͤße ſehr lang; Mittelzeh an Wurzel mit aͤußrer ver⸗ bunden, ich Bis Hnie. Nahrung; Safer, Würmer und Beeren. T. aufiralis;-Cihnabel pulaufend, Hauptfarbe ſchwarz und weiß hunt, Baden weiß; durch Augen ſchmaler ſchwar⸗ er Streif, auf jedem Slügel (Eleine hintere Deckfedern) ein Mae: — Größe wie Miſteldroſſel. Schnabel fchwärzlich hornfarben / Süße ſehr Licht — bi: Nägel kurz; wenig gekruͤmmt, Mittelsehe länger. Buͤrzel, Bauch) weiß, 10 Schifevern, Schwanz zugerundet, —* erſte Hälfte weiß, zweyte ſchwari. Weibchens Schwarz und Weiß unrein. An der. Traufe der Walder. Bon Peron mitgebracht. ES} Wozu das wieder eine neue Sippe werben full, ift 2. ein infepen, &s if eben ein Formicivorus oder My oth era. —tt 0467. VI. Reimari de Cerebro * nervãs commenta- riolus, beſonders über Galts Lehre. 276. Additamentum son Soͤmmerring befonderd über dad Ganglion ciliare, weil die Papagenen den Stern willkuͤhrlich bewegen Finnen. Wir haben jetzt nicht Zeit hierzu. Mag das Kiefer, vor; nehmen. 9 185. VII,C, Sprengelii Diss, de, Germanis rei her- variae patribus, Eine trefflihe Aufzählung aller Pflan⸗ zen, welche Brunfels, Fuchs, Bad, Gesner nen entdeckt haben. Wir werden dieſes ganz liefern. 217, VII, »Omphalodes Tournef., wiederhergeſtellte Pflanzenſippe v Schrank. Linne hat fie mit Cynoglossum vereiniget. Cyn.; Ealyx 5part. Cor. ‚infandi, fauce fornicibus clausa, Sem: arillis depreflis, vecept. oblique aftixis. a. Cynoglossa; Arillis asperis.—.ı off. 2 piet, 3 lane.: 4 virginie. 5)limense 6) cheirifol. 7) apehnin, 8) hisp. 9) hirsut. 10) echinat. ı7) mnricat. "Wb.'Rinderae; Arillis laeviusculis. —ı2) angusti» fol. 13) laevigat, 14) glafifolium. Zu den enfien noch C. ‚Lylvaticum; den zweyten umbellatum, : Omphalodes; Cal: 5 part., Cor: rotata, fauce forn. cl:, fem:, arillis calarhiformibus Cnapfformig.) 1) c. criftata 2) lusitan, 3) linifol, »4) repens s. €. Omph. 5) scorpioides 6) myosoroides. Vielleicht noch C. lanatum, 'japonic., Iateriflor, cappadocium. Blume der Anchusa - —— au fo, Saamen anders. 223. IX, I. A, Monteiro M&m. sur plus. n. varie étés de formes determinables de topaze. Tab, IX-XL— ı) Top. dscioctonale f, 3, 2). — 3 £. 4,» undecimoct, £, 5,.4) 'sexdecioct, f, 6, 5) quatuordeci- ‚decimale f 7, 6) undeciduodec. 5.7) bisduodec, f9, 8) tredeciduodec, f 10, 9 quindeciduodec. f. aa, 10) septemquatuordẽc. f 12, 11) quindeciquatuordec. f 33, 12), andeeisexdec, £ An 3) 'wedecisexdec f. 15, 14). quindeeisex.. f,,16, 15) quindecioctodec. f, 17, 16) ben- icosidecoctonale f£, 18, 17) henicosiicosiale £, 19, 18) hexdecaduicosiale f 20. Das Weitere davon vielleicht ein andermal. Wir nehnen. vieleicht einmal alle Abbildungen von. Kryfsllen vos, welche feit Hanne Werk bekannt ge⸗ worden. 5. * Gehlen uͤber die Eigenthuͤmlichkeit der Am⸗ eiſenſaͤure. Das Cyhemiſche bekannt, Abbild. der Kry⸗ ſtalle v. Bernhardi Taf. XII, von ameiſenſ. Kupfer, eſſigſ- Ko ameiſſ. Baryt. u eſſigſ. — Davon auch ein andermal. 273. XI. Soͤmmerring / Verdunſtung des Weingeißes durch Thierhaͤute und Federharz; dieſe intereſſante Abh. iſt wer ſentlich bekannt. 295. XII. Schrank, blaue Schatten. Viele huͤbſche Verſuche. Der Schatten, der vom färkern Licht geworfen, und von ſchwaͤchern erleuchtet wird, iſt es allemal, der blau erſcheint. Die blauen Sch. entfichen durch Beugung und zwar weil die blauen Strahlen frarfer angezogen wuͤrden. Damit waͤren wir alſo beym Alten, wobey es uns ſchon übel wird, wenn wir nur daran denken. Das Licht ift fo gewiß nichts als ein Polnsirärenet zwiſchen Sonne und Erder als jene am. Himmel ſteht, und kein Atom eis 5 es fog. Lichtſtoffs fährt and ber Sonne auf und, mithin Fe blauer. Alles dieſes entſteht alſo hienieden im ‚Rande der Finſterniß. Dieſes Gerede beninmt uͤbrigens dem phyſieal. Werth der Verſuche des won uns, als einen der erſten Naturforſcher hoch verehrten Schranks ts. ns 3:3. XII. Langsdorf, Bewegung ded Waffers in offe⸗ nen Kandlen. Taf. XII. Iſt cin voͤlliges Buch von al⸗ gebr. Formeln, geht bis 456. Mag die Effen; ein anderer berausziehen, am beften L. felbfl. —J 457. Karner Altitudines Massiliae, Mannbeimii, “Ratisbonae, Monachii,. St. Andex, Tegernfee, Peifsen- berg et M. St. Gotthardi. Aus vieljährigen Beobacht. des Bar. u. Thermometere. Barometerftand in Marfeille 28. 0,437; in Mannheim 27. 9,6505 in Regensb. 26. 11,882; München 26.5,5:35 Under 25.9,8525 Tegernfee\25.8,989 5 Peißenberg 24-5 11,458; St. Gotth. 2. 19,626, —— Mannh. über Marleille 35/9942 Toises=75,15Meır. "940,37 Bayer. Schub. Ueberm Mittelmeer 59,9942 T. = 116,93 M. = 400j64 b. Sch.; Negendb. 18415293 T.\; München 268,2445 T-5. St. Ander. 370,8829-. Tegernfee 382,1834 T-; Peißenberg 511,6783 T: ; Et. Gotthard robꝛ.⸗ "7668 T.y 2069,42. M.r 7090,44 b. Schuh. 5 "Wärme. Marleille 12796; Mannheim 10,405 Regensb. 925 München 11,955 St. Ander 6,555, Togernſee 7,07,; Peißenberg 5,595 St. Gotth. 2126. — Viel Ausdauer, - 44g. Seyffer de positu basis et reis wiangulorum „per Bojoariam bis ©, 521. Nicht ansinjiehen, nur Ziffern ; .I1 Rlaffe, ber Gefhichte; wieder von SG. ı — „368. K. H. Lang, die Bereinigung bes bayeriſchen Staats aus uſw. Da dieſe große Abh. im Band von 1815 fort: läuft, wollen wir fie bis dahin verfchieben; ſatt derfelben wir un der Abbild. millen folgende Abhandlung aus "dem chraang 13, hieher nehnten, ——— * gi en Speicheldruͤſen der Schlan⸗ gen, Vergl. Taf. 3. Iſ. Die Giftdruͤſen find wahre Speichel⸗ druͤſen, durch Redi, Charras, Fontana, bekannt. Die an⸗ dern Spdruͤſen weniger. In Ringelnatter Taf. I. a) Ober: Kiefer Speicheldrüfe, 6) Unterf.r. c) Gaumen 36, a) yöthlichmeiß, xl, aus Körnern, x% H4br., viele Ausführ rungsgaͤnge Öffnen ſich in der gefalteren Haut des Mundes neben der äufern Reihe von Zähnen, iſt der Dbrfpeichel: drüfe analog, b) ebenfd, viele Ausführungsgänge 'münden nach außen neben der Zahnreihe im einer Reihe vieler klei⸗ mer Löcher in die Mundhöhle. Speichel meißlichgeib, fehr gäbe und ſchleimicht. c) eine Drüfe hinter dem Auge, "meift unterm Schlaͤfenmuskel, größer als der Augapfel, minder durch einige Löcher in den Gaumen oben wiſchen der aͤußern und innern Zahnreihe, iſt alſo nicht Thraͤnen⸗ druͤſe, fondern das Analsgon der Giſtdtuͤſe, enthaͤlt aber Speichel wie die andern Druͤſen, der unſchaͤdlich. [MWie! Menn die Thränendrüfe wirklich in der Bedeutung der Giftdruͤſe länder. Wie! Wenn auf diefe Art die Badenlös her der amerk. Giftfchlangen mit den Thränen der Hirfche uſw. in Verbindnng zu bringen wären! Wie! Benn im Acrochordus wirklich ſtatt Zähne Giftknorpel wären!) Bey Cr Ahaetulla ebenſo. Bey der Brilfenfshlange 456 und der. gem. Otter CVip. Berus) ebenfo, außer daß di —B——— ber Gauniendrüfe hinter En Pa die Giftzaͤhne muͤndeten. — - . ‚Blindfchleiche; b groß, a nur einige ‚Drüfenförner, « fehlt. Bey Auguis Fasciara ehenfo, a etwas. größer. So bey Amphisbeaua fuliginosa. Bey Coecilia nur Spu⸗ sen. Die Speihelorgane find, demnach bey den Schlangen am meiften, entwickelt. _ te ‘Ueber die Höhe des Schwarzen und Caſpiſchen Mee⸗ res. Von Morig v. Engelhardt und von Franz Parrot (Phil. Mag. a Da Ne "Einer der Hauptgegenftände der Reife des Hrn. v.Em- 'gelhardt und Parrot nach dem Caucafus und der Krimm war, dur barometriſche Meſſung dad Verhaͤltniß der Höhe des Schwarzen zum: Caſpiſchen Meere zu beſtim⸗ men und die merkwuͤrdigſten Punete der Gebirgsfette des Caucaſus zu nieffen. 2 Das Verhaͤltniß der Höhe beyder Meere ward zweymal beſtimmt; x.) indem man vum Schwarzennach dem Gafpis ſchen Meere gieng; und 2.) indem man von: Eafpifchen Meere zu den Puncte zuruͤckkehrte, wo man ausgegangen war. Unſere Reifchden verfuchten“eorrefpondierende Ber obachtungen auf den Flächen beyder Meere zu machen soal ‚bein dieſe Art der Beſtimmung gieng fehr unvollkommen vor ſich. Ar las j a niirh "Die nivellierte Entfernung von der Muͤndung des Ku— ban im Schwargen Meere, zu der Mändung bes Terek ah den :Geftaden des Caſpiſchen Meeres, iſt, wenn man die Krümmungen der Poſt⸗Straße verfolgt, welche Die zweh Keifinden nahmen, 990 Werfte D. In grader Linie waͤre die Gntfernung bloß 813 Werfte, die beyden aͤußerſten Punete ſind beynahe unter derſelben Parallele un m mn ‚Alle einzelne Umſtaͤnde dieſer weitlaunftigemllnten nehmung find hinlänglich angegeben, und fiheinen großes Vertrauen zu verdienen. Es wurden Eifternens Barometer angewandt; aber die Berichtigung ward durch Berechnung gemacht. — man ne Ein Thermometer in dem Kaſten des Inſtruments be⸗ vefigt, gab die Temperatur des Queckſilbers: ein anderes Thermometer im Freyen machte die Temperatur der Luft bekannt. in dem Aug enblicke der Beobachtung; ein Aner mometer gab die Richtung und Stärke des Winde und folglich das Maaß von Gewißheit, die jedes befondere Ni- velliren zu verdienen ſchien. Die Anzeigen des Barome⸗ tere find immer durch 100 Theile einer Linie ausgedruͤckt, und ed wurde arofe Sorgfalt getragen, die Juſtrumente vor; nach und während der Operation zu vergleichen. Um ‚alle Irrthuͤmer zu vermeiden, die aus ſolchen Unordnun⸗ gen entftehen Ehunten, fließen die Beobachter alle zwey Tas ge zuſammen. Gie verweilten auf jedem Standpunete lan- ge genug, um vier beſtimmte Daronretrifche Hoͤhen zu neh⸗ nen, und in Stifchenräumen vom 15“ wenigſtens. Jede Stunde des Tages iſt diefer Art von Meſſung nicht gleich *) 104,3 Werfte machen 1° des Meridians. “ ER z Mi 7 \ | 4 * u re d- a” EN; . eiifigs aber es Sing — ab⸗ die lagsſtunde 12 zu waͤhien, welche gewöhnlich am beſten ent⸗ ſpricht. Jedoch wurden i ihre erh pi iwis nr — un und. 8 Abe Mars en. daß rd feine i — angeftelit N Se I Die Zahl der ——— zwiſchen der Muͤndung des der des Terck iſt zu3 fie waren alſo ungefähr, ‚Wer; "yon einander entfernt. Die Meſſung nahm den sh Anfang auf der Infel Daman "), ging oſt⸗ am Kuban hinauf nach Batal-Paſchinsk bey Con⸗ — wo" der egte Standpunet war. Von hier achten die Reiſenden einen Abſtecher in das Caucafi⸗ e Gebirge, der vom #7 Auguſt bie zum 3 Oetbr. dauerte, während weichem fie den Kasbek mafen, der fo hoch als der Montblanc. An 14 Detbr. gingen ſie wieder an ihr "Werk, moben fie dem Teref nach dem Delta zu folgten, das er bey feinem Kusfing ine Eafpifche Meer bildet.» Der hoͤchſte Punet in disfer Dperation war nur 594 Meter über der Inſel Taman. In der Umgegend vun Mosdot, einem bee und 250 — vom erh — au HR; * el went ‚liegen. — Abhang eines 9 Er — fie u 356 — weit * dri — die mit kn El Keen ———— A der Eruption, die 1473 in dem erlitten Ir Sarten, „Bi nördlichen — der Bay von Taman flatt fa 07. hörten Die Koſacken nahe bey K Kur an ein su ba —A— — dent Ben einer Batterie ahnlich. er Berg war in dichten Mebel gehüllt, Ploͤtzlich fahen fie aus dem Innern der gahnenden Erde einen neuen Hügel, wie ein Haug, langſam entworſteigen. Große Maſ⸗ * en von Kalkftein wurden „bie und da umher gefchleudert, ber man bemerkte Eeine Flamme. In der Gegend nahe Sat, fand man Quellen von Aiphalt_ oder fluͤſſigem er, die = den argten von. Quaderſandſtein —— kamen. Diefe Erſcheinung von ſchaumigen Vulkanen mahnt an den. von Cumacatar an der Kufe von Paria; an die tyhonartigen J———— und petroleum impregnirte Ebe⸗ nen der Trinitaͤts Inſeln, an ee, I hai Vuleane von Girgenti in Sicilien, ſchon bey den Alten — m befonders an die Wulcane von —— nahe* un m agena in Neu-Spanien, welche nach de Humboldt Aids ſches Gas viel reıner, als men. es in den Laboratorien ” Chemiften gewinnt, herverbringen, - Isi9, 1818 Heft war das ebene JFetd in gleicher Se Mit dem Schwanen Meere. Dieſe erſte Meſſung warb unfer fehe günftigen Umftäns sefret a M den vollfuͤhrt, und gab als’ Unterſchied der Höhe 105 Meter, ir welche das Sifpifche Meer niedriger if als dae Schwarze. 4 Ueber die Eigenheit dieſes Kefultnte erſtaunt, fingen P. und E die Operationen am 10. Detbr. von newem an, gitigen aber nun von Dflen nah Weften auf denſelben Standpuncten, ohne fih nach dem Kayfafus zu wenden, Am 148. Oetbr. hatten fie fehon die Mündung des Kusan, erreicht. Das Wetter mar während dieſer zwehten Mefr fung viel ungünftiger, das Barometer und’ Therm. varen unbeſtaͤndig, der Wechſel plörlicher, der Wind veraͤnderli⸗ cher und von ungleicher Staͤrke. Es fiel auch Schace mw verſchiedenen Malen: das Wetter wurde ſtuͤrmiſch / Kalt, und regnig Umſtaͤnde die gewoͤhnlich die Höhe zu klein machen. "Daher iſt es bemerkenswerth, daß grade in die⸗ fer Hinſicht dieſe zwehte Beſtimmung irrig iſt, denn. fie gibt ga Meter für die Erhebung ber Flaͤche des Schwarzen » Meeres über die des Eafpifchen, So weymal die große Steppe durchkreuzt hatte P. doch die Geduld, eine dritte Reife zu machen. Er brach son Taman den 24. Nob. auf, und wollte den ıof, Der. an der Mündung des Terek anfommen. Jedoch der Manz gel an Poftpferden verurfachte fo manche Verzögerungen, daß er die Geſtade des Caſp. M. erſt den.zo Dec. Mor: geng, 15 Minuten nad) 11 erreichte. €, hatte feine Be- obachtungen am Schw. Meere den Abend zuvor beendigt: fo zeigt-diefe Operation Feine eorrefpondirende Beobach⸗ tungen, kann aber doch als eine Beflitigung dienen. Die Mergleihung der Beobachtung von Taman am 19. 15 Minuten nah zu, mit der Beobachtung, die den nachften Tag zu derfelben Stunde auf dem Eafp. Meere angeftellt wurde, zeigt 99 Meter als Verfchiedenheit der Wafferfläche, Eine andere Beobachtung zu Taman den 19 Dechr. Nad- mittags · gab 102 Meter. Bey Bergleihung der Beobach⸗ tung des Hrn P. den 20. mit dem Mittel aller Beobach— tungen vom ı9. am Schw. Meer, erhält man beynahe diez feibe Differenz. Kurs Eeine barom. Beob. von denen, bie 15 Minuten nach sr von ıı big 19 Dec, angeftellt worden, gibt mit der einzelnen Beobachtung des Hrn P. am 20, Dee, zuſammengehalten, eine bedentende Abweichung. Die geringfte diefer Beſtimmungen gibt nicht unter 4: Meter, Nachdem unfre Reifenden dieſe große Verſchiedenheit der FlächenzHöhe befiatigt hatten, glaubten fie unterfuchen zu müßen, ob fie immer fo gewefen if, Nun glaubte Pal: la3 an der Form der Schichten und den Mufcheln des Caſpiſchen Meeres, die durch ‚die Steppe serfireut find, die alten Ufer diefeg Meeres zu erkennen, Die Operationen des Hrn P. und E. feren Diefe Ufer, die eine ungeheure Ausdehnung haben, und worinn man Meerbufen und Buch— ten fehr deutlich bezeichnet findet, 234 Meter über die ges genwärtige Wafferhöhe; man muß daher annehmen, daß eine Waffermaffe von 30,000 See AM. in Flädheninns halt und soo Meter in Tiefe verloren gegangen ift. Hr. P. halt nicht dafür, daß es durch Ausdänftung gefchah; denn nach Gmelin hat das Gewäfler des Eafp. Meeres fo we— nig Salz, daß eg nicht ein Viertheil ſoviel Kochſalt ents 17 259: Bält, aie-at.attantie Meer: ger hlaubt RE dieß Wafler durch; Schlünde abgelaufen fenn muß, die ſich der Reihe nach öffneten und wieder ſchloͤſen, als der Bo: den des Meeres durch vulkanifche Kräfte erſchuͤttert wor⸗ den iſt, wovon Wirkungen noch auf der Inſel Taman, den; Bosphorus und zu Baku am Eafsifchen Me zu ſehen ſnd. Die ungeheure Verſchiedenheit des Anfergrundes, die ſeit 1356 und der Zeit Peters des Gr, big zur gegenz mäitigen Zeit bemerkt worden iſt, gibt: diefer Meynung ei⸗ nige Wahrſcheinlichkeit. ) Laßt uns nun dieſe Reſultate auf Operationen. derſel⸗ ben Art anwenden, die in verſchiedenen Perioden gemacht. worden find, das Rothe mit den Mittelmeer, das Mittelz meer mit dem Arlantifchen, und dieſes mit der Suͤd⸗ See zu. vergleichen. Während der frangöfifchen Unternehmung. in Aegypten wurde eine Eommiffion Strafen un Bruͤ⸗ ckenbau⸗Leiter befehligt, unter der Leitung des M. le Pére die Erdenge von Suez zu nibelliren: dabey löften. ſie die beruͤhmte Frage, die ſeit den aͤlteſten Zeiten aufgeworfen worden, über die Erhöhung des Rothen Meeres über dag, Mitteländifche Meer und Das ‚vefie Land von Unter «Uer gypten. Es geht durch die Bemuͤhungen dieſer Commiſfion hervor, daß die Fläche des Mittelmeeres zur Zeit der, Ebbe um acht, und. zur Zeit der Fluth um neun Millimeter als das rothe Meer niedriger iſt, Ein Theil der bittern Seen find deßwegen merkwuͤrdig weil ſie acht Meter niedriger find, als die Fläche des Mittelmeeres, welches fie daher 16 Meter. niedriger als das Rothe Meer ſtellt: andere Punete des veſten Landes und ſelbſt bewohnter Orte find niedrie ger als die Flaͤchen beyder Meere, Das Waſſer des Ro⸗ then Meeres, z. B., koͤnnte die ganze Oberflaͤche des Delta bedecken, und: die Schrecken der Ueberfchwerrmung waren vor Alters natuͤrlich. Aus Mangel an vollkommen cor- zefpondirenden Beobachtungen die Berfchiedenheit der Hoͤ⸗ he von zwey ſehr entfernten Standpuneten zu fchäken, has ben. die Phyſiker die Vergleichung des mittlern Barometer⸗ Standes angewandt; diefes Verfahren iR vieler Präcifion fahig, nie Ramond gezeigt hat, wenn man bey den mitt- lern Standen. derfelben Stunden bleibt, um die Wirkun— gen periodifcher Abweichungen zu vermeiden. Alm alfo dag Verhaͤltniß der Höhe der Süd-See und des Atlantifchen Oceans gu befiimmen, müßte es hinreichend feyn, die mittlere Höhe des Barometers über den zwey entgegenge— fekten Küften von Amerika zu vergleichen. Das Sournal ) Nehmen wir das Mittel. zwifchen den Nefultaten ber zwey Meffungen, fo finden wir 98 4 Millimeter Cbey⸗ nahe 200 Fuß) als dag Maaß, um welches die Fläche des Schw. Meeres höher if als die des Cafpifihen. Hieraus geht hervor, daß Aftvakfan, die angraͤnzenden Ebenen und eıne fehr aroße Anzahl anderer bewohnten Orte ſowohl ın zn ale in 59 viel Beer als bie Flaͤcht des Sam. und Mittelländifchen Meeres if. Die Eigenheit dieſes Reſultats wird die Umſtaͤphlichkeit entſchuldigen in die wir uns re haben. Schließlich: vor der Reiſe des Hrn P. und E. bat man vermuthet, daß die bepden Meere eine und diefelbe Flachenhöhe hatten, Diefe fung fimmt vollkemmen mit der son Dr. Thos. Young in feiner Natur⸗Philoſohhie gegehenen überein. Die baroz metiriſche Hoͤhe von Kamſchin gibt für die Wolga zo0 De: 54% Millimeter unser der Ebene von St. Peters urg. ſtehen, dennoch ſehr verſchiedene Flaͤchenhoͤhe haben, Meſ⸗ hat. die Meſſung des Meridians von Frankreich eine unun— ———— Mambolder gef uns mi en da tis zu di ſen Behufe. Wir finden da uördenfi, daß zu Narthagen ig und mana in dem Meerbuſen vor Mexito der mittlere Baro⸗ meterſtand = 017620 | eh I einer. Tem eratur vom 25° Car. ift. In den en — — Therm. auf 20° Repty ‚Höhe 0713 M die Ausdehnung des: Qurckſilbers —— — wie zu Kumana 0,7620 Millimeter. Bey der Temper Null und in der Höhe des Atlant. Decans, zwiſchen den beyden Wendekreiſen iſt die mittle Barometer ‚Höhe = 0,7585 Millimeter, = J An den Kuͤſten der Sid⸗ Eee zu ——— ven Eimay, fand Mr. de Hümboldı das Batomerer oo Millim das Thermometer 20°; und zu Arnpuleoy nah am flillen’Deean ; das: Bar. — Mil.) das Zherm. 27 Diefe Höhen zu der Temperatur von Null gebracht, gebe als mittleren Druck der Luft auf der Fläche der Suͤd⸗ See 0,7578 Millimeter. Wenn dieſer Eleine Anterfa,iedy zwifchen diefer Zahl; und der, welche den 'mittlern Stand der Flaͤche des Atlantiſchen Oceans zeigt; nicht Jrrtha⸗ mern, die bey ſolchen zarten Beobachtuugen unvermeidlich find, zugeſchrieben werden kann; fo folgt daraus, daf die Suͤd⸗See ungefähr 7 Meter höher iſt als der Hienn- er ‚dere Beobachtungen des Mr de Humboldt, die noch Pr bekaunt gemacht iind, ge ben eine um meniges größere Difs fereng. - Allein dieſer berühmte Reiſende, der feine Baro⸗ meter nur bey geologiſcher Nivellirung Me er daß um die Zweifel vollkommen wegruraͤume a wel Frage in Betreff des Verpältniffes der Hoͤhe der. — Deeane ‚noch. haben mag, wir zu genaueren, Inſtru enten Zuflucht nehmen muͤßen, ſie auf kuͤrzeren Landreiſen an⸗ mendeny zu gleicher’ Zeit die ungleiche Hoͤhe der Ebbe und Fluch, die verfchiedenen Stunden der Beobachtungen in den Häven an den entgegengeferten Geſtaden von Amerika, und die Fündlichen Abweichungen des Barometers,"die ob⸗ gleich fehr vegelmafig im Betreff der Stunden, m welchen fie fich zutragen, doch nicht volfommen ſo find, als man in Hinſicht der Groͤßen, welche fie augeben vernmuthet bat, notiren müflen: Wie dieß auch fen, ſo beweifen die Bes obachtungen, die wir fehon gegeben haben, dag wenn eine Derfchiedenheit der Flächenhöhe zwifihen dem atlant. Oce⸗ -an und dem Örofen Stillen Meere fi findet, fie fehr un« bedeutend ſeyn muß. Die kleine Schnelligkeit und Unseränderlichkeit, die Seefahrer in den Strömen der Strafe vun Gibraltar ber merkt haben, zeigt, Daß an diefem Orte das Mittelmeer und der Ocean beynahe diafelbe Flächenhöhe haben. Dem: ungeachtet mag es merfivurdig fcheinen, unter diefem Ger fichtepunete zwey fehr entfernte Puncte zu vergleichen ; dA, gegen alte Vorftellung, das Nivelliren des Iſthmus von Suez, deffen Refultate oben angegeben worden find, bewies fen bat, daß zwey Meere, die miteinander in Verbindung Run terbrochene Kette von Triangeln, die von Dünkirchen big Barcelona reichen, gegeben; die relative Höhe der verfchies denen Gipfel kann son den gegenfeitigen Beobachtungen der Diſtamen vom Zenith hergeleitet werden; Die abjolufe — Marie, P% SEN OPER B % ab das Mittelmeer und den’ Decan DETPITE ZT irgend eine Ba ad. Fabia 3 Wall. Ep sin Sr a Bay 5 mie tie. Rasimnk. re EL: — Was iſt in neuern Zeiten für die Phyſtk des Cau⸗ 2 Wirk ray x BETEN ——— » aaſiſchen Gebirges geſchehen? Nicht in heſchichtlicher Rückficht allein, auch in natur⸗ iſſenſchaftlicher iſt das caucaifche Gebirge intereſſant, in mancher Sesfehung räthfelhaft. Sein hoher Ger Rücken zieht ih von Often nad, Wefen, hier durch das cafpifche Meet, dort durch das Schwarze begrenzt und J—— “übrigen ifolir 2a ne JENA Fort fekungen fenmen fich gegen das araratifche Gebirge, feine Ö hät Serlaufen "ch in die heitgedehnten Gteppen des He Rußlands, und auf diefe Weife find die. großen Umriſſe äußert genau gesogen, die Unterfuchung hat, wie Gebirge ihre beſtimmte Grenzen, und nur die füdli- hen Grenzen Ioden zu einer Unterfuchung des benachbar- Öebirges. Was vorzüglich im geognoſtiſcher Ruͤckſicht Begenfand der Unterfehung feyn mufte, war — Fene merkwuͤrdige Ebene. am nördlichen Fuß des Gehirges, die alte Verbindung des ſchwarzen und cafpi- fen Meeres. _ 5 use 0.2) Die Structur des Urgebirges, fein Verhältniß ge; die jüngern Gebilde in Norden und Güden, in * und Weſten. en i/ 1 fen i ’ 3) Die genaue W iterfuchung der füdlichen Fldie in Georgien, im Lande der Lesgter in Dageſtan, Schirwan > Mit ihrem värhfelpaften Reichthiin at bitum indfen Suͤbſtan⸗ — udn % — mit ihren Naphthaquellen und Entwickelungen vpn fehwerem brennbaren Gas, und die für die Phyſik wich: Erfcheinungen, die fie begleiten, Wötgebirge fü dem araratifchen, ehr "Die nördlichen Steppen find, vorzüglich durch — Pal⸗ Weiſe durch verſchiedene Provinzen des ruſſiſchen he 3. Theil 3 uf., und Bemerfungen auf einer Neife in die füdlichen Gtatthalterfihaften des rüffı. R. 2. 2 BE“ Ei Vorgebirg bildete das füdliche Ufer. — ſiſche Beſchaffenhait ihrer Lander fo ſeht um Serentan ihrer Aufmerkſamkeit gemacht wie, die Ruffiche. - Aber fö viel ian uns auch von den altaifchen, uralifchen, caucaf- fehen Gebirgen erzählte, fo haben wir dennoch von ıhrer eigentlichen geographifhen Structur nur einen haft une vollſtaͤndigen Begriff, Unter den vielen von der Regierung befoldeten Reifenden war Eein einziger Geognoſt. Gebirge deren Metallreichthum Laufende befchäftigen, find noch im⸗ mer für die‘ Wiſſenſchaften verſchloſſen. Was hätte ger {hehen Fönten, wenn Hermann cin fo guter Geognof ges weſen ware, Wie practiſcher Bergmann, Pallas ein fü aus— geheichneter Gebirgeforfcher, wie Zoolog. Das caucaffche Gebirg hat, im diefer Ruͤckſicht das Schickſal der übrigen getheilt. "Nicht bloß der unzuverläffige Reineggs war gan von allen gevanoftifchen ‚Kenntniffen entblößt;. wir müffen daffelbe Urtheil über Gmelin, Guͤldenftaͤdt, Klaproth, die “auf Unfoften der Regierung reißten, ausfprechen. Alles ber fehranfte fich auf eine höchft dürftige Unterfheidung von hohen Schneealyen, die granitiſch feyn follten, von Schies fergebürg, in welchen allerley jafpidifches, hornfelfiges, ba, faltifhes Geſtein oder wie man die, theils offenbar fal- fihen, theils bis zur vollſtaͤndigen Unkenntlichkeit unbe: fimmt bezeichneten Gebürgsarten, nannte, eingelagert feyn ‚bürgen. Bon den Gegenden son Baku haben wir Durch Reinegge und Bicberflein wenig mehr erfahren, ale was ſollten; endlich von Kalk» und Sandfteinhaltigen Vorge⸗ “wir, ſchon ſeit mehr als hundert Jahren dem alten, auf⸗ merkſamen Kaͤmpfer verdanken. Bon dem Verhaltutz der Georgiſchen und imeretifchen Gebirge ju den araratifchen wiſſen wir durchaus gar nichts. Wie groß auch Gülden- ſtaͤdts Verdient um den Caucafus in anderer Ruͤckſicht ſeyn mag, fo find feine mineralogiſchen Verdienſte doch offenbar uͤberſchaͤtzt. € iſt unſere Abſicht, in dieſem Aufſatz zu zelgen, mas zur Loͤſung der genannten Aufgaben und zur Einfiht in andere wichtige phufiealifche Erfcheinungen des Gebirges in nenern Zeiten gefcheben if. 4 Zuerſt von der großen nördlichen Ebene, in fofern diefe als gemeinfchaftliches Bette des ſchwarzen und cafpis fchen Meeres betrachtet werden muß. Der Umfang diefer Gegend umd die alten Ufer der vereinigten Meere if durch Pallas anferft genau beſtimmt. Das hohe Cteppenufer sreifchen Jaik und Wolga, swifchen dieſem Flug und Don, welcher in der letzten Erftrecfung dem Mannefch folgt, bis er in den Don fällt,“ war das nördliche; das caucafifche - Die Natur diefer Steppe, die faligen Seen, die Schnecken des cafpifchen Meeres; die fich allenthalben finden, der Kuma, der ohne irgend einen Ausflug in den Sand verläuft, bezeichnen fie unzweifelbar als ſandigen Grund eines Meeres, von wel chem fie verlaffen wurde. Diefes hat Pallas über allen Zweifel erhoben. Auch der niedrigere Stand des cafpifchen Meeres ward von ihm angenommen; ald Beweis galt hu der, Fall des Don, der hoͤher iſt als der des Jaikz; daher auch die fteilen Ufer deffelben, in ven fonft ebenen Gtep- pen (Reife. 3.6. 579). Aber Reineggs C1. ©. 13.) bes hauptete den höhern Stand des cafpifhen Meere, und fuchte feine Behaupfung durch den langfamen Fall der Fluͤſſe zu beweiſen, die in’ das cafpifche Meer fallen. Der 17* Terek, fagt er, hat einen fehr langſamen Fall, der Kuma und Podkuma mannichfaltige Windungen, ja der. erſt ge⸗ nannte Fluß verläuft fich-oflich in den Sand, während Ku: ban und die übrigen weſtlichen Fluͤſſe einen viel ſchnelleren Lauf Haben; ja mehrere öftliche zeigen noch immer die Neiz gung nad) Weften zu laufen. Zwar mußte des Pallas ge: nauere Kenntniß der Gegend die Naturforſcher für feine Meinung gewinnen; indeffen Eunnte fie dennoch nur für eine Vermuthung gelten, und nur ein Nivellement ver mochte zu entfcheiden. Dieſes, hier. unternommen, wäre alfp um eine höchf wichtige Frage ju beantworten, für die Na— turkunde des Erdkoͤrpers von großem Intereſſe; es war aber auch, wegen der Natur, der Gegend, ver Ark der Bevölkerung, der Unficherheit, felbft mit vielen Schwierig: ten verfnüpft. Diefe Schwierigkeiten hat nun ein Lieflaͤn⸗ difcher Edelmann CHr. dv. Engelhardt) in Verbindung mit dem Sohn des verdienten Phyſikers Parrot in Dorpat "überwunden (Reife in die Krym und den Caucaſus. Ber: lin 1814. Engelhardts und Parrots baromerrifches Ni— velleiment zwiſchen dem ſchwarzen und cafpifchen Meer, im Eaucafus und in der Krym, befchrieben von Parrot, wo— mit der zweyte Theil der Neife anfängt). Ich gebe die Beurtheilung diefes Nivellement, wie es mir son meinem Eollegen, dem berühmten uns gefchästen Mathematiker Brandes, auf meine Bitte mitgetheilt ward, wörtlich. nDie Frage, ob der Spiegel: des fihwargen Meeres wirklich höher liege, als der des cafpifchen Meeres, und. wieviel diefer Unterfchied betrage, bewog die. Herrn €. und P. die Höhen + Unterfehiede für eine Neihe von Stand: punkten, die in der Linie gwifchen den Ufern beyder Meer ‘re liegen, zu beftimmsen. Ihre Abficht war, durch barome- triſche Beobachtungen das Gefälle der Fluͤſſe Kuban und Terek, fo viel möglich von Strede zu Strecke zu beffim- men, und endlich die merkwürdiaften Gebirgshöhen auszu— meſſen. Um dieſes mit völliger Genauigkeit zu thun, ſoll⸗ ten die Standpunkte nicht zu entfernt von einander genom⸗— men, und der Hoͤhen⸗- Unterſchied gwifchen jeden zwey ein’ ander naͤchſten Stationen durch genau gleichzeitige Baro— meter-Beobnchtungen aufgefunden werden, Dieſe Beßim— mung befchloffen fie für jede ımey Stationen doppelt, nehm⸗ Hich auf der Hinreife und auf der Rückreife anzuftelleu, u. Außerdem foliten mehrtägige, genau gleichjeitige Beobach— tungen an ben Ufern des ſchwarzen und cafpifchen Mecres der aus jenen Arbeiten gefolgerten Höhen-Beftimmung zur Probe und iur Befätigung beygefügt werden. Das dop⸗ pelte Nirellement der ganzen Linie wifchen beyden Meer ren ward wisflich ausgefuͤhrt, und laͤßt über die Beantz ‚wortung jener Frage, welche die Höhe des cafpifchen Meer res betrifft, einen Zweifel übrig, fo wie es überhaupt alle Sorderungen, die man bey fo manchen örtlichen Hinder: niffen irgend aufftellen kann, befriedigt. Freylich ließen fih die Stationen nicht immer in fo mäßigen und paffen- den Entfernungen nehmen, als die Verf. wohl gewünfcht hatten; auch Fonnten fie nicht immer den Ufern der beyr den Fluͤſſe fo nahe bleiben, als zur voͤlligen Kenntniß ihres allmaͤhligen Gefaͤlles nöthig geweſen waͤre: aber dennoch gelang die Hauptſache, nehmlich die vollig gleichzeitige Beobachtung der Barometerfiände an jeden imey nächiten Standpunkten, und folglich die Beſtimmung des Hoͤhen PR diefer fammelichen Punkte; und diefe Hoͤhen⸗Beſtimmung ward für diefelben Punkte auf der Ruͤckreiſe wiederholt Die gleichzeitigen Beobachtungen an den Ufern beyder Meere wurden vereitelt. Die»Tage vom 10, bie zum 16, December waren zu Diefen, jede halbe Stunde anzuſtellen⸗ den Beobachtungen, beſtimmt, und Hr. P. reif'te defhalb am 24. November von Taman. ab; aber Hinderniſſe wels che nicht voraussufehen waren, vergögerten feine Reife, fo daß er erft am ıgten. December in Kisliar am enfpifchen Meere ankam, gerade an dem Tage, da Hr. E. feine Beob⸗ achtungen gefäloffen hatte, ER Hr. P. befhreibt umfiändlic ale gebrauchten Inſtru⸗ mente, und Die Uebereinflimmung der Barometer unters einander ward mehrmals während der Beobachtung ge— prüft, er De ER — Die ganze nivellirte Strecke betraͤgt g90 Werft, alſo faſt 150 Meilen, welche in 50 Stationen abgetheilt wur⸗ den, Das erfie Nivellement gab den Spiegel des cafpir ſchen Meeres 54 Teifen niedriger, als den dee ſchwarzen Meeres. Das zweyte Nivellement gab 47.Zoifen und auch die Vergleichung der am ı9. Dee. in Taman, und am 20, Der, am cafpifchen Meere angeftellten Beobachtung flimms te (obgleich ſich aus, verfchiedenen Zufammenftellungen verfihiedene Höhen ergeben) gut genug hiermit überein. . Der höchfte im Caucaſus beflimmte Punkt war Auf dem Kasbek 2168 Toifen Hoch, etwa 230 Tpifen unter dem Gipfel; welden Hr. P. in dem heftigften Sturme nicht erreichen Fennte. - Diefes Berges. Höhe beträgt alfo 2400 Toifen, und die Höhe der Schneegränge an ihm 1647 Toi⸗ fen. Andere hier und in der Krym gemeffene Höhen müffen wir üßergehen. Die doppelte Höhen-Beflimmung der einzelnen Stand: punkte giebt faft überall ein fehr gut übereinfiimmendes Refultat. Zuweilen fanden fich Fleine Abweichungen, wel⸗ che Hr. P. won! mit Recht örtlihen Ungleichheiten der Erwärmung der Luft sufchreibt. Dagegen iſt die Beftims mung der Höhen » Unterfchiede zwiſchen der 23. und 24, Station fehr ungleich. Die erfie Meſſung, welche bey aus tem und beflandigem Wetter angeficht wurde, gab hier nur einen Linterfchied der Höhne = 2,05 Zoifen, die zweyte Meffung dagegen gab 20,9 Toiſen. Die letztere Meffung iſt wahrfcheinlich dadurch unrichtig gemorden, daß gerade um die Zeit der Beobachtung das Barometer nach hefti« gem Regen zu fleigen anfing, und vermuthlih an dem eis nen Drt früher, als an dem andern merklich geftiegen war. Ob übrigens gerade, nad Hr. P. meynt, dieſes Steigen des Barometer fih nach feines Vaters Theorie vorzuͤglich gut erklären Iaffe, mag bier unerörtert bleis ben. ? Zur Berechnung der Höhen aus den benbachteten Baz rometerftanden ‚bedienten fih die Verf. der Formel von Laplaee. Sie gebrauchten nehmlich, fatt des von Laplace angegebenen Haupt-Eorfficienten, den, welchen Ramond bey feinen Meffungen in den Pyrenaͤen am paffendflen ges funden hat, und-glaubten mit Recht, dann die Verbeffes rung wegen der geographifchen Breite meglaffen iu koͤnnen; da die Porenden nahe genug unter einerley Breite mit den Cauenfus liegen. Sie änderten ferner die Eorrection - ea — ‚wegen ber Waͤrme ſo ab, wie es Gah-Luſſacs Verſuche * ‘ * | 265 über die Ausdehnung der Luft zu fordern ſchienen. Ob fie hieran gang Recht thaten, läßt fich bezweifeln: denn es a unſtreitig bemerkt zu werden, daß Saplace den t 000375 deßwegen in 0,004 verwandelt, weil diefes m den Beobachtungen am. beften gu entfprechen fchien 5. es verdiente alfo eine forgfältige Unterfuhung, ob nicht Um ſtaͤn de einwirken (z. Be Feuchtigkeit), anf welche bey jenen Verſuchen nicht geſehen ward; und eben die Vermu⸗ thung,/ daß diefed der Fall ſey, ſcheint Laplace beſtimmt kn en Epeffisienten barsmetrifchen Beobachtungen anpaffend abzuaͤndern. Endlich änderten fie die Formel das durch ab, daß fie auf Die Abnahme der Schwere in groͤßern Spöhen- Feine Rückficht nahmen.» Hierzu glaubten fie fich dadurch berechtigt, weil man nie die Attractiongfraft der Berge ſelbſt hiebey berüickfichtiget habe, und dadurch diefe Verbeſſerung faft um die Hälfte herabgefegt wiirde, Es 'ift allerdings wahr, daf die eigne angiehende Kraft der Berge bey: Berechnung der Abnahme der Schwere nicht follte überfehen werden, wenigftens dann nicht; wenn man Beob⸗ achtungen am Fuße einer fehr feilen und hohen Gebirgs— maſſe anftellt; indeß wird doch nicht Leicht der Unterfchied foviel betragen. koͤnnen, ale hier aus Vergleichung der Pen- deiverfuche auf dem Pichincha gefolgert wird. Um diefen Einfluß der anzichenden Gebirgsmaffe ungefähr zu fchägen, mollen wir und auf der genau Eugelförmigen Erde einen eonifchen Berg denken; defien Höhe gleich dem Halbmeſſer der Bafis —a fey, der Halbmefler der Erde =r, Nach der gewöhnlichen Regel würde man hier am Fuße des Ber⸗ ges die Schwerkraft = = wr, an feiner Spitze = Veran ER — ſetzen, weil hoͤhere Po⸗ er von a, als unbedeutend megsleiben fönnen. Des Berges Maſſe it⸗ *22 und ihr Schwerpunkt if von dem Beobachter um—- a Va7 entfernt, wenn er am Fuße des Berges; um — a, wenn er auf dem Gipſel ſteht. Aber, wenn man fich an dem Fuße des Berges befindet, fo wirft nicht die ganze Attrartionefraft des Berged — Pine ma, um die Schwere zu vermindern, fondern nur ihr bey. ber Zerlegung. vertifal aufwaͤrts wirkender Theil E ma. Am Fuße if alfo die Schnellkraft V7 — * alſo die Abnahme der Schwer⸗ 56 16 re 27 5. nug = ra fegen Fan. Bey einem ſolchen Berge betruͤ⸗ De: alfo dennoch die Abnahme der Schwere immer noch fie ben Achtel Neffen, was man gewöhnlich zu rechnen pflegt, und da ed wohl eben nicht viele Berge geben mag, deren Abhang im Ganzen viel mehr ald 45 Grade betrüge, fa a, wofür ich nahe ge: ‚möchte diele Rechnung wohl. ſelten Die Abnahme des Schwer . may an der Spitze =—Lrr f Be 266 re zu groß angeben.“ Hr P. fügt feinen Betrachtungen über dieſen Gegenfland noch, die Ruͤckſicht auf Die durch die Aitraction des Berges veränderte: Verdichtung der Luft bey; aber ſchwerlich möchte fich daruͤber ſo kurz und ohne eine firenge theoretifche Unterfuchung urtheilen laffen, daher es wohl beffer geweſen wäre, Diefe Bemerkungen als unſicher gaͤnzlich zu unterdruͤcken.“ Aus dieſer ſtrengen und gerechten Beurtheilung des Nivellement geht nun der bedeutend niedrigere Eiand des eafpifchen Meeres auf eine entfchiedene Weife hervor; Die Eleinen Fehler, die bey den Gebrauch ſolcher Correctionen, deren Werth noch nicht allgemein anerfannt wird, oder beftritten werden kann, entftehen Fönnten, find für die alle gemeine Beantwortung der vorliegens en Frage unbedeuie d, und ihre Unterfuchung hat mehr ein Intereffe für barome- trifche Meffungen überhaupt ‚- ale für den gegenwärtigen Fall. Zwar iſt ed fehr gu bedauern, daß eu den Neifenden nicht gelang, gleichzeitige Beobachtungen an den- Ufern des eafpifchen und Schwarzen Meeres anzuſtellen: - aber theild müffen wir die Treue und Wahrheit der Darftellung, wel he hier, wie aus der. ganzen Reife hersorleuchtet, und die (obgleich. die gerechtefte Forderung an einen jeden Reiſen⸗ den) fo felten if, rühmend herverheben um ſo mehr, be eben über den Caucaſns, die ſchwankenden und unzuver⸗ läfigen Nachrichten fo haufig waren: theils geht aus der Vergleichung aller Beobachtungen: anf das unwiderſprech⸗ lichfic hervor, _daß, wenn eine Ungewißheit der Beftimmung, die etiva zwiſchen 44 und 56 auch ſchwanken mag, zugege⸗ ben wird, wir die aͤußerſten Graͤnzen deſſelben gewiß aner⸗ kannt haben. Wir haben alſo als eine wichtige Thatſache über die Beſchaffenheit dieſer Gegend folgendes gewon⸗ nen: 1) Das cafpifche und ſchwatze Meer hatten urſpruͤnglich einen gleichen Wafferfpiegel, deffen Höhe und Granien ©. 250. ıt. Th. genauer beſtimmt worden, und bey dem allz gemeinen Sinken des Meeres zogen fih beyde Meere zu— ruͤck, liegen die Ebene unbedeckt und bildeten jene faisige Seen, befiimmten die Form des Ausfluffes der Flüffe Jaik, Wolga, Don, und die Richtung des Mennifch im Norden, die Richtung der Flüffe Kuban und Terek im Süden, und trennten. den Ausfiuß des Kuma vom Meer, fo daß er fi in den Sand der von dem Waffer verlaffenen Steppe ver- lieren muß. 2) Wirkten aber auf das Sinken des rafpifchen Meer res, wahrfcheinlich ſpaͤter, vieleicht noch andere Umſtaͤnde. Obgleich die mwahrfcheinlich vulkaniſche Beſchaffenheit des weſtlichen Ufers des eafpifchen Meeres verbunden mit den (a. a. O. ©. 260) angeführten frühern Erfahrungen über Erhebungen in dieſem Meer, die wieder werfchwunden And, auf eine Beweglichkeit des Meeresgrundes fchliefen läßt: fo müften wir dennoch über die Gegend felbft mehr Erfahr rungen befisem, vor allem das, ung big jert in naturwifs fenfchaftlicher Ruͤckſicht ganz unbekannte öftliche Ufer ken— nen; ja eine Dergleihung mit dem Aralſee wäre noth⸗ wendig, um im allgeweinern Sinne etmas Entſcheidendes deſtimmen zu fönnen. Uber die genannten Thatfachen find, son jest an, auf immer für die Erdfunde gewonnen. Wir wenden und zu der weyten Unterfuchung über die Struetur des Urgebirges und fein Verhaͤltniß in den * 6. füngern Gebifden. Und auch "hier verdanken wir dem Hrn yon E. die’erfie geognoſtiſche Unterſuchung/ wie man fie von einen; in der firengen Freyberger Schule gebildeten Mineralogen erwarten konnte. Zwar iſt diejenige Gegend, die er unterfucht hat, in Vergleihung nit dem Umfang des Gebirges unbedeutend, und euftreckt fih nur über die Gebirgeäfte des Terekthals; aber da wir von dieſem Ger hirge bis ietzt gar nichts wußten, als das ganz allgemeinfte, welches zu nichte führt, fo muß und das Mitgetheilte um fo wichtiger feheinen, da der Durchſchnitt bis zu dem höchz fien Punkt — bey Kasbek — ımd über ihn heraus„ in eis nem fehr eng und fehroff durchfehnittenen Thal uns aller? dings Wuffehlüffe über die herrſchende Structur geben Tann. Was er gefunden, it eine mächtige urthon⸗Schie⸗ fer Formation, in welcher obenbey Kobi und Abana dichter ſchwarier Urkalkſtein, dann in mehrfachen Wechfel mit dem Thonfehiefer, ein bald braunrotber , bald lavendel- oder blaugrauer, bald fehwärzlich brauner und ſchwarzer Por⸗ phyrs mit glafigem Feldſpath, einen unbeſtimmbaren gruͤ⸗ nen Foſſil, wenig braunem Glimmer, gleichfoͤrmig gelagert vorkommt. €. geſteht, daß daß feine Unterſuchungen über die Pngerungsverhältniffe des Porphyrs wegen der Unrer gelmäfigkeit in der Schichtung des Thonfchiefers, wegen der Zertrümmerung der Shalgehange, und wegen mehreren neuen Bildungen (Conglomerate), die ſich abgeſetzt ha⸗ ben, ſehr ſchwierig waren, und ihm ſelber nicht genuͤgten. Indeſfen laͤßt eine genaue Erwägung‘ der ganzen dafigen Ragerungsverhältniffe und die Analogie mit ähnlichen For⸗ mationen kaum an der gleichfoͤrmigen Lagerung zweifeln Diefer Porphyr, fo mannichfaltig geſtaltet, tritt uͤberaus mächtig hervor, bildet große Felſen, und der hohe Schnee gipfel Kasbeks (Kasbek-⸗kaia Gora der Ruſſen, Minwari der Georgier, Zeriſti-jub der Oſſeten. Klaproths Reiſe 2 p. 0) beſteht aus Porphyr. Seine öfters ſchwarze Farbe, bedeutende Harte und das ſeltnere Vorkommen des einge— ſprengten glaſigen Feldſpathes, die ſaͤulenfoͤrmige Abſonde⸗ rung, haben den Reineggs und nach ihm Klaproth verleis tet, ihn für Bafalt zu halten, wodurch ‚wohl ein jeder Mineralog ein gang falfches Bild von ver Natur der im Gaucafus herrfehenden Gebilde enthalten mußte. Ja aus den bekannten Abbildungen bey Reinesgs mußte man glauben, daß diefer fogenannte Bafalt, bey Kobi und Stepan Zminda faſt ebenfo auffallend fäulenformig abgeſondert vorkaͤme, tie benm Niefendamm in Irland, oder wenigſtens, wie bey Stulpe; und Klaproth hat es befätigt. Nach €, iſt dieſes keinesweges der Fall, der Porphyr vielmehr an den ger nannten Drten nur umdentlih und meift unregelmaͤßig fäulenformig. Won abweichender Lagerung if aber gar Feine Spur. — Auf diefen Porphyr folgtr ebenfalls gleich- förmig in den Urthonſchiefer gelagert und mit die fen öfters abwechfelnd dichter und phorphytartiger Grün- fein; Hornblendefchiefer, ſchwarzes dichtes Trappaefteih, dann Syeuit-Granit, in ſchwachen Lagen mit dem Thunfchiefer wechfelnd, Thonſchiefer, Syenit-Granit in großen Maffen, Auf den darauf. »wieder folgenden Thonfchiefer Legt ſich ausgezeichneter Gneus mit viel Hornblendſchiefer; auf diefen abermals Syenit-Granit, phorphyrartiger Grünftein. Thonſchiefer mit Grünftein, und Das letzte iſt Dichter, grau⸗ er, brauner und ſchwarzer Kalkſtein, der meiſt Stinkſtein ik, in einer bedeutenden Erſtreckung das nsrdfiche Gehaͤnge - einnimmt, und bis an den Fuß des Gebirges fortdauert. Die uͤbergreifend gelagerten Gebirgsarten find Conglomera⸗ te, porphyrastige, fandfeinartige, ein, 'nie'esı fehe merkwuͤrdiges bimſteinartiges, welche genauer erforfche gu werden verdient. Zu einer Zeit, in welcher jöner mannich⸗ faltige Wechfel, zuerſt durch Raumers Unterfuchungen in den Ersgebirge, dann durch Buch, Hausntann und anderer wie gewiſſermaßen fehon früher durch Ebel in der Schweih > wenigſtens unter den Deutſchen, jest nuch; da Jameſon ähnliche Berhältniffe in Schottland entdeckte, von’ den englifchen, Geognoſten immer allgemeiner Anerfannt wird] und an die Stelle der zu einfeitig Jangenonımenen Folge von Granit, Gneus, Gimmerfchiefer und Thonfchiefer m ihren Einlagerungen zu treten anfängt; if eine fol Beobachtung, tiber die herrfchenden Gebilde eines maͤch P gen Gebirges. dem Geognoften um fo wichtiger; da ſie von einem Forſcher herruͤhrt, der in Verbindung mit Raumer dat bentrug, diefes Werhältnig zuerſt in dem Erzgebirge auffu—⸗ decken; und auf deffen Kenntniß man fich, wie auf feine Materlandsliche verlaffen darf. €. feheint zu glauben, d diefeg Thonfchiefer« Gebilde am füdlichen Abhang nich flatt findet, daß vielmehr dort die georgifchen Flöhges birge alle Urformation verdrängen, Obgleich fie fich kaum fo deutlich, wie gegen Norden, mit ihren vielen mwechfelnden Gliedern ausbreiten mag, fo müffen wir den⸗ noch aus den Nachrichten von Neineggs und Guͤldenſtedt ſchließen, daß fie nicht gänzlich verdraͤngt iſt "Der letzte⸗ re fand, bey Oni in, Imerethien ganz das ‚Geftein von Kobi, Güldenfädt wie Neineggs erwähnten am obern Rioni Hornftein, der das ſchwarze Trappgebirge zu ſeyn ſcheint. Bende in Thonfchiefer. Gegen Oſten ſcheint ſich dieſe nehmliche Formation noch lange fortzuſetzen Gegen Weſten verhaͤlt fih das um Elbrus gelagerte Gebirge, wie diefer höchfte Gipfel des caucafifchen Gebirges anders, Alle Nachrichten ſtimmen darinn «überein, daß dort der Thon— fchiefer, wenn auch nicht verſchwindet, doch zuruͤckgedraͤngt wird. Sollte, wie E. meynt, der graulich⸗weiße und blaß rothgrane Porphyr von Beſchkau niit Eleinen nadelfoͤrmi— gen Kryſtallen bafaltifcher Hornblende, Augit, glafigem Feldſpathe, gemeiner Hornblende in Neffen und wenigen, tauchgranem Quartz, deſſen Maffe unter der Lupe feinz Förnig ſcheint, fo wie der ähnliche, nur rörhere, mit braunen Glimmer fatt Hornblende und deuclicher Fruftale lifirte Augitsvom Schlangenberg, der aus dem herrſchen⸗ den MufchelfalE hervortritt, als Fortſetzungen des Elbrus anzufehen- feyn. Es möchte auch diejes wie das Ueberge⸗ wicht des Urfalfs ein ganz anders modifieirtes Gebilde wermuthen laffen. Indeſſen Fonnen ‚mir. über Die wahre gesanofifche Befchaffenheit des weſtlichen Theils vom Cau⸗ eaſus auch nicht einmal aus dem Vorhandenen irgend ei— ne nur einigermaßen zu begruͤndende Vermuthung heraus⸗ heben. Zwar behauptet Güldenftädt, daß der Elbrus and Granit beftünde; aber man: weiß, wie unbeſtimmt folche Aeußerungen find. Es jſt im der That nicht unwahrſchein⸗ lich, daß diefer hohe, mächtige Gipfel, wie der Kasbek (9. Klaproth wird uns diefe Benennung der Kürze halber er Tauben ein jeder, fo wie diejenigen, die ihn zuerſt zu erfteigen fuchten, weiß doch recht genan, welchen Berg man meynt) J — u $ nu nr ur au: einem andern/ beſteht· Aber ſehr iſt es zu bedauern, daß die raubenden und wilden Ge⸗ irgsbewohner dem Hrn E. und Pe nicht erlaubten, dieſes ) id — Das iſt nun alles, was ſich uͤber Urgebirges bis jetzt ausmittein läßt: Die gen zu unterſuchen, erlaubt die Unſi⸗ * 48 Gegend auch nicht, und auch vom anders⸗ woher, it ans Feine einzige Beobachtung bekannt/ Die ir⸗ gend ce H eat egal oder ſeine Vethaltniſſe er⸗ —— ie Was nun die dritte unterſuchung uͤber das füptiche ucafiſche Floͤtzgebirge betrifft, » welches in Mingrelien, j etethien Georgien ſich ausbreitet, das beſonders im — Schneelinie erhebt, ſich in Schirwan ſelbſt verflaͤcht und das caucaſiſche Gebuͤrg mit dem ſuͤdlichen araratiſchen ver⸗ bindet; ſo koͤnnen wit zwar ans neuen Unterſuchungen nichts belehrendes uͤber deſſen Beſchaffenheit heraushes ben, vielmehr iſt alles was wir von Keineage) Guͤldenſtaͤdt, Bieberſtein und Klapreth erfahren, im hoͤchſten Grabe ver⸗ worren / unbeſtimmt und ſchwankendz aber dennoch wagen wir eine Vermuthung, die Fünftige Unterfuchungen beftätiz gen oder widerlegen Werden, und Die, wie und duͤnkt, cin ee die Befchaffenheit diefer Gegend zu vers n verfpricht; eine Vergleichung nehmlich zwifchen dem 7 ueafifhen und dem nunmehr von Engelhardt genau unterſuchten krymiſchen Flögz, oder wenn man will, Ueber⸗ . gagsgchiige.. "Da wir uns hier nicht zu ſehr ausbreiten dürz — machen: wir nur auf die Hauptſache aufmerkſam— Erpmifche Gebirg, welches die Güdfeite der Halbinfel - einnimmt; erſtreckt ſich von der Suͤdweſtſpitze derſelben nach DR Theodoſia; es verfläche ſich gegen Norden, und Me. ſchroff gegen das ſuͤdoͤſtliche Ufer; es iſt aus Thon⸗ ice ‚CE. nennt diefe Gebirgsart Schieferthon, aber: eiz Iche. Benennung , die hier, gegen allen herrfchenden geognoſtiſchen Sprachgebrauch die KHauptgebirgemaffe einer weitläuftigen Gebirgsſtrecke bezeichnen: follte, müfte wenig: durch eine genauere Befimmung: der Befchaffenheit zeichnet werden, als die wir finden. Was ihn dazu bes wogen, iſt wohl theils ein hersorfiechender erdiger Bruch, theils dns Vorkommen von Steinkohle), Trapp (dem Harz % ger Hornfels ahnlich), Srünftein, Conglomerat und Kalk fein, die häufig miteinander wechſeln, zuſammengeſetzt. Der Thonfchiefer iſt die herrfhende Gebirgsart; alle ande: re Gebirgsarten find in diefer eingelagert Cein Ereidenartiz ger Kalkſtein und- der Mufchelfalfftein ausgenommen, die ihn bedecken, ſo daß der letzte ſich über ‘die lache Steppe verbreitet.) Die Suͤdweſthaͤlfte des Gebirges, durch die Thaͤ⸗ ey welche den. Tſchardyr⸗dagh von der Jailakette fcheiden, von der Nordofihälfte getrennt, unterfcheidet fich von diefer. auf. der Güdfeite des Gebirges ift, in der Suͤdweſthaͤlfte "viel Grünfein und wenig Eonglomeraf, und in der Nord- R, oſthaͤlfte ‚Fein Grünftein und ſehr große Maſſen von Con—⸗ glomerat: dagegen fehlt dieſes auf dem noͤrdlichen Abfall der Nordoſthaͤlfte, und finder ſich auf dem ſuͤdweſtli— then @- Th. pP. 168I. Viele Abweichungen finden fich "weil die Schichten nicht ununterbrochen fortgchen, ſondern fi) öfters einFeilen Der Schieferthon geht in Trappfihiez fer, in Grünftein, ferner der Schieferthon in Sandſchiefer u 5 : hen - Gebirge nach Schirwan zmsfih über: die dieferin. PROBEN das Conglomerat in- Halkfein-über, Oft iſt der Kalkſtein ſchiefrig mit dichtem, braunem Kalk, Schwefelkies findet man in dem Schieferthon, Thoneiſen⸗ ſtein in dem Trapp, Steinkohlen hin und wieder im Sands feinfchiefer und im Schieferthon⸗ ‚Glanjtehlen, ben ‚Yurz thenit, in Grünftein, Kalkſpath faft in allen Schichten/ in Reſtern, Adern in Grünfein, ſtaͤnglich in dichtem Kal fen, faferig in Mergeiialkfein; in dünnen Lagen, in, Uebergängen son Schieferthon in Trapp. — Der Ehiefe thon enthält ferner faltine Efflorescenzen. Vergleichen: w nun diefe genauere geognoſtiſche Befihreibung des krymi⸗ fhen Gebirges — denn die frühere von Pallas koͤnnte Beinen ficheren Refultaten führen — mit den. freylich ſehr dürftinen Berichten von Reineggs, Guͤldenſtaͤdt, Klaprot und Bieberftein, von den ſuͤdeaucaſiſchen Floͤtzen; ſo geh dennoch eine uͤberraſchende Aehnlichkeit, ia faſt mit Gewi heit die Identitaͤt beyder Formationen hervor. Wir wol len die Nachrichten von den Gegenden, Die fih weder dem eaxeafifhen, noch dem. eraratifchen Gebirg zu fehr nähern, weil das andere und ältere Gebilde zu leicht mit den eis gentlichen Flöggebilden 'verwechfelt. werden Fönnen, Nach den Berichten. der genannteu Naturforſcher befichen die Flöge in Mingrelien, Imerethien, Kartli, Kacheti, im cau⸗ eafifchen Gebirge und nah Schiewan-hinein, aus Thonz ſchiefer, Kalk⸗ und Sandfchiefer mit Conglomerat. Der Thonſchiefer kommt meiß unter. dem Kalk vor, der freylich in den Ebenen wiſchen Juri und Alazani der kreideartige Kalkſtein (der auch in der Krym ſtets den Thonſchiefer bes deeke);sgu fern ſcheint; fo wie derſelbe Fau am fuͤdweſtli⸗ den Ufer des caſpiſchen Meeres, offenbar nad Bicherfein vorkommt : aber Neinengs wie Güldenfüdt haben auch Kalt unter TShonfchiefer gefunden.‘ So fagt Gäldenftädt Heife nad) Georgien und Imersthien. Klaproth p. 217) Bon Ni⸗ kortsminda in S. W. bis Gougnuri fteigt das Gebirge noch merklich an, und erfcheint ohne Thondecke als Kalk: felfen! Ferner: wo das Kalkgebirge an das Schiefergebirge grängt, liegt Cp- 216) in Imerethien gwifchen beyden eine braune jafpidifche Felsart Cohne allen Zweifel der krym⸗ mifche Trapp): endlich ſagt Bieberſtein CBefchreibung der Länder sifchen Terek und Kur. p. 6); Hin und wieder fieht man in diefem Gebirge Cin dem füdlichen, Schirwan zugewandten lesgiſchen, welches er beſtimmt für Flötgebirs ge erklärt, und welches hauptfächlich aus Thonfchiefer bes fieht) Lagen von einer helfgrünen Farbe, in welchen man gewöhnlich Adern oder dünne Blätter eines milchweißen Kalkſpaths bemerkt, welche: die Richtung den Lagen ſelbſi halten. Letztere find gewoͤhnlich weniger blaͤtterig und harter als die übrigen: Schichten, und zeichnen fich- auch durch ihre: anfehnliche ſpecifiſche Schwere aus. Dffenbar der in der Kram von Kalffpath-Adern und: Neftern durchdrungene Grünftein. Bon hornfleinigen Maſſen fpricht Reineggs öfters, und mir iſt keine einzige Thatſache befannt, die uns zwingen koͤnnte, dieſe Formation als eine von der krymiſchen verſchiedene anzufehen, wenn wir nur anneh⸗ men, daß fie, nicht allein am eafpifchen Meer, fondern auch im den innern Ebenen von jenen anderen Kalfgebil- den bedeckt find. Auch) Shoneifenftein, Schwefelfied, Ealız efflöveffenzen find in diefen Gebirgen fehr häufig. Verſchie⸗ den find beyde Gebirge: nur — daß die bituminoͤſen 271 Subſtanzen freylich, tie bie häufigen Steinkohlen, Bergoͤl⸗ mit Naphta aellen beweiſen, in den caucaſiſchen weit haͤu⸗ Figer borkommtn. Eine Abweichung, die und key der uͤbri⸗ gens deutlich hervortretenden Aehnlichkeit nicht zwingen Eann, die Formationen als verſchiedene anzuerkennen. Selbſt der große Schah⸗dagh (auch Schah Albrut) weis tich von Kuda, der über die Schneelinie reicht, und der offenbar falfch von Reineggs baſaͤltiſch genannt wird, ſcheint mit tu diefer Formation zu gehören, die alfo hier freylich eine weit bedeutendere Höhe ale in der Pina erz keichtr wa dennoch Tſchadyrdagh bis. 790-Teifen fleigt, und alfo nur 35 Toiſen niedriger als die Schneefoppe des Kiefengebirges if. — Betrachten wir das Verhältniß der Erpmifchen und ſuͤdlich eaueaſiſchen Floͤtze gegen einander ſo finden wir: daß beyde von SB. nah N 2. freien Enach Engelhardt und Bieberfein), daß die eancafifchen Cnach denfelten) ebenfo wie die krymiſchen nach Norden einfchiefen, das beyde gegen Suͤden ſchroff und ſteil her⸗ abftürgen, gegen Norden fich allmaͤhlich verſtaͤchen. Eine Anterfuhung des öfilichen und füdöfilichen, uns ganz un: bekannten Ufers des cafpifchen Meers, würde freplich fo wichtig als intereffant fern, um zu erfahren, ob die maͤch⸗ tige Formation, etwa am jenfeitigen Ufer fortgeſetzt tverbe. Die Ausflüffe des Baturi, Kindrisli, Rioni (Phaſis der Alten), Enguri uſw. in das ſchwarze Meer find durch aufs geſchwemmtes Gebirg gebildet, und in Guriel und Mingre⸗ lien erheben ſich jene ſchiefrige Gebirge erſt in einer ziem⸗ lich bedeutenden Entfernung vom Ufer, Run erwäge man aber, daß jene oben angeführte Un— terfuchung den bedeutend höhern ehemaligen Stand des ſchwarzen Meers auffallend beweiſt. €. und P. haben es aten Th. p- 259 fehr wahrfcheinlich gemacht, daß der Stand des Meereg über den nordeaucafifhen Steppen fehr gering nerechnet 120 Toiſen über dem caſpiſchen Meer bes tragen haben mag; dieſes giebt, wenn wir 54 Toifen für den niedrigern Stand diefes Meeres abrechnen, für das ſchwarze noch immer einen höhern Stand von 66 Toiſen, eine Höhe, die ohne allen Zweifen hinreichend iſt, um ſich alle Indenneafifchen aufgethürmte Ebenen nach dem ſchwar— gem Meer gu völlig bedeckt zu denfen. Diefe find alſo erſt entfianden, nnd es fiheint uns keineswegs zu kuͤhn, einen vormaliget Zuſammenhang jener ihrer Gtructur nach iden⸗ tifchen Gebilde anzunehmen. Cs verhält fich alfo das krymiſche Gebirg zu den Schlammonlcanen in Taman, wie das füdenneafifche Flöngebirg zu den räthfelhaften Gegens den bey Bat. Es ift fehr zu bedauern, daß Engelhardt grade die Gegend zwiſchen Theodofia, Eski⸗Krym und Su— dagh, Die eben, wenn gleich: in einiger Entfernung, den Schlammvulean umgibt, am wenigften unterfucht hats auch) war eg mir be Ber angeftrengtehen Vergleichung unmög- Lich, irgend etwas Elares aus den Beſchreibungen des gro: ken Abafa und der Gegend gegen Kuban hin, wo das ſuͤd⸗ cancafifhe Floͤtzgebirge ſich dem krymiſchen nahert, gu ger rinnen. Neinegas, der einzige Beſchreiber dieſer Gegend ift gar zu unwiſſend. Aber das gewonnene Refultat ift, glauben wir, wichtig genug, um als Haltpunet für Eünftige Unterfuchungen zu dienen. Ob die Reife des Hrn von Steven in den Schah:dagh im Jahre 1810, die uns von Klaproth CBefhreibung der ruſſiſchen Länder swifchen dem a ; x = ” ’ eafpifhen und ſchwarzen Meer ıBr4. p. 183.) Horlaufig an⸗ gekündigt wird, einige Auffchlüffe geben wird, muß die Zus Feunft lehren. ° Der’ vierte Punet der Unterfuhungs nehmlich das Verhaltnis zwifchen der füdraueafifchen Floͤ— gen und den wie es ſcheint Altern araratifchen Thonſchie— fergebirgen, in welchen legten reichhaltige Erzpuncte vorkom⸗ men und zum Theil benutzt werden, iſt, bey der völligen Unfähigkeit der Reifenden Die verfchiedenen Gebilde zu una terfcheiden, durchaus nicht zu entraͤthſeln. — Wir berühren noch einige andere phyſicaliſche Erſchei— nungen, die von den Hrn E: und P. zwerft in den calle eafifhen Gebirgen unterfuche warden, und deren nähere Befimmung auf- einem. fo unbefannten Punet für die Erdfunde allerdings von großer Wichtigkeit ift — die Höhe des Kasbek nehmlich, die Schneegränge und die Gtuffene folge der Vegetation. ar dd Was bie Höhe betrifft, fo kat fie Parrot auf 2400 Toiſen beſtimmt, weil er voraus ferte, daf ihm era, um den Gipfel zu erreichen, noch 240 Zoifen fehlten. Er gibt Gründe an, warum er diefe Höhe eher für zu niedrig, ale zu hoc) anfehen muß, fo daß der Kasbek faſt mit dem Montblane wetteifert. "Ct. Th. p 205.) 0.00 Die Schneelinie des Kasbek ließ ſich ungenan beſtim⸗ men, theils weil die Jahrszeit die guͤnſtigſte war, Geptemz ber nehmlich, in welcher aller Schnee unterhalb wegge— ſchmolzen und, nach den Berficherungen der Einwohner, noch Fein neuer gefallen war, theild weil der Berg ifolirt iſt, und nur zwey unbedeutende Gletſcher hat. Wenn aber E. und P. zu glauben ſcheinen, daß fie die erſten waren, die auf Die Irrthuͤmer achteten, welche aus der Verbrei— tung der Schnee- oder eigentlichen Eisgrenze nach unten _ entſtehen können, fo irren fie fih. Sie find ſchon voll kommen von Sauſſure und fpäter von Humboldt, Buch und Wahlenberg beachtet. Cie befiimmen die Schneelinie der Kasbek nach den genaneften Meffungen und forgfältige fien Unterfuchungen auf 1647, 4 Zoifen, eine Befimmung, die wir, mit den Verf. für auferft genau halten; alfo, bes trüge der Unterſchied der Höhe der Schneelinie hier und - in den Schweiger- Alpen, ihrer Meynung nach 315 Toifen, Diefes ift nun zwar nicht der Fall, denn nad) Humboldt fangt diefe Linie auf den ifolirten Bergen — und son fols en Eann hier allein die Rede feyn — erſt 2700 Meter » (13845 TI an; der Unterfchied if alſo 262,9 T. dh. 55 &. geringer, als fie annehmen; aber wenn auch die von den Berf, angeführte von Sauſſure aͤußerſt hypothetiſch ange⸗ nommene Höhe von 1450 T. die richtige ware, fo wäre der Unterfchied, noch immer — 197 I., fo beträchtlich, alg man ihn für nur drey Breitengrade nicht erwarten Eonns te. Nehmen wir, mit den Verf und mehrern Naturfor— fhern an, daf die Schneelinien in gleichen Breitegraden einerley Höhe haben — und, um die Ueberficht zu erleich⸗ tern, für einen Augenblick, daß fie aleichformig vom Aequa— tor bis nach den Polen zu finfen; fo würde dieſes, wenn der geringfte, und gewiß sugeringe obige Unterfchied der | Höhe der Schneelinie in der Schweiz und in den cauca— fiihen Gebirgen, als der richtige angenominen wird, für ' jeden Breitegrad 65,66 T. betragen, und unter 67°N. Br. würde die Schneelinie ſchon mit 539,07 T. (234,429.) ans fangen, unterm Aequator aber erft in der ungehenern Höhe | ; von aaza T. oder 1077 T. überdem hoͤchſten Gipfel des Bhimboraffe. Nun ift aber, nad Wahlenberg die Schnee; - finie unter 67° n. Br. 3500 F. (1550 T.) hoch, unterm Jequator aber nah Humboldt 2464 T. Diefes gibt nad - dem Nordpol zu, unter Derangenommenen Borausfegung eine zu ſtarke Senkung von 510,8, gegen ben Arguator aber eine zu flarfe Erhebung von 1970 T. Schon aus Diefer rohen Bergleihung erhellt die, aus allen bieheri- gen Beobachtungen [dom gefolgerte ftärfere und gemalt: famere Genfung gegen den Nordpol. Diefe waͤchſt aber in fleigender Progreffion vom Arquator an nad dem Pol iu, wie Wahlenberg (Berättelfe om Mattningar och Obfervationer for all befiamma lappfka Fiallers Hiid etc. $. 36. p. 52.) gejeigt hat. Wenn nun eine Senfung von 197 T, vom 42° bis 15° flatt fände, fo müßte Diefe mit jedem Dritten Grad nah Norden zu, als wachſend angefehen werden, und, unter der Vor: audfegung einer gleihen Höhe der Schneelinie in gleichen Breitegraden, mochte dann diefe, bey 60° fon Das Ni: veau des Meers erreicht haben. Hieraus wird ed nun Mar, mas au viele andere Erfheinungen hinlänglich beftätigen, daß die Schneelinie unter gleihen Breite s und verfhiedenen Rängegraden, keinesweges gleiche Höhe - habe. In diefer Rüdfiht, wie aus fo vielen andern Sründen, wäre eine genaue Erforſchung bes thibetani- ſchen Gebuͤrges freylich hoͤchſt wuͤnſchenswerth. Die aus vielfaͤltigen Combinationen gezogenen Linien von gleicher Warme durh Humboldt, in Annal._ de Ohim. WRar; 1817 deflätigen Diefe angenommene Verſchiedenheit ber Allgenieinen Temperatur unter verfchiedenen Laͤngegraden, und vorläufige Nachrichten belehren uns, daß Humboldt eine Uebereinftimmung zwifhen den Wäarmegraden und ' ‚Dem Syſtem der magnetifgen Abweichungen gefunden at, welches mit Evans — in der Iſis IX. mitgetheilten nfiästen verbunden, ein großes Licht über Die Lehre vom Erdmagnetiömus verbreiten fönnte. Die Beobachtungen über die Vegetationsſtufen, die von P. mit Umſicht angeftellt find, werden, glauben wir, wichtiger erfcheinen, wenn man Ahnlihe in Aſien vergleichen Tann. Nah Wahlenberg (Flora Carpath. Einl. p. LXIX) fängt Pinus Mughu ‚(Pumilio) an, Aüberhand zu nehmen (Regio ſubalpina W.) bey 1200 . Buß; ohngefähr 500 J. niedriger fängt diefe Region in dem ſchleſiſchen Riefengebiirge an. Wenn wir die Berg: gegend wo E. undP. ein 3 Fuß hohes Gebuͤſch von Bir: “ fen und gemeinem Wacholder fanden (zwiſchen 974. — 826 T.) mit difem vergleihen; fo finden wir einen Unterſchied don 200 T. für 6° 20°, welches, verglichen ‚mit der oben gefundenen Differenz der Schnetlinie, au: herſt gering ift, aber wir dürfen freylich nicht vergeffen, daß auf Dem Kasbek eine Schneedecke von 753 T. Höhe Die Vegetation niederdrüdt. ö P. hat nicht affein auf das Verſchwinden verfie- dener Pflanzen fondern, von Rechtswegen aud auf die Veränderung, Bie die nehmfichen Pflanzen in verſchie— denen Höhen erleiden, geachtet. Merkwuͤrdig iſt hiebey Die Verkruͤppelung des Blatted und das Gedeihen der Blüthen in großen Höhen: Die weitläuftig entwickelte Sypotheſe, durch deren Huͤlfe P. diefe Veränderung an einer Pflanze — Geraltium Kasbek — nad den Anfid- STiI8 15:8 Heft 2. ’ ten. bef, Haters erklaͤren will, iſt viel zu künſtlich, ver: widelt,, „und willlͤhrlich, um Beyfall erhalten zu fönnen. Wenn wir nun aber die hier geprüfte Schrift mit den früpern über das caucafifhe Gebürge vergleichen, fo müffen wir freylich geftehen, daß fie mandes uner- Drtert läßt, Daß die Reife zu kurz war, zu feine Otre- den berührte, um hinlaͤngliche Auffhlüffe zu geben, ja daß fie eine neue, länger dauernde Reife wuͤnſchens wer⸗ tber macht; aber dennoch iſt es chen fo gewiß, daß ſie für die Geſchichte der Erde wichtigere und ſchoͤnere Re— ſultate liefert, als irgend eine ältere; und es hleibt da- her faft räthfelpaft, daß fie falt aufgenommen, und kaum hier und da erwähnt ward, Zum Theil rüpre diefes ‚won der frechen Art, mit welder ein Mann, def fen Unguverlaffigfeit wohl immer mehr anerfannt wer: den wird, und der keinesweges über Reineggs fieht, Klaproth Cder Sohn) nehmlich, die Unternehmung verdaͤchtig zu machen fuchte, noch ehe die Schrift ſchien. Klaproths eigene Reife ift auf eine vollig falſche Art abgefaßt iſt. Es ift bey der großten Aufmerffamfeit ' unmoͤglich, dasjenige, mas er felbft wahrnahm, von den Radrichten, die er oft woͤrtlich abſchrieb, zu unter: ſcheiden; ja es ift unmöglid die Abfiht, die Grenzlinie eigener und fremder Beodachtungen unkenntlich zu ma— Sen, zu verfennen. Ueber die lesgiſchen Völter wiſſen wir nichts, als mas, wir Reineggs verdanken, und in ben Schriften des Hrn. Rlaproth wird es bfättermeife abgeſchrieben, nachdem diefer fein Zeugniß verdaͤchtig zu machen geſucht hat. Zwar maaße ih mir fein Urtheil über Kls. orientaliſche Sprachkunde an: da aber für die Geſchichte der menfhlichen Ragenbildung eben diefe Ge: genden fo Außerft wichtig find; fo iſt e6 fehr zu wun— fen, daß ein zuverläffigerer Mann fie auch im Diefer Beziehung beſuche. Ein Geruͤcht macht ungdie Hoffnung, daß Rask, der grundlide Sprachforſcher der alten fcan- dinavifhen Eprade nach dem Caucaſus reifen wurde. Möchte doch die Hoffnung erfüllt werden! Wer fi ernſt⸗ lich über die viefen caucafifgen Voͤlkerſtaͤmme zu beleh— ren fucht, wird am beflen erfahren, mie unfider und ſchwankend alle hisherigen Nachrichten find, wie dunfel und raͤthſelhaft mandes if. — Der zuverläfige Gul- denſtaͤdt Täßt zu vieles unerortert, und über die merk: wuͤrdigen lesgiſchen Völker ift bis jegt Reineggs die ein- zige Quelle: Ein merfrurdiges Gchäude des Inguften, welches Gufdenftädt vergebens kennen zu lernen fuchte, hat Engelhard befrieben;. in feiner Herausgabe von Güfdenftädt hat Klaproth Engelhardis Befhreibung ganz abdruden Taffen, und felbft diefe Gelegenheit eine freche Befhuldigung, Die er allenthalben auszuftreuer ſuchte, und die ihm, deffen Unzuverlaͤſſigkeit weltfundig if, zur⸗ Schande gereicht, zuruͤckzunehmen, laßt er un- benugt vorubergehen; obgleih er Damals von dem Lin: grund überzeugt feyn mußte, Ich kann diefen Aufſatz nicht ſchließen, ohne einen“ Wunſch zu äußern. Raumer bat bewiefen, was ſich mit geognoftifden Sammlungen ausrichten laßt, Wenn in das ungeheure ruſſiſche Reich Mineralogen reifen, wie wenige werden reif genug fenn, fo ſchwierige Unterfu: ungen anzuftellen? Ein jeber wird feine Anjiht pro- 18 ch cd duciren; und aus ber herrſchenden Verwirrun >mmen wir nie herauß, ja ben den meiften Reifen im * tiefer hinein. Biel zweckmaͤßiger waͤre es daher, wenn man das ganze Reich in Diſtricte theile, von Meile zu Meile Sebirgsarten ſchlagen, die Stellen wo ſie gefunden wur— den genau bezeichnen ließe. Es koͤnnte durd die Ein wohner geſchehen. Diefe Gebürgsarten, in guten Erem: plaren nad) Petersburg gebracht, dort forgfältig geordnet, wurde eine Sammlung, derjenigen. der Bergwerkſchule in Daris aͤhnlich hervorbringen, und die berühmteften Forfher würden. einen Schatz zu benugen ſuchen, deſſen Werth in Die Augen fat. Leicht Fönnte eine ſolche Sammlung zu größeren Refultaten führen, als viele Reifen, wenigſtens ift es wohl gewiß, daß durch Diefe exſt die merfwürdigen Punkte, und mas man zu unter: fugen, hier und da zu erwarten hätte, bemerkbar ge: macht werden könnte. Ich wende mid mitdiefem Wunſch an den großmäthigen Romanzom, ber fih Durd die veranſtaltete Weltumfeglung in der Geſchichte der Wif: fenihaften ein unvergaͤngliches Denfmal gefegt hat: Die Berfaffung des ruffiihen Reichs murde, irre ih nicht, eine folhe Unternehmung, des ungeheuren Umfang Des Reichs ungeachtet, bier leichter und fühlbar. maden, ale. irgendwo fonft. Steffens. Crocodillſchaͤdel von Geoffr. St. Hilaire (Ann. du, Muſ. X.. 1807. 8. 5. cDieher Taf. 5.) Der Schädel iſt eine, Art: Haus’ für bie, Sinnorgane worinn jedes fein, eigenes Zimmer hat, welche alle an ein Mitteljimmer ſtoßen, das den Nahmen. Hirnſchale erhalten. Bisweilen werden ©tüfe aus der Hirnſchale zu Gefihtsftüden, weßhalb die alte Eintheilung nicht. bleiben fann. Ich theile fie daher in Knochen. Des Mundes, der Nafe, des Auges, des Dhrs.und des Hirns. Der Chädef der. Lurde ift in einem ſo anomalen Zuftande, Daß niemand, ber aicht die Reiter ber Werfen, durchlaufen hat, im Stande ift, etwas davon zu. her greifen. Plumier und Perrauli ſuchten deffen Knochen vergebens. zu. beftimmen, Guviex. verglich zuerſt Die. Hintern Gaumenbeine ö, mit den innern Flügelfortfägen, Des Keilbeins, und Schne inder befiimmte zuerſt Den. Quadratknochen y; aber beyde mußten, noch nicht, daß einige. Knochen der Sirnſchale im Geſichte zum: Vorſchein kommen, und beyde meynten Daher, es gaͤbe bey den Crocodillen zwey Paar Jochbeine, Thraͤnen- und Stirnheine. Der Schaͤ— del der. Crocodille beſteht aus derſelben Knochenzahl wie bey andern Tieren, wenn man. annimmt, daß die. Drey Theile des: Siebbeins im. Gefiht zum Vorſchein fom: men, was fih fhon bey den. Vogeln zeigt, und fi, auch ben. den. Fiſchen nachweiſen läßt. Bey den Erocodilen aber erhalten fie eine außerordentliche Größe, daß es: ſcheint, alle. andern Schaͤdelknochen feyen ihnen. geopfert: und kleiner geworden, um. dad Geruchsorgan zu ver: aröffern, deſſen Höhle erſt Hinten: am Kopf endet. [Das "Rod, in. 5]: E Mundkno dem Beffihen aus * —— e, Oberkieſern ch vor dern Gaumenbeinen &, hinten Gaumenbeinen | moidea) d, Das Keilbein - * Menfchen beſteht wenigſtens aut 5 Stüden. Grundſtuͤck, Cchläfenflügel, gehören sum Auge, F ügeffortfäge,, welche zum Geſchmacksorgan ge⸗ hören, und Die id, hintre Gaumenbeine genannt ‚habe, 2) Naſenknochen. Beſtehen aus 3 Knochen, zwey unpaaren, wovon J dem Koͤrper des Siebbeins entſprechen, und das ich Siebbein nenne, weil es vollig fo liegt wie bey den Vö— geln, obſchon es fi, hier fo weit nah hinten. verfängent, daß es zwifchen den Gtirnbeinen durchgeht und nidtan fie, fondern an. das os interparietale ſtoͤßt, welche Ano- malie von. der ungemöhnligen. Länge der. Nafenhöble entſteht und ſich daher auch bey feinem. andern Lurch findet. (Freylich nit, weil die ganze Deutung falſch iſt. 334 iſt das. Stirnbein]. Das andere a. iſt ohne Wi; derrede das Scharbein Lmüffen wir dahin geftellt ſeyn laffen, weil. der Schädel, den wir haben, nicht unfer,, fondern der großh. Sammlung gehört, den mir Daher nicht fprengen fonnen]; dann zwey Kiefernafenbeine 5:: : [find die aͤchten Nafenbeine, und Das, was man bey Vögeln ©tirnfortfäße: Des Zwiſchenkiefers nennt], zwey Siebna⸗ ſenbeine 233, Die beym Menſchen obere Muſcheln hei: ßen und die nur bey den Saͤugthieren gewunden find, Beym Crocodill haben dieſe Beine einen Fortſatz, der auf Die Gaumenbeine herunterſteigt. [Sind die. zwey Beſtandtheile des Siebbeins oder die Papiertafeln, und das einzige, was vom Siebbein da. if, Auch iſt nicht mehr nörhig. BeymPogel find es die beyden gabelfürmigen Beine, melde man Naſen— beine nennt, und welcher Irrthum auch zuerſt durch Geoffroy aufs Tapet gebracht worden. J Endlich die Gaumen⸗Naſenbeine J. J oder die untern Muſcheln; liegen in der. Nafenhöhle an den Seiten des, Shärbeine und find mit den Gaumenbeinen eingelenft. Was da Geoffr. gefehen bat, wiſſen wir nidt. Dergleichen ift gar nit da. Was er mit. I bezeignet. iſt ein Aſt des hintern Gaumenbeins.).. 5 Augenfnoden, Gtirnbeine ß [das ift arg, Die Schuppenbeine für Stirn— beine. anzuguden!1.. Thraͤnenbeine x [richtig], Jochbei— ne b Ifind nur miitle Secbeine), Schläfenflügel des Keilbeins c, welde ich künftig 3 Tlugelbeine (os alare) nenne. Die Croc. find die einzigen 121 Thiere, mo Diefe Beine nicht zu, den Hauptflügen des Schadelgrundes ge⸗ hören [das iſt eben cin. Beweis, Daß fie es nicht find, Sie find nehmlich Die_vordern Jochbeine. Diefe und ce. wie bey den Voͤgeln Speihe und Elle] Die, Otirnbeine 3.- fehr Keim, verbinden. ſich aber doch durd einen abjleigenden Fortſatz mit einem aufs fleigenden des Jochbe Be b, zur Bildung Des hinıern Au: genbohlen: = Nankss., Da ſie durch das Siebbein 53 von einander ———— And; fo toͤnnen fie nur mit den’ Sgeitelbeinen &) ın Verbindung, ſtehen. [Ja freylich 1 2) Ohrenknochen. Ich bin über dieſe noch nicht im gewiſſen; p find len Wirbelihieren. Eillles, verkehrt. zwey blattartige Stuͤcke, melde der Paufe und dem Zelfenbein der Sdildtroͤten entſprechen koͤnnten. 2 bat Die Geffalt eines äußern Gehoͤrganges, Deffen unteres ‘ Stuͤck fi durch zwey Gelent⸗Fortſaͤtze endigt, das Qua: dDratbei n, welches ich füreine Verbindung des Griffel: fortfaßss und des Vautenringes - ZN) und daher Os Tympano fiyloideum nenne. In dem düßern Gehör: gang ſteckt das lange Knoͤchel, welches die Stelle des Hammers, Ambojes, Linſenbeins und Buͤgels ver⸗ tritt. [Dazu läßt ſich wenig fagen. Das Quadratbein ift übrigens nur. der. Paut fenring. ‚oder äußere Gehör: gang, Paufe und Felſenbein feheinen verfloffen zu ſeyn.] 5) - Hirenfanoden. Bey den Croc. gehören Scheitel: und Schlaͤfenbeine nicht mehr zur Hirnſchaale. Die Schlafenbeine a find ftreng beftimmt durch ihren, Zufammenhang mit Dem Jochbein b und dem Quadratinoden „, durch ihre Duͤnnheit, ihre Schuppennath und ihre Rage Hinter der Augenhoͤhle. Wegen ihrer Kleinheit mußten die Muskeln, welde das Unterkiefer bewegen, hinter ben Kopf neben die Hald- musteln. IAlſo an «, weldes auch in der That ein Theil des Schlaͤfenbeins, nehmlih das Warzenbein ift, Was GC. hier Schlaͤfenbein nennt, iſt das hintere God: bein, wie bey den Vögeln.] Die Scheitelbeine «, an der innern Geite der ‚Schlafenbeine a hinter den. Stirn: Deinen ß und. vor den Hinterhauptsbeinen wie bey al- beine, die aͤchten Gdeitelbeine find 3:. 3: ein unpaares Stüd, zwifhen den Scheitelbeinen o, ſͤßt hinten an das. obere Hinterhauptöbein 3- , ent: ſpricht mithin dem unpaaren Stuͤck, welches die Thier— ärzte beym Pferd Quadratbein nennen, und das Cuvier ben andern Säugthieren, unpaares Süeitelbein genannt. hat. Bey Schafen und Ziegen beſteht es aus zwey Stü⸗ den, daher ich es os interparietale“nenne. IIſt oder. find Die aͤchten Scheitelbeine.) 1) unteres, 2). feitlihee, ZI oberes’ Sinterhaupts⸗ bein. Dieſes iſt aufgetrieben und hoͤhlig; in den Hoͤh⸗ len ſind Pfeiler nach den Gattungen in der Zahl ver: föhieden, und fie fiehen mit ben. beyden Gehörgängen des QDuadratbeins in Derbindung, 2 ift der Körper des Keilbeins, os balilare.. Erflärung, Der abhifdangen, B. Zwi chenkiefer — e: -. | P. Baute und Fels- ©, I bertiefer re | bein Pr ’ ©. Vorbere Gaumenbeine,—E | Q, Tympano - Ryloi- 7 EL, Siebbeinkoͤrper 3:+ - M. Jochbeine b. E. Hiniere — homoidea 5 deum T. Scheitelbeine « s. Os interparietale3: IX. Unteres Hinter: hauptsbein — 1 | v. Eeitligea— — 2. V. Oberes — — 3 J KReilbeinförper. — 1: G. Scharbein — 4. T. Sieb-Rafend. — 2! Sf ae Safenteine K. E&tirnbeine — B L. Thranenbeine — x An eg tügel 6. 5 u es erblid.. Geofiroy hat zwar Zeichnungen gegeben.. « find. bie Varzen⸗ —— Bis Solafendbeine — . Da fie aber: undeutlich fi 4 fo lieferten wir Hier neue, und bezeich⸗ neten fie nad unferer Anſicht. Jeder Schädel befieht nun aus drey Birdefn für die Hirmfhale, und aus einem für das Geſicht. Die Hirnwirbel ſind hier I, Ohrwirbel, Hinterhauptsbein. 1. Unteres — Wirbelkoͤrper. 2Seitliches, Gelenllnoͤpfe — Lochfortſaͤhe der Hals⸗ wirbell. 3. Oberes, Stadelfortfag. I. Kiefer: oder Zungenmwirbel, Keil Scheitelbeine. : Keilbeinkoͤrper. 2: Schlaͤfenfluͤgel — Bnäfortfäge. 3: Scheitelhe ine — Stachelfortſaͤtzt. Augenwirbel, Keil-und Stirnbeine. 1: Keilbeinſtachel — Wirbelkoͤrper. Schwertflügel — Lochfortfaͤtze). * Stirnbeine — Stachelfortſaͤtze. IV. Gefiäts: oder Naſen wirbel, Schar- und Naſenbeine. 1:: Scharbein — Wirbefförper. 3 : Riehbein CPapierplatte) — Lochfortſatz. Die — Siebplatte fehlt. Wir halten ſie nur für ein Eingeweid, wie die Ohrfnogen. :! Rafenbeine — Stadelfortfäge. — Was wir "aus dem Tpränenbein x machen ‚follen, wiſſen wir nit recht. Vieleicht gehört es zum Auge und if ein @ingemeid. An den Wirbeln des Rumpfs hängt die Bruft, rn und: Glieder. Alles wiederholt fih im Kopf. A, Bruft. a. Warzenbein — Schulterblatt, ß. Schuppenbein — Gabelbein. y. Quadratbein — Schluͤſſelbein. 5. Fluͤgelbein Chomoideum) — Rippe oder Bruſt⸗ bein. & Gaumehbein —- Bruftbein. Mandimal find 2 Paar Gaumenbeine da, tie bey Jguan, Quardet (Mo- nitor) ; dann: entfpregen fie den verſchiedenen Bruſt⸗ beinſtuͤcken, oder mehreren. Rippenpaaren.. B. Dberglieder.. a;. Hintered Jochbein — Oberarm: “ b. Mittles: — Elfe c. Borderes — Speiche d."Oberfiefer — Hand: ‘e, Zwiſchenkiefer — Daumen: Zähne find Fingerglieder oder Nägel. ©. Unterglieder GSieh Holjfänitt nom Crocodiß). Becken und Glieder find: im: Lirterfiefer vereiniget. Der Gelenkknopf entſpricht dem Huftbein, die zwey fol- genden Stuͤcke inwendig dem Sitz und Schooßbein ; das hintere aͤußere oder. der Winfeffortfag dem Schenlkel. Dann. folgen: Schien : und Wadenbein. Diefe Stuͤckt find. bey der Schildkroͤte entfchiedener, '« Gelenftüf = Huftbein.. - B Mondflüf = Schoofbein, y. Binfelftüf. =. Sigbein.. und II. a Kronſtuck — Schenkel. . b Dedelffiuf — Schienbein. a e Zahnftüuf = Madenbein, welches aber noch aus mehreren beſtehen muß; Das Loch unter 8 entſpricht dem ovalen Beckenloch. — Obere Fig. Außenſeite. Vogelſchaͤdel. von Geoffr. St. Hilaire Ann. du Muf. X. t. 27.) Hieher Tafı 5, Die Deutung der Knochen im Fiſchkopf hat faft al: Te zuruͤckgeſchreckt, theils weil man die Knochen des Arms und der Bruft zu den Schaͤdelknochen gerehnet, theils wegen dem Kiemendedel, von dem bey anderen Thieren nichts ähnliches vorzufommen ſchien; als wenn hier die Ratur einen andern Plan befolgt hätte, Die do immer mit Ddenfelben Materialien arbeiter, und nur in der Veränderung der Formen erfinderifc ift. Die Beflimmung der Ropfinochen bey den Fiſchen wurde mir leichter als.einem anderen, weil ich die nicht zum Schädel gehörigen Knochen als Arm - und Bruſt— Inochen abgefondert habe; dennoch glaubt id anfangs noch mehr Rnoden in Fiſchſchaͤdel zu finden, als bey andern Thieren; als ic) aber den Schädel des Men: ſchen in feiner früheften Zugend verglih, und jeden Knochenlern ald einen eigenen Knochen anfah, fand ich die gehörige Zahl. Der Riemendedel made mir An: fangs große Schmwierigfeiten, indem er an dem einen Rande frey liegt, während. die Schaͤdelknochen der Saͤug⸗ tHiere faſt an allen Rändern mit einander in Berbins dung ſtehen: Ich Habe debhalb noch die Muskeln unter: ſucht, um dur ihre Anbeftungen und Wirkungen die entſprechenden Knochenſtücke aufsufinden. Durch Diefe Mit: tel habe ich das hoͤchſt wichtige Zoologiſche Gefeg entdedt: „Die Hirnfhaaltnoden findbeyden Fi: fen in ber Zahl nur die Hälfte von be: nen bey den Säugthieren [!Bewahre uns der Himmel vor folgen fiümpernden Gefegen!}: ihr Stirnbein ftößt an Das Hintsrhauptsbein [!ohn!p, ih: e Scheitelbeine And als der Hirnfhaafe unnuͤtz, zu Riemendedeln geworden, und flehen im Dienfte des Athmens.“ L!! Sy Raum ift die Luft zu bändigen, Figuͤrchen zu machen, doch haben mir die Figuͤrchen fen: nen gelern: ! KR 1. So iſt ed mir endlich gelungen, das erſte mir auf- gegebene Problem zu löfen. [ Saure Freude! J. Man tann wohl denten, daß ich nicht auf einmal dazu ge: fangt bin SEN), und durch eine einfache Vergleichung des Denfhenfhädels mit dem der Side; ich habe vielmehr um von Menſchen zu diefem zu fommeny, Schritt für Schritt ale Zwiſchenſtufen und felöft die Misdildungen, welde uns der ungeheure Haufen der Wirbelthiere liefert, durchlaufen muͤſſen (!J. Ich muf: te daher nit bloß aus jeder Klaffe, fondern aus jeder Drdnung eine Gattung unterfuchen. Ich gebe jegt das, was ich im Bogelfcädel gefunden; in der. Holge werde ich daffelbe von den Lurchen, Fiſchen und. endlich von den Saugtbieren thun. —— Der Vogelſsaäͤdel wurde zuerſt 1673 von Olaus Jacobaeus, 1736 ten Petit dem aͤltern, 1738 von Hériſſant, 1774 von Vieq d’Azyr , 1786 von Schneider, 1800 von Cuvier und Daudin beſchrieben. Petit nannte zuerſt zwey abweichende Knochen, duͤnnes Bein Cos !grele), und Kolbenbein Cos & Maflue); Heriffant jenes Shulterblattahnli— des CHomoideum), diefes QDuadratbein. Vicg- d’Azyr beflimmte die Stirnbeine, Scheitelbeine, Ober: tiefer, Unterfiefer, Scharbein, Quadratinohen, Gods bögen und @aumenbögen oder homoidea. Schnei— der entdedte nichts Neues, die homoidea nannte er bintere Gaumenbeine, das Quadratbein ge⸗ meinſchaftliches Zwiſchenkieferbein. Daudin ſetzte hinzu den Koͤrper des Siebbeins, das Thraͤnenbein und die Naſen-Muſcheln. Cuvier fühlte, Daß die Scadelfno: hen der Vögel an Zahl und Rage denen der Saͤugthie— re entfpregen. SH Hatte noch die Zwiſchenkiefer hinzu: zuthun. Sie beſtehen mie bey den Zleifchfreffenden nnd Wiederfauenden aus einem auffleigenden und einem Ceitenaft; hier aber fo, daß die Naſenloͤcher nicht 3 wis fhen, fondern außer den auffleigenden Xeften liegen [fchlimmes Zeichen]. Viegd’Azyr hielt fie für die Ober: tıeferfnoden. ; Der faſt fadenformige Fo bogen befteht aus zwen, mandmal drey Stufen [wohl immer], das Hintere if das Jochbein, das vordere ift ohne Zweifel das Ober: tiefer U! ed ift aber noch ein befonderes Dherfiefer da, und was fell denn dasdritte@tud des Jochbogens fern? Hier in diefem merkwürdigen Jochbein der Voͤgel liegt das ganze Raͤthſel von der Bedeutung der Knochen im Schaͤdel der Lurde und Fiſche vergraben, und es iff unbegreiflih, Daß G. bey Beftimmung des. Krofodil- ſchädels, befonders deſſen Jochbeins, nicht an das der Vogel gedacht hat. Ben beyden befleht es aus drey Stüden, welche wir ald die Wiederhofungen des Arme, der Speiche und Ele fhon vor 11 Jahren angegeben Haben. Daher ıft das, was ©. beym Arofodill Cup: venbein nennt, gfeih dem Hintern. oder Armſtuͤck der Vogel, und fein Flügelbein iſt ein norderes, und zwar Bad Epeichenftud, ] Die Nafenbeine find fehr abmeisend Lja wohl, ja wohl! was G. als ſolche eingefhmeidelt, und womit er und aud) ‚eine Zeitlang an der Naſe berum gefuͤhrt hat! J. Man hat die aufſteigenden Aeſte der Zwiſchen—⸗ tiefer dafür gehalten, die bis nach oben ſich verlängern, und an das Siebbein floßen. ISind es aud, und das vbeweiſt am ſchoͤnſten bad "Erocodif!] Die aͤchten Na: fenbeine liegen außerhalb Ddiefer, fie Haben wen Fortfäge nad) vorne, welche Die Nafenlöger zwiſchen ſich laſſen, die vorn von den zwey Aeſten jedes Zwi⸗— ſchenkiefers begraͤnzt find, Bey den Vögeln treten drey Stuͤcke, welche bey den Saͤugthieren im Innern der Naſe verborgen liegen, frey „ins Gsjiht heraus, zwiſchen den Stirnbeinen und den Zwiſchenkiefern. Es find Die drey Stüfe des Eich: „oder Riehbeind, weldes Scarpa beſtimmt, niemand aber bemerkt hat, daß fie bey den meiften Vögeln frey her: auöfreten, während fie noch immer der Riechhaut und den Riechnerven zum Halt dienen. Die Rieghaut über: sieht acht Knochen, drey Riechbeine, Stharbein, zwey Naſenbeine und noch zwey im Innern der Naſe, alſo wie bey den Saͤugthieren; nur mit dem Unterſchiede, daß bey den Vögeln die Muſcheln zum Theil knoͤchern zum Theil Fnorpfig find, und daher meift nur als tleine "Blättchen oder Kapſeln erfeheinen, aber doch ſicherlich ‚den gewöhnlichen a Nafenmufcheln entfprechen. Man fönnte die. obern Sieb: NRafenbeine I, die unteren Gaumen: NRafenbeine J, und die eigentlichen Na: ſenbeine Riefer-Rafenbeine H nennen, Dieobern Muſcheln entſpre hen ben. den Vögeln durch Lage und Form den Nafendeinen,- diefe befommen bey :einigen ‚&äugthieren , namentlich den Schweinen, gegen ihre “Wurzel Die Geftalt einer Mufchel, welche fich in die + &tirnhöhfen öffner. [Wir fperren Mund, Ohren und "Augen auf, koͤnnen aber fein Wort verſtehen. Die Ber: virrung nimmt befchleunigt zu, Daß wir nicht mehr durchtommen koͤnnen. Nur foviel jagen wir. Bas ‚hier G. eigentliche Nafenbeine nennt, find fie nicht ei: Zentlich, fondern das find eben die zwey Hälften des Siebbeins oder Die Papiertafein. Was man Körper des Siebbeing nennt, will ung aud gar nicht in den ‚Kopf. Wir halten es für etwas anders, das hier gar ‚nicht zahlt 5; wollen aber gira bis auf Weiteres fchweigen]- t i Der Körper des Giebbeins, den wir befonders Sieb— ‚Sein (Eilımoideum) nennen, ift nur Dünn und fchmach ‚im Menfchen und einigen Cäugthieren von ſchmalem Geſteht. Bey den Wiederkauern, Pferden und Dichhaͤu⸗ ‚tern wird es ſchon dicker und ſtaͤrler ; bey den Vögeln erlangt 23 eine große Veftigfeir und dient als Sthiuß: ftein zwiſchen Geſichts- und Hirnfchalinochen. Nach unten ſtoͤt ed an einen Fortfag des Keilbeins, nach ‘oben an die Stirnbeine, nad den Seiten an bie obern Mufcheln], aljo gerade wie bey den Saugthieren, Ben den Bögen ſtoͤßt e8 überdieg noch an die aufiliigenden Hefte der Zwilchenkiefer Lunfere Nafenbeine nehmlich]; rs hat gewöhnlich die Seftalt eines fenfrechten Blatts, Das jich oben nach den Ceiten breit ausdehnt, unten ift es in eine Furche Des langen Keilbeinfortſatzes ein⸗ geſthoben; und dieſe beyden Knochen bilden die Haupt⸗ vereinigung aller Schaͤdeltheile. Das Scharbein fehlt den Hühnern; bey der Gans iſt es groß und ein ſenk⸗ rechtes fehr verlaͤngettes Blatt. a Das Thränenbein L oder Augenbrauenbein ſtoͤßt nur san das Stirnbein, und nicht an das Jochbein und das Dperfiefer. Bey den Papageyen bilder es einen Kno— chen jedoch verwachſenen Stüden heſteht. Zr chenting um das Auge. Bey Eulen und Tauben um das Auge felbft zinen Kreis, aus zahlreichen Blaͤttchen; beym Strauß heſteht es aus mehrern Stuͤcken. Es ſteht ganz im Dienſt der Augen. * Die Schaͤdelknochen beſtehen aus 15 Stuͤcken; zwey Stirnbeinen, zwey Seiten beinen, zwey Schlafbeinen, zwey Felſenbeinen, vier Hinterhauptsbeinen, einem Keilbein, und zwey Zwiſchenſcheitelbeinen. Bey den Saͤugthieren liegt ein Knochen zwiſchen den Stirn-, den Scheitel⸗ und dem obern Hinterhauptsbein, heißt beym Pferd Quadratbein, Guvier nennt es unyaares Schei⸗ telbein. Ich babe es bey Schaf und Ziege doppelt gefunden und es daher interparietale genannt. Die Bogel Haben ähnliche. Unter Schlafbein R verfteh id nur das Schuss penbein. ! Das Keilbein Y endet in einen Yangen Schnabel, der hohl ift zur Aufnahme des Siebbeins. Beym Strauß ift dieſer Fortſaz ein befonderes Stuͤck Lalfo der Korper des dritten Kopfwirbels], die Gaumenbeine beym Huhn und der Bifamente find nicht zu verfennen. Dorn ſto⸗ ßen ſie an Die Oberkiefer und die Gaumen: Rafenbeine Cuntre Mufheln), Hinten an das Scharbein. Die Offa komeidea und die Düadratbeine find ſchwerer zu be: flimmen. Die erften entfpredien zwey Stuͤcken des Reil- beins, den innern Slügelfortfägen cApophyles ptery- geid. intern,), fiebehalten den Rahmen; hintere Gau: menbeine. Das Quadratbein ift noch ſchwerer zu be: fimmen, es liegt am Ohre in der Form einer Reule und dient dem Unterkiefer zum Gelenf. Heriffant hielt es für den auffteigenden Aft des Unterfiefers, der aber nicht fehlt. Das Unterkiefer befteht aus a Stuͤcken wie bey Den meiften-Säugthieren. Die zwey vordern Aeſte verwachfen vorn mit einander, bey den Hühnern fihon ‚im En, bey Strauß und Calao nad dem Ausfcliefen. Die hintern Aeſte find wie eine Gabel, zwiſchen deren Zinten fih die vordern einfieben. Diefe Verbindung bildet eine Art von bemeglihem Gelenk, daher ſich der Schnabel bey großen Biffen erweitern Tann. Das Duadratbein heſteht nad meiner Anfıht aus dern. Paukenring oder äußern Gehörgang und dem Stieffortfage. Darauf hat mid die Unterfugung der Lurchkoͤpfe geführt, mo diefer Knochen aus zwey ‚deutli- Bey den Ei: dechſen und: Schildkroͤten ift der Körper dieſes Being Kapfelformig ausgehoͤlt; bey dem Crocodill fieht es aus wie. der knoͤcheren Gehoͤrgang der Gäugthiere. Es en— det nah unten in einen Gelenffortfag für das Unter: tiefer. So if es die Gelenfflähe abgerechnet bey den Säugthieren, nachdem der Gtielfortfag mit dem Paufen- bein verwachſen ift (mas ift hier gemennt, der Paufen- Ting. oder Die Baufenblafe 2. Bey Den Cihlangen entfernt fih das Quadratbein weit vom Dhr und mithin vom Felſenbein; dad Pau: tenfell aber begleitet es überall und heftet fih an die Ränder feines kapfelformigen Theile, Die Verbindung mit dem Ohr unterhält ein Rnocenftäbchen, welches die ‚Stelle der a Gehörfnöcel vertritt: Der Fapjelformige Theil mithin entipricht Dem. Paufenring. Bey der Schildkroͤte Malamäta babe ih das Qua- — dratbein noch wirklich getheilt gefunden. Das untere Kiefer iff unmittelbar dem aͤußern Gehörgang, der mit den andern Hirnfchalfnochen verwachſen ift, eingelenkt; die zwey Gtielfortfäge Tiegen zwifchen feinen Aeſten und Hängen dur ein lockeres Zellgewebe an den alfgemei- nen Deden. Bey Ornithorynehus und Echidna, melde den Voͤgeln fo verwandt find, findet fih aͤhnliches. Der Paukenring und der Ctielfortfag find weder unter ſich nod mit dem Schlafbein verwachſen. Auf dieſe Art iſt es mir gelungen die Entfpredenden des Quadratbeins zu entdeden und Die zwey einzigen Beine aus dem Saͤugthierſchaͤdel, Die ih bis jegt in dem der Vögel nirgend anzubringen wußte, anzuwenden. Erflärung der Rupfertafel. Fig. 1. Schädel vom Huhn von oben, A Unter: Ziefer, B Zwifchenfiefer, © Oberkiefer, D vorderes Gau: wmenbein, E binteres Gaumenbein, F &ichbein, G Scharbein, H Kiefer - Nafenbein, I Sich : NRafenbein, J Gaumen : Rafenbein, K ©tirnbein, L Thranentein, M Jochbein, P Felsbein, O Paufen - Griffelbein, A &glaf: bein, T Scheitelbein, S Zwiſchenſcheitelbein, U oberes Hinterkauptsbein, V feitlihes Hinterhauptsbein, X bin: Ateres Hinterhauptsbein, Y Grundbein oder Keilbein. Der Verf. hat mehrere Knochen unridtig beſtimmt, zund deßhalb neue erfunden. S find ung die Scheitel: beine, T Schlafbeine, R Keilbeinflügel. Wenn F das Siebbein if, fo find I deſſen Geitenflüde. Daß er P Selsbein nennt, ift ung unbegreiflih. Bielleiht waltet Hier ein Verfehen ob. Es ift doch wohl nichts anders als der Knochen F. Das Warzenbein hat er nicht ge- sehen, das Jochbein muß aus drey Stüden beſtehen, niht aus 2. Das Unterkiefer beſteht aus viel mehr Stüfen als er meynt. Die Bedeutung Diefes Theile fordert au mehr. Davon vorher und in der Folge. Ueber die Zufammenfegung des Schädels "ey den Wirbefthieren von Cuvier. (Ann, du Muf. dhilt, nat, T. XIX. 1812. 123, Unfer College Geoffroy hat der Gefelffhaft vor ei- nigen Zahren eine allgemeine Arbeit über die Zuſam— -menfegung Des Schaͤdels der Thiere mit Wirbefbeinen vorgelegt, von der er erfi einige Theile hefannt gemacht, und welde fehr fharffinnige Unterfuhungen und gluͤck liche Refultate enthalt. Um die Menge der Knochen zu ertlaͤren, welde man in dem Kopfe der Rurde CRep- tiles), Fiſche und der jungen Vögel findet, iſt G. dar- ‚ouf verfallen, als Bergleihungsohject den Kopf des Foetus vierfüßiger Thiere anzunehmen, wo viele Kno— chen noch getrennt erfiheinen, und ift ihm auf dieſe Art geglükt, die Geftaltungen, welche heym erften Anblick ſehr verfhieden feinen, auf ein gemeinfchaftl. &efeg zuruͤckzufuͤhren. Unter andern fo auffallenden als wah— ren Umftänden, hat er bewiefen, daß ale Theile des Schlafheins, ausgenonimen das Felshein fih nad und nad) vom Schaͤdel losmachen; daß der Paufenring das viereckige Bein (os quadratum) bey Vögeln, Lurden und Fiſchen bilder; daß der Schnabel der Vögel ffaſt ganz durch die Jwifchenfiefer gehildet wird ufm, Indem ih dieſe Entdefungen uͤher die Verwande— lung des Schlafbeins der Kiefer- und einiger anderer Knochen voͤllig annehme, glaubt ich zur Zeit noch einen Theil meiner alten Anſichten über das Stirn-, Sieb⸗ und Keilbein behalten zu muͤſſen, und habe ſie in dem Aufſatz uber Die Oſteologie des Crocodills vor 3Zahren mit den nöthigen Xenderungen rider vorgebradit. Dieſe Anfichten laſſen fich eigentl. auf Die drey fol- genden Cage beſchraͤnken. 1) Das Stirnbein der drey untern Thierffaffen iſt mehr getheilt als bey den Saͤugthieren, fo daß die bey— den Augenhoͤhlen Fortſaͤtze beſondere Knochen bilden, Die ich vordere und hintere Stirnbeine nenne. [Da iſt fohon ein Grund =Srrfaß. Jene find vie feitlihen Sieb- platten, diefe entweder das Schuppenbein oder ein Fort: faß des großen Keilbeinflugels; jo bey Den Vögeln.) 2 Die Siebplatten des Siebbeins fehlen, aber die Geruchsnerven gehen durch Löcher oder Canaͤle des Stirnbeins, demungeachtet iſt die fenfrehte Scheidwand des Siebbeins da, ſey es nun als Knochen, als Knor— pel oder als Membran, und hilft mit dem Augenhoͤhlen— Fortſatze des Keilbeins, der auch gewöhnl. in eine Matte zufammengedrüdt ift, die Scheidwand zwiſchen beyden Xugenhöhfen bilden. Die Augenhöhlen:Plat- ten des Giebbeins find aud immer an ihrer Stelle, fie trennen Die Augenhöhlen von der Nafenhöhle; fie find aber bald fnorpefig, bald hautig, bald Enßhern, je nad den Tierarten; endfid find die Windüngen und die oberen Mufdeln, d.b., Diejenigen Theile Des Siebbeins, welche mwefentlih ald Geruchsorgan dienen, and immer an ihrer ©telfe im Innern der Nashoͤhle, allein meift fnorpelig; woraus erhellet, Daß das Sieb— bein feine Ganzheit, feine Lage und feine Verrichtungen behält, und nit zerftreut iſt; > 3) die Flügelfortfäge des Reilbeins bfeiben öfter vom Knochen getrennt, und bilden mit den Gaumen: beinen eine innigere Verbindung, als der Jochbo— gen mit dem Dberfiefer und dem Stiele [Quadrat: bein} Des Linterfiefere , dieſer Stiel mag beweglich feyn, wie bey Vögeln, einigen Sauriern, Schlangen und allen Fiſchen, oder unbeweglich, wie bey Srocodil- fen, Schildkroͤten ufm. Alle Knochen der Hirnſchale und des Gejihts behalten immer dieſelben Verbindun- gen uſw. Der ſchuppige Theil des Cölafbeine iſt der einzige, ° der bey den vierfüßigen Thieren und Vögeln zur Bil; dung der Hirnſchale benträgt, aber bey Den beyden uͤbri— gen Glaffen ganz nad außen hingedrängt ift; allein fhon bey mehreren DVierfüßigen, befonders bey den Wiederkauenden liegt Diefer Theil nad) außen auf dem Scheitelbein. Die Pauke löst ſich bey den meiſten der Thiere, vor welchen mir hier reden, ab, und bildet ein bewegliches Gelenk [C. meynt eigentlih den PBaufenring, warum er die ganze Pauke COaisse) nennt, fehen wir nit recht ein]. Das Felſenbein aber bleibt beftändig in der Hirnſchale; indeſſen ſchließt es niht immer das Laby- rintb ein, „m .u, In meinen beyden. fegten Borlefungen habe ich oͤf⸗ fentlich die Allgemeinheit Diefer Negeln gezeigt: da aber Diefe Allgemeinheit meiner Theorie den Charafter eines Beweiſes zu haben fheint; fo ſchien fie mir wichtig ge nug der Gejellfchaft vorgelegs zu werden; zugleich be: merfe ih, daß ih meine Refultate ala Fortiegung der- . jenigen betrachte, melde Geoffroy entdeckt hat, ohne deffen Arbeiten ich ſchwerlich zu Diefer Allgemeinheit ge- langt feyn wurde, Die mir entfhieden ſcheint. Ich kann ſchon vorausfagen, daß fein Thier von diefen Geſetzen eine Ausnahme macht, ſelbſt nicht die Knorpelfiihe, ja die Kamprete nicht, melde von allen Fiſchen, ja von allen Wirbelthieren doch ohne Wider: rebe das am regellofeften iſt. Ueber die Zufammenfesung des Dberfiefers der Fifche, und die Anwendung, welde man davon auf Die methodifche. Eintheilung dieſer Thiere maden fann, von Cuvier. cMem. du Muf. Vol. J. 102, 1816.) 2 Die von allen andern ſich ſo fehr auszeihnende Klaf- fe der Fiſche bietet, wern man fie in Maſſe betrachtet, Sehr wenig Huülfsquellen denjenigen dar, welde fie in natürlihe Familien eintheilen wollen. Die Natur der Knochen, die AthemsDrgane, die Stellung und Anzahl der Floffen, ihre Strahlen, zu denen die größten Natur: forfher nad und nad ihre Zuflucht genemmen haben, lieferten bis jegt feine Eintheiluug, in welcher nit fehr ähnliche Fiſche von einander entfernt, fehr verfchiedene ſich genähert worden waren. Diefe Armuth guter Kenn- \ zeichen veranlafte mic) zu unterfuden, was man von den Organen zu erwarten habe, melde man nod gar nicht in Betrachtung gezogen. Der Einfluß der Kiefer iſt zwar nicht uneingefchränft, doch groß genug; und, da man nod fo weit vom Ziele entfernt ift, muß man nichts verfaumen, was aud nur einige Schritte naher bringt. Befanntlih beſteht beym Menfhen und bey den Saͤugthieren das Angefiht aus den Nafenbeinen, dem Oberkiefer, den God: und Gaumenbeinen, hängt in al- Ten feinen. Theilen yyft an der Hirnfgale, und hat kei— ne eigene Bewegung. Auch weiß man Chefonders durch die Unterfugjungen Geofiroys), daß in den drey Klaſſen der eyerlegenden ‚Wirbel = Thiere.Pje Geſichteknochen Länger getrennt bfei- ben, als bey den Gaugthieren, und Daß mehrere Diefer Kuoden, bey gewiſſen Gattungen. (Species) Beweglich— sit annehmen. Diefe beyden Arten von Abänderung, ziemlih ein: ‚formig, in der Klaſſe der Vögel und der Fiſche, zeigen bey den Lurchen (Reptilien) zahlreiche Verſchiedenheiten fo daß jede der drey andere Klaffen bier auf gewiße Art in einigen Sippen (genera) dargeffelft ift. Wenn man alfo, in dieſer Hinficht befonders, die Klaſſe der Lurche ſtudiert, fo fann man mit Genauig: Teit, Die. Vögel und. Fifhe mit einander und mit den. Saͤugthieren vergleichen. 2 _ Unter. den. vielen Beobachtungen will ich die wichtig- fen zur. Beſtimmung der Gefihtefnecen der Fiſche auss- u heben, Es find diejenigen, welde die abweichenden Beziehungen der Theile des Schlaf-und des Gaumen: beins unter einander, und mit dem Jochbeine und den Theilen des Keilbeins, Die zum Geſichte gehören, br: treffen. Ichh finde immer vier unterfchiebene Theife, welche dad Schlafbein an jeder Seite bey ben Eyerfegenden ausmaden. Das Warzenbein, Felfenbein, die Baufe und das eigentlich fo genannte S Hlaf- oder Shuppenbein; diefe beyden legten Theile ge: hören nit zur Hirnſchale. [Die andern auch nie wie wir gezeigt haben. Wenigftens find fie vom Wir belbau ausgefchloffen.} Dad Keilbein hat gemeiniglih neun Gtüdr; das eigentlich fo genannte Keifbein, weldes unpaar ifts [nad uns der Korper des Kieferwirbels oder hintern Keilbeins], die beyden innern Flügel: Hortfäge ;. Die bey: den Außern; die beyden Gchlafbeinflügel; die benden AugenHöhfen- Fortfäge, die fih auch bisweilen auf er nen einzigen unpaaren verringern. Das Stirnbein hat deren gewöhnlich an. jeder Seite dren; das eigentlich fo genannte Gtirnbein das, hintere und- vordere, [Hier ift ©. im Irrthum. Diele Knoden haben nichts mit dem Stirnbein zu thun. Das legte ift, wie gefagt, Siebbein, das verlegte Schlafbein oder vorderer Keifbeinflügel.] Endfih Hat das Hinterhaupt deren immer vierz das obere, die beyden feitlihen-, und das untere oder‘ &rundbein Chafilaire), Folgendes find Die Hauptveränderungen in ber Ber bindung Ddiefer Theife. Die Schildkroͤte iſt von allen eyerlegenden Thierem dasjenige, welches am meiften in dieſer dinſicht wie in vielen andern, der Elaffe der Saͤugthiere gleicht. Alle Theile ihres Geſichtes find vet verbunden. Zwifchenfiefer, Kiefer, Jochbeine, Stirnbeine haben die gewöhnliche Stellung und Berhältniffe, ) Da die Hintern Nasloͤcher ſich weit hinein in das Maul öffnen, fo biegen fih die Saumenbeine nicht nad unten, um fie einzufaffen. Sie haben nur ihren. obern Theil, und das Pflugſcharbein zwiſchen ſich; Die innern Fluͤgel- Hortfäge platten fih wie jene ſenkrecht ab und zwar in derfelben Ebene wie das Keilbein; die außern: find nit unterfgieden; Schlafbeine und Augenhöpfen: keine find. fehr Klein. ”) >) Jochbein eben nidt. Denn es beftcht aus zwey ©tüdfen (wir rechnen doch drey, wovon das vor: derſte verwachſen — ); ©. aber nennt bloß Das: »ordere fo, Das Hintere Schuppenbein, und daß ei: gentliche Schuppenbein wird ihm Dann zum Hintern Stirnbein, dem alle Analogie fehlt, und güch ber pbilofophifhen Bedeutung widerſöricht; Philofophie lernt, wenn ihr in der vergleichenden Anatomie vor⸗ warte kommen wollt! *) Was mit. dem Testen: gefagt, ſeyn foll, verſtehen wir nit. Unter inneren Slugelfortfagen mennt er die Ossa homoidea oder hinteren Gaumenbeine. Was die vordern oder eigentl. G. betrifft, fo ſcheint er fie nicht zu fennen, fonft wurde er nidt jagen, fie Hätten nur ihren obern, Theil, Sollte es in Pa- sis. feinen jungen E hildfrötenfchadel geben, ſo mols * 87 — — Die Prute eCaisse), das Felsbein, das Warzen⸗ #ein find noch, mit geringem Unterfgiede, an derfelben Stelle wie bey Saͤugthieren; die Paufe gibt einen voll⸗ fommenen Rahmen für das Trommelfell und fließt das Gehör: Anöchel vollig ein. [Aug hier werden - mir irre.» ©. fgint Die Baufenhöhle und den PBaufenring sur einerfey zu ‚halten.]. A Sofgendes find alſo Die beyden ‚größten Verſchie⸗ denheiten. Die Pauke liefert allein. die Gelenkflaͤche fuͤr das Unterfiefer. IEs iſt alſo gewiß, daß Cuvier den Qua: dratknochen mit. der Paufe vermengt.] 2) Das Schlafbein, gänzlich von der Hirnſchale ge: seenntz iſt bis auf feinen Jod -Zortfag geſchwunden, und eines Theils mit dem Paufenbein, andern Theile mit dem Jochbeine und dem hintern Stirnbeine einge: Yentt. Hier ift es alfo flar, daß er dad hintere God: bein für das Schlafbein haft, und ſtatt Diefem ein neues Bein fhafft« So fann man ſich freylich leicht aus der Noth Helfen. Für Knochen, die man nicht erklären ann ‚erfindet man neue Namen.) Bonn Crocodill find die Kiefer noch wie bey den Saͤugthieren; die Raſenhoͤhle verlängert fih bis unter das Hinterhaupt, Die Gaumenbeine und inneren Flügel: Kortfäge bilden den Canal: ein wahrer äußerer Flügel: Hortfag läuft quer, um fie mit dem Kiefer -, Joch-und hin: sern Stirnbein zw verbinden Lift Das vordere Jochbein -e! @ein hinteres Stirnbein iſt uns Das Schlafbein.] Das Jochbein [uns das mittle b) laͤuft mehr nad hin: ten’ al3 das hintere Gtirnbein [BJ], fo dab das Schlaf⸗ bein [a] nidie mehr weiler iſt als Bereinigungsmittel zwiſchen dem Jochbein Ib} und der Paufe [fein Schlaf: bein af alfo unfer hinteres Jochbein al. Das Warzen: bein a hebt fich Heraus, das Paufenbein [yJ gibt ned im: mer .alein die Gelenk: Flade. Ben den eigentlih fo genannten Schlangen, wie Roa, Coluber ufmw. verſchwindet, Das Jochbein. Das Saumenbein und der innere Jl.-Fortfasfhomo:denm] find in die Lange gedehnt, und meift mit Zähnen verfehen ; dieſes ift an Das Kiefer und hintere Stirnbein (wenn es da iM dur den Außern Flügel: Yortfag angefügt. Es firedft ſich nad hinten bis gegen die Paufe; iſt fogar bisweilen daran tingelenft chen Amphisbaena); eine Drganifation welche mir der Der Vögel viel Aehnlich— teit hat. Menn das Oberkiefer beweglich iſt, ſo iſt die Pauke 23 aud, und wird von einem beweglichen MWarzenbein geftägt, welches auf dem Scheitelbein ruht, man findet zein Schlafbein mehr [! dafür iſt aber ein hinteres Stirnbein erfunden !] Bey dem eigentfihen Eydechfen, wie Monitor, iguana, Lacerta ufm. find die Kiefer noch feſt; der ußere Hlügelfortfag I unfer vorderes Jochbein nehm; fi] vereinigt immer den innern mit bem Kiefer, und Hismweilen erreicht fein außeres Ende aud Das Gaumen: bein ; der innere Fluͤgelfortſatz verlängert fih nach hin: ten, und erreicht biemeifen die Pauke EQuadratbein nehmlich 1; biemeilen bfeibt er frey zwifhen dem Flei— — — — fen wir ihnen einen ſchicken. Wir muͤſſen das faft glauben, Da Spix dieſe Knochen auch nicht zeichnet. Iche; oft iſt er mit Zaͤhnen verſehen; die Paule macht nur noch den vordern Rand des Trommelfell-Rahmens, wie bey den Vögeln. Bismweilen hat fie Bewegligfeit. Das Zohbein überfreitet nicht mehr das Hintere Stirnbein, erreit es fogar nicht immer. era Das Schlafbein hingegen erreit es, und verbindet daſſelde mit der Paute und dem Zigenbein. Oft auh ‚mit dem feitfigen Hinterhauptäbein. i | Bey den Bruſchen CBairaciens), und befanders den Sröfchen, ift fein hinteres Stirnbein. Der innere 'Sfügelfortfag mit dem außeren verwachſen, vereinigt das Keilbein mit dem Kiefer und durch feine hintere / Borragung mit der Paufe, ! Der Schlaffortſatz, der das hintere Stirnbein ver: binden folite, bleibt frey. ' —— Das Kiefer verlängert ſich nad hinten mit dem Jochbein, welches nicht mehr dag Schlafbein berührt, fondern die Paufe erreiht, und mas weſentlich bemerkt zu werden verdient, Den größten Antheil an der Gelenk— flaͤche für das Unterkiefer nimmt, Br . Das Gaumenbein verlindet quer das Keifbein, Stirnbein und vordere Si rnbein mit dem Oberkiefer, an dem es in demſelben Punct mit dem Slügelforgjag zufamınentrifft. — Der Bau des Geſichts ‘er Fiſche erklaͤrt ſich ſehr leicht, wenn man den Bau der Schlangen mit dem der | Froͤſche vergleicht. Man muß ſich nur vorſtellen, daß die Kiefer nicht mehr weder Durch ihre hintere Enden noch durch ihren Ka Rand an das übrige Rnochengerufte geheftet ind, ; - Unten an dem Kiefergerüſte Tiegt Das Zochbein, und trägt das Unterfiefer. E Das Gaumenbein aufgehenft nad. vorn unter dem Dorderen Ende des Schädels, lauft nad hinten mit den beyden Flügel: Fortfägen, welche «5 mit dem Jochbein verbinden. | Das heißt in der That ein Halb‘ Dugend Knochen leicht abthun! J EL NUe Das SHhlafbeın und die Pauke werden den aufffei- genden Aft des Geruftes bilden, welcher befiimmt iſt N wieder an 4 Hirnſchale zu beveftigen. I Das Schlaf— bein hat hiermit nichts zu fhaflen? ] Das Schlafbein ſtößt immer an das hintere Stirn⸗ und an dad Warzenbein, wie bey den Eydechſen; an : dieſes ift Das Zungenbein angehängt,,Da® bey an Fi⸗ ſchen ſo wichtig iſt durch die Role, welche es beym Ath⸗ men ſpielt. I Diefe Ausſpruͤche ſind dermaßen verwirrt, dag wir nicht mehr zu erklaͤren wiſſen, was C. ra fehen hat. ] i Was die Daufe betrifft, fo bat fie gar Feine‘ Ver⸗ richtung mehr in Anfeheng des Gehöres, und da ſich das Jochbein in: Anfehung. der Einlentung des Unter— fiefers an ihren Plag geſtellt hat; fo bleibe fie, wie die Hlügelfortjage, eine bloße: Knochenplatte, welche nur. nod einen Plat in dem Gaumenbogen einnimmt. [!] Nach dieſen Vergleichungen und dieſen Beftimm un⸗ gen iſt das Geſicht der Fiſche, abgeſehen von. den —* men -Dedelü und dem Unterkiefer, wenn es vollfo 1: men iſt, aus. folgenden Knochen sufammengefegt. Die Zwiſchenliefer, v von den Ichthyologen gemeinig⸗ lich die Kieferfnogen genannt Trichtig Die Oberkiefer, von den Ichthyologen gemeiniglich Lippen =. oder Schnautzinochen genant. Die Gaumenbeine, die innern Fluͤgel⸗ Fortſaͤtze; Die äußern, die Pauke, welche alle drey den Gaumenbogen fortführen. JEs find feider nicht drey, fondern ein ganzer Haufen, der eben die Noth mad. ] Das Sdlafbein, welches dieſen Bogen hinten an die Sirnſchale anhaͤngt, indem es ſich mit dem Zigen: bein und hinteren Stirnbein einlenft. [ ©. fieht alfo das eigentliche Quadratbein gar für das Schlaf— bein an. ] Das Jochbein, welches den Bogen nad unten be: graͤnzt, und das Unterkiefer macht. [Das iſt allerdings wahr. Aber es iſt ja ſchon ſo beym Krokodill. Uebrigens iſt es auch nicht bloß ein Sein, 1 Außerdem find noch die Naſenlnochen, welche die Nafenlöcher, wie bey allen Thieren, umgeben oder bedecken. Und die Unteraugenhoͤhlen-Knochen, welche den Fiſchen eigenthümlich find L ?7, und die man anfehen kann, ald Trennungen der Dberkiefer - oder Jochbei⸗ ne [1235 fie wechſeln fehr in Anfehung der Anzahl, und umgeben mehr oder weniger. Das Aeußere der Wange. { Das oder Die Thränenbeine, das oder die Riechbei— ‚ne bat alfo C. damals mwahrfheinlih nod nit ge: fannt. ] Diefe Beſtimmung giebt Refultate, die eben. fo be: ſtaͤndig als deutlich find. 10. zeigt nun, daß der fo: genannte Lippenknochen das eigentliche: Oberkiefer ſey, obſchon er faſt in allen Fiſchen keine Zaͤhne hat, die meiſt im Zwiſchenkiefer ſtehen. Dann wendet er dieſen Bau auf die Unterſcheidung der Sippſchaften an, wo: von ein andermal )J. Diteologie der Crocodille .» ‚Ouvier, (Ann. duMuf. Vol, XU.1808.1.tab, ı, 2.) Die Oſteologie diefer Thiere haben befhrieben, Ves- ling. (Obf. ‚Anat. Havnienf. 1664, 8. pag. 39 und Plumier (Men. de ‚Trevonx. Janv. 1704. pag. 105), Dnverney und Perrault (Mem. de l’Acad. 1699 tom. IH. Grew hat zuerfi ein ganzes Skelet aus Dftindien ‚Stechen fafjen (Muf. Societ. Regiae 1686); Peter Cam: per einige Wirbel in Philos. Transaet. 1786, tab, 2- J und in ſeinen Oeuyres tab. 6. Fig. 1. 2. Faujas St. Fond ein Skelet aus Dflindien «tab. 44. Hiß. d. la Montagne du St. Pierre 1799). Caiman:Schädel mit tnoͤchern Augenfiedern von Schneider in Hifi. Amph. fasc. 2. tab. 1. Endlich Geofiroy Ann. d. Mus. Tom. * pas. 249- Der Schaͤdel. — ‚habe zu vergleichen das. indiſche mit 2 Sin: men, das ägyptifche, das cayennifihe oder mit Brillen, und den Gavial vom Ganges. Ale haben gleihviel Knochen, die nur. in der " Form von einander abweichen. Srocodill mit Lohzangen. Zwiſchentiefer a Tel» Oberkiefer b [d1, Jochbein Stts ıgı5, Reit, 2. © [b], gibt au einen Fortſatz an dad GStirnbein Iniöt doch, fondern’an das Schuppenbein BI, Gaumenbeine e [el]. Innere Zluͤgelfortſaͤte £ 181, weſche ſich unter dem Nafencanal vereinigen, fo daß fi die Hintern Na- fenloger an ifrem Hintern Rande befinden. Das Bein d [Le] vergleiht Geoffroy mit dem großen Flügel des Keilbeins; ih halte es vielmehr für den außeren Flü- gelfortfag Cpterygideus externus), der große Reilbein- ‚Flügel liegt höher bey 8 12:1; was G. untere Rafen- Mufchel nennt, iſt nichts als ein Stuͤck des Keilbeins. H [3:1 das Stirnbein, h [2::]| ift die Augen- hoͤhlentafel des Riechbeins, i [x] Thränenbein, k 13%: ] Nafenbein, m [3] Scheitelbein einfah wie bey Wie: derfauern. Das Schläfenbein befteht aus 3 Stuͤcken, n [x] Schuppenkein, hat nad vorn einen Fortfag I81 der ſich mit dem Stirnbein verbindet. ſDieſes iſt ein befonderer Knochen, den wir für das Schuppenbein undn [a] für das Warzenbein halten, was bey der Schildfröte und den Eydechſen fih beweist]. Der Durchgang zwiſchen beyden und Dem Scheitelbein führt zur Schlaͤfengrube und fehlt beym Caiman mit fno- dern Augenliedern. Ein Fortfeg nad hinten und un: ten [ift nur ein Heiner Splitter] von dem Bein n ent- fpridt Dem Warzenfortfag. Das zweyte Bein © [yI fleigt unter vorigem ſchief herunter, und umgibt unten und vorn die knoͤcherne Ohroͤffnung, deren hinterer Rand vom Knochen n gemacht wird. Das Bein o en. digt in eine Gelenfflähe für Das Unterfiefer lalſo Qua- dratbein] ; endlich das dritte Bein p [a] liegt ſchief zwiſchen vorigem und dem Jochbein ce [bj, hilft die Gefentfläche bilden und heißt bey Geoffroy ausſchließ⸗ lich Schlafbein. [Ben uns erſtens Jochbein, weil es dem bey den Voͤgeln wie aus den Augen geſchnit— ten iſt. ] Hinten iſt das obere Hinterhauptöbein q I3.], das untere r, und Die’ zwey feitlihen ss. g[2:] der große Keilbeinflügel, fößt oben ans Stirnbein. Zwiſchen ih⸗ nen gehn die Seh- und Riechnerven durch, & ift ein tleines ſenkrechtes Blatt, das zwiſchen jenen unten ent: foringt, etwas auf dem Zlugelhlatt und zwiſchen den zwey Nashoͤhlen vorlauft, und waran fid nad hinten die hautige Scheidwand der Augenhoͤhlen heftet. Dieſe Bezeichnung fehlt in der Abbildung, und iſt nach unſe— rer Vermüthung der Körper. 1: ˖ Des zweyten Reilbein- wirbels]. Das große Blatt von den inneren Fluͤgel— fortjagen, und die Slaͤtter, welche den Nafencanal an den Saumenbeinen dedfen, find unmittelbare Fortfetzun⸗ gen dieſer Theile, und alle zuſammen bilden, wie bey Menſchen und Saͤugthieren ein einziges Keilbein, IMan ſieht aus allem, daß Cuvier ſich begnügt hat, nur einen alten Schädel anzufehen und daher nicht aufs Keine zu fommen. Da wir diefe Theile in unſern Zeichnungen klar aus einander gefegt haben; fo kann das weitere Darüber entbehrt werden.] Unterfiefer. Beſteht aus 6 Stuͤcken jederſeits. u Zahnſtück, x De⸗ ckelſtůck COperenlare, nad Camper, deckt die größere Mitte der innern Flaͤche, x Kronenbein verlängert fich gwar nicht nah oben in einen Fortjaß, nimmt aber dog den Schlafmuskel auf, v Winfelbein Cangulare) 19 z 291 darunter, Taffen vorn, wo fie ans Zahnſtuͤck flogen, ein ovales Lod. Zwiſchen dem Winkel: und Dedelftüd ein Heineres anderes ovales Loch, und darüber ein großer Ausſchnitt, deſſen vorderer Rand durd ein kleines "mondförmiges Bein z, gebildet wird. Der Ge: Tenffortfag ift auch ein befonderes Bein y, [diefe Theile haben wir fhon fo arte. GSelenfbein = Hüftbein — Winfelbein v = Sigbein, Mondförmiges 2 = Echschbein, Rronbein x = Schenkel, Dedelbein « Schienbein, Zahnſtuͤck u = Wadenbein und Fuß.) Nun folgt über die Zaͤhne, Wirbel, Rippen, Glieder alles mit Abbildungen; was und hier nicht fümmert, Schaͤdel aus Cuviers Regne animal 1817. (Hieher Taf. 5.) Band IV. 185. Taf. VIII. Fig. 1—3 von Der gro- ben Riefenfhlange aus Zava (Python [, Boa) Fig. 1, von unten, 5. 2, von oben, Fig. 3, von Seiten. Fig. a6 von Klapperfhlange, a von oben. aa. Stirnbeine — Nah uns ebenfalls. bb. Bordere Stirnd. Riechbeine 2:3 cc. Hintere St. Schlafbein & dd, DOberaugenhöhlenbeine f. Einfaches Sceitelb. eB MWarzenbeine Dberes Hinterhauptsb. . elsbein — und Pauke. * Pauken — Pauke nringe 1. Aeußere Fluͤgelb. — Vorderes Johbein e nm, Innere — nn. Gaumenb. o. Einfahes Keilb. p. Einfaches Scharb. Einfaches Zwiſchenkiefer xr. Oberkiefer ss. Untere Naſenmuſcheln tt. Naſenbeine u. Unteres Hinterhauptsb. vv. Ohrbuͤgel ww. Gelentfiüd des Unterk. x. Zahnftüd z. Rronftüd Noch 2 Stuͤcke auf der Innenſeite. Taf. VIII. Schädel vom Rabliau Stodfifh), Fig 1. von oben. aaa, einfaches Otirnbein bb, vordere &t, ee, hintere ©t. dd, Scheitelbeine e, einfaches Zwiſchenfcheitelbein 6, fein Kamm ff, obere Hinterhauptöbeine gg, feitlihe 9. hh, Warzenbeine i, unteres Hinterh. k, Siebbein \ J, Scharbein m, Keilbein an, Felsbein 00, Große Keilbeinfl. pp; ffeine gg, Zwifchenfiefer r, Oberkiefer s, Rafenbein t, untere Muſchel? uu, Ihränenbeine ? vv, Bauten w, Schlafbein -— a — x, aͤußerer Keilbein⸗p, Riemendediel Si flügel — 5, Zwiſchendeckel &, binteres Unterfiefferftüd &, Unterfiefer 9, Zungenbein und Kiemenftrahlen. Mir wollten diefen Bezeihnungen auch unfere Deu: tung benfegen. Da wir aber indeffen von Bojanus Zeichnungen und Deutungen erhalten haben, jo wollen wir ed bis dahin verfhieben.— Auch haben wir feitdem - Scharbein beym Crocodill gefunden, und es 13: bezeichnet. y, Innerer z, Jochbein a, Vordeckel Archis für den thierifhen Magnetismus. Sn Verbindung mit mehreren Raturforfhern herausge— geben, von Dr. &. A. von Efdenmapyer, Profefjor Bu Tübingen; Dr..D. ©, Kiefer, Profefforgu Jena; Fr. Naffe, Brofefor zu Halle. Erfter Band, — Stuͤck; zweyter Band, erſtes Stuͤck. Altenburg und Leipzig. 5. A. Brockhaus 1817. 174u.188 S. 8. — Zweyter Band, zweytes Stuͤck. Halle, bey Hemmerdeu. Schwetſchke. 1317. 1706 ©. 8. Wir faſſen die Anzeige der letzterſchienenen Stuͤcke dieſes Archivs zuſammen, nach ihren verſchiede— nen Rubriken. 1; Big nee Abpandlungen und Driginalbeobadtungen. 1. 1B. 3 ©. © 3 — a. gründende des thierifh:magnetifgen Ein: fluffes; Bon Naffe. Bekanntlich gab es vor 30 Sahren in Frankreich verfchiedene fogenannte Schulen des thier. Magnetismus, nad der verſchiedenen Anficht der, Natur und Wirfungsmeife des thierifch-magnetifchen Agens, fo Daß einige eine rein pſychiſche Action CBar- barin, Villers), andere ein materiell«ss Fluidum und eine dieſer Anfiht angemeffene Behandlungsmeife durch Streichen ufm. annahmen (Mesme D,nod andere endlich Cuylegur) die Mittelftraße zwiſchen Beyden zu haften | fuchten. — Der Bf. gegenmwärtiger Abhandlung tritt in Derfelben der Anfiht der Spirituafiften -bey, daß der Mille und die pfyhiihe Einwirfung heym Magnerijiren Alles vermöge, und daf das Streichen des franfen för: pers, und überhaupt alle phyſiſche Cinwirfung hierbey ganz gleichgültig fey. Magnerifirtes Waffer, Glusund die uͤbrigen Träger Des Magnetismus, eben fodas mag: | netifche Behaͤltniß cBaquet) und alfe übrigen Erzeu- \ gungsmweifen Des Somnambuliemus wirken nur, weil der Magnetifeur wolle; die Nitung Des Streichens fey daher ebenfalls gleihgultig ufw. Da eine vollftandige Ueber das Be: y, Unterdedfef 4) E.- i . L | Widerlegung dieſer fo viele bewährte Erfahrungen une bedingt vermwerfenden umd unferer Anſicht nad) ganz irriz \ gen Meinung nicht hieher gehört; jo machen wir nur ! auf Das rowrov yevdog Der Unterſuchung, der Trennung der Seele uud Des Leibes, als zweyer für fi beſtehen⸗ der und phyſiologiſch verſchiedener Weſen aufmertkſam auch moͤchte leicht ein einziges Experiment, z. B. wenn ein nicht magnetiſirtes Baquet auch ohne Willen, Wiſ⸗ fen und Gegenwart des Magnetiſeurs Somnambulis— mus erzeugte, Cwomit wir aufwarten koͤnnten) dieſe | 3 ‚ganze Worie über | den doufen werfen, = Wir behaup⸗ ten indeffen hiermit nicht, Daß die —— @inwirinug dur ng nit vorhanden fen, aber fie iſt une nicht die einzige, durd welhe Somnambuligmus erzeugt werden tann, und den übrigen Potenzen der Natur, heißen fie losmiſche, telluriſche, phyſiſche, oder organiſche, gebührt auch * Recht. RT '©.22-25. Ein am Veitstanz franfes Ridsen durd die magnetifde Cinwirfwng . feines Vatersgeheilt. Von Naffe Nad 1a ‚tägiger Behandlung mar die Kranfe, ohne daß Schlaf entftanden wäre, vollig geheilt. 3. ©. 26-90. Traumdeutung. Ein Frag: ment von Dr. Need von Efenbed, Der Zr. giebt hier einen Traum, Vorberfäße zur Deutung und Die Anwendung derſelben, und beruft ſich hierbey auf fein nod nicht gedrudtes Buch: „Traumphyſik.“ Liegt in Diefer Beziehung auf etwas noch Unbefanntes, oder in der rhapfodifhen Form einzeln hingemorfener philofophis fher Säge, oder in der Undeutlichkeit der Deutung der Grund; genug, wir haben derfelhen bislang nod feine - are Anfhauung abgewinnen fünnen, obgleih wir fie wohl bey dem befannten und Defreundeten Bf. voraus- ſetzen können. 4.2 8.1 St. ©. 3—188 und 2 8. 2 ©t. ©. 3 51. Tagebud einer magnetifhen Behand: fung. Bon P. G. van Ghert. Ueberſetzung einer im Jahr 1814 zu Amſterdam in hollaͤndiſcher Sprache erſchienenen hoͤchſt intereſſanten magnetiſchen Krankheits— geſchichte, fuͤr deren Mittheilung die Leſer dieſes Archivs dem Ueberſetzer Dank wiſſen werden, theils weil ſie zeigt, welche Anſichten man in einem Nachbarlande uͤber den thier. Magnetismus hegt, theils weil fie zu denjenigen Gefsicten gehört, Die mit der nöthigen Ausführlichkeit, Nube und Umſicht das Vorgefallene in feiner ganzen Reinheit ldarſtellen und hierdurch die innere Glaubwuͤr— digkeit auf eine Art beurkunden, deren ſich nur wenige ähnliche Geſchichten ruͤhmen dürften, theils endlich, mei! fie, befonders was das Zernfehen im Raume, (d. h. das Eehen der Somnambuͤle nah Meilenweit entfern: ten ‚Segenftänden) beirifr, einen reichen Schatz hieher gehoͤriger Thatſachen enthaͤlt, die dieſe Geſchichte zu ei— nem wichtigen Actenſtuͤcke in der Geſchichte des thieriſchen Magnetismus erheben. Die Somnambuüle, obgleich eine weibliche Perſon, zeigt uͤherdem die groͤßte Reinheit und Unſchuld des Characters; fie verhehlt ihre weiblichen Schwaͤchen nicht, (wie fie z. B. zu Ende der Behandlung geſteht, daß ſie den Magnetiſeur zuweilen habe bereden und taͤuſchen wollen, fie ſchlafe nicht mehr, um ihn hier: durch zu bewegen, die Behandlung ahzubreden), fo daß " man nicht, wie bey manchen ähnlichen Geſchichten ſom— nambuler Zrauenzimmer, mit Dem fleten Berdadjte ei: ‘nes abſichtlichen Betruges zn. kämpfen nörhig hat. — Merfwurdig ift, daß Die Erſcheinungen von Fernfehen in der Zeit Borausbeflimmungen des Kommenden) hier faſt gaͤnzlich mangeln, welches auf eine Verſchiedenheit des Vermögens des Hellſehens im Raume und in der Zeit zu deuten ſcheint, aber auch in der Eubjectinität des * Magnetiſeurs begruͤndet ſeyn kann. — Wir geben nach unſerer Gewohnheit die Hauptmomente dieſer Krank heits geſchichte. Voraus eine Einleitung vorzuͤglich gegen einen in einer hollaͤndiſchen Zeitfchrift aufgerretenen Gegner bed thier. Magnetismus, mit Geift und Scharfſinn inentr: gifher Sprache polemifirend. Sie fhien und auf den erfen Anblick überflüfig, da fie den wiſſenſchaftlich ge: bildeten Deutſchen nichts Neues fagt. Da indeffen aus derfelben die Denfart des Magnetifeurs hervorgeht, und da bey jeber magnetifhen Krankheitsgeſchichte der Magneti: feur ein integrirender Theil ift das Medicament bey der Heilung, alfo Heilmittel), alſo deſſen Periönlic: feit zur richtigen Würdigung des ganzen Vorfalles ber fannt feyn muß; fo ift auch diefe Einleitung von Dem Meberfeger als zur Geſchichte weſentlich angefehen und mitgetheilt werden. — Die Krante ſelbſt, ein unverhoy⸗ rathetes Frauenzimmer von 28 Jahren, litt feit 15a ren an Magenſchmerzen (wie ſich im Verlaufe der — handlung ergiebt als Folge der ſeit Jahren unterdruͤck⸗ ten erſten Menſtruation), Die hier auf Fehler Der Aſſimi⸗ lationsorgane bezogen werden. Nach fruchtlos ange— wandten von den geſchickteſten Aerzten gegebenen Arzney— mitteln, wurde fie vom 20 Dec. 180, bis zum 18 Dit. 1810, alfo ein volles Jahr, täglih oft mehrere Stun— den magnetifirt, und Durd dieſe Behandlung vollig her⸗ geſtellt Im magnetiſchen Hellſehen, welches ſchon am sten Tage eintrat, beſtimmt fie nun Die Urſache ihres Uebelö, nehmfich eine vor 15 Jahren erfittene, Heftige, Die erfie monatliche Reinigung unterdrüdende, durch Anzies hen eines gefrornen Hemdes herbeygeführte Erkältung. Sie fieht höchft genau ihr Inneres, Magen, Lunge, Le⸗ ber, Gehirn, Hirnſchale uſw., Die Neroen, und vor dem Magen, wo die Nerven ſich vereinigen eine Stelle, „wie ein Heines Feuerchen, ſchoͤn anzuſehen,“ (wahrſcheinlich die Ganglien daſelbſty.“ Wenn der Magnetifeur auf: merkſam fragt, ſieht ſie alles was der Magnetiſeur von ihr geſehen haben will, deutlicher: „die Augen und das Gehirn verlaſſen alsdann den Kopf, und nehmen eine Stelle neben dem Magen ein‘, durch welche Stelle fie nun, wie Durd) ein neues Geſichtsorgan, in allen ihren Kriſen ſieht. Ihres gegenwaͤrtigen Bruders Bruftübel beftimmt fie genau. Am 26Gan. wird der Magnetiſeur wegen der Niederkunft feiner Frau am Magnetifiren virhindert, und in ber naͤchſten Krifis madt ihm die Krante wegen dieſer Unterlaffung die heftigften Vor— wuͤrfe, weil fie nun übersa Tage lang an den beftigfien erileptifhen Krampfen, Ohnmachten ufmw. cmelchen Zu: fällen jie vorher nie unterworfen gewefen) leiden werde, was auch pünctlich eintrifft. In mehreren Krifen fieht fie ihren in Spanien befindfihen Bruder, erzählt von ihm, fieht ihn auf feiner Reife nah Haufe, und als ei endlich im July daſelbſt anlangt, beſchreibt fie ihm meh: reve Derter, wo er gewefen, G. B. Valladolid) hoͤchſt genau, und mie und wo er vermunder gemwefen. Eben fo fiehr fie ihren anderen Bruder im Lazarethe zu Ue— trecht, alle feine Handlungen, feine Bettnummer uſw. Hoͤchſt merkwuürdig find einige Seſſionen, in denen fie nad dem Wunſche einiger Fremden nad) entfernten Der: tern fieht, woſelbſt fie niemals geweſen. So beſchreibt fie z. 8. genau und zutreffend das Aeußere und Innere eines Haufıd zu Doetichen in Gelderland, die Trepren, Giebel, genfter, Türen deſſelben. Dann fritf ſie ın das Innere, beſchreibt Kamin, Schreibtiſch, Pendeluhr, Spiegel des Wohnzimmers, die Bewohnerin, welche eine Vrille gebraucht, deren Dienſtmagd, Hund mit braunen Flecken und Schellenhalsband uſw. Dann eben ſo genau das Innere und Aeußere eines gegenüberftehen: den Haufes. Auf gleiche Weile fagt fie einem fie fra⸗ genden Frauenzimmer, daß Deren Kind in Uetrecht an einer Augenentzundung gefährlih leide. — Auf die Frage, wie fie nad Dertern fehen könne, mo fie nie ges mwefen, erwiedert fie: „Wenn ih nad einem Haufe jehe, nach dem Gie mich fragen, fo werde ich durch ei⸗ nen Strahl, der von Ihnen oder von einem andern Fragenden ausgeät, dahin geführt. Der Strahl geht zu mir über, und bringt mid an den Ort, mo ich feyn muß, Meine eigne und Ihre Aufmerkfamfeit trägt ſehr wiel dazu bey; denn, wenn id ohne Achtſamkeit nach Etwas ſehe, ſo ſehe ich es ohne es zu ſehen.“ — Was ihr hiebey viel Mühe made, ſey, daß fie den ganzen Gegenftand nicht auf einmal fehen fönne, fondern alles Stud vor Stüd durchgehen müfe, daher es Dann auch komme, daß die Angabe zuweilen anders fey, als fie ge= fepen habe, indem fie aus dem Gedaͤchtniß ſprechen muͤſſe, wenn ſie alles zuſammen ſehen wolle. Leichter ſey es ihr nach Oertern zu ſehen, wo ſie nie geweſen, als nah Oertern, wo fie befannt ſey, weil im legten Falle die Erinnerungen des Bekannten fie ſtoͤrten. — Alle nähern Gegenfände fieht fie mit und durd den Magen, ſchreibt im ſtockfinſtern Zimmer höchft regelmaͤ— Sig. — Merfwürdig find folgende Berfuhes der Mag: netifeur ſtrich einft mit Bewilligung der Kranten, von Unten nach Oben, und das Gefiht wanderte ploͤtzlich von der Magengegend unter die Augen, uͤber und hinter dem Wangenbein. — Er gab ihr einen Magnet in die Hand, und hielt ein Stuf Stahl vor denfelben, . und die Kranke fah jest aus dem Magnet nach Dem Slahle hin sinen regenbogenfarhigen St ahl ausſtroͤmen. Für Gewitter war fie befonders empfindlich; fie ſah und fünfte den fig, ſchon ehe er ausgebroden, oft ſelbſt, wenn das Gewitter meilenweit entfernt hing. Magne- tifirtes Waſſer, in einer Flaſche an die Magengegend gelegt, wirkte hiergegen. am beften. — Als fie genefen, verficherte fie, daß fie ſpaͤterhin in Derter gekommen fey, in melden fie vorher nie gewefen, und daß fie ſich def: fen, was fie von denſelben im Schlafe gefehen babe, fo viel habe vergegenwärtigen fönnen, daß. fie nit einmal nad den Wohnplägen der Perſonen zu fragen gebraugt habe, nad welchen man fie unter dem Schlafe von Zeit zu Zeit zu ſehen erfucht hatte. — Wir hoffen mit Die: fem kurzen Auszug unſer obiges Urtheil gerechtfertigt und-unfere Leſer von der Wichtigkeit diefer Abhandlung überzeugt zu haben, 5: 2 Band, 2 ©t. ©. 2-02. Durd anima: fifgen Magnetismus gefhwind geheilte Krämpfe Yon Dr. Nik, Die mertwurdige Com: nambule, von welcher im 2ten Stuͤck des erften Bandes die Rede geweſen, hatte den gegenwärtigen Fall vor- ausgefagt, mwelder außerdem noch dadurch vorn Werth ift, daß er zeigt, mie man eintreiende Kraͤmpfe nit a U a — I rn immer fogfeih dur Magnetiemus Deifen dürfe. Die Kranke, ein 18 jähriges, blühendes Mädchen, wurde nad; dreytägigem Magnetifiren hellſehend und darauf vollfommen geheilt. 6. ©. 65—ıa7. Rhapfodieen aus dem Be: biete des thierifhen Magnetismus. Don Profeffer Dr. Kiefer. Der Vfr beginnt hier eine Keihe von Abhandlungen, in welchen derfelbe, in Sin: fiht, daß eine feſte Theorie des thierifhen Magnetid- mus wohl noch langer Defiderat bleiben werde, zur Ab⸗ ſicht hat, in rhapſodiſchen Fragmenten einzelne Andeu— tungen und Ideen zu geben, wie ſie dem mit dem ©e: Heimniffe des thierifhen Magnetismus ſtets vertrauter werdenden Geifte fich darſtellen, welche dazu Dienen mögen, da Gleiches Das Gleiche hervorruft, in der: wandten Geiftern zu gleichen Sdeen und zur-Aushil- dung der fehon vorhandenen und in ber Wirklichkeit nachgewieſenen Gelegenheit zu geben; deren Werth oder Unwerth zu beflimmen aber der ferneren Unterſuchung anheim geftelft wird. Der Abhandlungen find Hier zwey, überfhrieben: 1. „Wie fördern wir Den thierifhen Ma: netismus, und was iſt fürdenfelden eink- weilenzu hun?“ — und j 2. „Myſticis mus.“ — In der erflen wirb zuerft Die allgemeine Anficht aufgeſtellt und wiſſenſchaft- lich durchzufuͤhren verfuht,, daß zur Erforſchung ber Wahrheit weder der rein empirifche, nad der rein wiſ— fenfchaftlihe Weg für fih allein hinreichend fey, ſon— dern daß jeder für fih auf Abwege führend, nur Die Berbindung beyder zum Ziele führen koͤnne. So wenig es daher denjenigen, welde bloß der Erfahrung das Wort veden, gelinge koͤnne, die Natur Des thierifgen Magnetismus fennen zu lernen, eben fo wenig fey von denjenigen zu hoffen, welche fehon der Erfahrung genug zu haben vermeinend, nur dur wiffenfchaftlihe Spefu: lation die Geſetze des thiexiſchen Magnerismug- zu er: kennen ſtreben. Beſonders in Beziehung auf letztere, e um ihnen zu zeigen, wie wenig die Erfcheinungen des thierifhen Magnetismus empiriih erfannt feyen (was indefien aud) die nur das Factum Suchenden fi zu Herzen nehmen mögen, damit ſie wiffen, wonach vor: züglih zu fehen fen) werden hier 15 Fragen und Zwei— fel aufgeworfen, welche wir nad ihren Ueberfchriften angeben. 1.Wie verhält ſich der thierifhe Magnetismus und die Kraft feiner Wirfung zur Erzeugung des Som: nambulismus bey den serfchiedenen Gefchlechtern, und warum tritt er feichter bey Dem weiblichen Geſchlechte ein? — 2. Wie verhält ſich die Möglichkeit der’ Erzeu⸗ gung des Somnambulismus bey den verſchiedenen Rer bensaltern ? In den höhern Rebensaltern halt ihn der Vfr für ſchwieriger. — 3. Wie erfheint der Somnam: bufismus bey Schwingern? Mit welden Modihta tionen, Folgen? — a. Bon welden Bedingungen hängt die Etufe des Somnamhulismus und des Hellfeheng” ab, die der Magnetifirte erreiht? — 5. Wie heilt der thierifhe Magnetismus die Krankheiten? Welche Krank: heiten find durch denfelben bisher geheilt?’ Können alle Rranfheiten durch Denfelten ‚geheilt werden, bie uber: haupt durch dynamiſche Mittel heilbar ſind, oder was befchränft die veilungsmoͤglichteit der Rranfgeiten? — Es fehle uns bisher noch eine rein Hiftorifhe Angabe der Krankheitsformen, welche. allein durch den thier. Magnetismus geheilt worden find. Der Dfr hält den thier. Magn. nicht für ein Speciſikum gegen befondere Krankheiten, obgleich er auf Krankheiten des Nerwenfy: ſtems vorzüglid eınwürfe, und glaubt, daß die Mey: nung, daf der thier. Magnetismus Univerfalmittelfürjede dynamisch heilbare Kranfheit fey, nicht unbedingt verwor: fen werden dürfe. — 6. Auf welde verfhiedene Weife wird der Eomnambufismus, und die thier. magnetiſche Einwirfung überhaupt erzeugt ? — Unterſchieden wer: den hier Zdiofomnambulismus und kuͤnſtlich erzeugter; der Vfr redet dann gegen die Meynung einiger Xelteren und Neueren, daß er nur pfuchifch erzeugt werde, und wirft. hier Die Frage auf; ob nicht vielleiht dad Ba: quet (magnetiſches Behaͤltniß) allein durch feine Metall: und Slasmaffen 'wirte, ſo daß das Magnetifiven des: felben Hier ganz gleihgultig fey. — Eine Frage, deren Loͤſung uns der Theorie des Baquets, und folglich des thierifhen Magnetismus um ein Bedeutendes näher ‚bringen muß. — 7. Welche der verfchiedenen Manipu: Tationsweifen iff zur Erzeugung des Eomnambulismus, ‘ pder überhaupt zur magnetiſchen Einwirkung am geſchick⸗ teften? Wie wirfen Die verfiedenen Theile des Mag: netifirenden auf die Sommambule? — Das Unvol; fändige des bisherigen Wiffend hierüber wird gezeigt. — 8. Wie fann die Anwendung des thier. Magnetie: mus ſchaͤdlich werden? Eine Höhft wichtige Frage, der reiffihen Ueberfegung um fo mehr werth, je allgemei: ner die Ausübung des thierifchen Magnetismus wird, daher der Vfr mit den Worten ſchließt: wenn irgendwo, fo heißt es hier: caute, per deos, incede‘, latet an- guis sub herba! — 9. Wie verhalt ſich der thierifche Magnetismus und die Erſcheinung deffelhen bey den verjhiedenen Völfern und in den verſchiedenen Zeital: gern des Menſchengeſchlechts? Es wird Hier: eine ende: miſche nad: dem Raume) und eine epidemifhe nad der Zeit) Verſchiedenheit des Somnambufismus ange: nommen, und vermuthet, das der Somnambulismus früher unter weniger individueler, weniger vom wa; enden Zuffande gefchiedener Geſtalt erichienen ſey. Eine Idee, deren Folgenreichthum wir unfern Lefern zu würdigen überfafien. Daffelbe gilt: von der folgenden Frage: 10. Wie erklären wir Die biöher noch ganz unver: fandene Erſcheinung Dee Anthropomorphismus und der N rofopopdie ben den Somnambulen? — Nur die ho: here Phyſiologie Kann dieſe beyden Iegten Fragen beant: worten. Dann find aber aud der Tempelſchlaf der Al: ten, und afle Wunder, Heiligeniegenden , Herenproceffe uf. der fpätern Zeit erffärt, wozu Bier Die erften An: dentungen gegeben werden. — 11. Welcher Theil des "Körpers ıft im Somnambulismus Gentralpunct der Le: bensihätigteit ? — Es wird hier das Sonnengeflecht als ſolches angeſehen, jedoch auch zugegeben, Daß jedes Andere Ganglion die Hirnbedeutung annehmen könne, — 12. Wie verhält ſich Die Fähigkeit verſchiedener Sub⸗ ſtanzen, die Electricitaͤt zu leiten oder zu Afoliren, in Beziehung auf das thieriſch-magnetiſche Agens? — Hier ift alles noch ın Verwirrung und Ungewißheit. — weder Die Der Wilfensfeite der m - Handeln nit dag Wiffen um In Xu’ Diefe Frage flieht ſich eine andere Frage am; 15. über dad Verhaͤltniß der Electricität und des Gat vaniömus zum thieriſchen Magnetismus überhaupt. — 10. Welches iſt das Zeitbeftimmende der Somnambu- fen? — vermuthet wirb die Mondgzeit nah der An: ſicht, daß das Ganglienleben uͤberhaupt dem Monde. einfluffe mehr unterworfen fey. Endlich 15. eine Ira e über das Tppifche des Somnambulismus, und ob in ale einzelnen Anfälle deffelben in einer von der Zeit be- ſtimmten Verbindung mit einander ſtehen, nad) einem beſtimmten Zeitgefeg eintreten, und. in ihrer Totalırat u großen Cyklus, gleich dem MBechfelfieber, Hif; en? — Die zweyte Abhandlung deſſelben Vfs. ar Myſticis mus und die ſentimentale Pe de wie dieſe ſich auch in der Lehre vom thieriſchen Magneris- mus zeigt, Fonnen wir nicht im Ausjug geben. Wem x an der firengen Wiſſenſchaft gelegen, und um dieſelbe Ernſt iſt, mag fie leſen, wer aber lieber ſich dem, Hin: brütenden Glauben ergiebt, und Hierin Beruhigung fin dend Die Wahrheit zu efreichen vermeint, mag fie un e Tefen laffen, da fie gegen fein Gefühl nur befridigenf auftreten muß. — Sie ift aber von der Zeit gefordert und zeitgemäß. — Die Hauptidee berüfren wir noch daß nach des Dis. phoſlolodiſch· pſychiog ſcher Ynfar enſchli ſprechende practiſche Tendenz, noch * * er genten Geite derfelben entfpringende wilfenfhaftlige, noch aber auch die der Gefüpffeite der Seele correlative gläubige Richtung, jede für fih allein auftreten und das Bahre zu ergreifen wähnen folle. — Wie ſich pfı chologiſch nachweiſen laſſe, daß das einſeitige rl einer der genannten drei Gardinalfräfte der Seele zur Geiſteskrankheit führe und als Manie, Melanäofie — Irrdenken ſich darſtelle, fo laſſe fig auch hier pſycholo iſch begründen, daß die das intelligente Wiſſen und Am thaͤtige Handeln zu verdrängen fu | ende gläubige Rich tung nur zum Verderben und zur Lähmung allır an ſtesthaͤtigkeit und phyſiſchen Kraft führe. — »Bandeln, Biffen, nnd Glauben find die drei An en i fih die phafifhe und pſychiſche Welt de EEE Lebens bewegt; aber nur in-ihrer Dreieinigleit erhalten fie die Harmonie und das Gleichgewicht deffelben. Gm das Allbe e fegmäßige, und den Glauben an das — heimnißvolle verſchmaͤhen; im Wiſſen nicht das im Han: dein fi) darjtellende Befondere, und den Glauben Au das noch nit Erforfehte und dem Menſchen einftweilen Unerforf&bare veradten; und im Glauben nicht Die le— bendige That des Handelns und das ſchoͤpferiſche Wif: fen der Intelligenz vernadläffigen, giebt die Größe des Lebens im jeder Sphäre deffelben, und alfo aud in der Ethik, Wiſſenſchaft und Religon.“ — U. EritibemerfhienenerSdriften üb . * er den thierifhen Magnetismus. Die vorliegen- ben 3 Stüde geben eine Critit und Auszu fol: genden Schriften: Or ie 1. Mesmerismus, oder Syſtem der Wechſelwir—⸗ Kung, Theorie und Anwendung des thierifden Magne⸗ 19 * ER tismus, nf. Bon Dr. Fr. Ant. Mesmer. Her ausgegeben von Dr. 8.C. Bolfart.. Berfin 1814. 8. Von Dr. Nees von Efenbed, — Beifällig, die Höhere Ide heraushebend, den Daheimgegangenen eh: rend. In einer Note ©: 62, eine launigtreffende Charak— teriftif der bisherigen Theprieen des thierishen Magne: tismus. 2. Erlaͤuterung zum Mesmerismus, von Dr. K. Chr. Wolfart. Berlin 1815. 8: Bon Dr. Nees von Eſenbeck. — Adtung dem eifrigen Streben aus— ſprechend. 5. De Magnetismo animali. Differtatio inaug. med. eic, auctore J. A. Klinger. Wirceb. 1817. &. »on Dr. Necs von Efenbed. — Die in Diefer Schrift niedergelegte eigenthuͤmliche Theorie Dolin: gers in Würzburg wird durch eine vollfländige Inter: ſuchung mitgetheilt. Mag dieſe Theorie auch der ſtren— gern Critik nicht genuͤgen, ſo iſt ſie doch durch ihre Eonfequenz anziehend und erfreulid.. 4. Sranz Baader uber Die Ecſtaſe oder das Verzuͤcktſeyn der magnetifchen Sthlafredner. Keipzig 1817. 8. Vom. Prof. Dr. Kiefer. — Eid dem Anfdeine ned zum Myſticismus hinneigend, ſucht dieſe Schrift mehr den, Glauben als das Wiſſen in. Anſpruch zu nehmen,, "5. Annales du Magnetisme animal. Paris 1814 %. Gahier ı — 12. Vom Prof. Dr. Kiefer — Reid: Haltig, volfsthumlih, nur von Layen unternommen und herausgegeben, daher mit. den Aerzten in ©treit, geben Ne zu manderley Bemerfungen. Anlaß, enthalten aber ſchaͤtzbare Tpatfahen und fruchtbare Winfe, und. find Ddeßhalb mis großer. Ausführlichkeit. ausgezogen und Beurtheilt II. Notizen, Anfragen, Bemerfungen u.f. m. über den thierifhen Magnetismus. — Die Ueberforiften find. folgende: Gebraud des magnetijirten Waſſers im. ı7ten Jahrhundert. CAus G: Rolfincii Chemia in artis formam redacta. Geneyae 1621.). — Heilung der Kranfen. durch Auflegung der Hände (Gaſtwirth Richter in. Royn in Schleſien. Wer authentiſche Nachricht uͤber den denſelben und ſein Be— ginnen mittheilen tann, wird. hierum erſucht). — Aus- breitung des thieriſchen Magnetismus außerhalb Deutſch⸗ tand. (Frankreich durch deſſelben öffentliche Anerken— nung. die fruͤhere Schuld tilgend; England frivol ihn verachtend; Italien abgeſtorben Reril; die. nordifchen Reiche hoch einftmeilen faft. außer Zereid.) — Reue Schriften über Den thierifhen Magnetismus im: Zahr 3802 (11 an der Zahl). — Beridtigung cv. Efden: mayers gegen Wagner). — Otatutender Geſellſchaft Des thierifher Magnetismus zu Paris, CUnter Buyle- gurs Borfig ſeit 1815 gebildet y.— = Der WB undermann in Royn in Schleſien. in geihichtlichen,, wilfenfgaftfiher und kritiſcher Ruͤckſicht urch Sr. Hand Adolph Goeden.. Die Ass der. Iſis geftatten. ed den: Vfrn. ‚eine: Gelbftanzeige von. ihren. Werfen zu geben, Die. Idee, —— —ñ — PA > su. von der fie gefeitet, deren Entwickelung fie bezweckt, die Art der Ausführung und den Zweck des Buches anzu— deuten. Dieß benugend, zeigt der ®f. vorläufig bie: mit Die bafdige Erfcheinung dieſes Buchs an, hindeus tend auf die Idee, von der es ausgegangen, Im vorigen Fahre traten in mehreren Gegenden von Deutfhland, am Rhein, in Sachſen, in Schleſien ufmw. fogenannte Wunderärzte auf, die durch abergläu: , bifche übernaturfide Mittel, durch wmagifhe Zauber: Formeln, durd das Murmeln unverftändfider ‚ ſinnlo— fer Worte, durch das fegnende Arflegen der Hand alle Krankheiten zu heilen, und den. Dämon aller Gebrechen beſchwoͤren zu können, fid anmaften. Unter diefen fo: genannten Wundermännern ſteht als der beruͤchtigſte und verrufenfteda, der Gaſtwirth Richt er in Royn bey Liegnig, der im Sommer 1817 mit unerhörter Frech— heit fein Unmefen. trieb, den Geiſt der Zeit frevelnd befhimpfend, den dummen zur Luſt, "den "sernänfigen zum Aerger und der Regierung nicht zur Ehre! In meh: reren. öffentlichen ZeirBlättern ward Diefer Mann viel: fach befproden, in dem Weimarifhen Oppoſitions Blatt ward er verfodhten und vertreten von einem nahmenlo: fen Anbeter, von: einem lichtfheuen Bertheidiger des Un: finnd — wahrſcheinlich von einem Mann der blinden The-- mis oder einem Mitgliede der geheimen Sippſchaft, in deren Weſen ſolch jämmerliher Wunder-Kram gar herr— lich paßt! Es iſt ein boͤſes Zeichen der Zeit, daß ſolch albernes Zeug noch Beyfall findet, daß es noch gewagt wird, wenn gleich lichtſcheu, die Sache der Unvernunft und des Aberglaubens zu verfechten, und mit frecher Stirn gegen den geſunden Verſtand, gegen alle Erfah— rung, gegen die Sachen der Menſchheit in die Schran— ken zu treten, daß man ſich muͤhet, in Zeitblaͤttern die oͤffentliche Meinung zu taͤuſchen, zu verderben, die Maſſe des Volk zum Aberglauben zu. verführen. und den Zeitz - 5 Geiſt zu vergiften.. Ungeheuer war-der Anhang; unglaublich das Ver— trauen, was der Wundermann fand,. wie fohnell des Anftefungsftoff des Aberglaubens um ſich griff, und die Maſſe des Volks vergiftete. Nah Richters eigener An— gabe find in wenig Monaten mehr den 60000 Kranke aller Art in Royn geweſen; Vornehme und Geringe, Selehrte und Ungelehrte, der. höhere wie der nisdere Stand wallfahrtsten in Maffe nad Royn, dort Heil und Hülfe fuhend; Blinde und Taube, Kruppel und Rah: me, Gpileptifheund Wahnfinnige, Hyfterifche und Bloͤd⸗ finnige, Gichtiſche nnd Krebshafte, unfrudtbare Weiber nnd venerifche Männer — alleö, alles pilgerte. zur hei⸗ ligen Stätte um Verjuͤngung, um Geſundheit zu erhal⸗ ten von Dem gebenedeieten Hauch des Wundermanns, von feinem frommen, geweiheten Spruch. So maͤchtig und gewaltig war der Irrwahn, daß ſelbſt die ſinnliche Ueberzeugung, der handgreiflihe Erfolg ihn nicht zu hei: len vermochte; — denn leiner von, den- vielen. Taufenz den. wurde .gebeilt, feiner erleichtert, feiner getrofter! Länger denn vier Monate ſpuckte ungeſtört das Gefpenft: des Aberglaubens fort, und ſchnell verbreitete fid) fein. vergiftender Hauch. Die Regierung ſchwieg, feine kraͤftige Maasregeln wurden gegen Das Ungethüm ergriffen, erſt gar feine, ſpaͤter, wie. Die öffentliche Si⸗ 2 7 cherheit gefährdet wurde, niır halbe und falſche. Anhaͤn⸗ ger und Sprecher für den Mann erhoben fich aus der Mitte der Regierung, vorzüglich Die Männer der blin— den Themis verhinderten die Ausführung rechter Mittel, weil fie in der Form und im Buchſtaben des Gefeges “ werrofter, hienach die Erfheinung nicht auszulegen ver: > mochten. . Die Sache iſt eine öffentliche geworden, Daher Gegenſtand der oͤffentlichen Eritit; um fo freymüthiger kann dieſe feyn, Da vie öffentliche Meinung bereits ent: ſchieden ift, Da die höchfte Behörde des Staats das Ur: heil gefprodhen, das Taue Verfahren der Regierung ge: tadelt und gerügt — mas der Bf. in feinem Werfe be: weifen wird. Wenn aud ihrem Wefen- nad bedeu- tungslos, fo ſteht doch die wunderbare Erfcheinung feft als ein Zeichen der Zeit, als ein Bemeis von ihrer Nacht: und Schattenſeite; ‘daher ift fie geſchichtlich ge- worden, und giebt ein Element zur Deutung und Be— urtheifung des Geiſtes der Zeitz des Eharatters ihrer Bildung. Als Zeichen der Zeit gehört fie der Geſchichte an, und ift Gegenfland ihrer Kritit und der hiftorifchen Würdigung. Diefe Anfiht begründet die Idee zu obi— gem Werf und beftimmte deſſen Erfcheinung. Das Merk zerfällt in zmey Bücher, weil Der Gegen: fland aus zwey verſchiedenen Geſichtspunkten entwidelt und in zwey Richtungen verfolgt werden muß : . Erſtes Bud: Das Geſchichtliche. : Die hiftorifch-Eritifhe Unterſuchung der Erſcheinung tft ' Hier Die Aufgabe; der Urfprung, der Wahsthum der: felden wird erzahlt, das Verfahren des Wundermanns befehrieben, feine Beweggründe, fein Character entwidelt, es wird gezeigt, mie Die Regierung, wie andere Bchorden verfahren, worin und aus welden Gründen fie gefehlt; - dieß Verfahren wird mit Befheidenheit ohne Anmaßung beurtheilt; der Geift der Zeit und der Charakter ihrer Bildung wird gedeuter aus Thatfahen, die Das Beneh— men der höhern Staͤnde bey diefer Gelegenheit ſchildern. Zur Ausmahlung dieſes Gemähldes find oft grelle, ſchar⸗ fe. Farben erforderli, weil der zu grelfe Unfinn, Die grenzenlofe Verbfendung empört. Man wird eritaunen über. Die große Empfänglichfeit, uber den hohen Grad der Anftedbarieit, welche unfere Zeit zu dem Contagium Des Aberglaudens zeigt, wie Diefe Seuche Gebildete und Ungebildete ja felbit Höhere Behörden anſteckend ergriff, und fih von da aus in einem fo raſchen Gange ver: breitere, weil Die Theilnehmer der höhern Stände, meil Der Anhang der Behörden das Vertrauen zu der Er: fheinung. hod und färkte, Die rohe Mafje dis Volks ‚war zu entſchuldigen; einmal beirogen von dem Wahn, beitärtte fie das Benehmen. Der vorgeiegten Behoͤrden darinn, . Dann zeigt Diefes Buch aud den Grund, worinn Erſcheinungen diefer Art wurzeln, ihren Urfprung, die Elemente, woraus Diefer Irrwahn hervor waͤchſt, Die Das Gift verbreiten. Bon der Nacht- und Schattenſeite der Zeit iſt hier Die Rede, von alfe dem was trübend und- lähmend einwirft auf ıyren Charakter und ihre Bildung; was hemmt und ſtoͤrt die Entzündung freyer Ideen, was nieberfchlagend auf Das Gemuͤth und feindfelig auf das innere Leben. der Wiffenichaft wirft, daß der Geiſt nicht verwachſen kann mit dem Lehen, die Wiſſenſchaft fi nicht aͤußerlich und lebendig geflalten. Der Hang: zum Aherglauben wird hier erörtert, gerebet von Dem‘ fteifen Beharren in veralteten Zormen des Lebens, von’ dem duͤrren, ausgetrodneten &emuth der Gelehrten und alfer derer, welche Die Wiffenfhaft bilden, und ihr Wer fen entwideln wollen; in wiefern die Regierungen ſelbſt den freyen und hehren Zeitgeift binden und immer fe ſter zu maden fireben, wie fie das Veraltete befgirmen und hegen, mie fie feindfelig ftehen gegen das verjuͤn⸗ gende Streben eine neue Form, des Lebens zu. fchaffen wie fie angemeffen ift und entfprechend dem verjüngene den geiftigen Bildumgstriebe, womit der Geift fi regt. Hingedeutet wird hier auf mande veraltete Form Des äuffern Lebens, und gezeigt, aus welchen heterogenen, fi feindfelig verzehrenden Stoffen unfere Zeit zufamz men’gefeßt ift, wie die -Heffnung und Erwartung ge: taufht, und wie aus dieſem Belrug der Hang zum Myſticismus ermähft; wie ale höhern Anlagen und Kräfte in diefen verroffeten Formen erftiden und erlah— men, wie fie alle jugendlichen. Lebenstriebe ertodten und begraben, und wie fie die Schirmjtätten hergeben, wo— rinn der Srrwahn, alte Borurtheife, Aberglaube Schutz und Gedeihen finden. Bon den geheimen Buͤndlern wird geredet, welche in ihren unheiligen Tempeln der Finſterniß das Sonnenlicht verdunkeln, die Lichtſeite der Zeit truͤben, den Aberglauben und die alte Vorurtheile hegen und naͤhren; wie dieſe Buͤndler in genauem Zus fammenhange mit dem Wundermann ſtanden, ſein Un— weſen heguͤnſtigten, ſeine Wunderkraft prießen, die Aus— breitung des Vertrauens zu ihm befoͤrderten, und ſo den Anhang deſſelben vermehrten; wie ſie es vorzuͤglich waren, welche die unſinnigſten Geruͤchte von den wun— derbaren Heilkraͤften, von ihrem Erfolg in den verzwei— feltſten Faͤllen erfanden und verbreiteten, und dadurch das Vertrauen zu der Sache begruͤndeten und ver— ſtaͤrkten. Ferner: in wiefern die Behoͤrden die Theilnahme an dem Geſpenſt des Aberglaubens hefoͤrderten und ſelbſt Aerzte die Ausbreitung verſchuldeten; gar ergötzli— Hr Geſchichten find hier zu erzaͤhlen; wie die Medicin nicht geehrt ift und erfann: in ihrer hoͤhern Bedeutung, wie ihre Idee haͤßlich entftellt ing Leben uͤbergangen iſt, wie Die Aerzte felbft die Achtung ihrer Wiffenfh. und das Vertrauen zu ihr beym Wolfe verfcherzt; Dur ge- meine niedrige Bildung, durch Unmiffenheit, durch Mangel an philoſoph. Geift und. gründlicher wiſſenſch. fih um alfe Ehre gebracht, dadurch das Volk zur Ber: zweifelung gezwungen und genothigt in uͤbernatuͤrlichen Kräften Hülfe zu fuden; mie Ddiefes fi miederum gründe in dem Handmerfegeift und dem rohen empiri- ſchen Clement der Bildung, welches zur Zeit. in der Medicin das Herrſchende iſt, meil die Regierungen den hoͤhern Bildungstrieb nicht zu beleben und zu weden verftehen, den philofoph. Geiſt verfegern und verbans nen; wie aus dem veralteten, verrofteten ſteifen Schul⸗ meifter- Ton, der die Geele unfrer medicin. Schulen ift, dieſes Unmwefen und Diefe After-Bildung her: vorgehe. N Zulegt entwidelt fih aus diefem Bud auch neh eine perfonliche Geite,. die aber Die geſchichtl. Bedeu— 303 sung hat, weil „fie ein böfes Zeichen der Zeit, belegt, und. bemsifet. mas felbft noch in unfrer Zeit der Bil: dung und Aufflarung derjenige wagt, ber mit Frey: Muth die Schattenſeiten des Lebens enthüllt, Das Un- gethüm des Aberglaubend und Irrwahns befampfend. Die Unbilden und Kränfungen werden hier erzählt, welche man dem Vfr angethan, nachdem er öffentl. in dem Schlef. Zeit. Blatt den Frevel von Royn gerügt und das erbärmlihe Nichte Davon gezeigt, wie die Ge⸗ meinheit hier ein Geſchrey und Gekraͤchz erhoben, den Br verlaumdend, vertegernd; mit welcher Erbaͤrmlich⸗ eit ſich die untern Behörden gegen ihn genommen, wie Heinlih die Regierung den Pfr behandelt und ihren Un: willen über Diefe Rüge geäuffert. Dieß alles wird bier erzäpft mit. gar wunderlihen Geſchichten ausgeſchmuͤckt und belegt, zur Warnung und Nugen allen denen, de: nen Luſt anfonımt, Perwirrungen, Erbarmlidfeiten der Zeit zu rigen, und das feinem Innern nad) Räder: liche, Nichtige auch Aufferlih und öffentl. als ſolches auszufpreden. Zweytes Bud: das Wiffenfhaftlide. Bon dem Grunde der Wiffenfd. aus wird hier Die Erſcheinung entwidelt, die Bedeutung nachgewieſen und die Wurzel, in wiefern Gegenftände Diefer Art fie im wiſſenſchaftl. Elemente haben. Von dem innern Weſen, von der Bedeutung und dem ewigen Naturgefeß aller Heilung ift hier die Rede. Aus der Idee der Medicin als die zum Bewußtſeyn erwachte, gefeglih enthüllte Heilkraft der Natur wird das Weſen der Heilung er: tannt, ihre Elemente und Kräfte entwidelt, und er- Hört aus jener allgemeinen und großen Weltſympathie, die alles Lebendige verbrudert, aus der Naturſympa— thie zwiſchen dem elementarifhen, cosmifhen und. or: ganifhen Leben, aus jener innern Einheit der Welt: Glemente mit dem Weſen der Pſyche, aus den Zeiten und Stufen der Metamorphofe, worinn die Natur ihr We: ten abbildet, ‘ihre Bahne durdlauft und ihr Inneres aufſchließt. Die Grundzüge der wiſſenſch. Medicin wer— den hier in allgemeinen Umriſſen gezeichnet , ihre Ideen entwickelt und in den mehr allgemeinen Formen auf geftellt. - Scheu aber heiter tritt Dann der Vfr an die Schwelle des Tempels der Geifterwelt, von ihrem Hauch mit Schauder durchwehet; er möchte die Rede deuten, Die dus den Gräbern und aus dem Reiche der Damonen ins irdiſche Dafenn hinüber tönt; er wagt es ſchuch— sern die Räthfel zu loͤſen, welche die verflärte Pſyche aufgegeben; auslegen mödt er hier Die Bedeutung der höhern, verffärtern Zuſtaͤnde und Zeiten des orga: nifhen Lebens, wenn die Seele von der Materie ent: bunden frey ihr eignes Weſen erfennend, hinüber ſchauet in das gelobte Land ihrer eigentlihen Heimat, wenn die Geilterinmpathie in glänzender Klarheit erſcheint, befreiet von den Feffeln der Zeit und des Raum's. Von den Boraundungen und Traumen, von dem Com: nambulismus und dem Hellfehen ift hier Die Rede; die ſchwerſten Probleme der Medicin, die Elemente der pſychiſchen Welt und. ihre Arzney = Kraft ift hier Gegen: ftand einer wihenſch. Deutung. Das zartefte und feinfte Element der heilenden Natur: Kraft, die aͤtheriſche Arz- — ney, welche dieſe in dem Nerven-Aether, Dem thieriſchen Sonnenlicht, auf ber hoͤchſten und edelſten Stuffe ihrer organiſchen Metamorphoſe erzeugt und ent⸗ bindet, wird hier entwickelt und feine arzneyende Ber Deutung auögelegt. 5 — Dann wendet ſich das Buch wiederum von der Idee der Wiſſenſch. aus in die geſchichtl. Bahn. Von dem Geift der frühern Meditin in. der frommen alten Zeit, von der ſymboliſchen und magiſchen, von. den daͤmoniſchen Arzneyen und; von den Zauberfuren ent- fhmwundener Zahrhunderte Handelt es ſich Hier; ihr Wer fen wird ausgelegt, erklärt aus dem Geifte der Zeit, melde ihre Idee empfing, und in Deren Bahn fie ler bendig ward. Der Sinn diefer Zeit hedeutet den herr⸗ ſchenden Natur-Geiſt, und ihr Wefen ift eins mit dem Somnambulismus , Deffen Idee als Geift- diefer Zeit ausgefprochen werden fann. wird hier bey feinem Entftehen gefaßt, verfolgt durch den Wechſel der Fahrhunderte, gezeigt wie er entartet, veraltet und feine Idee verloren. Die. frltfamen: und wunderbaren Formen, worinn die Krankheiten Des Mit telalters fi, bildeten, Die Seuche des Wahnfinns, Des Hexen: und, Zauberthum's werven hier erörtert, und die Elemente Dazu gefhihtl. begründet, Diefe wunder: baren Krankheits: Formen forderten - wunderbare Heils mittel, und nur eine daͤmoniſche Arzney mochte Den bös fen Doͤmon der Befeffenen vertreiben, eine Zauber: Formel, nur Die Macht des Zaubers bannen und die Bezauberten erlöjen. Rohe, wilde Bildungs: Triche wogten und braußten im Mittel: Alter, Die riefenarti- gen Elemente braden durch in gewaltigen Formen der Krankpeit, Das durd die wilden Natur: Triebe zerrig fene Gemüt), tonnte nur Troft und Erlöjung hoffen von den milden Maͤchten des Himmels, von feinen fanfıen Daemonen, denen Die Macht gegeben war, das wilde - Leben zu befhmworen, und die rohen Natur : Elemente zu beſchwichtigen, welde in den Leibern ftürmten und in entfeglihen Frantheiten Der Organismen zerriffen, Dieſes Bud hat ein ernfles, fireng wiſſenſch. Gtre; hen; das Wefen der höhern Krantheits : Formen, die Der Drden der Magier u. Bedeutung der höhern Arzney-Mittel ſucht «8 zu zeigen und zu. erflären. Groß ift die Aufgabe und ſchwer, Vorarbeiten fehlen in dieſem uberfinnlichen Gebiet der . Naturwiſſenſch., ein ſchweres, bedeutungsvolles Kath: fel hat die alte Sphinx und aufgegeben, deſſen Lööſung man wohl verfuhen aber nit genügend treffen lann. Daper tritt der Bfr fhuchtern und ſcheu an die Heifige Schwelle der hoͤhern Medicin, verfucend fie zu ent ſchleiern. Möchte er nur in etwas feiner Aufgabe fi nähern, mödte die Zeit die Schwierigkeit der Loͤſung anerfennen, und Das Werk mir der freundlichen Co: nung aufnehmen, welde fein Gegenftand fordert. Diefe Hoffnung belebt den Muth des Bfr feine Kraft an dem Schweren zu verfuden und zu prüfen! Sn kurzem wird Das Bud) bey Korn in Breslau er ſcheinen — wenn nicht der Druck in einem andern Rande nothwendig wird, Da bier wohl mande Herren ſcheel und ſchief dazu ſehen duͤrften, und da das fleife@enfurs Gefeg eine kuͤhne Freymuͤthiglkeit nicht gut heiffen möchte, und dieſer Iren: Muth. if gerade das weſentliche Ele: \ * das nennen mir liberal. ment bey einer Arbeit für die hoͤhere Kritif! Möchte Doc bald die Zeit zu der Einfiht fommen, daß Das freye Geifles: Eigenthum und die Idee ſich nicht zwin— gen und preſſen laͤßt in das ſteife Geſetz des Predsmangs und der armſeeligen Bear! h > Gordens e Diefe Sachen fommen uns alle etwas übertrieben vor. Die Regierungen wiſſen in der That nicht mehr, was fie thun follen, das den Leuten recht wäre; und wenn fie einmal über das beftändige Trichtern ol würden, jo dürfte man ſich wahrlih nit wundern, Sem follen fie allıs verbieten, fih in alles miſchen, alles verbarren, alles fein leiten und megfegen; dem ſollen fie alles Taufen fallen, Den Unflath auf den Etra- en bis zum Erfliden dulden, und die Diebe in Taſchen und Häufern, nur nicht auf den Straßen und in Bu: dern. Wir preifen die Regierung, welche immer ein Bischen weniger thut, ald das Recht forderte, wenn fie nimmt, fey es Eigenthum oder öreybeit, und Das nen: nen wir honett; welche immer ein Bischen mehr thut, als fie ſchuldig waͤre, wenn ſie giht und zulaͤßt, und Wir lohen daher aus allen Kraͤften die Regierung zu Liegnitz, daß deren Mitglieder ſich nicht weißer und flüger Dunfen als 50000 Men: fhen, und fie ſich nicht in Richters Wunder gemiſcht. Was in aller Welt geht es eine Regierung an, wenn 50000 Narren oder Neugierige an einen Ort wallfahr: ten, und ſich befprechen - laffen * Wir. wiffen fehr wohl, daß es Leute gibt, Die wähnen, Die Regierungen muͤß— zen auch für Das Geld im unferen Taſchen forgen, fie müßten aud in Küde und Mund guden, damit nie mand über feinen Stand iebe, Bettler werde udal., fie müßten auch unfere Buͤcherſchraͤnke vifitiren, damit abergläubifche Buͤcher oder. gar politifhe nicht Die Bil: Dung Kr, verkehren. Wir aber fagen euch: beffer perfönlihe Freyheit als Reichthum: beffer perfönliche Freyheit als Auffläarung: beſſer die Freyheit der Wil: den als euere Regierung. — Die socoo Mallfahrer werden fi fhon verlaufen, und. dann fraht nad Dem Wundermann fein Hahn mehr. Gegt aber, wo ihm Das Handwerk durch die Gewalt gelegt iſt, fteht er nicht nur in der Gategorie eines Leidenden, fondern das Volk muß, und das mit Recht, einen groͤßeren Glauben ‚an feine Wunderkraft befommen, weif es geneigt ifl, und das aud) mit Recht, ſolche Maafregeln als Folgen von Neid, Kabbale, Eigendunfel, Halbweisheit zu be: tradten. Kurz und gut! Die Regierungen haben fi nicht in. die verfonlihe Freyheit einzumiſchen, nie: manden ;u verbieten, daß er da- oder Dorihin gehe, und Hilfe ſuche, wo es ihm belieht. Ueberdieß iſt der Erfolg ſolcher Eingriffe, deſſen gehören, was man Regierung nennt, immer Der umgekehrte von der Abſicht, wie in gegenwaͤrtigem Sal. — Sorgen follen die Regierungen, daß das Volt un: terrichtet. werde, . bleibe, daß es mit Wohlbehagen leben, und aud ein — mal einen froͤhlichen Sprung thun koͤnne, der mehr bil— det als alle Naſenbremſen und Fußreitel. — Uebrigens nimmt es dieſem Buche nichts, und wir freuen uns, SfiE ibis. Heft 2. die nicht zum Attribut daß ihm ſoviel von feinem Erwerb- Daß ein Männ wie Soden hiebey Gelegenheit fi findet, * feine Anfihten über fo mandfaltige Gegenftände auszu— ſprechen. Doch fol er fie nur Anſichten fenn laſſen, und nicht auch in den leidigen Wahn fallen, als muͤſſe man die Menſchheit ſchulmeiſtern, oder wenigſtens ſo— gleich mit der Ausfuͤhrung unter ſie fahren, wenn man einen Gedanken erſchnappt hat. Uebergang der Thiere in Pflanzen und umgelehrt, von Fr. Nees. IH hatte im vergangenen Sommer 1817 in Hanau Gelegenheit, in dem Waffer unfers Bıunnens eine bes fondere Anlage zur Bildung einer eignen Prieftfeyifgen Materie zu beobachten, durd einen ſchoͤnen gruͤnen Ar: flug, aufmerkſam gemacht, den man in den Flaſchen — worin dieß Waſſer kurze Zeit enthalten war. In einem offenen Glaſe den belebenden Sommerſtrah— len überlaffen, zeigten ih mir nad 3 — 10 Tagen un: zaͤhlige eyfoͤrmig-rundliche Infuforien, von gleicher Ge: ftalt, und: febhafter Bewegung, die Durch fehnellen Tod aus dem animaliſchen in das vegetabiliſche Leben zu— ruͤcktraten, einen grünen Niederſchlag bildend, der zum Theil an dem Boden des Gefaͤßes, zum Theil an den Waͤnden deſſelben ſich feſtfetzte. Genauer unterſucht, war dieſe Materie aber ſehr von der gewoͤhnlichen Prieſtleyi— ſchen verſchieden, denn ſie zeigte ſich unter dem Mikroſcop als eine regelmaͤßig gebildete Conferve, mit fehr zarten äftigen, gegliederten Fäden, denen nur wenig ungebil- detere fchleimige Materie anfing. In der Nähe des Brunnend war dieſe Gonferve in ziemlih dicken ſchlei— mig-gelatinoͤſen Lagen von fhmwarz: grüner Farbe fehr haufig, ahnfih den Dscillatorien, doch konnte ih nie die dharafteriftifhe Bewegung Ddiefer Familie an ihr wahrnehmen. Noch muß ich bemerken, daß in verſchloſſenen Se: faͤßen dieſe Bildung weit raſcher als in offenen von Statten gieng, fo dag ſchon nah 3 Tagen vfters ein * bedeutender grüner Anflug ſich zeigte, und daß fie vom Fruͤhling durd den ganzen Sommer ununterbroden fortdauerte, Sch bedauere, daß mir nicht vergoͤnnt war, eine genaue chemifche dieſes Maffers vorzunehmen, und kann in dieſer Sinfiht nur bemerfen, daß es ungewöhnlich viel fohlenfauren und ſchwefelſauren Kalf und ſehr wahrfheinfic viele zerftörte vegetabiliihe Materie ent— hielt. Solche Beebahtungen müffen länger verfolgt werden, wie 18 Treo. d. J. gethan hat.) Verſuch einer Antwort auf die Frage Des Botanikers Descınssn in der Gfis 1818. Heft I, ©. 59. Bey Milium multiflorum ift das gewöhnliche ; glu- ma irinervi, das ausnahmsweiſe ſtatt findende: glumz quinquenervi. Man fege affo in der Diagnofe: gluma calieina exteriore tri-quingue -nervi. Eben fo fege 20 307 man bey Milium paradoxum: gluma calicina uträ® que trinervi, exteriore faepe quinquenervi. Dieſe feine Aenderung — wie ſie auch Roͤmer und Schultes im Syſtema Vegetahilium Tom. II p. 328 und 329 angebradt haben, hebt Den ſcheinbaren Wider: ſpruch ſogleich. Wir finden hierin uͤbrigens kaum einen Widerſpruch, die Diagnoſe giebt die Regel an, Die wei⸗ tere Befhreibung die Ausnahme. ©ollte Schrader ohne Zuratheziehung Der Natur in den Tag hinein ge: föprieben haben? Lag dieſe Auflöfung nicht fehr nahe, und bedarf es hiezu einer Anfrage in der Sfis ? Die Arenaria graminifolia Ard. ift eine Alline son Gmelin im Syftema Naturae als Alfıne grami- nifolia qufgeführt. Arenaria graminifolia Schrad. Hort. Goett. Tab, 5 und Willd Enum. p. ast ift bie krenaria Iongifolia. Bieberſt. Faͤlſchlich citirt Willd. 1. e. Arenaria filifolia. Bieberlt., und ebenfo der Res cenfent vom Hort. Goett. in Schrad. N. Sourn. T.IV p- 180. — Bieberft. citirtzu feiner Arenaria longifolia die Ar. faxatilis Lin. mit? Arenaria ſiliſolia iſt eine eigene Species. Es ift Diefes das Refultat einer Ver: gleihung‘ der Aren. graminifölia und Der Aren. fıli- foba, die in einem Garten neben einander gezogen werden, und auf welche beide Die weitere ausführliche Beſchreibung PerjFlora taurocaucalica vollftandig paßt. Den Preis, der auf die Beantwortung der übrigen grey Fragen gefegt ift, kann Einſender dieſes nit ge: minnen, da er ein Verbafeum collinum zu beobachten feine Gelegenheit hat. Die letztere Trage wünſcht er deutficher in. beffimmten Benfpielen ausgedrudt. Uebri⸗ gens würde es ihn freuen, den auf die fegte Trage ge fegten Preis gewinnen zu fönnen, da er mit fo vielen. Batanifern mit fehnfühtiger Erwartung Der Fortſetzung der Flora gerinanica entgegen. ſieht. Moͤchte Schrader dieſes beherzigen! — 1 — Ueber die natürliche Familie der Gräfer von Wer. von Humboldt. Paris 1817. Catelniſch.) Ich habe Die Gramineae, Oyperaceae und Jun- seae in eine naturlihe Familie unter dem Namen Glu- maceae geftellt, und will jegt über die Gattungen in Bezug auf ihre Menge, Geſtalt und geographifhe Ver: theilung reden. America iſt befondere reich hieran; von 333 Gattungen, die Bonpland und id) gefunden, mar kaum % befannt. Mit denen von Brown in. Neu: holland und van; Diemens Snfel gefundenen, mit. denen in. Perloon aufgeführten find jegt 1200 Gramineae, coo. Gyperaceae und 100 Junceae befannt, zufammen. 0200 Glumaceae; betragen alfo „5 alfer Phänogamen, fo. daß man. auf die 3000 Mono : und Dicotyledonen wohl 3000. Glumaceae rechnen fonnie, wenn die Nei- fenden. auf fie ebenſo geachtet, hätten. wie auf Die Com- politae und Leguminofae. Die Glumaceae vermehren. fih, wenn man. vom: Aequator gegen bie Pole geht oder auf Gebirge ſteigt; f&hneller nehmen fie. zu von Deutfhland aus gegen den Mol als vom Xequator gegen bie gemäßigten Zonen, In Lappland gibt. «6 dreymal mehr. Glumaceae als EEE —— Compofitae ; in den gemäßigten Strihen Europas find beyde Familien ziemlich gleich. In Nordamerika über: zählen die Compofitae um 4 die Glumaceae zwifchen dem 32 und 46°, was füdfiher ned) mehr zunimmt. Diefe beyden Familien find in allen Weltgegenden Die zahlreichften. Dann fommen Die Caryophylleae, Amen- ; taceae und Ericinae in der falten Zone; die Legumi- nofae, Crueiferae und Labiatae in der gemäßigten; die Lezuminofae, Rubiaceae und Malvaceae in bei beißen. Sr ee Unterm Aequator verhalten fih Gramineae, Cype- raceae und Junceae zu einander wie 25: 7: 1; in den gemäßigten Breiten der alten Welt wie 7 : 5: 1, unter dem Volarfreis wie2? 22:1. Nur in Lappland find die Cyperaceae in Zahl gfsih den Gramineae; durch bie gemäßigte Zone gegey die Wendefreife vermindern ſich Cyperaceae und Junceae viel mehr als Die Grami- neae, und zwar fo, daß die Junceae in Der heipen Zone völlig verfämwinden. Die Cyperaceae aber ſchei⸗ nen beſſer alle Climate ertragen zu fonnen 5; und wir finden befonderd unter ihren Pflanzen, melde bende Welten angehören, wie Kyllingia monocephala, Gy- perus monoftachyos, Ohaetolpora aurea und andere Gattungen. So finden ſich in Neuhofand und Eid: america Scirpus triqueter, capitatus, und Fuirena um- bellata; in Europa und Auftralien Scirpus Auitans, fupinus, ſetaceus, laculiris, triqueter, Schoenus Ma- rilcus, Carex caeſpitoſa. C. Pleudocyperus, Juncus maritimus und eflulus. ceae unter dem Wendekreis des Steinbocks haufig; auf 136 Glumaceae von Neuheland fommer 21a Grami- neae und: 200, Gyperaceae, was ſich unter dem Wen: defreife Des Krebfes weit anders verhält. Nach, Kunth find mande Sippſchaften der Grami- neae zwiſchen den Wendefreifen fehr zahlreich, wahrend fie in Europa, fehlen oder nur Außerft felten vorfommen, So Paniceae, Stipaceae, Ghlorideae, Saccharinae, Oryzeae, Olyreae und. Bambufaceae. In Europa fein Paspalum, nur 5 Stipaceae, menig Sacharinae, nur eine Oryzea (Leerlia oryzoides), feine Chloridea, Oly- rea und Bambulacea.. Dagegen gehören unfern. ge mäßigten Breiten. befonders an die Agroltideae, Avena- ceae, Arundinaceae und Bromeae, Die Hordeaceae, cunfere Rornpflanzen) paffen: befonders in die warmen Gegenden Europens und Afiens, während. Die Afpengrä- fer der alten und der neuen Welt hauptfächlid zu den Agroltideae, Avenaceae und Brumeae gehören. Cy- perus gehört faft: allein. den. Wendetreifen an. Von 140 Gattungen fommen: faum 20 auf @uropa und Nordame— rica. In ganz Europa iſt weder ein Marilcus noch eine Kyllingia, nod) eine aͤchte Cyperacea (mit zwey ziegel- formigen Spelzen). Die Scirpeae feinen überall ger: freut zu ſeyn, und unter allen Monocotyledonen. find fie es, von denen am meiften einerley Gattungen in beyden Welten vorfommen. Bambus haben wir zweymal in. Der Bluͤthe in Suͤd⸗ america. getroffen. Diefes baumartige Rohr. wird: 50 big 60 Fuß body, blüht. aber da fehr. felten;, in Oſtindien Dagegen. jo haufig, Daß nad: Budanan der Samen mit Honig eine gewoͤhnliche Speife iſt. Wenn die Pflanze Ueberhaupt find Die Gypera- _ u F N u. u En 309 > 15 Jahr alt iſt, trägt fie- Samen und ſtirbt. Es gibt da zweyerley Sorten, eine dichte, Chittu, auf trodnen Stellen, und eine hohle, Doda, auf feuchten Plägen, reift ſchneller. 3 x Die Bambula Guaduae zu Guaduas in Neugras nada lehrte ung, wie ſchlecht fie bisher beflimmt wär; - fie Hat einen tief Drenfpaltigen Griffel, dren Schuppen um die Frudt, was wir Dreybläfteriges Nectarium nannten. Loureiro ift Der einzige, welcher den Griffel richtig in der aſiatiſchen Bambuſa verticillata beſchrie— ben hat. In America iſt der Bambus nur an feuchten Plaͤtzen gemein, beſonders in Neugranada, wo er große Wälder bilder in Tiefen wie auf Höhen, ſelbſt von 860 Klafter, wo aber der Boden auf) feuht war, Höher bis 900 Klafter fommt er nur zerſtreut vor. Naſtus, der fonft mit Bambufa vermengt mar, auf der Snfel Bourbon ift ein halbes Alpengras, und waͤchſt nicht un: ter 600 Klafter. *) Das Waffer in der Höhle des ame- ricanifhen Bambus, (dmeft etwas herb, ift Doch zu yrinfen, Es fol nachtheilig auf die Harnorgane wirken. Eine honigartige Abſonderung konnte ich im am. B. nie ſinden. Tabaſchir aber habe ich im Koͤnigreich Quito angetroffen. Es heißt bey den Creolen Manteca de Guaduas (Guaduas: Butter), und enthält 0,70 Kieſel— ‚erde 0,30 Lauge, Kalf und Waffer, weiß, zerreibfich mie Stärke, vor feiner Verhärtung klebrig, milhicht ;foffünf Monate aufbewahrt flanf es thierifh; von den Alten - für-Zuder angefehen. Plinius redet. davon als Honig vom Rohr, auch Fannten Alte unſern Zucker aus Oſtin— dien. Das Zuderrohr ift bey Almangar in Dftindien, am Euphrat und zu Siraf einheimifh. Die Grieden lannten nur den ausgedruͤckten Saft, und: wenn. fie von trocknem Zucker reden, fo mennen fie Tabafhir. Das Zudermaden fommt erft im fünften Sahrhundert vor. Nach Mofes Chorenenlis in der Provinz Chorafan. Bey den ChHinefen wurde er ſchon im hoͤchſten Alterthum oemadt. In America war vor den Spaniern weder Zuckerrohr noch eines von unfern. Getraiden, das zwi: fen dem Kur und Teref, in Verfien und Armenien ein- heimiſch iſt. Die Oryza parva iſt Chenopodium Gui- — en k *) Sn Bambufa enthalten die langen cylindrichten Achren eine große Menge, zweyſpelziger Blurhen,. wovon nur einigeuntere männliche find. Jede Blu: the ftedt in einem Kelch von zwey Spelzen; Bluͤ— thenſtand und Spelzenform ziemlich wie in Poa. Halm aber baumartig, 6. Staubfaden.. Griffel tief Brepipaltig und 3 Schuppen in Die Frucht. Bey Naltus. hingegen ift Die Achre laͤnglich, gedrüdt,, ent: halt eine beſtimmte Anzahl Spelzen in zwey Reiben übereinander, faft wie bey Cyperaceae; nur inden zwey obern Spelzen eine Blüthe wie. Barnbufa,, nehmlid ein. drenfpaltiger Griffel, 6 Staubfäden und 5. Schuppen. Die zwey untern Gpeljen ent: ſprechen dem Kelch in Bambufa,. Die andern mögen: als geſchlechtsloſe Blüten. nur mit. einer Spelze gedacht werden, Ju Bambufa: — arundina- cea und liricta Roxb., verticillata Willd., lati-- foliaund. Guaduae Bonpl., und eıne von Der Inſel Bourbon. Zu, Nalftus gehört Calumet. des hauts: * de Bourkon,, eine auf Madagaskar, welche du Pe- tit Thouars: hat. Bory St. Vincent hat den Griffel und: die: Honigſchuppen von Naltus richtig, befchrieben, 310 noa, ber Canada-Reis eine Gattung von Zizania, Waͤlſchkorn (Mais) waͤchſt hit wild 'in Amerifa. Es ift Schade, daß Reifende die von Molina genannten Pflanzen Secale Magu und Hordeum Tuca, woraus die Araucaner Brod buden, daß fie Couque nannten, nicht genauer unkerſuchten. Wir wiſſen von Cortes daß die Americaner aus Agave und Waͤlſchkorn einen Honigfaft gewinnen, der auf dem Markt zu Tenolchlitl verfauft wurde. Ueber Lignum Rhodium in Pocockes Reifen von 3. E. Smith. «Lin. Transact, Vol. XIL x Pars I. 1817. Pococke fagt in feiner Befhreidung des Oſtens Bd. II. Th. 1. ©. 250 von Cypern: „Die meiften Bäume die: fer Inſel find immer grün; der berühmtefte Baum aber ift der, melden die Einwohner Xylon Effendi, das Herrnholz, die Naturforfher Lignum Cyprinum, Rho- dium, aud Rofenhol; nennen, Er fey aud in andern Theilen der Levante, und auf der Inſel Martinid. Waͤchſt wie Platanus, trägr auch folde Samen, nur find Blät: ter und Früchte Meiner. Die Botaniker nennen. ihn den orientalifhen Platanus. Blätter geben gerieben einen angenehmen Balfamgeruh, und haben einen Pome: ranzengeſchmack. Einſchnitte in die Rinde geben treffli- hen weißen Terpentin, und id glaube, fie ziehen das mwohlriehende Del daraus. Sie fchneiden Rinde und Hol; ab, röften fie im Feuer, faugen daran und halten e3 für ein fiheres Fiebermittel.“ Seite 182 fommt er noch einmal darauf, und Tab. 89 gibt er eine undeut: liche Zeihung davon. Diefe führt Willdenow Sp. Pl. IV. p. 475 als Liquidambar imberbe Ait. Hort. Kew. Edit. I. vol. III, pag. 365 an. Der americani: ſche Liquidambar hat behaarte Blattadern. Dr. Sibthorp fuchte auf Cypern diefen Baum, und fagt: „am 19 April 1785 verließen wir ums Uhr Mor: gens Upreva, und fliegen auf das Gebirge Antipha- niti. Mittags waren wir am Klofter, das fehr roman- tifh liegt, Ausfiht aufs. Meer und die Gebirge Cara— maniens hat. Ein. Geiftliher zeigte mir das: Xylon Eifendi, einen einzelnen Baum im Garten, es war. Li- quidambar [tyraciflua.. Der Stamm war fehr zer: hackt, weil viele fid Stuͤckchen adſchnitten, um fie in ihre Zimmer oder Kirchen zu bringen, Diefer Baum wurde wahrfgeinlid von den. Venerianern eingebradit; denn es finder. fih fonft feiner auf der Inſel. Auch hat meines Wiffens fein Botanıfer Lig. [tyracifl.. je als eis nen: orientalifhen Baum aufgeführt. Ob das Lignum Rhodium unferer Kaufleute von dieſem Baume ift, weiß ich nit. Alpalathus prima von’ Diofcorides iſt mei: nes: Eradtens das Lign. Rhod. der Alten ganz gewiß. Sch halte zwey Gattungen von Spartium, eine für Alpa- lath. prim.. und. die andere Alp: lecund. des. Diofco-- rides :,’’ Ich Habe Sibthorps Pflanze und eine Pinfelzeich nung, von Bauer; der Baum iſt fiher Lig. ſtyrac. Lin. und: nicht: wie Willdenow meynt, imberbe Aiton. Diefe kam aus der Levante, nad Duhamel aus Garia durdr Peyfonel. in: den. Garten: von. Paris, woher ich. ein: BLI Stud befommen habe, Miller Samen davon, wodurch L. imb. in unfere Gärten fam. Es if eine befondere Gattung. { 7 Wie der Baum nad Eypern gefommen, iſi ſchwer zu ſagen. In England war er nicht gebaut vor dem Ende des 17 Jahrhunderts, alſo faum 50 Jahr vor Po: codes Reife. Die Venetianer befaßen Cypern von 1486 bis 1570, und der Baum müßte mitfin bald nad ber Entdeckung von America dahin gebradt worden ſeyn. Allein in feinem italianifhen Garten und in feinem &a: talog findet. fi diefer Baum, Und auf Martinich ſa⸗ Ben vor 1635 feine Europaͤer, auch kann wohl Idiefer Zaum, der in Nordamerica zu Haufe iſt, nicht in fo heißem Clima wachſen. Daß dieſer einzelne Baum auf Cypern fo berühmt geworden, und man ihm ſelbſt über natürliche Kräfte zugefchrieben, iſt nit zu verwundern; wohl aber Daß er ſich nicht vermehrt, da doch Sibthorp Samen gefehen. In England blüht er felten und bringt feinen Samen. EN « Ueher Sarracenia adunca J f , Jam. Maebride M. Dr. in &üb: a Vol. XU. Pars I. 18172 S. tlava und adunca (minor Walter, und Vario- laris Michaux) wachſen in Menge im fladen Land; bringt mah in den Monaten May, Juny und Suly, mo Die Blätter ihr fonderbares Gefhäft am volliommften verrichten, ‚fie in ein Haus, fo geben gleich Fliegen daran; fie ſeben ſich ſogleich an den Schlund der Blaͤtter, leh⸗ nen über den Rand und ſcheinen etwas von der innern Flaͤche gierig zu ſchlürfen, endlich Frieden fie ‚in die Roͤhre. Sogleich werden fie unruhig, wadeln ein paar Minuten, glitſchen und fallen auf den Boden der Rohre mo fie erfaufen oder vergeblih, wegen den Haarfpigen, aufzuffettern verſuchen. Selten verſucht eine Fliege während des Fallens die Flügel zu brauchen, doch ge— ſchiehts mandmal und fie entkommt. Das Zangen der Zliegen geht fo ſchnell, daß in wenig Stunden die Blatt: rößre voll if. Die S. adunca und rubra Walter fönn. sen wirklich als Fliegenfale gebraudt werden ;- S. flava wird zwar manchmal 3 Zuß hoch, enthalt aber nie fo viele Inſecten, wahrſcheinlich weil die Blattmündung weiter ift. Was die Fliegen anzieht, ift eine füße ſchleimige Subſtanz wie Honig am innern Rande des Blatts nicht über 3 Linien breit; Man fann fie fhmeden, fehen und fühlen. ‚Ben trocknem Wetter verdidt fie fid, und ſieht wie eine weiße Haut aus. Das Einfallen der nfecten fommt von der Richtung der Haare nad) unten her. Spinnen friehen mandmal hinein nad) den gefangenen Snfecten, und fommen wieder heraus, aber an ihren Fäden, auch eine Heine Phalaena (+ Zoll fang, Kopf fowars, Bruftiweiß oder gelb, Bauch ſchwarz, Larve ein gruͤnlicher Spannenmeffer) verbirgt ſich wahrend Bes Tages in diefen Röhren, und kommt wieder heraus; wodurch weiß ich nicht. Sn den darinn verfaulten Snfecten findet man im: mer einige Maden. Cine große Fliege legt an den in— nern Rand eine Larve mit ſchwarzem Kopf, melde fo- X A gleich nach unten kriecht; dieſe liege ift mehr ald noch einmal fo groß als die gemeine Hausfliege. Kopfroth, £eib haarig, grau geftreift. ‚Sch habe au den Seara- baeus carnifex in die Rohre von 8. flava fliegen und fallen fehen. In S. adunca an einem großen Sumpf ſah ih einmal Ctüde von einem großen Gryllus und einige Gyrini.. Unfere große Nepa cnah verwandt mit N. grandis von Suͤdamerica. Sie ift fehr ſtark umd tödtet oft Den Springfroſch, indem fie ihm Die zwey Bor- derfüße in ein Hinterbein ſchlaͤgt, und mit den Klauen ihrer Hinterfüße fih an eine Wafferpflanze halt, wobey fih der Froſch zu Tode zappelt) ſcheint diefe Blatter ald Speifefammer zu benugen. Bey genauerer Inter: fuhung des Blatts von S. flava fand ich die Stelle, wo Die Fliege anfa gt zu wadeln, mit feinem Pulver bedeckt, wodurch fie ganz glatt wird, Vielleicht iſt Das die Urfache Des Fallens. = r Yrifioteles Naturgefhichte der Thiere, uberfegt. und mit Anmer⸗ tungen begleitet von Dr. -Sriedr. ©trad, Profeſſor der Naturgeſchichte und der alten Spraden am Gymna— fium zu Düffeldorf. - Franffurt.a. Main, b. Hermann 1810. XXV und 416 ©. 8. » Die natürliche Betrachtungsweiſe der Natur, und Die faßliche, Discurfive Darftellung derfelben, die wir beym Ariffoteles antreffen, machte die naturhiſtoriſchen Schrif— ten des Stagyriten vor allen, Die wir fennen, geſchickt, den Anfanger anzufeiten, den Freund der Naturfunde, der nicht Gelehrter iſt, ergätzlih zu befehren, dın Na: turforfcher von Fach aber aus dem zerftreuenden Gewuͤhle feiner heutigen Befhaftigungen wieder zu erbauen umd zu beruhigen. Wohl dem, der den Griechen im Grie: chiſchen leſen kann; auf den wird er feine ideale Wir: fung gfeih dem Anblick einer funftreihen Antike, am ungetrübteffen ausüben! Aber leider gibt ed nad unter jeder der Prey genannten Klaffen von Leſern ſolche, de— ren Sache dag Griechiſche nicht iff, oder bie wenigſtens nicht ohne hemmende Anftvergung dem Tert eines Yuz tors, der wie Arifioteles feine Sprache vielfeitig zu hand: haben meiß, folgen können. Um Ddiefer willen freuen wir und der vorliegenden wohlgerathenen Leberfegung, nach der trefflihen Schneiderifhen Ausgabe gearbeitet, und theils aus derfelben, theils aus eigener Beleſenheit, von dem einfihtsvollen Ueberfeger mit kurzen, fehr-_ reihen Noten, größtentheils zur-Beftätigung des Alten durch die Neueren, hie und da auch zur Beridfigung ausgeftattet. Wer den Driginaltert neben Die Webers fegung legt, wird fih nirgends durch Diefe leztere geär: gert finden; mer ohne eine folhe Vergleichung diefen verdeutſchten Ariftoteles zur Hand nimmt, wird in dem mwohlgeordneten Gang und Fluß der Rede einen ger fälligen Nachklang des Altertyums vernehmen, ohne fich in fremdartigen Wendungen zu verirren oder vor aus— heimischen Klängen zu erfihreden. Diefe Ueberzeugug, die Kr { En ER WET } k 4 k | } 1 i 4 der Nec, aus der Durdiefung dieſes Buchs gewonnen, ſpornt ihn vorzüglid an, hier ale, die der Strom des Zeitgeifts treibt, fih aud in der Naturgefhichte umzus fehen, auf eine fo gelungene Leberfegung des Ariſto— nd 2 teles aufmerffam. zu machen. Vielleicht leſen nun auch unter und manche gelehrte Naturforſcher Den Ariſtoteles wieder, und die Wiſſenſchaft wird Hrn. Strack dafür danfen, denn die erſten Begrunder eine Wiſſenſchaft darf der - Spätere nie aus dem Geſicht verlieren, Tieber mag er.ein paar Jahrhundert nah ihnen verſchlafen oder überfpringen, — es wird ihm meniger Nachteil - bringen, weil die Menſchen gewoͤhnlich nad einem rechten Anſtoße eine Zeitlang ſich im Kreife drehen und fort brummen, —* Da. win vor der Hand nicht Luft Haben, von unſe⸗ rem Rechte, den Ariffoteles felbft vor den Richterſtuhl der Iſis zu citiren, Gebraud) zu. maden : fo geben wir bloß eine Probe aus der Ueberfegung, wornach ſich jeder nah Geſchmack zu Tiſch fegen, oder weiter gehen Tann. Sechſtes Bud. 3 Rap. „Bey dem Ausbrüten erfcheint zuerſt das: Herz, im Weißen ald ein. rother Punkt. Die: ſes Puͤnctchen aber huͤpft und bewegt fi wie lebendig, und von ihm aus ziehen ſich zwey Blutadern aͤhnliche Gefäße bey der weitern Ausbildung nad) den benden daffelbe umſchließenden Hauten, Das Haͤutchen aber, welches die Blutadern enthält, umſchließt in dieſer Pe: xiode das Weiße von den beyden adernartigen Gefäßen aus. Bald darauf unterfheidet man auch fon den Körper, der Anfangs nur Hein und weiß. iſt. Beſonders indie Augen fallend ift der. Kopfi, und an demfelben die hervorfichenden Augen. Gpäterhin erhalten fie erft ihre Ausbildung: denn fie werden nadher Hein, und fallen zufammen, Bon dem untern Theil des Körpers ift kein Glied weiter nad den vordern Theilen zu ficht: bars Von den beyden, von Dem Herzen aus hervor: tretenden Gefäßen verbreitet fih Das eine in der das Ganze umſchließende Haut, das andere in dem Gelben in der Function eines Nabeld, Der Uranfang dis Jun: gen iſt alfo im Weißen “ cin der weißen verblichenen Stelfe des Dotterd über dem Hahnentritt), „‚die Nahrung aber zieht daſſelbe vermittelft Des Nabels aus der Dot: ter. Mit dem zehnten Tage ift Dad Zunge vollftändig mit allen feinen Theilen fihtbar. Der Kopf ift verhält: nißmäßig größer als der übrige Körper, ſo wie im Verbalt- ‚nif des Kopfs die Augen, die noch feinen Stern haben. Die Augen find in diefer Periode ungefähr fo groß wie eine Bohne: und fhmwarz: nimmt man von ihnen die ‚oberfte Haut weg, fo findet man in denfelben eine mei: ge, fühle; und am Lichte ſehr helle Feuchtigkeit, aber “feinen feflern Körper. So iſt es mit den Augen und dem Kopf. Lim Diefe Zeit werden auch fhon die Eingemweide fihtbar, ſowohl die zum Dberleib, als aud die zu den Gedaͤrmen gehören. Die Adern, Die nahher mit dem Herzen zufammenhängen, find jegt mit dem Nabel verbunz den. Bon dem Nabel aber erſtreckt ſich eine Ader nad der Haut, welche die Der) Dotter einfchlieht, Die in Die: ſem Zeitabſchnitte flüfiger und größer als gewoͤhnlich iſt. Die andere aber läuft in der ganzen Haut umher, welche die Haut mit dem Zungen , zugleich aud die Dotterhaut und die zwiſchen Derfelben enthaltene Feuch— tigteit einſchließft. Wenn nämlic das Zunge ein wenig wähft: iſt ein Theil der Dotter oberhalb, der andere unterhalb deffelben, das durchſichtige Weiße Hingegen in der Mitte. Jedoch iſt auch unterhalb Der Dotter eben - — — — 314 ſo wohl Weißes wie es vorher war.“ Man ſieht hier⸗ aus, im Vorbeygehen ſey es geſagt, daß Ariſtoteles, wo er vom Weißen, in dem ſich das Hühnden zuerſt bilden foR, redet, das durchſichtige Feld, in deffen Nittedie Keim: haut die erften Falten ſchlaͤgt, im Sinn ‘gehabt, und nur uber Die Lage derfelben zum Dotter in fofern ‘ges irrt habe, als er glaubte, daß fih ein Theil des Dot- ters über fie hergiehe, und Diefelbe von oben einſchlie⸗ ge.) „Allein ‚von dem zehnten Tage an ſinkt das Wei- Be ganzlid nieder, und ift nur noch in geringer Menge vorhanden, ſchluͤpfrig, did, und ‚gelblich, Die Rage der einzelnen Theile ift aber folgende: Die erfte und Aus ferfle Haut an der Schaale iſt Die Haut des Eyes, nit die der Schaale, fondern die unter: derfelben. In die fer iſt das flüfige Weiße enthaften, ferner aud der Embryo in dem denfelden umſchließenden Häutcen, fo daß er alfo nicht unmittelbar in dem Weißen ſchwimmt. Unterhalb. dem Embryo if die Dotter ? in welde die wine Der beyden Adern führte, denn die andere führte in bag fie umgebende Weiße. Das Ganze aber umſchließt eine Haut, in welcher eine blutaͤhnliche Feuchtigkeit ent- halten iſt. Ferner iſt auch noch ein Haͤutchen, das den Embryo, wie ſchon geſagt worden iſt, von der übrigen Feuchtigleit abſondert. Unterhalh deſſelben befindet ſich in einer beſondern Haut Die Dotter, mit der ſich der Nabel in Verbindung. feßt, der fih vom Herzen und von ber großen Ader herzicht, fo daß alfo das unge in. feiner der beyden Fluͤſſigkeiten ſchwimmt. *) Gegen den zwanzigſten Tag — — — iſt auch ein einer Nachge⸗ burt ähnliches Haͤutchen fihtbar, und zwar an dem un- terften Häuthen der Schaale, nah. dem der andere Na- belſtrang ſich hinzog. Das Zunge iſt dann ganz darin. Auch das andere Haͤutchen, das um das Gelbe des Ey⸗ es herumgeht, und in welches der andere Nabelſtrang geht, hat ein ſolches Anſehen. Beyde aber entſpringen vom Herzen und der großen Ader. Um dieſe Zeit loͤſt hd ber Strang, der nad dem Außeren Haͤutchen Ah hin- zieht, von dem Thier Tos, und finft zufammen, der ans dere aber, welcher nach der Dotter führt, verbindet ſich mit den dünnen Gedaͤrmen des Jungen, wodurd dent viel von dem Gelben in das Junge übergeht, und als Bodenfag fih in Dem Magen deffelben wieder findet.’ — Soviel wird genug -feyn, den Ton der Ueberfegung be meitlid zu machen, und das Buch zu empfehlen, im: dem wir zugfeih dadurch jegt, wo Die Entwidlungsge: ſchichte des Vogels im Ey vom mehreren Geiten zur — — — Sier zeigt es ſich augenſcheinlich, daß dai von Ariſtoteles nichts anderes ss va Ha tragene Eol[egienhefte, und zwar nicht eben von feinen beften Schuͤſern ifl. Die Wirderholung einer, und berfelben Beichreibung mehr und weniger verſtümmelt "und halbverftanden, fann nıdt vom Griffel des Lehrers felbft herrühren, fommt aud überhaupt im ganzen Werke fo. häufig vor, daß es nur durch obige Annahme —* iſt. Von meh reren Griechen, haben wir bemerkt, find nur folde sufammengefloppilre Nachſchreibſel übrig, «wo nicht feften ein Etudiofus, wenn er die Etunde verſchla⸗ fen hatte‘, dem Schwan; von einem andern ab- fehrieb, und. fein Heft ausflicte, Manchen ficht man ed auch ganz deutlich an, Daß der Juhorer ein Rudierenger Schufter geweſen. — Heraus Y 20* 315 Sprache tommt, an dasjenige erinnern, was ein Beob⸗ achter der fruͤhſten und unbefangenſten Zeit sur Kennt niß derſelben vorbereitet hat. N. S. Wir koͤnnen die Bemerkung nicht unter⸗ druͤcken, daß dieſe Ueherfegung, indem fie ung wieder ‚aufmerffam auf die Methode und den Ton des Ariſto— teles made, und zugleich an ein in dieſem Jahr erſchie— nenes Buch errinnert hat, deſſen wir wegen des ahnli: chen erfreulichen Eindruds, den es auf uns hervorge— bracht hat, hier durch dieſe Verknuͤpfung mit Ehren er⸗ erwaͤhnen wollen, es fuͤhrt den Titel: Grundzuͤge einer Naturgeſchichte, als Geſchichte der Entſtehung und weitern Ausbildung der Naturkoͤrper, von F. ©, Voigt, Hofrath und Profeſſor zu Jena uſw. Mit 3 Kupfern. Frankfurt, a. M., b. Broͤnner. 1817. 8. Der Gedanke, die Naturgeſchichte, wie ſie ſich in unſeren Tagen immer mehr als Lehrgebaͤrude auf: ‚dringt, einmafin diefer Form dennoch afs Geſchichte zu erzählen, ift hier auf eine mohlgefällige Weife ausgeführt, und wir fönneu nicht zweifeln, daß durch Diefe Schrift der Naturfunde mande neuen Freunde dürften — — 4 Wir saßen mit et für unfer Vater⸗ Jand Schneiders Ueberfegung von Ariftoteles hervor: “Areten ſehen, und wiederholt. aufgefordert, daß einmal Jemand eine gründliche Vergleihung mit dem Giechi— ſchen vornefmen moͤchte. Mit Vergnügen hörten wir ‚von d’Alton mehrere Zahre vorher, Daß Straf an einer Deutfchen Ueberfegung arbeite, und ergriffen fie Daher eben fo begierig wie Schneiders Ausgabe. Wir Tafen fie, benugten fie, hatten-aber nicht ‘Zeit fie zu vergleichen. Nun durch Diefe Anzeige gleihfam gezwungen, Doc wenigſtens Die hier abgedrudte Stelle nadzufehen, leg— ‚ten wir zuerft Die latein. Ueberſetzung darneben: als wir fogleih eine Menge ffarfer, finnveränderter Abwiihungen fanden, dachten wir, Straf müffe aus dem Urtert Iberfegt haben, was fih auch bey der Ber: gleihung augenblicklich beftätigte. Aber dennoch fließen wir, obgfeih wir nur ein Stuͤmper im Griechiſchen find, . ‚wieder auf fo refentlihe Abweihungen,. daß wir nun auch genöthigt waren, Schnd's. Ueberf. an den Urtert su halten; und nun fanden wir aud hier ftarfe Ab- weihungen, fo daß& cn. von Arift., Str. von Ari: tot. und von Schn. abweicht. Wer Hilft alfo aus der Noth? Wir glauben, 68 wäre das Befte, wenn Schn. Straden, und diefer jenen kritiſch vornähme; ohne Diefes fallen beyde vor der Welt in Unglauben. Beweis. das Die urſpruͤngl. Einwohner von Amerifa von gleicher Familie und Abfunft mit denen von Ajia find; aus bis jegt nod nicht vorgebrachten Gründen. Von Sam. L. Mithill, M. Dr, Drof, der Benannt: auf der Uni—⸗ fität Neu Dorf. Die Anfiht der Varietäten des menſchlichen Ge— ſchlechts, welche ih im Curſus meiner Naturgefchichte, auf der Univerfirat Neu: Dorf gegeben, weicht ın man: den Stuͤcken von der‘; welde die großen ————— un: ferer Zeit haben, ab. Ich verwerfe ſogleich die Behauptung , daß die Ur: en — —— 2a ® Ka einwohner Amerikas von einer beſondern Befehafferikeit, | von einem Eee ſui — —* kupferfarbig waͤren. Hi 1 "Tine Die ————— beyder Amerit⸗ "feinen mir mit den Ginwohnern des nördlichen und ſuͤdlichen Afiens don demſelhen Stamme und Geſchlechte zu feyn. Die nördligen Gtämme waren wahrſcheinlich fühner, wie der und Friegerifher, als die füdlihen. Die Stämme der tiefern Breiten ſcheinen größere Fortſchritte in den Künften, vorzüglih Kleidern zu maden, den Boden aufzuraumen und Bertheidigungs: Werfe eg gemadt zu haben. Die Vergleichung zwiſchen den Bölfern —— und Aſia gibt den wichtigen Schluß, daß auf beyden Eontinenten die Horden‘, welche in den hoͤhern Breifen wohnten, Die verfeinerteren aber ſchwaͤcheren Einw. Der Gegenden gegen den Aequator hin, uͤberwaͤltigt haben, Wie Die Tartaren China erobert haken, fo unterwar- fen die Aztefen fih Merico; wie die Hunnen und Ala- nen Italien verwüfteten, fo zerflörten die Chipewen und Srofefen die volfreihen Rico an Br Ir Des Dbio. Der in dieſen ſchrecklichen Kaͤmpfen zwiſchen —* verſchiedenen Voͤlkern der alten urſpruͤnglichen Ew. von Nord-Amerika übrig gebliebene Stamm iſt augenſchein⸗ lich der der Tartaren. trachtungen gegruͤndet. 1. Die Aehnlichkeit der Geſichtsbildung. vormaliger Miniſter von Frankreich bey den vereinigten Staaten, der mit den Geſichtern, Farben und Geſtal— ten unſerer Indianer und der aſiatiſchen Tartaren wohl befannt iſt, iſt volllommen von ihrer gegenſeitigen Aehn⸗ lichkeit uͤberzeugt. Oazeaux, franz. Conſul in Neu: Dorf, Hat dieſelbe Folgerung aus einer forgfältigen Unierfudung der Eingebornen von Nord: Amerika und Nord -Afien gezogen. Seubert, der Gemählde von tartayifchen Ge— fitern für den ‘Großherzog von Tofcana machte, war fo von der Aehnlichkeit ihrer Züge mit. denen der Raraganfet:Sndianer überraſcht, dab er fie-für Gfie: der Dderfelben großen Familie des Menſchengeſchlechts Die Anefdote ift mit allen Umfländen in dem erklaͤrte. san Bande des Medical Repository aufbewahrt, Noch vor einigen Monaten unterfudre ſch firben oder acht Chineſiſche Matrofen zu wiederholten Mahlen, die ein Schiff von Macao nad) Neu: Dort hatten fieuern helfen. ‘Die Dünnen Bärte, die braͤune Farbe, das ſchwarze fohlihte Haar, der Blif, der Umriß des Geſichts, furz der ganze Außere Charakter liefen jeder: — mann, der ſie ſah, bemerken, wie ſehr ſie den Mohe— gan und Dneida von Neu Dorf glichen. i Sidi Mellimelli, der Tuniſche Gefandte bey den vereinigten Staaten im Jahre 1804 hegte Diefelbe Mey⸗ nung, als er die Eherofen, Oſagen und Miamier (ab, Diefe Meynung ift auf vier Ber Genet, | Y die während feines Aufenthalts zu Wafhıngton dafefbft verfammelt waren, ihm gleich auf. 2. Die Verwandtſchaft ihrer Epraden. Der ver fiorbene gelehrte und tharige Prof. Barton ' fammelte fo Ihre tartariſche Phyſtognomie fiel viel Worte aus den Spraden, Die in Afien und Ame: re. I - rita deſprochen werben, als er konnte; und aus den Fahfreichen Uebereinfiimmungen des Lauts und der Ber sin gemeinfamer Urfprung ge: Deutung (chloß;er, da wefen fenn muͤſſe. Y 3. Die vorhandenen uͤbereinſtimmenden Gebraude, 3 B. Die -Sceitefjaare von vorne und beyden ©eiten abzufceeren, fo dab nichts als ein Buͤſchel oder eine Lore auf dem Wirbel übrig bfeibt. : Die Gewohnheit bey feierlichen Gelegenheiten bie. Pfeife nach dem vier Hauptgegenden des Compaſſes, ge: gen den Himmel und die Erde zu rauden, zeichnet, ‚wie unter der glaubwürdigften Autorität berichtet wird, ‚gleichfalls die Horden. der Afiatifehen Tartaren und Die ‚Rotten der Amerifanifhen Sialen (Siaur) aus, 9) Die verwandte Ratur des indianifhen Hundes in Amerifa und des: fihirifhen in Afien. Das Thier, dag mit den Eingebornen beyder Eon: ‚tinente ‚wie ein. Hund lebt, iſt fehr verfhieden von dem zahmen und bekannten Geſchoͤpf gleiches Namens “in Europa. Er iſt entweder eine verſchiedene Species, „oder eine entfernte Abart von derfelben Species. Aber Die Gleichheit des Amerifanifhen und Aſiatiſchen Koͤ— ters iſt ausgemacht. Beyde find meift weiß. Sie Haben geflecktes Fell, fpisige Nafen und aufgerichtete ‚Ohren. Sie find gelräßig, Diebifh, und zu einem be: traͤchtlichen Grade unzahmbar, fehlen, wenn fie nur fönnen, und gehen bisweilen auf ihre Herren, find zum Murren und Fletſchen geneigt, haben anſtatt des Bellens ein. Heulen! werden in beyden Halbfugeln zur Arbeit:gebraudt, Laften zu tragen, Schlitten auf Dem Schnee gu ziehen und dergf., indem fie wie Pferde zu: fammengefpannt und angefhirrt werden, Dieſe HebereinftimmungZunferes Indianiſchen Hun: des mit dem Ganis Sibirieus iſt eine fehr wichtige That: Fade, Der Hund, der Sefährte, der Freund oder Sclave des Menfden in allen feinen Schickſalen und ‚Wanderungen, wirft. demnach großes Licht auf die Ge: ſchichte der Völker und ihre Abkunft. A. Der in den milden Kämpfen zwiſchen den Bol: Lern Nordamerifas vor Zeiten ausgerottete Stamm ſcheint Härlich der der Malayen gervefen zu fenn. Die Körper, Todtengewändter und Kleider Ddiefer -Sndividuen find vor einigen Jahren in Höhlen von Salpeter und Vitriol in den Staaten Kentufy und Tenneſee entdeckt warden : ihr unverfehrter und ausge: trodneter Zuftand har einfihtsvolle Männer, die fie ge: ſehn haben, darauf gebracht, fie Mumier zu nennen. "Sie find einige der merfwuürdigften Alterthümer, die . Mord Amerika enthält. Das Geſchlecht oder Volk, wozu fie gehörten, iſt vertilgt; aber.in vorhergehenden ‚Zeiten befaßen fie Die Gegend zwifhen den Gern Dn: tario und Erie nad) Norden und den Bufen von Me: ‚ifo nah Suͤden, oſtwaͤrts durch das Alleghany-Ge— vuͤrg und weſtwaͤrts von dem Mififippi = Strom. be: granzt. f b Daß fie in ihrem Urfprung und Charakter den heu: tigen Em. der Inſeln des Stillen Meeres und ſuͤdli— chen Aſiens aͤhnlich waren, ift aus verſchiedenen Um: ftänden bewieſen. 1) Die Gleichheit des Gewebes an der glatten Klei⸗— — dung der Matte, welche dieſe Mumien einhuͤllt, mit Der, welde unfre Geefahrer von Makaſch, und ben Sandwichs-Inſel bringen, 1 L s ‚2 Die genaue dehnlihfeit zwifchen den Feder⸗ Manteln, die heut zu Tage von ‚den Inſeln der Güd: See gebradt werden, und den Hüllen, melde Die fürz: id in den weitlihen Staaten ausgegrabenen Mumien umgeben. Die Federn von Voͤgein find- mit befonderer Fertigkeit an- Faden geflochten oder gebunden, und ‚wenden Das Waffer ab, wie die Rüden. der, Enten. 3) Maſchen von Negen-regelmäßig gefnüpft-und ges — und von einer ſtarken und gleichen Schnur verfertigt. 4. Mockaſon oder Fußbekleidungen, mit bemerkens⸗ werther Geſchicklichteit von der Schale oder, Rinde von Blauen verferrigt, Die. in eine Art von dichter Matte verarbeitet iſt. 5. Stuͤcke alter Bildhauerarbeit, befonders von Menſchenköpfen und. einigen andern Geſtalten, Die Da, wo die ausgerotteren Stämme wohnten, ‚gefunden wor— den gleichen. den Schnigereyen in Dfaheite, Neu: Cer land und anderen Orten, 2 6. Bersheidigungs: Werfe oder Schanzen über der frugtbaren Sitrich des Landes verbreiter, das Diele Volfer ehemals inne hatten, von denen man vermutber kann, daß fie Werke von. viel ‚größerer Einfachheit, als die Morai oder Begräbnig: Plage und die Rampfbuh: nen der Societäts : Snfeln- find, bauen fonnten. ; 7. So weit aldBeobadhtungen gegangen find,. glaubt man, Daß die Geftalt Des Sdaͤdels und der Geſichts— wintel ‚an den Muͤmien mir Denen der lebenden Ma— layen ubereinflimmen. a Sc) verwerfe alfo die von Europäiſchen Naturfors ſchern gepredigte Gefehrfamfeit, Daß die Menſchen vor Weſt-Amerika auch nur in einem“ weſentlichen Punfte non den Menſchen in Dft:Ajien verjehieden find. Datz ten die Robertfone, Buffone, Raynale und auw und andere Forſcher des Ameritanıihen Charakters und Veraͤchter des Amerikaniſcheu Namens fih Die erforder⸗ che Belehrung in Hinſicht diefer Halbfugel verſchafft, Die uns weſitich liegt; fo wurden fie entdeckt haben, daß Die Bewohner großer Strecken, Die fih auf mehrere Nilfionen belaufen, von demijelben Blute und Geſchlechte mit den geringgefhägten und veracteten Voͤlkern Amer rifas wären. Der gelehrte Dr.. Williamfon hat dieſen Punkt mit großer Geſchicklichkeit auseinandergefeßt. "7 Ich will nicht weiter gehen, als die Gleichheit des Urfprungs und Der Herfunft Der Cingebornen Amerifas und Afiens Durd Die veftgeftellten Aehnlichkeiten behaup⸗ ten. Sch will die Gelegenheit nicht benugen-zur Folge: zung, daß Amerifa die Wiege Des Menſchengeſchlechts war, daß feine Golonien mweitlih über das Stille Mer und über das Meer von Kamtſchatka zu neuen Nieder: faffungen gezogen, und die zu Fand und Wafler Aus: geisanderten Curopa und Xirifa erreichten, daß epdlich Abentheurer von Europazu den Pflanzungen und Woh- nungen imırifas gefommen und fie in Befg genommen, Sc) hade feine Luft, Den gängen Meynungen in Bezug auf den Drt der Schöpfung und Ausbreitung Des Men: fen zu widerfpreden. Ih hafte «8 faum der Mübe werth Europaer zu belehren, Daß ben ihrer Ankunft ın YHmerita fie die meug Welt Hinter ſich gelaffen haben, um die Alte zu beſuchen. Dad muß es bemerkt wer— den, daß Die Folgerungen Jeffersong , Lafonds «und anderer, Die für das größere, Alterthum Ber Bevölfe: rung Amerifas flimmen, laͤglich neue Stärke und Fe— ftigfeit erhalten. — —— — * *) Die Europäer waren zwar lang in ſolchem Glau— ben, wie auch die Amerifanerz allein Dod waren es Die Europaer zuerft, melde das lehrten, was nun auch M.:M- fehrt. Die Aehnlihteit Der Amt: rifaner mit den Tartaren hat ber Europäer Mr de Humboldt ausführlich vorgelegt, Ich theife die Menſchen in drey Schläge: ni Py ns, die Braungelben Menihen , begrei: fon die Tartaren, Malayen , Ehinefen, die Amerifant- fhen Indianer aler Stämme, die Lascaren und an— dere Volter derfelden Gattung und Geburt. Bon die: * fen ſcheinen zwey merkwuͤrdigẽ Varietaͤten ausgegangen a ſeyn: nehmlich, — werten die Weißen Menſchen, melde die Gegenden in Afien und Europa bemohnen, Die noͤrdlich som Mittelmeer liegen, und zu Zolge ihrer Abentheuer fi) über die ganze Welt anfiedelten. Unter dieſe rechne id) die Gronlander und Cötimalen. Drittens, Die Shwarzen Menschen, deren eigentliher Wohnplatz in den Gegenden ſuͤdlich vom Mittelmeer ift, vorzügli gegen Das Innere Afrikas; die Voͤller von Papua und von: Diemens: Land foheinen zu Diefer Claffe zu gehoren. Gewöhnlich, wird angenommen, und nod dazu von manden: geiffreihen Männern, daß außere phyſiſche Ur: fahen und der Zufammenfluß, von Umftänden, Die fie Klima nennen, alle diefe Veränderungen in der menſch⸗ fihen Geſtalt bewirkt. Sch glaube aber nicht, daß fie im Stande find, Die Verſchiedenheiten zu erklären, Die zwifchen diefen Nationen flatt finden. Es iſt eine in- nere phnfifhe Urfahe, die Taum erwähnt worden ifl, nehmlih der Zeugungs:Einflug. Wenn eine Anlage zu Podagra, Tollpeit, Krovfen und Schwindſucht añ⸗ eboren verden kann, fo fonnen wir mit Grund, ſchlie⸗ 9 daß das Zeugungs-Vermoͤgen auch die Zuͤge ge⸗ ſtalien, ‚die Haut färben, und Eigenheiten geben kann. @ Bären-Faultbien Prof. Wiedemann in Kiel hat ung vor einiger Zeit mitgetheift, daß er in Münfter bey einem Thier: führer den Bradypus urfinus gefehen babe. Diefes Thier fey aber, nihts anders als ein Teihhafter Bar. Nun finden wir im Bullet. des Sc. 17, May einen Auffag darüber von de Blainville, einem der ideenreich⸗ ften franz. Naturforſcher, worinn dag Gleiche behauptet wird. Hier ifter:, — — Ueber das fünffingerige FaulthiercBra- dypus urfinus von Shaw); v. Blainville, Hr. de Blainville fucht in diefer Abh. Die Vermu— thung der meiften franzoͤſifchen Zoologen, welche dieſes große indifhe Saugthier, das vom Dr. Shaw Bra- dypus urfinns genannt worden, für nichts anderes als einen wirklichen Bären hielten, zu beffatigen, und ſchlaͤgt vor, es großlippigen Bär, Urlus labiatus zu nennen. Nah einigen allgemeinen Betrachtungen über das fehr unpaffende einer allzuftreng, foftematifhen Methode, und einer fritifhen Geſchichte dieſes Thieres, worinn er zeigt, daß es ſchon drey fippifhe Namen hat, 1) Faulthier, oder Bradypus, von Shaw und ven den meilten fran— zoͤſiſchen Zoologen angenommen. 2) Melurfus, von Mener aufgebradt, und 5) Prochilus, von Zlli: ger vorgefchlagen ; gibt de Bl. genau Die Mittel an, welde ihm zu Gebote geffanden, um die Urſachen von Shaws Irxthum zu finden; er fonnte den Schädel des von diefem Zoologen befchriehenen und abgebildeten Erem: pfars unterfuchen und ſich überzeugen, daß er ganz ein Bärenfhadel ift, dem man bie Schneidezaͤhne ausgebro: hen hatte. Ueberdem verfhaffte er ſich cine gute Abbil⸗ dung und genaue Beſchreibung dieſes Thierg, Die wir jest im Auszuge liefern wollen. Llinfer Wiedemann hat alfo mehr gefehen. Warum beſchreibt erred. aber nicht 2] Die ganze Range von der Spige der Schnauze big zur Schmwanzwurzel ift a Fuß 11, Zoll, wahrſcheinlich englifhe; der Umfang 3 Fuß a Zoll, und die, Hohe 2 Fuß 8 Zoll. Der Schwanz nur 4 Zoll lang. Der Kopf breit, groß, keglicht, und verlängert ſich dem Menfhen andere — * nah und nach in einen breiten Sauxuͤſſel oder Schnau⸗ ze. Die Ohren, ungefähr 2 Joll lang, find ganz. in lan- gen, Haarbufcheln derſteckt; Augen Klein und en uns gefahr mitten in dem Raum zwiſchen Der Den und der Naſenſpitze. Iris braun. — Pr — * A Be und Länge, 'afenlocher tief gezeichnet durch eine quere, ups ee a SE ci — Dr atalzahl der Zähne ift a2: 12 Schneid-⸗, 6 und 6 unten, 4 ee und 26 Badınzähne, I Buch Schneidzaͤhne fein. f Eckzaͤhne ehr ſtark, lang und did mie beym Tiger. Badenzahne in jeder Seite des Oberkiefers 6; Die 3 er- fern ziemlich fpig mit einer einzigen Epige und Heli don einander abftehend, der ate fiößt an den Sten an, dat a Spigen, wovon 3 Hein und, wenig deutlich find; Der Ste hat ebenfalls a Spitzen in 2 faih gleichen Rer hen ; der 6te endlich und längfle hat 6 menig Deutliche Spigen. Im Unterfiefer ſtehen an jeder Ceite 7 Baden: zähne, die 3 erfteneinfpigig, von einander, von den Ed- jahnen und Dem aten mit 3 Spigen abftehend ; der ste und größte hat 5 Spigen; der Gfe breitere aber Fürzere, hat 6, der 7te endlich, iſt tleiner als Der Orte. Rüden fehr gefrummt und der körper niedergedrudt. Schwanz furz aber fehr deutlich). : F Glieder haben am Ende 5, parallele faft gleiche Ze— ben, deren gebogene und fhwärzlihe Nägel fih durd ihre Eanae außzeichnen. ie Haare, ausgenommen im Geſicht, Außerft (a ehr dicht und mie gefrepptz im Ganzen N > Dan denen ded gemeinen Bären fehr verfehieden; die Rud en⸗ haare laufen nah allen Richtungen von einem tiber den Schultern ftehenden Mittelpuncte aus, Die Hauptfarbe ſchwarz; an einigen Stellen ins braune übergehend; die Shnauze vor den Augen ſchmu— gig weiß. Am unterm Winkel, eines jeden Auges ein weißer Fleck. Auf der Bruft ein anderer Fleẽ von der- felben Farbe, wie ein V geflaftet, wovon die. beiden Zweige gegen den Hals hinauf gerichtet find. Diefer Bar findet ſich in allen Theilen Indiens, be: ſonders in den bergigen Ländern. Er ſcheint in Höhlen zu leben, die er leicht mit den Nägeln, womit feine Taz gen Pe avant, ——— man ihn in en mit bo rafe bewachſenen Gege i m alder. } — ‚Einige fagen, er ſey ein eigentlich fleiſchfreſſendes Thier, und nahre fi befonders von — Ameifen Termiten]), deren Haufen er zerſtoͤrt, und Die er mit feiner Shhnauze aus ihren Zetlen treibt. Man hat wirklich gefunden, deren Magen ganz von die: fen Heinen Thieren voll war ohne eine Epur anderer Nahrungsmittel. Indeſſen fheint er fih aud bismeilem von Früchten einer Gattung Palmen (Borallus ftagelli- —— zu ee 5 eine Nafe ſcheint er fehr zu gebrauchen; durch ſi entderft er nit nur Die a aud FAR Endet ih. gewöhnlich | ‚ Er findet fih gewoͤhnlich Paarweiſe, ein Mä mit einem MWeibden, und vielleicht mit nie —5 2 Zungen. Die Kleinen klettern auf den Rüden der Mutter, und Diefe, menn fie verfolgt wird, lauft mit ihnen im fdarfen Galop beträßtlih weit; und verfaßt fie nur, wenn fie getödfet morden if; In verfhiedenen Drten fheinen Diefe Bären die Men: fchen anzufalfen, aber nur wenn fir verfolgt worden jind Sn einem Lande von Goulpara erfchredeu die Sinwoh- ner beym Anblick eines diefer Bären mehr als vor ei En es Tier, das den ti f iefe ier, das den Tiger nihtzu fürchten fchei tft fo plump und wild, Daß die Leute, —* at Der Eike ara DUE a Aalen wenn fieihm ie Zahne ausgebroden haben; und die iebt ü der Sugend. - ———— J 321 ARTE, Brain . Bm Profefjor J. M. ‚Schmid in Dillingen. Paſigraphie iſt cin in unfern Tagen fehr bekann— te3 Wort, In den leßt verfloffenen zwanzig Sahren find mehrere pafigraphiiche Verſuche an das Licht getreten, als zuvor in zwey Jahrhunderten. Allein ſie ſind auch eben ſo geſchwind verſchwunden als ſie entſtanden ſind, ſelbſt diejenigen wurden wieder aufgegeben, die anfangs Beyfall und Unterſtuͤtzung fanden, und zu großen Erwar— tungen berechtigten. Eine ſchlimme Vorbedeutung für jeden kuͤnftigen = Verfü, von wen er auch immer angeftellt würde! Was wunder, daß das Publikum gegen alle Unternehmungen dieſer Art mißtrauiſch geworden ift, und jeder erneuerte Verſuch mit Kälte, und einer Art von Bedauern, der zwecklos angelvandten Zeit und Mühe wegen, aufgenom— men wird; es fehlt auch nicht an Schriftſtellern, Die über jeden Verſuch zu einem Sprachverein fhon zum voraus den Stab breden, oder ihn wohl gar als ſchaͤdlich verſchreien möchten, bier und da zeigt ſich eigentither Haß dagegen und eine Härte, Die fih aus bloß literariſchen Gründen nicht erflären laffen. In— defien kann man doch das bisherige Mißlingen als kei— ‚nen vollgiltigen Beweis gegen Wafigraphie al3 folche ans fehen. Was bisher nicht zu Stande Fam, koͤnnte dann doch wohl noch in der Zukunft ausgeführt werden! „Kei— ner hat es vermocht, Diefer wird es alſo auch nicht Fönnen’; ift im Grunde doch nur cin Vorurtheit. oo Allgemeine Schrift, allgemeine Sprade ift für einmal nichts Un moͤglich es. In dem erften Zeitalter gab es doch auch nur Eine Sprache! Was nun ſchon einmal war, kann wieder werden, ‚und es liegt dann nur bei. den-Erfindern der neuen gemeinfanen Sprache, daß fie in diefelbe alle die Vorzuͤge und Treff lichkeiten aufnehmen, die nur in mehrere Sprachen zer— firent find. Noch mehr: Man ift ja ſchon wirklich ber einige und. zwar fehr ſchwierige Gegenftände in einer fohriftlihen Bezeihnung einig geworden. Ver— feße man fih in die Zeit, zu der man noch feine Noten -Fannte, Wenn damals Jemand befanne gemacht hätte, daß er ein Mittel erfunden: habe, die Toͤne zu bes zeichnen, und zwar fo, daß fie eine Perſon allein, oder mehrere mit einander durch die Stimme oder In— firumente auf ‚eine beſtimmte Weife und nad) dem bes feinunteften Zeitmaaß hervorbringen koͤnnen, wieviel hatte man nicht über die Unmoͤglichkeit diefer Erfindung vorbringen koͤnnen. — So vielerley Toͤne, ſo vielerley Inſtrumente, daR Hohe und Niedere, das Aushalten und Abbrechen, daß Schwache und Starke, das Steigen und das Fallen, das beftimmte Eintreffen aller Stim— men in. einem Nu — und dieß alles durch Zeichen — durch Schrift? — Unmög lich hätte mar fagen koͤn— nen, und würde es wohl auch gefagt haben. And doch haben wir ſchon Iange eine folhe Bezeichnung, welche allen Forderungen vollfommen Genüge Leiftet, und uͤberdieß von aller Sprache unabhängig — eigent- Ich Pafigrapbifh if. Was der Staliener komponirt, fann von einer Gefellfhaft, die aud Teut— ſchen, Ungarn, Hokländern, Engländern, Sfig ızıg. Seſt ⸗. ) 322 Böhmen, Ruſſen u. ſa w. beſteht, ganz bortreftich auf verſchiedenen Inſtrumenten gegeben werden, ohne daß Einer von dieſen auch nur eine Sylbe von der Sprache des Andern verſteht; nur die Noten, dieſe von den Freunden der Muſik angenommene Bezeichnung mirffen fie ‚fennen. Eben fo verhält: es ſich mit den Ziffern umd einer Menge mathematifcher Zei: hen und Formeln Die Rechnung des Englän- de v8 verſtehen alle andere Europäer, die auch ſonſt nicht das Geringſte von feiner Sprache wiſſen. So iſt man auch über eine von aller Sprache unabhaͤngige Be- zeichnung des Nothivendigen im Mediziniſchen einig geworden: der Apotheker in Paris oder Peters- burg bereitet genau die Medizin, welche ein Arzt aus Bien verfihrieben hat, wenn auch Keiner von alfen dreyen auch nur ein Wort mit dem andern fprechen fönnte. Unfere Salenderzeichen verfiehen viele, fet&ft alles Lefens und Schreibens unkundige Landleute; man Fönnte fie auch einem Wilden, der nie ein euro- paifches Wort hörte, begreiflich machen. Nicht viel an- ders verhält es fich mit der heraldifhen Be: seichnung, der Wappen. Da wir nun ſchon wirk- lich über nicht wenige,» zum Theil fehr zuſammengeſetzte Gegenſtaͤnde eine von aller Wortſprache unabhaͤngige Be— zeichnung haben, die auch zum großen Vorheil der Menfchheit alles Teiftet, was man von einem freier ſchriftlichen Verkehr erwarten fann: warum foll man nicht auch für das Mebrige eine Einigkeit ftiften — warum nicht seine Bezeichnung erfinden Fünnen, in der wir einander alle unfere Gedanken mittheilen, und ſchrift lich die ſchmaͤhliche Scheidewand abthun fonnen, welche die Gebildeten aus allen Völkern von einander trennt? Allerdings ift die hinefifche Schrift au: ferordentlih ſchwer; fie erfodert ein Tebenslängliches Studium und ift eben deßwegen cin gewaltiges Hinder— niß der- fernern Fortſchritte bey dieſem in feiner Art ein- zigen Volke. Allein zuverläffigen Nachrichten, zufolge ift die chineſiſche Schrift pafigraphifh*). Die Nach⸗ barn der Ehinefen forrefpondiren mit diefen, ohne ihre Sprache zu verftehen, zum unwiderleglichen Beweis, dab allgemeine Shriftfpradge gar wohl möglich fey. Aber alle bisherige paſigraphiſche Verſuche, von denen doch einige mit auferordentlihen Scharfſinn an- geftellt worden find, mißlangen, und die hinefifche Laft wird man uns wohl nicht aufbürden wollen? — Ganz und gar nicht! — Vielleicht ift nur die Methode, der man fich bisher ‚bediente, nicht die rechte, vielleicht muB das Ziel auf einem andern Wege gefucht werden, als die bisherigen Erfinder der Pafigraphieen wanderten? — Dieß ift hier nach meiner innigften Ueberzeugung wirk— lich der Fall. Alle bisherige pafigraphifche Verſuche haben nur eim und das nehmliche Gebrechen, alle find fihon fo angelegt, daß fie niemals, aud) unter den günftigften Umftänden nicht, gelingen Fonnten. Allen fehlt Eines und nur Eins, und dieß ift Wiffen- fhaftlihfeit. Die meiſten Verſuche find ohne allen ) Man fehe Paſigraphie und " Antipafigraphie von Vater ©, 22ı. E 21 325 wiſffenſchaftlihen Grund, die andern haben den rechten nicht, Nachdem ich mid) des, meines Erachtens — wahr ven Geſichtsounkts bemaͤchtiget habe, von dem eine wiſſen⸗ fihafeliche Behandlung der Sprache ausgehen muß, halte ich eg fire feinen Frevel, und für Feine uͤberfluͤſſige Sache, einer neuen pafigraphifihen Verfuch bekannt zu machen. Wahrlich nichts als die innigſte Ueberzeugung von der Nichtigkeit und der Ausführbarfeit meiner Methode vermochte mich zu dem Entſchluß, allgemeine Sprache zu bearbeiten, und das Angefangene beharrlich fortzufeken» Mit Vergnügen folge ich der ehrenvollen Einladung des Hrn. Herausgebers der Iſis, und ftatte den Lefern derfelben Bericht über meinen pafigraphifchen Verſuch ab, worin ich mich beftrebe, das Ganze fo darzuftellen, dab cin jeder Freund der Literatur Elar einfieht, um was es bier zu thun ift. h Das erfie Notwendige ift hier wie überall der rich tige Begriff von der Sache; um die ed fich hier han— delt, eine Abweichung von deinfeiben kann nicht anders. ald Aufferft nachtheilig auf die Bearbeitung und Beur— teilung der Sache feibjt zuruck wirken, Und doch iſt eine fehlerhafte Anſicht der eigentiichen Aufgabe der Pa— ſigraphie gar nichts feltenes, womit ſerbſt Schriftſteller behaftet find, die ſich anmaßen, uber paſigraphiſche Ver— ſuche abzuſprechen. An dieſer Verwirrung iſt das fremde Wort „Paſigraphie“ nicht ganz unſchuldig. Es iſt bekanntlich griechiſch zuſammengeſetzt aus vacı und ygapw und heift: eine Schrift für Alle, Diefer Bedeu— tung zufolge tft man zu ſehr geneigt, das Wefentliche der Pafigraphie in die Allgemeinheit au feßen, und nicht wenige Pafigraphen giengen eigentlih nur auf Diefen Zweck los. Paſigraphie, eine Schrift Fr Alle! denkt man, eine Schrift, in der man fi unabhangig von aller wirklichen Sprache ausdrucken Eönnte, eine Schrift, welche es möglid) machte, mit Perfonen aus mas immer für eis nem Wölfe, ohne eine fremde Sprache zu lernen, in Kor— reſpoſdenz zu treten, Buͤcher aller Gelehrten der Welt zu leſen, welch” eine nügliche Erfindung wäre nicht dieß, welche Vortheile würden nicht daraus für Kabi- nete, Regierungen, Saufleute hervorgehen, welcher Gewinn wäre nicht dieß für die gefanunte Yiteras tur und ihre Freunde: kurz es wäre fein Stand, feine Staffe von Menfchen, auf welche diefe Erfindung. nicht wenigſt mittelbar fehr wohlthätig wirkte! u. ſ. w. Alſo: Eine ſolche Schrift muß mar ausfindig machen, darauf muß man ſich mit Auſtrengung aller feiner Krauͤfte legen; diefe verdient es vor allen andern Erfindungen, daß ſie durch Preife und Ermunterungen aller Art zu Tage gefordert werde u. d. gl. Bennahe alle Erfinder von Pafigraphien giengen blos von dDiefem Gefichtspunfte aus an ihre Arbeit, mache ten fi dann Über die Wörterbücher her, finbten dieſe gleich zu ſtellen, brachten die Woster in Klaſſen, und verfahen fie mit Zeichen, ftellten Benfpiele auf, und rie— fer; Gefunden! As man aber die Erfindung preufie, zeigte fi ein großer, auch erftaunlicher Aufwand von Mühe und Scharfſinn, aber Feine allgemein anwend— bare Schriftſprache — was meines Erachtens unvermeid- lich iſt, indem man ſo fhon von einem irrigen Begriffe ausgeht. et ß 324 Fremde eimes genauern Ausdrucks haben für Paſi⸗ graphie, Vafıgraphif, oder Gdeographie, Ide— ographik auch Noemographie vorgefihlagen., Art dem Worte liegt wenig, der wahre Begriff ıfk die. Hauptfache., Wir bedürfen gar feines fremden Wortes, denn wir haben ein rein teutfches, das die Sache ganz richtig bezeichnet, nehmliy Gedanfenfhrift, das it, eine unmittelbare Bezeichnung unferer Gedanken, Hiemit ift auch ſchon das Charakteriſtiſche und der we— ſentliche Unterſchied dieſer Schrift von jeder andern bes ſtimmt ausgefproden. Jede Schrift bezeichnet Gedanken, aber auf eine nrittelbare Weife, nehmlich vermittelt der Worte, die teutſche Schrift vermittelſt teuifcher, die franzoͤſiſche vermittelft Franzöfifher Worte u. fi wm. Allen die Gedanfenfhrift Hat nicht unmittelbar Worte- fondern gleich) den Gedanken ſelbſt zu ihren Gegenfiand, Eben deßwegen kann die paſigraphiſche Schrift nicht aus Sylben beftehen, fondern ein jedes Zeichen derfelben muß gleich ein ganzes Wort, oder vielmehr einen vollftandt- gen Gedanken ausdrüfen, welchen auszudrücken in ir gend einer Sprache nicht felten mehr als ein Wort bonno= tben feyn mag. Eine Elare, leichte, wenigſt nicht gar viel Zeit und Mühe fordernde unmittelbare Be— zeichnung unferer Gedanken ift die Aufgabe der Pafigraphie. Dem Pafigraphen muß es vor Nilent darum zu thun feyn, daß er ein wohlgeordnetes Schema der Gedanfen enüverfe, und es zum ſchriftlichen Ge brauch ausarbeite. Iſt ihn dieh gelungen und die Rich— “tigkeit feines Schema auffer Zweifel gefegt, fo wird dieß bon den Wadırheittiebenden des Inır= und Auslandes anz erkannt, und unter höherer Leitung aller Hinderniffe und Widerfacher ungeachtet ein Fhriftliher Verkehr zu Stande kommen. Wäre einmal diefes berichtiget, dann. fonnte auch eine allgemeine Wortfpracde unternom— ‚men werden, welche weniger Schwierigkeiten als Paſi— graphie hätte, da die angenonmenen Zeichen mur in Worte umgefeßt werden muͤſſten. Die allermeiften Pafigraphen haben das Schema der Gedanken in den Wörterbüchern gefuht, Schott, Kir: her, Kalmar und Andere in dem Iateinifchen, Bes her, Riem, Naͤther und Andere im teutfchen, Mai: mieur, Penies im der franzöfifchen u. f, w. Gie feßten das, um was es hier eigentlich zu thun iſt, als gegeben voraus, da es aber nicht vorhanden ift, fo muſſten fie nothwendig das Ziel verfehlen. Wären wir Europäer in dem Befik einer Vernunftſprache, einer Sprache die nad Ordnung und Form der Worte ein’ treuer Ausdruck unferes Intellektuellen wäre, fo hätten wir ja nicht nathig den Weg ruͤckwaͤrts zu nehmen und erſt eine Gedanfenfchrift, eine Schriftfpradye auszu⸗ denken: wir wuͤrden gleich bey der ſchon vollkommenen Wortſprache bleiben, die wir ohnehtn ſchon wegen ihren auſſerordentlichen Vortheilen, die ſie uns in unſeren ſchrift⸗ lichen und mundlichen Mittheilungen gewaͤhrt, gar wohl fennen würden. Eben das Klaffifiziven, dag Drdnen und Zufammenftellen der Wörterbücher beweiſt, Daß unfre Gedanken darımn aus Zug und Band geriſſen und nur in einer ganz zufälligen Weiſe hingefteltt find: Wie koͤnnte daher die kunſtlichſte Bearbeitung des Wörterbuch Pafle graphie bewirten? Es bleibt Daher, ſelbſt einer meriwürs. 14 * 8 Er ER digen und thenren Erfahrung aufolge, einem Erfinder . ‚einer neuen Paſigraphie nichts anders übrig, als daß er fih üb er das Wörterbuch. Cwas immer für einer Sprade) erhebe und das Wefen der Sprache erfafle. Hier ‚entfteht die grofe Frage: Giebt es allgemeine nothwen⸗ dige Grundfäre, welche die weſentliche, allen Menfchen innwohnende Denfweife ausſprechen, oder laſſen ſich keine ſolche Grundfäge ausfindig machen ? — Iſt das Letzte der Fall und unſer Schickſal, ſo muͤſſen wir das Er fin⸗ den einer allgemeinen Schriftſprache gleich für immer aufgeben. Giebt es aber Grundfäre für den Inhalt und die Ordnung unferer Gedanken, laͤßt fi die Sprade als Idee erfajlen — dann wird alles anders, dann laſſen fi Gefeke für unfern Ausdruck nahweifen, dann läßt ſich über die Form, in der unfre Gevanfen im Ausdrude er feinen müffen, etwas ganz bejsimmtes und allgemein giltiges aufſtellen — fur; dann beherrſchen wir das Mörterbuch, und weit entfernt, die Worcerbucper angjt- lich nad Zahl und Drönung der Wörter zu erforihen, fielen wir ‚wigimchr mit richterlicher Vollmacht an die— feiben Die Frage: Haſt du griechiſches, lateiniſches, teutz fches Worierbuh, Worte für dieſe — dieſe Idee, wie deustft du fie aus für dieſe — dieſe Kern, dieſe — dieſe Verbindung u. d. gl. . Geht bedarf es. nichts weir ter, als daß noch zweckmaͤßige Zeichen erfunden wer— den. Diefe Zeichen nehmen Dann gang dıe Natur ma thematiſcher Zeichen und Formeln an; wie dieſe von den Gegenſtaͤnden unabyaͤngig und doch auf. alle anwendbar find, fo ſind die pajigraphiichen unabhaͤn— gig von jeder Sprache und doc) anwendbar in, jeder, Sweymal drey ift ſechs⸗ Eins von fuͤnf bleibt vier u. ſ. w. iſt unumſtößlich wahr und eben darum muß es einirefjen, Ich mag Steine oder Sterne, Menfchen oder Thiere berechnen. Iſt Die Bezeichnung irgend einer Idee unumfichlid wahr, fo muß, au. dad Verſtaͤndniß derſelben nothwendig eintreffen „ ich. mag. es in der teutjchen oder was immer für einer Sprache aus— ſprechen. Nicht um das macı, ‚um das yoapsi.ift.ed vor em zu thun — iſt nur einmal dieß berichtiget, j e— s ergiebt fih ohne große Mühe, Ob aber wohl eine foihe Anfiht und Behandlung der Sprahe möglich ift? darüber fann wohl fein Zwei— fel feyn! Denn als. Vernunftween koͤnnen wir gewig auch uber unſere Sprache vermünftrg denken. Worin aber liegt das Bernunftigdenfen anders alg eben in dem Erheben zum Allgemeinen: - Go: wahr wir alfo Vernunft haben, fo wahr muß eine Vernunftanficht der Sprache möglich.feyn, und, eben fo unbezweifelt allgemeine Grunde ‚ füge für die Sprache, anwendbar in allen Gpraden, fließen. Allein wo ift diefe Bernunftanficht aufgeftellt — 100 dieſe Grundfüge entwidelt? Wie heißt das Syſtem * oder das Bud, in dem man dieſen, nicht blos in pafigra= phifcher Ruckſicht, erwuͤnſchlichen Stoff in Bereitfihaft fünde? — Ih kenne feine, folhe Vorarbeit. Es, fehlt uns nicht an Werfen, welche mit großer Gelehrfamfeit verfaßt find, wir haben Philoſophieen, und philofophiiche Sprachlehren, welche zum Theil ſehr ſchaͤtzbare Bemer⸗ kungen enthalten; aber ein Werk, das ſich mit Sprache als ſolcher und unabhangig von jeder einzelnen Sprache befapte, ja auch nur das Unentbehrlichſte für den paſi— — — — 326 graphifchen Zweck bearbeitet Hätte, iſt mir nicht bekannt. Ich verſuchte es daher ſelbſt, dasjenige ausfindig zu ma— chen, was zu dieſem erhabenen Zweck führt, oder daß ich den eigentlichen. Hergang ‚nenne, mein Nachdenfen führte mich auf die allgemeinen Grundfage der Sprade, und ich entivarf diefen zufolge ein pafigraphifches Schema, ehe ich auch nur Einen Verſuch, ſelbſt auch nit dem Namen nach, Fannte, Diefe Grundfähe betreffen die Gegenftände, über welche wir denfen, den Inhalt deflen, was wir über jeden‘ Gegenſtand denken und die Form, in der unfre Gedanfen im Ausdrude erfcheinen. Gegenftände. Alles SKlafıfiziren der Wörter bücher mißlang, weil die Rinfififation aus der Phantafie des Erfinders floß. Giebt es denn für dieſen Zweck nichts in der Natur? — Hat nicht unter den allerdings unzabl- bar vielen Gegenfianden eine Stufenfolge flatt, welche eine Abtheilung darböte, die alles‘ umfaßte, und doh von aller Willführ ganz und gar entfernt wäre, Ich zweifle daran nicht im -Gerinaften. ft nicht alles, was-ift, und worüber wir denfen, Lebendes oder Leblo— ſes? — und das Lebende unterfiheidet es ſich nicht auf die natuͤrlichſte Weiſe nach unverfennbaren Abftufuns gen? — Ich meine, dieß ift fo klar, daß man die Ges genftände nur nennen darf, um der Zuftunmung des unbefangenen gefunden Menfchenverfiandes verfichert zu feyn. Unverfennbar iſt alles, woruͤber wir denten, bes griffen in Materie, Pflanze, Thier, Menſch— Geift.) Wir fangen an von dem Geringften und ſtei— gen hinauf zu dem Höchften, und zwar nad einer Anz ficht, die nicht aus unferer Einbildung kommt, fondern in der Natur der Sache gegründet ift. Was unfere Schrift an den erften, und was fle an den fünften Platz feßt, Test alle Welt, gelehrte, und ungelehrte da= bin, und--hat es von jeher dahim geſetzt. Materie if immer und überall als das Geringfte, und Geift als das: Hoͤch ſt e anerfannt worden. Wie. follte noch über das, was dazwiſchen tft, sein bedeutender Zweifel obwal— ten koͤnnen? Die Pflanze ſteht offenbar unter, und dem Menfh uber dem Thier, Neu ift daher diefe Anficht nicht, neu ift daran nur, daß diefe Stufenreihe ganz aufgeftellt und zu einer Gedanfenfchrift benußt wird» Bon der Nichtigfeit unferes Grundfaßes kann man fi ſogleich überzeugen... Man nehme das naͤchſte befie Bud, Zeitungsblatt u. d. gl. und bedenke den Gegenftand, von weihen die Rede it, Wort für Wort, und man wird ſogleich entſcheiden koͤnnen, ob es ein Leblofes ſey, wie Haus, Acker, Luft u. d. gl, oder ein Lebendes, *) Diefes iſt der Hauptpunct. Die Natur muß einge⸗ theits feym, eh wir den Geift emtheilen fonnen. Wir halten diefe oberſte Eintheilung für. richtig, möchten doch vorfchlagen, die Dinge fo zu ftellen. - I. Materie, II. Geift. Die Materie zerfallt in; x. Ele= mente, 2. Mineralien, 3. Pflanzen, 4. Thiere. — Der Geift in x. Gott, 2. phyſiſche Kräfte, 3. or⸗ ganifche, 4. Denfende (oder vorftellende). Der Vfr. wird das rechte Syſtem nur treffen, wenn er vor—⸗ ausießt, daß der Geift in allen feinen Theilen die Materie zum Vorbild habe, und es fo vice Geiſtes⸗ funetionen gebe, als Materien. Sind dieſe gekannt, dann auch jene. 327 und zwar blos mit Empfindung, wie alle Gewaͤchſe, Blumen, Baͤume u ſ. w., oder mit ſinnlicher Er— xkenntniß, wie die Thiere, uͤber welche ſich der Menſch durch Vernunft erhebt, in dem fie noch beſchraͤnkt iſt, aber frey waltet in dem von der Sinnlichkeit ent— bundenen Geifte. Von dem Inhalt unſers Denkens behaupte ich, daß ſich all unſer Denken beziehe auf Seyn, Thun, Werden, nit andern Worten: Go oft wir denken, denfen wir etwas Beftehendes oder Nichtbeſt e— Hendes, unter dem Beftehenden verſtehe Ich Seyn, unter dem Nichtbeſtehenden Thun. Mit dieſem iſt uns zertrennlich die Anſchauung des Entſtehens des Nachein⸗ anders, mit einem Worte, des Werdens verbunden; denn wir Menfchen find fo beftellt, daß wir uns alles vorſtellen, wie es nach und nad) durch das Zuſammen⸗ wirken verſchiedener Urſachen geworden iſt. Auch von dieſem Grundſatze kann man ſich ſogleich durch die voll⸗ ſtaͤndigſte Probe uͤberzeugen. Es gehoͤrt nur wenig Weberzeugung dazu, um von einem jeden Worte; das man wo immer lieſet, ſogleich urtheilen zu koͤnnen, ob es dem Seyn, Thun oder Werden angehoͤre, dagegen wird man keines ſinden, das nicht unter eines von dieſen dreyen zu zaͤhlen waͤre. Schwierig wird man aber finden, unter welche Klaſſe die ſogenannten Praͤpoſitionen zu bringen ſind. Es iſt aber auch dieß der ſchwierigſte Punkt fuͤr den Paſigra— phen; eben dieß vereitelte alle bisherige Verſuche, auch Leibnitz wußte dieſes Hinderniß nicht zu beſiegen. Ger wiß waͤren nur Subſtantiva und Verba oder Adjetiva zu bezeichnen, ſchon lange haͤtten wir eine Paſigraphie, bielleicht ſchon durch Alchymiſten erhalten. Durch den hier aufgeſtellten Grundſatz gieng mir ein Licht auf, eben das Schiwierigfte ganz zu berichtigen, Wenn es wahr ift, daß fich all unfer Denen auf Seyn, Thum, Werden besieht, fo muß es auch wahr feyn, dab An, Aus, Von, Durch, Zu, und wie fie alle heißen moͤ— gen, die meiſtens einfylbigen Wörtchen mit allen ihren fonderbaren und zahlreichen Bedeutungen ebenfalls ein Seyn, Thun oder Werden ausfprechen. Go verhält es fih auch wirflih. Die Präapofitionen find ftell vertretende Ausdruͤcke. Die Worte aber, deren Stelle fie vertreten, find Befinden, Geben, Neh— men, Lreben, Haſſen u.f iv u ſ. w. Tauter Aus— drücke, von denen die beſtimmteſte Entſcheidung, ob fie den Senn, Thun oder Werden angehören, etwas fehr Leichtes iſt. Dieb feßt mich in den Stand, felbft auch) das Schwierigſte jedem Schuͤler begreifiih zu machen. Eden dieß ift es auch, was meinem Verſuche die Ausführ- barkeit mit voller Gewißheit zuſichert: Denn wenn aud) an der Bezeihnung der Gubftantiva, Verba u. f. w. manches beſtimmter, kuͤrzer u. d. gl, (denn ich maße mir nicht an, daß ich allein ſchon das große Ganze ins Reine gebracht habe) ſeyn koͤnnte: hier kann man helfen; aber Verſuchen, denen die Bezeichnung der Praͤpoſitio— nen fehlt, und dieß iſt das Gebrechen aller, die ich kenne, iſt gar nicht zu helfen. Gleichſtellung der Spra— chen nach den Praͤpoſitionen, oder auch nur eine brauch— bare Ueberſetzung Derfelben nach Zahl und Bedeufung iſt fchlechterdings unmöglich, — —— —— — 328 Die Form unſerer Ausdruͤcke betreffend unterſcheide ih eine nothwendige und eine zweckmaͤßige. Zu der nothwendigen Form rechne ich das Subſtantiv, Verbum und Adverb, die übrigen zu den zweck— mäßigen und halte Dafür, daß unter den erſtaunlich vielen Sprachen, die es giebt, wohl auch einige feyn fonnten, die z. B. fein Adjektiv, fein Partizip u. d. gl. haben, “aber feine, der die Gubftantion, Ver— be und Adverbe mangelten. Arm und fteir würde aller- dings eine ſolche Sprache feyn, allein merkwuͤrdig müßte doc) die Art und Weife feyn, der fich dieſe Leute im Auss drucke bedienten, inden fie immer die Begriffe getrennt von den Subftantiven hinftellten. Aus den nothiwendigen Formen gehen die zweckmaͤß. gemäß der Freyheit hervor, welde gebildete Sprachen errungen haben. Wir laſſen das Adverb theil nehmen an Caſus und Genus, und fo entficeht das Adjektiv. Um nicht immer fprechen zu müffen, der Garten, das Hauß ift fhön, fallen wir uns kuͤrzer und fprechen chen ſo befiimmt, der [home Garten u. d. gl. Nun einmal in Befis der Form des Subſtantivs geben wir gleich wieder eben unſerm Adjectiv die nehmliche Korn und fprechen, dag Schoͤne, das Große u. dal, Was foll ung auch hindern, eben diefe Form dem Adverb zu geben? Neuerdings, Veberhbaupt, Insbefondere u. dgl, -find dann doch einmal nichts anders als Adverbien in der Form des Subſtantivs: Das Werbum muß fih verfchtedene Geftals ten gefallen laſſen: Es fpricht zwar an fich etivas Unſte— tes aus, wir machen es aber felbftftändig, geben ihm Eafus, Artifel, was es dazu bedarf, fprechend: das Fliegen, Schwimmen u. f. w. Das Partizip ft weiter nichts als ein in ein Adjektiv verwandeltes Zeit wort: 3. B. der nothleidende Menfh, Das Taus fende Thier, das Unausſprechliche u.d. gl. Es ift uns ein Leichtes alle mögliche Formen irgend einer Sprache zu erklären, und eben fo leicht, fie in unfer Schena aufzunehmen. 3, B. Die griechifhe Sprache bat befanntlich eine vergangene Zeit in dem Imperatib, was unfere teutfhe und die meiften andern Gpra nicht haben, welche alfo die griedifhen Worte ra ben uud rerußs 3. Br geben muͤſſen mit: habe du ges fihlagen, wenn du wirft gefchlagen haben. Dem Pafiz araphen iſt es nicht nur etwas fehr Leichtes fein Zeit wort durch alle Modos in allen Zeiten darzuftellen, fon= dern er 'geht gleich noch weiter, und giebt’ eben dieſem Perfectum das Imperativ feldit nod die For des Adjektivs und jeßt hat er ein Partizip, das nicht einmal die griechifche Sprache hat. Diefe Behand» fung der Sprachen macht e8 dem Pafigraphen möglich feiner Schrift eine Beftimmtheit und Kürze zu geben, und zwar ohne dem Gedachtniß im Geringften zur Laſt zu fallen, was feine andere Sprache fann, Dieß find die vorzuͤglichſten Grundſaͤtze, durd welche nach meiner Ueberzeugung eine allgemeine Schriftfpradhe bearbeitet werden kann. Sch befenne es, fie lauten nicht gelehrt, und tragen weder das Gepräge der alten noch der neuen philoſophiſchen Schulen, man findet fie auch nicht in philofophifchen und allgemeinen: Sprachlehren. Sch weiß, daß ich deßwegen von Einigen getadelt werde, Allein alles Diefes darf mich nicht aufhalten, meinen ei⸗ 329° nen Weg), da ih doch feinen gebahnten vor mir habe, und alles Tadeln oder Lobpreifen feinen zu Stande bringt, gehe, da auf diefem allein ein vollftändiges Gedanfenver- zeichniß aufgeftellt werden kann. Gedankenverzeichniß? — neues Wort! — das man aber darum nicht mit Spott und Verachtung zuruͤckweiſen ſollte. Die Schrift muß ja doch wohl, ‚> um Schrift zu feun, die menfchlichen Ge— danken in ein Verzeichniß bringen, und zwar die Schrift fuͤr die Wortſprache in ein Worteroergeichniß— Woͤrterbuch, und die Gedankenſchrift — in ein Gedan— kenverzeichniß. Eben das Gedankenverzeichniß iſt und bleibt die Hauptſache bey jedem paſigraphiſchen Ver— ſuche, das, wenn es iſt, was es ſeyn ſollte, wohl noch mehr als bloß paſigraphiſchen Werth hat, wie man ohne meine Erinnerung bemerken wird.Ein ſolches Gedan— venverzeichniß geht meinen Grundſaͤtzen zufolge alſo hervor: Alles, was wir denken, bezieht ſich auf Seyn, Thun, Werden, und die vorzuͤglichſten Gegenſtaͤnde unſeres Denkens ſind Materie, Pflanze, Thier, Menſch, Geift! Nun wohl — fo haben wir gleich an diefem den allgemeinen Theil des Gedanfen- verzeichniffes, mit dem ung auch der befondere fohon gegeben ift, für den fih fünf Kapitel unabweislic darbieten, ivovon das erfte bon der Materie, das zweyte von der Pflanze, das Dritte von dem Thiere, das vierte von dem Menſchen, das fiinfte von dem Geifte handeln muß. Hiermit iſt der Umfang unfers Denkens gefihloffen, Und die Hauptadtheilung des Ganzen gegeben. Die Unterabtheilungen bieten fich wie von felbft dar. Nehmen wir vorallen die Theile ei— nes jeden, dann ihre Thasuigfeit, an welche fih in der natürlichften Drdnung ihr Leiden anreihet, endlich unfer Verfahren: und 'es erhält ein jeder Gedanke mit aller Klarheit diejenige Stelle, welche ihn die Natur ſelbſt anweifet. Die Theile der Materie — wer Eennt fie nicht? Die in Maffe, im Großen vorhandenen, find Erde, Waffer, Luft, Feuer, nehmlich von dem Groben angefangen und zu dem Feinern fortgefhritten. Nun iſt es wohl ganz natuͤrlich, daß dasjenige aufgezählt werde, was fih in und auf demfelben befindet. Wer wird wohl Anftand finden, Schiffe auf Fluͤſſen und Meeren, Regen und Hagel inder Atmo— fphare zu ſuchen? — und eben hier find fie in unferens Gedankenverzeichniß aufgeführt. Da wir die nehuliche Abtheilung auch bey andern Gegenftänden anwenden, wer ſieht nicht ſchon zum voraus, was flr Theile er in dem Pflanzenreihe, und weiche er in dem Thier— reiche zu finden hat. In jenein kommen die Theile der Pflanzen vor, angefangen von der Wurzel und fortges ſetzt bis zu der Frucht; in dem Thierreiche werden die Theile des Thiers in derjenigen Drdnung aufgezählt, nad) der fie die Natnr felbft gefet hat. Dadurd haben wir ſchon für das vierte Kapitel, das von dem Menfhen handelt, vorgearbeitet, indem er die Theile feines Lei— be3 mit denen des Thiers gemein hat, ohne Übrigens zu vergejfen, die edlern Theile des menſchlichen Leibes und dieſen felbft noch eigens auf eine würdige Weife auszus j " zeichnen, Weil nun die Aufzaͤhlung unferer koͤrperlichen Rſis ıgıg. Heft a. Ein ſonderbares — — 330 Theile entbehrlich geworden iſt, fo ſteht Hier dafuͤr am zweckmaͤßigſten Der Menfhnah feinem Stande und Alter, Bey dem Geifterreihe wird Niemand Theile ſuchen. Wie bekannt ift aber nichteine Geifter- welt, eine Wohnung derfelben außer unferer Erde. Das Ueber- und Unterirdifche bekommt alfo hier feinen. angenteffenen Pag. Für unſer Gedanfenver> zeichniß, das mit dem Unterſten der Erde anfangt, find die Himmelsförper eben der rechte Schlußſtein. Auf dieſe Abtheilungen und Gedankenreihe führten uns die Theile von Materie, Pflanze, Thier, Menſch- Geift. In welch’ natürlicher Drönung reihen ſich nun nicht die verfchtedenen Gattungen der Thätigkeiten, der zweyten Unterabtheilung zufolge, in der wir das Thum diefer Gegenftände betrachten? Go mannichfaltig Die Ge— fialten des Materiellen in den hunderterfey Mineralien find, fobald ift doch die Thätiafeit aufgezaͤhlt, welche in dem. Leblofen ftatt findet. Es ift ein Ziehen, ein Stoffen, ein Annehmen und Entfernen, ein Auflöfen und Zufammenfeßen, Was die unge- heuerfien Maſſen, wie die feinſten unfichtbaren Theile, in tanfend Formen verbindet und trennt. Eine über diefe wefentlich erhabene Thaͤtigkeit findet fih in dem Pflan= zenreiche. Wir nennen fie Werdauen, Verwan— deln, Bahfen, Blühen, fih Fortpflanzen. Was kann die Pflanze noch auffer und uber dem thun ® Dit dem Thierreiche kommen wir in einen ganz neuen Kreis. Das Thier kann ungleich mehr al die Pflanzes doch ift es fo gar fehr viel nicht, daß es ſich nicht ohne Beſchwerde für das Gedaͤchtniß herzaͤhlen Liebe, Bird der Verftändige wohl anderswo als hier das Lies gen, Laufen, Rufen, Schlafen u. ſ. w. ſuchen? Hier fteht es auch in unferm Gedanfenverzeichnifle; und weil damit zugleich die finnliche Thätigkeit des Menfchen angegeben ift, fo bleibt. uns in dem vierten Kapitel bey dem Menfhen Platz für Die eigentlichen Aeuſſerungen der Freythätigfeit deſſelben. Hier findet alfo das “ Wollen und Denfen, und was damit verbunden iſt, oder daraus herborgeht, feine ganz rihtige Bezeichnung. Wir haben nun auch eben aus dieſem Geſichtspunkte der Menfchen als geiftiges Wefen betrachtet, und fo für das fünfte Kapitel vorgearbeitet. Hier denfen wir das- jenige realifirt, was wir hienieden als Vernunftweſen anſchauen, aber unferer Befchränftheit wegen nicht voll- bringen fonnen. Hier -alfo oder nirgend iſt der Platz fir das Verhaͤltniß des endlichen Geiftes zu dem unend- lichen, und was damit verbunden ft. An das Thun ſchließt fih in der natuͤrlichſten Drd- nung dad Leiden an. Auf die Thätigfeit folgt alfo am zweckmaͤßigſten das Gegentheil, wohin vorzüglich die Krankheiten gehören. Das Leiden der Materie kann nur in Auflöfungen verfchiedener Are beſtehen: hey dei Pflanzen iſt ſchon der eigentliche Charakter der Krankhei⸗ ten wahrnehmbar. In dem Thierreiche können dieſe ſo vollſtaͤndig angegeben werden, daß ed kaum mehr von- nöthen feyn dürfte, bey dem Menfhen noch eigens Da= von zu handeln, Was bey einem jeden unfrer fünf Kapitel noch ab— geht, wird erſchoͤpft durch die dritte Unterabtheilung⸗ gE* 338 nehmlich unfer Verfahren Was thun, was nahen wir mit dem Materiellen? — Hnfer Ber- fahren ift mit mehr. oder weniger Theilnehmung des Koͤr⸗ pers oder des Geiftes verbunden, und der Menſch bewei— fet auf die mannigfaltigfte Weife feine Macht über die todte Natur. Was durch unmittelbares Wirken des Kör— “ pers geſchieht, beficht in Heben, Bewegen, Wer— fen, Biehenw ſ. w. Edler als alles diefes find die verfchiedenen Arten des Verarbeitens; und dann er— hebt fich der Menſch gleich hier zu einem Verfahren, in dem Berftond und Vernunft altern walten: es iſt das Kehnen, Meffen, Wägen u; dgl. Zeit und Naum finden ale Bedingungen des bisherigen bier ihre angemellenfte Stelle, Nun ift unſer Verfahren ım Pflan— zenreiche bald aufgesahlt. Zwar koönnen ‚wir auch len Baum heben, bewegen, baden u. d. gl.; allein wir thun dieß ınıt ihm ale leblo fer Materie. Es wä- re alfv ganz unnöthig, für dieſes unfer Verfahren in den Pflanzenreiche noch eigne Bezeichnungen anzuneh— men. Worin befteht alfo unfer Verfahren? — Unſtrei— tig in einem Veredeln der Pflanzen durh Verpflan— sen, Einfchneiden, Dfuliren u.d.gk Im Thier— reiche hat aber ſchon eine ungleich grofere Zahl von Ver— fahrungsarten ftatt — von dem Augenblide an, in dem wir ein Thier in unfre Gewalt bringen, von dem Fan gen an durch die mannigfaltigen Arten des Gebrauchs bis zum Schlachten durchgeführt. Mit den Menſchen foll man eigentlich niht verfahren, man foll ihn nicht brauchen wie eine Waare oder ein Thier. An die Stelle des Verfahrens tritt alfo hier Umgang mit Andern, was damit verbunden oder dazu nothwendig iſt, nehm— lich unfre Bedürfniffe, dann Künfte und Wif- ſenſchaften. Was Hier noch nicht angegeben wurde, und doch dem Geifte angehört, fällt in das fünfte Kapitel. Auf diefe Weiſe iſt nun ein Gedanfenverzeichniß fer= tig geworden, das die mannigfaltigen Gegenftände un- ſers Denkens in der natürlihften und umfaſſenſten Ord— nung feft feßt und aneinander reiht. ch maße mir nicht an, daß ich das Ganze erfhöpft habe, daß alles und jedes ſchon auf eine unahänderliche Weife bezeichnet fey. Eine folhe Arbeit kann erft nach mehren Verfuchen, und bey mehr Mufe als mir bisher zu Theil geworden iſt, zur gänglichen Vollfommenheit gebradyt worden. Aber das Meile und zwar gerade das Schwierigſte iſt nun doch ſchon berichtiget, und dann ſteht auch überall die Sparte offen, wo ein jeder noch zu bezeichnende Ge— genſtand feinen rechten Platz findet. Denn man ſieht nun wohl, nachdem ich mich einmal an die von der Na— tur dargebotene Reihe der Dinge hielt, fo ſteht es mir nicht mehr frey, an welchen Platz ich dieſen oder je nen Gegenſtand ſetze. Es wäre z. B. ein Fehler gegen meine eignen Grundfüke, wenn ih Wurzel, Blatt u. d, gl. in das dritte Kapitel, nehmlich in das von dem Thiere gefeßt hätte; und eben fo fehlerhaft wäre es, wenn id Arm, Fuß in das zweyte von der Pflanze genommen hätte. Das Wach ſen gehört offen- Bar in das ziweyte, das Laufen in das dritte, Leſen und Schreiben in das vierte Kapitel m. f. w. Diefe unumgangliche Nothivendigkeit hat eben nicht bey allen ud jeden Ausdruͤcken Statt; allein es Liegt dan ‚auch 332 allen andern eine ſolche Zweckmaͤbhig keit zum Grun— de, daß Jemand von literaͤriſcher Uebung das Ganze nur einmal durchgehen darf, um ſogleich und fuͤr im— mer zu wiſſen, wo ein jedes Wort vorkommt. Für den Unterricht aber erhält man hier eine Heberficht des unge— beuern Umfangs deſſen, worüber wir denken, welde recht. eigentlich. dazu gemacht iſt, den Schüler zu o r i en⸗ tiren, ihn auf einen Punkt zu fielen, von. dem aus er ſich in die alphabetifche Ordnung feines Woͤrterbuchs mit Verſtand finden lernt. - ; Die Grundlage des Gedanfenverzeihniffes und das mit der Gprade wäre alfo fertig. Nun iſt es um die Bezeihnung zu thun. Diefe mag nun beftehen, wo» rin fie immer wolle; fo muß fie unfte fünffode Stu: fenreihe fihtbar und Elar darſtellen. Sch meine, hie— her ifE die Art der Mathematif, Poten zen zu bezeich- nen, fo natürlich. und geeignet, dab jeder Andere, der von der nehmlichen Anficht der Dinge aufgegangen wäre, wohl auch die nehmliche Bezeichnung angenommen hätte, Gefeßt alfo © heift Ding, ein Etwag:-fo heißt C* Materie, C: PBflanze, C’ Thier, C+ Menſch, C5 Geiſt. Es iſt hier tie Rede von Gegenftanden, welche nicht bloß durch ein Mehr oder quantitatiy verſchieden find, fondern von folchen, deren immer einen um eine Stufe wefentlicher Veredlung uber dem andern fieht, von qualitativer Verfchiedenheit, Nun dieß it es ja eben, was die Potenz ausfpridt. Demnach wirde Jemand, der die mathenatifche Bezeichnung, von der unfern aber nur fo viel wüßte, daß C cin Wefen, ein Etiwas bedeute, C} lefen: Ein Wefen, em Ding, das über die Pflanze erhaben, aber dodh Fein Menfh wäre: oder C* Ein Wefen, das. mefent- ih ‘über das Thier erhaben, und doch um eine Stufe unter dem Geift ſtuͤnde — und nun hätte er ganz das nehmliche gedacht, was wir bey den Worten, "Thier, Menfch denfen. Sch nahm für 5 Gegen- ftände nur Ein Zeichen und gebe dieſem noch eine all= gemeine Bedentung. Soll dab gefehlt feyn? — Do nicht! Alle diefe Gegenftände haben etwas mit einander gemein, nehmlih das Seyn. Wohlen! Go fell auch das Zeichen von Geyn das ihnen gemeinfchaftlihe Zeichen ſeyn, alfo C. Diefe Gegenftände ftehen alle gefteigert in fünffaher Reihe über einander. Wohlan! Zeigen wir diefe fünffache Steigerung an, und ailes ift-bezeichnet was bezeichnet werden fol. Es ver— ſteht ſich, daß die Paſigraphie ihre beſtinmmte Zeichen für Adjektiv, Adverb, für die fübftantive Form derfels ben, für Berbum durch alle Modos und Zeitem für Partizipien, Präpofitionen u. f. iv. hat, und fo werden dann gleich bey dem Senn, Thun, Werden eine grofe Menge von Wörtern, welde in den Wörterbüchern aller Sprachen durch das ganze Als phabeth zerſtreut find, auf eine Art bezeichnet, die chen fo leicht gefaßt ais behalten werden kann. Einem gro⸗ fen Theil von Leſern darf man fo was nur einmal jagen, um eg für immer zu wiſſen. — Das eben Gefagte mag zugleich als ein Beweis die— nen, daß wir nicht ohne Grund behaupteten, daß wir von unferem Standpunkte aus unabhangig von dem Wor⸗ terbishe find, und daſſelbe eigentlich beherrſchen · Eben 333 - ME - dieß mag noch mehr ans folgendem Beyſpiel einleuchten. Ein fehr gemwöhnticher Ausdrud ift das Wort gut: Es dient und, dasjenige zu bezeichnen, was fo ift, wie es ſeyn foll. Dem Grundfaß zufolge: Alle Gegenftande unferd Denkens find Materie, Pflanze, Thier, Menſch, Geift, muß es auch eine fünffahe Güte geben, eine Güte der Materie, eine Güte der Pflanze, eine Güte des Thiers, eine Güte des Geiftes — nichts gerin— gers, aber auch nichts darüber. Ob nun irgend eine Sprache fo viele paffende Worte für diefe fünffahe Güte habe oder nicht, darum befümmtert fih der Paſigraph nicht, Er ftelle fein Zeichen auf, giebt demfelben alle mögliche Formen, nehmlich die des Subftantivs, Ads jektivs, Adverbs, Verbums, derPerfonu,f.iw., führt alles dieſes eigend an von dem Geyn, dann von dem Thun und Werdenz hiermit hat er alles hieher gehörige fefigefteltt, und fich gegen alle Mißverſtaͤndniſſe bewahrt. Sekt geht der Paſigraph erft an eine gegebene Sprache und nun fihließt fih ihm auch der wahre Sinn von vielen zum Theil mißverftandenen Ausdrücken auf. Sn der teutfihen Sprache z. B. finden wir hieriiber Fol— gender: Wir fprehen: ein guter Weg, gutes Wet- ter, guter Apfel, gutes Pferd, guter Menfh, guter EHrift, guter Gott. Wozumuß nicht das Wort gut: gut genug feyn, und was wun- der, wenn Ungeübte Damit nicht felten den unrechten Begriff verbinden, und in einer fehr unfchielichen Bes deutung etiva von einem: guten Gott fprechen. Es find daher mannichfaltige Ausdrücke unumgaͤnglich noth- wendig, und Die Bedeutung derfeiben leuchtet dem Paſi— graphen vollfommen ein, Wenn man fpricht: ein gu⸗ tes Haus, ein guter Alteru. d. al., fo verficht man darunter blog die materielle Güte, eine Güte die das Werf der Handarbeit, blofes Produft ift- Von einer auten Pflanze-fagen wir, daß fie zu voller Reife, Gediegenheit gelangt iſt. Das Thier nennen wir gut, wenn es zu einem beftimmten Zweck Drau bar iſt. Nutzen iſt das Höcfte, was es geben kann. Iſt auch dieß das Hoͤchſte, was wir von dem Men: ſchen denfen koͤnnen für den Fall, daß er fo ift, wie er -feyn fol? — Unmoͤglich, ohne auf Einmal den ſtufen— weifen Gang unfers Denkens auf eine natürliche Weiſe abzubrechen. Wir muͤſſen alſo für den Menſchen einen Zuſtand annehmen, den wir Guͤte nennen koͤnnen, welcher die Frucht und das Reſultat eignen Beſtrebens und freien Verwendens iſt, eines Selbſtbeſtimmens aus Ueberzeugung und nad Wahrheit, eben Das, was wir ums ter dem Worte Tugend verftehen, die noch mit Unvolls fommenheiten behaftet ift, welche aber bey dem Geifte wegfallen, und der reinen Heiligkeit Plaß machen, die wir ung in Gott ald dem allein Guten vollendet denfen, dem Ziele unfers Strebens für eine ganze Ewigkeit hindurch, dem fih fhon mancher Ausgezeichnete hienieden fihtbar genähert bat, das aber bey weitem kei— ner in dem Maaße wie der Heilige des Evangie liums erreicht bat. Go beſtimmt num der Pafigraph genau, was er jedesmal unter gut denkt, und weiſt einem jeden Ausdrud, der hieher gehört, feine Stelle an: in dem Befise aller Formen kommt er nicht nur in feine Verlegenheit mit einem. Ausdruck, fondern bat das Ver: = 334 gnügen zu ſehen, wie mit feinem Schema feine Sprache an Beftimmtheit und Mannigfaltigfeit der Worte gleicher Schritt halten kann. Geben wir, daß irgend eine Sprache der Wilden fein Wort für Tugend, Heiligkeit hatte, Wahrlih ein Unterricht, der in unferer Schrift- und wohl auch noch Wortfprache ertheilt würde, koͤnnte einen folchen Verwahrloſeten den Mangel feiner Sprache und den wahren Sinn der Worte, die denfelben erſetzen folfen, augenfcheintich darlegen. Man Eönnte fragen, wo denn in meinem Gedanken verzeichniſſe „Schlecht, boshaft, Lafterhaft“ u.d gl. vorkommen ? Antwort: bey der, nehmlichen Gtelle, wo „gut, tugendhaft, heilig“ vorkommt. Ich nahın ein Zeihen an für den Gegenfag, welches allent= halben anwendbar ift. Wer daher das Zeichen von gut kennt, fennt aud das Zeichen von ſchlecht, und die beugefegte Steigerung zeigt es deutlicher, als unfere "Sprache, in welcher Bedeutung jederzeit das Wort fhleht zu nehmen ſey. Wir fprechen wohl von einem fhlehten Grund oder Boden, einem fohled- ten Weine, einem fhlehten Pferden. d.gl.; allein die eigentliche Schlechtigkeit fallt doch erft in die vierte Steigerung, und ift mit flndhaft, niedertraͤchtig, lafterhaft in fo ferne gleichbedeutend, daß dieſe nur ei= nen höheren Grad, einen Guperlativ ausſprechen. Ei— aentlihe Bosheit, die man eben darum aud teuf- liſche nennt, gehört der fünften Steigerung, den Geifterreihe an. So einfah und beſtimmt der Begriff - gut angegeben wurde, eben fo einfach und beftimmt wird der Begriff fihlecht und alle hieher gehörige Ausdruͤcke bezeichnet, und zu einer Höhe gefteigert, über welche ſich nichts denken laͤſſet. Dabey iſt nicht vergeſſen woör— den, das blos Verneinende (Contradictorium) vor dent eigentlichen Gegenfaß (contrarium) zu unter— fiheiden. Das Verneinende würde gelefen, Ungut, Uns BEER dhaft u. drgl. ziwar ungewöhnliche Ausdruͤcke, die aber doch eigentlich das fagen, was wir gar oft mit den allerdings gewöhntihern böfe, ſchlecht fagen: wollen, indem wir es vielmal bey denſelben fo boͤſe nicht meinen, als es eben klingt. Man wird mir nun, denke ich, meine Behauptungr daß nach meiner Methode die Begriffe erfhopft, und die Wörterbücher jeder Sprahebeherrfcht werden, als feine Anmaßung vorwerfen. Freunde des Unterrichts aber werden ſich überzeugen, daß ein folhes Studium der Sprachen ein wiffenfWaftlihes genannt zu werden verdiene, und das Nachdenfen ganz vorzüglich wecke. Gewiß, man durchgehe mit einem jungen Men— fhen, der einige Sprachen an dem Gumnafium ftudirt hat, die teutfihe, lateinifche, griechiſche, und eine oder mehrere Sprachen, man verbreite fih unferm Schema zus folge über alle mögliche Formen des Subſtantivs, Ad— verbs und Verbums, und es kann nicht fehlen, daß dem⸗ ſelben jetzt erſt das Verſtaͤndniß deſſen komme, was er indeſſen blos als Materiale in fein Gedaͤchtniß aufgenom— men hat. Verbeſſerungen, Beurtheilungen, Vergleichun— gen der Sprachen find ohnehin durch eine ſolche Bes handlung der Sprache grofen Theils bedingt. Man wird nun aud nicht mehr fragen: Warum wähle man nicht gleich eine von unfern Sprachen zunt 335 x allgemeinen Gebrauch, 3. B. die fihon weit verbreitete franzöfifche oder die noch weiter befannie eng lifhe oder die Sprache. der Gelehrten und der Kirche, die Las teiniſche? Die Antwort iſt kurz diefe, weil es nicht zuförderft um das wacı fondern um dad yeaQw zu thun ift, weil feine diefer und aller befannten eine wiſſenſchaft⸗ uͤche ift, weil Feine ein treuer Ausdruck unfers Denkens und unferer Begriffe iſt, weil die woͤrtliche Ueberſetzung aus einer unfrer Gpraden in mehrere andere beynahe unmöglich iſt, weil jede meiftens Sadye des Gedaͤchtniſ⸗ ſes iſt, weil jede dem Wechſel und der Mode unterwor— fen ift, weil jede fo gut wie eine andere das Necht zur Altgemeinheit hätte, und weil die vaterlandıfhe Sprache in den Manfie zuridbleibt, als eine ſolche allge: meine Sprade betrieben wird. Die Zeichenfelbft betreffend Hat der Pafigraph vor⸗ zuͤglich zwey Schwierigkeiten zu beſiegen, nehmlich die Zahl und die Form derſelben. Allerdings iſt und Bleibe. das. Gedanfenverzeichniß die Hauptſache; allein wenn der Erfinder gar fehr viefe, oder ſchwer zu ſchrei— bende Zeichen annähme, würde er feine Sache von diefer Seite verderben. Ich bedarf nit über drey hun— dert Zeichen, auch die für die Wortfügung dazu ge: rechnet; die eben. angeführten Grundfaße von dem Ge- genfak und der fünffahen Steigerung machten mir es möglich, mit. fo wenig Zeichen auszufommen: Sparſam⸗ keit waͤre hier am unrechten Orte. Meinen Zeichen habe ich eine ganz einfache Form gegeben, ſie koͤnnen leicht gemacht, diktirt und gefunden werden; wer einen Be⸗ griff von einem Woͤrterbuche hat, braucht keine Stunde, una fih in die Ordnung derſelben zu finden. Auf diefe Art ift es nach meiner Methode nicht einmal gar ſehr fohwer, auswen dig zu pafigrapfiren, was bey den andern Verſuchen nicht einmal möglich waͤre, wenn ſie auch ſonſt keinen Fehler haͤtten. Nachdem ich mich durch unleugbare Beweiſe von dem wiſſenſchaftlichen Werth und der AYusführbarfeit meines Alntennehmens überzeugt hatte, machte ich daſſelbe oͤf— fentlih duch Vorlefungen und Schriften befannt. Diefe find: Von den bieherigen Verſuchen eine all— gemeine Shriftfprade einzuführen. 8.. ©. 52. Sch eröffnete damit an unſerm Lyzeum am 19 May 1807 meine Vorleſungen. Hier gab ich eine gedrangte Yeber- ficht von dem, was bisher für allgemeine Schriftfprache geleiftet wurde, und fprach dann ein Wort von meinem Unternehmen. Bald darauf erſchien mein Gedanfen- perzeihniß, 8. 115 ©. und zivar auch in, lateinifcher Sprache. Hier führte ih das Weſentliche des Woͤrter— buche nach der oben befipriebenen Drönung an, denn derjenige, welcher fich bemühen will, mit dieſem Ideen— gang. befannt zu werden, wird von felbft einem jeden Subftantiv fein Adiektiv oder Verbum u, dgl. beyzus ſetzen willen; ‚die woͤrtliche Anführung aller Formen wäre eine unnoͤthige Weitläuftigfeit.gewefen. Indem Anhan— ge des Gedankenderzeichniſſes find.alle Präpofitionen unfrer Sprahen nad alfen in unfern Wörterbüchern vorkom— menden Bedeutungen nachgewiefen und eigentlich er— ſchoͤpft. So iſt, wie gefagt, das Schwierigfte ſchon be— richtiget. Von dem Gedanfenverzeichniffe gab ich. auch einen Auszug heraus Duodez ©. 30, und zwar in teutz TE un / 336 fher, Tateinifher und franzofıfher Sprade. Es iſt dieß das pafigraphifche Alphabet, und enthält alle Zeichen in der Drdnung, und ihre Bedentung im All— gemeinen ohne Steigerung. Dieß ift es, was Anfangs auswendig. gelernt werden muß, was auch, wie man fih wohl denfen fann, bey weiten die Mühe nicht foftet, die,man anwenden muß, um etiva die Wurzel= wörter irgend einer freinden Sprache zu lernen. Gegen "dag Ende 1807 erfihtenen meine Grundfäße für . eineallgemeine Sprache, 8.©. 239, in denen das Nehmliche, wovon ich hier eine Weberficht geben wollte, ausführlich dargethan und in feiner Anwendung gezeigt wird. Mit dem Fahr 1815 begann mein Magazin für allgemeine Schriftſprache mit befon- derer Ruͤckſicht auf die teutfhe Sprade in zwanglofen Heften, wovon das fechfte unter der Preſſe iſt. Es ſchien mir nehmlich das zweckmaͤßigſte zu ſeyn, dieſe wichtige literariſche Angelegenheit auf eine ſolche Weiſe zur Sprache zu bringen. Irgend eine wirkliche Sprache iſt unumgaͤnglich nothwendig zur Erflärungs Nachweiſung einer allgemeinen Sprache. Dazu koͤnnte man eben jetzt keine beſſere waͤhlen als die teutſche, da dieſe wirklich mehr als irgend eine europaͤiſche bearbeitet wird. Das Magazin wird feinen Leſern treu und voll— ftändig mittheilen, was von Wichtigkeit über Sprade, über teutfhe Sprache, über allgemeine Shrift- fowohl aß Wortfprache zu Tage gefor- dert wird. Nichts konnte mir erwinfchter feyn als Die Erfindung des Steindruds. Mit Hülfe deſſelben fann die pafigraphifche Schrift ganz nah Wunſch verotel= fältiget werden. Sch habe davon bereits Gebrauch ges macht. Meine Schriften enthalten viele Stellen aus Klafz fifern und Tagesblättern, die nebft dem unwiderleglichen Beweis von der Ausführbarkfeit meiner Methode eine Anleitung. zum Paſigraphiren enthalten, welche ſelbſt den mündlichen Unterricht entbehrlich macht. Ich Bin auch verfichert, daß nach meiner Methode die höchfte und fehtverfte aller Proben, die fehlechterdings Fein bis— heriger Verſuch beftehen Fonnte, nehmlich eine Korre— fpondenz zwiſchen zwey Perſonen geführt werden koͤnnte, von denen feine ein Wort der Sprache der andern verftüunde. inter allen Gelehrten ift es Leibnig, der die Pafigra= phie aus dem rechten Gefichtspunft gefaſſt und Die wah— ren Eigenfchaften Derfelben befchrieben hat. In meinem Magazin find diefe Stellen geſammelt; im fünften kom— men folhe vor, die bisher gar niemals in dem Drud erfihierren. ‚Die Heufferungen dieſes großen Mannes find vielleicht ohne die Erfindung der wahren Schriftſprache unerklaͤrbar. Ich bezog mid in meinen Vorleſungen (x und 2 Heft) öfter darauf, und wie ich glaube, auf eine’ ungezwungene Weiſe. Gedeckt von dieſem Ge— waͤhrsmann kann ich ruhig dem Tadel meines Unter— nehmens zuſehen. Mein Magazin Liefert die ausfuͤhr— liche Geſchichte aller bisherigen pafigraphifhen Verſuche, die Grundfäße, das Gedanfenverzeichniß, die Zeichen, Beyfpiele davon, und das Schickſal derfelben. Meine Grundfage machen mir es moglich, diefelben ohne alle Anmaſſung zu beurtheilen. Was im vielen zum Theil felten gewordenen Büchern zerftreut einzeln fehr mühe fam zu fiudieren ift, wird Hier auf eine Weife zus 337 ſammengeſtellt, welche für die Gefchichte der Titera- tur von Wichtigkeit, iſt. Ein ftehender Artikel find die Sprachgrundſaͤtze. Fuͤr eine allgemeine Sprach— lehre iſt es noch zu früh: [Dieß gilt in allen Sprachen.] Hätten wir fies ſo wäre auch Damit ſchon allgemeine Schriftſprache gegeben. Aber für die erfhöpfende Dar: ſtellung einzelner Sprahgrundfüre iſt es allerdings, ‚die rethte ja hehe Seit. Die in meinem: Magazin aufgeſtell⸗ ‘ten: Grundſaͤtze gehen zum Theil von den gewöhnlichen ab. Allein es iſt nur die Frage, was wahr iſt. Etwas Gruͤndlichers wird mit groͤßerm Dank aufgenemmen wer— den. Alles was mit Paſigraphie zufammenhängt er— Hält feinen Platz in unferm Magasın Mit der Kry— "ptographie (Geheimfhrift), infofern fie hier zweck⸗ “mäßig iſt, find wir bereits fertig, mitder Pangraphie, Callgemeinem Alphabet), die in unfern Tagen ein befon: x deres Intereſſe zu gewinnen ſcheint, werden wir es in der Hauptſache nach in ein paar Heften werden. Die Reihe kommt dann an Stenographie, Tachygra— phie EGeſchwindſchreibekunſt) u. d. gl. Häufig wer— den dieſe Graphieen mit Paſtgraphie auf eine gleiche Linie felbft von folchen gefeßt, die es ihres Berufes we— gen beſſer willen folltens Mit dem Für und Wider iſt in dem: vierten Hefte der Anfang © gemacht -worden. Angerdienter Tadel wird hier blos hiſtoriſch angeführt, um dem Gang zu bezeichnen, den das Unternehmen gehen mußte. Uebrigens wird hier alles genau unterfucht und gepruͤft werden. Alles was fonft den Lefern einer. ſolchen ‚geitfehrift willkommen ſeyn dürfte, wird forgfältig auf- genommen werden; fo find z. B. über) die) Schreibart »teutfch fo viele Grimde angeführt worden, daß fie den Unbefangenen beſtimmen dürften, das „;T” für „D“ zu wählen. Die neuen Bücher, welche erfcheinen oder angekündigt werden, zeigen. wir. an, die wichtigern ve= *cenfiren wir, Ereigniffe, welche hieher Bezug ‚haben; werden aus zuverläffigen Quellen berichtet, und fo mit "einem jeden neuen Hefte ein neuer Beleg von dem wiffenfchaftlihen Werth des Magazins gegeben werden, "bis Durch das, Zuſammenwirken wiwdiger Sprachforſcher "eine abgemeine Shriftfprache und. dann vermit— \telft diefer eine Wortfprahe zu Stande fomme, "welche die Kraft der teutfchen, die Gewandheit der griechiſchen, die Srenheit der lateinifchen, den Reichthum und die Schönheitenderneuern Spraiyen in ſich vereinte.; 21 5 2 Be e3 y ? £ Wir winnfchen ernftlich, daß unfere Sprachforfiher und alle Schufmänner vonSchmids ſchoͤnem, gruͤndlichem, vielverfprehendem Bemuͤhen Kenntniß und Theil daran nehmen. Die Sache ſcheint ung, oder vielmehr, wir find überzeugt, dag fie nicht unmöglich, wenn auch gleich nicht in wenigen Jahren vollfommen ausführlich iſt, was ‚Für Die große Wichtigkeit nichts zu fagen hat. Die größe ten Philoſophen haben ſich mit der allgemeinen Schrift: forache beſchaͤftigt, Descartes und Feibnig befons ders. Abgefehen von dem unüberfehbaren zeitlichen Ge— winn, wenn jeder Menfch auf der Erde jeden Brief oder jedes Bud fo Lefen kann, wie jeßt die inathematifchen Zeichen, halten wir daflır, daß man in das Syſtem der " Gprade nicht eher eine Einficht erhält, als big eine allge: meine Sprache hergeftellt ift, Zt. ıgı8. Heft. 2. 338 Bon feinen Magazin f. allg. Sprache, Dillingen bey Roßnagel (ed follte ein Commiffionair- in Leipzig beſtellt werden) haben wir 6 Hefte, welche alle die anziehendften, unterhaltendften und lehrreichften Abhandlungen enthal- ten. Wir hoffen naͤchſtens davon ein Weiteres anzeigen su fonnen. . Ueber eine Anficht von altteutſchen Epos. In der Leipz. Literaturzeit, N. 86. g7. 1817 findet fi) eine Beurtheilung meiner Schrift: Nibelungen und Gibelinen.,. Je mehr ich in derfelben ein red- liches Etreben ‚nach Wahrheit ‚anerfenne, um fo mehr halte ich es für meine Pflicht, daruͤber mit dein Necen- fenten mich genauer zu verftändigen, worin unfere Mei- nungen von einander abweichen. Die Hauptfahe fheint mir vor allem in einer Verfennung desjenigen zu liegen, was ich mir unter epiſcher Dichtung nothwendig denken muß. Das epiſche Gedicht iſt mir das hoͤchſte, was ein Volk kuͤnſtleriſch darzuſtellen vermag: fein Vorwurf: das ganze Streben des Volks, die Stufe ſeiner Bil— dung, die es im allgemeinen Regen und Treiben des Weltlebens erſtiegen hat. Somit kann ſich im Epos eines Volkes nichts anders ausdruͤcken, als was ſich im allge— "meinen. Gang — nicht von einzelnen biftorifchen That⸗ fachen ift hier die Rede — feiner Geſchichte als wahr— haftes Weltbegebniß gezeigt hat. Ein Blick auf die Heldendichtung anderer Volker wird dieß Elarer zeigen. Denn es kann jg ſelbſt ſchon die Geſchichte eines einzel: nen Volks, und wäre fie noch) fo thatenreich und lebens— voll, nichtverftanden werden, wenn die Gefhichte eines zweyten Volks ihr nicht gegenüber ftcht. "So auch mit der epifchen Dichtung, in welcher fich die Idee der Menſch— heit darftellt, wie die Nationen den Zweck ihres Dafenns aufgefaßt. Diefer Nationen find vor allen drey: Ins dier, Griechen und. Teutfhe: bey ihnen zeigt ſich die Auffaſſung eines. Ziels des Dafeyns am deutlichften: denn alle andern Volker find nur den Ausbrüchen diefer drey gefolgt: Fönnen alfo hier nicht in Betracht kommen. Da, wo die Erde in erhöhter Kraft wunderſame Geftaltungen erzeugt, wo der Sonne Glut die Triebe der Natur zu heißerem Leben aufdrängt: lebte ein ftilles gedankenreiches Wolf, deſſen Leben und Wirken früh ſchon durch ſtrenge Kaſteneinrichtung beſtimmt und. ges regelt ward. Es war den einzelnen vergoͤnnt, das Leben in finniger, geraͤuſchloſer Freude zu genießen; wahrhaften Theil an Gefchichte und Staat mochte aber nach Brama's Willen nicht das ganze Volf, fondern nur einzelne Ge- fihlechter nehmen, die durch göttlihe Fügung den höch- ſten Geift überfonmmen hatten. Wiſſenſchaft und Dich— tung waren. ſomit nicht dem Volk fondern wieder einer Kaſte, der der Priefter und Seher, anheim gefallen, die durch Rath und That des -allgewaltigen Gottes Sinn und Meinung deuteten. und durch das Herrengeſchlecht vollbringen Lehen. Ben einem folhen Volk, wo die Nez ligion durch ernftes ſtrenges Gefeß ewig feft ftand, Kein Streben emporfeimte als hingebende Demuth in den Wil len des Göttlihen und: feiner Statthalter, mußte auch die epiſche Dichtung unverruͤckt feſt ſtehen, wenn wir iu ihr die Idee der Geſchichte eines Volkes erkennen. Sie 22 339 war erbliches Eigenthum einer Kaſte und das Volk ehrte in ihrer Erfcheinung unbegreiflih hohe Wefen, die nicht wie fpätere Helden, zu gleicher Begeifterung für That und Handeln auffpornen, zur Theilnahme an Fortbildung des Menſchenlebens: die Indier erfannten in ihren Hel- den erhabene Göttererfheinungen, die durch heilige Df- fenbarung dem Menfchengefchlecht zur Bewunderung gez ſchenkt waren. Ihr epiſches Gedicht iſt nicht menſchlich: wir ſehen nicht Maͤnner, die gleich uns auf der Erde ge— wandelt, ſie durch That und Heldenthum als ein geweih⸗ tes Erbe uns zuruͤckgelaſſen haben: Himmel und Wolken und ferne Welten ſind der Boden, worauf ſie leben und handeln. Goͤtterkraͤfte ſtehen gegen einander: fuͤr kein heilig Palladium der Menſchheit wird geimpft und ge— blutet: die Idee des Gtants fehlt, wo jeder einzelne freudig Theil an Gefahr und Gluͤck des Ganzen nimint, Die Indier hatten, feit die Griechen fie gefunden, feit Tie in neueren Zeiten unferen Blicken deutlicher geöffnet wurden, feine Veränderung erlitten. Ein eiwiger Gtill- ftand ihrer Kraͤfte war fihtbars nirgends in ihrem Epos ein höheres Aufſchwingen nach menſchlicher Freyheit; Feine heilige dee des Vaterlandes: immer dieſelben fremden Geftalten ohne Beziehung auf menſchliches Be— duͤrfniß, menſchlichen Geiſt. Einzelne nur ſteigern die innere Kraft duch furchtbare Buße zur Bramanen- würde hinauf und: leben dann daſſelbe Leben in erhöh- ter Ruhe fort. Als der heitere Gott des ariechifchen entfeilelter Lebens, als Dionyfos ein. fiegreih Kaͤm— pfen gegen dieß Volk beftanden hatte, war cs dennoch nicht zu männlicher Thatkraft erwacht: ein weiblich ſin⸗ niges Leben fuͤhrte es fort und fort, nur in ſich wurzelnd, In ſtiller duldender Ergebung nad) außen, ffreng und feſt gegen fich fetbft im feinen Prieftergefeßen und Buͤßungen. Bachus ſelbſt mag uns nach‘ dein Ipbendigern, tha= tenreichern Griechenland: von den Indiern überführen: Hier iſt uns menfihlich und heimiſch, hier ift Thatkraft und menfhliher Wille, Es ift nichts‘ erfreulicher, als dieß Selbſtbewuſtſeyn, diefer männliche Troß in dem er ften Epos der Griechen. Nicht Hemer’ ift hier gemeint; fondern das erfte Streben des erwachten Menfchengeiftes im Titanenkampf gegen die Götter. Ans find freylich nicht Dichtungen in dieſem Geiſt erhalten worden: aber wer koͤnnte zweifeln, daß es für den erſten, jugendli⸗ chen Muth der Griechen ein anderes Heldengedicht habe geben koͤnnen, als eine Gigantomachie, einen Streit des Menſchlichen gegen die Götter, gegen etwas Heuferes, was bier den Vormund fpielen wollte über einen Geift, der ſich ſelbſt genug if. Doch es vermag: der Menfih nichts ohne das Göttlihe: allein fiehen in der Welt auf eir genen Füßen iſt dem ſchwachen Weſen nicht vergoͤnnt, die Goͤtter fiegen und die Titanen werden hinabgefchleu: dert unter die Erde, Go iſt die erfie Zeit des griecht= fihen Lebens voruüber. Ein frömmeres, abhängigeres Ge-- ſchlecht erfgeint: Homers Helden finde. Ein Kampf für das Kecht wird gefümpft, Thaten, hoher Bewunderung werth, geſchehen von Hercen gegen Herven; aber fie ſelbſt find der Leitung ewiger Mächte hingegeben,. die nach eigenen Gutduͤnken, nach faſt menfchlicher Leiden: (haft und Gefinnung, über Menfhlides walten. Dabei iſt aber die Freyheit nicht gefahrdet. Götter und Men— ſchen haben ihr fröhliches Dafenn , erſtere nur bey groͤ— — — — — 340 ßerer Mache und höheren Genuͤſſen. So ſtehen die ho— meriſchen Helden: fie erkennen die ‚Götter als höhere Wefen: ſtellen fich felbft aber als: nicht minder wirdig und edel ihnen gegenüber. Das Verhältni war ſchoͤn und poetifch, mußte aber in der Folge der Zeit, wo die Menfchen nad natürtichem Gefeß, ſich immer mehr an Kraft geringer erkannten, bedeutungstofer werden. Traut ja doch Homer felber ſchon feinen Zeitgenoffen nichts hel— denmäßiges mehr zu: wie jetzt die Sterbliden find, ift befiändige Yofung, und wie wäre, fpater ein Epos möglich geworden, wo die Griehen immer verſtaͤn— diger wurden, die alten, frohlichen Mythen fih auflöfter in einer Phitofophte einzeln er und nur die Gemeinde noch aus Bedürfnib daran glaubte Wo das Wunderbare fehlt, jene heilige Ahnung, die in jeder Erfcheinung die unmittelbare Wirkung eines Gottes fieht: da kann Hel- Dendichtung nicht wohnen. Nur der Jugend eines Volks ift fomit epiſche Dichtung vergönnt, nicht dem verftans digen Greifenalter. Das ahneten Die Griechen wohl. In der ſchoͤnen, wenn: auch fpätern, Sage von dem metal lenen Zeitaltern zeigt fich klar ihre Ucberzeugung vom Abwaͤrtsſteigen ihres Leben?. Das goldene geht zuletzt zum eiſernen uͤber, in welchen des Lebens Poeſie ver— liſcht. Nur einmal noch faßte ein Dichter einen wahr⸗— haft epifehen Gedanken auf, welcher der hoͤchſte iſt des imenfchlichen -Geiftes, den Gedanken des Prometheus, Das Feuer iſt erkaͤmpft von Titanen: der Menſchenſinn erwacht und: hat fich. in feiner. Freyheit erkannt. Aber die höhere Gewalt der: Götter fehlagt ihn in. Feſſeln, wahrend der freye Gedanfe noch fort und fort tebt in der ewigen Weberzeugung eines einftigen Sturzes frems der Gewalten, vie defpotifch des Geiftes Freyheit laͤhmen. Dieß ift der leiste epifhe Gedanfe der Griechen; alle fpäteren Hetdendichtungen bey ihnen find in bloß erzaͤh⸗ lendeni Geiſt ohne jene lebendige Bedeutung für Die Forts bildung des inneren Drangs zu seinev Idee des Weltlebens. Gerad entgegen: ſteht dem Griechifchen das epifche Streben der Germanen, mehr und mehr entfernen‘ von der innigen Verbindung mit den Göttern, bis fie zuletzt politiſch und dichteriſch verloren gehen: fo ſtiegen Die Teutſchen aufwärts, Dom Heidniſchen ringen fie fid auf zum. CEhriftentdunn, zur inneren Freyheitz wobey die Ueberzeugung zu letzterem durch einen Kampf bedingt wird, Schon gleich anfangs war: der: Bapfi, als Statthalter Chrifir, wie eine Art fernen Vormunds aufgetreten und. war dieß wohl eine der bewegendſten Alrfachen, warum. die Teutſchen ſich erſt der Taufe ſo gewaltig widerſetzten, ſie, deren Vrieſter in ihren Gauen, deren Götter in den vaterlaͤndiſchen Hainen wohnten: und Bonifacius brachte ja Bann nnd Inter— dikt mie aus den fremden Landen. Somit ſchien das neue Chriſtenthum und das alte weltlihe Regiment. im Urfprung ſich entgegengeſetzt und ich zweifle nicht, Daß wir in dieſer aͤlteſten Spaltung, die zwiſchen Papſt und Kaiſer fortdauerte — ſelbſt bey ven. klugen Hart. V, deſſen Kampf bloß. durch politiſche Ideen genaͤhrt ward — die Wurzel des oft erneuten Kampfs zwiſchen Welfen und. Gibelinen, der wahrlich kein Familienzwiſt, zu ſu— chen haben. Die ganze Geſchichte der Teütſchen — Ri lange fie Volksgeſchichte war, bis zum Schluß des, dreißigjah- rigen Kriegs — iſt erfüllt von. dieſem Kamprez und es Wie jene abwärtsfteigen, ſich a ‚hat, — — — — — * iſt ſchmerzlich daß mit dem Bewuſtſeyn des Sieges in⸗ nerer Freyheit durch Luther, die aͤußere Selbſtſtaͤndigkeit, nicht durch feine Schuld, zuſammenbrach. —Ich hatte in erwaͤhnter Schrift die Beziehung der deutfchen Heldendichtung auf diefen Kampf unſeres Volkes vorangeftellt und fah im Nibelungentied jenen Streit des weltlichen und geiftlihen Strebens oder der: Gibe— Iinen und Welfen. Die Foderung eines Beweis, daß iefer Kampf des Selbſtbewuſtſeyns eigener Rraft gegen etwas vormundfchaftliches. von. Seiten des Papftes, im Geift des teutfchen Volks gegründet fey, habe ich nicht erwartet: da er gefchichtlich offen da Liegt und Luthers Geift in diefem Sinn fyäter volksthuͤmlich genug gewirkt Jene Beweiſe von Gelfrat habe ich als Außere hingeſtellt, während die Anficht vom Kampf des feutfihen Volks im Weltlihen und Geiftlichen mir als innerer galt, Der Kamf durchdrang das Mark des teutfchen Voks und mußte fich alfo auch nothwendig poetifch Außern. Gegen die Anwendung diefer Anficht auf das Nibe— Yungentied, ift mir zuerft eingeworfen worden, daß ınan jene drey Stufen des epifchen Gedichts, von welchen ich geredet, auch fhon im Liede felbft nachweifen könne. Das war auch. meine Meinung und meinem Zwecke gemäß: nur daß ich Siegfried nicht als einen menfchlichen Hel— "Den mir denken Fann, da Hort, Wünfchelruthe, Horn, Zarnkappezu jenen übermenfchlihen Dingengehören, die ich der Gabe der-alten Götter zugeſchrieben, Ueberhaupt geftehe ich, nicht recht zu begreifen, welchen Unterſchied der Nec. auf feine Weife zwifchen einem rein menfchliz chen- Helden, den er in Siegfried ſieht, und einer wilden, troßigen, Naturkraft in Hagen macht. Die Antwort hinz gegen auf die Frage, wie die Suͤdfranzoſen, bey denen die Sage vom Gral zu Haufe war, zu diefer dritten . Stufe unferer Dichtung gelangen konnten, ohne unfere beyden erften zu haben, duͤnkt mich leicht, und ſchon an einer einfachen Wahrheit der Gefitichte begreiflich, die, bon Einem Volk durch Blut und Kraft erfauft, auch auf andere Voͤlker uͤbergehen kann, ohne daß dieſe den Kampf ſelbſt beſtanden haben, Gegen den zweiten Satz, den ich aufgeſtellt, daß ſelbſt die aͤlteſten Helden jetzt am nei emporgeleimten Streben gegen das Geiſtliche Theil nahmen, führt mie der Rec. das Beyſpiel der Griechen an, die in ihrem Homer wohl nicht ar die neue Bewegung der Zeit dargeftellt hatten: 5 Sireben an ſich iſt nicht neu, wie ich ſchon erklaͤrt habe, und ſelbſt den aͤlteſten Helden nicht fremd. In wie verfchiedenem Verhoͤltniß Überdem das Grichifhe Eros zu. unferem teutſchen ſteht, iſt oben ſchon angegeben; anders wäre es geweſen, wenn der Rec. ſtatt des. Homer uͤberhaupt das griechiſche Epos genannt haͤtte. Daß es aber mit diefem dieſelbe Bewandtniß wie mit dem teutfihen gehabt, zeigt ſchon der Prometheus der alten Fabel und des Hefchylus Prometheus, der zu einem griechiſchen Fauft geworden. Der hinaugefügte Vergleich mit der Minze, deren Gepräg gelallen, die Inſchrift aber geändert worden, paßt nicht verht, wahre Poeſie kommt nicht außer Kurs, In Bezug auf die nordifche Sage, welche der N. für gang lokal und nordiſch leinheimiſch hält, muß ich geſtehn, daß ich nicht einſehe, wie ein Volkslied, wenn es ein einheimiſches — iſt, ſeinen hoͤchſten Helden nach Frankenland und an den Khein ſetzen, alſo zu einem 342 teutfchen Helden machen kann. Die reiſenden Nordlänz- der, denen ich die Veranlaſſung des Einfuͤhrens unſerer teutſchen Nibelungenſage in den Norden zuſchrieb, habe ich S. 39) deutlich genannt und hier nicht die Waͤringer vorzugsweiſe verfianden. Daß Saͤmund, der Gamunler der ‚alten Edda, zu Köln und Mainz, dem Giß der alten burgundiſchen Nibelungen, fich drey Jahre lang den Studien halber aufgehalten haben foll, bleibt eine Nahe” richt, an deren Wahrheit zu zweifeln nicht die geringfte Urfache vorhanden if. Der Sammler der Edda Fannte die teutfchen Gefange (©. 238 der Edda g, Grinun.) Ich fehe daher durchaus nicht, warum es etwas fo unmögs liches. feyn foll, Daß der Name Nibelungen, den Samund erft in ZTeutfchland von Bedeutung fand, jekt erft mit in die Lieder verflochten worden, da ja die ganze Form bis auf die Zeit des Sammelns immer von neuem im Volt fih gejlaltet haben wird, und die Wiederfunft eines viel fundigen tweitgereiften auf dem Fleinen Island von gro= ber, man könnte fagen, narionaler Bedeutung feyn mußte, - ©. 685 der Rec. wird ein Beyfpiel des vermifchtenr Gebrauhs der Form Nibelungen und Gibelinen gefor- dert. Ich babe gefagt, Pibelung fey die ältere und zwar teutfche Form, für Gibeling. Will der Necenfent nur aus Hiftorien den Namen Nibelungen für Gibelinen nach— gewieſen, fo fehe ich nicht, wo ich viele Beyfpiele auftrei= ben foll, da die Gefchichten im Mittelalter bloß lateiniſch verfaßt find. Einen Hauptpunct dafür (&.3r m; ©.), daß in der alten noch fpat erhaltenen Sage, Attila als Zerftörer von Weiblingen vorkommt, was gefhichtlich une moͤglich ift, und nur auf den Untergang der Nibelungen beym Attila bezogen werden kann, hat der N, nicht an— geführt, Die Erklärung des R. von den Nebelringen, als die graue Panzer tragen, iſt wohl moͤglich, wiewol ich das Beyſpiel von der Nebelkraͤhe durchaus nicht auf die Farbe beziehen kann, oder das Zeugniß der Natur⸗ forſcher (S. Oken's Zoologie I. ©. 471) fir dieſe Thiere muͤßte nichts gelten. Aſchkraͤhe (Atzel) ſoll doch nicht von aſchgrau herkommen? Dabey iſt uüberdieß zu bedenken, daß jene Nebelxingenkrieger offenbar wichtig geweſen ſeyn müfen, weil fie vor Koͤnig Rudolph ſelbſt beſchieden wurden. Was dem König aber gerade zu jener Zeit hat wichtigeres im Elfaß vorgehen fonnen, als die Gibelinen- unruher, weiß ich nicht, Zum Schluß‘ der Einwuͤrfe wegen des Nantens wirft der R. noch folgende Fragen auf: Warumrgebrauchte der Dichter nicht den gewoͤhnlichen Namen Bibel? — Die Antwort hierauf habe ih ſchon gegeben; Nibelungen ift die ältere teutfihe Forum, Gibet die neuere, auslaͤndiſche der Welfen, die im Lohengrin er— klaͤrlich iſt. — „Was wollte der Dichter mit den alten ei= gentlichen Nibelungsreden ?“ — Andeuten, daf die alten Götter noch im Norden wohnen mit ihrem Zauber, welchen fie Stegfried zuwenden. — „Wäre Giegfried alfo der erfte Welf, weil er die Nibelungsreden ſchlug ?“ — An den Hort ift das Dafeyn des ganzen Heldengefchlechts der Nibelungen gebunden: wer ihn befist, iſt Nibelung ; wie ein Kaiſer durch das Kaiferthum ohne Verwandfchaft zum Gibelinen wird, felbft wenn er dem Vorgänger feind war. Der Gebraud des Namens der Nibelungen ift durchaus nicht ſchwankend, wie Lachmann behauptete; die: Bur— gunder find nothwendig Nibelungen, weil fie den Hort befisen und Siegfrieds Mörder wirft als Nibelung aus 343 denſelben Gründen, wie Siegfried, der Mörder der Ni⸗ belungsrecken. — „Liegt das Kaiſerthum demnach im tiefen Norden ?“ — Diele Frage iſt mir unverſtaͤndlich. Das Heidniſche liegt im Norden und ſomit alles dem Chriſtlichen oder Geiſtlichen entgegengeſetzte. — ie ift der Geſchlechtsname Nibelung zu verftehen ?“ — Nicht ‚anders, als der Name Gubellin, welchen der R. aus dem Rhythmus de Exped. C. M. in Hifp. ſelbſt ange= fuhrt hat”). Weiterhin folgt eine Mißbilligung meiner Auficht, welche die nordifhe Gage etwas aus der Griechiſchen von Jaſon und Medea entlehnen lieh. Hierin kann ich jetzt dem R. beyſtimmen, ohne die allgemeine Anſicht ſelbſt aufzugeben. Bey den aͤußeren Beweiſen in den Gibelinenliedern geht der Rec. uͤber Gelfrat, Herrn von Bayern hinweg, den die Nibelungen ſchlagen. Mit welchem Recht, weiß ich nicht: da ich aus Heſſe's — numenta guelphica nachgewieſen, daß Gelfrat und Welf Ein Name, und derſelbe Bayernherzog, der in einigen Urkunden als Welf fih unterſchreibt, in anderen wieder als Wetfrat oder Gelfrat vorkommt. Es iftalfo fo gut, als ob im Mibelungenlied Welf felbft genannt wäre: Daß der Dichter den Eigennamen Welf ausfpricht, fo gut, wie Wolfbrand, Wolfwein, wird ihm eben fo wenig je= mand verdenfen, als daß er Giegfrieden auf der Jagd einen wirftihen Wolf beizen läßt. Der Grund, warum Eſchenbach im Parzifal die Nibelungen nennt, was auch Lachmann bemerkt hat — ift Fein anderer, als welchen ich uͤber den Gebrauch des Wortes Gibel beym Lohengrin fon angemerkt habe (S. 63), Dagegen bin ich wegen König Erntelle ganz der Meynung des Rec. Weber Eden Ausfahrt hatte ich mich allerdings deutlicher ausdruͤcken fellen: Ede ift ein Nibelung. Warım ich übrigens fo wenig gibellinifche Gedichte angeführt, Liegt in der Sache: es gibt weiter Feine. Auch ift das Niebelungenlied wohl fetoft ſtatt aller übrigen und hatsalle, die etwa einzeln da waren, mit in fich, aufgenommen. Dieß Iehtere ift mir Grund genug, warum der Gegenfaß nicht hat unterge- hen konnen. Deßhalb glaube ich auch, die Frage des Kecenfenten, ‚warum fein Welfendichter darauf gerathen, die Sage im Lichte feiner Parthey Darzuftellen, wozu fie, da der Untergang der Nibelungen befungen iſt, ganz ge= macht ſcheint““ am ſchicklichſten mit einer zweyten beant- worten zu koͤnnen: Wie ſoll es gedeutet werden, daß in Homers Liedern die Theilnahme des Dichters meift auf die unterliegenden Trojaner gerichtet iſt? Ein Ahnliches An: erkennen eines muthigen Feindes wird in der teutfihen Dichtung gewaltet haben. - Nachdem der Nee. ſich nun über die aibellinifchen Lieder ausgefprechen, geht er auf die welfifchen über und ) Sahmann in f. Schrift ©. 94 halt die Erklärung von Ni und bilunnan — welche ich übrigens nur um des Gegenfaßes willen zu Gelfrat angeführt, und fogleich zuruͤcknehme, ſobald fie Hifkorifch genommen werden foll — für ſprachwidrig. Dieß iſt unrichtig. Ni ſteht nicht für en, fondern iſt felbftftandig un- ſer: inte fir nicht 5, B. Ni biholan mugun juwa werk werdant, d. i. Nicht verdorgen ındgen eure Werke feyn. Dagegen wird ne immer mit der Ne— gation noch verbunden, 3. B: Her is mir [o hold, thz er niet tholan ne wele, WVillam, — —— — — 344 findet es vor allem wunderlich, daß der Heide Etzel der welfiſchen Parthey voranftehe, dargeſtellt, ſpielt ſelbſt als Mann eine hoͤchſt traurige faſt armſelige Rolle im Nibelungenlied und bildet bloß einen Gammelplaß für die welſiſchen Helden. An ihn als einen Mittelpunft der altenGefchichte mußte fich auch die Sage halten, die ihn felbft einmal einen Chriften feyn ließ S. Örimm, altt, W. III, S: ır. *). So was ren die welfifhen Fürften in Tentſchland auch Mannen der Gibelinenfaifer, ob fie gleich ihnen im Grunde feind waren. Was uͤber Ottnitt und das Roſengartenlied bemerkt werden, glaube ich übergehen zu Fönnen, da die Irr— fahrt des Odyſſeus und Ottnits, aus deren Nehnlichkeit der Nec. etwas gegen die welfifihe Anfihe behauptet, in der Hauptfache unterfchteden find, nemlich ın Zweck, und unfer neuer Ilſan, der Pater Hafpinger aus Tyrol, wohl beweifen fann, daß auch ein Geiftlicher fich recht weltlich Eräftta zeigen mag. Das Halfen und Küffen, warum fie ftreiten, war der Dank: Zweck aber, zu fehen; ob Nibelungen oder Wölfingen fiegen. 5 Zuleßt ift noch der Schlahtruf Dietrichs in der Ra— venfhlaht: Abt Schevelin Berne, in weldem ich, ‚Rache an Gibeling fir Bern” fah, angegriffen und behauptet, in der Handfchrift leſe man deutlich; het- fchevalir berne, Dieß feyen chevaliers und muſſe ho tfehevalir gefefen werden. Ich geftehe aber, daß mir diefe Kavaliers in einem Liede des altteutfchen ' Sagen— freifes der Nibelungen etwas befremdlich vorfommen, und glaube kaum, daß fie in einen: folchen noch nachge= twiefen werden fönnten. Anders ift es mit dem Kreiſe von Artus und der Safelrunde. Auch ift uns der Rec. noch die Erflärung von he ılchevalir Berne ſchüldig geblie- ben, was ich nicht verftehe. „Es gab zu allen Zeiten eine Heintlichkeit der Welt, ‚die mehr werth in Höhe und Tiefe der Weisheit und Luft, als alles, was in der Gefchichte Inut geworden. Gie Liegt der Eigenheit des Menfchen zu nahe, als, daß fie den Zeitgenoflen deutlich würde, aber die Geſchichte in ihrer Höchften Wahrheit gibt den Nachkonmten ahn— dungsreiche Bilder und wie die Eindrude der Finger an harten Felſen im Volke die Ahndung einer feltfamen Ur” zeit erweden, fo tritt und aus jenen Zeichen in der Ge— fohtchte das vergeflene Wirken der Geifter, die, der Erde einft menfchlich angehörten, in einzelnen erleuchteten Be— trachtungen, nie in der vollftaändigen Ueberſicht eines gan— zen Horizonts vor unfere innere Anfchauung. Arnim)’ — — K. Goͤttling. Calliwachus experiens ©. 855. nennt Attila's Va⸗ ter Mazuch. noch Mazzuchelli zu denken. Das in dem Titel At— tila's darauffolgende in Engteddi (Joſua 15,92. 1 Sa⸗ muel. 24, 1, 2) nutritus führt Leicht auf das hebrä= iſche NT GWaſchuch) „Heidenſohn“ etwa. ©. Cu+ naeus de RB. Hebraeor. p. 435, welcher zeigt, daß Mafchuch eigentlich ein Nenegat heißt. Merfiwiirdig iſt deßhalb die Stelle in der Sllage (ro25) Machmet und Machazen (SG. Grimm. Altt W. a.a. D.), wels ches letztere aus Mazachen verwechfelt zu feyn fcheint. Denn Ekel fpricht nachher. (1047) doch geſchufen fi daz fider, das ih mi vernugiret wieder. . Etzel ıft immer Terdend Hierbey iſt wohl weder an Magezog- Me. | seiner fächfifchen Kuͤnſtlerfamilie indie Schweiz beym x ander ung Ausbruch des Krieges 1813, in Briefen von P., bohrne 9. an ihre Schweſter. M. ı2 Sl. I Sr. Camper .I8I4. 8. X. 106. ger Nürnberg b. Dieſe mit Beobachtungsgabe, Sinn für Volksleben, Gegenden und Kunſt geſchriebenen, mit Laune, oft mit Schalkhaftigkeit gewürzten Briefe "gewähren eine ange— nehme, und über mande Gegenftande unterrichtende Unterhaltung, angenehm für die, welchen -die Schweiz nicht fremd iſt, unterrichtend fir die, welche -dahin wollen. Die Schilderung der Städte, befonders der ſuͤd— lichen Schweiz, die Beſchreibung des eigenthuͤmlichen Anzugs der Mädchen, an jeden Orte abweichend, tras gen das eigene Gepräge des weiblichen Charakters, -der noch dazu durch feine. befondern Augen guckt. Die Reis fenden haben nichts Merkwuͤrdiges unbeſucht gelafen, was die Schweiz ſowohl Gefhichtliches, bejonders -aus den Zeiten der Entftehung des Freyftantes, alſo naments lich die. Mythenpläge Tells, als in Hinſicht auf Natur, Waſſerfaͤlle, Berge, Thäler, und Kunft, Städte, Haus fer, Naturalien, Bilder, Gemälde, enthält. Vieles wurde auf der Stelle Yezeichnet, manches gemalt, wor⸗ unter fich vieles befindet, was noch gar nicht genommen worden, wie das einzig achte Abgemälde Tells im Frauen: Elofter ‚Seedorf bey Altdorf und unfern von Bürglen, dem vargeblichen Geburtsorte Tells, dann Tells Kapelle an der Hohlgaffe, wo Zell Geßlern 1306 erfchoflen habe, das Sungfrauhorn u, ſ. f.; manche Stüde find von anz dern Anfichten genommen, wie der Nheinfall, das Meifte vom Lauſanner See u. dgl. Das Meifte befißt der Künftter als große Gemälde von mehreren Fuß ausge— führt, die fauflih find, was man bey uns erfragen kann. Gut wäre es, wenn der Kuͤnſtler Zeit hatte, diefe ſchoͤnen Vorftellungen in Kupfer zu ſtechen, wovon dem Buche nur 12 fehr verkleinert beygegeben find, Die Neife fange mit Weimar an, geht über Gotha, Meiningen, Koburg, Bamberg, Erlangen, Nürnberg, wo Halt gemacht, und das Gehenswürdige befchrieben wird, Die Gebaldus- Kirche ift freylich fein Straßbur— ger Münfterz die vielen Kunftfammlungen und. die trau— liche Gefelligfert werden ‚aber mit Necht geruhint, Don da tiber Donauwörth, Dillingen, Ulm, Hohentwiel nach Schaffhauſen. Es ift eine fonderbare Bemerkung, daß die Schriftftellerin Schwaben gar nicht bevölkert gefunz den haben will, es gäbe Fein Dörfer u. dgl, Dagegen uns abfehbare Getraidefelder. Don Zürich wenig, Rapperss wyl, Zug, Altdorf, wo viel gemalt worden, Luzern, “wovon viel Löbliches, fo von Bern, Thun, Meiringen, interfeen, wo uͤberall viel gemalt. Daun gings nad) Vibis und ins Wallis, wo wieder vieles recht avtig be— fehrieben und gemalt. Zuruͤck über Solothurn, Aarau, Baden, Zürich. Daß alle alten Burgen beftjegen und ineift gemalt worden, "ann man denken. Winterthur, ‚St, Gallen, Lindau; Schade daß der Maler nicht auf der Meinau und Reichenau bey Konftanz gewefen. Ueber Kempten nad Münden, wo lang gehalten und viel Gutes und Böfes geredet worden, nicht wenig über die Zfiß. 1918: Heſt 2. 946 Gemaͤldeſammlung. In Nuͤrnberg ſcheint es ‘den Rei⸗ ſenden ſehr wohl zu gefallen. Sprache, Erzaͤhlung, Schilderung, Bemerkung vera diente ausgezogen zu werden; es fehlt aber der Iſis, als welche mehr die ſtrengen Wiffenfchaften beachten muß, theils an Platz, theils an Zeit, weil eben wir es ſelbſt find, die von dieſen Briefen angezogen Luft hatten, davon zu reden. „Hätte ein anderer, deſſen Fach ſolche Gegen⸗ ſtaͤnde find, ſolches gethan, fo würde er nicht untere taffen haben, manches aus dem Büchlein abzufhreiden. Indeſſen muͤſſen wir das tadeln; daß nehmlich die Derfafferin ihre Handſchrift nicht jemanden zur Durchs fit gegeben hat, um es von den Tauſend Nerftößen zit reinigen, »die mit der ‚Leider in Sachſen einheimifchen Verwechslung des Dativs "und Accufativs gemacht wor—⸗ den find. Wenn den Bernern, die ſich ſchaͤmen, deutſch au reden, weil fie es ſchletht ſprechen, und „Daher Lieber franzoͤſiſch lernen und plappern, gerathen wird, lieber das Deutfhe ordentlih zu Lernen (wie wir es im Grunde alle. thun muͤſſen, ſintemal -e8 Fein geboren -Schriftdeutfeh gibt), ſo koͤnnten wiedervergeltend die Berner einer ſaͤchſiſchen Schriftftellerin rathen, zu ler— nen, welche Vorworter ven Dativ und Accuſativ 'regtes ven, alfo wo Dem ftatt den zu -ftehen -hat, wie auch nicht für fin vor anzubringen, _ ) ? Für die Erhalrung "der Univerſitaͤt Heidelberg. Im Nahen der Lehrer der U. ausgearbeitet v. Zacharin,. H. b. Mohr. 17. S. 32 Für die Erpaltung der Alniverfität Freibyrg. Aus Auftrag des Prorectorg und Confiftoriumsgefchried, v. v. Rotteck. Fr. b. Herder 17. ©, 48. Der Wettftreit zwiſchen Heidelberg und Freiburg ift endlich -offentlich geworden, wie zu erwarten war, und wie es auch recht und gut iſt; Denn Feine hat fich ihres Daſeyns zu ſchaͤmen, feine die Grisnde deſſelben zu ver⸗ hehlen. Wir haben ſchon foviel davon geredet, daß es ung wahrlih unmöglich ifts ung wieder ind Einzelne einzulaffen, und die guten Gruͤnde hier zu Berichten, welche ‚jede für fih aufzaͤhlt. Sie verfteßen ſich eigent- ich von ſelbſt; "und wir glauben Nicht, daß ein Regie— rungsglied im Lande ift, welches nit ihr Gewicht fuͤh⸗ len und eingeſtehen follte, daft, wenn es nur Menſchen— möglich ift, beyde Univerfitäten bleiben muͤſſen. Es iſt aber Menfchenmöglih, daß beyde beftehen: denn fie koſten zuſammen nur 54000 Gulden, nehmilich diefe Heise delderg, Freyburg dem Lande nichts, Dieſe Summe kann aber für ein Fand wie Baden, das gefegnetfte in — - Deutſchland, nicht in Betracht Fommten. Gudt man daher eine Univerfität zu serftören, fo muß der Grund in Kabalen liegen; es nıfen Männer im Spiel feyn, die Ehrgeiz oder Haß oder Neid ſpornt, diefe veraͤcht⸗ liche Sache immer und immer in Anregung zu bringen — in der That eine Schande vor ganz Deutfihland! Wie kaun das Gefühl, täglich aus feinem Lebensplan ger riſſen zu werden, in dent man die Profeſſoren nun ſeit 22* 347; einem Dußend Jahre Halt, wohlthaͤtig auf die Wiſſen⸗ ſchaften wirken? Wie kann Muth und Luft bleiben). den Glanz und Nugen und Erfoig der Antverfität zu erhoͤ⸗ ben, wenn alles Anftrengen mit jedem Morgen in Nichts zu zerfallen droht? Wer Fann fi) Bücherfamms Lungen, Suftrumente anſchaffen, mit dem. Gedanken, Daß er diefe Laſt nächftens weiter vollen folt? In ſolchem Zwenfampf unter fi, in folhen Verzweifeln an fich muͤſſen Beide U. ſinken; und Partheywuth nimmt den Platz in dem Geinüth ein, wo die fanfte und erquickende Stimme der Wiffenfhaften wohnen follte, . Nutzen und Schaden, den ein Ort von einer Univerſitaͤt hat, kann unferes Erachtens nicht in’ Ber tracht konunen, da das für Beyde gleich. iſt. Gelegen- heit des Ortes thut etwvas; doch auch darınn find ſich bende ziemlich gleich, wie auch in Bezug auf die Bequem— lichkeit fire das Ausland. Heidelberg hat die Nord- deutfihen, Freiburg die Schweizer, Elfaͤßer und Schwa— ben, Für die Raturwiffenfhaften liegt reis burg gelegener; um das Vebrige, wie Wohnungen, An— falten, Einwohner brauden fie fich nicht zu freiten. Ein anderer Grund ift: dad Recht, das ebenfalls wohl beyden gleich ift. Ein anderer der Befiß, deſſen fi) Sreyburg: allein erfreut. Den Hauptgrund aber, warum: Baden urumgangkch zwey Univerfitäten haben muß, iſt die Religion. Die Proteftanten haben ein Recht, eine eigene U. zu haben, und die Katholiken Haben ein Recht, eine eigene zu habe. Es find aber an beyden Neligionspartheyen mehr als hinlaͤnglich vor- handen; und es haben demnach bende nicht bioß ein Recht, fondern es Liegt in der Natur der Sache, daß jede Parthey" fih eine U. verfchaffe. Darinn befteht fie ja; denn Bildung ift Beſtand! Co twie ein Fatholifches Dorf eine Schule-hat, fo wie ein proteftantifcyes eine hat, und diefe auf dem Dorfe von ſelbſt entftehen; fo haben alle proteftantifgen Dorfer eine Univerfität, fo alle Katholifihen eine Univerſitaͤt! Wie jeder: Menfch ei: nen Kopf. bat, und er fein eigener und befonderer iff, To muß jede Religion ihre Bildungsanftalt haben — und dieſe ift die Untverfität, Es hieße daher allem: Lauf der Natur widerfirer Ben, wenn man; glauben follte, daß eine Negierung auch nur einen Augenblick auf Antrieb Einzelner vergef: fen follte, daß fie cs ift, weiche den. Lauf der Natur, inz ſofern er fi, im Staate wiederholt, erhalten muß; und deßhalb alanben wir nimmermehr, daß eine.diefer U, zer— fort wird, am: wenigften jeßt, wo das Minifterium neu befeßt ift, weil, ſoviel wir. fie fennen, die Männer Ehren- ananner find, theils weil ed natürliche Neaelift, daß neu Regiment gut Negiment iſt, und daher nicht mit Zerftör sen und Haß begimnt.. : Es iſt aber. intereffant,. diefe beiden Schriften zu le— fen, um zu fehen, was ſich alles fir den Beftand einer Ilniverfität anführen läßt, und alle die Wortheile entwickeln zu hören, welde von einer Univ. ausgehen. Beſonders hat fih der Vf. der leßteren fehr ing Einzelne verbteitet, sind feine Schrift zeichnet ſich durch eine ſchoͤne Ordnung und großer Offenheit aus. Nachdem. Vorſtehendes fertig war, erfuhren wir, daß nun Freyburg wie Heidelberg uͤber ihre. Fortdauer — durch ausdruͤckliche Erllaͤrung des Fürſten beruhiget und und ſicher geſtellt ſind. Auf dieſe Art kann ein edler Fuͤrſt, eine milde und weiſe Regierung verlangen und auch mit Zuverſicht hoffen, daß dieſe Anſtalten den Wif- ſenſchaften und dem Staat leiſten werden, was ſie nach ihren Einrichtungen und Kraͤften koͤnnen. Ruhe iſt die erſte Bedingung zur Pflege der Wiſſenſchaften, und Liebe zum Fürſten und zur Verfaſſung die erſte zum höheren. Unterricht. 4 B. Starf, D. d. Th. u. Prof, Das Leben und deſſen hochſte gwecke in ihrer allmaͤhligen Entwidlung und in Vollendung durch Das Ehri- ſtenthum Erffer Theil. 1817: Univerfalhiftorifche Weberblicde über das Leben und-die Entwicklung der Voͤlker vom Anfang bis. auf unfre Zeit . enthaltend. Sweyter Theil. 1818. Das Chriſtenthum und feine Kraft für die Entwicklang und Erfüllung der hoͤchſten Lebenszwecke. Sena-b. Eröfer. I. 422, & Der Verf. diefes Werkes, welcher dadurch einen, in unfrer- Zeit am. menigften überflüfftgen Beytrag zu einer beſſern Würdigung des Chriftenthums geben will, als diejenige if, welche Mander unfrer Zeitgenofjen dem— felben widerfahren laßt; geht dabey von einem höhern allgemeineren Gtandpunfte, als gewoͤhnlich aus; - von den nehmlich der feinem Werfe als Wablfprud voran ſteht „daß nichts im Leben gehörig begriffen, und ge= „würdigt werden fönne, was nicht in feiner Beziehung „zum Ganzen aufgefaßt werde. Er fucht demnach die Natur des Chriſtenthums und feinen eigentlichen Geift, nicht nur aus dem zu entwickeln, was es im Laufe des Lebens für die Geſammtentwicklung des Geſchlechts ſchon geleiftet hat, fondern auch aus der Zufammenftellung: mit dem, was das Yeben eigentlich als feine höchſten und leßten Zwecke erjtrebt, und mit der Natur Des Menfchen und der ferner Beftrebungen überhaupt: Er ſucht dieß auf hiſtoriſch-philcſophiſchem Wege zu errei— chen, indem er dieſe hoͤchſten und letzten Zwecke des Le— bens nah und nach. aus der geſchichtlichen Entwicklung des Menſchengeſchlechtes ſelbſt hervortreten laßt im Er— ſten Theile, und auf den hiſtoriſch gegebenen Reſulta— ten und Andeutungen fortbauend, dieſe im zweyten Theile vollftändig, enthüllt, und dann zeigt, wie Nichts diefe Zwecke vollfommener zu. erfüllen im. Stande fen, als eben das Chriftentyum, fobald es nur in feiner rech— ten Geftalt wirfe und erkannt. werde. Durd) die Anz gabe der Mittel und Wege, die es für Die Erfüllung jener Zwecke einfchlagt, enthüllt ſich dann erſt vecht feine berrlihe aan; für das Gedeihen. des Geſchlechtes berech— nete Kraft und feine Grundideen, wie der Verf. glaubt, überzeugend und deutlich; Damit aber auch der Zus ſammenhang und. der ejgentlihe Sinn, fo mancher. oft verfannter Lehren, wenn gleich nicht das ganze Sy— ſtem des Chriſtenthums darinnen auseinandergefert wer— den fonnte. Sn fo fern: aber der Verf, um zu jenen: Reſultaten zu gelangen, haup:fachlich den hiſtoriſchen Weg gegangen ift, und das Leben des menfchlichen Gefchlechts, und die allmaͤhlige Entwicklung der höcften fin das Leben wer _ fenttihen Ideen deſſelben hiſtoriſch verfolgt bat im exften 348 er re u ac une er > 3 er ee 2 Fe — Theite des Wertes, kann Diefer erſte Theil auch’ für Fich, als eine Univerfalgefhichte betrachtet werden; und zwar ald eine folche, welche befonders das geiftige innere Feben in den Wehfel der außeren Er— ſcheinungen m den Geſchichten der Voͤlker be rückſichtigend, den großen Zufammen hang der Entwidlung des Geſchlechts feit dem Anfang umd das Fortwährende geiftige Steigen des Geſchlechtes, nah gewiſſen Gefe&en namentlich‘ in dem, was dem leben mwefentliche Ideen find, darzu— thun ſucht. Bey diefem Streben aber thut er ſelbſt und Laßt feinen Sefer mit ſich manche anziehende, und oft tiefere Blicke in den Zufammenhang der gefihihtlichen Erfcheinungen auch der einzelnen Seiten und Voͤlker thun, als bey gewöhnlichen 1niverfalgefchichten der Fall zu feun pflegt. Und in fo fern moͤchte diefer erfte Theil befonders nicht nur für den Menſchen als folden, fondern aud für den Gelehrten, befonders für den Hiſtori— ferwon Handwerk nicht ohne Werth zu feyn. Ein befon? deres Intereſſe für unfere Zeit erhält das Werk noch dadurch, Daß cd, indem es den neuen beffern Geift die— fer Zeit nicht nur als nothwendige und ununterdruͤckbare Folge der vergangenen Zeit, fondern überhaupt des ganz zen Laufs der menſchl. Entwicklung und ihrer Beſtim— mung dem Lefer vor Angen legt, und fo die Klarheit and Beruhigung gibt, die ihm in diefen Zeiten einer ſcheinbaren ganzlichen Verwirrung fo nöthig ift. Der erfte Theil zerfällt in 2 Bücher. 1) vom Anfang bis auf Chriſtus. 2) Von da bis auf unfre Tage. Das z Bud) theilt fich wieder in 3 Abſchnitte. } I, Erfter Zuftand. der. menſchlichen Entmicklung, und zwar hypothetiſch, nach den Mythen und endlich erfah- rungsuäßia. Bee: II. Anfang der gefhichtlichen vötferfhaftl.. Entwid- tung, und zwar die Defpotieen Afiens, die Hindu, dann die Aeguptier, Juden, Phoͤnicier, endlich. die. Griechen und. Romer, - DI, Allgemeinfte Kefultate des Lebens der alten Zeit. Hauptrichtung geht aufs Politifche, nach einer gefefmä= Gigen GStufenfolge, und zwar. in den. Ideen, Particula— rismus herrſcht vor: Das zweyte Buch theilt ſich in 6 Abſchnitte L Geiſt der chriſtlichen Lehre, 4, Bis zur Gründung der occidentalifchen Kirche, III. Byzantiſche Kirche. W. Araber. V. Deutſche Kirche, Kreuzzuͤge, politiſche Entwicklung, Reformation, achtzehntes Jahrhundert. VI. Allgemeinſte, große Reſultate der menſchlichen Entwicklung. Die Hauptrichtung iſt immer das Neligiöfe und Politiſche, und zwar mit Wiederholung des alten Kreislaufs oder auf einer höheren Stufe, daher auffallen— des Sorifchreiten, beſonders zum Univerfalismus, auch in der weitern Verbreitung. auf der: Erde und in den verſchiedenen Ständen; das Geiſtige maltet vor, Diele neue. Ideen, Verbindungen treten hier zu: fammen,. um ein finnreiches,- Elares Gebäude der Ger ſchichte, des Charakters der. Menſchen-Entwicklung, der: Einſicht in den Parallelismus ihres Ganges mit ru 350 der phyſiſchen Natur darzuftellen, zu grümder einen; neuen Boden fir die Erfaſſung der Zukunft, deren Frucht, im Großen nicht verborgen Bleiben fan, wenn von der" Vergangenheit Wurzel, Stamm , Aefte, Laub und Blüuͤ⸗ the vollſtaͤndig und vegelmaßig nad) der Zeit ihres: Hervorfproffens und nah ihrer Bedeutung. im: Großen Daunie des Lebens erfannt jind. y Mann kann diefe Art, die Welt, die Gefhichte, die Natur und die Menfihen zu behandeln, eine neue Wif- fenfchaft nennen, welde der Bf. geſchaffen hat, welche ihn, führt er das Werk fo aus wie diefen erften Band, unter die erften Lebensfihriftfteller fegen wird. . HH Schreiber, Badiſche Gefhichte. Karlsruhe 6. Braun, ıg17. ©. 256.- Auf höheren Auftrag als Lehrbuch für die Mittelfhulen des Großherzogthums bearbeitet.] Schwere Aufgabe, in der That, ein Lehrbuch der Geſchichte einer Landesbrovinz zu ſchreiben fr die Mittel- Schulen. In die größte Verlegenheit würde uns ſolch ein. Auftrag fegen, wenn er und nicht gar zur Ver— zweiflung brächte. Das wundert uns nicht, werdet ihr fagen, bift du doch Fein Gefihichtkenner! Wahr, wir find nicht ein Schatten davon; allein im. Allgemeinen«, wiflen wir doch wohl, was Geſchichte ift, und insbefons dere kennen wir die badifche Geſchichte, befonders die ältefte ziemlich, wenigſtens foviel, daB wir darein ein Wort reden Dürfen. Eine eigenthuͤmliche Gefbichte hat allerdings dieſes Land (Pfalz und das fräntifche abge rechnet, die ihre abgefonderte haben), die. man.von Das gobert dem Großen, fehler von Chlodwig an zuſammen⸗ hängend nennen fann, und wir getrauten und wohl, mit der Zeit, fiezu erzählen, Allein fie für die Jugend darzuſtellen, wuͤßten wir nicht. Dank daher, großen Dank und- alle Anerkennung dem Manne, der der erſte ſolchen Verſuch gewagt hat, einen Verſuch, der, wenn er auch nicht auf den erften Wurf gelungen iff, unbe⸗ ſtreitbar das Moͤgliche geleiſtet; der nur bedarf, daß eine Reihe von Jahren nach ihm vorgetragen und. dabey forgfättig. Acht gegeben wird, was dem. Ginn und Der: ſtaͤndniß der Jugend angemejfen iſt, was nicht; welche Art der Darftellung vielleicht beifer, welche. Rubrik nor) herauszuheben waͤre. An Büchern, welche zu loben find, thun wir gern beyin Anfange den Tadel ab. Zuerft alfo tadeln wir. nicht nur, daß der Rahmen fehlt, fondern Liegen dem Bf, eunft= lich an, noch einen ſolchen nachdruden zu laffen, wenig= ſtens nur fo, wie er bey Pfifters Geſch. v. Schwaben iſt. Solch eine gedraͤngte Unterſtellung gibt mit zehn Blicken die Ueberſicht der ganzen Geſchichte, und macht einen mit allein ſo bekannt, daß das beſondere, was man nachher im Bud) lieſt, ſchon wie ein alter guter Freund entgegen- fommt. Er erleichtert. auch dem Lehrer auſſerordentlich den Unterricht, und unterſtuͤtzt ihn vorzuͤglich beym Era= miniren; jeder traͤgt von dem ſeinigen hinein, und ſo vervollſtaͤndigt ſich das Bud) von allen Seiten her, was wieder auf den Vf. zurüdfließen fann und wird, Die Gliederung des Buches gibt ihm eine gute Ge⸗ ſtolt, auch iſt die Größe des Leibes dem Zwecke angemeſ— 351 m fen, Er zerfaͤllt in 8 Abſchnitte mit 134 und san Paragra⸗ — Erſte Abtheilung bis zum Abſterben der, Zaͤhringer. T. Abſchn. Aelteſte Geſchichte bis zum Abzug der Markomannen. ‘II. Abſchn. S. 1x1. Unter den Roͤmern. II. 26. Ale⸗ manen. IV. 40. Unter Franken. V. 70. Zaͤhringer. Zweyte Abth. 1x5. Von Hermann J. bis zur Aufloͤ⸗ ſung des deutſchen Reiches. 1. Abfchn. Die Hermanne. II. 142. Unter den Mark: grafen zu Baden bis zur Theilung. II. 175. Markgra⸗ fen von Baden» Baden, -IV. 200. Von Baden⸗-Durlach. In dem Werke liegt viel Plan. Dieſe Anordnung iſt unſers Ermeſſens ſehr getroffen; jeder Abſchn. bildet eine abgeſchloſſene Epoche dieſes Volksſtammes, und. in jedem” fteht ‚voran die eigentliche. Geſchichte des Wolfe oder der Fürften, und am Schluß eine Schilderung der Sitten und Gebräuche, Gefeße, Willenfihaften und Künfte, „des Handels und. der Fortſchritte in der Cultur. Wir finden alles Wichtige vollſtaͤndig aufgeführt, und überall viel Reues, theits durch. genaues Vergleichen der Chroniken oder Denfmäler herausgebracht, was vorher noch gar nicht beachtet gewefen , - theils und befonders-in den Stamm— tafeln - vieles. anders -beftimmt, „als man bisher: gethan. Konnen wir auch gleich diefem Buch nicht Schritt fir Schritt folgen, und willen wir bey vielem nichts anders zu thun, als zu glauben; fo werden. wir doch einiges Diefer Art hervorheben. ER Der Bf. geht auf geſchichtlichem Weg in die Vorzeit zur, die uns Grauen macht, ihm aber Ehre; theils wegen des Fleißes und Eiferd, mit dem «er die äfteften- Griechen durchſucht, theils wegen des Scharfſinns, mit dem er Schivieriges, Unbemerktes gedeutet, Er fangt mit Spuren phoͤniciſcher Handelsleute am Rhein an, um Bernftein zu holen. Bon ihnen Zußgeftelle des Hercules im Dorf Au am Rhein; und Neptunsbilder zu Baden und Ettlingen — Lob 2]. Die griechiſchen Innſchriften ſol⸗ len von den ſpaͤter gekommenen Maſſilioten herruͤhren, und Eelten da gewohnt haben, die aus Gallien unter Tar- quinius Priscus Herüber, gekommen, und vor «dem cimibrifchen Krieg an die Rhone gewandert ſeyen. ISchoͤpf⸗ lin hegt von den Celten ähnliche Meynung; allein wie find fie. denn nad) Gallien. (Eeltien) gefommen? ‚Daß am Rhein Celten gefeilen, bezweifeln. wir keinen Augenblick; wohl aber, daß ſie von den Germanen gaͤnzlich verſchie⸗ den geweſen. Die griechiſchen Innſchriften am Rhein koͤnnen aber ſehr wohl von den Einwohnern ſelbſt her ruͤhren, die ja, aus den gr. geſchriebenen Rodeln der Schweizer nach Caeſar faſt erwieſen, griechiſch geſchrieben haben, wie wir noch lateiniſch; und das Breisgau we— nigftend “gehörte ja um Chrifti "Geburt zu ‚Helvetien, Ueberdieß ift ja das Deutſche mit Haut und Haar grie: Hifh, nur nach und nach anders gewachſen. Ein Bott kann unmöglich fo roh oder gar wild gewefen feyn, das einen fo untervichteten Honig gehabt, ‚wie Arioviſt, dag in fo regelmäßiger Schlachtordnung gefochten. Wo fer hen wir unter den heutigen Wilden fo etwas ?] Die:er: ften Germanifchen Völker feheinen erſt nach dem cimbr, Kriege ſich im Rheinthal niedergelaffen zu haben, aus rüd= Affgau "regiert zu haben. ‚Um 286 famen die Burgunder von der Oſtſee an den 332: kehrenden Harudern. Vielleicht ſaßen ſchon da die Latobri⸗ ger (Breisgauer), Triboken (Ortenauer), Nemeter Cum, Speyer), Wangionen (um Worms), dazu. die Sue— ven, bildeten dann die Markomannen gegen die Roͤmer, gegen die fie unter- Heerveft im Sundgau fo tapfer ges- firitten. Bald nachher befeten die Tribofen das Elſaß und Lothringen, die Nemeter die jenfeitige Pfalz— Marbod fügrte.die Marfomannen nach Böhmen. ı Nun. folgt die Schilderung .der Lebensart, Sitten, Geſetze⸗ Religion. Heerden waren der Reichthum, ‚Getraid pflanzte man, wild. gabs Aepfel, Birnen, Rettige, Spargel, und auf dem Schwarzwald ſchon die Kirſche. Das Kenn, der: Auerochs und Bifon, Gänfe zahın, Pferde Klein, Eis fengeuben, Salz aus Quellen; Regierung, koͤniglich, Guͤ— ter nur als Almenden lwie vieles noch), Heerbann, Scla—⸗ ven, nicht Vielgoͤtterey, eine Art Feuerdienftl, Prieſter aus dem Adel. Sun j -Dann. nahmen die Römer das Land ein, legten dem Pfahlgraben an, der von Neuftadt an der Donau bis Wimpfen, [Sriedberg, durchs Naſſauiſche bis gegen Holz land] gieng- Das Land hieß. die Decumaten, deren Haupt ftatt Baden Civitas aquenfis-gemwefen, - Friedfich bis zu Hadriand Tod. „Unter Caracalla hörte man zuerft den Namen Alemanen, um 213. Dieſe brachen zuerſt 234 in Gallien ein, wurden gefihlagen, und ſo giengs hin und her,bis.277. Unter Probus wurde zuerft Wein. gebaut, Um 354 fommen. drey Fürften vor, Vadomar fiheint im Breisgau, -Gundomar in,der Ortenau, ‚Chnodomar im Shlaht bey Argentoratum. Rhein, Franken ſitzen ſchon am Unterrhein, Nah Gras tian waren ziemlich die Alemanen die Römer loe. Die romifchen Ueberbleibſel werden aufgezahlt. Dritter Abſchn. Alemanenz beſtanden unabhaͤn— gig von Valentinian 354 bis zur Schlacht bey Zuͤlpich mit den Franken 496, wo ſie unter dieſe Enmeny fo wie vorher Gallien. Allemanien begriff damals die Schweiz, Fein Burgund, genz Schwaben, und ſtieß nördlich an die Franfen und Thüringer, Um 400 die Voͤlkerwanderung. -449 Attila im Lande, Dann erſchei⸗ nen. die Sveven. — Folgt genaue Darftellung ‚der Ger feße, Sitten, Lebensart; Aderbau muͤſſen fie doch ſchon lange gehabt- Haben. Vierter Abſchn. Unter den Franken gehdr- te Al. zu Auſtraſien. Nun faͤngt die Gefchiehte an, beſtimmter und reicher zu werden. Die alemaniſchen Herzoge Bucelin und Leuthar gehen nach Italien, Uns celin toͤdtet der Brunhilde Liebling (Protadius) im Lager. Fredegund und Brunhilde zerſtoͤren das auftra= ſiſche Konigshaus. Stoff der Nibelungen [Nibelungen iſt niederdeutſch, und heißt ein Zaͤnker, Nibler; dieſes die einfache Loͤſung der fo weit geſuchten Bedeutung und Abkunft) Gegen 600 famen -Einfiedler auf Irland, und befehrten Alemannien, Columban, Ball, Fridolin [daß dieſer erft unter ‚Chlodiwig II gekommen, ift gar nicht ertviefen], Trudbert, Landelin, Pirmin, — ME mählig hoben ſich die Karolinger, Gottfried, Wilder und Theutbold fal. Herz. widerſetzten fich vergeblich dem Martellı Kamen Nuntii Camerae, Mehrere Kloͤſter wer— ’ 353 den geftiftet: Der Zuftarid Al. zur Zeit Karls’ des Gro- ben wird ausführlich gefhildert, Verfaſſung, Einrich” tung, Sitten, Landbau, Jagd, Schulen, Reichenau, St. Gallen, Weißenburg, Hirfchau, Gelehrte. _V Abt). Die Zahringer. Urfprung und Stamm⸗ tafel fehr dunkel, beides fehr mannichfaltig und abwei— hend verfucht. Wir zweyfeln auch, daß dieſe gelungen; Wir wiffen nicht warum, allein es ift uns fo: wir ſehen ſehr ungern den Elſaͤßiſchen Etticho aus dem Gtamm- baum ausgefchloffen, nicht etiwa um dem zahringifchen Ger ſchlecht eine edle Abfunft zu fuchen; denn die von dem merowingifchen Gottfeied iſt noch edler; — fondern weil es uns natürlich fcheine, daß die herrfchenden Ge— ſchlechter des Landes alle zu einer Familie gehören; auch Elfaß, Breisgau und Ortenau immer zufanmen gehür- ten. Auf die Beweiſe für das ſchwaͤbiſche Egesheim find wir begierig. Die genauere Erforſchung der Ges ſchichte Dagobertd IT müßte Licht geben, fo wie die ges nauefte Vergleihung der Befigungen aller gefhichtlicyhen Geſchlechter. Wenn die Zfis noch einige Jahre lebt, fo Gott und einige Leute wollen, wird fie auf diefen ‚Gegenftand einen Preis feßen. Guntram_ der Neiche lebte 926. Non ihm ſtammen die Bertholde ab, und von nun an geht die Gefhichte ruhig fort, was außzuzeich- nen wir uns überheben, Etwas mehr Jahrzahlen Eonnte das Buch enthalten. Gonft ift an dent Buche wenig auszufeßen. Die Darftellung ift fireng, fraftig, klar, geht ohne viel eingemifchte Urtheile. Mehr ins Einzelne laßt ſich bey ſolch Fleinem Buch nicht gehen. Der Bf. arbeitet an einer ausführlichen Gefchichte nit Angabe der Quellen und Beweife, worauf man ſich freuen darf, DriefeausDrefilien von Martius.- Am Bord der Nuftrla den.s Juli 17% Wir waren gerade zum zweiten Male in Algefiras, “als ung der Obriſt Basqualigo fagen lieh, daß er uns ivegen guten Windes fo eiligft ald möglich nach Gi— braltar zuruͤck wuͤnſche. Noch an demfelben Tage den 3. Juny famen wir an und verliehen Gibraltar. Der Wind war fo frifh, dab wir um 4 Uhr die Straße von Gibraltar fihon paffirt hatten. ALS ich am andern Morgen aufs Werde fan, war das Fand verfchwunden; rinasum der unbändige Dee, fan, Uber den wir mit ungemeiner Gefchwindigfeit hin— fhifften. Wir machten in jeder Stunde 3, 9, ja ıı Mei: ten, legten alfo in 6 Stunden einen Grad zuruͤck; fo be- kamen wir denn auch fhon am 6 Juny früh Morgens die verlaffenen Inſeln bei Madera ins Gefiht, und Abends 4 Uhr war th in der Gtadt Fungal, Der Aufenthalt follte bier fur; ſeyn; wir beeilten uns daher die Stadt noch zu befuchen. Sie foll Aehntichfeit mit den oͤderen Straßen Liſſabons haben, und Liegt fehr anmuthig am "Berge hinauf, Der Wein wird an niederen Geländen gezogen : man baut hier auch zum Dachdecken eine Are Schuf/ Arundo Donax, fehr viel Schmaf [doch Rhus fh. ıgı8. Heſt. 2, — 354 coriaria], eine Massera (Arum esculentum), Erdäpfer, Waizen und dergleihen. — Die Einwohner find meifteng portugiefifchen Herfommens. — j Den 7 machten wir einen Abſtecher in die Gebirge, die zunächft an der Stadt liegen; dieß iſt bafaltifch, hat tiefe Schluchten und Thäler, von vielen Quellen und Bä- hen anmuthig bewäflert, und vereinigt mit dem großen Character mancher Alpengegenden die Veppigfeit des tro= ‚pifchen Himmels. Pifang und Datteln ftehen auf den Feldern zerftreut: die fteilen Abhänge find Dicht mit einer fhönen Vegetation von Gräfern, Settpflanzen und ftraudartigen Schmetterlingsblumen beſetzt. Der 2or- beer macht oft Hohe Bauıne. Nun einige Worte über die Bewegung des Schiffes; das Schaukeln defjelben iſt ein zwiefaches; entiveder Roulier, wenn ed auf einer Cängenfeite fteigt, während die andere ſinkt, oder Deucage, wo das NHintertheil des Shiffes fteigt, während der Schiffsſchnabel finkt, und umgekehrt. Letztere Bewegung ift bei weitem die unan- genehmere; noch fhlimmer fühlen ſich die ungewohnten, wenn Windflille eintritt, wo das Schiff ſich langſam im Kreife herumdreht, und dabei ein ganz kurzes Deucage macht. Neulich fieng ein Matrofe einen ungeheuren Thun- fiſch, den er mit dem Außerften Ende der Gegelftange durchbohrte.e Mit welchen Jubel wurde er heraufgeha- fpelt; die Gefhidlichfeit der Matroſen dabei ift un- glaublich. Rio Janeiro den 25 July ı8ır, Schon am 12 Juli behauptete der Capitain, daß wir bald Land fehen würden, und der ganze 15. gieng mit Suchen nad dem heißgeliebten Lande hin. Am 14 Morgens 6 Uhr fahen wir deutlich das Cap Frio, 10 Meilen von uns entfernt liegen. Um 10 Uhr erblickten wir fhon die fonderbere kegelartige Bildung der Berge um die Bay, und gegenı Uhr Kiefen wir dein Eingange der Bay zu. — Die Berge mit herrlich grüs nen Baumen bedeft, hie und da majeftätifche Palmen hervorragend, und die pittoresfe Bildung der Felfen ſtellt ein herrliches Bild der Gegend dar. — Als wir ı Gtuns de fpäter in die Bay felbjt gelangten, erhöhte ſich der Heiz der Gegend durch die malerifch gelegenen Landhaͤu— fer und der Forts, Diefe. Einfahrt ift die gröfte An— fhauung der Art, die ich je gehabt Habe. Die Form der Gebirge, melde ‚bis auf wenige bey Capo Trio Granit und Gneus find, ift höchft eigenthümlich ; ſchroffe Kanten und Abhange, dazwifchen ganz unabhängig ftehende Zuderhut formige Spißen, bad kahl bald mit herrlicher Vegetation von dichtem Gehölze; Palmen, die befonders die Höhen einnehmen, mehrere Arten Ananas (Brome- lia) bilden einen höchft grotesfen Hintergrund. In dem Mittelgrunde reihen fih um den ganzen Umfang der Bay, die gewiß ſechs deutfche Meilen beträgt, die ſchoͤn— ften Plantagen und Gärten mit anmuthigen Landhaufern, in dem verfchtedenften Geſchmacke erbaut und versiert. Im Vordergrunde der Bay erbliften wir eine Menge leiner Infeln und endlich gegen 2 Uhr gang deutlich die Stadt. Endlich um halb 5 Uhr commandirte der Capitain, 23 355 die Anfer zu werfen: ſchnell wollte die Laſt hinab, und wir fanden. In deinfeiben Augenblicke ‚begann die Gal- ve zur Begrüßung der Stadt; Die Tuͤrkiſche Muſik fiel ein, und die Mannſchaft brach in Jubel und Frohlocken aus, Dieſen Moment der Freude, des Dankes gegen Die Borfehung, der gegenfeitigen Gluͤckwuͤnſche aus innerfter Bruft rechne id) zu den tiefften Erſchuͤtterungen meines Gemuͤths. Da lag fie denn die große oft erfehnte Stadt, ſtill und ruhig vor unferen Blicken. Am 15 giengen wir zuerſt in die Stadt und füchten ung ein Haus. Ich babe bis jeßt nur einen einzigen Eingebornen gefehen, einen werland Menfchenfreffer von 15 Sahren, der bey Hofrath Langsdorf dient. Das Pf. Fleiſch foftet nad) unſerem Gelde etiva 5 Ar., das Brod ohnge— fahr dreimal. fo viel als bey uns. Miele Menfchen be= ſchaͤftigen fih mit Gteinfchneiden; die Topafe und Aqua— marine kommen in ‚ganzen Scheffeln aus Minas Geraes bieher; von den erfteren babe .ich wohl fhon eine Metze beyſammen gefehen. Sch habe bisher feinen Ausgang 2 Gtunden weit von der Gtadt gemacht, ohne mehrere Pflanzen mitzu— bringen, die noch nicht befchrieben find; für Ferdinand Nees und Goldfuß feke ich die Namen der Gattun— gen hieher, von denen ich befonders viele Species geſe— ben habe: Eupatorium, Micania, Liatris, eine herrliche Art mit Blumen, feuerfarben in der Größe eines großen Apfels, die die Wälder ziert, Vernonia, Begonia, Cro- ton, Obeskia, Melastoma, Rhexia, Coffea, Plychotria, Dorstenia, Arum, Paullinia, Seriana; Bignonia, Acacia, Lecyzhis, trägt Xepfelmit einem Dedel, Myrıus Euge- nia, die herrlichften Früchte, die ich Tenne; Psidium oder Gujave, u.a. Die Farrenfräuter wuchern hier in aller Draht. Auch FZarrenbaume habe ich gefehen von der Die ziveier Männer, am Grunde, und fo hod) wie uns fere lombardifhe Wappel. Palmen gibt es drey- vierer- Ley hier; fie find aber fehr ſchwer zn unterfuchen. Die Pracht diefer Vegetation ift unbeſchreiblich: Alles wuchert ſo dicht durcheinander, daß man oft auf einen Riß 6 Pflanzen in die Hand befommt. Am kleinſten Strauch rankt ſich ſchon wieder ein baumartiges Veilchen, oder eine Paſſionsblume mit großen Purpurblüthen, oder ein anderes der. vielfachen Schlinggewadfe hinauf. Das Land ift noch unangebaut, felbft in manchen Plantagen Tonnte man fich verirren. Deetzt haben wir hier Winter, und doch ft die Hitze fo wie bey uns im groͤſten Sommer. Ich muß täglich das Hemde wechfeln. Dieß mit den Muskiten iſt die gröfte Plage hier. Dielekteren fallen befonders die An— koͤmmlinge an, und bedecken jeden Theil des Koͤrpers, der ihnen geöffnet wird, mit Fleinen harten Blattern oder Pufteln, Die unlerdlich jucden und auch brennen. Den Sandfloh [Pulex penetrans], der ſich unter die Nägel ein- frißt, haben wir noch nicht gehabt, bekommen ihn aber gewiß noch. Die Neger find fehr geſchickt ihn herauszu— nehmen. Gegen die Musfiten verwahrt man fich durch eine Flordefe, gegen die Sandflöhe durch Vermeidung, mit bloßen Füßen zu gehen. Unter die Baumerfe, die man groß nennen Fann, ges hört die Waflerleitung, welche dns Wafler mehrere Stunden x — — weit aus deitt Gebirge herfuͤhet, "und ein‘ ſehr ſolide Denkmal wird, wenn es vollendet ıfr. Ueber unfere Reiſen ind innere haben wir neh gar nichts gehört: Die Ankunft der" Prinzeffin wird und dar— über ins Licht feßen, - Wahrſcheinlich gehen: wir zuerft nach Minas Geraes * [vo Villa Ricca die Goldgruben Er2° SB. 27 NL4- Man braucht zur Neife dahin 4—6 Wochen. Der Auf⸗ enthalt wird wahrſcheinlich einige Monate dauern. Nach alten Nachrichten ift dieß ein wahres Wunderfand. Eſch— wege*) hat dort eine ganz neue Gebirgs-Formation entdeeft, die beinahe nichts, als der reinſte Eifenglang iſt: man kann denfen, welche fonderbare Thiere und Pflanzen dieſe Eiſenbergwerke hervorbringen werden: von dort nach, Dejuco [?] [de Goyas?] ein noch bedeu⸗ tender Weg; auch die Minas nobas [mahrfcheintich do Principe, wo die Diamanten, 7° SB.) werden wir wahrfcheintih befuchen. Wollen wir die, für ung wichti— gen Provinzen St. Paul, Bolica und Pernambuco bes fuchen, fo brauchen wir wenigſtens einige Jahre. Major Fellner hat wichtige Erfahrungen über das innere gemacht. Die Wilden willen etwas von einem Könige von Brafilien, den fie als ein uberirdiſches Wefen anfes hen; fie tragen die Unterlippe durchbohrt, eben fo die Hhren, und fauen Haare. Gie find gutmiüthig, erhalten aber gereizt einen Character von Wuth, der ganz thierifh und fürchterlich iſt. Sie boten dem Major 3 Maͤdchen zu Weibern, des ren feine 12 Jahre alt war; dieß gefchah bey der Nation der Potecutten [Botocuden, von denen der Prinz Map v. Neumied die erſte Nachricht gegeben, und wir einen Abriß Sfis 1817 9. XII]; aufferdem fennt er noch 3 Nati- onen, die ganz verfchiedene Sprachen haben. Seine Reife ins innere bot viele Gefahren dar. Unter andern er— zaͤhlt er, tie einmal auf einem breiten Gtrome das Book mit der Mannfchaft und dem Geräthe umſchlug, er nur durd) die Schwimmkunſt eines Indianers geretiet und auf eine kleine Infel gefegt wurde, wo er die übrige Ge— feltfehaft erwarten follte, welche 8 Zagereifen zurifges kehrt war, um ein neues Boot zu holen. Geine Eins famfeit ward noch” fchredticher durch das allmahlige Anz fteigen des Stromes, der die Inſel überſchwemmte, und ihm am Tage, wo er befreit wurde, nur noch einige 30, Quadratruthen Trodenes gelailen hatte. Die Mehrzahl der ſchwarzen und farbigen Leute auf den Straßen war die frappantefte Erfcheinung, die ſich uns bey unferm Eintritt in die Stadt darbot. Wahre Eingebohene ficht man felten. [Wir bedauern, diefe Nachrichten nicht früher mit— theilen gefonnt zu haben; obfhon wir fie feit einem hal— ben Sahr befißen. kurz Diefe Nachrichten find, fo mahnen fie doch kraͤftig an die Wichtigkeit diefer Sendung einer völligen Acade— mie ofterreichifiher und bayerifcher Naturforfcher, und an den ſchoͤnen Sinn der Fürften diefer Volterfhaften für das endlihe Emporfommen der Naturgeſchichte in Deutfihlend; denn nicht bloß aus eigener Bewegung *) Non dem jeßt eine Brafiltanifche Zeitfchrift Pe Bertuch herausfomnt. Er iſt “ M. ©. oberjier Aufſeher aller Bergwerke. 356. ihre unordentlich heraßbhangenden | Die Urfachen find leider bekannt. So— gebohren wurde, voranſtehen, und 4. B. die Folge von des Kaiſers und des Königs, fondern auf deren unmittel— bare Koften werden diefe Reife unternommen. In Wien und Münden werden fi nun bald auch Sammlungen bitden, welche (da jene jeßt ſchon in Menge-und Gelten- Beit der Gtüde der Parifer nichts nachgiebet) auch der Pariſer und Londner, nicht bloß in der Zahl, fondern in der wiffenfchaftlihen Anordnung und der gehörigen Zer— legung wettelfern koͤnnen. Deutſchland befist jetzt ſchon durch die großen und edeln Anſtrengungen des Prinzen von Neuwied vielleicht mehr braſiliſche Thiere als ganz Europa; kommen nun die der vorigen, und der Natur— forfher und Sammler, welche der König von Preußen ebenfalls daſelbſt unterhält, fo wird man in Deutfchland die Geſammtmaſſe von brafilifchen Materialien haben, welde man ohne wahren Srrthum für die Geſammt— maſſe vom ganzen warmen Amerifa anfehen Fann. Ge⸗ ſegnet feyen ſolche Fuͤrſten, unter denen das naturhiſtori— ſche Zeitalter in Deutſchland erwacht iſt, und dem Sie die noͤthigen Materialien in ſo vollem Maaße liefern! Gedankenſpaͤne. s. Der Spruch: „homo animal omnivorum“t ift lan ge genug fo Überfest worden: „es beftehe die Würde des Menfhen tm Allesverſchlingen,“ oder „er fey ein allesfreifendes Thier und nehme die Mitte ziwifchen den Grasfrejleen und Steifhfreflern ein; . Erfahrungen zeigten uns ganze Volferfchaften, welche nur von Fruͤch— ten lebten, andere, denen blos die Thiere zur Nahrung dienten, in beiden Fällen gleiches Wohlbefinden, nur Derfchtedenheit des Characters: warum follte man alfo nicht eine andere Verdallimetfhung als die richtigere aufs ftellen dürfen, die in jenem. Gaße verborgen findet, „daß der Menfch durch das Allesfreifen Thier werde,‘ indem es nur eines einzelnen Buchftabens Veränderung bedarf? homo omnivorus animal?“ — Muß man nun ein geſtehen, daß in der geiftigen Ausbildung die Höhe des Menſchen hervortrete, daß jene, die wahre Philofophie, immer mit Genuͤgſamkeit vergefellfchaftet fey, das mit der Zunahme der förperfichen Bedürfniffe die Gorge für die Seele ftufenweife abnehme; fo dürfte eö wohl feines andern Beweiſes für die Gültigkeit jener Behauptung bedürfen, der Menfh muß um fo mehr von feiner wahr ven Größe verlieren, je mehrern Genüflen er ſich hin— gibt, und diefe wachfen, je vielfältigere Nahrungsmittel - er- zu fich nimmt. — Möchte diefer Vortheil aber nicht vermögen, von dein den fogenannten Eulturmenfchen zur Gewohnheit gewordenen Speifenwechfel abzuleiten; fo dürfte es vielleicht ein mehr einleuchtender, denen Erz zielung um fo mehr der Menfchennatur eingepflanzt zu feyn ſcheint, als fie mit jedem Jahre des Lebens in heif- fern Wünfchen hervortritt, der Vortheil nehnlich einer längern Lebensdauer. Daß diefe, mit der Einfachheit der Sahrungsmittel verbunden fen, lehren uns nicht nur die unter uns. häufigen Erfahrungen aus dem Kreiſe der niedern Stände, den armern Elaffen, welche nothgedruns "gen den Mechfel befchränfen, fondern auch jene von ‚fremden Völkern, den’ Indiern, den Nordländern, aus glaubwirdigen Reiſebeſchreibern, befannten; und geben 358 wir die Beifpiefe dom mehr als hundertjährigem Alter durch, fo finden wir diefes fo beftimmt mit der Einfache heit der Nahrung. verbunden, daß mit ausgedehnterm Genuffe, den Neugierde oder Wohlthaͤtigkeit zukommen ließen, immer ſchnelle Verkuͤrzung des Lebens verbunden war. Die Beweiſe ferbft find aus Hufelands Schrift, die Kunft, das menfchliche Leben zu verlängern,’ und andern neuern Beobachtungen zu befannf, und die Vor— theile eines langen Lebens von mehrern zu ſchoͤn entwi— delt, ald daß es hier einer Ausflihrung beduͤrfte. — Die Frage ift nur noch ber die Möglichfeit der Ausfuhr rung im Eulturverhältniffe; dann wird man fagen, woll— te man die Wahl der Einen Speife der freien Willkuhr überlaffen, fo würden für die eine zu viele, für die an— dere-zu wenige Stimmen fprechen. Leicht ift aber dieß Hinderniß befeitigt, wenn man von Gtaats wegen jedem Stande das ihm angemeflene Nahrungsmittel beftinunt, ich ſage „das ihm angemeſſene,“ weil hier nothivendig der, durch Geſchichte und Erdbefchreibung beftatigte, Einfluß der verfchiedenen Nahrung auf fürpeiliche und Beiftige Eutwickelung berücfichtigt werden ınuß. — Die Dortheile, welche ſich hierdurch für den Gtaat entiviz deln, find fo mannichfaltig, daß, um nicht zu ermuͤden, nur einige derfelden angedeutet werden follen. Dbenan fieht hier ein ruhiger Bürgerfinn, denn, wenn die Mehr— zahl bloß an Gemitfe gebunden teird, fo Bleibt der Muth, welchen Fleifchfpeifen geben, nur dem die Drdnung er= haltenden Sriegerftande, und wen aus diefem aufrihres rifhe Gedanfen kommen follten, der darf nur in eine ans dere Diätelaffe gefegt werden, um fein übriges Feuer verrauchen zu laſſen. Ob nicht Todesftrafen und Ges fangniffe Dadurch erfpart werden fonnten? Und würde nicht die Polizey fo hinlanglich damit befihäftigt fverden, daß fie auf andere ihr nicht zufommende Dinge-gar nicht denfen koͤnnte? Ein zweiter Vortheil iſt die Wohlfeil— heit aller Beduͤrfniſſe; denn da der Staat die Zahl jedes Standes genau kennt, jo laßt fih auch das Ber duͤrfniß für Jeden fo gut berechnen, daß die Menfchen weit forgenfreier leben fünnen, Hieraus folgt aber noth- wendig eine größere Beboͤlkerung, die bis jeßt nur von der forgenlofern Claſſe ausging, und welche Hufeland mit Unrecht den Erdäpfeln Schuld gab; und wenn nicht gelaugnet werden kann, daß die geiftige Bildung der Er tern auch auf Die Entwickelung ‚der ‚Fähigkeiten der Kinder wirkt, fo wird die Mehrzahl der Kinder in böhern, jetzt durch die Mannichfaltigkeit der Bes dürfniffe zu beſchraͤnkten, Ständen in den. fünftigen Generationen ein geiftigeres Licht verbreiten. Dieſes wird such noch auf doppelte Art befördert, einmal, daß jeder dann, bei der verminderten Noth um Nahrung, den Büchern und den Studien überhaupt mehr oblie— gen kann; zweitens, indem in jedem Stande, vermöge der dem Menfchen einwohnenden Liebe zur Veränderung ein Streben zu höhern DVerdienften, und “dadurch zu beffern Nahrungsmitteln erwachen muß. Dieb zu be— feuern, würde unfere jeßige Titulatur, welde überall durch die fonderbaren, mit dem Gtande veränderten Stufen des Hochedelgebohen zum Hochgebohrn zum Gelächter wird, vollig verſchwinden, und dafür Die Claſſe der Nahrungsmittel des Standes, im dem er 359 Ruͤbengebohrn durch Kohlruͤben- Kohlrabi⸗— Braun⸗ kohl⸗ Welſchkohl⸗ Kalb = Schoͤps- Rindfleifch = zu Has fen= und Hirfihgebohrn ꝛc. ſich entwickeln, hierauf die ihm jeßt zufommende folgen müflen, fo daß man an einen vom Vauernftande zum Rath beforderten fehreiben würde: ur Erdäpfelgebohrner, Blumenkohlgenießender Herr.’ Somit verfehwände auch der Dinkel des ver⸗ dienfttofen Neichthums, der in einem niedern Gtande ſich blähenden Geburt, und eine Summe anderer Uebel, die Jeder leicht fich felbft an entwickeln vermag. "Kerner hat man in imehrern Staaten von Uniformirung der Stände, als Nachahmung in andern, gefprochen, und nur über die Verfihiedenheit in Zweifel geftanden: nach unſerm Vorſchlage wuͤrden die verſchiedenen Gerichte ei⸗ ne ſehr geſchmackvolle Auszeichnung geben, und moͤhren⸗ foͤrmige Knoͤpfe z. B. in niedern Claſſen eben fo vor⸗ theilhaft ſich ausnehmen, als die in hoͤhern als Thier— koͤpfe geformten, ſo wie denn die Gemuͤsſtaͤnde durchaus gruͤne, die Fleiſchſtande aber rothe Roͤcke tragen müßten. Nur einem einzigen Stande wäre dag Alleöfreffen zu: traglih, den KRomanfchriftftellern , die auf jeder Seite ihrer Machwerke ſich in eine andere Lage ihrer Helden denken ſollen, und dieſe allein würden „ Allerhandge⸗ niebende“ heiſſen. — GER Der Grund dieſer Satvre iſt nicht übel, hätte aber mit mehr Laune und wißigern Anfpielungen ges ſchrieben ſeyn müfen. Uebrigens ſind uns Dinge, die ſich mehr ins Allgemeine halten, nicht lieb. Fuͤrſtlich Wittgenſteiniſche Rechtsſache. An Seine Majeſtaͤt den König. Sn einer allerunterthanigften Borfteilung vom 2ten Februar d. I habe ih Ew. Königlichen Majeftät die unbarmherzigen und graufamen Mibhandlungen vorge— tegt, welche man am 30, November und 30. December bei der Gefangennehmung des Minifters von Kretſchmann und Dr. Koͤlle an Diefen Männern verübt hat. Allerhoͤchſtdie ſelben haben unter dem 12. Februar befohlen, darüber eine Unterſuchung einzuleiten, und Ew. fanden das von mir: gefchilderte Verfahren auch dann ſchon grauſam, wenn auch nur die Haͤlfte der bon mir angegebenen Thatumftande wahr getvefen äre. * Die Unterſuchung dieſer Exceſſe iſt vollendet — die Protocolle uͤber die Perſonen, welche dabei mitwirkten, find nach Berlin geſendet — alle meine Angaben find wahr und richtig befunden worden. Geruhen Ew. Sich perfonfih von dem Inhalte der Protocol zu unterrich- ten, welche über diefe benfpiellofe Erſcheinung aufgenom⸗ sen worden find — geruhen Ew. mit dieſen Protocollen das anliegende Driginal-Zeugniß zu vergleichen , welches ich nah der Stimme meiner Ehre und nah dem Bewußtfeyn meines Gemwiffens dem Minifter von Kretſchmann ausgeftellt ha— be und weldhes ih jeden Augenblif be— Phwoören kann; fo werden es Ew. den Gefühlen eines unverfchuldet fehr unglüdlihen Mannes vergeis hen, wenn er fich dadurch nech unglücklicher glaubt, daß —— — — 360 er an den erlittenen Mißhandlungen des Miniſters von Kretſchmann entfernte, jedoch unſchuldige Urſache war, und wenn er bittet, daß Ew. geruhen möchten, auf denfelben auf irgend eine Are Nücficht zu nehmen, Hagen den zo. April 1817. x Ehrfurchtsvoll ıc. griedrid, Fuͤrſt zu SaynWittgenftein.‘ Mir Friedrich Fuͤrſt zu Wittgenſtein c. ıc. urkunden für Uns, Unſere Erben und Nachfolger, dab Wir. den Herrn Minifter von Kretſchmann zu Bonn eigenhandig aufgefordert haben, Sich Unferer anzunehmen und Uns aus Unferen Elende zu retten, in welches Wir durch eine unrechtmaͤßig niedergefeßte Debit⸗Commiſſion Des Heflen-Darmfradtifhen Hofes gerathen find. ' Er hat Sich bewegen laſſen, Sich Unferer anzuneh⸗ nen, iſt auf Seine eigene Koſten nad) Wittgenftein ges reift und hat Unfere Angelegenheiten eingefehen. Er hat. fih von dem traurigen Zuftande uͤberzeugt, in wel chem Wir und Unfere Familie Uns befanden — er bat uneigennugig und die Mittel vorgelegt , wodurch Wir auf der Stelle gerettet iverden konnten. Sie beftanden darin, dag gründliche Finanz⸗ Etats hergeſtellt und ein ſicherer Amortiſations-Fond zur Ber zahlung der Schulden ausgemittelt werden follte. Der Herr Minifter von Kretſchmann hat diefen Fond in den Beftänden der Forften, in den vorhandenen Reſten der Do» mänial = Abgaben und in einer beffern Verwaltung unferer Domanial-Güter, dann. Hütten» und Hammer— werfen, und in Umlegung der Schuldfcheine gefunden. Nachdem diefer Fund ausgemittelt war und durch eine kaufmaͤnniſche Wechſel-Operation realifirt werden follie, war es nothwendig, fih vor allen Dingen von dem Zuftande Unferer Haupt = und Special Domainens und Fabrif-Caffen zu unterrichten. Wir haben Unfere Domainen-Beamten aufgefordert, Uns den Zuftand der Schulden und der Finanzen vorzulegen. Statt diefer ganz gefeglihen Aufforderung zu genügen, haben fie Uns die Einfiht der Rechnungen und Unferes Finanz-Zu— flandes verweigert: Diefe Weigerung mußte bet Uns den Verdacht erregen, daß es mit dem Nechnungsivelen ſchlecht ausfähe, Auf den Grund des Heflen-Darmftädtifchen Pro— elama vom x. Auguſt 1807, des Königlichen Ediets vom er. Juny 1815 und des allg. preußifchen Landrechts Th. I. Tit. 17., errichteten Wir auf Anrathen des. Herren Minifterd von Kretſchmann eine Polizeiftelle in uͤnſerer Grafſchaft Wittgenſtein, und nachdem dieſelbe geſetzlich hergeſtellt und die Anſtellung der Koͤniglichen Regierung in Arnsberg angezeigt war, veranlaßten Wir dieſelbe, einen Caſſenſturz bei Unſeren Domainen-Be— amten vorzunehmeu. Dieſer Caſſenſturz hatte vollkommen Unſern Ver⸗ dacht ber die Treuloſigkeit Unſerer Domainen-Beamten, beſtaͤtigt. Eigenhaͤndig mußten ſie bekennen, daß das Rechnungsweſen in der größten Unordnung ſey. Bei dem Caſſenſturz fanden fih 1297 Rthlr baares Geld vor, Wir waren In dem verzweiflungsvollften Zuftande und Wir veranlaßten die Polizeiftelle, Uns Diefe, eis ; ne 2 0 en N 3DEE . nigkeit theils baar, theils auf Berechnung des Herren Minifters von Kretſchmann auszuhändigen, gegen den Reovarsı < daß wir diefe Summe an Unſerer Competenz woll⸗ ten abrechnen Laffen, wenn Wir darauf fein Recht hätten. = Diefe Mansregel haben Wir in einer eignen Vor— ftellung dem Hofgericht in Arnsberg, unter dem 3often Novb. dv. J. angezeigt. In der Nacht vom 30, November erſchien aber der Hlegierungs- Rath Weftphal in angeblihem Auftrag der Regierung in Arnsberg und nahm unter andern Ans zugehörigen Papieren auch diefe Vorftellung dem Herrn Minifter von Kretfihmann, auf deffen Zimmer fie fi) befand, gewaltfam weg. Man Hat den Herrn Minifter von Kretſchmann be- fhuldigen wolfen, daß er Sich) ber der Ordnung Unferer Angelegenheiten mit unrechiimäsigem Eigennuß betra— gen habe, Wir muͤſſen aber demfelben zur Steuer der Wahrheit bekennen, daß er nie auf etwas anderes An— foruch gemacht hat, als auf den Erfaß feiner baaren Auslagen und auf die Bezahlung der Diäten, welche gefegmaßig find. Er hat aber von diefen Diäten fo wenig, als von feinen baaren Auslagen bisher etwas erz halten — im Gegentheil hat er diejenigen . 475 Rthlr, welche aus der Caſſe von 1297 Rthlr übrig geblieben find, noch befonders zu einer Weinlieferung aus Beaune, warum Wir ihn gebeten haben und worüber Wir feiner Zeit das Driginal-Eonto vorlegen wollen, verwendet, und Wir muͤſſen befennen, dab Wir ihm gegenwärtig für Borfhüffe und für baare Auslagen bedeutende Summen ſchuldig find. ; Wir haben zwar demfelhen den dritten Theil der Einkünfte zugefichert , welche er außer den gegenwärtts gen Cameral-Gefällen und außer den Holz-Nutzungen neu fhaffen würde; allein er hat auch Diefen dritten Theil ausgefihlagen und Sich ausdrüdflich mit der Ehre begnügt, Uns aus Unferem Etende gerettet zu haben. Man hat den Herrn Minifter von Kretſchmann bes fhuldigen wollen, er habe Sich in Unfern Angelegenhei— ten als Koniglicher Bevollmaͤchtigter ausgegeben. Wir miüfen diefe Befhuldigung als unwahr widerfprechen, und Wir fönnen dieß um fo mehr, weil derſelbe mit Unfern Beamten nur in Unſerm Beifeyn verhandelt hat, weit Wir dem Zuftisrath Abrefh, der in diefer Vermu— tung war, diefelbe geradezu fhriftlich widerſprochen haben, und weil wir dem Lieutenant von Siegroth hier tiber die vollkommenſte Aufklärung gegeben haben. Diele Aeußerung wäre auch um fo lächerlicher gewefen, weil derfelbe, fo lange er in Wittgenftein war, in feinem Namen gar nicht handelte, fondern alles, was geſchah, in Unferm Namen gefihah, welches er gewiß nicht gethan haben würde, wenn er eine Königliche Vollmacht hätte sorfpiegeln wollen. Das Wahre diefer, Erfheinung bes ſteht darinn, dab Wir Anfangs denfelben in Berlin auf forderten, Sich von des Staatskanzlers Fürften von Hardenberg Durchlaucht als Commiſſarius ernennen zu aſſen — daß derfelbe auch wirklich um ein Commiſſo— rium in Unſerm Namen bei diefer hoͤchſten Behorde nach— ſuchte — daß er aber darauf Verzicht leiſtete, ald Wir Sfis gg. Deft ⸗2. — — — — F 362 ihm nach Berlin fihrieben, dab bey nachher beränderten Umſtaͤnden ein Commiſſorium uͤberfluͤſſg ſey. Dieſes alles beweiſen Unſere zu den Commiſſions-Acten gegebes nen Originalbriefe, und Wir muͤſſen zur Erläuterung nur noch hinzufuͤgen, daß Wir vor der Ankunft dee: Herrn Ninifters von Kretſchuann zu Wittgenftein woht die Aeußerung gemacht haben mögen, Wir erwarteten eis ne Königliche Commiffion — daß dieſe Yeußerung ſich lediglich auf den Zeitpunct beziehe, wo Wir um diefe Commiffion bei Seiner Durchlaucht dem Staatskanzler nachgeſucht und den gewuͤnſchten Inhalt des Commiſſo— riums demſelben übergeben haben, Ueberhaupt aber muͤſſen Wir befennen, daß alleg, was von dem Herrn Minifter von Kretſchmann in Witt aenftein in Hinficht auf Unfere Angelegenheiten gefchehen ift, in Unferem unmittelbaren Auftrag und mit Unferer Genehmigung gefhah und daß Wir dafuͤr nur allein ver- antwortlich bleiben und gerne verantwortlich find, indene Wir die von Uns getroffenen Maneregeln, wenn mar Uns hören wird, hinlanglich vertheidigen werden. Urkundlich unter Unferer eigenhandigen Unterſchrift und Giegel. x Wittgenftein den 2, April ı3r7. —8 Sriedrid, (L. 8.) Fuͤrſt zu Sayn-Wittgenſtein. Die Freuden auf dem Eife, Es zogen im grauen Alterthum aus Aſiens weiten Steppen zwey Häuflein Volks nah Europa, um ſich wohnhaft hier niederzulaſſen; Denn dort wurden fie ges drängt von Übermächtigen Nachbarn. Ausweichend den ihnen drohenden Sklavenketten, fuchten fie — wie oft auh-einzelne Menſchen! — im Auswandern Freiheit und Heil! Brülfend donnerte ihnen die Stim— men der Roͤmer, aus dem Süden von Europa, entgegen. Daher: fuchten fie den fernen Norden; mehr fürchtend die Menfchen als die ‚Bären und Wölfe eines Fälteren Himmelſtrichs. Hier angelangt, als des Winters Hand mit Schnee Huͤgel und Thaͤler, die Gewaͤſſer mit ſtarrendem Eiſe bedeckt hatte, waren ſie einer Gegend entflohen, wo zwar der erſte nicht unbekannt war, oder daß des Winters kraͤftige Hand Bruͤcken, feſt und breit, über Stroͤme und Seen aufbaue — das war ihnen völlig unbekannt, So betraten fie eine Gegend, ‚gleich dem-hügellofen Laͤnd— chen, welches fie ehemals ihr Vaterland nannten, ſich ausdehnend, nad) allen Geiten, wie eine ungeheure ebene Fläche. Diejenigen unter ihnen, welche verftandig fern wollten, riefen, als fie diefe Fläche erblidten: hier wol— {en wir uns anbauen! denn beffer eignet fi) gewiß fein Feld zum kuͤnftigen Korndau, als diefe ſchoͤne fon= nige Flaͤche. Noch für den Winter mehr als überftüffig mit allen Nothivendigen verſthen, erbauten fie zwei große Dörfer, und es lebten nun in Freiheit die beiden Volksſtaͤmme, nicht gedrängt und gedrüdt von raubfüch- tigen Nachbarn. Unter Schmaufen, fröhlichen Oelagen, Shlittenfahrten und Schlittſchuhlaufen fog ſchnell die Zeit dahin. 25* 363 _ Aber diejenigen, welche den Ackerbau trieben, unter: ſuchten fhon im Winter den Boden und fanden zu ihrem größten Erftaunen feine Erde unter ihren Fuͤſſen, ſon— dern allenthalben einen harten, fpröden, durchfichtigen und glänzenden Sörper, wo fie auch forfchten, der m der Waͤrmniß in Waſſer fi) auflöfte. Cie zeigten dieß den Aelteften des Stammes an: aber diefe, tum Genuffe lauter Freuden, lachten der Beſorgniß ihrer arferbanenden Stammgenoſſen, fo dab fie es nicht der Mühe werth hielten, den Oberhaͤuptern nur eine Anzeige davon zu machen. Und als einmal ein Ackersmann eis nem der Dberhäupter- felbft feine gegrümdeten Bedenk— lichkeiten über den Boden, worauf fie ſich niedergefaffen hatten, entdeckte; und ſolcher, hierüber beunruhigt, ei: rigen feiner Yelteften Befehl ertheilte, die Sache gründ- lich zu unterfuchen, brachten diefe folgenden Beſcheid zuruͤck: „Es iſt wahr, daß allenthalben, wo unter unſern Augen Unterſuchungen vorgenommen wurden, unter dem Schnee ein harter, durchſichtiger Körper ſich be— findet, den, wie wir vernehmen, die Völker in hieſiger Gegend Sis nennen; allein cs ſoll im Winter hier überall die Erde unter den Schnee mit einer Eis— rinde bedeckt ſeyn, daher auf das Geſchrei der ſo klug ſich dünfenden Ackersleute nicht weiter zu achten, fon- dern nur für ein leeres Gewäfch zu halten iſt.“ Das Oberhaupt begnügte fih mit dieſem fehr man— gelhaften Bericht der Nelteften und kuͤmmerte ſich nicht weiter um das immer dringender und lauter werdende Ge: ſchrei der Acersleute. Die letzten aber fuhren fort, gruͤnd⸗ licher den Boden zu unterfuchen. - „ Ey, fagten fie, fo wollen wir durchbrechen die Eig- rinde, um doch den nährenden Boden endlich zu finden 4 Und fiche, fiatt des nährenden Bodens, welchen fie fuchten, fanden: fie allenthafden die Spuren eines faft un= ergrundlichen Waſſers unter ihren Fuͤſſen. Ja felbft ein Ungeheuer der Tiefe, ein Fiſch von zwölf Fuß Länge: ward da gefangen, two man ine Frühling das Land bauen, und nährenden Saamen in die Erde freuen. follte, Dies machte Auffehen und es konnte nicht fehlen, daß nicht die Oberhäupter des Voͤlks ſolches erfuhren. Der Mann, welcher den Fiſch gefangen: hatte, ward gerufen. und man fragte ihn: „Verhaͤlt es ſich in der That alfo, wie dag Gericht erzählen will, daß du einen großen Fiſch gefangen haft, auf unfern Feldern ? ?“ y Nicht auf unſern Feldern — antwortete er —fondern unter unferm Feldern! Wir ſind in. der Auswahl eines Wohnplakes für ung Leider fo ungluͤckltch gewefen, daß alle unfere Wohnungen: auf einem, mit Eid und Schnee bedeckten See ſtehen, wo. wir zu. Grunde ge- hen müffen, wenn der Frühling da iſt!“ „Ich werde es unterfuchen: Lafer, fagte das Dber- haupt, ok die Sache ſich fo verhält, wie du ſagſt!“ AUnd es wurde eine große Anzahl von Aelteften. ab- geſchickt nah dem Drte, mo man den Fiſch gefangen hatte, Die, eine Bande von Gpielleuten an ihrer Spike, in einem. langen Schlittenzuge fröhlich, und wohlgenuth dahin flogen, Arbeitsleute waren dahin beftellt, welche “ben. Boden von Schnee un) Eis faubern mußten, und nachdem fie die Eisrinde hatten durchbrechen Taffenz fa= hen fie alle das Waſſer aus der Tiefe hervorfprudeln. „Wirklich, fagte der Vornehmſte unter den Aelte— ften, es befindet fih ein tiefes Gewaͤſſer unter unfern Fuͤſſen! Aber wir wiſſen jaz dvß allenthalben auf dem feſten ande Teiche und Seen ſich finden! Es iſt alſo wohl möglich, daß gerade hier ein Gewaͤſſer ſich ausbrei⸗ tet, und auch unter unferm Dorfe, Wajter fich befindet Das ift auch wahr! — Rief die Menge der Aelte— fin. Wir Hoden alfo offenbar nichts zu be— fürchten.’ Sie fratteten Beriht ab, an die Dberhäupter des Wolfe, daß dort, wo man das Geeungeheuer defangen' - hätte, ſich wirflich ein fleiner Eee finde; aber übrigens fey alfenthalben der Boden fo fiher und feft, dab man nichts zu befürchten hatte! „Euer Bericht beruhigt und — fagten die Ober— haupter — denn fhon fingen wir an uns Gorgen zu machen. Dainit aber für die Zukunft ahnliche unge ° 3 grimdete Neden uns ntcht angebraht werden: fo foltvonnuman feiner der J= dEerösleute fihb unterfiehben, nur des vorgeblihden Wafferet wei- ter zu erwähnen, damit wir nicht durch aAhbnlihes leeresGewäfde fünf tig beunvuhigt werden! Am fo nahm nun alles wieder feinen alten. gewohnten froöh— lihen Gang.: - i Es neigte fih nun der Winter zum Ende Milde Wefte fingen an zu wehen; es thaute der Schnee auf und weite, unabfehbare Eisgefilde dehnten fi) "aus vor ihren Blicfen. Schneller eilten die Schlitten mit ihrem Gelaͤut nun dahin, Fröhlich jubelten die Schlittfchuhläus fer; aber immer trauriger wurden die Adersleute, Laut ſprach man unter ihnen. von Gefahren, von DVerfinfen des Dorfs und des ganzen: Volksſtammes in die uner— gründliche Tiefe: allein man achtete nicht nur nicht auf Diefe warnende Stimme, ſondern fogar einige, die zu laut ihre Grimme erhoben hatten. Go ftanden die Sahen, als mit lauten Ge— ſchrei eine zahllofe Menge von Unglücklichen anlangte, welche dem andern Stamme, der ſuͤdlicher fich angebauet hatte, angehörten, mit der Nachricht: daß fie unbewußt auf einem Meere ihre Wohnungen aufgefchiagen hats, ten, daS. bey der nun eingetretenen milden Fruͤhlingsluft das Eis aufgethauet und der ganze Volksſtamm bis auf einige Wenige, die nach allen Geiten. hin geflohen, in den Abgrund verfunfen wären. , Die Xelteften fahen nun ihr. eignes kuͤnftiges Schickſal an diefen Ungluͤcklichen zum: Voraus; aber dennoch fonnte fie dieß nicht: bes wegen, vor Vergnügen und Luft am ihre Einftige Ret— tung zu denfen. Die warmen Frühlingsfonnenftraglen machten das Eis fprode, es fing hier und dort an auf: zuberften. Die Eingeiwanderten verfiherten ‚gerade alle diefe Erfiheinungen vor dem Durchbruch des Eifes in ihrer —J unglucklichen Gegend wahr genommen zu haben. Da ſprachen endlich Die Oberhaͤupter: die Xelteften haben , uns getauft, und Recht haben Wir wollen diefen 'unficherm Boden veriaflen, Damit 364 Aber damit ift noch nicht gefagt, daß allenthalben Eefirafte unfere Ackersleute Y 305 es und hicht ergehe, wie unſern Nachbarn! mindernes der Dberhäupter, ein Mann von großen DVerfrande und redlich und wacker von Denfungsart, fprach zu. den Sei— nen alfo: ———— „Auf, ihr meine Aelteſte! Auf, ihr Ackersleute — wir wollen ung ſuchen einen andern. Wohnplatz, wo wir gefahrlos unſer Wefen treiben koͤnnen, und wo wir ei> nen nährenden Boden: unter unfern. Fuͤſſen haben!“ So Grad) diefer auf mit den: Seinigen zuerft und die übrigen folgten ihm en dLich! Und fie fanden eine Gegend, wo fohon in milder Frühlingsfonne hervor— feimten Gras und Blumen und wo Vögel mit mans nichfaltigen: Gefangen den Frühling bewillkommten, und wo Haine, Buͤſche und grüne Auen: herrlich und nahrend fih ausbreiteten, tr Damrad! Dergleichen. Anſpielungen, wenn gleich fehr-paf- fend, find fo unbeſtimmt, das fie auf jedes Städtchen in Deutſchland Ffönnten gedeutet werden; und paſſen deßhalb nicht fir die SiS, welche unummwunden fagt, wen fie meynt. Leidet das unfere fogenannte Preb- freiheit nicht, nun fo gibt ſich die is zar Ruhe, und verkuͤndet ſtillſchweigend der. Mit= und Nachwelt, welche Stunde füruns gefhlagen. Ehrlich währt am laͤng⸗ fien. Wir fagen daher noch einmal: grad heraus; aber die Wahrheit, Feine Lüge und Feine Verlaumdung, Fr Martens von Hamburg Spigbergifhe oder Gröntändifhe Reife» Befhreibung gethan im Jahr 1671. 4. m. Kupf. 134- Von der Reiſe zum Pol wird jetzt ſoviel geredet, daß es billig der Mühe lohnt, unſern wackern Mars tens einmal etwas vom Eismeer und von Spitzbergen ‚erzählen zu laſſen. Eine beſſere Beſchreibung davon gibts doch nicht, und ſie iſt von unſerem Landsmann und dem Hamburger Rath gewidmet. Er reifte als Schiffs⸗ chirurg mit einem Wallſiſchfaͤnger am 15 April ab, kam am ıg Juny nad) Spitzbergen, blieb bis’zum 22 July daſelbſt, und traf den 3r Auguſt wieder zu Haufe ein. Man hatte s Wallfifihe gefangen, Am 21 rüfteten fie ſich ſchon zum Walffifhfang, am. 27 trafen fie (hen unter 72 Grad an das Eis. Jan Mayen Eyland lag ihnen Suͤdweſt auf zo Meilen; am 7 May Spißbergen gefehen? wegen Eis wieder: zur, am 9 der erfte Finnſiſch, am. 14 auf 75 Gr. 12 Minuten; wenn der Wind vom Eife her wehet, legt ſich die See Bold nach einem Sturm, der Wind aus der See macht allezeit größere Wellen ; hier war Flein Eis [fothig 2], am 15 ein Wallfiſch, allee voll Robben oder Geehunde: auf dem: Eis, es war fo kalt, daß auch die See mit Eid „überzogen "war [Lalfo wohl im Waſſer felbft. entftanden: nicht am Land), am 20 größer Eis, 30. Schiffe lagen darinn wie in einem Haven mit Eishacken daran beveftigt, am 30 hörten Sie einen Wallfiſch blaſen, ruderten mit Scha— luppen nach und fiengen ihn: es war ein Weibchen, von dem fie 70 Kardelen [eine halt 2 Tonnen), mit Speck füllten. Bey dieſem Thier ſoviel Vögel, meift Malle: muüuͤcken, die fo begierlich waren, daß man fie mit Stecken todt ‚chlug. Verwundete W; werden von diefen Vo- as rn, die ſich um fie famınfen, verrathen. Todt gahrte er 300 fo, dab ſich die Augen von deſſen Dampf: entzundeten: Ein Schiff gieng im Drängen des Eifes zu Grunde; gro- Se Eisfelder nach Weften, heißt Wefteis, die Stuͤcke fo groß, daß man fie nicht überfehen Fan, Am 4. Zuny wieder ein W. vergebens gejagt, am 5 u, 6 wieder fo; feit mehreren Wochen: faft täglich, Schnee und, Nebel; am sn 15 Robben erfhlagen „verliehen das Eis, um.nad) Dften zu feegeln, am 12 fein Unterſchied mehr zwiſchen Tag und Nacht, die Sonne immer am Himmel, man weiß nur daß es Nacht ift, wenn fie im Norden ſteht; am 13 unter 77 Grad, Nachts mehr als 20 W., "wovon ein Männchen. gefangen, das fo ftarf Blut bließ, daß davon die. See roth wurde, gab 65 Kardelen: Speck; am 18 nad) Spitzbergen neben den 7 Eiöbergen, dem Hamburger, Magdalenen-, englifchen, danifchen Haven :vorbey in den Eüdhaven oder Bay mit 7 andern Schiffen; keins will voran aus Furcht vor dem Eid. Geit fie das Eis am 8 verfaffen, fahen fie keins mehr, es war vom Winde ver- trieben. Ein barpunieter und gelanzter W. lief unter flein Eid, das nahe an einander lag: Die Harpunen riſſen aus; 2 große Wallroſſe fehliefen auf dem Eis, wur— den gelanzet, ftellten ſich tapfer zur Wehr. Am 22: anı Rehfeld nach Oſten von 6 W. ein M. gefangen, das 45 Kardelen füllte, ſchoͤn Wetter , ziemlich warm; 2gn hinter W. vergebens, nod) liegt Eis herum; am ı Zulyı 2. W-, die ſich paaren wollten, das harpunirte Weibchen [woran zu erfennen?} ſchwamm immer oben, fehlug eine Schas luppe um, entkum; an dersteW. ein M. gefangen; 4 der feste, wieder ein M. von: 45 Kardelen; 3 u. 4 mehr- DB. gefehen: als auf der ganzen Reife, am 5: bließ ein: harpunirter das Wafler fo ſtark, daß man es eine Meile weit hörte, entfauız ein anderer gab 45° Kardelen: war: ein Weibchen. Ein getödteter borft mit einem Schlag wie von einer Kanone; Eis. treibt, am 9 ein Männchen gefangen, das unten am Kopf gelb war, 54 Kardelen ; 12 dren weiße Baͤren gefangen, ı alter 2 Junge, welde wie Fifhe im Waffer ſchwammen, auf dem Eife: viele MWallroffe, wovon ro getödtet,, andere fehlugen mit den Zähnen Locher in: eine Schaluppe, und fammelten fih in folher Menge, daß die Leute fliehen mußten, eines ſchlief auf dem Waſſer, nur ein Waflfifch geſehen, die meiften waren vertrieben; 14 Nebel, Sonne trüb, mit. einem Ne= genbogen von zwey Farben, weiß und bleichgelb, falt,. Die Sonne fieht man jet viel niedriger, 16 Schnee. Ruͤckreiſe am 22 July, an der Sonne fo warm, daß das Theer ſchmolz, fonft aber immer fatt, Nebel und Kegen, 9 unter 66° 47°, wird wärmer, 13 Auguft bey Hitland, 3ı in. Kurhaven.. Dom Land. Spißbergen' fängt mit 77° an, geht über: den Sr Grad hinaus, wo wir waren; wie weit das Land gegen ben Pol geht, weiß man noch nicht... Voll hoher Berge, meift fteile Klippen; gegen Dften niedriger , aber alles ftei- nig, daß es nicht von -Menfchen bewohnt werden: könnte. Einige Holländer „. die einmal überwintern: wollten, find umgekommen. Alm die Berge Eiöberge bis. an den Gip- fel, voll Spatten, die mit Schnee ausgefüllt find. Cie ben Eisberge find die höchſten, ſchoͤn blau wie das andere Eid, das Eis iſt mur darum herum Die 367 Die Steinklippen find ed, welche feurig ſcheinen, und ſe— hen wie eine zerfallene Mauer aus, haben füßen Geruch, Die Steine find aderig, wie Marmor, roth, weiß, auch gelb, Das daran herabfaufende Regenwaſſer faͤrbt den Schnee roth Lalfo eifenhaltig] , unten liegen große Fel⸗ fen unordentlich auf einander, £leinere darum mit Höhe ten und Löchern, diefe grau mit ſchwarzen Adern, ſchim— mern wie Silberſand oder glänzen wie Erz [Glimmer ?, Gneus?, Granit 2], die meiften gleichen denen auf Den Gaffen in Hamburg lwas alfo?]. Auf den Felſen allev- hand Kraut, Gras und Moos, wachſen und reifen zu Samen in den 2 Monaten Juny und. Suly. Sn den gielen Ritzen niften die Vögel. Die Berge find fo hoch, daß die Wolfen immer nur in ihrer Mitte hängen, fie fihienen immer einfallen zu muͤſſen. Das Rehfeld iſt eben, und ſoll ganz aus Schiefer beſtehen, die auf der hohen Kante ſtehen. Am Baͤrenhaven ſind rothe Steine. Die Thiere laufen vielleicht im Frühjahr uͤbers Eis her, und gehen im Spaͤtjahre zuruͤck. Will harter Wind kommen, fo fehen die Berge wie feurig aus und der ges marmelte Schnee wie Baumäfte. Alle Fluͤſſe lwohl Syhle] haben geſalzen Waſſer, keine Quellen. Vogel brüten da, die meiften halten fih auf denn Sand aufs die vielen Wallroffe auf dem Eis, wenig Sechunde. Im May und Juny fängt man am meiſten Wallfiſche im We⸗ ſten zwiſchen Jan Mayen Eyland und Spitzbergen, im July und Auguſt laufen fie nad) Oſten lob alſo durch das Eismeer nach Kamtſchatka ?] Vom Meer Zuerſt erheben ſich die Wellen von einem kleinen Winde oder Athem, dann werden fie immer großer wie Berge, theilen fih hinten, und fallen mit Sprigen nieder; dann holt die Welle von hinten nad) ufw.; beym Sturm frauben fie. wie Schnee auf dem Eis. Dann kom— en oft Droffeln und Amſeln auf die Shiffe, die Lum— men und.andere Wallervögel bleiben fern, Delphine (Zu= ninen) toben und fpringen fehr, aud die Wallfiſche. Wenn bey Naht die Wellen fprißen, ſcheint Die See wie Feuer. Am Eis find die Wellen Eleiner, wird nad Stür— men; früher ruhig, fein Anfergrund, da kommt der Strom von Norden, am Mufhelhaven von Süden, Eb- be und Fluth fcheint unbedeutend. Vom Eis. Sn Apritund May bricht das Weſt-Eis zwiſchen Spitz⸗ bergen und Jan Mayen Eyland. Es gibt da fein Glatt— Eis, auf dem man glitſchen kann, iſt auch nicht ſo klar dund urchſichtig; nicht ſo ſcharf und ſchneidig; aber viel härter, laͤßt ſich nicht Leicht fpalten, weil e8 dem Grund = Eis ahnlich fieht oder dem Hutzuder, löcherig wie Bime- ftein. Wo das vefte Eis auf dem Meere liegt, fieht man eine ſchneeweiße Klarheit am Himmel, als ob es Gonnen- ſchein wäre; denn der Schnee färbt die Luft, wie wenn man ein Feuer bey Naht am Himmel fieht [Lfollte das mit den Nordlichtern in Verbindung ftehen?]. Die flei= nen Eigfelder geben feinen Schein am Himmel, weil Der Schnee davon gefehmolzen. An die Eisfelder ſpritzt die Gee und verurfadt allerhand ſchoͤne Bilder wie Berge, Thuͤrme, Kapellen, Tiſche und allerhand Thiere. Diefe — 368 Eisfelder find oft tiefer unter dem Waſſer als daruͤber. Das Eis ſchoͤn blau wie Vitriol, aber nicht fo durchſich⸗ tig tie das vom füßen Waſſer. Eisbären und Füchfe fpaßteren darauf herum, Man hängt Finnen und Schwänze von Wallfifchen um das Schiff, um es gegen das Eis zu ſchuͤtzen. Oft fteiget das Eid aus dem Waſ— fer wie Berge, und macht em Geraͤuſch, daß man kaum davor hören Fan. . Um GSpißbergen treibt weiß und flar Eis, ganz kraus gefroren wie Candis-Zucker, nicht hoͤ— her als das Waſſer. Auf dem zı Grad zuerft Eis im April. Diefen Monat fegelt man daran hin und her, weil ınan fich wegen Stürmen nicht hinein wagen darf. Eisberge löfen ſich oft von Lande ab, treibenim Meer. Das Eis iſt ſuͤß, ſchmeckt oft nur gefalgen von dem in die Löcher gefprißten Waſſer. ; 4 Bon der Luft Sm April und May folls in Spitzbergen am kaͤlte— fen feun; man hat mehr Begierde zu effen. Am 3 May 72 Grad gieng bie Sonne nicht mehr unter, Der Mond wird auch am Tage gefehen, Wetter unbeftandig im Aprit und May, fill im Juny, 3. und N. Die Kälte richtet fih nach den Winden, am falteften beym Nord- oft, faft immer trüb, fein Donnerwetter, Nachts kann man in die Sonne wie in den Mond fehen. Keine Ab— wechfelung des Kompaffes, fo weit fie auch gekommen [Das ift merkwürdig. Wie ſtehts nit dem Eiſenklum— pen inider Baffinsbay 2]. Sonnen - Untergang. zuerfk toieder am 2 Auguft bemerkt, Der Neif fallt wie ſpie— iger kleiner Schnee ind Meer [gibt vielleicht den Anſatz zum Meer » Eis], und bedeckt daflelbe wie mit Staub oder vielmehr wie Spinneweben. In dieſem unſichtba— ren Reif, folang er in der Luft, fieht man einen Farben= bogen nach) der Sonne geftaltet, von 2 Farben, weiß u. bfeichgelb -in dem finftern Gchatten des Gewoͤlks ficht— bar. , Dann gibts noch einen Meeresbogen. bey: hellem Sonnenfchein, in den Waffertropfen, die vom Wind wie Nebel ftauben; Farben wie beym Regenbogen, der Tag und Nacht mit der Sonne gteng. Auch Nebenfonnen oder Wettergallen wurden gefehen im hohen Gewolf, \ Don den Pflanzen Weißer Mohn, eine Spanne hoch, wovon fie die Blumen auf die Hüte ſteckten, rother Sauerrampfer, mit rothen Blättern, Steinbrehe, Nanunfeln, andere wie Löffelfraut, Sedum, Polygonunı Bistorta, Myosotis, Vinca, Fragaria; endlich) Fucus, und noch viefe fleine Kräuter und Moos, Don deu Thierem ; Die meiften Vögel find Wafferpögel, 2. Schnepfe oder Strandläufer, wie eine Lerche lwohl Tringa alpina unferer Zool. 595], fuchen an Spißbergeu die fleinen grauen Würmer und Garncelen. 2. Schneevogel wie Sperling, dem Grau— Irtſch [Haͤnfling] am Ahnlichften [Emberiza nivalis), flogen am Eis unweit Jan Mayen Inſel hungrig auf die Schiffe, wo fie Grüße fraßen. 3. Eisvo gel, auf Spikb,, wie Taube, fheint in der Sönne wie Gold, Die Waſſervoͤgel find da in fol- 309 , her. Menge, daß fie wie Wolfen die Luft verdunfeln, und meift fo wenig ſcheu find, Stecken erfchlagen fann. 1. Rathöherr [Larus ebuirnens], weißer ald dar Schnee/ tebe zwar von Fiſchen ued Wallroßkoth, geht aber nicht gern ins Waffen, ı : "2. Tauchertaube [Colymbus Grille], ſchwimmen uns ter Waller ſo geſchwind, ald eine Schaluppe rudert. Es gibt ganz ſchwarze und weiß gefihädte. 3. Lumbe [Colymbus arcticus], fihreyen wie Raben ru tauſenden. | 4. Mewe Kutge gehf, wie fie fehreyt [Larus Rissa], weiß, frißt Wallfiſchſpeck, wird an Angeln gegfanen, fein Koth vom Struntjager gefreſſen. 5, Bürgermeifter [Larus fuscus], größter auf Spitzb., weiß, niftet fehr Hoch in Klippen, ſchwebt wie Storch, jagt Lumben, frißt Walfifh-Spef und Koth. 2 6. Rotges [Alea Alle] größer als Amſeln, fliegen in Schaaren wie Schwalben, ſchreyen wie Weiberzank. 0997. Struntjaͤger [Larus parasiticus], frißt den Koth der Kutge gehf, den erin der Luft fangt, fonft auch Sped, fliegt einzeln, felten, ; “ 8. Papageytauche [alea arctiea], einzeln, tauchet lang, frißt Garneelen, vothe Würmer, Meerfpinnen, See— fterne, Kleine Fische. ? 9. Bergente lwahrſcheinlich Anas Marila], viele, ni- ſten niedrig. zo. Kirmewe [Sterna naevia], einzeln, ſtoͤßt. ır. Mallemüde [Procellaria glacialis], gemeinfte, verfolgen in Menge die Wallfifhe und verrathen befon- ders die angeſtochenen, nicht ſcheu, beißig, fchreyen wie Froͤſche. Dann gibts noch Rothgaͤnſe Anas Bernicla], den Vogel Johann von Gent [wohl Sula], der ftößt, und eine Schwarze Kraͤhe [wohl der Corinoran). — Die Voͤgel ziehen alle im Spaͤtjahr uͤbers Meer gegen Norwegen. * Vierfuͤßige Thiere. 2. Hirſch oder Reh lſonſt ſollen auf Spitzbergen nur Renne ſeyn, rind fo koͤnnte man das hier abgebildete I Neh für ein junges Nenn halten). Das Geweih,ift 1’ L, al breit, hat 3—4 Baden, fiheinen da auch Winters zu bleiben. Schiffer haben an 20 gefhoffen. 2, Fuchs [Canis Vulpes arctica s, Isatis, Eisfuchs], weiß, Kopf ſchwarz, blaͤffen als ob ein Menſch Late. 3. Weißer Bar [Ursus mariimus], Halten find gern bey Wallfiſchaas, fhreyen wie heifere Hunde, fing ſchwer zödten, wehren fich ſehr, vertheidigen ihre Junge, des ren zivey, ſchwimmen gut. s 4 Seehund, Rubbe, bunt von allerhand Farben, etliche ſchwarz mit weißen Flecken, auch gelb, grau, roͤthlich, am meiften am Eis gegen Werten in folder Menge, dab man bey ſchlechtem Wallfifchfang mit ihnen - die Schiffe füllen Fan, an Spißbergen wenig, 5—g/ lang, die großen heulen wie heifere Hunde, die ungen mauen, leben von Fiſchen, im Magen fand man nichts‘ als weiße, lange, eines Eleinen Fingers große [dide 2] Würmer wie Spulmürmer [follte Arenicola Piscatorum fi. 1878. Defto. daß mon fie faſt mit 379 vorkommen ? J. Leben Fehr zäh, für todE erſchlagen und gefhunden beißen fie noch. 5. Wallroß [Trichecus] fo groß ald ein Ochs, die zwey Hauer im Dberkiefer über eine Elle lang, theuren als Elfenbein und werden bloß deßhalb Yefangen , die meiften haben aber verſiuͤmmelte Zähne, bläft wie der Wallfiſch Waller aus den Nastöchern, der Sped ift fo von Fleiſch durchwachfen, daß man eg nicht ausſieden kann wie dagegen bey den Seehunden, am meiſten an Spitzbergen, hier am Eis, bruͤllen ſchrecklich, ſchlafen auf den Eisfeldern und im Waſſer, ſchnarchen, wehren ſich ſehr, helfen einander, tauchen unter und ſtoßen Loͤchee ins Schiff, dem fie nachſchwimmen in ſolcher Menge, das eins das andere hindert, Liegen auf dem Eife durch— einander wie Schweine, eines hält Wache, gehen auf die Menfihen los und laffen nicht ab, wenn auch Hunderte getödtet werden, Schildthiere. Viererley Krebſe. 1. Meerſpinne oder ſchwanzloſer Seekrebs [Cancer araneus] mit den langen Fuͤßen faſt 2 Spannen lang. ö 2. Garneele [C, Crangon] wie die an der Nordfer, ganz roth. 3, Kleine Garneele [C. Squilla]. 4. Ballfifchlaus [Cyamus Ceri], fißen den Wallfi— fhen unter den Finnen uſw., manche haben fehr viele, andere gar feine, beißen und nagen ihnen Löcher in die Haut, als wenn fle Vögel ausgefreffen hätten. 5. Meerfterne, nur zweyerley: 1. mit s Zacken, anders als die in der Nordſee, roth liſt nach der Abbildung eine Ophiura], 2. Der andere ſieht wie Korall aus, roth, ſpannen— lang, rudern mit den zweigigen Strahlen [nach der Abb, Asterias Capus Medusae], Fiſſche. 2. Drachenfiſch, eine Spanne lang [Callionymus]. 2. Meerſchwein oder Tunin [Delphin]. 3. Bußfopf, Kopf ftumpf mit Schnabel, 16 —20’ L,, blaßt nur wie wenn man Waſſer ausgießt. 4. Ein gleihgroßer, hieße beffer Bußfopf, weil der Kopf ganz ftumpf, Ruͤckenfioſſe dreymal höher, wie der Saͤgfiſch. 5. Weißfiſch, ſo groß als der Butzkopf, keine Ruͤcken floſſe, wie Wallfiſch, gelbweiß, gibt eine Kardele Speck zeigen ſich zu Hunderten und laſſen Wallfiſche erwarten, 6. Einhorn [Monodon], 20’ l., ſelten, hat feine Ruͤckenfinne. 7. Saͤgfiſch oder Schwertfiſch [Squalus Pristis], 20/1. zwey Nüdenfloffen, kaͤmpfen mit dem Wallfiſch, freſſen nur die Zunge, 8. Hayen, vielerley; 3 Klafter lang, beißt auß deut Wallfiſch Stüde, als wären fie mit Schaufeln ausge: ſtochen. 9. Wallfiſch, ſchwarz, unten weiß, meiſt gemarinelt, keine Ruͤckenfinne, keine Zaͤhne ſondern lange [2—3 Mannslang), fehwarze, hornige Blech, jederfeits über 250 eines Fingersdide. von einander, die am Ende in Haare ausgehen [Fifchhein], Leib * lang, Kopf betragt = 2 STE. an den Lefzen unten und oben fißen kurze Haarr, der Schwanz ift 3—4 Klafter breit, die Zunge wird wegg?- worfen, weil fie wegen Fett zu weich ife, die 2 Blas loͤ⸗ töher Mastöcher] auf einem Budel, blaͤßt wie eine Or— gelpfeife das Waſſer aus in einem Soringbrunnen, hoch, man hörts ı Meile weit, verwundet braust er wie ein Sturmwind, Augen, nicht größer als Ochfenaugen, mit Lidern und Haaren, die Dberhaut dünn wie Pergament, loßt fich leicht ab, voll Shweißlächer, gejagt ſpritzt und dampft fie wie fiedend. Waffer, darunter die Haut Dau— mens Die, zwey Euter mit je einem Strichen wie Kuh hinten in der Weiche, tragen zwey, der Samen ſchwimmt eft in ſolcher Menge, daß man. ihn mit Eymern ab— ſchoͤpfen Kann, weiß, laͤht fih ziehen, auch von Wallroſſen und GSeehunden ſchwimmt herum. Das Fleiſch iſt grob, hart und mager, weil alles Fett unter der Haut 6— ı2'' di®, am der Unterlefze über ı Elle, eine Finne gibt % Kardele. Einer von so—60* gibt 70 — 99 Kardelen Taufend Thaler an Werth; Nordfaper - Walkfifche, die diel Fleiner, geben nur 20. — 30% Meerfihnedien [Clio borealis]. Scheu, flieht vor Mens ſchen und Schaluppen, in der Noth, zerfchlägt er aber diefe in Splitter, lauft mit etlichen Taufend Faden Seit ſchneller als ein. Schiff feegelt und ein Vogel fliegt „ daß einem: die Ohren faufen. Großen Schiffen fann er nichts thun, Im Frühjahr laufen fie gegen Welten, im Som: mer gegen Dften nach Spißbergen, Dann folgen die Finn⸗ fifhe, warn fein Wallfifih mehr gefehen wird, Sieht. man einen. blafen., fo: fpringen 6 Mann in eine Scha— luppe und. rudern nach ihm; voran. fleht der Harpunier, er wirft wo möglich die Harpune lein groſſes pfeilfoͤr⸗ miges Eifen an einem Stiel und Seil] hinter die Blas— Löcher oder in den Ruͤcken, wo er am meiften Blut ver tiert. Stiche in den Bauch oder deu Kopf nüßen nichts. Er ſenkt ſich dann- meift, hebt fich. bald wieder und iſt meiſt beſtͤrzt, manche doch: auch wild, man geht dann wieder auf fie los mit Harpunen und Samen; fette he— ben fih nach dein Tode, etwa 1’ übers Wafler, magere aber Bleiben 2—3 Tage unten, ftinfen dann beym Her— auffommen unausftehlih. Im Fleifh wachſen weiße Maden wie Regenwürmer, platt wie die Bandwürmer im Menfhen Lwas?]. Solche ragen oft zur Halfte aus dem Waffer, zerplatzen dann bald mit ftarfem Knall; von Dunft befommt man Augen =Entzundung , Malle: muͤcken folgen: folchen. zu. Laufenden. ! Die fie mit dem todten Wallſiſch umgehen. Zuerft werden: die Schwanzfinnen. abgehauen , dann. ein Strif um die Schwanzwurzel gebunden und 4—5 Schaluppen hinter einander, um ihn zum: großen Schiff au buofieren, an das: er gebunden. mird; fetten. ıft einer viel länger als die Schiffshaͤlfte. Zwey Spedfchneider ſpringen darauf mit fpißigen Nägeln in. den Stiefeln, fihneiden. mit mennslangen: Meſſern hinterm Kopf von unten am Queerrtemen, die; . durch ein: Geil an den Maft: hinauf gewunden werden. Im Schiff, werden. diefe großen Riemen in. vieredige Stücke von E Elle, dann noch kleiner gefihnitten und in: Faſſer gebracht. Es gibt: weißen, gelben und vothen: Soeck, der gelbe der Hefte, ' Eine Halfte des Fiſchbeins — — Ihre Speiſe kleine. wird zuͤſammen ausgeſchnitten und iſt fo ſchwer, daß alle Männer im Schiffe daran winden müſſen. TShranbrenneren — Die Hollaͤnder haben ehedem ſchon auf Spitzbergeu Thran gebrannt, um mehr laden zu koͤnnen; die Fran⸗ zoſen auf den Schiffen ſelbſt, allein dann muͤſſen fie dag SHF mit Holz überladen und haden feinen Platz für die Faͤſſer; auch find ſchon mehrere Schiffe verbrannt. Die Deutſchen nehmen den Speck mit nach Haufe. Von 100 Fardelen Speck bekommt Man go Thran. Eine Kardele oder Faß haͤlt 04 Stuͤbchen, eine Tonne sz Frnnfiſch. [Balaena Physalus,s 8 Ar Größe dem W. gleich, aber 3—4 mal dünner, nicht ſammetſchwarz wıe der W., fondern wie die, Schleye kenntlich an der Ruͤckenfinne naham Schwanz, hat auch Fiſchbein, nicht viel Speck, gefaͤhrlicher als der W. wen⸗ det ſich ſchneller und ſchlagt mit Schwanz und Vorder⸗ finnen um-fichz werden Daher nicht gern: gejagt. Die Nordkaper Wallfifche find viel, Eleiner. ; ——— Ein Groͤnlandsfahrer hat 30 — 40 Mann und. 6 Shaluppen, traͤgt 800.— 1000. Kardelen Speck. Man hat 60 Lanzen, 6 Wallroßlanzen, 49 Harpunen, Lanzen, um der W. unter Waſſer zu. fhieben, 6 Wallroßh., 30 Linien oder: Siride, jeder 99 Saden langr Wenn der W. unters Eid gebt, muſſen fie den Strick Eappen. Faullenzer bekommen den Scharbock. Kokfifhe und Sceqauallfem Lauter Schleim, ganz durchſichtig. Re. I. See: Öottespferd [Clio borealis, gut befchrteben].. 2. Shneden -Rogfifh Kronjacht oder Limacina]. 3. Zackener Rotzfiſch, bey Neiligenland [eine gemeine, Qualle, wahrſcheinlich Medusa aurita], RN 4. Rofener Rotzſiſch, ebenda in Menge lwahrſchein⸗ lich M. capillata]. 24 5. Muͤtzener Rotzf, [Beroe Pileus], bey Spikb. s 6. Springbrunner-R. oder Trichtner Beroe In- fundibulum]. Dieſe alle findeft in unf. Zool. beſchrie— ben, Martens hat. faft alle genannten Thiere abgebildet. Zur Steatslehre — 7% Syſtem des Handels von Joh. Mich. Leiche, Nürnberg, % 1817. 15, 3 Bande, Ziveyte Ausgabe. (6 Rthlr,) Dieß Werk verhält fich zu den. vieler Büchern über den Handel ungefähr fo, wie eine Theorie der Farbekunft zu einer Sammlung, von bewährten Vorſchriften zum’ J Faͤrben; es iſt ein wiſſenſchaftliches Ganzes, dad Weſen des Verkehrs ſcharf aufgefaht und ſtreng entwidelt. | Nicht bloß der Kaufmann wird ihm Belehrung verdan⸗ on, fonft möchte es wohl. kaum in der Iſis genannt zu werden: verdienen; es führt feinen Gegenftand. bis zu’ der Höhe und: Allgemeinheit, two die einzelnen Zweige des Wiſſens zuſammentreffen, mo alles Beſondere m auiffe Aber nut dem Allgemeinen ver⸗ Mittelpunct politiſcher Bildung ſeyn, und wegen des — — *— % n wohlbegruͤndeten wiſſenſchnftlichen Ruhmes der Deut⸗ Handel iſt ein Gewerbe, d. h. im ſtrengen Sin⸗ ſchen deſto leichter Eingang finden. * Welche? Gewicht in ne eine Thätigkeit, die die Natur zu. bearbeiten, für den Staatshändeln von Europa, wenn eine fihlagfertige menfihliche Zwecke zu bezwingen ſtrebt. Aber er findet Bundesmacht, überall in der Nähe, das Rechte unfeh, den groͤßern Theil des Kampfes mit der Natur ſchon bes bar vertraͤte? Der ticfgefunfene Wohlſtand wird nicht endet, die Stoffe ſchon ins Gebiet der Freyheit gebracht leicht aufblühen, ohne gentehnfame Anftalten, wie fie * und wohl auch fuͤr dieſe zubereitet; nun iſt nach das mv den anderen ‚großen Monarchieen zwar leichter, durch, E Raumetiegende Hindernis zu entfernen. Wenn man nen Federſtrich, ins Werk geſetzt werden, die aber auch den) organifchen Zufammenhang” der einzelnen Gewerbe einem Bundesrathe nicht unausführbar ſind. Es F su einem großen Nahrungsweſen betrachtet, fo erſcheint lange her, daß auf unſerem Boden geſellige u fic) der Handel aldı das. zum Ganzen: ftrebende, die übrigen nicht in Einrichtungen für das innere Wohl wir je in ihrer Befonderheit‘erhaltende und doch verfnüpfende: gezeigt hat. Freylich gehört Dazu, daß das Leben Be Drgan, ohne) welches nothwendig nur eine Menge einzel⸗ den Staat anch jeden Bürger ergriffen hat, wie, in ans ner Glieder ohne gemeinſchaftliches Band, alſo Unboll— deren Laͤndern; die öffentlichen Blaͤtter ſind jetzt die kommenheit und Dürftigkeit entſtehen wurde. Im Han- einzige Beruͤhrung zwiſchen den Gliedern des geſelligen del liegt das Bemlihen, alles noch unverbundene in Zu⸗ Vereines und von einem ſolchen Corpus mysticum ſammenhang zu bringen (Speeulation), es ſey nun ein Laßt ſich blutwenig erwarten... Ueberfließen (Angebot), ode ein Beduͤrfen a 2 geſammte Organismne wird durch eine: Nothwen- * ER. — — Die ——— * der Freyheit Es iſt ſchwer zu entſcheiden ob die Moden en fällt, und in den Gliedern as Gewinnſucht erſcheint, Nabrungsiwefen der der Gietlichfeit ——— waͤhrend der Staat von der hoͤheren Bedelitung aus In der erſten Hinficht wore leicht EDEN — ri gehend, in ihrem Geiſte alle Mißverhaͤltniſſe auszuglei— ſen, wieviel der Gewerbsmann durch die beſtaͤn —3 * chen ſucht. 2) »i J WEN 14 fiherheis des Abſatzes ——— viel u entg — Seuͤchs wollte niin zwar die Sache nicht darſtellen, durch die Einfuhr des fremden Tandes, wie + u. a: wie fie) vom dem Mittelpunct aus erſcheint z er wölte dungen fiehe, mehr auf Schimmer und ——— * fein politiſches Wert ſchreiben? Aber die hoͤhere An⸗— auf Gute und Dauerhaftigkeit zu fehen, — Be. ſicht bietet fich bon ſelbſt dar,ı wenn nur die Gegenftänz fernd mit anderen alles aufbieten muB, durch mm = de aus ihren tieferen Gründen abgeleitet Äverden, md Neue Locungen ſich N BE AO ohne auf dieß iſt in dem genaitnten "Buche gefihehen. Die Waa⸗ Anerfennung Kies Snistiichen Verdienſtes — ren z. B. find "auf eine neue Weiſe nach ihrem Ver— dürfen, Der Tuchtigkeit in. den Gewerben wird En haͤliniſſe zu imenfhlihen Zwecken eingetheitt; die Lepre' dieſen Umſtaͤnden unfäglich viet sehhadeks Nun Eu von den Handelsfpecklationen ift auf die Wahrfiheintih- welche Verfuhung zur —— zur Sefaunse T keitslehre überhaupt gebaut ec. Mancherley Geſchichtli- Haͤngen am Aeußern. Mancher Juͤngling, manche Jung⸗ ches und viele Nachrichten über das Beftehender find frau, wird: verdorben, ‚An Deut Slatterjinn mit a freylich unentbehrlich zur allfeitigen Belehrung; doch ift; fen) Bloß: darum „. weil fie: gewöhnt worden, das Unber dergleichen "wohl" ofter und ziemlich gut därgefteffe wor» deutende für wichtig anzufehen. Alles dem Prunfe ges den. Viel mehr zu loben iſt das Streben, deutlich zu mas widmete Streben koͤnnte dem haͤuslichen und öffentlichen den, was "der einzelne Stand für das Gemeinſame fey Birken au Statten kommen; mauches Hauswefen sieng und feyn folle, und wie „er fich mit. Tuͤchtigkeit einzu⸗ nicht, zu Grunde, mancher marere Bürger würde dem reihen habe: ö Staate erhalten „ wenn nicht die Mode mit unmwiderftch- Die neue Ausgabe hat ſehr viele ‚Vermehrungen, licher Macht herrſchte, wenn: nicht. die edelften Vorſaͤtze erhalten, - i vom dem neueſten Stuͤcke des pariſer Modeblattes ver⸗ Re re En Sr wichtet würden, die traurigen Folgen liegen am Tage; Ra E I. aan Abhuͤlfe iſt nicht Lercht zu. denken. Konnte es in den Es iſt garı nicht zu berechnen, wie es auf. gang Eu großen Jahren. des Kampfes nicht gelingen, wo doch) die ropa wirken würde, wenn Deutſchland als cin fefter Vaterlandsliebe, mit ins Spiel gebracht wurde, nur eine Staatenverband dem Auslande Achtung geböte. Die gleichformige deutſche Tracht sum Steben zu bringen, Hälfte der Kriege fiele dann ſchon deßhalb weg, weil‘ wieviel weniger nun; Nur ein Weg iſt denkbar, Ver— man nicht zuſammen kommen koͤnnte, denn bisher traf einagung durch Unterſchrift einer frey berathenen und man ſich auf deutſchen Boden; Frankreich 3. B. würde entworfenen: Ordnung; aber eö.wird Faum dazu koui⸗ ie Rußland und Preußen kaum kriegen fonnen, auch Men; der Deutfhe unterfchreibt ſchon nicht, wenn ihm mit Dejterreich nicht, wenn: die Schweig ſich dem Bunde Nur der Zweifel aufſteigt, ob er Strich oder Punct hin— anſchloͤße und unzugänglich für fremde Heere würde. ter feinen: Namen. fetsen foll, Bisher war Deutſchland der allgemeine Hausplatz, durch den man von einem Zimmer ine andere kam; 5 Koͤnig⸗ N u f ; R reiche und: Kaiſerſtaat gräniem an. Eben dehbalb: win. Carl v. Moltke, meflb. Oberjägermeifter, de die beſſere, dem: Zeitgeite angineflene politifihe Ge- kurzer Umriß und wahrhafte Darftellung feiner; Wer: fraltung: im. deutſchen Bunde allen Nachbarfiaaten ein’ haͤltniſſe und Schickſale. 1814. 8. 140. 375 E, Spalding, Defenfionsfhrift für den € v. M (Der wegen voriger Schrift verhaftet worden) 1817. 8. 14% C.v. M. Sendfhreiben an mein Bater- land, Sol 34 C. v. M. Nachtrag. 18 Fol, 2 Wir bedauern, weder Zeit noch Kenntniſſe zu haben, dieſe Schriften gehörig wuͤrdigen zu koͤnnen. Soviel wiſſen wir aber, daß den Mächtigen gegen den Leiden— den Milde, nicht Gerechtigkeit ziemt. Die Gerechtigkeit iſt nur gut gegen den Rechtſuchenden, und auch da nur ein Minimum von dem, was einem Menſchen gebuͤhrt. Gerechte Strafen aber ſind alle die Humanitaͤt und empoͤren das Gefuͤhl. „Kopfunter, in die HöH” den — ! Dahin firebt die Erziehung mit allen Fleiß. Könnt’ alle Welt nur.hopfen und flettern, Ohne Zweifel wir wuͤrden gar bald zu Göttern; Und hörten wir erſt fo ſcharf wie der Hafe, And hätten des Windhunds feine Nafez ‚Das Bischen Geiſt, ich gab’ es drum, Und wär mit-dem größten Vergnügen dumm,’ Der Prologuszum großen Magen *) In mehrern oͤffentlichen Blaͤttern, und neuerlich auch in der Zeitſchrift für die elegante Welt, fand ich die Nachricht, daß in einer deutſchen Hauptftadt uͤber den Werth des Turnweſens eine offictelle Anterſuchung Statt gefunden, und dab eine niedergefekte Eommiffion die Hattbarfeit der Gründe für die Sache fefigefiellt Habe, Ih weiß nicht, warum mir jedes Mal, So oft ih auf diefe Nachricht ge— ſtoßen bin, mit einer ungewöhnlichen Lebhaftigfeit eine *) Diefer Auffaß, jedoch ohne das Motto, follte in einer Leipziger Zeitfehrift abgedruckt werden. Der Zönigl. ſaͤchſ. Eenfor, Herr Prof. Wieland, ſchon durch die Iſis, die Euͤropaͤiſche Zeitung von Bern, die - Hamburger Hriginalien, den Berliner Gefekfhafter, das Morgenblatt u. f. fe in puncto ungebuhrlihen und — Preßzwanges vor den Gerichtshof der oͤffentlichen Meinung ges [aden,, verfagte das Imprimatur. Er erfiheint nun hier, und hoffentlich naͤchſtens auch in Ber- Lin. Möchte doch die weile ſaͤchſ, Regierung, die— fen alten, font verdienten Mann eines Amts über heben, welches er dem Geifte der Zeit gemäß zu verz walten nicht mehr fähig ſcheint. ; Der Einf, *) Eine bey Brodhaus 1815. erfehtenene Satyre. En Sinn ihres feltfamen Titels erklären; die Berfe : Dub alles feinen Scherf beytragen , Zu füttern den Staat, den großen, Magen, Dad ift ein Animal, wie hr wihit, Das Alles und am Ende ſich felbſt auffrißt. wider’ 367 andere eingefallen ift, welche vor mehreren Jahren im der Leipziger Zeitung frand, und des Inhalts war, „daß der Kirhthurm zu Düben eingefallen ı fey, nachdem kurz zuvor Die, Verpflihteteten Amtsgewer-— ken ihr Gutahten dahin feſt geſtellt Hatten, daß er noch fehe haltbar waͤre.“ Ich kann den verwuͤnſchten Gedanken an dieſe wunderliche Parallele nicht los werden. Ich habe die Turnuͤbungen geſehen, und uns" ter ihnen feine gefunden, die ich nicht in meiner Ju⸗ gend mit großer Luſt gemacht hatte. Aber eben: die‘. große. Luft dazu machte meinen. ‚Eltern und Lehrern, große Sorge, nnd war, die Urfacher daß ich in meinem‘ zehnten Fahre noch nicht, fertig leſen konnte, und eis nen Baumaſt oder einen Springſtock viel geſchickter, als die Schreibfeder, anzufaſſen wußte. Im fuͤnfzehn⸗ ten Jahre endlich war ich ſo weit, daß ich auf die damals churfuͤrſtliche Fuͤrſtenſchule zu **** > gebracht werden Fonnte, mo es, ein wenig Kegelſchieben ausge— nommen, Feine legalen Sumübungen gab. Das war! mir ſehr heilſann; denn wolle ich nun etwas gel=. ten in der Welt, die mich umgab; ſo mußt’ ich mit dem Geifte Turnuͤbungen , treiben; ich mußte den. Ci— cero und Virgil, Zenophon und: Homer uͤberſetzen ler=ı nen, und, ſtatt mit Klettern, Balgen, Springen und Equitibriren, mich mit Erneſti's Logif und Wolfs An— fangsgruͤnden der Mathematik ermuͤden. Ich that es, denn ich wollte etwas gelten. in meiner kleinen Welt, und mein Eifer fuͤr die Geiſtesturnkunſt ließ nicht eher ein wenig nach, als bis ich (in den hoͤhern Claſſen) tanzen lernen durfte, Darin bracht’ ich es allerdings bis zum entrechat en huit, und ungeachtet: meiner dermaligen. Corpulenz ift mir noch jeßt das entrechat. en quatre übrig geblieben, in fo fern nicht eben in meinen Beinen die NRheumatisinen ſich regen, Dafür. aber blieb ich nun auch mitten in der Hekabe des Euripides fißen, die. ich zu Lefen angefangen hatte, weil fie in dem Rufe fand, die Frau Rectorin an Sruchtbarfeit um das Doppelte übertroffen zu haben; und in Wolfs lateiniſchem Elementarwerk lag der papierne Markſtein meiner Selbſtſtudien ziemlich achtzehn Monden lang am. Anfange der ſphaͤriſchen Tri— gonometrie fell. Vor kurzer Seit Bin ih vor. diefer Fürftenfhule vorbeygereift, und habe Zurnüz= bungen dafelbft gefehen, welche nun, vermöge des: ofz, ficiellen Gutachtens der niedergefeßten Commiffion, einen Theil des Höffentliden Unterrichts ausmachen. Mir lachte das Herz im Leibe, und ich fühlte Lebendig, daß, wenn Die niedergefeßte Commiffion 30 Fahre: früher niedergefeßt worden -und aufgeftanden wäre, ich jeßt ein ganz anderer Menſch feyn wide, nehmlich: fein mittelmäßiger, zuweilen franflicher Gelehrter, fon- dern entweder ein Geiltänger oder ‚ein Kunſtreiter, der: ed mit dem berühmten Römer der gymnaſtiſchen Gefellfihaft des Herren de Bach in Wien aufnchmen konnte. Die ganze Nacht traumte ich im Wagen davon, und als ed Tag wurde, fam es mir vor, als brach. ich den Hald. Ich erwachte, und fah, daß ich eben auf ſchlechtem Pfiafter vor dem eingefallenen Kirchthurme an Düben vorben fuhr, — —— Fratzengeſicht mahle. Fuß, Schwanz, “erlaubt, welche verboten ware oder werden fonnte, 30% on Edltn, Preußiſche Volksſtimmen, ausgefprochen in vier Yuffas zen der Freimithigen Blätter. x. Ueber Kornwucher und — 2. Weber dus Finanzbeduͤrfniß, Militaͤretat und Brodficherungsanftatten. 3. Ueber den Verfall fiad- tiiher Nahrung, ‚befonders in Berlin. 4. Ueber die Staatsdienerfhaft. Berlin 1818. b, Maurer, 8. | “0. Bon ©. 1567—1676, ‚ Allererleuchtetſte, Allernatürlichfte Göttin, Allerfreimuͤthigſte, und Unzarteſte Iſis! he Mit Furcht und Zagen zivar, aber doch mit gutem Gewiſſen, ſchreie ich Dir, meinem ärgften Feinde, bei: kommende preußifche Volksſtimmen ins Ohr, Du magſt ſie nun anhoͤren, glauben oder verwerfen, ſo wirſt Du doch Dir nicht verhehlen koͤnnen, daß ſie freimuͤthig ausgeſprochen, was ich meinem Volke fuͤr dienſam halte, daher kein Miniſterialſpeichellecker ſeyn Fan, wozu Euer Jenaiſches Orakel mich wohl zu erklaͤren Luſt und Willen haben moͤchte. Sollteſt Du im gewohnter Art mir etwa bey ‚mei= nem Namen ein bildliches Denkmal fesen wollen *), an. Nofen und Ohren oder fonft dergleichen, fo melde es mir. Zuvor, damit ic) Dir mein Achtes Conterfey fenden kann, und Dein höfgerner Pinfel fein zu arges [Bollfommener kannſt Du nicht abconterfeyt werden, als ich auf meiner. Tafel 195 ges than habe.) 5 * Sollteſt Du aber dieſe Volksſtimme als wohlklin— ‚gend beloben, fo würde ich doch kuͤnftig an Deine Un— partheilichfeit glauben *), wovon Deine Jenaiſchen Collegen nicht viel Bewerfe geben. - Sie wollen unſers Volkes Stimme dort in der Entfernung vernommen haben, wozu doch noch „größere Ohren "gehören, als fie Dein Hofholzſchneider zu zeich— nen pflegt. Da ſie alfo felfhe Klänge vernehmen, fo fallen die Antivorten zivar orafelmäßig genug und ge= lehrt aber nicht treffend aus. Sie bauen ihr Verfaſſungsſchloß aus Luftfteinen und Lehinpaken, worin die Bewohner vheumatifche Schmerzen bekommen müfen, und da bleiben wir Lieber in unfeen Blodhaufern im trodnen. Könnt ihr Jenaiſchen Götter aber einen Marmor— bruch in Euren Felfen auffpürfen, dann wollen wir Preußen. folh Verfaſſungsmaterial Euch theuer be: zahlen. Nimm obiges zu Gnaden auf, willſt Du mich aber verſchlingen, fo thue es wenigſtens im Ganzen, und zer— fleiſche mich nicht erſt mit Deinem ſcharfen Gebiß. Berlin den 6. Februar 1818. Da von Cöltn. Dieſer unfhuldige Spaß ift ung nun fehler verdorben , und doch bedauren es, wie Figura ae igurierten felbft. Wenn es doch nur, wie von den ver— botenen Büchern, audy Liften von den verbotenen. Figür- hen gäbe, damit man wüßte, weiche Glichmaafe, als da iſt Ohr, Nafe, Horn, Zapf, Schnürleib, Stod, hnabel, Lippel, Hand — anzubringen *) Wenn das ift,\fo foll es an uns nicht fehlen, ung ſolchen Glauben an erhalten, auch wenn dabey die Uns partheilichkeit außer Credit Fame, Sfis. 1g18. Def, ng 200 RR Deine Abhandlung zu beurtheilen, Hat die nz weder Zeit noch Werftand (ſintemal fie feit einigen Monaten manchmal fell ſteht, oder gar fortgeht); aber fagen kann fie Dir und will fie, was fie von Dir denkt, und was Deutfihland von Dir denfk. Man hält Dich für feinen Schleicher, Heimtuͤcker, Pro— ceßnarren, Melsnarren; Du ſagſt, was Du meynſt; Du meynſt aber verkehrt: Du machſt bekannt, was Du weißt: Dir machſt aber verkehrt bekannt und weiße ber— kehrt: Du fühl rin dir Kräfte; ſtatt fie aber den Bedürfenden zu leihen, leihſt Du fie dem Starken; Du kannſt nicht trag liegen; ſtatt aber den Gang der Welt zu gehen, firampelft Du gegen den Strom: Du liebft die Einheit; ſtatt diefe in die Vielheit zu Bringen, wilfft Du fie durch Einheit der Perſon errei- hen: Du wuͤnſcheſt Rang deinem Volke; ſtatt es aber zu erhöhen, ſetzſt Du es unter das Vieh herunter, und nimmt ihm fein Weſen und ertheilft nur einen Kang: Du bift offen; es widerfirebt Dir aber nicht, Dich mit Heimlichen, Namenlofen, Hekern zu verbins den: Du biſt eifrig für Deinen Staat; durch Deine Art aber, ihn zu halten, zerfisrft Du ihn: kurz, Du biſt cin verkehrt Feuer! In unſerm erleuchteten Zeitalter die deſpotiſche Monarchie in Schuß, nehmen zu. wollen, iſt Verkehrt⸗ heit; zu fagen, ein Volk, geſchweige ein Deutfches, ſey unfähig zur gefegmäßigen Verfaffung, ift völlige Verruͤcktheit; zu ſagen, ein gedehnter oder zerftreus ter Staat koͤnne nur durch einen unumſchraͤnkten Fürften gehalten werden, heißt der Gegenwart ins Anz gefiht ſchlagen. England iſt wohl Fein zerſtreuter Staat; Nordamerica iſt wohl fein zerftreuter Staat! Und: das mag alles ſeyn; ſo ift doh Dein Predigen verkehrt! Es iſt einmal wider die Natur, inithin wis der alles. Necht (denn es gibt Feine andere als Natur: rechte), das einer alle Rechte habe, und. alle anderen nur Schuldigfeit, und wenn dieſe menſchliche Beftien wären! Es iſt einmal ein- Höllenzuftand, der Willkuͤhr ausgefeßt zu ſeyn, und wenn der Willkuͤhrliche Gott wäre. Geine Vernunft brauchen, within feine Frenheit brauchen, auch felbft unter der Leitung Gottes, gibt erft dem Dafeyn, der Schöpfung Werth, ja bat fie nur möglich gemacht. Wer Einen hinſetzt, nach. dem die Welt tanze, zerfprengt die Wele Du biſt ein ver— ehrt Feuer! So wert die is, nun Fonune ich. Des Herren von , Elm Büchlein ſcheint manches Beherzigungswerthe zu enthalten, theils in Hinſicht der Gegenftände, theils in Hinfiht ihrer Behandlung, und es mag daher von den Gefihäftsteuten befonders beherziget werden; wegen des beifpiellos ſchlechten Papiers, das vielleicht nur an meinem, Erenplar paradiert, ald etiva aus Ma— eulatur ausgelefen, bin ich nicht im Stande, die Ideen zuſammenhangend aus dem Wollgeftrupp zu ziehen , und ftelle ed daher einem andern, der ein Eremplar. mit beiferem Boden hat, frey, das für mich zu thun. — — 24 * 2a - Wegen alter Verwandtfhaft mag hier A. von Kamptz ſtehen. Er hat mich endlich wirklich verklagt und will durchaus nicht abgedroſchen ſeyn. Sch habe erklärt, daB ich das Abgedrofihen. für nichts Enteh- rendes halte, weil es feine: Handlung des Betreffenden ift, und ich. daher auch nicht Kampken entehren wollte. Wenn. er aber glaube, er fen dadurch entehrt, was ic nicht zugebe, und er fonne durch mich wieder zu Ehren kommen; fo wolle ich. ihm: ſehr gerne: diefe Erklärung: thun, und ihm nach Belieben demäthig abbitten. _ Ue— brigens ſey mir das Ganze zu unbedeutend, dab ich die Entfcheidung ohne weiteres dem. Gericht überlafe: — Sch Hätte nehmlich die ganze Sache dadurch: aufheben: koͤnnen, daß ich erflärt. hätte, Kamptz hatte mich, vers aumdet, mich Verbrechen beſchuldigt, mich falſch ange- klagt, habe über mich. gelogen, geſchimpft, ſich uͤber⸗ haupt in. aller Art gegen wid Stand und fein Amt höchft unwuͤrdig betragen. Al— lein wie er fich gegen mich beträgt, iſt mir völlig gleichgültig, und ebenfo wie er mit feinem: Amt be= ſteht. Doch glaube ich: einen: guten. Einfall gehabt zu haben. Man erzähle nehmlich hier, daß. man: ihn im Berlin wegen feines unſchicklichen Betragens. ald- vor tragender ‚Polteeirath und noch, mehr, andersivo unters Bringen. mochte, und man deßhalb über den Ort in Ver— legenheit ſey. Wir. dächten,. es ließe fich. fein: vollfom- menerer Napoleonswächter denken: als Kampgen, und er. würde num: nach feiner ſchlimmen Cenfurgefchichte nah. Sanct Helena: fliegen ,. wenn; ihm dieſe Gtelle: ver— abfolgt würde. — Ich aber: bitte hiermit nochmals ge— horſamſt ab, reftituire,. wie ich: muß, feine: Ehre in: integrum,, befenne,. daß. ich- hinlänglich- geftraft bin, verfpreche es nicht mehr zu thun, und iiberhaupt mich: aut. beffern. — und wuͤnſche ihm gute. Neife.. — D.. Veber ven Geiff des deutſchen Studentenlebens, insbefondere zu Jena; J. b. Erofer, 1818. 8. 38.. Unmittelbar nach dem Kriege, als ein- großer Theil tinferer Studenten, von: denen die meiften. für das Boaterland und feine Fürften: und feine Regierungen ausgezogen waren, wieder zu den: Studien zuruͤck— Fehrten: mit einem: andern Bewußtfeyn als zuvor, Le: benszeitguͤltig gelebt im Felde und gepruͤft im Feuer — da. kam das: Bewußtſeyn, daß nur in der Einheit Beftand, zur: Geftaltung;. unfere Studenten vereinigten die Landsmannſchaften in. eine Burfhenfhaft. Man ließ das gewähren, erkannte fie doch. nicht anz und daher Fonnte davon: nicht, öffentlich geredet wer— den Indeſſen hat man bis jetzt alle Urfache, mit dieſer neuen Geſtalt zufrieden zu ſeyn. Dieſer neue Geiſt, der ſich damals zu regen begann, iſt in. dem: Heinen Buͤchlein mit Wuͤrde und Staͤrke geſchildert und zwar non einem: Manne,. der das alte: und neue Studen— tenleben: mitgemadt. und jest fihon Profeſſor iſt. Beſonders iſt hervorgehoben, daß das Univerfitätsfeben: nich: bloß. dem Studieren gewidmet ſey, ſondern auch dem Genuſſe der Freyheit, dem Erwachen des Gefuͤhles — —— ꝙy und gegen feinen: 4 und der dee des Menfchen nüf feiner edlern, gebil⸗ deten Stuffe, der Losreißung von. dem ſclaviſchen Ge— fühl, das leibliche, raſtloſe Arbeit. leider über die nie— dere Region des: Volks wie einen ftinfenden ſchweren Nebel. hängt, dem Ermannen, fich in der Würde zw behaupten, welche deu. Menfchen von der Natur und von Gott zugefprochen worden. Diefes iſt die andere und in. der That nicht minder: erhabene Geite des Studentenlebens,. die: jeder Lehrer: durch Rath und That, vorzüglich. aber durch: Meitlebung hervorheben, glätten, farben, verzieren muß, damit Jeder Freude an ihr habe, und. fie nicht wieder in. den alten Wuſt gerathe, . Bortrag an 23. Februar 1317 bey Darlegung des Werfaf- fungs=-Entmurfs für eine allgemeine Burſchen— ſchaft zu H Leidelberg], gehalten \ \ v.. Fr. W. €. 8. 36; Sn Baden fiheint die Burfchenfchaft aner— kannt zu feyn. liches Muſter von der Veraͤnderung, welche unter uns feren Studenten vorgegangen — trotz unferer tiefſin⸗ nigen: Fingerſpitzer. Das Studentenleben ft mit Maaß mitgemacht, mit Verſtand beobachtet, ſcharf durchdacht, beſtimmt aufgefaßtz; und wohl mögen die einzig Achten Mittel vorgefchlagen ſeyn, welche jetzt, bey: fo plößlicher Umfehr der Studentenweiſe zum endlichen. Ziel führen: Manche Bemerkung iſt ums beym Durchkefen eingefallen, manches. haben wir auch ſchon für uns. bedacht, wie und: was eigentlih- das Studententeben werden follte und koͤnnte. Allein die Weberzeugung, daß alles am beften gedeiht, wenn es frey aus. fi) heraus wachfen: fann, raͤth ung, nichts über. diefe ganze. Entwicklung zu fihreiben,. und die Studenten ganz ihren: eigenen: Gang: gehen" zu Tajlen. » Jedes Raͤtheln, Warnen, Helfen lenkt fie von ſich Vorliegende Schrift ift ein ruͤhm—⸗ ſelbſt ab, mächt fie wackelig; und dann wird nichts oder ' ein: Halbding- herausfonmen. Auch: ift es: ja angenehm, dem: Tummteln- einer jungen Welt zuzufehen, einer Welt, welde die gefammte Menfchheit im Compendfum in ſich trägt; mithin zu fehen, wie eine: Menfchenaefhichte fih von unſern Augen und während unferer Lebzeit im‘ Klemen entiwidelt, ihre Epochen und Catafivor phen hat, mit. dem. Teufel, der Zeit: vingt, Märtyrer dem Himmel liefert, Staͤrke dadurd der Erde und. Zer— knirſchung dem Hemmer und Zittever,. Zu Folge diefer- allgemeinen: edeln Negung unter den Studenten N \ / 0 Deutfchlands wurde das 9 Wartburgsfeft W am 18. October 1817: versujialtet, um. die Burfisenz [haften fetbft der verfehiedenen Univerſitaͤten auch durch ein. gemeinfames Band‘ zu vereinigen wie zubor die‘ Einzelnen. Daß: 5—600 Studenten: friedlich und froͤh— lich. beyfanımen feyn, und fogar. einig: werden: fünnen, iſt freylich kaum einem. volljährigen: Gtäätler begreif- lich, ja vielmehr Argerlich, wert. beſchaͤnend die, die x " — E N EEE ES m > vu en - Öuller aufgewedt. worden. 35T nicht drey beyſammen ſeyn koͤnnen ohne den Unfrieden zu erzeugen oder hoͤchſtens einander einen Scheinfrie⸗ den abzutölpeln. — Die Leute der Wartburg aber haben fih als Männer betragen! Denn das Gefrächze,. als hienge ihn das Buͤcherver— brennen eine Makel at, worquf felbft die Freunde Hörz ten und daher wahnten, es ſtaͤnde beifer im Hinter grunde, ift in unfern. Ohren ein Jammergeklapper un— feres füßen. Zeitalters. Nein Gerade: diefer Brand ift die Erfheinung des Feftes;. diefe ift. es, welche ihm dem, gegeben; und diefer iſt es, weicher unferer Sun Stärfe: gibt; und dieſe iſt es, welche einft deutſchland ſich ſelbſt gibt! Großes ift nie in der Ordnung (nehnlih in. der eurigen)! und wehe der Welt, wenn: fie. das Große: verliert oder gar unters ut — oder vielmehr nur unterdrüden wollen möchte ; denn Froͤſche wie ihr ſtrampeln nur,. weil. eine ho= here Kraft. die Pfoten zwiſchen zwei: Fingern: hatt! Durch euere. Schleicherey oder. Quaderey ift noch Fein Ein Volk muß: fih ruhe Yen, wenn: es. denfen ſoll; und es rührt ſich, wenn es denft, und je. mehr es denkt, defto mehr: rührt. es fich 5; denn Das Volk iſt fein fteifer. Gelehrter der. lebens= länglich meift nur ‚einerley nicht. viel, denkt, und dabey erfteift, wie wir bald auch — müflen.. Friſch, jugendlich und beweglich. ift das Leben, und die Menfih- heit; iſt die ewige Jugend, die fich. fo, ivenig: tm: Gleiſe halten. laßt, weiches ein. verfteifter Gtäätler: ausfurcht als ein ruͤſtiger, geſchickter und tuͤchtiger Knabe von: ſeinem hypochondriſchen Vater, es ſey denn, daß er ihn einſperre und ihm das Licht raube, oder ihm ein Bein entzwey ſchlage. Wer folhe Ruhe und Freude liebt, mag fuchen, wie fie. zu. erreichen: find. — Hier ift eine Art: —Durchlauchtigſter Großherzog! Ew kEH. iſt es ohne Zweifel bereits befannt, daß: ein? Haufen verwildeter Profefforen und verführter Gtudenten am 13. v. M. auf der Wartz Burg mehrere Schriften öffentlich verbrannt und: da= durch das Geftändniß abgelegt haben,- daß. fie zu ihe ver. Widerlegung unfähig: Wenn in Ew. ic. Staaten wahre Denk= und Preß— freyheit wirklich bluͤht; fo iſt mit: derſelben eine, durch Feuer⸗ und Miſtgabeln, von Shwärmern: und Nnmöündigen geübte, Eenfur und ein: terroriftifches Verfahren gegen die Denf- und Preffreiheit in an— derm Staaten gewiß‘ nicht. vereinbarlich,. und’ immer wird es fr die Gefihichte ein Räthfel. bleiben, wie unter Ew.. ıc, Regierung jene claffifihe Burg, von: welcher: unter Höchſt⸗Ihren Ahnherren deutfihe Denf:- freyheit und‘ Tolerany ausging „ wie der- Tag: der: Feyer- wieder: erlangter deutfcher Treigeit und: wie das An— »enfen an jenen großen und: toleranten Mann,, ja wie überhaupt unfer Jahrhundert und ein: deutſcher "Boden; durch, einen: folhen: recht: eigentlihen Van— dalis mus demagogiſcher Intolerenz ſo ſtark entwürz: digt und. ſo tief entheiligt werden: konnte: SS Es ziemt mir nicht, gnaͤdigſter Herr ,- über. die: nothwendigen Folgen ſolcher Gretel: mich zw verbreiten. 332 Ei, :c. Weisheit liegen fie von ſelbſt klar vor, auch wenn die Gefchichte Frankreichs uns nicht lehrte , daß das Feuer, was zuleßt den, Thron: ergriff, von. dem Scheiterhaufen ausging, welchen ausgelaflene Dema— gogen den für den Thron. erfihienenen Schriften früher bereitet hatten. Are] "Nur die auch einer meiner) Schriften erzeigte Ehre SEEN) der Theilnahme an dieſem, in Deutſch⸗ land zuerft, und bis jetzt alleim in Ew. ꝛc. gefeierten literariſchen Auto“ da Fe ift und darf, allein der Ge: genftand feyn, auf welchen: id mich, wenigfiens hier zu befhranfen habe,. Unter. den Büchern, durch deren: Verbrennung. die , Helden von der Wartburg darüber, welhe Prebfrenheit fie und ihe - Anhang: ‚eigentlich. haben wollen, ſich nunmehr ſo ‚treffliih und unumwunden ausgeſprochen haben, befindet: ſich auch der von ni“ vor einigen Jahren herausgegebene ‚Codex. der Gens- Darınerie, von welchem ich“ Eis. 10» hierbey ein. Exem— plar unterthanigft: überreiche. Höchfidiefeiden‘ geruhen, daraus zu erfehen, dab derfelbe weiter nichts als eine bloße Sammlung der, von den: verſchiedenen Fürften, unter denfelben auch: von Ew: ze, Höchſtſelbſt, über die Gensd’armerie erlaſſenen Gefeße iſt ; Ew. ꝛc. geruhen darin Seite 359 bis: 369: die von Hoͤchſtdenſeiben, fo wie 277 bis 403 die: von: ihren: allerhöchfien: Agnaten über dieſen Gegenftand publicirten Gefeße in extenso abgedruft zu: lefen.. (Ob das Nachdrud iſt 2T 3 Diefer- Codex: enthaͤlt mithin uͤberall nicht meine Gedanken, nicht meine Grundfage, ihnen ift alfo, zu meinem‘ lebhaften. Bedauern, die Ehre der Mißbil— Ligung' der auf dev Wartburg verſammel— ten. unreifem Golonen nidt zu Theil gewor— den... 22 Vielmehr find: ed die Gefeke und Unterfihriften der: Könige und übrigen, Fürften.. Ew; ꝛc. eigene Ges ſetze find: es alfo,. die. in: Hoͤchſt-Ihrem eigenen Lande von, Hoͤchſt⸗ Ihren eigenen. Dienern , von Hoͤchſt-Ihren ‚eigenen: Unterthanen öffentlich verbrannt, oder nach der Abficht jener Fewer-Cenforen: öffentlih ver— Höhnt und befhimpfe find, ; Wäre ich nicht Unterthan und Diener eines deut- ſchen Fuͤrſten, waͤre ich nicht deutſcher Bürger, müßte mir daher nicht die Ehre und Ruhe Deutfehlands wich— tig. ſeyn: fo fönnte ein folder demagogifder Frevel mir perſoͤnlich völlia gleichgültig, ja, als blos Bem: Heransgeber des Gensd’armerie-Codex: ſelbſt nur angenehm: ſeyn, da er die: dringende Nothwendigkeit des Inſtituts, deſſen Geſetze ich ſammelte, beweiſet und beſtaͤtiget. Meine, Vermuthung, daß im Eenfur-Standreht auf der Wartburg fo mande waren, welden die öffentlihee Ruhe und Hrönung in unfern Staaten: ein wahrer Greuel ift und welchen es vor; theithafter wäre, wenn, wie in Stalien, fo auch in Deutſchland, der: redliche Bürger die Sicherheit vor Raubern! erft von diefen feibjt erfaufen müßte, ift 383 | — dadurch boͤllig gerechtfertigt, dab dem auf Der Wart⸗ burg gefehriebenen Brandbriefe dem in. allen deutjchen Staaten zuerft in Em. ꝛc. Lande geftifteten ‚eigenen Molizey-Eollegium zu Hohn, der Entſcheidungs Grund angehaͤngt iſt, daß es in Deutſchland feiner Polizei ber dürfe, Ob aber ein ſolches Verfahren der von Ew. iz noch in dieſem] Jahre öffentlich gebotenen Achtung fuͤr fremde Regenten, und mithin auch fie ihre Geſetze angemeſſen ? ob es ein Merkmal wahrer Denffreiheit wahrer Toleranz und wahrer Publicitaͤt ſey? mit welchen Buchſtaben die Geſchichte, beſonders die Ge⸗ ſchichte der deutſchen Aufklärung, dieſen Frevel in ihren Annalen verzeichnen und dieſer Scene der hod- fien Barbarey einft gedenken wird, welder Ge⸗ wwinn daraus für Cultur, Wiſſenſchaften und geſell⸗ ſchaftliche Drdnung entfiehen wird? Diefe und fo manche andere Fragen hiernach zu beantworten, ver- bietet mir die Ew. ꝛc. fhuldige und gewidmete tief⸗ fie Verehrung. Mir ziemt es nur, auf die von mir herausgegebene Sammlung der Gefeke Ew. ze. und der übrigen Negenten mich zu beſchraͤnken und da ich mir nicht ſchmeicheln darf, daß dieſe Sammlung Ei. ıc. bekannt iſt, fie von jenen ehrerbietigſten Be⸗ merkungen begleitet, Hoͤchſt⸗Denenſelben ın demjenigen unbegraͤnzten Reſpect zu uͤberreichen, worin Ach er⸗ ſterbe Ew. te Berlin den 9. November 1817. ꝛc. RC» Cart Albert v. Kampfr Koͤnigl. wirkt. Geh. Ober⸗Regierungs⸗ Rath und Eammerherr. Kurze und wahrhaftige : ibung des großen Burfchenfeftes auf, der Wart- il be em 18, und 19. des Giegeömondes 1817. Rebſt Reden und Liedern, [Bon Mabmann, Sena.] Diefe in den erſten vierzehn Tagen nad ‚Der Martburgsberfammlung, nod vor allen Anfechtungen, Luͤgen, Verlaͤumdungen, Schimpfereyen, Staatsſtoͤßen erfehienene Schrift iſt die reinſte von, alten Ruͤckſichten, und daher eine vollkommen lautere geſchichtliche Quelle, enthält auch manche .befondere Nebenbegebenheit und manchen Studentenfpaß, daß fie durch ſich ſelbſt, ohne eigens davon zu reden, das Zeft und. deilen ‚Geift vollfommen charakterifirt. Freylich hätte manche Aeu- Ferung anders geftellt werden oder weg bleiben koͤn— nen; dann ‚wäre es ja ‚aber nicht die Schilderung, wie fie eben der Gtudent angefehen und aufgefaßt und wiedergegeben, nicht das Feſt, wie es alle Gtu- donten angefprochen. Was davon abweicht, iſt erſt hin- terher gefommen, bei Falter, herzbrechender Yeberlegung, über Handlungen, welche aus dem Innerſten der Ju— gend ohne Berechnung gefloffen, Weberlegungen, die ung wie der hinfende Bothe vorkommen, der überall trippelt und gar klug alles beſſer zu machen „weiß, als der, welcher aufrecht gehen kann und wirklich geht, wie. der hinkende Bothe, den Gefpenfter. in Schweis feßen, und. der. muthig wird, wenn er fich ‚hinter den Capuciner geflüchtet hat, der den, Teufel bannen foll, und ihn wirflih bannt, weil dießmal nicht da gewe— fen, Wenigftens dem hinkenden Bothen nachzulaufen, gibt er fich nicht die Mühe. ſelbſt in Schlamm. — Hier einer, ; — — Pr Durhlaudtigfter ic. Er Ei. ꝛc. überreiche ich hierbey unterehänigft ein Eremplar einer bey Frommann in Tena gedruckten und dort, fo wie in Eiſenach und in Hoͤchſtdero Hofbuch— handlung in Weimar feil Tiegenden und allgemein di— vulgirten recht eigentlihen Shandfhrift auf Negenten, öffentlibe Ordnung und ein— selne beiden anhängige Verfonen, indem ihr Inhalt Hinreichend. beweifet, DaB fie Hoͤchſt-Denen⸗ ſelben nicht befannt feyn kann, weil fie in dieſem Zalle gewiß nicht wide geduldet feyn. Wie könnte eine Schrift, worinn z. B. gleich auf der erften Geite behauptet wird: * daß die truͤbe Winternacht der Knechtſchaft noch im— mer auf Deutſchland laſte, ER geduldet werden, da diefe Worte Eeinen andern Sinn, als den haben Fönnen, daß die Negierung unferer anz gebohrnen Fürften eine Knechtſchaft ſey? DI Wie koͤnnte Ew. ꝛc. eine Schrift befannt ſeyn, deren Erfheinung, wenn fie von Hochft-Ihren Behor- den genehmigt wäre, beweifen würde, daß es in Em. ꝛc. Staaten feinen Schuß für Recht und guten Na— nen mehr gibt, DaB, vielmehr beyde der Bosheit und Verlaͤumdung ſchutzlos preiß gegeben find ? u Ich darf für dieſen Ausdruck wegen feiner Wahr- heit von Ew. ꝛc. Gerechtigkeit gewiß gnädigfte Ver— zeihung hoffen; Hochft- Gie haben den Beleidigern Schreib: und Drudfreyheit. gefiattet , und koͤnnen da= her dein Beleidigten Die Freyheit Der Klage) nicht vers. fagen. i Geruhen Ew. ꝛc. aus Geite 22 dieſer Drudfchrift au erfehen,, daß die unter dem Vorfike einiger Höchft- Shrer Profefioren tumultuirenden Studenten mehrere Schriftſteller oͤffentlich als Männer genannt ‚und be= fannt gemacht haben, f die das Daterland durch ihre Nede und That ge: N fhandet, die Freyheit gefnechtet und Wahrheit und _ Tugend im Leben und Schriften verfeugnet haben und die daher zu den Bofen und Buben im Vater: lande gehören, ar Em. :c. geruhen aus der anliegenden öffentlihen Erfla- rung. zu erſehen, daß fogar der Profeflor Fries dieß Derfahren gebilligt, und diefe Männer für Bonapartis fhe Schildfnappen und Schmalzgeſellen öffentlich ers klaͤrt hat. > Wenn mir ‚gleich die Gefellfehaft, tworinn ich mid) Geite 24 20 befinde, ehrenvoller als die der neuen Sacobiner in Sena ift, fo iſt es doch gewiß Ew. ıc. Ges rechtigfeit geradezu ‚entgegen, wenn von Höchfe-Shren Dienern und den Gtudenten Shrer Landes-Univerfität Männer fo groͤblich und fo Öffentlich beſchimpft wers 384 Er taumelt endlich von 385 ’ > den, welche in en Ländern Hoͤchſt⸗ Ihrer Mitbunds⸗ Furſten in hoͤhern Staatsaͤmtern angeſtellt find, wenn Männer, die, wie es bey Ancillon und mir der Fall ift, eine der erften Gtellen in den Minifterien feiner Majeftät des Königs befleiden und noch vor wenig Monaten durch das befondere Vertrauen des Königs in Allerhoͤchſt Ihren Staatsrath berufen find, wenn, wie dieß beym Herrn von Wangenheim der Fall iſt, felbft der Minifter und Bundestagsgefandte eines der naͤchſten Königlihen Blutsverwandten Ew. ıc. für am Vaterlande frevelnde und das Waterland durch Mor: und That fhandende Buben Lwo ſteht das?) in. Ew. ꝛc. Laude - öffentlich erklärt und gefhimpft werden: — Der Frevel dieſer Beleidigung iſt fo groß, daß die Gerechtigkeit des Fuͤrſten, der fle und ihre ſchriftliche Berbreitung nicht hindern Lönnte, gewiß ihre Beſtra— fung von Fürftt, Höchften Amtswegen anorönen, und Höhern Staatsdienern befreundeter Fürften nicht ans muthen wird, die Genugthuung für eine ſolche üffent- liche Beleidigung erſt durch perfönliche Injurienklagen gegen Studenten und noh zuͤgell o ſer e Profefloren zu füden Ems ic. Weisheit und Gerechtigkeit unterwerfe ich ſubmiſſeſt und im ehrfurchtoollften unbegränzteften Berträuen die deßhalb gnaͤdigſt zu nehmenden Maß— regeln,’ feſt uͤberzeugt, daß Em. ꝛc. nicht wollen, daß Hoͤchſt⸗ Dero Land, auf welches Deutſchlands Staaten noch vor Kurzem nur mit Neid und Bewunderung blickten und welchen bisher Deutſchland die Bildung ‚feiner Jugend vorzugsweiſe gerne anvertrauete — Die Pflanzſchule von Gtaatsverbrechern [1], Pasguillanten und Snjurtanten feyn ‚folle, feft überzeugt, daß Ew. ıc. nit wollen, daß das Land, dem bis jeßt Fein Gtant den Rang und Namen. des deutſchen Parnaffes zu ber fireiten, das Aſyl fir Gtaatsverbrecer und Pasquil⸗ Tanten fey, feſt uͤberzeugt endlich, dab Ew. ıc. Gerech— tigkeit und Weisheit auch hier als die verehrte er= ſcheinen wird, In tiefſtem Reſpect unterzeichne ich mich Em. ıc. Berlin den 27. Nov. 1817, ꝛc. 16 Carl Albert von Kamp. K. P. wirft, Hberregierungsrath und Cammer— herr auch Direct, im Polizeyminiſterium. Es vare vielleicht nicht ganz unmöglich, dor dies fen fein ftylifierten, policeygeſchickten, jurakundigen Worz ten irgend eine Ausflucht zu erklettern; allein der Herr Brieffteller hat und fo in Angft und Schrecken, Furcht und Zittern, Ohnmacht und Ohnfinn gefeßt; daß wir tie vor einer Klapperſchlange taub und ftarr vor ihm liegen, und nicht einmal foviel Gelenfigfeit behalten haben, daß wir in den bezaubernden ſchoͤnen Rachen felbft kriechen fonnten. Uebrigens ift blauer Dunft zwar in beyden Schüffen geladen ‚die in Patronen ſte— Fen von Verlaumdungen, FalfıhElagen, verkehrten Deu- tungen, Blendungen, wahrfcheintih von deu Bellen Brande entftanden; das iſt aber ſchon fo oft gefagt und fie. 1915 Heſt 2. 356 fo wohlbekannt, daß es eben deßhalb nichts che wirft. — Und es war um dtefelbe Zeit dab in dem Büchlein; Rehtlihe Erörterung über öffentliche Verbrennung von Drudfchriften. Berlin b. Ruͤcker. 17: 8. Buhıs et Vorrede XXX ; Sreyherr v- Kampk bewies, das Buͤcherverbrennen ſeu eine Belhimpfung, auch weil Feiner aus feinem Zimmer den felbftgemahten Rauch in de3 andern Haus gehen laffen dürfe ISIN. In dem Büchlein fiheint er feinem Unmuth gegen uns gerichtet, nah deffen Abdruf aber bemerkt zu haben, daß er wieder oder noch in der Irre treibe, und ifE demnach auf Fried und Jahn gefallen, für die er die Vorrede nachgeredet, und fie, wie man erzählt, auch hinter der Cenſur nach— gedruckt Hat, obfchon er ‚ein Policeymann, und den Wartburgern nachgefagt hat, fie hätten fih fo unge: ſchickt benommen, daß fie niht einmal im Stande ge- wefen, ein fo unbedeutendes Feſt anzuord- nen, ohne grobe Stöße gegen die Policey zu machen und fihier einer mehrjährigen Feſtungsſtrafe ſich auszuſetzen. Die Vorrede hebt alfo an; „Ein neuerer Vorfall hat dur feine Vandalitaͤt die civiliſirte Welt fo uͤberraſcht, und durch die, da— mit verbundene Entheiligung dee Jahrhunderts, des deutfihen Bodens und des großen Mannes der Warts burg, dem Gegenftande der gegenwärtigen Unterfuhung ein fo ſtarkes politifches Intereffe gegeben, daß ein be— fonderer Abdruck ꝛc.“ „Der ganze Vorgang auf der Wartburg iſt Frevel gegen oͤffentliche Ordnung und gegen Staat; einzelne Individuen Fonnen durch die Mißbilligung der Frebler nur hochgeehrt werden; der Vfr. dieſer Zeilen iwenigs ſtens würde, hätte er das Unglüd erlebt, von ihnen gelobt SD zu werden, fih innigft gefhame SI), fehr tiefe Trauer angelegt und eine Injur ienklage [!O Jnjuriſt!] gegen die Lobredner angeftellt Haben.’ — Die eigentlihen Schimpfreden laffen wir aus Zartgez FÜHL weg — Indeſſen machte das Gefhrey Gefhrey. Bon Wien und Paris kamen Betradhtungen wie von Berlin, nur ein wenig höfliher, was fonft umgekehrt geweſen. Wir Profefloren in Jena wurden fogar verhört! Darauf gaben wir in 195 d, Iſis eine kurze Beſchreibung des Fe— ftes und was wir ungefähr daben geſprochen. Man woll⸗ te aber jeßt weder Gutes noch Boͤſes von der Wart- burg hören, und die arıne 195 wurde unterdrüft, und wag mit ihrem Herausgeber in der ‚Eile angefangen werden follte, iſt bekannt. Go hat Kamptzens Geſchrey dor) völlig feinen Zweck erreicht, ja mehr als er fiher tich bezweckt hat. Denn dab er Lebendiges in Lebens⸗ gefahr zu bringen beabfichtigen ſollte, glauben mir nicht von ihm. Beſchuldige alfo nur fe und ohne Untertab! — Nicht lange nachher gad auch eine Beſchreibung des W. F. Frommann (Stud.), Das Burfherfeft auf der Wartburg, Jena b. Frommtann. 18. 8. 76. Worinn auch die’ Vorgänge in der Gtudentenvers 25 387 fammlung am Toten und die 'gehaftenen Neden mitge> theilt find. J Pe Da aber damalen die Wuth gegen die Wartburg im hoͤchſten Brande fand, fo hat, der Br, den Brand auf der Wartburg nur als ein unbedeutendes Nebending behandelt. * Es gehen zwar manchmal Tollheiten voruͤber, wenn man das rothe feurige Kleid ablegt; geheilt werden ſie aber nicht dadurch, vielmehr, wenn man den Biſonten die Lappen vor die Augen hängt. Uebrigens iſt diefe Schrift ruhiger gefehrieben als Die erfie, beyde wahr, doch Lebt die eine, die andere lehrt. — Maßmann kam einige Tage ins Carver wegen einigen ungeziemenden Ausdrücken in feinem Buch. Der Brandproceß Lef nun nur gegen Fries fort Er gab eine ſchriftliche Vertheidigung em. Einige Wor den nachher Fam aus Bayern (durch aͤhnliche Kinder ihon befannt) ein Büchlen hier an: Selbſtvertheidigung des Hofrarhs Fries üßer die ihm öffentlich geinachten Befchuldigungen in Ruͤck⸗ fiht der Theilnahme an der auf der Wartburg im und bev Eiſenach begangenen Fever des 19. Dectoberd 1817. Mit Eleinen Bemerkungen von einem feiner ger ö— Ben Verehrer. Im Fahr des Heils 1818 auf dem Turn— platz gefchrieben.. 8, 58. Es iſt hier wirklich die Achte Wertheidigung. von. Fr; Wie fo etwas in. unfihere Hände gefommen, iſt bis jeßt noch nicht erfahndet. Die kl. Bemerkungen find- fo witzig und haben uns fo wohl gefallen, daß wir ihnen ohne weiteres gleichen Rang mit der Reife von Muͤn— Ken nah Hammelburg und in. der Iſis emen Platz einräumen; Forwork Das Flammenbild meiner Jugend leuchtet nur aus dem Nebel der Vergangenheit, und. das Alten hat ſein Eis auf mein Haar, geftveut, aber nicht auf meine ‚Ger fühle, nicht auf meine Wuͤnſche, niht auf meine Haffz rungen, die ihre Schwingen noch wie die Stuͤrme der Jugend erheben, Die Zubelfeyer des Reformationsfeſtes nahte, und das Buch: der Vergangenheit lag mit feinen großen, glühenden Worten vor mir aufgefchlagen. Die Sahrhunderte, in denen Reiche follen und Voͤlker unters gehen; ı find nur einzelne Blatter im Buche der Gefchichte, Die derig er eines Kindes bewegt. So fpielt der kuh— a2, Feuergeiſt der Jugendkraft mit den Ungeheuern feiner Zeit, den Hydern des. Aberglaubens und. der Vorurtheile, Die er wie Kaninchen bandigt und zahmt, Wahrend fein Arın den morſchen Mantel der veralteten Gtantögewalt zerreißt,. unter den Millionen. fchlaren, die er zum. beſſeren Veben-anfritttelt und. erhebt. . Die Jugend Deutſchlands ſtroͤmte, aus den Hoͤrſaͤlen des. Waterlandes, am achtzehnten. October auf die Wart- Furg, Dein Alter, mein Huſten und meine Gicht, die traurigen! Folgen meiner Ingendkraft, erlaubten mir nur dem gluhenden Strome auf ‚der Landkarte. zu folgen. Aber nit ihnen war ihr Geift, war ihr. Eifer, war ihr zuͤth, mit ihnen zog die Begetfterung fir das Goͤttli— e, Große und Wahre, und vor-ihnen gingen die He— roen, die den Blitz der Beredfamfeit flammend. unter Die Menge warfen, und durch deutſche Kunft, durch Guttenbergs Schöpfung, jedes Wort, jedes Zerchen des flichtigen Augenblicks Fefthielten, um es durch ihre Mit- hürger: der Nachwelt zu übergeben, Wer kennt ſie nicht, a a ne RE 4 die jeder Begeiſterke mie Ehrfurcht und Liebe nennt, 5: Rähiten Srves, Kiefer, Schwe iker und wen‘ : er — Deutſchland weiß durch ihre Darſtellungen, was dort geſchah, wie der Geiſt unſerer Jugend ſich erhob, wie die Rieſenbilder der Begeiſterung durch die alte Wart- burg ſchritten, wie ſich auf. den Truͤmmern der Gegen* wart der ſtolze Bau der Zukunft erhob, und wie alle Zeichen. des Drüdenden, Forintichen,- Beengenden Des Zeitalters in den Flammen untergingen. Warum 1 ich nicht bey Euch, Burſche und Kmder ünferer 38 * Aber ich habe Euch mit ganz Deutſchland vern em ich hab’ Euch verſtanden und jedes Wort war ein Funke, der meine Hoffnungen. und Wuͤnſche eutflamute. Wa— rum ſtehe ich entfernt von Euh? Die Begeiſterun meiner Worte verhalftz " aber die Feder tft Das Sprach rohr, das feine Tone ın alle Welttheite fhleudert + Gie fok Eu danken. u Indeſſen Die Begeifterung des Alters iſt nur, .e matter Wiederfein von der Flamme der Augend. Dar rum wähle ich eure eigenen Worte, eure eigenen Neden, diefe Flammenbündel der jugendlichen -Begerfterung „die der Ruhm am Altare des Vaterlandes zufanmenband und verewigt, 2 Was ic) Goidftof Eurer Sprache, an dejlen Rand ich nur zuwei— len ein Paar Worte ftide, Die meine Wünfche), meinen Dant, meine Hoffnungen und meine Liebe fur Euch die große Sache bezeichnen, der. wir angehören, „Nehme fie gütig auf meine Brüder! h — ) O⸗ſck em iſt in Freyburg geboren, und fein eigentli— her Nahme iſt Dchfenruß. Ich begreife nicht, wie ein großer Mann feinen Nahınen ablegen oder Anz dern fam. Beine Grundfaße felbft müfen ihm fas gen, daß der Man den Nahmen und nie der Nah- me den Mann ehrt. Er fing damit an feinen Fuß zu verlieren, und nannte fid) „„Dchfen.” Diefer Vah— ma, der gewiß nicht zu den unbedeutenden gehört, ſchien ihm wahrfheinfih zu allgemein, und fo vers fchwand das „S.“ Aus dem ‚Ch wurde ein „Ck,“ und er hieß „Ocken“ | Ein Nahıne, Der, wie diefer, der Gefchichte an— gehört, follte auch in ſie uͤbergehn, wie er an der Wiege des Mannes ausgefprochen wurde, der ihn ob. ö j Die Familie der Ochſenfüße hat rein Recht es zu fordern; die Wahrheit der Geſchichte fordert es mit ihr, und. wenn die, Wiſſenſchaft, die das. Gebiet der Sterne maß, ihren leuchtenden Geftalten den Nahe men des Scorpions ufiv. gab, Warum foll die Deuts ſche Geſchichte ihre Gternbilder nicht mit dem wah— ven Nahmen bezeichnen, und ihre_Xorbern auch um einen Ochſenfuß, wie. um einen Zepter winden, der das Reid) des Willens beherrfcht 2 BE 2 Anmerfung. Ganz Deutfchland huldigt nit Necht dieſem Fürften, unter. deſſen Schuß die. deutſchen Mufen blühen, der in’ dem ganzen Umfang feiner Staaten die Freyheit der Preſſe ſchutzt, und der nur der Begeiſterung für das Große und Wahre er- laubt, einen Scheiterhaufen für, die, Giftpflanzen des Buchhandels zu errichten. i —— Zu den Stellen von Fries: — — Dieß heilige roͤ miſche Reſich li e ß ums ins Verderben ſtuͤrzen.“ ua 2. !nm. Eine herrlihe Gtelle,die das Vergangene kraftig bezeichnet. Was war. Deutſchland? „Ein Spdeenjumpf, der ruhig und faulend zwiſchen Den alten Ufern des Herfommens lag. Kein Sturm rüttelte feine Wogen auf, fein Blitz zerriß und hee — ——— x J ‚2 3j% 4 “ar SP “ arbh »V * 36 i Euch hier gebe, iſt der lange, reite, reiche - 389 Nebel, die uber die todte Waſſekflaͤche krochen; das Eauer@ikalge, Leben an ‚feinen Ufern: war, der „Landmann, de ruhig das Feld baute, der Winzer, der füigend die Traube brach, die Heerde, Die fauend auf der üppigen Weide lag, oder der Laͤrm der Jagd, oder Ktopftods Lied. 4 Alle Ringe der großen Kette der Ordnung hingen ruhig afr einander; fie roſteten ein, das Gefühl, ſelbſt das Bedürfnis einer beſſern Zus funft, wurde kaum geahnt; die: Völker Ban wie Laſtthiere, geſaͤttigt san ihren Krippeit, eine .. „lange Ruhe hatte fie, erfihlafit, und im den ahr- buͤchern ihrer Geſchichte ſtand keine große That, "Da band, der Geiſt der Wahrheit die Stürme, log, um die Gewitterluft zu reinigen, die, wie ein Dunft- keis auf der Erfenntniß der Völker lag. Der Schleyer zerriß, Die alten Formen ſtuͤrzten ein, der Donner; der Schlacht rollte Durch das veraltete Eut= U ropa, die Freyheit erwachte, und das Samenkorn ih⸗ Hin offen Lehre, von dem Blut zwey voruͤbergehender Geſchlechter gedungt, geht an deinem Grabe aufs hei⸗ liges/ roͤmiſches, verfallenes Reich, und die Ju— — gend, die dich fallen ſah, errichtet: aus deinen Truͤm—⸗ mern die Saͤule der Freyheit, und den Tempel des Nun. „Ich will Euch hier unſrre Form nicht ‚loben, weil fe der fa, at engliſche, gallifche, italieniſche oder welche ſonſt, ſondern weil ſie gut iſt und deutſch.“ 8. Anm Weil fie deutfih iſt, das iſt es, worauf wir ſtolz ſeyn muͤſſen. Ich ſtreife nicht gern in das Ge— biet unſerer Nachbarn, aber an einer unſerer Graͤn— zen liegt ein Staat, wo der Deputirte für die Kam— mer erft mach feinen vierzigften gabıe gewählt “werden fann, Alfo Schwäche und Abſpannung ſol⸗ len das Vaterland ſtutzen Das Alter nach vierzig hren iſt die Schiacke des Lebens, aus dem das Seoid/ die Lebenskraft, gebrannt: iſt. Nur Kraft und —— handeln, und beyde gehoͤren der Ju⸗ gend an, Alter der. Be J— Deine Flammen auf der Wartburg find die Verfündiger eines ſchö— ' nen Tags, und die finftern Geifter der Wiſſenſchaft find auf deinen. Ruf in die Flammen gefahren „ wie ihr Vorfahrer, der, böfe „Geift, auf ven Ruf. des Maͤchtigen, in die Schweine fuhr. ie Deutſche Juͤnglinge Ihr fteht auf, dem Boden der Weihe. Welcher Weihe! Bon hier. aus gab. Luther, der Mann Gottes, das deutfihe Wort der ewigen Wahr: heit dem deutſchen Volk — und entzimdete den blu— tigen Kampf um Geifteöfrenheit, Bürger: gleihheit.” | 4 Ann, Herrlich! Das. find die Worte, nach denen wein Geift fich ſehnte. Es find Flammen in meine 0 Gecle geworfen. Deutfihe Burſche! reife, ſchwere, goldene Halme des; Zeitgeiftes, “die feinen Ernte⸗ * *. — kranz bilden werden. Der Geiſt der Wahrheit aber iſt nicht nur der Be— Fänftiger , er iſt zugleich dev Rächer und Retter! Auch wir Herren feines Dienftes.‘ 8 Ann. Rräftiger hat Luther nicht gefprochen. Jeder 3 DT iD gt Sichel, um Die ftechenden Difteln fals —* jet A zu maͤhen, die auf dem Gteppen fin⸗ —F er Ja rhunderte wuchſen. Es find üppige Keime des vermachläfligten Bodens von der Cuttur zertre- ten; es iſt Gatuen, der. feine altern. Kinder ver— ſchlingt, um dem Fadeltanz der jüngern Platz zu ‘ made de das geheimnikvolle Duͤnckel ade % das die Pothia der Gtanteverwaltung ihre Nathfet nn hüffe, ‚die enige und die küufti offen, einfach und deutlich, wie eine fü Bloian Orhan BR hr > Bm?" An. eben Gtrahente angeltingen — Ein Chriſtus fügt: "Ach bin gekommen, dab ih ein noch Wenigere Löfen,, 399 Feuer anzunde auf Erden.“ ° u 6. Anm. „Das iſt Euer Vorbild, meine Brüder! Die Sla;.ıme, auf den Bergen Thüringens iſt der Leucht- thurm für den Schiffer, der noch auf. den Wogen des. Zweifels ſchwankt. Wenn der Sturm der Ber geifterung in _diefe Flammen weht, fo fteigt fie nie der in das Thal, wm wieder. an den Spitzen ‚der fernſten Berge zu lecken. Die deutſche Eiche ſteht dann ſtolz wie eine Feuerſaͤule da; ‚ihre Glut ergreift den Olivenbaum des Suͤdens, und aus ihrer Afche keimt der Lorbeer, der feine grünen , dunkeln Arme um die Trümmer einer untergegangenen Welt fhlingt. Und wohn Luthers fiegender Nuf erſcholl, da er: wachte freyes Geiſtesleben im. Dienfte der Wahrheit und Gerechtigkeit! Der Verfündiger, der ihn trieb, trieb ihn durch? alle Volkskraft der letzten Jahrhunderte zu Deuts ſcher Geiftesbildung und zu aller Entfeſſelung des Ger dankens, aller Ausgleihung der Buͤrgerrechte von deman,.was inden Niederlanden ge? fhah, bis zu den Frenfiaaten in Nord: amerika.“ 07. Anm. „Das find: Big jeßt: die einzigen: Puncte, auf denen die Freyheit ihre Herkules » Saulen errichtet hat. Aber meine Brüder, die Freyheit diefer Wolter darf nicht das Urbiid der unferen "feyn. Ueber un- feren Bruder, den Fchwarzen Burſchen, ſhwingt ſich Dort die Vertfhe; jeder Aberglaube hat dort fein Gebiet und feinen Tempel, der Da: mon des Handels fireft dort polypenartig feine hun— dert Arme über das Meer und. jeder Wind „der die Segel feiner, Flotten ſchwellt, wirft taufend kuͤnſtli⸗ che Bedurfniſſe, die ehernen Ketten der Abhaͤngig⸗ keit, an ihre Ufer. — Das iſt nicht Die, glänzende Sonne der Freyheit, zu. der ſich der Adler der Ber geifterung auffehwingt. Ihr Strahl beleuchtet mit Be Milde die weißen und ſchwarzen Blätter im Buche der Menfchheit, das der Kraͤmergeiſt nicht be= flecken und nicht zerreißen darf, Dem Verdienſt eis ne Bürgerfrone; dem Armen fein Antheil an der Ers de, die unfere gemeinfame Mutter iſt; fein Tempel, als der der Vernunft, Feine Gefeße als die ihrigen ; Freyheit ‘Des Denkens und der Preffe, und ein tar- Pejiſcher "Fels für den’ Werräther an der großen Sa— che der Menfchheit, der ſich in feinen Schriften gegen fie auflehnt — Das find dte Grundlinien im Gefek- buche der deutfchen Freyheit, die fich bald von den Bergen Thüringens bis an die Ufer. der Eyder zie— ben werden. „Denn ich habe einen Tag. der Rache mir vor: genommen, "daß Jahr, die Meinen zu erloſen iſt ges kommen,’ \ 8. Anm. Dieſe Stelle ıft fo groß, fo herrlich, fo erha= ben, daß fich jede Erläuterung wie Bley an ihre Fluͤgel hangen würde. Wer fie nicht verfteht, der gehört uns nicht am,- meine Brüder, und die Mauls wurfsaugen der Einfalt, fonnen dem Adler nicht fols gen, der im Lichtmeere frhiwebt. „Jedes edle Werk. des öffentlichen Lebens würde, wie im Kreiſe Jahniſcher Freunde, feinen Freundſchaftsbund erhalten. ꝛc.“ 9. Anm. Dieß Bild iſt vortrefflich, und ich möchte es auf den Staat- und ſeine Verhaͤltniſſe außdeh— nen. Ein Kreis Jahnſcher Turrter, der feine Faufte nach außen Eehrt und ballt, und mit fernen Korper einen Wall um das Land der Freyheit zieht, iſt Das ſchoͤnſte Bild der Sicherheit und’ der Eintracht, Das. Az’ - 391 buch der Vernunft wird die Mittel beſtimmen, ea re nn fig nie ändert, RT. „Mögen gleichfan tm geheimen Bunde alle kräftig Wollenden und Gelbftdenfenden mit dem Geifte der Ju— gend zufammentreten, verehrend als ihren Heren und Meifter, den dreymahl größten — den Geift der Wahrheit, der als Rächer und Retter unter den Hölfern waltet, und deffen Heiliger Fehm endlich jedes Werf der Ungerehtigfeit unterliegt, fo der Geiſt im Voͤlkerleben nicht erftirbt. DA i telle iſt ein eigentliches National⸗ Br — beit Se Sugend zu dem Geiſt der Wahrheit erhebt, vor dem die Tempel des Aberglau⸗ Gens zerfallen, wie Halme, die der Sturm fnidt; und ich hoffe es bald, in allen Schulbuͤchern zu finden. „Im Juͤnglingsalter entfiheidet der Menſch ſeinen Character. Einem ganzen Volk wird durch dieſe Ent⸗ fiheidung feine Zukunft beftimmt, fo erhält der Geift des Burſchenlebene, wenn er der gefündere iſt, fuͤr das ganze Volk eine große Bedeutung, nicht nur ihm jetzt gleich ſeine Verfaſſung zu beſtimmen oder umzuan⸗ dern, ſondern damit es im Geiſte Eins und Einig werde.“ Anm. Nur die Jugendkraft greift begeiſternd un “ —— ins Sehen Hi Das Menfchenalter follte in drey Theile getheilt werden, welche die folgenden .. Perioden und — umfaſſen: 3) Bor-Burfhen. — Vom Tage der Geburt bis zum ı5ten Sabre, 0) Burſchen. — Vom ısten bis zum 25ten. 0) Rah-Burfhen — Für befannte rühmliche —— oder Richt mehr Burſchen für Maͤn— ner, welche ſich in der Burfchenpertode nicht ausge— zeichnet haben — für den Reſt des Lebens. H Nur die Periode des Burfcen- Alters genießt der Borrechte, welche heute den Majorennen zuſte— hen. Unter und über dieſer Periode tritt Mind rennität em. Die Worte Knaben, Jungen, Buben, Juͤnglinge, Studierende oder Studenten, find als entehrend fir immer abzuſchaffen. re Detto das Wort Mann, ald einen falfhen Be- griff vom Neife begeihnend. Profeloren, wel: He ſich, obgleich in uͤberreifem Alter (mehr als 25 Fahre) , die Gunft der Burſchen zu erhalten willen, haben allein das Privilegiun , Ausnahmsweife der Rechte der Majorennen zu genießen. Sie ver: tieren felbe mi. dem, Beyfall,der Burfhen. { Der Nahme Wolf wird abgefhafft. Gtatt ihm heißt das, was bisher unter dieſem Worte verftanden wurs de die Burfhenfhart Die Vernichtung des Nahmens Mann fordert auch jene des Wortes Weib, Madden u, dgl. , Ihre drey Lebensperioden werden beſtimnit mit Ror- Burfchinnen, HR ach = Burfchinnen. ser iſt Elar, daß Die genußvolle Lebensperiode ſich ——— Engfte an das Burſchenweſen anreiht. Die Veriode der Flır-Burfhen beginnt ohne Bes ftimmung des Alters, und dauert, fo lange die Bür- fihen es wollen. Da die Burfchinnen ohnediek kei⸗ nen Antheil an der Gtaatsverwaltung nehmen fon: nen, fo ift, diefes Extenſions-Geſetz im der Natur gegründet, — — 392 Andere Verfügungen 2 1.0517 Dad Wort Religion erliſcht, wird weit genauer Bigeichnet durch Vernunft, , } Theologie durh Moral, Profeffor durh Lehrburſche Univerfitätdurd Vernunft-Turnplatz Staatdurh Turnplatz, 4 Stadt durd Turn: Ötätter Eenfur wird allgemein abgeſchafft. >. Scheiterdaufen überall eingeführte, Den Adelungen der Wartburg ift vorbebalten,, dieß Wörterbuh zu vervollfommnen und zu ermeitern. Die Sprade if die Amme der Vernunft, fie fängt mit jedem Worte einen Begriff ein, und das: Ohr ift die Wiege der Bilder,, Die im Neich der Töne erwachen. In der uͤppigen Baumſchule unſerer Sprache mühe. die alten kranken Stanme durch neue fräftige erfeßt werden, die der Zeitgeiſi pflanzt. Die Bedürfniffe, unferer Vater nd nicht mehr die unfern, aber die Sprache it bey ihnen ſtehen geblichen, und der Riefenſchritt der Zeit iſt ihr vorausgeeilts die Sprade muß. ihr folgen- „Das Gute muß von unten ausdem Bo fe fommen.” 12. Die Sonne über und leuchtet, waͤrmt, befruchtet, entiwidelt, aber die Eichel, die man in die Erde ſenkt, ‚breitet erft nach Jahrhunderten ihre Schatten über ein kommendes Geſchlecht, und Nichts befrhleu- ‚ nigt den. gewöhnlichen, ie Gang der Natur, Das Erdbeben flürzt alles Beftehende um; aber aus feinen Trümmern baut der Kunſtfleiß fein Haus, der Ruhm feinen Tempel. Wären die alten Maus ern nicht uingeftürzt, fo hatte fih nie der nene Ban voll Licht uud Ordnung erhoben; und der Menſch wäre in den ‚engen, dumpfen Behältern‘ verſchmach⸗ tet, die einfinfteres Jahrhundert baute. $ ‚Der Geiſt des Particularismus einzelner Staaten. ift bey den Bewohnern mehr, als bey den Negierungen zu erblicken. Laßt jeßtnureinige Sahrehin= durch diefen heiligen Ernft der Vaterlandsliebe in un— ferer gebildeten Jugend belebend wirken, und ihr wer— Det denſelben Lebensha uch bald im ganzen Volke fpüren.” ‘ 13) Burfchen = Turnpfaß! Vaterland! Wie glänzend erhebe fi deine Zufunft, die der Lebenshauch der - Sreyheit durddringt. Deine Jugend, deine Bur— fhen, die Sprößlinge der taufendjährigen Eiche dei⸗ nes Ruhmes, ſchlingen turnend ihre Hände in ein= ander, den Kranz der Eintracht um dem Haupt zu flechten. Der Wolfenfchleyer, der drohend an den Alpenfpisen der Throne hing, zerfällt wie das, was er verhüllter Gleih und. eben muß der Boden der Zufunft, der Turnplatz des Werdienftes feyn, und nar feine Strahlenkrone leuchtet über den Menſchen— wegen, die fie umfluthen, Die Feſſeln dee Herfonts mens find dann gebrochen, Fein Söldner wird dem heiligen Boden dieſer Zufunft betreten; ‚feine Ab— gabe wird auf ihm laften; die Vernunft ‚richtet über Den verirxten Turner; denn Irrthum Hi a8 Loos des Menfhen, und die Eintracht wirft ihn reuig in die Burfchenarme der Gefellfchaft zuruck. Vater— tand ! 3 ftehe an der Prorte der langen, unges wiffen Nacht, ‚die fi) bald, auf immer hinter mir fließt, aber ich habe die fhone Morgenröthe deiz ner Zukunft: gefehen, und. alle Stimmen meiner, Ju⸗ gend erwachen in mir, das Verchengefühl des Fruh— lings ſchlaͤgt noch einmal, feine Flügel in Bruſt. Die Stürme, die Geſtirns voranſteigen, einer — oe u ; x — er a EZ 17 — nn ne en — Pe N Tg — 393 , — t3” 394 Blumien auf meinem Grabe brechen, mit denen es “die Freundfehaft ſchmuckt. Aber das, was in diefen Stürmen aufgeht, bleibt eivig, und auf dem Grabe der alten Hrönung wird der Kranz der Unſterblich— feit blühen. Deutſche Burſche! Iebet wohl, und reift für die gro= ben Eunohife der Zeit! Niemand fann dem Rad des Schiefals in die Speichen greifen, und es rollt über das Leichenfeld der Vorurtheile und des Aber- endte der Zufunft entgegen reift, Lebt wohl! 14). Anm. Ih habe diefen ganzen Abfchnitt mit kei⸗ 2 BR Bemerfung begleitet, Der Manu, der gegen Die alten Formen der Zeit, gegen fein Jahrhundert in die Schranfen trat, wird, wie fein Kampfgenofle - in der Sfis, den Handfchuh aufheben, den das. blei= de Schreden u den Kampfplas warf. Diefe Rie— fengeftalten der Vorzeit, die von Katilina bis Marat um den Preis der Welt rangen, und Die große, reiche Gegenwart des Burfcenlebens dran- en fih um die Kämpfer, über denen der Geiſt der ahrheit, ein Koͤnigsadler, ſchwebt, der feinem Le— gionen, wie denen der alten Noma, 4 ‚ den Gieg verfündigt, Prof. Fries, Rehtfertigung gegen die Anlagen, welche wegen feiner Theilnahme am Wartburgsfeft wis der ihn erhoben worden find. Actenmaäßig von ihm ſelbſt. Jena b. Eröder. 18. 8. 75. worinn er feine Feinde tapfer in die Pfanne haut. Ende ((GKieſers, Wartburgsfeft am 18. Oct. 17. In > feiner Entſteh ung, Ausführung und Folgen. Nach Ac— tenſtuͤcken und Augenzeugniffen, " Nebft einer Apologie der academiſchen Freiheit und fünfzehn Beilagen. Je— na’ b. Fr. Frommann. 18. 8. 146, worinn er es in feiner Ivahren und gewefenen Würde daceſtellt, die Anfechtungen, Beſchimpfungen und Fürch- tungen widerlegt, die einftigen guten Folgen entwif- felt, und fo einen Streit, wenn nicht beygelegt, was bey Martheymwuth nie möglih und noͤthig ift, doch entfehieden, und die wohlthätige Wirfung, melde die Einzigkeit. und der Adel diefes männlich und Liebevoll begangenen Feftes auf die geſammte deutfhe Jugend Außert, fortdaurend gefichert hat. " So hat fih aus dieſem fürchterlich entzlindeten Kampf, in dem ſelbſt die maͤchtigſten Regierungen auf— getreten, alles unverletzt gerettet, das Feſt in Glanz und Ehre, die Profeſſoren und die Studenten — nur der Herausgeber der Iſis iſt fein Opfer geworden; doch zufrieden, für oder wenigſtens durch ſolche Hand⸗ lung, worinn, man kann es ſagen, das deutſche Volk aufgetreten, und wenn nicht den Grund gelegt, doch das Licht aufgeftedt hat, nach dem zu zielen ift, miß— handelt und allein mißhandele worden zu feyn. — Doch bat es auch fihlimmer ausgefehen, ald es gez worden iſt, und ift hintänglich der Herausgeber ge: tröftet worden durch die Theilnahme von gefammt Deutfhland; das Deffentlihe deshalb ift befannt; mand Privates mag es werden, damit die Werder: ber erfennen, daB in Deutfchland. der Freund feines Wa- > terlandes und der Wahrheit nicht mehr zu verderben Jfis 1818. Heft © (aubens, auf. dem die Saat unferer Wünfhe der - Dem ganzen Wartburgsſpuck machte endlih ein ft, und gegen Kabbale und Derfolgung ein ficherer Hort jeder Winkel, Deutfhlands ift, der Privatleuten gehört. . An den Herausgeber der Iſis. R N — Schwelz 17. Sie wollen das Politiſche aufgeben. Thun Sie das nicht: Es gibt ſo wenige, welche es ernſtlich meynen und der Wahrheit das Wort reden, def es ein Unglüd wäre, wenn Gie fi zuruückzoͤgen. — Manz che Leute find zwar und Bleiben verſtockt; allein es gibt doch viele, denen ein wahres und tuͤchtiges Wort in diefer zurüdgefunfenen Zeit, ein Balfam im Dhr und Herzen ifl,-und wenn jene aucd mit den ** ma— hen, was fie wollen, fo haben fie auf das fogenannte Volk um fo weniger Einfluß. Nur noch einige Jahre ausgehalten, dann find die Ideen und Anmaßungen, von. denen. jene nicht Laffen tollen, veraltet und morfch, und frifche, jugendlihe Anfihten grünen auf dem leider wohl gedüngten Boden! . Aus einer freyen Stadt 17. Höhft erfreut und ermuntert durch Die neuen Regungen und verdoppelten Litterarifhen Unternehmun- gen unferer erften deutſchen Univerfitäten, befonders aber der U. Jena, fühlte ich einen neuen Antrieb, auch von meiner Geite den Aufforderungen der Re— daction der Iſis gemäß, einige Verſuche als Bey— trage zu beftimmen, Da dieſe Zeitfchrife encyclopadis ſchen Inhalts iſt, alfo alle Fächer umfaßt, fo zweifle ich nicht, daß ıc. ” Franken. Moͤge mein Aufſatz Sie nur um den tauſend— ſten Theil ſo angenehm beruͤhren, wie dieſe Ihre Be— geiſterung in der fit. — NR. hat eine enthuſtiaſti— ſche Vorliebe fuͤr Ihre Iſis, fuͤhlt ſich dadurch allein getrieben, Ihnen auch einen Beytrag zu liefern. Ihre Iſis findet überhaupt vielen Beyfall. Mögen immer— hin Allotria hineinfallen; um fo lebendiger und” wahrer fpiegeln fie den Menfhengeift ad. Was ih vermag, das Unternehmen zu fordern, werde ih gewiß ben: tragen. Aus Baden ı7. Seyen Ihre Verdienfte in Sachſen noh fo fehr erfannt SIG, fey Ihr Ruhm ufw.; fo kommt er dem nicht. bey, den Sie fih durch die Bertheidigung der Univerfität Freyburg und durch den Aufſatz: War- um waͤhlt ihr feinen Kaiſer ? Lin Ludens Nemefis]: Bew uns erworben haben, Wir find ſtolz, einen ıc. Mann am Lribunal der Publicität au haben, der, aus dene Ausland für uns das Wort redet. — Es wird daher jeder rechtlihe Mann in unferer Gegend, der in. Stande iſt, Ihnen etwas Gefälliges erweiſen zu koͤn— nen, es fih zur Pflicht machen, mworunter Feiner mehr ald ıc > & } Meftphalen 17. Ihre Iſis gefällt mir. Es wird Ihnen zwar wohl gleich⸗ guͤltig ſeyn, daß ich Ihnen das ſage: aber ich halte 25 * 395 ed für Mflicht zu fagen, was man denkt. Die Worte koͤnnen nicht immer fo abgezirkelt "werden, und Sie haben daher Recht, dab Sie dicfelben fo ftellen‘, wie das Gefühl es eingibt. Eine deutfihe Zeitſchrift ſoll ja feine Franzöfirende feintihe Damen-Affenbtee fer. Man ſchwatzt foviel von Freyheit in diefen Tagen, und doc) hat man es nicht gern, wenn ein. anderer fie ge gen und in Anwendung bringe. Darum feindet man auch Ihre Iſis an; man wird fih aber daran ge: wöhnen, wie an das. iständifche Moos, dag, wenn es gleich bitter ſchmeckt, doch der Abzehrung, abhilft. Sachſen 17: Mit Verwinderung und Erſtaunen habe ich gelefen, daß ıc Nein! Iſt es nur möglich, dab Jemand den —— Gedanfen faſſen fünne, ein ſolches —— Blatt mie die Iſis unterdrüsfen zu wollen! Allein uſw. ? Baden 17. Welder Mann muß nicht ſtolz darauf feyn, einer Landsmann zu haben, der mit deutſcher Zunge, gleich freyen Britten, das hier Ungewohnte, die Wahrheit ohne Hehl und Trug gefagt hat, was erſt nad Verlauf von fünf Decennien I) ohne Gefahr "ge ſprochen werden: darf. — Ihre Yfis Hat und mehr ge: nützt, als Die hundert Niefe Papier, welche in den Regifirarurpalläften- zur Antike werden. [Das ift alfo der Schaden. der Oeffentlichkeit!] Der — NN. iſt einzig durch die Iſis unſchaͤdlich geworden. — Ach! daß doch die Rabbiner-Seele * früher auch vor diefen: Spiegel geftellt worden. wäre. Milz onen $lüche und deren Werth wären nicht verkummert. — Dod wohin: würde ich gerathen, wenn. ich Fortmuftern. wollte. Vom Mayn 17: NN. ſchickt mir etwas für die Iſis. für Unrecht halte, es liegen zu laſſen, bis ich etwas Geygufügen. habe; fo laſſe ich es allein. laufen: Es wird nächftend- auch. ein Beytrag von mir kommen; denn ich kann nun einmal nichte_ lefen. oder denken, ohne dab mir dabey die Iſis einfällt. Gott gebe, dab: viele Leſer der Iſis fo aut einfehen, wie ich, was- fie an ihr haben! nöthig,, und fie wird dadurch, daß fie die naturhifto- sifchen Neuigkeiten nebenbey fihnell, genau und voll ftändig: Liefert, alle Gelehrten: zwingen, fie zu: halten.. Mitten aus Deutfchland 17. Hochwohlgeborner, Hochzuverehrender Herr Hofrath! GER Die große Verehrung, welche die gelehrte Welt: Ihnen ſchuldig iſt, veranlaßt mich, diefe wenigen ganz, ergebenften Zeilen on Ihre Magnificenz zu über: fenden.. Meine geringe Beſchaͤftigung mit der claffi- fhen Literatur des Alterthums führte mich auf- die: Unterfuchung eines Gegenftandes, welcher für: das ger ſammte Dafeyn. und Leben: nicht ganz unbedeutend zu ſeyn ſcheint. Wenn: ih es wagen dinfte, beyliegende: Vrolegomena Ihnen ganz gehorfamft zur Beurteilung, Da ich es Es freut mich, die Iſis immer mehr- Ausdehnung. gewinnen zu: ſehen; denn. das: ift fehr „nehmen. vorzufegen, fo würde ich mich zu der weitern Beleuch⸗ tung außerordentlich aufgemuntert fühlen. Der Inhalt derfelben möge die Kühnheit meiner ganz gehorfanften Bitte bey Ihnen entfchuldigen. Könnten diefe wenigen Bogen eines Blifes von Ih— nen gewürdigt werden, und die Genehmigung dee Druckes erhalten, fo würde ihre Aufnahme in den Buchhandel und Verlag eine der ehrenvollften feyn. Sch felbft würde meine befondere Dankbarkeit für diefe Bemühung an den Zag zu legen, nicht unter. laſſen In der angenehmen Erwartung, daß mir Dieſelben meine Bitte guͤtigſt verzeihen werden, habe ich die Ehre, mich hiermit ganz gehorſamſt zu empfehlen und mit der tiefſten Verehrung und Ehrfurcht ſtets ver— harrend mich zu nennen Ihrer Magnificenz ganz gehorſamſter Werehrer _ N. N. Eonrector, .. 17. — Ich habe Ihren Auffag über Freyburg in der Ifis mit Vergnügen zu einer Zeit gelefen, wo ich noch nicht wußte, daß ich dieſe Univerfität einmal würde näher fennen lernen. Hiezu habe ich nun Geles genheit gehabt, und ſeitdem dachte ich oft jenes gewichtigten Auffaßes, und wünfihe, mit Ihnen naher) befannt zu werden, weit ih an Ihnen einen Mann verehre, der nicht nur das Gute und Rechte willy fondern auch den Muth hat, feinen Willerr laut aus— zuſprechen. Die Univerfität Freyburg hat Vorzüge, die fehr mißfannt und ungefannt find. Sie fennen. diefelbe beſſer als ih. Fahren Sie fort Gutes da= von. zu: fagen. Fr. verdient es. 5 Weimar, November 17. Hier iſt alles in. Aufruhr: Bon Berlin, Dresden‘ und aus aller Welt laufen Kiagen ein. Obſchon man’ weiß, dag man Ihnen wegen: des Wartburgsfe- fies nichts thun kann; fo wird man Shmen doch zw Leibe gehen. Gehen Gie ſich daher fihleunigft vor. Es fann jedem Augendblif ein Polizeiraty hinüber kommen, und die Sfis und Gott: weiß. was alles; weg⸗ Die Urſachen von- all dem werden Gte wohl errathen,. wie auch von wen: ed ausgeht. [Wir haben die fer Warnung nicht geglaubt, und der Policeirath hat. daher auch wirklich Nro 195 er— reicht. Bayern 17. Der: Tod der is fehmerzt deren: hiefige Freuns de: fehr.. Es. ift der allgemeine: Wunfch, daß Ste uns, ter einem andern: Titel eine neue Zeitſchrift der Urt eröffnen: möchten. { Vom: Rhein 18. -_ Sie erhalten hier ꝛc. Es iſt nichts als ein Ac— tenſtuck, und fo wird hoffentlich; nicht von. neuen der Fall eintreten. dab: Sie ſich durch Ihre Rechtlichkeit und Theilnahme Unannehmlichkeit zuziehen. Dennoch haben wir den Troſt, daß dieſe nur Fogen des tie fen. Standes: des. großern Baromeiers find, der leider‘ : ea 396 > AS “| 7 * ” # ; 397 hat der Einzelne feine Schuld, Dftfer 18. hauptet, daß die Iſis nur ein pafendes Wort zu feis ner Zeit ſey. Wir find hier in manchen Stüden noch weiter zurüd, als in andern Gegenden unfers Deuts fhen Vaterlandes. auch Hoffnung, daB die aͤußerſte Spike feines Fitti— es, unſer armes Vaterlaͤndchen, ihm. folgen müßte. Vom Mayn 18. Wuürte ih doch nur erſt notoriſch gewiß, ob auch die Iſis fortdauert. Unter den leeren Geruͤchten, die überall auspoſaunt werden, wird man taub und uns glaubig. LES Fonnte Unterbrechung. der Iſis kommen, weil der Herausgeber weder wußte, was zu fchreiben. erlaubt oder verboten: fey, nocd wußte, wie weit die Kehteder Juriften gehen, nocd darauf vorberei- tet. war, den Druck der Iſis fogleich. ins. Austand zu verlegen, fobald man ſich Eingriffe mit. Umgeyung der Juſtizbehoͤrde, welches allein der Verfaſſungsmaßige Weg ift, erlauben: würde, Unterdrückung der Iſis fann. nicht kommen und wird- nicht foımmen, weil der Herz ausgeber das wohl. weglaſſen fann, was die Leute ſtoö— Big macht. Wurde aber aud bey uns wirklich der Druck unterfagt, fo wirde er ſogleich anderswo— fortgefeßt; Daher, braucht Ihr keine Bedenklich- feiten mehr zu haben, Ueberdieß hat: der H. die Ue— berzeugung, daß bey uns und in Bremen. doch au: wmeiften litterariſche Freyheit bleiben wird. Der Ge- nius Loci läßt fih wohl einmal durch einen fremden Schlag vertreiben; da er aber von der Gefammtmajle zurüuckgefordert und geholt. wird, fo. kehrt er wieder zurüf, und fißt dann gefhüßter ald zuvor, weil er mehr Wächter hat. Ihr koͤnnt Euch noch überdieß - darauf verlaffen, daß unfere Landftande das, was ge— I Mit Bedauern lefen wir hier fihon. lange ſchehen ift, ernftlih zur Sprade bringen werden.) Eine freye Stadt ı8- nicht: mehr die Iſis. Man weiß: fih im alles zu finden, wenn e8 feyn muß; die Grimde warum. die Iſis auf höoͤren mußte, und die man Ihnen mitgerheilt: haben wird, wünfchten wie (ich; rede: mit: dem: Munde: vieler. 2 Ihrer Lefer) zu. willen. Auch Haben wir Urfache zu: - glauben, daß wir, obwohl das letzte Heft, doch nicht die legten: Blätter der Iſis haben. Sie wuͤrden mich und viele Ihrer: Verehrer fehr verbinden, wenn. Gie und Hffentlich oder durch; einen Brief etwas Näheres über das Schickſal der Iſis (auch für die Zukunft). mel— deten. [Der erſte Jahrg. Hat. 197° Nummern.J . Aungen, vom weichen wir wünſchen, daß Sie fie ja nicht Schleſten 18.- Die mich, fo: halten: Sie auch noch unendlich viele: für ihre Freunde und eifrige Begünftiger Ihrer Mey- * fahren laſſen, fondern wie Ihnen Ihre Drtslage: ed ver= „ flattet, das Nämlihe inter der: mannigfaltigfiew Ge⸗ falten wieder anregen mögen: übel genug verkuͤndiget. In folchen Naturerfheinungen Die Adersleute leſen Ihre Iſis bier in diefer Ges gend mit vielem Nergnügen, und allgemein wird ber. Möchte fih. doc; nur einmal der Adler von Frankfurts Zinne erheben! dann. hätten wir. . & — Bayern. Hornung is. Genehmigen Sie: unſern Dank für das ſchöne Ger ſchenk, da8 Sie uns mit der Iſis gemacht, und noch den Danf von allen meinen Freunden, daß Ste den Schand- buben eine Ehrenfaule 8 gefeßt haben... Spione ges d hören. überall an — — & Cs Bom- Rhein ig — Sm Grunde hätte ich; Ihnen über unfere Tages gefhichte nichts zu fchreiben. Die Hauptfahe enthalt jeßt das trefflihe Büchlein von Görres, das Sie ſchon fennen werden, in dem der alte Held einmal wieder mächtig Schwerdt und Lanze ſchuͤttelt. — Behandeln fie die Preußen: jegt etwas gemach; fie fangen wirklid an, ordentlich zu werden. Der Staatskanzler nimmt ſich überall fehr gut, und man lobt allgemein feine Leutſelig⸗ keit und fein freyes Benehmen. Das iſt um: fo lobens⸗ werther, wenn man dabey am — andere Staaten — denkt. Daß die Haupsſachen erſt noch geſchehen muͤſſen, verſteht ſich von ſelbſt; doch iſt die Hoffnung, jetzt größer als je SE). Welch herrlichen Erfolg die — Schritte fremder Regierungen in W. gehabt haben, er fehe ich mit großer: Freude. — — — Gott fegne Sie; mögen Sie noch lange frey und friſch die Wahrheit re den, befonders gegen — und Gelichter, denen mar auch-ampbeften einen Muͤhlſtein anhienge uſw. Hornung Das erſte Heft der Iſis habe ich erhalten, und da— durch die angenehme Nachricht, daß fie wieder fortgeht. — Ruͤhrend war mir die Theilnahme, die die Iſis bey ung gefnnden hat und noch findet... Man liest die Zei— tungsartifel darüber wie einft die Nachrichten von Kriegsthaten, und theift ſich ſchnell brieflich mit ,. was man gehört hat. Und ded find wir hier vielleicht rus Higer gefinnt, als irgendwo fonft in Deutfchland.. Es ift nichts weiter, ald ein tüchtiger derber Sinn fürs Gute un) Rechte, der fich an der Wahrheit labt, und übrigens Gott walten läßt. Wenn fie einmal hieher kamen, wur⸗ den. Ste es fo finden, wie ich ſage — N. S. SH eben fefe ih in der Franffürter Zeitung daß Ste wegen der Iſis auf die Feftung: kommen follen. Ich wollte eine Neife machen. Diefes beſtimmt mic) ‚aber, auf jeden Fall zur Haufe zu bleiben. Vielle icht erlaubt mam Ihnen, Ihre Gefangenfhaft bey mir auszuhalten, wo fie zwar fireng bewacht, aber nicht übel gebettet werden, follen. — — - ”+ BHornung _ Hier iſt die Schrift dee NN, plöglih durd' .. » unterdruͤckt worden. — Ich theile Ihnen diefe Nachricht ind Geheim nur mit, damit Sie ſich von gleihen Leis densbrüdern in, der Entfernung überzeugen. — — Moͤch⸗ ten. Sie ſich noch: lange recht. wohl. befinden. ** Hornung, Das’ gegen Sie ergangene Urtheit hat: man bier mit — — gelefeni — — — Yebrigens erleiden wir auch bey 399 . und feit kurzem fuͤhlbare Cenſurſtrenge, ſelbſt gegen ein⸗ zelne Bemerkungen und Spaͤße, fo dab man manch gu= te8 Wort verfhluden muß. Als man uns gegen die Franzofen brauchte, Fonnte man ſchreiben, quidquid in buccam veniebat. Die Ausficht in die nachfte Zufunft iſt ſchauerlich. Aber nach dem, was wir erlebt — — koͤnnten wir verzweifeln? —Fremde. Wahrſcheinlich und hoffentlich haben Sie durch NN. erfahren, wie ſchmerzlich mir die Unannehmlichkeiten waren, die Sie wegen der Sreymüthigkeit der Iſis aus⸗ suftehen haben. Er wird Shnen auch gefagt haben, daß ich nach der Gage, die Iſis erfchiene nicht weiter, eine Abh. [die in Die Neihe anderer, von anderen, 96 Horte), die ich fhon für Sie mit befonderer Liebe aus⸗ gearbeitet hatte, in eine andere Zeitſchrift g⸗ſchickt habe. [Das find die Folgen der Eingriffe der Policy ; daß die Wiſſenſchaft zu Grunde geht, rührt diefes Inſtitut nicht; dom Aufwande, den eine Zeitfehrift wie die Iſis fordert, durch der ein wohlhabender Mann, wenn fie untergien⸗ ge, ſchier zu Grunde gerichtet werden koͤnnte, nicht zu reden. Auch geſchieht hiebey der Policey Unrecht.) Schweiz. Maͤrz. Sch Hätte ſchon eher an Sie gefchrieben, wenn nicht die Zeitungen gefagt hätten, Sie fäßer auf der Wart- Burg, wo fie gefündiget haben follen. Weber Wartburg, Burfchenfeft, Luther, Ofen hört man jeft fo vieles, daß ich daraus nicht Flug werden Tann. Sch bitte Gie da> her; erzählen Sie und einmal die Sache recht: denn die Zeitungen lügen, läftern und_höhnen ohne Barmherzig⸗ feit. Da Sie eine Hauptrolle bey dem Ding geſpielt habenfollen ; fo willen Sie es auch am beften. Ueberſchicken Sic mir auch die Iſis unmittelber. Ich kann fie hier⸗ herum nirgends bekommen. Gelegentlich koͤnnte ich Ih⸗ nen auch etwas mittheilen. Ich hoffe nicht, daß Ihnen der Aufenthalt auf der hochgefeyerten Burg etivas ges fhadet hat. Sie find anf dem Wege, ein litterärifcher Märtyrer zu werden. Wir hier find Ihnen fehr mit wahrem und warmem Herzen zugethan, daher um Gie bekuͤmmert, und nehmen an Ihrem Schickſal den Lebhaf- teſten Antheil. Wenns dort fo übel. ſteht, fo ziehen Gie wie einft Ulrich Hutten zu uns in die Schweiz. Sie follen mir freundlich willlkommen feyn, und einen friedlichen und fhönen Aufenthalt in meinem laͤndlichen Hauſe haben. — Doch leider! Die alte Schweiz iſt auch nicht mehr! Nicht mehr die Zuflucht der Verfolgten! Sie fönnten hier aus dem Regen in die Traufe ges rathen. Jetzt iſt Freyheit und Wahrheit nur auf einer infamen Inſel — — einfa r uf Thhringen. Seit einigen Tagen hat fih hier die Nachricht ver- ‘breitet; daß Sie einen ehrenvollen Ruf in die Liebliche Rheingegend erhalten haben, und jeder verftandige Thuͤ— ringer beklagt den unerfeglihen TIJ) Vertuft für Jena. Iſt diefe Sage gegründet? Uud was wird dann aus Shrer lehrreihen Iſis, Deren Fortfeßung wir mit Wirges duld entgegen fehen ? Man kann Shnen das nicht verdenfen, wenn Gie nach fo vielen Sranfungen und Beleidigungen Jena mit einer andern Yniverfität vertaufchen, Da indeilen aus ERSTE BETT mehreren Thatſachen hervorgeht, daß der Großherzog anders denkt, ſo — —. Sie haben zuverläßig fehr viele wahre Freunde, danfend lohnen. Ihre Feinde züchtigen und verderben fih mit ihren eigenen Waffen. Für die Zahlung Ihrer Prosehfoften ift geforgt. ! Brandenburg. : NN. hat die einzelnen... +, fo jekt wie Band— juden umherzotteln, tüchtig geholfen zu Paaren treiben. Er ift Ihnen fehr ergeben. Man hat hier ein Gerücht, Sie wollten von Jena fort, Thun fie das nicht. Ein Aufbringer neuer Lehren muß einen Hoͤrſaal haben. Oh— ne zugezogene Juͤnger fleht der Mann von Willenfchaft verlaffen. Die Schüler und Verbreiter verfnüpfen ihn init Zeitgenoffen und Nachwelt. Geben Sie auch die Iſis nicht auf. Sie koͤnnen manche Anftößigfeiten her— auslaffen, ohne daß Sie der Wahrheit und Würde et— was vergeben, — Uebrigens kommt eine Stadt nad) der andren, und erfundiget fih nach der verſprochenen Ver— faſſung. — Der Verfanmlungsfaat des Staatsrathes in unferer Hauptſtadt wird geheist durch Dampf, Kampk macht fih jedesmahl lächerlih, wenn er reden will — [thäte mithin Eliiger, wenn er reiste.) Nordfee Nur wenige Zeilen, Verehrter Herr Hofrath! moͤ— gen Shnen fagen, wie wir alle den traurigen Zuftand der weimarifchen Preßfreyheit beklagen. Mann nimmt an Ihrem Schickſal lebhaften Antheil; felbft die, welche Ihren Witz nicht verdauern Fonhten, find nun auf Ihrer Seite. Sobald der Proceß gegen Ste entfchieden iſt, werden an mehreren Drten diefer Gegend au, Sub— feriptionen wie in Sranffurt eröffnet. Kommen Gie auf die Wartburg, fo wird die Iſis noch mehr Eremplare abfeßen. - Dann find Gie Märtyrer für die deutſche Freyheit. — Behalten Sie die Ueberzeugung, daß wir die Shre Verdienſte anerfennen und. . 400 die Sache jedes freymüthigen Mannes wie die, unfrige anfehen. Oder. April — €3 thut Noth, daß der berührte Gegenftand mit Ernft zur Sprache kommt; und der Iſis ziemt es wohl am erſten, das Drgan zu feyn, da fie den edlern Geift dar wifenfhaftlihen und beheren Bildung vertritt, — Sie glauben nicht, gefchäßter Mann! in welchen: Todes— fhlummer bey uns die Wiffenfchaften zurudgefunfen find, wie fleinlich der Geift unferer Gelehrten und — — Wir gerathen in einen Sumpf und gäanzliche Verſto— ckung, wenn nicht mit Kraft diefes veraltete Leben ge: fhüttelt und aufgeruttelt wird. ben, der fteife Handwerfsgeift ift allem Fortfchreiten ab— held, ſucht feindfelig die frifpe Entwidelung aller Kräfte zu unterdrüden und den Stillſtand hervorzu— bringen, worin fie feſtgerannt und verdummt, Nir— gends ftarfer und toller als bey uns treiben die arm— ſeeligen ... ihr. Unweſen. "Süden ; In Ihrem Jena muß ein herrliches Leben feyn. Ich weiß nicht, welch ein Zauber mich dahin zieht. Ich daͤch— te, wär ich nur einmal dortz ich würde nicht mehr vom dannen. Der Anfenthalt lauf der Wartburg kann für Sie nicht anders ald ehrenvoll feyn. Das mechanifihe-Breis _ . ” mitten. — — ER ders wurde uns mitgetheilt: Deder Achte Deutſche iſt verpflichtet, den Hofrath Den ‚auf alle Art und Weiſe huͤlfreich zu unterſtuͤtzen, und wir ***werden die letzten nicht ſeyn, ſobald er unſerer Huͤlfe bedarf.“ — Wenn es gewiß iſt, daß Sie von Jena weggehen, ſo ſchicke ich meinen Sohn ſogleich auf eine andere Unnerſitat. = Siäden. An ihrem Proceffe nimmt man hier nicht geringern Antheil als an andern Orten, und freuet fi, daß es ‚mit. der Wartburg noch: nicht Ernſt geworden, Ich für meinen. Theil wurde Sie um den Aufenthalt auf jener Burg; und zwar um einer folhen- Sache willen, beneir ‚den. Gebe Ihnen der Himmel nur Gefundheitz wenn Seele und. Leib, einig und "gefund-find, Fann man mit fhauen ift fehr angenehm. auf dem allerdings fehr Auftrittspolle: wen umhergehen und brüllen, 3 Lande noch beſſer als bey uns, den Menſchen fertig werden; auch wenn fie wie die Loͤ— Immer iſt es in Ihrem Dort ift doch. Regſam— Micht wahr! das Zur Ihr betrachtet Jena wie ‚feit und Leben, hier Tod. ein. Theater, Sragodien gefpielt werden. Ihr vergeht aber, das das Vergnügen, das die Helden des Stuͤcks dem Pu— blieum Igewähren, und das dafuͤr geärndtete Beyfall— klatſchen doch. erft nach dem Tode groß und münfhbar iſt. Auf dem Theater herum gezogen zu werden ift der Geift der neuen Tragödie. Das edle Mufter der alten ift verbaftert, fint Stäätler die Comödienpgeten. R Be 3 Brandenburg. Sie haben ſich in der Bremer Zeitnng wacker ver— N theidiget; es bedurfte deffen nicht bey Ihren Freunden, und Ihre Feinde find zu dumm und nicht mit Worten, zur mit Prügeln und Fauften zu fihlagen. Lebt Kotze— bue noch, athmet er noch Deutſche Luft? Süden. Nur eine Hauptfrage, welche freilich täglich durch ein neues Heft ver Iſis beantwortet werden kann; allein ſchon ift über Die Halfte des Aprits verfloflen, und noch fein ziweytes Heft da Sollt' es den Licht: ſcheuen Eulen doch gelungen feyn,. das Erſcheinen der Iſis aufs Neue zu gefährden? Wäre dieſes — der Himmel wolle ed in. Gnaden verhüten — fo. bitte ich aufs dringendfte den Auffoa NN, an NN. mit ver Bitte zu fenden, ihn in fen Blatt aufzunehmen. Doch nach einer Nachriht in den Zeitungen muß er Jauch die Geegel ftreihen. Wenn's fo in Deutſchland ‚fortgeht, fo kann man nichts gefcheuteres thun, als en masse ind freye Nordamerica auszuwandern. Doc da es diefes Jahr nicht dahin Eommen dürfte, und ich fo lange noch die Iſis fortlefen werde, als fie zu haben ſeyn wird, ſo erlaube ich mir, wiewohl ganz ſchuͤch⸗ tern, ein Paar Wuͤnſche in Hinſicht dieſer Zeitſchrift, nehmlich: Iſt es unmoͤglich, ferner über Politik frey zu ſchreiben, ſo mag dieſe aus der Iſis weg bleiben, und Sie nehmen eine mehr rein. naturhiſtoriſche Ten— denz. Iſt ja ohnehi die Natur endlich. das Heilig— thbum, aus welchem feine Tyranney den Menfchen zu verjagen vermag. Darum laſſen Gie, verehrter deut⸗ Iſis. ıgıg. Heft. m. — 402 ſcher Mann! im Namen aller Freunde der Naturwiſ— „fenfchaft wage ich diefe Bitte — Ieffen Sie — wenn es am ſchlimmſten geht, die Iſis wenigſtens als natur⸗ hiſtoriſches Blatt nicht unterdruͤcken. Moͤge, wenn es ſeyn muß, der Titel geändert werden. Erhalten und erweitern Gie die. angefnüpften Nerbindungen, und es kann der Iſis ein dankbares Publicum nicht fehlen, auch wenn fie nur Naturgefehihte und Mediein un faßt. Beſchraͤnkt fie fich hierauf, fo kann wm fo be— ſtimmter verfichert werden, daß fein auf Bildung an— fpruchmachender Arzt und Fein Naturforfiher fie wird entbehren fonnen. Bleiben dann auch hie und da ein Paar Eſelskoͤpfe weg — und auf diefe wird's ja eben. nicht anfommen — fo fihenen fich "vielleicht bald fihlichterne — Übrigens ehrenwerche Männer nicht mehr, ſich auch in der und durch die Sfis heren zu laflen. Was auf der einen Geite verlohren geht, Fam auf der andern gewonnen werden. Mir fiheint es, ein Blatt wie die Iſis, welches vielleicht nur allein im Deutfchland gedeihen kann, iſt auch zugleich höchftes Bedürfniß für Die Deutfchen. Gie wird manches ind Leben rufen, was ohne fie im Staube des Studierzim⸗ mers vermodern wuͤrde. Ein zweyter Wunſch: Es mag auch recenſiren wer da will, wenn er nur eine gründliche Arbeit lies fert.. Diele große Männer haben. in ihrem Leben fein Buch gefihrieben — 5. B. Banks, Kielmeyer, — Gell- ten Sie deßwegen nicht recenfiven fönnen? Iſt die Necenfion. dem Ton nach. bitter und ſcharf, wenn nur der. Inhalt gut und. wahr iſt. « Wer ſich beleidigt glaubt, möge ſich dadurd rächen, daß er etwas Bel: feres ſchreibt 11); gibt die Necenfion ſelbſt Blßöen, fo rähe er fih im der Anticritik. [Wie? An einem Gefpenft!! Ein befferer Eorrector iſt hödhftes dürfniß für die Iſis. Es iſt doch gar zu ſtig, fih auf einer Bette durch: zwanzig und Drustfehler hindurchaͤrgern zu müfen. In dem Auf fat über Kotzebue wimmelt e8 von Druckfehlern. Dieß konnte gleichguͤltig fiheineh, es gibt aber wunderlide Menfchen, welche großen Werth auf Correctheit ſetzen und die aͤußere mit der innern in Parallele zu ſetzen geneigt find: [Ueber dem Aufſatz von Luden uber Scoßebue waltet ein eigenes Unglück. Nicht genug, daß er uns an Hundert Thaler Honorar [wegen den Leipziger Schoͤpen] koftet, was gewiß Cotta von Cot— tendorf an Jean Paul nicht bezahlt, bringt er auch den Corrector der Iſis in den Übelften Ruf. Doch iſt er ganz unfchuldig daran. Die Setzer konnten nehmlich vor Lachen die Buchftaben nicht an die ordentliche Stelle bringen, ſelbſt nicht bey der Correctur; ſogar haben fie manchmal in Iateinifche Fächer gegriffen. Dos Publicum muß es daher der Iſis vergeihen, das manchmal 9 vor oßebue verkehrt ſteht, wie auch, dab manchmal feine erfte Hälfte in. der legten franzöſiſch geworden. Die andern Druckfehler find wohl zu. ver: ſtehen; 3. B. Unheilen fratt Urtheilen, Zierrede ftatt Zierde, Adelstand ſtatt Adelftend, erbiftern Lift fogar ein fhon Wort geworden], Meichwerk, Bullending, Zufammenftehlung, Ahntichkeit, affenbar, Eeutſchen, Vors ’ 255% Ber unlu⸗ mehr 405 teflich, bortretlichen, Menſcheg, unuͤbertriflichen, geſcheu⸗ ten, glöcklicher, S. 216 empfangen ſtatt angefangen, ©. 217 3. 5. feger in den Augen. de Volks her: unterfeßen.] } . Sort Im Verkehr wuͤnſche ich die gluͤckliche Ankunft dieſes Schreibens recht bald zu erfahren. Mit dem innigſten Wunſche des guten Gedeihens der Iſis bin ich ic. Norden. Alles iſt erſtaunt über das Urtheil. Es wird darin geſagt, es fen das erftedicher Art in Deutſchland. Nein! Es iſt das zweyte; das erfie haben Braunaus Mauern geſehen! Süden. — Ih ſage dieſes bloß, weil ich. fühle, daß — — Meine Theilnahme an der is bleibt ſich ſtets gleich, und böchlich Freut es mic), wenn ich fehe, wie fie überall dieſelbe Theilnahme Findet. Es iſt wirklich ein ſicheres Zeichen, daß der innere Sinn für Wahr: beit und Aufrichtigfeit fih noch erhalten hat, wenn man fie fo unbedingt lieb bat, wie ich neulich wieder bey NR. fand, Ich Hatte ihn zwey Fahre nicht ge: fehen, trug einen Par Buͤcher unterm Arm, die ich ihm zu bringen hatte und 3—4 Aufträge ufw., und doch war” fein zweytes Wort, nachdem ich gefprocen, ein Geufzer nach der Iſis, vor der er in dieſem Jah— ve noch: nichts erhalten hatte, — Sch möchte Ihre er= littene Kraͤnkung gern als eine dbgethane Sade bes trachten und dazu ſchweigen; fanns aber doch nicht, da ich Kiefers Schrift eben erhalte. — — — Doch fühle ich, daß Jena Sie erhalten werde, mit um ver Sfis willen, was feltfam klingt. Die Seitungen laſſen ie nach Bonn gehen. Das würde — — i Soviel aus den Brieffchranf. Oeffentlich meine Sehe zu vertheidigen find aufgetreten Wieland, im Patrioten, dann Hornthal in einer befondern Särift; Neben mein Strafurtheil ıc. b. Kunz; wofür ich herzlich. danke. ISetzt abz udruden ftatt abzuandern] Sie werden fi) wahrfheiniih wundern und nicht wiſſen, wer die Leipziger Schoͤppen find, Ich werk es auch nicht, aber fo heißen fie : "Dr. 8.9. € Giegmann, jetzt amtführender Bürgermeifter, Dr. €, G. Einert. Dr. €. B.Beif. Dr. J. C. Groß. Dr. %. & Sidel. D. GE. Weiß. Dr. ©. © 8 Baumgarten-Erufius Dr © W. Bed. Der amtfährende Bürgermeifter hat jedesmal die Inſpection im: Schoͤppenſtuhle. Hyınnus ſtomachoſfus in alterum Apollinem, oder Eruft und Scherz. Brof. Gerhard, das anttänarifih- untrügliche Dra- kel zu Pofen, Verfaſſer jener hochwichtigen lectt. Apol- lon., preißwürdiger Unternehmer und Mitarbeiter an den berüchtigten philologiſchen Blättern, alleiniger In— baber der neueften apodiktiſchen Conjectural = Metrik, fo wie auch - übermüthiger Verfertiger höchſt unbefcheide- ner, in Sinn und Klang verunglicfter Zenien, vuͤgt vor: nehnr= hoͤniſch,⸗ kalt ‚⸗kurz und» verdeft meinen Angriff in diefer Zeitfihrift, und wirft mir befonders Die litera— riſche Auflofigkeit meiner Perfon vor. Wenn cs aber, nad Hın Gerhard Meynung , für wich unruͤhmlich ift, zur Zeit noh von Wenigen gefannt zu. feyn, fo ıft es für ihn, nach allgemeinem. Urtheil, ſchimpflich, durch Unglimpf und Schmähung bereits fhon Allen befannt zu ſeyn. Auch bat die Welt von allzufrühen Produci- reu/ geiſtigem Woie leiblichen, noch nie erhebliche Früchten gefegen. — Was Hr. Gerhards Kenntniß oder Nicht kenntniß um mein Vorhaben, des Paul.‘ Sil. Eu@gazıs zu ediren, anlange, fo bleibt es auch dann noch, wenn man die leßtere annehmen muß, immer em febr unbes fugtes Beginnen, die Herausgabe jenes Gedichte an— sufümdigen,ohnedeffenieinzige, trefflide Handfhrift verglihen zu Haben, zumal nachdem diefe wieder zu Gebrauch fand. — Auch galt mein unhoͤflicher Ton nicht fowohl diefer Concurrenz des Hr. Gerhard, als vielmehr feinem unftatthaften Be— tragen gegen unfere angefehenften und verdienteften Al- tertäumsforfiher. Gewiß, dab es Diefe unter ihrer Würde halten müßten, ihm Grodheit mit Grobheit zu vergelten, und doch überzeugt, daß er wohl am fehnell- ia 7 ften von feiner Löftertichen Unart genefen möchte, tvenn ihm ihr haͤßliches Bid in fremden, ihn ſelbſt treffenden, Ausfällen endtich einmal vor die Augen gebracht würde: glaubt ich mich vollkommen berechtigt, ja verprlichtet, jener geiwichtvolleren Männer Gtelle nah Kräften zu vertreten. Alſo ſchreibt fi mein Bemühen, ihn durch lebhafte Verfinnlihung des Spruches zu heilen: fi male dixeris, pejus audies „oder: mit den Maaße, da du miſſeſt, foll dir wieder gemejlen werden’ nicht aus per- fönticher Gereistheit, fondern aus guter Meynung her. Wird ihn nun die beabfichtigte Nebergeugung, daß er auch. in Schmähfertigfeit feinen Mann und Meifter fine den Fonme, zu gelinderer Beurtheilung Anderer ſtimmen, fo werden auch Wir feinen Fähigfeiten, Einfichten und Kenntniſſen gern die fihuldige Gerechtigkeit widerfahren laffen. Dem Freund die Bruft, dem Feind die Stirn! Dr, Paulſſen Dre Urſache, warum das 2te Heft der Iſis fo ſpaͤt erſcheint, warum auch manches z. B. Worfescatalege u; fann_abgedrudt werden, iſt der Proceß von Kotzebue. Dusch einen Minifterial-Berehl. nehmlich wurde die dgl. nicht miehr _ Iſis ſo Iangegeftellt, als der Kotzebueiſche Vrocek dauern würve., Möglicherweife hätten Jahre vergehen und. die Iſis alſo Jahrelang nicht erfcheinen fünnen. Wir bät- ten fie, dann freylich ausivarts drucken laffen, und Wir waren tm Begriff es zu thun. zu fürchten, das die is nicht fortgefeßt wird; es mag Es hat daher Niemand - ach Eolten, was es wolle: doch hat fie durch a ' 5 wiß in feinen Gründen beufpiellofe Verbot, fehr, fehr gelitten, und das Publicum muß fih ihrer ‚wieder ernſt⸗ Lich annehmen durch Einſchicken und Beftellen, wenn ' ihm ihre friſche nnd reiche Fortdauer wie bisher, am Her— zen Liegt, — Man t . daß man such endlich) müde werden werde, die Iſis zu verfolgen, und daß man Grundfäße, aus telden un - mittelbar folgte, daß jedem fein Geſchaͤft fo lan se gelegt werden, und er müßig und brobfog her darf nun mit Mertrauen erwarten, umlaufen müßte, als ein ihn betreffenderPro- ceb anhängigift, nicht wieder in Anwendung brin= gen werde. — Es wird fih nun zeigen, was eine Wer= taffungdeutfchen Buͤrgern leiftet, was uns unfere Lande tan de find undin diefer Sahethun, die nach der Meynung aller Verfaſſungsfreunde f[hon lange die Sache der Preßfrevßheit als die ihrige, für fie wide tiger als Für ung, erfennen, und dafür reden follten. Es ware in der That ein ſchlimmes Zeichen, wenn Diefes dem Individunm. uherlaffen bliebe. ; mn — — — 406 Nachricht und Aufforderung Naturforfder Der Fuͤrſtl. Neuwiediſche Hofgartner Simonis, und Dreydoppel, Säger Or. Durchl. des Prinzen Marimifian vom Neuwied, Begleiter und Ge: Hülfen deſſelben auf feiner Reife in: Braftlien, haben $ ſich entſchloſſen sum zweyten male nach dieſem reichen, “aber noch aͤußerſt wenig befannten Lande zu gehen, um die Europäifhen Naturalienfammlungen Durch deſſen Schaͤtze zu ——— Sie lehen die: während der erſten Reife verlebte Zeit, in welcher fie dem Prinzen. die wichtigften Dienfte Teifteten,, als bloße Lehrjahre an, und glauben ſich aufgefordert, nun auszuuͤben, was fie in denſelben ge: fernt haben, Dort erwarben fie jih Renntniß won dem _ Bande felbft, der Sprache, dem Beifte und der Denfart: feiner Bewohner, lernten die Gefahren, befonders jene vom Elima herrührenden näher fennen. und ſich gegen dieſelben beſſer fhügen,. erwarben ſich Erfahrung im auffuchen,. präpariren: und forgfältigen einpacken der Ihiere und anderer Raturgegenftände,- von welchen alfe auf der erſten Reife gefammelten mohl behalten in Reumied angelangt fi find, Mit folden. Kenntniſſen aus:: - gerüfter koͤnnen fie Daher offenbar bey weitem mehr lei: fin, als neuere Reifende, welche ſich jene erft vrwurben muͤſſen. Da ſie ſelbſt nicht Vermoͤgen genug beſitzen, um die Koften eines fofhen Unternehmens afein beftreiten zu Sinnen, ſo haben fie ſich entfchloſſen, einen Verſuch zu ‚wagen, 0b diefe. nit von Freunden der Naturgefchichte. und Naturalienfammfern,, melde. fie hierdurd zu Un: terſtützung ihres Vorhabens auffordern, zufammenge: bracht werden fönnten, und gedenken Daher. Dis. Reife auf Actien anzuftellen,- an und Naturalienfanummlen Nah: reifer Lieberlegung und dem fon in Brafiliem gemadten Erfahrungen verfpreden fie demnach den Theilnehmern zu liefern für Eine Attie auf- Säugthierr zu 3;Rarolin 5—6 Arten; auf Vögel zu 7 Rarsfin 45 — 50- Arten, auf Amphibien zu 2 aarolin 10— 12: Artenz auf Inſecten zu 2 Karolin: 65— 70 Arten; auf Pflanzen zu 2 Karolin s 65— 70 Arten; - auf: Samerenen zu ı$, Karolin 90 —100 Arien, Es find Diefe Actien deßwegen fo niedrig angeſetzt, damit aud der. nicht Sr bemitielte Liebhaber der Na— turgefhihte und Naturalienfammler fih eine für: fein Fach wählen fönne, mobey es dem reichen frey flieht, mehrere zu nehmen. Die Reifenden werden fih nie: bloß auf die obengenannten Naturgegenſtaͤnde einſchraͤn⸗ fen, fondern Fiſche, Schaalthiere, Sewürme, Moofe, Flechten, Shwäname, vorfsmmende ausgezeichnete Mi- neralien, fo wie Waffen, Geräthihaften und Pugküde der Wilden gleichfalls ſammeln; alfein Actien‘ für Diefe feftzufegen ,- fehlt es ihnen an einem Maapftabe. Es mag daher der Liebhaber ſolcher Sachen eine Summe von. wenigſtens 3 Karolin. aufwaͤrts feſtſetzen, und fie werden ſorgen, daß er ſo viel dafuͤr erhalte, um nicht Hagen: zu können, Da wir Unterfihriebene ausdruͤcklich von ihnen auf- gefordert und gebeten wurden, ein öffentlihes unpars theyiſches Zeugnig uber ihren Charafter zu geben und 47 ihren Wlan zu unterſtützen, fo fonnten wir nicht umhin, ihrem Wunfche zu entſprechen. P Mir Cdie zwey erften) kennen fie feit vielen Safıen, old unbefhoftene, brane, rechtſchaffene und thätige Männer, die beffandig das in fie gefegte Vertrauen nicht bfoß erfüllt , fondern übertroffen haben, und zwei: feln feinen Augenblick, daß dieſes aud in Dem vorlie— genden Falle gegen die Herren Actionaͤrs geſchehen werde. — Der zufegt Unterzeichnete hat Gelegenheit gehabt, mahz. rend feines Aufenthaltes zu Neuwied den Hofg. fennen zu lernen, und fann für feinen Eifer, feine Dienftfertigfeit ohne Alles Intereife, feine.Aufmerffamfeit auf alles, mas Werth haben kann, endlich für feine Rechtlichkeit daſſelbe Zeugmiß ablegen. — Die Naturwiſſenſchaft muß durch dieſe Reiſe gewinnen, weßwegen wir dem Unternehmen nicht nur ein. gluͤckliches Gedeyhen wuͤn⸗ ſchen, ſondern uns auch der Muͤhe unterziehen werden, für eine gleiche und unpartheyiſche Verthei— lung der geſammelten Schaͤtze gewiſſenhaft zu forgen, warum und die Reiſenden, welche damit nichts zu thun- haben wollen, gleichfalls erſucht haben. Die Natura- lien ſollen nehmlich fa auseinander gelegt werden, daß. jede Actie eine gleiche Zahl der feltenen, minderfelte- nen und haͤufigen geſammelten Individuen befomme, worauf denn das Loos entfcheiden wird, welcher Haufen: diefem oder. jenem. Theilnehmer zufalle. Mir erſuchen nun die Liebhaber, welche gefonnen find, dieſes Unternehmen: zu unterffügen, ſich gegen ei: nen von uns, Unterzeichneten fo. ſchnell als möglich zu erklären, mie viel Mtien fie aus Den oben. angeführten verſchiedenen Faͤhern zu nehmen gedenken, damit Die Veife noch in Diefem Jahre angetreten werden fönne. — —— — — ⸗ “ 108% Sobald eine hinreichende Anzahl Teilnehmer da m; werden wir in einigen HSauptflädten Deutſchlands fofide Häufer angeben, wohin die Pränumeration ge zahlt werden fönne, Neumied, den ech May 1818, C.F Hoffmann, ingenieur = Hauptmann D. Bernftein. Sena, den 29ten May 1818, Oken. ESS Snöbefondere nehmen wir feinen Anſtand, Diefe Gelegenheit allen Freunden der Naturgefhichre zur Be: nusung zu empfehlen. Es fann ſich jeder ficher auf diefe zwey Männer verfaffen. Cie werden eher mehr Teiften, als fie verfpregen. Wer hieran Theil nehmen will, melde fih aber fobald als möglih; weil ©eereifen bey guter Zahreszeit unternommen werden miffen. — Es wird dienlich fen, zu bemerfen, daß an Vögeln, Sn: fecten und Pflanzen am meiften, nehmlich einige Tau: ſende gefammelt: werden, von Saugthieren: Dagegen und Amphibien viel weniger, faum Hundert. Hiernach hat man ſich zw richten, wenn: jemand für je eine! Klaffe mehrere Actien. nehmen will. So könnte man 3.8. für hinlängfich; Actien’ auf Pflanzen Uber 1000 Arten befom: men, eben fo bey den Inſecten, und bey den Voͤgela mehrere Hundert. - letan dem Sohn. 3 6. Sänner. Ramond wird nad Charles Vraͤſi⸗ dent; de Rossel Vicepraͤſident. Eine Schrift von Mer- goux, Essai sur l'extraction de la farine de pomme de terre. An Huzard, Biot berichtet uber 2 Werke von Winsor, Brattis ſcher Tractat über die Gad-Beleudtung, überfegt von Accum und eine furze Hiftorifde An— gabe über denfelben Gegenfland. Es ſcheint, Daß Winsor zuerft in London im gro: ‚Ken die Erleuchtung mit Stein-Kohlengas realifiert hat. Der franz. Ingenieur Lebon zeigte 1801 dem Parifer Bublifo Die Erleuchtung feines Haufes mir Gas durch Verkohlung von Hol; Winsor, der diefe Idee ſchon fange vorher gehabt haben will, gefteht dennoch, Dar der Verſuch Lebom's, den er mit anſah, ihn beſtimmte ‚ihn in England im großen zu maden. Accum baute die Geräthiäaften, welche Clegg nachher fehr verbefierte. Nähere Umftande findet man in einer Schrift von Pel- Die hiſtoriſche Angabe ent: Hält unter andern merkwürdigen Dokumenten die Uns terfuhung, melde auf Befehl des Parlaments ange: hr ſtellt ward, um zu erfahren, ob die Gefellfhaft, Die . j ; \ , i R ſich zur Unternefmung der Erleuchtung anbot, einen Erlaubniß-Schein verdiene, Biot über Elemente der Electricifätu.des "Galvanismus won Singer, überfegt von Til- laye dem Cohn. Das Werk läßt fih in 3 Theile brin- gen; der erſte iſt ſehr unvollkommen; ſogar Coulomb's Name ſteht nicht darinn, und die "theoretifchen Ideen find ſchwankend und verwirrt; der 2te iſt ſehr unter: haltend; im äten ſchreibt der Vfr die Erfindung der eleetrifhen Säule dem Robison zu vor Volta, weil er: ſterer mehrere Scheiben von verfhiedenartigen Metallen -ftatt zweier allein verband, um Berfude über den Ge— ſchmack, dein man bey Berührung Derfelben auf der Zunge empfindet, anzuitellen. Allein diefer einjeitige und einzige Vetſuch ſteht fehr meit zurud gegen die Neibe von. Thatjahen und fcharffinnigen Unterſuchungen, mel: he mir vielem Rechte dem Volta den Vorzug der erften ‚Erfindung jener Saͤule, die feinen Namen trägt, une bezweifelt zuiihert. In den Anmerkungen des Lieberfe: ers, die falt den ten Theil des Werks ausmaden, finder man das, was dem theoretischen Theile des Dri- ginals fehlt. j Biot, neue Erfahrungen über Die in den giyſtal⸗ fen durch Druck entwickelten polariſirenden Kräfte. Setbeck und Brewster haben gezeigt, daß das Glas und alle Mittel, melde feine eigne Palariſations— “ Kraft haben, Diele befommen, wenn man fie erhigt und Dfiris 1818, Heſt. 3. u Verhandlungen: der Yeademie der Biffenfchafeen zu Paris: in der erften Hälfte von 9 raſch abkuͤhlt. Ueberdem bemerft Br., daß die Zarben den Gefegen der beweglichen Valarifation der regelma- Bigen Kryſtalle folgen. Diefe durch eine ftufenweife und ungleiche Fortpflanzung der Wärme bewirkten Erfolge bes ziehen fih auf die dom Berichterffatter cim Bullet. d, Sc. Aoüt. 1815) gegebene Erklärung, wo er diefe Wir: fung einer Störung des Gleihgewichtes zuſchreibt, nad welcher jeder durchſichtige vefle Korper unter gewiſſe Berhäftniffe gefegt, Diefelben Erfolge zeigen muß. Auch Seebeck bemerkte fie bey thierifhen Gallerten durch Drud fo wie dur Ausdehnung. Br. erhielt Polariſa— tionen, wenn. er Strahlen in die Achſe gemwiffer Kry- falle fallen ließ Geryll, Quarz ufm.), Die doppelte Brechung verſchwindet, und "die Polariſations Kraft waͤchſt wie eine gewiſſe Function Des Sinus; durd den Drud aber gibt Br. diefen Kryftalfen eine doppelte Bre hung und eine Volarifat.: Kraft. Biot erklärt dieſes Kefultat aus der Etörung, welche der Drud in der pas relfefen Drdnungs= Folge aller Achfen der fleinen Kry— ftalle, woraus die große Achſe befteht, verurfadt. Biot zeigt einen. Apparat von feiner Erfindung, womit man durch den Drud sine Reihe prismatiſcher Dhanomene herz vorbringen fann, melde zur. Newtoniſchen Tabelle gez hören. Girard, eine ate Abh. über das Tineare Ausfließen verfhiedener flüßigen Subſtanzen, aus glajernen Haar: röhren. Er theift die Fluͤſſigkeiten in 2 Klaſſen, in die, welhe am Glaſe fi anhängen und es najfen, und in die, welche fih nicht anhangen. Die Verſuche wurden mit einem und Demfelben Gefäße angeftellt und unter einem gleihen Drude der Flußigfeit auf Die Deffnung, welche bald einfach bald mit einer Dille oder einem Anz ſatzrohr verfehen war; er bediente ſich verfchiedener Fluͤſ⸗ figfeiten, von verſchiedener Temperatur. Die Refultate find in einer Tabelle mit 4 Columnen, Die erſte zeigt das Datum des Verfuhs, die 2te Die Temperatur der Fluͤßigkeiten, die Zte deren Dichtigfeit nach areometrifch. Graden, die ate Die Zahl der Eecunden, während wel: her daſſelbe Gefaß Durch Ausfließen angefült worden, Hier Die Haupt: Thatfachen: Bey reinem Waſſer ift die Gefhmwindigfeit des Aus— fluſſes bey einer Temperatur von 90° Cr00 gradig) afach gegen die beym Gefrierpunct. * Alkohol, der für fluͤſiger als Waffer gehalten wird, fließt langſamer aus ale jenes; wahrſcheinlich wegen der färferen Anziehung: des Glafes auf den Alfobe! als auf Waffer, mwodurd an der inneren Wand der Röhre eine unbewegliche Schicht fich bilder, die beym Al kohol dicker iſt als beym Waſſer, und den Da mehr verengt. 26 Aufloͤſung von Zucker, viel klebrichter als Alkohol, fließt ſchneller als jener; und im: allgemeinen ſind die Verſchiedenheiten deſto geringer, je höher Die Tempera: turen find. Berirand, über gemwiffe Phänomene, welde ſich an den Bädern des Mont d’Or en Auvergne, befonderd ben bevorfiehendem Ungemitter zeigen; es gibt Fälle, wo die Kranfen, die gewöhnlih 4 Stunde im Bade bleiben koͤnnen, nit. länger’ als 4 bis 5 Minuten drinn ausdauren; fie fpuren befcleunigten Puls und eine Art Erftifung. Diefe Wirfung iſt mehr oder weniger ftarf, und hört bisweilen plöglid auf. Die Temperatur bleibt veft von 42 zu 45%. Man bemerkt, daß diefen Veränderungen des Zuftandes der Bader ein Ungemit- ter folgt, und daß fie nad dem Regen aufhören. Der Dfr ward durch Ddiefe Bemerkung auf Die Vermuthung eines electrifhen Einfluſſes geführt, und fuchte dieſen Durch Verſuche zu entdecken; er fand wohl einige Anzei- gen, aber nichts hinlaͤnglich ſtarkes und feftfichendes, um eine genügende Erklärung zu geben. Pinel und Gay -Lussac Commiffare. Zur Vorſchlagung einer phnfifalifhen Preisfrage werden zu Commiffären gewählt, Gay -Lussac, Charles, Biot, Berthollet und Laplace. - 20. Girard, uber Das Ausfliegen. Er nahm Waf- fer, das in verfchiedenen feigenden Dofen mit Salpe⸗ fer geſchwaͤngert war; die Auflöfung floß langſamer ab als das Waffer, ausgenommen bey hoher Temperatur. Es ſcheint, daß außer der Klebrigfeit und Der Tempe: ratur ein anderes Clement auf die Reſultate Einfluß Hat. Ben einer Haarröhre lauft die Fluͤſſigkeit tropfene weis; wenn man einen Faden in die Deffnung ftedt, Tann man das Ausfließen anhaltend machen: in beyden ift das Ausgefloffene in gegebener Zeit gleich. Der Bir hatte den befannten Nolletiſchen Verſuch über die Beihleunigung des Waſſerlaufs an der haar: förmigen Mündung eines. electriüirten Trichters ange: ſtellt, fand aber in beyden Fällen feine merkliche Ver— Ädiedenheit; er glaubt, daß die Jufammenziehung des flüfıgen Strahls die wuͤrkliche Beſchleunigung der Bewegung der Fluͤſſigkeit compenfieren und fo die wuͤrk— liche Ausfliegung gleich machen kann, diefe Erflärung ward von Gay-Lussac und Ampere gegen den Br beftritten, welcher erklärte, daß er fih nur an die Thatz ſachen und nicht an die Theorie hafte. Ben verandertem Durchmeffer der Röhren findet der Pfr, daß der Einfluß der Temperatur auf den Aus: fluß abnimmt , wie Die Durchmeſſer größer werden. Yus dem Ganzen diefer Erfahrungen geht hervor, daß, wenn man fie, wie Prouy angerathen, durch eine Surve Darftellt4 deren Abſchnitte Thermometer Grade und die Droinaten die Zeit Der Abfluffe, wodurch ein Gefäß geiülft wird, find, beym bloßen Dinfehen das Eefeg finden wird, Daß nehmlid die Zeit des Abflie- $ens fir eine und Diefefbe Früfigfeit, im Verbaltniß ficht mit der Temperatur, und umgefehrt mit Dem Wuͤrfel des Durchmeſſers Der Röhre. Das comparative “Abfliegen verfchiedenartiger Flufigfeiten iſt den Gefegen der Verwandſchaft zwifhen Den veſten und flüfigen un: terworfen, Geſetze, die noch zu wenig befannt find um Thatfachen zu erflären. * Ki i Mr — Moreau de Jonnes, über das Clima der Antillen, Be feinem Einfluſſe auf Pflanzen, Menſchen und iere. * Dieſer Einfluß iſt gefaͤhrlich, nicht allein fuͤr Euro— paͤer, ſondern auch fuͤr Eingeborne, wenn ſie auf eine andre Inſel gehen; die Thiere, welche aus Europa auf die Antillen gebracht werden, arten dort ſchnell aus. Pferde verlieren ihr Anſehen, Schaafe ihre Wolle; und die Haͤhne ihre Schwanzfedern, Die europaͤiſchen Nflanz zen fommen auch dort nicht fort, und muffen oft durch europäifhen Samen wieder erneuert werden, Hingegen gerathen alle africanifchen Producte, Zu— derrohr, Datteln, Kaffeebaum, Tamarinden dort fehr gut; felbft Die Neger, Die zufällig auf eine von den Antillen gerathen waren, vermehrten fi fo fehr, daß fie den Einwohnern einen ©trih Landes wegnahmen. Dieß läßt ih aus der feuchtwarmen Witterung der An— tillen, welche der des Genegals nahe koͤmmt, erklären. Die öftere Abmwechfelung von Hise und Regen im Sommer. befördert die Vegetation außerordentlih, fo daß fie den Menſchen in ihre Wohnungen fofat, no fie von Der Menae ber Inſecten auch geplagt werden. Die gewoͤhnlichſten Krankheiten bey den Regern find bösartige und Schleim: Fieber, Europäer werden von atarifhen und adgnamifchen Ziebern, fo wie von Haufs und ſcorbutiſchen Krankheiten angefallen. Die trockne Jahreszeit vermindert dieſe zerſtoͤrenden Einfluͤſſe, und erzeugt andere gleichfalls gefaͤhrliche. Witterungs - Ta— bellen. i ‘ Berthollef, Sräfident der Commiſſion zur Preis— Grfennung , über chemiſche Phaͤnomene des Reifens der Früucte, meldet, daß uur 2: Abh. eingelaufen find, die nichts merkwürdiges enthalten. Er fchlägt daher vor, dieſe Frage noch 2 Zahre zur Goncurrenz aufzulaffen,— Angenommen, Journal des crues et diminutions de la riviere obseryees en 1816 par Sauvage. Mem. de la Societe d’Agriculture et der Arts du depart. de Seine ei Oise-(16e annede) Ign. Rudolph Biſchoff, Tableau des üevres. An Pinel. 27. Ein Brief von Hrn Beffel aus Königeberg, ald Antwort auf Delambres Anfrage, dir ‘erfahren, Daß Beffel ehe Hr. Burkardt deren Erwähnung | gethan, in den Berzeihniffen von Bradley Beobadtun- gen über den Planeten Uranus «damals fir einen Fir⸗ ſtern gehalten) gefunden, und ihn um Aufklärung über Biefen Gegenfiand gebeten hatte. Wirklich Finder ſich eine Beobachtung von Bradley vom Monat December - 1755, und von Üaner 1759. ? Prompt, über den Variationscaleul. An Lapl Legendre, Maurice. äh, ; Langsdorf, über die Bewegung des Mafferk im Roͤhren, deren obere Mündung prismatifh ıf. An Prony, Girard, nn Zu u 0 = Moreau de Jonnes eine phyſikaliſch- ſtatiſtiſche Charte der Inſel von Cayenne; es it eine ſtanſtiſde Beſchreibung bengefügt, welche die Topographie enihalz, ein Umriß des phyſikaliſchen Charakters, der geometri- (hen Dperationen, des Zuftandes der Bevölferung, Des Handeld und der Schiffarth. — Rossel und de Prony Comm. Percy mit Deschamp über Sedillots Musfel: Zer: reißungen und befonders Die, welche von felbft entftehen. Der Bfr. bemerkte, Daß fie fi) felten anders als theil- weife finden, und die Zuſammenziehung, wodurd fie verurſacht worden, unwillkuͤhrlich war. In den meiften Zaͤllen geſchieht dieſes Zerreißen ohne merkliches Ge— raͤuſch. Die Heilung geſchieht durch ſanftes, gleichfoͤr⸗ miges, ſtaͤtiges Zuſammendruͤcken, welches durch einen gut angelegten Verband bewerkſtelligt wird. Dieſe Abh. verdient Die Genehmigung der Kunſtverſtändigen fo wie der Academie. Percy mit Pelletan über Troccons Amputarion der Hand im Gelenk zwifhen der Handwurzel und Mit: . telhand. Zu Tunis und in den ©taaren der Barba- { ‚Handwürzel 73 resken geht ein Dieb, wenn er vom Richter verurtbeilt wird fib die Tinfe Hand abhauen zu laffen, zu einem Wundarzt, gewöhnlich Jude, der, nachdem er Die Haut ſoviel moglich heraufgezogen hat, Die Hand mit der Art abhaut ; die Haut wird wieder vorgezogen, man ver: ſtopft die Wunde mit Abjchabfeln von Saffian, und der Dieb geht fort, ale ob er einen Zahn ſich hatte ausrei- Ben laſſen. Die Amputation der Hand gefchieht gewöhnlich bey ‚der Ginleniung mit Dem Vorderarm; fie ift fchnell, leicht, und ns Troccon jdlägt vor um die Zoll lang zu beyalten, die Ampuration ‚im Gelenk imiden der Handwurzel und Mittelhand zu "machen. Die Berihter machen a Einwürfe gegen Diefe Methode, ohne indeß zu behaupten, daß ſie nıdt in ge— wiſſen Zallın gut und anwendbar. fey. Uebrigens ge: "pen fie der Arveit Des Vfs ihren Benfall und halten jie der Genehmigung Der Academie mwurdig. — Ange: nommen. Charles fieft für den Harfenbauer Dily, der gegen: wärtig iſt, ider ein ſolches Inſtrument, welches dieſer Kuͤnſtler in ‚vieler Ruͤckſicht verbeſſert zu haben angibt: 1) durch Anbringung eines Hebels, der die Saiten fo ver: 6 h men, ganz gleich geiheilt iſt. 7) daß das Inſtrument der Vfr, nehrere Stuͤcke fehr ſchoͤn vortrug. pede, Chirles, Prony und 3 Mitgl. d. Ac. d. Kuͤnſte. fürzt , daß jede 3 verſchiedene Tone angeben Tann. 9) durd Cinrihtung der Pedale, die mit Kettchen find, 3) leiptere Einrichtung der Wirbel. 4) ein Pedal zum Daͤmpfen, ſtatt deſſen das die Klappen aufgezogen. 5) “ein Inftrunent, das den Ton anzeiot, 6) daß Die Fla- he der Harfe durch den Raum, den Die Saiten wegneh— leiter wir), bejjer Die Stimmung hält als andere, und nicht theurer ift. Der Vfr hat in London eine Wert; flatt Für diefe Harfen errihtet, und in 15 Monaten 208 &tüd geliefert. — Lacepede, Charles und de "Prony fin? mit zur mufifalifgen Section der Academie geſogen, um dieß Inſtrument zu prüfen, auf welchem Un Lace- Den 3h Hornung. Delambre, über den an Theil des von M:. Peyrard griechiſch, lateiniſch und franzoͤ— ſiſch bearbeiteren Euclides, Die Vorlefung wird auf Ein: fprud eines Mitgliedes, das nicht von dem Bericht be: nachrichtiget worden ift, aufgefhoben, Biot, berichtet über die von der Afadernie ausge: ſtellte phyſikaliſche Preisaufgabe, ber die Erfaltung der Körper an der Luft, und fagt, Daß von Den. zwey einge- fandten Abb. feine das Ziel erreicht, ja ihm nit einmal nahe gefommen fey. Die Commiffion madt daher den Vorſchlag, die Preisfrage mit einiger Modification noch einmal auszuftellen, tegt aber die Zeit der Einfendung Thon auf den ın San. 18 L[Petit, Prof. der polyt. Säule, u. Dulong, Br. zu Alfort gewann. im Marz 18.1 Gay-Luflac, über die Einflüffe der Gemitter auf die Bäder des Montd’or von Bertrand. Diefe Bader verdanken ihre Eigenfchaften ihrer Temz peratur c4a2—43), der Kohlenfäure, und den Salzen, welde in dem Waffer- aufgeldst find. Wenn die Luff rubig und ganz fill ift, fo macht die Kohlenſaͤure, wel- he die untere Schicht bildet, das Bad gefabrlig. ®e: woͤhnlich bfeiben die Kranfen 15—18 Minuten im Bad, es gibt aber Tage, wo fie es nicht über 7—8 aushalten. Beym Eintritt Hagen fie über brennende Hige und Erz ftifung ; der Puls wird plöglih ſchneller, das Geſicht firogt und fhmwigt, ſchon beym Eintritt in den Saal ift das Athmen beengt, und man empfindet allgemeines Uebelfenn ; diefe Wirkungen zeigen fih nur, je nahdem der Kopf in den Dampf oder in die Luftfhicht fommt. B: vermuthet, Diefes, fo wie au die fo ploͤtzlichen und überrafhenden Heilungen, fomme großentheils vom eleftrifchen Zuftand der Bäder, weil ihre Warme und BHeftandtheile immer glei bleiben, und man bey fol: hen Mirfungen figer ein Gewitter erwarten kann, fie aud aufbären, warn der Regen anfängt. Der Berich— ter zweifelt, Daß eleftrifhe Phaͤnomene in der feuchten Ate moſphaͤre ſich deutlich zeigen fönnten, und maß die elec- troſcopiſchen Beobachtungen betrifft, die er auführt; fo fonnte das Abftoßen der Kuͤgelchen (3 mal unter 123 zu: fällig gewefen und durd das Vorüberzichen einer efectri- {hen Wolfe verurfaht worden feyn; die Zufäle fämen eher von der Wärme, vom Dunff, von der vermehrten Kohlenfäure cift Faum zu bezweifeln.] Indeſſen lobt die Academie den Eifer des B., und veranlaßt ibn feine Un— terfudungen fortzufegen, und feine Aufmerffamfeit auf Die Veränderungen der Luft zu wenden. Girard gibt das Nähere feiner Unterfuhungen an, uber die Ausfließungen der Fiufigfeiten, welde das Glas nicht naß machen, befonders des Quedffilbers. Die Temperatur, zmifhen den Eriremen von 10 und 65°, hat in diefem Falle feinen merflichen Einfluß anf die Menge der Ausfließung in einer gegebenen Zeit. Cie fteht ftill, wenn die Höhe der Fluffigfeit über der Münz dung nicht größer ale 1,7 bis 9,5 Millienentheilden ift, je nah dem Durchmeſſer der Röhre. Rochon neulich geftord.) einen feinen Auffa über die Kunſt, zerbrochene Dbjectivgläfer wieder zufammen zu fitten. Sein Ritt fcheint mehr oder weniger Terpen- thin zu ſeyn. Arago hat ein ſolches repariertes Glas, Das nicht wie bey einem früheren Fall ein achromati— ſches Dbjectiv von drey Glafern, wovon nur 2 in viele Stuͤcke gegangen waren, fondern jegt eın einfaches von 6 Meter Br.punct gemwejen, verfudht, und fast, man Inne es von. einem Glaſe aus einem Stüde nit un: terfcheiden, e8 gebe immer nur ein einfaches Bild, ob: Schon es aus 5 Stücken beftcht, umd ein Cpalt fogar fuͤhlbar vorragt. Diefe Thatſache läßt hoffen daß man einft große Objectivglaͤſer aus zufammengelefenen &tü: fen wird maden fünnen, was um fo wuͤnſchenswerther wäre, da man bis jegt feine Platte Flintglas von 8 Dicke hat machen fünnen ohne Etreifen. Man looſt uber eine Commiſſion zur Ertheilung, der Medaille aus der Stiftung Des verftorbenen Lalande. — Eommiffarien ſind Mr. Delambre, Arago, Burkardt, : Laplace und Bonvard. 10. Biot, Rahmens der Commiſſion zu der Bhnfi- fafifhen Preisaufgabe, lieſt folgenden Vorihlag: Die Erſcheinungen der Gtrahfendiffraction , welde Gri- maldi entvedt, Hook und Newton weiter bearbeitet haben, find in der neuern Zeit der Gegenftand mehrerer Phyſiker geweien, nam. von Young, Fresnel, Arago, Pouillet, Biot etc. Man hat diffringierte Streifen be: merft, welche ſich bilden und fortfegen außer Dem Schatten der Körper, ferner welche im Schatten feldft erſcheinen, warın die Strahlen zugleich an beyden Ceiten eines fehr fharafen Körners vorbeygehen, und. endlich die, welche ſich durd Zuruͤckwerfung von begränzten Flaͤchen bilden, warn das auffallende und zurudgemworfene Licht fehr nah an den Rändern veorbengeht. Aber Die Bewegung der Strahlen an den Körpern felbft, wo die Beugung vorgeht, ift noch nicht hinlänglich beobadtet. Man ver: Tangt daher, man foll: 1) Durch genaue Berfuge die Wirfungen der Dif: fraction grader und zurudgemorfener Strahlen, melde neben Dem Ende eines oder mehrerer Korper einzeln oder abgefondert vorbeygehen, beftimmen, mit Beachtung des Abftandes dieſer Körper untereinander und vom leud: enden Punct. } 2) Daraus mathematiſch die Bewegung der Strah: fen neben den Dberflähen der Körper herleiten. Ziel ar Auguſt 1818. Delamhre, über den Euklides von Peyrard; der eis Band erfhien vor 2 Fahren, diefer 2te iſt auch noch mi: bem rihtigften und mwichtigften Manufceript nro 190 aus dem Vatican vergligen worden. Enthält das 8 und o ud, ven den Zahlen, das 1o0te mit der Lehre von Ya Ancommenfurabeln nach Art der Alten, das von andern Serausgebern unterdrudt worden, S. Stevin, Olavi::s, Stifelins. Rah Ds. Meynung ift diefes Werf befont 6 Ihagbar dur die große Menge von Barian- ten and ı2 Manuferipten, und durd die Richtigkeit, welche Der Tert in drey Sprachen gewährt, die Irrthuͤ— mer, Die einem aufftoßen fönnten, zu beridtigen; D. hat das 5. mit dem Gr. Wort für Wort vergliden und feinen Fehler gefirnden. Das Werk verdient den Beyfall der Academie und man dußert den Wunfd, daß der Aut dur beffere Gfudsumftände bald in den Stand osiest werden möge, einelleberfegung des Apol- lonius, Die er fhon im Manuſcript bat, herausgeben zu Tonnen. Angenommen. Der dritte Band folgt in ei: nigen Menaten, y Am uͤber Berard’8 Neue und einfachere Me: thode, die Curven zu quadrieren und den genaherten -Werth eines Integrals, wovon die abgeleitete Function BIT und die Graͤnzen gegeben find, zu finden. Er finder, doß Diefe Arbeit den Beyfall Der Afademie verdient, und glaubt, es moͤchte von Rugen ſeyn, dDiefe Meihode in den Elementarwerfen aufzuführen. Jambon zeigt'neue Planetarien. Arago uber das amt en Febr. des Abends 6 Uhr bemerkte Nordlicht. Sein Eulminationepunct war in der Richtung des magneti— fhen Meridiang; eine Thatfache, die fon Mairan und Humboldt bey andern gleichen Phänomenen beobachtet haben. Rouffeau zeigt eine nette Einrichtung der trocknen Batterie, welche mit einer einzigen Saͤule ein Pendel Durch Die abwechfelnde Kraft der Elrctricität und der Schwere ſchwingend erhalt. Er uͤberzieht feine, Schei— ben (die aus ſehr duͤnnem Papier beſtehen) mit Leinoͤl, und uͤberſtreut ſie mit gepulvertem Zink auf der einen und mit Braunſtein mit Blutſtein vermiſcht, auf der andern Ceite; feine Saufen find iſoliert. An Gay - Lul- fac, Thenard und Biot. . Larey uber Amputation des Schenkels im Huͤftgelenk. Ein Dberdirurg der engliiben Armee bat diefe Operation nad der Schlacht bey Waterloo an einen Coldaten ge macht, den der Vfr der Acad. voritelft, doch die Priori- tät Diefer Operation für die franzofifhe Chirurgie reffas miert, da er fie [don bey der Armee in Egypten gemacht habe. 17n. Poterat, eine Mafchine, Uhrfedern aus runden Stahfdrähten zu fhlagen. An Prony und Bresuet. Fuͤr die Breisaufgabe von Rayrio uber Die Mittel, wo⸗ ⸗ durch die Vergolder gegen die ſchaͤdlichen Folgen des Quedjilbers gefhugt werden, iſt feine Abh. eingegan: gen, welche den Benfall der Academie verdient. - 3 [Bir wiffen, dab — fie jegt im März 1818 von Dar- cet, Verificateur gen. des Monnais gewonnen worben.J Beudant, über die refative Wichtigkeit der aus den Kryftallformen und der chemiſchen Analyſe gezogenen Charaktere, für die Glafıfication der Minnafien. Nach einigen geſchichtlichen NRachrichten über diefen Gegenftand. ſtellt er den Cag auf, daß die chemiſche Miſchung Die. befte Grundlage des Mineralſyſtenis fen, und ſucht durch wie viel eine chrmifhe Mi: fHung fremde Etoffe als & emengtheile aufnehmen " Berfude zu beftimmen, fönnen, ohne daß dadurch das jener eigenthimliche Kry⸗ ftalliyftem geändert wırd. Dazu mingtrer Sahauf löfungen, Die fich nicht zerfegen, in verfchiederen Vexhaͤlt⸗ niſſen, dampft fie ab, und beobachtet ob de kommende Form einem der gemengten Salze angehoͤre was immer der Fall gemwefen. zu beflimmen, an der die Form des andırn Gemeng— theils vortritt, woben er dieſe Gemenge nachher zerlegen mußte, weil fie fih nicht wie in der Aufloͤſung verhiel⸗ ten. Er fand, wenn er Eifen-und Kupfervitriol mif einander kryſtalliſteren ließ, daß 9 proßent rom erfterem | binlanglih waren, dem gemengten Cal; die Rhom— boidalform des Eifenvitriols zu geben; Das aber nur bey 7 pr&t Die Kryſtalle die Form des Kupfervitriols annahmen, 2) Ein Gemeng von Zink- und Gifenitriofkbenfe Deßhalb ſuchte er nur die Granze 1 N } behandelt, blieb des Legten Geſtalt, wenn nur 15 Pret, Yorbanden waren. \ 5) Ein Gemeng von Kupfer - und Zinfvitriof im Verhaͤltniß von 3 zu ı mit Eifenvitriol gab ein Reſul— tat, das darinn merkwürdig war, daß 2 bie 3 Pr&t. Sifenditriol hinreichten, dem Ganzen feine Form zu ge: ben. Benn man die Berbältniffe 0,09, 0,15, 0,03 noch geringer macht, fo nehmen: die Kryffalle die Form des andern Salzes an; darüber aber bleibt immer die Ge: ftaft des Eiſenvitriols, und zwar faffen ſich die benden andern Vitriole in allen Berhäftniffen beymengen. ı Theil Eiſenv. kann alfo mit 53 Zo. oder 10 Ko. oder gar mit 32 39. mit Ko. verbunden feyn, und doch dem Ganzen feine Geftalt geben. Leblanc hat die Ditaeder des Alauns befommen , der zur Hälfte mit Eifenvitriof verbunden worden. Daraus zieht B. den Schluß, daß Mineralien einen doppelten Matz in einer methodiſchen Aufſtellung haben müffen ; einen neben der Subſtanz, deren Form fie an— genommen haben, Den andern ben der Gattung, melde in ihrer Zufammenfegung vorberrfhend iſt. Bey den Erdmineralien geht das nicht an, weil man nit weiß, in welcher Menge ein Beſtandtheil dem andern beyge- miengt und zugleich beygemifcht feyn mag; darum rath -er, ſich aufdie fryftallograpdifchen Charaktere zu befchrän- fen, An Hauy, Vauquelin und Brochant. [Diefe Dinge hatuns Bernhardi ſchon fange gelehrt. Daß in dem Mineralfgfiem mehrere M. an zwey Drten aufgeführt werden follen, gibt einen ſchlechten Begriff »om Begriff der Frauzofen von einem Syſtem. Wenn ein Sal; 0,91 Kupfervitriol enthalt, muß es halt zum Kupfervitriof, und menn es mie der Diamant fryftalli: fiert wär?. Uebrigens halten wir dafür, Daß das je— nige Sal; die Geftalt beffimmt, weldes zuerftfryflallifiert.]. Magendie, über die Thaͤtigkeit der Arterien bey der Eirculation. Des Vfs Erfahrungen beweifen, daß fie 1) gar. feine Reizbarfeit Haben, aber 2) ganz vorzuglich “ elaftifch And; fieerweitern fi bey der Zufammenziehung der Tinten Herzfammer, welche heftig das Blut fortfiößt, womit fie angefüllt find, und fie ziehen fih daraufdurd Glafticität wieder fo zufammen, daß fie das Blut ſelbſt durch Die Venen treiben, 3 das Blut in ihnen nit ab: wechfelnd in Bewegung und Ruhe iſt, fondern in den Stammen und Xeften anhaltend fhlaudartig, in den Zmweigen und fegten Vertheilungen anhaltend gleichfoͤr— mig bemegt wird, fo Daß der Stoß des Herzens und Die Elafticität der Arterien den Kreislauf mechaniſch be: wirtken Idas hatte M, bleiben laſſen fonnen.] An Per- cy und. Biot, Virey , uber bie Cfaffification der Eingeweidwuͤr— mer; ein Gegenftand, über den die Inſectologen nicht einig find. Buffon glaubte befanntlih, daß fie fih von feldft erzeugen. Cuvier und Lamarck fielen fie unter die Zoophyten; der Erftere bemerkte bey einigen Indi— viduen Rervenftränge und Hals: Ganglien [hat befannt- lich Prof. Otto in Breslau zuerft entdedt]. Der Bir ſtellt fie zu den fiemenlofen Anneliden [das haben wir in unf, Nat. Geh. fhon vor Zahren gethan]. Bey Diſchen finden ſih dieſe Schmarogermürmer am haufig: nn fien, bey Thieren, bie auf dem Trodnen leben, feltener. An Latreille und Dumeril. N s - 24. Dberft Grosbert zeigt das Modell einer Mafıhi: ne, das verwidelte und ziemlich unſichere Verfahren zu vereinfahen, wodurch Schauſpieler auf der Buhne in Zauberfcenen in Die Höhe gehoben werden; mittels ei- nes Gegengerichtes ift ein einziger Menſch zum Hand: haben hinlänglih, wo man fonft bey der gewoöͤhnlichen Art zehn brauchte, Pelletier mit Magendie, &hemifge und phyſiolo⸗ giſche Unterfuchnngen über die Ipecacuauha. Dieje Arbeit ‘zerfällt in ziwey Theile, wie es der Ti- tel angibt. Verſuche find angefiellt worden mit der braunen cPfychotria emetica), der grauen (Callicocca Ipec.), der weißen (Viola emetica). Durch Behand: fung mit Aether und Alkohol fonderte 'man unter an- dern eine fette Materie, und eine äußerft brechenerregen— de ab; Die erſtere hat einen flarfen Meerrettig- Geruch, wenn fie eoncentriert iſt; bey der Deſtillation gibt fie ein fluͤchtiges und ein fires Def, Die Dregenerregende Materie, von den Vfrn Em line genannt, zeigt fi in ihrem reinen Zuſtande in braunrothen Schuppen, ohne Geruch, von fharf bitterm aber nicht edeferregendem Geſchmack, die bey der Deftile fation fein Ammonium gibt, auflösbar, und gibt mit Safpeterfäure gefotten, Sauerkleeſaͤure. Sie ſcheint eine Materie eigener Art zn ſeyn, um fo mehr, da man fie in Pflanzen vorſchiedener Familien gefunden bat; die Plychotria enthalt davon 0,16 ihred Gewichts, die Cal- licocca 0,14, und Viola emet. 0,5. Die fette Materie, welde Geruß und Geſchmack der Specacuanha hat, ift ohne Wirfung aufden Magen, Der Vfr und einige Zöglinge der medicinifcherr Schule haben die Emeline in Dofen von 2 Gran ver- ſchluckt; fie erregte Brechen, worauf tiefer Schlaf folgte, und beym Erwaden befanden fie fih vollkommen wohl. In Dofen ven 12 bis 16 Gran, den Hunden gegeben erfolgten diefelben Wirfungen, nur heftiger; das Thier ftard nad ı2 Stunden. Darm war ganz entzündet und die Runge. In paffenden Dofen bey dronifchen Zungen= Eatbarren, Durchfällen angewandt, war dieEmetine son der beften Wirfung. Cie befigt alle Vorzüge der Spe- cacuanha, ohne deren Unbequemlichkeiten zu haben. Ihre Wirkung fann augenblicklich neutralifiert werden im Ma: gen durd eine Abfohung von Galäpfeln, wie dieß der Bfr an fi) felbft gefunden hat. Er wird veranlaßt, die Emetine in gemöhnfichen Veilchen zu fuden, in_der Euphorbia tithymaloıdes, in den Körnern von Polygonum auiculare und in der’ Bryonia. An Thenard- und Halle. Den 3t. März, Arago macht, Namens der Com— miffion, über die vom verflorbenen Hn. de Lalande ge: gründete Preis: Ertheilung den Vorſchlag, diefe Ehren: mine dem koͤnigsberger Aftronomen Sn. Beffel, in Er: waͤgusg ſeines Werkes über den Cometen von 1815, zu ertheilen; worin er, wie mehrere andere, die Umlaufs— zeit deſſelben auf 74 Sabre veflfegt und der Erſte und Einzige ift, der die Störungen, melde dieſes Geſtirn dur die Anziehung der anderen Planeten erleiden muß, berechnete, Von 55 Stimmen — für den Vorſchlag, 2 ° 411 und Hr. Beſſel erhält die Ehren: Münze. Denſelben Preis hat im März 1818 Pond in Greenwieh erhalten, weil er gezeigt, daß die Parallare der Sterne unmerf: lich iſt ]. Der Duc de Ragula, ber nebſt de Prony und Thenard beauftragt war, die von Lucas vorgeichlage: nen: neuen &lintenfaufe mit Pulverfammern in ber Schwanzſchraube zw unterfuhen, findet, daß die Unbe— quemlichkeiten dieſer Einrihtung die Vortheile uberwie: gen. Die Arademie genehmigt dieſe Meynung. De Humboldt, über einen Nachtvogel Guacharo genannt, von der Ordnung der Sperlingsartigen, der zu Tauſenden eine tiefe Höhle, Die@aripe genannt, in den Miffionen der indiſchen Chaymas zwiſchen dem Dre: noch und den Ruften von Cumana bewohnt. Dieſer Vogel, der eine neue Sippe Steatornis Oa- ripenfis bildet, nähert fid; der Alpen = Dohle und dem europaifhen Ziegenmelfer CEngoulevent), lebt von Früchten. Er hat die Größe eines Hahns, Raden wie Caprimulg. und Procnias, Tracht wie Geyer, Da- lenſchnabel von fteifen Borftenbuüfcheln umgeben. Ge— fieder braun = grau: mit ſchwarzen Puncten geftreift, und mit weißen herzformigen Fleden, Geſchrey ſehr ftarf und ſcharf; er unterfeider fi) weſentlich durd feinen großen, nadten, mit auseinander fiehenden. Zähnen verfehenen Sönabel, und ſchwachen Füßen im Verhaͤltniß mit dem ffarfen Schnabel, Die Felshoͤhle, welche er bewohnt, ift so Fuß hoch. Nur erft go Fuß vom Eingange hört Die Vegetation darınn auf, und 430 Fuß fällt erft das Tageslicht gänzlich weg. Dann. hört man das Getöfe der in ihrer Lieblingswohnung aufgeftörten Nachtvoͤgel, deren kreiſchende, durchdringende, von den Wanden. wie: derhalfende Stimmen, betäubend find. Ihre Refter- find in einer Höhe von so bis 60 Fuß. Die Einwohner aus der Rachbarſchaft ziehen jährlih um Johanni in Diefe Höhle, und flofen mit. Stangen die Reſter aus; Die Sungen falen dann: herunter, werden ausgenommen, und das Fett, wovon fie eine Menge am Bauchfell ha- ben, ausgebrafen, das ein eßbares Del giebt, Menteca del guacharo heißt, und ein Jahr lang fih gut halt. Es werden 150 bis 160 Flafhen davon zum Gebraud eines benahbarten Klofters gefüllt. Diejenigen von bie: fen. Vögeln, melde in den feinen, der großen Höhle benachbarten, Grotten niften, find dort unerreihber und pflanzen die Art fort. Ihr Kropf enthält oft Saamen: törner, Die Die Sndianer als fpecififches Mittel gegen. das Bedfelfieber anwenden. Bis jegt befannte Nachtvögel find Raubvögel, oder leben menigft von Kerfen. Die: fer ift Daher fehr merfwürdig, [follte er nicht zu den. . Bapageyen ? 1 Eine gemeine Bolföfage legt diefen: Ziegenmelfern die Eigenſchaft ben, Daß fie, wenn fie bey der Nacht fliegen, einen leuchtenden Streif nadlaffen. Wenn die Sache wahr ift, fo laffet es fid- durd; die Electrizitaͤt erflaren, welche durd die Neibung der Flügel des: Vo— geld in ber trodnen Luft erregt werden koͤnnte. ıon. ‚De Humboldt über die Höhlen und ihre Be- ziehung ui die Gebirgformationen, im denen: man fie findet. Er durchgeht Die Formationen nad ihrem Alter, ſchildert die Höhlen. in: Den Ruͤcken der Anden in Peru 41 und Mexico, in der Uebergangsformat., der ſecundaren und vulcaniſchen. In den Granitboͤden trift man dieſe Aushoͤhlungen gewoͤhnlich da, wo mehrere Gaͤnge ſich vereinigen; ſie bil⸗ den dort das, was die Bergbewohner Defen Kammern) nennen, Die gewohnlih mit Kryſtallen ausgelegt find.. Beſonders halt er fi bey den ungeheuren Höhlen der. Trapp - Borphyre C Trachytes) in den Cordilleren auf, melche Höhlen Die Peruer Machays nennen. Nach ib: rer Form follte man fie der Gewalt der Gaſe und ela— flifher Dämpfe zuſchreiben, aus der Zeit, wo die un: geheuren Kuppeln aufgehoben wurden, melde die Anz - denfette fronen. Kalkige Boden, ſowohl Ur: als Se— cundar: Böden enthalten viel öfter Grotten. als die Kie— ſelboͤden, mahrfheinlih wegen der Auflssbarfeit Des fohlenfauren Kalfs in ubergefauertem Waffer. Jura— Kalf, Stinffalf, Gyps, haben viele Höhlen. : Es laffen fid) 3Arten derfelben unterfheiden: 1) die Spalten, oder leeren nicht mit ©tein ausgefüllten Gange. 2) Die, welche auf beyden Enden. durchbrochen, gleich— fam einen unterirdiihen Gang bilden, wo bisweilen ein Fluß lauft. D Die, weige eine Reihe zuſammen— bängender Aushöhlungen von gleider Horizentallinie und Richtung bilden. Diefes ift der gewöhnlichfte Fall. Die Bildung derfelben hat man auf zweyerley Art erffart; bald dur einen mehr oder weniger plögfichen Einfturg, bald durch lang fortgefegte Wirfung wenig mädtiger Kräfte. Es gibt hier nur Hypotheſen Dft iſt in den Höhlen Stiffuft oder derdorbenes, flinfendeg Gas enihalter. In einigen, fogar in ver: fHlofenen, hat man Kryptogamen CLichen) gefunden, in mehreren Knochen und Scelete von Thiceen. Die Garipe- Grotte,. Deren vorher erwähnt worden, ift Die größte, die es in den Kaltfelfen gibt, Cie liegt 10% nördlicher Breite, und ift 500 Klaftern über der Mee— resfläde. Im Monat September fand fi, bey der äu- feren, Temperatur von 16 Grad, die der Grotie auf ; 18,4 bis 18°,9, urd Die des darin fließenden Waſ— ferö 16°, 8. + Brochant über Beudant’8 Unterfuhungen über die. Kryſtallopraghie u. f. w. Der Berichterftatter findet die Urtheile des. Verf. richtig, feine Solgerungen annehm⸗ lich, und ſchlaͤgt vor, die Abhandl. in die Sammlung, ausrsärtiger Gelehrten einzurüden. — . Angenommen. Nic. Lemonnier wendet Half in der Särberey an⸗ um lebhafte Farben hervorzubringen. Delambre über die Geſchichte der Aftronomie; bey. Gelegenheit des Werkes von: Hn. Bailly greift er die Hypotheſe dieſes Autors an, uber das Dafeyn eines al- ten und verloren gegangenen Volkes, das alles vervollz. fommnet,_und: von dem Die Chinefen, Die Indier und die Griechen einige gelehrte Kenntniffe erhalten hätten. Er zeigt, Daß, bey den Griechen der Urfprung der wah: ren Aſtronomie zu ſuchen fen; gibt eine gedrangte Anz zeige-von den Arbeiten des Ihales, Hyparchus und Pto— lomaͤus; darauf unterſucht er den Zuftand der Wiffenz ſchaft bey den Ehinefen und Indiern; thut ihre aͤußerſte Unvollfommenheit Dar, und. behauptet, daß ein Scriffe fieller, der die Geſchichte der alten Aftronomie Tiefern will, ſich auf das Lefen. der griechiſchen Buͤcher nach ih⸗ — Fr rer Zeitfolge beſchraͤnlen muß; diefen Weg hat er felbft bey feinen Unterfuhungen über Diefen Gegenſtand ein; geſchlagen. Diefe Abhandl. ift voller Gelehrſamkeit mit vieler Unterhaltung. Cuyier, eine Lobrede aufden verftorbenen Academiz- fer Tenon. Er ward zu. Joigny 1724 geboren, wo fein Vater ein armer Wundarzt mit 11 Kindern war. In feinem 17 Jahre fludierte er zu Paris. Das damalige Verfahren im Hotel-Diew empörte ihn, und es war fein eifrigfier Wunſch, einft im Stande zu ſeyn, dert eine Berbefferung maden zu fönnen. Der berühmte Winslow, dem ein von Tenon gemachtes ſchoͤnes ana⸗ tomiſches Präparat ſehr gefallen Hatte, ward fein Leh— zer, und nahm ihn mit zu feinen Arbeiten. Um dieſe Zeit veranlaßte la Peyronie, um die Wundarzney em: por zu bringen, ein Geſetz, nad welchem fein Zögling - aufgenommen ward, wenn er nicht Magifter der Philo— ſophie war. In weniger ald 5 Jahren fegte fih Tenon in den Stand, ſich einem lateinifhen und griedifchen > Eramen zu unterziehen. Gr machte einen Feldzug in - Slandern mit, und bey feiner Ruüdfunft ward er in Fol: ge einer Wahl, Wundarzt an der Salpetriere, wo er acht Jahre blieb. Darauf lehrte er 25 Jahre lang Wundarzney, woben er feine Kunft mit vielem Gluͤcke trieb. Im Jahre 1775 ward ihm aud die Eröffnung des fhönen Gebäudes der Parifer Schule übertragen. - Kurz nachher theilte er dem la Martiniere den Gedan— len mit, die Wundarzney-Schule mit einem Hofpiz zu - serbinden, und übernahm die Leitung des Baues und die Beforgungen; dieß Benfpiel ward mit glüdlichem Er— folge in andern Hoſpizen nachgemacht. Nur bie Volfs- ſtimme erhob ſich gegen’ dag Hotel - Dieu, wo man in F faft aneinanderhängenden Betten, im niedrigen Zimmern a bis 5 Kranfe, die von verfchiedenartigen oft anſte— enden Krandhpeiten befallen, waren, jufammenpadte. Der König’ verlangte von der Academie der Wiffenfhaf- ten einen Bericht über die Krankenhaͤuſer; den Commif- - farien „ward ber Eingang in's Hotel- Dieu verweigert, aber Hr. Teneon, der genau alles fannte, machte Davon in mehreren Abhandl. eine Darftellung, tvodon der Ber rihterflatter der Commiffion, Hr. Bailly, einen Aus;ug lieferte. Es ward eine Subfeription von 3 Rillionen gemacht, um a Rranfenhäufer zu bauen, und man [did- te Tenon und Goulomb ab, um die hollaͤndiſchen und engliſchen zu befuchen, und alles Nachahmens mwurdige aufßzufaſſen; aber diefe Sendung bat für Frankreich kei— nen Nugen gehabt. (Das Spitaf zu Glasgow in Eng: Sand, wurde aber darnach gebaut.); Tenon trat in die Academie an die-Stelle des Hn. J. L. Petit, und bald nachher nöthigte Die Revolution ihn. fi aufs: Land zu- ruͤckzuziehen, wo er fih fait ausfchließlih mit dem Stu: dium der Entwidelung ber Pferd = und anderer Thier- Zaͤhne befopäftigte; dieſe Unterterſuchung leitete ihn auf manche merfwurdige Entdeckung, von denen: er einige& belannt gemacht, und das Nähere für ein größeres Werk aufgeſpart hat, welches fein, aus Berdruß, das Cabinet von Cofaten geplündert zu: fehen, erfolgter Tod, ihn nicht hat vollenden laſſen. Preis aufs. Jänner 1819: Man fol die chemiſchen Veränderungen in dem Dbfte während und nad. dem Keifen bemerlen, dabey den Einfluß der unrgebendeir Luft und die Veränderungen, welche fie dadurch erleider, befiimmen. Man tan fih auf einige Früdte von ver- ſchiedenes Sattung befhränfen, wenn man nur alfgemti: ne Folgerungen ziehen kann. Biot, Rahmens Laireille, uber die geſellſchaſtlich lebenden Snfecten. Es ſcheint, daß der bey ihnen vor— herrſchende Inſtinet Sorge für ihre Nachkommenſchaft iſt. Es iſt bemerklich, daß gewiſſe Verhaͤltniſſe ſtatt fin- den, zwiſchen der außerordentlichen Productionskraft des Bodens zwiſchen den Wendezirkeln, und der Menge In— ſecten, welche ſeine Erzeugniſſe verzehren. Die Weibchen der geſellſchaftlichen Inſecten ſind im allgemeinen ſehr fruchtbar; die Bienenkoͤnigin legtr2000, und das Weib- hen der Termiten bis 80000 Eyer in einen Tage. Diefe außerordentlih große Nachkommenſchaft könnte niet gewartet werden, ohne geſchlechtstoſe Inſecten; dieſe, welche nichts als muͤtterliche Liebe haben, ſorgen für die Sungen bey den Battungen, mo diefe nicht felbft ſich helfen fonnen. Bey andern Gattungen, 3. E. den, Ter- miten, und einigen Ameifen, find die Geſchlechtsloſen nichts als Soldaten, Wächter und Pertheidiger. Der Stoff und. der Bau der Nefier hangt von der befonde- ren Drganifation eines jeden Inſectes ab, und ihr Ber: fahren ift nad den Werfjeugen, womit der Urheber der Natur fie verfehen hat, verſchieden: fo maden die blutrothen und roͤthlichen Ameifen, welche von Hn. Huber dem Sohne, fo gut beobadtet und beſchrieben worden, und deren flarfe und derbe Kiefer zu Den klei— nern Arbeiten nicht gefickt find, Einfälle in benachbar⸗ te Ameifenhaufen, und nehmen die Larven daraus weg, die bey ihnen ©claven werden, fo daß dieſe Inſecten nicht, wie Einige geglaubt haben, ausgeartete Weibchen find, fondern eine befondere Art, Die zu einem dur die. Weisheit des Schoͤpſers zuſammengeſetzten Epfle- me, gehören. 24. De Tronchet, der 1810. zu Charsonville bey Orleans niedergefallene Aerolith hatte, nad ſichern Beobadtungen, eine Höhe, die ziemlich der des Aeroli— then bey Weitrumb in Amerifa gleih fommt; die Ho: he des Meteors, als man es erblidte, war 14 bis 15000. parıfer Klafter. Magendie fegt der Acad. den. zn. Theil ſ. Phyſio— logie in Handſchr. vor. — Thénard und Hallé uͤber eine Arbeit von Magen- die und Pelletier über Die Analyſe der Ipecacuanha. Der Bericht lauft darauf hinaus, daß. diefe Unterſu— hung von großem Nugen iſt, und es zu wünfden waͤ— ve, Daß uber alle fehr heftig. wirkende Arzneymittel ähn- liche angefieft wurden. Die Abhandlung fhien der Auf: nahme in die Sammlung ausmwartiger. Gelehrten werth; und dieß ward: angenommen. Juflieu, la Marck, und Desfontaines über eine Abhandlung von Hn. Devaux: Delcriptio methodica Lycopodiorum. et filicum. Linne hatte die Farren in 14 Sippem ortheilt nad den Drganen ihrer Reproduction ;; 1792 madte Sr. Smith in der Abh. der Turiner= Academie eine neue Ein: theilung diefer Familie in 24 Sippen befannt, die fih auf das Dafenn: oder Fehlendeines efaftifhen Ringes und 413. . Die verſchiedenen Modificationen der Kapfeln und der häutigen Hulfen bezieht. . Devanx beſchreibt einige neue Sippen, und 110 neue Gattungen mit Abbildungen ; er theilt fie in a Sectionen ; in Polypodiaceen, Osmun⸗ daceen, Clecheniaceen und eigentliche Farren. Die Cha— raftere und Zeichnungen dieſer Pflanzen ſind genau; die Abhandl. verdient die Aufnahme in Die Sammlung auswärtiger Gelehrten. Dartigues jeigt Die Zeihnung einer Mafchine, Die er Waffer- Schmeber Cbalancier hydraulique) nennt, und die eine Hin = und Herbewegung ohne irgend ein Getreide erzeugt. Es iſt ein Hebel an jedem Arm mit einem Stempel in einem Eylinder, der mit dem Falle des Wafers, das durch eine Rinne in dieſen hinein: Kömmt, gleiche Höhe hat; der durch bie Waſſerſäule be⸗ ſchwerte Stempel geht bis auf eine gewiſſe Tiefe hinun⸗ ger, wo ſich Seitenloͤcher finden, durch die das Waſſer abfließt; dann wird der Stempel durch den andern bins untergebenden mwicder in die Hohe gehoben. Die &tem: gel öffnen und fließen im Vorbeygehen die Löcher des Waſſerhalters. Man madt ein Modell diefer Maschine für das Sonferpatorium der Künfte und Handwerke '). Rigaud de l’Ile über die ungefunde Luft caria cattiva) in Nom, i ; 31. Burkardt und Arago uber eın Planetarium von Hn. Jambon. Dieſe Maſchine ift vollfländiger und beſſer gearbeitet, als die bis her erfundenen ‚ fie enthaͤlt aud die neuern Planeten, die tägliche Bewegung ber Erde, den Parallelismus ihrer Rotationsare und Die Verſetzung der Knoten in Der Mondsbahn, alles geht durch geraͤhnte Räder. Die Comm, mwürben vorgeſchla— gen haben, dieſem Werk Beyfall zu gewaͤhren, wenn ſie Nicht gefürchtet hätte, man mochte daraus ſchließen, daß fie auch den Unterricht mit Hülfe der Maſchinen und Modelle billigten [das wäre alfo ein Unglük!]. Pelletan für Portal über Diejenige Art von Aus: debaung des Herzens, wo die Wände dieſes Drgand ftatt ſich zu verdünnen, dicker werden; oft geſchieht Der Sig grade in der didfien Gegend. Die verfhiedenen Uffachen find: 1 ein ſpeckgeſchwulſtiger Fehler. 2) An: Häufung von fetter Materie. 3) Falſche Membranen. a) Bewegung des Bluts in den Arterien. 53 Einſickern, und bisweilen Waſſerblaſen. Alle diefe Stuͤcke find in diefer Abhandl. entwickelt, und fie iſt voll merfwurdiger Thatſachen. Der Dr. Esquirol, Arzt bey der Salpeiriere, über Taͤuſchungen Chalueination) eines ober mehrerer Sinne, Phänomene, die man bisher verwechſelt hat: der Bfr führt fehr häufige Beyſpiele diefer Irrungen an: 1) ded Gehoͤrs, wenn der Kranfe Stimmen zu ho: ren glaubt und ſich mit phantaſtiſchen Weſen unterhäft, denen er diefe Unserhaltungen zufgreibt. 2) Des Ge: — — — i legenheit auf einer neuerlichen Rei: DR ——— An Modelf — Hy. Aldini erfundenen Waſſerſchwebers in Thu: tigfeit zu ſehen; er erzeugt Diefelbe Hin = und Her: bewegung durch einen MWafferfall, und auf einfache: re Art als Die eben befchriebene, denn es ift Dabey fein Stempel und auch fein Pumpenfaften, Pictet, u — — hoͤrs und Geſichtes; wenn der Kranke gewiſſe lebendige oder lebloſe Gegenſtaͤnde um ſich zu ſehen und zu hoͤren glaubt. D Des Geſichtes, Gehoͤrs Geſchmacks und Geruchs, 4) endlich, aller Sinne zuſammen. Dieſer Zuſtand iſt immer Wirkung einer Krankheit, die in vie— len Fällen gehoben werden fann. Bisweilen iſt die Ver— irrung fonderbar. Einer hält einen Herrn für eine Prin— zeffin, und Droht Denen, die nicht fo fehen wie er; ein anderer glaubt, fein Magen fey ein Bienenflod aemor: den, und cine Menge Bienen fliege an feinem Munde aus und ein. Der Bfr unterfcheidet dieſe Anfälle der bloßen Iluſion, wo der Kranfe den Eindrud äußerer Gegenftände anders empfängt als andere Menfchen. Er unterfiheidet fie aut) vom Rachtwandeln, wo man beym Erwaden das vergißt, was man fehlafend gefehen oder 1 gethan hat. Der Sitz der Taufchungen ift nicht in dee } Drgane des Sinned, der taͤuſcht; denn Kranke, deren Seh: Nerven gelahmt oder gar geſchwunden waren, glaubten zu fehen; der Grund muß im Sehirne felbff angenommen werden; «8 folgt daraus eine Zerrüttung des Verſtandes; die Ideen entſtehen vor der Empfin- bung und find ſtaͤrker als jene; Dieß ift Die gemöhnfiche Urfahe und das Grund: Phanomen des Deliriums, Der Bf. ſchließt aus feiner Tangen Erfahrung, daß un: ter 100 Wahnfinnigen wenigſtens 80 ſich fo täufchende Chalucinds) find. Das Gehör und Geſicht find die Zin- ne, welche am meiften dieſen franfhaften. Anfällen un: terworfen find, Denen der Autor den allgemeinen Nah: men Hallucination gegeben hat, weil der Nahme Vifios när auf Gehör, Geſchmack u, f. w. nicht anwendbar - ift. An Pinel und Portal. Den 7 April. De Beauvois meldet, Daß man zu Philadelphia zwey verfteinte Schädel, einen von einem Hirſch, den andern von einem ungenannten Thier gefunz den habe. — Dr. Mitchel hat bey New - York sa Skelete von unbefannten Thieren gefunden, worunter ein bejonderer Elephant, ein Nashorn und ein Burh dem bey Maastricht aͤhnlich. Delambre, Bericht uber eine Ueberfegung aus dem Sanſcrit von Taylor Som: day 1816, des arithmetifchen Zerfes des Bhascara Achas- rya, der 1114 zu Bildur gebohren ward und feine Schrift” Lilawati, na& feiner Tochter benannte, fie ift in Bers fon etroa 1150 gefcehrieben, Er verfertigte auch ein AR; algebraifhe Bisa Gannita) und. affronomifge (Sirvs manı) Schrift welche legte vollſtaͤndiger und Harer ala Sourya Siddhanta iſt, und deren fich die indifchen Aſtro— logen in Decan alfein bedienen. Seine Arithmetik ent⸗ Halt einige geometriſche und geodaͤtiſche Probleme; die Kegeln find in Berfen; es find 3 Ueberjegungen davon in orientafifgen Epracen da gewefen. Taylor ſchreibt den Indiern und nicht den Arabern die Erfindung des Etel | lenwerths der Zahlen zu, die feit undenklichen Zeiten fi bey den erftern finder. -Er zeigt, daß die Indier un— ter allen Voͤlkern, welde Anſpruch aufAlterthummaden, | diejenigen find, Die die Mathematif am hoͤchſten getrie— ben haben, und in dieſem Betrachte find fie den Ehine fen weit vorgerüdtz ſie heſchaͤftigen fi) aber nur nod) | mit der Sterndeuterey. In den indifgen Schulen ehrt man die Aritbmetif Dur Die Methode Des gegenfeitigen ! Unterrichts, die in Europa die Bell; oder Lankaſterifche F u a ans genannt wird: feit 200 Sahren iſt aber ihre Math. im Einten. Die g Species find ziemlich wie bey uns, auch ‚fo die fog. arab. Zeichen, Die in des Planuds indifcher Arith, cariehith) abgebilder find. Cie haben die Glei— dung e = h?—b? = ch#+b) ch— by [Le Hnpothenufe, hund b die Catheten J, und die mannidfaltigen Wen: dungen diefer Gleichung machen ‚faft ihre ganze Geome⸗— trie aus. Den Durhmefjer zum Uwring geben fie an — 10000 : 31116. Die Decimalbruche haben fie nit, aber Einustafeln. "Mr. Pelletan die Abh. des Mr. Portal, über die Ausdehnung des Herzens, wo jih die Wände verdiden m .durd Etodung dis Bluts in den Kronvenen, wel: ches ziemlich haufig vorfommt; der Vfr. fah Diefe Ve: nen ſehr erweitert, Die Herzhoͤhle vergroͤßert und ſeine feine Wände verdickt. Hr. Portal ftellte den Sn. de Maupertius, der von dieſem Liebel befallen war, durch Aderläffe wieder her; Hr. Chenier, Mirglied des In— ſtituts, ftarb daran. 6) Einſickern des Serum’ 8, oder durch Wafferbla: - fen; welche Falle jih oft bey Bruft: Wafferfüchtigen fin-. den. Der Bfr. führt mehrere Falle an, wo fpedge: fhmwulftige Verfiopfung durch anrifcrophulofe und Mer: turial: Behandlung gehoben ward. Er empfiehlt ein fehr raſches Verfahren als mwefentlih zur Heilung. Der Vfr. führt Herzklopfen an, das durch Einfidern des Serums entſtanden, Durd Diuretica und Digitalis ge= ſtillt worden. Wenn es von Anſchwellung der Leher und Milz herruͤhrte, Tieß es auf Aderläffe nad; ent: ſtand es von Würmern, vertrieb man es durch Wurm⸗ Mittel. 4. Percy über Maunoir’s, Prof. zu Genf, uber Hydrocele colli, befjer wäre Hydrobronchocele, war dem Eelfus und den Arabern befannt, und Tenon und "Pelletan haben fi fie oft in ihrer Praris gefunden, Be ſteht in einer Waſſergeſchwulſt, die wie Kropf ausfieht. Die Defnung mit dem Trofar, welde der Bfr. vor: ſchreibt, Damit der Kranfe nicht erftide, fest voraus, daß das Uebel ſchon fehr groß iſt. Rad der Meinung des Berichters ware es beffer, nad und nad die Waf-: fer = und Eiter-Säde auszufeeren, damit Die Haut wie: der Zeit hat, fi zu ſetzen und fein Brand entflehe, was ſo gern erfolgt, wenn der ganze Sad fogleih erichlafft wird. Wit Recht verwirft der Vfr. die reitzenden Ein— ſpruͤtzungen in den. geleerten Sad; dieß war auch die - Meinung, welde Tenon vor 50 Sahren außerte. R Wenn aud die Arbeit Des Vfrs. nicht ganz neu fen, "Die Academie ihm dennoch nicht das Zeugniß ihrer Bıl- Tigung und Wohlwollens verfagen könne, und fügt den Wunih hinzu, Daß er, fobald ſich Gelegenheit fände, Bon der Academie zum Garrefpondenten aufgenommen werden moͤchte. Da ein Mitglied bemerkte, daß die Afpiranten = Stellen zur Eorrejpondenz nur bey einer ffentligen Wahl erspeilt werden fönne,.fo ward der Bericht mit Vorbepalt Des legten Sages, angenommen. Percy mit Biot uber Die Abhandlung von Ma- gendie von der Thärigfeit der Arterien bey der Cir— ulanon. Die Anatomen find nicht über den relati— ven YınflußsAntheil Des Herzens und des Arterien: Sy: ſtemns wur dieſes ſo wichtige Geſchaͤft einig, ES ſcheint, Dftris ıg18, Heft 3. wenn die Arterien eine eigene Bulswirfung haben , fs fönnte dieß nur dur Nuskelfagern gefhehen; indef: fen hat der Vfr. Feine dergleichen in den Arterien des Elephanten gefunden, der voreiniger Zeit im botanifchen Barten farb. Vielleicht fünnte die bloße Claftizität ° fünftliher Wände mit der fehr fräftigen Mustelthätig- feit des Herzens dieſe Phanomene erflären.. Der Ber richterffatter fagt endlih, daß die Academie, ohne auf Die Streitfrage ſich einzulaffen, den fehr ſcharfſinnigen Erfahrungs: Unterfuhungen des Vfs. ihr Lob nicht ver⸗ ſagen kann. Es erhebt ſich ein Streit uͤber dieſen Gegenſtand zwiſchen Cuvier, Halle und Biot, aus dem ein, dem Berichte noch benzufügender, Zufag hervorgeht; dieß übernimmt Percy. Dumeril, über Dr. Fournier’® vom Schnarren, Reigen, am R anftoßen, Grasseyement). Es fommt von a Urfahen, DD vom fehlerhaften Bau, iſt nicht zu helfen, 2) von Langfamfeit der Organe, 5) von uͤbler —— 4) von Nachahmung. F. raͤth überall, wo R gefprohen werden follte, ein 7 fpredhen zu laſſen, das habe dem Talma geholfen. Die Academie hat ihr zur Befanntmahung feiner Abhandlung aufgemuntert. Delambre uber Opuscules maihem. del facerdo- te Dionigio Soda, getadelt. Laugier, Erfahrungen zur Beſtaͤtigung der Mei⸗ nung, daß das gediegene Eiſen in Sibirien am Berge Kemirs mit den Asrolithen gleichen Urſprungs ſey. Man weiß daß bey früheren Analyſen in einem und dem anderen Xerolith, Rickel gefunden ward, wie in je- nem f. Eifen; der Autor fand auch Ehrom und Schwe- fel in diefem 7. Eifen ; und die Gegenwart diefer 'beiden Beftandtheile ſcheint einen gemeinſchaftlichen Urfprung vollends zu beweifen. Man muß ſich wundern, daß die Chemifer, welche diefes Eifen früher unterſuchten, feinen "Schwefel darinn gefunden haben. Bielleiht finder er fi nur in einigen Stuͤcken der Mafje ale Schwefelkies. Diefes f. Eif. enthält: Eiſenkalk 68,20, Kiefel 16, Talk 15, Schwefel 5,20, Nidel 5,20, Chrom 0,50. (Se wichtövermehrung megen Verkalchung). Die Aerolithen halten nur 0,01 Chrom. 21. Moreau de Jonnes, Phyſiologiſche Beobach— tungen über den Einfluß des feuchten und warmen Cli— ma’s der Antiffen auf verfchiedene Organe. Diefes Elima, das dem Menfchen fi ſchaͤdlich zeigt, auffert befonders feinen Einfluß auf die Principe der Bewegung, und Diefe Wirfung zeigt ſich: 1) durch eine verhaͤltnißmaͤßig Außerft geringe Mus: feffraft; 2) dur eine befondere Haftung des Körpers beym ſtehen und gehen. 3) Durd eine Erſchlaffung in den Gelenk-Baͤndern, wodurch die Glieder wie verrenkt ausſehen. a) Durch die ſchaͤdliche Wirkung, welche jede hettige und anhaltende Anſtrengung auf die Geſundheit ausuͤbt. 5) Durch oͤftere gaͤnzliche Erſchoͤpfung der Kräfte, 6) Durd das Beduͤrfniß der Ruhe, tiefen Schlaf und fehr merfliche Unempfindfichfeit bey Schmerzen, felbft ben Todesftrafen, wodurch die Einwohner jener Gegenden fehr gefaͤhrlich zu würden, wenn biefe 2 4:72 nämlihen Urſachen nicht auch die Verbrechen weniger gemein machten, welde irgend eine Kraft erfordern, Das Leben des Menfhen in diefem Landftriche, ſcheint nur/ zwey Abſchnitte und gleihfam zwey Jahres-Zeiten zu haben; die Kindheit und das hohe Alter, und dieſes iſt immer fruüheitig. Roux, über den grauen Staar, worin er Die Frage behandelt, ob eine oder Die andere Operations - Methode vorzuziehen ſey? naͤmlich durch Niederdruͤcken der Cundurdfihtig gewordenen) Linſe in Die waͤßrichte Feuch— tigfeit, welche dieſelbe auflöft, oder Durh Ausziehen dieſer Linfe. Der Vfr machte mehr als 600 Operationen Diefer Art, vergleihend, und manchmal an beiden Augen def; felden Individuums, an einem durch Niederdrüden, am andern durch Ausziehen. Die Erfolge waren für das Ausziehen; und, ausgenommen einige Falle, wo das Niederdruden fih nothwendig macht, zieht Der Autor im Allgemeinen die andere Methode vor. Deſchamp und Percy Commiflärs. Edwards und Chevillot über das mineralische Chamäleon; eine hemifhe Mifhung von Vottaſche und Wadkalch, die, in Waſſer aufgeloͤſt, anfangs gruͤn, dann blau, dann violett, endlich roͤthlich wird. Dieſe Veraͤnde— rung wurde von Scheele entdeckt und von Chevreul wei— ter getrieben, der dargethan hatte, daß die Miſchung durch Schwefelſaͤure und geſchwefelten Waſſerſtoff ent⸗ faͤrbt werden koͤnnte. Die Bfr haben bemerkt, daß, wenn man die Ver— hältniffe des Wadkalchs verändert, man dadurch auch die Farben - Veränderung bewirkt; das Minimum er: zeugt gruͤn, gleihe Iheile Pottafhe und Wadkalch zu: fammen an der Luft erwärmt, maden das Chamäleon roth, welches in Waſſer aufgelöft, Durd Verdunſtung Eryſtalle gibt, von anfangs füßem, nachher bitterm Ge: fhmade, die vor der Luft nicht angegriffen werden, dem Waffer eine Carmin-Farbe geben und worin Die Pott— aſche neutralifirt if, Diefe Cryſtalle, in Stickgas er: waͤrmt, zerplagen und geben Sauerſteff; das Reſiduum iſt ſchwarz; wiederaufgeloͤſt, gibt es ein gruͤnes und ro— thes Chamaͤleon. An Gay-Lullac und Thenard. Ampere und Cauchy uber Mangolds Art, Die Zinfen zu berechnen. Er habe Geduld gezeigt, in der Berechnung Diefer Tabellen, und ihre Bekanntmachung würde nicht ohne Nutzen feyn. - 28. Cin Brief des Duc de Richelieu, worin er die Academie erfucht, die von den vereinigten Staaten erbetenen Inſtructionen für vie jungen Naturforfcher zu eniwerfen, welche in’8 Innere der Länder zu miffen: ſchaftlichen Unterſuchungen gefehidt werden ſollen. Es wird hierzu eine Commiſſion ernannt aus Cuvier, La- marck, Brogniart, Bofce nnd de Humboldt. Chambon, über die Diagnoftif des anomalen Po— dagra's; Das heißt, mo Die gichtifhe Materie ftatt in die Eriremitäten zu treten, Die Eingeweide angreift, und dort gefaͤhrliche Zufälle verurfaht. Die Zeichen find entweder Deutlich, fehr wahrſcheinlich oder dunkel. Sn allen Fällen ift der am naturlichfien angszeigte Weg der, Das Podagra durch rothmachende Reizmittel ufm, |— nad den Extremitäten hinzuziehen zu ſuchen, zu— 420 gleich muß innerlich jedes vermieden werden, was Reiz verurfachtz der Bfr. fiihrt einen fehr merfwürdigen Fall von einem an der Fußgicht leidenden an, wo das Bo: dagra, Das die Bruft angegriffen hatte, glüdfich hinun: tergesogen ward. Er war in der Befferung, und wolf: te, wider Den Rath des Arztes, eine Abführung nehmen, und ftarb als Dpfer dieſer Unbefonnenheit. 9 Portal und Pelletan, Commiſſ. Petit, über Anwendung cauftifcher Mittel: bey einer Art Urinverhaltung. Er bat zur Anwendung derfelben ein Verfahren erfunden, dag er beſchreibt, und feit 7 Jahren in feiner Praris mit vollem &lüc befolgt. An Percy und Dumeril. - Den 5n May. Poinfot neue Unterſuch. u. Algebra und Theorie der. Zahlen. Cauchy mit Arago und Am- pere, uber Dupin’s Gang des Lichtes in den Fal: len von Reflerion. Der Berihter bemerkt, nachdem er die vom Vfr. vorausgefhidten Grundfäge namentlich, wenn alle einfalfende Lichtſtrahlen auf eine einzige Ebes ne normal find, fo behalten fie diefe Eigenſchaft nad beiiebiger Zahl von Zurüdwerfungen) aufgeführt, daß ein Theil: davon fih in Den Werfen des Malus fande, akfein Dupin zoͤge Daraus weitere Schlüffe. Der Haupt zweck des Vfs war Die Unterfuhung der Eigenſchaſten der verſchiedenen geometrifehen Eurven, nehmlich der EI: lipſe, der Parabel ufw. in ihrer Beziehung aufdie Phaͤ— nomene der Ruͤckwerfung des Lichts; und die Anwen: dungen, welche er von den im Gingange aufgeftelften Grundfäagen macht, bemeifen deren Richtigkeit. Die Eommijlion findet diefe Abh. werth in die Sammlung ausmwärtiger Gelehrten eingerüdt zu werden; genehmigt. Poilfon bittet, daß der Bericht in der Geſchichte der Ücademieabgedrudt werde. Angenommen. . Thenard und Gay - Lulfac über Chevillot und Edonard’s Abh. vom mineralifhen Chamäleon. die Sammlung der auswärtigen Gelehrten, Defchamps mit Percy über den durch Larrey vor: gefieliten Eoldaten, dem vom engliſchen Wunbarzi Gu- thrie der Schenkel im Huftgelent war abgenomniem worden. Larrey behauptet die Priorität an dieſer Ope⸗ In 4 ration, Die er fhon bey der Nheinarmee 1795 zu Alkey und nachher in Rußland 1812 madte, und wovon feine altern Beyſpiele angeführt find. 12. Die für Die Eection der Phyſtk an Rochong Stelle vorgefhlagenen Gandidaten find: Kourier, Du- long, Petit, Thillaye, Fresnel, Pouillet, und Tre- — Fourier wird gewaͤhlt. In der naͤchſten Sitzung will die Eection Der Aftros | nomie die Sandidaten zu Der durch Den Tod Des Mr. Mellier erledigten Stelle vorgeichlagen. Pelletan der Sohn, Uber eine befondere Anwenz dung von Wollaltons Camera lucida, Aufenthalte in‘ London fah er ein Perſpectiv, Das zum Zeichnen von Eegenftänden gebraudt ward, zu Denen man nicht hinfommen fonnie; er glaubte man koͤnne dieſelben Vortheile erlangen, wenn man die Camera lucida als ein gewoͤhnliches Perſpectiv einrichtefe (1). 1) Auf eben die Art cdas heißt mit einem Prisma der Camera lucida vor dem Augenglaje) fann maneım. Bey feinem ' Lerebours hat diefe Mafchinen gefertigt und der Aca- demie gezeigt. Man konnte Dadurd) die entfernten Ge: genftände zeichnen, ;. E. Fresko Gemälde ufm. Lere- bours glaubt , wenn man die Einridtung bey ei— nem großen Fernrohr machte, man würde unmittelbar - die Eharte vom Monde zeichnen fonnen, An Prany, Arago und Charles, "© Tellier, Unterfuhungen über die Trächtigfeitsdauer verſchiedener Hausthiere. Des Vfs. Hauptabfihr iſt, durch eine große Menge von Erfahrungen die Außerften Gränzen der Traͤchtig⸗ keitsdauer und ihre mittlere Dauer bey verfchiedenen Hausthieren zu.beffimmen, bey Ddiefen Unterfuhungen hat er fich ſicherer und verftändiger Männer fo wie auch ganz genau gehaftener Stuttereyregifter bedienk... en Zolgende find die kurzen Refultate: Bon 575 Kühen kalbten 21 zwifhen 240 und 270 Tagen, - mittlere Dauer 2504 Tag. 544 zwiſchen 270 und 299, mittlere 282. 10 zwifchen 299 und 321, mittlere 303. _ are ift zwifchen der Fürzeften und längffen Traͤchtigkeit ein Unterſchied von 31 Tagen, das heißt, mehr als ein viertel der mittleren Tragzeit. Bon 277 Stutten fohlten 25 lie dem 322 und ‚39 Tag. mittlere Dauer 326. 227 zwiſchen 330 und 359, mittlere Dauer 3444 28 zwiſchen 361 und 419, mittlere Dauer 390. ‚Smifgen der fürzeften Tragheit und der laͤngſten war ein Zwifhenraum von 97 Tagen, alfo auch über 4 der mittleren Tragzeit. Es find nur 2 Efelinnen beobachtet worden. Die eine fohlte am 380 die andere-am 891 Tage. Bon 912 Schafen lammten 190 zwiſchen dem 146 und 150 Tag. - mittlere Dauer 198. 676 zwifßen Dem 150 und 154. mittlere Dauer 162. 96 ;wifchen Den 154 und 161. mittlere Dauer, 1574, Hier beträgt Die auzerfte Zwifhenzeit nur 15 Tage u einer mittleren Dauer von 152 Tagen, das ift: nur „4 ober Zwiſchen zeit. Bey 7 Buͤffeln, war die mittlere Zeit zos Tage und die größten Unterſchiede, 27 Tage. Bon 25 Säuen war die aͤußerſte Tragzeit zwifchen 109 und 193 Tagen. Bon 172 Kaninden, zwiſchen 27 an 35 Tagen; Unterſchied 8 Tage. ” Tefeftop oder gewoͤhn. Fernrohr einrichten, wenn man Das Augenglas der vordern Geite des Prisma x gegenüber fell. So erhalt man auf dem Papiere das Bild eines entfernten Gegenſtandes und man ‚ Tann deffen Umriſſe fehr huͤbſch und genau a), nen, Pictet, Was das Briten der Hausvoͤgeleher betrifft, fo ber merft man dabey eine Verfchiedenheit von 5 bis 16 Ta⸗ gen. Man fann diefes nicht zufälligen Verſchiedenheiten ber Temperatur zufchreiben ; denn nad) den Beobadhtun: gen von Geoffroy St. —— findet man dieſelben Ver— ſchiedenheiten in der Dauer der Entwickelung der Kuͤ⸗ chelchen, welche die Egypter in Oefen ausbruͤten laſſen. Aus allen dieſen Beobachtungen zieht der Vfr den Schluß, daß bey jeder Gattung die Tragzeit ſehr veraͤn⸗ derlich iſt. Ihre Verlaͤngerung ſcheint weder vom Alter des Weibchens, von der ſtaͤrkeren oder ſchwaͤcheren Con⸗ ſtitution deſſelben, von der Lebensart, von der Raſſe, von der Jahrszeit noch von der Größe der Frucht abzus bangen; noch weniger endlid von den Mondsvierteln. Delambre, für De France: uͤber die atmoſphaͤri— fen Waſſerhoſen. Der Vfr hat eine große Menge da: von in der Gegend von Paris beobachtet; er fah fie nie vor 10 Uhr Morgens und nad) 5 Uhr Abends, od: gleig mehrere naͤchtliche Ungewitter vermuthen laffen tonnen, daß fie bisweilen des Nachts flatt finden. Im Winter fah er feine. Es geht wenigfiens allemal Eon: nenfdein voraus; niemals ein Sturm, bisweilen ein Teichter Wind. Befonders bemerft man fie im Fruͤh— jahre; oft heben fie in Diefer Jahreszeit die trednen Blätter auf und führen fie fehr weit weg; hiedurch laͤßt ſich der angebliche Sand- und Inſecten- Regen erklären. Der Vfr. ſchreibt dieſes Phänomen hauptfaͤchlich einer örtlichen Verſetzung erhitzter Luft zu, die ſich Spiralfoͤr— mig durch obere Schichten erhebt, Man könnte dieſe Erklaͤrung annehmlich machen, wenn man dahin kaͤme, dieſe Spiralbewegung der Luft, durch im kleinen ange— geſtellte Verſuche ang einem aufſteigenden Strom darzu— ſtellen. Delamarck bemerft, daß man, von jenen ganz UN: abhängig, auf der Eee dergleichen fieht, die ganz Davon verfhieden find, aus den Wolfen herab zu fommen ſcheinen, trichterförmig zulaufen und viel Waffer, aus: fhurten. An Charles und Lamarck. Roux über den grauen Siaar. Bon 75 DOperatig: nen, die 1816 fowohl-im Rranfenhaufe der Charite als aud in der Stadt gemacht wurden, gluͤcklich 495 und von go Blinden blieben 3 blind. Bey einer Kur verlohr der Kranke, der ehe er den Staar bekam, furzfichtig war, nad der Operation Diefen Fehler. Der Vfr. macht am Ende feiner Schrift noch einige befondere Bemerfungen aus feiner Praris. Um die Entzundung die bisweilen erfolgt zu verhuͤten und zu verringern, Tegt er gewoͤhn— fih ein Zugpflafter in den Naden. An Defchamp und Percy. Den ıon. Portal, Betrachtungen über die Urſachen des Erbrechens. Boyle glaubte 1696 zu fehen, daß Das Erbrechen nicht von einer Anftrengung Des Magens fonz dern der Baudmusfeln herrüpre. Listre glaubte hingegen, der Magen fey das einzige beym Erbreden thätige Organ. - Lieuteaud fand bey Unterfubung des Magens eines Kranfen, bey Dem ein beftiges Brechmittel ohne Wirkung geblieben, Daß Dies fes Drgan außerordentlich ausgedehnt war und feine zu: fammenziehende Kraft verforen hatte. In einer 1771 im College de France gehaltenen phyfiofogifhen Vorleſung Far zeigte Der Vfr. daß Hunde, denen man die Abdominal⸗ musfeln durchſchnitten hatte, Dennod zu brechen fort: fuhren, wenn der Magen durd) Gift gereizt ward. Da Magendie die Phnfiologen zu der Meinung von der ausſchließlichen Thaͤtigkeit der Abdominalmusteln beym Erbrechen zuruͤckfuͤhren wollte, wiederholte der Bfr in Gegenwart zweyer feiner Collegen feine Erfah: rungen, moben e8 fi zeigte, daß die Durchſchneidung der Nerven des Zwerchfells und der Bauchmuskeln das Erbrechen nicht verhindern. Dennoch läugnet er nicht, daß im natuͤrlichen Zuftande, dieſe verfhiedenen Kräfte fi) unterftügen und gemeinfgaftlih wirken. Man weiß, daß ein heftig fehneller Drud auf den von einer Zluͤſ⸗ ſigkeit angefuͤlten Magen, dieſe durch den Schlund hin— austreibt und nicht ins duodenum gehen laͤßt. Nach des Bis Meinung aber erregen Die, Zufammenziehungen des Magens jene der Musteln. Maiziere über die Theorie der Dynamifhen Bir- fung einer. bydraufifgen Mafchine, Deren bewegende Kraft das; Andringen der Wellen in eine Aushöhlung am Seeſtrande iſt. Diefes Raturphänomen fieht man in einer Grotte der Inſel Teneriffa; der Befiger eines be- nachbarten Salzwerkes wollte dieß durch Kunſt nachma— chen, allein er erreichte nur einen ziemlich raſchen Luft: ſirom ohne ſpringendes Waſſer. Der Vfr. glaubt doch, man koͤnne aus dieſer Wir: fung der Wellen ald Bewegungsprincip große Vortheile ziehen, und halt fie 323 Menſchen oder 40 Pferden gleich. Gr fordert folgende Bedingungen: 1) Eine in einem Zelfen oder ſtarkem Mauerwerk gemachte eylindrifche Aushoͤhlung. D Ginen Stempel ohne große Reibung. 3) Einen Behälter für in gleicher Höhe erhaltenes Salz⸗ Waſſer. 4) Eine Aufſteigroͤhre. 5) Eine Vorrichtung, “ welche die Haͤhne öffnet und ſchließt. Der Beweger Der Mafgine waͤre der durch den Stoß der Bellen verur⸗ ſachte Druck der Luft auf das Waſſer; die Waſchine fönnte fange Zeit ohne Ausbeſſerung und Aufſicht fort gehen, und befonders allentHalden angelegt werden, wo die See tief genug iſt; nad des Vfs Meynung wurde fie für Handel und Gewerbe von großem Vortheil fenn. An Prony, Poillfon und Girard, ; Savigny, über die Anneliden) Rothwuͤrmer. — Er #indet bey dieſen Thieren 3 Arten undurchſichtige gläns gende” Borften oder harte Fäden, in beweglichen Bun: deln. Die einen laufen in eine harte Spitze aus; ber Ber nennt fie Pfriemen-Borſten; die andern ha— den an ihren Enden Haͤkchen — Hafen: Borften; die dritten find lang und am Ende zugerundet — Schau: felborften. Die erften fheinen Die Fortbewegungs: organe zu fenn, Die andern werden felten anders ale ben befondern Borfommienheiten gebraudt. Der Vfr. Bilder 5 Ordnungen von Anneliden. 4) Ohne Borften und Füße 2) Fußlos; mit nicht jurudziehbaren Borfie 5) Mit Füßen; id. 4) Mit Füßen und jurüdziehbaren Bfriemenborften. 5 Fuße, zuruͤckziehbare Pfriemen - und Hafen: Borſten. Dieſe Charaktere dienen ihm zur Bildung von 4 Sippen. Serpula, Sabella, Terebella, Amphitrite, Be und Anemonef!]. Serpula ohne Riemen, bildet eine einzelne Sippe: Clymene. -» \ : Die Sippe Arenicola fünnte eine befondere Fami— Tie bilden. Sie graben fih Höhlen im Sand. — An Lamarck und Cuvier. Vorgeihlagen für Aftronomie an Melliers Etelfe Mathieu, Puiſſant, Daully. Der erſte wurde. i 26n. Vallot, @ecretär der Acad. von Dijon über das Jeu du lolitaire [9.d.: Epiel des Diamanten oder Grillenſpiel 23 Girard, mit Prony und Biot, über die ven Darti« gues unter dem Nahmen Waſſerſchweber c Balaneier hydraulique) vorgezeigre Maſchine. Zwey Kreisausichnitte bewegen fi fenfreht um die Mitte, am oberen Ende eines jeden ift ein Kolben hefeſti— get, welder über den Kreisrand wie über eine Role läuft, und unten einen Stempel in einer Röhre trägt. Gießt man Waffer auf einen Etempel, fo finft er und ° der andere fleigt. Run find unten in der Röhre Sei— tenloder zum Ausfliegen des Waffers, während welcher Zeit oben auf den andern Stempel einflieht, welder naz turlih nun finft und den erffen hebt. Db die Wirfung dieſer Maſchine verglihen mit der eines Waſſerrades mit gleicher Laſt betraͤchtlicher ſey, laßt, fih nicht ent— ſcheiden, da man die Maſchine nicht im großen hat wir— fen ſehen. Auf jeden Fall bewirkt fie Die gradlinige Bewegung des Hin und Her, und wenn man diefer Be: megung bedarf, fo erfpart fie den Kraftverfuft, der bey den Rädern aus der Abwechfelung der Zirfelbemegung mit der rechtlinigen entfteht. In der Sammlung der von der Academie gebilfigten Mafchinen find Grfindun- gen, welche einige Aehnlichkeit mit der erwähnten haben, namentlid die von Joly ſchon 1683 und ven, Amy cin Mem. d. l’Ac. VID, und von Sargant aus Whiteha- ven in Gregorys Medanif; doch meynt der Berichter daß diefe in vielen Studen volltommener ift. Benfall. La Place bemertt, Daß es wohl paffend feyn möchte, wenn die Aademie die Belanntmadhung der Samm— lung von ihr gut befundener Mafdinen fortfegte; er erſucht, dieſe Sade in Ueberlegung zu nehmen. De Humboldt, uber Die Bertheilung. der Warme auf dem Erdball und über Die Linien, welche durch die: felben Grade Der mittleren Temperatur gehen und vor ihm ifothermes genannt werden. Den aten Juny. Beffel danft der Academie für den Preiß. - ? Schumacher, Aſtronom in Kopenhagen, über einige Segenftande der Aftronomie und Geodäſie. Er beſtimmt die Breite von Mannheim zu Ay? 29° 19. Er ift vem Könige von Dänemark beauftragt, einen Langen = Bogen von 44 Grad, und einen Breiten: Bogen von 44° zu meſſen; er bittet um ein richtig geeichtes Meter: und par. Klafter- Maas. Sein Bruder ift Darauf verfallen, Eongrevifhe Raketen, melde cine Feuerkugel in Die’ Höhe treiben, als Signale zur Beflimikung des Lanz gen: Unterjchied8 anzuwenden ; Diefe fann man auf eis ne Entfernung von 174 Meile Cderen 15 einen Grad ausmachen) jehen, wenn. auch die Gegend, wo der Ver— ſuch angeftellt moıden, fat ga; flach ıft, Dan gibt nur ein ©ignal mitten zwiſchen beiden Standpuncten. I EN WEL TEIIERE Ar. Die Sectionen ber Chemie und Naturgefhichte wer: den (auf Antrag des Minifters des Innern )- beauftragt, Gandidaten für die Profeffur der Pharmacie in Mont: pellier zu ernennen. i Moreau de Jonnes meldet, daß Desfourneau, ein FSaͤger auf Martinique, eine Lanzen : Viper (fer de Lance, Trigonoceph.] 74 Zuß lang und a Zoll a Riz' wien dic erfegt hat. Derfelbe Jaͤger hat aud eine Be: merfung des Moreau beftätiget, daß dieſe Thiere eben ſowohl am Seeſtrande als auf hohen Bergen leben fön: nen, ungeachtet eines Unterfchiedes: von 12 Grad in der Temperatur. Diefer Fäger hat deren in einer Hohe von 1600 Meter über dem Meere 'erlegt. ‘Vauquelin und Thenard über Laugierd uber. die * Beftandiheile Des gediegenen Eifens in Sibirien, in welchem dieſer Chemiker Schwefel und Chrom entdedt dat, welches Die gemuthmaßte Zdentität des Urfprungs diefer Maffe mit den Meteor: Steinen zu. beweifen ſcheint. Der Vf. foll diefelben Unterfucungen über das - gediegene Eifen in America anftelen. Geine Arbeit in die Sammlung ausmwärtiger Gelehrten. Arigenommen. de Humboldt über die ifothermifchen Linien. ‚.. Gondret, über Anwendung Des Feuers als Arzney. Hippofrates hatte gefagt, Daß „die Krankheiten, welche durch gewoͤhnliche Arzneymittel nicht geheilt werden, dur Eiſen geheilt werden koͤnnen; daß bie, welche Dem Eifen widerftehen, durchs Feuer heilbar find; baß end: - fih die, welche dem Feuer nicht meiden, unheilbar find.’ Nach diefen Grundfägen hat der Vfr. das Feuer bey der Behandlung einer großen Menge von Krankhei— ten angewandt, und betrachtet es als vorzugsmeife to: niſch. Er führt den Tal eines jungen ſchwachſinnigen und epileptifhen Naͤdchens an, das an der Blenorrha- sie litt, und durch diefes Mittel Hergeftellt ward, Da aber Kranfe oft heftigen Widerwillen gegen Diefes Ver: fahren haben, fohritt der Vfr zu Brennmitteln ohne Feuer; der Zufall brachte ihn darauf Durd eine Patien: tin, welcher er flühtige Salbe Cmehr oder weniger ät- zend) zum außerlihen Gebraud verſchrieben, und die diefe verfpludt hatte; fie ward geheilt und dankte dem Arzte fir eine Heilung, auf Die jener wenig gerechnet hatte. Nah vielen Verſuchen blieb er bey folgender AZufammenfegung ſtehen. 1 Unze Gacaobutter, fluͤſſiges Ammoniac 6— 8 Quenten.. CStatt der Cacaobutter fann man eben fo viel ©chöpfentalg nehmen). Die Butter wird gefämolzen, das Ammoniak eingemifcht und bis zur Erfaftung umgerührt, dann wird eine vefte Geife daraus gemadt. Dieſes Aegmittel dient, nad den Um— fanden, als rorhmachendes, oder auch als Aegmittel. Eingerieben ift es toniſch; als Pflafter auf die Haut macht es fie in 12 Minuten roth; bleibt es 2 Stunden fiegen, fo wirft es ägend. Der Vfr. hat durd diefe Auffhläge heftigen Entzündungen, Keichhuſten, haͤutiger Bräune vorgebeugt, und fie eben fo dienfih als die ſpaniſchen Fliegen gefunden, ohne deren Unannehmlich— feiten; kurz dieſes Aetzmittel fann in vielen Fallen die - Wirkung des Feuers jerfegen. An Percy, Portal und Thenard. dh 9. Fevre, Megebaudirector, überreiht chem iſſche Tabellen nebſt einer erklärenden Abhandlung, , 420 ‚ Geoffroy St. Hilaire, über ein Werk in Manu: feript des Abbe. Manelle vor 30 Jahren eingereicht. Oologie, oder Befhreibung der Neſter undE&y: er einer großen Menge europaͤiſcher Vögel, nebft der Gefchichte ihrer Sitten: und Wohnorte. Die: fer Vfr. hat mit bewundernswürdiger Geduld eine Sammlung ‚von 216 Arten von Vogel: Eyern zuſam— mengebracht; er hat ſchon go Platten davon ſtechen Taf- fen, «und bittet Die Academie, fih für ihn beym Gou— vernement um eine Unterflügung zur Herausgabe die: ſes Werkes zu verwenden. Die Academie ertheilt ‘der Arbeit des Vfs. ihren Beyfall, bemerft aber, daß fie noch nie dergleichen Patronate übernommen habe, wel- ches auch bedeutende Unannehmlichkeiten nad fig zie⸗ hen koͤnnte. — Bericht angenommen. de Humboldt über iſothermiſche Linien. Ripault, einer der Gelehrten von der Egyptiſchen Erpedition, erzahlt mündlich einige Refultate feiner Un— terfuhungen über die Hieroglyphen und die aͤgyptiſchen Zahlen. Die Academie wuͤnſcht, daß er dieß fahrift: lich einreiche. zur Wahl eines Mitglieds an Klaproths Stelle. Commiffion aus la Place, Legendre, Gay-Luffae, Berthollet, Halle, und Thenard. 16. Pinel über Dr. Esquirols Über die Hallucina⸗ tionen oder Taufdungen, von denen die Sinne biswei— fen angegriffen werden. Es wird darin überhaupt ges fagt: daß Die Beurtheilungsfraft einer Art Abirrung, die man Hallucination nennt, unterworfen iff, die den Gang der andern higigen oder chroniſchen Krankheiten - gehtz ihre eigenen Boranzeiger, ihre Entwidelung, ihr Fallen hat; daß fie in vielen Fallen getheilt werden kann; daß fie feit einigen Fahren in den öffentlichen Srrenhäufern fehr haufig ib; daß fie verbunden feyn fann mit einem Anſchein von Wunderbarem, der vor: geblihen Weiffogungs- Gabe, Dffenbarungen, Viſtonen, welche der Eitelfeit gewiſſer ſchwachen Seiſter ſchmei— cheln, und dag auf dieſe Art zufällige Umſtaͤnde dazu beytragen können, ‚ihnen eine, Art uͤbernatuͤrlichen Cha— racters zu geben: daß Die Erzählungen der gebildetften Reifenden und die Geſchichte aller Voͤller es befätigen, daß: dieß Derfelbe Fall bey alfen auf der Erde verbreiteten Seeten ift, daß man Diefe Geiftes- Verirrungen aber nur in den mit Drbnung und großer Sorgfalt unter: baltenen Srrenhaufern fludiren, fie vergleihen und ihre Berfhiedenheiten ergründen fann.— Dr. Esquirol wird veranlaft die günftigen Verhaͤltniße, in denen er ſich, dur die von ihm mit Geſchicklichkeit und Gluͤck gelei- tete Anftalt befindet, zu benutzen, um feine merkwuͤr⸗ digen Beobachtungen fortzufegen, de Homboldt fährt fort. Girard, hydrographiſche und hydrologiſche Beſchrei⸗ bung des Nils, und uber die hundertjaͤhrliche Erhoͤ— bung, Die Das Thal erlitten hat. Vorgeſchlagen an Klaprosts Stelle Scarpa, Davy, Piazzi, Gauß, Wollalton, Jacquin und L. v. Bud. 235. Dupin, Reife nad England, welde einen Ver— fuch über Die Fortſchritte der Artillerie enthält. Es find Zeipnungen dabey. Duc de Ragule und de Prony. Langles überreicht die Seidigte von Java mit 237" 427 & vielen genauen Nachrichten über die Geographie Diefer Inſel, und bie Ausbruͤche der Vulcane, mit vielen Zeich- nungen. Der Bf. ift Raffels, de Humboldt uͤberreicht a Charten: 1) den Vulcan von Jorullo, der in einer einzigen Nacht entſtanden iſt. 2) Das Cap. Teneriffa, nad Buchs Beobachtung mit Angabe der Temperaturen und der Höhen, in melden fih unterfhiedene Pflanzen finden. 3) Vom Becken des Dronofo und des Riometa, und einem Theil der &ordilliere von Santa Fe. Diefe Eharte ift aus den Tagbüchern der fpanifhen Monde, und aus einzelnen Rachrichten, die einer von ihnen, der fehr fhnell Den Dronofo hinabfuhr, geliefert hat, ge: a0gen worden. 4) Charte vom Rio: Caura, der fih in den Oro: nofo ſtuͤrzt. Die ehrwürdigen Väter des heil, Francis- cus; welche dort wohnen , find diefen Fluß hinauf: gefahren. . . Gay-Luffac meldet, daß Sertürner, ein deutfiher Apotheker Cwohnhaft in Einbeck), in dem Dpium zwey neu fcheinende Gubftanzen entdedt hat. Die erſte, die er Morphine nennt, befigt Die Eigenſchaftrn des Dpi- ums und des Kali, Man erhält fie, wenn das Opium in Waffer aufgelöft, mit Ammoniac niedergefhlagen und gefinde erwärmt wird. Die Morphine fammelt fih in kryſtalliſchen Kornern, Die man. fammeln und aufs neue kryſtalliſiren laſſen fann. Robiquet hat dieſes Verfahren vereinfacht, indem er ſtatt Ammoniac Magneſie genommen, und ſie mit kochendem Alkohol behandelt hat, wodurch die Morphi— ne aufgeloͤſt wird, und durchs Erkalten ſich in Kryſtalle niederfchlägt. Magendie und Orkla beſchaͤftigen ſich mit ihren Wirkungen. Robiquet hat auch die Eäure iſolirt, und dieſe nennt der Vfr. Meconiſche-Saͤure, die, mit der Morphine verbunden, nach ſeiner Meinung, Das Sal; von Derosnes bildete. Die Morphine verbin— des ih mit den Säuren; fie beſteht aus Sauerſtoff, Waſſerſtoff, Kohlen: und Stickſtoff. 1) Girard über das Delta des Nils. Diefe Ebene wird. von vielen Ganalen gewaͤſſert. Das Wachen des Nils fangt im Juny an und Dauert bis Ende Septem: bers, wo fein hoͤchſter Stand eintritt, Nach und nad (5 Nach Pechier, Apothefer in Genf, haben die dur Die Verbindung dieſer Subſtanz mit Säuren ge: wonnenen Salze folgende Charactere: Das Muriat zeigt fü fih in zwey verſchiedenen Zuftänden, 1) ſtrah⸗ lig und wie Seide, wie weiße Zeolithe; 2) wie kleine En hen oben mit feinen, ſchwer zu beſchreibenden ryſtallen. _©alpeter: Saͤure, entweder rein oder mit a Theilen Waſſers verdünnt, verwandelt Die Morphine im eine anfangs purpurrothe Fluͤſſigkeit, Die nach einigen Stunden gelb wird, und in der feine Kryftalle ſich bilden, weil wahrſcheinlich Die Moıphine darin zerfegt wurde, Das durch die doppelte Zerfegung der falzfauren Morphine und des falpeterfaur. Silbers gewonne— ne Nitrat, bildet ein zerfließliheg Salz, worin die Morphine alt zerfezt worden if. Die Schwefel : und Gauerklee » Säuren, bilde: ten mit Der Merphine nur klebrichte Fluͤßigkeiten obgleich ſie ſehr dehutſam abgedunſtet wurden, und * Norphine gar nicht zerfegt worden zu ſeyn ſchien. ictet. 428 fällt der Sluß wieder bis zum 20.’ May. Das Waffer das während des Wachfens roͤthlich iſt, fliegt ganz hel— Te in fein Bette zurud. Die verfchiedenen Höhen des Nils find durch Zeihnungen dargeſtellt, und die Curve ift ziemlich regelmäßig. Die Einwohner ſuchen Diefes be- fruchtende Waffer auf ihre Rändereyen-zu leiten. Der Df. Hat einige Verſuche gemadt, das Volum CBulf) des Waſſers zu ſchaͤtzen, das durch den Durchſtich des Fluſſes in einen zweyten Dur chſtich übergeht. Bey eis ner erften Beobachtung, bey einer Schnelligkeit von 75 Sentimeter in einer Secunde und einer Breite des Durch— fihs = 678 Meter, berechnete man, daß 679 cubiſche Meter jede Secunde abliefen. — Ein zweyter Durch— ſchnitt, der nur 290 Meter breit war, gab ein ähnliches Kefultat. Das Volum des Fluffes, bey feinem hoͤchſten Stante ift aomal betraͤchtlicher als bey niedrigem Waſ— fer. Der Bfr., der in der Gegend mehrere Unterfu: ungen des Grundes hatte anftellen Taffen, fand das Waffer immer von einer Tiefe, Die zmwifhen 2 und 6 Meter verfchieden war. Der Boden befteht aus ſchwaͤrz⸗ lihem Schlamm auf grauem quarzigem Sande, der viel Glimmer und Magnet: Eifen enthält. Geoffroy St. Hilaire. mehrere Knochen, an den Fiſchen verfannt, die Kiemen— Nah dem Autor, hat man - Da ee dedef, die Knochen, welche die Floſſen bifden ufw, Die Iheile des Kiemendedeld gibt er für die vier Ge— hörfnöchel an L!Affo wie Spir !]. 30. Bourdilleau, ein neues Snftrument, das er Trigonometre nennt. Arago fiir Reboul, über das Meffen der vorzüglich: fen Gipfel der Pyrenaͤen-Kette. An Arago und Prony. Unter den 5 vorgefchlagenen Gandidaten zum aus: wärtigen Mitglied wird Scarpa gewaͤhlt mit 6 Stim⸗ men über Davy. Den 21. Beym erſten Loofen ſchwebte es zwiſchen Sc., Piazzi, Davy, Jacquin und Gauß; beym zweyten bfieben Sc. und D. de Humboldt, über die Grundlagen feiner großen Eharte vom Oronoko und deſſen Gabelform. Die Hauptpuncte find durch aſtronomiſche Beobachtungen ber fiimmt worden ; die andere durch Ehronometer; Diefe Tegten Beobachtungen find nad der Ruͤckkunft, durch Vergleichungen unter einander, verbeſſert worden ; Der Vfr hat außer feinen eigenen Beobadtungen, 700 von Hoffmann beftimmte Punct gebraudt. Die fpanifhen Colonieen haben weder beobachtete Puncte noch Eharten. Nach der Charte des de Humboldt ift die Ränge von Quito von der Dis jegt angenommenen verſchieden. Die an mehreren Stellen ausgehobenen Irrthuͤmer be— tragen von 1 bis zu 2 2. Grad; der Vfr. hat die von D’Anville angegebene , aber nachher. befiritfene Gabel- form des Oronoko beftariger. Laͤngs Dem Oronoko waren 28 Brobabtungen angeftellt worden, das Chro— nometer zeigte 28° fpater nah einem Monate, und zwey Monate nahber 27. Cauchy, über ein Reciprocitaͤts- Geſetz, Das zwi: {hen gemiffen algebraiſchen Functionen ftatt findet. Geoilroy fahrt fort. 429 ſNeue Aufgaben wurden im März 1318. gegeben]. - Fuͤr 1819. Für die beffe anatomifhe Beſchreibung der Eingeweidewuürmer, namentl. Afcaris und Echino- rhynchus G. Befonders foll beftimmt werden, ob fie ‚Nerven und Blutführende Gefäße haben. [Nun mod: te es Zeit feyn, daß Bojamus mit feiner fhonen Ar: beit über den Spulwurm herausrüdt.] 300 Frs. ° Für Chemie und Phyſik bleiben die unbeantwor: teten. Für 1820 aber folgende neue: _ 5 Man foll fo genaue Tafeln, als die jegt beften, von der Bewegung des Mondes verfertigen, bloß aus der > Theorie der allgemeinen Schwere, und von Beobachtun⸗ ‚gen nichts dazu aufnehmen als die arbitraren Elemen— te. Preis 3000 Fre. Ben diefer Gelegenheit hat Cuvier eine Lobrede auf Werner gehalten, worin er ihn über alle Berge er: bob; Darauf hielt er eine auf Desmareli, wobey er den Streit der Reptuniften und Bulcaniften dDurchgieng, und gleichſam als Vulcaniſt zu Gunften des franzöfifdhen Mineralogen ſchloß, ihn alfo nicht bloß über Die Wer: nerifhen WBafferberge erhob, fondern auf die franzoͤ— fifhen cdenn die Franzofen meynen fie wären die Er- finder Der vulcaniſchen Lehre) Zeuerberge ferte,] Verhandlungen der Eaiferl. Academie der Wiſſenſchaften zu St. Petersburg. IV Th. mit. Gefihichte der Ar. für 1811. — V Th. für ıgı2. — 2 Baͤnde. 4. Petersburg 1813 und 15. — Aus- zug des phnficalifchen Theiles von Cuvier. . Unter den großen gelehrten Geſellſchaften von Eu: ropa behauntet die Vetersburger einen eigenthuͤmlichen Eharatter. Meift aus Männern beftehend, Die Rußland fremd, die nur dorthin berufen find, um die Wiffen- ſchaften in Flor zu bringen, .und deren Ausfihten auf Den reis ihrer Arbeiten befchränft find, zeichnet diefe Geſellſchaft fih durch Arbeitfamfeit aus. "Die Erzeug: nie eines ungeheuren Reihe, das in fehr verfehiedene Himmelsitriche-fich erftrecft, und deffen meifte Provinzen noch wenig befannt find, liefern ihr überflüffig Gegen— fande zum Studium. Auch hat fie mehr als irgend eine andere Die Botanif, Zoologie, die Gefhichre des Erpballs und der Wolter bereiertz und feit ihrer SGruͤndung find ihre zahlreichen Bände, worin die Nah: men von Meſſerſchmidt, Gmelin, Steller, -Köblreuter und Pallas glänzen, für alle Theile der Narurgefhichte als klaſſiſch angeſehen worden. Der Titel, der hiſtoriſche Theil, und mehrere Abh. find franzoͤſiſch; man nimmt aber au) lateinische auf, und die meiſten Der geometrifhen und naturhiftorifchen find in dieſer (egteren Sprachen geſchrieben. Die Materien find in 3 Claſſen vertheilt; mathe: mat iſche Wiffenfchaften, mit Inbegriff der Geo— metrie, Medanif und Atronomie; Phyfitalifge BVırienfhaften mir der’Chemie, Naturgefchichte nnd Anatomie; und Politiſche Wiffenfdhaften, wozu man alles rechnet, was oͤffentliche Mminiſtration ‘toren nicht befannt gemacht find. ‚430 betrifft, ein Zweig der Kenntniffe, den Rußland offen: bar nit in dem Grade zu befigen glaubt, daß die Be: ſchaͤftigung denfender Köpfe mit denfelben unnothig wäre, Sn andern Ländern, wo fie mehr allgemein find, haben fih die Praktiker derfelben bemaͤchtiget, und eine gelehrte Geſellſchaft wuͤrde ſchlimm anfommen, wenn fie in ih- ven Abh. etwas darüber fagen wollte, IS Diefe beyden Bände find fehr abmechfelnden Inn— halts und voll intereffanter Sachen. Tilefius, ein fäd: fifher Naturforfcher, ber mit Kruſenſtern die Reife um die Welt gemacht, gibt Nachricht von mehreren Gegen: ftänden, die er gefammelt hat. Zuerft von einigen Fiſchen, die Rinne in die ©ippe Cottus gefegt, und die Bloc, wegen der Kno— chenplatten, womit ihr Korper uͤberzogen ift, von ders felben unter dem Namen Agonus getrennt hat: es find Die der Phalangiftae des Ballas, die Aspidophori und Aspidophoroides Des La Cepede. Man kannte A Gattungen davon; Tilefins Tiefert a neue aus dem ‚Meere bey Kamtſchatka. Steller und Pallas hat: ten ſchon 3 davon beſchrieben, und T. unterfäßt nicht das anzuführen, obgleich die Bejhreibungen dieſer Au: Das ift eine Gered: tigfeit, wofür man ihm danfen muß, da nit alle Na— turforfcher Davon Benfpiele geliefert Haben. Er gibt auch die Belhreibung und Abbildung von 2 Cyprinus, dem cultratrus und roltratus, wovon er Testen für neu haft, ob er gleich dem Labeo des Pal- Tas fehr aͤhnlich iſt. Was den erftern betrifft, fo er: wähnt er ihn nur, weil die Eremplare, welche er hefißf, und die aus Kamfhadalifhen Flüffen find, ihm in ei— nigen Puncten von denen aus europäifhen Flüffen ab: zuweichen ſchienen. Trachinus Trichodon , der die Bauchfloſſe unter den Bruftfl. hat, muß wohl vielmehr eine neue Sippe bilden. Eine neue Arbeit deffelben Vfs welche allgemein die Neugierde reisen wird, ift feine Abh. über den beruhme ten Elephanten, der 1817 [2 1806) an der Mündung der Lena im Eife, ganz mit Haaren, Haut und Fleiſch ge: funden worden; Hunde fraßen davon; Stüde von feis ner Haut und Haare wurden an-die beruühmteften Na— turafienfabinette von Europa vertheilt. Das Haar war zweyerley; lange braune Haare, welde längs dem Ruͤ— fen über 2 Fuß waren, und grobe röthlihe Wolle, melde die Wurzeln der Haare bedeckte. Diefe Eigen thuͤmlichkeit bemeifet, daß jene Elephanten , deren Kno— hen in allen Nordländern fo gemein find, nicht wie die jegigen der heißen Zone angehörten; fondern daß die Natur fie hinlaͤnglich verſehen hat, um in falten San: dern leben zu koͤnnen. T. führt eine Stelle von Klaps roth an, woraus erhellt, daß dieſe noch mit Fleiſch, das durd das Eis erhalten worden, verfehenen Kada— ver, feine ganz feltene Erfpeinung find. Die Ehinefen fogar haben einige Begriffe davon, und in ihren. Buͤ— bern ift die Rede von einer angeblihen Maus fo groß wie eın Büffel, welche Höhlen in den mitternaͤchtlichen Gegenden bewohnt, und deren Knochen fi leicht verar— beiten laffen. Dieß fann nichts als das ruflifhe Mam: muth, oder der. verfieinerte Elephant fennz und die all: EEE TEEN TOTEER — — 431 gemein bey den Sibiriſchen Völfern angenommene Fa bel, daß das Mammuth unter: der Erde lebe, und daß "man ed niemals lebend befommt, fondern öfter die Körper davon noch friſch und blutig findet, fann nur auf diefe Kadaver paffen, welche man durd Die Kalte erhalten gefunden hat. Diefe Knochen find in Sibirien fo haufig, daß un: geachtet der ungeheuren Menge, welde verkauft uud taͤg⸗ lich zu fünftlihen Arbeiten verbraudt wird, fie nicht ab⸗ genommen zu haben feinen, man wird felten Brun: nen oder den Grund zu Gebäuden ausgraben, ohne dergleihen zu finden; und ganze Snfeln, im Eismeer feinen davon gebildet zu feyn. Das Skelett des hier erwähnten iſt von Adams ſorgfaͤltig praparirt worden, und der Kanfer Alerander faufte es für das Gabinett der Academie. T. liefert da: von eine Beſchreibung und Abbildung, und vergleicht es genau mit 2 Sfeletten vom gewöhnlichen Elephanten aus Indien, welche in demfelben Cabinette ſtehen. Die Knochen des ausgegrabenen find überhaupt di— fer, ſtaͤrker, die Zahnhöplen länger, Divergierender ; die Hirnſchale geftredter, Die Hauzähne weit länger und ge: bogener der. eine von beyden 15 Fuß), die Knochenfort⸗ füge der Ruͤckenwirbel mehr erhoben; Halswirbel kuͤrzer wegen der ungeheuren Laft, die fie zu tragen haben. Ddgleih das Skelett von einem jungen ift, fo ift es doch größer als Die ausgewachſenen indianifhen; und die andern feit langer Zeit in demfelben Gabinette ge⸗ fammelten Knochen beweiſen noch mehr die vorzuͤgliche Groͤße des Wuchſes der verloren gegangenen Gattung. Es iſt zu bedauern, daß man vom Kopfe oder we— nigſtens von den beyden Fuͤßen die Fetzen Fleiſch und Haut, die noch daran hangen, nicht weggeſchafft bat. Die Vergleichung haͤtte koͤnnen vollſtaͤndiger angeſtellt werden; vermuthlich aber hat man ſich an dieſem ſo außerordentlich gut erhaltenen Monument nicht vergreis fen wollen. Was man fieht und was die Kupfer darftellen, iſt ſchon hinlaͤnglich, um, wenn es noͤthig ware, Ouvier’s Behauptung, Daß der ausgegrabene Elephant gänzlich von den jegt lebenden Gattungen verfhieden, und Daß der Norden fein Vaterland ift, volfommen zu beweifen. Der Raum erlaubt nicht Die Anafyfe einer Abb. deſſelden Vfs, über verſchiedene Eruftaceen und Arachni— Den der Kamſchadaliſchen Meere, zu liefern, es iſt genug wenn wir ſagen, daß er darinn denen ſchon bekannten Gattungen mehrere neue merlwuͤrdige hinzufuͤgt. Da fih T. mit eben dem Eifer auf die Botanif fegt wie auf Die Zoologie, fo hat er auch eine Abhandl. über Humboldt3 Cheiroltemum platanoides geliefert; ein Außerft merfwürdiger Baum in Anfehung der Stel: fung feiner Staubfäden, die eine Art Hand vorftellen. Man Fannte big 1800 nur ein einziges Exemplar, Das 16 Stunden von Merifo fand, und vom Poͤbel aber: gläubifch verehrt ward, Die Botanifer aber haben feit diefer Zeit einige Ableger davon in, die öffentlichen Gar- ten diefer Stadt verpflanzt, einer Davon ift fortgefom= men, und bfühet alle Jahre. Ueberdieß hat man bey Guatimala einen ganzen Wald Davon entdedt. Es find ſchon in Paris 2 Befhreibungen Davon mit fhönen 432 Zeichnungen herausgekommen; beſonders ſcheint die legte in dem praͤchtigen Humboldtifhen Werke die von T weniger nothwendig zu machen. $ Ein anderer berühmter Neifender, Thunberg, ein Schuͤler und Nahfolger Linne's, ‚hat Diefe beyden Bande aud mit vielen. intereffanten Abh. bereichert. Die Sammlungen welde er am Cap machte, lieferten ibm Stoff dazu. In der einen befgreibt er Die Camz panulae jener Gegend, in einer andern die Snfecten aus der Familie der Wibel GRuͤſſelkaͤfer, Oharangon) ; in einer dritten fegt er feine Bemerkungen fort über die Orthoptera, wovon er in den Abh. der Academie zu Upfala und Stockholm den Anfang geliefert hat [onderbar]. Zu den von Linne und Fabritius aufs geftellten Sippen fügt Th. nod 10, wovon indeffen ei— nige zum Theil mit denen ubereinfommen, welde an— dere Naturforfcher, vornehmlich Latreille und Higer [fo !J aufgeftellt Haben. So find die Amipulae Diejes Lestern mit Gengyli Thunbergs einerfy. „Unter Die intereffanten Unterfudhangen in dieſen beyden Bänden muß man die von Bojanus, uber die Hullen des Foetus vom Hund, rechnen: Es blieben mehrere Fragen zweifelhaft in Betreff der Allautoıdes und der Velicula umbilicalis Diefes Thieres, wovon die Folgerungen fih auf Die meiften Saͤugthiere und ſelbſt auf den Menfchen erfiredten. Dutrochet hat Die meiften Diefer Fragen in Denen dem Inſtitut uͤberreichten aber nidt gedrudten Abh.aufgelöst. [Da haben wirs. Ein Fran: zos aljo! Wer anders als ein Franzos 2) Co blieb dem Bojanus noch zu entfcheiden uͤbrig: ob im Foetus des Hundes eine Allantoıdes da ift, und ob fih eine Velicula umbilicalis findet; ob Das mas einige fo nen: nen, mie eö andere wollen, nicht die wahre Allantoi- des ift ufw,; denn über Dieß alles waren Die Anato- men flreitig. [Dutrochet hat alfo viel uͤbrig gelaf- fen; mande mödten fagen, ſchier alles]. Gr hat Deuts li gefehen, daß das Chorien eine allgemeine Huͤlle ohne Halten bildet, Daß Die Allantoides, indem fie ſich um Das Amnios und die Veficul. umbilical, zuruück- fhlagt, faft das ganze Chorion füttert, ausgenommen längs der Linie, wo ihre beyden Falten fid treffen, und melde Stelle die Veficul. umb. einnimmt; daß _ diefe außerhalb der Allantoıd., aber im Chorion ift, an deſſen Enden fie mit den ihrigen anhängt. Er hat den Urachus genau unterſchieden; auch die Art. von Arahnoidifcer Membran deutlich gejehen, welche inmen- dig Dad Chorion und auswendig Die Allantoid, uder- zieht; aber der Foetus, den er unterfuchte, war zu weit vorgerüdt, ald daß er ſich hätte überzeugen konnen, ob die Velicul. umbilic. mit Dim Darm durd einen Ka— nal zufammenhangtz; und er nimmt einzig auf Das Wort von Dfen dieſe Meinung an, die noch von einigen Beobachtern beftritten wird. | Wir haben uns feit langer Zeit durch eigne Unter fuhungen, die wir bald betannt machen werden [find bereits], von der Richtigkeit der Beobachtungen von Bo— janus und von ihrer allgemeinen Anwendung auf die andern Thiere Uberzeugt. Mir Vergnugen ſehen wir diefe Dunkle Materie ebenfalls von verfhiedenen Beob— | x — aufgeklaͤrt, die nicht von denſelben Anſichten ges leitet wurden. [Wovon bat fi ſich alſo ©. überzeugt, von Berbindung der Nadelblafe en einen Kanal mit dem Darm oder vom Gegentheil?]. Neue Gibirifche Pflanzen find von Rudolph und Redebour beförieben ; und Smalomwöfy hat frem- de fennen gelehrt, die in dem Garten der Academie ge: zogen werden. Ledebour verdanft man die Befhrei- bung einer Ipomoea mit großen weißen Blumen, bie aus von Kruſenſtern mitgedrachten Samen gezogen wer: den; und dem Sevaſtianoff die eines Heinen vierfügigen Thieres aus der Sippe der Marder, das in Brafifien von einem bey derſelben Erpedition. angeftellten Naturfor: fher arfangen worden; «8 — ſehr dem „Hermelin (Rofelet), ausgenemmen ein Heiner weißer Fleck zwie fhen den Augen. Der Bir. glaubt nad — Mey⸗ nung ohne Grund und ſelbſt gegen die Wahrſcheinlich— fein, Daß es dieſelbe Gattung iſt wie Anger angam oder japanifhes Wiefel des Seba. Die Regel vom Kli: ma ſchon allein wurde ſich diefer Identitaͤt entgegen: ftelfen. Zu diefen Artifefn der Zoofogie und Botanif muß man zur vollfommnen Aufußrung des phyſikaliſchen Theils Diefer beyden Bände eine Abh. von Sewergin anführen, über die Kryfialle des Selenits von Pultava. Ein anderer meiner Collegen wird nächſtens cine er vom matbematifhen Theil geben. J. des Sav. J. 17. G. Cuvier. Merkwuͤrdige Phänomene ah und durch verjchiedene Prismen. Zur rich⸗ tigen Würdigung der Newtoniſchen und der von Göthifhen Farbenlehre. Won Dr. J. Friedr. Ehriftian Werneburg. Mit g Kupfer- tafeln. gr. 4. 17. 39. Nürnberg b. Schrag. Es find einige, wie es ſcheint, ſehr Tiebfofe und verfennende Urtheile tiber dieſe Schrift gefällt worden, - Die fie nit verdient, auch wenn eben nicht alles, was darinn vorgetragen wird, erſchoͤpft oder nur wahr iſt. Erflens muß man den guten Willen anerkennen, zwey— tens die Entwidelung großer mathematiicher Kenntniffe, d Br . "drittens vielen Fleiß, viertens betraͤchtlichen Aufwand, fuͤnftens viel Scharfſinn in Anſtellung, Abwechſelung und Anwendung der Verſuche, und ſechſtens das Beſtre— Be; Goͤthens Farbenlefre auch durch die Mathematif i zu begründen. — Ob der Bfr au in dem Wahn fteht, die meiften der heutigen Rathematifer befehren zu fon- nen, geht nicht aus dieſer zart hervor, und ift daher . misht zu vermuthen. ‚Wir brauden nur eine gefreue Anzeige des Inhalts nach ber Folge der Schrift hier zu geben, um die Un— partheiiſchen in Den Stand zu ſetzen, ein eigenes Urtheil in diefem wichtigen wiffenfhaftlihen Streit zu fallen. Es giebt gewiſſe Erſcheinungen und Erfahrungen, über welche man in der erperimentirenden Phy— Kt nit hinaus farn, und deren Grund in einer tieiern wiloſophiſchen Willenfhaft wurzelt. Solche vermag Ofiris ıgı5, Deft. 5, man praftifh nur als Urerſcheinungen uud Urer Habe ‚rungen aufzufaffen; jedoch find Diefe gerade als der Halt - und Stamm anzufehen, wodurch uber Die andern Licht und flare Einſicht verbreitet wird und auf welchen fie berufen. Mit dergleihen Urerfheinungen beginnt au ber Bir feine Schrift, welche nicht unintereffante, und - mande neue Beytiäge zur Optik und Farbenlehre Tiefert. * Die Schrift zerfälft in folgende Abſchnittr. 1) S.— Urerſcheinungen [beym Sehen durch Mittel; 9 ©. 21. Unterſuchung der Eigenſchaften der verfhiedenen Pris⸗ men; 5) ©. 27. Objective Verſuche und prismatiſche Erſcheinungen. a) ©. 31. Prismen, deren Schenkei— Winkel ſtumpfer als 2 eines rechten. 8. ©. 33. Sub— jective Verſuche und prismatifhe Erfgeinungen. Unter der Aufiärift von Urerſchein ungen, führt W. 6. 1 u. 2 die befannte Erfahrung auf: dab 1) beym Durchſehen durch ein Parallelevipedon von dichterer Materie, als die iſt, worinn ſich das Auge be: findet (3. 8. aus Luft durch Glas, und wenn das Yu: ge Dicht an Die obere Ebene gebracht wird, — der Punct, welcher ſich ſenkrecht unter dem Auge in der untern Ebene des Glaſes u. dgl. befinden, fo wie jeder andere Punct, der fih in der,fhiefen Sehlinie befindet, in „Die Höhe gehoben oder genahert erſcheint; dab 2) beym Durcfehen durch duͤnnere Materie als das Mittel, die umgefehrte Erfdeinung, Die Fernung oder Vertie- fung eintritt, 9, 5. unterſucht und berechnet den Fall, werh das Auge nicht dicht an der durchſichtigen Saͤule, fondern um die Weite w. von der obern Parallel - Ebene der dichtern Materie entfernt iff. Auch hier findet in der dichtern Materie eine gewiffe Näherung um das ntef ſtatt. Die Boden: Ebene erſcheint in eine hohle Schale genähert, zufammengezogen. $. 4. befindet fi) der Gegenſatz vom 6. 3, no in der Parallal-Scheibe von duͤnnerer Materie die Ge: genftände in der ‚BodensEbene um das ntel gefernt oder vertieft in gewiſſer Ruͤckſicht erſcheinen, alſo die ganze Boden-Ebene in eine erhabene Schale gefernt erſcheint. 6.5 und 6 enthalt die Unterſuchung und Beſtim— mung der Erfgeinungen, wenn in einer gewiffen Weite w dad. Auge von einer Kugel-Schale von rück fihtlih Dichterer oder Dünnerer Materie concentriſch umgeben wird. Es wird zugleich darin bemerkt, daf, wenn unfere Erdatmofphare von einer folgen Schicht von viel dichterer Luftmaterie in einer beſtimmten Ferne oder Hohe kugelfoͤrmig umgeben würde, als fie dage— gen von folden duͤnneren Schichten wirklich umgeben it; Das ganze Simmelsgewoͤlbe wie ein gorhiſches Ku⸗ grfgemöfbe über unferm Scheitel erfheinen wurde, und Daher Gegenftände, welche an der Grenze Uber Dem Ho: rizonte lagen, für unfer Auge unter denfelben verfhwin: den würden. Da nun in der Erfahrung ſich gerade das Gegentheil zeigt, alſo die Luftſchichten mit der groͤßern Gerne immer Dinner werden: fo mollten wahrſcheinlich die Alten durch die gothiſchen Gewoͤlbe in den Kirchen das Gegentheil aufftellen, um durch Gegenfag das Gleichge— 28 #5 wit im. Gefühle wieder herzuſtellen. — Auch macht der Bfr. hiebey einige Ann. auf folgende bes Tannte Erfahrungen, Im Sommer müffe, wegen der in groößrer Ferneim— mer dünnern Ruftihichten, und wegen des fenfred: tern Lihtdurdganges, die Sonne fleiner und entiernter erfheinen, im Winter größer und näher wegen ſchiefern Durchgang des Lichts, als ihre wahre Entfernung zu beiden Zeiten wirklich bedingt und ift. Ein Aehnliches bedingt Die größere feheinbare Größe der Eonne und des Mondes beym Auf- und Untergang derfelben gegen diejenige bey ihrem Durdigang durch den Meridien ver: glichen. Der mehr oder minder fhiefe Durdgang des Lichtes Durch bald dichtere oder duͤnnere Atmofphare im Winter oder im Sommer erzeugt Erſcheinungen, welche anfaͤnglich Täufhungen bemirfen. Die Erfeinungen am Himmel find oft das Ge: gentheil vom Wirklichen. Auch die Erſcheinnng von zwey und mehreren Sonnen fann oft ſchon alfein von zwey oder mehrern entferntern fenfredten Reben: Luft: fäufen eder Schichten von ungleicher Dichte herruͤhren, beſonders, da die Erdatmoſphaͤre beſtaͤndigem Wechſel unterworfen ift: $. 7: fpricht das Refultat der vorigen aus: daß Die Bafis aller diefer vier Fälle von fubjectiven Ur— erfheinungen alfo dag ruͤckſichtliche Nähern und Heben, oder Fernen und Genfen um Das m oder 4 4 oder 2 im dichtern oder im duͤnnern Mittel, ſowohl fenfrecht als aud in der Richtung der Sehlinie gegen Die Brechungs— linie innerhalb jeder Schicht iſt. 6. 8. Man braucht nur an die Stelle des Auges einen leuchtenden Korper oder Punct fi zu denken, um die objectiven Urerſcheinungen richtig aufzufaffen. Das dichtere Medium alfo, welches bey fubjectiven Urerfheinungen rüdjihtlih ein Naͤhern und Heben be: wirft, verwandelt ſich in den objectiven Urerfcheinungen in ein Fernendes und Cenfendes; mie umgefehrt beym duͤnnern Medium fubjective Urerfheinuugen auf dem Fernen und Cenfen beruhen, fo beftehen die objectiven lrerfheinungen in und auf Räherungen und He bungen. — Wenn das Licht feinen Weg dur parallele ebene Mittel von Dichterer oder duͤnnerer Materie nimmt, ſo wird es ſowohl fubjectiv als objectiv zwar ſtets gebrochen nach den Gefegen der Dünne oder Dich: te der Materie; alfein ausgehend verfolgt es Die erfte Richtung jedoh nur im Parallefismus. Bey diefem dem Eingang parallelen Aus: und Fortgang kann aber bey noch fo. dien Mitteln feine folde Farben: Er: ſcheinung eintreten oder ftatt finden, wie uns (mit nicht. parallelen oder) mit geneigten Gränzfläden verfehene Medien ſogleich zeigen werden; Und darinn Liegt eine Berichtigung ‚des. Bf6 von. Goethes. Kehre, und Anderer. Der Br. macht, wie Goethe, jur Grundlage weiterer Entwidelung Der Lehre und Erläuterung vieler: Erfgeinungen den Erfahrungsfag : Sedes duͤnnere oder. dichtere Medium ift nur nad- 436 mehrern oder mindern Graben durchſichtig und trübe, oder Licht und finſter zugleid. Das reinfte Glas oder der Harfle Kryſtall, Das hellſte Waſſer, find doch nur verhältnigmäßig truͤbe Mittel, und wirken wie finſte— re, dichte Medien ben wohlgeglätteten Grenzen oder Fläz - hen. Die Gegenflände fpiegeln fih in ihnen, auf und in ihren Oberfladen, eben fo wie auf und in ihren - Hinter = oder Unterflägen. Mächtiger und reiner iff diefe Abfpiegelung, wenn ſich hinter ihnen, mehr ober minder entfernt, ein Dunfler [mir mödten lieber fa- gen, ein lichttodter 1. Hintergrund befindet, Se dichter das Glas oder Medium, und je glätter Die Ober- oder Grenzfläden find, deſto klarer und deut: licher fpiegeln fih in jeder Grenzflaͤche deffelben , obere wie untere, Die Gegenftände. Diefe erſcheinen heller und glaͤnzender von der innern als von der aͤußern Flaͤche. E8 bedarf nicht erſt einer. unmittelbaren Belegung mit dunkler Materie zu diefer Ab: und Ruͤckſpiegelung. Die Dichtere Maffe ſcheint ſich gleichſam umgufehren, und ſich ſelbſt als dunkle trübe Unterlage zu dienen. Je dicker die Glasſcheibe mit parallelen oder geneigten Flaͤchen iſt, deſto leichter bildet ſie ſich ſelbſt eine dunklere und leichter und klarer ruͤckſpiegelnde Unterlage. Eben dieſe reine Erfahrung, daß das dichte Me— dium z. B. Glas, beyde entgegengeſetzte Eigenſchaften als Lichtes (Durchſichtiges), und ale Dichtes (Finſter— niß) zu wirfen ‚behalte, und dieſe graduellen Pole unter guͤnſtigen Umftänden zugfeih fund thue, veranlaßte den Vfr, Das dreyfeitige Prisma dio ptrifeh und fatop= trifch zu betrachten, und dem Dreyede ald Bafıs deſ— felben nicht bloß die eine albeliebte Geſtalt, des gleich⸗ ſeitigen Dreyecke zu geben; ſondern a priori oder anas lytiſch⸗geometriſch bie andermeitigen Dioptrifch - katop⸗ triſchen Erfcheinungen zu beſtimmen, und in der Er— fahrung an und durch, nach folchen Berechnungen verfertigten Glas : und Waffer: Prismen, welche.auf ihbreglattgefchliffenedreyedige Ba fie ſenkrecht aufftellbar find! —, u ° beſtaͤtigen. Der Erfahrung geht die wiſſenſchaftliche Unterſu— chung voraus. Ihre hier nicht weiter abzuleitende Grundlage iſt: Durchſichtigkeit und Truͤbheit oder gra— duelle Finſterniß wirken zugleich, und das Glas in pa— rallelopipediſcher oder prismatiſcher Form als dichteres Medium iſt objectiv ein ſenkrecht ſenkendes und ſub— jectis ein ſenkrecht hebendes Mittel. Und-Nefraction iſt nichts anderes als Senkung und-Hebung, Fernung und Naͤherung der Gegenſtaͤnde. Zugleich find alle Erz fheinungen eim Product aus dem didhtern und duͤnnern Medium zugleich, und diefe Medien find in ihren Wirz tungen entgegengefeßt. Um den. Di, feine Lehrſaͤtze und Verſuche gehörig zu verftehen, fein Eigenthümliches richtig aufzufaffen, und en richtiges Urtheil in Dem Lilligen und ſachver— fändigen Publitum entfiehen zu laffen, ift es nöthig, defonders dasjenige heraus zu heben, mag 9. 10 — 18. ©. 17 beſagt. Bd Bei ni no +38 * Wenn abe die auf die Seitenflaͤchen eines dreyſeiti— gen Prismas ſenkrechte Durchfchnittsebene darſtellt, fo wird durch rdek und ’r/d’e’k der doppelt gebrochene Lichtweg bezeichnet. Wenn objectiv das Licht in der Richtung rd am Prisma (vom dichtern Mitte) anlangt, fo gehet ed in der Richtung ek wieder heraus. Bejin- Det fih ein Auge in k, und fiehet in der Richtung ke durchs Prisma, fo fiebet es alfo in diefer Richtung und Bage denjenigen Gegenftand, weldes ihm Licht in der Richtung rd durchs Prisma zufendet. Iſt umgekehrt Das Auge in r, jo fichet es unter der Richtung rd den Gegenftand, welcher fein Lit unter, ke dem Prisma aufendet. Sftb oben, c unten, fo erfceint Der Gegen: ſtand gehoben, umgefehrt c oben, b unten, der Gegen: fand gefenft. Auch hier find fi objective und fubjecti: ve Erjheinungen entgegengefeßt, Sf 1) das Prisma von d nad e bedeckt oder ver- Dunfelt, und das Licht fann nur das Prisma in der Breite db beſcheinen oder treffen, fo wird ben ungebro- chenem Lichtwege, im Prisma Die Fläche deac dunkel, finfter und Die, dreyeckige Flaͤche deb hell oder Ticht ſeyn; allein wegen, der Bredung ift nur die Fläche de ac ganz dunkel und finfier und in sde dringt das Lichte uber das Finſtere, und erzeugt ein Mittel d. i. Farbe. (Wir müffen hier bemerfen daß in Tabula 2. Fig. 2a. E flatt &, und. ’E flatt ſtehet). Die Grenze 2.d verwaͤſcht jih bis din dem Winkel ede, und da Das Helle über das Dunkele geführt wird, fo entſtehet bey de Blau, mweldes bis de zum fhonen Violett übergepet*). Die fharfe Begrenzung it —alfofdon im drısma felbfi— aufgehoben Liehr gut]. Tritt “nun das Fichte bey e aus dem dichtern Medium ins dünnere, fo wird. es von Neuem und noch mehr gegen Das Zinftere zugebrocden, und Die Grenze wird. in. dem Winfel iek noch mehr verwafchen; der farbige Winkel iek ijt no aufallender blau bey ie und violet bey ek gefärbt. 2). Diefe Führung des Lichten über das Finftere entſtehet aber allein im .dDünnern Medium, wenn man ae ſtatt de bededt, und dem Licht feinen Ausweg ver: wehrt; Daher. auch bloß Färbung in dem Winkel iek. Sene Färbung im 1) iſt ſchon eine sufammenge: fegte im dDünnern Medium. Das bey in der Rich— — — —⸗— .2Blau kann wohl nie übergehen in vio— fett, ſondern um- diefes zu werden, fih nur mit Ro) miſchen; denn Koth-entfteht in allen allen am ſchwarzen Randz fintemal Roth Die Harbung überhaupt ift; oder fo: Alfe Zarbung ift vorh, und alle Farben find nur veraͤndertes Roth, —2 — — — fung rde durchgehende Licht Sefommt eine Heinere Vre— Kung von ‘ch ab gegen e a zu, weil fein Winkel hai ffeiner als hei, alfo sin.hei < sin.hei, folglich auch —sinihei < = sinhei ifl. 2 Bedeft man bad, fo ift, wenn feine Brechung des Lichtweges bey d im Prisma ftatt finden mwurde,. bads finfter oder dunkel, und deac licht ober hell. Jeht bey der Brehung des Lichtweges de nad de wird Die Graͤnze des Finftern und Richten von de nad de ner: waſchen, und die Gränze über ſich ſelbſt geführt. In dem Winfel sd’e fährt das Finftere über das Lichte. Der Raum deb ift finfter, deae licht oder hell, und- der Winfelraum ede — im Prisma — gefärbt und ein anderes Mittel zwiſchen finfter und Ficht, weil nun Das Finſtere über das Lichte geführt wird; bie Färbung ben de it Orange und gegen de zu gehet fie in Ge! über. Die ſcharfe Begränzung ift aufgehoben — DE Gränze verwaſchen. — Beym Austritte bey. e ins duͤn⸗ nere Medium mird Diefe Begränzung. von Neuem in dem Winfel iek- verwafchen, und gegen ek if aufal- fender Gelb, welches gegen: ie zu ind Orange überfpielt und darein übergehet. [Minime, Hier ift nieder roth am ſchwarzen untern Rand, mit dem ſich das Gelb verbinde. j a) Bird die Verdunfelung bd aufgehoben, und nr gegen von b bie e in be angebracht; fo ift Die Fuͤhrung des Finftern über das Richte allein und rein im Bainmetie Medium im Winkel ick, und eöentfichet bey eiDTAaM- ge, welches bey ek ins Gelbe übergehet. Auch dieſe Färbung im duͤnnern Medium iſt einfad wie im 2. Der Winktelin 2 für Viofert und Blau if, eben fo groß, als der für Gelb und Drange "in a ceben ſo in-ı und 3), und die röthlihen Farben, Violett und Drange bleiben ſchmaͤler an den Granzen; die felofftändigen Blau und Geld find ſcheinbar breis ter; gwijchen-den beyden zufammenliegenden Farben U jedod) fein Abſchnitt, fie fließen in einander über; Blau in Violet und fo Gelb: in Drange. Matürlih, aud warum breiter. Dieſe ganze pc ſtellung ift meifterhaft, und kann nit genug gefobt werden. Wer Das nicht gelten laffen will, Dem muß man den Staar ben gefunden Augen ſtechen. Mande mal wirft das Teibhafte Anſchauen mebr als geometriſcht Verzeihnung.] £ Eubjectiv find die Erfeinungen in der gärbung: die umgekehrten, doch immer nad) dem einmal hier auf gefieften Gefeg; je nachdem das Duntele über das Helle oder umgekehrt einbricht, darnach entfiehen in Der aufschobenen fharfen Begränzung Drange und el oder Slau und Violet. Jeder tann nad Goͤthes und Werneburgs Anweiſungen das Gleiche bey gefunden Einne und’ Verftande täglich erfahren, (Solchen rathen wir, die ſchoͤn ausgemalten. Kupfer: tafeln anzufehen. Die Verſtockung unſerer Phnfiter iſt in der That eine Erſcheinung, mit der man nad). 100 Jahren unfer Zeitalter ‘benennen mwird.] Verſtatte man nun an der- Ausgangsfeite des Lid; tes am Prisma dem Lichte den Ausweg entweder bloß. durch ele indem ea und ’eb verbunfelt werden’: 1; | —— 439 = oder durdea und /eb, indem zwiſchen o“s Die Berz, dunkelung angebracht wird ;_£o entſtehet im enften Fall in den Winkel kei Violett und Blau, und zugleich in dem Winfel kei Gelb und Drange, und dagegen im zweyten Fall in dem Winkel kei Gelb und Drange und im Binfel Ke“i Viofett und Blau. cukei und v’k’ei find fi gleich). Die Schenkel eiund /e’k erreiden ſich aber in eiz nem Punct x , und bilden mit e“e cin Dreyeck ex’e, welches im erſten Fall reines und ungefärbtes Sicht enthalt, im andern Fall fogenannten Kern: ſchatten oder Finfteres: tiber Diefe beyden Dreyecke hin: aus in dem Sceitelwinfel *kxi miſcht fih ruͤchſichtlich Gelb und Blau zu Grün, und fleigert fih Violett und Drange zu Purpur. Genen ganz lichten oder ganz Dun: feln farbelofen dreyedigen Raum ex’e verneinen oder vernichten Die Newtonianer abfihtlid, und maden ihn zum Minimum, wobey die beyden Winkel kei und ’k’e’i zu einem werden follen, Das unmathematifäfte Verfahren von der Welt. — Gonft fragt man doch gleih in der Mathematif und Phyſik nach der rechten Größe ale Maakeinheit, womit nur Gleiches gemefien werden fJann; und hier gerade, — bier bey dioptriſchen Verſu— den vernigtet man alle Breite des fihten oder dunkeln Stromes. Haben oder nehmen foll man ein unendlid eines von Strahl im Foramen exiguum, woben alfe Größe aufgehoben, und aus dem Nichts ging das Spe— ctrum von 7 Farben von ungleiher Brechbarkeit hervor, Die Einbrechung des lichten und finftern über ein: ander an ihrer Gränze und Die in der Aufhebung oder Berwafhung diefer ſcharfen Graͤnze entſtandene Faͤrbung if die ein fach e Erfgeinung, was man als einfade Erſcheinung gab: und nannte, ift fehon eine zufammen: gejegte von zweyen oder mehrern. - £ 5 Und warum wollen die Nemtonianer nicht horen und wiffen von dem Verſuche, mo die Verdunfelung in der Mitte zweyer Lichtſtroͤme der Ausgangsfeite am Pris⸗ ma angebracht iſt, welcher Verſuch der Gegenſatß von dem ift, welchen fie vorzugsweiſe immer aufgreifen und anführen? — D Von ©. 2ı „Unterfugung der. Eis genfhaften Der verſchiedenen Prismen“, unterfuht W. analytifh die Fälle, wiefern an dreyſeitigen Prismen durch Nuücfpiegelung objectiv zweyte und Dritte Bilder und fubjectiv zweyte und dritte Abfpiegelungen unter günfligen Umftänden bedingt find oder Statt finden tönnen. Diefe zweyten und dritten Bilder und Abſpie— gelungen gaben au) Die angeftellten Verſuche, welche er durch Kupfer und dort ſehr inſtructiv beſchreiht. Bey gleigfeitigen dreyeckigen Prismen erhielt W. jedoch feine gefärbten zweyten Bilder; wohl aher fehr Helle ungefärbte katoptriſche, wenn Licht durch die Seite a auf die Seite b als untere Grundflaͤche fam, und von diefer Durd die Geite c hindurd zuruͤck⸗ geſpiegelt wurde, und dann ſolche ſehr helle ungefaͤrhte Abiviegelungen, wenn er durch die Seite a auf die Seite b als untere Grundfläde jah, von Den enigegen- Tiegenden Bildern durch die Geite c. Allein, diente ihm die Seitenfläde a ale obere zorizontale Spiegelfläche, und waren beide Seiten— lagen gleich nad unten gekehrt; fo fpiegelten ſich auch die entgegenliegenden hoͤhern Gegenſtaͤnde Fatoptrifc nad unsen gekehrt, jedoch in viel duntlerm Lichte, Damit der Bfronun an Prismen objecrio zweyte und dritte gefärbte Bilder und fuhjective fatoptrifch zweyte und dritte, Abfpiegelungen ın Prismen er; halten möchte; fo ließ er ih gleihfchenklige Pris— men von Waffer oder Glas verfertigen, wo der Winfel arwifchen den gleichen Schenkeln 6 his 8 oder 12 Grade weniger als 60, dad andere Mal mehr ald 60 Grade enthielt; deßgleichen gleihfgentlige, rechtwinklige, und endlich ‘Brismen, wo die gleichen Schenkel 6 —'8 Grade mehr oder weniger als 120 Grade einſchloſſen. Sie ga— ben ihm alle fehr erfreufihe, glanzende 'mannigfaltige Phaͤnomene, Dioptrifch Fatroptrifcke, in objectiver und fußjectiver Hinficht, welche alle in der Echrift beſchrie— ben und in den Tafeln verzeichnet find. Es fcheint, 88 habe dergliichen dioptriſch Fatoptrifche Lnterfuchungen fein Echriftjteller über Optik und Photometrie angeftelft und gewürdigt; und dennoch geben fie jo mannigfaltige unzmwendeutige Auffchlüffe, al daß fie langer aus der Lehre vom Prisma in der Phyſik vervannt hleiben folt ten. Das gleichfeitige Prisma iſt das individualifirtefte und fann Daher feine Mannigfaltigfeit der Phänomen geben. i — Die Waſſerprismen beſtanden aus drey ſtarken Glas— fcheiben von 06—10 Zoll Breite, dergleichen Höhe und von 2—3 Linien Dide, gut und mwafferdicht in weißes Blech eingefittet. Bey den kleinern Glasprismen Tieß er die beyden dreyedigen Grundflachen auch glatt ſehlei⸗ fen und poliren, um fie fenfrecht aufftellfen und von oben herein die Erfcheinungen inner dem Glaſe beob— achten zu fünnen. Das Beobachten rechts und Tinte an perpendicular geftellten Prismen ift bequemer, als bey ho- rizontal gehaltenen nach oben und unten; und ben ob. jectiven Verfuchen fann man ein Stud Papier mit ei- nem Dreyedigen Ausfchnitt, fürs Prisma paſſend, an Diefes fleden und genau am Prisma die farbigen Er: fcheinungen mit ihren Brechungswinfeln aufzeichnen, und zwar nach allen Seiten vom Prisma aus, erfie, zweyte und dritte Bilder. Das Sonnenlidt, weldes man auf einen Körper feinen laͤßt, iſt nicht fowohl ala von einem begränzten Körper fommendes anzufehen, fondern als ein unend: lich weiter und breiter Etrom beynahe parallelen Ride te8 anzunehmen, Denn der Körper, 3. B. ein noch fo großes Glas : oder Waffer - Prisma ift unendlich klein oder beynahe nichts gegen die von der Sonne beleuchte— te Erdſcheibe. Vielmehr wird das Sonnenlicht durd das Prisma, als Heinen Körper, gehend in feinem Gtro: me gar fehr begrängt. Ein Lichtſtrom, parallel auf ein völlig parallel begrenztes Mittel einfirömend, wird und Fann pa ralleh aus dem dichtern Medium ind duͤnnere unter demſelben Wintel wieder ausgehend, als unter weldem er einfällt, feine Farbung am den Gränzenerhalten; weil die Wirkungen von der He- bung im dünnern Medium vom Einfallsloth, die Wir— fung von der Senkung. gegen das Einfallsloth im dich— tern Medium wieder aufhebt. Allein an und in nicht —* parallel, Tondern geneigt begraͤnzten Medien bleibt ein plus der “einen oder der andern Wirkung im Heben oder Senfen, und dieß plus bewirft die Zarbung, mas von Goͤthe nicht ganz genau dargeftelt worden, Von Seite 27 an werden nun die objectiven und fubjectiven Verſuche und prismatifhen Erfheinungen beſchrieben, und dur fehr inſtructiv zufammengeftellte Zeihnungen gehörig erläutert. $. ı und 2 handeln von den fchon in Goͤthes Farbenfehre eben fo befhriebenen Beiden objectiven Berfuden, wo an der Ausgangs: Gei: te am gleichieitigen Prisma der Strohm des Sonnenlig- tes begrenzt wird, erftens durch zwey dunkele Bedeckun— gen zu beiden Seiten von den Kanten her, und zwey— ‚send durch eine folde Bedeckung an der lichten oder offenen Stelle im vorigen Fall. Beide Fälle fiellen Ge- genjäße von einander dar. A Bringt man die begranzenden Bededunger an der Einfalls-Seite des Lichtes am Prisma an, fo wird die Erſcheinung ſchon eine zufammengefegtere; weildann im Prisma ſelbſt fhon eine Färbung an den Licht-Graͤnzen entfichen würde durch die erſte Brechung; darum bittet ausdruͤcklich W., die Bedefung oder Verdunflung an der Ausgangs - Slähe anzubringen. Gerade diefen er- ſten ſchon lange befannten Verſuch hat neufih ein Rec. in der Leipz. Lit. Zeit. 17. 198 haͤmiſcher Weife fehr entſtellt, und verfümmert referirt, und den zweyten ab: ſichtlich gaͤnzlich ignorirt. Beide Verſuche, wie fie ſchon Goͤthee lehrt, ſprechen ſich ſelbſt genugſam aus, und bewahrheiten Goͤ— thes natürliche Theorie, gegen jene, deren erſter Licht: ſtrahl aus fiebenfarbigen Strahlen von verſchiedener Brechbarfeit beftehen fol. Bey dieſen beiden Verſuchen an meiftens gleichfeitigen Prismen hat W. noch nidt „das Einfachſte erzielt,‘ weil erfiens beim Ein: tritt ing Prisma, und zweitens beim Austritt eine Brehung nad einerley Seite Hin, alfo eine zweymalige flatt findet. Das Lichte wie das Finftere find fon an ihren Gränzen im Prisma modificirt. Der Br. dachte daher auf den Fall, wodurd fenf- rechten Eingang des Richten und Finftern, dieſe im Pris— ma feine Brechung erleiden, undes eben fo ift ald wenn Das Licht der Sonne von fern her, in Diefem dichtern Medium fortgegangen wäre. Da aber beym gleichfeitiz gen Prisma das ſenkrecht auf eine Geitenfläde einftrö- mende Licht, Da wo es in der anderen Seite wieder her: ausgehen follte, ungebrochen einen Ausgangswinfel von 60 Graden macht, und nun gebroden der Sinus des Brechungswinkels bey Glas zu z 2 = v2} >1 wird; fo findet fein Bild oder feine Ansbrechung ftatt. - Denn die Ausbrechung fällt ins Prisma ſelbſt hinein, Alsdann frahlt es von der zweyten Geitenfläde unter 30 Grad ab, und geht fenfrecht Durch die Dritte Geiten: flahe; alfo auch hier nicht einmal ein zweytes Bild. Deßwegen ließ der Vfr. gleichfchenklige Brismen, welche einen fpigigern oder ffumpfern Winkel als 2 ei: nes Rechten haben, verfertigen. Auf die Bafis Des gleichſchenkligen Dreyedö mußte nun das Lit fenfredteinfirömen, und bey fubje- tiven Verfuden das Auge ſenkrecht hinein: - fehen. Die nun wit ſolchen gleihfhenfligen Prismen \ Me 0 angeftelften objetiven und fubjectiven Verſuche über vi⸗ optriſch fatoptrifche Farbenerfheinungen laſſen ſich ohne gehörige Zeihnungen und Kupfer hier nigt befhreiben und erflären, und jeder Freund der - Phnfif mag fie in Werneburgs Schrift feldft nachſehen. Aechte Freunde der Wahrheit werden ſich dieſes Stu— dium nicht gereuen laſſen. Bey den objectiven Verſuchen zeigen die zweyten Bilder an den gleichen Graͤnzen die gewechſelten Farben: winkel des erſten Bildes, und fo die dritten Bilder Die un gewechſelten des zweyten, und Ddiefelben ungewedfel- ten des erffen. Alſo würde bier nah Nemtons Theorie der brechbarſte Strahl Cdes einen Bildes) in den wer nigft brechbaren (des folgenden Bildes) und umgefehrt verwandelt, welches Widerfprud wäre; daß diefe Er: Theinung der verwechfelten Farben an den Gränzen To und nicht anders ift, das folgt nah Goͤthe's Theo: „vie nothwendig oder gefegmäßig. Ein gleiher Farben: Wegfel an den Gränzen zwi: fen dem erften und zweyten und dem zweyten und Dritten Bilde bey den fubjectiven Verſuchen in Defhauung von begrenzten weißen und ſchwarzen Fle— den, oder helfen und dunfeln Gegenftänden ift ‘eben fo auffallend fihrbar und folgerecht nach Goͤthe's Theo— rie; dieſe Verfuche kann man bey hellen und trüben Ta: gen, und des Nachts bey Richt immer leicht anftellen. Diefe Verſuche haben außer der Belehrung und rid: tigen Einfiht in dieſe Naturerfeinungen fubjectiv auch etwas Erfreulihes und Beluftigendes. R Bas nun oben berührte Rec. betrifft, To mögen folgende Bemerfungen darüber nit uneben feyn ; be⸗ fonderö Da aud) fie, glei Den anderen blinden Eife— rern, über alle den Bann ausſpricht, welche nicht auf des Knaben Newton Glaubenslehre in der Farbenleh— te ſchwoͤren. Der Rec. laßt fih nicht darauf ein, wie er do folfte, die Schrift Schritt vor Schritt, und die, an verfhiedenen gleichſchenkligen drepfeitigen Prismen ohne Brechung des Lichtes inner ihnen, am Ausgang deffelben dargefiellten Erfahrungen zu verfolgen und eine treue Er— zaͤhlung des Inhaltes zu geben. Man ſucht Ws. Rei- he von Tehrreihen Berfugen umfonft in den Lehrbü— ern der Phyſik und in ihren Lehrftunden, in welden doch nad Kaͤſtner und Lichtenberg mande Spielereyen zur Rurzweil mit unterlaufen. Rec giebt dagegen et— was ganz von ihm Entftelltes und Abgeriſſenes — zur Erhärtung feiner Behauptung ; er fagt nehmlich: „Die merfrourdigen Phaͤnomene in W’s. Shrift beftehen in Farbenerſcheinungen, welche drenfeitige Prig- men von manderfey Gattungen zeigen, 'wenn das Licht in ihnen vor der Brehung im Austritte aus dem Pris— ma eine oder zwey Neflerionen innerhalb deſſelben er— leidet. Sie haben für den, welcher mit den Glementen der Dioptrit und Newtons Farbenlehre vertraut iſt, weiter nichts merkwuͤrdiges.“ So! Es finden fih doch Die paarweiſe zuſammengehoͤrigen allumfaſſenden Verſu⸗ che der ſubjettiven und objectiven Erſchei— nungen, von denen beſonders bier Die Rede iſt, und um welge es ſich handelt und — weder in New⸗ 2 443 z tons Dptif noch in denen feiner Nachbeter, und doch wechſeln nach jeder Reflexion beym Ausgang die beiden Graͤnzen ihre Farben-Winkel und widerſprechen fo der Newtoniſchen Lehre. Aus Adtung und Schonung für fonftige große Verdienſte Newtons hat der. Vfr. nicht die Stelle aus Newtons Dptif angeführt, wo fi ders gleihen Berfuhe und deren richtige naturgemäße Auf: faffung befinden follte. — Der Rec. hätte es nicht ben der allgemeinen Verſicherung bewenden laffen follen, daß Newtons Optik alle und jede dergleichen enthalte, fon: dern genau die Stellen und $$. daraus citiren follen, wo ein jeder Berfuh bey Newton fih fhon befinde; allein eine folhe Genauigkeit in Einzelnen durfte Rec, nicht wagen, ohne ſich ſelbſt der Unwahrheit zu zeihen. „Werneburg hingegen, der Newtons Optik ſo we— nig kennt, daß er gar nicht einmal ahndet, daß bey der Farben-Erſcheinung durch das Prisma noch von etwas andern als den bloßen Farben die Frage ſeyn kann, fin: det in ihnen eine Weftätigung der Göthifhen Farbenleh— re, und mißhandelt, um diefe auf fie anzuwenden, Die befannten Lehren der Dioptrik.“ Solch eine Beſchuldigung ift in der That lächerlich ; übrigens hat W. bey der Farben- Erfheinung durd Das Prisma die Hebung oder Bredung, die Grenzen zwi: ſchen Lichtem und Nichtlichtem oder Finſterm, die dich— tern und duͤnnern Medien, und was ſonſt alles dur feine ganze Schrift berüdfichtigt. S „Er läßt das Finftere, gleich dem Lite ſich bre- hen, und zwar wie es ihm beliebt, und mie es Die je desmal ſchon gegebene Erfahrung, um ſie mit der Goͤ— thiſchen Lehre in Uehereinſtimmung zu bringen , er— fordert. Diefes vom Rec. herausgeriffene Benfpiel ift oben durch den Holzſchnitt erläutert, und ift Der objective von den Vhyfifern am beliebten foramen exiguum ange: fellte und von ihnen aud immer im bloßen Durd: ſchnitt gezeichnete Verſuch des einfallenden Lichtes auf ein gleichſeitiges Prisma; und nicht etwa einer der Ver— fuche auf ein gleichſchenkliges dreyſeitiges Prisma von groͤßerm oder kleinerm Winkel als 60°, welche in der Schrift befonders berudfihtigt werden. W. hat nur, wie bey allen Phyſikern zeither gebraͤuchlich war, bloße Durchſchnitts-Ebenen verzeichnet, jedoch fpriht er von Teiner Lichtebene, welche aufs Prisma einfällt, fondern ausdrudlih von einem Licht Strom. Denn was von der einen Durchſchnittsebene gilt, verftehet ſich von felbft von jeder ihr parallelen andern Durchſchnittsebene, Des cylindrifhen oder fonftigen prismatifhen Licht-Stro— mes. — Es iſt nothig, Die Worte des Rec. felbft .an- zuführen: „Auf ein Prisma Cwas für eines), beffen brecyender Winkel (> oder < oder — 60°?) nad unten gefehrt iſt. 0— Wbg. verlangt an ihren Dreyekigen Grundflaͤchen glattgefhliffene Prismen, um fie aufftellen und um in fie oben hHineinfehen zu können, und inner ihnen Die Erfheinungen zu gemwahren. Cr ftellt feine Prismen mit ihren Kanten fenfreht und ſchief auf Die Richtung Des Lichtes auf, folglich waren Die bre: enden Winfel weder nad unten nod nach oben ge: kehrt); falle ein breiter, zwifchen Parallelftrahlen 673) enthaltener Lichtfiyom, wovon der Vfr. nur den Durch: — — —— ten Ebene betrachtet, ohne daran zu denken, ſeine Er— — auf einen Strahlenchlinder auszudehnen, und mit der Erfahrung für Diefen Fall zuſammen zu halten. Mas bey fhiefer Anftromung des begrenzten Lichtes in diefer angegebenen Ebene erfcheint, Daffelbe erfcheint doppelt; einmal nah der Breite und einmal nad der Länge des Prisma, fobald die Anftrömung mit der Seitenflaͤche des Prisma, fo wie nad der Breite fo au nad der Lange feinen ſenkrechten, fondern ei- nen fohiefen Winfel macht, und der Lichtſtrom ein cy— lindriſch- oder prismatifher, fein kleinſtes durch ein foramen exiguum gehendes Stroͤmchen ift. „Sr fäßt. das gefammte Licht beym Eintritt. in das Prisma nah einerley Bredungsgefeg ſich bre— den, und nimmt um die Entftehung der Farben hinter dem Prisma zu retfertigen, die gebrochenen Winfel Cwas für find das?) der ausfahrenden zum zwenten Mahle gebrochenen Strahlen (Wog. fpridt von, feinen Strahlen, und läßt feine Strahlen ſich brechen, wohl aber den Lichſtrom und deffen Grenzen) mit dem ein Mal gebrochenen und nad ihrem Durchgange durch dag Prisma verlängerten Strahlen zu Huülfe. Warum ignorirt Rec, was $. 10. S. 17, ehr? eben fo das Uebrige dis F. 1. ©. 28., und be fonders den Gegenfag davon, nehmlich den gleich fol- genden $. 2., welche beide ungertrennlih zuſammenge— hören, Hi fih mwechfelfeitig erläutern? Was fagt $. Kr Use eu% „In dem obern dieſer Winkel bewirkt nach ihm die Ueberfuͤhrung des Lichtes uͤber das Finſtere die Faͤrbung in Blau und Violett; in dem untern Winkel hingegen folgt das Finſtere dem nach dem obern Schenkel des Win— fels gewichenen Lichten, und weil alfo das Lichte vom Finftern wie verwafchen, bededt wird; fo farbt fi der Winkel Drange, und fo inımer heller, ins Gelbe, nad, dem obern Schenfel zu. Denn, feßt er hinzu, Die Licht— rihtung wird an den Ausfollspuncten c! an beyden Grenzen) am Prisma nicht mit einem Male abgebro— hen; fondern fletig von den unfern Schenfeln nad dem obern unendlid) ftufenweis, d. h. nad allen möglichen. Richtungen zwifhen diefen Schenkeln abgelenkt und vers waichen. Hier wird alfo das Finſtere zwar in den untern Winkel hinein, aber nicht aus dem obern hinausgebro⸗ chen. Dem Ligten wie dem Finſtern miderfährt ein, Gleiches in den ruͤckſichtlichen Winfeln, das liegt im. ©inn des Ganzen von $. 1 und 2, und in der Sache felbft, wo die fiharfe Begrenzung, der ſcharfe Abfhnitt zwiſchen beyten aufgehoben wird.) Das Licht wird fer- ner bey feinem Austritt aus Dem Prisma nad verfchies denen Bredungs - Verhältniffen, alfo nah. dem von ı:1, alfo gar nıht gebroden Cverſchiedene Brechungs-Ver— haͤltniſſe muüffen doch wohl zwifhen gemiffen Grenzen liegen? und 1:2 ifteine folde Grenze), verh..: ji Dem nad beym Austritte aus Dem Prisma ganz anders als beym Eintritt in. Daffelbe. CWbg. verlangt Die Anbringung der Richtbegrenz aung am Prima an der Ausgangsfeite, weil, an ſchnitt mit einer auf die Kanten des Prisma fenfrech- der. Eingangsſeite angebracht, fhon im Prisma feldft Die Farbung in der Brechung entflehe. — Ceite 17. 6. 10. und ©. 28 u, 2% 9. 3 u. 4, und fo mehrere an: dere Stellen ftrafen Rec. der Unmwahrheit, Entftellung und fophiftifhen Schlußfolge.) T Frage: gehört fold Titterarifhes Vergehen vor den burgerlichen Richter ? } ©, Endlidientweicht es in dem untern gebrodenen Winkel nah dem obern Schenkel deſſelben, wird aber deſſen ungeadtet in dem Winkel felbft vom Finftern gleichſam C! mo ſtehet gleihfam ?) bedeckt. Wer dieß zuſammen zu reimen vermag, und hierdurch aufmerk— ſam gemacht, nach mehrerem von dieſer Art begierig iſt, der nehme das Schriftchen ſelbſt zur Hand, in welchem die ſtrenge Meßkunſt, die, nach dem kurzen Vor: wort zu ſchließen, in dem Vfr. perfonificirt iſt, eben kei⸗— „ne vortheilhafte Rolle ſpielt.“ Die Rolle der Wahr: beit ift,felten im Anfang vortheilhaft, die. des Be— trugs oder der Taufhung dagegen nie gegen das Ende — Die Berehnnungen und Formeln, melde in Ddiefer Schrift vorfommen, beftehen in ihrem Werthe und in ihrer Anwendung unabhängig fort, ob Newtons oder Goͤthes Farbenlehre die wahre und natürliche fen; al: fein feinen ſolchen Beftand haben die Bredungs : For: meln von fiebenfarbigen Strahlen.im ſogenann— ten einen weißen Richtftrable der Newtonia— ner, welche von einem Dreyed aus Dem Foromen exi- -guum auseinander gefeilt werden. Leider fpielte Die in gemwiffen Gefelfen perfonificirte firenge Meß Kunſt in ihrer Anwendung auf dieNatur und in ber Phyſik eben feine vortheilhafte Rolle; da befannt: li hier und da fchöngeftaltetes und erfonnenes Formel: Weſen nicht mit den Erfahrungen übereinffimmen will. Anderer Zweige in der Phyſik nicht zu gedenken, mads ten fie hier Die Breite des Licht: Stromes, Die Maas Ein— heit zu einem Foramen exiguum, d. h. zu Rult, und wollten zwey verſchiedene Farben: Winkel in. einen bringen, aus einem Punkte — oder aus Nichts ihre fieben farbigen Lich-Strahlen ſchaffen. _ Sn der Zarbenlchre wird mehr richtiger phifofophi- ſchen Blick in die Natur und cin wahrer uud fein fal: {her Oberfag in der logiſchen Schlußfolge, als Die An: maßung von Jormeln, erfordert, Fur. mer Die angegebenen dreyſeitigen Prismen von verfhiebener Gattung zur Hand hat, und nad) der An: gabe des Vfs Die Verſuche anfielt, und unbefangen ſieht, der kang leicht entſchei en; ob er Wahrheit gab, oder ob dem unfehlbaren Rec. auf ſeinem Kapitol zu glauben ſey. Der Sinn aller der gebrauchten verſchiedenen Worte Wogs zur Erläuterung der Farben-Erſcheinungen am > Prisma in den Winfeln beym Ausgang des begränzten Lichtes oder FZinitern, ift: daß wenn an Jeder Granze: eine bloße Brechung fireng genommen da ware, und Die % Begraͤnzung zwiſchen Lichtem und Finſterm ſcharf be: fimunt aud nad der Brechung bliebe ; fo würden feine * Farben anſtatt diefer ſcharf befiimmten Begranzung er— feinen; da aber diefe eben aufgehoben wird in. jenen. Binteln, fo bewirkt die ſtetig ſchwäͤhere Cintreiung; aber Einbrechung des Lichten in oder. über das Finſtere, das Blaue und Biolette, und dieſelbe Einbrechung oder Eintretung des Finftern in oder uͤber das Lichte das Drange und Gelbe ; und das, ed mag ein Licht-Strom zwiſchen dem Finftsin enthalten feyn, oder umgefehrt Das Finftere zwiſchen zwey Licht-Stroͤmen ſich eingeſchloſſen finden. Soviel iſt gewiß! Mit mathematiſchem Folmelweſen wird keine Wahrheit erhaͤrtet, weil die Mathematik ihre richtigen Sprünge macht, es mag der phyſiſche Grund— ſatz wahr oder falſch ſeyn. Die ſiebenſtrahlige Hypotheſe laͤßt Rechnungen zu, und die einftrahfige. Hier entſchei⸗ det bloß Philoſophie und Anfhauung. Faſt möchte man fagen , Daß Die neutonifhe Lichtſecte vor langem Schnarchen auf leiht errungenen., feig zu gemorfe- nen Porbeeren zu gleichgültig geworden ift, um Die Ber: füge wieder: mit. Ernſt vorzunehmen, während die Neuern raftlos Verſuche anftellen, nachdenken und aud rechnen. Darum wird jener Lehre auch abgeſtorben feyn mit ihnen. . Gott gehab fie felig. So wenig als wir noch eine Feder anrühren mochten, um die Wirk: (ichfeit des. Mesmerismus zu vertheidigen;. fo wenig möchten wir nod ein Prisma in die Hand nehmer, um den Farbenneutonianismus zu widerlegen, es mußte denn zur Rurzmeil gefehchen, ‚oder jonftiger Erlufierung, L. J. Jandera Prof. prag,, Prima Oalculi exponentialis elementa nova partim. methodo ın ulum auditorum l[uorum propofita, ad- jecta ‚demonitratione nova “theörematıs: iidem fa- ciores, quocungue ordine in [e ducti; idem produ- ctum gemeraut, Pragae 1812 ap, Widtmann. 8. XIF ei 169. Diefes wohlgeordnete und gedrängte Lehrbuch ver— dient befondere Auszeihnung, und die erweifen wir ihm. dadurd, daß wir bier, wo von Mathematif nur felten die Rede feyn kann, feiner erwähnen, und menigften® den Rahmen ausheben. Es zerfällt in V. Capita. I. De numeris exponentialibus, MH. 36. De Logarith- mis, III. 72 De elevatione numerorum ad poten- bias, IV. 97 De extractione radicum enumeris datis,. V. ıaa Nonnulla lemmata, e doctrina de numeris pr uns, quorum: ope demonflratur, radiceem e nu- mero integro, quae numerus integer nom elt, elle irrationalem, 1560 Appendix, continens demonultrat. theoremat. [in titulo indicati]. Die lateiniſche Sprache hat bey mathematifchen Ge— genftänden den Vorzug der Beflimmtheit und Kürze; jedoch leidet bey ihrer Anwendung die deutfhe Eprage zuviel, meil Diefe es auf folche Weife nie zu Beſtimmt— heit, nit bloß in Wiffenihaften, fondern felbft im Les ben bringt, und es ihr am Ende an den gehörigen Aus— druͤcken fehlt, wodurd der Trager folder Sprade felbft verhindert wird, die Mathematit ins Leben einzuführen, wo,u fie doch gelehrt wird. Math. Lehrbücher befinden. ſich in der ungludliden Lage, faft nicht mehr beurtheilt. werden zu fonnen, vorzüglih mas die Elemente betrifft. Die für höhere Theile laſſen Dem Lehrer noch mehr Epiel- raum, ſein Talent zu entwideln, und das ift es denn: aud, was an biefem Leitfaden fi offenbart. 447 Drof, Döbereiner an Prof. Ofen über einige chemifche Entdeckungen. Es ift Ihnen befannt, daß ich feit langer Zeit Un: -jerfugungen der Mineralwaffer aus ſtoechiometriſchem Geſichtspuncte eingeleitet habe, Mehrere derſelben find bereits durchgefuͤhrt und Diefe geben mir das hoͤchſt wich⸗ tige Refultat, daß in allem Wafler wirklich ſtoech iome⸗ miſche Verhaͤltniſſe feiner Beſtandtheile walten, 1. So fand ich in allem Brunnenwaſſer von Jena die Elemente der darin enthaltenen atmoſphaͤriſchen Luft in einem Verhaͤltniſſe wie im oxydirten Stickgas, nehmlich 2 Volumtheile Azot gegen ı Bo: lumtheil Drygen. Diefes Verhältnig wird aber gefiört, wenn das Waller einige Zeit mit organiſchen Subſtanzen z. B. mit Holz oder Kork uſw. oder auch nur mit einem Heinen Antheil atmoſphaͤriſche Luft ſelbſt in Berührung felbft: es verſchwindet Drpgen und Azot wird vorwalten. In diefem Zuftande Hat das Waller viel von feiner Frifchheit, von feiner belebenden Rear tion und von feinem Wohlgeſchmack verloren und be: friedigt. den Durſt niht mehr fo angenehm, wie vorhin. Sened Berhältnig bleibt aber lange Zeit ungeftört, wenn das Waffer in moͤglichſt reinen Gfasgefäßen mit eingeriebenen Glasftöpfeln, durch melde Haarröhrchen gebohrt find, aufbewahrt wird: dadurch erhalt man es ‘mit dem ganzen Luftmeer in Berührung und ſchuͤtzt es zugleih vor Staub. Sch habe bereits an eine Glas: Hütte auf dem thuͤringer Walde Beftelung folger Glas— gefäße, gegeben und ich hoffe, fie follen bald in Handel tommen; bas Brincip und die guten Eigenſchaften ders felden, welche hier dargelegt find, werden dann bald von denen die ſich ihrer bedienen, erfannt und gewuͤr⸗ digt werden. 2) Zerner fand ih in dem Schwefelmaffer zu Berfa, welches 5 mal von mir unterfucht wurde, immer 2 Volumtheile Hydrothionfäure gepaart mit ı Bolumtheil Kohlenſaͤure. Diefes ift aber das Nefultat der Säurung des Schwefelalfohols durch die Elemente des Waſſers. Derſelbe iſt nehmlich zuſammengeſetzt aus zo oder 2 Verhaͤltniſſen Schwefel und 5,7 oder 1 Verhaͤltniß Carbon und muß, wenn er in die genannten Gau: ven zerfallen fol, 2 Hydrogen und 15 oder 2 Berh. Drygen aufnehmen, mwodurd jenes Verhaͤltniß Diefer hervorgeht. Hoͤchſtwahrſcheinlich wird alfo in der Werk— ftatt der Schwefelwaffer erft Schwefelalfohol und Dann aus dieſem Hydrothionfäure und Kohlenſaͤure gebildet. Die erften Bedingungen der Bildung der Schwefelwaffer find, wie id in Berfa gefunden habe, das Dafeyn von Gypswaffer und die Gegenwart einer fehr Hndrogenir- ten Kohle cmosriger Boden), Durch welche erftes fidert, wo dann die Schwefelfäure des Gypſes durch Hydrogen des oxydirt und hierauf in dieſem Zuftande mit Carbon verbunden wird. 3. Endlich fand ich im Carlsbader Waſſer, von dem mir aber leider nur 4 Pf. zur Unterſuchung ge— reiht mar, nahe 1 Verhaͤltniß Kieſelſaͤure, 4 Verh. Salzſaͤure, 8 Verh. Schwefelſaͤure und 16 Verh. Koh: lenſaͤure verbunden mit 2 Verh. Kalk und ı8 Verh. Natron, Es iſt mir mehr als wahrſcheinlich, daß alle dieſe Subſtanzen, fo wie überhaupt die Elemente jegli- hen Rineralwaffers, zufammenwerbundenfind - h zu einem einzigen Salze, von weldem Umftande Die ‚großen Heilfräfte jenes Waſſers abhängen mögen, Diefe Vermuthung und der Umfiand, daß man bei dem gewöhnlichen Verfahren des Analyfireus der Mineral: waffer gar Teiht und gewiß faft immer zu unrichtigen Folgerungen über die hemifhe Eonftitution deſſelben veranlaft wird, beflimmen mid, bei ſolchen Unterfu: chungen nur Die Elemente des Waſſers Säuren und Bafen) und das Verhältniß derfelben zu erforfchen. Diefes Verfahren ift weit fiherer als jenes und id möchte es allen Ehemifern empfehlen. Der Arzt wird dadurd in den Stand gefest, aus: den dargelegten Ne: fultaten der auf folde Weife durchgeführten Unterfu: chung, die Heilfrafte eines Mineralwafjers ficherer zu erfennen oder zu beurtheilen, als nad dem Erfolg der gewoͤhnlichen unvollfommenen Zerlegungsart. Bald, hoffe ih, foll mir die @elegenheit werden, - auch die beruhmteften Mineralwaffer des Rheins zu un: terfugen, und dann denfe ich über den von mir aufges faßten Gegenſtand etwas vollftändiges zu liefern. 4. Sie wiffen: ferner, daß das häufige Vorfommen des Eoeleftins bei Dornburg mir Veranlaffung gab, fireng auf den floehismetrifhen Werth der Strontia anzufragen. Es wird Ihnen nun angenehm ja viel- leicht uͤberraſchend ſeyn, wenn ih Shnen fage, daß der: felbe genau das arithmetrifhe Mittel von dem der Eal- dia CZ 27,5) und dem der Baria CZ 735), nehmlich —— = 50 ſey. Aber was noch merkwuͤrdiger ift, auch das fpecififhe Gewicht unferes Foſſils, der fhmefelfauren Strontia, ift das arithmetifhe Mittel von dem der wafferleeren fehwefelfauren Caltiac = 2,9) und dem der fchwefelfauren Baria C = 4,40), nehmlich tan = 3,66. Alles diefes mußte ibefiimmen, die Gelbftftändigfeit der Strontia zu besmeifeln und den Coeleſtin als eine Mifhung von gleichen fioechiome: trifhen Antheilen Anhydrits und Schwerſpaths zu be: traten. Sene bat fih aber in einer Reihe ſowohl ana: Intifher als ſynthetiſcher Verfude behauptet und fo zur gleih die Einfachheit des letzten dargethan. Mücte man aber diefe merkwürdigen Berhältniffe ja nicht aus dem Auge Taffen, fondern fie verfolgen und nadfehen, ob dergleihen auch zwifhen andern, unter ſich phyſiſch ähnlichen Körpern ftart finden. Auf diefem Wege, mei— ne id, müßte man bald’zur größeren Kenntniß von den Verwandſchaften und den Uebergängen der Körper un: feres Planeten gelangen. 5. Bon einem neuen Mineral, weldes nad mei: - ner Unterfugung aus gleichen ffoedhiometrifhen Anthei: Ten Hiefelfauren Eifen- und Ffirfelfauren Manganoryds zufammengefegt if, und dem ich ben Namen Knebe— Tit beygefegt habe, weil e8 von dem um Raturmiffen- ſchaft vielfach verdienten Herrn Major von Knebel fam, find fie bereits durch eine befonders gebrudte Ab- handlung in Kenntniß gefegt. Neu entd. Min. v. D. Jena 1817. 8. 10, Grau, derb cfugelige Adfond.), loͤ— cherig, fhimmert, mufglig, fharffantig, undurchſichtig, 48 il { \M —— ne a f — ⸗ 449 mabmad Lehm Anz-alt re SC hart, ſproͤd, veft, nicht ſonderlich Kr, 3,714. Un: ſchmelzbar, brennt nicht leichter. Enthält Kiefelljäure) 32,5, Eiſenkalchel 32, Wadkalchel 36. Stoͤchiometriſch alſo: Kies 31 a X 15, ax Kiefel Silicium) +2 7,5 Sauerſtoff; Eiſenkalchel 32,5 Q5 E. 47,6 &.), Wadkalchel 34,5 27 W. + 718 ©.), und ift alfo eine Verbindung von Y 1 Verhaͤltniß Ries:Eifen (32,5 E. + 15,58. J mit 1 Berh. Kies Wad (34,5 W. + 15,5. 8. Am naͤchſten ſteht der Zraunffeinfiefel aus dem Speffart, der enthalt Fiefelcfäure) 35, Wadkalch 35, Eifent. 14, Thon 14,25, beyde letzte alſo zuſammen 28,25, faſt wie oben 32,5 Kies. — Kies-Wad ſcheint nit gern allein zu beſtehen, weil das von Klaperud, 1 Verh. Maffer und der rothe Manganfiefel noch 1 ®. Kies enthält. Scheint aus dem Vayreuthiſchen zu am: men. Wäre es in Menge, fo Könnte man es vielfeicht auf Stahleiſen benutzen, weil es, mit a V. Kohle ge frifept ein Gemifh geben muß von 16 Kiefel GKiesme— tal, 25 Eifen und 27 Wad (Mangan). — Diefer Zerlegung fieht man an, Daß die Chemie etwas an- ders ift, ald vor wenigen Sahren, wo mande noch die Philoſophie daraus verwuͤnſchten.] 6. Ein anderes Silicat iſt von meinem Freunde Dr. Koͤlreuter in Carlsruhe entdeckt worden. Cs fommt nehmlih in dem. quarz = und glimmerhaltigen Rheinfand neben Gold und Ehromeifen aud ein Eifen- er; in Kleinen rothen Kornern vor, welches nad der Un— terſuchung meines genannten Freundes jufammengefeßt ift in 100 aus. 61 Eifenoryb 35 Riefelerde 2 Manganoxyd 2 Thonerde Betrachtet man die 2 — Subſtanzen als zufaͤl⸗ lige Gemengtheile des Minerals und nimmt man die aufgefundenen Verhaͤltniſſe des Eiſenoryds und der ‚ Kiefelerde in Rechnung nad ſtoͤchiometriſchen Proportio— nen, fo findes ih, daß dieſes Foſſil zufammengefegt feyn muß aus 2 Antheilene = 2 x 24,016) Eifenoryd) = 80,516 Eifen: i - (=35 Eifenorydul orpdorndul 3 — (c=3x155) Kieſelerde oder aus 20,816 Eifenorydorydul und - 36,500 Kieſelerde Diefe Zahlen 80,516: und 46,500 verhalten ſich zu einander wie 61:35 und man darf daher jenes Foſſil betrachten als eine Verbindung von 1 Verh. Riefelfaures Eifenorydul = | mit 2 Verb. Riefelfaures Cifenoryd = 32,5 Eifenoryduf 15,5 Riefelerde 2x 24,016 Eifenoryd 2x15,5 Kiefelerde Koͤlreuter verdient, daß die Raturwiflenfhaft ihn eh⸗ Diebe ıgıd. Heft. 3. 45° ret, TER er ir "fortan thaͤtig, e zu ——— wollen wir dieſem Foſſile den Namen Koͤlreuterit beylegen. Sehr freue ich mich, daß die Iſis wieder erſcheinen darf[?}. Einen Verehrer derſelben nennt ſich J. W.— Nachtrag. 7. Daß das Hornbley von Derbiſhire, welches Klaproth unterſucht hat, nicht kohlenſalzſaures, ſondern phosgenſaures Bleyoryd ſey, hab' ich Ihnen, glau— be ich ſchon geſagt. Es iſt mir gelungen, daſſelbe kuͤnſt⸗ lich darzuſtellen durch Behandlung des kohlenſauren Bleyoxyds mit ſalzſaurem Bleyoxyd auf hydrochemiſchen Wege. Die Salzſaͤure des letzten, welche aus 32 Chlo— rine und 1 Hydrogen zuſammengeſetzt ift, wird durch die Kohlenfäure des etften, welche nad meiner Anſicht aus 13,2 Kohlenoxyd und 7,5 Diygen beſteht, dehydro— genifirt, c3 wird Waſſer erzeugt, 32 Ehlorin und 13,2 Kohlenoxyd werden frey und beyde bilden mit einan- der in diefem Verhältniffe die Phosgenfäure (ſchicklichet Anthrachlorinfaure genannt), welde mit dem vorhande: nen Bleyoryd in Verbindung geht, wie aus nadjftehen: dem — zud erſehen. 7sbtıdz= mu Verb. | ei Rosfenf. = | r — "en Im ke a, Be ETF 788 ar Döbereiner, 8,5 Waſſer u) 13,2 Rohlenoryd a. 1 Kohlen. Bley = 7,5 Dxygen »b 107,5 Bleyoryd x i * 132 Ehlorin e ı Ber 35 Baljfaure = Salıf, Sn = = | a 1 Hydrogen d 107,5 Bleyoryd x ——— 13, 2 a# 32 c = 45,2 Phosgenſaͤure 25,2 # 2>) Er hat von Buͤchern nichts geſchrieben, als feine: Differtat.: Obſervationes chemicae de acredine nonnullırum Vegetabilium. Auct. O. Steudel, Tubingae 1805. 8. [Hat daher noch) fein Recht zum KRritifieien.] *). Sch nenne flatt aller Herrn Dr. Römer in Zu: sich. und Herrn-Dr. © Hertner in Calw. 455 1) Da feit Erfcheinung des letzten vollftandigen langen = Verzeichniffes Die Anzahl der neu entdedten Pflanzen fih nahe an das dreyfache vermehrt hat, fo fheint die Herausgabe einer neuen Nomenclatur feiner Entfhufdigung zu bedürfen. Ale bisher erfopienenen allgemeinen Pflanzen = Verzeichniffe gründeten ſich mehr oder weniger auf ein‘ vorher erfhienened Syfiema Ve- getabilium und übergiengen gang Die Angabe der Au: toritäten. Ohne diefe Zugabe ift aber gegenwärtig ein bloßes Ramen - Regifter der Pflanzen gar nicht mehr brauchbar. Es wurde daher fomohl bey den Gattungen als Arten der erfte Entdedfer beygefegt. 2) Diefed Verzeichniß follte aber zugleich vollftan- Big die Synonyme umfaffen, und die alphabetifche An: wendung den Gebraud erleichtern und jeden in ben - Stand fegen zu verhüten, daß nicht, wie fo haufig ge: ſchieht, bereits beftehende Benennungen für neu entdedte NM flanzen wiederholt angewendet werden. Wie wenig oft auch die gelehrteſten Botanifer diefen Fehler vermei- “den, wie nöthig auch ihnen ein Handbuch fen, welches diefe Vermeidung erleichtert, Davon mögen folgende Beyfpiele zeugen; Die Benennung Candollea ift bereits zur Bezeihnung von fünf verfehiedenen genera ange: wandt, nemlih von Labillardiere das einemal für Hihbertia Salisb., das andere mal für Stylidium Swartz (non Lour.), von Mirbel für Gyclopho- rus Desv., von Batard für Silfa Adans. und von $aumann für Menziefia pilofa. Jull. Die Be: nennung Poiretia ift von Gmelin, Gavanilles, Bentenat und Smith für vier verfhiedene genera, für eben fo viele die Benennungen Heritiera, Brotera, Aubletia, Thouinia von verfhiedenen angewandt wur: den. Das neuefte Benfpiel einer folden Wiederholung einer [hen angewandten Benennung gibt der treffliche Sprengel, welder Onosmodinm Mich. in Purfhia ummandelt, welche Benennung Deca ndoLlle bereits für Tigurea tridentata Purlh. gebraucht bat. Amar find folde Benennungen zum Theil abfihtlih wirder: Holt worden, nachdem ein zu Ehren eines Botanikers benanntes genus ſich ſpaͤter als unſtatthaft zeigte. Der aͤchte Botaniker wird es aber gewiß vorziehen, feinen Namen nit dur die Benennung eined genus vers herrlicht zu fehen [?1, wenn durd wiederholte Benen; nung deſſelben nur Verwirrung entfieht.I Was find Sunonyme?° Im engern beffern Sinn finden Gynony: me nur in fofgenden drey unvermeidlichen Fällen flatt: a) wenn einer und derfelben Pflanze, welche von per: ſchiedenen von einander getrennten Schriftſtellern glei: zeitig entdeckt wurden, verfhiedene Benennungen beyge- legt werden; b) wenn unter denfelben Umftänden ver: ſchiedenen Pflanzen gleihe Benennungen beygelegt wer⸗ den; ce) wenn bey fortichreitenden Entdeckungen einzelne fpecies eineg genus in verſchiedene neue genera ge— trennt, oder getrennte genera in eines vereinigt, oder einzelne [pecies von einem gemus in ein anderes ver: — *)_ Bir halten die Mühe, [ih diejer, doch mur bey wenigen Pflanzen eintretenden Beſchwerlichkeit zu unterziehen, für einen fehr geringen Zoll, »den man an um die Wiffenfchaften verdiente Manner abgibt, und der ihre einzige Belohnung iſt. EINE TER — 455 fegt werben muͤſſen. — ehr vermeibfiche Synonyme, eigenilich botaniſche Todfünden find ed dy, wenn abſicht- lich eine altere Benennung einer Pflanze, welche ‚etwa paffend, ober garnicht wohlklingend fheint, in eine an: dere umgeändert wird. — Botaniſche Schnitzer, Die mit dem entiguldigenden Namen Synonyme beehrt werden, find e8 e) wenn neue noch nicht befhriebene Arten unter dem Namen einer aͤltern befannten aufge: führt werden. & wenn längft bekannte Pflanzen einen neuen oder g) den Namen einer ebenfalls befannten Pflanze erhalten. Be: Weggelaſſen find alle Synonyme der Schriftſteller vor Linne, hauptfählih aus Ruͤckſicht auf Befhrän: fung des Raums, welche feihte und bequeme Brauch— barfeit unabweislich gebot. Sie dürften einft den Ge— genftand einer eigenen Bearbeitung ausmaden. 3 Ein treues und volfländiges Verzeichniß der Nflanzen, das gleihfam mit einem Blick die Menge der neuen Entderfungen, zugleich aber auch die vielen Maͤn— gel und Zweifel in der fpeciellen Kenntniß der Pflanzen vors Auge fuͤhrt, konnte darauf aufmerkſam machen, wie nothwendig eine neue Sammlung und Bearbeitung der vorhandenen Entdeckungen ſey. Hätte es fi blos von einem Zuſammentragen deſſen gehandelt, was Ein— zelne bisher beobachtet haben, fo wurde Diefe Arbeit niit weit mehr Zeit und Mühe gefofter haben, als Die Berfertigung eines die Namen und Synonymen um= faffenden Berzeiniffes. Eine folde Ueberſicht Fonn- te aber klar und überzeugend zeigen, wie unmöglich es feye, daß von Einem oder wenigen Einzelnen etwas Ge— nügendes gefeiftet werden Tonne. Denn wenn nicht, ſo— wohl die Charaftere jeder Gattung, ale auch jeder ein: zelnen Art einer forgfaltigen Kritif unterworfen und in der Natur unterfucht werden, fo bleibt dag Sammeln der neueren Entdedungen immer von fehr untergeordne— tem Werth, in fo fern es als folches zwar eine kuͤnftige Unterfugung erleichtert, aber Dod Das meifte Unberich— tigte wiederholt und nur einzelne Gegenflände berichti- get. Zwar liegt bereits der Anfang von ziey Werfen ) vor und, welche auf zwey verfhiedenen Wegen die vor- handene Mafje der botanifhen Eutdefungen aufs neue au fammeln und zu verarbeiten verfuht haben. Beide fonnen auf den Danfenden Benfall des hotaniſchen Pu— blicums reinen. Wir aber können den Wunſch nicht unterdrüden, daß den Herausgehern dieſer Werfe hätte gefallen mögen, fih zu einer gemeinſchaftlichen Bearbei- tung eines Syftema Vegetabilium zu.vereinigen, [das wäre um fo thunfiher, da Roͤmer und de Gandolle Landsleute find, deßhalb auch fwidlih I; um fo mehr, da wir beynahe fürchten, fie möchten nicht fo viefe Un— *) ı) Caroli a Linne Syfiema YVegetabilium [e- cundum Clalles, ordines, genera et [pecies. Our. J. J. Roemer et J. A. Schultes. Stuttgardtia fupt. J. G. Cotta. Vol. I. 1816. Vol H. 1817. 8. — 2) Regni Vegetabilis Syftema naturale, five ordines, genera ei Ipecies plantarum fecundum methodi naturalis normas digeltarum et delcri- Be Aut. A. P. de Candolle.' Paris 1718 ol. 1. 8. ; N nicht ganz nad) der Regel der Kunſt gebildet, nicht gauz terffügung finden) daß beedeiträftig neben einander bis ans Ende werden durchgeführt werden konnen. ) 4) Bey der einmal gewählten alphabetifgen An- ordnung war der Gedanke natürlich, die Brauchbarkeit des Werkes noch dadurd zu erhöhen, Daß es durch fort⸗ mwährende Hinweifung auf einige befannte Ausgaben des Syftema Vegetabilium zugleich als fpecielfftes Regifter über dieſe benugt werden Fönne. Es werden Daher Billdenom und Perloon und die erflen erſchienenen Bände von Romer und Schultes nad der jedem ge- aus und jeder Ipecies vorgefegten Numer citirt. Dieſe Zugabe macht das Verzeichniß oleihfam wieder au eis nem ſyſtematiſchen, und es ift zugleich als Regifter über jedes Herharium zu gebraugen, welches nad einer Dier fer Schriften geordnet if. Diejenigen genera, melde in diefen Spyffemen nit aufgeführt find, erhalten ihre Stelle im Serual- Spftem dur beygefegte Zahlen anz gewiefen. [ 3. 8. V. 1. Pentandria monogynia. ] 89 Beitere Eitate gehören nicht in den Plan eines Pflanzen⸗-Verzeichniſſes. Zum Erfage diefer, fo wie zum Berftändniß der. angeführten Autoren dient ein voll ſtaͤndiges alphabetiſches Verzeichniß der Schriften uͤber ſpecielle Botanik, mit beſtimmt, (dem Anfaͤnger) eine Ueberſicht der botaniſchen Literatur-Geſchichte zu geben, 68 iſt daher bey jedem Autor Geburt und Sterb-VJahr angegeben, und aud Die Literatur vor Linne’s Zeit — wenn glei auf dieſe im Buche feldft feine Ruͤckſicht ge nommen ift — mit aufgenommen: jedoch find Die Alte: ſte Literatur, namentlih alle Commentatoren des Dio- fcorides, Theophralt u. ſ. f., fo wie alle neuern bfoß einleitende Schriften, wenn fie nicht zugleich etwas zur Bereicherung der ſpeciellen Pflanzenkenntniß beytragen, gaͤnzlich uͤbergangen. Gin aͤhnliches Verzeichniß findet Ad zwar in Decandolle's ohen angefuͤhrtem Werk, und Jiemlich vollſtaͤndig umfaßt dieſen Gegenſtand Schul- tes ). Allein beyde Werke fommen nicht gerade in die Hände derer, für welde der Nomenclator unentbehrlich äft, und das fegtere erfegt ein alphabetifches Verzeichniß nicht, da ed chronologiſch geordnet iſt. 6 Eine Hauptruͤckſicht war moͤglichſte Beſchraͤnkung des Volumens, theils durch innere, theils durch die äußere Einrichtunz. Doch durfte dieſe nicht mit Ver— — — — . Nur von einem ſtarken botaniſchen Bunde, deſſen Fortdauer von dem Leben Einzelner unabhaͤngig iſt, lann eine genuͤgende Bearbeitung eines Syfe- ma Vegetabilium erwartet werden. Einzelne, auch wenn fie ihr ganzes Leben dran ruͤcken, konnen die: fe Riefen «Arbeit nicht vollenden; wenigſtens nicht fo vollenden, daß Dadurd die vielen Zweifel gelöft werden, nad deren Auflöfung wir auch in diefen Merken zum Theil vergeblich ſuchen. — Wir hehal⸗ ten ung vor, die Idee von einem allgemeinen bo= tanijhen Bunde, der Erridiung eines Normal: Herbariumd, eines botanifhen Tribhunals Lwollte doch Ploucquet ein medicinifhes Haben! — 1, und einer ſich ftats erhaftenden und erneuernden Ausga- be eines Syfiema Vegetabilium an einem anderen Drte auszuführen. m Geſchichte und Literatur der Botanik, Wien 1817. 6. — luft der Deutlichkeit oder der Zeit beym Gebrauche er- lauft werden. Es iſt daher jede Wiederholung ſo viel als moͤglich vermieden, jedoch ſo, daß die Auffindung ber Synonyme einer Pflanze hoͤchſtens ein zweyfaches Nachſchlagen erfordert, indem zwar jede Pflanze unter jeder Benennung an ihrer Stelle verzeichnet, Die Gyno: nymie aber nur an einem Orte angeführt, an den übris gen aber auf diefen verwiefen if. Wo ale oder meh: rere [pecies eines genus unter verſchiedenen generiſchen Benennungen vorkommen, iſt im Allgemeinen von -eiz nem genus auf das andere verwieſen. Z. B. bey Cni- eus auf Garduus, bey Oxytropis auf Aliragalus, bey Helianthemum auf Ciftus, bey Geranium auf Ero- dium und Pelargonium. Hier nun iſt bey der einzel- nen [peeies der verfhiedene Rame des genus nicht wie: derholt, fondern diefer nur dur ein vorgefegtes Zei- Gen angedeutet. — Was die typographiſche Einrich⸗ tug betrifft: fo wird größte Octavform gewaplt und auf gebrochenen Geiten gedrudt, das genus in der Mit: te der Linie mit Gapitälcen!, Das Synonym des ge- nus unter bemfelben mit Fleinern Tapitaͤlchen; mit ge- wöhnliher Schrift zu Anfang der. Rinie: die [pecies; etwas eingeruct mit Heinerer Schrift: Die Synonyme; eben fo Die Varietäten , melde mit «: 6. u. ſ. f. bezeich⸗ net find. Dem ‚genus fomohl ald der ſpecies gegenuber fteßen in drey Reihen: die entfprehenden Numern in den drey angeführten Syſtemen. Bey allen diefen Beſchraͤn⸗ fungen dürfte das Werk demungeachtet zwiſchen 2 und 3 Alpbabete ſtark werden, Wenn nun die Frage entfleht, ob ein nad dem an- gegebenen Plane ausgeführtes ſynonymiſch- alphabeti- ſches Pflanzen: Berzeihniß auch wirkltch Beduͤrfniß un- ferer £iteratur fey, fo fonnte es feinen, daß daffelbe durch andere Werfe bereits erfest ſey, namlich 1) durch den Romencdator von Dennftädt. 1) Diefer enthält faft bog die in Perloon aufgezählten Pflanzen und Synony— me, und iſt daher ſchon in diefer Hinſicht unvollſtaͤndig. Eine weitere Kritik der mangelhaften Einrichtung dieſes Werks giebt die Haller Literatur-Zeitung von 1813. 2) Der Hortus Breiterianus 2) fommt in Plan und Anlage dem angezeigten Werke fehr nahe, und giebt, indem er Die Gewaͤchſe eines fehr reihen Gartens auf- zahlt, wenigſtens gerade von denjenigen Pflanzen, wel— che für einen großen Theil des botanifhen Publitums das meifte Sntereffe Haben, Namen, Synonyme, Stelle im Syſtem, Vaterland und Dauer an. Allein abgefe- hen davon, daß ein ſolches theilmweifes Verzeichniß in je dem Falle von untergeordnetem Werthe iſt, if daſſelbe sehr flüchtig gearbeitet, und fchafft Synonyme, welde gar nicht eriffiren, Unzahligemal wird das erfte Wort 4) Nomenclator botanicus feu Enumeratio alpha- betica omnium hucusque cognitorum Vegetabi- lium adjectis praecipuis Synonymis. Eilenberg. 1810. 8. 3 2) Hortus Breiterianus: oder Berzeihniß aller der⸗ jenigen Gewaͤchſe, welde in dem Breiterfhen Gar: zen zu Leipzig gezogen und unterhalten werden nad ihren foftematifchen Namen und Synonymen, Leip- zig 1810, 6. * 29 * einer von Willdenow citirten Befchreibung als Gy: nonym angeführt z. B. zu Coronilla coronata Lin. ift ©. fruticofa Jacq. bengefegt: zu Draecana umbracu- lifera Jacq. D. arborea u.f. f Man nehme das Bud zur Hand, ſchlage jede: beliebige Geite auf, und man wird felten vergeblich nad einem ſolchen felbftgemachten Synonym ſuchen. Gar night, oder nur dann erklaͤrlich iſt 6, wenn man annimt, daß der Berfaffer entweder Zeine- botaniſche Kenntniffe befige, oder daß ein unwiſſen⸗ der Gartenjunge zum Abfchreiben der Synonyme fey abgerichtet worden, — wenn man daß erfte Wort einer Belhreibung, das den Charafter einer ganzen Abtheiz fung eines genus umfaßt, ald Synonym angeführt fine Det. 3. 8. bey Erica eerinthoides Lin. it als Sy: nonym beygefegt: Erica mutica Thunb,, bey mar- garitacea Ait. O. criffata Thunb,, bey Ciftus ci- nereus Gay. 6. exfiipulatus Cav. Doch noch uns glücffiger find oft Synonyme zugeſchrieben, z. B. der Hnra firepens Willd. H. crepitans Lin., und Hur. brafilienfis Hoffmsg. Woher diefe Bereicherung der ©ynonymie? Willdenow Enumer. plant. p. 997 ift Ben H. firepens gelegenheitlih in der Note jener zwey anderen Arten erwahnt. Diefe wurden nun, meil ber Abſchreiber den Zuſatz: „ſpecies hujus generis [unt, “ nicht verftand oder überfah, ohne weiteres ald Spnony: me zugefeht. Noch ein Beyfp.; rifum teneatis! Bey Hedyotis lactea ſteht ald Synoaym Oldenlandia He dyotidi. Willd. &udt man den Urfprung dieſes Sy⸗ nonyms, fo findet man die Aufloͤſung in Willd. Enum. pl..p'149. Hier fängt nemlich bey Hedyotis eine Anmerfung mit den. Worten an: Oldenlandia He- dyotidi proxima eli, etc. — Doch jam latis eſt! 3) Das Dieterihifche Lericon *) koͤnnte wenig: ſtens für einen großen Theil des botanifgen Publicums einen ſolchen fynonymifgen Nomenclator entbehrlih zu maden feinen. Abgefehen davon, Daß in den erften heilen die Species fyſtematiſch, in dem folgenden rein alppabetiih und in den legten Halb foftematifh, Halb alphabetifch verzeichnet find; abgefehen von dem — oft unnsthig — vergrößerten. Volumen diefes Werkes, ift es doch auch nicht umfihtig genug gearbeitet, und ſchafft manchmal auch nicht exiſtirende Synonyme“); nur ei- nige 8. zum Belege: Bignoniaalba(Willd) ſoll von Lamark B. frutessens, von. Aublet B. [candens ‚genannt werden [Das ift nicht viell. Die Autoritäten welde D. angiebt, haben faft gar feinen Werth: hun— dertmal ift Berfoon angegeben, mo dieſer felbft den urfprüngliden Autor-citirt, ebenfo auch Willdenow, ja felbft Räufchel muß. unzähligemal. feinen Namen als Autor einer Pflanze liefern, melde D, aus deffen Momenclator aufnahm... Drudfehler find mandmal *) Bolljtändiges Pericon: der Gärtnerey und Botanik, von F. 9. Dieterid.. Berlin 1802—1810. X Bande, 8. — Nachtraͤge 1815— 18, IV Bande. 8. ) (Man vergeffe doch ja nicht, Daß die Hauptbeftim: mung dieſes muͤhſamm, fd. Außerft braugbaren Werts nicht. Darin. befteht, Die Synonyme zu, jam: meln ; fondern alle wichtigen Pflanzen aufzufihren, fie. zu” ildern, und. inre Zunft anzugeben, Und Das. hat ©, ehrenvoll geleiſtet, nachgeſchrieben. 3. 8. Verfoon' hat im Kegifier: Tavomia ftatt Tovomia, und fo fommt fie aud in D. vor, odgfeih Perfoon im Terte rigtig Tovomia hat, Doch wenn zu den fremden Drudfehlern nur nit fo. viele eigene famen, wodurch oft Pflanzen ganz aus ih— rer Stelle gerüdt werden. So fteht 5. 8. unter T. Troucana flatt Jroucana. — Pflanzen, wenn fie. {hen als Synonyme angeführt find, werden fpäter- wieder befprieben. So fteht Band 1. p. 550. Anthericeum bicolor Desf. richtig bey planifolium, fommt aber einige Blätter fpäter p. 563." doch als eigene Species vor, Wenn wir — — — Geris) adeoque pudendis' utimur exemplis ut non pejora ſuperſint, fo glauben wir Diefes dem botaniſchen Publicum fhulz Dig zu ſeyn, das verführt durch das Rob, mweldes fol- hen zufammengeflidten Werfen in allen Literatur Zeir tungen ejeldft in der Iſis!!) gefpendet wird, begierig nach denfelben greift und ſich getäufcht finden wird * Wir wollen übrigens dem Dieterigifden keri- con mit dieſen Bemerfungen feinen, Werth um fo weni: ger abfpregen, als wir hier auf Die Kritik der angeges benen Kultur » Methoden nicht eingehen fonnen : es fleht aber daffelbe gegen Das viel frühere von Miller zurüd, Das durch dieſe neue Arbeit noch. keineswegs entbehrlich geworben iſt. ; ; 4) Endlich fönnte es feinen, daß die Werke von Römer und Schultes und von Decandolle mit ihren angehängten vollftandigen Negiftern, ein. folhes Pflanzen-Verzeichniß entbehrlich, oder es wenigftens ge- rathener madhen, mit Herausgabe deffelben bis zur Bo lendung diefer Werfe zu warten, mit deren Benugung fodann. etwas ganz vollftändiges koͤnnte geliefert werden. — Dagegen ift zu bemerfen, daß die Bearbeitung des Nomenclators ſchon vor mehreren Jahren begonnen wurde, ehe von dem. Erſcheinen Diefer Werfe irgend eine öffentlihe Kunde war, und daß der Berfaffer, der mit unendlider Mühe fammelte, nicht gerne fpäter als Ab: Schreiber aus diefen Werfen erfheinen moͤchte. b) Daß diefe Werfe ein "allgemeines: Pflanzen: Verzeihnig nicht entbehrlih maden, da a) jedes derfelhen nach dem anz gefangenen Plane fortgefegt wenigfiens 20 Bande *. *) Halt! Wegen einigen Verfehen wird ein Bud nicht unbraudbar, nod weniger raufchend, Bey der Kri⸗— tif eines Werfö muß man aufs Ganze fehen, nit auf einzelne Fehler, wofern dieſe nur einzelne find — und aud fehr viel auf den.guten Willen und den Gifer. Das ıft uns eine Hauptſache. Haben wir nun nicht Recht, niemanden zum Recenfieren zu laffen,. als mer fhon ein Buch, gefhrieben. hat? Wenn einmal Sts Bud heraus ift, und ihm auf diefe Weife jemand die Echniger ausgeftohen hat, wird er. auch von anderer Leute Büchern anders zu urtheilen. ſich bewogen fühlen. ») So ftarf müffen dieſe Werke menigftens werden, wenn man. die Berehnung in Berpaltniß zu Will denomw nimmt. . Decandolle cuihalt im, erſten Bande nicht mehr als 75 genera, welche nit ger rade unter Die an Speeics ſehr reihen geboren. Das größte it Ranunculus mit 155, ſodann Ole- malis mit 79,,} elphınium mit 47, Coculus mit 46, Thaletrum. mit 45, Auemone mit4s, Unona . a un um he a m en ſtark werden, folglich das Regifter in ebenfoniele Bande zerfireut wird, 6) diefe Werke megen des hohen Preiſes, welchen fie erreichen, unmoͤglich in die Hände aller der: jenigen fommen koͤnnen, fiir welde der Nomenclator Beduͤrfniß iſt; ©) daß zu Vollendung Ddiefer Werke fi fata favent — mwenigflend ein Zeitraum von 12— 15 Jahren erfordert wird, nad melden. aud zu den fruͤ⸗ hern Theilen bereits wieder Nachtraͤge erforderlich ſeyn werden. dr - N So viel über Plan und Ausführnng des Werfs. Wir wollen nun das Urtheil des botanifhen Publicums erwarten, ob und in wie fern wir vieleicht einem liz terarifchen Bedilrfniffe mit unfrer mühefeeligen Arbeit abgeholfen haben. Einem fünftigen: Recenfenten- aber wollen wir noch einige Winfe geben, welde ihm Das Auffinden von nit zu laͤugnenden Mängeln erleichtern werden. Zuerft wird man: tadeln, Daß wir. Durd das sanze Werf wenig oder gar nichts erfahren, was nicht ſchon fräher befannt war: Die Synonymie ift auf Treue und Glauben nad andern XAuctoren beygefegt, fogar Die verfchiedene Meinung derfelben ohne alle Entidei- Dung beygefegt. — Auf Kritif fonnte und mollte der Verfaſſer fih nicht einlaffen, und fie fann aud in ei- nem Nomenclator nidt gefudt werden. Wer im Stande iſt, die Berwirrungen und Verwicklungen der Spnonymie mit einem Grfolge zu berichtigen, Durch welchen Die Wiffenfhaft wirklih gewinnt, der hat den Beruf die Gründe feiner Berihtigungen irgend befannt zu maden: ohne diefe Grunde wird bloß abgefproden, Meinung gegen Meinung gefegt: Daß übrigens Kritif nicht ganz beyfeite gefegt und nit nad) jeden Autors Meinung Synonym an Synonym gereiht ift, bedarf faum der Erwähnung. Wo. namlih durd entſchiedene Gründe frühere Meinungen ald unrichtig erwiefen find, - wurden Diefe nicht wiederholt: wo noch Zweifel ſtatt finden, wurden fie gewiffenhaft dur? bezeichnet. Ei: nige Zweifel, welche vielleicht bereits gelöft find ,. oder durd Vergleichung mehrerer Schriftfteller harten geho- ben mwerden-fönnen, mögen ſtehen geblieben feyn, weil- der Verfaſſer, der. nicht im Belige eiuer- eignen großen — — — mit 36, Aconitum mit 28, Anona mit 27, Gual- teria mit 20, Pleurandra mit 20, Hibbertia mit 18, Tetracera mit 13, Magnolia mit 18, Adonis mit 15, Agnilegia mit 13, Caltha mit 11, Ni- gella mit 11, Uvaria mit 8, Xylopia mit 8 Species, Ale übrigen enthalten weniger, zum Theil nur einzelne. Bergleiht man nun den Raum, welchen Dieje genera hier einnehmen, mit Dem, welchen fie in Billyenen haben, fo darf man gar nicht fürchten, den Calcul zu groß anzunehmen, . wenn man für Decandolte 2000 genera annimmt und je auf einen Band 75 rechnet, nad welder Nehnung das ganze Werk ohne die Eryptogamen 26—27 Bande jlarf werden, muß. In Römer und Schultes enthalten 'die 2 erften Bande fur die drey erſten Claſſen 405 Genera: in Willde= now find es nur 160. Alle Phanerogamen find in Willdenow auf 1934 genera vertheilt: nad Diefem Verhälinig würden in Römer und Schul— tes die Phanerogamen wenigftend 4500 genera enthalten, und folglıd , die Anzahl der-genera in einem Bande ungefähr gleichgefegt, 22—23. Bände erfordern, Bibliothek iſt, nicht Keftandig ben ganzen literariſchen Apparat gleichzeitig benugen konnte. ! Sn’ Hinfiht der Vertheilung der Species unter die ‚genera wird man vielleiht tadeln, dag nicht immer den neuern Bearbeitungen in Monographien einze Iner Genera oder ganzer Familien gefolgt if. So find namentlich die Graͤſer noch nit nad Palisot de Beau- vois vertheilt, ob gleich feine Eintheilung größtentheils von Römer und Schultes angenommen murde, Wir find aber. der Ueherzeugung,. daß diefe Eintheilung nicht fehr Tange. wird beſtehen koͤnnen, denn früher ober fpäter fteht der Familie der Gräfer auch nach den neue: fien Bearbeitungen. eine ganzlihe Revolution und mir hoffen: eine Reduction bevor auf weniger, nicht nad allzu kleinlichen Characteren gebildete Genera. Daj- felbe dürfte bey den Cruciatis der Fall feyn, deren Ein: theilung nad Desvaux (im Journal de Botanigue) ebenfalls nicht befolgt ift.. Eind doch ſowohl Beauvois ald Desvaux {no fo fehr im Zweifel. über die Stelle vieler Arten, daß fie zu zwei und Drei verſchiedenen Gattungen gezogen werden‘). Auch Sprengels und Hof: manns Bearbeitung der Umbellata wurde nit ohne Einfhränfung zu:Grunde gelegt. ind. doc die Beob— achtungen dieſer beiden. trefflihen Botaniker. nit ſelten fehr abweichend. von einander.- Einem aufmerffamen Recenfenten „dürfte es auch nit entgehen, daß mehrere Werke befonders der eng: liſchen Literatur nur unvollfommen und nad Auszügen benugt find, 3. 8. die Werfe von Purſh, R-Bromwn, Smith und Sibthorp, die Asiatic researches,. die Transactions of the Linnean ſociety. Der. Verz faffer geſteht, Daß ſolche und. aͤhnliche Werke weder in feiner noch in irgend einer Bibliothek feines Vaterlandes zu finden find: **), er gefteht daß diefer Mangel fuͤhlbat iſt und eine gewiſſe Ungleichheit in der Vollſtaͤndigkeit einzelner Familien und Gattungen begründet. Er hofft aher wegen diefer Unvollſtaͤndigkeit Entfhuldigung *5 zu finden, und verſpricht dieſen Mangel fpater we— +) (Was hier, Eintkeilung befolgen, bedeuten jet? wiſſen mır nidt; allein die Namen, melde nicht bloß Diefe fondern ale feit Linme Pflanzen gegeben. haben, müffen: unferes Erachtens in einem Nao- ıinenclator ſiehen, felbft das Gewimmel der Cassı- aifden Sippen (im J. de Phys. und Bull. d. 800 niht ausgenommen, Ueberhaupt möchte es guf ſeyn, wenn der Vfr die Wichtigen Werfe nannte, die er vergliden hat. Aud.das große üb, Aegyp⸗ ten darf nicht fehlen. ») [Sf das moͤglich? Sollten Linn. ‚Transact., Asiat. Res. u. Smith nit auf der |fonigl. Bibl. zu Stuttgard,. follten wenigſtens Die erften nicht in Tübingen feyn ? Die andern: ſind freylich ſchwe— rer zu befommen.]- 2 [Gott: bewahre!: Reine Entſchuldigung! Diefe Werfe muͤſſen benugt ſeyn; denn eben jür Mlan- zen, Die man fonft nit findet, Fauft man ſich No- menclatores, Auch liegen diefe Dinge ja nit im Zelde der Unmöglifeit. Wenn-der®fr nicht ſelbſt eine Neife nad Göttingen, oder was ihm naͤher ift, Münden oder Landehut,. wo dieſe Bücher‘ gewiß find, maden kann; fo, rathen wir ihn, fid dehalb on. Jemanden in Göttingen zu wenden, der ihm 463 riger ſtorend zu machen. Cs iſt namlich unvermeidlich, dag nicht in der gegenwärtigen fir Vermehrung ber bo: tanifgen Entdefungen fe günfligen Zeit, wo von den Ausbeuten fo vieler Neifenden z. B. eines Nuthall Amerita, eines Prasl in Sicilien, eines Bur— hell in Afrika uſw., fo wie von ben Arbeiten vieler andrer fo vieles zu erwarten ift, feldft bey den gegen: waͤrtig vollftändigften Pflanzen : Berzeihniffen fehr bald Machtrage merden gegeben werden müffen. Bis dahin werden aud jene Werfe bey uns befannter und voll: ftändiger benugt fenn; es werden daher, fo bald die Menge der neuern Entdelungen es nothwendig maden wird, Nachträge geliefert werben, welche das etwa Berfaumte mit Den neueren Entdeckungen, Vermehrun⸗ gen und Verbeſſerungen vollſtaͤndig liefern werden; ſo dag dem Werke cin mehr als nur wenige Sahre bleis bender Werth in der botanifchen Literatur geſichert wer: den fol. Ob Diefe Nachtraͤge einzeln oder als Anhang zu dem zweyten die Ernptogamenen umfaffenden Theile erfcheinen werden, wird von den Umftänden abhängen. Wir bfeiben dabey: feine Nachtraͤge als Vorträge! Das Werk des Vfrs fheint uns gut angelegt zu feyn, und er ſcheint zu mwiffen, was zu ſolchem gehört. Aber eben deßhalb muß er es nicht um äußerer Verhaͤltniſſe willen verkuͤmmern faffen. Er muß reifen; aber nur nit ju und. Wir gehören aud zu den armfeeligen deutfchen Gelehrten, die reifen muüffen, wenn wir etwas fehen und Umfaffendes, mie unfere NG., ausarbeiten mollen.] Endlich füge ich dieſer Anzeige noch eine Bitte an Piejenigen Botaniter bey, welde vielleicht gegenwärtig mit Bearbeitung von Monographien beſchaͤftiget find. Vieleicht wäre es manden angenehm, eine Ueberſicht feiner Arbeit gleihfam ald prodromus voranſchicken zu fönnen. In fo fern fih nun ein alphabetiihes Ber: zeichniß hiezu eignet, biete ich meinen Nomenclator hiezu an, und werde Beytraͤge von einem Gonspectus ſolcher Arbeiten mit Öffentlich zu rühmendem Danfe an: erfennen, und fie dem Werke, welches dis auf naͤchſte Michaelis-Meſſe erſcheinen duͤrfte, noch einverleiben. (Bis dahin kann der Vfr noch eine hinlaͤngliche Reiſe thun, und fein Merk zur Bolltommenheit bringen. Wir wuͤnſchen ihm Gluͤck dazu und uns, daß wir ein Sequemlichteitsmittel zur Iſis mehr bekommen]. Eßlingen cbey Stuttgardt) im December 1817. Dr. Steudel, — — — gewiß gern bey dieſer Arbeit behifflich ift. —, Das it immer dag Clend bey uns Deutfchen. Wir fol- fen gute Bücher fohreiben, und haben ſchlechte oder gar feine Snftrumente. Umfere Mennung iff aber: man müffe ſich num in der Litteratur von ber Deut: {chen Bettelpaftigteit losmachen und ſchlechterdings über nıhtd fhreiben, als worüber man alle Hilfs: mittel bat, wenn mannehmlid ein umfaj: fendes Werk liefern mitt. ‚Außerdem uber: Taffe man e6 Zranjofen und Englandern. — — — N Muthmaßungen v7 uber die Gefammtzahl der Pfla welche auf der Erde —— Von Pa DH —— in der Schweizerſ. Geſellſch. 1017. Es iſt ſchwer, die Geſammtzahl der Pflanzen genau zu beſtimmen, theils weil noch fein Verzeichniß aller be⸗ reits im verfhiedenen Büchern beschriebenen Pflanzen vorhanden ift, theils weil in diefen Büchern viele Gatz tungen fehr ungleich befchrieben find, theils weil in Sammlungen noch viele undefchriebene Gattungen fig finden, theils auch weil von Tag zu Tag das Fortſchrei⸗ ten der Wiſſen ſchaft die Berechnungen verändert. Das vollſtaͤndigſte Verzeichniß ift Perſo on's Synopfis Plantarum, Die 21000 Gattungen enthält ohne die Kryptogamit, für die man 6060 Gattungen als beſchrie⸗ ben annimmt. Beazeichnet find alfo etwa 27000 Gat: tungen. Das reiht aber bey weitem nicht Hin. Theiis haben dieſe Verzeichner nicht alle ſchon gefannten Pflan: zen eingetragen, theils find feit 1806 mehrere Werke ers fhienen, welge eine große Menge neuer Pflanzen ent: halten. 3. 8. der Prodromus plant. nov. Holland, von Brown, der über 2000 neueenthält, HSumboldrs Arbeiten, Purfhs americanifche Flora ufm. Robert Erown ſchätzt deßhalb die Sefammitjahl der bekannten PN. Gatt. auf 370005 Humboldt auf 44000, ich im Jahr 1813 über 20000, und jegt glaube ich, daß die bereits befhriebenen oder in Sammlungen aufbewahrs ten nicht unter 60000 feyn fonnen. So Habe lich zers freut eine Menge Pflanzen gefunden, welche in Berfoon nicht verzeichnet find, und fie für mid beſchrieben, und zwar von folgenden Familien: im Berfoon einzel beſchrieben Ranunculaceen 208 509 Dilfeniaceen 21 00 Magnoliaceen 21 37 Anonaceen na 103 Menifpermen 37 80 Ehleniaceen ——— 8 391 827 ; Wären auf diefe Art alle Familien fo bearbeitet, fo wuͤrden die 27000 Pflanzen von Perfoon auf 57000 fleigen. Aber der wievielte Theil der wirklich ſich auf der Erde findenden Pflanzen find nun diefe 50000 ? Drey verfhiedene Hypotheſen fiimmen darinn überein, daß fie nit die Halfte betragen fünnen. D Unterfuden wir die Fortfhritte der Wiſſenf— ſchaft; ſo finden wir, daß 1763 Rinne in der — gabe feiner Spec. Plant, nicht mehr Gattungen angege- Ben hat als 7500 Murray 1784 9000 Perſoon 1806 27000 Die einzel befriebenen 1816 57000 Die erfien 20 Sahre geben für das Jahr kaum 100 neue Pflanzen ; die zweyten faft 1000 beſchriebene und. noch 1000 in den Sammlungen, die man zu beſchrei— ben nit Zeit hatte. Iſt ed wahrſcheinlich, daß eine Zunahme, welche mit folder Schnelligkeit angewachſen 405 iſt, nun ſtill ſtehe? Iſt es wahrſcheinlich, daß man jest, wo es Friede iſt, weniger Pflanzen entdecke, als waͤh⸗ rend der Zeit des Krieges, wo die Verbindungen zwi— ſchen den Voͤllern gehemmt waren, und mo dennoch auf jedes Jahr 2000 Pflanzen famen? Es bedürfie daher ‚nur 25. Sahre Arbeit wie in den verfloffenen, um der Biffenfgaft mehr als 100000 Gattungen zu ‚geben. [Diefe Rechnung ſcheint uns ganz und gar irrig, und wir glauben grade aus dem Angegebenen, das. Umge— kehrte folgern zu muͤſſen. Eben defhald, weil man fo ungeheuer viel entdeckt hat, muß das Entdecken jetzt be: ſchleunigt aufhören. Denken wir uns ein Feld von ei: ner Quadratmeile, und Darauf einen ungeübten Bota- nifer, fo wird er im erſten Sommer etwa 100 Pflanzen befepreiben, im zweyten wohl fiherlih 300, im. dritten vielleiht 1000, im vierten faum 200, im fünften wird er froh feyn, wenn er .nod 50 findet, und im fechften "wird er einen ganzen Sommer herum zu laufen haben, um noch zwey oder drey mit dem Microfcop zu entde: Een. Sold ein Feld iſt unfre Erde.] 2) Wir fommen auf daffelbe Durd eine andere Be: trahtung. Dhne Zweifel it Europa der Welttheil, def: fen Pflanzen am beften befannt find : trennen wir in den obigen ſechs Familien die europäifchen Pflanzen von den fremden ,. fo finden. wir, daß im Perſoon unter 391 Pflanzen 194 europäiſche und 247 fremde ſind; in den einzel beſchriebenen im Jahr 1816 finden ſich auf 827 Gattungen 187 europaͤiſche und 640 fremde. Das Verhaͤltniß iſt alſo von 10 auf 13 fuͤr die europaͤiſche, von 10 auf 51 für, die fremden. geſtiegen. Run find aber von den 27000 Pflanzen Perſoons 10000 euro: paͤiſche und 17000 fremde. Die europaifhen fliegen al: fo nun auf 13000, die fremden auf 38000, zuſammen 101,000. Man fieht alfo, daß man wahrſcheinlich 101,000 Pflanzen = Gattungen wird gefammelt haben, wenn bie ganze Welt ebenso befannt ſeyn wird, mie Eu: ropa. Da wir nun fiherlih noch nicht alle Bilanzen Europas fennen, fo iſt e? augenfgeinlig, daß die Ge: ſammtzahl noch 100000 uͤberſteigen muͤſſe. [85 thut ung in der That leid, einen Mann wie De Candolle fo rechnen zu ſehen. Unſres Bedunfens folgt aus die: ſem zweyten Ueberfhlag wieder das Gegentheil. Das Verhaͤltniß der in Europa binnen 10 Jahren entdedten - Sflanzen fen wie 10 zu 13, alfo augenſcheinlich in plög- Tiger Abnahme gegen die Zahl der fremden Pflanzen deren Berbaltniß bey gleicher Zeit wie 10 zu 51 iſt, wer: aus augenfheinfid hervorgeht, daß Die Zunahme der fremden nun aud) plögfih aufhören muß, vorausgefegt nehmlich, daß die fremden Welttheife eben fo befannt find, wovon fogleid.] 9 Eine dritte Berehnungsart führt mid zu Dem: felben Schluß. Ich habe die Erde in 17 Striche einge: theilt, die fih ale dadurch auszeihnen, daß die Maſſe ihrer Pflanzen ganzlıy von einander verfhieden ift. Bon biefen 17 Striden nimmt Guropa 14 ein, nehm: lich der ganze europäifhe Strid und die Hälfte des Mittellaͤndiſchen; wenn wir mithin die 17 Striche mit einer gleihen Mlanzenzapl befegt annehmen; fo werden wir ung nicht weit von Der Wahrheit entfernen, 2 * ſich 14 zu 17 verhält, wie die Zahl der europaͤiſchen : ofirie ıg18, Heft. 3, 490 Mflan en zu ter auf der ganzen Erde, alſo wie 10000 zu 113000. Dieſe Hypotheſe iſt aber noch in —— Hinſicht unter der Wahrheit. 1) Der europaͤiſche Strich iſt einer der Fleinffen, er ift noch lange nicht ganzlih befannt. Große Länder, wie Cpanien, Dafmatien, Rußland» und befonders die europäifche Türken, find noch fehr unvolffommen unter: ſucht. Auch dieſe Beurtheilung fünnen wir nur als guftig anerfennen, wenn der ®fr zugibt, daß in einem jeden Strid ganz; andre -Pflanzen vorfommen, als in dem andern; was offendar niemanden im Traum ein— fallen wird. Die Unterfhiedevon Rorden gegen Süden find zwar bedeutend, allein deſſenungeachtet find eben der Pflanzen in Neapel nicht befonders viele, melde fih, und wir wählen ein fehr nordlihes Land, z. B: in Schweden nidt finden, Von ‚Welten nad Oſten iſt der Unterfchied wahrlich unbedeutend. Wie viel Pflanzen hat denn Franfreih mehr als Deutfchland, wieviel die— fes mehr al$ Polen und Rußland, feldft Sibirien nit ausgenommen? Daß die Pflanzen in Rußland fchlecht gefuht feyen, fann man faum fagen, wenn aud eben nicht, wie in Deutfchland, jeder Stein umgewendet wor: den, was ziemlich unnöthig ift, um Die Hauptmaffe der Pflanzen eines Landes Tennen zu lernen. Auch thut der Bir wahrlich den Ländern, Spanien, Portugal, Grie- chenland und Dalmatien zu viel, indem eines dieſer Laͤnder das ‚andere erfegt, und man doch ziemlid von _ jedem das eigenthümliche fennt:] Diefe Wahrſcheinlichteit; daß auf der Erde uͤber 100000 und vielleicht uͤber 110000 Pflanzengattungen vorhanden ſind, wird weniger auffallen, wenn man die Zahl der Laͤnder in Rechnung nimmt, die den Botani— kern noch gaͤnzlich unbekannt ſind. Erſtens ganz Braſilien, das wegen ſeiner Ausdeh— nung und Lage wenigſtens 8 bis 10000 Gattungen ent: halten muß, iſt in den jetzigen Verzeichniſſen nur mit 200 angeſchlagen. IDaß Braſilien s bis 10000 eigenthůmliche Pflanzen haben ſollte, iſt in der That ein Ausſpruch, der uns er— ſchreckt; die Laͤnder neben Braſilien rechneten alſo nicht mit für Srafilien? Surinam, Paraguay, Peru, Chili, der Dronofo, Panama, diefe enthielten alfo wohl nicht die ‚meiften Pflanzen von Brafilien? Sind denn die 10000 Pflanzen Europas nur in Europa zu Haufe? Könnte man Deutfchlands Zlora nicht für die franzoͤſi— fche.gelten laffen, wenn man Rur einige Dugend neue Pflanzen hinzuthäte? Angenommen. alfe, daß in Bra: fifien wirtlih 10000 Pflanzen wären, fo muß man aud) annehmen, daß diefe ziemlich die ganze Pflanzenmaſſe im ganzen fudligen America ausmaden. Wenn man frey⸗— lich jedes einzelne Land als eine einzelne Welt betrach— tet, fo iſt es leicht, noh eine Mikion Pflanzen zu er: rechnen, wo bfeibt aber da die Wahrheit oder nur die Wahrſcheinlichkeit 2] Zwentend; Das Ianere von Africa iſt noch unbe: tannt. [Das thut wenig oder gar nichts zu dem Pflan— zenhaufen hinzu; wir moͤchten do einmal de Candoll& fragen, wieviel Mlanzen er im Innern von Frantreidh noch zu entdecken gedaͤchte, Yen wir ihm erlaubten, 0 467 rings um Frankreichs Graͤnzen herum nur auf fünf Meilen Breite zu botanifieren. Gewiß ift er nidt im - Stande, nur noch 100 neue Pflanzen aufzufpuren. Nun iſt aber Africa ringsum und Das auf 20, 30 Meilen, ja vom Dorgedirge der guten Hofnung aus auf 50, 60 und noch mehr, gar nicht ſchlecht unterſucht; ferner iſt Die Flora der Barbarey eben nicht von der füdfiden in Eu: ropa befonders verfchieden. Woher foll alfo die unge: heure Zahl neuer Pflanzen im Jnnern von Africa fommen ? : Drittens. Das Innere von Reuholland bleibt noch zu entdecken. lAuch hier iſt ein großer Theil des Küſten— Tandes bis weit hinein unferfucht.] Viertens. Die Flora von Merifo ift felbft nach der großen Arbeit von Selle und Mogino ned lange nicht befannt. ' [Hiebey gilt daſſelbe. ind einmal einige Gegen- Den befannt; fo fann man Das Ganze als befannt an: nehmen. Die Flora einer Gegend ift ja befanntlich ge: wöhnli die Flora eines ganzen Landes. Go fönnte man doch ziemfih die Flora von Paris für die von Sranfreih der Nehnung zum Grunde fegen.] Fünftens. Thibet ift faft ganz unbefannt und au‘ das Innere von China‘ und Cochinchina. Eur Thibet Tann die Flora des Caucafus und von Sibirien gelten, fo wie aud für China. Uedrigens ift ja in den oflin- diſchen Halbinfeln und auf den großen umliegenden In: feln die Flora mit großem Fleiß bearbeitet, und fann mit den vorhin angeführten für China und Thiber aus: reihen, nehmlich in der Berechnung. Sechſtens. Die Nordiweftfüfte vom America ift fo wenig befannt, daß wir nit einmal wiſſen, ob fieeinen Theil von den Gewaͤchſen ber vereinigten Gtaaten aus: macht. [Das ift zwar wahr, alfein wir fennen ja die Flora ziemlich bis in die Mitte des Landes, bis über den Miffiffippi hinaus. Men wir endlich diefen faft ganzlih unbefannten Ländern nod die hinzufegen, welche man zu fennen glaubt, und wo fih doch täglid neue Pflanzen finden, wenn wir überlegen, wie weit Das Microfcop das Feld der Naturgefhichte erweitert hat, wenn wir bedenfen, daß die Flora von Franfreih, einem der am beften be: fannten Ränder 1778 nur 2700 Gattungen zählte, und jeßt 6000 [damit hat es eben auch ein Ende und zu: gleich ift dabey die Gattungsmacherey nicht zu vergeſſen, wodurd-aud aus 100 alten Gattungen einige 100 neue 'entdedt wurden]; fo wird man ohne Zweifel gern glauben, daß wir nod) weit entfernt find, alle vorhand- nen Vflanzen zu fennen, und daß deren alfo wohl über 110000 auf der Erde vorhanden feyn dürften, Ein un: geheures Heer, in dem nur Die methodifhe und die na— türfihfte Ordnung die Verwirrung vermeiden kann! Wunderbare Fruchtbarkeit, welche den Muth des Bota® nifers niederfchlagen fönnte, wäre nicht das erſte Gefühl das der Bewunderung für Die Urſache dieſer zahllofen Verſchiedenheit! Könnten wir Durch dieſe Beredhnungen auch bewirken, daß die Botaniker fih überzeugten, «8 bliebe noch viel zu thun, es fey noch für Jedermann Ruhm zu erwerben, und man habe weder einzufchlaren, weis ſchon alleg gethan waͤre, mod ſich zu aͤrgern als | 1 wenn es nichts mehr zu thun gabe, IDas ift allerdings ’ gut, und folde Berechnungen haben immerkin ihr Anz zieh endes. Botaniker welche große Reiſen machen, wird es immer geben, und ſie werden nie vergeblich fremde Welttheile beſuchen. Wir haben aber ſchon oft geſagt, und werden nie aufhoͤren es zu wiederholen, daß unſere Naturgeſchichte jetzt die Entdeckungen von neuen Gat— tungen und auch ſelbſt neuen Sippen ruhig ihren Gang kann gehen laſſen, ohne noͤthig zu haben denſelben zu beſchleunigen und nach Materialien zu ſchreyen. Die Hauptſache iſt jezt das Syſtem und nur das Syſtem. Und das laͤßt ſich aus den vorhandenen Zahlen zuſam— menſetzen. Nebenbey ſoll die Anatomie und Phyſiologie — Fleiße fortſchreiten, mit dem fie jezt im Gan— ge ift,] — Blhumen-⸗Farben. ‚In einem ber letzten Stuͤcke, welche mir von Ihrer intereffanten $fi 8 zu Händen gefommen, aͤußerten Sie den Wunſch, daß doch Jemand die Farben der Slumen zum Gegenflande feiner naturgeſchichtlichen Unterſuchun— gen maden möchte, Diefes veranlaßt mih, Ihnen ei: nige fleine Bemerkungen, die jedoch weit entfernt find, auf Volftandigfeit Anfprud zu machen, zu beliebigen Gebrauche mitzutheilen. — Der Farbenſchmelz der Blumen, dieſes Prachtge⸗ wand der Natur, gewinnt für den philoſophiſchen Na⸗— turforfher nur dann eine höhere Bedeutung, wenn er, aufmerffam auf die mannichfaftigen Veränderungen der. Farben, fomohl an febenden, wilden und cultivirfen, als aud an trocknen Blumen, das Verhaͤltniß der vers ſchiedenen Farben gegen einander zu ergruͤnden ſucht. Hier intereſſiren uns-zuerſt; die conſtanten Fars benveränderungen, Die ih anvielen Such men während Des Blühens, vom Aufbrechen der Knospen bis zum Vermwelfen zeigen, Es laſſen fi bis jegt f[hwerlih Kegeln angeben, nad de- nen diefe Veränderungen erfolgen, fie bieten daher für fernere Beobachtungen und Verſuche ein weites Feld, Rofa canina und mehrere andere find roth, wann die Knospe ſich entfaltet, verbleichen aber während des Blüs- hens fo, daß fie gänzlich weiß werden. Man ſchreibt dieſes meiſtens dem Sonnenlicht zu, allein diefelben Verwandlungen erfolgen im Schatten. Auch faͤrben ſich die meiſten Blumen, Die ſich wahrend des Blühens ver: wandeln, cher dunkler als heller. Lantana aculeata und Camara bfühen anfangs gelb, und werden roth,. | die Knospen von Convolvulus Nil, C. purpureus etc. find weiß, und farben fi immer dunfler, bis fie ver— welten, Lithospei mum purpureo-coeruleum, die Pul- monarien und mehrere Verwandte haben hellrothe Knospen, und gehen beym Aufbluͤhen allmaͤhlig in dunz keles Blau über. Die Blumen von After verſieolor find weiß wann fie aufbluͤhen, und farben fih dann erft violert und blau. Am merfwärdigiten iſt die ſchöne milchweiße Blume der Oenothera tetraptera, melde Die ganze Blurbenzeit uber weiß bleibt, und nurerft, wenn fie zu verwelfen beginnt, ſich Dunfel roſenroth färbt, Da die Blume bis gegen Abend blüht, und dies | | 409 . fe Verwandlung jedesmal des Nachts gefchieht, fo kann "Das Sonnenlicht, und die durch daſſelbe bewirkte Des- oxydation nicht die Urſache davon feyn. Auch erfolgt die Verwandlung unter der Preffe im Papier, Die Ber: wandlungen der Hortenfia find befannt. ; Beſtimmten Gefegen folgen die Abweichungen einzelner $ndividuen wild: wadfender Pflanzen vonder, ihrer Species ſonſt eige— nen Farbe. Gie gehen nur in Roth oder Weiß, Cnicht durchſichtig oder farbelos), meines Wiffens nie in Gelb oder Blau. Häufig ſcheint eine befondere Be: ſchaffenheit der Witterung oder des Bodens die Urſache diefer Abweihungen zu feyn. Am häufigften variiren die bfauen Blumen, minder häufig die rothen und weil: fen, am feltenften die gelben. Beyfpiefe blauer Blumen, Die man oftroth, und noch öfter weiß findet, find unter vie: ‚ Ien andern die genera Delphinium, Salvia, Prunella, Campanula, Thymus und viele Afperifolia. Benfpiele other Blumen, die weiß werden,‚find Calluna vulga- »is, Lavatera trimeliris, Erythraea Centauriun, Rukus, Erica Tetyalix etc. Weiße Blumen die roth werden, find Achillea Millefolium, Rubus frutico- fus, Yiburnum opulus, Conyallaria majalis etc. Bon gelben Blumen Habe ich roth gefunden-Polygala Cha- maebuxus bei großer Hige, und weiß, Verbascum Tha- plus bey vieler Naffe und Kalte. Ueberall findet man weiße Varietäten am häufigften in naffen und falten Sommern, weßhalb man diefe Veranderung wohl mit Recht dem Mangel an Sonnenlicht zuſchreiben fann. Doch hat die fehlende Wärme gewiß eben fo. viel Ein- fluß dabey als das fehlende Licht, und der dadurch ges hemmte Ausfluß des Sauerftoffes, denn der Ueberfluß des Sauerſtoffes ſcheint nicht fo fehr das Entftehen der weißen Farbe als einer falben Farbenloſigkeit zur Folge - zu haben. Blumen und Blätter aller Farben werden ‘in oryPdirter Salzſaͤure nicht weiß, fondern farbenlos, durchſichtig und Pflanzen ahnlich, die in Dunfeln Keller gewachfen find. Prunella vulgaris bfüht an der fhatti- gen Rordfeite DesStadtwallesvon Neubrandenburg veiß, und 10 Schritte Davon anf der Gupfeite blau. Dieſelbe Pflanze bfüht aber auch weiß auf der Spitze des Broden, wo es feineswegs an Licht, wohl aber an Waͤrme fehlt. Im Ganzen. fcheint die weiße Farbe bey den Blumen in den gegen die Pole zu gelegenen Lanz dern eben fo, wie an den Thieren daſelbſt zu ‚pradomi: niren. Gegen den Aequator zu nimmt zwar die Man: nichfaltigfeit der Farben überhaupt zu, befonderg aber tritt Die rothe Farbe immer mehr hervor. Rubus fru- ticofus, der bey uns faft immer ganz weiß blüht, fand ſich im heißen Eommer von 1811 in Stalien überall roſenroth. gm May deſſelben Sommers fand id’ an einer Stelle des Berges Soemmering in Oeſterreich meh: tere Species roth bluͤhend, die fonft. ‚gelb und bfau find, und feldft Bellis perennis zeigte daſelbſt ein aus: gezeichnetes dunkeles Roth. Oft beinerfte ih ſchon, daß. an manchen Plaͤtzen Achillea millefolium immer roth bluͤhet, namentlih enifinne ih mid) einiger folcher Standorte, Die fammtlid nahe am Waller und von andiger Belhaffendeit find, Es ift Daher wahrſchein— B 4° lich, daß der Boden auch zuweilen Einfluß auf die Bar be hat, Bey der Hortenfia CHydrangea hörtenlis ) ift ein folcher Einfiuß. des Bodens gar nit zu verfen: nen, denn durch ein befonders eifenhaltiges Gemiſch von Erde werden befanntli die fast rothen Bluͤthen blau. Ueberhaupt find wohl Die FZarbenverande: rungen, welde die Blumen durd Die Eul: tur erleiden, meiftens vom Boden abhängig. Zahl: reiche Uebergaͤnge verfehmelzen diefe Veränderungen off auf eine unmerffihe Art und weit fanfter, als dieſes bey wildwadhfenden Blumen der Fall iſt. Bey diefen zeigen fich Die Farben meiftens ſchroff getrennt und im großer Reinheit; bey jenen ftellt oft eine einzige Spe— cies den ganzen Uebergang aus Geld in Blau dar, Ein folcher fanfter Uebergang aus Gelb in Blau, oder um: gefehrt, gefchieht ale Male durch Noth, nie durch weiß, Uebergänge gelber oder blauer Blumen in Weiß find faft immer ohne annähernde Mittelgfieder, nur mit Roth ift Weiß durd fanftere Leebergange verbunden. Roth ſtellt alfo hier Verhindungsfarbe zwiſchen Gelb und Blau vor, hingegen findet fi) feine allmählige Ver— bindung jener beiden Farben durch Weiß. Hyacinthen, Nelken, Tulpen, Aurifeln, Georgina variabılıs etc. find Species, welche alfe Uebergänge zwiſchen Blau und Gelb durchgehen. Die meiften. folder Blumen nehmer auch zumeilen- Die weiße Farbe an, allein ohne jene feiz nen Scattirungen, durch welche Roth mit Gelb und Blau verbunden iſt. Auffallend iſt jedoch, Daß, wenn eine Species rein gelbe Blumen hervorbringt, fi un: ter alfen ihren mannidfaltigen Veränderungen fein reis nes Blau findet, und eben fo umgefehrt. Georgina, Nelken und Aurifeln haben fein reines Blau, Hyalin- then und Ritterfporn fein reimes Gelb. Alle Farben: Veränderungen einer und derfelben Species beſchränken fi alfo auf Uebergänge aus Gelb in Roth und Weiß, oder aus Blau in Roth und Weiß. Eine von den bei- den Grundfarben, Blau und Geld, fehlt immer, und hoͤchſtens zeigen fih einige Annäherungen an die fehlen: de Farbe. Der Uebergang. aus Blau in Roth gefhieht gewoͤhnlich durch Violet, Lille in Rofenroth, felten Dur Braun in Scharlachroth; hingegen Gelb durch Feuer— farbe in Scharlachroth, felten in Rofenroth. Sn Hinfiht der Farbenweränderungen, welde Die Blumen nah ihrem Tode und während des Trofnens erleiden, find die fo- genannten Smmortelfen: befonders merkwürdig. Auch hier zeigt ſich Gelb als die beſtaͤndigſte, Blau als die unbeſtaͤndigſte und fluͤchtigſte Farbe. Die meiſten Im— mortellen ſind geld, die übrigen roth oder weiß in man— Herley Skhattirungen; Blaue Smmortellen giebt es meines Wiffens nit. Daſſelhe Verhaͤltniß der Zarbem zeigt fih beym Trodnen der Sarben in Papier. Gelbe Blumen bleichen felten aus, noch feltner veraͤndern fle ihre Farbe. CPrimula elatior s. veris werden grün) Rothe Blumen bleiben leichter aus, verändern aber fel- ten ihre Farbe COrobus nigra wird ſchwarz.) Weiße Blumen find noch unbeftändiger, werden oft farbenlos durchſichtig, und noch ofter braun oder gelblich, felten rot) (Oenothera tetraptera). Die blaue Farbe ift bey Weitsm: die unbeftändigfie, Faſt alle blaue Blumen (we⸗ 471 nige Geſchlechter 3. B. Gentiana ‚und Delphinium ausgenommen) bfeihen bis zur Farbenfofigfeit aus, oder werden braun oder roͤthlich. Rückkſichtlich der Farbung der werfdiede: nen Theile der Blumen ſind die wefentlichften un: veränderfichften Theile der Blumen am häufigften gelb ge: färbt, ſeltener roth und weiß, und am feltenften blau, Die: fe3 gift namentli von den Antheren, Dem Pollen und den Bluͤthen im discus der Sungeneſiſten, weiche mei⸗ ſtens gelb ſind, feldft wenn: Die Blumen des radıus anz ders gefärbt find, und auf das buntefte ſich verändern. Reines Grün nnd Schwarz an eigentlihen Bluͤthen⸗ theifen innerhalb des Keldes find. feltene Ausnahmen. Swertia iſt blaͤulich⸗ grau, aber nicht ſchwarz. Scabiofa - atropurpurea und Orchis nigra find dunfel roth. Das Farbendild der Blumen befteht alfo aus Gelb Blau, Roth und weiß: Geld ift Die hänfigfte, und in jeder Hinſicht unmwandelbarfte Farbe, Blau Hingegen die seränderfifte und wandelbarfte. Beide find dur die feinften Schattirungen fo mit der rothen Farbe verbun⸗ den, daß fih ſchwerlich die Grenze des Roth angeben laͤßit. Roth ift Durdgangs: Farbe zwifhen Gelb und Blau, und zwar gehört Scharlach-Roth zu Gelb, und Kofen:Roth zu Blau: Weiß ſteht frey zwiſchen Gelb und Blau, welche beyde unter Einwirkung geroiffer Urs fahen zwar in Weiß übergehen, jedoch ploͤtzlich und oh⸗ ne allmaͤhliche Annaͤherung. Durch eine ſanfte Annaͤhe⸗ rung verbindet ſich Weiß nur mit Roid. Weiß und Noth ind fd tlimatiſch enfgegengefeßt, erfteres gehort dem Vol, fegteres dem Aequator an, wahrend Selb und Hau in der gemäßigten Zone herrſchen. Gelb und Blau find die Ur, farben der Blumen, auß Denen ih Roth und Beiß polbarifeh entwicefelm Beidelirfarben lie gen vereinigtim allgemeinen Gründer Pflanzenwelt Nehmen Sie, hoͤchſtgeehrteſter Herr Hofrath, diefe Bemerfungen nur für das ,- was fie ſeyn ſollen; nam: fi5 fluͤchtige Reminiscenzen einer viefjährigen botani: ſchen Praxis. Eine gruͤndliche Abhandlung zu liefern, fonnte ben meiner jet ſo beſchraͤnkten Zeit nicht meine Abſicht ſeyn. Nur auf mande Erſcheinungen aufmerf: fam zu machen, und dadurch fernere Beobachtungen und Unterſuchungen zu veranlaffen, war meine Abſicht. Ob und auf welche Art dieſe wenigen Zeilen hiezu be: nugt werden koͤnnen, bleibt natuͤrlich Shrer nahfihts: vollen Beurtheifung überfaffen. Kit größter Hochachtung verharre id Ew. Wohfgeboren den 3ten Dt, 1817. $. .% ergebenfter ©. 8. Man kann diefen Bemerkungen, fo: zerſtreut fie aud) ind, den Danf nicht verfagen, und mir bitten recht fehr, den uns unbelannten Vfr., Diefes Feld nicht zu werfaffen , fondern Der Iſis von Zeit zu. Zeit feine Ide— en mitzutheilen, fie dann einft zuſammen zu ſtellen, um vielleicht Geſetze daraus zu entwickeln. a2 Wie Gelb und Blau entfiehen, iſt far. Die Plan: ge ift gruͤnz und dieſes Grün if Gemeng von Gelb und Blau. Allein. das Wachsthum ift nicht immer gleich ſtark; beym Welken bleibt Daher meift das Blau im Zweig zurüd, und das Gelb tritt allein in das Laub, das dann abfällt. Die Blume iſt nur eine Wels fung. gefund dargeſtellt. Das Grün ſcheidet fih daher, indem die Blume abſteht. Wird die Blume gelb, fo bleibt das Blau im Stengel zuruͤck; z. B. Waid; wird - aber die Blume bfau , fo »bleibt Das. Geld im ©tengef © oder in der Wurzel, oder-treten beyde in Die Blume, fo ſcheiden fie fih Doch Cfonft müßte ja die Hlume grün bleiben) , und die Mitte wird gelb, der Strahl blau — Roth if. die Verſchmelzung von Gelb und lau, Das identificierte Feuer, Daher Die hoͤchſte Farbe, welche vor: züglich in der. heißen Zone erſcheint. Die vollendete. or: ganifhe gefunde Welkung ift weiß; Daher Die höchſten Blumen aus Roth ins Weiß übergehen, z. B. die Roſe, die Aepfelbluͤthe. ; Daher fommt es nun aud, daß in der heißen Zone die edelen Farben am haͤufigſten find; bey uns dagegen faſt alle Blumen gelb erfgeinen. Die allgem. Farbe der Wieſen und Felder bey uns ift geld, und dieſes Gelb fommt von einer Menge Pflanzen, Ranunculus, Gal- tha, Rübfen, Syngeneſiſten, felbft Das Getraid. Allge- meines Roth geben nur einigermaßen die Klatſchroſen = allg. Blau fo nur die Kornblumen. — Und nun wies der zeigt fih Gelb im Früfling, Roth im Sommer, Blau gegen den Herbft cGentianen, Sampaneln, Aftern uſw.) das endlich in weiß ausbleicht. Faſt ſcheint es daher, als wenn Weiß das Ende des Schlechten wie des Edefen wäre. — Jetzt iſt Die Hauptſache, was ihr thun müßt, daß die Farben aller natürf. Zünfte, und dag alle Blumen nad den Farben zufammengeftelft werden; dann wird es ſich zeigen, was Geſetz iſt. Vorher iſt nichts zu machen. Es muͤſſen aber alle, alle Blu— men aufgezählt und eingereiht werden; ſonſt hilft ee nichts, und Die Arbeit iſt rein weggeworfen. Es wird nicht undienlich feyn, hier die Ideen ein zurüden, welche wir in unferer Raturppifofophie aufger fielft Haben. : 6.1251. Die ganze Pflanze muß ald grüne Farbe ber trachtet werden, die Bluͤthe als die Ausbildung Des Grünen. i 1252. Das erſte Zerfallen des Gruͤnen iff Gelb und Blau. Diefe beyden Farben find die erſten, melde in der Blume: hervortreten. 9 1253. Gelb ift Die Erdfarbe, entſpricht der Wur J zel, und bedeutet mithin die niederſte Farbe. Gelbe Blumen find weniger entwidelt, als anders gefärbte. Daher find die Frühlingsblumen gelb, die Mitte Der Blumen, befonders die Scheibe der Syngeneſiſten iſt gelb. 7 1254. Blau ift Die zweyte Farbe im Adelsrange. Blau zeigt Ach am der beſſer entwickelten Blume, häufig der Strahl der Syngenefifien; Blau ift in den gema⸗ bigten Zonen. 1255. Roth iſt die Dritte Blumenfarbe, die wahre Lichtfarbe, in der eigentli alle Blumen eingetaucht 449 find, und wenn fie -eine andere Farbe zeigen, nur als Abweihungen von Roth angefehen werden folfen. Roth find die hersfichen Fermen, welche fih in der Mitte des Sommers entwideln; in brennend rothe Kleider find die Bluͤthen der heißen Zone gehuͤllt. 1256. Endlich fiegt die Form über die Farbe. Das Licht hat im ‚Roth alles gethan, was es für Die Farbe thun konnte, gleichſam alle Farbe aus der Pflanze gr. lockt; dagegen verwendet es num feine Pflege ‚auf die Form und Die Zartheit der Subſtanz. Es ‚treten auf ‚dem Gipfel: der Pflanzenwelt-die edelften Formen Am zarteſten Reibe hervor, und diefe Ge: falten find weiß. Lieber die Mitch des Kuhbaums und die Milh der Pflanzen überhaups von de Humboldt. Wir Horten in den Thäfern von Aragua feit meh: rern Wochen von einem Baume reden, deffen Saft eine nährende Mil ſey, den die Neger Häufig tränfen, und Der Kuhbaum Cpalo de vaca) genannt wurde; da alle Milchfäfte der Pflanzen ſcharf, bitter und mehr oder weniger giftig Jind; fo fam uns das fonderbar vor; wir wurden aber von der Richtigkeit während un: ſeres Aufenthaltes zu Barbula in der Provinz Carac: cad dur eigene Verſuche überzeugt. Dieſer ſchoͤne "Baum fieht wie der Caimitier (Chryfophyllum Cai- nito) aus, und ſcheint zur Familie Der Sapoten zu gehören. Blätter laͤnglich, fpigig, Tederig, abwechſelnd, ‘10 Zoll Tang, Seitenadern parallel, unten vorſprin⸗ gend. Blumen. nit gefehen, Frucht etwas fleiſchig, enthalt ı bisweilen 2 Nuͤſſe. "Stamm eine flebrige, dickliche, angenehm baffamartig riechende Mil ohne alle Schärfe. "Man gab fie ung in Fruͤchten von Tutumo oder in Calebaſſen, und wir tranfen Abends und Morgens viel ohne Schaden. Die Einwohner tunfen Brod von Mais oder Manioc hin: ein, Aropa und Gaffave, wovon fie fett werden, An "der Luft befommt der Saft eine gelblihe, fädige Haut wie Käs, und faft wie Katſchuk, fault aber nachher wie Gallert. Der Quarf oder Zieger heift da Kas und “wird in 5 bis 6 Tagen fauer, - Der Baum ſcheint den Strand: Eordilferen eigen ‚zu ſeyn, befondere von Barbula bi8 an den Gee von "Maracaybo. Es gibt aud) einige Stämme beym Dorf San Mateo, und nah Bredmeyer, mwelder die ſchoͤ— ‚nen Gewähshaufer von Schönbrunn und Wien fo be reichert hat, auh in dem Thal von Gaucagua, drey Zagreifen oftlih von. Caracas, wo ihm die Einmwoh: ner Milchbaum CArbol de leche) nennen, Lang. che die Chemifer im Blühtenftaub, im Laub— ‚firniß und im weißen Zwetſchen- und Traubenthau das. Bishen Wachs entdedt haben, machten die Einwohner non der Anden Quindiu Kerzen aus der dien Wachs: ſchicht, welhe den Stamm einer Palme überzieht. Vor wenig Sahren entdeifte man in Europa den Kaͤsſtoff in dr Mandelmilch; in dem Küftengebürge von Vene: auela ‚genießt man feit Jahrhunderten bie Milch und ‚deren Räs von einem. Baum, fen dieſe Stärke gu reinigen. ben Mohngewaͤchſen, Katſchuck in Hevea und Oafı Eingeſchnitten gibt der - 456 Rüe Das Staͤrkemehl Getraidförner findet ſich in einem ſcharfen — mal giftigen Saft in der Wurzel von Arım, — pinnatifida und Jatropha Manihot. Die Bilden wif: Sn den Pflanzenmi find fehr nadrhafte Theile, wie Eu, Ma at fer mit Katſchuck, ägenden und giftigen Stoffen ver⸗ bunden, wie die Morphine, die Blaufäure, -Sene * illoa; im Papayabaum und Kuhbaum ift Cimei £ 18. ſtoff. Die Milhpflanzen gehören —— lien an, den Euphorbiaceen ‚ Urticeen, Apocyneen Ya denen am meiften Gattungen in den Riedrigungen der heißen Zone wachen, und man daher fchliefen darf, daß eine jehr Hohe Temperatur zur Ausarbeitung Der Milchſaͤfte, zur Bildung des Katſchuts des Eyweißes und des Kaͤsſtoffes beytraͤgt. Obſchon die Si phorbia und Alẽlepias im allgemeinen — liefern, gibt es doch auch einige Gattungen mit. milden und unfhuldigen Saften, wie Tabayba dulce (Eu h hallamifera) der canarifhen Inſeln und Alelep ER fera von Ceyſon, wo ‚man nad Burrmann die Mi 5 genießt, nnd fie mit Gemüße locht wie hierifche Milch Vielleicht nimmt man ſie aber nur von jungen Yflan- zen, in denen der ſcharfe Stoff noch niht,entwicfelt ifts fo it man in verfgiedenen Ländern die erſten Sproffen von Aporyneen. Der Mildfaft von Cactus mammjl- laris ift auch mild. Man ann die Milhfäfte, melde ſich in den Pflanzen bewegen, mit. den Wilden ver Tei- den, melde man aus den Fruͤchten der Mandel: Palmbaͤume macht. Ich Habe in den Thälern von Ara- ‚gua den Saft der Carica papaya unterſucht, Den feit- dem Vauquelin zerfegt, und auch dag Eyweiß und der Kasftoff gefunden Hat. Doch Hatte fein Gaft ſchon ae: ‚gobren. Je jünger Die Frucht, je mehr gibt fie Milg- mit dem Reifen nimmt fie ab, und mird währi er. Gerinnt mit Saͤuren; das Geronnene ſcheint au⸗ Er ſchuck, Eyweiß und Rasftoff zu beftehen. So kann hei aud aus der Milh der Euphorbien, Beilden a der Hevea Katſchukhaum) das Katſchuck faͤllen Tes bildet ſich übrigens noch ſchneller an der Buft “ Bildung der Butter iſt befanntlid Sauerfioffgas Sn erforderlich. Im fpanifhen America macht man BI wafferdihten Mäntel, indem man eine Schicht Milch v = der Hevea zwifhen Zeug und Zutter bringt Die Frucht des Brodbaums ift nicht mehr Brod, af es SE Bananen vor ihrer Reife find, oder Die knolligen * fehaltigen Wurzeln von Manioc, Dioscorea, Gony * Batatas und den Kartoffeln. Die Milch des —— dagegen enthaͤlt ſchon die kaͤſige Materie geformt wie thieriſche Milch, das Karfhudf ift vielleicht als die a ter der Pflanzenmilch zu betraͤchten. In der-Pflanzen- mild findet man Käsftoff und Katſchut beyfammen wie an der Thiermilch Kaͤs und Butter. Lob der Thierhoͤfe. Kuͤrzlich ift in London der Thierbandfern ‚in erf! Hr. Burchell mif einer Schiſſsladung von 160 En kebender Saͤugthiere aus dem fuͤdlichen Afrifa zu: Te er — 475 ruͤckgekommen. Die meiffen dieſer Thiere follen fogar ganz neue Arten fern, wie Hr. Leach - [der Fortfeger von Shaws Naturalists Miscellany] berichtet. Unter andern ift ein zweyhorniges Nashorn Dabey, welches fih durch feine ungeheure Große und eine abgeftumpfte Schnautze als befondere Art Harakterifirt. [Sieh Stuͤck 165.] Die Menagerie in Paris ift im Begriff wieder ei: nen Elephanten zu faufen. Auch bedarf fie in der That einer Bereiherung, da fie feit einigen Sahren viele Thiere verlohren. — Im Palais royale zeigt man jegt zwey kleine lebende Alligator [Crocod. sclerops aus Amerika) und zwey Sronenreiher [Ardea pavonina aus Afrital, und in einer Bude im Hofe des Louvres find der große Baren- Pavian (Pavio erinikus, unfer ursi- aus?] und ein abgerichterer Geehund zu fehen. Man muß esäden Parifer Naturforfhern zum Ruhme nachſa— “gen, dab fie folhe mwandernde Menagerien nicht unbe: must vorhenziehen laſſen. Man beobachtet, beſchreibt und zeichnet. Die merfwurdigch Thiere, Es ift noch feinem Juriſten und Gammeraliften ein: gefallen darüber zu ſchreyen, daß man in den botani- ſchen Gärten lebende Pflanzen zieht, obgleich Glashaͤu— fer und Arbeiter Geld often und das Gartenland we: der Kartoffeln nod Gras tragt. Man hat fie durd den Anbau nügliher Medicin-Krauter zum Gtillfhweigen gebracht. Aber defto mehr wuͤthen fie gegen Sammlun: gen von lebenden Thieren, weil einige Affen und Papa: geyen, nad) ihrer Meynung, das Marf des Landes ver: zehren, Ganz Wirtenberg fohrie vor Freude laut auf, als der jegige Monarch die Abfhafung der Menagerie anfundigte, und Jedermann hoffte nun wohlfeilere und beffere Zeiten, Man mußte genau wie viel Heu der Elephant verzehrte, und klagte über den erſchrecklichen Aufwand; feiner aber fragte wie viel Hafer die Pferde im Mahritall bedürfen, und ob davon feines entbehr: lich ſey. Was nuͤtzt die Menagerie? hörte man überall fragen, und jeder antwortete keck darauf, daß fie gar nichts nüge, und nur zum Vergnügen des Fuürften da fey. Nur der Wirth zum goldnen Waldhorn mar an: derer Meynung, indem neugierige und fentimentafe Neifende der Menagerie willen einen halben Tag länger in feinem Rechnungshuche fortgeführt wurden. — Ob jene Leute wohl recht hatten? Dieß fragen wir Euch jest, ihr Naturforfcher non Tübingen und Gtuttgardt! — Was mügte dieſe herrliche Thierfammlung der Wif- ſenſchaft?? habt ihr Abbildungen machen laſſen, beob: achtet, beſchriehen, zergliedert? bis jetzt haben wir da— von nur ſo viel erfahren, daß Ihr das Gedaͤrm eines Slephanten mit der Elfe gemeſſen, vergiftet, Skelette gemadt und ausgeftopft habt. — Im Srunde ift ed auch nit nöthig, daß wir uns in Deutfchland bemu- mühen ein ſolches Inſtitut zu benugen; denn die uͤbri⸗ gen Voͤlker glauben uns aufs Wort, wenn wir unjere ZTrägheit mit dem Mangel an Hulfsmitteln entſchuldi— gen, und bequemer ift es, füh von Hr.Guvier ein Ele: phantengericht verfchreiber zu laffen und ın den Phil. Transact. Die Beſchreibung des Cameelmagens zu feien, als ſelbſt zu» arbeiten, — Wir haben einem Gameel Arjenık gegeben, und ohne Mühe gejehen, Daß das Gift % 476 nad einer halben Stunde feinen Magen noch nicht an: geriffen, mas braucht es meiter. — Kurz, die Mena— gerie zu Stuttgardt ift nicht mehr. Man verkaufte, ſchlachtete, vergiitere urch die Verſuche mit Blaufäure müßte fie wenigſtens im Sterben) und flopft nun aus, Kielmeyer wird die Aufſicht über die Sammlung führen, und die Motten austreiben. Won diefer Anſtalt verſpricht man fih nun vielen Gewinn für die Wiffen- fhaften, und die Kammeraliften, denen fon Angſt wird, man mochte mit Untoften paffende Säle einric- ten, tröften fi wenigſtens Damit, daß den Thieren Das Mauf für immer mit Heu geftopft iſt. Wenn ih von der Einrihtung einer offentl, Sammlung in Deutfc- fand höre, fo wandelt mid immer eine geheinre Luft an, mih ald Thurhuter dabey anftellen zu laffen, um Diefelbe gehörig benugen zu Finnen. Man be: denke nur die ſchoͤnen Trinfgelder, die fo ein Tabinett abwirft, da jeder Schauluſtige dem Thürfteher nad Stand und Würden einen Schau: und Eingangszol zu zahlen hat. Zum Gluͤck haben ned nicht alle Fi: | nanzfammern in Grfahrung $gebradt, daß man ehe: mals in ®... Die Einlaßkarte für Das Mufeum mit großem Vortheil für 5 gr. verfaufte, und an den we: nigften Orten hat man an gemwiffen Tagen freyen Ein— tritt in Die Sammlungen erlaubt; daher kann ein Thuͤr- und Steinhüter ehen fo gut fagen: meine Na— turalienfammfung, als ein Zorfibeamter: mein Wald, Man ernährte zu Stuttgardt ehemals 2 Elephan⸗ ten, ein Lama und Vicunna, mehrere Cameele und ° Dromedare, Antilope picta und cervicapra, ein ame- vifan, Reh, eine Heerde Zebu-Kinder, mehrere Büffel, afritan. und aſiatiſche Schaafe und Ziegen, ta hels ſchweine, Cavia Aguti, Biber, Kaͤnguruh, ſchwarze Bären, gemeine und fhwarze Wölfe, einen fehr ſho— nen Leopard, zwey Quagga, einen Tapir, gegen do Affen und Makis, einen Strauß, Cafuar und eine Menge Bapageyen, Sumpf: und Waffervögel und ei- nige Adler. Die Gebäude waren groß und zierlid und dem Publikum der Zutritt mit ruhmlichfter Humaz nitat geflattet. bandler verfauft, und find nun auf Reifen gegangen”), *) Den männl. Elephanten haben wir hier in Sena gefehen. Er ſey 8 Jahr alt, und aus Afrifa, al- lein nad) den Badenzahnen, Die wir jedody nur augenblidiih fahen, iſt er aus Dftindien, woher fajt alle iind. Wie tollte man fie aud aus Afnıka erhalien? Das willen wahrſcheinlich Die duͤhrer, und geben ihn Daher für einen afıifanifhen. auß, mas ſehr unnothig ft, Da, das Volt ja nicht weiß, Daß Diefer zu Den ©elteniheiten gebort.. Die Zahne find übrigens jederfeits 2, quergeftreift, vordere kleiner. Die Hauer habe er abgeltoßen, find aber fhon wieder —5 Zell l., 2 die A aber. noch unier der Oberlippe verdorgen. Er ifterwa Fuß hoc), Fuͤße erma 3%, Leib alfo 5° did, Rumpf eimn 7/1... Kopf, Auyıls, mithin das Ganze umıs Fuß, Dhrfappın 14/1., 1 br., DOhrlocd, kaum 2 Soll weit, vor din Lappen, Augen 17 groß, efiou 2° hinter den Vorderbeinen 2 Zihen 1°1., als wär es- ein Weibchen. Die Geſchlechtstheile konnten. wir nicht gehörig betrachten, kein Hodenſack mar zu bes merien. Es lag uns vorzuglid Daran, einmal. die Hufe genauer zu unterfuchen, von Denen wir noch Einige Thiere wurden an einen Thierz x hi . 477 ar; der Strauß aber bereits in Nuͤrnberg geſtorben; andere wurden nad Nymphenburg verfegt, wo fih die ſchon > feit längerer Zeit beftihende Sammlung fehr fhön ver: " mehrt. Die beyden Quaggas, Siruthio auftralis und mehrere Affen wurden in die Menagerie ju Carlsruhe gebracht, und man verfündigre deßhalb in’ den Zeitun: gen, daß diefe Thiere das Großherzogthum Baden arm freffen wurden, Gluͤcklicherweiſe glaubte der Herr Groß⸗ “ Herzog diefer Weiffagung nit, und Herrlich bluͤhet nun ; hier ein Inſtitut auf, welches dort untergieng. Außer den genannten Thieren werden in Dem ſchoͤnen Lokale “der Faſanerie noch mehrere Büffel, Kameele, Savien, Kaͤnguruhs, Axishirſche, eine Gemſe, wilde Katze, eine “reihe Sammlung von Affen, Mafis, Papageyen und andern feltenen ausländifhen Vögeln ernährt, und es fieht von den thätigen Naturforfhern jener Hauptfladt zu erwaren, daß diefes Snftitut, weldes Der menfden: freundliche Fürft dem Kenner mit Vergnügen öffnen Laßt, der Wiſſenſchaft nuͤtzen werde, J © Leber die Bedeufung der Freßwerkzeuge der Inſecten. Auszüge aus Dtens Lehrb. der Naturpbilofophie 1809 — 1811, und deſſen Zoologie 1815 Ceigentlid 1815 ger Drudt, aber megen Des Krieges erft 1814 audgegeben). + Wir find gezwungen, folgende Bedeutungen der Freßwerfzeuge hier vorauszufgiden, um die Erflärun- gen dieſer Theile in der Kritif von des Treviranuß Inatomie der flugellofen Snfecten nicht aus der Luft - gegriffen fcheinen zu Taffen. Obſchon wir nun bereits vor länger als 10 Jahren gezeigt haben, daß die 2 Kie⸗ fer der Inſecten nebft ihrer Unterfippe nur Die wieder— " holtem 3 Paar Bruftfüße, Daß alle Arten von. Freß⸗ wertzeugen, Ruͤſſel, Schnabel, Zungen nichts anderes als verwachſene Kiefer, oft mit der Unterlippe feyen; ſo foeint in Deutfhland nod niemand als Medel, ‚Spır-und, kürlid Carus darauf Ruͤckſicht genom: men, und Diefe Theorie ihren Darfiellungen zum Grund gelegt zu haben. Es gibt Leute, welche dergleichen für ‚pielereyen halten, und daher nicht eher Darauf achten, „als bis irgend ein Ausiänder die Idee ergreift, und fie „als die feinige dieſen Keuten Uber Das Meer oder Die Ar; dennen heruͤberſchickt. Welche Aufſchluͤſſe aber unfere Betrachtungsweiſe für Die ganze Claſſißcation Der Sn: — — — feinen. deutlichen. Begriff hatten. Man ſagt fo gra: Debin, Der E. habe 3—5 Nägel oder Hufe, Daß gefehen, Daß ber Elephanr nur einen Huf bat wie das Pferd, Der aber hier vorn in 6, — in a ungleihe Lappen, Die man’Rägel nennt, ge: Spalten iſt. Es ut nehmlich die ganze Sohle mit einem ganzen. Gtud Horn überzogen , Das vorn in die Hurlappen auslaͤuft. Die drey vordern oder mittlen Lappen find Die gröpten, Hinten fehlt der Daumenlappen. — Dieſer Bau: ift nun der Stelle ; u — Be lien fie) an die Wale. )b: kashorn und Rilpferd Nur. ei galten? pferd. auch nur. einen man dabey an die Hufe Der Wiederfauer Ddentt. Daran zweifelnd haben wir den Fuß fehr genau. unterſucht, aud die Sohle ummenden laflen, und ° / 4.8 festen gewährt, wird ſich erſt zeigen, werm fie alfgemein geworden und jeder Unterſucher darnach beſchreibt. Auch wurde gewiß Tr. manche Mundtheile richtiger beſtimmt, ſelbſt manche anders gefehen haben, wenn er fih um die “ Arbeiten Anderer fo bekuͤmmerte, wie andere fih um Die feinigen. Manche feiner Zeihnungen und Beſchreibun⸗ gen müffen Tediglih aus Ddiefem Grunde ganz neu ge: macht werden. Aus diefen Gründen mag es dienlid) ſeyn, dieſe Auszüge bier einem größeren Publicum mit: zutheilen, als das Lehrb. der Naturphil. haben fann. Mir haben alſo zuerft im Jahr 1807 in unferer An: trittsſchrift Bedeutung der Schaͤdelknochen. Bamberg b. Goͤbhardt 1807. 4.) gezeigt, Daß der Kopf nur der soiedergolte Rumpf, die Hirnſchale drey Wirbel, Die Nafe ein Wirbef und eine Art Bruft, die Kiefer aber Arm und Füße feyen, fo und fo verändert, meift verfümment. Ein Fahr nahher hat Dumeril in feiner Abhandlung Considerations sur les rapporlis de structure gwon peut observer entre les os et les muscles du tronc chez tons les animaux, im Inſtitut gelefen am 1818n und 22 Febr. 1808 gefagt, daf man den Kopf in Hin: fiht der Musfel>sAnheftung und feiner Be— wegung auch wie ein Wirbel vetradten tönne. Gfeihwohl hat es einige Abfehneider fogar in Deutfland gegeben, welche in. ihrer Unwiffenhtit vorgaben, Dumeril habe zuerfi den Kopf als aus Wir⸗ beln beſtehend betrachtet. Die von uns aufgeſtellte und durchgeführte Idee iſt, daß die Hirnſchale aus 3 Wir⸗ beln, das Geſicht aus einem beſteht, wie wir auch kuͤrz⸗ lich in der Iſis CVIID haben abbilden laſſen, Im Jahr {809 ertlaͤrte Cuvier (wir haben nehmlich ihm und je: nem unfere Antrittöfhrift. geſchickt) Diefe ganze Bedeu: tung des&hädels für unmahr, fpielend, und wie vergl. Leute reden. Das ſcheint gewirft zu habeh. Large ſchwieg alles wie verdugt fill. Ich war deßhalb Wil- lens, Die ganze Dfteologie mit der Bedeutung allar Theile und mit Rupfern, wovon mir. der befannte Kuͤnſt⸗ ler Roux ſchon im Jahr 1808 eine Anzahl Zeichnungen verfertigte, herauszugeben, und. kuͤndigte fie wirklich im Meßcatalog unter den kuͤnftigen Buͤchern und zwar ab— ſichtlich unter franzof. Titel COsteologie philosophique) an; allein die Schwierigkeit, in unferem Deutfhland hinlaͤnglich Thierfhadel zu Zeihnungen. zu erhalten, fchob. die Ausführung von Sahr zu. Fahr hinaus, wurde auch, da die ganze Entwidelung in meiner Nat. Philoſ. ziemlich ausführlich gegeben. war, weniger nothwendig. — Endlich ruͤhrte ſich Medel, und erklärte ſich dafür. Da— bey blieb es aber, bis Spir mit feinem großen Wert, wozu er die Zeichnungen in Paris gefammeli hatte, her- vortrat, und einen meitläuftigen Commentar zu unferer Antrittsfehrift fehrieb, der. aber freylih leider, wo er glaubte von. ung abweichen zu muffen, ins Abentheuer: liche und Laͤcherliche ausfhlug, ‚mie befonders' bey Den Geſichtsklnochen. So fehr aber auch dieſes Werk von Irrthuͤmern in Deutung. und oft Unverftändniß der Theile wimmelt, fo. fremdartiges Zeug durd ein compaßloſes Cergeln im Meer der Naturphiloſophie aufgeſtſcht und unter Berded gebracht worden iſtz fo fonnen wir und menigiiens Darüber freuen, daß wir jegt eine Menge fel- tener, wiewohl meift uberladener und deßhalb undentil: 479 Ser Abbildungen haben, woran wir unfere Theorie he: fätigen fönnen, was Sp iren ſo ‚jammerlid mißlun⸗ gen if. Dann hat U (rich von hier, jetzt in Toblenz die Sgädelfnoden der Schildtroͤte mit. viel Gluͤck zu -erffären verfulht CAnnotat. ‚quaedam de ‚fenlu et fig- nificatione 6flium -eapitis, [peciatim de capite tefu- dinis), und jegt ıhat Carus Diefe Lehre: feiner ‚ganzen Zootomie zum: Grund gelegt. Die Sache hat alſo ge⸗ fegt, und wir duͤrfen jetzt nicht mehr befuͤrchten, daß -jpieder ein Ouvier fomme, und es wage, das fuͤr falſch und verkehrt zu erklaͤren, was wir von der Bedeutung der Freßwerlzeuge ebenfalls ſchon vor einer Reihe von Jahren gelehrt haben. Wir heben hier alle Stellen aus nebſt Zeichnungen, damit man erfenne, daß wir die Ar: ‘heit durch alle Ordnungen der Inſecten durchgefuͤhrt ha⸗ ben, und daher Ceinige wenige Faͤlle ausgenommen) nicht tappend von der Bedeutung ‚der einzelnen Mund: theile reden; fondern fo mie fie aus der Verleihung einer großen Menge der verſchiedenſten Mundtheile mit Nothwendigkeit folgt. Bfiederthiere oder Infecten. Das fogenannte Skelet der Inſecten iſt nichts wei⸗ ter als verhaͤrtete Haut, und zwar die Haut der gerin: gelten Würmer, wodurd) Die Gliederung entſteht. So find die Fuͤße Der Inſecten nur geringelte Fuͤhlhoͤrner "der Würmer verhärtet. Die ‚Gelenfe daher nichts ans ders ala Unterbrechung der Hautringel. Das Inſect hat Hor dem Wurm nifd voraus ale werhärteten Leib und werhärtete Glieder, wobey die Gelenfe alfo nur zufällig entflehen. 8.3085. Die erfle Gliederung geht auf die-drey Sauptbezirke des Leibes, den Bauch, die-Bruft und den Kopf. — Im Bauch find die Wurmorgane, der Darm und ein Fettförper, der ein Analogon der Reber zu ſeyn ſcheint, Geſchlechtstheile, ſonſt nichts. (Wir koͤnnen nit anders als den Zettförper für die Reber halten, obfchon fein unmittelbarer Aufammenhang mit dem Darm nit überall madmeisbar oder auch wohl gar nicht vorhanden ift. Der Uedergang dieſes Körpers iu eine geber bey Spinnen, Rrebfen, fäßt feinen Zweifel über feine Bedeutung übrig. Dieſe Lehre findet zwar noch vielen Widerſpruch, dod fangen einige an ihr ge: neigt.zu werden, die fonft gegen die phils ſophiſche Zoo⸗ tomie eiferten; hierher namentlich‘ Guvier. In Deut: fand ſcheint diefe Anfiht bereits durchgedrungen zu feyn.) $. 3080. Füße und Fittige heften ſich gewoͤhnlich an die Bruſt. . 3087, Weil die Inſectenglieder hart gewordene Zuüpffäden der Würmer find, find fie vielleicht Rippen zu vergleichen ; daher ihre größere Zahl. Uebrigens bilden fie fhon wahre Glieder vor. Ein sollfommener Kieferfuß theilt ſich ganz ab wieda Glied des Menſchen. Schentel, Knieſcheibe, Schienbein, Fuß— wurjzel und ſelbſt eine Art von Zehen find vorhanden. Diefe Theile find aber jegt in unfern Syſtemen fehler: baft benannt, ; $. 3088. daher auf dem Rüden. Fittiche find abgelsste Muſchelſchaalen; Die obern Fittiche ſind Die Schaalen, die untern die Riemenbfätter. Die Oberſit⸗ tige find Riemendedel. Debbalb find Die Slügel der Vögel als Vorberfüße in ihrer Bedeutung „von den gu: fectenfittihen ‚ganz verfhieden. Und wo Kiemen find, da entſtehen Feine Fittihe. Es wäre ein großer Wider: fprud, wenn Fittiche „und Riemen zugleih.oorhanden wa- ren; denn Die Sittiche find ja, nur die frey ſchwebenden, trocknen Kiemen, Luftfiemen. — NR 6. 3096.- Im Kopf wiederholen ſich wiederdiegüße und Fittiche . Nirgends iſt diefſe Wiederholung fo — lich ats, in den ‚Infectenlismen h. 3117. Wer noch ir⸗ ‚gend einen Zweifel haben kann, daß die ‚Kiefer ‚Arme jenen, sder heſcheide fih in die Infectenwelt ‚herunter qu fleigen, und er wird glaubig werden. . Die -fagenannten Freßzangen fireifen fih fogar auswärts ‚wie, Die, Arme, ergreifen wie Arme, find nur Arme, ihr Beißen geſchſeht ſeitwaͤrts, und gleicht einer Scheere. — N ‚5.3090. Auf!diefen Kiefern figen fogar noch Freß⸗ ſpitzen, melde augenſcheinlich nichts anders find, als Tarfus anehmlid wie die Entomologen Diefen Theil nennen, wir halten ihm fir Zehenglieder), der fih im Kopf wiederholt. — 9. 3007. Vielleicht iſt die Unterlippe Das drit⸗ te Fußpaar. (Gs laͤßt ſich vielfaͤltig beweiſen, und wir haben es ſowohl in unſern Vorleſungen als in un- ſerm Lehrbuch der Nat. Geſch. gezeigt, daß Die Unters lippe in der That nichts anders iſt, als zwey verwach— ſene Fuͤße mit den Tarlis, welche hier die Lippenpalpen find. So beſtehen mithin die Freßwerlzeuge der Im: fecten aus drey Fußpaaren, den gewöhnlichen Obertie⸗ fern Mandibelny, den Unterkiefern CMarillen) und der Unterlippe. Eigentlich ift-mithin-diefe Das Unterfiefer und das, welches dieſen Nahmen tragt, follte Mitteffie- fer heißen. Drey Füßpaare mithin geben wieder dDyey Kieferpaare, und fo iſt es bey allen ſechsfuͤfigen Inſe⸗ ten. Wo mehr als drey Fußpaare vorhanden find, da ° find auch mehr Kieferpaare; fie müßten denn verküm— mert ſeyn, was bey vielfüßigen Inſecten nicht felten der Fall iſt, wiedenn auch die Füße oft nur Srummeln find.) S %. 3098. Die Fittihe wiederholen fih im Kopf ale Fühlhörner. So ift der Kopf ein wahrer Rumpf au bey den Snfecten. n y $. 3139. Bey den Wanzen und Gryllen zeigen ſich die Freßmwerfzeuge auf zweyerley Art, al® Caug - und N Schneid⸗-Organe, die Sauger find aber nicht weiß, hautig Cmwie bey Muden), fondern hornig und geglie— dert, find nur zuſammengewachſene Kiefer. (Die: fe [don vor 10 Jahren gedruckte Stelle getrauen wir‘ uns bey allen Thieren, melde in die ‚Ordnung der ' Wanzen gehoͤren, nadzumeifen, wie wir. es aud zum. Theil in unferer Natur. Gef. gethan haben. ) $. 3157; Bey Den Faltern feinen die Saugraffel, fogenannte Zungen, auch noch verwachfene Kiefer zu fegn. Sie find nur ; weniger entwidelt. Man braucht nur die Abbildungen anzufehen, welche Reaum. von den R RrRuͤſſeltheilen der Schmetterlinge gegeben, und die wir zum Theil Tab. XVI. unferer Natur-Geſchichte haben ſtechen laſſen, um ſich davon. zu überzeugen.) Dieſes iſt das, was wir von der Bedeutung der 408 Freßwerlzeuge der Inſetten glaubten in die Raturphilo- fophie aufnehmen zu fonnen. Mehr ind einzelne zu ge: ben, und jeden Theil befonders zu benennen, gehört na= türlih nicht in ein foldes Bud; fondern in eine befon- dere Nat, Geſch., wohin mir es denn au aufgefpart haben. ] Dfens Lehrb. der Rat. Gef. III. 8. 1 Abth. Seite 435. Der Schnabel der wahren Wanzen be: ſteht aus einer hornigen Scheide, dieam Kopf eim ſchar— nierartiges Gelenk, außerdem noch dren Federgelenke hat. Eigentlich beſteht erdaus zwey ber Länge nad) ver: wachſenen Blättern, welche aber eine Rinne bilden, in der der Saugſtachel liegt, welcher wieder aus zwey fei- nen Borften befteht, und einem fürzern weichern Stud, das fie vom Kopf ber bedeft. So wird dieſes Werk: zeug beſchrieden. Ich gebe den Theilen folgende Be: deutung. Des weiche Deckſtuͤck ift Dberlippe, Die Rinne ift Unterlippe mit den Palyen, die mittlere Borfle etwa Unterkiefer, Die Geitenborften Oberfiefer. ©. 464. Der Mund der Muden oder Zmenflügler iſt entweder eine einfache, oder mit Rippen und kleinen Borffen, oder mit einem Ruͤſſel verfehen, welcher Tegte entweder fleifhig und weich ift mie bey der. Stubenflie: ge, oder hornig, wie bey den Raubfliegen. Im Ruüffel liegt Cnach Angabe mander Schriftfteller) oft nur eine Borfte, meift aber zwey, vier auch ſechs. Eine folde Angabe der Zahl verwiiht aber die Bedeutung Diefer Theile. Ich glaube, dieſes Drgan erhalt Sinn, wenn wir ed auf folgende Art betrachten. Der Ruͤſſel iſt ei⸗ gentlich nit hohl, fondern hat oben nur eine Fuge, in der die Sich: oder Saugborften liegen ; er ift alfo eigentlich eine verlängerte-Unterlippe, ungefähr mie bey den Bienen. Bey der großen blauen Fleiſchfliege CMu- fca vomitoria) und ihrer ganzen Zunft, deren Larven * Fopflos find, und im trodnen leben, liegt in dieſer Fu— ge eine zarte Borfte‘cdie vielleicht aus zweyen befteht), welche von einer hornigen Scheide, aus zwey Blättern dachig an einander gefugt, bededt iſt. Die Naturforſcher nennen daher dieſe; Mucken mit zwey Saugborften, ob: © gleich ein Theil nur der Vorſte Da oder Zutteraf ift. Ich ſehe dieſes als die verwachſenen Oberkiefer, die Borſte als Unlerliefer an. Hinten auf dem Ruͤſſel, oder alſo der Unterlippe, ftehen zwey Palpen, alfo Unterlippen Palpen. 5 Unterlippe, a Unterkiefer, 5 Oberkiefer? Auf eine ähnliche Art laſſen fih auch die Mundtheile der hornigen Ruͤſſel beitimmen, wie es zum Theif feines Orts gefhehen wird. In der Regel find die Palpen ſehr kurz, und fegen fih mit in die Rufelfuge; bey den Echnaden aber find fie oft länger als Kopf und Fuͤhler, welche ſelbſt ſehr lang ſind. is isis. Def 3 ©, 468. In Hinfiht auf den Kopf theilen ſich die Muckenlarven in zwey große Haufen. Dem einen fehlt der Kopf gänzlich, und mithin auch bie Augen. Er ent: halt ein oder zwey Häfen, welche nit wie die Kie— fer fheerenartig gegen einander, fondern parallel mir: fen. Zwiſchen diefen Haͤkchen iſt oft noch eine Borſte, die man’ Pfeil nennt, weil fie damit ihren Fraß durch⸗ ſtechen Sleiſchfliegen 2. Der andere Haufen hat einen hornigen Kopf mit aͤhnlichen Freßwerkzeugen, die ver— früppefte Kiefer find (Schnacken, Stratiomys), Nand- mal zeigen fih bey Diefen Augen, aud gegliederte Füh- ler, welche fih bey den vorigen nur als kurze Fleiſch⸗ böder finden; aud feinen einige aus den Schnacken bsadmays) wahre: Kiefer zu haben. ©. 471. Der Mund der Schnaden iſt oft als Schnauze verlängert, an deren Ende zwey hornige Lip— pen af3 Kiefer'gegen einander wirfen, und an Raupen: fiefer mahnen ; diefe feinen ohne Saugborften zu feyn, mas nothwendig ift, wenn Borſten und Kiefer einerley Bedeutung haben. Sie fischen daher nicht, ſondern le⸗ den nur Pflanzen: und Thierſaͤfte. Die mit dem langen Ruͤſſel dagegen haben mehrere Stechborſten darinn, und faugen gierig Blut warmbluͤtiger Thiere. ©. 472. ıte Sippe. Culex; Ruͤſſel hornig, halb fo lang als Leib, ſteif, ſenkrecht, enthält fünf Steäber- ſten (ſind nichts anders als fehr verlängerte Dberfiefer, Unterfiefer und Unterlippe. Tab, XIY. e.) Zwey tar: rige dreygliedrige Palpen. 5 Unterlippe, 7 ihre Palpen, a Unterkiefer, 3 Ober: tiefer, hinten Augen, ©. 475. Die Larven von Chironomus plumolus baden diät unterm Kopf zwey ungelenfe, nit. einzieb: bare Fußſtummel, Die wahrfheinlih Kiefer bedeuten, Ungefäpr auch fo ifted bey Tanypus maculatus. ©. 504. Die audgewadhfene Larve von Mufca Vomitoria hat am obern Rande des Mundes zwey furze Sleifchwarzen, die ſich als Fühler verlängern fon: nen, barunter zwey parallele, hornige Hafen mie ein Karft, die nur nad vern mwirfen, und in zwey hornige Zutterafe zurücdgezogen werden fünnen. Zwiſchen den Häfen ein fürzerer Spieß oder Pfeil. Diefer ſtellt Die verwachfenen Unterkiefer vor, jene die Dberfiefer, und find der Stechborſte und der Scheide im Ruffel zu vergleichen. ©. 529. Tabanus Bio bat im Ruͤſſel eine Menge Stechorgane: man Tann fagen, hier feyen Die Kiefer» vollftändig, aber als Epieße geffredt und verlan- gert. Der Ruͤſſel ſenkrecht, die Palpen zweygliederig, fehrdid und lang, bededen ihn faft ganz, wie bey Scna- den. Die Natnrforfher haben dieſe Theile als Futte— rale angefehen, und Deadu! : Bezichungen mit folden X 483 bey andern Muden veranlaßt, welde das Verſtehen Hin derten. Die ſechs Stacheln find alle breit und gleich lang, und folgendermaßen geordnet. Brol. Tab. XIV b.). Sn der Mitte zwey feine, feitlih von zwey brei- ten bevedt, diefe vier oben von einem breiten, gefugten Stachel, und von einem faft gleihen von unten bededt. ediefe Stachel erflare ih nun fo: Der obere und untere einzelne find Ober: und Unter: Lippe, Die vier mittlern beyde Kieferpaare.) S ©. 551. Der Floh hat feinen Ruͤſſel, fondern nur zwey Klappen Coielleicht Palpen), zwiſchen denen zwey Stechborſten. Eben fo hat Hippobosca nur eine lan⸗ ge, dünne Borfte zwifgen zwey Klappen. ©. 535. Diejmmen cHymenoptera) haben zwey Rieferpaare. ©. 620, Frebßwerkzeuge der Bienen. Die zwey Zaͤh⸗ ne oder Oberfiefer CMandibulae) fauen und beißen. Zwiſchen diefen Kiefern ift der Mund, unter ihm die Unterlippe, die bornig ift, und an ihrem Ende eine biegſame, bandartige, angeglieberte behaarte Verlaͤnge⸗ rung, die in ein Knoͤpfchen endet, das aber nicht durch⸗ bohrt iſt; dieſes Sand nennt man Zunge, fann aber feine andere Dienfte thun, als die eines Fingers, das Andrifen an Säfte. Am Ende der Lippe feitlih des Bandes fehen wir zwey Palpen mit langem Stiel und drengliederiger Geiſel. Sie liegen gewoͤhnlich genau den Seiten des Bandes an, find jedoch kürzer. Weiter hin: ten am Munde trägt die Unterlippe noch zwey lange Theile, die man Rüffel: Zutterale genannt hat, aber nichts anderes als Unterkiefer find, die aud, aber un: gegliederte, Palpen tragen. Diefe bededen das Band son oben, und bilden mit ihm und den Lippen = Palpen einen Kanal, durd den die von der Zunge aufgenom: menen Honigfäfle aus Rectarien zum Munde gebracht “werden. Wadhſen dieſe Theile wirklich zuſammen, ſo find fie ein Schmetterlingsruͤſſel. Inwendig im Munde vor dem Schlunde Tiegt die eigentlihe Zunge, ein kur: zer, weicher, beweglicher Anſatz, oral. Tab. XV, Freß⸗ werfzeuge von Bombus. 1 Auge, 2 Oberlippe, 3 Oberfiefer, 4 Unterfiefer mit Palpen, 5 Unterlippe, 6 deren jungenformige Ber: längtrung, 7 Lippenpalpen. S. 631. Die Falter haben entweder einen Rollrüſ— fel, oder einen einfahen Mund mit zwey bis vier Palpen, auch mit Kiefern ben vier Palpen. ©. 655. Der Raupenkopf iſt hornig, und befteht aus zwey Etüfen. Die Oberlippe ift beweglich, in Der Untirlippe das Spinnlod) ; jederfeitd ein zweygliedriger Fortfag, etwa Unterkiefer. Die Oberkiefer find hornig, fart, breit, zum Bußen; unten an ber Wurzeljederfeits ein weygliedriger Fortſatz wie Palpen. 484 ©: 639. Der Kopf der Falter iſt zwiſchen den Au⸗ gen gefpalten, die Spalte ift von zwey Klappen gebil: det, und enthalt den wie eine Uhrfeder aufgerollten Ruf- fel. Die Geitenflappen find bey manden lang, ragen weit über den Kopf vor wie eine Müge, und find be haart, entfpregen Palpen, und zeigen Berfchiedenheiten. Der Rüffel ift hornig; rollt man ihn mit einer Nadel auf, fo fpaltet er Ab oft in zwey feitlihe Faden, oft aud nicht. Daher war man lange zweifelhaft, ob er aus einer oder zwey Roͤhren beftehe. Er. beſteht aus zweyen, die aber fo genau an einander gelegt find, als wären fie geleimt; haben Fugen und Kanten. wie Gefimsarbeit, und bilden durd ihre Vereinigung eine dritte ‚Röhre. Sn der Puppe find diefe Rohren nit vereiniget; oft mißfingt dem Falter Diefe Vereinigung, und dann fann er nicht faugen. Ob aber der Honig: faft Durch die mittle, oder die Geitenröhren, oder durch alle gehet? Uns duͤnkt, die Bedeutung jeder Halfte fen Oberkiefer, Hohl wie jedes, und die Röhre mithin nidt zum Saugen, fo wenig als die des Schenlels oder der Horner, Geht der Saft durch die mittle Röhre, welche aus benden Ruffelhalften, Kiefern, gebildet wird; fo ſtimmt es mit Dem Bau anderer Inſecten über: ein. Durd die mittlere Röhre hat man Den Saft ftei= gen fehen. Vrgl. Tab. XVI. Lycaena b, ber Ruffel, | } | Y | c, d vergrößert, mit Drey Kanälen, wovon Die zwey j äußern, runden die Kiefer find, der mittlere, ediige aber aber die eigentlihe Mundöffnung zwiſchen den beyden Kiefern.“ i Auf diefe Art find die Freßwerkzeuge, welche man Bisher als ganz eigenthuͤmliche Drgane betrachtet hat, auf den gewöhnlichen regelmäßigen Bau zuruͤckgefuͤhrt, nehwlich auf Die Kieferbildung, wie man fie bey Den Kaͤfern kennt. So iſt alfo der Schnabel der Wanzen, der Rüffel der Fliegen, Smmen, und Falter fein fon- derbares, unbegreiflihes Drgan mehr, das dem allge— meinen Gefeg der Wiederholung anatomifher Organe in hoͤhern Leibestheilen, mie hier im Kopfe, widerfprä- he. Diefes läßt fih nur erkennen, wenn folde Wieder: holungen durch alle Thierflaffen und alle anatomifden Teile vergliden und beflimmt find. Bor allem muß man fih klar maden, daß der Kopf in allen feinen Tpeilen, der wiederholte Rumpf ift, und daß fih alle Hauptorgane in dieſem auch in jenem wieder finden, uni zwar manchmal fo genau, daß die Knochenzahl überein: ſtimmi. Der Menſch und die höhern Thiere haben nur zwey Gfiederpaare am Rumpf; Daher aud nur zwey \ — Kieferpaare, Ober. und Unterkiefer. Die Inſecten, welche drey Zußpaare haben, haben auch drey Kieferpaare, wo: Ö von man das hintere, weil die beyden Hälften gemöhn: lich aneinander gewachſen find, Unterlippe genannt hat, Das hewerſen auch, abgejehen von dieſer Anſicht, welde die Naturphilofophie gegeben hat und allein geben tonn- * te, ſchon die Rippenpalpen. Warum den Oberkiefern die Palpen fehlen, koͤnnen wir bier nit aus einander fegen. Dun konnte Dabey an die Fuͤhlhoͤrner denfen. " Ben Sniecten, welche mehr ald drey Fußpaare haben, find auch mehrere Kieferpagre. Doch finder es fi, daß meifteng der Sau olcher Fuße zurüdgeblieben ift; woraus es fig von ſelbſt ergibt, daß Die Kiefer, als ſchon ihrer * | | | | ( | 485 : er Bedeutung nach verfummerte Fuße, noch mehr zurüdges blieben ſeyn müffen; wie ed denn euch nicht felten- ber Fall if. So findet man nicht leicht eben fo viele Kie— ferpaare ald Fußpaare; denn felten find jener mehr ald vier. Manchmal find diefe fo fein, daß fie zweifelhaft werden, und aud oft von den Anatomen überfehen worden, weil fie, der Raturphilofophie fremd oder gar abgeneigt, die Bedeutung der Theile nit Fannten, und Daher nicht mußten, was fie fehen follten, und oft nicht, mas fie wirklich gefehen haben. Daher muüffen die mei- ften Abbildungen wieder nacgefehen und neu gezeich⸗ net werd:n, wenn man zur endlihen Gefegmäßigfeit gelangen foll, nad) der die Kiefer den Fuͤßen nachgebil— det find. Man muß fih aber dabey freylih vor den abentheuerlihen Deutungen hüten, melde feit der Er: ‚fheinung unferd Antritt: Programs 1807 in Deutſchland und Franfreih zum Vorſchein gefommen find, von de— nen man mande eher Narrentheidungen nennen fünnte, als eine philofophifge Durchdringung des Geiſtes, der in unfern Knochen ftedt. Hiemit fönnen wir nun mit Vertrauen an die Be: urtheifung der Schriften gehen, melde über die Anato- mie der Snfecten, befonders uber die Freßwerkzeuge han- dein. Wenn wir manden Theil in Zweifel laffen muf: fen, fo rührt es wohl eher von der unvollftändigen Be: obadtung her, ald von der Natur, welche nie etwas Gefeglofes macht; und felbft auch da, wo Theile fehlen, "von denen doch ihre Vorbilder, im Rumpf etwa, vor: ‚handen find, find fie immer nad flaren Gefegen ver: fümmert, welde eben aufzufinden jegt unfer Geſchaͤft und das aller Zootomen fern muß, Der benden Treviranus anatomifch = phufiologifche Arbeiten, Hieher Taf, 6. Die Schriſten der Treviranus loben, hieße Waſſer ind Meer gießen. ie loben ſich felbft durch die Rein- beit und Bollftandigfeit der Thatfahen, welche fie durch - Renntniffe einzuleiten, durch gefchicfte Hand herauszu— fordern wiffen. Zugleich find die Gegenftände, denen fie ihre Kräfte widmen, nicht gemein; deßhald eigenthum- lich, ſchlagend, grefe Maffen in Entfernungen verbins dend. — Wir ziehen daher hier nur das widtigfte aus, und begfeiten e3 mit einigen Abbildungen. - Zuerff über den Bau der Arachniden vom alten Tr., weil die Vermiſchten Schriften davon als Fortfegung betrachtet werden müffen. "©. R., Treviranus, Ueber den Bau der Arachniden. - Nürnberg b. Schrag, 2. 4. 48 m. 5 K. Tr, rechnet zu den Aradhniden nur Scorpio, Ara- nea und Phalangium. I. Abh. ©. ı. Der Scorpion, Sc. europ, zuerft von Medel etwas beffer unterſucht. Fig. 1, von un: ten, auf der Seite r die Bauchdecke weg, um die Kie— men zu zeigen, a Unterfippe in 4 Rappen getheilt, mm die Rinnbaden (Mandibulae), in Deren äußeren Flaͤche die Palpen pp eingelentt find, noch 2 Kinnfaden . (Maxillae), 450 Jeder Zus aus Sliedern, letztes mit 2 Krallen, im Raum zwifchen drittem Fußpaar und viertem Ge: ſchlechtsloch, dahinter zwey Kämme mit 7—10 Zähnen, zu den Gefclechtötheilen gehörig, und 5 Bauchſchuppen, in den 4 vordern je ein Äthemloch, das zu einer Kieme führt (die weißen Scheiben vor r). Schwan; 6 Glie⸗ der, letztes endet in Stachel ohne Giftſpalt, eigentlich fortgefegter Bauch, weil Nerven, Herz und Darm darinn fortlaufen fo aud bey Krebfen], a After vor fegtem Glied. Ruüdenftüd woran die Füße calfo Bruf von einer Matte bedeft, auf deren Mitte 2 einfache Augen, nicht mehr, oben auf Baud 6 Schuppen. Fig. 2’ Freßwerkzeuge von oben, Kopfſchild weg, Rinnladen qq zurüdgefhlagen, je a Glieder, Teß- tes aus 2 Hafen, hh Halthäute, aa erfte Palpenglie⸗ der, 1 Zunge, fleiſchig, behaart, an einer Art Zungen: bein calfo Hornröhren), dahinter der Schlund, mm Kinnbacken mit Fortfag v. Fig. 3 von unten, pp Vorderfüße, dd hängen mit den Rinnbafen mm zufammen, find beyde Hälften der Unterlippe, Deren jede wieder gefpaften. \ Wir erklaͤren Diefe Theile nad unferer Theorit, daß die Kiefer nur Wiederholungen der Füße find, ganı anders, nehmlich fo: qq Rinnfaden find ung = Oberkiefer mm Kinnbacken — — = Unterkiefer a Palpen — — — Kieferpalpen dd Unterlippe — — = Unterlippe Aeußere Lappen — — — Lippenpalpen — 1 Zunge bleibt und noch zweifelhaft. Ware fie die Achte Unterfippe, fo änderte fih die Bedeutung von d, und diefes müßte dann, als Beyliefer betrachtet werden wie bey Phalangium. Darm grad, dünn, beym Anfang des Schwanzes entfpringen aus ihm afehr zarte GSallengefäffe, zwey ger hen feitlih zum Fetttoͤrber Luns ſchon feit fänger als ein Dugend Jahr Leber ben allen Kerfen], zwey nad oben in die Bruft. Zettförper befteht aus zwey großen Lappen, je einer einerſeits mie bey andern Kerfen, weicht aber darinn fehr ab, daß er jederfeitS aus Dem Darm 5 große Rohren empfängt, die fi in ihm ver äfteln in Die feinften Zweige, welche mie Luftröhren, oder Blutgefäße ben höhern Thieren, zu den füämmtliz den Eingeweiden gehen. [Bas ift damit anzufangen 2 Athemorgane noch abweichender. Affe 8 Luft: loͤcher, nicht wie bey andern durd Klappen ſchließbar, ſondern runde Durchſchlääge in den Bauchplatten, fuüͤh— ren zu Riemen. Jede beſteht aus einer Menge halb: runder, aͤußerſt feiner Platten, die wie die Blatter, eines Buche mit dem innern Rande unter fih verbun- den find, und mit ihren Flaͤchen dicht auf einander fiegen, doch fo, daß jede Platte üher der folgenden et: was hervorragt. Meckel gibt die Zahl auf etwa zo an, Tr. haft fie für weit größer, weiß, durchſichtig, fafer- los. Jede Kieme ift auf der Seite, mo ihre Blätter unter ſich zufammenhängen, an den hornartigen Ring des Luftlochs und feitwärts durch ein haͤutiges Band an die Membran, melde die Bauchſchuppen mit den Rüdenfhuppen verbindet, beveftiget [nach der Abbil- dung ſcheint ed, die Blaͤtter ſſtaͤnden ſenkrecht auf dem 437 Athemlogl. Fig. 7. D Riemen in natuͤrlicher Lage, cC weggenommen, Muskeln zwiſchen denen die Miemen Tiegen, Verbreitung der Kiemenadern iii auf der Haut, melde zwiſchen jenen Nusteln unfer den Kiemen aus: zeſpannt iſt. Die Gefäße entſpringen aus dem Fett: körper, ob fie aber aus dem Herzen oder aus den-5 Seitenröhren des Darms fommen, unbeftimmt. Biel: feigt führen diefe Darmröhren den Saft in die Kiemen, der daraus wieder in den Fettförper, Das Herz uſw. als gefauerftofft Blut zuruͤckkehrt. AB Herz, rrrr waljige Muskeln, vom Herzen zu den Kiemenmusfeln, oo andere Herzmusfeln zu ber Bauhwand, heißen bey ber Weidenraupe Herzflugel, ax Gefäße in dem Fettfürper zum Herzen. ; 5 Sefchlechtstheile getrennt, ‚teim Glied tritt hervor, mannliche nur zwey Röhren mit einigen Platten, weiblie aber ein fonderbarer Roſt aus drey Laͤngs⸗ und 5 Querroͤhren. Auf dem Bauch zwey Nervenſtraͤnge mit Knoten wie bey gewoͤhnlichen Inſecten, 7 Knoten ohne Das Hirn. Die drey vorderen im Bauch, durch 3 Laͤngs⸗ itränge verbunden, und geben je 4 Nerven zu allen Eingemeiden. Die a folgenden Knoten biegen im Shwan;, deſſen a erften Sfiedern fie entfprehen, nur durch 2 Stränge verbunden. Hirn, groß, vor dem Geſchlechts⸗ oh, aus ihm auch 3 Stränge zum erften Knoten, und ein Ring um die Epeiferöhre. Gibt Nerven zu Füßen, Geſchlechtstheilen und Kiemen, Augen, Palpen. Sesrpion iſt Mittelglied zwiſchen Cruſtaceen und Inſecten, jenen naher. II Abh. ©. 20. Die Spinne. Mit dem Scor⸗ pion gemein Verwachſung Dee Kopfs mit der Bruft, 3 Füße an der Bruſt, Geſchlechtsloch nah an der Bruft ſonſt abweichend in Geſtalt des Bauches, Anheftung der Füße, Fuͤhlhoͤrner ohne Aehnlichleit mit den Schee— venpalpen des Sc., Spinnwarzen, Freßwerlzeuge, Athemorgane. Runder Bauch durch eine Roͤhre mit der Bruſt A verbunden, weich, fat ohne Kingeljpur, a gegliederte Spinnröhren d, Dahinter der After. Auf Rüden eine Platte P worauf einfade Augen o, meift 8, felteno. Füße 7glied. Fuͤhlhoͤrner an den Geiten der Kinn: faden 5gliederig, nad) dem Seſchlecht verſchieden, auf fegtem Glied ein zackiger Korper ben Nännden, nicht Beſchlechtstheil. Zwen Rinnbaden, Unterlippe und Zunge, feine Oberlippe. Fig. 19. M. v. A. domelftica, v. u. Fig. 16 2. d. Seite. Rinnbaden mm, aus Stiel und Einfeg : Klaue, die einen Giftfpaft hat, Fauen niht, zr Kinnladen darunter, darwiſchen die Unterlippe 1, und Die Zunge h, Cdhlund bey den gemeinen über, bey A. litto- ralis unter der Zunge! — Bir deuten dieſe Theife auch anders. mm Kinnbacken = Oberkiefer rr Kinnladen = Unterkiefer ag Zunlörner = Kieferſchnurren (Palpen) 1 Zunge = Unterlippe n Unterlippe — Rippenfänurren ? Unten auf dem Bauch drey Paar zweifelhafte Luft: Löcher, oben darauf aber a ächte Paar deutlich, unter deren miitlem je eine Grube im Heitkörper mis gefäß: —— 1 — — me reicher Haut überzogen, wo alſo Luft geathmet zu wer: ben ſcheint; nod 4 Paar an den Bruftfeiten v, aber blind und ohne Buftröhren. Aber noch ein- ächtes Paar ss, unten neben dem Geſchlechtsloch c, darun— ter je eine Kieme, dreyefig, weiß, aus mehr Blättern als beym Scorpion. Der Fettkoͤrper fuͤllt hier wie ben andern den Baud aus, ift eine Förnige Maffe, worinn alle ande- ren Cingemweide liegen twie in der Leber bey Mufcelng, ° ausgenommen die Kiemen. Herz Fig. 29 eine lange Rüdfenaorte wie bey anderen; aud mit Geitenmusfeln, weicht aber ab da: durch, daß es Gefäße hat. B floßt an die Bruft, über: al entfpringen eine Menge kleine Geitenzweige Daraus, nebft 6 großen; pp swey lange fleigen herunter zu den Kiemen; «= und Bß, Dann vv u. zz alle in den Fett: förper. * Darm ziemlich einfach, in Bruſt mit 4 großen Blindſaͤcken, die Tr. Mägen nennt, in der Mitte hängt er mit dem Fettlörper zufammen, was an die Eeiten: röhren des Darms im Scorpion ‘mahnt, unter Die fer Stelle erft Koth. [Deutet das niht auf Balfenein: wirfung 2]. - Am Ende des Maftdarms ein Blindſack Lionderbar, Diefer Beutel gleiht der Bursa Fabricii], in. den fih die vier Gallengefaͤße offnen. Bier alſo fann mar faft jagen, daß fih die Gallengefäße in eine Art Harnblafe begeben, und mithin ihr Saft nicht als Galle dienen fann.] Im Blindſack ein weißer Gaft, den Tr. für NRahrungsfaft haft, odglrih fo nah beym After [fo würden Die Gallengefaße zu hylofen], Aehn— liches ben Wanzen. a find zwen Blaßen in der Bryft, bie in eine dünne Köhre auslaufen, und fidy in den Halen des Rinnbadens öffnen Fig. 21. Diefe Blafen befichen aus vielen Spiralfaſern durch eine Haut zufammenge- halten, ziemfih mie die Luftröhren. Die Kinnbaden fönnen Daher nicht einfaugen , fondern dienen bloß zum Vergiften. Geſchlechtstheile. Der zackige Knopf am Ende der Fuͤhlhoͤrner iſt nicht das maͤnnliche Glied, wie man bisher geglaubt, dient nur zum Vorſpiel, ſondern beyde Geſchlechtstheile liegen an einerley Stelle. loch öffnen, ohne Legroͤhre, Darunter zwey fnorpelar- tige Warzen Fig. 20. o zwiſchen Riemen ss. Minnl. Theile auch nur zwey Röhren, Die in demfelben &e- ſchlechtsloch e enden, feine Ruthe. Begattung. Die angeſchwollene Eichel greift in die weibl. Deffnung , dient aber nur als Neiz, Dann legen ſich beyde Deffnungen aufeinander, fo daß Die 2 fnorpe: lihen Warzen des W. ın die zwey Spaltın des M. zrifchen ‚den Riemen greifen, weldes legte aber noch nieniand gefehen lſo hat es jedoch Roͤfel wirklich ange. bildet]. Spinnwarzen bey allen nur A, die fogenanute fünfte ift der After; wo 6 feyen, find es noch 2 Palpen, wie b. d. Hausfpinne und alrox; die Sp.warzen .g.ıcz drig, obere Fläche wirklich voll Löcher, woraus Die Faͤd⸗ hen. Die &pinngefäße von A. atrox, aus 2 großey und | 2tleinen Schlaͤuchen, und einer Menge fleiner, bey Pfeuz: Er 4 \ Weibliche ganz einfach, zwey Eyerſaͤcke, Die ſich in dem Gejhiedts: feine: ._ | Nerven 2 Stränge, in ber Bruſt ein großer Kno— ten, aus dem die 4 Paar Fußnerven, weit dahinter im Baud nur noch ein Knofen, aus dem a Paar Ner: den zu Maftdarm, Gefhlehtstheilen, Riemen ufw.; vor dem Fußfnoten lim Grund 4) das Hirn aus dem 2 Paar zu den Sreßwerfjeugen. Zn > Spinnen flimmen mit Scorpionen überein: 3) im Kreislauf und Athmen. ; 2) Verdauuug, doch geht der Chylus nicht durch Seitenröhren, ſondern nur durch inniged Anhängen aus dem Darm in den Fettförper, 3) Geſchlechtstheile in Lage und Mangel äußerer Stüde. Muͤßten alfo zufammen und zu den Eruftaceen, find aber weich. 3 ; Weichen ab im Nerven-und Bewegungsſyſtem. Bender Tr. Vermiſchte Schriften. Erfter BP. mit 16 8. Göttingen b. Roͤwer. 16. 4. 187. I dh. Zufäge zu Spinnen ©. 3. Eingemeide ſchwer zu unterfheiden. Herz der Kreuzſpinne anders, deutlich musculös, und mit zwey fangen Muskeln mm, Fig. 1, die wie Flügel ausfehen, wenn man das Herz als ein bejonderes Kerf anfieht, deſſen Geitenzweige Fuͤßen gfeiden. vv Riemenadern, die andern Adern gehen in den Fettförper. Aus Den Kiemen gehen feine andere Adern, v,v ſcheinen aus den Kiemen Feudtigfeit aufzufaugen und ind Herz; zu führen, wären demnach Arterien, und Die Venen fehlten.” ISonderbar genug, doch glauben wir, es laſſe fich für ſolche natürliche Zer— ſtoͤrung in gewiſſen Thieren der Grunp angeben]. Luft: Io her jederſeits an der Bruft a, am Vaud a, einge: »rüdt aber nit offen und ohne abgehende Luftrohren, zu den Bauchpuncten aber gehen Die großen Herzadern, und der Sauerftoff ſcheint alfo bier einzudringen, [Die Bedeutung feht alfo fo: Bey hoͤhern Kerfen laufen Luft— zöhren zu den Caften, um ihnen Sauerſtoff zu bringen, Hier aber faufen die Adern zu den Luftlödern und au “zu den Kiemen, um Sauerfioff zu holen, Der: die Luftroͤhren führen in den Spinnenfelbft Blut, und jind Daher aͤchte Arterien, und es ehlen daher Die Venen, wierben höhern - Kerfen. Auch ift das Herz faft wie Luftröhren aus Ringen gebaut, wie Fig. 2 zeigt. Bey den Krebfen find Venen. h Der Fettförper.ift eine förnige, gefäßreiche, grau: liche Fluͤſſigkeit haltende Maffe. [Wir haben diefen ſchon por einem Dußend Fahren als Leber angeſprochen. Nach und nad) fcheint dieſe Anſicht Eingang zu finden. Tr. aber will noch nicht daran.) Diefer Fettkoͤrper befteht groͤßtentheils aus Eyweißſtoff, und es geht mithin in ihm die Verwandlung der verdauten Stoffe in Bfut vor [das widerſpricht der Bedeutung Der Reber eben fo wenig, ale der Mingel an Venen]. Auch find a be: fondere Gallengefäße da, die fih in das Ende des Darms öfinen, Unter ber. Baucdeke eine ſtrahlige Haut Cabg.), weiß nicht mas. - Der Eyerftod wie eine vieffägerige Samenfapfel, fpinnen fo wie Roͤſel abgebitdet, 6-Shläuge, ‚feine | es die Scheidwande durchbohrt Cabge). Außer den 6 gro. fein Epinngefäßen noch eine Menge Fleinere (abg.). Das (©. ao Bau d. U, beſchriebene) Austreibungsorgan der Eyer iſt Irrthum. Waſſerſpinne CA, aquatica) kriecht unter Waſ⸗ fer. Der ganze Hinterleib GSauch) von einer Luftblaſe umgeben. . Die Luft fommt nicht aus dem Xhier, fon: dern bfeibt zwiſchen den beöften Haaren hangen. . 1965. Obifium, Baftard - Scorpion. Wie Cor: pion der Umriß. Fig. 7 v. u. Schuppen weggenommen, pP Balpen, Fußglieder, und Einfenfung mit der Bruf wie bey Scorpion, nur die 2 Krallen am sten flatt öten Sfied. Auch fo Hornplatte auf Bruſt, worauf 2 einfahe Augen Fig. 8. 00. — - Aber die Matte ge: theilt, Bauchringel oben 12, unten 11, feine Unterlippe, doch 2 Kinnbacken r, und zwey Rinnladen m, m. Ganz eigentHümlicht?] Luftlöcher oben und unten A, oben 21, unfen nur 9. Luftroͤhren nicht gefehen, aud feine Kiemen. Macht den Uebergang von Scorpionen und ©pinnen zu Weberfnecdhten (Phalangium), — [Bedeu: fung der Freßwerlzeuge, mı Oberfiefer, r Unterfiefer, p Kieferpalpen. — Fehlt die Unterlippe 2 II Abh. Phalangium, Afterfpinne, Weberknecht. P. Opilio und cornutum find verfchiedene Satt., paa⸗ ren ſich doch, wie Cantharis melanura mit Elater ni- ger f., Meloloniha Agricola mit Cetonia hirta £ Chryfomela aenea m. Chr. Alni, Pap. Jurtina m: Janira. Leben wirklich mehrere Jahre. Phal, O. Sig, 10.2. oben, Fig, 11 v. u. p Füße, a Fühler, m Rinn- batfen, o mittle, r Seitenaugen. Auf Rüden 5 Fal⸗ ten, zwiſchen den 5 mittlen 2X 5 Puncte, q Luftloch unterm hinterſten Schenkel, d Geſchlechtsſcheide für bey⸗ de, After hinten; hat alſo Aehnlichkeit mit dem Baſtard⸗ Scorpion, auch mit dem Scorpion und mit der Spinne ldurch die Andeutung oberer und unterer Zuftlöcher dem: erfien am näcften). Bruft und Bauch verfhmolzen wie beyde erſten, oo zwey einfache Augen, rr zwey äußere. dig. 13. Fuͤhlhörner [dod wohl Balpen] wie bey Epin: nen, 6 Glieder cmit BurzeD, Spinnen nur 5, iein Hafen, halten damit die Beute wie die Spinnen Laffo auch Palpen], d Geſchlechtsloch mie bey Spinnen ar der Bruft 123 doch nur vorn am Bauch] bey beyden Geſchl. Freßwerkzeuge meiden ab, nähern ſich de- nen der Geflügeften, m Fig. 16 Kinnbaden, m Fig. 17 v. unten, Big. 12 a b zwey Glieder, b biegt fih nad unten, nit innen, cd Gdeere, c beweglich, Zig. 12. a Fühler, 1 Zunge darunter, nad unten gebogen [mas eigentfih ? eine aͤchte Zunge doch nicht], darunter Ida- hinter] vier Kinnfaden Ihier ein ſchoͤner Beweis für unfere Lehre, daß Die Kiefer wiederholte Füße find, hier alfo drey Baar wiederhoft], bo obere Rinnfaden, hn un: tere Kinnf., o Mauf, Himter diefem £ zmey einglie= drige Palpen zwifhen dem 2fen Fußpaar. r Lefze das zwiſchen vor dem Geſchlechtsloch. [Wir erflären dieſe Theile fo. "Da bier offenbar mehr Kiefer vorhanden find, ſo muß angenommen werden, daß fie ſich bier aus dem: felden Grunde, warum an der Bruft vermehren. Zur Ergrundung der eigentlihen Bedeutung gibt es aber hier nur zwey entſchiedene Theile, den Mund o und die 31 * 491 Palpen 3, welde die Theile bo, worauf fie ftehen afd Unterkiefer angeben. Die Theile fiehen uns daher jo: ‚m Rinnbaden DO berfiefer — — 1 Zunge Dberlippe b obere Rinnladen =. Unterkiefer a Fuͤhlhoͤrner = Kieferſchnurren CPalpen) & untere Rinnladen — Benfiefer r Lefze = Unterlippe So befommen dieſe Theile doch Verftand, und find feine Wunderlichkeiten, da fie daffelbe find, mad bey ei- sen ehrlihen Kerf vorfommt.! Darmfanal, fehr abweihend, ein weiter Sack mit mehreren Geitentafhen Imahnen. auffallend. an die Darmtaſchen der Aphrodite]. Fig. 16 von oben a Fuͤhlhoͤrner IRieferfhnurrenz, m Kinnbacken IFuͤhlhoͤrner?), S beyde mittle Gade der untern Hälfte des Darme Imahnen fehr an Blutegell, bc de aufere Seitentafhen vorn am Darm, pgq rs hin- ten daran, öffnen ſich in zwey große Taſchen t Fig. 17, Die aus der Mitte Des Darms entfpringen, n vordere Gallengefaͤße, z untere Enden der Gnllengefäße, k Herz ohne alle Zweige. Fig. 17 PKinnladen und Palpen, B der ovale Darm, k zu männlichen Theilen, A Fettförper, eine Haut, wo- rinn Schnüre von Kugeln, mit grauem. Saft, ähnelt. dem Fr bey Oniscue, Luftroͤhren verbreiten fihdurd den ganzen Leib, aus zwey Luftloͤchern zwey große Stämme zu Füßen, Kopf, 3 Feine aus der Vereinigung zweyer Feiner Zwei- ge inner dem Geſchlechtsloch. Die 2>K5 Puncte auf dem Bau Fig. 10 feinen aud Luftlöher zu feyn, Boch find fie bey manden nit zu fehen. Auf dent Rüden find aud Puncte, die aber nicht herzugehören feinen. Aus weibf. Deffnung faun man eine Regröhre bruden, Die fo Tang als der Leib ift, und fi heraud- Rülpt; Eyergang aus einem Sad, der ſich anderen Ends mit dem Eyerfiod verbindet, welcher eine in fi wuruüdlaufende Röhre cein hohler Rain voll Eyer if Ein der That wunderlich], abgeb. Männliche Theile Tiegen ebenſo, Ruthe lang, ſtuͤlpt ſich aber nicht um, Hode ein Buͤſchel Slindſäckchen. Einmal hat Tr. einen vollen Eyerſack, ſtatt der Leg— roͤhre aber ein maͤnnliches Glied gefunden!, welche Zwitterſchaft auch haufig bey den. Schmetterfingen beob- achtet worden, Nervenfyffem Fig. 24 nähert ih dem der Epin: nen, ‚mehrere zerfireute Knoten cwie bey Schneden), nicht zwey Knotenſtraͤnge, wie bey den walzigen Kerfen. Hirn A unter. den. Freßwerkzeugen, über dem Geſchlechts⸗ To, mit Nerven zu äußern Augen, Fuhlhörnern, Freß— werkzeugen und Füßen, b mittle Augen; Die andern Nerven zu Eingemeiden. Das Hirn: wird Dur) Mus: keln bemegt. IV. Abh. Milbenartige Kerfe ©. a. Fu: gellos, Leib ungegliedert, 8 Fuße, feine fcheerenförmige Nalpen oder Kinnbaden mit Klauen. Nur Trombi- dia und: Hydrachnae zur Zerlegung groß genug. Gere ohne Schwimmfuße, Haut lederartig, Palpen lang, her: vorſtehend; diefe mit Schwimmfuͤßen; Acarus. Haut: 492 weich, Palpen kurz, nit Kervorffehend- Der bewegliche Anhang g am letzten Palpenglied ſcheint nur Maͤnnchen anzugehoͤren (ſo Quisquiliarum), doch hat ihm hey Tr. hol. Fig. 28 aud das W. Fig. 30. A. Scheide ber Sreßmwerkzeuge, bey a ein Loch, woraus die Kinnbacken fommen, Palpe viergfiedrig, b mit der Scheide der Kinnbaden verwachſen, c, d, e, daran der Anhang g, darüber der Hafen £, aͤhnlich den Zangen der Krebfe, Scorpione und After: Scorpione. Die Kinnbaden find bey allen faum zu erfennen, nur bey einigen Tr. deut: fi, fo bey vorigem, der Hafen mit knorpeligen Bögen, durch Muskeln in Die Scheide zithbar. IAlſo wahrſcheinlich fo: A Scheide — Unterkiefer bg Palpe = Rieferfhnurren r Rinnbaden = Oberfiefer. Die Hydrachnae dagegen» feinen einen Saugfla- chel zu Haben; deutlicher Die Anheftung der Füße und die Geftalt Der Palpen. Tricuſpidator Fig. 26 M., viel: leiht W. $ig.25; H. Spinipes F. 27, Fuͤße an verſchiede⸗ nen hornigen. Baudplatten TOcenfel 2), Palpen e dort furz, di, bier langſpißig, Bauchplatten fehlen ben Trombidiüs. ig. 26 hat befonders eine Roͤhre q (Rur the), und am Ende des vierten Fußgfiedes einen be- weglichen Fortfag p, Die Weibchen 25 u. 27 inder Mitte des. Bauches eine Freisförmige Scheide a. mit Spalte weibl. Deffnung); fo Fig. 28.0. dey w. Tromb,, auch fo bey Maͤnnchen, die nur. kleiner als die W., ſſtehen alfo Spinnen: näher], m After, bey 26 uber der Röhreg. H. tönnen nit fpinnen. Der Faden, den Rofel an H. abftergens? gefehen, wohl Conferva; Tr. da: gegen fpinnen, gewiß Tr. telarium, defffn Geſpinſt zum Schutz und zur Beveſtigung der Eyer. Tr. hol, hat Luftröhren, Fig. 32, tr, die aus 2 Luftloͤchern, Fig. 28 pp hinter Dem zweyten Fußpadr büfchelförmig entfpringen. Fig. 32 hh Palpen, 1 Kinn: badenfcheide, unter t großer Nervenfnoten mit Nerven, o weibl, Deffnung, EE Eyerfiod, qq Eyergänge nad o ebendahin z Sack mit weißem Saft, der zur Bevefli- gung der Eyer zu: dienen fheint, m Ende des Darms darunter, der grad und: weit, auf dem Ruͤcken bes Fett förpers, vorn. gegen das Maul theilt er ſich in zwey Geitenfortfäge, Die ih nad unten biegen, und fid in zarte Fäden aufloͤßen [dad deutet fhier auf ein Rüden- oefäß. Hinter dem Maul zwey Blafen, daneben drey blinde Gefäße, vielleicht Speichelgefaͤße. Beym M. un: ter. der Geſchlechtsoͤffnung der Hode, rundliche Gallert⸗ maffe von Luftroͤhren durchwebt, zwey Samenleiter, keine Ruthe. Begattung alſo wie Spinnen. Stehen Phalangium. nahe, Augen: geſtielt b. Tr. hol. Bey Hydr. Nuthe hinten wie bey Scolopendra. V Abh. 40. Affel, Onifens Alellus. (Porcellio fcaber, laevis) Fig. 36 männl. Affel v. unten, Fuße abge: ſchnitten, Kopf A, mittler Theil BC, Hintertheil CD TEin- geweidleib und Geſchlechtsleib). 2 Augen, Fuͤhlhoͤrner ab, fiebengfiederig,. Palpen e kurz, flefchig [mo 27, 1, ' Unterlippe, Leib von 10 Schuppen bededt 1 — 10, auf Mittefeib 7, zwifhen 7 und gternod 2Mleinere. Schup— pen am Baud) ben beyden Geſchlechtern verſchieden, bey J M. rechteckig. 7 Füße Sgliederig, jung nur 6 Schuppen — Luftroͤhren, geben darein. und Fußpaare. Fig. 382 2 tegelfärmiger Fortfag, davor der After t, Daneben 4 ‚Balpen, größere ppfind 2gfieder rig, lleinere xx fadenförmig. Naͤhren ſich Nachts von — nagen an weichem Laub. Freßwerkzeuge, Unterlippe lina Lappen getheilt, 2 Baar Kinnfaden, ein Paar Kinnba- den. Fig. 39 Unterfippe weg, BP obere, «= untere Kinnfaden, yy Rinnbadenzähne. Big. 40 Unterlippe fleifehig, bedeckt alles, befteht aus a Rappen, h zwey äu- fere, 1 zwmey innere, nm ein Theil, der gegliedert und eine Valpe zu feyn ſcheint, c Hörer, Fig, 43 Rinnbaden hat 5 Zahne. IAlſo fo: y = Oberfiefer B = Unterkiefer « Benliefer 1 = Unterlippe.] Darm Fig. 38 e grad, weit, geriffelt, dem der Meidenraupe fehr aͤhnlich. Magenfaft Taugenhaft, fo bey Raupe von Noctua dysodea u. Bomb. quercus. Tig. 38 mm a häufige mit meißer oder gelbli- er Materie angefüllte Röhren, Mind Zettförper. Spei⸗ Selgefäße Davon verſchieden, 6 fürzere Schlaͤuche. 1a BSallengefaͤſſe öffen ſich bey g in den Darm, doch aͤu⸗ Ferſt kurz und nicht mit den a Fettkoͤrpern in Ver— bindung. e& ’ Herz nur Röhre vom Kopf bis zum Schwanz, bey O. Armadillo mit 4 Paar deutlichen Seitengefäßen aur Leibeswand, nah vorn fheint fih das Herz in drey dünne Faͤdchen zu fpalten, diefe wohl Arterien, jene Benen aus den Kiemen?, athmen aud nidt durch peirdern wie Krebfe durd frepliegende Kiemen. Ruthe fehr kurz fehnenartig, zwiſchen dem erſten dreyſeitigen Schuppenpaar Fig. 36 O, 2 Samenroͤhren Dann die Platten ‚BB, dazwiſchen zwey fpigige Knorpel, als Reiter der Ruthe. . Ebenfo zwey weihlige Matten Fig. 51 aß, und Lage der weibl. Mündung. Eyerſtoͤcke zwey Roͤhren, gehen faſt bis, zum Haffe herauf, voll Eyer dur den ganzen ‚Sommer, entwideln fih bier nur, treten dann in: den Zwiſchenraum zwifden den Bauchplatten "undden Eingemeiden [wie 2], werden hier durch vier Drgane, die man als eine Art von Cotyledonen betrachten muß ewie23, ernährt und bleiben hier bis zur voͤlligen Ausbilbung. Die Sungen aber werden.geboren, "indem ſich die Bauchplatten, die: wie Klappen unbeve⸗ - figt über einander liegen, in der Mitte öffnen, Fig. 51 m. v. unten, Bauch voll. Eyer, vor deffen Bauchſchup⸗ ‚pen die Klappen), deren 5. find,. der einen Seite (1 — 597 nad) außen gebogen find, darunter: die. Eyer. Lig. 52 mittler Leib des W. v.. unten, 1—5 Rlap: pen überall frey nur. mit den Ruͤckenſchuppen verwad:: fen, bier ausgefchlagen,. Eyer weggenommen,. um. die: Eotyfedonen zu zeigen, Die auf dem Nervenftrang und: den Bauchmuskeln liegen,. und von: ihnen nur. dur eine zarte. Bauchhaut gefhieden find.. Jeder befteht aus drey Teilen, Querſtuͤck a ale Grundlage, kegelfoͤrmi— "ges Mittelſtuͤck b, an dem ein Hafen c, deſſen Epige: nirgends angewachſen ift, und frey zwiſchen dem +24 Eyern liegt. In biefen Zeiten eine Greyantige braͤum liche Subſtanz von fehr gatter Haus eingefgloffen, ſcheint dur hzuſchwitzen und zur Ernährung der Eyer zu dienen. [Wir wünfgten, der Vfr hätte fi ſich hierüber etwas mehr herausgelaffen; denn wir verfiehen das ganze nit]. Dann folgen nad den 2 BAHAMAS noch 5 Paare Fig. 56 zwiſchen B u, D, 51 yös, darun⸗ ter die Athemwerkzeuge, welde 3 Paar einfache, haͤuti⸗ ge, viereckige Blaͤtter Fig. a7 bb U zwey Bänder be: Defligen die Klappen dd, die Kiemen heben und fenten fi$ somal in der Minute, bewegen fih krampfhaft, wenn der Hinterleib mit Waffer beftrihen und fo Die Ruft abgehalten wird Lathmeten alfo Luftz, koͤnnen je: doch das Athmen über 1 Tag fang entbehren. Das Her; dazwiſchen ſchlaͤgt 1200mal in der Minute, Die Kiemenbfätter find eine Tafche, in der fih an den Ran: dern Hier das Blut bewegt, nehmlih ohne imein Gefäß eingefäloffen zu feyn. [Diefes ift fehr Kubih, und beweist nun einmal ſchlagend, daß das Blut durch polare, nicht mechaniſche Kräfte bewegt wird.] Nerven wie bey vollfommenen Rerfen, 2 Strän- ge durch 7 Knoten verbunden, aus deren jedem 2 Ner⸗ venpaare gehen, und zwiſchen je zwey Knoten noch ein Paar. Hirn Lbefonders gerechnet] tlein, Daraus zwer fehr dicke Sehnerven. Fig. 54. Ein Auge, eigentlich ein Haufen von 20 einfaden. Uebergang zu den zufammen gefegter. VI Abh. 68. Wafferaffel, Oniscus aquaticus; Idotea aquatica, Afellus vulgaris. Geftalt, Zahl der Ringel, der Füße und Gelenke wie bey Alellus; Hin: tertheil aber nur aus einer Platte, an deren Ende ber After a,. worunter die Kiemen. Hinterfüße länger, zwey Paar Suüplhörner,. äußere: fehr lang, drey lange Stiel⸗ glieder, mit einer Menge Geifelglieder; inntred hat sı Glieder; am After zwen Palpen, die Abelig p. Unten decken 2 Platten B: die Kiemen, bey W. Davor noch 7 fleinere Platten r, 'worunter die w. Deffnung. Freßwerkzeuge, Fig. 58 anders, hh Unterlippe vier: lappig, t a k drey Paar Kinnladen, q ein Baar Kinn: baden, alfo ein Baar mehr, aud Bau verfgieden, m Hatte über dem Maul, eine Rängsfpalte, m n zwen Platten defen von unten: die Freßwerlzeuge, £ Hein, F aroße Fühlherner. Kinnbacken ſtark, mir Sgliederiger Palpe, I fann alfo nicht Oberfiefer feyn. 1 k = Dberfiefer | a deffen Balpe ? g = Unterkiefer | 5 Unterlippe.. * = Benfiefer: l Darm ganz einfad, auch a Fettroͤhren; weibl. Thei⸗ fe ebenfo, außer daß z: äußere Deffnungen Da find, Ener gelangen auch unter die Bauchplatten, die an langlige Knorpel beveſtigt find Fig. 56. Keine: Cotnfedonen. Männliche. Theife abmeigender, zwey Ruthen zmi: fen dem hintern Fußpaare, wie Krebſe. Unter zwen Platten, welche denen rr entſprechen, find zwey fleiſchige Körper, mit einigen Fortfaͤtzen, deren einer eine zweyglie drige Palpe ift.. Kiemen 3 Paare unter: fo viel Platter unterm Hin: terlsib, aber. nicht hinter: fondern: auf- einander und nur 493 Se an einer Stelle wie Muſchelſchloß befeſtigtt. Jede Kieme eine Taſche in die ſich das Blut ergießt. Auch, die Kiemenderen fiheinen zu athmen doch nur fchwach, beyde Heben ſich beſtaͤndig. Den Blutlauf ſieht man in den Faͤhlhornern, Füßen und Afterpalpen, und zwar als Kügelgen in einem aufſteigenden und in einem ab ſtei⸗ aenden Strom in einem Lichten, Lalles beweist, dag der Kreislauf ein golarer Act iſt J. Auch ‚in Chära fle- wilis tft ein folder Umlauf. LE, L. Treviranus Beytr. pPflanzenphyſiologie g1.1-- — nee und Entdefungen beebren Tre: viranus eben fo fehr, als fie ganz neue Aufſchluͤſſe in der Anatomie bisher nohigar nicht unterſuchter Thiere, wichtige Thatſachen fuͤr die neuere Phyfiologie, und Reit: yuncte für das natuͤrliche Syſtem der Thiere liefern. Mir find aud der Reynung, daß dieſe Waſſeraſſel eine beſondere Sippe werden koͤnne. Run folgen Abhandlungen vermiſchten Inhalts. 1. 88. Ueber das Leuchten der Lampyris ſplendi- Aula; auf der untern Geite der 3 legten Bauchringe, worunter b. W. der Eyerſtock. Licht ſehr veraͤnderlich Bauch hat 8 Ringel, ſoviel Paare Luftloͤcher, an der Bruft 2 P. Darm einfach, Gallengefaͤße, 7 Nervenkno⸗ ten, Eyerſtoͤcke füllen den ganzen Bauch aus, in Mut: teriheide offnen ſich 2 Gefäße und eine Blaſe, an erfter Mündung wey Hornblätthen , worauf Die zwey leuch⸗ tendften Chinterften) Punkte. Ueber der Leuctftelle ift Die Haut durchſichtig. Es giebt fein beſonderes Lichtor⸗ gan, nur die Seſchlechtstheile ſind es, vielleicht auch bey Indern Inſecten, doch ſcheinen ſie wegen der undurch— ſchtigen Bauchhoͤhle nicht durch. HH. da. Ueber das Nervenſyſtem uſw. des Froſches, mit Abbild. Am Halſe Zellgewebe mit Del wie Rer: senfnoten, alfo wie Die Thiere mit Winterſchlaf, außer: dem die gelben Anhänge an Hoden oder Enerftöden, aub wag man mit Schilddruͤſe und Thymus verglei⸗ en tann. Elf Baar Nerven ‚aus. dem Nüdenmarf, fonſt nur Geflechte. Aus dem hintern Theil des Schaͤ— dels Gloſo phraryngaeus, Vagus, Accellorius, Lingue- lis medius. II. 99. Bexſuche über ben Einfluß Des Rervenfyſtems Caud der Lungen und Des Serzens) auf die Bewegung des Blutes. An Froͤſchen, woraus nach unſerer Meynung wieder unwi⸗ terfprechlih folgt, Daß der Kreislauf ein polarer Act if. Bewegung des Bluts aus innerer Kraft oibt feinen bes kimmten Begriff. Trevir. mochte abjondern, mas er wollte, fo dauerte Blutbewegung in ben hinteren Schwimmhaͤuten fort. Trev. denft, Die Froͤſche athme: ten viel Durd die Haut, was und nicht wohl behagen will, Diefe fhonen Verſuche, und die Des folgenden Auffages haben in uns Die lebhaftefte Bermunderung verurſacht, daß noch feine Academie geſucht hat, Trev. mit ſich zu verbinden. Seine Arbeiten haben ganz den Charakter eines Academilers, und fie wuͤrden Die Haupt: zierde der academiſchen Schriften ausmaden, Die Bre⸗ ner würden freylich Hiermit nicht zufrieden ſeyn; allein der Vortheil, den die Wiſſenſchaften zoͤgen, erfegte ih⸗ nen an Ehre, was ihrer Schule an Lehre abgieng. Uns te des thierifden Körpers. Microfcopifhe Un- “Ruft oder Flüffigfeiten in unbeſtimmte Höhlen, in Hau- ‚man herausdruͤcken kann; auch fo an Injeetenmusteln, fällt hiebey wiederholt ein, Trev. oder Alders um Un, terfuhung oder mweniaftens Beſtimmung des fogen. Du⸗ gungs und der vermeyntlihen Hyftrix torola in der Bremer Sammlung zu Bitten. > IV. 117. Ueber die organifhen Elemen- terfugung. Eyweißſtoff, die Grundfubftanz beyder or- ganifhen Reihe; daraus. Schleim Cam reinften um Die Eyer der Frofge und Hayfiſche) und Gallert Reim). Ungeronnener Eyerfloff des Bluts und der Eyer enthält nichts Drganifhes, geronnener aber Kügelden. So Schleim von Froͤſchen, Schnecken, aus ungen und Na— fe, getrodnet aber und wieder aufgelöst, gefchlängelte Streifen, Haufenblafe Faden: und Elementarfibern.: Nichts Organiſches enthalten Thraͤnen, Speichel, Galle, Fett und Milh; nur Blut und Saamen enthalten; diefer Kuͤgelchen und Fäden, in feiner Flüffigfeit mit Waſſer verdünnt. fieht man mehrere Tage fang eine flar: fe Bewegung, Strömen, wodurd die K. u. 5. mit fortgeriffen werden, Erft fpater entfliehen wahre In fufionsthiere. Era Das Zellgeweb fieht den Slüffigtefin am naͤchſten, iſt eigentlich eine ſchleimige Subſtanz, die ſich durch te, Faͤden ausdehnt, zeigt microſcop. Elementarchlinder. Dazwiſchen Kuͤgelchen, alles von halbfluͤſſigem Schleim eingehüllt; ſaugt Fluͤſſigkeiten ein, wie Schleim, und erſt aus ihm kommen ſie in die Lymphgefaͤße, beſonders deutlich im Inneren von Larus canus, (der feinen ſo⸗ genannten Blinddarm hat), von Fiſchen, Froͤſchen und Faltern, wo ſtatt der Zotten nur ein Netz von Zellge- web if. Die Elementar: Eyfinder machen unter Modi— firationen die Elementartheile Der Nerven, Musteln, . Knorpel und Knochen aus. Die Nerven find haͤutige Röhren vom Ruͤckenmark angefüllt, und ihrer viefe durch Scheiden von Zellgemebe zu-Buͤndeln verbunden. Microſcopiſche Schläuche und Kügelden darinnen, In den Wänden der Nervenrögre zwen, auch mehrere ge: * ſchlaͤngelte Kanaͤle, Die ſich nicht verzweigen, ſcheinen nichts als Anhängelinien des Marks zu ſeyn, fehlen bey Inſecten und Mollusien. Die Scheide der Weinberge Schnecke enthält nur 2—3 Röhren. J Sm Hirn und Nuͤckenmark ſind die Kügelchen in keine Röhren eingeſchloſſen, fondern in einer hellen, zar— % ten Materie, mie im Zellgeweb, und unterfheiden ſich alfo in der Grundmifgung nicht davon. Aehnliches er- gibt fih aus, Unterfuhung der Muskeln und aller veſten Tpeile bes Leibes. Line Muskelfafer iſt eine Röhre, in der Elementarcplinder, auch Kuͤgelchen ſtecken, die doch nur ſchwach von Scheiden zufanımengehaften. Die Musteln der Schnecken Haben den Dau des Zellgemes bes; der Fuß z. B. eine gaflertartige Subftanz mit Ts gelchen ausgrfüult, ohne Fafern, an veflern Musteln die Bl. Enlinder. ; Fafern find zur Bewegung nicht noͤthig; feine um Blaſenwurm, Polyp, deffen Subſtanz aus Kuͤgelchen befteht, die zu gallertartigen Maſſen vereiniget find, Tr. mepnt, bie Zufammenziehuug der Mustelfafern fomme J EIER vom plöglicgen Gerinnen, das Anſchwellen vom Flüſſig⸗ werden des ungeronnenen Eyweißſtoffes im den Elemen⸗ tarehfindern, Rat 3 ‚Elementarfibern nur in Xheilen von pflangenartiger Natur. Im Parenchym find faft nur Eyweißkuͤgelchen, fo in der Leber; in der Mil; nur,nod Streifen. In ſeroſen Haͤuten / Knorpeln und Knochen Tiegen die ST. Eylinder und E.fügelden ganz gedrängt in der umerga: - niſchen Subſtanz. 5. 145. Ueber Die Gefäße und den Bildungsfaft der Pflanzen, m. Abb. Der Holzkoͤrper befteht befanntl. aus Spirafgefäßen,, Zellgewebe und Faſern. Der festen gibts 2%, häutige chbröfe) Röhren und dichte Drähte, Zibern, die zwiſchen jenen, mie in einer Wand fiefen, und fo Die mei: fien Hofzfafern.. Sn den Röhren feine Scheidivand Imie . lang]. zeräfteln ſich nit, entfalten oft Saftkuͤgelchen. In den Wurzelgafern von Hydrocharis Morlus ranae gehen fie in noch einfachere Röhren, Schläude über, bey den Farren und Eucurbitaceen in Spiral:und Ningge: fäße ; find weiter, und die Pängsfibern durch Querfibern verbunden, die oft ſchief ſind. — Reitergefäße. Die Düpfel an den gedüpfelten Gefäßen find hohle Höder, außen mit Eindruf. Aehnliche in den Zwiſchenraͤumen des Netzes der Dberhaut bey Aloe und Oraflula und auf den Scheidwaͤnden der Sagitlaria f., und Stratio- tes aloides [find-aud der ganzen Bedeutung nad) nichts anders. Wir haben ſchon fange die Spiralge— fäße fr nichts weiter als Blätter in Miniatur, und diefe für riefenhafte und aufgewickelte Epirafgefäße erflärt; und fünnen uns alfo freuen, Daß bier wieder ein fo fchlagender Beweis fommt: Daher zweifeln wir auch fei: nen Augenblif, Daß diefe Düpfel wirkliche Poren find. Sie werden auf den Blättern zu Cpaltmindungen]. "Die fog. ſchiefen Faden um die ged. Gef. find Furchen Lroohl nur von der Reihigkeit der Puncte entftanden]. Um mande ged. G. windet fih weitlaͤuftig ein Faden, der fih hin und wieder ſpaltet. Cine Abart find die falſchen Spirafgefäße in Farren und- Kürbfen [diefe find ohnehin nichts anderes ald gemundene Banber mit lan: gen Spaltmündungen. Cine Pflanze iſt ein Heer zu: Sammengepalter und durch Zellen verflochtener Blätter]. Tr. glaubt, Die Spirafgefäße führten eine mäßige Feuch⸗ F tigfeit, aus den Luftblafen gefchloffen, die man oft daran ſteht. Cie enthält feine Kuͤgelchen, wohl aber der Saft in den fbröfen Nöhren, Diefer daher der Bildungs: faft, jener nur eingezogen. [Daran koͤnnen wir nicht glauben, weil fo große Organismen ohne Athemorgane undenkbar find]. Aud in den Milhfäften, wie Wolfe: milch, Vinca etc. find ſolche Kuͤgelchen, Die fih auch be: wegen, wie die im Blut, und beym Gerinnen zucken. Laht man ſie aus, fo ſterben die Pflanzen; auch find ‚fie nicht in eigenen Gefäßen oder Luͤcken, ſondern in fibröjen Röhren von befonderen Zellen umgeben. So bey Hieracium grandifl., Sonchus macrophyl- -Jus, Rhus typhiaum, Vinca major. Bey den Farren: fräutern, wo in der Mitte braune Maſſe ift, verhält es fi ebenfo, Silphium perf, mit grünem Saft, Rhus " Ootinus mit farblofem , Acer, (accharinum, dieſe fibr. "R, im Bafl, fo bey allen Hölgern, der Saft heißt Oam- gi Heft. 3. — 179 binm. Die gefärbten Säfte find alſo mit dem farbleſen Planzenfaft einerfey und in denfelben Gefäßen. a 6. 165. Die entdedte Fortpflanzungsart der ofcillu: torifhen Eonferven m. Abbild. Blumenbachs Gonferva £ontinalis iſt C. limofa, eine Ofcillatoria, deren Gat: tungen fih zum Theil durch eigene Bewegungen, Die Shierifeher Art zu feyn feinen, auszeichnen. Die Ringe, welhe man in den :O. ſieht, gehen in Samenkoͤrner über, deutlich in O. muralis an einer Ulme ; pflanzen fi) aud durd Knospen fort, und kommen alfo aud hierin mit den Zoophyten und mit den Pflanzen überein. Dann folgt von Ludolf Tr. cin Breslau) : Ueber die Ausdünftung der Gewaͤchſe und deren Organe. Diefe zahlreichen vielfältig abgewechfelten Verſuche, bey denen wir feine Täufhung zu entdecken wuͤßten, bemei- fen, daß die Blätter nur im Sonnenlicht Waffer aus— Dünften, und nur auf der Fläche, wo Spaltmuͤndungen find, mithin Diefe als die eigentlihen und einzigen Aus: dünftungsorgane betrachtet werden muüfen. Da nun die meiften Blätter nur -auf der untern ‘Seite dieſe Poren Haben, fo duͤnſtet auch dieſe gewöhnlich nur aus; fonft aber auch Die obere. Es gift hiebey gleich, auf welche Seite das Licht Fällt, wie aud) vb das Blatt abgefhnit: ten ift oder nicht. Fleiſchige ‚Blätter aber, und Iedeys ‚artige, wie vom Aloe, Hedera, Prunus Lauroceraſus, duͤnſten gar nicht aus, obſchon fie Poren auf einer au beyden Ceiten haben. Blätter unter Waſſer in der Eonne werden can beyden Seiten mit Blafen von Sauerftoffgas bedeckt, aud) die von Aloe und Kirſchlor— beer; was mithin mit den Spaltmündungen nichts zu thun hat. Uebrigens festen fih auch Blafen an Sie— ‚gelad und Baumwolle, und es ſcheint mithin Rumford recht zu haben, daß hier nur von einer Wafferzerfegung Die Rede ifl. Das Zellgeweb iſt meift auf Der untern Blattſeite Tocferer oder unter den Poren find Höhlen. — Uns binft, mit der Ausdünftung der Poren beſtehe ihr Arhmen oder Einziehen von Luft fehr wohl; ja es fonnte dadurch bewieſen werden. Wir bitten, deßhalb noch ge: nauere Verſuche anzuftellen, ald man ſchon hat, was eigentlich Linf,tyun müßte. R. Tr. Hat alles felbft ge: zeihnet, Das meifte fogar geftochen, und zwar ehr ‚gut. Wir mögen font nicht Toben, daß ein Schriftfteller die Zeit mit Stegen verliert. Wenn es aber fo gelungen iſt, wiirde Tadel verkehrt ſeyn. Das andere hat Befe: mann in Göttingen geſtochen, deffen Geſchicklichkeit und Einn für naturhiſtoriſche Gegenftände befannt, Die Abbild, folgen fo auf einander. Scorpion Fig. 7, 2, 3. 7, | Hydrachna 25— 27. Spinne Fig. 14, 16, 20, 21, | Trombidium 28, 30, 29, 1, 2. 31, 32. Baftardfeorpien 7, 8, 9. > | Kelferaffet 36, 38, 30, a0, Weberknecht 10, 11, 12, u 43, 47, 51, 527 54. e 14, 16, 17, 24. | Wafferraffel 50, 68, 62. Verſuch einer Deutung der Knochen im Kopfe der Fiſche. Die, Durch eine gluͤckliche Sdee in Anregung gebrad: te Deutung der Kopflnochen ift bisher auf fo vielfachen 32 499 Wege verſucht worden, daß es anfängt fihmer zu ters den, fi — auch hiſtoriſch — über die zum Theil ver: worrenen, und vermwirrenden Meinungen aller einſchlaͤ— gigen Schriftſteller zu unterrichten. Der bedaͤchtige Sang-ruhiger Beobachter, Die, ohne gerade immer einem feften' Grundfage anzuhangen, nur da fußen, wo fie Grund fehen, fonnte bey einem fo viel: feitigen. Segenffande nicht ausreichen; und obgleich er einftens ziemlich haltbare und gejüätete Reſultate zu liefern verſprach, fo fagte er Doch der Ungeduld unferes Zeitalters nicht zu, die in möglichfter Eile und Kürze jeden Gegenftand abzuthun trachtet, um alsbald zu ei: nem neuen zu eilen, Darum gaben fih auch andere Tieber dem Spiel einer regellofen Phantafie hin, und Deuteten querſeldein, Daß einem Hören und Gehen vergieng. Noch andere fuchten zwifchen beiden dag Mittel zu halten; konnten aber, obgfeih von einer ganz zahmen Idee geleitet, dem Drange nicht wiederftehen, ihren fluͤch— tigen Vermuthungen, Die nur eine vorbereitende Ar: beit hätte bfeiben follen, ſogleich eine allgemeine An: wendung und einen abfprechenden Ton zu geben. Sicherer dachten endlich Diejenigen zu verfahren, Die »on einem, ihnen für haltbar und erwieſen geachteten, oberften Grundfage ausgehend, die Anwendung deſſel— ben durch Die ganze thierifche Natur verfolgten Und obſchon nit zu Täugnen ift, dag gerade Diefes Verfah— ren Die bedeutendfte Yusbeute geliefert und noch größe: re verſprach, ſo haben wir e8 Dod an der Spixiſchen Gephalogenelis leider erlebt, wie Leicht hier eine Leber: eilung fey. Da mir nun, als Kinder der Zeit, der wir angeht: ren, alle, mehr oder weniger, von einem Der oben ge— ruͤgten Mängel behaftet find, und es leichtlich jedem begegnen kann, ſich insfeine eigene Anfıht fo feſt zu rennen, daß er das limfehen vergißt; fo war es ein Dan: kenswerther Einfall von D fen, die Sache in der Iſis zur Sprache zu bringen, damit hier Cal3 in einem ge: ſellſchaftlichen Vereine, Dem unendliche Huͤlfsmittel der Kritik zu Gebote ſtehen) nah Abwägung der Grunde und Gegengrunde, erfi dag Schmwanfende befefligt und das Unhaltbare ausgefhieden werde, bevor die Meinun- gen über einen fo wichtigen Gegenftand in große Hauptwerfe übergehen, deren Benugung durch uͤbel an— gewandte Neuerungen fo abſchreckend erſchwert wird; mie dieſes namentlich in dem Spixiſchen Prachtwerke geſchehen iſt, bey dem man ewig wird bedauern muͤſſen, daß nicht ein ſo herrlicher Stoff, ehe man ihn der Welt vorlegte, erſt noch der beſonnenen Sichtung einer ſtreu⸗ gen Kritik übergeben worden fey. Dfen felbft hat nun (Iſis 1817. VIII.) zuerft Sruchftüfe des Vogel-und Saͤugthierkopfes geliefert. Schon diefe Proben laſſen eine Erganzung und viefleiht hin und wieder eine abweihende Erklärung zu. Mehr noch wird Diefes der Fall feyn mit der Deutung anderer Kopfknochen, befonders aus verſchiedenen Thierflaffen. *) *) Das Ganze hangt ab von der Zahl der Halswir: belftucde, wovon ich nad) meinen Unterfudhungen nicht meniger ala fieben. annehmen fann, und von Der Ueberhaubt kaͤßt fih Die Anfiht, die ih hier dor zufragen gedenfe, mit manden Behauptungen anderer, zum Theil berühmter, Schriftſteller nicht voͤllig vereinen, und ich werde oft genöthig: ſeyn, ihnen zu wiederſprechen, » ohne jedoch jedesmal die verfhiedenen Meinungen an: derer, noch auch ale Grunde für meine Behaupiung umſtaͤndlich anführen zu fünnen. Ein Verfahren, das * mir,. der Kuͤrze wegen, erfaubt feyn mag; befonders da Diefe Abhandlung nur eine einfsitende, gegenſeitig zu befpredende, nicht aber eine erfhöpfende und abſchließende fenn fol. N; ds Sch verfuche alfo eine Deutung der Kopffno- chen im Fiſche, als dem nnterften, big jeßt we: niger beachteten, und darum fihwieriger zu verftchenden Gliede der Wirbefthrere. Hier muß wohl aud) die Unterfu- dunganfangen, wenn wir überhaupt zu einer deutlichen Anſicht der erften Rudimense des Schaͤdelbaues und feiner . allmaͤhlichen Entwidelung, bis zu den Saͤugthieren hin: auf, gelangen follen. . Der SOhädel des Fiſches beffehtaberzir nahft aus einer Reihe von vier Wirbelm Sch zähle deren a, und weide darin fogleih von der bisher angenommenen Dreizahl ab, und zwar ‚nicht auf.eine fhwanfende, nur muthmaßende, MWeife, fon: dern unbedingt und mit voller Zuverſicht. IDrey wur: den nur für Die Hirnſchale, nicht für oen ganzen Schaͤ— def angenommen. Das vierte für Das Gefiht, wie es aud ift.} Daiftfüurje einen Sinn, ein ihm zug - höriger Wirbel, naͤmlich: 1. ein Hinterhaupts- oder Obhrwirbel, 2. ein hinterer Keilbein-oder Schmeck— wirbel. 5. ein Borderer Keilbein-oder Sehmwir bel, und & a. ein Siebbein- oder Riedwirbel, 5 Entſcheidung der Frage: wieviel find davon im Die Kopfwirbel übergegangen? Wan fann nun beydes fagen ; 08 feyens Etude der Halswirbel, Die ın jedem Kepfwirbel wiedertehren 5 aud) es jeyen fieben. Sch babe beyde Falke im VIII Heft Durdgeführt, mu) jedoh auf die eigentliche Hiraſchale beſchränkt. Un— mittelbar find es nur 5 Stücke, welde je cin Kopfwirbel, bilden, weil fid, wie e8 fheint, Das Ge: lentftüd nur lofe auhaͤngt als Warzenbein am hin— tern Wirbel, Das Echuppenbein am mittlern. Weiz ter.nad) vorn wird Die Angabe jhwanfend. Diefe- Knochen treten aber unter eine felbftftändige Bedeu: - tung, wie Schulterblatt, Gabelbein u.dgl. im Kopf. *) Vorausgefegt, daß wirklich Die Sinne die Kopfwir⸗ bei beftimmen, ‚fo waren wir doc der Meinung es blieben die früheren Benennungen um Der Gleich. förmigfeit willen, und zwar Die nad den Drga=s nen, nicht nah den Berridtungen. Das Schmeckwirbel ſchmeckt niht, das, Erhwirbel ficht nit; und in Dieiem Falle müßte wenigjiend das Ohrwirbel aud Hörwirbel heißen ; beſſer wäre aljo: 1. Ohrwirhel | 3 Augenwirvel 2. Zungenmwirbel | _ 4. NRafenwirbel. Mit ar: Bedeutung der Kopfwirbel iſt es jedoch fo fo. Wie man es aud) madt, treten Ausnahmen ein, Niamt man die Nerven ald Das Beſtimmende, welde Durd Die Locher Gicht Spalten). gehen, fo 294 Kr Die 3 erſten diefer Wirbel "pe en, arder den Loͤchern für Die ausgehenden Sinnesnerven, von einanderfishens de Bogentheife, zwiſchen denen ein Raum, eine Me: dullarhöhle, für Die Rexvenmaſſe des Hirns; fo wie fie an den Wirbeln der Rüdenfäule fürs Ruͤckenmatk if, Der Siebbeinwirbel aber iſt geſchloſſen, fein proceſſus [pınolus ſitzt auf dem. Grundtheil des. Wir⸗ bels Cdem vomer) und nur die Bogentheile find von den durchgehenden Riechnerven durchbohrt. Wozu wä- re aud eine Deffnung unter dem Dornforifaße, da das Hirn am letzten Wirbel endet, und ſich nicht weiter nad vorn ausbreiten fol? 9) . Von dieſen vier Wirbeln nun einzeln: 1. Ohrwirbel (vertebra acultica ). SH behalte den Namen Ohrmwirbel bey; er ift paffender als Zungenmwirbel ; weil ſelbſt ın Thieren höherer Ord— nung der eigentlihe Zungenfinn : Ner» C der Schmed; nerv) nicht. durch Diefen Wirbel geht, fondern durch den zweyten Kopfwirbel, und weil der größte Theil des Hör: — — — find es Seh-, Kiefer-, und die Nerven des neunten Paare, etwa aud die Riechnerven. . Die Horner: ven find Davon immer ausgeſchloſſen. Nimmt man Die Knochen» Apparate, melde an dieſen Wirbeln bangen, fo ift das Zungenbein am Hinterhaupts- wirbel, das linterfiefer am Scheitelwirbel, das Ober: fiefer am Stiinwirbel, jenes wurde alfo in beyden Faͤllen zum aumgenmiene!: Nimmt man die Or: gane, welde por den Wirbeln liegen, jo find vor Dem crften die Ohren, -vor dem dritten Die Augen, vor dem vierten Die Nafe. Was foll man vor das mente fegen ? bie Zunge ? Der Zungenaft des fünf: ten Paars geht niht durch Das Sntervertebrallod cden Augenhohlenfpalt), ſondern Durd Das Perte: bralloch (ovale), alfo wie der Gehnerv ; allein der . Griffelfortſaß banat nicht Daran und warum foll- denn das Orte Nerven: Daar nichts gelten, DaB Doch in demſelben Verhaͤltniſſe it? Kurz, die Sache muß noch genauer überlegt werden, 5 Diefe Betrachtungsweiſe ift ſehr ſcharfſinnig, nur fommt man damit in der That in große Verlegen:, heit in Hinjiht der NMafehdeine und Thranen- eine. Daher bier unfere Meinung. Das Schar— bein iſt der Korper des Nafenwirbels, die Naſen— ‚beine als Vorlieger der Stirnbeine find. die Sta— chelfortſaͤze. Das ſcheint fat außer allem Zwei: fol zu liegen. Zu ſuchen find daher nur noch die eigentkihen Weitentheife des Nafenwirbels, oder, Die Lochfortfäge. Hier bieten fih nun Die ‚Ihranenbeine und das Ciebbein ald die einzigen „an, melde dieſe Sedeutung erfüllen koͤnnten. Gh er geiteht, daß hier Die Wahl ſchwer wird, wenn Die: fes Wirber nicht aus 7 Theilen beftcht, wie Die Hafswirbef. Dieſe Idee einmal ergriffen, wird Die Entſcheidung leihter. Das Ihranenbein tritt in die Reihe des Warzen: und Jochbeins, ware aljo > der freygewordene, anhangende Querfortfag; Das Siebbein dann der Lochforfſatz, durch den die Riech— ‚nerven gehen. Sie werden aber Dann fagen : die— ſes befteht aber aus drey Knochen, und. der. Sich: beintamm wird nun unertfärlid. Wie! Wenn man Die papierigen Geitentheife als, Die betrachtete, wel- che 3. B. den großen Keilbeinflügeln entſprechen mit Dem Linterfchied, Daß fie fih von oben, unter den 4 ‚Stadelfortfagen (den Rafenbeinennumboögen, und. fo ſelbſt zur Orifta würden! Die zwey Riechbeine Des Rrofodills ſprechen dafur, Die Fiſcht aber wol- ken nicht recht geborgen, “ ED 2 22 Organs im Fiſche wirklich diefen Wirbel einnimmt, fo daß es fefbff bis in den Grundtheil des Hinterhaupte» beins abſteigt; wiewohl ſich gleih hier ſchon die Kno— chen des Hoͤrorgans, oder Schlafbeins, anfügen — die dann bey weiterer Entwickelung, in Thieren ho: herer Klaſſe, allein das Sinnesorgan aufnehmen. Dieſer Ohrwirbel beſteht zunaͤchſt aus a, oder, wenn man will, aus 6 Knochenſtuͤcken, Fig. 55 1) dem Grundſtück 13 2 u. 5 den beiden Geiten- oder Bogenflüden 2,25 a) dem Dornfortfage Leri- fta oceipitis] 5, der von Cuvier — in regne animal ° Tab. VIII. e — Interparietale genannt wird, aber faͤlſchlich, und fo viel ih weiß, nur von ihm. Dazu fönnen nod) gezählt werden C5 u. 6) die zwey Zwi— Eelbeine Lolla interparietalra] a, a, durch Die im She ein Theil der hinteren Bogengänge des Höror— gang zu gehen pflegt. E Cuvier nennt fie: obere Hin— terh. Beine; fonderbar! ] An die Ceite des Ohrwirbels ſchließt fih das Ge— hoͤrwerkzeug, das Cwie fhon Dfen bemerkt) nicht zur Wirbefreihe gehört und nicht den Wirbelbau Hält, aber in der Entwicklung fnshermer Theile vollendet wird, T. Schmeckwirbel, erfier Keilbeinwirbel. » , (Vertebra guftatoria.) Heißt Key Dien auch Riefgr: u. Zungen wir— bel. Es fcheint aber beſſer, dieſer Theile nicht zu ers wähnen, da die Kiefern zunaͤchſt nichts zum Schmeden betragen und auch die fogenannfe Zunge, beym Fiſche, ſchwerlich der Sitz des Geſchmackwerkzeuges ift, dad mehr den Gaumen einzunehmen ſcheint. Genug, Diet Wirbel läßt den Nerv des sten Paars durch; alſo Die zum gefammten Schmedapparat gehenden Aeſte. Funf Knochen fegen dieſen Wirbel zufammen Fur ı. z " 1. Das Grundfiud des Keilbeins, vom Hinterhauptgrunde bis zum Vomer reichend 5. 2u. 3. Die großen Flügel des Keilbeins 6, als Bogenftüde; von Löchern durchbohrt, die den Schmecknerven durdlafen. : au.5 Die Scheitelbeine Ccofla parietalia): ein flahgedrüdter Dornfortfaß 7- Als anhangende Theile diefes Wirbels, Die auch bey Tieren höherer Ordnung mit Demfelben zufammen: arfügt oder verwachſen find, fonnen die procelfus pte- rygoidoi oder olla pterygoidea betrachtet werden; ar die fih dann Die ofla palatina anfchliefen. Ga, au die zum Gaumen auffteigenden und ihm als Grundlage dienenden Theile der Kiemenbogen, hängen im Fiſche hart am Koͤrper des Keilbeins, oder in andern an def- fen großen Flügeln. So daß alfo der ganze Schmeck— apparat vorzuglih vom diefem Wirbel feinen Ausgang nimmt. : IM. Sehwirbel, zweyter Keilbeinmirbel. (Vertebra optica.) Befteht aus 5 Theilen: 1. Dem Grundftüde, von der Mitte des Reil- Beingrundftüdes und in der Mittellinie des Kopfs aufs fisigend; Dem zostrum Sphenoidale zu vergleichen 8, 50% 2 j Ä = Den beyden Heimen. Flügeln des Augennerven durchlaſſen 9. Stirnbeinen, an Stelle Du. 3 geilbeins; welche die gu. 5. Den beyden ) vtfaßed 10. . Big, 9 * J Selen Wirbel hängt wieder zunaͤchſt ein, dem. Sinne Der hier. hervortritt, zugehoͤriger Knochen⸗ äpparat gig. 0, Die; Squama, supraorbitalis 11, ale ein Sodhfortfag.des ©tirnbeins zu betrachten, dann der Ring des Jochbeins 29, wenn man [27 fo deuten will, das Rudiment. Des Thraͤnenbeins a8, als vorderſtes Blatt des Jochbogen Ringes. Als les Theile, bie ſich wit Der hoͤhern Entwickelung des Sehorgans vollkommener ausbilden und im Fiſche noch aus bloß angedeuteten Knochenſchuppen beſtehen. IV. Riechwirbel, Siebbeinwirbel. (Vertebra olfactoria.) Schließt die Reihe und zugleich die Schaͤdelhoͤhle. Sr beſteht aus a Knochenſtuͤcken⸗ 1) Dem Grundſt uͤcke (os vomeris) 12, das die Grundreihe der Schaͤdellnochen endet und nicht Cwie es in der Iſis a. a. D. Heißt) aus ‚mehreren, der Reihe nach liegenden Knochenkernen zu beſtehen ſcheint, ſon— dern ein einfacher nur einem und zwar dem Tegten, vollfommen ausgebildeten Birbel — riger Theil iſt. IMehrere Knochenpuncte will Porta BER fen Bogentheilen oder Seiten: theilen 13, die vom Grundftüd aufffeigen und Deren jeder von einem, den Riechnerv durchlaſſenden, Loch durchbohrt iſt. Alſo Seitentheile, oder Lamina cribrola Siebbeins. * es diefer Knochen war bisher befonders unvollfommen und verfehlt. Bald nannte man fie fron- ialia auteriora ccf. Cuvier l. c. lit. b.), was zwar je: den pofitiven Irrthum vermeidet U. das vorfichtige Se: fühl eines feinen Beobachters merfen laͤßt; aber doch fonſt nichts ausſagt, als daß ſie vor den Stirnbeinen liegen und weiter nod nit ‚gedeutet werden tönnen; bald hieben fie Thränenbeine cwie bey @pir u. Ar was offenbar irrig und unftatthaft ift — denn wie foll dad Thränenbein mit Dem Vomer zufam: mentreffen u. — was die Hauptſache iſt — Dunrch⸗ gang der Riechnerven übernehmens Diefe Knochen find ‚alfo vielmehr, der Lage und Bedeutung nach, Siebbeine und zwar nit nur im Fi⸗ ſche, fondern auf), auffteigend, in den Amphibien, wo fie abermals unter dem falſchen Namen Der Thraͤ⸗ nenbeine, oder ſelbſt der Nafenbeine vorfommen, und um fo ſchwieriger zu erkennen waren, weil ſie nit vom Riechnerv durchbohrt werden, fondern ihn mehr zwiſchen ſich durchlaſſen. [Geoffroy — St, Hil. nennt fie da Nafalia ethmeidea.] 2. Dem Dprufortfage 19, von der a i es Siebbeins oder — wenn man will — —— gebildet, die vor dem Stirnbein (elbſt ro in Vögeln) zu Tage fiegt, die Knodenreihe Des Schaͤdels oben ſchließt und ſenkrecht bis zum Vomer abſteigt; ſo daß dadurch die Wirbelform vollendet wird — nur mit: dem Unterſchiede, daß Die Markhoͤhle Des Birbels ſich hier ſchließt. — — 904 Aug dieſer Knochen cin. manchen Fifhen nur ein Knorpeb if von Spir uıd-faft von knochen vergliden worden. Nur Cuvier ca. a. Dite lit. k) hat ihm endlid feine wahre Bedeutung ange— wieſen; fo Daß von der Bezeichnung des Vomers; Der lamina media ethmoidei und dem doppelten os fron- tale anterius nur noch ein Schritt blieb, um den Sieb beinwirbel zu erfennen und als geſchloſſen zu deuten, Was audi Ddiefem geubten Meifter nicht entgangen feyn würde, wenn er überhaupt der Anfiht, daß die Wir: belbildung im Schädel obwalte, Eingang verftattet und Diefelbe zur Deutung der Kopftnochen benugt hatte. Dieß mag, beylaufig, ein Winf feyn für diejent: gen, die — alfer philofophifgen Anſicht der Natur von Herzen abhold — aus der Benugung allgemeiner Süße nothwendige Verirrung und Anheil 'propheieihen und feft in Der Meynung beharren, ‚fie laſſe fi mit treuer Beobadtung nicht vereinen. Auch diefer ate und Tegte Kopfwirbel hat uͤbrigens wieder angereihte Knochentheile in den, mehr oder weniger deutlicher, über Die Geruchshoͤhle gelager: ‘ ten Naſenknochen 15, zu Denen fi Dann, bey weiterer Ausbildung des Riechorgans noch die Raſen muſcheln und die zellichten Ausbreitungen des Siebbeins gefellen. LDiefe muffen gedeutet werden.] Was nun ferner_die an den Schaͤdelknochen anhän: genden, mit den Ropfwirbefn in naherem Bezuge ſte— benden Knochen betrifft, fo fügen fih an den ıtın und zum Theil auch zwifchen den zweyten Wirbef, die Kno— hen des Hörorgans, Es pflegen ihrer je a zu ſeyn. Eine feine , bisher überfehene pars mastoidea 16 *), eine beträdhtlihere Tars petrofa 17; die den Autoren für mastoid, gift Lift fie aud], eine pars squamosa 18, das os frontale po- ster. bey Cuvier; von Spr nod zum Zygoma gerech— net a. endlich in, nad außen vorliegendes, bewegliches Knochenſtuͤck 19, das mit der Unterfinnfade einfentt, und ziemlich allgemein für ein analogon des oflis quadrati Sp allen verlannt und bald dem Raſenbein, bald gar dem Gaumen der Vögel anerkannt worden if. Daß Diefer Snoden der pars tympanica des Schlaͤfbeins antwortet, oder dem R. Paufenring, ift befannt. Er wird darum aud mit x diefem Namen von Cuvier und Spir belegt. [Cu- vier nennt ihn unrichtig Caille, Paufe.J Die auf den zweyten Wirbel. Schmedwirbel) fi beziehenden Knochentheile, und zwar vorzüglich die offa — plerygoidea find im Fiſche noch abgeſonderte, dem Keilbein nicht eingefügte Stuͤcke, dem fie ſich erſt in den Amphibien, und von da aufwärts, anzulegen anfangen; dergeftalt jedoch, daß felbft in Saugthieren noch der in; nere Zlügel einen befondern Knoden ausmadt. Im File treten fie an Die pars iympanica, alfo ‚gegen die Rinnlode, der fie auch anhängen. Ich zähle Diefer Knochen swen; von denen der” eine dem aufßeren 20, der andere aber dem innern 27 Slügel Dis procellus pterygoid. des Keilbeins ant— *) Iſt mir Feläbein; rauf ruht der äußere Aſt mei: nes Gabelb ein s SSH), das Geoflroy ganz überfez hen haf. im 405 h en wortet; und glaube darin der Wahrheit naͤher zu ſeyn, als diejenigen, welche dieſe Theile zum Schlafbein oder zum Jochbein rechnen. ) —— An dieſe oſſa pterygoidea fügen ſich zunaͤchſt nad vorn, zwey andere Knochenhlaͤtter, die ich dem Gau⸗ menbein vergleiche; und zwar das eine die pars orbitalis 24, das andere die pars gutturalis oſſis pa- latini 25. Dieſes find die von Cuvier und Spir" als olfa pterygoidea bezeihneten Theile, denen ic) aber Diefe Bedeutung nicht zuerfennen kann — weil ihre Ein: fügung zwiſchen das os [upramaxillare, und die von mir als wahre pterygoidea bezeichneten Teile ſchon auf das Gaumenbein hinweift, und weil fonft fein Kno— en vorhanden ift, der Gaumenbein genannt werden könnte; weßwegen aud Ouvier fein foldes nament: lich auführt. Die dem dritten, oder Sehwirbel fih anreihenden Knochen beftehen aus nit, weniger als fünf Stüden. Einer Squama [upraorbitalis; die mir Jochfo rtfag des Stirnbeind zu ſeyn ſcheint; einem, aus wenig: ſtens 3 Knochenblaͤttern 29, beftchenden Jochbogen und einem vorliegenden größeren Ctüde 29, was ent: weder eine Andeutung des Thraͤnenbeins ift, oder Cmwie ich lieber glauben modte), als Wangentheif des Jochbeins angefehen werden muß. „Denn das Ihra: nenbein fehlt ſelbſt noch in Schildtroͤten Cwas Spir bey dieſen Thraͤnenbein nennt, ift vielmehr Gaumen: bein I, und ſcheint uberyaupt nicht eher hervor zu treten, ald wo das Jochbein erſt eine fefte Lage auf den Oberkinnladenknochen genommen hat. Eine Vermuthung morüber Die Autoren feinen Rath erteilen ; da ihnen meiftens die Vogenftüde des Riechwirbels für Thränen- beine gelten und fie vielleicht geneigt-gemefen wären, Die- fen Namen vielmehr dem vordern Blatte des Jochbo— gend bey zu legen, wen er nicht ſchon vergeben geme: wäre. * J den letzten, oder Riechwirbel endlich, ſchließt ſich in Fiſchen nur ein Paar Naſenknochen 16. Klein, in der Haut verſteckt und überfehen in Oyprinus Brama; j etwas vetraͤchtlicher und dem ©tirnbein angefügtin per- ca tluviatilis; größer endlid, und von andern ſchon recht benannt in Eloxlucius; fo daß uͤber feine Bedeu: tung fein Zmeifel mehr walten fann. Menden wir und nun zur Betrachtung ber noch ‘ übrigen Kopffnoden, fo find vom Oberkopfe noch die oſſa Supramaxillaria und die Intermaxillaria nachzu⸗ veiſen. Sie finden ſich auch cbeſonders wenn man die gezahnten Theile zu Wegweiſern nimmt) unbezweifelt im Fiſche; aber von der Wirbelreihe des Schaͤdels fo fändig geſchieden, daß fie ihr nur durch Bänder anhaͤn⸗ gen, und, mehr oder minder [ippenartig ſpielend, mit dem Unterkiefer zufammentreffen, ) Daß Dberfinnladenbein; zwiſchen Gaumen: und Zwifcpenfieferbein aufgenommen, beſteht jeDerfeits “ *) Hier, verehrter Freund! glaube ich, ſtraucheln Sie. “Davon fpater. i ! ) Speix nennt doch .24 Cfein 21) Gaumenbein, Das ift wahr; aber dennoch iſt ein Thraͤnen⸗ © bein Da» | 506. aus wenigſtens zwey Knochen, von denen der cine 23 ben Gaumentheil der Dberfinnlade andeutet und Die Zähne trägt cwenn ſich deren finden), der andere az aber ein Wangentheil ift, der feldft wieder biswei⸗ len — mie im Hecht — aus 2 Blättern zu beſtehen fHeint. Sa, ob nicht dieſes Oberfinladenbein aus noch meheren Knochenſtuͤcken zuſammen geſetzt werde, und namentliche, ob nicht ein Stuͤck der von mir zum Gaumenbein gezaͤhlten Knochen, noch zum Sberlinnia— denbein gehöre, und dagegen der Saumentnoden jez derfeits einfach fen, laſſe ich fürs erfte unentfchieden, bis eine vollftandigere Reihe von Bergleihungen und fefte Gründe dafür, oder dawider, vorgebracht wer: den fonnen. Das Zwifchfieferbein endlich befteht aus we— nigfteng je einem , mehr oder weniger gebogenen, Gau: mentheil cZahnftüd) 20, der mit dem DOberfie: ferbein etwas zufammenhängt, und, bey gezahnten Fi⸗ ſchen, Zaͤhne traͤgt; alſo nicht wohl misdeutet werden fonnte. Von dieſem Gaumenaſt des Zmwifchenfieferbein fteigt, bey manden Fiſchen, ein ſenkrecht ſtehender Kno— hen vor dem Riechwirbel aufwärts; in andern G. 8. im Hecht) iſt jederfeits ein folhes auffleigendes Stud 21. JH nenne Diefes den Nafenaft des Zmwifchentie- ferbeind. Co Daß alfo beide Zwiſchenkiefer zufammen- genommen aus 3 oder 4 Knochen beftehen; _indem der Nafentheil einfach oder auch gepaart feyn Fann. Endlid find noch die Knochen der Unterfinn [a de zu beſtimmen übrig. — Sobald nun der vom Schlafbein gegen den Unter- Tiefer laufende Knochen, als pars tympanica (Paufens ring, os quadratum) gilt, was feinen Zweifel zugulaf- fen-fheint ; fo muß der mit ihm unmittelbar einlenfen- de Theil dem Mittelftüde des Gelenkkopfes der Unter: Tinnlade gleich geachtet werden. Diefes ift der Kiemendeckel. Zwar habe ih, bey einer frühern Gelegenheit, we Geoflroy’s Meinung, die dieſe Kiemendedel für S hei: telbeine erklärte, als unftatthaft erwiefen werden foll⸗ te, die Vermuthung aufgeftelt, daß Diefe Theile viel- mehr die Schulterblatter der an den Kopf gerüdten Borderglieder andeuten. Aud Habe ich fpäter die Ge— fegenheit benugt, über Diefe Anfiht mit mehreren ver dienten deutſchen Gelehrten Ruͤckſprache su nehmen; aber nicht volle Zuftimmung darüber erhalten. Se, Mieckel war.fogar fo offenherzig, mir unummunden zu erflären, daß er diefer Meinung nicht beytreten fonne. Durch die Gründe ‚eines fo würdigen Anatomen zwei— felhaft gemacht, ging ic alfo aufs neue an Ermagung und an eine weiter greifende Betrahtung der Saͤche, und muß nun, der Wahrheit zur Steuer befennen, dag ich früher geirt habe, und daß die Kiemendedel feine Schulterblätter, ſondern vielmehr Gelenktheile des Unterliefers find. [Sehr gut! Herrlich!] Das Verſtaͤndniß darüber und über die weitere Deutung der Unterkieferſtücke giebt hauptſaͤchlich die Schildkröte, deren LUnterfinnlade Cwie dieſes von Spir nun aud abgebildet, aber anders gedeutet wor: den ıft) aus 11 Gtüden befteht. Nämlich : jederfeits aus einem Mittelftüdfe ‚und jwey Seiten: 32 * De — 57 blättern 31, 32 des Condylus; einem procellus eoronoideus; einem verlängerten Seitenaft cbem überdieß nod ein, fpäter verknoͤchernder, Anorpels fern zutritt); endlich aus einem. unpaaren vordern Bo⸗— geng cke. EBefteht wenigſtens aus 26.)] Im Fiſche aber finden wir 16 Knochenſtuͤcke im Un: terfiefer ; und zwar acht Paar, in dem das: vordere Bo- genſtuͤck, wegen mittlerer Trennung, ebenfalls ge— Paart iſt. Diefe Stüde find zu jeder ©eite : a. Ein Mittelftuf ded Condylus; dur Gelenk mit: dem Pautentheil des Schlafbeins verbunden 30. 3. Ein inneres Blaft Des Condylus 32, 3. Sin äußeres Blatt deifelben 31. 4. Ein Rronenfortfag 33.. 5, Ein. verlängerter- Seitenaſt 35, an dem Das os. pierygoid.. eingreift: 6. Ein fleiner Anhang diefes Seitenaſtes 56. 7.. Ein. zutretender, vom. Ende der pars tympanica auslaufender Stift 34, der dem Stnorpelfern in der Schildkroͤte analog ſcheint. a. Die Hälfte des vorderen, Bogenſtuͤckes 37. Dft. zähnetragend.. Ale diefe, hiemit aufgeraͤhlten, Knochen des Fiſchko— pfes bezeichne ich nun, um der Deutlichkeit willen, an Abbildungen von Oyprinus brama und Eſox lucius; und zwar da es hier nicht um vollendete Darſtellung, ſondern nur um deutliche Nachweiſung zu thun iſt, — bfoß in Umriſſen. Erffärnna, der Abbildungen. Fig. 1. bis 5, Aus Cyprinus Brama. Fig. 1. Seitenanfiht des Schaͤdels. Hat Außer den, Wirbefftücden. nur drey Knochen des Hor- organs angehängt C16. 17. 18.). Das ate Stuͤck des ‚ Hörorgand (19 der Vaufentheil) ift in. Fig. 3. bey den Kieferknochen vorgeſtellt. Die Augenbogenſchuppe und der Jochbo— genring find abgenommen und in Fig. 2.. vorge: ſtellt. Daſelbſt aud) der. Naſenknochen der linfen. Geite.. Fig. 2. Augenbogenfchuppe,, Jochbogenring, Na⸗ ſenbein. Fig. 3. Kieferknochen und anhaͤngende Stuͤcke; namlid die pars tympanica. temporum; die ofla pie-- rygoidea, und palatina. Fig. a. Anfiht,des Riech wir bels von vorne. 8ig..5. Anfiht;des Schaͤdels von hinten. Fig. 6, und, 7. aus Eſox lucius, "Fig. 6. Hechtkopf, in der Anfiht. nad) Spix Ce-- phalogenef. Tab. I; fig, 9.. Bon der rechten Eeite find Nafenbein-und pars: nalalis. des Zwiſchenkieferknochens mweggenont- men um. die darunter liegenden, Knochen zu zeigen.. Vom. Kiefer iſt nur. die finfe Hälfte, vorgeftellt: Punftirte Li: nien zeigen. den Verlauf der. Knochen ,, die. vom Jochbo— genring verdeckt werden. Big. 7. Anſicht des Schaͤdels von hinten.. (Wie Fig, 5.) Bezifferung, für alfe z igurvn geltend, 1. Grundftüd des Ohrwirbels ‚Cbafis vecipitis.) 2. Bogenſtuͤck deſſelben Carcus occipitis.) 3. Dernfortſatz deſſelben (criſta occipitis.) a, Zwickelbein cos, interparietale. ) — T5ff uns Set fenbein woran ber innere Aſt des Gabelbeing 2] 5. Grundflüf des Schmeckwirhels Cbafis fphenoidei).. 6. Bogenſtuͤck deffelben (ala major oflis fphenoidei). Das an feiner Mitte fihtbare Loch laͤßt den? Unter: tiefernerven. durch. IIſt das wahr ?1 7. Dornfortfaß deſſelhen Cos parietale).. 8. Grundſtuͤck des Sehwirbels c bafıs, alarum mino- rum. fphenoidei f. roliruur [phenoidei ). 9. Bogentheil, deffelben Cala minor — 10, Dornfortſatz beſſelben (os frontis). 11. Augenbogenſchuppe Cprocellus zy gomatiens. oflis- frontıs. ) 12, Grundftüd des Riechwirbels ( vomer).. — a [Fig. 6. gezähnt. J p P 13. Bogenſtuͤck deſſelben Cethmoideum — ——— Das Loch in ihm für den Riechnerv. [2] 14.. Dornfortfaß Defielben. C erilta eihmoidei * — 15. Naſenknochen (os nali).. —- 16,. Zigentheil des Schlaͤfbeins Cpars. ER porum, biöher. uͤberſeben. — Wadhrſcheinlich mien Felſenbein. J 17. Felſentheil deſſelben Cos petrofum),.: — cmir Warzenbein.] 18. Schuppentheil deſſelben Cpars. ſquamoſa tem- porum,, 19.. Paukenringknochen €pars tympanica. temporuih ſ. os quadratum).. 20. Gaumenaſt des Zwiſchen licferlnochens Cpars pa latina. oflis incifivi) — Leinerfeite], 21, Nafenaft. deifelben Cpars nalalis incifivi),. 22.. Wangentheil des Oberkieferknochens (pars mala- ris ollis. [upra. maxillaris ). 222) 5m Hecht, ein zu Diefem noch iufommender Knochen .Cpars accelloria ad os [upramaxillare). 25. Gaͤumentheil des Oberkieferfnogens Cpars pala- tina, oſſis fupramaxillaris) — [ Vordere- Gau⸗ menbeine ?] 24, Augenhoͤhlentheil des Gaumenbeins (pars orbita- lis oſſis palatini). — [Dieſes und 25° das mitsle Saumenbein. wie bey Jguan 21 25. Schlundtheil deffelben cpars gutturalis palatini). 26. Gaumenfluͤgel des Keilbein Cala. externa procel- fus pterygoidei. oflis fphenoidei.) — [ Hinterfied Gaumenbein ?]: 27. Flügelbein. cala interna procellus pterygoidei, f. os pterygoideum. lejunctum )J. — I Vordereg, Jochbein ?]. 28. Vorderes Blatt: des Jochhogenrings Clamina la- erymalis 9 oder pars malaris. ollis zygomatici). ; 29. Hintere Blaͤtter des Johhogenrings (oſſa jugaliay.") 30, Mittelſtuͤck des Gelenktheiſs des Unterkrefers Coon- dylus maxillae ınferioris)..— [Sehr gut.]. * 3. [Alfes nichts als Augenſchuppen wie bey Voͤgeln.] 808 — 39 ; z — 3. Aeuß eres Blatt dieſes Gelenktheils Clamina’ex- terna — maxillae Ange dr). ea eRitrlee Zochbein? 32. Inneres Blatt deffefben Clamina interna condy- " I maxilla inferioris). — [ Hinterer Kieferwinfel.] 3. Kronenfortjag des Unterficfers ? (procellus coro« noideus max. inf) 3a. Stift, der am Paufenring hängt. — Rylus ad “ partem tympanicam). — [ dinteres Jochbein 2)]. 3. Seifenaft des Linterfieferd Cramus lateralis max. ENT.) 3. Anfang zum Stitenaft des Unterfief. Cpars accel- foria ad ramum lateral. max. inf.) 37. Zahnbogen. des Unterkiefers Carcus max. inf.) Ueberbfiefen. wir nun nochmals die ganze Reihe der hiemit bezeichneten Theife, fo fälft in die Augen, daß bey vielen die Bezeichnung als gewiß und un: bezweifelt gelte; bey andern aber erftnochder Bet aͤ— | tigung und Befefligung bedürfe. Und zwar halte ic) für unumftößlid gewiß, und made mid anhei: ſchig, gegen alle Zweifel zu verfechten: a) Die Benennung der Grundfiüfe der =. Kopfwirbel; vorzüglid der bafis oceipitis (1) Der bafis oſſis Tphiea. @), und dee Vomers (12:) Was das Grundſtuͤck der. feinen. Flügel des Keilbeins (8) betrifft, fo möchte zwar au dieſes in ſeiner Bedeutung unantaſtbar ſeyn; aber in Betreff der Lage und Geftalt mande Abweichungen zu -laffen. — Was Vergleichung vieler Gattungen geben muß. b) Die obere Reihe der Schaͤdelknochen, welche Dorn: ‚fortfäge der 4Kopfwirbel bedeutet; und "zwar: Die criſta occipitis (5), olla parietalia (7),- .ofla frontis (10), und erilta. ethmoidei. (14). —* Die Bogenſtuͤcke ver a Kopfwirbel; nämlich: arcus occipitis (2), ala major Iphenaid; (6), ala minor. [phen. (9), pars lateralis, cribro- fa ethmoidei (13). Ad) Die pars tyınpanica des Shchlaͤfbeins (os qua- dratum. (19).. e) Die: hinterm Knochen des Sochbeins @N): #3 Den zahnetragenden TheildesDberfiefersc22.) 8) Den zahnetragenden Gaumentheil des Zwifgenz tiefers (20. . bh) Das Mittelkid des. Condylus (30.) uud dag vor: dere Bogenfind des Unterfieferd (37.) - Die uͤbrigen Knochen find zwar auch nicht eben ‚Shwantend befiimmt, ja Der. meiften Namen laßt ſich gewiß mit trifftigen Gründen. vertheidigen, und der größere Spielraum. zu erwartender, verfchiedener, Deus Füngen mag wohl nur. auf 21.22.23. 24: 25. 20. 27. 28.. ‚31. 32. 33. 34..35. und 36. d.h; auf das Nafenftüdk des; Zwifchentieferbeins,. die Gaumen: und Fluͤgeltnochen, das Dbertieferbein,. Das Thraͤnenbein und den Seitenaſt des Untertiefers fallen, —- Was gehört nun an dieſer ganzen. Darftefung dem: alffeitigen, uͤberſchwenglich finnvollen Forſcher, & o ethe: — der, foviel-ih weiß, zuerſt die. Wirbelbildung im Schaͤdel erfannt?. Was iſt davon Dfen’s: — der fi, vor allen Darüber ausfprad und die Anficht in das mil: ſenſchaftliche Gebiss einführte? Was gebührt Meckel, 510 Spir und andern die fie verſchiedentlich weiter entwik— feft und anwandten ?-Und was fümmt endlich mir felbit Davon zu — der ich Diefen neueften Verſuch einer voll— ftäridigen Deutung wage? Sch fann und will es nicht waͤgen, noch meffen und befcheide mich gerne eines llei— nen, oder auch feines Antheils. Laffet und -überbaupt in der Welt der Gedan- fen nit engherzig rechten über dad Mein und Dein! Das Wort wird dahingetragen, wie das Pflanzen: Form vom Winde. Wo es Boden findet, da haftet’ und wurzelt, und erftarfet im Stillen an des Geiſies Kraft, die das All durchdringt; und wenn ‚feine Zeit erfhienen, fo fproßt es hervor, und: trägt Früchte, tauſendfach — du weißt nidt von mwannen fie kommen. Welch ein jammerli Ding wäre es auch um unfer wiſſenſchaftliwes MWeben, wann jeder Faden immer nur neben dem andern liefe und ſich nicht zu einem, innigft verfhlungenen, Neze fügte ? Und welch eitles Beginnen hinmwiederum, aus diefem Gewebe die einzelnen Säden f&heiden und. abgraͤnzen, und jedem. den. feinen. zuwin⸗ den zu wollen! Wozu uͤberhaupt die Jagd nad eigenen Meinungen und Behauptungen ? Alles was du, der du jetzt lebſt, zu feiften. vermagft, wird und muß uberbotenwerden.durd) die fommende Zeit. Und wäre es aud) Ungeheueres was du hervorbrachteſt, es wird fih zu Nichts verlieren, in: der Fuͤlle fpater Johrhunderte. Sieh, ſchon jegt Die Herren der Kunſt, Linue, Swammerdam,. Poli, — werden fie von: Guvier genannt, al& um getadelt zu wer— den? Und was mag dir erft bevorftchen „der Du faum. wuͤrdig bift ihre Schuhriemen: zu loͤſen? Darum, was du auch hervorbringen magſt, Die Saat, aus der du es zogſt, war nit: dem. Werf, und das Geärndete iſt nichts, gegen das Unendlide, was noch zu. ſaͤen und zu. erzielen: übrig bleibt... Iſt etwas rühmfiches an dem: was du leiſteſt, fo ift es nur der redlide Eifer, mit dem du es thuſt. Diefes Ber- dienſt darfſt Du fordern und verfagt dir's die Welt, fo trägfi du. das. Bewußtfeyn. Davon in Dir; — wer ver— mag dir's zu rauben ? Wilma. 10. Febr. 1818. 2. Bojanus.- Dieſe Apofirophe iſt fehr gelegen.- st fie Ernſt, gut; ift fie Scherz beifer ! Was uns betrifft, fo rührt fich leider. in uns wie der. der. ſchlimme Geiſt, anderer Mennung zu feyn. Wir baften: die Gemeinheit der Güther für ein großes Un— gluͤck, der geiftigen für den. Sturz aller Bildung. Wenn wir fo liberal. mit: unferm Geifteseigenthum , Das doch allen nur. färglich zugefchritten. ift, thun wollten, welde Noth, welchen Streit,. Zank, Schmähungen, Klagen, Proceffe, Carcer, und. daraus welch Verfümmern, Ber: hungern, Sterben, und demnach welche Wittwen und Waiſen in Haͤus uͤnd Schule würden: wir noch nad Jahrtauſenden unter unferm Editoren, Commentato— ven,,Recenforen, furz im ganzen Chor der Philologen, Phytologen, Zoologen, Oryctologen, Phyiiologen, Ana; tomen ‚, Ehremrister,, Schöppen, Carcerwaͤchter anrich⸗ en! Und dann iſt es doch eine ſchoͤne Sache, Schuͤler, tLehrlinge und. Seſellen zu ziehen, und. ſie in alle ABelt: 511 su ſchicken, auf daß ſie unfer Wort predigen, und As Juratores in verba Magistri junge Juratores er: zeugen! Wenn biefe aber felpft .uneins werden; wenn fie fhon ſich flreiten über Die wahren Vropheten; woher toll Glauben, Liebe und Hoffnung bey, unfern Refern fommen? Ohne Schüler ift der Meifler, ein „Ein— Ting‘, mithin ein Keinling, gleich der Stimme des Rufenden in der Wüfte, Weſſen Meifter aber die Lehre ift, muß der Schuler genau unterfheiden , damit er zu fehren miffe, was wahr, mas falfh. Und was if ei: gener als geiftiges Eigenthum? Zelder, Gelder und Wälder koͤnnen und Diebe, Erobrer und Thierfraße rauben! Aber in das Feld unferes Geiftes dringt feine Armee, das Feld unferes Wortes verfchlägt fein Fi- näncier, den Wald unferer Schriften verheert fein Bite sauvage, darauf muͤſſen wir alfo halten, eben weil Nichts ed nehmen Tann. Was nun mid betrifft, fo will ih erzählen, reie und wo ich zur Bedeutung Der Schaͤdelknochen gefom: men bin. Im Jahr 1802 ſchrieb ich ein Büchlein über die Bedeutung der Sinne ch. Eichenberg und Göbhardt). Ich hatte es glaublich früher ausgedacht als gefehrieben. Darinn zeigte ih, daß die Sinne wiederholte niedere Drgane fenen. Obſchon ed von Da nit weit war zu dem Schluß, „die Schädelfnohen werden alfo auch Wiederholungen der Rumpfsknochen ſeyn,“ fo fam ich dod nit Dazu. Von diefer Zeit an plagten mid) nun die Rnohen am Schädel, melde den Ginnorganen Seren ſchicken. 1805 wurde meine Biologie in Gt: fingen gedrudt, wobey ih mir fehr die Stirn gerie⸗ ben, um der Schaͤdelknochen Meiſter zu werden; allein es gieng noch nicht; nur das war mir damals ſchon Mar, daß die Kiefer wieder Arme und Fuße im Kopfe find, morauf mich beſonders die Snfectenfiefer führten; aber weiter war der ©tein nicht zu wälzen. So lag er ein ganzes Zahr ziemlih unbeachtet, weil ih wahrend dieſer Zeit mit der Entflehung Der Därme aus Dem KRabelbläshen genug zu fdaften hatte. Im Auguft 4806 made ih eine Neife über den Harz mit zwey Studenten, einem Hrn von Strauß aus Aſchaffenburg einem tätigen jungen Mann, der fid) eifrig mit Eryp: gamen beſchaͤfftigte, und Der bekanntlich nadıher ſowohl in der gelehrten als buͤrgerlichen Welt ſich verdienter— maßen ſehr empor geſchwungen hat, und aud die Harz: reife nit bereuen wird, und mit einem Apothefer vom Miederrhein, einem fleißigen jungen Mann, deſſen Na: men id» vergeffen und von dem ich aud nit weiß, was aus ihm geworden. Auf dem Wege nad dem Broden ffetterten wir natärlih au auf den Slfenftein, um "einige Piftolen (08 zu brennen. Die Benden giengen den alten Weg zuruͤck, ich aber rutfhte.an der Suͤdſeite durd den Wald herunter — und fie) da; es lag der ſchoͤnſte gebleihte Schädel einer ‚Hirfhfuh vor meinen Sußen. Aufgehoben, umgekehrt, angefchen, und es war gefchehen. Es iſt eine Wirbelfäule! fuhr es mir wie ein Blig Durh Mark und Bein — und feit diefer Zeit ift der Schaͤdel eine Wirbelſaͤule. Nichts weiter wurde weiter angeſehen. Der halb— verwitterte junge Schaͤdel wurde eilig aus einander ge— riſſen, die Knochen ins Schnupftuch ‚gebunden, fo auf den Brocken getragen, Abends auf dem Beite ausgebrei- tet, und alle, auch nicht einer ausgenommen , ins Keine > gehrasht, dann gefhlafen. Des andern Tages wurden alle weggeworfen bis auf die drey Wirbelforper der Hirnfhale; dieſe giengen mit nad Bremen, wo ih Al⸗ bers dazu einen Schildkroͤtenſchaͤdel abbettelte, deſſen Hintere Anfiht mid mit der Wirbelform überrafte er iſt feit länger als 10 Jahren gezeichnet); fie giengen mit _ auf die Intel Wangeroog, wo id einige Kabliauföpfe, einen Delphinfopf Dazu ‚mir felbft fuchte (welche Boja- nus gefehen); fie giengen mit zuruͤck nad Göttingen, _ wo ic) die Abh. über Die Bedeutung der Schaͤdelknochen fhrieb; fie giengen 1807 mit nad Jena, wo ic) diefe Abh. als Antrittsprogramm druden ließ. — Diefes iſt die Geſchichte meiner Schädeltnoden. Mögen nun au andere Die der ihrigen erzahlen! — — : — Es iſt in der That merkwuͤrdig, was es loſtet; um auch nur eine Thatſache der philoſ. Anatomie aufs: . Keine zu bringen. Was ift gun nit‘ feit etwa 10 Jahren über die Bedeutung der Kopfknochen des Fiſches gearbeitet worden! Und dennoch muß ich leider den Augzi ſpruch thun, daß weder Geoffroy , noch Cuvier, noch Cpir aud nur von weiter Ferne Diefe Bedeutung, ich will nicht fagen, gefpürt, fondern nur geahnet hätten. Außer den, jedem Auge als unzweifelhaft daliegenden Rnoden, wie Stirnbein, die Theile des Hinterhanpte- | being, Scharbein udgl. iſt auch Faum ein einztger, den fie nur blindfings ertappt hätten, ja man kann, ohne i ihnen zu viel guthun, fagen, nit einen; denn Die welche fie richtig genannt, zu verfehlen, hieße über Pralt: ſteine ftolpern. Gaumenbein, Siebbein, Nafenbein, Jochbein, Flügelbein, Kiemendeckel alles ift faljch oder gar nicht gefunden. Wieviel es alfo Heißt, hier etwas 3 rihtig zu deuten, wie ed Bojan. mit dem Kiemenz def el gelungen ift, lernt man nun erfennen und hof fentlih ſchaͤtzen. Tagelang; Wochenlang fann man vor einem Fifchtopfe ſtehen und gedanfenlos anftaunen dieſe kalkigen Tropfz fteingeftaften, ohne zu wiffen, wad, wo, wie. Was ich daran verfucht, gerathen, errathen habe, will. id nad: fiens aud zur Schau, zur Prüfung, zur Weiterrathung zufammenhangend vorlegen, was hier nur zerriffen ges ſchehen iſt. Entwickelung des Kuͤchelbs. * Hieher Taf. 8. Be: Mit vieler Freude fehen wir aus der Iſis 5. X. 192, 1817 die Theilsahme, die Sie. an unferer Abhande lung genommen haben, und mit deſto größerer eilem wir, Die Bemerfungen und Fragen, Die fie gemacht haben, zu beantworten; da wir fo glücdfid find, allem Hoffentlich zu Shrer größten Befriedigung Genüge eis ſten zu können. ® i 1. Wünfchen Sie zu wiffen, wofur wir die Chala- zae halten, : R ve 1 Wir haben in der deutichen Ausgabe unferer Ab⸗ handlung in welcher wir überhaupt einen ganz andern Wer fih damit nie befhaftigt hat, 4 bfeibt ohne Begriff hievon. Niht Stundenlang, janiht 12. x - 513 Weg betreten gen. ‚als in, der lateiniſchen, indem wir in jener uns nicht im geringften an beſtimmte Zeit: räume gebunden, fondern jede einzelne Erfgeinung bis jur vollendeten Ausbildung oder Verſchwinden derſelben verfolgten, die anatomiſche Beſchreibung des unbebrüfe: ten Eyes geliefert; und Gie werden daraus erfehen, daß wir Die Chala.ae. für nichts als zufammengedrehte Tortfegungen der Dotterhaut halten, melde dadurch - entftehen, daß ſich das Eymweiß im Uterus zwiſchen die Schaale und den Dotter legt, da nämlid jene im Eyerſtock dalſo ſchon. Wie fommt nun das Eyweiß durch dieſe Haut?) unmittelbar als eine dicke lederar— tige Haut die Dotterhaut berührt, und die Chalazae alfo nichts anderes find, als 2 häutige Theile, gleich— fam Ueberbfeisfel der fruͤhern Anheftung ‚der Detter: haut an die Schaalenbaut. Daß das Gedrehte,. was fie fo auszeiäner, wahrſcheinlicher Weiſe eher durch das Abloͤſen von der Schaalenhaut als durch das häufige Umwenden der Eyer, wie Sie meynen, entſteht, beweist dad Drehen der Windungen, bey eben gelegten Eyern. — Uebrigers fann man, wenn. man fie mit einem Stück der Dotterhaut vom Dotter trennt, fehr gut mit einer Some in die Höhle, die fie enthalten, aber we- ‚gen ihrer Weiche nicht fehr tief dringen, welches Veran— Taffung gegeben hat, fie wie Leveille für einfaugende Gefäße zu‘ haften. Auf feinen Fall dienen fie aber Dazu, um das Eyweiß einzufaugen; denn +) gefchieht Die Veränderung der Mafje des Dotters, welde in der Halonendifdung befteht, nit an den Stellen, '%0 die Chalazae ſind, fondern unmittelbar unter dem "Hahnentritt, © verfhwinden Die Chalazae, eben weil Ne nichts anders als Fortfegungen der Dotterhaut find, ‚mis diefer am sten Tage, und können vielleicht mit dem Anfange des Brütens ſchon mit der Dotterhaut zugleich, als adfterbende Theile betrachtet werden; wie fpäterhin der Sinus terminalis, Dann Die Vena delcen- ‘dens, alcendens, endlih alle Gefäße der Keim- baut und feldft das Chorion aud die Allantois ab- flerben. — — Sie ſcheinen der Meynung Leveilles zugeneigt zu eyn, für welche auch die Abnahme des Enmeißes, wäh: ‚rend des Bruͤtens ſpricht; allein das Eyweiß fommt wahrfheinlic gar nicht zum Dotter, wenigſtens in der erften Zeit gewiß nicht, da Die Veränderung des Dotters bloß ın ber Veränderung der Dotterkuͤgelchen beficht, "wie dieß bald in einer eigenen Abh. im naͤchſten Band er Acta der faiferlich leopoldinifhen Acad. gezeigt wer: den fol; wo wir aud fürzlih von der Abnahme des Eyweißes während des Brütens handeln ; vielmehr wird das Eyweiß nur ausgedünftet. [Das ift uns neu, und wenn wahr, eine wichtige Entdefung. Betrachten wir "den Sau des Eyes, fo iſt dag beyfallwuͤrdig, die phy⸗ "fiofeg. Gründe aber hiefür fegen ung in Verlegenheit. Das Eyweiß ift dog fein Refiduum, aus dem ſich der Dotter abgeſchieden hatte].. Dieſe Ausduͤnſtung iſt ben Eyern, Die Der Brt warme ausgeſetzt find, fie mögen “unbefruchtet oder befruchter feyn, glei, wie dieß z. B. 2 Eyer beweifen, von denen dad eine, befrudtete, velches vor dem Brüten 805 Gran gewogen, nad Ber: "flug von 20 Tagen 13: Gr., das te unbefrudtete fie ıgı8. Heft 3. — — — — 514 vor dem Bruͤten 285 Gr, wiegende, «127 Gr. in derſel— ben Zeit verlohren hatte, Uebrigens findet die Abnah— me an Gewicht, melde doch fehr wahrfcheinlich in der Ausdünftung des Eyweißes befteht, wie dich Die allmaͤh⸗ lige Zunahme des Luftraumes deutlich genug beweiſt, auch den Eyern Gedoch in ganz anderm Verhaͤltniß) Statt, welche bloß der freyen Luft ohne alle Waͤrme ausgeſetzt liegen; wie Sie dieſes aus 2 @iern ſehen koͤn— nen, (von denen das eine am. ſten October ı Unze 4 Ds 313 91., Dadandereı Unze 4Dr. 504 gr. mog, und vor welden das erftere heute amsten December ı Unze 2% 54 gr,, das 2te 1 Unze 3 Dr. 47. gr. wiegt. 2. Erfundigen Sie fih nad) der anatomifhen. Ge— nefis der Keimhaut; Sie fragen, wie hängt fie mit der Dotterhaut zufammen ?, halten es für widernatürlic, daß fie nur auf dem Dotter aufliegen fol, und. behar- ven zufeßt hey der Anfiht, daß fie eine Einfadung der Dotterhaut fey. Es iſt aber dieſe Keimpaut ein ganz befonderer Theil, welcher fih fchon beym unbebrüteten Ey jporfindet, auf dem Nucleus aufliegt‘, fich durch feine Undurchfihtigfeit und lockern Zufammenhang durchaus von der Dotterhaut unterfcheidet, beym Ab- siehen der Dotterhaut vom Dotter, auf legterm liegen bleibt, an Größe beym Brüten ftündlich zunimmt, in Zufunft aus 3 Schichten, der ferefen und -Gefäß- und Schleimhaͤutſchichte beſteht, und zulegt nah ver- ſhwundener Dotterhaut das Eigelb einſchließt. [Die Keimhaut oder der Hahntritt hätte alfo mit der Dotterhaut gar nichts zu thun.] 3. Was ift der Nucleus und was wird aus ihm 2 Der Nucleus, welder fih zuerſt als ein Kluͤmpchen wei- fer Maſſe darftellt und eben dafelbe zu ſeyn fcheint, was hey unbebrüteten Eyern den Hahnentritt ausmacht, indem bey ihnen der zur Entwidelung des Hühndens wefentlichfte Theil, nämlih die Reimhaut feplt, nimmt beym Brüten an Größe zu, zeichnet fi immer durch fein. helleres Weiß aus, und geht. hernad in die ganzliche Veränderung des Dotters mit ein, wo er feine Form verliert, und allmählig gegen den 7ien Zag ver- ſchwindet. [Diefes zu miffen iſt fehr viel, aber. was iſt ‘er denn phyſiologiſch ?] Re 4. Was iſt zwiſchen Keim: und Dotterhaut? — Gar nichts; fondern fie berühren einander unmittelbar, und beym Abnehmen der Dotterhaut vom Eigelb folgt die Keimhaut mit dem in ihr enihaltenen Fotus, ber: felve fpuft jid aber von.ihr im Falten Waſſer feiht ab. [Das Deutlichere kommt hinten.] ’ 6. Was find die Halonen ? Nichts weiter als der Außere Schein der unter der Dot- terhaut vorgehenden Veraͤnderung der Maffe des Eygel- bes [fehr gut !], welche in Veränderung der Große und Garde der Kuͤgelchen des Eigelbes beftcht, und mit dem Wachethum der Keimhaut im Verhaͤltniß ſteht, fo daß gegen Das Ende Der Brützeit Der ganze Dotter gleich— fam eine Salonenbildung eingegangen ift, d. h. dieſelbe Veränderung erlitten hat. 6. Sagen Sie: „Einiges wird Manden nicht ein— feuchten, 3. B. „daß Die Falten (welche Reibesfeiten Des Sungen werden) gegen Die Schale hin fi erhe- bens Wie gefchieht es PAR DR der Embryo nicht un: v pers = “ = 3 515 ter die Gefaͤßhaut, alfo in den Dofter hinein gerarh ? Zuerfi erwähnen wir nur, daß Diefe erften Faften die plicae primariae, nit die Leibeöfeiten des Zungen find, fondern nur Das Ruͤckenmark, weldes als ein Fa: den aneinandergereihter Rügelhen in der ferofen Schich— te der Keimhaut erfiheint, einfließen und umhuͤllen. Die Falten welche die Reibesfeiten des Foͤtus bilden, ent: ſtehen erft fpäter. IHier haben mir mißserftanden]. Da: Her ift ed natürlich, daß der Embryo nicht unter die Ge: faßhaut fommen kann, fondern immer auf Derfelben auf: liegen muß, 7. Wie entfteht das Herz? 8 Wie entficht Die Speiferofre ufw. ? So ſchwierig die genaue Beſchreibung der Entflehung Diefer Theile ift, um fo viel Nachſicht und Geduld muf- fen wir Sie bey ‚der Auseinanderfegung der Bildung Diefer Theile bitten, da wir aus ihrer Anſicht, nad) wel: her wir die GSpeiferöhre fo zu fagen, als unten abge: ſchnitten und wie eine Trompete mit offenem, freyem, loſem Loch vorftehend, beſchrieben haben follen, erfehen, daß der Fehler wahrfheinlid in dem Mangel einer rich: tigen Darftellung liegt, feinesweges aber die Natur den Tadel verdient, den Sie ihr im Anfange 195 maden, in: Dem der Leib nur aus Blafen, und nit aus Blättern entftehen fol. Die Natur bildet ihn nun einmal auf dieſe Weife, und da ift denn meiter nichts za machen. Der Vorwurf ihrer Anmerfung. ©. 1537: „Es ſcheint ns, als wenn man gan; und gar vergäße, Daß der Dotter und die Dotterhaut Cdie eine Blafe iffl,) we⸗ fentfih zum Leibe des Keims gehören, daß der Embryo nit darauf ſchwimmt, wie der Fiſch im Waſ— fer, oder darauf Tiegt, wie ein Trichter auf dem Faß,“ trifft ung eben fo wenig, wie mandje andere Neußerun: gen, deren genugende Auseinanderfegung Sie hoffentlich finden werden: [das fol uns gewiß herzlich freuen, und wenn Ihr diefe. Sachen entſchieden zeihnen koͤnnt, fo fol euch die Sfis Das Denkzeichen prägen Taffen, wenn man fie nur noch einige Jahre bey Leben laßt,1: denn die Dotterhaut hat mit der Bildung des Huͤhnchens gar nichts zu fhaffen, fondern flirbt, wie wir gejehen haben, ganz ab, fo daß am sten Tag feine Spur mehr von ihr udrig iſt. 8 Um die Bildung des Herzens und des Darmcanals au verftehen, muß man fi nur erſt deutlich vorfiellen, daß die Keimhaut aus drey für Die Entwidelung des Foͤtus beftimmt verſchiedenen Hauten befteht, von Denen die unterfie, die Membrana pituitola (Schleimhaut), die Bildung des Darmfanald übernimmt, fo wie die Membrana valculofa (Gefaͤßhaut) Herz und Gefäße enthält, und die Membrana ferofa cferofe Haut) Hülle des Rüdenmarfes, Keibesfeiten des Foͤtus und Amnion darftellt. Deutlicher erhelfet diefes aus den hiebenfol- genden ideelfen Zeihnungen und deren Befchreibung. — 9. Nun etwas gegen den Vorwurf der, mangelhaf: ten Beſchreibung im Nüdfiht der Vertheilung der Ge: fäße und gegen Ihr ungerechtes Zweifeln an Tab, VIII Denn es kann wohl nichts ſchoͤneres und deutlicheres ge: ben als gerade der Kreislauf in diefem Zuftande, 9 — Das ift allerdings gewiß, Die Auffaffung, Zei: Bir eifen daher zur richtigen Angabe der Gefäße und bemerken nur, daß man eigentlich 4 verfchiedene Kreis: Täufe in verfehiedenen Zeiten der Brut findet. 1) Der erſte Kreislauf, wie er ganz richtig auf Tab. VIII vorgeftelfe ift, wie Sie ihn aus der hiebeyfolgenden Beſchreibung, einem Theil des deutſchen Tertes erfehen. m $. 10. Die Einrichtung, Belhaffenheit und Be— deutung der tleinen Blutſtroͤmchen, und mithin auch der Gefäße Lin der Dotterhaut fheint ganz und gar von ihrem Verhaͤltniſſe zum Foͤtus abzuhängen, ynd gleid: fam vom Rüdenmarfe aus beftimmt zu werden, Wir fonnen wohl Dreierley Arten Diefer Blutſtroͤme unter: (Heiden: den Blutfreis um den ganzen Gefäßraum herum [&ränzader) Taf. 8 aaa; Die Aeſte, Die zwi— {hen dem Fötus und dem Bfutkreife liegen und ſich theils unter fi, theile mit dem Bfutfreife, und dann auch noch mit ihren Stämmen verbinden; und endlich drittens die Stämme feldft, melde in den Leib des Fotus eindringen. — Bay: Der Blutkreis iſt nicht volllommen freisrund, fon: dern hat, da wo er über dem Kopfe des Hühndens weggeht, eine herzformige Einbiegung, auch belommt hier das Blut nie Wand, fondern es befindet ſich frey in einem Raums, welchen das ferofe Blatt und Die hier fi endigende Gefäßhaut zwiſchen ſich laſſen; daher wir aud nicht länger zugeben dürfen, daß dieſem Kreife der Nahme Vena terminalis beygelegt werde; indem er vielmehr ein wahrer Sinus if. EDiefes koͤnnte deutli- Ser fenn. Es follte heißen, die Gränzader über dem Kopf ift nicht heil, fo daß Die benden Geitentheile in einander übergiengen, und nur Gefäße aus ihr wie Zwei: "ge entfländen, Die gegen Den Kopf laufen; fondern von der Gränzader biegt fi oben jeder Halbkreis gegen den Kopf, und die zwey Gefäße, welche von hier zum Foͤlus gehn, find ſelbſt nichts anders als die eingehogenen Halb: freife der Gränzader; fur; die Graͤnzader ift fein Kreig, fondern zwey Halhfreife, die mit ihren parallelen Durd: meffern an einander Tiegen; und Diefe Durchmeffer find die obern und untern Gefäße, die mit dem Fotus in Verbindung ftehen.] j An den Blut-oder Gefäßäften können wir fuͤglich zwey Endmuündungen unterfheiden. Die eine oder aͤu⸗ fere Endmuͤndung der Aeſte ift entweder fgegen dem - Sinus terminalis gefehrt, und öffnet fi in ihn , oder fie fleht mit der Endmundung eines andern Aſtes in of- fener Gemeinfhaft. Die innere Mündung aber kehrt fih gegen die Stämmen, und fo wird eine Gemein: ſchaft, theild zwifhen den Stämmen felbft, theils zwi⸗ fhen den Stämmen und dem Blutkreife durch die Ae— nung, Ausführung dieſes Blatts ift über alles Lob und uber allen Tadel erhaben. Es iſt uns aber daran das in einander Kaufen” der Gefäße undeut: lid geblieben; ferner war von den Gefäßen nidt gejagt, Daß oder ob Feines in das Gekros laufe, was theild wider Die Angab der älteren Beobachter, theils wider Die Gleichheit Diefes Baues ın anderen Thieren, if. Darf man annehmen oder zugeben, dab, wahrend bey, Cäugthieren die Nabelblafe ihr Blur in Das Gekroͤs führt, dieſes bey Vögeln ans 9 KU — Deßhalb erhoben wir Zweifel über Die 516 517 ebeſtaͤndig unterhalten. Uebrigens verflechten fi die ſte überall „anaftomofirend in -einander. Der Stämme find vier, und da einer von ihnen gern Doppelt vorfommt, öfters fünf: [Wir würden fa: gen eö-find der Stämme ſechs, 2 quere [oder a, 2 obere und 2 untere]: zwey floßen- von beiden Seiten unter rechten Winfeln auf den Embryo bb, jmey c d laufen parallel mit der Are des Foͤtus, und fommen in feiner Hersgrubengegend zuſammen. Die erften Lqueren] fi find nah Spalamanis herrlicher Entdefung Arterien, die zweiten Lfenfrechten] Venen. - Die obere oder abfleigende Bene c entfleht ſtamm⸗ artig aus der herjförmigen Einbeugung e, Lift denn nur eine Einbeugung, und nit Trennung ? J des Blutfrei- ſes, der hier auch ſogleich Vandung annimmt. Dieſe Vene iſt gewoͤhnlich doppelt I dog wohl immer, und fann niit anders feyn wenn eine Davon die rechte, die andere Die linke Hälfte der Gränzader ift J, nimmt Heine Zweige aus den äufferften Enden der [queren] Arterien: vertheilung auf, und erhält eine Menge feiner Benen, welde den durchſichtigen Hof durchziehen, wozu dann auch die Wolffiſchen Kappengefaͤße gehoͤren. [Mad den Zeichnungen, welche wir uns von dieſen Gefaͤßen gemacht haben, würden wir fie fo beſchreiben. Bon oben her fommen in den Foͤtus eine große Menge fih paralleler Denen, theild aus der Graͤnzader theild aus den Enden der Querarterien. Sie bilden aber 2 Paar Gruppen. Das mittelere Paar b befteht nur aus zwey Stämmen ; daß diefe einfchliegende Paar aber, welches durch nad dem Kopf lauft, befteht aus einer Menge zarter Adern, die fi in der Kopfgegend mit den zwey Mittelftämmen “vereinigen. Unten ift diefe Scheidung geringer, ] Die untere oder auffteigende Bene fommt an ber gerade entgegengejegten dem Schwanzende Des Embryo eorrefponbirenden Stelle des Bfutkreifes hetvor; und und obgleich auch hier zumeilen der Blutfreis eine herz: fürmige Einheugung zeigt; fo entfteht fie doch nie als Stamm aus ihm, fondern immer mit Aeſten. Sie ſteigt an der Seite der Wirbelſaͤule in die Höhe, geht uber dem Arterienffamm weg, nimmt mehrere Venenzweige, welche mit den Arterien anaftomofiren auf, und vereinigt fi mit der herabfteigenden Vene kurz vor ihrem Ein: dritt ins Herz. [ Wir wurden davon fagen. Unten find nur 2 Benenbündel, die fi bald in zwey, und Diefe in einen Stamm vereinigen. Wir halten dafür, daß es ‘für die phyfiologifhe Bedeutung der Gränzader dienlich iſt fie als aus zwey Halbkreiſen gebifver, zu betrachten. Beide Durchmeſſer muͤſſen ſich natuͤrlich im Foͤtus verei— nigen, und indem dieſe Vereinigung ſich verlaͤngert, wird fie obere und untere Hohlader cd. Das Ganze iſt das Bild einer Medufe.] - DM) Der Ae Kreislauf. », 5. 10. Die Stämme der beiden [queren? Arte: rien bb gehen durch den durchſichtigen Hof durch, und fangen ihre zahfreihen Veräftungen erfi Dann an, warn fie ın den undurchſichtigen Gürtel der Keimhaut gelangt, find. Es iſt daher ſehr mertwuͤrdig, das der. durchſichtige Sof zwar zahlreiche Venen, aber gar keine Arterien habe; obgleich auch die ſtäͤrlern Venenzweige des Zruqhthofts 518 Na ben Arterien her fommen, und nur burg ihn durch⸗ ziehen. In dem Maaße, als der Blutkreis abnimmt; ver; ſchwinden auch die beiden Venen c d, indem fie wie der Blutfreis, erft dünner, fhmwacer werden, bis end: lich nur noch ſchwache Spuren von ihnen übrig find, Dafür nun fangen die Verzweigungen der Venen, nel: che ſich in diefe Primitivſtaͤmme ergoffen, an, ſich nach dem Laufe der Arterien zu richten, und endlich bilden biefe fi immer inniger an die Arterien anfejmiegenden Venenäfte zwey Grundſtaͤmme gg), welche an, den Ar terienftämmen anliegen, mit diefen zugleich in den Leib des Emdryo dringen. IT Sollten wohl diefe Venen eben: falls unmittelbar in die Hohlvenen laufen, wie die vo— rigen? Davon nachher. Das Verſchwinden der obern und untern Venen fann man mit dem Einfhrungpfen des Schwanzes der Froͤſche zufammendalten. 1 Noch iſt zu bemerken, daß Die gefammten Arterien und Benen unter fi eine Art von Schichtung beobad: ten: naͤhmlich 10, daß Die Arterien mehr nad unten, die Venen mehr über ihnen fih ausbreiten. Haben fih, am fünften Tage ohngefähr, Die beiden neuen Benenfämme [g3] gebildet; jo bleibt Die ganze Gefäßorganifation, wie fie jegt geworden ift, bis zum neunten Tage Cibre fortſchreitende Vergroͤßerung abge⸗ rechnet) unveraͤndert ſtehen. Von dieſer Zeit vergrö- Bert ſich auch der Gefäßraum nicht mehr und gegen den fünfzehnten Tag hin fcheinen die Gefäße der Keim: baut überhaupt abzufterben, indem fie immer Heiner und unbedeutender werden. LE Alfo fo weit wäre es viel: leicht möglih, die Eyer in unathembaren Gasarten zu bringen. Diefes für Erman. ] $. 11. Während fih das Gefäßfnflem der Reim: haus ausbildet, ift ober ihr ſchon alles Eyweiß vers drangt, [wie mir vermuthen, durch Entfauerfoffung zerfegt], und der Dotter hat fih mit der Stelle, ws ale Entwickelung vor fih gehet, dicht an die innere Flaͤche der Eyfhaalenpaut angelegt. Zwifchen dem vier: ten und fehlten Tage, wo jetzt auch ober der Keimhaut die Dotterhaut mit den Ehalazen verfhwunden ift, klebt Die Keimhaut feldft fo feft an der Eyſchaalenhaut an, daß um dieſe Zeit Die größte Borfiht bey dem Deffnen des bebrütsten Eyes erfordert wird, damit man nicht beym Zerfehlagen der Schaale, die Keimhaut ver: lege und beim Deffnen des Eyes dieſelbe zerreiße. Alſo jcht ſchon, ehe noch das Chorion ausgebildet iſt, hat hier ein Reſpirationsproceß Statt. [Die Vffr. glauben al— fo, die Dottergefäße nahmen aud ihren Sauerfioff aus der Luft, woher ihn das nachherige Ehorion nımmt, Wir fönnen dem nicht beiflimmen, und wäre e8 nur aus dem Grunde, daß zweyerley Organe nit einerley Boden haben fonnen. Es gibt aber Dagegen anatomi: ſche Gründe, und Die beffehen darinn, daß bey Gäug: thieren Das Ehorion aus dem Uterus den Sauerſtoff nimmt, was das Nabelbläshen nicht kann. Wir Hal: ten aber die Scaalenhaut und die Schaale für: das Ebenbild des Uterus, oder deffen Bedeutung. Ueberdieß muß der Jerfegungsproceh Des Eyweiß etwas thun, und wird es für den Dotterathemproceß thun, Da beyde 513 nur bey einander find, und mit einander aufhören. I— Nun folgt die Entftefung des Herzens, die wir weglaſ⸗ fen fonnen. % $. 135. Der, durd) die aus dem Bulhus ldes Her: zens J ausgehenden zwey oder drey Staͤmmchen gebilde⸗ Aortendogen ‚liegt ſeitwaäͤrs neben dem Herzen, da feine Wurzeln über dem Herzen hinauffteigenden. Sn der Gegend der Herzgrube [das heißt alſo, die Aorten— gabel iſt weit oben] theilt ſich dieſer einfache Stamm in zwey gleichfoͤrmige, zu beiden Seiten Des Ruͤckgraths saralfel neben einander bis zum Schwanzende herabftei- gende Arterienftamme. In der Mitte feines Verlaufes gibt jeder dieſer abſteigenden Stämme, welche ‚Die ar- seriae iliacae des vollkommenen Thieres find unter el: nem rechten Winfel Die lquere] Arterie Des Gefaͤßtofes auf feiner Seite ab. Am Schmwanzende aber zertheilt er ſich in feinere Zweige, welche grade zu Im Denen über: ehen. ” Die beyden abfleigenden Venen des Gefaͤßhofes greifen nun unmittelbar in die beyden Geitenöffnungen ein, welde das untere Ende des Herzfanals ſchon ſehr fruͤhe nach außen gezeigt hatte; mit ihnen verbindet ſich dicht bey ihrem Eingange ins Herz auch noch die auf- fteigende Bene. Bey fortfchreitender Bildung ziehen ſich aber die beiden feitlihen Venenoͤffnungen Des Herzend fo zufammen, Daß für alle drey Venen nur eine ein— zige Deffnung uͤbrig bleibt und Diefe Venen ſelbſt bey ihrem Eintritt ins Herz erſt einen ganz kurzen Stamm pilden. Iſt, was jedoch felten geſchieht, nur eine abfleigende Vene da, fo ſcheint das Herz auch nur eine Deffnung für die Aufnahme dieſer Vene zu haben ha— ben [fonderbare Abweidung ] Run fann man fi eine deutliche Vorſtellung vom Rreislaufe maden. Der fi zufammenziehende, arterielle Theil des Her: zens, treibt mit bewundernswuͤrdiger Gewalt und Schnel⸗ ligkeit Das Blut in Die Aorte; Der dadurch veranlaßte Stoß pflanzt fih ſchnell durch die beiden [Lqueren] Ar; terienftännme des Gefäßraums in alle ihre Veraͤſtungen fort, und das Blut wird weiter gerieben. Sobald bey yieder erfolgter Ermeiterung des Herzens Die Gewalt des Stoßes aufhört, bleibt Das Blut in den gröfferen Arterien ruhig, wahrend es in den feinern Zweigen gleichmaͤßig zu fließen fortfährt. Die feinften Arterien zeige aber ergießen ihr Blut Iheils in Die Zweige Der Benen [der frühern Buͤndelpare fi, und der fpater fidht: bar werdenden, auch queren], was man hier mit un: gemeiner Deutligfeit fieht, theils in den Freisförmigen Sinus. Das Blut im Sinus ift in fleter Bewegung. Zu beiden Geiten deö Foͤtus [do in der Graͤnzader] gerade den. beyden Arterienflänmen, gegenuber, theilt ſich fein Lauf in zwey Richtüngen gegen den Punkt hin, wo die beiden Venen entflehen Laffe nach oben und unten, nad ce und c); nun ſtroͤmt bas Blut frey in. die beyden abfteigenden Venen, in Die aufiteigende Bene aber gelangt es durch ihre Zweige. Mit dieſen Venenſtaͤmmen ver: einigen fih auch nun jene Venenäfte, melde das Blut unmittelbar aus den Arteriengmweigen erhalten haben []. So wie aber in den großern Arterien nur dann das Blut vorwärts getrieben wird, wenn fid ber arteriele Theil sn zuſammenzieht: fo geſchieht es auch Hier in den größern Venenflämmen, daß nur dann das Blut gegen Dad Herz vorrüct, wenn der venoſe Theil deſſelben ih er weitert; und ed wird hieben Mar, wie die Erweiterung des Herzens wirklich auf dag Blut wie eine anziehende Kraft wirke. Uehrigens muffen wir bemerken, Daß je lebhafter Die Zufammenziehungen Des Herzens find, Dejte gleihförmiger aud) durch das ganze Gefaͤßſyſtem Die Be: wegung wird, obgleich immer, aud bey der Fräftigfien Zufammenziehung, einiger, Stillftand des Blutes, ab; wechſelnd mit feiner ftoßformigen Bewegung zu beohach ten iſt. Wird aber endlih Das Herz fhmader, fo ars ” räth das Blut in eine oscillirende Bewegung, bey der 26 endlich ganz ruhig firhen bleibt. Nichts aher Ändert Die natürliche Richtung im Laufe des Blutes fo fehr, als eine zufällige Verlegung der Gefäßhaut, weil dann al: les Blut feiner anderen Nihtung mehr, ald gegen die Wunde in feinem Laufe befolgt. a aa „Sed mirum non eli, quantum, etiam/i Oedipus fuerit, in [orutandis et eruendis ovis incubatis, quis decipi pollit; quali ova [crutare et non fimul errare impoflibile fit,” fagt Wolff, und nun muäte es ſich leider zutragen, daß er ſelbſt einen traurigen Be— weis dieſes Ausſpruchs lieferte. Denn was er uber Die Bildung und Bedeutung der Dottergefäße fagt, ift fo meit von aller Wahrheit entfernt, daß man nichts an— ders ald muthmaßen kann, er habe nur feiner Ginbil- Dungsfraft den Zügel ſchießen lafien, ohne Die Ratur ernfilih darum zu befragen. ; Dagegen hat Spalanzani deutfih und. beftimmt ganz der Natur gemaß ſich hierüber ausgeſprochen und % es ift und ganz unbegreielid, wie man dieſe Entdeckun— j gen fo ſchmaͤhlich bisher vernahläffigen fonnte. — N Das Phänomen des Kreislaufes überrafht fo un: —*F gemein durch feine Pracht, dag wir jeden, der nur einie —* gen Sinn für Naturforschung Hat, freundſchaftlichſt ein⸗ laden, doch ja dieſe ſchoͤne Gelegenheit, melde Das ber brütete Ey darbieter, nicht zu verfaumen, um fi ven Genuß Diefes herlichen Schauſp.els zu verfhaffen; be: fonder8 da uns die Erfahrung in diefem Falle fhem hinlaͤnglich überzeugt hat, daß fih gar nichts über die Natur, ja nicht einmal über den Verlauf der Dotter: gefäge beflimmen laſſe, wenn man nicht den Kreislauf feldft gefehen hat. So aud fam Spalanzanizur Wahr: heit. Zu Diefem Ende muß man ein Ey am dritten Tage in warmem Waſſer öffnen. Schnell die Keimpaut auf einer etwas vertieften Slafplatte unter ein zufams mengefegtes Microscop mit großem Gehfelde bringen, und durch zutröpfeln heißen Waſſers die Bewegung dee Blutes recht lebhaft erhalten. re Bey Diefen beiden Kreisläufen iſt nod gar nicht vom der Pfortader Die Rede, fondern die Arterien find un: mittelbar Hortfegungen der Xorte, und Die Venen gehen unmittelbar ins Herz über. (Dieſes iſt ein wichtigen fhoner Satz, aber fo leiht hingeworfen macht errund in der That Angſt. Wenn feine Bfortader jegt da iſt, Ä fo folften doch Krösgefäße da fern; und warum mind denn nicht gefagt, wie fih das verhält? Es folltedu | auß fein Aſt auf ‚Die Dotierhaut aus dem Gekroͤs — Wahrlich Das Heißt der Phyſiologie mehr zugemuthet, ithig, daß 621 als. fie jest wenigſtens ertragen Fanır. - Die Därme ſollten mit dem Dotter, mit der Gefäßhaut deffelben i . Berbindung ftehen, und nicht deren Gefäße? Wie! koͤnnte man nicht ſelbſt ſchon Die queren als Krösarter rien betrachten, da die eigentlihen Nabelarterien fpäter aus dem Chorion (Allantois) hervorfommen? Wo ge: ben denn ‚die queren Venen hin, die fpater fihtbar werden? Davon ift gar nichts gefagt. Sollten Biefe alſo die Krösvenen ſeyen ?] — 5) Der 3te Kreislauf beginnt mit der Entſtehung der Chorionsblaſe h, wo die Nabelgefaͤße erſt entſtehen, und wo die Venen erſt die Nabelvenen fo wie die Arterien die Nabelarterien [nehmlid) Art. iliaco-umbil.] bilden, und ‚mit der Pfortader in Verbindung ftehen In. die Venen). — Gtirbt nun gegen das Ende des Bruͤtens das Ehorion oder Die Allantois ab (was «8 feyn fol, entfcheiden fie feldft Lift Doch wohl beydes]; ſo entſteht a) Der ate Kreislauf, im Foͤtus ſelbſt. 10. Werden Sie die Bildung ded Amnions aus „den hiebenfolgenden ideellen Zeihnungen deutlicher ein: ſehen. kg Beſchreibung der ideellen Durchſchnitte. Fig. 1—a. aaaa Fig. 1, ſehen Sie bey xx den ‚Uebergang der Dotterbaut in Die Chalazen. b den Ru: cleus oder Kern des Hahnentritts, welder allmählig waͤchſt und endlich mit der Veränderung der ganzen Maſſe des Dotters verfhmwindet. "gig. 1. cc die Keimhaut in einem unbebrüteten Fig. 2. Die Keimhaut, wie fie ohngefahr am aten Tage aus 5 Blättern beſteht. cc Schleimſchicht, dd Gefaͤßſchicht, ee feröfe Schicht. Man denfe fih nur alle 3 Schichten fo nahe an einander, daß fie alle 3 zufam: men nur von der Dice eines Bogen Papiers find, £der Foetus. Fig. 3. cc die Schleimſchicht, dd die Gefaͤßſchicht. Sie find beide hier nur fo gezeichnet um die Verände: rung zu zeigen, welche die feröfe Schicht dd erfei: det, indem fie bey gg die Primitivfalten gebildet Hat, welche in Zufunft das Ruͤckenmark f umwolben. IIſt alfo Querfipnitt des Foetus.] - Sig. a. In diefer Zeichnung ſieht man im Alfge: meinen, melden Weg die 3 Häute einfhlagen, um ein: zeln das zu Stande zu bringen, wozu fie beſtimmt find, ſo hat die feröfe Schicht ee bey m nur die Primitiv: falten gebildet, beugt fi am Kopfende n Lalfo Längen: ſchnitt des Reibes] gegen die Dotterfeite Bid k um und fhlägt fih dann wieder zurüd, um mit den übrigen 2 Saͤuten den Dotter zu bedecken, welchen dieſe 3 bald ‚Darauf (nah verfhrwundener Dotterhaut aaaa) allein einfließen. Auf aͤhnliche Art gefhieht am Schwanzende ein ſoſcher Umſchlag. Diefem Umbeugen .der feröfen Schichte folgen aber auch die beiden andern. Es ift alſo num deutlih und Har zu ermeifen nos 1) Die feröfe Schicht a) die Primitivfalten m, n 5 ‚bildet ; b) die Leibesſeiten des Foͤtus, welche bey dem vorliegenden Embryo noch fehr Hein feyn müffen, da er vorn noch ganz offen ift und daher bey ibm der Nabel: 522 ring ned) ſo weit iſt, als und k voneinander entfernt find; und c) das Amnion aus ihr entfteht, welches bey 3ig. a ald Zortfegung der Peibesfeiten des. Foͤtus fon tiö h und i gehet, von wo aus es fi in Zufunft über den Rüden ſchlägt und dur allmähliges Aneinander: rüden fließt. [Schr deurlih. Was wird aber aus dem Stüf he und ie?]. Daß 2) Die Gefäßfhiht dd, welche ſowohl am Kopf n als am Schwanzende m die Umſchlaͤge der fersfen Schicht begleitet, durd neues Umfchlagen bilder „» oben bey f das Herz, by die großen Arterien des Ihieres (als Fortfegungen des Herzens), ©) wahrſchein⸗ lich (welches aber noch nicht nachgewieſen iff) bey g die Chorions- oder Alfantoisblafe, (Was wir nehmlich Hier nod nicht recht faffen, ift: mie auf diefe Weife eine ge: ſchloſſene Blafe, wie die Allantois iff, fih bilden fann. Bey Säugthieren haben wir das Ehorion. ur: ſprünglich als Blaſe angenommen, welhe fih in der Nabelfchnur fehr eng einſackt, und im Leibe fi wieder erweitert, fo daß Die Gefaßblafe im Leibe mit der des Chorions die Form des Flaſchenkuͤrbis darſtellt, zwey Blaſen, durch die Nabelſchnurroͤhre verbunden.]. Daf 5) F Schleimhaut cc ebenfalls die Umfhläge mit ildet. a) nach oben bey f ben Oelophagus, b nad; unten ey 8 Das inf. rectum, und c) zwifd Wolffs inteft. medium, — Sieraus werden Sie die Uebereinſtimmung Ihrer Meinung Seite 1559 mit unferer Darſtellung erfehen, und dag wir nicht im geringften von einem abgefänit- tenen Rohr geſprochen haben. — = Das freut uns, daß die Vfr. diefe Faltung fo vor: trefflih, wenn gleih noch nicht vollftändig, durchgeführt haben, und mir über Die urfprünglihe Röhren; oder Blafenform einig find. Aber nun ruden wir ‚wieder mit unferem alten, vorn weggeworfenen Satz von ©. 1556 vor, daß nehmlich der Leib aus Blaſen und nimmermehr aus Blättern entſtehe, ungeachtet die Vfr. vorn ſagen: „Die Natur bilde einmal den Leib nicht anders als aus Blaͤttern und nicht aus Blaſen, und da ſey denn nichts zu machen.“ Wir halten dieſe drey Schichten fuͤr nichts an ers als Blaſenhaͤute um den Dotter (Fig. 4 ee), die ſich nur an einer Stelle ein ‚oder ausjaden fff. So ift die Darmhaut cc zu betrach⸗ ten, als eine ganze Dotterhuͤlle; welche oben bey gk fi einfhnürt wie Zuderglas; geek iſt das Nabelbläschen gf der Blinddarm und gf der übrige Darm, der aber bier nod die Geftalt eines Harnglafes Hat.] $ Fig. 5 A. Laͤngendurchſchnitt. aa, c de wie oben. Man fieht Hier nur, wie Die Primitivfalten fg von der feröfen Schicht ee allein gebildet werden, und die bey: den andern Häute auf der untern Flaͤche derfelben eben verlaufen. hh Durchſchnittsſtelle von Fig. 5. Bicde Die Haute von A im Querfänitt. x =x A; yZzyA 2=2 A.; vZ=Zvber Raum zwifhen Kopficeide und Primitiofalte, in welchem fih Herz und Oelophagus entwidelt, fo mie fih bey wA Mafldarm und wahr: ſcheinlich Chorionblaſe bildet. Sig. 5. C. Die untere Anſicht des Foͤtus bey A, von ber, Dotterfeite mehmlich [ober Bauchfeite] betrachtet. 33 523 aaaaaa Der Raum zwiſchen KkcAJ Taffe ber Rabell. bbbbh die Kopffceide von 8—k CA), j © die Schwanzfheide von [—k CA). (Schade, daß un: nöthige Namen die Safe unverfländlih maden. Collie man nicht glauben, diefe Scheiben wären befondere Dr: gane? Doc hieran iſt Wolff Schuld. dd das durdfgeinende Ruͤckenmark mit den Primi: tivfalten. Fig. 6. A. wie Fig. 5. A., nur daß bey a,b die Ge⸗ faßhaut LdI zur Bildung des Herzens als eines hohlen Cylinders gefhritten iſt — Ih Durdfänittsftelle von B; x =xsA;yZzyA. Das Hl; 2 z A. ſRuckenmark. J Fig. 7. A. Dieſelbe Figur, wie bey Fig. 6, nur daß die ſeroͤſe Shigt Le) die Bildung des Amnione beginnt, und am Kopfende bey f, am Schwanzende bey 3 fi über ben Rüden des Foͤtus zu ſchlagen anfängt. ISehr huͤbſch! Die Haut fe und ge bleibt ‘alfo fortwaͤh— vend um den Dotter, und das Amnion iftim alferfireng- fien Sinn nichts anderes als eine Einfafung und zwar eine doppelte; einmal ift Der Hals bey i Nabe, und dann bey gf, welder ſich endlich ganz flieht Und Boden des Amnions wird.] B. c—=cA Lalfo hinterer Nabelrand]; 8= 8 A- 5 A die Chorionsblafe cvielleicht Fortfegung der Gefäß: Haut). [Sehr gut. Ihr macht uns viele Freude, und wir glauben faft, ihr habt das Ehrenzeichel verdient! Fig. 8. Weiter entwickelter Foͤtus in feiner gefrümm: ten Rage Dargeftellt. a das Herz nad) oben und unfen in die Gefäßhaut dd übergehend. bb Die Daͤrme durch den ductı ® vitello-inteftinalis (welcher entfprigt der frühern weiten Oeffnung kk ) mit der Schleimhaut cc, aus welcher fie allein gebildet werden, zufammenhän: gend. — [Das iſt ja völlig fo, wie wir immer und immer behaupteten und fehrten, und in unferen Ben: ragen abbifdeten. Wozu alfo das Geftreire, Das an- ders feyn Sollen ? Es ift alfo wirklich nidt wahr, was Wolff fagt und im Grunde aud die Bfr in ihrer fatein. Diff, gefagt haben), daß der Darm der Lange nad gefpalten fen, daß der Maſt- und Dünndarm ein: ander entgegen wuͤchſen, und was bergleihen Unanato— meyen mehr find. Run fangen wir erft an, uns über all den Eifer zu ärgern, den wir für unfere Lehre vers ſchwendet haben, um zu zeigen, daß Wolffs Lehre nichts ift, oder wenigſtens falſch ausgelegt und angenommen worden, Das alles hättet aber ihr, gute Freunde! ver: hindern fönnen, wenn ihr gleich in der Tatein. Diff. flatt die Wolfliana zu vertheidigen und uns gegen uber zu ftelfen, Diefe jegige neuere Anfiht vorgebracht hättet. Auch ſtimmt die geſtochene Tafel derDurdfgnitte gar nicht mit dieſen Handzeichnungen überein, und wenn wir euch daher widerfproden haben, daß die Darme nicht nach euerer Anſicht und Zeichnung entftänden; fo haben wir gewiß Recht getyan. Was fol Fig. 9 und 10 ber Schlaͤuch A vorftellen ? Won nun an alfo ift Friede zwiſchen uns J — gh das fih allmaͤhlig ſchließende Amnion. 510.9. a, bb, cedefgh mie bey Fig, 8, Zwi— ſchen Darm: und Leib Das Gekroös. etiwas über die Falten: Bildung im Allgemeinen, indem man fie fih ja nit fo denfen darf, wie man fie im Papier allenfalls zur Nahbildung derfelben, um ſich ei- ne deutlichere Anfhauung zu verſchaffen, maden dürfte, und wo dann anihrerBildung der ganze Bogen Papier Anıheil nimmtz fondern fie entftenen hier an einem be— flimmten Mage, fey ed nun durch Vergrößerung oder Anhaufung der Kuͤgelchen, aus denen die fie bildende Haut -befteht. \ Wir hoffen in Zufunft noch ben günftiger Gelegen- heit Diefen fo wichtigen Gegenftand von Neuem, als vi: nen Gegenftand unferer Unterfuhungen zu betrachten, "wo wir Dann befonders auf Die Bildung des Darmca: nals, deren Auseinanderfegung wir vielleicht zu raſch übergangen haben, Ruͤckſicht zu nehmen gedenfen, EWenn die neuern, uns zugefhidten und hier. gegede: nen Zeichnungen richtig find, jo bedarf es feiner Beob— adtung weiter uber den Darmcanal. Wir verlangen nur noch zwey Antworten zur Ertheilung des Iſisme— talls. Erſtens eine deutlichere Auseinanderjegung "der Entftehung des Gefaͤßſyſtems und des Herzens Durd Faltung, was und nod nit Klar gemacht iſt; zwey⸗ tens eine Verfolgung der drey Schichten cde um den ganzen Dotter herum.] Da ich in dieſen Tagen abreife, und noch Mander: ley zu beforgen habe, fo werden Sie verzeihen, daß ich nur einige Stunden der Beantwortung Ihrer Fragen widmen fonnte ufm. ’ Sickershauſen [bey Würzburg] #5 Br le Dr. Bander, Ueber das Polar - Eis = von Will. Scoresby ”): R (Transaot, of the Wernerian loc. Vol. II. P,2.) Berfhiedene Arten des Eifes. Man nennt Eis-Feld, eine fortlaufende Flaͤche von Eis, deren Ende man vor der Epige eines Schiffs— Maftes nicht entderfen fann. Der beruͤhmte Geolog v. Bud fagt hievon: , ‚..Diefe Abd. enthält eine Menge Thatfaden, die bisher wenig befannt waren; fie lehrt einen Theil des Erdballs fennen, von dem man nur fehr uns deutliche Borftellungen hat. Sch geftehe daß das Leſen diefer Schrift mid) lebhaft angezogen hat. ‚der Bf. Hr. Scoresby, hat fi) ſelbſt gebildet; er ift, wie feine Arbeit es Deutlich beweiſt, ein trefflicher Be— obachter, Er war mehr als 20 mal unterm so Grad der Breite, und geht alle Fahre wieder hin. Unter feinen Papieren hat er nod viele Beöbachtungen über Die Temperatur Der Meere, ſowohl an Der Dberflähe ald in verfchiedenen Tiefen. Mit, anhalz tender Aufmerkſamkeit har er zufammenhängende Beobachtungen uber Die jpecfifhe Schwere der ver- ſchiedenen Gemwäjjer angeſtellt, Die er mit. feinem Schiffe befahren, und hat deren aus allen Breiten mifgebrach;, Scoresby ift als der muthigfte und tühnfte Grönlandfahrer befannt; er ift ein Mann, der dem Hudfon, Dampier u. Coox anan die Seite gefegt zu merden verdient; und wenn man ihn jes mals einer Entdeckungsreife voriegt, jo bin ich über- zeugt, Daß fein Name jo wenig, wie. Der jener ge: x {diaten ©erfahrer vergeffen wird. * Bir ermäßien mir noch im Kuren fm Swlae 325 VVieſe gefder erheben fig gr‘ ſehr Über a bie 6 zu über die Waſſer-Flaͤche, und gehen bie auf 20 Fuß unter Diefelbe. Man fah deren 100 (engliſche) Meifen fang und über halb fo breit. ; “Alle andern anf dem Dkcean ‚zerffreuten und unter verſchiedenen Namen befannten Maffen, fann man am beften als ein jertrümmertes Eis : Feld ſich vorſtellen. Auch fann in der That das ſtaͤrkſte und didfte Eis der Gewalt der Wellen nit widerſtehen ö dünnes Eis biegt fi und bricht nit. Er Geld, das der Strom gegen Süden treibt, ‚zerbricht durch die Wellen In viele Stuͤcken, wovon wenige über ao bis so Klafter im Durd): meſſer haben; wenn dergleichen Stüde ih an ihren Geiten berühren und zufammenfügen auf eine Gtrede ‚hin, daß man von einem Schiffs-Maſt as Ende davon nicht abfehen kann, fo wird dieß von den engl, Wall: filhfängern ein Pack genannt. So ein Pak nennen fie Path (Flatſchen), wenn es zirkelfoͤrmig; und Striemen (Stream) wen es laͤng⸗ lich iſt; aber immer muͤſſen die Stuͤcke ſich beruͤhren. Offen nennt man das Eis, wenn die Stuͤcken nicht genug von einander zertrenut find, daß ein Schiff ſich dazwiſchen bewegen fann; in Diefem Falle bedient man ſich auch bisweilen Des Ansdrude: Treib- Eis. -° &in Hummock [Bullode?] eine Hervorragumg auf irgend einer Eis— läge. Diefe enfieht oft Durd den Druch der ein Stuͤck uͤber das anliegende ſchiebt, und deſſen Rand in die Hoͤhe richtet. Durch das Frieren wird es dann an das anliegende Eis befeſtiget. Dieſe Hummocks geben dem Polar:Eife feine fonderbare und detzerrte Geſtalt. Man ſieht fie beſonders Häufig an dem Rande der großen Pads, felten aber mitten auf den deldern. Sie erheben ſich oft zu einer Hohe von 30 und . mehreren Fuß. Ein Calf (Kalb) ift ein Eisſtuͤck, das eben fo un: "ters Woffer Hinabgeht wie Dad Hummock oben auf: ethuͤrmt if. Gewoͤhnlich iſt es an dem einen Ende von einer großen Maſſe gehalten, während Das andere Ende ſich uber das Waſſer erhebt. dennoch habe id) ein fo tief ‘M hinabfenfendes und fo großes Cal gejehen, daß man rüber megfahren konnte, ohne es zu berihren, feine deyden Enden konnte man Yon beyden Seiten des Schif⸗ "fee fehen. So eine Fahrt ift eim gefährliches Unterneh— men, denn ein Stoß fann bas Calf leicht (08 machen, delches dann mit Hefrigkeit i in Die Höhe‘ geht und Das ‚Ss zerträmmert. Belhaffenpeit des Eiſes. = Die Seefahrer unterſcheiden das Eis des Salz⸗ afers von dem des füͤßen Wafſers; erſteres iſt weiß, loͤcherig und undurchſichtig, ausgenommen in Fehr feinen Stuͤckchen; Das Licht, welches durchfaͤllt, ift grünfich; es ift weniger hart und [hwimmt. leichter oben alsdus Eis aus fügem Waller. Maffen von dieſem Ei: fe, welche auf Hummocks der Sonne und Luft ausge- t werden, verharten und geben deym Zerſchmelzen Waſſer. Das Waſſer Hingegen, welches man vom Zerſchmel—⸗ n der aus Dem Meere genommenen Stuͤcken erhäft, —* immer etwas ſalzig. Ob es glei ſehr wahr— ſcheinlich iſt, daß dieſe Salzigkeit nur” von Dem in den 526 Loͤcherthen des Eiſes zuruͤckgebliebenen Solzwaſſer ent⸗ ſteht; fo muß ich Doch anführen daß mir meine Verfu— He, vom Meermwaffer Dichtes, durchfihtiges, ungejalgez nes Eis zu erhalten, niemals gegluct find. Dennoch ift fein Zweifel, daß der Froſt Waſſer und Sal; von einander fheidet. Defter wird ein Schiff ben Falter Witterung und hohler See von Salzwaſſer beſpruͤtzt und mit Eiszapfen überzogen, doc wird man immer finden, daß in der Mitte ein Theil Waſſer ift, das nicht frierti Diefer Theil ift mit Salz gefättiget und Fonnte nicht ftieren; denn das Salzwafjer von 1,0260 fpecififhen Ge: widte,” das 53 Unzen Salz in jeder Gallone von 231 Eu: bikzoll ca $fafden) enthalt, das heißt: das Waffer, wie man es gewöhnlich in dem Meere bey Spitzbergen findet, friert bey 283 Gr. $.c— 2° hundert Er.) Das durds Frieren bis auf 1,1045 fpecififche zann concentrierte Meermwaffer friert nur noch bey 132 F. C— 10° 2 ‘Cent gr.), und das mit Meerfal; geffttigte Waſſer bleibr *fluffig, felbft bey einer Temperatur von 4 F. 160 5 Eentn.) Wenn das Salzwaſſereis im Meere FJ—— ner auf dem Gefrierpunct ſtehenden Temperatur, fo ver— haft fi der Theil uͤberm Waſſer gegen den unter dem— felden wie 1 38 4. Sm füßen Waffer it bey einer gleihen Temperatur diefes Verhäftniß ungefähr wie 19 zu 69, oder faft wie 1 zu 7. E8 erhellt aljo daß fein ſpecifiſches Gewicht 0,873 iſt. Alles, was man neues oder junges Eis nennt und das einen großen Theil des ſchwimmenden Eiſes und der Packs ausmacht, iſt von dieſer Art; dieſe Stuͤcke ſind eben, hahen ſelten mehr als "so Meter im Durchmeffer und find gewoͤhnlich mit Sénee bedeckt. Das Suͤßwaſſer⸗Eis laßt ſich auf der See leicht durch ſein ſchwaͤrzliches Anſehen, ſeine ſchoͤne gruͤne Farbe und vollkommene Durchſichtigkeit, wenn man es aus dem Waſſer zieht, erkennen. Man findet oft breite Stuͤcke davon, die dem ſchoͤnſten Kryſtall nichts nachgeben, und die man ſtatt Brennglaͤſer gebrauchen fann. Ich habe oft Holz, Pulver und Tabakspfeifen der Matroſen mit einem Stuͤck angezündet, das nit einmal ganz .regel- mäßig conver war, Die Schiffsleute fonnten von ihrem Erftaunen nicht zurudfommen, als fie fahen, wie diefe Gismaffe ihre Feftigfeit und Durchſichtigkeit behielt, während Die Son— nenjtrablen, | die aus ihr herausitrömten, ihnen nicht er⸗ laubten, ihre Hand auch nur einen Yugenblid in. den Brennpunct zu halten. Um diefe Brennglaͤſer zu machen, hackte ich zuerſt mit einem Beil die Form aus, hernach machte ich mit einem Meſſer ſie eben und glättete die Oberflaͤche bloß mit der warmen Hand, waͤhrend ich die andere Hand, mit.der ich das Eis hielt, in einem wolle— nen Handſchuh fleden hatte. Auf dieſe Art machte ich mir einmal aus vollfonmen reinem Eife ein Brennglas von 16 Zoll im Durdineffer. Ungluͤcklicherweiſe mar fur; nachher mehrere Tage. bedeckter Himmel, und ich tonnte alfa die Verſuche, die ich maden wollte, night anſtellen. Das dichteſte und durchſichtigſte Eis iſt ungefaͤhr leichter als das Meerwaſſer ben Der Temperatur des Ge— » frierpuncteß,- In reines Waſſer von, folder Temperatur 327 - eingetaucht, ift das Verhaͤltnißg des Theils, ber überm Waſſer ift, zu dem untergetaugten wie 1:45, Sein ſpe⸗ ciſiſches Gewicht iſt ungefähr 0,957. Bildung des Eiſes im Meere { Man bildete. fih ein, daß immer nothwendig Land in der Nähe feyn muͤſſe, wenn das Meer mit Eis uͤberzo⸗— gen werden follte;, allein ich habe weit von den Kuften die Fortſchritte des Gefrierens von Erfgeinung der er: fien Kryſtalle an bis das Eis ı Fuß dick geworben mar, beobachtet, ohne daß das Land den geringften Einfluß Darauf hatte; auch iſt «8 wahr, Daß das Land fein neues Eis ſich wieder anfegen ließ, wenn das alte Eis durch den Strom oder die Oſtwinde weggefuͤhrt worden. Das Eis aber, das ich entſtehen ſah, war über 20 Stunden von Spigbergen. Ich habe aud mährend heftigem Winde Eis unterm 72° der Breite und an Stellen, bie den Bellen des Nord :und Oſtmeeres ausgefegt waren, entfiehen-fehen. Wenn die erften Eiskryſtalle fi zeigen, gleicht die Oberfläche des Deeand dem Waſſer, Das zu falt, ift, um hineingeworfenen Schnee zu ſchmelzen; dieß nennen Seeleute Stadge (2Koth); die hochgehende See wird dadurch gleich fill gemacht, mie die Dberflade einer in Bewegung gefegten Flüfigfeit durchs Del. Dennog bricht Die Bewegung Der Bellen, die Erpftalle in Heine Stüde, höhfens von 3 Zoll im Durchmeſſer. Diefe Stüfe werden, während ihrer immer mehrere werden, beſtaͤndig gegen einander geſtoßen, abgerundet und an ihren Raͤndern in die Hoͤhe gehoben. Man nennt ſie dann Pancake Pfannkuchen ), fie. werden immer brei: 4er, bis fie auf 1 Fuß dicke gegen mehrere Klaftern an erlangen. — en See friert es ſchneller, und das Eis vermehrt ſich an der untern Flaͤche. Iſt die Kalte hef⸗ tig, fo kann es in 24 Stunden 2 bis 3 Zoll dick mer: den und in 38 Stunden einen Mann tragen, dann ‚wird es Bay-ice (Bay:Eis) genannt, das alte Eis wird in leichtes und ſchweres eingetheilt ; zum erftern gehört Das Eis zwiſchen 1 bis 3 Fuß Did; zum andern alles, was über 3 Fuß iſt Henn man betradtet, Daß das von großen ie: Maffen umgebene Meer immer ruhig iff, wie In einem Haven z fo begreift man, daß 1 Monat harten Froſtes ungeheure Eis: Felder darauf pervorbringen muß. Ob gleich nicht zu fäugnen ift, daß vieles Eis ſich zuerft in Den Budten und zwiſchen den Inſeln von Spigbergen gebildet, und nachher durch die Stroͤmungen, die der geſchmolzene Schnee auf den Bergen erzeugte, ins of— fene Meer hieraus getrieben worden, ſo kann man doch ſchwerlich hiedurch die Urſache der ungeheuren Menge “angeben, die man davon In Nord» Meer antrifft. Eiß: Felder —— Ich bin verſucht zu glauben, Daß bie Eis-Felder fi — zwiſchen Spitzbergen und dem Pole bilden. Ein Einwurf aber zeigt fid hier; nemlid, Die Dichtig⸗ feit und die Durdfigtigfeit des Feldereiſes und das ſuͤße Waſſer, das es beym Zerſchmelzen gibt; dieſe Eigen— faften finden ſich nicht beym Giſe von Salz-Waſſer, "aber wohl ben dem, das wir Sußwaffer Eis nennen, Sch wage alfo in Anfehung der Bildung jener Felder, folgende Theorie ald ziemlich wahrſcheinlich aufzuſtellen, Es iſt heynah gewiß, daß die Winde durch die un: regelmaͤßigen Stroͤmungen, die ſie verurſachen, Da noͤrdliche Eis zerbreden muffen, die Dadurch entffandenen Deffnungen frieren bald wieder zu; ed bildet Mc eine dünne Rage von Bay-Eis, der Schnee, welcher gewoͤhn⸗ fi diefe Maffen 2 bis s Fuß hoch bedeckt, zerſchmilzt gegen Ende des Juny und im July: aber da das dar, aus entftehende Waffer, weil Dad neue Eis an Das alte angefroren ifl, nicht ins Meer gelangen kann; fo ftodt eö erſt, dann friert es bald, und macht fo die Eisfelder um mehrere Zoll höher. Dieß mehrere Jahre wieder: holt, verbunden mit der Vermehrung des Eifes von untenauf, muß hinreichend ſeyn die ausgedehnteſten Maj- fen und ein dichtes und durchſichtiges Eis hervorzubrin- —7 gen, wie im allgemeinen das der Eisfelder ed iſt. Gewoͤhnlich erfheinen diefe Felder gegen Er Mo: nat Juny, bisweilen aud früher; die flarfen Mord: und Weftwinde treiben fie gegen Die Grönlandfahrer oder die Wallfifhfänger; dieſe Winde treiben Die zer trennten Eismaffen um die Cisfelder herum fort und jagen fie vorwärts in Die offene Ser. Es giht derglei- chen Felder, deren Dberflähe fo sollfommen eben iſt ohne den geringften Hummock, daß id) wohl behaupten mod: te, auf einem folden, wie ich gefchen zu haben mid) er— innere, hätte eine Kutſche ohne Hinderniß können mehr als 100 engl. Meilen weit fahren. —— Indeſſen bemerkt man oft einige Hummocke, deren blendender Glanz durch eine aus feinen Aushöhlungen zurüd gebrochene Außerft feine grüne Farbe erhöht wird. : u Eine große Menge disfer Felder wird jährlich durch g die befländige Bewegung, welche fie fogar bey ftilfem Wetter und trog widriger, Winde gegen S.W. treibet, vernichtet. Man fah fie oft während eines einzigen Moe nats mehr als 100 Meilen in diefer Richtung vorwaͤrts geben. Wenn fie die zertrennten Eisſtuͤcke, wodurch fie gefhugt wurden, durchbrochen haben; fe merden fie von den Wellen des offenen Meers zerbrochen, aufgelöft ‘ oder in Treibeis verwandelt, nnd andere Felder treten an ihre Stelle. Auf den Eisfeldern machen Die weißen Bären ihre Seereiſen; oft hat man fie eben- fo weit als die Schiffe vorgedrungen find, gefehen und nicht nur auf fortlaufenden Feldern, fondern fogar aud auf an— Tiegendem Pack - Eiß. N Nichts ift erhabener und fhauderhafter in Dielen Gegenden, als die Wirkung der zufälligen Bewegungen der Felder. Sehr häufig fieht man fie mit einer Schnek ligkeit ih in Wirbeln Drehen von mehreren Meilen in einer Stunde. Wenn fo eine Maffe ein ruhig liegende Feld berührt, oder noch beffer, wenn fie von einem Fel: | de aufgehalten wird, Das eine entgegengefegte Richtung bat, fo entfieht ein Stoß, der jede Vorfiellung — Eine Maffe von 10000 Millionen Tonnen [20 Star.) | an Gewicht, aufgehalten in ihrem Laufe! man denfefih die Folgen. Das ſchwaͤchſte Feld wird mit einem Frucht: | baren Getöfe gaͤnzlich zerftort, ungeheuer große S | werden gegen einander gehoben 20 die 30 Fuß hoch, an⸗ Dere verfenkt. 2 Die Wallfiſchfaͤnger, wenn fie gleich immer in &: | fahr find, muffen Doppelte Sorgfalt anwenden, um ih — 2 : N nt A nd nr rem Untergange zu entgehen, wenn fie von den Umſtaͤn⸗ den gezwungen werden, zwiſchen Feldern durchzugehen, Die in Bewegung find, befonders wenn fie bey neblich— ser Witterung Die Richtung derfelden nicht fehen Fön: nen. Auch das ftarffte Schiff fann augenfgeinfih einem Zufammenftoßen zweyer Felder eben fo wenig widerſte— ben als ein Blatt Papier den Lauf einer Flintenfugel - würde aufhalten fünnen. Ungeachtet aller möglichen Borfiht verunglüden viele Schiffe zwiſchen dieſen Maf: fen; bald werden fie aufs Eis gefchleudert und umge: morfen, bald ihr ganzer Boden fortgeriffen, bisweilen auch werden fie unter einem Haufen von Truͤmmern begraben. Sch hatte Gelegenheit im May 1813 ein Phänomen dieſer Art zu fehen. Wir fanden uns plöglid von ei: nem-ungeheuren Felde, das fih mit mehreren zufam: mengetriebenen ©tüden vereiniget hatte, aufgehalten. Während wir eine Trennung erwarteten, ging id auf auf das Eid, da wo es zufammen fand. Die beiden noch in heftiger Bewegung fich befindenden Maffen ftürz: ten ſich mit entferntem Donner aͤhnlichem Getöfe eine auf die andere. Der erſchreckliche daraus entftehende Druck ſpaltete das Eis feiner ganzen Zange nad) fogar ° Bis: unter meine Füße. Durch dieſe Spalten fah ich, Daß der Schnee über dem Eife 34 Fuß, und das Eis feldft über 12 Fuß hoch war. Weiterhin fah id ein wenigſtens 20 Fuß aber der Meeresflaͤche hohes Hum⸗ mod, das ſich auf 180 Fuß in der ‚Fänge, und 45 in der Breite eritredte, " oo @i8: Berge: oder ARTEN Eis berge nennt man jene Maſſen, welche die Tha: ler in den. Ländern um den Pol verftopfen; gewöhnlich - Küjie von ©pigbergen. ſentrecht. ins Land Hinein gehen. Ich ſah die fo genannten Sie⸗ 4 ſcheinen fie aber vieredt und nah der See-Seite hin Es ift noch nicht beſtimmt, wie weit fie ind Berge in den Thalern an ver N. W. Die glanzende grüne Oberflä: he dieſer ſenkrechten, über 300 Fuß hohen Mauer, bil: det einen Auffalenden Gontraft mut der großen weißen Mafje der Schneeberge, Die ſich uber einander in unend: licher Perſpective aufthuͤrmen. Es iſt wahrſcheinlich, daß große Maſſen ſich von ben ©ee: } dieſe Mauer, entweder durch den Druck nad vorn oder durch die Ausdehnung Des ın den Spalten frierenden dadurch gebildet werden fonnten. Waͤſſers losreipen, und die im Meere ſchwimmenden Eiöberge zum Theil daher entftehen; doch zweifle ich, daß jene ungeheuren Berge, Die man bisweilen antrifft, Woher fam es fonft, daß man um Gpigbergen herum fo mwenige und fo klei— ne findet, da fie hingegen in der Baffına- Bay fo un: geheuer groß find? Der größre, den ich in der Nord: See getroffen habe, hatte 3000 Fuß im Umfange; er war vieredt, feine ebene Flaͤche ragte ungefähr 25 Fuß über Das Meer vor. Da er aus fehr dichtem Eife ve: ftand, jo muß er 150 bis 160 Fuß dick geweſen feyn, und ein Gewicht von ungefahr 2 Millionen Tonnen ge: habt haben, - Majjen von beynahe 2 Meilen lang und 2 Sn der Dayis- Enge hat man hingegen fehr oft breit geſe⸗ ben, auf deren rauben, ausgeſchweiften oberen Flache 3ho 1918. Bett 3. de A ih nod über 100 Fuß hohe Thuͤrme erhoben, während die untere fläche a50 Fuß unter Waſſer feyn mußte. Auch hat man in diefen Seeſtrichen einige bemerkt, die eine ebene Fläde von 5 bis 6 Quadratmeilen hatten, 90 Fuß über Waſſer fanden; alfo 90 bis 100 Faden tief lagen, und Deren Gewicht wenigſtens nicht unter zwey Millionen Tonnen gewefen feyn fann. Ich glaube daher, Daß die Cisberge fi eber in den gegen Wind und Strömung gefhüsten Bayen. bilden, als zwifchen den Randbergen und Thälern. Grönland hat auch wirklich in dieſer Hinfiht an der Ceite der Davis-Enge einen entfhiedenen Borzug vor Cpigber: gen; befonderd an der Weftküfte, der einzig zugaͤngli— hen, und die fo fehr Strom und Winden offen ſteht, daß jährlih alles dieſes Eis daraus gänzlich wegge— {haft wird. Die Küfte von Spigbergen ift nad den hollaͤndiſchen Charten dieſem Einfluffe weniger unter: worfen, und gerade von dieſer Seite feinen die Eiß: berge in diefen Meeren abgeriffen zu feyn; denn man findet fie gemeiniglich bey der Bären: Snfel, und zwi: Then dieſer Inſel und dem fudficheren Vorgebirge von Spigbergen, wo man glaubt, daß der Strom von N. D. nad ©. W. laufe. Das deftandig ſuͤße Waſſer, daß das geſchmolzene Bergeid gibt, fann nidt als Ein- wurf gegen ihre Bildung mitten im Deean angeführt werden; da wir gefehen haben, daß das Eis von den vom Lande fehr entfernten Eisfeldern ebenfalls ſuͤßes Waffer liefert: begreifficher Weife find Die Berge auf eben Diefelbe Art gebildet worden wie die Felder, Durch aufgehäuften,, gefhmolzenen und wiederum gefrornen Schnee, der vielleicht mehrerer Jahrhunderte bedurfte, um zu einer fo erftaunlichen Hohe zu gelangen. Ueber- dem fonnten Diefe Berge nur da gedeihen, wo fein ©Sirom fie gegen Süden trieb. Dft find die Eisberge für die Wallfifchfänger eine große Hulfe. Sie find trog der Winde und der Bewe— gungen der See faft immer unbeweglich; wenn es auch oft das Anfehen bat, als ob fie ih gegen den Wind be- wegten,” fo fiegt die Urſache Daran, daß alles andere Eis fo ſchnell bey ihnen vorbey ſchießt. ie bieten alfo den Schiffen bey heftigen und widrigen Winden, oder wenn fie wegen des Fanges anhalten mujjen, einen Stügpunct dar; bisweilen aud, wenn dad Schiff von vielem Treib:, eife zu fehr behelliget wırd, fluͤchtet man fid hinter ei: nen Eisberg unter dem Wind. Diefes Eis wird be- ftandig vom Winde in derſelben Richtung. fortgetrieben und man kann ruhig abwarten bis es vorbengetrieben if. Dennod iſt ed immer gefährlich, auf hohen Eisber— gen anzubinden; denn bisweilen ftehen fie fo auf der Kippe, daß der geringjte Zufall fie umwirft; wenn jie nun im Siurze in der Tiefe win Hinderniß treffen, fo fpalten fie fih und fahren mit eınem Donnerahnliden Kraden aus einander, Was jie nun ın ihrem ©turze - treffen, wird fogleich Durch Den ungeheuren Strudel, Der dadard) entſteht, fortgeriffen. Alles reine Eis wird Außerft zerbrechlich; wenn es durch die Wärme der Luft oben aufgethaut ıfl. Man findet, daß Eisberge fi ihrer ganzen-Hohe nad) fpalten, wenn ein Matiofe nur einen Schlag mit der Hade dran thut, um den Anfer — dann faͤllt der Un— 4 aa > glücfihe in die Spalte und die Stuͤcken, die mit gro- dem Getoͤſe in durchtreuzenden Richtungen hinabftürzen, reißen Schiff und Mannſchaft fort, zertrümmern und verſenken ſie. Entſteht durch das Hacken kein Spalt, ſo zeigt doch das Getoͤſe, das kaͤngs dem ganzen Eiſe zu hoͤren iſt, das Streben der Maſſe ſich zu ſpalten; und oft ſind Riſſe darinn wie in den GSletſchern der Alpen. Die Heinen Seen, melde fih im Sommer oben auf den Eishergen bilden, geben den Schiffen eine herr: Tiche Gelegenbeit, fih mit füßem Waſſer zu verfehen. Man legt das eine Ende einer Hofe, ein Enlinder von Leinwand zum Wajfferleiten, in einen folden See und laßt das andere Ende in Die Tonne im Schiffe felbft oder in einem Fahrzeuge am Fuße Des Berges. Wenn wir nun alles, was wir über Die verfchiede— nen Eisarten gefagt haben, zufammennehmen, fo fe: ben wir: ? 1) Daß das leichte Treibeis ein jahrliches Product Ber Bayen von ©pigbergen und der Raͤume zwiſchen tem alten Eife if, und nur allein aus Seewaſſer entfteht. j Daß das ſchwere Treibeis von auseinander gegange= nen Feldern fommt. 2) Daß einige Eisberge von den Gletſchern entſte— hen, welche in den Landthaͤlern fid befinden, und da fie alfo ein Product des Schnees und Regenmwaffers find. Daß aber ein betraͤchlicherer Theil Diefer Berge in den tiefen und gefhügten Bayen der Oſtkuͤſte von Spitz⸗ bergen gebildet zu feyn ſcheint; fie find alfo zuerft vom Seewaſſer erzeugt, nachher von Schnee und Regen. Es iſt auperft wahrſcheinlich, daß eine Strecke von Eisber- gen, deren Mittelpunet vielleicht eben fo alt ale die Erde felbft, in dieſer Gegend weit gegen den Pol hingeht, und fi jährlich vermehrt und vergrößert. 3) Daß niehrere dieſer Felder durch Zufammen: frieren großer Stuͤcke entftanden find; Daß aber ein gro- Serer Theil Davon fih in den Deffnungen, Die in dem Polareiſe durch feine beffändige Bewegung nad®&üden antftanden, gebildet habe. 3) Daß endlid die Nahe des Landes weder zum Daſeyn noch zur Bildung, noch zur Vergrößerung des Eiſes nothwendig fen. Lagedes Polar-Eiſes. Das ganze Eis-Meer zwiſchen Groͤnland und dem europaͤiſchen Ruhland behaͤlt, wenn es auch in einzelnen Stuͤcken ſehr abweicht, doch eine Hauptgraͤnze, Die durch ihre Gleichfoͤrmigleit merkwuͤrdig iſt. Diefe Graͤnze war vor dem 15ten Jahrhundert nicht ganz fo mie fie jegf if, Damals war Der Theil von Srönfand, der zwifhen Stralen-Hoeck und der Parale— ie von Island liegt, zuganglih, und fogar fo be: wohnt, daß goo Fahre fang zwifchen der Inſel und dem feften Sande ein ziemlid) (ebhafter Handel beftand. Mit einemmale rudte Das Nordeis vor Cfehr fonderbar, daß fo eine Erſcheinug ftart haben fonnte), und fperrte feit dem den Zugang zu diefer Kuͤſte. (1) cı) Man Hat feit Tanger Zeit gesweifelt, ob das alte Grönland in Deftlichen Xheile diefes Kontinents x Die jegigen Graͤnzen diefes Eifes find folgende: = Vom füolichften Borgebirge von Grönland. erhebt fih Die Eisfiniegegen R.D., umfaßt Island, und fleigt gegen die Infel Jahn: Mayen (71° Br. 5° 4 Ränge Weit: von Greenw.). Sie läßt diefe Infel oft m R. Wi, oft aber auch ſchließt fie. fie mit-ein, dreht lid) Dann etwas ge; gen D. und durdfepneidet den Londner Meridian zwis {hen 7ı und 72 Grad. Wenn fie 6, 8 ober 10 Grad der Länge erreicht hat, wendet fie ſich ploglich grade ge— gen N. und fleigt bisweilen ohne Unterbredung bis so Grad Breite; bisweilen fleigt fie nur 2 bis 3 Grad und wendet fih dann gegen ©. D. und die Baͤren-Inſel. dann läuft fie DO. ©. D. bis fie auf die Kuͤſte non, Nova Zembla oder Sibirien ſtoͤßt. Die tiefe Bay, welche das Eis alfo im ©. W. von Episbergen bilder, ift Die einzige Gegend, mo man bie zu. jehr nördlichen Breiten hinauf‘ zufommen verſuchen kann. Wenn Das Grundeis diefer Bay fo veft if, dah man. nicht über 74 oder 75 Grad gegen Epißbergen vorruͤcken kann; fo fagt man, die Jahreszeit iftgefhloffen, im entgegen gefegten Falle iftdie Sahreszeit offen, befonders . wenn man frey längs Spigbergen bie nad) Hacxheyts Headland fahren fann. Es ift alfo in einer offenen Sahrszeit zwifhen Dem Lande und dem Eife ein langer MWaffercanal 20 bis 30 Stunden breit, der fi bis zum- 79 oder goften Grad erfiredt; dieſer Canal verengert ſich immer mehr und mehr fo wie er nah Norden geht, und feine Ränder wenden fid endlid- um fih mit dem N. Weſtl. Theile von Spigbergen zu vereinigen, In einer offenen Jahrszeit fängt das Treibeis wieder beym füd- lichſten Worgebirge non Spigbergen an, geht zur Baͤ— reninfel hinab, verfolgt feinen Kauf gegen D. bis nad . Nova Zembla. Diefe Linie iſt in ihrer ganzen Länge nicht gleichmaͤßig: Man findet Hier oft Bayen, ſogar ©ee : Arme, die von einigen Rlaftern bis auf mehrez re Meilen breit feyn tönnen; aber Die einzige’ vefte Erz - ’ fheinung diefer Art ift die nah Spitzbergen gerichtete: Bay, melde gewoͤhnl. die Wallfiiher Bucht genannt wird, durh welche die Wallfifhfanger zu ihren Fiſch— plagen Hinzugelangen fuchen. Die meiften Wallfiſche finden ſich wirflih unterm 73 oder 79 Grad, obgleich man fie auch vom 72 bis 81 Sr. findet. Diefe fonder- baren Thiere find furchtſam und fehr unſchaͤdlich; fie ziehen fi in Die entlegenftien Gegenden zurüd; ihr Zus fluchtsort aber hängt febr von der Nahrung, bie fie zw finden glauben, von der Geftalt des Eifes und von der Verfolgung ihrer Feinde ab. Deßwegen findet man fie bisweilen in einem fehr engem: Raume beyfammen, da fie unter andern Umſtaͤnden auf eine ungeheure Weite umher zerfireut find. Wenn in einer gefhloßnen Jahrs— zeit das Eis bis an die Kuften von Spigbergen fid) ers firedt; fo bilder es doch nahe am Lande nur eine Eper- re von 20, 30, oder go Stunden breit, und das Waſ— fer jenfeits ift gewöhnlich der Zufludts Ort der Wall ſiſche. Da die Jahrszeit des Fanges auf 3 oder 4 Mon gelegen habe. Es ift fo gar einiger Grund da u glauben, daß das Eis beſtaͤndig fo wohl in denält: ften Zeiten als jegt den Zugang an der Kuffe fperrt habe, a (Sich Eggers u ge: ber das verlorne Grönland ). i nate befhränft iſt, ſo kommt e8 darauf an, vor Diefer veften Sperre fo bald als möglich vorbey zu fommen! Bor dem Monat April finnte man megen Kälte, Man: gef an Tag, und Breite des Eifes nidt anfommen, und länger als gegen, das Ende des Juny oder Anfang Quln _ auch nicht bleiben, weil dann die Wallfiſche verſchwinden und Der anhaltende Nebel die Fahrt ſehr beſchwerlich macht. Man bedient ſich aller moͤglichen Mittel, um durch die fürdterlihe Sperre durchzukommen; mit vol: fen Segeln wird zwiſchen das Treibeis gefahren, durd Taue vorwärts zu kommen gefuht, das Eis vor Dem Schiffe Durchgefägt; und wenn es moͤglich iſt eine Waf: fer:ADder zu —— ſo arbeitet man ſich zu ihr hin, weil fie oft zu dem Aufenthalte der Wallfiſche führt. Ungeachtet aller diefer Hinderniffe, Die man zu überwin: den hat um Durch dieſe Sperre zu fommen, fann man doch fiher feyn, daß wenn man gegen Ende Juny zu: ruͤcktehrt, alles Eis fi vom Lande abgemacht hat, und der Ausgang ganz frey ift. Es iſt eine fonderbare und ſehr merkwürdige Erfeheinung daß hier ein ‚bis auf go Grad. offenes Meerhjich zeigt, da man unterjedem andern Meridian nit über 74 hinauf fommen fann, Bielleiht erklärt Diejes Phänomen ſich noch durch die allgemeine Bewegung Des Eifes gegen S.W. Das Land an Spig: bergen muß: wirtlih Die Wiedererfegung des Eifes ver: hindern und das Waſſer offen laffen ; während ſelbſt im Süden dieſer Inſel das Eis aus den oͤſtlichen Bayen und Meeren das, was vorrudt, wieder erfegt. Die - Temperatur, die im Man bisweilen uͤber den Sefrierpunct fleigt, bewirkt in der Lage des Eifes eine miertliche Veränderung; Die Spalten des Bay Eifes werden breiter, es entfiehen Aushohlungen darinn, es wird Dinner und mie die Fiſcher fagen, es fauft. Es loͤſt ih dann ab, und gehorcht dem leichteſten Stoße des Windes oder Stromes. Das dickere Eis widerſteht; ‚und daher entfiehen leere Stellen, tleine Golfe, Bädı, wo die Schiffe hineingehen und ſich bewegen. fünnen. Unter dieſen Umſtaͤnden macht des Bay Eis, daß das ftärfere Eis nicht nachtheilig gegen die Schiffe druf: ‚Ien fann; unter allen andern Umftänden aber fürchten fie es außerordentlich. Man kann ziemlid ſchnell zwi: ſchen Eisftüden von 50 bis 100 Tonnen ſchwer hinein: Iommen, wenn fie aud wie Pads ſehr nahe an einan— Der liegen, während eine Fläde von Bayeis wenige Zoll dick ein Schiff, wenn auch von eben dem. Winde getries Ben, völlig unbeweglich macht. Wenn man nun das Eis aicht mit Dem Boote durchbrechen fann, fomuß mar durch Sägen fi einen Weg bohren, eine fehr Tangfame an beſchwerliche Arbeit. Bewegu ng. des Eifes ‚Das Eis zeigt immer, fogar ben ruhiger Witterung, ein Beftreben ſich zu treinen, als ob zwifchen den Maf- gen, aus welchen es beſteht, eine zurüdftoßende Kraft wirkte: Daher fommt es, Daß wenn das ſchwere Eis durch das. Thaumerter fih von den Stüden Bayeis, welches die Theile zufammenpält, losgibt, die Bloͤckelbald jerfireut. werden,. fogar bey flilfer Ruft:: und daß die Schiffe dort. einen freyen Weg finden,- wo fie einige ‚Stunden vorher trog aller Kunft und dem beften Winde: nit. vorwaͤrts gebracht werden fonnten.- -fanden fih 9 Schiffe dort beyfammen, Hat hingegen ein heftiger Wind dag Eis in Stric— men (Streams) und (Patches) Flatſchen zufammenge: trieben, und den Schiffen einen freien Weg geöffnet; fo find eine oder zwey flile Tage hinreichend dieſes Eis aufs neue wieder fo auseinander zu treiben, DaB jede Deffnung davon verffopft wird, und nur eine Außer mübfame und unregelmäßige Fahrt möglich iſt In dem vefteften Eife ereignen fih gemiffe Veran: derungen, welche felbft den geubteften Beobachter der Bewegung deffelben in Erftaunen fegen. Schiffe, die ſich unbeweglich glaubten, meil fie immer in derfelben Stel— lung gegen das fie umgebende Eis blieben , bemerften, daß fie in wenigen Stunden ſich rundum gedreht Hatten, Zwey nit weit von einander eingejchloffene und unbe: weglich fheinende Schiffe, entfernten fi binnen 2 oder 3 Zagen’auf mehrere Stunden, ohne Daß man an dem Eife irgend eine) Veränderung bemerten konnte; Dich begegente unter: andern, den 7. May: 1798 Dem von meinem Bater commandierten Dunder von London, und dem Volunteer von Whitby. Wir Haben. ſchon bemerkt, daß die ganze Eismaffe, fo aufammenhängend und ausgedehnt fie aud) feyn mag, fi beftändig gegen ©. MW. bewegt, ausgenommen na— be am Lande, wo die Meers⸗Fluth/ Winde, der Wider⸗ ſtand der Spitzen und Inſeln, einige Aenderungen be— wirben müſſen; man kann aber ſehr viele Thatſachen anführen zum Beweiſe, Daß auf offener See dieſe Be: megung flatt findet. Nur einige \ Sm Jahr 5777 dem 22t Juny datte das hollandis ſche Schiff, die Wilhelmine, an einem Eisberg auf dem gewoͤhnlichen Fiſch-Platze, und in Geſellſchaft ber ganzen Wallfifchflotte angebunden. Den 251. befand die Wihelmine fi von Eis umgehen und vefigehalten. Die Matrofen. muften. 8 ganzer Tage lang arbeiten um ei⸗ nen Haven in den Berg zu ſaͤgen, wohin das Schiff in Sicherheit gebracht ward. Den 25. July gieng das Eis: anf und die Wilhel-, mine ward durch Boote a Tage lang und mit. unend- licher Arbeit Dftwärtd gezogen. Da trafen a andere Schiffe zu ihr; bald aber wurden alle aufd neue vom Eife eingefhloffen. Einige Zeit nachher erblidt. die Be: fagung die Kuͤſte von Altgrönland, ungefähr unter 75 ©r- obgleich feine Bewegung zu bemerfen: war, ‘Den 18t Aug. Den 2ot nach ei⸗ nem heftigen Sturme, der das Eis um ſie her um bis auf 30 Fuß hoch aufthuͤrmte, ſcheiterten 2. Schiffe Wenige Tage hernach hatten 4 andere. das naͤmliche Schickſal. Den 2at erblickten fie die Kuͤſte von Jsland, man glaubte nun einige Bewegung in dem Eiſe zu ber ‚merfen, und hoffte fortfommen zu koͤnnen. Aber ver: gebens: ein anderes Schiff verlor ih den 7t September und den ıat des Monats ward die Wilhelmine felbft durch Den Sturz einer ungeheuren Eismaſſe zerſchmettert und zwar ſo unerwarter, dab die Matroſen, Die in ih: ren Berten lagen, kaum Zeit hatten ſich halb nadt auf das Eis zn retten. Ein: einziges Schiff blieb übrig; alles was von Menfhen von den Befagungen fünf anderer Schiffe am» Leben geblieben war, wurde dort zufammengebradt.. Am Anfange Ditobers waren fir unterm. 64% Breite, ben 533 aıt mahie das Eis einen Leck ind Schiff daß es fanf. Durd) diefes fhauderhafte Ereigniß befanden ſich 3 bie 400 Perſonen auf dem Eife ganz Der ſchrecklichen Kaͤlte ausgeſetzt faſt ohne Nahrung und Bekleidung. Den 3ot Detober theilten fie ſich; Der großte Theil ſuchte das veſte Rand zu gewinnen, die Uebrigen ſetzten ſich auf ein Sisfeld veſt, Das fie gegen ‚Hatenhoeck zu trieb, wo fie dem Benfpiel ihrer Cameraden folgten. Lingefahr 120 hatten Das Gluͤck durd das vefte Band bis zu den Da; nifhen Colonieen an Der Weftfeite zu gelangen; Die an: dern, faft 200, famen um. ie EN Man ſieht alfo, daß dieſes Schiff mit dem Eife in fuͤdweſtlicher Richtung hingezogen worden war, von dem gewoͤhnlichen Fifhplage, zwiſchen 78 und 8o Gr. bis zur Breite von 62 Gr., und in der Lange war es von eini: gen Graden bis über 30 Gr. weftlih von Greenw. ge rückt eg muß bemerkt werden, Daß das Eis, als man davon abgieng, immer nod gegen Suͤden forttrieb, Sm Jahre 1805 ward die Henriette von Whit— by vom Eife in einer Breite von 80 Gr. und 5° DR vom Eife eingefhloffen und »eft gemacht. Das Eis riß das Schiff mit einer Gefhwindigfeit von 10 bis 15 Mei: Yen täglich fort bis ins Angefiht der Kuͤſte von Groͤn⸗ land; dort befand man ſich in der groͤßten Gefahr durch den Druck des Eiſes zertruͤmmert zu werden. Da man fo 7 Wochen lang in gaͤnzlicher Unthätigfeit geblieben, gelang es durch ſchickliche aber fehr mühevolle Mittel fi) Luft zu verfhaffen und fortzufommen, Das Schiff war unter 734° Breite und 9° weſtl. Länge. | Wirkung des Eifes auf Das Meer und Die Atmofphare 1 Auf die Winde. Die Gewalt eines Windes, der über eine veſte Maffe oder ein Eisfeld ſtreicht, wird eh er einige Meilen gegangen ift, fehr geſchwaͤcht, fo daß ein Sturm auf der einen Seite eines Feldes mehrere Stunden fehr heftig wuͤthen kann, eb man es auf der andern Geite bemertt. Ein Sturm auf offener See hat nur halbe Kraft auf ein Schiff, Dad vom Eiſe einge: ſchloſſen iſt. Man fieht aud nit felten, daß das Eis, fo zu fagen, den Wind abftößt; wenn ein Sturm grade gegen das Eis geht, fo trifft man an deſſen Nandern den Mind oft entgegengefeßt; fo können dieſe Winde eine Halbe Meile von dem Eiſe mehrere Stunden lang ih Das Gegengewicht halten. 2) Auf die Dünfte. Die warmen Suͤdwinde fühlen fih ab, wenn fie über das Eis fommen, und laf- fen einen großen Theil ihrer Feuchtigkeit in Geftalt ei- nes dichten Schnees fallen. Da die Menge des Schnees nothwendig von Der Verſchiedenheit der Feuchtigkeit Der fich begegnenden benden Luftarten abhängt, fo iſt es tar, daß der größte Theil gegen die Ränder des Eiſes Hinfaßen, und daß Diefe Menge immer abnehmen muß, je näher man der Mitte kommt. Man begreift alfo die Urfage, warum feine Wolfen, ein immer heiterer Him— mel, und-jeltene Stürme, in den nördfiden ganz vom Eife umgebenen Negionen find. 3) Komme man zu einem Pack, einem Eisfelde oder einer andern betraͤchtlichen Eismaffe; fo fieht man im: mer bey entwoͤlktem Himmel, in einigen Fällen, jogar trog fehr dichter Wolfen, allemal die ſogenannte Cie: 536 blinfe. . Diefe Eisblinke iſt ein blendend weißer an dem) den Horizont berührenden Theile der Atmoſphaͤre ſtehen⸗ der breiter Streif. Der Grund Ddiefes Phanomens ift unftreitig folgender: Die Lichtſtrahlen, welde auf den Schnee, der das Eis überdedt, fallen, werden anfangs gegen Die Luft und dann gegen den Beobachter. gewor— fen; allein das auf das Meer fallende Licht wird fogleih größtentheils abforbiert, und der correfpondierende Theil Der. Atmoſphaͤre begalt fein. natuͤrliches Anſehen. Unter den günffigften ‘Umftänden fann dieſe Ruͤck— werfung eine fhone Eischarte Tiefern, wenn es -oud nod) 20: bis 50 Meilen uber den graden Geſichtspunct hinaus liegt. Die Eisblinke zeigt nidi allein Die Ge: ftalt des Eifes an, fondern der erfahrne Beobachter ee— raͤth aus ihrem Anfehen, ob e8 ein Feld oder ein Pack iſt; und in dieſem Tegten Falle, ob Das Pack offen oder ganz iſt, oder.ob ed aus Bay- oder ſchwerern Eis be fieht. Das Eis der Felder macht die glanzendften Bfins fen, woran man einen leiten Anflug von Gelb bemerkt, Das von den Packs ift weißer ; die Blinken von Bays Eis find graulich. Das mit Schnee bededte Land gibt aud eine Blinke, die nicht fehr von der der Felder un— terſchieden iſt. a Die Wirfung. des Meers und Lifes gegen einander hat etwas fehr auffallendes. Wenn hinlänglid veſtes — Eis auf eine gewiſſe Art liegt, fo widerſteht es Den größe, R ten. Bewegungen des Meeres, und kann fie fogar fo ganzlih vernidten, daß ein Schiff durch dafjelbe ges {Hugtnihts von den Wogen zu fürdten hat. Hingegen geben ungeheure Felder der geringften Bewegung der See nad), und werden in mehrere taufend Stuͤcke zer— folittert; ift Das Eis erft wenige Wochen alt, jo wird es unglaublich ſchnell zerftort, Daffelbe Eis, Das mehrere ” Wochen lang ein täglih wachſendes Hinderniß für die Fifcher war, wird oft in wenigen Stunden gaͤnzlich % ‘ J zerſtreut. Dieb ſcheint dem zu widerſprechen, was wir weiter oben von der Bildung oder Vermehrung des Eiſes bey unrubhiger See gefagt haben. Man muß aber bemerken, daß Das Schwanten das Bayeis nur zerbridt, da es durch Das Zuſammenſtoßen der Stüde und die Luft-Athem gänzlich zerflört wird. Dieß bemerft man beym Anfange jedes Sıurms, er mag jtark oder fhwad fommen. Del hebt diefe Athem CWindlipper) auf. Wir haben gefehen, daß das fogenannte Kotheis (Studge) durch fehr ftarfen Zroft eben Diefelbe Wirkung hat. Diefes Studge bilder zwar fleine aber doch fo ſtarke Pfanntuden, daß die . Welle fie niht auseinander bringen kann; da nun Die. Wind-lipper dur das Studge vernidtet werden, for fönnen Die Pfannkuchen nidı jo wie Die Stuͤcke Bayeis von ihnen zerdrochen werden. Wenn alfo ſich in un ruhigem Waſſer Eis bilder, fo wırd man bemerfen daß immer an der augern Seite dem Wind entgegen) Stud-! — ge und an der innern Pfannkuchen iſt, und daß die Stuͤcke um fo viel größer ſind, je weiter fie von Der ho⸗ ben Ede der Woge entfernt find. 2 Moͤglichteit zum Pole zu kommen. Henry Hudlon fam 1607 in feinen Verſuchen zum Pol vorzudringen, bis auf 80° 25° Br. 1775 tamı Cap. Phipps bis auf 80° 37°. Die Refolurion, commandiert vl - einnehmen, ald Gallerttafeln. »on meinem Vater, den ih ald Shiffägehul be feitete, ward gezwungen mit unglaublicher Anftrengung ih quer durch eine Eisſperre, melde mehr. ald 100 Mei- den breiter als gewöhnlich war, durchzuarbeiten. Wir fanden nachher eine offene Eee, wo wir ohne Schwie— rigkeit bis 81° 4 Br., Das heißt 170 Stunden vom Pol, ‚Binauffommen tonnten, Sch glaube niht, daß man je ‚wieter nad Norden gefommen ifl. Dennoch bin ich. der ‚Meinung, daß es nicht unmöglich feyn würde big zum Bol zu fommen, wenigftens wenn Die Farth übers Eis ‚gienge. Die Meynung einiger Leute, als ſey dad Meer um den Pol herum offen und ohne Eis, fheint mir zu ‚wenig Wahrſcheinlichkeit zu haben, als daß ih mid) Da- bey aufhalten follte, Bey einer Reife zum Pol hätte man 600 engl, oder 425 deutfche Meilen hin und 600 her zu maden vom Testen Vorgebirge von Spigbergen aus, man müßte fi Rennthiere oder Hunde anfhaffen, Die man an fehr leichte Schlitten fpannte, die ald Bote gebaut waren, auf den Fall, daß man offene Steffen im Eife fände; Lebensmittel muͤſſen von der Art feyn, die wenig Platz Bey gunftigem Winde tkoͤnnte man ſich der Gegel bedienen. Diefe ganze Reife Siege fih in einem Monate oder hoͤchſtens 6 Wochen ma- hen. Hinderniffe würden feyn; 1) Schner, der wenn er ‚wei wäre, das Fortkommen ſchwierig machte. Daher muͤſte die Reife Ende Aprils oder Anfangs May unter: nommen werden, und überhaupt vor. Ende der harten Froͤſte. 9 Stellen, wo das Eis unterbreden if. Man ‘hat aber allen Grund zu glauben daß ſich immer Mit: rel finden’ würden, dieſe Deffnungen zu umgehen, > Die Berge, wenn fie nit gang ſchroff find, wurden das_Fortfommen nicht hindern. Sewitter find im Sommer in den Regionen jenfeits des Eifes nit zu befürchten. — Alle dieſe Schwierigfeiten würden am Ende nicht größer ſeyn als Die, welche der Coſak Alerander Marcoff antraf, ald er 1715 mit Hundeſchlitten goo Meilen auf Pack-&i8 fuhr, oder als jene, welche fo viele Seeleute nad Schiffbrüchen überftanden haben, Ueber die Yusrüftung, velche die engl. Regierung ın dieſem Jahre gegen den Nordpol ſchickt. ‚Sie befteht aus 4 Schiffen, Zwey davon, Sfabel: 5 Te und Alerander unter Gapitän Rofs und Lieute— “nant Parry, werden Durch die Davisftraße gehen. Die wey andern, Dorothea und Trenf, unter Gap. Buchan und Bieut. Franklyn grad gegen den Nordpol. Beyde Abtheilungen follen die Beyrings = Straße zu erreichen ſuchen. Alles, was Holz und Eiſen zur Verſtaͤrkung der Schiffe thun koͤnnen, iſt angewandt worden. Die Mann- ſchaft beſteht bloß aus Freywilligen, Die doppelten Sold erhalten. Man hat erfahrene und an das Nordmeer ge: woͤhnte Steuerfeufe aus den Walfiihfängern ausge + higenfalls mitten auf dem Eiſe wählt, und foviel Lebensmittel mitgegeben, daß man noͤ— | oder an den Küften von “America überwintern koͤnnte. Diejenigen, melde Das trifft; Die Aeſte und die Rinde beweiſen, ‚ ‚Birken, Afpen und andern Bäumen, 538 Meer, in weldes Die Davisftrage geht, auf unfern Char: fen unter dem Namen Baffins- Bay zu fehen gewohnt find, werden fi wundern, daß man diefen Weg zu ei: ner Reife nad dem Pol verſucht; es ift aber zu bemer: fen, Daß in der neuern Zeit die Schiffer, welde ebenfo ‚weit als ihr Vorfahr Baffın gedrungen find, nichts von den Nordkuͤſten dieſer angeblichen Bay- fehen konnten, aud hat man jest Gründe genug anzunehmen, daß Grönlaud nichts anders als eine von America gaͤnzlich abgeſonderte Inſel oder ein Inſelhaufen iſt. Vorerſt weiß man daß in der Davisſtraße ein un— aufhoͤrlicher Strom von Norden nach Süden geht, den man ebenfo gut auf der Dftfufte von America ale auf der Weittüfte von Grönland fpürt. Nun iſt es gewiß ſchwer zu begreifen, wie ein Strom, deſſen Geſchwin⸗ digleit oft a4256 engl. Meilen Cı deutſche) in der Stunde beträgt, und der das .ganze Jahr einerley Richtung be: halt, in dem Grunde eines Meerbufene entftehen kann. Diefes ift nicht der einzige Grund für die Behauptung daß die Baffinsbay unmittelbar mit dem Polmeer = Verbindung fiehe. Der Strom bringt von Norden nad Suͤden eine große Menge Treibholz ähnlich dem, mel- ches laͤngs der DO ftfufte von Grönland ſchwimmt, und mandmal ale noͤrdlichen Buchten von Jsland ausfült, Diefe Baͤume find ſicherlich nicht jenfeitö des 700 gewach⸗ ſen, wo man kaum einzelne und verkruͤppelte Birken daß ſie noch nicht lange aus der Erde find; auch find die Wurzel: ftöde mandmal von Würmern zernagt, was Binfäng- lich bemeift, daß fie nit aus fo falten Climaten fom: men. Auch ift man mehrmal in :denfelben Gegenden auf treibende Stämme geffoßen, welche augenſcheinliche Spuren von des Holzhackers Art an ſich trugen. Dieſe Holzzuͤge befichen gemöhnlih aus Tannen, garden, n welde w in: lich von den Fluͤſſen Afiend und — ih Polmeer getrieben, vonda nad Süden durd den Strom von dem ein Arm zwiſchen Island und Grönland, nnd der andere nad) Ddiefer Anfiht, durch die Davisffraße geht. 1805 wurde ein in Der Davisftraße vom Capitaͤn Franks verwundeter Walſiſch bald nachher bey Spitz⸗ bergen durch den Sohn des naͤmlichen Schiffers getoͤd⸗ tet. Er fand auf deſſen Ruͤcken die Harpune, womit ihn ſein Vater geworfen und worauf deſſen Rame ge⸗ graben war. In demſelben Jahr und in derſelben Ge⸗ gend toͤdtete Capitaͤn Sadler einen Wallſiſch, auf dem die Harpune eines Esquimalen flaf. Da nun Diefe Ballfiice felten um das Cap Farewell [Südfpigevon Grönland] gehen; fo darf man wohl annehmen, das fie, um von de: Davisffraße nad) Spigbergen zu fommen durch Die Baffinsbay gegangen, und vonda durch — Canal zwiſchen Groͤnland und America in das Polmeer. Ein Blick auf Die Charte zeigt, daß dieſer Weg offenbar viel kürzer ifl, Das ausgemadte Dafenn eines fchnel- Ien Stroms, welcher dad ganze Jahr über das Waffer aus dem Nordmeer in das atlantifche fuhrt, ſcheint einen andern Strom aus dem Süden nötbig zu maden, der Diefen Abgang erfegt. Die Behringsftraße bietet ſich bier als der natuͤrliche Durchgang an; und fo wären gegen den Nordpol zwey fih — Stroͤme wie gegen den 4 u | Suͤdpol die zwen befannten um das Gap Horn -und Die Suͤdſpitze von Africa. Der Gapit. Burney, ein Beglei⸗ ter von Cook hat in einer vor wenigen Monaten in Der koͤnigl. Geſellſchaft zu London gehaltenen Vorle ſung be: hauptet, daß Altſibirien ſich mit America durch einen tiefen Meerbuſen verbinde, deſſen Deffnung Die Behrings— ſtraße wäre. Goof hat noͤrdlich dieſer Straße nur lang: jame Strömungen bemerkt, und darauf gründet fi vorzuglih Burney, um alle unmittelbare Verbindung des ſtillen Meers mit dem Nordmeer zu laugaen. Man hat darauf geantwortet, Daß Die Eisfperre wovon dieſes Meer in. Diefen Gegenden bedeckt ift, und Die nad) ihrer Borragung zu urtheilen, 50—60 Fuß tief gehen muß, als ein Damm zu betrachten ift, welcher Die Bewegung an der Oberfläche des Meeres laͤhmt, was nit hindert, Daß Das Waſſer bey einer gemiffen Tiefe mit. großer Schnelligkeit fließe. Welchen Weg hatten wohl nad Burney’s Anſicht die Wallfiſche genommen, welche mit den bey Spitzbergen erhaltenen Harpunen ſich nachher an der Nordweſtkuͤſte von America in der Nachbarſchaft vom Nootkafund oder an dem nördlichen Strande von Corea gezeigt haben ? Darf man annehmen, Daß fie nad Suͤden gezogen, und um das Cap Horn [Suüdfpige von America) herum gegangen? L&ind aber Diefe Dinge auch hinlaͤnglich erwiefen 2) Nun fragt es fih, od wohl da durdzufommen ift. &3 iſt eine anerkannte Thatſache, Daß feit aoo Jahren die Dftfüfte von America Dur eine ungeheuere, zuſam— menhangende, undurddringbare Eismaſſe verfperrt war, feit den drey fegten. Jahren ſcheint aber Diefe Sperre gebroden und durch ©trömungen nad Süden geführt zu merden. 1817 erreihte Den, Commandant der Brigg Elconora von Hamburg, beym Steuern nad) We; ſten, Grönland im 72° Br., und fuhr längs der Kuͤſte yon Cüden nah Norden bis zum 80° ohne auf. Eis zu flogen. Die Ausfunft, welche Sap, Scoresby dem Jof. Banks gegeben, beftätigen vollkommen Ocken s Berigt. Diefer kuͤhne Eifer ISchade, dag wir es nit felbft find] ſchreiht: er habe .auf feiner fegten Reiſe 1817 ei: nen Raum von 200 Quadratfiunden zwifhen Dem Pa: zalılen Des 76° und 78° ‘ganz von Fis frey gefunden. Sn der Breite von 74° bemerite er ganz deutlid Die Kuͤſte von Grönland, auf der man, wie er hinzu fegt, bequem hätte landen koͤnnen: er legte bey feiner Ruͤck— tchr nad Suͤden an der Snfel Zahn : Meyen an, welde gewoͤhnlich von Eis unigeben war, und fammelte da mehrere Gebirgsarten. All diefes Eis ift durch Stroͤ— mungen nad Süden geirieben morden. 1817° fließen mehrere Schiffer auf dem Wege nach Halifar auf ſchwim— wende Cigmaffen von einigen engl. Meilen im Umfang, und Die 150 Fuß über das Meer heraus ragten. Auch maren fie außerft haufig an der Küfte von Reufundland, und hinderten fehr Die Fiſcherey. Der Lieut. Parry be: gegnete am 2ten April 17 in einer Breite, 44° ſuͤdlicher aloe Barıs, einer ſchwimmenden Eisinfel, die 150 Fuß uber die Wellen bervorragte, was gewiß fehr merfwür- Dig iſt. Aus. all dieſen Thatfachen ergibt es fih unwi— derſprechlich, daß das Eis Des Nordmeers feit kurzem aus unbetannten. Urſachen größtentheile aufgegangen iſt, — und daß man jetzt mehr als jemals die Hoffnung faſſen darf, den Nordpof zu erreichen. Es wird nur noͤthig ſeyn, Daß die Anfuͤhrer der Ausruͤſtung fo viel als moͤg—⸗ lich die engen Straßen meiden und die NRahbarfdiaft Der Kuͤſten, mo fih gewoͤhnlich Die Hinderniffe vermehe ren. Sm vorigen Jahr hat man erfahren, deß der Nep— tun von Aberdeen jenfeit# Gpigbergen bie 83° 20° wie nod) niemand, geſegelt ift, und dennoch das Meer ohne Eis gefunden hat. Was übrigens auch der Erfofg der Keife, Die die Capitäne Buchan und Rofs unternehs men, feyn wird, fo werden doch Unterfuhungen andrer Art ihnen ein ungeheures Feld von Beſchaͤftigungen dar: bieten, 3. B. Geographifhe Fragen, melde die Ediffer fo oft und fo vergeblich gebeuteft haben, die Erſcheinun— gen der Schwere, Die Größe der magnetifden Kraft, Neigung und Abweichung der Nadel in der Nachbar— ſchaft der Puncte, wohin die Phyſiker den Mittelpunct des Erdmagnetiemusfegen, Die Lichterſcheinungen, Nord- licht, Meteorologiſche Erfheinungen.cQ. Review Febr. 18) Gegen dieſe Darſtellung hat man doch mancherley eingewendet. Man nimmt allgemein an, daß ſeit aoo Jahren ein gro: fer Theil der Oſtkuͤſte von Altgronland von Eis fo be: feßt worden, daß fie völlig verloren gegangen ift. Eine hobe Gebirgskette theilt Altgronland in Oft zund Wefte bygd. Die norwegiſche Cofonie auf der Weftfeite beftand aus a Vfarreyen mit 100 Dörfern, wurden aber von den Esquimalen ganz aufgerieben. Die Colonie in Dften habe ſich weiter ausgedehnt, von der man nichts mehr wiſſe. So wird erzählt: afein nad) Maite-Brun waren die Coloniften auf Grönland unbedeutend und nicht über 4 von einer einzigen Pfarrey aus Norwegen. Sie theilten fid) in zwey Difvicte, in Den weſtlichen mit a Kirchen und den öfilihen, wo man die Ueberbleibſel von zwey ſogenannten Staͤdten oder vielmehr nur Wei- fern entdeckt hat. Dieſe Eintheilung hat den Irrthum hervorgebracht, daß Die Geographen unter der oͤſtlichen Colonie den Theil meynen, der IJsland grade gegenuber liegt, relde Gegend aber immer unbeiannt war, mas Eggers über Die wahre Lage von Dfigrönland, in den Abd. der öconom. Gefellſch. zu Copenhagen, aufs reine gebracht hat. Was uͤbrigens die Durchfahrt um Nord: afren herum betrifft, fo iſt fie fehr zweifelbaft, und die Abkürzung der Fahrt nad) China auf einem fo gefahr: vollen Wege gewiß ohne Vortheil. Zu allen Zeiten waren Wechfel in der Vermehrung oder Verminderung des Eifes, und Das jegige Aufgehen Deffelben har eben nihts zu bedeuten: weit gegen den Nordpoi vordringt, fo fann es nur durch Zufall geihehen, und mithin nur einemmuthigen Wall- fiihfanger aufbehalten feyn. zwar den VBortheil, Daß es auch bey Windftille vorwärts geht, während welcher Zeit die andern Schiffe gewöhn: lich beeist werden. Wie man aber mit einem Dampf: boot durd Eis fahren will, iſt nit wohl begreiflich. Uebrigens feheint es uns aus allerley Gründen, def fih unter dem Pol kein Waffer befinde, und daher auch feine Berge, es müßten Denn vulkaniſche ſeyn; ebenſo Wenn einmal jemand bedeutend. Cochrang Dampfboot hat I b J 54: muß es dann an Regen, Nebel, Schnee, Wolken udgl. fehlen. Auf ſolch edenem. niht fhmugigem Boden, daͤchten wir, müßte man dur fein Fahrzeug leichter und ſchneller zum Pol gelangen, als auf — — Kritiſche Fragmente. 1. ueber die asıflidenen und das Zwingherrnwefen in ber Wiffenidair. Zu. lange hat Friede geherrſcht in der Wiſenſchat; der jugendliche Geiſt, der in der juͤngſten Zeit ſo ruͤſtig ſich regte, ſchien aus dem aͤußern Leben verſchwunden, und nach innen zuruͤckgezogen; dieß gilt beſonders von der Medicin, und von den Raturwifenichaften. Ein junges, frifches Leben ift hier. erwadt, die veralteten Formen gebrochen, und Die dee entzündet auf dem wu: fien Felde der empirifhen Kunde- Bon dem Strahl der Naturphiloſophie berührt, von dem Zugendfeuer der Idee durchgluͤhet, hat die Bildung in der Medicin ſich Bahnen eroͤffnet, worinn ihr Leben ſich frey und froͤh⸗ lich bewegt; der Fleiß und die Erfahrung von Jahr— hunderten hat das nicht geleiſtet, die Idee nicht er— weckt, Die Grundſaͤtze prattiſcher Weisheit nicht gefuns den, welche in einem Jahrzehend, die Naturphilofophie erſchaffen. Wurden Linne, Haller, Boerhaave von den Todten erjtanden wohl ihre Wiſſenſchaft wieder lennken? Der jugendliche Lebensgeiſt der Generation ſteht in unſerer Zeit mit Dem alternden in einem ſcharfen Ge— genfag, dieß gilt für Die Wiſſenſchaft, wie für dag Le ben. Ruͤſtig und frifh regt auf der einen Seite die geiſtige Schoͤpfungskraft ſich, ſtrebend Leben zu zuͤn— den, und das Wiſſen mit dem Athem der Idee zu - durdhaugen, Die verafteten Formen zu zerſtoͤren, und Die jungen Keime zu entwiclen; kümmerlich, feſtgerannt und erſtarrt in der Form des Einzelnen, hingegeben der armſeligen, empiriſchen Anfhauung tritt dieſem jugend: lichen Geiſt Das Philiſterthum entgegen, und das al— lernde Geſchlecht, ſtrebend die veralteten Formen zu rei: „ten, und das zu bewahren worinn es — wodurch ſane Bildung verkoͤrpert iſt. * So feindſelige Elemente, wie die Kraft des Genius und das Philiſterthum find nicht zu verföhnen, dag Mittel Der Vergleihung nicht zu finden. Fehde und Krieg find nothwendig, jie find Die fraftigften Elemen: 10 der Wiffenfhaft, aber ein Krieg auf Vernidtung muß es jeyn, alle Formen des Scheinwiſſens, der Af— erweis heit ſind zu zerſtören, auf daß die Idee herrſche und den Geiſt heimiſch werde im Leben. Ruͤſtig und lebensfriſch treten wirin Die Schranken gegen alle Gemein: heit in der Wiſſenſchaft, gegen das ganze Philiſterthum und ſeine Schlechtigkeit, womit es den Bannſtrahl ſchleudert gegen den edlern Geiſt der im Entfalten iſt! Hohn und Spott ſey der Lohn dieſes eitlen Strebens! Srey und muthig wird der Vf. in dieſen dragmeaten die Schatten ſeite unſerer Zeit enthuͤllen und den boͤſen Daͤmon betaͤmpfen; denn ein: ſtrenges Gericht ſoll ge— halten werden uͤber alle diejenigen, welche bloͤdſinnig er boshaft genug ſind, den beſſern Zeitgeiſt zu truͤ⸗ hen und. feine Entwickelung zuruͤck zu halten, verhoͤhnt 542 folen werden jene vornehmen Mebanten, welde mit Heinlihem Sinn alles: höhere Streben verläumden, die Philoſophie verkegern. Das erfte Stück der Ffi 8 mit. dem Gutaditen der Roftofer Profeſſoren und ihrem Urteil üher Die Ra: turphilofophie und naturphifofophifhe Bildung hat ei: nen emporenden Eindruf in dem Gemüthe des Vfs gemacht; um fo tiefer ergriff ihn das Gefühl, da diefer Zrevel an der Wiffenfchaft, da dieſe Läfterung des Gu: ten und Edlen, da dieſe Beſchimpfung unferer Zeit von dem Baterlande des Bis, ausging; das ihm fo theure Land feiner Geburt und feiner heitern Zugend ift durch diefes Gutachten emporend befhimpft, vor der Mitz und Nachwelt geſchmaͤhet; dieß Verfahren der Roſtocker Lehrer iſt der groͤßte Frevel, der in unſerer Zeit gegen die Wiſſenſchaft begangen — die Deffentlichkeit deſſelben iſt die gerechleſte Strafe; aber zugleich gilt es auch als ein merlwürdiges Aigen der Zeit, woraus zu erfen- nen-ift der bofe Geift, der unter den Gelehrten herum fpuft und auf manden Hochfhufen nod fein ſchreck⸗ liches Unweſen treibt. Ich kann dem beſcheidenen Zart— gefuͤhl eines Mannes, den ich ſo innig verehre, nicht nahe treten, ſonſt wuͤrde es mir leicht ſeyn zu zeigen: daß ohne Zweifel der Verlaͤumdete und Verkeherte nicht allein die Zierde Deutſchlands, auch der Stolz des Jahrhunderts iſt — und dieſen Mann, theures Vaterland, follteft die in die Reihe deiner Bürger aufs nehmen, wenn nicht der erbärmliche Geiſt deiner Hoch— fhule das Gluͤck dir mißgönnt hätte! Verachtung, tiefe Verachtung dieſer Gemeinheit fey Deine Rache und ihre Strafe! Unbegreiflich iſt es, mie der fonft fo ehrwuͤrdige Vogel diefes Pasquill für die Wiſſenſchaft mit unter: jeihnen fonnte — fo fann man den Ruhm und Die Ehre eines frühern Lebens durd einen Federſtrich ver⸗ ſcherzen! Am lauteſten ſchreiet Maſius; die uͤbrigen ſchweigen aus gerechter Schaam und Reue, denn :Da® . vErlofe fann nicht wieder zu Ehren fommen. Was will denn Diefer Mafius, was ift er denn im Reiche Der Gelehrten? Was gibt ihm denn das Recht, mit An: maßung ein wiffenfhaftlihes Streben zu fäftern, wel: ches fein verwaifeter und verfümmerter Geiſt nicht zu faffen vermag ? Dog wohl nicht jeine armfeligen Schrif⸗ ten, in denen noch nicht ein Gedante iſt von ®inn und von Geiſt! Das Schulerhafte Zufam: mentragen fann ein jeder, der des Leſens und Schrei— bens fündig ifl. Die Wiffenfhaft will Erfinder, Drb- ner; geniale Kräfte thun Noth. Selbſt nicht einmal die niedere Sphaͤre der gemeinen Praxis vermochte die⸗ ſer Maſidi auszufuͤllen — er erinnere ſich der Zeiten in Gnoien, wo er fo oft befhamt ward, und übertrof: fen von — alten rohen 5 einem Bader, Mer die Medicin fo tief entweihen fann, fie für ben Rayen zu bearbeiten, wer Dem Bolfe die zarteften Ge— >, Liebe Leute! Wenn Ihr mich fohen wollt, fe thut es doch in andern Blättern, wenn 23 die Nt- dactoren geftatten. In der Iſis zieht derglei— 2 nit, und hat vor dem Selbſtlob auch niet lag; 543 heimniſſe der Natur enthuͤllen wil, — gewiß der hat die Ahndung nicht von ihrem Weſen und von dir ho: heren Bedeutung ! N Die Leute reden von der Naturphilofophie, ſchim⸗ pfen, verfegern ihre Anhänger ohne das Wefen darinn zu ahnden, ohne nur die leiſeſte Idee von ihrer Bedeu: tung zu haben; aber der Aerger erbittert ſie, daß ihr Seift zu verfümmertift, um hohe Elemente zu begrei- fen, um in das Innere der Dinge zu fehen. Das bloͤ⸗ de Auge erlahmt und wird vom Sonnenlicht geblendet. Die Naturphiloſophie ift ja Feine formelfe, pofitive Wif: ſenſchaft, fie ift nur das Element der Naturan: fhauung und der Naturgeſchichte, fieergreift Das. ald Ideen, was hier in ewigen Gefegen befteht, fieverfolgt Die gefhichtliche Genefis der Natur, das inne: se Weſen fefthaltend, in den Bahnen der unendlichen Metamorphoſe, dieſe auslegend, die Zeit, Die Form der Erſcheinung genetiſch deutend. Die Philoſophie bildet das Organ, und giebt die Elemente für die Geſchichte der Natur; denn um febendige Wiſſenſchaft zu ſeyn, muß fie in die gefhichtlihe Entwickelung gehen; fie Schafft feine Gefege, fondern fie meifet und finder fie wie Die Natur. fie erzeugf, Die Bedeutung der Erfheinung auslegend, nicht erflärend aus einem andern, denn je; des Ding erklärt fih zu feiner Zeit und an feinem Ort aus ſich felbft, fein eignes MWefen und Inneres in der Form aͤußerlich darftellend. Man braudt Worte, Formeln und Bilder, um die Idee auszufpregen, um die unendlihe Metamorphofe, das Innere zu fefleln, Diefe Bilder nimmt die Dummheit für das einzige und weſentliche, „nichts als den todten Buchſtaben begreifend — und fo treibt fie einen Dummen Spaß mit dem Herrlihften und Schoͤnſten; Die Idee faßt ber bloͤ⸗ de Verſtand nicht, nur das Wort (S. des Maſius Brief in der Iſis Heft- VID. Aus innerer Geiftes; füle nur wird Die Unendlichkeit der Natur begreif: Ti, für den armen Geift ift die Welt ode und leer. Anders bildete fih die Welt in Platons großem Ge: muüth, anders in des fogenannten Phifofophen Sacob Heinliher Seele; Sydenham verfiand die Yedeutung der Krankheiten feiner Zeit, Das Beduͤrfniß zur Ergan- zung der heilenden Naturfraft, und leicht fand er-Die Mittel dazu. Es hat der Arzte fo viele, aber der gu: ten fo wenige; wie will 5. 8. ein Mafiu 8 und andre Gefellen feiner Natur das Weſen Der Krankheit erfaſ⸗ fen, die höhere Bedeutung ihrer allgemeinen Formen verftehen, Die efementarifchen, climatiſchen, organiſchen Metamorphoſen auslegen und deuten? Zum gemeinſten Handwerk geboren iſt ihnen Der innere Raturfinn ver— fagt, nur Dem Genius entſchleyert fi Die Keufhe, nicht der Gemeindheit, Ihr verfegert die Naturphilofophie, aber fagt mir doc, hat wohl Eure ganze Sippſchaft durch den Fleiß eines ganzen Lebens fo viel gewirkt und geſchaffen als das geichimpfte Element der hoͤhern Wiſſenſchaft auf ei: nen Guß? Was find all Eure Handbücher der Pra— xis, mas die unüberfehbare Maſſe geiftlofer Beobagtun: gen gegen eine einzige Idee des grogen Marcus ? Ziel der ganze Quarf, den die Mühe der Empire geſchaf⸗ fen, nicht zugleich in fein Nichts zurud, als Die Sonne Er 7% — EEE — — — der Naturphiloſophie am Dome des Geiſterreichs auf: gieng? In einem andern Fragment wird der Bf. für die Iſis ven Einfluß näher entwickeln , denn Diefe Phi— Tofophie fo mächtig und folgereih auf die praktiſche Medicin gezeigt. { ; Nicht in Mecklenburg allein ift die Natur: Philofopie geſcholten, und ihre Anhänger verfegert; daſſelbe ıft in dem henachbarten Preuffen der Fall, und hier noch in einer böfern Art, da in der Mitte der Regierung Diefer boje Geift heimiſch iſt. Dieß gift nicht fo wohl ven den Regierungen im allgemeinen, als vielmehr von den Mitgkiedern, welde als Drgane die Medicin vertreten und ihrräufferes Staatsleben handhaben. Diefer Haß der Medicinal. Behörden gegen die Natur: PHilofophie bricht vorzüglich feit den legten Zahren hervor, und wer als Anhänger derſelben bekannt iſt, ſteht gewiß im ihmarzen Buch, Natur-Philoſophie und untauglicher Kopf ſind faſt identiſche Begriffe geworden. In den Jahren der Noth und Unterdruͤckung ſchwieg der Miniſterial⸗ Hochmuth — man ahndete wohl, daß die Zeit nicht mehr fern ſey, wo man Männer und freyer Kraͤfte bedurf⸗ te. Diefremde Zwing: Herrihaft wurde gebrochen, aber — bald darauf die innere im Gebiete der Wiſſenſchafft gehoben. Die Epidemie und der Krieg forderten made: re Aerzte, willig eiften die Beffern an die Stätten der Gefahr. Aus großen Maffen die Erfahrung zu bilden, Speen der Wiſſenſchaft zu prüfen, dazu war Die reiche Gelegenheit; handgreiflid konnten die Behörden ſich überzeugen von ber Herrlichfeit und dem praftifchen Werth der wiffenfhaftlihen Ideen uber Die Behand: lung der Krankheit und deren Wefen. Die Ideen von dem Typhus und feinem Heilgefeg, welche der groffe Mar: tus Leben; Aerzte, welche nad der Formel und todten Kegel ber herumgehenden empirifhen Schule, vorzüglih nah des geiftesarmen Heders geiftlofem Handbud, Dem wahren Canon preußiſcher Practifer den Typhus behandelten, verloren in der Regelvon 10 Kran: fen 9, Dagegen der Bf, und. andre von 80 ohngefähr juerft ausſprach, verbürgte ihre Wahrheit im zwey dem Dreus überfiegen! Doc dieſe Handgreifliche Erfahrung gab den Medicinal:Behörden Teine Ueberzeu— gung —ſo verroſtet und verfiodtwarder Seiſt in der veralteten Form! Marcus war verrufen, — feine Schüler verfegert. Die verhaͤngnißvolle Zeit mit ihren großen Erfahrungen ging dem falten Gemuth fruchtlos vorüber, ihre bedeutungsvollen Elemente wur: den nicht verftanden, der Zeit fehltees an Kraft die An— lagen zu ihrem großartigen Leben zu entwickeln, Zum gröften Ungluͤck für die Wiſſennſchaft, für ihren jugend» lichen und edlern Geift gieng eine der herrlichſten Na: turen, einer der erfien Meifter in der beilenden Kunſt hinuber ins gefobte Land! Reif ſtarb, und mit ihm fhied aus der oberften Preuß. wtedic. Behörde der einzigfle Mann, der Einn hatte und Liebe für die Glemente: der Höhern Willenfhaft, der jugendliche Anfa: gen und Kräfte ehrte und pflegte! Er war der einzigfle Sprecher für das Gute und Wahre, er der würdige Siegelbewahrer des philoſophiſchen Geiſtes. Schon turz Vor — « er fogenannten wiſſen⸗ edieinal: :Wefen qusge⸗ vor feinem Heimgen ge Reil aus d ftlihen — für, das ieden. ; — wie fonnte fih auch wohl fein verklärter & war die Urſache. Sept hatte der philoſophiſche eift fein würdiges Drgan, feinen rüfligen ©preder verloren! Reils bieder-kraͤftiger, echt deutſcher Sinn, ſein Haß gegen alles Gemeine und Schlechte, ſeine kuͤh⸗ ——— fein friſcher, jugendlicher, Lebens: murh: wurden gefürdtet,; und hatten feldft Die Achtung der Gemeinheit gefeffelt. Nach feinem Tode blieb als der einzig adtbare und wuͤrdige Mann- in Diefer hoͤch— ‚ fen Medicinal: Behörde noch allein Hufeland zu: rud; denn die übrigen Mitglieder fi find nahmenlos, und ganz ‚ohne Bedeutung für das innere und —* Leben der Wiſenſchaft. Hufeland gehört zu den edlen biedern Raturen, ber * gut meint mit der Wiffenfchaft und nad Kräften ihr eſtes zu fordern ſtrebt; er ſteht zwar nit in der glan: senden Reihe der fhspferifen Genien, die das Gebäu: de von Zahrhunderten erſchůttern und lebensvolle Ideen entzuͤnden, aber es iſt ein Empiriler der beſſern Art, Ahndungen des Hoͤhern daͤmmern in ihm; nur durch— brechen kann Die Idee nicht in wiſſenſchaftlicher Klarheit; wie die Silberblicke der unedlen Metalle, ſo leuchtet auch aus ſeiner Seele zu Zelten der edlere Geiſt. Aber einen Keil kann und wird er nimmer, auch im aufe: sen Leben der Wiſſenſchaft nit, erfeßen, an einen Er: fag für das Innere ift gar nicht zu denken. Seit eini- ger Zeit wendet er fid dreifter und freyer gegen Die Naturphiloſophie, fi fie ſcheltend und ihr Streben, das er nit verfteht, verketzernd: unläugbar hat er feine wiſ— fenfaftlide € Ehre befhimpft, und einen großen Theil der Achtung verſcherzt durch feinen Ausfall gegen ben edlen Neil; dieß hat den Vf. um fo mehr betrübt und empört, je größer feine Achtung und Riebe für Hufe: , Iand mar. Dod haltder Vf. dafür, daß dieſem fonft würdigen Mann in der Sfis zu viel geſchehen ift; fein Eharafter hatte Anfprud auf eine zartere und "mehr fhonende Rüge! * Das Streben der Regierungen ift dem Geiſt der Berjüngung in der Wiffenichaft entgegen, und halt die Entwidelung Der böhern Anlagen zuruͤck; es geht dahin⸗ Die veralteten Formen zu bewahren, und vor dem kuͤh— ‚nen Jugendſi n zu retten, Feſt und ſteif, unbeweglich und farr follen die Formen des Lebens und der Wif: fenihaft fenn; daß ftete Bewegung, frifche Verjungung das Mefen dabon fey, das begreift man nidt. Wer den Preuß. Dienft praftifch fennt, der verfieht den Vf.; die Regierung maßt fih an und eignet fih zu Die Bormundfhaft und Dberauffiht aud) uber daß inne: re Leben, über Die geiftige Freyheit ihrer Diener, ſie will den Seiſt beſchwoͤren und in Formen feſſeln, der doch ſeinem Weſen nach frey und unendlich iſt. Was "man auf dem Wege der wiſſenſchaftlichen Kritik nicht zu erringen vermag — Die Unterdrüdung des philofo- phlihen Geiftes, des muthigen Strebens zur Berjün: “ gung verafterer Lebensformen, dag ſucht man durch fie gig, Beltz \ D — ‚Seit verbrüdern mit dem eines Welper, eines Knape, ufm. und, und, und eines — GSoerke! !! Die beruͤchtig⸗ te Criminal = Unterfuhung gegen den echt praftifchen, — Madt- und. Gewaltfprüde zu ergWwingen, und durch Bannſtrahlen in Regierungsbriefen geſchleudert, durch dienſtgemaͤße Gutachten, durch ‚Drohungen nies derzuſchlagen. Zwar iſt dieſes Beſtteben ohnmaͤchtig, denn die Idee und der kuͤhne Geiſt bricht ſich ſeine Bahnen und lebt fort unter den feindſeligſten Elemen⸗ ten; denn was ewig iſt und wahr, das hat immer ſei— ne Zeit. "Man fteht in dem Wahn, ale wenn es in der Macht des Staats ſtünde, Das Talent und Die geiſtige Kraft zu bannen, nach Willkuͤhr zu vertheilen, als wenn mit dem Siegel des Amts auch das Vermoͤgen und die Faͤhigkeit Dazu auf deſſen Verwalter überginge; aber DAS geiftige Eigenthum und der Genius laßt 74 nicht verſiegeln, nicht feſſeln durch das Amt! Man laſſe ein— mal all die Raͤthe, welche im Preuß. Miniſterio und in den untergeordneten Regierungen als lebendige Organe das äußere und innere Leben der Medicin vertreten, ei— ne fritifche Mufterung durchgehen; man prüfe und wuͤr— dige ihre Verdienſte um die Wiffenfhaft, man erwaͤge ihre Kräfte, in fo fern fie in wiffenfhaftlihen Werfen vorgelegt find: — und man nenne einen der würdig ift, des großen Berufs im Rathe des Staats mit in: nerer Würde als Drgan und Vertreter der edelften der Künfte zu gelten! Mehrere Jahre hat der Bf. im Preuß. Dienften geffanden, und ale Geſundheitsbeam— ter gelebt, er fennt genau den Geift, den die Regierung weden und haften will, er fennt den Maafftab, wo— durch fie Verdienſte, Talente würdigt und Seurtheift: — es ift das fleife Beobachten und Feſthalten der ver⸗ alteten Form, der puͤnktliche Dienſteifer in kleinlichen Dingen, das MWefentlihe bleibt ohne Beachtung; mit einem Wort der pedantifche Kamafhendienft. Die Form und der Dienft find das Hoödfte und Größte, das Befentlide; das Streben nad Veredlung geht den Dienſt nidtsan: fo ſprach der Prafident einer Regierung zu dem Vf.; geiftreiche Leute find unruhige Köpfe, fie paffen nicht fuͤr den Dienſt, Talente kann der Staat nicht gebrau⸗ chen; fie ſchaden; denn fie fügen fih der Form des Dienftes nicht; die ſtillen, beſcheidenen Naturen, die Das. Sondwenk vollig gelernt haben, und in ihrem Innern fertig find, deren Wiſſenſchaft fih night jenfeits der Handbücher erftredt, deren Geift verfeibficht ift in der Form, die geboren zum Oclavendienft, mit ei- nem Worte die kleinlichen und alltägfihen Ceelen, das find zum Gtaatsdienft die tauglichſten Subjecte. Diefe Grundſaͤtze Aukerte,ein Mann, der einem bedeutenden Regierungsbezirt als Prafident vorfteht! Arme Wiffen: {haft ! hier fieht es boͤs für dich aus, gefränfter Ge- nius bier iff deine Stätte nicht! Alt: FSliferen und der Formdienſt find Die feindfeligften Elemente deines Weſens! Die juͤngſte Zeit giebt uns ein Beyſpiel, von wel— cher Art die Verdienſte ſeyn muͤſſen, von welcher Natur der Manr, den man im Preuß. ehrt, deſſen Nahmen man feyert. Man erinnere fi der Dienft : Zubelfeyer von Goerke; ward dDiefer Mann niet beſungen, gepriefen, gefeyert, geſchmuͤckt, geziert mit Bändern und Eternen, gerade als wäre es einer der Geifter, der größten Genien, Der Heroen im der beilenden Kunft! — 35 347 Wahrlich ein ſolcher Weyhrauch dampfte nie einem Hippocrates; nie einem Eydenham, feinem Neil, kei nem Marcus! Vertlaͤrte Geiſter der Edlen zürnt hit einem Gefchlecht, welches nicht Blirbig iſt, daB Große und. Serrliche zu lohnen, deſſen kleinlicher Sinn nur Das Kleinliche und Gemeine feyert und preift! Hinm- Kiiher Genius, in ſolchen verzertten Afrerbildern wirft du geprießen! Umd was iſt Denn Diefer Goerie, was find denn feine Verdenſte, mo, feine bedeutungsvolfen orte, wo jeine Thaten für Wiſſenſchaft und Kunft ? &rog it er alerdings und unußtrireflid in dem Ta: belen- Kram, in dem Heinfichen Kamafden -Dienit im Sandwerk geboren und erjogen, hat er einen Bi: derwillen, einen eingerleiißten Daß gegen alle Wilfen: ſchaft und witenihattlige x fung, eine wahre 2:0 ſyntraſie gegen Mergie der beſſern Art! Ihr preijt Die Errichtung der Pepiniere in Berlin al fein Barf, ber Unfterblichkeit werth; daher über diefen Gegenſtand ein ernfles Wort, ne Der hoͤhern Medicin und dem Gedeihen echter wif- ſenſchaftlicher Bildung hat gewiß nichts mehr gefhadet als die Einrichtung diefer Schulen, dieſe ‚Vepinieren ; fie find die Quellen der unfechigen Halbmwifferey, des armjeligen Handwerks, Die Geburtöjtätten dir Quad: falber. Aufgenommen werden hier Menſchen ohne affe “ füdere Bildung, die nie geathmet haben die Lebensluft in den Hallen des ehrwürdigen Alterthums, nie einge⸗ fogen die Milch claffifher Bildung; aus der Baderftube gebt der Weg in Die Pepiniere; hier werden fie abge? richtet zum Handwerf, wie der Schuſter zu dem feini- gen; Stüdmeife lernen fie auswendig, die empirifhe Kunde der. Handbücher, gewohnt werden fie hier an Die Dronung und Etrenge, des Kamafhen.- Dienftes, Dieſe und der freiffte Pedantis mus, die roheſte Empirie find Bir Elemente ihrer Bildung. Bey aller Ctrenge und &teifpeit in den Prufüngsanftalten kann man doch dreift dehaupten, Daß es in feinem Staate fo wenig Aerzte giebt, von echt wiſſ nſchaftlicher Bildung, von tiefer Be— deutung als im Preuf., und der. Grund Davon. Tiegt ofendar in diefen Pepinitren und in ihrem unfeeli= en Geiſt, der zum Theil auch auf die Hochſchulen bes. — übergegangen iſt. Das practiſche Handbuch von Secker, die Vorleſungshefte Des vornehmen und hoch⸗ müthigen® aehrens— das find die hoͤchſten Elemente ihres. praktiſchen Lebens, Das die unverfiegbaren Quellen ihrer Weisheit, — Nur auf den Höchſchulen fann der Hei echter Wiſſenſchaft leben und gedeihen, nur hier athmet der. Juͤngling die ‚beitere Luft des freyen, wiſ— enfhaftlihen Lebens. Was ift denn die Medicin ohne jene claſſiſche Bildung, ohne MWiederbefebung und Wer: Höndnif der großen Sdren Des großartigen Alterthums ? Der Sinn. des Handwerks; if fremd. Dem Geifte der Runft, ir deffen ruft nicht lebendig iſt Der Allblick der Natur, der wird nit, die Bedeufung Der Medicin begrei: fen, nie ahnden ihre hoͤhere/ das Leben in allen ſeinen Beziehungen, bie Naiur mit ihrem Sternenhimmel, die Welt mit. ihren Clementen, Die Gef&ichte der Menſch— heit mit ihren. Ideen, die Grfaßrungen. ber Jahrhun— Doris, um aſſende Idee. Aber Aerzte von claſſiſcher Bil: bung, von. der edlern Natur mag der Staat zu feinem: Pre 548 Dienfte hit: = fner würden fie fh dazu verſtehen, den — zu verſehen, und alle jene Vererde— nungen zu be onen, die oft fo wenig den Geiſt der Weisheit arhmen! — N: So maht die hoͤchſte Medicinafbehörde des Ctaate ſich an, auch in der freyen Melt der Wiſſenſchaft Ger feßgeber zu fen; die Nerzte follch keine andere Bahnen ihrer Bildung gehen, Als die, welche Die Ordane aller Weisheit vorzeihnen ; der Stand der Bildung, den die Behörde errungen, Die Form und der Character, in wel⸗ her ihr das Bild Und die Idee der Wiffenfchafterfjeiht, das foll das Sdeal feyn, wornad die Herzfe zu ringen, das der Gipfel ihres Studiums feyn; wer aus figener Idee, wer aus eigenem Weſen leben und bilden will, ja wer philsſophiſche Bildung ehrt und darnech ſtrebt, Der gilt für einen untuͤchtigen Kopfund — Der Vfr. kann Dich durch Beyſpiele aus feiner eignen Er fahrung belegen, durch Keferipte, worinn die choörden fih autgeſprochen haben. Dieſe Zwinghertſchaft in der Wiſfenſchaft iſt gerade Die boͤſeſte unter allen; fie tödter alles höhere Leben und laͤhmt jede Antage, Mänher von guten Tafenten und reger Liebe muß fein Streben unterdrücken, um Die Gunſt der Vorgefegten nicht zu verlieren. Beobachtung Der veralteten Form, Fertigkeit im Heinen Dienft, dieß ift der Weg das Bertrauen ber Behörden zu behaupten; wer neue Ideen bildet, wer eiz nen eignen. Gang, verfudt, der wird geradelt; er muß in die Regel fi fügen, wäre fie noch fo albern. Klei— nigteitöframeren ijt das Weſen Des Dienftes. Tabellen, Formeln, Schemata ohne Zahl find die Mittel, wodurch man den Geift befhmören, morinn man Die Erfahrun. gen practiſcher Weisheit feſſeln mil. Der Vfr. muß im⸗ mer laden, wenn er im. hufelandiihen Journal Aus: zuge aus den Sanitäreberigten. pr. Yerzte lieſt; mer weiß, welde Bedeutung Diefe Berichte haben, Der wird geradezu dieſe Sachen für Lügen, falfhe Beobachtun⸗ gen, Entftellungen von Thatſachen erklären. Man bilde Doc erft das Drgan der Aerzte, Den inneren Sinn, bevor frafi- i Bayer Hey Anftellung der Medicinafräthe bey den Regie— tungen geht man aud) ohne gehörige Auswapl zu Wert, Dieß folen Männer von innerer Würde fegn, in Geift, Bildung, eier Erfahrung gegründet; gewöohnlid nimmt man. dazu [don alternde Männer, grau geworden, er: feift in dem kleinen Dienft, in dem Tabellen = und Formfram. Der Geiſt diejes Vorſtaßdes muß belebend und bildend einwirken auf Die Aerzte feines Bezirts, freundfihe Mittheilung von Erfaͤhrungen und Seen, gegenfeitige Berathung fürdein fehr die Bildung; aber in der Regel flört der Amtsſtolz und der Pedanticmus das freundliche Verhaͤltniß. Humanität Darf man von jedem 'Gebildeten fordern, vielmehr ned von einem BVorgefegten von hoͤherm Kange, aber Humantiat Mi eben nicht der Geift unjrer Behörden; zu fehr neigen fie fid) zu einem vornehmen, hedmurhigen Ton; felbfl verdiente Vorwürfe und Verweife laffen ſich mit Zarte finn und Schonung, ſtellen, fo daß ſie das Ehrgefuhf nit Tränken;, der militaͤriſche Defpotismns papı mit in den Geift unferes AEpER ER Te die untern Bei „Börden von Berlin aus behandelt werden, in’eben dem Ton üben fie Das Vergeltungsrecht gegen ihre ‚Untergee Denen. Der winenfpaftlige Geift erttägt den Defpotiör mus nicht. Der alternde Theif-der Aerzte ſteht feindfeelig dem — Sinn ge enüber ; es it ſchlimm für die der aſchaft ſo noththuende Vinee für die Be ung frifcher Ideen und wahrer Weispeit, baß das. gi Element ber Aspliceren die kraͤftige Entotdelung hindert. > = Nicht unter den verwäftenden Behörden allein, auch in mandjen gefehrten Zeitblättern treibt dieſer bbſe Geift fein Unmefen. Lange Zeit hindurch verhielt fih Hu: feland in feinem Journal fo ziemlich neutral; mo er gegen die Narturphilofophie ſchrieb, da war es ſwonen und ‚ohne abſprechende Anmaßung; jegt iſt er in offene hde getreten, und hat durch den Ausfall auf Neil e beſſern Aerzte empört und gereist. Seit Marcus ind Reil’s Heimgang iverden die Empirifer dreiſter; es ift wahr der edlere Geift der Medicin hat in ihnen ein paar herrliche Drgane verloren, aber deßwegen iſt die Wiffenfhaft feinesweges ganz vermaifet; es ſtehen der ruͤſtigen Kaͤmpen für Weisheit und Bildung noch mande in den Schranten, ſtreitfaͤhig und (ebensmurhig; fie werden das philoſophiſche Otreben retten und den Frevel rugen, womit man ſich verfündigt an dem ver: flärten Geift ihrer Meifter. Das Journal von Hufe: land opfert und froͤhnt dem Bögen der Empirie; Dem philoſophiſchen wiſſenſchaftlichen Geiſt iſt es feindſeelig, der. hoͤhern mediciniſchen Cuſtur kann es nicht dienen, In dem kritiſchen Anhange werden niemals Werke, die Diloſophiſchen Geiſt Ahmen und bilben, beurtheilt und gewürdigt; alles was fröühnt dem Hamdierf und der - Empirie, alles was fid in der alten Bahn bewegt und in der alternden Form lebt, Das iſt hier freundlich, be: grüßt; aber das Preiswürdige mird nimmer gepriefen. Sn, J—— Journal pflegt ein Halbmeiſter ſeine Geſel— len von gleichem Sinn um ſich zu verſammeln, die ihn Er wie ſich gegenfeiritig preifen und rühmen; es tun, ie ‚Herbergen der Empirie. Neben diefem Journal ſteht die leipziger Litteratur— Milena, don gleihem Geifte und Streben befeelt; auch in ihr ſpukt uud geht herum der boͤſe Geift der Empi: t rie. nicht verftanden, Der naturphiloſophiſche Geiſt verketzert, die Eritifen. armſeelig, geiſt = und bedeutungslos. Die Gefellen und Kunden ruͤhmen und preiſen ſich gegenfei- Die hoͤhern Elemente der Wiſſenſchaft find hier dig, ‚fie ſchreyen ihr eignes Rob, fi beym eignen Na: en rufend, ſo oft es Gelegenheit gibt; ſo merden a8 Mſichten durch Selbſtlob als bebeutungsvolle Ideen, ihre empiriſchen Besbachtungen als Erfindungen der Unfterblichfeit merth, gerühmt, Auf dieſe Art iſt mancher, Name, mande Anfiht in der Wiſſenſchaft zu einer aͤuhern, ſcheinbaren Ehre Ba ohne innerm Beruf und Deutung ; fo 3.8. werden Die Erofionen: als weſentliche Kennzeigen der Rinderpeſt in Diefer Zeit. a bey. jeder Gelegenheit. ald eine hedeutungsvolle ymprom. ift dadurch zum Ruhme gefommen, und Der \ nrdedung gepfiefen, und dieſes an: ſich unmefentliche: 550 Bedvachter dieſer Erofionen iſt der einzige Recenſe für Biefe Zeitung von allen veterinariſchen Schriften. Sol⸗ ches Selbſtlob unter dem Siegel der Anonymität ſcha-⸗ bet dem Gedeihen der Wiſſenſchaft, und friſtet Namen ein Scheinleben, welche fonft ſchnell vorübergehend vers halten! Werte aus wiſſenſchaftlichem Geiſt erwachſen werden nicht gewuͤrdigt, übergangen, getadelt, die Ideen it unrecht ausgelegt , verkimmert aufs geſtellt. Ein aͤhnlicher Geiſt ſpult im der halliſchen Zeitung — aud fie fröhnt der gemeinen Anfiht der Dinge; herdem ift fie arm an medicin. Geſellen, denn air Pe fifen in Diefem Fache kommen felten vor, und immer fehr mager und armfeelig; in der Theologie feheint fie am färkien. Der Geiſt wahrer, wiſſenſchaftlicher Eritif if bieſer Anſtalt fremd, fie iſt feſtgerannt und erſtarrt im Dienſt der Empirie* 3 Seit Hartenkeil's Tod ift der befiere Geiſt aus der fat; burger medic, Zeitung verſchwunden; fie uff aus fücfgefunfen in das niedere empiriſche Element des Er: trahſerens; dem phifofephifhen Geiſt iſt fie feind, brei— es Sefhmäg und Keinigteitäträmeren ft ihr Weſen; die Anſtalt entfernt fih immer mehr von der deutſchen Medicin, fih dem Auslande Hingebend, fie ermüdet und langweilt durch magere und geiftfofe Auszüge frember Werte — ale wenn auf deutſchem Boden nit. Arbeiten wuͤchfen wohl würdig einer ernften, tiefgehenden Erititz das Wefen Ddiefer aber befteht nicht allein ineinem arm- fecligen Auszuge Des Werts; eine wiſſenſchaftliche Be— gründung einer Idee, die geſchichtliche Entwickelung der— felben iſt das wefentliche um fie daraus wuͤrdigen zu koͤnnen, ihre Bedeutung fuͤr das Leben, die Elemente ihres organiſchen Wachethums zu begreifen; deun jede Idee hat außer ihrem wiſſenſchaftlichen Elemente auch das geſchichtliche der Critik, und in Der zeitlichen Ent- widelung liegt das Berftändnig, die Wiffenfhaft altert nimmer und ſteht nicht ſtill, unendlihe Verjüngung, Fortſchreiten in fih durdireifenden Bahnen=ift ihr We⸗ fen und “ihre Idee. Die Tübinger Blätter athmen Ben edfern Geift, das wuͤrdigſte Organ der hoͤhern med. Wiſſenſchaft. Moͤchte es unſerm herrlichen v. Autenrieth gefallen, die Kreiſe dieſer Zeitſchrift weiter zu ziehen; die Elemente und Ideen der Praxis in dem hoͤhern Styl ſind hier gezeichnet, die Empirie verbannt und die Grundlinien echter Erfahrung gezogen, fo können aus- wiffenfihaftli- hen Gemuͤthe Die Grundſaͤtze praktiſcher Weisheit made jen! Ehrenwerth mag Autenrierh es achten, daß nach Marcus und Reil's Tode die Hoffnung: der hoͤ⸗ hern Mediein vorzuͤglich auf ihn geſtuͤtzt iſt, er pflege und bewahre Die Keime der Wiſſenſchaft, welche der ju- gendliche Geiſt empfangen und dem reifern Gemuͤth zur Entwidelung vertrauet. Die in einem erfahrnen Leben gereifte Weisheit kann Die Ideen des jugendlichen Gei⸗ fies beleben und bilden. In der Praxis ſoll das innere Reben der Wiffenfhaft ih aͤußerlich geffalten, Die Idee lebendig werden, fich verjüungen und beleben. Die Em⸗ pirie iſt für die Praxis fruchtfos, fie laͤhmt den’ Sinn; die Wiffenfhaft iſt das SElement, das Drgan-der echten Erfahrung, zu. bilden und zu entwickeln. 551 [Warum if denn die Jenger Bit. Zeit. weggelaf- den? Etwa weil Eid ffadt nicht bloß ein Feind der Naturphilofophie, fondern. ſelbſt der Raturphilofo: yhen, und das fo arg ift, daß er Proceſſe über ihre lit: gerarischen Beſchaͤftigungen mit ihnen anfängt, wobey er Togar nicht einmal etwas gewinnt? Das wäre doch gar zu große Partheyligfeit. Es ſcheint uns daher viel: mehr, dieſes Stillſchweigen ſey für die Jen, Lit, Zeit, u deuten, weil man vielleicht fürchtete, und zu argern, wenn man fie lobte. Allein, obfhon wir in allen Ber: Hältniffen unfern Zreunden freund find, fo find wir doch sicht in allen unfern Zeinden feind. Wir laſſen alles wachen, Kraut wie Unfraut, und überlaffen das Jaͤ— ten den Staͤaͤtlern. Daher nur frifh zul Es mag uns ärgern oder nicht, fo wirds doch in ber Iſis ab- gedruckt! 7 Die veralteten und verfümmerten Formen, worinn die Regierungen und die fritifhen Zeitblätter Das wiſ⸗ fenſchaftliche Leben feſſeln, hindern das Auffommen ei: ‚ner Wiffenfhaft in der edfern Zorm, wie die Zeit fie fordert, und wozu fie die Anlagen hat, nur Die Gele: genheit und Kraft zur Entwickelung fehlen. Daher der Mangel echter Wiſſenſchaftlichkeit in unſerer Zeit, kaum in einigen iſt ihre Idee ganz lebendig, meift nur ſtuͤck⸗ weiſe erfannt, nicht aus einem Guß in lebendiger Form asbifdet. Der Feind der Empirie, der oberflaͤchlichen Anſicht hat nur ein Scheinleben, was ſich mit dem Ta⸗ ge gebiert und verzehrt; es iſt ein ungluͤcklicher Wahn, uber der herrſchende in der zeit, durch Einfügung des rohen Erfahrungsſtoffes in gewiſſe, willkuͤhrliche, geſtoh— {one Formen zur Wiffenfhaft fommen zu wollen, Die Form findet fih von felbft,, wenn „aus innerer Wur⸗ zel das Weſen erwachſen iſt. Die Jaͤmmerlichſten ſchreien am lauteften, ihre Anmaßung iſt am groͤßten, noch be: guͤnſtigt durch Das aͤußere Verhaͤltniß im Staat; dieß afternde Leben muß erſt vergehen, wenn Die jungen te: Gensfeime ſich froͤhlich entwickeln ſollen in der Zeit, Man ahndet faum die Bedeutung der Wiſſenſchaft, ihre Idee ift dem Leben entfremdet, daber kann es ſich nicht zeigen-in ‚Bildern, was das innere Reben fey, denn die Semeinheit fpottet des Bildes, feine Idee verhöhnend, und nicht erfaſſend. Diep fieht man aus Dem dummen ‚Gerede über Die Naturphiloſophie. Die Naturgefgichte ift Diefen verDummten Naturen nichts als ein leeres Regiſter, ohne innern Zuſammenhang, ohne organiſche, geihichtlihe Deutung und Entwidelung. Wie will auch Der verarmte Geiſt die reihe Bıilderfprahe der Natur und der Elemente auslegen, verfichen ? Die Praris iſt ohne Gefege, ohne Grundfäge,, weil ihre Bahn nicht aus der Idee der Wiffenfhaft geht, fie ift ohne Einſicht in das Wefen Der Rranfyeit und Der Heilung, ein blin- des Erperimentieren, ein Schwanken vom gunftigen au: fall abhängig; die Empirie toͤdtet und lähmt den ech— ten Kunſtſinn; was Der eine Tag gefunden und geprie- fen, das verhoͤhnt ‚ber andre, daher Die Anzahl der em: pirifhen Mittel; die Empirie har gerade das größte Heer von Anzeigen gegen Die Krautpeit aufgeftelft, Die gradezu ihrem Weſen nah unheilbar find; man ſuche keine neuen Heilmittel, wir haben deren ſchon zuviel, man fümmere fd nur um Die Kenntniß oxrganiſcher 552 Heilgefoge, um das Weſen ber veridiedenartigen Metaz morphofen in der Krankheit und im Gange. ihrer . Heilung. TR Jeder, der es gut meint mit der wahren Willen: ſchaft, der Beruf fühft und Kraft, fuche daher ihre hoͤ— here Bedeutung zu ‚retten gegen den böfen Dämon der Zeit, mit fühnem Muth trete er in die Schranken ge- gen die alberne Altflideren und den. Defpotismus, in deffen Banden man das freye Leben der Geifter feſſeln will; man ſcheue nicht die Perfon und ihre äußere Gtel; lung — Fehde Tey gelobt allen Denen, melde ohne in- nern Beruf an dem Heiligthum der Wiffenfchaft fre— veln, und ihren Organen mit dem Bann = Strahle drohen. Die Zertfegung diefer Fritifgen Fragmente wird der verehrte Herausgeber erlauben ; zuerft cin Vergleich zwi⸗ {hen Marcus und Franf, Neil und Roͤſchlaub, ihre Stellung und Bedeutung in der Medicin kritiſch durch— geführt ; dann eine wiſſenſchaftliche Kritik von Kieſers Syſtem der Medicin; nach den Geſetzen der Sfis iſt der L Bf. zum Recenfieren beredtigt, da er wenigftens fün oder ſechs felbftfiändige Werfe gefchrieben hat. u BR VER, Diefe Arbeiten werden und allerdings an: genehm fenn. Wir bitten aber, fih der Kürze zu be fleißen, unnöthige Wiederhofungen zu. vermeiden, und nicht immer fo hart und faft unter einerley Form zu polemifieren, ; Veber Ginfuhr fremder Fabrifwaaren. Nauthlinien hemmen das Einführen fremder 3a; brifwaaren nidt. Auch veroollfommnen fie nicht Rünffe und Gewerbe: der Ausländer findet aber in dem Augen: - blick für feine Waaren feinen Markt mehr ben ung, wenn wir Diefe Waaren beffer und mohlfeiler *, liefern, RE Das ift die einzige Mabregel, melde die Bundes: verfammlung den Fabricanten zu Liebe in Vorſchlag bringen mag. Alles andere ift laͤcherliche Anmaßung einiger Taufend, für die Millionen entbehren oder alles theuer bezahlen follen. dem Staat die Verbindlichkeit, wegen ein Paar Za- Bricanten das Land zu ſchließen, und dadurch Die viel größere Zahl der andern Bürger in Nachtheil zu fegen? Woher fommt diefen die Verpflichtung, die Fabricanien zu erhalten? Made jeder, was er kann; was er nicht ann, Taffe er bfeiben. Es wa: re freyfih gar bequem, wenn einer allein der Schu— fer in der Stadt wäre. Ey! Sold ein Handiwerf übernähmen wir au den Augenblid, und es follte Niemand beffere Schuh weit und breit liefern, als wir. Aber ware denn das gerecht, natuͤrlich, nicht laͤcherlich? Euer Fabricantengefhrey fommt ung vor, wie Das Predigergefhrey, Macht nur Euere Caden gut, fo wird man ſchon fommen, faufen und hören. So lang aber die englifhen Waaren beffer und wohlfeifer find als die unferigen, fo fang wollen wir fie faufen, Das Talent verdient Ab— Woher fommt denn - ‘353 x °d, 5. wenn wir auf einer Höfern Stufe der Ausbildung fiehen. Zu diefer höhern Stufe gelangen wir aber nur durch vereinte Kraft der, Männer, die im Volle fon Die hoͤchſte Ausdildung haben. Mir ſcheint eine Poly: techniſche Anftalr nad der Idee, welde ich hier ge⸗ zeichnet habe, das Mittel Dazu — und ich fordere Sad: fundige Männer auf, Ihr Urtheil oder Ihre Kritit uber ‚eine folde Anftalt in der Iſis niederzulegen. en ante Kretſchmaun. sam? - Entwurf | einer polytechniſchen Anſtalt. Die polytechniſche Anſtalt hat zum Zweck, Künſte und Gewerbe, welche im Preußiſchen Staate noch nicht einheimiſch find, einheimiſch zu machen, und die vor: handenen Gewerbe durch Mittheilung der neueſten und vortheilhafteſten Werkzeuge, Maſchinen, Proceſſe und Formen auf die hoͤchſte Stufe der Ausbildung Des Zeit⸗ ‚alters zu heben. Die Anſtalt wird ihre Geſchaͤfte in drey verſchiede⸗ ‚nen Bureany' hetreiben. . > 34 3 Bureaus der Wiſſenſchaft. * 6. 1. Weil ohne Wiſſenſchaft nichts mit Bewuſtſein Anter ommen werden Tann — weil der Kunſtfleiß nur dann die vollendetſten Producte liefern laan, wenn ihn die Wiſſen chaft leitet — weil Mathematik, Naturkunde und Chemie die einzigen Mittel find, Die Technik nad Spdeen zu handhaben, und weil ohne ſtatiſtiſche Kennt: niffe die Tehnit mit dem Abfag ihrer Producte in Ge⸗ Fahr fommen muß, fo wird dad Bureau der Wiffenfhaft folgende Zweige umfaflen. ! i ” 52 Ein Mathematiler witd die Ideen der Ted: nit, fo weit davon nur irgend ſinnliche Anfhauung möglich ift, nad) allen ihren Verhäftniffen entwidelen. Nichts fann und darf dem Mathematiker unaufge: ſchloſſen dleihen, wenn er mit lebendigen Begriffen wie mit Zahlen zu rechnen verſteht. Der Mathematiker wird die Aufgaben, melde ihm von der phyſiſchen, hemifgen und techniſchen Elajfe mit: geipeilt werden, nad mathematiſcher Methode loͤſen. $. 3. Ein Phnfifer wird fordwahrend damit beſchaͤf⸗ tigt feyn, nachzuweiſen, daß alle Gebilde unſeres Pla— heren vom Metal dis zum Menſchen nur nad mathe: . matifehen Geſetzen geſchehen * daß der menſchliche Geiſt “feinen andern als mathematiſchen Geſetzen gehorcht — daß das Leben des ganzen Univerſums, mithin auch Die Tecqhnit nichts anders iſt, als ein Zeit: und Raum— ſpiel. a $. a. Er wird ununterbroden den Einfluß darſtel⸗ fen, welchen die Natur auf Die Gewerbe aller Art aͤußert, — — — nahme; wer ſich nur Abnahme verfhaftdurd Zwang, N hat-wenig Ehrgefuͤhl und ıft fein bejonderer Meifter. Mögen die Engländer, Zranzofen uſw. fperren. Wenn fie Narren find, was geht Das uns an!Wie tann ein halbarhariſches Wolf, Dad nod) feine Ver: faffung hat, ja „das nicht einmal einer fü: Big ft ſein Band fperren? Wozu braucht © ein ſolches Fabriken? 554 Be Nothwendigleit ihrer Kenntniß anſchaulich machen. 9§. 5. Der Phyſiler muß eine Raturalien- Samm: fung bearbeiten, in mwelder alles nad mathematifcher Methode geordnet ift und in welcher jeder Gewerbe’ mann mit eignen Augen fehen fann, wie unfer Planet vom Metall bis zum Geifte ſtufenweiſe fih entwidelt, um die Methode der Potenzen in der Technik nothmwendig zu finden, i 3 9. 6. Ein Chemifer wird in einem eigenen befonders dazu eingerichteten Laboratorium durch heſtimmte Erperi- mente die für Das Gewerbe fo ganz; unentbehrlichen Grundfäge begründen ? a) daß der hemifche Proceß nur durch Gefege der Mathematif möglich fey, b) Daß die chemiſche Verwandfhaft allenthalben nur mathematifhen Gefegen geharde, ©) daß die Elemente nur nad mathematifhen Geſetz⸗ en gebunden und frey gemacht werden. d) daß Gährung nichts fey, als ein Kampf im Setzen und Entgegenfegen der Elemente und e) daß in den techniſchen Gewerben nur dadurd draudbare Producte entftehen, wenn der Techniker über diefen Kampf zu gebieten verfteht. $. 7. Da Mechanik nichts als eine förperliche Fortfet- zung elementarifcher Bewegung, Durdgeführte Dynamit ift, und da Die Lehre von der Bewegung fhen von dem VPhyſiler hegränder wird, fo wird ein Maſchinenmeiſter die techniſchen Maſchinen nah den Vorſchriften des ‚Mathematiters und Bhnfifers in Modellen bearbeiten. $. 3. Daß Yureau der Wiffenfhaft, welches auf der einen Geite alles, was die Technik feyn fol, zum Haren Bewußtfeyn zu bringen firebt, muß auf derandern ©ei: te aud alles umfaffen und Darftellen, was wirklich ift. 6.9. Ehen deswegen wird es die Statiſtik der Ted: nif nad) folgenden Gefegen bearbeiten: 1) Eine General⸗Charte enthält alle Zweige der Tech⸗ nit mad) ihrem gegenwärtigen Entpidlungs : Gra- de, ſoweit derfelhe zu ergründen war. 2) Mehere reifende, vom Inſtitut abhängende Techni⸗— fer beobachten in alfen Randern Europas, und wenn der Fond «8 geftattet und der Zutritt niht unmog- lich ift, den übrigen Welttheilen den Zuftand der tedj- niſch. Gewerbe, und. theilen ihre Entdeckungen der Po- lytechniſchen Anftalt unter Beifügung von Zeichnun⸗ gen, Modellen und Muftern Der Arbeiten mit. 3: Diefe Entdefungen, welde von Auſſen in die An: ftalt fommen, oder in der Anſtalt felbft gemadt werden, find in die General: Charte der Technik nachzutragen. $. 10. Damit nun das Fortſchreiten in der Vervoll- fommnung der tehnifhen Gewerbe möglid und befoͤr— deri wird, fo wird endlih im Bureau der Wiffenicaft eine Eharte bearbeitet, welche ganz genau den Punkt zu bezeichnen firebt, welchen die Wıffenfhaft für die Aus: bildung der Technik erfliegen hat, — gegenüber den Punft feft zufegen fucht, welche Die Empirie in verſchie— denen Lardern mSglich zu machen fih bemüht hat — welche die Entfernung zwiſchen Wiffen und Können mög: lichſt beftimmt, und welche endlich ‚genau Angibt, wodurch 35 955 das Begreifen im Geifte su einem Begreifen mit den Händen werten fann. $. 11. Das Reſultat Diefer Arbeit, welche unduöge feßt geſchehen muß, wird Dem: Bureau der Tehnif von Mode zu Woche mitgetheilt. Und fo kann es nit fehlen, Daß die tehnifhen Gewerbe in einem fehr kurzen Zeitraume einen fehr hohen Grad von Ausbildung er halten müffen. $. 12. Die ehemalige franzofifche Republik errichtete in allen Departements Chambres confultatives des arts, de manufactures et des meliers. ; Shr Zweck war, den gemwerbtreibenden Bürgern, den Sabrifanten und Manufacturiften in zweifelhaften Faͤllen mit Rath an die Hand zu gehen, dieſelben in der Kennt— niß der neueſten Mode-Artikel zu erhalten und ihnen für ihre Zabrifate Die geſchmackvollſten Formen zu: ver: igaffen. 6. 13. Diefer ſchoͤne Zweck fonnte nicht erreicht wer: den, weil die franzoͤſiſche Regierung verfaumt hatte, zu bewirfen, daß die Kammern mit dem Zeitgeifte fortfchrit: ten. Sie beffehen zwar nod), find aber armfelige Rath: geber geblieben. U. Bureau der Tednik, 6. 14. Was das Bureau auf dem Wege der Wiffen: ſchaft gefunden, auf dem Wege der Erfahrung erprobt bat, fuht dad Bureau der Technik in der Wirklichkeit darzuftellen.. 6. 15. Die Polytechniſche Anfralt wird daher fortwäh- xend bemüht feyn, mit einzelnen Handwerkern von allen Zweigen der Handwerfe, mit einzelnen Fabrikanten, Künftlern und Manufacturiften: Dez bis jegt in. Den Pros ringen am. ‚Rhein und an der Wefer vorhandenen Kuͤnſte, Manufacturen und Fadrifen, Verbindungen da: bin einzugeben, daß Ddiefelbe : a) ihre Werfftätten nach den neueften Techniſchen Er: fahrungen nad und nad. einrigten, b) bey ihren Arbeiten die Methode befolgen, welde Wiffenfhaft und. Erfahrung erprobt haben, und ©) ihre Arbeiten, nad) einer wahrhaft aͤhſtetiſchen Form liefern. . 6. 16. Die Polytechniſche Anſtalt wird raftlos bemuͤht feyn, Diejenigen Handwerke, Kuͤnſte, Fabriken und Manu: facturen in. den Provinzen am Rhein und an. der We: fer durch felbft zu exrichtende Anſtalten einheimiſch zu machen, welde noch nit einheimifch find, in fo ferne nur der Boden die rohen Materialien. für Die neuen. &esmerbe liefern fann. $. 17. Sie wird bey-Einführung neuer. Gewerbe da- hin wirfen, daß fie bey. ihren Arbeiten gleich Anfangs von Dem neuen Entwidlungsgrad der Technik. ausgehen, $. 18. Damit aber die mit der Anflalt verbundenen Technifer fortwährend im Stande find, für ihre Arbei— ten die ſchoͤnſten Formen und die zweckmaͤßigſten Mas fhinen zu. wählen, fo unterhaft die Polytechniſche Anjtalt: a) das Zeihen:Inflitut, wo Die Techniker ſich fort: während in arditettonifhen Jeihnungen üben fün: nen, mworunter nicht blos Zeichnungen vor Gebaͤu— den, ondern auch Zeihnungen »on Verzierungen und Formen, melde bey Saden angewendet wer— den, die zu oekonomiſchen Zwecken een Geſchirre, Wagen ufm, b) eine Anftalt für Steindruck, wodurch Die. (öönften aftdetifhen Formen der Arbeiten. zum täglichen Ge: brauch vervielfältigt und Die: Anſchafuns fo wohlfeil als moͤglich gemacht wird. c) ein Modell Cabinet für alle Zweige Di Technit, in welchem dasjenige, was Mathematik, Phyſik, Che: mis-und Technit als die hoͤchſte Vollendung im Zeitz alter ausgemittelt haben , zur wirklichen Anſchau⸗ ung kommt. x Mit diefem Modell Cabinet iſt d) ein Producten Cabinet verbunden, in welchem die Producte aller Gewerbe nach einer pragmatiſchen Ordnung geſammelt werden, damit die Ueberſicht des Fortſchreitens in Der Run, das Fortſchreiten ſelbſt erleichtert werde. F. 19: . London und Paris Haben fogenannte Con- feryatoires des arts et metiers erridtet. Man muß eingeftehen, daß der Umfang diefer Inſtitute groß iſt, daß ihre Pradt bfendet. Allein mer Gelegenheit hatte, ſich von der innern Bildung derfelben zu unterrichten, muß eingeftehen, Daß Diefe Confervatoires einer präd: tigen Pofterfammer gleichen. $. 20, Das Modelfcabinet der yofytechnifden An: ftalt wird nad folgenden Grundfägen angelegt und 7 fortgefegt. $. 21. In dem Laboratorium der Chemie und in der Mafchinenfammlung des moiffenfhaftlihen Bureaus befinden fih Die. chemiſchen Producte und die Vaſchi⸗ nen ohne Anwendung auf Technik aufbewahrt. In der Modellkammer ſind alle Zweige der Technik, alle, be: kannten Gewerbe, die Künfte, Fabrifen und Manufactu: ren in. eingelnen Kammern genau getrennt, durch Mo— delle anſchaulich gemacht und Die Producte dieſer einzel⸗ nen Zweige bengefügt. $. 22. Jedes Gewerbe wird in Modeken: ? a) nad) den Regeln der fortfehreitenden Baukunſt, b) nad. der höchften Bereinfahung der Werkzeuge, c) nad) der einfachſten Merhode, der Arbeit, d) nad) der beften Befchaffenheit und fhönften Forn feiner Producte verſinnlicht. e) Jede Entdeckung, welche das Slatiſtiſche Burcau madt, wird den Modellen hinzugefügt. 6. 23. So muß diefes Cabinet mit der Zeit Eoder der Technif werben, von dem bis jegt feine Nation die Spree aufgefaßt Hat. Ill. Bureau der Handlung. 9 24. Es iſt immer ein. Unglud für den Hand: werfer, Rünftfer, Fabricanten, wenn er um den Abfag feiner Waare beforgt feyn muß. Noch härter iſt es für ihn, wenn er feinen Bedarf an rohen Marerialien nit von der Quelle beziehen, fann, id dem Wucher und dem Berruge des Zwiſchenhaͤndlers uͤberlaſſen muß, 6. 25. Das Bureau der Handfung wird den mit der polytechnifchen Anftaft verbundenen Handwerkern, Künftfern, Zabricanten, die nöthigen rohen Materialien nit nur. immer von. befter Beſchaffenheit, fondern au um die hoͤchſt möglich wohlfeilen Preife liefern — +8 u”. wird auch für den beſten Ba —— bricate ſorgen. 6. 26. Wenn der arbiitende Rechnifer feine Ibei- „ten ganz nad) den Vorſchriften des wiſſenſchaftlichen und —— Bureaus geliefert hat, ſo muß —* re des Handels diefefhen abnehmen. "$ 27. Damit aber das Handels: —— ſeine 47 nach dem neueſten Entwicklungsgrade der Sandlungswiſſenſchaft betreiben kann, ſo wird daſſelbe von dem Bureau der Wiſfenſchaft und der Technik fort: während von dem in Kenntniß gefegt, was die Mathe: matif durd Loͤſung von Aufgaben erforſcht — die Ra: turkunde in Sinſicht auf die naͤhere Kenntniß der Na: furproducte in ihrer Heimath, aufgefunden — die Sta: tiſtik in Hinfiht auf die Bedurfniffe der Nothwendigkeit und des Genuſfes der Nationen ausgemittelt hat. 6. 260. Die Geſchaͤfte im Bureau des Handels dür⸗ fen nicht anders, als nad dem neueſten Entwicklungs⸗ grade der Handlungswiſſenſchaft betrieben werden. Die Handlungsbücher muͤſſen ſo geführt werden, daß ſie jeden Augenblick der Regierung auf Erfordern vorgelegt werden koͤnnen. Von dem Fond der polytechnifchen Anſtalt. . 29. Der Fond der polytechniſchen Anſtalt wird durch Actien aufgebracht. 6. 30. Sobald die Hälfte von dem —— Aetien vollends vergeben iſt, welches in ſehr kurzer Zeit geſchehen ſeyn wird, werden die Actionaͤr zu einer &e- neral - Verſammlung eingeladen. Dieſer werden die Stats über die Unternehmungen jur Prüfling vorgelegt — nad) vollendeter Prüfung werden fie genehmigt — nad) der Genehmigung werden die Attien haar eingezahft. - Bon den Actien und Actien⸗Inhabern. $. 31. Die zur Gründung der polytehnifhen An: ſtalt nöthigen Actien werden auf Eintaufend Actien be: ſtimmt, Die Actie zu any Sünftaufend Gulden Rön, . 6. 32% Wer eine Actie der polytehnifhen Anſtalt erworben bat, ift vollfommner Eigenthümer derfelben, $. 35. Es iſt geftattet, Viertel : Action zu erwerben. 9. 394. Die Actien-Scheine werden auf den Inha— Der gefiellt. Wer den Actien: Schein bey der Haupt: Laſſe aufmeift, wird als Eigenthümer deſſelben angeſehen. 6. 35. Die Action: Scheine erhalten beſonders ei— gends dafür gefertigtes Papier und befondere Zeigen, welde vor Verfälfhung ſichern. Sie werden in ein- eingefragem nad) : verfehiedenen Nummern.. diefe Nummern muß dası Driginal paffen. $. 36. Wird der Actien-Schein fhadhaft, fo hat der Inhaber Das Recht, bey der General: Verwaltung gegen Zurücgabe. des alten Actien-Scheins einen neuen zu verlangen. 6. 57. Dhne eine beglaubigte Vernichtung des af; ‚sen Actien Scheins fann fein. neuer ausgegeben werden. 6. 38, Geder Actien: Snhaber ift Mitglied der Ge: ſchaft, und nimmt Theil an den Berathſchlagungen Entſcheidungen, welche die Geſellſchaft in ihren An⸗ gelegenheiten für nothwendig erachtet, $. 80. Ein Vorſtand und fünf, Beyſitzer ſammt Beh erforderlichen Dienern beſorgen die Geſchaäfte der Anſtalt. 6. 40. Der Praͤſident und die Beyſitzer beſtehen aus den Perſonen, welche den wiſſenſchaftlichen, techni⸗ ſchen und ſtatiſtiſchen Departements vorſtehen. 6.21... Der Praͤſident und dieſe Benfiger werben von der General = Berfammlung der Actien - Inhaber dann zuerft gewählt, wann der gegenwärtige Praͤſident und die gegenwaͤrtigen Beyſitzer mit Tod abgegans gen find. "5:42. > Die untergeordneten Diener werden von dem Präfidenten ernannt und angeftelt. 6. 43. ‚Der Brafident -leitet das Ganze. Er ers bricht die Briefe, melde an die General: Verwaltung eingehen — er vollzieht die Berfügungen , melde dies : felbe erfäßt — er Hat die Dberaufiht auf die ein: zel⸗ ‚nen Abteilungen und ‚die Eomptoirs der Anflafr — ev erläßt Zahlungsperfügungen , welche dem vorfiegenden Etat gemäß find — er genehmigt Einnahmen, und führt die Dienftordnung; der ganzen Anſtalt. 6. aa. Die Benjiger der General: Verwaltung er: theilen: Dem Vräfidenten in den Gaden, welde in ihren Wirkungskreis einfhlagen, ihren Rath und ihr But: ade. . 45. Am. Ende eines jeden Jahres muß der Pra= Aident der General - Verfammlung der Atien: Inhaber einen vollftändigen Bericht Uber den Zuftand ‚der Ans ſtalt und uber, die Bervollfommnung derfelben, fo wie den Etat über den Ertrag derfelben und uber die Ber: wendung der Bonds vorfegen. $. 46. Der Bräfident bezieht den Ertrag von drey⸗ ßig Actien, die Beyſitzer jeder den Ertrag von zehn Actien. $. a7. Ein Haupteinnehmer. und ein Gegenſchrei— ber find Für das Kaffen.- und Rechnungs + Wefen der Haupt Waffe. und.der Beſtaͤnde beſtimmt. 6. a8. Beide find der Gefellihaft der Actieninha- der verpflichtet, und Dürfen weder von den Beſtaͤnden noch non den jährlichen. Ueberſchuͤſſen, Zahlungen lei⸗ ſten, wenn dieſelben nicht in dem vorliegenden Etat, ader Falls der Etat nichts beſtimmt, von dem Aus: fHuß der General: Verfammfung aenehmigt find. $. 49. Das. Caffen-und Rechnungs : Wefen wird nad der preußifchen Rechnungs-Inſtruction geführt. 6. 50. Bey der. Hauptkaffe wird aud das Haupt: buch der Actien: geführt. 6. 51. Der Haupteinnehmer bezieht: Den Ertrag von zehn Actien, und wenn derſelbe nicht felbft Actionar ift, fo muß er eine angemeffene Sicherheit leiſten. 9. 52, Der Gegenfchreiber bezieht den Ertrag von ſechs Actien. Von er Serie mEung Der-Actien: Snbaber. 6. 53. Alle Sahre am ı May werden. die Actien- Inhaber öffentlich zu.einer General: Berfammfung von dem Üräfidenten der Anftalt eingeladen, um über die Hauptangelegerheiten der Anftalt zu entfceiden. $. 54. Es liegt in den Rechten der General; Rerfammlung 559 3). die Mifglieber des Ausſchuſſes zu wählen oder zu beſtaͤtigen, Na arree 6 2) den abgegangenen Prafidenten oder Die abgegan- genen Beyſttzer zu wählen; — 5) neue Statuten zu maden, 2 . 3) Den neuen Grat für die Verwandlung der Fonds und über die laufenden Einnahmen und Außgaben des folgenden Jahres zu prüfen, abjuandern und zu vollziehen. ——— * Nr 5° Seffjufegen, ob und mie die Geſchaͤfte erweitert oder befehräntt werden follen, 3 6) Die Reönungen Des vergangenen Jahres abzu: nehmen. ; $. 55. Wer fi durd den Befig einer ganzen Actie bey der General - Verfammlung ausweift, wird ale Mitglied der Rerfammlung aufgenommen. $. 56. Der Ausweis gefhiegt bey dem Generäl- Secretär der Anftalt, welcher ein genaues Verzeichniß darüber aufnimmt, und bey der Verſammlung das Protocoll führt, * $. 57. In der Verſammlung führt der Prafident der Anftalt den Vorſchlag und die Mehrheit der Stim- men entfcheidet. Abweſende Mitglieder find an die Ent: ſcheidung der Anwefenden gebunden. } $. 58. Die General: Berfammlung Hat das Recht, die Unterfuhngen der Etats und der Rechnungen ei: nem bejondern Ausſchuß ‚zu übertragen und ſich Dar- uber Vortrag machen zu laffen. $. 59. Die Sigungen der General: Berfammlung muͤſſen binnen vier Wochen beendigt feyn. 6. 60. Jedes Mitglied der GSeneral -Berfammlung erhalt Diäten und Keifefoften, welde durd) ein Statut feſtgeſetzt werben. Non dem Ausfduß der General: Ber: fammf{ung. $. 61. Ale Angelegenheiten, welde Der Praͤſident der Anſtalt nicht entſcheiden kann, welche aber von ci: ner ſolchen Beſchaffenheit find, daß ihre Entſcheidung ohne Nachtheil nit bis zur Beneral: Berfammlung der Actien = Snhaber verschoben werden fann, werden durch einen Ausihuß entfhieden. $. 62. Der Ausſchuß beſteht aus ſechs Actien In: habern, welde von der General - Berfammlang durch die Mehrheit der Stimmen gewählt werden, $. 63. Diefer Ausfhuß verfammelt ſich alle drey Monate. Jedes Mitglied deſſelben erhäft beftimmre Ta: gegelder. und Reife Koften. Die Berfammlung des Aus- Fuſſes darf nicht über 14 Tage dauern. $. 69. Dem Ausſchuß muß der Allgemeine und befondere Gang der Geſchaͤfte und ber Zuftand der Ans ftalt vorgelegt werden — er haͤlt bey der Haupt » und den Special Eafjen Caſſenumſturz — er prüft Die vom Hrafidenten vorgelegten Etats — U {eitet Die genaue Prüfung der Haupt und Sprrial: Nedynungen ein — er verjugt über Verwendung des Fonds — er entſchei⸗— det über die Unternehmung neuer Geſchaͤfte, wenn Die: fe Unternehmung ohne Naͤchtheil nit bis zur Gene: ral- Berfammiung verſchoben werden kann — er ver fügt Zahlungen, welche nicht in den Etats beſtimmt, won! aber zum Vortheil des Ganzen nothwendig ſind. 9. 65. Dem Ausſchuß ſteht frey, Der allgemeinen chen jeder Actionaͤr von dem reinen Ertrage der Anſtalt, Rage zu begrunden: fo muß dieſe Anſtalt niſchen Anftalt Gutachten über Die Verpolltommnung oo Verſammlung der Actien-Inhaber einen Bericht über , die bey der Anftalt gefundenen Maͤngel, wenn er folde — * zn. über den Befund der. He 3 echnungsweſens, und über den Zuſtand Der Anftalt vorzulegen » : S Zuſtand * 5. 66. Der Ausſchuß fest nach vorheriger Abnah⸗ me der Rechnungen, wenn ihm ſolche von — Verfammlung übertragen wurde, den Antheit feft, wel: welcher nach. den gründlichften Ueberſchlaͤ 2 ſch gen auf das Ge: ringſte 20 Procent vom Fond abwerfen muß, erhal. ten ſoll. . 2 — * —* 54.67. Diefer Antheil wird durch den Ausſchu —— bekannt gemacht. — ⸗— — * on den Vortheilen, weldie Die Bo: Iptednifee Unfalt-für.das ar * werbtreibend, Pubflfum und-für J * Staat gewährt. G. 68. Da die polytechniſche Anſtalt feinen a Zweck Haben kann und haben darf, als — fleiß.der preußiſchen Nation auf die hoͤchſte Stufe der Ausbildung zu beben — ausländifhe Fabrifate fo ent: behrlich als moglich zu machen — den Activhandel des Staats ;u vergrößern, und die Unabhängigfeit deffelben vom Auslande nah dem Verhaͤltniß feiner phyſiſchen a) berathende Behörde für den gem ibenden. gemerbötreibenden b) Unterricptende’Behörde für-den an niker feyn. — $. 69. Jeder Staatsbürger von Preuße n, w ſchon Gewerbe treibt, hat das Recht, von der —— ſeines Gewerbes, uͤber eine beſſere Method i r e be Arbeiten einzuholen. Die polytechniſche le pflichtet, dieſes Gutachten mit Benutzung der Entdeckungen in dem Gebiete der Technik — 6. 70. Jeder angehende Gewerbs:wann und Tesni- x nifer, welcher feine Kenntniffe in der polytechniſchen A J ſtalt ſelbſt ausbilden und ſich durch Arbeiten 4 lichkeit verſchoffen will, muß in derſelben unter fol — genden Bedingungen zugelaſſen werden: — 1) Er muß ſich ausweiſen, Daß er ei i een » Daß ein ‚Rational; 2) Er muß ſich verbindfih maden j ja awey Ja = —— in der Anſtalt zu arbeiten, * ie ordnungen, welde der Prafident feinen Kähiakeire angemejjen finder, N Ben Bye 3 Er muß Sicherheit Teiften, daß er bie i ai ie 4 machten Entdeclungen nicht in das Eu | $. 71. Der Zutritt zum Naturalienfabinet, zu Dei | Modellkammer, zu der Prooucten» und Fabricatenfamm: lung ſteht nur Nationalpreußen offen. I $. 72. Die Regierung hat Das Recht, son der vol — techniſchen Anſtalt Gutachten über techniſche Unterneh — mungen einzuholen und dieſe Gutachten muͤſſen geldlech erſtattet werden. — 9— $: 73: Die polytehnifhe-Anftalt iſt ve n 73. % i Ybunde Ende. eines; jeden Jahres einen Generalbericht — Gouvernement zu erſtatten, über die Fortſchritte, welche der Gewerbfleiß im verfloſſenen Jahre gemacht hat. Meifende in Griechenland, "Eine Tabelle, entworfen »on Dr. C. J. L. Sen. Bremen 1818. Fol. Anzeige und Selbſtrecenſion. Die Tabelle, melde unter diefem Titel bey Hrn Sarl Schönemann in Bremen erfhienen iſt, gehörte ur: ſpruͤnglich zu einer lateiniſch geſchriebenen AbHandelung betitelt: De ftatu Graeciae hodierno deque Neohel- lenum feu Romaicornm (der Neugriechen) hiltoria tam polit, quam litteraria, welche fünftig in einer deutfchen Bearbeitung erfheinen wird, da ſie wohl für ein größeres Publicum Sntereffe Haben dürfte. Es ſchien jest bey verfhiedenen Reifen nad Griechenland, von welchen wir fo viel Neues für Kunſt und Wiſſenſchaft erwarten fünnen, angemeffen zu ſeyn, dieſe Ueberſicht der Reiſenden in Hellas ſeit drey Jahrhunderten vorlaͤu⸗ fig einzeln herauszugeben, um fo mehr, da feither fo viele In- und Ausländer dort waren und wieder andere in diefem Augenblick Hinzureifen denfen — eine hoͤchſt er: freulihe Erfheinung, Die und aufs neue Die nahe Ber: wandfhaft des deutfchen und griehifhen Genius zu erkennen, gibt. Die Tabelle ift indeß keineswegs als ein vollftändiges Verzeihnig anzufehen, fon: dern, fie follte nur ein Leitfaden feyn, wie man ſich jene vielen Kunſt- und wiſſenſch. Reifen am bequemfien zu denfen habe. Die tabellarifhe Behandlung nimmt das Yuge in Anſpruch, fie beſchaͤftigt Die Phantafie; ein blo— bes Verzeihnig in Büderform beſchaͤftigt nur das Ge: daͤchtniß und entbehrt den ſynchroniſt. Vortheil. -Erftere iſt plaſtiſch, legtered mnemonifh und troden. Die Co— lumnen jind große Gefelfchaftsfäle, worin die erfeuchte- ten Gelehrten nad) der Reihe herum figen und eine with: tige Verfammlung zu halten, feinen. Bey Geſchichts— tabellen iſt Died noch intereffanter; Dort wird im Zelde und im Cabinet operirt, die Colonnen werden zu Trup: penabtheilungen u. f. w. Bey einigen Wiffenfcaften ent: Behren wir ver tabellarifhen Darftellung, Die ih ein wilfenidaftlihes Panorama nennen mödte, nod gänzlich). — Eine Tabelle giebt aber felten Raum genug ber und darum ift fie auf Vollſtaͤndigkeit fhon ohnehin nicht be: rechnet. So auch hier. Eine aͤhnliche Reifen- Tabelle, we: Der von Diefem noch einem andern Lande, eriftirte un. fres Wiſſens bisher noch nicht. Fur den Kenner mödte aber wohl Nugen daraus erwachfen, und dem Künjtler Tann fie wenigſtens nicht gleihgultig feyn. — Unter mehreren Namen von Reifenden, welche auf diefer Tab, noch hinzugujegen waren, nennen wir nur einige 2. 8. unter den Deutſchen: Niebuhr mit feinen a Gefähr: ten: Forsfal, Cramer u. f. w. in Conſtpl., dem Ardip., Aeg. um 1762. Fr. 2 Norden 1740 in Aeg. Klee mann in Epl., Ardip,, Kl. Aſ. Unter den Englandern : Sibthorp's 3 Reifen Cbinnen 1784 und 1800), Begh in Arg., Beaufort in Karamanien. Unier Den Sranzofen: Thevenot um 1670 uam, — Wieber zu andern fehlten und die Werke, um die Jahre ihrer Keife genau anzugeben, z. B. bei Villoiſon, Deffen Rei— ſebeſchreibung 17 Bande fallt, aber ın Bremen nicht zu ° erhalten war; wir bejigen bier feine große öffentliche Sibliothet. Daher fagt der Tırel aum bloß, Daß fie nur „entworfen“ ſey. — Ragırage und Berichtigungen Sfte ıg18. Heft 3. werden in der Schrift über bie NeuGr. nachfolgen; zu welden man hiermit nod befonders auffordert. Von gr. Gedichten find einige Ueberfegungen als Proben in dem Zeitblatt: Wuͤnſchelruthe (Göttingen. 1818) mit: getheilt. Eine möglihft vollftäandige Sammlung Derfel: ben, zum Theil mit den Originalen, ift der Herauöge: ber willens, in dem künftigen Werfe mit aufzunehmen. Nelief von Griegenland. Schon ſeit lange beſchaͤftigten wir uns in Neben— benſtunden mit einer plaſtiſchen Nachbildung des gried. Terrain in einer gewöhnlichen Maffe von Gyps und Del, obgleih nur nad einem fehr verkfeinerten Maaßſta— be. Durch nachſtehende furze Andeutung hofft man nit bloß dem Freunde und Kenner des Alterthums einen Dienſt zu leiften, fondern man wollte auch den Kuͤnſtler zu einem gleichen Unternehmen auffordern, befonders wo es gelingen ſollte, ein foldes Relief von Griechen— land nad einem reht großen Maafftabe auszuführen. Dies Unternehmen möchten mir vorzugsmweife Dem Ge— ographiſchen Inſtitut zu Weimar empfehlen und anheimftellen, da es nicht allein die nöthigen Landkar— ten befigt, fondern weil aud in Weimar für die Form: funft fo viel gefhicht und die Materialien dort vorrä- tHig und die Handgriffe geläufig find. Naͤchſtdem viel: leiht in Dresden, Münden, oder in einer Bildungs: anftalt wie Schnepfenthal, befonders aber in Wien, wo anmefende Griechen vielfeiht mandes berichtigen koͤnn— ten. Es muß auffallend feyn, daß, während man vom Elſaß uſw. laͤngſt Reliefs gearbeitet hat, doch von Grie— chenland noch keins unternommen iſt. Allerdings feh⸗ len dazu die genauen Angaben der Höhen und Um— riſſe der Gebirge; die Phyſiognomien der Felſenketten, die Bergprofile der Vorgebirge ſind noch ſehr wenig ge- zeichnet oder ſtehen nur in ſeltnen engl. Werken; allein hierauf kaͤme es auch nicht genau an, wenn der Zweck ber. Belehrung und der Erleichterung der Alterthums— Studien nur vorerft erreiht wäre. Und dies wurde doch der Hauptnutzen ſeyn. Wie mancher Anfaͤnger wuͤrde dadurch angezogen u. fuͤr dieſes Studium gewonnen wer: den, wie fehr würde der Kenner ſich mandes aufklaͤren, ſich leichter zurechtſinden, die Wiſſenſchaft würde ange⸗ friſcht, das Studium des Alten wuͤrde erneut werden. Strabo, Plutarch, Thukydides wurden febendiger ver: ffanden und angefhaut werden, wenn man -über dem heiligen Boden wie in der Vogelperſpective mit den Bliden ſchwebte. Eins der“bekannteften Hülfsmittel zu Diefer Arbeit würden die Kupfer u Karten zu Bar: thelemys Reifen feyn. (In einem befondern Bande mit Tert von Biefter 1795 in Berlin herausgegeben ). In dem Handbud von Miltenberg über die Berghöhen fände, man wol Die meiften Höhen verzeichnet. Zu der Compoſition pflegt man Lehm mit Hoizfoplen zu neh— men, wie bey dem Relief des Generals Pfyffer in Lu— tern, ohne daß Die Genauigfeit dejjelben zum Mufter gu dienen brauchte. Auf Dem Berliner Schloß ift ein ähnliches von der Schweiz und eins vom Harz, worauf die Landſeen mit Spıegelglas angedeutet find: Waſſer— fälle ftellte man durch Zindel und geſponnenes Glas, MDR IB, Kabaſila's Briefe 3 568, dar, das Meer mit grünen Glasplatten uf. "Bloß von Athen hat man ein Relief des Herrn von Brei: tenbaud) (f. Meufele Muftum). Ein neueres von Paris. Schweizer Reliefs kann man bekanntlich zu. verfiedenen reifen faufen, von 20 bis etwa 100 Thlrn. Die Ruinen non Griechenfand hat man ſchon lüngft in Gyps = und Korfmodellen, Die große Triefter Eharte von Griechen: Henfand in 2 Bl. von Palma, fo wie die ı2 Charten, von Ruga und Franz Müller würden zu. benußen fenn. Beſonders waren aber Fünftige Reifende im voraus auf.. ufordern, für. dieſen Zweck durch genaue Profifriffe der Gebirge, durch Meffungen. und Profpette Sorge zu. tragen. Aus Würtemberg. Das im dem erfien Hefte der Sfis 1818. ©. 178. eingerite „Schreiben eines Wurtemberger& an feine . frengefinnte Mitbürger”, enthäft eine Keihe von Bor: mürfen gegen. die. aufgelöfte Würtembergifhe Stände: Berfammfung, deren: Grundlofigfeit zwar von jedem, der nur in. Etwas dem, Gange der Verhandlungen mit Aufmerffamfeit- gefolgt ift, im Augenblide entſchieden ift. Ein folhes Gewebe von Schmähungen. und Luͤ— gen. verdiente aud in der That: feine Widerlegung, und wurde, ſtaͤnde der Auffag z. B. in. der alfgemeinen Zei: tung, im: würtembergifchen oder. [hwäbifhen Volks— freund, durchaus feiner, Beahtung gemürdiget worden: ſeyn. Man. glaubte-e8 aber Der hohen Achtung für die Iſis ſchuldig zu ſeyn, dieſes Schreiben, welches unwi— derſegt das freyſinnigſte Blatt in: Deutſchland entwei— hen. würde, wenigſtens einzelnen: Theilen nad zu. bes: feuhten;- Die Vorwürfe, welde der Brieffteller den. wuͤrtem⸗ Hergifchen Staͤnden macht, find folgende: 1), Der offenen. Erffärung des Königs Wilhelm), ayf der. Grundiage einer Eonftirution. feine lan— dessäterkhe Abſichten zu erreichen , feyen. die Staͤnde aicht wuͤrdig entgegen. gekommen, vielmehr. hätten. fie die Landtags: Verhandlungen. unter Vorhalt eines von dem Egoismus, dem Ctarrfinn: und der Schwachheit ntlehnten. Palladii alter. Rechte zu. einer Zänferen gemacht. 2) Der Wahn, daß die Herſtellung der alten Ber: faſſung das einzig wuͤrdige, das ausſchließliche, das fi- herfte und kuͤrzeſte Mittel ſeye, Freyheit. und Vollsgluͤck zu. erfangen und zu: begründen, habe jeder. beſſern Ue— berzeugung. den Eingang verfperrt.. 3) Es fene den ©tänden um Herftellung der alten: Truhe, gleichſam ale. ob aus ihr. der. Segen des. Lan-. des hervorgienge, zu: fhun geweſen. a), Um den Beamten = und Schreibher-Druck, und» die daraus: entſtandenen Reiden: hätten. fie. fi, nit betuͤmmert. 5) Mit: dem Landmann hätten ſich Die. Stande in: fein. vertraufiches. Tenehmen; gefegt, und. feiner. Diefer- Hochgepriefenen. Boltöfreunde habe, ein dem Bolf, aus, der Seele gefprodenes: Wort in. ber, Verſammlung geführt; i | 6). Als das: Volk: dem: Hunger: und: dem: Daraus. entfiandenen manderfen Elend. preiß gegeben gemefen,. 564 | hätten die Stände den. Regenten von durhgreifenden Maaßregeln abgehalten, indem fie. einı ji: Yen Damaz ligen Nothfand ganz nicht anmendhare Handelsfreyheit begünftiget, -Dedurd aber das ‚Elend des Volks vers mehrt hätten. — a 7) Die Stände: Verfammlung:feye ein fanatiſcher Bund gewefen, von- melden die Klugen und Edeln ji bätten trennen. muͤſſen, weil Dderjelbe befhrantt an Kenntniß und: befangen. von unedeln Leidenſchaften die neuen. Schöpfungen. nicht. begriffen habe, durch welche ein edler hellfihtiger Fremdling der EC chopfer eines neuen, Heils in Würtemberg würde geworden: ſeyn. au Neben diefen Vorwürfen, welche Den Ständen ge— macht werden, befommt aud das mwurtembergifche Volt, feloft fein. Lob; es: leidet an der Sittenverderbnig frem— der Voͤlker, an angeftammten geheiligten (—12) Suͤnden, an Schwachheit und Steifheit, an eingemurzelten Miß— brauden, es ift von außen und innen verderbt, lurz es gleihrt einem. Kranken, der gezeugt von einem fischen: Manne, durch eigene Sünde fo mart[os. ‚geworden iſt, daß, er in den. legten: Zügen liegt. Be Wir fennen diefe Sprache, ift fie Doch die des Bundes der edlen Volfsfreunde in: Würtemberg, welche durch das ſcheindare Mühen und Ringen nad Befoͤrde— rung des Volfsglüds, welches fie am fräftigften durch Herabfegung des: Werths des alten würtembergiichen. Volksſtamms, durch ungemeffenen Tadel aller früher bez ſtandenen Einrichtungen, befonders aber durd Schmaͤ— hungen. ganjer Stände, auf der andern Seite aber durch unbedingtes Lob aller neuern Einrichtungen zu befördern wähnen, eine gewiſſe aura minilterialis zu faflen vers ſtehen, vermittelft. welcher ihr Lebensſchiffchen gemäd- fih in den fihern Hafen einer Profeffors:, Raibe=y Kegierungsblatts -» Redacteurs Stelle, oder einer ande— ren. einfrägliden: Bedienung, einlaͤuft. Eine vollſtaͤndige actenmaͤßige Widerlegung folder Vorwuͤrfe wuͤrde ein Buch fuͤllen. Sie iſt aber nicht noth⸗ wendig. Wem. es um Wahrheit zu thun iſt, der wird- Die Handlungen derſelben Männer, von deren Lob vor wenigen. Fahren ganz Deutſchland miederhalfte, nicht nad den Tiraden eines wenn, nicht gedungenen, doch fügenhaften Schmägers: beurtheifen. Riegen ja die Hand: gungen derſelben in reiner actenmaßiger Darftellung vor Augen jedes partheylofen. ruhigen Pruͤfers *).. Es mag für Diefmal genug: feyn , nur den. 6ten Vorwurf siner nähern Unterfuhung zu: unterwerfen, welder, Da der Gegenftand. nur mittelbar. dem Gang der, Verhandlun— gen eingemebt: iſt, fonft weniger widerlegr iſt, und wel⸗ den: der. Brieffieller um fo ficheren mit: freder Stirn hinwerfen zu. fönnen. glaubte.. Es ſcheint auch dieſes Wort der Rechtfertigung der wuͤrtembergiſchen Etande, welches in. Hinſicht auf dieſe ſelbſt kaum nothwendig feyn. dürfte, in der Hinſicht nicht ganz unzweckmaäßig zw fenn , als es gerade jegf zeitgemaß ſeyn durfte, mit der *). Wem: diefe Acten lange feheinen:, der finder einen vollftändigen. Ueberblic in Den. fo eben erfihienez’ nen: „Blicken auf; den würtembergifchem Landıag von 1815— 1817,. Berlin. 1818, 8,. 4 u nn Fk AT nn a En nn > 20 rer un ne — bo re en Ze Bertheibigung der Handlung ein heftandenen Stände Berfammelung den Reprafuutntiv. Rerfafuns . gen ußerhaupt das Wort zu reden, da es mich und nad immer mehr Ton zu werden beginnt, den deutſchen Böl- fern die Erfüllung des ı5ten Artifels Der Bundesacte dadurch gleihgüuft/g zu machen, daß man einerfeits Staͤn⸗ de, wo fie in Wirkfamfeit find ‘oder waren, auf alfe moͤgliche Art zu verfäumden ſucht, anderfeits überhaupt. die Etände ala ein hemmendes. Prinzip einer fogenann- - ten kräftigen Staats. Berwaltungdarzuftellen fudt. Zreiz lich mag herrſchſuͤchtigen Miniftern, Die wie ung der Ber: faffer des Schreibens. fo gutmüthig verſichert, ‚gerne für uns denfen, empfinden und handeln, und inderen Aus gen Gehorfam und Biegfamkeit die trefflihften Bürger: tugenden find, vor deren hohen Geiſt und großer Gerle ſich jeder andre Verſtand in befcheidener, demuͤthiger dummer Verehrung beugen foll, ein ſoches Staͤndiſches Weſen, das nur vertragsmäßig von Fürft und Volk zu— glei ausgehen kann: verhagt, noch verhaßter aber. die Bortdauer einer beobachtenden Volksvertretung feyn.. Iſt man bis jezt auch noch nicht fo weit gegangen, den 18t Artitel der Bundesacte ald völlig entbehrlich oder un: ausführbar darzuftellen, fo macht man dagegen um.fo wen ger ein Hehl daraus, daß nur Die Regenten die Verfaſſung zu geben, Die Völker fie ale Gnaden : &e: ſchenk anzunehmen haben. Manlegt, weil der laute Ruf der Voͤlker nach gefeglücher Freipeit nicht anders mehr sum Schweigen zubringen ift, Verfafungs : Entwürfe jur unbedingten Annahme vor, in melden, was der ei: ne Paragraph zu geben ſcheint, durch einen folgenden wieder fünftlih aufgehoben: wird. Man hat fodann den Schein einer Verfaſſung und mit'ihr das Mittel in der Hand die Stande , deren Weſen nie zum Wirken: fam, als etwas uberfluff ges und hemmendes im-Staate dar— juftellen, das Volksleben ift: bald ertödet und der beab— fihtige Zweck, alle Verwaltung des öffentlichen. Wohls in Die Sande von Bedienjteten. der Regierung zu legen,. iſt in: kurzer Zeit erreiht: Daß es die ſchaͤndlichſte Verlaͤumdung iſt, wenn der Sriefſteller das Durch den ungeheueren Fruchtmangel uber das Land verbreitete Elend den. Ständen. beyzu— mieſſen ſucht, ja daß vielmehr, wenn. man den Anträs ‚gen Der Stande uͤber dieſen wichtigen Gegenftand zur. rechten Zeit Gehör gegeben. hätte, dem armen Lande: unfäglicher Sammer und der Sfaats: Kaffe eine unge: beure Summe erfpart worden feyn wurde, ergiebt ſich aus foigender Darfiellung,. über 'deren Wahrheit die in den. Berhandlungen der Landftände- vorliegende Arten. feinen: Zweifel: übrig laffen.. - © Unter Dem. ı8ten Junius 1816, baten: die Stände die Regierung, dringend, daß von den: eingegangenen franzoͤſiſchen Reluitions⸗ und Contributions Geldern den: ‚ganz. erſchoͤpften Dberamtspfleg - Kaſſen Vorſchuͤſſe gege: gen ‚werden: möchten, damit. die Gemeinden noch zu. rech⸗ ter Zeit ſich gegen. Fruchtmangel vorſehen koͤnnten. Die Stände machten dabey Den weitern. Vorichlag, die Res. gierung fonne ſich dieſe Vorſchuͤſſe durch die Gemeinden: igs-Geldern wieder. erftatten laſſen. Durch die ſtarken o⸗Requiſitivnen vom Jahr 1815,. waren: ale Ge— ur letzteren gebüprenden,. oeſtreichiſchen Werp aͤn⸗— — 300 meinds⸗Kaſſen nicht nur erſchoͤpft, ſondern bie Gemtin— den erfagen unter der Laſt der zur Beſtreitung diefer Requiſitionen contrahirten Anlehen. Dagegen hatte der Regent einen gefüllten Schatz. Mehrere Millionen wuͤr— den in der Folge erfpart worden ſeyn, wenn Damals nur eine Million aus dem Schatze des Regenten den Amts: Corporationen als unverzinsfiher Vorfhuß zu Anſchaffung von Früchten wäre verabfolgt worden. Aber der edle talentvolle hellſichtige Fremdling wußte in feiner befannten Flugſchre) nicht Worte zu finden, die Stände über Diefen durch den Erfolg nur allzufehr gerechtfertigten Vorſchlag zu verhöhnen und zu verlaͤumden. | Wenn das Geld da lag, fo iftdas allerdings ein ſchlimmer Punct.] Auf diefe Vorftellung der Stände erfolgte unter dem toten Gun. 1816 (Verhandlung der Landſtaͤnde 25ten Abthl. S. a1. ) Die Minifterial Refolurion, Daß auf fris ne ſtaͤndiſche Eingabe, welche nicht Allein und rein Die Verhandlungen über den Berfafjungs : Vertrag zum Gegenjtand habe, irgend eine Antwort werde ertheilt werden. **) n " ö Die Stände Tiefen ſich dadurd nit abhalten, -in der Mitte des Monats Julius 1810, (Verhandl. Dex Kandjtände 27° Abthl. ©. 86.) der Negierung die ims mermehr fleigende Moth des Bandes Tebhaft: vorzu— fielen und fie zu bitten, Durch eine befonders niederzu⸗ ſezende Commiſſion die Mittel im ernſtliche Berathung zu ziehen, wie dem drohenden Fruchtmangel noch in Zei— ten: begegnet werden. koͤnne, wobey fie nur als Wunſch ausdruͤckten, daß zw diefer Commiſſion auch ſtaͤndiſche Mitglieder gezogen werden möchten. Die Regierung erflärt Darauf den Sfänden unter Dem 19. Julius’ 1816, (Verhandl. der Landſtaͤnde 28 Abth. ©, 17,3, daß die *) Würdigung der von der Würt. Staͤnde⸗Verſamm⸗ fung gegen das Eduldentilgungs = Inſtitut erho— benen. Beſchwerde. ©. 27.. ; 3: Anmerfung. Von der Zeit an, als der Geheime: rat) von Bangenheim Die Unterhandlungen der Regierung mit: den. Ständen leiiete, wurde mit leg term. wegen des Conſtitutrtſeyna und Richt = conſti— tuirtſeyns ein heilloſes Spiel‘ getrieben... Wenn Die Stände nach den Abfichten der Regierung ohne al- Te vorherige Unterſuchung auf unbefiimmte Zeit Steu⸗ ern verwilligen, wenn fie zu Beftteitung: außeror- dentlicher Staatsbeduͤrfniſſe Dis erforderf. Mittel auf bringen, wenn fie ſelbſt anerkannte Volkérechte der ge: Tauterten Staatsweishert zum Opfer dringen follten, dann wurden fie von der Regierung alsconfkituirt bes trachtet. Wenn fie aber bey der: von der Regierung an— ertanntenGuͤltigkeit der alten Randesverträge nad vor: heriger: Unterſuchung der Kräfte. des. Kammerguté nur die norhmwendigen von Dem. Staatbzwecke gebo: tenen. Eteuren dem Bolte auflegen. läffen,. wenn fie die weſentlichen imveräußerlihen. Volksrechte gel: tend machen, wenn ſie die Beſchwerden des Wolle: zur Aushüffe vortragen wollten, dann: waren fie.nicht tonſtituirt. — ©.. Verhandf. der: Landſtaͤnde 21, Abıpl: ©. 1828. 112. 25. Abthl. S. 61.09, — Ue— bey. Die: Worte der: Bermittlung, '&,.52, 367 gegenwärtige Noth nur voruͤbergehend ſey und alfe Be⸗ forgniffe dey- Der herannahenden ‚Erndte verſchwinden würden, auch daß dem von ber Regierung aus geſproche⸗ zen und befannt gemachten, allein richtigen Grundſatz zuwider in Beſtimmung der Fruchtpreiſe und der geſetz⸗ lichen Dispoſition der Einzelnen über ihre Fruchtvorraͤ⸗ the fein Einſchreiten ſtatt finden. fonne. [Sanz rigtig.: Da die Ausfihten auf Die bevorſtehende Erndte im: mer trüber wurden, und diefe ſich bis gegen den Dkto: ber verzögerte; fo wiederholten die Stände zu Anfang Diefes Monats ihr Dringendes Verlangen ben der Regie: rung um eine ernfthafte Berathung Der Mittel, wie Die augenfcheinlihe Gefahr einer wahren Hungersnoth von dem Rande abgemenbet werden fönne, und baten um Niederfegung ‚einer gemeinfhaftlihen Commiſſion zu dieſem Zwecke, wobey fie noch bemerkten Verhandl. der Landſtaͤnde 30 Abthl. ©. 15, 31 Abthl. S. 49, daß in den angrenzenden Ländern bereits Fruchtſperren ange: legt feyen, Dagegen aber aus Würtemberg bie Frucht⸗ ausfuhr ſtark betrieben werde. — Die Staͤnde erhiel⸗ ten hierauf von der Regierung feine Antwort. Wenige Wochen darauf erfolgte der Tod des Königs Friedrich, und es iſt bekannt, Daß Die neue Regierung mit den Ständen bis zu der Anfangs des Monats December er: folgten Bertagung derfelben fih durchaus in feine Ber: handlungen uͤber irgend einen Gegenſtand mehr einließ. Was demnach bey der immer hoͤher geſtiegenen Noth des Landes, wovon die benachbarten Sander nichts ahn: liches darboten, in dem wichtigen Zeitpunct vom No⸗ vember 1816 bis März 1817 von Seiten der Staats: gerwäftung gethan oder unterlaffen wurde, fallt ohne; Hin lediglich auf Rechnung Der Regierung. ; Die im März 1817 wieder einberufenen Stande heachten Diefen wichtigen Gegenſtand ſofort wieder in Bewegung, indem ſie der Regierung die Bitte vorleg⸗ ten, vereint mit ihnen kraͤftige und durchgreifende Mit⸗ tel zu ergreifen, um der immer mehr überhandnepmen- den Hungerönoth zu begegnen. Gerhandl. der Land⸗ fände 35 Abthl. ©. 35). Die föniglichen Minifter muß: ten eingefichen, Daß es jeßt zu Ipat fen, ausreichende HZuͤlfe zu verfhaffen, indem das früher hatte geſchehen ſollen, nur fuͤhre es jetzt zu nichts, wenn man Vorwuͤrfe Aber frühere uͤnterlaſſungsſuͤnden machen wolle. Ebend. S. na.) Staͤrker konnten wohl die Staͤnde uͤber ihr fru: heres Benehmen nicht gerechtfertiget werden. Die Bitte der Staͤnde, um Riederſetzung einer gemeinſchaftlichen Commiſſion wurde uͤbrigens von dem Miniſter von Wan⸗ genheim, als dem Sprecher der in der Staͤndeverſamm⸗ lung vom 22 Maͤrz anmejenden Geheimenräthe nur un: ger der Beſchraänkung gewährt cEbend. ©. 38), daß Hierdurch ber damalige Standpunet der Staͤnde — Sta- tus quo — nicht verrüft werde, Daß heißt, daß die Stände nit glauben follen, fie ſeyen hierdurch conſti⸗ tuirt und koͤnnen zu irgend einer Regierungshandlung De den Anträgen über diefen Gegenftand an Die Regierung ernannte ſtaͤndiſche Commiſſion nahm unter ihre Vorſchlaͤge beſonders die Aufzeichnung aller &:traidvorräthe im Lande, fo mie dag Verbot der Aus: fuhr alfer Früchte auf (Shend, ©. 130. 130) 5 als aber 568 Diefe Antrage in der Staͤndeverſammlung in Benfeyn - der Geheimenräthe discutirt wurben , fo mard Dagegen von legteren bemerkt cEbendf. ©. 105. 119.), daß Die Sdee von Sperre der Fruchtausfuhr und Aufzeichnung der Vorräthe bis jetzt immer ald unzulafig erfannt worden, Daß eine Sperre meijt nur auf Dem Papier ber fiehe, hingegen Erhöhung des Ausfuhrimpofts eine befz fere Maasregel feye. Befonders lag den. Miniftern Die Verforgung Der Schweiz mit Früchten aus dem Lande fehr am Herzen Ebendaſ. ©. 36. Verhandl. 38 Heft ©. 215), aus meldem Grunde fie fih aud) gegen eine Sperre, welche vorzuglih die Schweiz betroffen hätte, erklärten. Id Diefe Erflärungen der Minifter gegen die Anfegung einer allgeme gen Fruchtſperre, und da zugleid Der Mi: nifter von der Luͤhe aus Veranlaſſung des Gutachtens der fländfchen Commiſſion den Staͤnden wiederholt be: merklich madte- (55 Abthl. ©. 124), daß fie als eine blog conflituirende Verfammlung zu feiner Regierung: maasregel in dieſer Sache zu concurriren hätten, be: ſtimmte Ddiefelben, in ihrer der Negierung unter dem 12 April 1817 ubergebenen Addrefje ſich lediglich auf Die Bitte um Niederfegung einer. befondern Regierungscom— miffion mit, Zugiehung einiger ſtaͤndiſchen Mitglieder zu beihränten, welche diefen: Gegenfiand von allen Gerten forgfältig ermägen, und Die für. Die zweckmaͤßig erachte— ten Mittel der Regierung zur fchnellen Ansfuhrung vor: zutragen habe, Wie lügenhaft und boshaft erfcheint ‚gegen diefes attenmäßig dargelegte ganze Benehmen der Stände in Diefer Angelegenheit Das Vorgeben Des Briefftellers, daß ihnen das durd) Fruchtmangel und Theurung uͤber das Land verbreitete Elend zur Laſt falle, indem fie die Re. gierung an Ergreifung zweckmaͤßiger Maasregeln: gehin— dert und zu unrechter Zeit eine übel angebrachte Han: delsfrenheit beaunftiget hätten. Es wäre ein leichtes auch die Übrigen Behauptun- gen des Briefſtellers auf gleiche Art in ihrer Nichtigkeit Darzuftellen, und wir haben Diefe Arbeit aud wirtlich unternommen, melde jeden Augenblid vollftändig mit: getheilt werden fann. Wir find aber der Ueberzeugung, daß das gerechte deutſche Publitum die Widerlegung der Behauptungen eines Menſchen nit verlangen wird, Den die bisherige Darftelung als gewifjenlofen abfihtlihen Lügner zeichnet. Es Mag genug feyn in Hinſicht der übrigen Vorwürfe nur nod) einige Fragen aufzumerfen. Sind es denn nit bie Minifter, welche den König Milpelm auf einen andern Standpunct fegten, als jei- nen Vater und behaupteten, Die alten Werträge hätten nur Verbindlichkeit für Den Water gehabt, nidt aber für den Sohn, ver fie nicht beſchworen habe? Aber war denn dieſer Sohn nicht Herr von Würtemberg eben nur Burh jene Bertrage, deren Verbindlichkeit geleugnet wurde 2 Hatte denn nicht eben dieſer König, Wilhelm ſich als Kurprinz fehr fraftig über die Verbindliche feit Diefer Verträge ausgeſprochen ? Hatte er nicht als Kronz prinz feinem töniglihen Vater den Vorſchlag gemadt, Die Vertafung des Stammlandes als Grumdlage der Unterhandiungen mit, den Staͤnden anzunehmen? Iſt die Unterſuchung uber Die Frage: Db fruͤhere Verträge für den. Negierungs: Nachfolger verbindlich ſeyen oder —* ob die Neu⸗ Wuͤrtemberger über die Rechte der Alt: temberger abzuflimmen haben oder nit, ob was durch Gewalt unter einen Herrfher fam, auch rechtlich ald ein vereinigtes Land betrachtet werden-müffe und. dürfe? Sind Diefe Fragen, eine-Zänferey ? Und wenn ‚Die Frage über die Form der Repräfentation eine Zän- teren wurde, find es dann nicht die Minifter,. welde durch ihr plumpes Eindringen in die Gtände- Ber; fammfung, durch ihr herriſches Vorſchreiben Der Ge: genftände, welche berathen werden follten, dieſe Zänte: vey nothwendig herbenführten ? Und ald die Stände sum Beweiſe ihrer Furchtloſigkeit als Erſatz für Das Beyſeyn der Minifter aud) Deffentlichfeit der Berhand- lungen für das ganze Publitum forderten, wer gab Dies fe zwar ſcheinbar zu, lies fie aber nie zur Wirklichleit fommen ? Als einige Nepräfentanten. ih in Communi— tatıon mit ihren Eommittenten fegten, wer unterfagte dann dieje Communicationen gaͤnzlich, und leitete dar: „Uber gerichtliche Unterfuhungen über Stände Mitglieder ein? Auf wen fallt alfo Der Vorwurf zurüf, die Stän- de harten ſich mit Dem Landmann in feine vertrauliche Communication gefegt?. Wer entwarf denn das ſchreck⸗ lich wahre Gemälde Des namenjofen Elends des Volks, das fe:hft auf Koͤnig Friedrich den tiefen Cindrud mad: te, Daß er erflarte, Die Hebung dieſer Mängel fey ihm’ wichtiger, als Die Herſtellung einer Berfafung? Von wen giengen denn Die Beſchwerden uber Die Schreiber: "Mipbräude aus, find es nicht die Stande, welde ihre Stimme faut Dagegen erhoben? Wer find denn end: lid die Klugen und Edlen, die ſich von Dem fanatifhen ‚ Bunde trennen mußten, wer die Dummen.und Uned— “fen, welche bey. demfelben blieben ?. : Soch wir hören auf zu_fragen; denn wir wollen feine Bertheidigung der wuͤrtembergiſchen Stände ſchrei⸗ ben ; fie bedürfen Diefer nicht, Es war nur darum zu tun, in einem Zenfpiele zu zeigen, was wohl von den übrigen Vorwürfen des Briefſtellers zu Halten feyn mödte. Er ſtrafe uns Ligen, wenn er fann; er wird aber ſchweigen, und ihn treffe fortan ſtille Verachtung. J j Drford Zu Oſtern und zur Zeit des Prüfungs - Xctus wur- den folgende Grade ertbeift:. 4 Doctoren der Theologie, 1 der Rechte, ı der Medicin; 9 Baccalayreın der Theo: Togie, a der R., 9 der Med.,. sa Magifter der Künſte, Bacc. der K., 128 wurden immatricufirt, 1435 Re: genten bey den Actus, 320 Immatriculationen im gan: ‚zen Sahr u Dublin wurde Mr. Crampton als Profeſſor des gemeinen Rechts angeftellt. Bis 1820 ift feine jahr: liche Befoldung 460 Karolin, von da an aber 700, fage firden Hundert. 22 Ueber die u vorzuͤglichſten Schulen in Griechenland. 1 Gymnaſium von Ohio. Dieſe Schule känn gegenwärtig als die vorzüglid- fle von ganz Griechenland betrachtet worden, obſchon fie erſt tung angelegt worden, Die Zahl der Stu: denten fleigt auf-600,- Die ausgezeichneten Profeſſoren find : Bambas, der in Paris ſtudirt hat, und Vf. einer Ehemie ift, und eines fehr gefhästen Werks über die Beredfamfeit, Vardalacho, der in Stalien und Zrant: rei ſtudirt Hat, und Bir. einer Phyſik und einer Rhe- torif ift.. Johannes Zelepis, hat in Stafien fludiert, und ift Vf. von mehreren mathematifhen Werfen, Un- ter den Profeſſoren ift au der Cohn des berühmten . franzöfifhen Mahlers David, welder in der franz. is terasur Unterricht gibt. 2. Gymnafium von Smyrna. Man erflärt Dafeldft die klaſſiſchen Autoren, lehrt die Rhetorik, Logik, Mathematik, Phyſik, Chemie, Mo⸗ ral, allgemeine Geſchichte, und mehrere lebende Spra— chen. Die ausgezeichneten Profeſſoren ſind: Kouma, hat in Deutſchland ſtudiert, und iſt Vf. mehrerer wiſ ſenſchaftlicher Werke. Conſt. Oeconomos, Profeſſ. der fhönen Wiſſenſchaften, Vf. einer Rhetorik und einiger literariſchen Abhandlungen. Der Dr. med, Stephanus Oeconomo, hat in Jena ftudiert. 3: Das Gymnaſium von Cydoniais in Kl.⸗ Afien. Y Diefe Univerfität ift eine der aͤlteſten Schulen und hat am meiften Kenntniffe über das neue Griechenland verbreitet. Unter Den Profefforen verdient vorzüglich genannt zu werden. Theophilus, Prof. der Ppilofo- phie. Er hat in Stalien und Frankreich fludiert. Dann Gregorius Xaraphi, Prof. der [denen Wiffenfchaften, 4. Gymnafium des Bergs Pelion in Theffalien. An diefer Schule lehrt der dur viele Werke be- rühmte Anthimos Gazes, der ſich vorzüglic durch fei- nen unermüdliden Fleiß und durd feinen warmen Gi: fer für das Wohl feines Vaterlandes auszeichnet. Fer— ner Gregorins Conltantas, Bf. einer. fehr gefchägter Geographie über Griedenland. Auch hat er. die Efe- mente.der Philofophie von Suave ins Neugriechiſche überfegt. Diefes Gymnaſium bejigt auch die reichſte Bibliothek, Die gegenwärtig in Griechenland eriftirt, 5 Gpymnafium von Bucharelti in der Wallachey. Der Vorſteher dieſer Schule iſt jeßt Benjamin v. Lesbos. Er iſt der Apoſtel der franzoͤſiſchen Phi— loſophie, hat in Italien, Frankreich und England ſiu— diert, eine Phyſitk, eine Metaphyſik, und eine Abhandl. uͤber die Moral geſchrieben; und viele Schuͤler gezogen; feine Arbeiten circulieren in Griechenland als Hand: ſchrift. Er ift aber Willens, bald nad Deutſchland zu fommen um fie druden zu laffen, 6. Symnafium von Jafy Claas), in der Moldau. £ Profeſſoren find Stephanus Dunkas, er ift der ei— frigfte Apoſtel der deutſchen Philoſophie, bat in Jena ftudiert, und mehrere andere Aademien in Deutfhland und Frankreich befucht. Es find von ihm ſchon mehre— re Werte erfihienen. Dr, Gobdelas, ®f, eines Werls über Die Algebra und einiger anderen Abhandlungen. Es find hier nur die vorzuͤglichſten Schulen von Griechenland aufgezahli. Es finden fih aber in allen Stadien Griedeniends ler a auqulen, wo die alte g £ 571 fi - griechiſche Lileratur und lebende Sprachen gelehrt wer: den. Uebrigens verſteht es ſich von ſelbſt, daß die fchon oben genannten Profeſſoren nicht die einzigen vortrefflichen Gefehrten find, Griechenland ruͤhmen kann, und die fih ſowohl durch Gelehrſamkeit als durch Eifer für ihre Rationalität aus: zeichnen. Dr. Coray Bfr. einer großen Anzahl Werfe ift von ganz Europa gefhägt und gekannt. Mouftoxi- des, Gotrika, Nicolopoulo; Mitglied der Academie Der Bif. zu Paris, Zalicolou, Plfalida, Chrifopoulos,, Perdicharis, Rizo, Duca, Scouphos, etc.'etc, find in der gelehrten Welt häufig genannte Namen Die in neugriehifher Sprade und zwar zu Wien erſcheinenden Zeitſchriften find’ folgende: 2) der gefehrie Merkur, von Theophilus und Co- kinakı. 2) Der philologifhe Telegraph, von Dr. Alexan- drider, 9 Der griedifhe Telegraph, politifh und Titteras riſch, von demfelben. TE Ganz Europa fieht mit Sehnſucht und Hoffnung auf Griehenland ; und Niemand ift, der nicht deffen Be: freyung wunſcht vom Joch der Barbaren, und Niemand ift wehl auf, der niit einen Kreuzzug mitmachte. Wir find zwar nicht der Meynung, als ob die Griechen von ſelbſt im Stande wären, fih wieder zur Gelbftftändig- keit zu erheben; affein wir hegen Die vefte Heberzeugung, daß die gebildeten Wolfer ſich ihrer erft dann annehmen werden und können, wann fie Diefer Theilnahme würdig. find; und das werdem fie nur durd; innere Bildung. Hiezu fehen wir einen herrfihen Geift erwachen in den Gymnaſien, Die man bereits bluͤhend nennen kann, in den meift vorfrefffichen und beruͤhmten Lehrern, in den Gelehrten, welde noh im Ausland fammeln, und in den vielen jungen Griechen, welche fih gegenwärtig auf iniverfitaten befinden. Meift find es Mediciner, oder Naturforfcher und Phyſiker, und fo wird auch die grie- chiſche Auferfiehung wieder damit anfangen, womit das alte Griechenland angefangen hat, nehmlich mit den Biffenfhaften der Ratur, welche der einzige Boden, ja dad einzige Geraͤhme find für alfe anderen Wiffenfhaften. Wer auf diefem nicht fußt, zappelt la- cherlich in der Luft, vergeblich Füße als Flügel brauchend. Die Urphilefopfen Griechenlands waren Naturphiloſo— phen. Darum ift dieſes Volk zu ſolch erffaunlicher Hohe gelommen. Der Sinn ließ ſich nicht vertilgen. Die Reugriehen fangen wieder Damit an. Einiges von Wilna. So wie man überall in den ruſſiſchen Staaten die »üterlige Güte und Sorgfalt des guten und menſchen— freundlichen Beherrſchers ſteht, fo erfennt man aud in allen wiſſenſchaftlichen Anftalten augenblidfid den mad): tigen Schuß, deſſen fie ſich vom Throne herab zu erfreu— en heben. Die Univerfirat Wilna ift, nebft der zu Mos— caw und der vortrefflihen nted. dir. Academie zu ©t. "Betersburg, in Dem bluͤhendſten Zuftande. Die Facul- täten find fo ziemlich volffenmmen beſetzt; die praftifche Sairurgie wird eheſtens an einen geſchickten Mann, den deren fid gegenwärtig 52 | Dr. Keliean aus Petersburg vertheift werden, und die Geburtspüffe foll einım Manne von den fhönften Talenten, welcher von einer gefehrtem Reife durd Deutz fand und Frankreich, auf dem Zurüdiwege begriffen iſt, nehmlich dem Dr. Mianowsky, übergeben werden, LIR Schon zuruͤck; wir harten das Vergnügen, ihm hier fennen zu lernen, und freuen ung, diefer Meynung ben: fimmen zu können. ] Die Anatomie und ‚Staatsarzz neywiſſ enſchaft wird. durch den Prof. Fobenmwein, ei⸗ nen Wann der mit allen Kenntniſſen für fein Fach aus: gerüfter ift, und für daffefbe eine vorzuͤgliche Liebe hat, ganz vortrefflich gegeben. Vergleichende Anatomie lieft der Prof. Bojanus.. Zum Lobe diefes um die Wif: fenfhaft fo hoch verdienten Mannes, etwas zu fagen, ift überflufig, [fen fein Werk in der Iſts VIL. 1817 fobt ihn genug}, indem ein Werk, welches naͤchſtens er⸗ feinen wird, feinen Namen unvergeglih machen wird, EWoHf- die Anatomie der Schildkrͤte. Das Elinitun, welches vortrefflih eingerichtet ift, wird für den Stu— Direnden unter der Leitung des Prof. Joſ. Franf, fehr nüglih. Pathologie und Therapie fieft Prof. Becn nad Hufeland, Materia medica wird v. Pr. Spigna: gel, und Pharmacie vom Dr. Wolfgang ganz br fonders gut vorgetragen, und Phyfiologie Ger De Somelifi. Die Bhilofophie Teider, ift bis jest noch in Erify doch hoffentlih wird man fih aud bald wit ihr aus— föhnen. — Die Borfefungen in den phyfiihen Wiſſen— {haften werden am flärkften beſucht, indem die Pohlen im allgemeinen, eine ausgezeichnete Liebe für fie haben. Es wird Phyſik, Chemie, Mineralogie, Naturgeſchichte, Botanik, Algebra, höhere Mathematik, Aftrenomiey Arditeftur u. f. w. gelehrt: Algebra trägt Dr. Bas linsfi, hohere Mathematik Prof, NRiemeze wity ehr gut vor, und überhaupt wird auf erftere ſowohl als auf Tegtere fehr viel bey jedem Examen gehaltens- Die ganze Naturgefhichte und: die Botanik ef Prof Sundzill. Obgleich ih num diefer würdige Pros! feffor alle nur mögfide Mühe gibt, Diefe beiden fo ſehr ausgebreiteten Wiſſenſchaften, vollfländig: vorzutragen, fo ift es ihm doch unmoͤglich, feine Abſicht in dem fur: zen Zeitraume von faum acht Monaten zu ‘erreichen. — Vorzuͤglich gut wird die Chemie vorgerragem. Sowohl von Ceiten des PBrofeffors, ald von Ceiten der Um— verfität wird allrs nur mög! liche aufgeboten , um“ dlefen für einen jeden, auf einige Bildung Anſpruch machen den, Menfhen wichtigen Zweig der Naturwiſſenſchaft empor zu dringen. Das Laboratorium iſt ſehr ſchon gebaut und mit allen Gerathfhaften reichlich verfehen, ed wird eine beträchtliche Summe Geldes fir die Erpe rimente, die fehr fhon und vollſtaͤndig gereigt werden verwandt, und der Proſeſſor weiß durch einer ſchoͤnen Vortrag, vereint mit der vollkommenſten Sachkenntniß, dieſer herrlihen WiffenfHaft Eingang bey jedem Stu— dierenden zu verfhaffen. — Er beißt Andr. Snia— Decfi, er ift der Bruder des als Aftronom fo fehr geachteten und’ gefhägten Joh. Sniadecki, und der Verfaffer zweier in Pohfen fehr geachteten Scärif: - ten: nehmlich einer Theorie der organıfden Wefen und! eines Handbuchs der Ehemie, deren te Auflage erſt im J 573 lg — emn Jahee erſchenm it. Daß Herz. Sntädeift —— a ee andbud. Es beſteht aus 3 ————— Werke bearbeitet iſt; der zweite enthaͤl die organiſche Chemie und der dritte Die Lehre dom den Salzen. Im erften finder ſich eigenthümſich die Theo⸗ vie der Auflöfung und Kroftallifation, Deren Uederftgung‘ ih die Ehre Habe bey ulegen, Lfie enthält allerdings’ manche ſcharfſinnige Semerfüng; da fie aber ald Vor: trag aud alle efannte enthält, fo paßt fie nit für die Iſis ), und eine Theorie der @ombinationen, und der Enmwidslung der Wärme und des Zeuerd. * » - Die Univerfität Maynz. »Biegt in den Testen Zügen ; ihr Todtedurtheil iſt ihr geſprochen. Es ift fein erfreuliches Zeichen ver ge: denwärtigen Zeit, daß binnen Kurzem ı8 Univerfitäten in Deutfehland, und zwar 11 katholiſche, z proteftantifche, aufgehoben worden find, und man an noch mehrere auf: hebt. Es find: Ratholifhe, Proteſtantiſche. Trier. Mittenberg. Mainz Thimmelt ned]. Sranffurt. Dillingen: Helmftädt, Salzburg. Altdorf. Bamberg. Rinteln. dJulda. Duysburg Inſpruck ſwieder hergeſt J. Herborn. Muͤnſter Edeßgleichen J. J Rötn 2 Bonn LT erfieht wieder J. Maynz iſt 1476 geſtiftet, etwa 30 Jahre nad der dafelbft erfundenen Buhdruderfunft von Guttenberg.. Der legte Kurfürft, Sr. L. 5. Erthaf flattete fie 1784 fo reihlih aus, daß fie jährlich 160 — 170,000 fl. Ein: nahme hatte; befondet& wurden ihr drey Kloͤſter in Mainz eingeraͤumt; dieaber bald weniger abıvarf, da die im Darmftädtifhen gelegenen Güter Damals weggenom— en wurden. 1797 wurde die Umiverf. von den franz zoſen in eine Eentralfhufe verwandelt, und durd den Lünsviier Frieden kam fie un alfen Befid auf dem rede - fen Rheinufer. Dennoch wurde die Einnahme noch jahr: lich auf’ 66,000 fl. fkeigen, wenn beffer gewirthſchaft wuͤr⸗ de, ala bey wen Franzofer. Es ſoll jegf ein Gymnal. uf. Hinfommen, weil eine Univerfitat nicht in eine Veſtung paffe, wogegen man Straßbürg, Prag anfüh— ren fönnte. Da noch Capital vorhanden ift, Gebaͤude, mande Einrichtungen, gute Gtfinnung der Einwohner; fo mennen die Maimer, 08 Könnte wohl Die Univerſitaͤt wieder hergejtelft werden. Der uns deßhalb zugeſchickte Auffag iſt aber zu weitfhmweifig, als daß wir mehr vom ihm benugen fönnten. Indeſſen ifi und dabey doch ein- gefallen, Daße da die Liniverf. zu Gießen verlegt wer: den foll, was fogar pafjend und: gerathen ſcheint, fich bier wenigſtens ein Huͤlfsmittel für beyde finden ließe. "heilen, deffen erfter i6 & 374 Entweder verlegt man die G. U. nach Mainz, oder was vlelleicht paſſender wäre, beyde nah Worms. Denn Darmfadt, als Wohin man dent, wie wir mifen, iſt Dazu nicht geeignet. Schickt diefes feine Sammlungen nad Worms, fo kann etwas Tuͤchtiges Daraus werden! Gluͤck u! Univerfität Freyburg. J Bey der Univerſitaͤt hat ſeit 1013 Freund Hain wacker aufgeraͤumt. Zuerſt ſtarb Albredt, Prof. dir Phyſik 1813, dann unſer und Deutſchlands hocjgefeyertir Zatobiam 4 Jan. 1814. (Noch einige Tage vor fel: nern Hintritt-Dieptete er feinen. Schmanengefäng :, ‚sum neuen Jahr“ Cins Freyb. Modenblatf», ber mit den Verſen ſchließt : * „Dem alten Saͤnger ſey's genug, Wolit unter Euren’ Sieges⸗ Choͤren, Ihr, die ein zweytes Vaterland, Durch mandes füße, feftgefnupfte Band ; Mit mir Vereinte, noch die leiſere Stimme horen, Die Euch zur ſchuͤchternen, gedampfren Harfe ſingt, Und meinen Tegten Segen bringt.” Der König von Preußen, welcher damals gerade bier war, fah das Leihenbegangniß.) Im Sommer deſſelben Jahrs ſtarb Laumaier, Prof. d. Phyſiolog. im Gr 1816 Lugo, Juriſt, und Schmitt, Theolog. Am 14 Min 1817 Weiffegger, Juriſt, und am 6 April Saufer, Zurif. In Albbrech ts Stelle fam der evan⸗ gel. Stadtpfarrer Wuch er er als Drdinarius für Die Phyſ., und von Ittner als Ertraord. für Naturge⸗ ſchichte, an Kaumaiers Stelle Dr. Mofer als Extra: ord., Sfag für Lugo. Für deutſches Privat = und Mechfel, auch peinf. Recht und peinl. Proceß ift Hofger— Advor. Duttlinger aufgeſtellt, der zu ſchoͤnen Erwar⸗ tungen berechtiget. Das philoſophiſche Recht, ein Theil ker Ctaatswiffenfhaften, und das canon, Recht werden zur Zeit, bis die erfedigten Kanzeln hoͤchſten Orts wieder befegt werden, durch Hofr. Ruefu,v. Ro tted& ſup— plirt. Bey der med. Zac. iſt Dr. Shut aus Buͤhl, bey Der philof. gar. Simon Erhard; zuvor in Erlangen, dent die Univerf. vorgefhlagen hatte, als Prof. ord, der Philoſ— hieher berufen worden. Bey diefer Facultaͤt find jegt 2 yroteftantifche Lehrer, ein Beweis, daß man tolerant iſt. Die theol. Facult. zaͤhlt gegenwärtig 5 — die juridifgie indeffen nur 2, Diemed. a, u. die philof.a ordentl. Profef- foren. Außerordentliche find in alfem 7 angeftellt. Auf ihre Sammlungen fonnte die Univerfität, da fie zumal in den beiden legten Feldzugen hart mitgenommen wurde, noch immer: nit viel verwenden. Indeffen iſt das Naturafiens tabinet, und da vorzüglich die Sammlung mineralifcher Gifte, ziemlich anſehnlich, und unter der nähern Aufſicht des Prof. v. Ittner in fhönfter Ordnung, mit Ratalogen verfehen: ufr: Es ward vor furzem mit einer Privatſamm⸗ fung, die erkauft wurde, bereichert. Die von jedem Ken: nr gerühmte Samml. anatom, Praparate nimmt unter ad 375: ProNuefer. nvch immer zu. Derbotan. Garten hat an neuen Gewächfen einen großen Zuwachs erhalten, und läßt für feine Beflimmung nichts zu wuͤnſchen übrig. Der bot. Gärtner Kienzlercultivirt ihn zu allgemeiner Zufries denheit. Zur Die Bibliothek werden jaͤhrlich 1000—1200 fJ. verwendet, eine Summe, Die zu gering iſt ‚ um Die großen Rüden in der neuen E:teratur, zumal im Sad der Medien, zu ergangen. Aus den Klöftern hat die Samm: Tungeinen großen Zuwachs erhalten, und moͤgen jetzt, au⸗ Ber ben zahlreichen Dubletten, die nad) und nad verfauft und vertauscht werden, im Ganzen 70 — 80,000 Bande Da fenn. Die Kader Der Theologie undGefchichte find am beiten bejegt. Seltenes beſitzt die Bibliothek vieles, 3 B. die 4 erſten Polyglottenbibeln, die Scriptores byrantinos u. a. Die laͤngſt vorgehabte Erweiterung des Bibliothekgebaͤudes iſt bisher wegen der Kriegsdrangſale unterblieben, aber die Buͤcher ſind geordnet, wenn gleich noch nicht alle in Kata: loge gebracht. Was die ſchriftſtelleriſchen Arbeiten der hieſigen Hn. Prof. betrifft, ſo will ich mir kein Urtheil anmaßen. Von Roͤttecks Geſchichte werden demnaͤchſt wieder 2 Bande er: feinen. Durch feine Schrift „über ftehende Deere und Nationalmiliz“, Dieim Buchhandel reißenden Abſatz fand, mochte er die Zuneigung des Militaͤrſtandes ſich wohl nicht erworben haben: der Großherzog aber gab ihm Bald nad eren Erſcheinung den Hofrathstitel, und von der muͤnchner Akad. wurde derſelbe zum torteſpondir. Mitgiied aufgenommen. Eine andere Brochüre; „EinWortu ber heutigeRrieg smanier“, in welcher ih der Bf. nicht nannte, verdient befannter zu ſeyn als fie iſt. — Hu g ſchrieb das Oſterprogramm 17: „Lucubratio de oratione Cice- ronispro M. Marcello‘ 22 e. in 40, Bu cherer das Michaelisprogr. „Weber Die ſpecifiſchen Gewichte des Zinn: bleys“’. In Folge des zwischen Den mehrften Univerf, jüngft- hinzu ©tand gefommenen Vereins y dem aud Freyburg beygetreten iſt, wurde der Univ. Jena ein Eremplar Davon fammtandern Sächen uͤderfendet. Von Shnappinger erſchien vor Kurzem: „Ueber Erziehung, Aufflarung und Zei geiſt, zugleich auch uͤber Philoſophie, Chriſtenthum u. Kirche, uf: Augsb. b. Kranzfelder 1818. 8) Eine gemeinſchaftliche Unternehmung werden die „Freyburger gelehrten Blaͤtter“ ſeyn, deren Erſcheinung zwar noch nicht angekuͤndigt iſt, Die aber naͤchſtens be⸗ innen follen. Auffaͤhe liter. Inhalts aus allen wiſſen— ſchaftlichen Faͤchern, Recenſionen uͤber intereſſantere Wer⸗ £e, Ehronit der Univerſität, literariſche Anzeigen u. ſ. m. werden nach dem ſchon gemachten Plan darinn aufgenom⸗ men werden. Es kommt vielleicht zum Theil von den er⸗ fittenen Kriegs > und Friedens Brangfalen, von der Noth der Zeiten.her, daß an manden Orten, wo ſonſt „im⸗ mer Sonntag war, immer. am Heero fich Der Spieß drehte?’ allmänlig bey Der auf Förperfige Speiſe gelegten Acciſe, und bey dem Mißwachs des Weins, ein- Durſt nad geiz, ſtiger Nahrung entſteht, und ſich unter allen &.anden ver⸗ breitet. Das hieige Muſeum zählt an 300 Mitglieder, und hat vor furzem ein Haus, Cden großen Schneden) an ih gefauft, wo außer gewoͤhnlichem literärifchen Vor⸗ rat) an Büchern, Landcharten u.f.m. die interefanteien in- und auslandifhen Zeitichriften gehalten werden, das zugleich miteinem Eaſind verbunden ift, und mo auch Cons certe und mufifalifche Afademien gehalten werden. Daifelz be befteht feit 1807, und verdantt feine Gruͤndung dem jer tzigen Oberhofrichter Srhrn. von Draıs in Mannheim, als damaligem Chef Der proviforifchen Regierung. Eine zweyte Lefegefellfhaft, Dir Harmonie, zählt beyläufig 5o Mitglieder; Bann beftehen 3 engere Lefecivkel, bey. de: nen Die Büder eirculiren, Dann nod) immer die Wagneriz ſche Leihbibliothek. Bey der Umwerntat hat man den be: ften Willen. An einer guien Buchhandlung fehlt's. Ich glaube es ift ein Sprichwort, „je weniger man hat, deſto mehr will man ſeyn.“ Daher hat fi Lie Siadt Jrıyz burg feit etwa 10 Jahren ziemlich verſchoͤnert. Biele alte Haͤuſer wurden niedergeriffen, neu aufgeführt, Kleinere zus fanımengenommen u. f. w. Der Zaringerhof, Das beſte Wirths haus inder großen Gaffe cehemals das v. Greiffen- eggiſche Haus und der Geiſt), Das ungemein gefhmadvolle und elegant eingerichtete Pyhriſche Kaffeehaus neben Dem Enge, wo man die billigſte Bedienung finder, der Hauptbrunnen in Der großen Gaſſe u.f.w., find lauter Entſtehungen der neuern Zeit. Nicht weniger. hat. fi die Gegend um Zrepburg verfhönert. Neue Straßen, Garten, Aleen, (3. 3. vom Schuͤtzenhaus bie ind Schiff, auf dem bis zur Kaferne hin erweiterten und geebneten arlöplag , vorm Chriſtophsthor, der Straße entlang bis zur Stadt Wien, die Sautierifhe Allee gegen den Heidenhof u. as) find entfländen, vers fhiedene andere Anlagen gemacht, alle Strafen und Wege mit Baumen bepflanzt worden uf. ö h\ Den Münftertyurm hat ein hiefiger Kuͤnſtler, Meiß burger, ſehr fhön geſtochen. Der Thurm hat Fuß Höhe. Der Preis iſt 2 fl. a5 fr. Das wenige lie terarifhe, mas Kolb nacgelaffen, befist Hofger. Ad⸗ vocat v. Rettenader. Die Maler Herrmann und Gäßer find todt. Legterer Hat noch den Rathshof, das. Kaufhaus und die Sonnenuhr am Muͤnſter reparirt.. Salura iſt öflerreihiidger Gubernialrath in Iunes druf, Dr. Braun fieft nun, und wird eine Flora Friburgenlis herausgeben. Mosmann iſt nad Ames rifa gemwandert, hat fürzfih von Philadelphia geſchrie ben, Daß ihm gut gehe, und läßt fih nun Frau und Kinder nachfolgen. Ein anderer fehr Berdienter Arzt, Dr. Dfoft lebt neben feiner Praxis ganz den Studien. Sn Ihrem Auffag über; biefige Iniverfität vermißt man unser Den geftorbenen verdienten Profeſſoren Slunfel,‘ Si NR oder en 2 Encyelopddifhe Zeitung — IV. = Berhbandplungen Edinburger Gefelfchafe vom April 1817 bis April 1818. 7. Mpril 27. Campbell, über die Theorie deg Dewar zeigte eine Phiole, um flüchtige und zer— Sehens. Reed, Paley und alle. Phyſiker Überhaupt fließende Subſtanzen mit Hülfe des Queckſilbers ganz meynen, die Empfindung des Sehens werde hervor⸗ ſicher von der Luft auszuſchließen. Um den Hals der gebracht von Abbildungen auf der Netzhaut, wie Flaſche Läuft ein-hoher Namd zur Aufnahme des gewiffe Glaͤſer ſolche Bilder auf die Hand werfen. Queckſilbers. Darein wird die Mündung eines wm: Das koͤnne aber im Auge nicht ſtatt finden, weil die gefehrten Glasdedels, welcher Mündung und Gtöpfel Netzhaut fo durchfihtig fey, dab alle Strahlen durch- der Phiole umgibt, geſteckt. gehen und von der Nderhaut verfchludt werden. Er 19. Stevenson, über das Verhalten det Waſſers ſchlaͤgt daher folgende Auflofung vor: . das Sehen vom Meere und vom Fluffe Dee in dem Hafen von befteht in zivey Arten der Wahrnehmung, des Maar Aberdeen gegen einander. Er brachte mittets eines fes und Umriſſes, und der Farben, Sm erften alle beſondern Iuftrumentes vom Boden Salzwaſſer her- erhält das Auge, glei dem ‚Gefühlorgan einen Haus auf, während das an der Oberfläche völlig füf war. West) dere en. Strahlen, welche in Geftalt und Große dem ges fehenen Körper entforechen, Durch die Nekhaut dringen und auf dem Gehnerven einen entfprechenden Filed aufregen.: Beym Anterfcheiden der Farben dagegen ift mehr Aehnlichfeit mit den Organen des Geruchs und Geſchmacks. Die verfihieden' gefarbten Gtrahlen ruͤh— ren die Schhaut oder den entfprechenden Zled auf dem Sehnerven auf eigenthimliche Art. : Murray, über die Verhinderung der Verpuffungs⸗— Gefahr bey Brookes. [und Newmans] neu erfundes nen Löthrohre. Kommt das Gas aus zwey Behäls tern, fo ift es ſehr ſchwer, die Mündungen und ‘den Druck fo einzurichten, dab auf ein Volumtheil Sauerſtofſgas grade immer zwey Waflerftoffgas her— ausſtroͤmen. Die Gicherheit iſt freylich größer bey getrennten Gaſen, die Hitze aber. ſchwächer, bringt man zu den vereinigten Gaſen ülmachendes, fo wird zwar die Gefahr verinindert, aber auh die Hiße. M. fihlägt daher die Anwendung von reinem Waferftoff: gas vor, aber mit drey Behaltern; das Waflerftoff: gas nehmlich in zwey vertheilt: Die Rohren find mit > einem Hahn verfehen, und laufen im eine zuſammen. 22. Brewster, über einige neue Eigenſchaften des - Lichtes und der Kryſtalle. Dr. Trail von Liverpool, Serlegung eines neuen Minerald von Stromnefs auf den Orkney-⸗Inſeln. Beſteht aus Schwerſpath und fohlenfaurem Stron; ob. aber beyde chemiſch verbunden, iſt ungewiß. Baryſtrontianit oder Stromneſſit. 5. May. Hope, Verbeſſerung des neuen Loͤth— xohrs, wodurch es vollfommen gefahrlos wird. Man ſoll etiva hundert Lagen Drath-Gewebe zwiſchen den Gasbehaͤlter und die Mündung bringen, * His. 1818. Heſt 4 Das beweißt, daß ſich Salz: und Shf-Waffer nicht gleich mit einander miſchen, fondern jenes ſich unter dieſes ſchiebt. Eben ſo fand er das Waſſer der Thenfe bey den Londner Dockgates ducchaus ganz friſch; bey Blackwall in Bollmondsfluthen nur wenia gefalzen ; bey Woolwich. vermehrt. fih die Satzigkeit und fo bis Gravesand. Die Schichten von Galz- und Güf: Water find aber in der Themfe weniger bemerflich, old in den. andern von ihm unterfuchten Flußmuͤn⸗ dungen, wie die Fluͤſſe Forth und Tai und zu Loch Eil, wo der caledonifche- Canal fi) mit der Weftfee verbindet. Waller von der Oberfläche des Ankerpla⸗ tzes von Fort William wog ont 2 \ 1008,2 aus der Tiefe von neun Faden . R 1025,5 — — von dreißig Faden. 1027,2 Das Waller wird alfo mit der Tiefe immer ſchwerer. Br. entdeckte ein allgemeines Princip uͤber die Kräfte, welche aus den Aren doppeltbrechender Cry⸗ fialle formen. : 2. Suny. Morehead, Bemerfungen lıber den Aga- memnon des Aeſchylos. Gordon, wie der blinde und taube Mitchel ver Ertrinfungs-Gefahr entgangen: ift. 16. Morehead , beendigt. Br., über die Gefege der doppelten Drehung und Polarifation. Ferien bis November, 17. Nov. 17. Nah den Sommerferien. Dr, Ure von Glasgow, Verſuche und Beobachtungen über das ſalzſ. Gas. Erzählt die Streitigkeiten über. Chlorin, legt dünne Blättchen von reinem Silber, Kupfer und 37 s 379 Eifen glühend in grune Gtasrößren außer Berührung mit der Luft, fest fie dem’ Dampfe des trocknen Salmiaks (er nad ihm und Gay:fuffac aus 32,24 Ammon + 67,7 Falle des Metall falzfauer, nebft einem Theil Waller, das faſt 5 des trodnen Salmiaks betrug. Dabey eine Zeihnung eines neuen, einfahen und genauen Derpuffungs:Eudiometers. — Dr. Fergusson, Gpital = Snfpector, Schlamm-Vulkane der Inſel Trinitas 1816 befucht, Sie ſcheinen den unterſten Grad der vulkaniſchen Thaͤtigkeit zu bezeichnen durch Bildung von Thonhuͤ— gem Der Boden daſelbſt wurde immer für aufge⸗ fhwenmt gehalten. Diefer Halb-Vulkane find zivey auf einer fohmalen Sandzunge gerade. gegen die Muͤn— dung des Oronoko, zwölf bis fünfzehn Engl. Meiten davon, am Süd⸗Ende der’ Inſel und nicht weit von dem beruͤhmten Mechfee. Ihre Ausiwürfe find zu jeder Zeit völlig falt- Die gewöhnlich ausgeivorfene Mate— vie befteht aus thonartiger Erde: mit Galzwaffer ges mengt, das ziemlich fo gefalzen ift, wie das Waffer um nahen Bufen von Paria; obſchon immer kalt, fo werden doch bisweilen Schwefelkiesſtucke mit der Thon— Erde ausgewarfen. Verſchiedene Berge in der Nach⸗ barfchaft befigen in jeder Hinſicht diefetben Charactere, wie dieſe nur allein noch thätige Halb-Vulfane, und zeigen vollig, daß ſie durch eiken aͤhnlichen Proceß zu ihrer Hoͤhe von ungefähr hundert Fuß gebracht wors den; auch find die Bäume um fie von derſelben Art, welche man gewoͤhnlich am Salzwaſſer findet. 24. Jam. Hall wird Praͤſident, Lords Gray und Glenlee, Bicepräfidenten, Playfair, Secretair, Caſſier Bonar, Erhalter des Mufaums Thomas Allan; Pra= fident der phufifchen Claſſe Sir George Makenzie, Ge cretair Dr. Hope. Raͤthe der phyſiſchen Claſſe: mour, Leslie, Oberſt Imrie, Jameson, Brewster, mes Jardine. Praͤſident der litterariſchen Claſſe: Henry Ma. . kenzie, Tsq., Secretair Thom. Thomson. Raͤthe: Pillans, Dr, Macknight, Dimbar, Rey, Alison, Lord Reston, Rey,. Jamieson. 6. Decemb. Brewster, über die Gefese der dop- pelten Brehung und Polarifation. Beſteht aus fie ben Abtheilungen. z) Ueber die Kryſtalle, welche Doppelte Brechung hervorbringen, die er in 160 beobaditet. 2) Ueber „die Kryſtalle mit einer Are der doppel- ter Brehimg. Es find deren 22, die fih in pofitive und negative theilen, und wohin alle gehören, deren Kerngeſtalt die fechsfeitige Säule, das NRhomboeder mit fiumpfer Spiße, und das Detoeder mit Quadratboͤ— den ift. ) 3) Ueber Kryftalle mit zwey Aren der doppelten Brehung und Polarifation. Ungefähr achtzig, wozu alle gehören, deren Kerngeftalt die vorigen nicht find, nnd nicht der Würfel das regelmäßige Detoedgr, das —— J uͤber die Cord Webb-Sey- Ja- 6 ſalzſ. Sas beſteht), und erhält in jeden. I. ı 4) Ueber d Auftſung und Verbindung der pota⸗ N Krä e, und daß fih alle Kroſtalle auf ſolche mit zwey oder mehr Axen bringen laſſen. 5) User Kryſtalle mit drey gleihen und recht— minkligen Nen. An zivanzig, und find dicjenigen, deren Kern Der Würfel, das veguläse la a0: das >. Rhomboidel⸗ Dadecasder ift. 6) Ueber kuͤnſtliche Nachahmung Abth. dop⸗ peltbrechender Kryſtalle. 7) Ueber die Geſetze der doppelten Brechung für Kryſtalle vor teder Aren-Zahl. 15. Dr. Murray wiederhohlt Ure's Get nehmlich fatzf. Ammon uͤber glühende Metalle ftreihen zu laſſen, nahm aber ſtatt Salmiaf, der noch et— was Waſſer enthalten Eonnte, das Salz, weiches durch Verbindung der Sulzfaure mit gasformigen: Ammo— nium entftanden ift, und erhielt gleiihen Erfolg; nehm Ih es bildete fich Waſſer während das ſalzſ. Ammon über rothgfühend Eijen in einer Glasroͤhre ſtrich. Auch erhielt er Waſſer aus ſalzſ. Ammon durch Hißer wobey er einen Apparat anwandte, Der einigermaßen nach der Idee von Wollastou's Cryophorus einge richtet war; dann unterwarf er das Gas verſchiedenen Derfuhen. Er brachte vollfommen getrodnete und gez reinigte Eifenfeile in eine Glasröhre von Sand ums geben, machte fie Über einem Dfen votbglügend, und lich uͤber das glühende Eifen ſalzſ. Gas ftreihen, das von einer Mifhung von ſchwefelſ. Lauge (supersul- phate de Porasse) und falsf. Sode entwickelt und durch eine Röhre mit getrocknetem falzſ. Kalk gelei⸗ tet wurde. Es erſchien ſogleich in der Roͤhre außer N U | dem glühnnden Raum Feuchtigkeit in Bröpfeln, und Waflerftoffgas ward entwidelt. Ein andermal lieh kr das falsf. Gas zwey Tage lang. mit felsf. Kalt m- Berührung, und ließ es dann aus der Flafıhe durch eine Roͤhre mit einem Hahn über das glühende Mer tall mit gleichem Erfolg. Wieder Ließ er ſalzſ. Gas aus einer Flaſche, worinn es mit trocknem ſalzſ. Kalt war, bey einem noch vollkommener eingerichteten Ap⸗ parat, der allen Zweifel über die Gegenwart waͤſſeri⸗ ger Dampfe ausfhloß, durch eine gebogene Nohre in eine tubulierte Netorte mit getrodneten Feilſpaͤnen vom Rn Zinf gehen; die Hiße wurde durch eine Lampe ange: bracht; Feuchtigkeit entftand in, der Krümmung der Roͤhre und Waflerftoffgas fanuneite fi) am Ende, das unter Duedfilber lief, In Zwiſchenraͤumen von drey oder vier Tagen wurde die Hitze erneuert, Frifches ſalzſ. Gas eingebracht und. die Feuchtigfeit fo ver- mehrt, daß endlich eine fehr bemerfbare Menge * ſers am Ende des Verſuchs vorhanden war. 5. Sanuar 18. Diefer Erfolg iſt unverträglich mit ; der Lehre, nach welcher Chlorine eine ein ade Gub- ſtanz fey und das falzf. Gas die eigenttiche Säure ganz frey von Waller. Da nad) der anvern Lehre in diefen Gas # feines. Gewichts Waller entha:ten iſt; fo fann man annehmen, daß die Einwirfung des gluͤ— benden Metalle einen Theil davon befrey Doch ent⸗ ſteht hierbey eine Schwierigkeit. Die Wirkung beſteht darinn, dab die Saure den Menil die Eigenfchaft = J 1 De te 2 “ E12 mittheilt/ das Waſſer zu zerſetzen Und fih mit deſſen Sauerſtoff zu verbinden. Mit dieſem Kalch vereinigt ſich die Saͤure, und es bleibt fein Waſſer übrig, das ebgefeßt werden fönnte, denn es wird kein anderes aus der Verbindung mit der Säure frei, ald was ar den Metallfaldy tritt. Die Producte fellten Daher: nach beyden Hypotheſen gleich fen; nehmlich trock⸗ nes fatzf. oder hlorinifhes Metall (Muriate oder Chlo- ride) und Wafferftoffgas. In den: Verfuchen fonnte das Waffer nicht vom Dirnften herkommen; man kann auch nicht annehuren, dab mehr Waller im Gas ift, als flreng zu deffen Beftand gehört; auch kann man es nicht einem niederern Grad von Verkalchung zu— fihreiben, Eine Erklaͤrung bleibt: es fönnte fi Su- permuriat bilden; das Waſſer mit ſoviel Säure ver bunden als nöthig ift zu einem neutralen Muriat mag zur Verkalchung des Metalls Hinreichen, und es kann Waſſer frey werden, wenn noch ein Weberfluß von Säure zur Verbindung kommt. Es fand fih auch wirklich, dab die Producte in allen Fällen merflich fäuer waren; . Murray halt daher die Meynung für falſch, daß die Chlorine einfach fey und mit Waller ftoff Salzſaͤure bilde, und behanptet die alte Mey— nung, daß fie eine "Verbindung der Galsfäure mit Siuerftoff und das ſa zſ. Gas eine Verbindung der Satzfäure mit Waffer foy, fir haltbar. Wenn man aus fatzf. Gas Waſſer erhätt, fo folgt nicht, dub es vorher darinn im Zuſtand von Waffer gewefen iſt; es koͤnnen bloß die Elemente darinn gewefen ſeyn. Darnach Wäre uͤberſaure Salzſaͤure eine binäre Verbindung eines bis jeßt unbefannten Nadicald mit Sauerſtoff, und Gatzfäure eine ternäre aus denselben Kedical mit Gauerftoff und Waflerftof. Bilder ſich falzf. Gas aus der Wechſelwirkung des uͤberſalzſ. und des Waſſerſtoffgas, ſo erfolgt dieſe Aenderung Lediglich durch das Hinzufommen des Waflerftoffe. Im Proceſſen, wo jih Waller zeigt, entfteht diefes Durch v £ ‚ ternäre von Schw., ©, = den Wafferfi. und einen Theil des Sauerſt.; Ebenfo iſt ſchwefelichte Säure die binäre Verbindung von Schwefel, Sauer- und Woflerfroff;z Schweſelſ. eine und Wailerftoff ; Salpeterf. von S:ieftoff, Sauer: und Waſſerſtoff. Weil „Sauer: und Waſſerſtoff, wie man jeßt weiß, Gauerheit hervor— bringen, fo tbun fie ed vereinigt noch mehr. Schwe— fel mit Waflerftoff bilder eine ſchwache Säure; mit Sauerftoff eine etwas Märfere; mit Gauer= und Waſſerſtoff eine noh viel. flärfere. Stickſtoff und Waſſerſtoff wird nicht fauer; mir Gauerftoff in meine; obſchon jene mehr Gauerftoff enthält, zweyerley Verhaͤltniſſen entftehen Oxvde; mit Sauer⸗ und Waͤſſerſtoff eine ftarfe Saͤure. Kohlenſtoff mit Waſſerſtoff iſt nicht fauer; mit. GSauerftoff in einem Verhaͤltniß entfteht ein Dryd, in einem andern eine ſchwache Säure; mit Sauer: und Waſſerſtoff die ver- ſchledenen Pflanzenfauren. j Diefes erklärt auch die feheinbare Ausnahme, daß die uͤberſaure Salzſaͤure ſchwaͤcher fey, als die - ges Eben: fo iſt ſchwefelichte Saure fihwächer, als Schwefel faure; Salzſaure. nd « * N den> ng entfpricht der uͤberſauren, Diefe der gemeinen "582, Die Verfiältniffe der Jod ine, derer Aehnlichkeit mit der Chlorine vorzuͤglich der neuen Lehre alınftig war, ſtimmt hiemit voLkommen üͤberein. ‚Die Eigen— ſchaften der Verbindungen entzuͤndlicher Körper mit Chlorine ſtimmt hiermit auch beſſer als mit jeder an— dern Lehre, N Murray dehnt diefe Anficht rauf die Conftitutiom der Laugen. aus. Laugenhaftigkeit ſiſiſſowohl als Sauer—⸗ heit das Reſultat von Sauerſtoff. Die veſten Laugen, die Erden und die Metallkalche, welche alle Sauer— ſtoff enthalten, bilden eine Reihe ohne beſtimmten Abſchnitt. Ammon ſteht allein; es enthaͤlt keinen Sauerſtoff und hat doch ſtarke laugenhafte Eigen“ ſchaften. Waſferſtoff ertheilt auch Laugenhaftigkeit wie Sauerheit, und Ammon ſteht zu den andern Laugen wie geſchwefelt Waſſerſtoff Gas zu den Saͤuren. Morphine mag zu den andern Saͤuren ſtehen, wie Blauſaͤure oder eine andere Pflanzenſaͤure zu den Saͤuren. Man haͤlt dafür, daß die veften Laugen, Neſch, Stron und‘ Kalk in ihrem. freyen. Zuftande, wefents lich Waffer enthielten. Wahrfcheinticher aber find nun die Beftandtheile derfelben mit ihrer metallifchen Grund» lage verbunden, fo daß Lauge z. B. eine ternare Ver— bindung von Laugel (Potalsium), Gauer: und Wafler- ftoff wire. Und fo zeigt die ganze Reihe die namlichen Derhältniffe, wie die der Gäuren; einige find Ver— bindungen. einer Baſis mit. Sauerfioff; Ammon eine Nerbindung einer Baſis mit Wafjerftoff; Laune, Ger de ufw., Verbindungen von einer Bafıg mir Sauer— und Waflerftoff. Und diefe Ießten übertreffen auch die andern an Gtärfe wie bey den Säuren. Verbindet fit) eine Gäure mit einer Lauge, fo wird der Waſſer— ftoff aus beyden zu Waffer verwendet. Die, Neutral— falge- wären demnach entweder Doppelverbindungen von zivey binären Verbindungen, eine, des Redicals mit der Säure, die andere des Kadicald mit Sauerſtoff; oder fie find ternare Verbindungen von zwey Redica— ten mit Sauerftoff, welches das wahrfcheinlichere ift. Brewster, Öriefe von Boag, über die neuen Ent— defungen in Rüdficht der Sphinx und der Hauptpys vamide in Egypten, welde Capit. C. und Galt ger macht haben, Gie haben durch ſehr miühfane Aus— grabungen, welche, die franzöftfchen Gelehrten vergeb— lich angeftellt, entdect, daß die Sphinx wirklich aus dem Helfen felbft gehauen iſt, und. nicht bloß darauf ruht. Der kurze abſchuͤſſige Eingang der Pyramide, der nachher zu’ den ziwey Kammern auffteigt, ſetzte ſich in ‚gerader Linie durch den Fuß der Pyramide in den Felſen fort, auf dem die Pyramide ſteht. Diefer neue Gang verbindet ſich mit dem fogenannten Bruns nen, lauft fohlig weiter, und endet in einem zehn Fuß tiefen Brunnen genou unter der Spitze der Pyramide und hundert Schuh unter ihrem Grund. Hauptm: C,- bat auch gleich über der Koͤnigekammer ein Zimmer entderft, genau, von derfeiben Weite und oben fo fhon verfertiget, aber nur vier Fuß hoch. 19. Ure, über das ſalzſ. Gas, zweyter Theil. Der Stickſtoff im Ammon kommt bey der Entfichung des Waſſers nicht in Betracht, weit fih aller in Gasform 533 fammeln laͤßt. Es ift mithin bewieſen, dab Salmiak beſtehend aus den zwey waſſerfreyen Gasarten, wirk⸗ uch Waſſer liefert. Keines aber wurde erhalten, wenn man Salmiak allein oder in Verbindung mit Kohle erhitzt oder feinen Dampf über glühendes Quarz-Pul⸗ ver trieb; woraus Ure fihließt. daß die Spuren von Feuchtigkeit, welde Murray bey Erhitzung des Gal- miakg erhielt, hygrometriſches Waller geweſen. Gemei⸗ ner Salmiak und der aus den Beſtandtheilen zufamz- mengefeßte ziehen aus der Luft ſechs oder fieben Pro— cent Feuchtigkeit an. Durch Uebertreiben von ſalzſ. Gas über glühend Eifen entfteht Waller oder fluͤſſige Saͤure und ſalzſ. Eiſen in kleinen Blaͤttchen mit Glimmerglanz. Es ſcheint weniger Eiſen und das in einer ſchwaͤchern Oxydation zu enthalten als das gemeine Dryd. Er ſchließt, dab Chlorine oreydierte Salz⸗ faure fey, und daß Davy’s und Gay-Lussac’s hy: drochtorifihed Gas beſtehe aus einem Atom Waſſer u. 2 At. trock. Salzſ. wie die gasform. Schw.: u. Salpeterſ. “ Brewster, über eine befondere Empfindung des Aus ges im gefunden Zuftande, wobey es die Gegenftände innerhalb des gehörigen Geſichtskreiſes nicht mehr ſieht. Richtet nian ſteif das Auge auf einen Gegen⸗ ſtand, ſo bleibt dieſer immer ſichtbar; richtet man es aber ſteif auf einea andern Gegenſtand daneben, während es den erſten Gegenſtand indirect ſieht: ſo wird dieſer nach einiger Zeit ganz verſchwinden, man mag ihn mit einem oder beyden Augen ſehen, er mag eine Form und eine Lage gegen die Augenare haben, wie er will. Dieſe Verſuche ftehen mit denen von Masiotte, Picard, Le Cat, über den Eintritt des S-onervens in Feiner Verdindung. — Ne w. Allan, über die Geologie der Gegend um Nizza, welche große Veränderungen erlit— "gen haben muß, nicht bloß in der Tage der Gebirgs⸗ arten und ‚Schichten, fondern auch im der Höhe des Boͤdens und des Waſſers. Die Klüfte in den Seifen enthalten oft Schaalen, aͤhnlich denen, die im Mittels meer leben, und zwar oben auf der Hoͤhe des aufge⸗ ſHhwemmten Bodens und unten am Heer in der Ges end Harmetine, Mehr als zwanzig neue Gattungen son Schaalen find in den Schichten der Erdzunge von St. Boassure gefunden worden. RR: General Th. Brisbane, über die Zeitbeſtimmnung teichen Höhen. = Eee Napier, Erläuterungen über ‚den Zwei und den Einfluß der philoſophiſchen Schriften von Lord Bacon. Er fehreibt ihnen die meiften Forts ſchritte zu, worden und die ton hervorgebracht por —* iele Wirkunz hervorgebracht. a Dr, — uͤber das Verhaͤltniß in den Geſetzen der beſtimmten ſtoͤchiometriſchen Verhaͤlt⸗ nie zu den Saͤuren, Laugen, Erden, und ihren Zus fanmenfegungen. Er will beſtimmen, ob die Zus fanmenfeßungen diefer Subſtanzen nad) feiner Theorie dem Gelege ftöchiemetricher Verhaͤltniſſe gemäß feyen. Er verbreitet fi über die Säuren, wovon Schwefel und Kohle das Radical find, die Pflanzenſaͤuren uns Entdefungen von Beyle und New- haben fie im Aus⸗ welche in der Erperimentalfcehule gemacht ter die letzten gerechnet.) \ Die Nerhältniffe find wirk⸗ lich ganz wie fie feine Theorie verlangt, und mande Kefultate weichen fehr von den bisher vorgebrachten ab. Lauder Dick, über die parallelen Abfüge von Lochaber. Er hat fie wieder befucht, kann aber nit wohl ohne die Charte und Zeichnungen verftanden werden. Die Abfäge find vollfommen ſoͤhlig. Ein oder zweymal hat er fie rings um freye Hügel her— um laufend gefunden in einer gleichen Höhe mit des nen, welche an den "Seiten des Thals Laufen, Sn Glen-Roy bemerkte er fie früher nur in diefem Thals fürzlich hat er fie auch in Glen-Spean und in Glen- Gluoy entdeckt. Im letzten Thal ift eine Reihe zwölf Fuß höher als irgend eine in den andern Glen. Die, zwey ſich in der Hoͤhe nahe kommenden Abſaͤtze be— finden ſich nie in Glen-Roy, Es gibt noch einen niedriger laufenden in Glen-Roy und Glen-Spean, der durch beyde Thäler verfolgt werden kann. Früher hat der Verfaſſer geglaubt, dieſe Erſcheinung komme von einem See her und ſeine jetzige Unterſuchung in Lochaber, wo er ſogar die Graͤnzen, Ausdehnung, Geftalt des’ alten ‘Sees und die Urſache feines Ab— Aluffes entdeckt hat, beftätigte diefe Nennung. Glen. Gluoy war einſt ein felbftftändiger, See und zwölf Fuß höher als der See von Roy, in melden jener von Nordoft her einfloß. Glen-Roy muß einen Gee von zweyerley Höhen gehabt haben, weil er zwey Abs füge zeigt. Der große Glen von. Schottland. oder Glen-morna-albin, welcher durch die Inſel von Inver- nefs big Fort William reicht, war auch ein Scer der feine Ausflüffe nah Dften ing Meer hatte. Nach feinem Ablauf aber entftanden die jesigen Flüffe, wel- che nach) Welten laufen. 16. Leslie, über fein neues Inſtrument Aetlıerios- cope. Eine Befihreibung davon iſt fhon im Publicum, Brewster, über eine neue Theorie der doppelten » Brehung. * Den 6. Nov. ı7. Erwählt Robert Jameson al$ Praͤſident; Obrift Imrie, Iohn Campbell, Lord Gray, Patrin Walker als Bicepräfidenten, P. Neil Geeretairz w. Ellis Eaffier; Jam. Wilson Xuffeher des Mufür ums; P. Syme Mahler; Dr, Macnight, C. S. Mun- teatlı Esq., Dr. Wright, Dr. Yule, Dr. Bridges Esq., Dr. Ritchie, Dr. Falconer; T. Sivright als Raͤthe. Wil. Scoresby jun., Erzählung eines Beſuchs am 4 Auguſt 17. auf der Inſel Zahn Mayen mit einem Ber richt uͤber ihr Ausſehen und ihre -Erzengniffe. Dieſer wuͤſte Fleck liegt zwiſchen 700 49° und 710 8 20 NB. und zwiſchen 7° 25° 48“ und 80 44! WE. Zuerſt zieht der Bärenberg, deſſen beeister Gipfel 6840 Fuß über Meer hoch ift, die Augen auf fih. Am diefe Zeit war alles Hochland mit Schnee und Eis bededt, und das niedere Land hatte zum Theil auch noch fein Winter: fleid bis an den Gtrand; befonders lag in Vertiefun— gen noch Schnee. Zwiſchen den Kapen NO. und ED. bemerkte er drey bedeutende Eiöberge, 1284 Fuß hoch, und fehen fih auffallend an wie gefrorne Waflerfälle. Die Bucht, woran Scoresby landete, war bis auf eine große Tiefe mit Sand bedeckt, der wie grobes Kanonen⸗ pulver ausfad, und ein Gemeng ift von Eifenfand, 584° * * — es u + ” 7 von 3 Fuß) im Durchmeffer. Olivin und Augit. Hin und wieder fah er Gtüde Zreib- holß; gegen. die Felſen fand er Geroͤlle von Lava, --Blöde von gedranntem und Maſſen von rothem Thon, „Ans dem Sande ragten eine Menge fpisiger, ediger, wahrſcheinlich zur Flößformation gehöriger Felſen herz vor. Diefe waren Mandelftein (Balaltic vefieular), und hatten in Blafenraumen fehr ſchoͤne Körner und Kry⸗ ‚falle von Dlivin und Yugit. Unter diefen traf er einen Zelfen, der dem beruͤhmten Muͤhlſtein von Andernach) fehr nahe verwandt iſt. Weiter von der Küufte traf Scor. feine andere Felfen diehr, als folhe, die unzweifelbare Kennzeichen neuer vulfanifcher Wirkungen an fi trus gen, nehmlich: Afche, Erdſchlacken, gebrannten Thon, Achte Schlafen (Scoriae), loͤcherige Lava ufiv. Er flieg auf einen Gipfel eines Vulkans, der 1500 Fuß Nberm Meer hatte, und einen fehr fihönen Keſſel ent— bielt, 5— 600 Fuß tief und 6 oder. 700 Stab (Yards Der Grund des Keflels war nit aufgefhwenmter Materie aufgefüllt, fo hoch daß eine elliptifche Forın herausfam, etiva 400 Fuß ‚groß, Don diefen Berg aus fah die Gegend nad) allen Seiten winterlih und aͤußerſt uneben aus; Zelfen, Hü— gel und Berge erfihienen überall, wie in einem vulka— nifchen Lande, Pflanzen Außerft wenig. Er. beſtimmte Rumex digynus, Saxifraga tricuspidata, Arenaria pe- ploides ? Silene acaulis ud Draba hirta; die andern hatte er unglüdlicherweife verlohren. An der Hüfte be- merfte er Höhlen vom Fuchs, Fahrten vom Bären und bon einem andern Thier, das er für das Nenn Hält. Pur wenige Vogel wurden gefehen. Sturmvoͤgel (Pro- 'eellaria glacialis, Fulmar), Taucher (Diver, Colym- bus), Alca arctica (Pufin) und Sternae (Tern). - 20ten Dec, Hood, Chirurg zu Gilmarnod, Über einige verfieinerte Hau-Zähne in der Pfarrey Kilmaurs und Ayrfhire. In einer Tiefe von 173 Fuß fand man im aufgeſchwemmten Boden 4 große Hau⸗Zaͤhne, die denen vom Elephanten gleihen, und aud eine Rippe eines großen Thiers. Der größte ift 40 Zoll lang, 123 im Umfang an der Wurzel, st an der Spike, Ebenda fand man auch verfteinerte Mufcheln, ‚zoten Jänner 18. Jameson über die geognoftifchen Charactere der einfachen Mineralien, Pflanzen und Thiere find auf. der Erde vertheilt je nach dem Abftand vom Nequator, der Höhe uͤberm Meer, der Sonnenlage und nach andern Umftanden. Mit den Gebirgsarten bat es eine andere Bewandtniß; fie find allgemein vers breitet, und die namliche Gattung findet fih untern Aequator und gegen die Pole, über der Schneelinie und an der Meeresflaͤche. Gebirgsarten unabhängig vom Elima iſt; ſo fiheint es doch, die große Reihe von Ur =, Uebergangs- und Flözge— birgsarten habe ihre Eigenthümlichkeiten in Bezug auf die Höhe überm Meer, auf den Ranm, den verſchiede— ne Formationen einnehmen, auf das Streichen, Fallen und die Mächtigkeit der Schichten. Go ſtimmen die For— mationen nördlich von Frith of Torch im Allgemeinen mit Ahnlihen Gebirgen auf dem veften Sande von Eu— ropa überein; find Glieder der nämlichen allgemeinen Reihe und zu gleicher Zeit entftanden: vergleichen wir fie aber mit dem Ganzen der Ur- Uebergangs- und Flög- Iſis z8ı8. Heft 4 3 Obſchon aber die Verbreitung der 586 Gebirge anderer Gegenden, 3. E. des Schweizerlandes, fo finden wir auffalfende Verſchiedenheiten, nicht bloß in Betreff des Raumes, den fie einnehmen, fondern auch ihrer Hohe über dem Meer, ihres Streichens, Fallens und ihrer Mächtigkeit. Die geognoftifhe Vertheilung der einfachen-Mineralien aber verhält fih anders; man findet nicht überall die nämlihen Gattungen, und fie feinen fi hierinn mehr wie Thiere und Pflanzen auf der Erde zu verbreiten, wovon der Nfe viel befonderes anführt. j Derfelbe, einige Bemerkungen über die Naturge- fohichte dee Diamant. Er ftellt die Vermuthung auf, daß die auffallende Härte einiger Holzer von Kohlen— ftoff herfommen Eonne, der fih dem Diamantzuftand naͤ— hert, und daß der Diamant feldft in irgend einem Ge— wächs der heißen Zone als eine Gecretion in Korneru oder felbft= Kryftallen vorkommen koͤnne, wofür er beſon— ders das Tabafchir oder den Pflanzen-Opal anfuͤhrt und die große Neigung verfchiedener Pflanzen, Siefel: erde abzufondern: anch ware e8 möglich, dab manche verfteinerte Hölzer durch übermäßigen Abſatz Fiefeliger Materie getödtet worden fenen. Buttler, Chirurg von South Devon Militia, über die Veränderung des Gefieders verfchredener Hühner in das Männliche, Iſt eine Folge des Alters und kei— ne Ausartung. 24. James Wilson, über den Frofchlaih und die Raufquappen in ihrem erften Zuftand, Die jungen Thiere follen anfanglich- ihre Nahrung von der gallert= artigen Materie, worinn fie liegen, ziehen, und zwar mit— tels eines Fadens [2], der der Nabelfchnur entfpricht und der an der Maffe hängt. Alex.. Adie, Dptifer, zeigt und erklärt fein In— firument Sympiefometer oder Druckmeſſer, worinn die beivegliche Säule aus Del befteht, welches einen Theil Stickgas in einer Ölasröhre-einfhließt, und das fein Bulk verändert nach der Dichtigfeit der Luft, Die ba— vometrifhe Scala laͤßt fih auf und abfohieben, fo dab fie an ein Thermometer von Fahrenheit angepaßt werden kann. zten Hornung. Dr Traill, über einen afrkaniſchen kürzlich zu Liverpool geftorbenen Drangutang, Herrn Bullock am Piccadilly-Muſeum gehörig. Cap. Wayne faufte ihn auf Isle of Princes von einem eingebornen Handelsmann, der ihn von dem Gaboon = Flag brachte. Payne hatte ihn über zwey Monate. Er zeigte Nei— gung menfchlihe Handlungen nachzuahmen, fonnte aber nie ein Wort ausfprechen. Der aufrechte Stand behag— te ihm nicht; er ging nicht auf der Handfläche der Vor⸗ derglieder, ſondern auf den Fingerknoͤcheln. War un— reinlich und ſehr furchtſam, geſellte ſich vertraulich zu den Schiffsleuten, gegen einen Knaben aber hatte er entſchieden Abneigung :- war “ein treuer Tiſchgenoſſe, fraß faft alle Pflanzenfpeifen, liebte befonders füße Dinge, vührte aber nichtE an, mas von der Fleiſchbank kam. As das Schiff ſich kaͤlteren Breiten näherte, wurs de er matt und wickelte fich ſelbſt in eine Dede ein, Nach den Erzählungen der ſchwarzen Handelsleute, deren ‘ Wahrhaftigkeit P. vertraut, ſcheint er in feinen Woh- nungen eim fehr furchthares Thier zu ſeyn; fie ſtimmen ST. 587 | "alfe darinn uͤberein, daß bisweilen Negermaͤdchen von ihnen fortgeſchleppt und mehrere Jahre lang in einem fuͤrchterlichen Zuſtand von Gefangenſchaft gehalten werden. orten. Zerlegung des Thieres mit Dr. Vose, Tyfons Befchreibungen find in vieler Hinſicht genau, doch entdeken fie einige Mißgriffe und Auslaflungen. So ein flacher dreyediger Muskel oben am Schenfel den Tyfon, Camper und Cuvier nicht bemerften. "Er zieht den Schenkel gegen den Leib, und dient beym Klettern, Daher musculus scansorius. Es war ein Weibchen, Die Geftalt des Bedens beiwverst, dan der aufrechte Stand dem. Thier nicht natürlich ſeyn kann. 7. Maͤrz. Ein neues Säugthier vom: Gtein-Gebirg in Nordamerifa, Ovis mortana, nach andern eine Gat— Gemfe (Antelope), : Da die Gemfen= Gippe der neuen Welt fremd iſt, und das Thier auch anders ausficht; fo fehlägt Jameson vor, es zu einer ueuen Sippe zwi⸗ ſchen Capra und Cemas zu ſtellen, raͤth auch es in Groß— Brittannien einzuführen wegen feiner feinen Wolle, welche noch die befte Meerino- Wolle übertrifft: Thiere wurden vorgezeigt. Hudfonsbay commandirt hat. neue Gippe Rupricapra.] * Jameson. über. die Bildung: der Thäler, befonders über das Verhaͤltniß Dderfelben zu den Gebirgsarten ; 1) Einfahe Mineralien entftehen mit Oberflächen, welche in ihrer Richtung von dem Ebenen bis. zum ſehrWellen— formigen und Eigen: wechfeln. 2) Gebirgsarten oder die Maffen, woraus die Erdrinde befteht, Eryftallifierer tie einfache Mineralien: mit verfchtedenen Oberflaͤchen vom Ebenen zu dem Edig-Wellenformigen, wodurch be- deutende Unebenheiten, als einzelne Hügel und Kleine Thaler entftehen.. 3) Zelfen frnftallifieren auch in Rei— ‚ben, bilden Hügelfetten oder Berge und größere Thäler dazwiſchen. ſind auf verſchiedene Arten mit vielen Hauptthaͤlern zu— ſammengruppiert, welche Verſchiedenheit von der Natur des oder der Felſen abhaͤngt, und von verſchiedenen an— deren Umſtaͤnden, die während ihrer Cryſtalliſation herrſchten. 5) Dieſe Gebirgsfelſen find in manchen Strichen ungeheuer zuſammengehaͤuft, wodurch das Al— venland entſteht, wie die Pyrenaͤen. 6) Erweitert mar den Blick, fo findet man große kreisfoͤrmige Anhaͤu— fungen von Hochland, wie in Boͤhmen, Ungarn, welche ehinals Seen einſchloſſen. 7) Der Durchbruch eines fol: chen runden Thals veranlaßt GSyndfluthen. 8) Die ver- ſchiedenen "Urthäler, welche zuerft durch die befondere Ervftallifierungsart ihrer Felfen gebildet worden, find nachher durch Gtromen des Waſſers und Befonders Birch die Einmirfung der Luft weiter verändert worden. Berhandlungen der Londner Geſellſchaft. Dom Nov. ı7. bis April 18. Ropbr. 17. Nach den langen Sommerferien- Ever. Homer Hält die Eronianifche Vorleſung, über die Veränderung des Blutes während des Gerinnens, Das meifte beftcht in microfcopifihen Unterfuchuugen von Bauer, Über die rothen Bluttheile. Er ſucht ihre Größe zu ſchaͤtzen, beſchreibt ihr Ausſehen. [Rad Blainville eine 20 an. — — — 1 = Bon Will, Auld, der lange in der - 4) Solche Reihen von Bergen und Hügeln: licher Größe iſt, und nirgends anders Die fürbende Materie hält ‘er nur fin beygegeben ihrer eigentlichen. Gubftang ; er meynt, fie hätten einen TR 588 regelmäßig organiſierten Bau, und halt dafür, daß die Musfelfafern geradezu daraus beftehen, Die Entftes hung von Gefäßen im ergoflenen. Blut, meynt er; hänge von dem Gas ab, welches fih wahrend des Ge— rinnens entwicelt, ſich zwifchen die anhangenden Theile drängt, und röhrenförmige Höhlen hervorkringt, die ſich nachher in vollfommenere Gefäße verwandeln, 27. Seppings, über Verftärfung der Kriegefcifte durch Anwendung ſchraͤger Streben (Braces).. Er erzählt Verſuche im. Großen, die mit dieſer Me— thode in der Anlage des Schiffe - Gezimmers gemacht worden, und die nach Wunſch ausgefallen find. 31. Wahffißung, Banks wird Präfident, Brande und Taylor Combe &ecretaire, Lysons Caffierer. Alte Raths— Mitglieder blieben: Banks, Brande, Sammel Bishop-of Carlisle, T. Combe, H. Davy, Home, ges ol Morton, Pond, Wollaston,, Young. Neuge— wählte: "Georges of Abeerdeen, Gilbert, Hattchett, Kater, Williams Bilhop of London, Long, Reeves, Salisbury, Edward Herzog von Sommerset, Glocester Wilson, 21 Mitglieder find geftorben, einer ift ausge: treten, 25 wurden: neu. gewählt, Gind jet ihrer 652, wovon 40 Fremde. 12. Decmb. Capitain Jam. Burney über die Geo— graphie des nordoftlichen Afieng, befonders tiber die Fra— ge: ob dort. Aften und Amerika zufammenhängen? Na) dem Bericht verfhtedener Seefahrer, befonders. ruffifcher, ift ein großer Theil von dem Land, daß auf den Char- ten die Kuͤſte des nördlichen Meeres bilden foll, nicht richtig gezeichnet. Dom dem Lande der Tfehuftfchen ift die Meeresgraͤnze noch gar nicht unterſucht, und die Einwohner ſelbſt wien nicht, wie weit ıhr Land ſich nah Norden erſtreckt. Behring und Cook fonnten in der fogenannten Behringöftrafe nicht über den 7oten Grad hinauskommen; was. auf der americanifchen Geite weiter Liegt, ift ganz unbekannt, und auf der aſiatiſchen willen. wir vom Fluß Kovyma an ungefähr 20° 8., we. nig. Dom nordöftlichen Theil Afiens, den man Neu— Sibirien nennt, wiſſen wir ſehr wenig. Inſel ſeyn oder ein Stuͤck von America. 1. &än. Smitkſon, einige Pflanzenfarben beſonders Lacmus, den Faͤrbſtoff der Veilchen, blauen Hyazinthen, des Zucker-Papiers, der Maulbeeren und des Saftgruͤns. Farbe der blauen Blumen komme von der Verbindung der Kohlenſaͤure mit einer blauen Materie ber; Aus einigen Verſuchen über die grüne Farbe von gewiffen Inſecten fhtießt er, daß fie verfchieden vom. Pflanzengruͤn ift. John Davy, über den Adamspik auf der Inſel Cey— Ion, der ſchon lange durch die Pilgerfahrten aus allen Gegenden des Landes berühmt ift, weil nad) der aber= glaubifhen Gage von ihm, der indifche Gott Budah zum Himmel geftiegen ift, und auf ihm. feine Fußftap- fen zuruͤckgelaſſen hat. Der Br. ſchaͤtzt ihn zwiſchen 6 und 7000 Fuß; er hat oben eine runde Ebene 72 Fuß lang und 54 breit. Der Gipfel iſt von einem Walde von Rhododendron umgeben, welche Art von betraäͤcht— wachſe. Weil‘ N Lysons, Geor- Es fann eine Er denkt, die rothe- — uͤber 2 dieſe Pflanze heitig geheiten wird, konnte er ſich nicht ein einziges Stuck zur Unterfuchung verfhaffen Das "Raub iſt immer grün, dunkel und di, die Blumen > al 2 prächtig roth, groß, und majeftatifh. Der Berg befteht aus feinförnigem Gneis, oben überwiegt Quarz. Darinn ift der Fußſtapfen des Gottes Budah ziemlich in der Mit teder eingefchloffenen Ebene, Er ähnelt einem Men: fhenfuß, doch ziemlich roh; >54’ lang, a’ 7’ breit; alle fünf Zehen gleich lang.. Iſt von einem Meſſingrah⸗ men umgeben, mit einigen. fchlechten Edeifteinen verziert, meift Bergfruftall, grüner Zirfom uud Rubin; daruͤber ſteht ein kleines vierediges, hölzernes Gebäude, zur Wallfahrtözeit mit Blumen: und Bändern fehr verziert, Der Fußftapfen iſt zum: Theil kuͤnſtlich gemacht, und die Scheidewaͤnde zwiſchen den Zehen fehen zivar aus wie der Felfen, beftehen aber aus Kalk und Sand. Die Pilgrimme verſammeln fih da zu Tauſenden, hoch und nieder, alt und jung. Es wird fein blutiges Opfer ger bracht, fondern nur Früchte. he fie fortgehen, taufhen fie mit einander das Betle-blatt als Friedenszeichen. Die Feinde föhnen fi aus; Freunde, Eltern, Kinder, Ehe— feute ftärfen ihre Freundſchaft, erhalten vom Priefter den Geegen und Fehren nah Haufe. Der Weg auf dem: Gipfer ift frei und 8 engl. Meilen hoch. Etwas unter dem Gipfel überwiegt Feldfpath, enthält viele Granaten. Noch tiefer kommt Hornblende und in folher Menge, daß manche. Stüde völlig Hornbleude - Geftein find. Am Fuße überwiegt wieder Feldfpath, viel Waſſerbley zerftreut darinn. Es giebt auch Glimmer in’großen Ta⸗ feln und ſehr viel Zimmetſteine. Adular und Spuren von Rubin habe ih bemerkt . Enthätz wahrſcheinlich auch Demantſpath und Saphire, weil dieſe ringsum im aufs geſchwemmten Lande gefunden werden. Schaͤtzt ihn über 6343 Fuß hoch, bey der dert gewöhnlichen Warme von 80° Fahr. Dben war die Wärme nur 52 Grad, wobey die Pilgrimme froren. Die Ausſicht auf 6o engl. Meis fen ift wunderfhon, und fowert man fiedt, ift Gneis. 8, Jänner 18. Brewster, fiber die Polarifations- Geſetze in regelmäßig kryſtalliſterten Körpern. Zuerſt ei— ne Geſchichte über die Doppelte Brechung und Polariſa— gion, Malus unterfüchte die Doppelte Bredung in. Kalk— path, Quarz, Arragonit, Schwerſpath, und. behauptete, fie wirkten: völlig. gleih auf das Licht... Br. aber zeigte, daB. die zwey erftennur eine Are, die zwey leften aber zivey Aren der doppelten. Brehung haben. Biors Berfuche wurden mit Kalkſpath, Bergkryftall, Beryll, Apatit, Turmalin, Feldfpath, Arragonit, Topas, Gyps Shwerfvath, Eöleftin und Glimmer angeftellt, und er behauptete, dieſe alle hätten nur eine einzige'Are; Glim⸗ mer gusgenommen. Br. aber zeigte wieder, daß. nich, weniger als 6 von diefen Kryftallen, Gyps. mit begriffen, zwey Achſen haben. Um die Gefeke der Polarifation der doppelten Brehung zu beftimmen hat Br.. nicht we: niger als 185 Kryſtalle unterfucht, wovon. 160 doppelte: Brechung hatten. Nur 22 haben nur eine Axe, 80 zwey von einander abgeſonderte Axen doppelter Brechung. Es iſt ein beſtaͤndiges Verhaͤltniß zwiſchen der Kerngeſtalt der Kryſtalle und der Zahl der Aren, und dieſe ſollen mit gewiſſen vorfpringenden. Streifen in der Kerngeſtalt zu— ſammen; die von Biot bemerften Unregelmaͤßigkeiten Er ENT Eee im Gyps find die gefekmäßigen md Berechenbaren Ergeb-- niſſe von ſeinen zwey Aren. Er hat allgemeine Geſetze aufgeftellt, nad) denen man die Erſcheinungen der gefarb- ten Ringe und der doppelten Brechung mit größter Leich⸗ tigkeit und Genauigkeit für jede gegebene Zahl der ren berechnen fann; er hat beiwiefen, dab alle cubifchen octaedriſchen, rhombiſch-⸗dodecaedriſchen Kryſtalle zwey gleiche und rechtwincklige Aren haben, melde uͤber— haupt gegen einander im Gleichgewicht find; und er hat gezeigt, dab man alle Arten von Kryſtalien künſtlich 598 nachahmen fann, während des Durchgangs der Wärme durch Glas, und daß die beyden Arten von Erfcheinun- gen nach Denfelben. Gefeßen hervortreten, Man’ fann nun die Erfcheinungen der Polarifation und der doppel- ten Brechung ebenfo genau berechnen, als die Etände und. Bewegungen der Hinmtelsförper. 22. Home, Zufaß zu den Werfteinerungen des Thier?, wovon. ſchon eine Abh. in Phil, Transact. 1814 ſteht. Die Achnlichkeit Diefes Thieres mit den Sinorpel= filhen wurde durch die Auffindung der Knochen des Bruftbeins, welche denen des Ornithorhynchus paradoxus gleichen beſtimmt. Nach der Form der Wirbel lebte das Thier im Waſſer, muß: aber nach der Geftalt des Bruff- Faftens Luft geathinet haben. Es ift fehr merkwürdig, daß fich in: unfern Gegenden ein Thier findet, weldes Hehnlichfeit mit einem aus Neuholland Hat. 29. Kater über die Länge des Secundenpendels in der Breite von London; eine für ſo wichtig gehaltene Unterfuhung daß ihm das ausgefeste Ehrenzeichen. von Copley dafür ertheilt worden. Diejenigen, welche diefe Aufgabe zu loͤſen ſuchten, ha⸗ ben, ausgeneminen Whitehurst, angenommen, daß die Stelle des Mittelpuncts der Schwingungen durch Rechnun— gen zu beftimmen fey.. Da. aber die Nichtigfeit diefer ° Berechnung von der regelmäßigen Geftalt und gleichfürs migen Dichtigkeit des ald Pendel angewandten Körpers abhängt; fo feinen die mit dieſer Unterfuchuugsart verfnüpften Schwierigkeiten faft unüberfteigbar, Kater ſuchte daher eine Eigenfchaft des Pendels zu entdeden, worauf er mit mehr Erfolg. bauen koͤnnte; und‘ bradte glücklich heraus, daß. dad Theorem von Huygens lıber die Keciprocität der Aufhang- und der. Schwingungs- Eentra ein Prinzip ift, wornadh man ein Pendel ohne die Mängel, welde von ungleicher Dichtigfeit oder unre— gelinäßiger Geftalt entftehen, machen kann. E3 laßt ſich beweifen, daß, wenn man ein Pendel in dem Mittel: punet feiner Schwingungen ſchwingen läßt, fein erfter Aufhaͤngpunct der Mittelpunet der Schwingungen wird, und die Zahl der Schwingungen bey beyden einerley iſt An gleicher Zeit. Das. Pendel wurde aus Meſſingblech gemacht; zwey Meflerfchneiden in. der-Entfernung von ungefähr 39° 4’ durchgeftedt und veft gemacht. *) Der Abſtand zwifchen Diefen beyden wurde forgfaltig nad G. Shuckburghs Richtmaaßſtab eingetheilt. Das Pendel ) Nehmlich das Pendel von Borda ſchwingt an und auf einer Meflerfchneide, welhe auf emer Ebene liegt oder vielmehr fteht. Go fein diefe auch ift, fo zeigt fie fich Doch unter der Lupe als eine Walze, deren Halbmeſſer über 3, Millimeter, D. * 59% bekam 3 Gewichte, Das größte veft, die 2 andern beweg- Gh. Diefe letzten wurden hin und her gefchoben bis die Zahl der Schwingungen in 24 Stunden an jeder Meſſerſchneide gleich waren, wobey dann, wenn eine Meflerfchneide als der Aufhaͤngpunct betrachtet wird, die andere fih im Mittelpuncet der Schwingungen befinden und der Abftand ziwifchen den Meflerfhneiden gleich. feyn ınuß der Lange eines einfachen in derfelben Zeit ſchwingen⸗ den Vendels. Der Bfr. giebt eine Tabelle von zwoͤlf Beobachtungsreihen, die er angeſtellt, um Die Zahl der Schwingungen in 24 Stunden zu erfahren, und wovon jede Reihe ans 4 Beobachtungen beftand, woraus er Die Laͤnge des Secundenpendels ableitete. Daraus geht hervor, daß, 7 dieſer Reihen in der Mittelzahl 70050 Zelt geben; zwey Neihen zodon; und zwiſchen den übrigen Reihen ift der größte Unterfchied geringer ald 15000 Zoll, Demnach feßt Kater die Länge des Secundenpendels im fuftleeren Raum an der Meeresfläche bey der Temperatur von 62 Grad Fah. und in der nördlichen Breite 51° Gr. 317 8,4 nad Shuckburgs Mankftab - . 39,13860° nadı Roys Mafftab. sn ae» 39, 13717 nach Birds Parlements Mankftab . - » . 39,13843 Young,em Beweis über das von Laplace entdeckte Theorem, daß, wenn man ein zufammengefeßtes Pendel an" Eylindern ftatt an Meſſerſchneiden ſchwingen laßt, der Abftand zwiſchen den Eylinderflächen Cworan die Schwingungen gleih find) gleich fey der Länge des Pendels. ; 5. Hornung. Kater über die Länge des franz. Me⸗ ters nach dein engl. Maaßſtab. Es hält nah Shuck— burgs Maabfb + 0 + 39,37071'' oder nad) Birds Bee 90437002. Th, A, Knight, über das Kernholz der Baͤume. Es Habe mehr Thätigfeit als man glaubt. Es dient nicht bloß mehanifh als Träger der andern Theile, fondern vorzüglich als eim Behälter der Gäfte während der Winterszeit, Die ed im Frühjahr an die Rinde abgiebt. Kon feiner Anivefenheit hangt die ein = zweyjaͤhrige und fortwährende Dauer-der Pflanzen ab, 12. H. Davy über die Verſuche mit Ehlorin von Dr. Ure in Edinburg: Waffer bilde einen wefentlichen Beſtandtheil des falsf. Gaſes. Gehe es durch Röhren mit Eifen oder andern Metallen, fo entftehe Wafler und das Metall werde falzfauer. Davy zeigt, Daß das erhaltene Waffer hier zufällig Durch Verbindung des Waſſerſtoffgaſes vom Salzſr. Gas mit Sauerſtoffgas, das anders woher als von der Chlorine kam, entſtand, wo es Ure nicht bemerkte. Werden Roͤhren von Flint— glas angewendet, fo liefern der Bleykalch und die Lau— ge im Glas den Sauerftoff, und ein Theil kommt auch von der atmofphärifhen Luft in der Röhre. Die Mens ge von Waſſer mindert fih, fo wie man diefe Quellen von Sauerſtoff entfernt. Dr. Marshall Hall über die Wirfung des Waffers und Sauerſtoffs auf Eifen. Jenes wirft unter 2r2° nicht darauf; enthielt es aber Gauerftoff, fo wird da8 Eifen verfalht, und daſſelbe ‚gefihieht, wenn feuch— tes Eifen an der Luft Liegt. Das Eifen iſt ein feines Prüfmittel für die Anwefenheit des Sauerſtoffs im Waſſer. —0000 — —— — J 19. G. Rennie jun. über ‚die Staͤrke der Materia— len. Viele Verſuche und Berechnungen uͤber die me— chaniſche Kraft verſchiedener Subſtanzen und derſelben Subſtanz unter verſchiedener Form. Die Staͤrke des Gußeiſens iſt ſehr verſchieden nach den Umſtaͤnden, un— ter welchen es gegoſſen worden. Aufrechte Guͤſſe ſind ſtaͤrker als fohlige, Auch Verſuche uͤber die Staͤrke des Holzes, der Steine und anderer Baumaterialien ſind angeſtellt. 26. Brewster über den obigen Gegenftand. Koight und 3.5.3. (nicht Win) Herrfchel, mathema— tifche Abhandlungen Über eirculivende Zunetionen und über die Integration einer Claffe von Gleihungen endlicher Differenzen, worinn fie ald Coefficienten vorkommen. 5. März. John Brinkley, über die Parallare ge— wiſſer Firfterne, Weil der - fon, Aſtronom einige Zweifel gegen die Genauigkeit von des Vfs Beobachtungen erregt hat, fo bat er fie am 16ten des verfloſſenen Monats genauer vorgenommen, Es find ihm wieder fcheinbare Bewer gungen der Sterne vorgefommen, melde er nur durch Annahme einer bemerfbaren Parallare erklären kann Der befte Stern zur Entfcheidung dieſer Trage iſt « des Adlers, und feine Beobachtungen daruͤber ſtimmen im Allgemeinen mit der Theorie überein. Er zweifelt dab der Mauerquadrant zu Greenwich zu folchen feinen Unterfuchungen gut geweſen fey, worauf fih Pond ftüßt. E, Home, Zufaß über die Veränderungen des Blu— te8 beym Gerinnen, Nach Kater find die Blutfügel- hen zig Zoll did: Um zu beweifen daß der röhrige Bau des Blutgerinnfels, der fih nachher in Gefäße ver= wandelt, von der Entwidelung von Luftblafen her- kommt, brachte er frifches Blut unter die entleerte 4 Glocke der Luftpumpe, wobey feine. Röhren entftanden, . während ſich folhe, wie gewöhntich, in einem Gerinnfek bildeten, Das der Luft ausgefeßt war. Es gelang ihm - diefe Röhren auszufprigen, indem er feine Maſſen auf ein Stüf Gerinnfel unter der Luftpumpe brachte, und - & dann die Luft eindringen ließ, wodurd die Maſſe in die Roͤhren gedrängt wurde. Aehnliche Beobachtungen wurden über Eiter gemacht, worinn auch rohriger Bau dentfkand. Der Br erflärt hieraus Die Öranulationen in Wunden. R ı2. Dr. Totness [!] Fiſcher von Moskau, die Anatomie der Spinnen mit Zeichnungen. B. Bevan, über einige Verfteinerungen in Leicefter five und Northamptonfhire. Vorgefhlagene Mitglieder. Nathanael: Bows ditch zu Salem in Mafafhuflets, Prony, Arago, Poiſſon, Yauy, Die Geſellſchaft fest aus für die Dfterferieu. über Bericht des Ausfhufes vom Haufe der Gemeinden über die Flachs-Maſchinen. Die Herren ill und Bundy haben eine verbefierte Art, Flache und Hanf ohne das gewöhnliche Roͤſten im Wafer, zu machen erfunden. Der Ausfhuß hat genuͤ— gende Beweife erhalten, daß diefe trodene Art; Flachẽ uud Hanf zu machen, beſſer und vortheilhafter it für * 593 . a — den Bauer und Handwerker; die Koſten ſind geringer, das Unſichere beym Roͤſten fallt weg, und fo wird mithin Zeit und Stoff gewonnen. Auch iſt Staͤrke und Befchaffenheit ſolcher Leinwand beſſer, und der Ausſchuß ift vollkommen von dem großen Nußen für Die geſammte Nation, welcher aus diefer Entdeckung ent- fpringt, überzeugt, An dem jährlichen Ertrag des Leins im ganzen Neich, zu 120,000 Ufer gerechnet, wuͤrde man neunzig flatt dreyunddreyfig erhalten, welcher Gewinn in. die Millionen läuft. Das Handelshaus Benyon au Leeds hat feine Gefhäfte mit dieſer Art Flachs bereits angefangen. James Lee hat ebenfalls eine Mafchine, auf trodne Art Flachs zu machen. Auch geivinnt der Bauer hiebey Futter für fein Vieh, weil die Außere Haut des Leins ein Sechstel foviel Kleber als der Haber enthält, ; John Willington, Prof. der Mechanik am koͤnigl. Inſtitut, hat Hill und Bundy’s Mafıhinen geſehen, und hält,fie für gut. Die erfte oder Brech-Maſchine beſteht aus fünf Walzen, wird bon einem Menfchen getrieben, und fihafft Die Acheln weg, wenn der Lein nur" einmal durchgeht. Ein Pfund Gtengel brauchte zum Durchgang fünf Minuten and verlor 93 Unzen, wobey mithin 6% Unzen brauchbarer Stoff, Faſern oder Harlen, wie man’s nennt, bleibt, Dann ging es durch Die zweyte oder Neib-Mafchine, wozu acht Minus ten erforderlich waren. Es blieben von den Zafern 4% Unzen tauglich für die Hechel. Doch ließ man es noch einmal durchgehen, was noch drey Minuten dauerte, fo daß das ganze Pfund Lein bis hieher fechszehn Minuten brauchte und genau 3 an Gewicht verlor, Ferton, Murray nnd Wood von Leeds, haben die - befte Hechel-Mafchine erfunden, die aber noch fihneller gehen Fonnte, . Ein Mann fann wohl drey Brech- und Neib-Mar Ihinen beforgen, Wenn ein Kind anlegt und weg— nimmt lwodurch mithin in der Stunde bey einer Mafchine ein Pfund Flachs gemacht werden Fan]. Die Acheln enthalten nach Brande’s Zerlegnng z Nährftoff;z um ein Pferd zu füttern wären fechs Pfund foviel ald ein Pfund Haber. Für kleine Land— befißer wären die Mafıhinen zu wirkſam, es müßte - daher jedes Dorf fih eine gemeinfhaftliche anz ſchaffen Angenommen, es werden jaͤhrlich in Großbrittanien 120,000 Acker Hanf und Flachs gebaut, und ein Acker trage drey Fuder (Tons) Stengel, macht 360,000 Zuder gibt & Fafern, made - = 90.,000 — beym Nöften erhält man nur 5 SE Ueberfhuß durch die trodne Art. 571,273 — s x 20- Cent. Bervielfaltigt gibt Eentner » +» 1145460 — > ı12 Pfund 128,291,520 Pfund Sfis. 1818: Det % ‚genannter Eifenblüthe, beſetzt. 594 Wern num auf einen Gtab (13 Elle) Leinwand 3 Pfund Flachs gebraucht wird; fo erhält man jähr- lich 256,583,040 Gtab Leinwand vom Ueberſchuß. Ein Mann und zwey Kinder Fönnen in zwölf Stunden zwanzig Pfund machen Mit drey Kindern vierzig Pfund mit einer Brech- und zwey Neib-Ma: ſchinen. Lee hatte vorher zwey Maſchinen zu gleichem Zwecke erfunden, und hält die von Hill und Bundy für eine Verletzung feines Patrats; doch find beyde von einander verfchieden. Er liefert in einer Stunde acht Prund gemachten Flachs. Beologifdhe Geſellſchaft. 21, November ı7. Anstice Esq., ein Stud Arra— ‚gonit von den Quantock-Hirgeln, Dieſe beſtehen haupt: fählih aus Grauwacke, find aber einen großen Theil nad) ihrer Lange von einem Lager Kalkſtein durch: fhnitten, In einem Steinbruch beym Dorfe Merrid- ge, etwa. ſechs "Engl. Meilen von Bridgewater ift in diefem Kalkftein eine Kluft, wegen ihren Tropffteinen berühmt. Kürzlich iſt fie weiter hinein zugänglich ge macht worden bis auf vierzig Stab, wo fie ſchnell enger wird. Hier ließ er fie weiter machen, und kam in eine Höhle, etwa zwanzig Gtab lang, drey bis ſechs Fuß hoch. Etwa ein Drittel ihres -Gewölbes war mit Tropffteinen von fehr ſchoͤnem Arragonit, ſo— Diefe Höhle Liegt in der Graumwade felbft, und nur in diefen Felfen fin— den fich die zweygigen Arragonite; im Kalkſtein da— ‚gegen nur gewöhnliche Kalktropfſteine. Winch, über die Entdeckung eines mit den Ae— ften dreyßig Fuß hohen Baums in einem Feuerfteins lager des Kohlenfandfteing zu High Heworth bey Neucaftel. Stamm und größere Aeſte find kieſelartig; Rinde, kleine Aeſte und Blaͤtter in Kohle verwandelt; die kleinen Adern von Kohlen, welche die Bergleute Kohlenroͤhren (coal pipes) nennen, ſollen alle von klei⸗ nen Baumzweigen herkommen. Es iſt merkwuͤrdig, daß die Baumſtaͤmme in dem Sandſtein bey Neuca— ſtel in Kieſel und die Rinde in Kohle, während die in den Alaunwerken bey Whitby in Kalkſpath, Thon: eifenftein, Schwefelfies, die Rinde aber in Gagat ver⸗ wandelt worden find. Dr. Berger, eine theoretifhe Erklärung der Kruͤmmung der Kalkſteinlager, welche das Jura: Gebirge bilden. 5. December, W. Phillips, Bemerkungen über die Kreidehiigel bey Dower, über den grünen Sand und den blauen Mergel darüber Ley Folkestone. 19. Fortgefeßt.‘ 2. Januar 18. Die Felfen dehnen fih von Dower nach Deal gegen Oſten und nad) Folkestone gegen MWeften aus. Phillips hat die verſchiedenen Kreiden⸗ ſchichten genau unterſucht, auch an der Kuͤſte ver⸗ ſchiedene organiſche Ueberbleibſel gefunden, die er Par- kinson zugeſchickt. Der J Punct der Kalkhuͤgel 395 ift bey Tolkestone; von da aus nehnten fie gegen Dower und Walmer ab und werden gang niedrig. Die Kreide iſt deutlich geſchichtet, und befteht aus fol: genden Yagen. 2). Kreide mit vielem Feuerftein, find die Küffen- birgel von WValrmereastle bis St. Margaretsbay, wo- fie fih erheben und etwa hundert Fuß die find. Die Ferterfteinfihihten find gewähnlich etwa zivey Fuß von einander, und beftehen meift aus zerftreuten Neftern wie gewoͤhnlich; auch gibt es Sagen von platten Seuerfteinen ı bis ı4 Zoll did, ı bis 2 engl. Mei- ten lang. Einige Lagen zufammenhängender Feuer: fteine find ı4 Fuß did. In dieſem Lager findet fi auch harter Kreidenmergel ı4 Fuß did. Unter der Lage findet ſich Kreide, die faſt ganz aus organifchen Ueberbleibſeln befteht, worinn eine Menge Feuerfteine von beſonderer Geftalt zerftreut liegen und einige Schichten davon der Länge nah flreichen. Diefes Las ger ift über hundert Fuß di, geld und harter als das vorige darüber Tiegende, gehört aber wahrſchein— ich zu derſelben Abfekung, Die Feuerfteine feinen alle aus organifihen Körpern zu beſtehen; die Echi— niten find in Menge da. Dieſes Lager wird von folgendem durch zwey oder drey Zoll dien Merget abgeſondert. 2) Kreide mit wenig Feuerſtein: Mild und weiß, doch nicht ſo vielfarbig, wie die vorige mit vielem Feuerſtein. Enthaͤlt wenige Lagen von organiſchen Ueberbleibſeln, worunter Ammoniten, zwey Lager von mildem Kreidenmergel, einige duͤnne Lagen Feuer— ſtein. 3) Kreide ohne Feuerftein, und des vorigen Lagers Laft ben, befteht aber aus einer len "organifchen Weberbteidfeln , Funfzig Fuß diefen, mit wenig organifchen. Heberbleib- fein. Die erſte gelblich, härter als das vorige Lager. Ammoniten darinn. Die zweyte Schicht entficht am Suße vor Shakspeare-CHhff, zunächft an Dower, und iſt von voriger durch milden Mergel getrennt, Diefe Schicht ift milder und weißer als eine der vorigen, außer die mit wenig Feuerflein. Sechs Fuß unter den Mergellager erhält Die Schicht ein fandiges und serreibliches Geftige, und fieht wie Sandſtein aus. 4) Graue Kreide. Entſteht weftlih von .Shak- speare-Clif, milder als die Schichten darauf, verſchie⸗ den aber in Farbe und Gefuͤge. Von voriger Schicht iſt dieſe durch einige duͤnne, gebliche Flaſern von ſan— digem Ausſehen abgeſondert, und enthaͤlt hin und wieder ſehr harte, ı—5 Zoll dicke Sandfteinfhichten. Nirgends Feuerfteine, aber verfchiedene organiſche Ue— bteibfel ziemlich den vorigen gleich; die Echiniten find jedoch niedergedrudt und zerbrochen. Unter der grauen Kreide bey Folkestone iſt ein dickes Lager von. blauem. Mergel, mild, mit verfteinerten Muſchelſchaalen von Perlglanz. Die Kalkhuͤgel find mit aufgeſchwemmtem gelben ur rothen Sand bedeckt, und mit Grich Die. Gränze dieſes fi nicht genau anges dien Schicht mit vie= und aus einer etwa — — — — — — s 596 Capit. Carmichzel fhidt Zeichnungen vom: Tafel- berg am Vorgebirge der guten Hoffnung. Der Berg ruht auf Granit; die graue Spike und das Tafelthal auf Thonfchiefer. Der obere Theil des Tafelbergs be— ſteht aus Sandftein in fühligen Schichten. An der See— fpige geht der Granit in Thonfohiefer über, und wech— fein an einigen Gtellen mit einander. ab; an andern liegen Thonſchieferſtucke von aller Geftalt und Größe im Granit. Zwiſchen diefen gemengten Maffen und dem reis nen Thonfchiefer ift eine Scheidivand von Granit, ver— fehieden von dem des Tafelbergs nnd etwa zwey hunz dert Stab lang, ungemengt; gegen den Thonfhiefer aber wird er Damit gemengt. Laͤngs der Kuͤſte von der Camp-bay bis zur Geefpiße find im Granit viele Trappadern.. 16, Parkinson, Bemerkungen über die Verſteine— rungen zwifihen Dower und Folkestone, 6. Hornung. Sahres = Werfammlung. Praͤſident, Georges Bellas Greenough. Micepräfidenten Wilk Blake Esq., Rev. W. Buckland Prof. der Mineral. zw Drfort, Sir John Nicholl, Sir Henr. €. Tinglehield, Secretaire Hen. Jam. Brooke, John Bostock Med, Dr., Henr. Heuland, Gaffierer Dan. Moore Esg., John Taylor Esq.; Xath Arthur Aikin Esq., Henr. Bennet, Hen. Thom. Colebrooke Esq., Hen, Holland Med. Dr., John M’Culloch M. Dr., Ash- hurst Majendie Esq., Will. H. Pepys, Sam. Solly, Charles Stokes, Warburton Esq., John Wishaw Esq., W. H. Wollaston M. Dr,, Xuffeher des Mus ſaͤums Th. Webster, Verſammlung der hefverifchen Geſelſchaft der Natur-Wiſſenſchaften, zu Zuͤrich den 6., 7u & October 1817. (Bibl. univ. Noy. 17. Ceit Begründung der Gefellfhaft ıgı5 war dieß die dritte Verſammlung; fie war zahlreicher als die von vorigen Fahre, Aus 14 Cantons waren folgende Mitglieder : aus Arau fünf, Appenzell’ ein, Bafel ein, Berg neun, St. Gallen zehn, Genf fehs, Graubündten ziven, Thurgau ein, Ury ein, Wallis ein, Wand fünf, Zug ein, Zürich dreyunddreyßtg; hierzu nun noch vier auswärtige Gelehrte gerechnet, die mit zugegen waren, fo. betrug die ganze Anzahl der Gegenwärtigen fieben und achtzig. Am 6. um zehn Uhr ward die Verſammlung im Saal der phyſiſchen Geſellſchaft, Die ſchon lange in Zurich befteht, eröffnet. Der Praͤſident, Gtaatsvath Uſteri, hielt eine länger ald ziwey Stunden dauernde Nede über die Geſellſchaft felbft,; ihre Entftehung‘, Ar— beiten ufw., befonders wie fich die wiſſenſchaftliche Thätigfeit in jedem Canton verhält; wobey genannt find: Fellenberg, Lauſann, Wallis, Genf, Aargau, Lu⸗ zern, Zug mit den drey Urcantonen, Glaris, St. Gal- fen wo. Zollifofer, Thurgau. wo Freyenmuth, Schaf: haufen, wo Ammans Sammlung, Zürich wo Efcher, Ebel, Horner, Romer, Ufteri, Schinz; Genf wo eine Menge bekannter Gelehrten, Baſel, thut nichts. [Es m. ® 596 * iſt überhaupt Suͤnde und Schande, daß man dieſe Aniverfität, einſt die beruͤhmteſte in ganz Europa, ſo hat zu Grunde gehen laſſen. Der jetzige Rath würde fih mit der Bürgerfchaft gewiß ein ewiges Denkmahl ftiften, wenn fie ſolch eine Anftatt wieder herfteilten. Die Lage ift im Mittelpunct von Europa und aller europäifchen Sprahen, im Garten von Deutfihland, am Knie des Rheins, ringsum von den Alpen, dem Schwarzwald, dem Wasgau umgeben, nah der Jurten, der Rheinfall, die römifchen Alterthuͤmer "Augufia Rauracorum, Badenweiler, die vielen: Eifenbergwerfe, _ das grüne Bleyerz im Breisgau und die Zinfblende, das Eilber zu Marfirhen im Elſaß, die alten Kunſt, gebäude, die Münfter zu Straßburg und Freyburg, die Peterskirche zu Gt. Blaſien, die gefchichtlichen Denk— mähler der Habsburger, Rudolphs von Seckingen, Zri- doling des erften Bekehrers der Gegend ufw. uſw. Ge— wiß würde jeder Gelehrte mit Vergnügen dahin wan— dern, und wären. wir nicht der letzte dabey.] Diefe Rede foll gedrudt. und an alle Mitglieder vertheilt werden. — I8I6 waren 133 Mitglieder, dieles Sahr wurden 129 neue aufgenommen, und jeßt if fein Canton, in dem nicht einige ſich befinden. Auch neue Ehren» Mitglieder. find ernannt worden: in diefer Sitzung ıgı7: Sir Joseph Banks, Cuvier, Humboldt, von Bud, Kielmeyer, Wahlenberg, Fuß, Cadet de Vaux, Beudant, Gilet Laumont und Martin, Pfarrer im Großherzogthum Baden.- Die bernifhe Regierung. gab voriges Jahr ſechs hundert öranfen an die Gefellfhaft, und in dieſem Sahre gab Zürich eben fo viel als Stock fir Preife- Jetzt ward das Drganifations-Neglement vollends res Digiert und beftimmt, daß ıgıg die Verfammlung zu Saufann Statt finden follte, unter dem Präfidenten Chavannes, Mitglied des großen Raths und der Aca— demie dafelbft, auch ſoll die Verſammlung zu einer günftigern Sahreszeit, nehmlich Ende Zuly gehalten werden. ? - De Candolle fihfug vor, die Acta Helvetiae fort: aufeßen, Dieß ward angenommen. Abhandlungen fol ler an den Präfidenten der Verfammlung, wenigftens 2: Monate vor der Verfammlung: in lateinifch, deutſch, franzoͤſiſch oder italianifher Sprache eingefandt wer— * ‚den. Vorgeleſen wurde folgendes: Profeſſer Studer aus Bern, über gewiſſe Truͤm⸗ mer von Kalk-Felſen, die fh um den Gemmi fin- den. Er till dieſe fonderbare Bilbung irgend einem organiſchen Urſprunge aufihreiben. Schweizer⸗Gebirge Eſcher v. d. Linth, der mehr als irgend Jemand die durchwandert und ſtudiert hat, ſchreibt die parallelen. Furchen, auf. dieſem Kalk der Wirkung des vom geſchmolzenen Schnee entſtehenden Waſſers zu, welches tropfenweis auf den Stein fallt. Die Phanomen findet fich, nach feiner Behauptung, an allen Kalkbergen von einer gewiſſen Höhe, Profeſſor Pictet aus Genf, über die Nahrung, Re die Knochen, auf verfchiedene Art gefocht, lies en, R \ - * 597 Mayer, Apotheker in St. Gallen, über die in St. Gallen, Frauenfeld und Zürich errichtete Anftals ten zum Yusziehen der Sinochenbrühen. durch papinia= nifche Töpfe, Profeffor de Candolle aus. Genf,. Uber die geo— graphifche PVertheilung der Pflanzen anf der Erde, und eine Note Über die wahrfiheinliche Zahl der Pflan— sen-Gattungen, [Schon gegeben.] De Luc aus Genf (abwefend), über den Einfluß der Flüffe und Ströme auf die Geftalt der Felfen in den Urgebirgen. Geſtuͤtzt auf eine lange Reihe von Erfahrungen glaubt der Verfafler nicht, daß diefer Einftuß fo groß fey, als man ihn fich oft gedacht hat, Lardy aus Raufann, zahlreiche Bemerfungen uͤber die Gyps-Lager im. Rhone-Thal. von Martinach auf? wärts bis zur mittäglichen Fläche deg St, Gottharde ins Thal Canaria, Meisner von Bern, über einige in der Schweiz gefundene verfteinerte Knochen und Zähne, Er wies einen bey Aarberg in einem Sandſteinbruch ziemlich tief gefundenen Zahn vor, der dem erloſchenen Ano- plotherium angehört zu haben fiheint, das Cuvier in den Gypsbrüchen bey Paris entdeckt hat. -Ein Stüf von einem Kiefer, foheint einer Art Babyrufla angehört zu haben. Die merfwürdigften dieſer Stüc- fe waren Zähne aus dem Gkteinfohlen-Bergmwerfe zu Kaͤpfnach am Zuͤricher-See, wovon die größten deute lich eine Art von dem auch erloſchenen Mastodontes angehört zu haben fiheinen. Zuletzt zeigte er eine bey La Tour ‘am Genferfee gefundene verfteinerte Hiru⸗ ſchaale vor, von einem Thiere aus der Familie der Hirſche, das man aber mit keiner der bekannten Gat⸗ tungen zuſammenſtellen kann *) >) Meisner, ein ausgezeichneter Naturforſcher, Her: ausgeber des Anzergers der Gefellfchaft, welcher jeden Monat- in Bern unter dem Zitel: az turwiffenfhaftliher Anzeiger der alle gemeinen Schweizerifhen Geſellſchaft für die gefammte Naturwiflenfhaft, herausfommt. Der Preis der Beftellung ıft, fechs franzofifhe Franfen auf den Jahrgang, [Mir ha: ben Davon Nro —, oder Zuly bis Deteber 17, je ein Bogen in 4, und fünnen nicht anders als Gutes davon reden. Er enthält mehrere vortreff® liche Auffaße, und ift dem Naturforicher, un? entbehrlich. Wir werden unfere Lefer damit, bes fannt maden. Daß die Schweiz das eurdpäiſche Land für N. ©. ift, ift anerfannt, ‚fo wie es auch eine eigne und einzige Erſcheinung in den Repubtifen ift, daß ſich die gefammten Gelehrten fo freund? fnaftlich vereinigen, und fogar in Perſon jahrtich zuſammen kommen. Was ift wohl die Ürſache, daß dergleichen in monarchiſchen Staaten nicht ans gehe? Wir erinnern ung, dab der Fürzlich veritor? ene König von Wirtenberg ver ſchwaͤbiſchen Gefellfehaft der Naturforicher , verboten bat, ſich zu verfammeln, wodurd fie völlig zu Grunde ge richtet Wurde, und doch ift der erfte und leider einzige Band ihrer Schriften von folder Vortreff- lichkeit, dab er neben den erften Gef. Schr. Eu— vopas prangt. Welches war wohl die Urſache eis 597 Profeſſor Pictet theitt die Maßregeln init, welche er jeßt genommen hat, um fi fichere und regelmäs ßige meterologifche Beobachtnngen zu verfchaffen, Die auf der höchften Wohnung in Europa, nehnlich im Klofter des großen Gt. Bernhard, angeftellt werden ſollen. Er fand bey den ehrwürdigen Geiftlihen, die dort wohnen, allen erwünfchten Eifer und Kenntniffe für diefen Gegenftand; er verfah fie mit guten In— firumenten, und will alle Monate die ſummariſchen Nefultate dDiefer Beobachtungen in der Bib. univ. und der zu Genf zu denfelben Tagszeiten angeftellten Beob- achtungen mittheilen. Mehrere Abhandlungen Fonnten wegen Mangel an Zeit nicht vorgelefen werden, hierzu gehören: Eine lateiniſche Monographie der Gyrophora mit fehr ſchoͤnen Zeichnungen von Schaͤrer in Bern; Die vorzüglichften Botaniker de Candolle, Roemer, Vau- cher, Seringe ufiv, betrachten dieſes Werk als für das Fortſchreiten der Wiſſenſchaften fehr fhäßenswerth. Prof. Mayer in Bern, über einen Kanindhen Foͤ⸗ tus, der von Berliner-Blau⸗Tinctur, die von der Mut: ter in den Fotus übergegangen, blau geivorden war. Eine Arbeit vom Apotheker Pagenftafer in Bern, übew. Cadet de Vauxs Brodmachen aus Kartoffeln mit Waisen-Mehl: Cadets Nefultate‘ find auf die Schweiz nicht anwendbar, wo der Ader und die Kar⸗ toffein weit theurer find als in Frankreich, Außer den gewöhnt. Verſammlungen die die drey Tage über den ganzen Abend wegnahmen, wurden alle fehenswerthe Sammlungen in Züruch beſucht. Preisaufgabe Seit längerer. Zeit wird behauptet, das Clima der höhern Gegenden der Schweiz, würde immer rauher und kaͤlter Man hat zwar Feine thermometrifihe Beobachtungen; fügt ſich aber auf folgende vier Um— finde: 1) Viele Alpen, Die vorher Maiden, waren, find jeßt unfruchtbar, 2) Gefchichtlihe Zeugniffe ward ſelbſt noch übrige Spuren beweifen, dab ehemals Walder über der jeßigen Höhe des Wahsthums waren, 3) Die Schneelinie rinft immer tiefer herunter, 4) Die Gletfcher ruͤcken an verſchiedenen Orten immer weiter vor. Die Gefellfhaft fraͤgt daher: Sfteeg wahr, daß die hohen Schweizer— alpen feit einer Reihe von Jahren rauber und Falter geworden find? ned fo unbegreiflihen Verbotes? Es wäre zu wünfchen, dab diefe Geſellſchaft fich neu gründete, Br —— der jetzige Konig feinen Schuß nicht verjagt.] — — — — — ® * 598 Man ſoll 1) Zeugniſſe uͤber die Verlaſſung der Waiden den hohen Alpen ſammeln, 2) dieſe Zeugniſſe pruͤfen, 3) unterſcheiden, welche Waiden aus andern Urſa— chen. verlaſſen worden, z. B. durch Felſen- oder La— vinenſturz. 4) die geſchichtlichen und natuͤrlichen Spuren auf: fuchen von höhern Wäldern als die -jekigen, 5) alle moglihen Beobachtungen über die Höhe der Gihneelinien ſammeln, und Über die Zeit, wann in verfchiedenen Sahren die Heerden von den hohen Alpen herunterfteigen mußten, 6) Ueber das Fortrüden oder Wermindern der Gletſcher, 7) endlich die alten Graͤnzen der Gletſcher aufſu— chen, welche durch Die Felfen, Die fie vor ſich her ſchie— ben, bezeichnet find. Ziel der 1. Januar 1820. Praͤſidenten. Erſter Preis 600 Schweizer⸗Franken (900 franz.) zweyter, die Hälfte, * Einzuſchicken an den Naturwiſſenſchaftlicher Anzeiger der allgemeinen ſchweizeriſchen Geſellſchaft für die ger fanmten Naturwilfenfhaften, von Mersner, Prof. der N. G. in Bern; monatlich ein Bogen in 4, Sahrg. 5 fihweiz. Frank, (55 Gulden.) Diefer Anzeiger gefällt ung fehr wohl, und fann, "wenn er mehr Umfang gewinnt, und wo möglich nur Auffare von furzer Ausdehnung aufnimmt, für Deutfch- land das werden, was dad Bull. de Sc, für Franf- reich geworden. As Einleitung mögen die langen, Keden von Wyttenbah über die Gründung diefer Geſellfchaft, und die von Pictet über deren Grlinder, Gosse hingehen; im der Folge aber müfen fie billig aus einem Zeitblatt, wovon monatlich ſo wenig er— fcheint, wegbleiben, fo geiftreih und wichtig dieſe auch feyn mögen, wie es bey den genannten der Fall ift, oder fi auf einen Auszug beſchraͤnken. Nro ı. vom 1. July 17, enthalt Wyttenbadhs Rede, Die fih im nachften Monat fortfegt. Darinn ift Schaererdg Adumbratio Gyrophorarum helvet., welche wir einntal liefern werden. Kine Anfündigung von Schinz: Abbild. und Befhr. der Ever und Nefter der einheimifhen Voͤgel. Im Ganzen 14 bis 16 Hefte je von 6 Tafeln, zu 2 Guld. 45 Krz. [Wird gewiß gut] Don Meisners Mufaum der Naturges ſchichte Helvetiens in Bern find fehs Hefte erfihienen, enthalten zivey junge Steinboͤcke, Steinkraͤhe und Alpendohle, Struntjäger, Alpenhaafen , Alpenfteins bo, fmaragdgrine Endechfe. Jedes Heft ı Gulden, bey Burgdorfer in Bern. [Bir beſitzen zwar erft die drey erften Hefte, koͤn⸗ nen fie aber jedem Freunde der Natur ohne Beden- ° fen empfehlen. Zeichnungen find mit Sachkenntniß und Öenauigfeit angegeben und ausgeführt.) Hausmann berichtet etivas über die verfteiner- ten Knochen bey Tiede, ; RN DIN ©“ . | u * 8 59 Tdhbomas in Devens bey Bern, hat folgende für die Schweiz neue Pflanzen entdeckt: Gentiana pannd- nica am Fouli in Wallis, Hedysarım nov. sp. im Pfynnwald zwifhen Leuk und Giders, Glyeyrrbiza gla- bra am Hügel Valeria bey Sitten, Cerastium lana- tum bey Viſpach, Illecebrum verticillarum Hey Men- dris, Valisneria.spiralis im Lucaner-See, Achiller helvet. am Rhone Gletfher; Convallaria bracteata neu von multiflora durch ihre Dedblätter verſchieden, bey Bern; Cytisus sessilifolius bey Chillon; Cyela- men hederaefolium bey Ollon, Seringe in Bern arbeitet an einer Befhreibung der Schiveizer-Rofen. h Nro 2. Auguſt, C. A. Mayer. Prof. der Ana— tom. in Bern, Beſchreibung einer Bauchhoͤhlen⸗Geburt bey einem Kaninchen. Der Fall iſt zivar intereflant, gibt aber fir die Phyfiologie nichts neues, Das Nordliht am 9, Hornung 1817 war zu Hof: wyl zwiſchen 9 und zo Ahr zwanzig Grade über dem noröweftlihen Horizont, der Lichtbögen umfaßte achtzig Grade, fein Scheitel war um magnetifihen Me— ridian, die einzelnen Gtrahlen fihoffen manchmal acht bis neum Grad hsher. Man bitter um Mittheilung von Beobachtungen darüber. — Barometerbeobachtuns gen in Bern. Pro 3. September. Pieter über Golle. Etwas über die Mayfafer von Studer. Er fucht zu zeigen, - daß fie von 1690 an von drey zu drey Jahren erſchienen. Es ſchien als wenn fie in Schwaben-ein Jahr früher als in Bern, in Um ein Jahr fpater flögen. - Jetzt erwartet er nur wenig Ka: fer, wegen der vorjaͤhrigen naſſen Witterung. Bes Eanntlich bedarf der Engerling oder Inger drey Jahre zu feiner Entwickelung unter der Erde. In der Schweiz fommen vor: Melolantha vulgaris, hippoca- tanı, folftitialis, ſquamoſa, Horticola, argentea, atra und ruficornis. [Diefer Aufſatz ift etwas ins Breite gezogen, und uͤberhaupt müſſen wir das an allen Auffaken in diefem Anzeiger tadefn; fie muͤſſen ges drängter werden, wenn der Anzeiger die gehörige Mannichfaltigfeit erhalten fol]. ‚Sihnerer, etwas über Gyrophora. deprella. Anfrage, wie Holzfaure in Kohlenmeilern zu ge— winnen. ift- Won Seringe das achte Heft feiner Weiden (4 fl.) erfchienen (feanz.); enthalt: Nro 89: Salix monan- dra auguftifolia, S. monandra brevif., S. monandra ampullacea, $. repeus gemmifera, $. r. lanceolata, ‘8. patula, S. cinerea (acuminata Hoffm.), S, -cinerea androgyna, S. c. humilis, capraea breviltachya, c, microphylla, c. divaricata, aurita monstruola, a. mi- erophylla, a. glabriuscula, holosericea microphylia (lanceol. var.), h. ternata, verfifolia velutina, vers, microphylla, myıfinites (arbutifolia), m. pilofa, ar- buscula obtufa (prunifol. var.), a. nicrophylla, oyata, ftylofa petiolola (Äylaris var.), pentendra ma- ceroltachya, fragilis furcata, alba vitellina, alba vi- tell, sericea; alfo 117, Ifis 1818. Heft 4 609 "Er hat aud die) erfie und zweyte entitrie der Sammlung von Schweizer Gramineen, Cyperaceen und Junceen geliefert, nehmlich als wirkliche Pflanzen. — Barometerbeobachtungen. Nro 4. Detober. Ueber ‚Golfe weiter. Meisner, Verzeichniß der bis jeßt befannt ge⸗ wordenen Schweizer⸗Schmetterlinge. [Die Einleitung, auch zu gedehnt. Glaubt nur, auf dieſe Art wer— den die Büuͤcher nicht verkauft. Man muß auch das Buͤchermachen lernen!) Die Namen find nah Och ſen— heimer nebft Gynonymen. A. Tagſchmetter⸗ II. Argynnis, III. Vanessa, linge. Edelfalter Eckfluͤgelige I. Melitaea iı. Selene 25. Cardui T. Cynthia 12. Euphrosyne 26. Atalanta 2. Merope 13. Dia 27. Jo 3. Artemis 14. Pales 25. Antiopa 4. Cinxia 15. Ino 29. Polychloıos 5. Didyma ı6. Thore 50, Urticae 6. Phoebe 17. Daphne 5ı. C album 7. Dietynna ı3. Amathusia 32. Prorsa 8. Athalia 19. Latonia 35. Levana ‘9. Parthenie . Adippe 10. Lucina , Aglaia IV. Limenitis,. . Paphia Bandterte 24. Pandora 34. Lneilla 35. Sibylla 56. Camilla 157. Populi V. Apatura, Schillerfalter 58. Iris 39. Ilia — — nn nn . PD» OB © Charles Mayer, Prof. d’Anat, a Bern, Experien- ces pour prouver la facult@ absorbante des veines, et le pallage des fluides dans le fang SI. Je erois pouvoir demontrer par plusieurs expetien- Nai in- troduit par une plaie de la trachee-artere des Aui- des colores, des [olution dans l’eau de prufliate do potalle, d’arsenic eto, et j'ai trouve que les fluides ces ces points interessants de physiologie. colores pallent dans le fang, meme quand on lie le canzl thorachique, et qu’on peut retrouver ces J’ai toujours pu de potalls par les oxydes de fer, non feulement dans le [ang ‚arteriel, mais auſſi dans le sang veineux, de plus dans le [erum du pericarde, ‘de la plövre et du peritoine, (dans l’urine, dans plusieurs parties ſoli- des par exemple dans tous les ligaments m&me dans les articulations, das les aponevrpses, dans le pe- rioste, dans la dure-mere de I’encephale er de la meelle epiniere, dans la membrane [clerotique etc, Mais je m’ai jamais pu voir des précipités verts ou bleus daus le cerveau, dans la moelle £piniere, meme dans la [ubfiance des nerfs. et des mulcles, quelques traces, qui sonz attribudes aux 38 * memes substances dans le sang. du pruffiate reconnzitre la presence excepte 601 S , — ⸗— 6 yarticules fibreuses que l’on trouve — le paren- ehyme de ces organes. nobles refusent ces Auides dtrangers. [Permettez Mr, le Prof. Bern, que j’ose à remarquer qu’il-y-a plus d’un canal thorachique,} Vaucher zu Genf arbeitet an einer Befchr. der Equi- Schuͤbler iſt Prof. d. Bot. zu Tübingen geworden. Soviel Haben wir von dieſem Anzeiger, der ſich ges ftalten wird, geta. \ Denkſchriften der k. Akademie der Wiſſenſchaften zu Muͤnchen für 1813. M. auf Koſten d. A. 1814. 4. XXXIV, 46, 378, ST, 188, 12. Kupf. 22. die Charte nur auf Verlangen Voraus Gefchichte der A. 1812 (vd. Schlichtegroll), mit 28, in Folio, der bot. Garten und das muͤnchner "Gewächshaus. Schrebers, vom König erfaufte Summe tung. beftcht aus 50,000 Pflanzen, 12,019 Thieren, 8462 Mineralien, 3993. naturh. Büchern. Erlangen bekam da— von faſt alle Mineralien, die Hälfte Bücher, die meiften innländifchen Inſecten I. Kaffe, der Philologie und Philofophie. 2—46. Fr. Thierfh, üb. die Gedichte des Hefiodus, ihren Urfprung und Zuſamenhang mit denen des Homer. In diefer Außerft gelehrten Abh., Die wir nicht zu beur— theilen vermögen, zeigt der Vfr. zuerft, daß Hefiod juͤn⸗ ger iſt als Homer; dann daß jenes Gedichte ebenfalls mehreren, einer ganzen Schule für.eine gewiſſe Zeit an= gehören wie dieſes, und zwar daß der Boden jener Bae⸗ otien, wie dieſer Jonien geweſen. II. Klaſſe, der Mathematik und der Naturwiſſen⸗ ſchaften. 3. J. Schrank, Jahrg. 12,) 25. II. Tie demann, üb. Speicheldruͤſen der Schlan— gen (Sieh Jahrg. 12.) 31. II. Dileſius, Jahrg. 12.)' 51, IV. Schranf, blaue Schatten (GS. ebd.) 5%. V. Schranf, bot. Beobachtungen. Ausführliche Eippeniharaktere hin und wieder mit Gattungen; und zwar von: Veronica, Wulfenia (vielleicht Paederota), carinthiaca; Commellina, alrie., comm,,. virgir nica, tuberofa, Carex plantaginea,; Uniola nıucronata ; Heleochloa alopecuroides (Phleum); Triticum [pelta; Plantago lagopodioides; Scoparia duleis; Litholperm. aegyptiac.; Lysimachia punct., (dazu vulgaris, ne- morum, Nummularia, nehml. Staubf. krugförmig verwachſen; Thyrfanthus, wie Lyl., Stf. unten nur in Xing verwachfen, Th. palufiris — L. tıyrsiflora; Palladia,, eine Lyl. vom Mond abgeſonderte; Cam- panula pyr.; Jafione; Erythraea (Gentiana Cent.), Ce- loha: Trieratus, admirabilis, 5 Stf., ı Griffel, Fluͤ— gelfrucht, einſamig. Dolde wie Primula, ein Sommer- gewaͤchs wohin? Beſchr. Fonnte und follte beſſer fun]; Nellerfchmidia; Tagoecia ; Nerium;, Periploca: He- racleum anguftifol.;, Tradefcantia erecta (bihda); Velt- heimia viridifolia (Aletris cap.); Allium tataricum, arenarium, rommdum, Tefheldia antlıeriooides (pa- üb. Prieſtl. gr: Materie (Sieh Fiſche, Mollusken ıc (Cie Il parait que les organes plus dieſes Blut ſchwaͤrzer. Jufiris, Heriteria anth., Helonias bor, , Narthecium, Anthericum calyeulatum); Cardiofpermum Halicaca bum,, Forskolea tenacillima , angufifolia. or, VI. Ehladni, üb. gediegen Eifen. Aufzah: lung aller Cetwa 16) gefundenen Maffen, Wir koͤnnen hier beyfüigen, daß die zu Aachen 1762 gefundene als lerneueft unterfucht worden ift, wahrſcheinlich von Monheim. s 1177. VII. Gehlem, chem, Unt, des ged. Eifens am der Collina di Brianza im Maylandifchen. ; 127. VIII. $lurl, üb. d. Vorkommen der Steinkoh— ten zu Häring. Eine weitl. und mie es fcheint, fehr ins Einzelne gehende Abh., die wir jekt unmöglich leſen koͤnnen. 183. IX. Spir, Koͤrperbaues des gem. an 2 K. 1812. i Wir haben binnen 4 Jahren 4 neue und alle vortreff= liche Zergliederungen des Blutegels erhalten, von Spir, Home [Sfis I, 17], Bojanus [Sfis VIL 17.) und Kuntz⸗ mann, Bertm b. Stöhr 17. 8,-und zwar alle von einander unabhängig. Wir wiſſen muͤndlich, dab die zwey letzten die Ardeit von Spix noch nicht gefehen haben, die von Home nur Kuntzmann. Dabey ift es fonderbar, daß bey der großen Uebereinſtimmung diefer vier, Doch auch die auffallendfte Abweichungen, und zwar übel ‚die wichtigfien Hraane vorfenmen, wodurch die Sache völlig von neuem: angefangen werden muß. Die fehönften und feinften Zeiche nungen find die von Spir; dann folgen die von Bojanus; darauf die von Home; und in einem weiten Abftand die von Kuntzmann, der den unglüdlichen Gedanfen hatte, feine Zeichnungen felbft in Kupfer zu ſtechen und auf Stein zu bringen, wodurch ſeine, in mancher Hinſicht aͤußerſt genaue Arbeit ſehr zuruͤckg ekommen iſt. Wir wer— den wohl einmal ins Beſondere darauf kommen. Hier wollen wir nur gelegentlich vergleichen. 1. Haut- und Darmfyften. Die aigeinehißRe- defung aus durchfichtiger Dberhaut, gefaͤrbter Schleim⸗ haut und Haut mit 97 — 100 Einſchnuͤrungen (Rin—⸗ geln), voll Schleimdruͤſen als Höfer, unten auf jedem Ring nad) der Quere 4 Schleimlocher Fig. x. gg Zwiſchen Darſtellung des geſammten innern Blutigels (Hirudo medicinalis) je 4—5 Ringen ift in den Querfurchen am Bauch ein Paar größere a ff, durch weihe 2 maL ı7 Blaͤschen Fig. 2,6 Schleim nach Außen abfontern, [Die- fes find die Blasihen, welche Thomas und Home und Kuntzmann für Athemblaſen halten... Davon nachher]. Fig. 2, 1, 7 Darn mit Sihnürungen , ab. Speis⸗ röhre, be Magen, ed deſſen Blindſacke, ef Dünndarm, £ Maftdarın. Innere zottige Haut, mitlere oder eir gentliche mit freisformigen, einzelnen Muskelbuͤndeln Fig. VI abgebildet] , * After in der Furche vor ‘der Scheibe [Sohle] auf der Ruͤckenſeite. Nichts von Leber, Nieren, Pancreas, Gekrös, bewahren das Blut 2 — 3 Monat unveranderlich in den Magenfüden auf,. geben es gereist durch: das. Maul von ſich, im diefen Darın wird Das eigenthüntliche Blut in den Darımvenen etwas brauner und weniger fluͤſſig. Die ſo— genannten Zahne find nur drey, von Yangsmusfeln des Darınd gebildete, alſo weiche Zuͤngelchen Ddem Ke Spix alſo redet: fehr -- — EEE EEE ENT a 608; widerſpricht), und das Blutſaugen gefchieht nur durch. Pumpen, [Der Vfr. meynt fehr unrichtig, dab manden After noch nicht gefannt habe. Die angeführten frenlich nicht, ift ja aber ſchon lang eine ausgemachte Sache, und wenn fih Dumeril hierin ſchuldig macht, fo iſt das eine gewöhnliche Franzöfifche Unwiffenheit freinder Litte— vatur.] II. Geſchlecht sſyſt em. Zwitter. ig. 1, ec. mann liche Ruthe 1° [, 12% vom Maul, am Baud aus einem Loch ſteif vorragend, inwendig bon. einer fleiſchichten Schei⸗ de umgeben Fig. 2, 4, die 8’ L., und in ein Koͤpfchen endet, in das beide Samenftrange b gehen, welche ſich vorher in ein Knaͤuel veriwideln, dann zwiſchen Ner— venftrang und Arterie nach hinten bis 14 vorm After laufen, unter Wegs 9 Geitenäfte e von ſoviel Samen: bläschen oder Hoden d aufnehmen, worin der Samen weiß, Anderfeits empfangen fie von neun. Schleim: blafen 6 das eine End, während das andere blafenformige nach Außen im der Haut mündet Fig.ı. E. Dagegen Öff nen fich nad) vorn 6, nach hinten nur 2 diefer Schleim— fanäle bloß durch die Haut nach außen, und enden nad) innen ftumpf. Diefe Drüfen find auch im Negenwurm, Innhalt wie in den Hautdrüfen graue Flirffigfeit: Schei— nen der Vorfteherdrufe und den Cooperifchen zu entfpre= chen, vielleicht auch bey den Schnecken dem Purpurbeutel ‚und den Schleimfanälen am gemeinfchafttichen Gefchlechtg= ſchlauch [Pfeilſack, Haben freylich nichts mit den masn- lihen, fondern weiblichen Theilen zu thun]. Weibliche Therle. Fig. 1, d Rutze. Fig. 2, 5.; Fig. B,a Scheide, ec Eyerftöfe mit Eyern im Sommer, Be— anttung zweifelhaft, auch Gebären. Oft faugen Junge an den Alten. f II. Blut-und Athemſyſtem. Ein dünnes Gefäß auf dem Ruͤcken des Darms Fig. 2, 2 mit Geiten- äften, von denen der ftärfere & fich auf den Darın ver= aftelt. Der Hauptftamm verliert fi) gegen die Blind» ſaͤcke durch PVestheilung df, Fig. 4, I, 2 [diefe wären alfo einerley, doch iſt die Zahl der Veräftelungen ungleich]. Zu beyden Seiten des Darms Liegt ferner, gleich inner halb der Schleimfanäle und an der Außern Seite des Sa— menftrangs ein anderes, viel dickeres, musculofes, pulſi— rendes Gefaͤß, welches von je 5 Leibesringen rechts und links einen Aft abgiebt, und fich gegen Kopf und After ſchmaͤler endigt. Jeder Geitenaft fpaltet fich in zwey Zweige, von denen jeder in einem Bogen mit dem des anderfeitigen Arterienffammes zu einem und dem naͤmli— chen Kanal Fig. 4, 33: & ſich vereiniget, und jeder . nach oben und unten durch ungefähr 4 Aeſtchen die Mus— feln, Nerven, Samen =und Shleimfanäle und den Darın verſorgt E, y- fo daß durch die Concurrenz der beyden Ar- texienſtaͤmme der Laͤnge nach, durch die innern und eben— fovielen aͤußern Geitenäfte ein wunderbares Bild von Anaſtomoſe, fowohl auf der Bauchflaͤche Fig-4, als auch oberhalb des Darmkanals unter der Ruͤckenhautdecke ſich dem Auge darftellt, Der. ftärffte und längfte jener klei— nen Nebenäfte ift. der, welcher längft dem Samenftrang zu jedem Samen uod Schleimbiäschen Läuft, und unter vielen Eleinen Unaftomofen fich hier veräftelt. Noch, findet ieh, zwiſchen den beyden. Zweigen des. kußern Aſtes jedes 4 — — 4 604 der beyden Arterienſtaͤmme ein Eleiner, wecher von hier zu dem Denenaft feiner Seite läuft, und fich init Diefenz gleichfam zu einem einzigen gemeinfchaftlichen Aſt verei- nigend, die Anaftonofe der beyden Arterien mit der ein- zigen Vene herſtellt 819. 4, 26 — 38. Jeder Arterien— ſtamm zieht ſich in der Minute 6 — gmal zuſammen, ſpritzt das Blut mit einem Male nicht bloß nach vorn und hinten, ſondern nach allen Seiten, in die Muskelhaut, die Samen- und Schleimkanaͤle und in die Nerbenkno— ten u. ſ. w., worauf Ruhe. Alle drey Gefaͤße ſind durch ein einziges einſpritzbar. Es iſt höchft wahrſcheinlich, daß die Wlirzelchen der Rüdenvene (x, 2) das Blut aus den Darm auffangen, es durch den anaftomofirenden Aft pin die beyden Arterten bringen, und diefe es, ohne weiteres Herz, durch ihre Contractilität in den ganzen Leid treiben, Die Gefäße ſcheinen den Gefrösgefäßen zu entfprechen. Das Athmen gefchieht durch das Hautnetz und Darmnetz, indem immer auch etwas Luft fih im Darıtı befindet. Die Luftröhren laͤugnet Spir; freylich fo wie fie Thomas abgebildet, mit Recht, aber ob wie die ans dren? Wir wollen. doch die Sache einmal felbft anfehen. 4.MNerven-und Sinnenfvftem. Doppelter Ner— venfirang. vom 24 [fo Bojanus) Doppelfnoten auf ver Bauchflaͤche meift zwifchen Ruthe und Baͤrenmutter einer: feits und linkem Samenftrang und linkem Eyerſtock ander— feit3 und zwar über beyden Linken Fig. 5. [Kunkmanıt behauptet wie Mangili nur 23, was wir flr untichtig halten], Der Halsfnoten C2) ift der größte, wie zwey Birnen, die fih mit ihren Stielen um die Speis- röhre fihlagen, mahnen an die Vierhuͤgel; jeder dieſer gibt 5 Nerven ab, ein den untern Lippenrand, d’fich theilend in 2 — 3.Xefte in ein Zuͤngelcheln (Zahn) und in den aͤußern Lippenrand, Die 3 andern e, &g feitwärts in die benachbarte Muskelhaut ynd Hautdecke. Aus dem Kopfknoten (I) nad) vorn zwey Fäden, a in die obere Kopfdecke, b nah hinten über die Speisröhre. Jeder Schiwanzfnoten (24) gibt 8 Faden ab im die Musfeln und Haut. Der vorleßte nur einen, alle andern zwey, welche. fih verzweigen in die Muskeln, Darm, Ruthe, Bire. Die Nerven find von den Arterien entfernt, dab es ſcheint, ſie begleiteten auch in höhern Thieren- nicht tie Gefäße, fondern nur ihre Musfelhaut [gute Bemer— fung, wie man auch behalten muß, daß der Gtrang links liegt, woraus fich vielleicht mit der Zeit etwas machen läßt: Auch kann man bemerfen, daß 06 Yeibe- ringel herausfommen, wenn man auf jedes Zwiſchenkno— tenjtuc 4 rechnet, dagegen 120, wenn 5, wodurch ſich mit hin deren Zahl wiffenfchaftlich beftimmen ließe, was wie— der unfern Nachfolgern gute Dienfte leiften wird, wenn davon dit Rede ift, die Zahl der Wirbel und Rippen wife fenfihaftlich zu beftimmen, warum: wir fehon lang vergeb- lich ung die Stirne gerieben. Doch nur nicht verziveifelt. Nichts ift gefeßlos ut der Natur, denn fie iſt Leib des Deus geometrizans], Sinnorgane. Was man fir Augen ausgibt, find hoͤchſt wahrfipeintich nur Hautdrüfen, wenigftens am Fiſch⸗ blutige. Scheint bloß Gefühl zu haben, 6, Mu skelſyſte m. Musfelhaut unter der Haut, aran, aus4 Schichten. Die außere als fihiefe, fih kreuzende - 605 : E Eltipfen um den Leib, die zweyte als Läangsfafern, die dritte ald Kreisfafern, die vierte nur als frhiefe Mus— fein an Kopf und Sohle. Hirudo Sanguiluga, der Roßigel hat ein Samenbläschen mehr, LE Nachtrag. CWVergleichen wir die Beſchreibung und Abbildung der männlichen Theile des Blutegels von Spir mit denen von Home, Bojanus um Kunkmann, fo wil fen wir nicht, wo wir hinaus follen; fo treiben und diefe Leute aus einem Winfel in den andern, Nah Sp. hangen die_9 mittlern Drüfenfanäle (6) mit dem Samenterter zufanmen wie bey Home. Nah B. und K. dagegen find fie davon völlig getrennt, und zwar fo, daß B. diefe Verbindung ausdrüdlich länanet, K. aber es uͤberſieht. Dann zeidnen H., B- und K. die Athens blafen (16 oder 17) als ganz, abgefonderte Hrgane_ab, welche ſich durch die Haut öffnen; Sp. dagegen fagt, fie feyen nur das eine erweiterte Ende der Schleimfanäle, welche fih Durch .diefe Blafen nach außen öffneten, fo daß Diefe Locher, weiche zuerſt Thomas, dann 9., B. und S. für Athemlöcher erflaren (bev Spit Fig. ı FT sb- gebildet) , nichts anders als Schleimlöcher wären; daher er denn auch eine ganz andere Athmung annimmt. Wir geftehen, daß wir, Lieber der anderen Meynung, als Spirens find; jedoch hat er diefe Theile fo genau zerlegt, fo vein (durch Kock) gezeichnet, daß man Faum begreift, wie ex folhe Zreanung nicht hätte bemerfen follen. 8. jagt aber mit duͤrren Worten, er habe durch Die Athem⸗ Löcher Quecfilber in die Blafen gebracht, und diefes fey ungeachtet aller Bemuͤhungen nicht weiter aus dieſen Blafen zu bringen gewefen, was ein ftarfer Beweis iſt, daß fie mit den Drüfen nichts zu fehaffen haben. Nach ihn wären diefe nur an der Haut ‚angewachfen ; ohne fih alfo irgendhin zu öffnen, was wieder nicht glaublich. Doch finden fich bey Bojanus auch alle, bey 9. die vor— dern und Hintern Schleimfanäle in_denfelben Umftänden. Was foll man alfo dazu fagen ?_ Mag doch das Bojanus entfiheiden! Wir glauben, das Wahre ift, daß die Schleimfanale nicht in Verbindung mit den Samenlei- tern ftehn]. Erfärung der Abbildungen, Fig. 1. Hirudo medicinales n. Gr. von der Bauch feite. a Maut, b Sohle oder Scheibe, e Ruthe, d Nuke, ee Hautringel 97 — 100 [wohl 96], ff Schleimlöcher leigentl. Athemloͤcher] zwiſchen je 5 Ningeln, 8 Schleim⸗ loͤcher der Hautdruͤſen, 3 auf jedem Ringel. Fig. 2. Anderthalb Mal vergrößert, vom Rüden. 1,2 Darm, ab Speisröhre, be Magen mit Blindfä- den, cd Blinddarın, e Magenpfötner, ef Dünndarm, £ Dickdarm, "After, 2 Vene, aß gem. Seitenaft, a vers zweigt fih im Darın, 8 anaftomofirt mit dem Arterienaft Fig- 4 ß feiner Seite, 3,3 Arterienſtamme, 4 maͤnnl. Nuthe, 5 Bäre, Scheide, Eyerftöde, 6 Schleimkanaͤle 17 jederfeits auf der Arterie, deren Blaſenenden nach aus fen münden Fig. r. £., 9 münden in den Saamenſtrang, 77 doppelter Nervenfirang mit 23 Knotenpaaren. Fig. 3. Gefhlehtöfuften befonders Liveggelafen]- Fig, 3. Aderfyftem, ı,2 Vene auf Darm Fig. 2, x,1, «ß gem. Geitenaft, .« wurzelt im Darm, B ver- bindet ſich mit dem Arterienziveig, 3,3 Arterien, Byö gem, außerer Aft des Linfen Arterienſtammes, 8 annito: moſirt mit der. Vene, y5 beyde Nebenäfte, verbinden — — Ruͤcken ein Netz von Anaſtomoſen, ey innerer Seitenaſt verzweigt ſich von beyden Seiten. Fig. 5. Nerbenſyſtem. 124 Senotenpaare, ı Sopffnoten, 2 Halsfnoten, 11 wie fih die Nervenfaden an allen andern verziweigen, - Fig. 6. M usfelfyftem [weggelaffen]. Wir fommen noch eimmal darauf, daß dieſe Zerles gung dem Vfr. Ehre macht, und er dadurch beweift, daß er im Stande ift, einft Tuͤchtiges zu teiften. Diefe Abhı ift eine Zierde diefer Gefellfchaftsfchriften. Mit den Schleimfanäten und dem Athemſyſtem ift es aber nicht vichtig; und er wird wohl thun, wenn er nad feiner Ruͤckkunft aus Brafitien, wohin ihn die baieriſche, für die Willenfchaften fo liberale Regierung, mit Martius geſchickt hat, dieſen Wirrwarr wieder vornimmt, Wir ers innern ung nicht, daß jemand gefagt habe, daß unfer BÖlutegel fih in Amerika befinde; ob der Regenwurm. Sonderbar, Gehet dod nad! ; 225. Gehlen, Steinart v. Hafnerszell bey Paſſau, und ziweyer Prehnite aus Tyrol. Gene in einem Dolo= mitlager, und dieſes im Gneis fudlich Der Donau, derb, firahlig, 3 Durchgaͤnge, wovon zivey eine Balkenform geben, der dritte Bodendurchg. verftedt, fplitterig, 2,650 fhw., rißt Glas, funkt ſchwach, ſchwer zerfprengbar, Licht grünlichgrau, ind Gelbe, wenig perlglaͤnzend, durch— fiheinig, phosphorescirt an einander gerieben wegen Do— lomit, electvifh durch Erwärmung, Pulver mager, brennt fih weiß, ohne Kniſtern und Lockerwerden, fehmilzt für fih, enthaͤlt fehr kleine Augite — fteht dem Tremolith ſehr nad, ſcheint Prehnit zu feyn. Enthält; 54,50 Kies(eh) 1,00 Eiſenkalchel 25,25 Thon 5,93 Sode 10,05 Kalf 3,25 Talk 99,98 Prehnit aus den Faflathat in Tyrol wiegt 2,917 42,875 8. 0,24 Wadkalch 21,50 Th. 0,75 Sod 26,50 8. —— 3,08 8, 94,875 Prehnit v. Ratſchinkes wiegt 2,924, enthält faft ganz daſſelbe. — Folgt dann über Die Anwendung der Eohlen- ſaͤnerlichen Sode zur Aufſchließung der Mineralien. — Schade um Gehlen, der fuͤr die Wiſſenſchaft geſtorben. 252. XI. G. W. F. Panzer (der die Inſecten— fauna herausgegeben); Ideen zu einer kuͤnftigen Reviſion der Gattungen [Sippen] der Graͤſer. — Eine - fehr gründliche außerft Eritifhe Mufterung der Gräfer, und völlig neue Beſtimmung ihrer Gippen. Mir bitten den Vfr., ja nicht diefe Arbeit auf halbem Wege liegen zu laſſen, fondern jetzt vorzüuglih die Arbeiten der Franz zofen und Engländer eben fo Eritifch durchzuſehen, und uns noch mehrere dergl, Abh., einft ein Hauptwerk der Gräfer zu liefern, und. zwar mit Abbildungen, doch nur mit dem Blüthenftand und der Zerlegung der Bluͤthen. Dabey wuͤnſchen wir aber, der Vfr, möchte fich einen 66 ſich mit denen der andern Geite, und bilden auf dem AB beyde Stränge, - E * ‘ "607 ie : > gedrimgeneren Styl angewöhnen. — Diefe Abh. ver= diente im der Iſis ganz gegeben zu werden; Das ift aber nicht möglich, daher nur der Rahmen mit der Vers theilung ; =. Dactylis, glomerata allein. — D. eynofuroidos und Äricta gehören unter Spartinz, cefpitosa, laevis, villofa, Terrata, bifpida, glaucescens, hifpanica un= unterfucht; eiliaris, lagopodioides weg; brevifolia zu Sesleria; pungens zit Cryptis; littoralis = maritima weg; paspaloides foll werden Dinebra retroflexa, Cryplis fchoenoides, aculeata, 2 Heleochloa, dazu Crypfis alopeeuroides Spartina cynofuroides, Trachynotia cyn., Tr. juncea. Polypogon monspelienfe, ob fabfpicatum (Chae- turus), glomeratus, maritimus, vaginatus ? Chloris barbata, radiata, foliofa, — eiliata, cru- Ciata weg; pallida, polydactyla, virgata ; petraca weg; falcata, mucronata, curtipendula, villofa weg, % Ctenium (nah Dactyloctenium) carolinianu m (fonft Chloris m onofiachya) Atheropogen (Chloris, Bouteloua) curtipen- dula, apludoides Bromus [ecalinus, mollis, Tquarrolus, velutinus, lanceolatus , racenıofus, commutatus, arvenfis — etc.[!] Tragus, Bromus inermis, Feftuca pinnata, gra- cilis, elatior, pratenfis, unioloides, loliacea, varia pumila — etc, [!J. Zerna, Bromus alper, giganteus, madritenſis, macroftachys, tectorum, fterilis, erectus, ligufiicus, Tefiuca myuros, bromoides, difachyos — etc. [!] Fefiuca ovina,tenuifolia, duriuscula, rubra, glau- ea, pallens, [ylvatica, [padicea, pulcliella — ete, [!]; calyeina ijt Electra cal (nach Poa). Eleufine coracana, indica; aegyptiaca iſt Da- etylocteniunı; mucronata, domingenfis, virgata, hli- formis weg Sippe; E. dom., virgata Sippe; E. filiformis, mucronata Blüthentheile von 14 find auf Taf. 8 — 18 abgebil- det; Dinebra und Ctenium ganz. Der Bfr, beſtimmt die Blüthentheile genaner. Peryfachyum, Huͤllblaͤttchen, iſt die fonft auch Kelch genannte Hülle mehrere Blüthen (Gluma bi - ti- multiflora); Kelch find nun die derberen, vefteren, les derartigen, mit grünen Rippen durchzogenen, meiſt breis - tern, längern und begrannten außern Blättchen einer einzelnen Blüthe; Blume (Corolla) feiner, dünner, zarter, faft ohne Rippen inwendig, Geftalt verfchieden, Diefe Unterfcheidung halten wir für wichtig. Sollte es einft angehen, fo werden wir die hier.aufgeftellten Sippen— fennzeichen abdruden Laffen. 312. XI. Schrank, drey feltene baierifche Pflan- gen, Taf. 14—16. Prenanthes chondrilloides; Ja- cobaea carniolica (Senecio c,); Hieracium xepandum, Iſis. ıg18. Heft, 4 — 608 321. XIII. Spir, uͤber alle Affen, beſonders Simia Belzebub und Moloch, die abgeb. Tf. 17, 18. 1312, — Die Alten Fannten Pithecus (Magot und Drang), Cy- nocephalus, Cebus ($. Sabaea) und Choeropithecus (S. porcaria); Ray mit den Affenfaßen [Ragenaffen] 23 Gattungen, Linne 35, Brisson 39, ‚wovon Buffon 35 ‚abgeb.; Pennant 39; jest zählt man ohne die Affenk. über 60 [alfo noch vor Geoffroy. Ct. Hil. Arbeit]. In America allein foviel ald in der ganzen alten Urivelt, und dort feine ohne, oder mit kurzen Schwaͤnzen, feine nit Badentafhen und Gefaßfchwielen; dagegen lauter Sletteraffen, einige mit Wickelſchwaͤnzen, einige ohne Dau— men vorn, fehr fleine, zottige, heulende, welche den Af- fenk. der. indifchen Inſeln näher ftehen; ſchmaͤchtig, Elein, hurtig, ſcheu, gutmuͤthig, Naſenſcheidwand die, 34, meift 36 Zahne, Nägel ſchmal, fpisig," freſſen allerley: die der alten Welt dagegen von Pflanzen, Nägel breit, nur 32 Zähne, Nafenfcheiowand dünn, Leib groß, ru- hig, bösartig lkurz mehr menfchenartig SI]. Linne und Buffon theilten fie nach dem Schwanz ein, leßter ftellte die Sippe Sapajou (Cebus) und Sagoin (Callitrix) auf; Camper machte den Gefichtswinfel wich- $ig, wornach Euvier und Geoffroy fie ordneten: go [?} — 750 — Menſch, 65°= Drang, 60° = Gapajou (Ate- les, Callitrix, Saki, Sagoin) und Guenon (Cercopithe- cus), 50° — Lagotrix, 45 — Macaque, 30° [?] Stentor, 30 Paviane und Pongo Wurmbs, € Rinne und Buffon Fannten nur 24 Gattungen aus America ; .S. Faniscus Fatuellus Oedipus Seniculus Trepida Argentata Belzebul Sciurea Midas ‚Apella Pithecia Capucina Jacchus | Humboldt hat 9 neue hinzugebradht: 8. leonina albifrons lugens lagotricha hypoleuca trivirgata Tlavicauda | chuya melanocephala Hoffmannsegg 6. S. Caraya torquata Moloelr Azarao Ursula | Satanas Geoffroy St. 9. 14. S. variegata Monachus Chamek ‚cirrifera penic illata arachnoides personata aurita firaminea Cana humeralifera | Guariba amicta labiata Andere Aenderungen find vorgefallen und werden es noch: Wurmbs Pongo von den Drangen zu den Pavianen, Tysons Pygmy (8. trogl.) als verihieden von Buf⸗ fons Jocko (S. Satyrus) ; 8. Sylvanus s. Pitleque Buff. als Junges v. 8. Inuus, Mandrill- (S. Maimon) als Junges vom Mormon oder Choras. $. Diana eins mit Roloway. S. Aygula (Tjacko) und Sinica eing mit S, Cyno. molgos (Meerkatze), wahrſcheinlich auch Rhesus, 39 609 Vielleicht Atys und Entellus eins. = — SS, einerea (Moloch) und Lar ein!. Wahrſcheinlich S. porcaria (Bodd.), Babouin de bois, Patas A queue courte Buf., S. noir Yaill, mit S. Sphinx eins. — — s. Cynofuros mit Asthiops 3 Vielleicht Talapoin Abart von S. Cepphus, Urfula *) von Midas, Wahrſcheinlich Guenon a criniere, Lovando, Ouan- derou , S. vetex, Senex, Vetulus, Silenus Erxl. — S. Seniculus. S. Capucina wird durch) Verfaͤrbung trepida, Apella, Fatnelius, : So vielleicht S. hypoleucos, albifrons etc. , lugubr, Vielleicht morta Junges v. sciurez oder Apella. — — S, Syrfchta v. Jacchus. Vielleicht S. argentata, Oedipus weißfrante Rofalia. So S. leucocephala v. pitlhiecia. — — Ateles Paniscus, marginatus, Belzebul, Befondere Befdhreibung von ı) S.Moloch Hoffmg; murina, temporibus, genis et 4 extremitatibus introrsum ferrugineis, cauda fusca, apice, fronte, manibusque albicantibus. Abg. Taf. 17. Maͤnnch. 6 Backenzaͤhne, fein Widelfhwanz, zu Geoff. Callitrix, Größe des Eihhörnchens, Rumpf gt’ L, Kopf 3", Schwanz 1’ 23”, Arın 63”, Zuß 9. 2) 5. Belzebul, Guariba Marcgr., Caraya Azara, Ouarine, Seniceulus niger. $. ftentorola, barbata, pilis toto corpore nigris, eauda prehensili'corpore paululum breviore, apice ma- nibusque brunneis, facie, humero et latere femoris in- terıno, toto abdomine et eirca anıum nudiuscula, Taf. 18. Maͤnnch. Rumpf r/ 2”, Kopf 33”, Schwanz 1’ 277, Arm ı/ 4/7, Fuß r’ 3%. Iſt der gemeine, längft befannte Heulaffe aus Braſilien, von Marcgraf, deflen Abb, aber bey Exquima ($. Diana) fteht, und umgekehrt. Der rothe, 8. Seniculus, Alouate iſt nur eine Ab= art oder Uebergang. Wahrfiheintich iſt 88 nicht anders mit allen Stentor; Seniculus, ussinus, framineus, Ca- zaya (niger), Guariba, flavicaudatus. Ateles Chamek wahrſcheinlich der (ſchwarze) Guariba oder zur neuen Gippe Lagotrix. — [Wir wollen Spirs Anordnung und unf, aus unferer Zoologie II. zıg3 da⸗ ueben hevfeßen]. Rahmen der Affen, Nach Spir. Nah Dfem. Geu«s I, Pithecus I. Sippe. Cebus. 35 Ontang auf Borneo A. Sagoine. (Species) a. Saguinchen 2. Troglodyres Angola 1. Midas N 5. Lar Moluden 1. vulgaris (1, Gattung.) 4. Wouwou '(cinerea b. Urfulus ebd. c. labiatus Gen. II. Ateles 2. Oedipus 5. Paniscus Guͤana 6. Belzebul G, Dronoco 7. Chamek (Ateles?) Peru % —r — *) Davon in Muͤnchen ein Weibd i on in Mund yen mit affrangel- ben Haͤnden. j 5, Dan 3. Rolalia 4. leoninus 2. Jacchus 5. argentatus (Mico) — — Nah Spir. g. marginatus Amazon g. arachnoides lien : ı0, comatus (Polycomos) Bay Monkey, At. ? Gumes r Gen. Ilf. Lagotrix 11. Humboldt Güana ı2. canus Br. Gen. IV. - Callitrix, Cebus a, 13. Capucinus G. 14. Apella] 15. Fatuellus Abande⸗ 16. trepidus ? rungen 17. lugubris) 18. Syrichta ( juv. ſ. var fciureae ?) 19. cirrifer Br. 20. varıegatrs 21. hypoleucus ©. 22. albifrons (Sagoin, ) Dr. b. 23. Pithecia ©.- 24. Monachus Br: 25. Azarae as 26. leucocephalus ©. 27. melanocephalus Rio negro og. Chiropotes Dr, 29. Satanas Para 30. Sciureus ©. 51. Perfonatus Gr. 32. Jugens Dr. 35. torquatus Para. .. 34. amietus Br, 55. Moloch 9. 56. trivirgatus (Aotus) Dr. d. 37. Jacchus Br. ©. 58. penicillatus Br, 59. auritus Br. 40. leucocephal. Br. 4ı. humeralifer Br. 42. melanurus (var argent ?.) 43. argenttus Br. e.44. Midas (Urlula var. r. 45. niger G. iR, —— Br. G. 47. Oedipus ©. 48. Jeoninus ©, 4g. labiatus Br, Braſi⸗ Gen. V. Cercopithe- cus,Guenon 50. Nemaeus (Douc) Cochinchina 51. Nalicus Borneo 52. Atys Oſtind. 53. Entellus Bengalen 54. nietitans Glnen 55. Petaurifta Guͤnea 56. Ascanius Dftind. Diana (koloway;, Exquima) Gunea 58. Mona Africa. 59. Sabaea Mittelafrica wo, Aeıhiops (Cynolu- 205) Aethiopten 97- ‚610 Nach Dfen. b. humeralifer c. melanurus 6. vulgaris b. pexicillatus c, leucocephalus d. auritus - b. Saki, Nachtaffen ı. Pitliecia i 7. melanocephalus - (Cas cajao) g. rufiventer (Ski) b. Monachus e. paraguayenfis (Aza- rae, Miriquina) d. leucocephalus . Satanas b. Chiropotes 2. Aotus 10. trivirgatus B. Sapaju ı. Callitrix i ı1. lugens b. amicta c. torguara j d. tricolor (Moloch); ı2. Sciurea b. perſonata 2. — cn 13. hypoleucus b. es c. albus I4. Capucinus (Sai) 15. albifrons (Ouapavi) b. niger (ntgre) G eg: ı6, Apella (Sajou b, — c. eirrifer d. barbatus e. trepidus 3. Mycetes, Stentor x . Belzebub . Ravicaudatus (Chor . niger (Caraya) . Seniculus (Alouate) . urfinus . firamiineus 4. Lagotrix 19. nigra (Humboldti) b. cana J 5. Ateles 20. Paniscus b. pentadactylus (Cha- mek) . Marimonda . marginatus . arachnoides II. Sippe, Cercopithe- cus a. Pelzaffen +1. Cercocebus 21. Aethiops b. collaris * Atys 22. viridis (Sabaea) 23. sinicus b. radiatus 24. Cynomolgus * Aygula 2. Cercopithecus, Guenpn 25. Maurus * nıgra b, Auratus _ - ogvoan cd ern A: Nach Stir. 61, fuliginolus (Manga- bey) Madagascar ‚62, Faunus ( Malbrouc) a >63. Cephus- (Mouftac) Africa 64. Maura Java 65. ruber (Vetulus, Pa- j tas) \ 66. Talapoin nd, 67. Aygula Afien, Afr. 68. SET ut Afr. 69. Rlıelus 70« Sinicus Beng. 7ı. Nemefirinus ‘apan, Sumatra 72. Inuus (Magot, Sylva- nus, Cynocephalus) > Afr., Gibraltar Gen.VI, Stentor, Ce- bus, Alouate 73. Seniculus (tufus) Guͤana 74. urſinus Orenoch 75. ſtraminens Para 76 BelzebubL.(Caraya, Guariba, Senicu niger) 77 Navicaudatus Jaen. Gen: VI. Papio 78. Pongo (Wurmb) orneo 79. Sphinx (a. var. nigra, B. var. grilea [. por- caria) fr, go. Silenus Ceylon 31, Hamadryas fr. 32. Mormon (Choras, Maimon jun, ) Gi: nca., * --Zı. zuber- (Patas) 26. Talapoin * latibarbatus 29. Weißnaſen a. nıctitans b. Ascanius c. Petaurilia 50. Entellus 32. cynoluzus (Mal- brouck) 5. Colobus 35. Polycomos 54.- badıa b. Kleideraffen 1. Monichus 55. Mona. b. mitratus. 36. Diana 37. Roloway * Engytithia 2, Nafalis 38. larvatus (mafica), 3. Lafopyga 59. Nemaea c. Kurzſchwaͤnze 1. Inuus 4o. exythraeus (Rhefus) 4ı. Nemeftrinus * fusca * criftata- 42. nafuta 43. flavescens 44. cephaloptera ‘45. Faunus 46. Silenus b. weiße c. Veter, d. ſchwarze 47. Ouanderou: 48. Cynocephalus (ſub- lutea) 49. [ylvatica * cinerea * latidens 2. Cynocephalus. (Papio) 50. porcarius 51. Hamadryas a.-urfinus b. Aegyptiaca. c, Hamadryas 52. comatus '"55. Sphinx * cynocephalus: * Platypygos 54, Mormon, phaea, Maimon 5. Pongo v. Borneo 55. ecaudatus UI, Sippe, Simia ı. Sylvanus (Inuus) 56. vulgaris ( Magot) 2. Satyrus-(Hylobates) 57. niger (Lar) Leueiscus ( WVou- wou) c. varius 3. Faunus 58. indicus, Jocko, Go- lok; Drang) 4. Pan 59. africanus (Pygmy, Pongo, Troglodytes) IV. Sippe, Homo. leuco- Dim 342. XIV. GSteffenelli, über die Aufföf. aller fphärifihen und geradlinigen Dreyede durch eine einzige Grundformel. — Muͤßte ganz adgedrudt werden, was nicht möglich ift: 357. XV. Seyffer, Elementa et phaenom. Eclipfis lunae total. d. 27 Febr, 1812. 361. XV I — — EIL-— et — Defectionis ſolis cal. Febr. 1813. 365. XVII. J. Soldier, neue Methode, beob, Azimuthe zu reduciren. II. Klaſſe, der Geſchichte, für 1813. I. De Bray, Mem. sur la Livonie. Ein interef- fanter Aufſatz, der alle livl. Verhaͤltniſſe fehr klar ſchildert, die der Außerft unterrichtete Vfr. Durch feinen Aufenthalt daſelbſt Fennen gelernt hat, Wir fonnen. nur das Naturgefchichtliche ausziehen. Liebland iſt im Ganzen platt. Der Boden leicht, fandig, oder fumpfig. Der höchfte Berg ift der Se⸗ ſtukaln bey Oſelhof, 650 uͤber Riga; Serben, wo die Ya und Ammat entfpringen, hat 539." Der im ganzen Land befannte. Blauberg (weil er allein liegt, hat 306°, und von feinem Fuß 238. Der fndliche Theil des Kreifes von Wenden befteht aus Hügeln von Thon mit Gerölle gemengt, ‚oder von Sand, worauf eine ſchwache Erd- defe. An der Ya und Aınmat find einige Hügelfetten aus Sand, der in Sandftein (gres) übergeht. An der Duͤna find Kalkfelfen, voll Schaalen befonders Ammons- hörner. Der Blauberg ift ein Santhaufen mit Damni—⸗ erde nnd Gerölle gemengt. Die Kuͤſten Eftlands beftehen aus veſtem Kalkftein. Nirgends Marmor, bey Riga ſchoͤne Kalkſpathe, Gyps bey Urfhüll, Dohnholm und Kirchholm (wo der Kalkſpath). Alabaſter in den Gyps— bruͤchen auf der Inſel Oeſel. Granit und Gneiß nur zerftreut als große Bloͤcke; Feuerftein in der Nawart, Kreis Fellin; Stalactiten zu Baltifch Port, Feine Stein: kohlen und Metalle. [Das ganze Land. gehört alfo der Floͤtzformation an, und ſcheint aus Flößfalf, Sand und Lehm zu beftehen, mitunter Gyps. Fluͤſſe und Geen gibts beträchtliche. Die Dina ſchei⸗ Set Lio- von Curland, nimmt den Eweft auf aus dem Eee Lubaf, und fließt auf felfigem Bett oft zwiſchen Kalkfelſen ntit vielen Wafferfallen ben Seelburg. Das Waffer ift braun, aber hell. Die Narwa aus dent Pey- pus, Wafferfall über Narowa faft wie der Nheinfall, über 20° hoch und mehr Waſſer! _ Heißt vor dem Penpusfce Enbach, ans dem Werzyerw, neben Dörpt, ift fhiffbar; Die Pernau, Aa, Oger, Salis zu Flößen. Peypus der größte Ser, mit fandigen und ſumpfigen Ufern, 30 Stun— den lang, 20 breit. Meifte Fiſche Brachſen nnd Rebſe, eine Art Häring. Dann Werzyerw; Weißel füonfter. Die meiften funpfig, voll’ Fifhe, Forellen, felten Lachſe in Dima und Salis. Schöne Gegenden find Dorpt, Anzen, Menden, an der Ammat und Ya, am balt. Meer gegen Rebal, befonders aber bey Kofenhufen. Im Ganzen ein: foͤrmig und traurig, weite Ebenen voll ſchlechten Holzes und Gefirauhs, oder fandig und dire, oder moofige Nieder. mit einigen Fichten. und Birken, Auf mehrern Meilen oft nur 2 — 3 elende Hütten, zwiſchen Wolmar * und Kokenhufen, 40 Stunden, nur 6 Pfarreyen. Aber es gibt auch beſſere Stellen, wo auf einem Haafen Land oder I Werft 100 Menfchen wohnen. i — Der Grund ‚der naſſen Länder oder Suͤmpfe beſteht aus Torfmoos (Spagnum palustre und obtuffol.), worauf eine Menge Moosbeeren (Vaceinium Oxycocos), hin und wieder Eriophorum vaginatum-(Wollgras); an trocknen Stellen große Heidelb. (Vacc. uliginolum), Ans dromeda polyfolia (Porft), Empetrum nigrum (Rauſch⸗ beere) und Drosera rotundifolia (Gonnenthau). Weni- ger tiefe Gimpfe, worm das Waſſer ſichtbar iſt, find angeflllt von Carex hliformis (Riedgras), worunter oft Selinum caryifolium (Gilgr.), 'Comaram pel. (Sieben⸗ fingerfraut), Menyanthes trifoliata (Fieberklee), Pedi- cularis pal. (Laͤuſekraut), Calcha pal. (Dotterblume). Die gefährlichen Rieder find die,; worin Feftuca fluitans, Seir- pus ovatus, caelpitos. et pal., Sium latifol., angufif. Ranunculus Lingua, befonderg Carex riparia' und flacca vorkommen. Dieſe Feliuca fl. treist einen 2’ hochen Stengel, und bat feine Knoten wie die, welche. auf dem Waſſer ſelbſt flößet, ift daher eine befondere Abänderung, In etwas vefterm Boden bilden den Grund Carices, Agrvoftis (Windhalm) arundinacea, Melica coerulea, Arun- do epigeios (Schilf); dazwifchen Betuls alba et pendula (Birken), Erlen (Bet. Aln. et incana), Kiefern And Fichten (Pinus fylv. et Abies, nicht Picea). Die Linde ift in den Wäldern gemein, wird aber wild nicht hoch; ſuͤdlich Hirt wieder einzelne Eichen. Ahorn (Acer platanoides), Afpen und Pappeln (Populus tremula et nigra) gemein; auch ſchoͤne Aeſchen (Frax. exe.) und befonders Ruͤſtern cuUl- mus camp.) In trocknen nnd hohen Wäldern Heidel=, Mreißelbeere, Bärentrauben (Arbutus uva ursi), Me- lampyr. nem. et praten[e in Menge.. Auch große Wül- der von hohen Nothtannen. (Sapins), Kiefern (Pins) und Birken (Boulcaux), Der Somitter dauert nur drey Monate, daher wacht alles fehr ſchnell, aber von allem nur einmal Xernte, auch nur einmal Heuet; und daher die Gefhäfte übers haͤuft. Im Sonnenftillftand geht die Sonne um 2 Uhr so M. auf, um 9 Uhr 10 M. unter. Abend - und Mor- gendämmerung treffen fich Daher unterwegs und Löfen fich ab. In Gärten Kirſch-, Zwetſchen-Aepfel- und Birnbaͤume; die 2 erften liefern ſoviel als nichts, die letzten find nicht befonders, und andere Arten als in Deutfchland, Die fog. Durdfichtigen Aepfel aber find gut. Geftalt wie kleine Gallwiler, Schaͤlzich fhon grünlichweiß oder rofen geftriemt. Das veife Zleifch durchſcheinig wie Melonen. Die Morellkirfche geräth am beften, oder fehr fauer; füße Kirfchen gerathen faft nie. Gut reifen die Sohannis = Stachel = und Erdbeeren, Nüffe, Pfirfhen, Trauben, Keften gibts nicht. Sind entſchaͤdigt durch dre große Menge von Vacc, Oxycocos (Moosbeeren) in ihren Rieden, 9* Flachs, Hanf, Kartoffeln, Erbſen, Wicken gerathen ſehr gut. Klee lohnt den Ackerbau nicht, weil er nur einen Maͤhet gibt. Floren find zwey "brauchbar, Fl. petropolitenfis von Sabolewky und Grindels bot, Taſchenb. für a 614 Lief-Eſth- und Curland. Riga 803, Diefes enthält 359 Sippen ohne die Wurzelpflanzen; Hoffmanns DE FL. 472, alfo 113 mehr, aber in Deutfchland iſt die Zahl der Gattungen wenigftens doppelt fo groß als in Liol., daher der Boden fo einförinig. Doch ſtellenweis gibts allertey. Am Fuß des Blauberges; Pinus fylv,, Feftuca ovina, Aira canescens, Nardus Rricta, Erica v., Ju- niperus c, (fehr hoch),. Vace. Myrt., Vitis Id.; höher; Ti- lia eur., Quercus Robur — [ed ramis deprellis, Betula alba, Corylus Avellana, Ribes alp. (in Menge), Viola’ - mirabilis, Frag. 'v., Stellaria Hol., Hypochoeris radi- cata, Tragop. majus, Conyall. maj., polyg., bifolia, Alarum eur., Melica nutans, Avenaelatior, dubia, Vi- eia longifol., Juncus filif. Dieſes am zo Suny 1810. Bey Kokenhuſen Aefhen, Eichen, Nüftern, Linden, Ha— fein (Coudriers) und Sycomoren lwas ſoll das feyn 2] Birken, Fichten. Unter den Gtrauchern find Evonymus werrucolus neben E. europ., Rhamnus ſaxat, Ribes alpin, rubr., nigrum, Viburnum Opulus, Lantana felten, Crataegus Oxyacantha, Lonicera Xylosteum, Prunus Padus, in Menge und did, Rosa canina, rubi- ginola, Rubus lfaxat,, frutric. Fehlen Liguſtrum vulg., Crataeg. torm., alle Sambucus, Clematis, Prunus, außer der ſchon oben angegebenen Gattung. Die merkwürdigen Srauter find; Linnaea borealis, Lobelia Dortmanni, Scheuchzeria pal., Erioph. lati- fol., angult,, vag., alp., Rubus Chamaemorus, Sem- pervivum globos., Delphin. elat., Camp. latifol,, Trachelium, pyram., rhomboidea, Cervicaria, glom,, persicif,, patz Rapunculus, rotundif., Inula falicina, Arctium tomentosum, Potent, norwegica, Androsace maxima, feptentrion., Viola pal., mir. , Stratiotes aloi- des, Pyrus fibirica, Heracleum anguliif. , longif., Salix Sericea, ‚myrtilloides, lanata, myrsinites, rosmarini-' fok, arenaria, heterophylla (neu, und noch andere, wel che der Vfr. in den Gefellfipr. der Regensb. Bot, lies fern wird. ; zu Ranunculus tie auricomus, Jalione montana, Gna- phal. dioic, luteo -album, arenar,, und ein neues, Hie- Tac. cymos., Pilofella, Thymus $., Acynos, Anemone prat., patens. An der fandigen Küfte Elymus ar., gig. Im Getraide Centaurea Cyanus fehr häufig, feine Kiatfihrofen (Pap- Rhoeas oder dubium) , Agroftemma git. fetten; fein Melampyr. arv., Camp. Speculum, Adonis v. Gemein Sinapis arv., Raph. Raphanif. und ein Equifetum wie arv. in Gerftenfeldern. Häufig Hieracia und Seneciones; Echium vulg. felten. Auf Miefen Gladiolus comm,, Spiraea Ulmaria, Thali- ctrum flavum, Rhinanth, Crifia G., Pedicularis Sce- ptrum, Alopecurus genieulat. felten. ‚Nicht Digitalis purp., aber ochroleuca oder intermedia. Nardus firi- era bededt uͤberſchwemmten Boden. Acorus Calamus häufig, Butomus umbellatus mit Scirpus paluftr., über Wollmar neue Art: Sc. Brayii; 4—-5 ped. culmo ter. nudo infra cymam attenuato,, cyma laterali, pedunc. univ. carinat. [cabris, involucro membranaceo fuf- fultis, £pieulis folitariis vel conglomeratis, glumis ovatis apice ciliatis, mucrone exlerente ſtigm. tri- fidis, apice culmi [upra cymam longillima) , Arenarın 615 Kr peploides, beyde Nymphaeae, Ledum paluftre, Avena ‚dubia, Senecio doria, eıucifolius, Elymus caninus, Galeopäs grandiflora, Tordylium Anthriscus, Selinum fylvelire, Mentha fativa, Spergula pentandra, Saxi- fraga Hirculus. Die Bude und Hagen = Buche (Carpin. Bet) fehlen canz. TShiere, Sn den Wäldern von Livland giebt e! noch Elerme {Cervus Alces), das größte Thier in Europa, wird jährlich ‚feliner, weil man es unmaßig jagt. Seine Hirfche. Rehe und Damhirſche nur in Thiergaͤrten. Bären und bes fonders viele Wölfe, die den Heerden fehr ſchaden; greis fen ſelbſt Menfchen, befonders Kinder an, Shrer 4 has ben in einer Naht 83 Schafe erwürgt. Viele Füchfer Dttern, Marder, Wieſel, Iltis, Hermelin, Menge Rats ten, befonders die-Wanderratte (Mus decumanus), Die fi) ſchon bis Augsburg ausgedehnt hat. Zwey Gattuns gen Hafen, der gemeine und der graue, weicher Winters weiß wird (L. variabilis), -in ter Schweiz auf Bergen, bier in der Ebene. Das Hornvieh Klein, aber nah da= bey in Lithauen die großen grauen Hchfen wie in Uns garn, werden nach Petersburg u. a. getrieben. Schweine gedeihen, ſchoͤne Schaͤfereien, aber felten, und die Woll, grob, Pferde gewöhntich Flein, doch ſtark, auch große. Sehr große Windhunde mit langen Haaren, die Hafen int Lauf fangen, ſtammen aus Virhauen. Der Auerhahn (Coq de Limoges), Birkhahn (Te- trao Teirix, Cog de bıuyere noir), Schnechuhn (T. La- gopus,'C. d. br. blanc), eine Xbart des Linneifchen und fhranfifhen in der Fanna boica Nur ein Theil der Flügelfedern weiß, das Uebrige ſchwarz und fchön fahl gefledt, Füße nicht rauch oder bis auf die Zehen gefie— dert, wohnen nicht in Wäldern oder Buſchwerk, wie die von Linne befchriebenen, fondern beftändig in großen Truppen auf den. größten Sümpfen, die die mit Moes bedeckt find, Hin und wieder Baͤumchen. Fleiſch we— niger zart, ald von T. T. Sollte cher T. palufiris hei= ben. Haſelhuhn CT. Bonasia, Gelinotte) fehr gemein in Ruß- und Liebland, nur in großen, trodenen, dichten Wäldern, fißt auf Bäumen, was T. T. und Lag. fehr felten und nur in der Zugend thun, Iebt auch ein= ſam. Der Auerhahn in den Lichteften und entfern= teften Wäldern, Bon Nepphühnern nur das gemeine, nicht gewöhnlich in Getraidfeldern, fondern faft immer in dichtem Holzanflug, auch in trocknen Sahren auf den Suͤmpfen, wo fie von den Beeren von Vacc. Ox. und Empetr. nigrum leben. Wadjteln bisweilen häufig, bis— weilen fehr felten, in Feldern. Wachtelfönig (Kallus Ciex, Räle de Genest) nicht felten. Schnepfen im Ueberfluß, große (Scol. Rul.) in Wäldern, Doppel: (Sc. Gallinago) auf Waiden und Kleine (Sc. Gallinula, ‚Becalline) in Suͤmpfen, Sc. Totanus (Gtrandfohn., Barge grise) in fließendem Wafler. Menge Wailervögel Gupel B..2. Kap. 4. ©. 429 nah J. B. Fifcher ljetzt Meyer), Gem. wilde Enten und Wittelenten CA. Bo- ſchas et ferina [Sarcelle]) gemein, Krammetsvoͤgel (Tur- dus pilaris, grive), Zippdroſſeln (T. muficus, Merle gris), Amfeln, Lerchen (A. arv.) haufig. Im Frühjahr in Waldern viele Nachtigallen (Mot. Lusc.), Grasmuͤcken, Bſis 1818. Deft 4 — — 616 ald Braunellen (CM. modularis, Tanvette d’hiver), Gpottvögel (M. Curruca, F. babillarde), Plattmoͤnche (M. atricapilla, a tete noire); weiße Bachſtelzen (La- vandiere blanche) fehr gemein; die gelbe fehlt. Man- delfrahe (Rollier, Coracias G,) fehr felten; aber häufig Finken (Pinfons), Diftelfinfen (Chardonneret) und Staa: ren (Sanfonner), Viele Naubvögel, Hausgeflügef wie in Deutfihland. Der Pfr. hat eine befondere Abhandlung Über die Fifche gefchrieben. Die nuitzlich ſten ſind: Lachẽ und Hecht in Duͤna, Salis, Narowa; Stkomling (Clupea Haren- gus) im Balt. Meere gegen’ Pernau; Brachſen (Cypr. Bıama, Br&me) im Peipus; Sander, Baͤrſch, Karpfen, Aal, Schmerling (Cob. Barbatula); Frellen felten, In Zeichen viele Karauſchen, Schleihen. Kerfe vielerley; Krebſe in Ueberfluß. Blatta orien- talis, hier Tarakan, ſehr laͤſtig, mehrt ſich wegen der bes ſtaͤndigen Kohlpfannen. 11Klaſſe der Geſchichte, von Jahrg. ıgr2 ; von ©. 1 — 168 die dazu gehörende Charte fehlt aud) an unferem Erenplar, ; K. H. Lang; die Vereinigung des Baierifhen Staats aus den einzelnen Beftandthetlen der Alteften Staͤmme, Gauen und Gebiete hiftorifch entwickelt. Man muß diefe große Abh. als aus zwey Theilen beftehend betrachten. Zuerft die Gefchichte von der Rö— merzeit an, und dann die Aufzählung der Gauen, Ohne aber ein Hiftorifer zu feyn, ift uns doch im erften Theit wenig Neues aufgeftoßen, was nicht auch in Mannert uno-Pfifter ftimde. In Akademiſchen Gefellfhafts- fhriften muß aber nach unfver einfältigen Meynung les eriginal ſeyn, mithin aus den Quellen Bearbeitet; denn Compendia wollen wir hier nicht. Dagegen ift der zweyte Theil eine ſchoͤne und fauere Arbeit, für die wie alle Achtung haben, verfteht fih, abgefehen davon, daß die Sache richtig ift, oder doch wenige, Verftöße ent= hält, was zu beurtheilen nur ein Bayerifcher Altgefchichts forfiher im Stande ift, und wozu ihm überdieß die Charte nicht fehlen dürfte. Warum wird denn diefe fo lang nicht nachgeltefert ? Solche Arbeit freut uns mehr, als die Grübelen im der Geographie der Alten, die nur noch hin und wieder einzelne Berichtigungen zuläßt, da alles fon bis zum Ekel durchfiebt und durchwannet ift, auch uns als Volk jenes wenig angeht (nur als Men: fchen und Gefehrte) ; Dagegen Die alte Geographie Deutjch- lands, bey allen ungeheuern, loͤblichen Werfen daruͤber doch erft im Entftehen fir das Volk iſt, d.h. noch fange nicht fo bearbeitet, daß man darüber dem Wolfe ein Lehrbuch vorlegen fönnte;z und dann ift ja unfer Cand unfer, und woher wir fommen, und wo wir in unferen Altvordern gehaufet und wie, ziemt und freut ung mehr zn willen, als die ganze Welt. Sm erften Lheil ift die Aufzählung der allemanniz fhen, fpater ſchwabiſchen Herzoge, 10 der fränfifchen und bayerifchen, der romiſchen Heerſtraßen, mit viel Fleiß enthalten. Der zweyte aber iſt der eigentlich gründliche, nad den Quellen und mit viel Kritik bear= beitet, Wir führen die Namen der Gauen auf; 39* 617 I. Nltemannifhe Gauen. a, Ehurer Sprengel. 1. Walgau, 2. Comitatus Rhaetiae, b. Konftanzer Sprengel. 3. Rhingau. 4. Argengau. 5. Algan. ec. Augsburger Gprengel.. 6. Augſtgau. 7. Illergau. 8: Keltenftein. 9. Lechfeld: 10, Burgau. ır, Dihesgau. 12. Niefgau: (Retia), 13. Brenzgau. 14. Albigan. I- Sftfranfifhe Gauen. a, Würzburger Sprengel. 15, Rangau. 16. Mulachgau. 17. Baderachgan. 18. Iffigau. 19. Banzgau. 20. Grabfeld. 21. Volkfeld. 22. Rednitzgau. 23. Eualafeld. 24. Pordgan. (fehr aus: fuhrlich und grundlich). 25. Regio Slavorum (Bayreuth). 25 Oſtfraͤnkiſche Markgrafſchaft (lange des Böhmer Waldes). IL Bojoariſche Gauen ; a, Paſſauer Sprengel. 27, Ilzgau. 28. Schweinachgau. 29. Vilsgau— 30, Notgan, 31. Anteffengan, 32. Mattichgau. 33, Trunz- gau.. b: Galzburger Sprengel’ 34. Galgburggau.. 35. Pongau. 36. 37: Pinzgau. (Bisontium),. 38. Pufterthal,. Innthal. 40. Chiemgau. 41. Iſengau. e.. Brirener Sprengel. 42. Ober Innthal. 43 Norithal. d. Ehurer Sprengel. 44 Vintſchgau; (Venusta Vallis.) e. Augsburger Sprengek, 45: Schongau. 46. Haußengan.. Dber- Donaugan.. 49: Dan. 5r, Unter» Donaugan: f. Freyfinger Spienahe. 52, Erdinggan. 53. Eifengau.. 55.. Suͤdgau. 56. Ammergau. — Fortfegung B. 1813. Lungau: 3% 9: K. 9. Fang, die Vereinigung des Bayerifchen: Staats ıc. Zweyte Abth. Wie aus den: gräflichen Ge— Schlechtern der Gauen mit erblidem Rechtgebie— tende Häufer ſich emporhoben.. (Dtto v.. Wittelsbad) wurde 1180 Herzog von: Bayern.) Eine im der That fehr gelehrte, muͤhſame, achtungswerthe Abh. bis ©. 188, Ale Graven, eine große Menge mit ihren Befisthümern, find aufgeführt: auf Verlangen. abgelaſſen. Die zum vorigen Bande ge— börige fehlt aber auch nod.. Wie ftehts denn damit? Ber einmal ſoviel Geld: für folh ein Buch ausgibt, wird auch das für die Charte lieber geben, als fie noch befonders kommen laſſen. 189. Fr. J. Streber, über. eine ſeltene Muͤnze im: Miinchen, v. Mytilene auf Lesbos. Abgeb. Darauf ſteht griechiſch Theoplianes, und Theos, 9 Myti- Auf der: Ruckſeite Archedamis. und Thea. eht. bis Geite ı2, Diefer Band hat 18 Taf: für die phyſ. Klaſſe, 3 für: Liefland (Hasrenpflug und Einwohner), z für die Münze, a R 2 39. Unter: 47:. Lechrain. 48. Abenſtgau. 54. Sondergau. Die dazu gehörige Charte wird nur 618 Na ch riucht R uber eine Reife in das Innere von „Sid - Africa, in. den: Sahren 81T — 1815, Don W. J. Burdell, Esq. Wir find fo glüktich, — Leſern einen kurzen Abriß von der hoͤchſt iutereſſanten Reiſe des Hen Bur— hell, der erſt neulich in fein Vaterland surbefgefehrt ift, mittheilen zu fönnen, Im Juny ıgıı verließ Burchell die Kap- - Stadt (am Vorgebirge der guten H.), reifte in nord - öftlicher Richtung, und fam den ten Auguft durch die letzte zur Zeit von den Coloniſten beſetzte Wohnftätte und über den. Zak⸗Fluß, die Graͤnze der Colonie, im Anfange Sept.; und nachdem er einem Anfalle von einen Kraal der Kaffern glüdlih entronnen war, feßte er über den Dranien= Fiuß, wriden die Kora qua— Ga: vrep, d. 1. Fluß, nennen. — Am zoten fam- er in ei⸗ nem Dorfe, Namen: Klaarwateér, am, wo einige Miſſionarien ſeit mehreren Jahren gewohnt haben, und zugleich eine betraͤchtliche Anzahl von Hottentotten von einem vermiſchten Schlag, welche größtentheils vor der Zit von der Colonie weggewandert waren. — Es war nothivendig , hieſelbſt eine Zeitlang; zu verweilen, damit die Ochſen, welche durch den Mangel an Waller und gehöriger Fütterung ganz entfräftet maren, ſich wieder: erholen Fonnten. — Während ddieſes Aufenthalts machte er einen Auslauf nach dem. Tky Gariep: oder gelben Fluffe, der ein Arm des Dranten» oder großen Fluſſes iſt; allein: während er Anftalten traf, um feine Reife in dag Innere weiter fortzufegen, zeigte es fih, daß. diejenigen von feinen Leuten, welche in. der Kapſtadt tn feine Dienfte getreten: waren und ehedem zu der Miffio- ' nar- Stätte gehört: hatten „ ihn nicht weiter, als in die Stadt Litäakoon begleiten wollten. Sie gaben als Ur— fahe an, daß Dr. Cowan, und fein Gefolge, uns ter welchem zwey NHottentotten von Klaarwater ſich befanden, drey Jahre iworher auf einem ähnlichen Zug ausgegangen und, da man nichts ınehr von ihnen ver— nommen: hatte, höchft wahrſcheinlich umgebracht. worden waren, und fie es nicht für rathſam hielten, die Reife weiter als diefe € Stadt fortzufeken. Es war Br unmogs lich, einen einzigen von den: zu dieſem Plage gehörigen Hottentorzen durch Werfprechungen oder irgend ein Anz erbieten von großen Belohnungen. dahın zu bewegen, daß fie ihn begteiteten. — In diefer Lage blieb ihn fein anderes Mittel hbrig, als nach der Colonie zuruͤck⸗ aufehren, wo er weniger furchtfante oder doch von dem angenommenen Schickſale des Dr. Cowan weniger un— terrichtete Hoktentotten anzutreffen: Dachte, Denn da er zwey Wägen hatte, fo war es ganz unmoͤglich, fie mit drey Männern allein zu regieren; nur fo viele ließen ſich bewegen, im Dienfte zu: verbleiben, und einer. der= felben befand fih in uͤblem Zuftande.. Da Graaff Reinetnad den Charten der nächfte Punct zu feyn ſchien, von: weldem. aus Hilfe erlangt werden fonnte, fo war er entſchloſſen, denfelben zu: er- reichen zu fuchen; allein da die zu durchwandelnde Ge— gend ein Land war, das vorher Niemand durchforfcht hatte, und da die Miffionarten abgeneigt waren, "einen Verkehr zwifchen ihrem Dorfe und der Colonie zu ers { N > 618 nicht den geringſten Benftand Leiften zu tvollen. ‚für die Zubereitung, und \ öffnen, ſo erho ben ſich viele Schwierigkeiten, die von der Na: tur des Landes und der Innwohner herruͤhrten; und es gelang Bn nicht ohne vieles-Zureden und gewifle Kunft: griffe fechs Perfonen zu erhalten, welche ihm in Ver— bindung mit den: zwey Männern, die er fer ft hatte, auf-diefer Reiſe folgen: wollten, — Naͤchdem er vorher die geographifhe Lage von Graaff-Reinet durch aftronomifche Beobachtungen beſtimmt hatte, -und zur Bedefung der Wägen. einen feiner Leute hinterlaffen hatte, brach er den 24ten Febr. 1812 ruf, Gein Geleite beftand aus fechs Hottentotten, inem Bufdmann. und einem Bahapın, welde auf Dchfen ritten; er felbft. war zu Pferde; Nachdem fie ſchwimmend über den Dranien = Fluß geſetzt hatten, zogen fie mit Hilfe des Kompaſſes weiter durch eine Gegend von abwechfelndem Boden, welde ei— nige Stämme der Bufhmänner bewohnten... Diefe geftatteten ihnen ohne Mibtrauen, in ihre Kraale oder Dörfer einzuziehen, und. leifteten ihnen bey vers fihiedenen Gelegenheiteu. weſentliche Hilfe. — Bur— chell bemerkt, daß er auf dieſer Reiſe das gute Glück hatte, welches vielleicht" Feinem der früheren Reifenden zu Theil wurde, in ihre hauslihe Sreife ohne Rückhalt eingelaffen zu werden, und daß er. öfters. Gelegenheit fand, ihren wahren. Character: zu: beobachten, — Am 25 März langte er im Dorfe Graaff-Re i— net an, und durch die Bemühung des wirklichen Yand- droften (welchem er die: vom: Coloniat = erhaltenen Papiere überreichte) gelang es ihm, nach. Vers auf eines Monates, Diefe waren: jedoh, Einer ausgenommen, eine nid)te= würdiger Notte, und obwohl man dieſes fhon Damals vermuthete, fo war. es ihm. dennoch, unmöglich, fich. beſſe— re zu verfchaffen.. Auf derfelben Straße umfehrend fand er dieſelbe freundſchaftliche Aufnahme bey den Einge- bohrnen. Durch Sagen. verfchafften fie fih ihre Koſt; fie veifeten, den ganzen Tag hindurd, und fanden fie: gegen Abend ein Waller, fo machten fie Halt für die Nacht unter dem Obdach irgend eines Baumes oder Bufches; doech war diefer Schutz nicht immer zu bekommen. ‚Den 24.. May erreichte er Klaarwater, brachte faft 14. Tage mit Ausrüftung der. Wägen zu, traf-einige nöthige Vorkehrungen für eine fo. große Reiſe, und nahm. dann feine Wanderung. in das Innere wieder vor.. s B. war der einzige Europäer oder Weiße bey dem Zuge; es fiel daher die ganze Sorge für feine taͤg iche Fortfihritte und Leitung auf ihn; und er, war gezwun— gen, unaufhörlid auf feine Sicherheit zu. wachen, und für jede geringfte Bewegung Befehl zu geben; denn feine Leute fhienen den Entſchluß gefaßt zu haben, ihm Die Karavane beftayd aus zehn Hottentotien und einem Dollmetſcher, deſſen Mutter eine Koraqgua und der Bater ein Bohapin war; und fie hatten, zwey Wa- gen von Ochfen gezogen, drey Pferde, und eine Anzahl Sie famen nur langfam vorwärts, weil viele Vunde. Zeit zu den Beobachtungen an verſchiedenen Orten, und Einrichtung des Geſammelten bon vorigen Tage dahin. gieng, Gouvernement fieben, Hottentotten: zu miethen.- 2 620 Die Producte in dieſent Theile des Landes, ſowohl für die Zoologie als, Botanik, waren ſehr verſchieden von denen in der Kolonie befindlichen; ſolche waren das - Schuppenthier (Manis); eine neue Art von Nashorn; verfchiedene Thiere aus der Hunde = Sippe, der Kaken - Sippſchaft, ein Luchs; viele von der Sippe Viverra; ein gel; verfihiedene aus der Mäufezunft; die Giraffe; fünf Gemſen (Antelopen), einer von der Pferde-Gippe ufw. Von Vögeln fand man eine, große Anzahl, welche eigenthuͤmlich der Nordfeite des Dranien = Flufles 5 eö zeichnen fich vorzüglich ein Trappe und ein Keiher oder Storch (Myeteria) durch ihre Größe aus. Mehrere neue Eydechfen und Schildfröten fanden fie; und eine große Mannichfaltigfeit von Schlangen. Von neuen Fiſchen wurden nur ein Silurus und zwey Cyprini in den Bachen entdeckt. Diele feltene Infecten wurden ges ſammelt. In Ruͤckſicht auf Botanik hat der Anbli des Landes nichts Ähnliches mit dem in den mehr füdlichen Regionen. Die Dberfläche diefes Theiles von Afrıka war mehr eben ald gebirgig; und wenn Berge auf: ſtiehßen, fo war ihre Lagerung häufigft horizontal. An einigen Drten bemerkte man Granit, Die Ebenen fihienen oft fih ins Unermeßliche auszudehnen, von einer ununs terbrochenen Ebene, und gewöhnlich von Waffer entblößt, “ Der Boden war überall ein rother Sand, vorzüglich mit hohem Gras bekleidet (deffen Grün nur von kurzer Dauer war), erhoben von. Gruppen Ncacien, Tarchonan— thus ꝛc. In einem Theile dieſer Ebenen liegt ein unerz meßlicher Wald, deffen Ausdehnung den Bahapinen un— bekannt ift, welche den. Stamm: der Buchuana bilden, die Litäakoon bewohnen. Er beſteht vornehmlich aus Acacien von vorfchiedenen Sorten, oft mit Zizy- phus, Royena,, Tarchonanthus, Terminalia: und einigen andern; wird von Elephanten und Giraffen in großer Zahl beiwohnt, uud von zwey Gattungen von Nashorn, von einer Art Büffel und vielen andern großen Thieren. Den 13. July kamen fie nad) Litdakoon (oder beffer wie Burchell bemerft, Litaakun gemäß der für vie Sichnana = Sprache angenoinmenen Hrthographie), der Haupt-Stadt der Bachapin,. wo Mattivi, der König oder Häuptling fie gunſtig empfieng. Burchell fand es noth- wendig bis zu dem 27. Gept. dafelbft zu verweilen, und feine Beobachtuugen zu vollenden... Allein immerfort um— geben von den Eingebohrnen, welche ihm durch ihr be= ſtaändiges Betten und Ungeftüm kaum Zeit zur Ruhe ließen, und welche uneingeladen feinen Vorrath aufzehren halfen, war er während diefpr Zeit faft gezwungen, ſich auf eine Jagd zu entfernen, fowohl um: einen Vorvath, von getrodneten Thieren einzulegen, als um fich von der Laft die Neugierde diefes Wolfes zu befriedigen, einiger= maßen zu erholen, — und um alles, was er hatte beo— bachten fönnen, wieder durch zugehen und — in Ord— nung zu bringen, Während diefes Aufenthaltes war er damit befcharfs tigt, einige Portraits der. Eingebohrnen und Anſichten deı Stadt zu zeichnen, ihre Sprache, welche alle umher wohnende Stämme reden, zu erlernen, ihre Gebräuche zu beobachten, und zu ſammeln, was immer nur in der Umgegend aufzutreiben war. Litdakun enthält unge⸗ fähr achthundert Haufer und faft fünf Tuufend Einwoh— 621 ner, und Mattivis Gebiet oder Herrſchaft dehnt ſich ber die ganze umliegende Gegend in verſchiedenen Richtun— gen von mehreren Tagreifen aus. Gemwohl der Anfüh: rer als fein Volk waren dem Vorhaben Burdells ſich Kunde von den Horden Über fie hinaus zu verfihaffen, fehr entgegen, und gaben fogar zu verftehen, daß fie ihm nicht geftatten würden, in diefer Nichtung weiter zu reifen. Da er jedoch auf feinem Entſchluſſe in das Innere weiter vorzudringen, beftand, fo fand er feine ausdruͤckliche Entgegenfekung, jedoch die Furcht, welche die Erzählungen den Gemüthern feiner Mannfchaft ein: geflößt Hatten, zwang ihn doch zulegt, wieder umzu— kehren. Von dieſer Zeit an war die Furchtſamkeit ſeiner Leute jeden Tag Urſach neuer Unannehmlichkeit und Schwierigkeit und fogar von Gefahr; und die verſchie— denen Mittel, welche fie verfuchten, um ihn zu bewegen, nach dem Kap umzukehren, konnten nicht anders ent— ferne werden, ald daß er ihnen feine Außerfte Entfchlof= fenheit zeigte, fich nicht mehr von der Verfolgung des einmal gefaßten Planes abbringen zu laſſen. Ihre uͤbele Aufführung wurde mit jedem Tage ſchlimmer, fie vernachläffigten ihre Pflicht und thaten alles, um ihn von dem Weiter : Vordringen abzufchreden; und es war gerade, als ob es mit Gewalt geſchaͤhe, daß er fie dahin brachte, ihn bis zu den Gränzen des Kärrikarri - Lande zu begfeiten. Da ſtieg ihre Surcht fo hoch, daß fie ihr Vorhaben umzufehren, erklärten, und daß fie ihn ver— laffen würden, wenn er immer darauf beftände, vorzu— dringen. Nicht Langer mehr fahig, mit einer Furcht ſamkeit zu kaͤmpfen, gegen welche feine vernünftige Vor— ſtellung etwas vermochte, war Burchell an diefer Stelle gezwungen, fein Fortſchreiten nordwärts einzuftellen. Er blieb jedoch drey Wochen, ftets in der Hoffnung, daß ir: gend ein Umftand fic) erheben möchte, Der fein weiteres Vordringen beguͤnſtigte. Während der Zeit machte .er einige Abfehweifungen in verfehiedenen Nichtungen, und wurde von den Barolong fowohl, als von den Bakarri- karri beſucht, von welchen er einige Nachricht über die Länder und Voͤlker weiter hinaus erhielt. Er fand das diefer Mas ı Grad nördlich) von Litdakun war. Den 27. Detober, es war ein Freudentag für feine Leute, kehrte er mit Widerwillen feinen Lauf ſuͤdwaͤrts, und durch Suͤdweſten reifend, in welchem fie vieles von der Hiße erlitten (das Thermometer war zwifchen 90° u. 100° ) zugleich auch von dem Waflermangel, erreichten fie die Stadt Patäni, von einem Stamme Bichuana, Bamuchar genannt, bewohnt, Nach einem kurzen Aufenthalte nahmen fie ihre Reife wieder vor, und am fimften Tage derfeiben hielten fie in der Nühe der alten verlaffenen Bachapin - Stadt an dem Krumani- Fluß, wo fie einen Monat liegen blieben, um auf ſolche Thiere Jagd zu machen, welche der Sammlung fehlten, und um zu fammeln, was immer zur Natur = Geſchichte gehörig auf Ereurfionen in der Nachbarſchaft bevgebracht werden Eonnte. Dich gefchehen, verließ die Karavane das Gebiet der Bächapin, und nachdem fie über dag Kamhänni - Gebirg geſtiegen waren, kamen fie auf ihre vorigen Fußftapfen zuruͤck. An einem Orte wa— ren fie genothigt, Gefangene zu machen uud einen Hau— — —— — —⸗ 622 fen Buſchmaͤnner -bon einem feindlichen Stamme zu ent⸗ waffnen. Bay ihrer Ruͤckkunft nach Klaarwater dernah⸗ men fie, daß die Bewohner dieſes Platzes einen Kraal von Kaffern angefallen und. zerfirent hätten. Da num diefe dadurch aufgereißt wären, müßte man argwohnen, daß fie auf Die Naravane Burchells lauerten, um ihn feiner Ammunition zu berauben. Nachdem die Wägen wieder ausgebeſſert waren, eilte er, über den Dranten = Fluß zu feßen;' wobey aber, da er 'angefchtvollen war, viele Zeit auf das Zimmern von Flößen drauf gieng. Beym Ueberfeßen ſelbſt halfen ihm die Koraqua (auch Hora und Korana genannt), die an, den Ufern des Sluffes wohnen. Sie nahmen ihren Weg durch em mehr öftliches Sand, als jenes, durch welches er das erfte Mal nach Graaff-Reinet. gereifet war, und folgte er dem Yaufe des Nu-Gariep oder Schwarzen-Fluſſes, und entgieng zu— gleich den Kaffern, weiche auf fie an dem Brack- Slufle lauerten. Der Nu -Gariep ıft faft fo breit als der Ora— nien= Fluß, in welchen er fich evgießet. DB. ift der Ein- zige, welcher den Lauf Diefes Stromes von feiner Ver— bindung mit dem Gartep an, aufgenommen bat. Wäh- rend des erften Theils ihrer Reife erhielten fie fich durch die Jagd, und lebten bloß von thierifcher Nahrung, an der Sonne gedörret. Während der Ießtern Zeit derfel= ben wurde das Wildpret rar. _Aın ıı. März rgı3 befan- den fie fih binnen der Grängen der Slolonie auf ihrer nordöftlihen Epiße an dem Zeekoe - Fluß; und am 31, famenfie nah Graaff-Neinet, wo die meiften von den Leuten mit andern vertaufcht wurden. Er ließ die Waͤ— gen ausbeſſern, ihre Ladung vermindern, indem ein Theil der Sammlung grade nach der Kapftadt abgeſchickt wur— de, und entfchloß fich, anſtatt fich ſelbſt dahin zu begeben, die ganze Fänge der Kolonie auszukundſchaften; “er, nahm feinen Weg tiber Bruyntjes Hoogte nad) dem Boſchberg und ftieg an den großen Fifch - Fluß, welcher die Boer von den Kaffern trennt, bis zu feiner Mündung hinab. Es giengen faft vier Monate und ein halber auf die Unterfuchung des Landes zwiſchen Graaffs-Reinet und der Mündung des Fluffes hin. Won da big zur Droftey von Uitenhage wurden noch fehs Wochen mehr sugebracht. Da angekommen fanden fi die Wägen fo ſtark überladen, daß darınn fein Naum zu fernerer Sammlung übrig blieb, und da fi) eine günftige Gele— genheit darbot, fo wurde der gröfte Theil in der Algoa- Bay eingefchifft, und nach drr Kapſtadt gefandt. Nachdem er mehrere von feinen Hottentotten gegen andere ausgetaufcht Hatte, verlieh er Uitenhage am 26. Janner 1814, und langte in Plettenbergs- Bay im April an. Da das fihöne Auteniqua Fand und die ungeheu— ern Baume feiner Wälder niemals von einem Natura- liſten hinlängiih unterfucht worden waren; fo wurden faum vier Monate und ein halber fuͤr diefes ergötzende Unternehmen zureichend gefunden, und die auf ferne Ausführung verwandte Mühe ward mehr ale bezahlt durch die reiche Ausbeute , welche er fand. : In Georges Droſtey wurden die Hottentotten wieder ausgetauſcht, die anſtoßende Gebirgskette erſtiegen und erforſcht, wie dieſes zu verſchiedenen Zeiten und an verſchiedenen Dr: ten geſchehen war. Hierauf wurde zumächft die Moſſel- * Zu trennen. dere Werke abzutheilen, Abbildungen der meiſten Gegenſtaͤnde zu begleiten. ISehr gern Umſtaͤnden, 623 Bay beſucht, und am 6 Jaͤnner 1815 erreichte er Zwel- Jendam, wo die Autoritaͤt des, Landdroſtes ihm eine fri— ſche Parthey Hottentotten verſchaffte. Von da fuͤhrte die Straße über Genadendal, den Neue-Koof und Steltenbofh den Hrn Burchell nach der Kaps ftadt am 13. April-ısı5. Während der ganzen Neife von beynah vier Fahren fihlief er niemals, drey Fälle ausgenommen, in einem Haufe. Das Reſultat feiner Neifen iſt eine Bereiches rung der Kenntniß von einem nie zuvor befuchten Theile von Afrifa, und eing Unterfuhung mehrerer ſchon be— kannter Theile, die Diesmal mit mehr Muße, als durch frühere Reiſende angeftellt wurde, und unter günfti- fo daß ein unverftellter Begriff von dem Innern zu befommen - war. Nervielfältigte Beobahtungen, fowohl geographiſche als aftronomifche, von welchen man eine genaue Charte von feinem Reiſe— zuge erivarten darf: mehr als fünfhundert Abgüffe und, Zeichnungen, deren Gegenftande Landfchaften, Portraits, Naturgefihichte ufw. find: eine beträchtlihe naturhift. Sammlung, welche hundert und zwanzig Thierhäute ent= Hält, unter denen eine männliche und eime weibliche Giraffe, und viele bis jeßt noch nicht beſchriebene Thie— re: fünfgundert rund vierzig Vogel von zwey Hundert und fünf und ſechzig verfihiedenen Species; mehr als fiebenztg. Amphibien: ungefahr zwey taufend fünf hun— dert Inſecten, wovon man die Zahl unterfhiedener Gattungen (Species) noch nicht fennt, ein Herbartum befonders fon erhalten, Das mehr al? vierzigtaufend "Erempfare, die Duplikate mit innbegriffen, enthält, von welchen die Anzahl der Species, die fih hierunter be— finden, gegenwärtig nod nicht bekannt ift geologifche und mineralog. Probeſtuͤcke ıc.; nebſtdem verfihiedenes Geräthe und Kleidungsſtuͤcke der Eingebohrnen. Wir willen, dab B. vorhat, das Nefultat ferner Bemühungen dem Publicum mitzutheilen, und den er= sählenden Theil feiner Reife von dem der Naturgeſchich— Diefen letzten Theil gedenft er in beſon— und die Befchreibungen mit viel. Pflanzen abgerechnet hat aber der Prinz Mar v. F Neuwied von allen Klaſſen mehr aus Brafilien mitgebracht.] I. Maw e Reife ind Innere von Brafilien in den Jahren 1809 und zo. (Aus dem Engl. uͤberſetzt Bamb. b, Kunze) m. einigen Sl. I. Band. Braſilien wurde zuerft 1499 von Vin- eent Yanez Pingon, ein Gefährte von Columbus, ent deckt, und zivar das Kap Eonfolation, jetzt St. Augu— fin, uuter 9 Grad SB.; blieb aber ohne Folgen, Ei— gentlich Fennen gelernt hat es erft Peter Alvarez Cap- val, ein Portugiefe, 1500 auf feiner Reife nach Indien. Er ftieg bey Porto Seguro and Land, und nahın ee für N den König von Portugall in Befis, und nannte eg Santa Eruz Dann fihidte der König Immanuel ' von Spanien Amerigo Velpuce! im Jahr 1501 und 1503 hin, wo er in der Bay de Todos os Santos eine - Schanze. anlegte. Er brachte rothfaͤrbendes Holz mit, das damals Verzino hieß, und das man ſchon vorher Sfis „818. Heft 4. 624 aus Oſtindien bekommen hatte, und Braſilienholz nannte von Brasa (brennende Kohle). ; Die Regierung verfihenfte an Einzelne ganze Stri⸗ he Landes, und binnen fünfzehn Jahren waren langs der Küfte verfhiedene Flecken entftanden, Tamaraca, Pernambuco, Ilheos, Porto Seguro, San Dinzente ; und jeßt erft fieng der Hof von Portugall an, Brafilien uͤr wichtig zu halten, und fhidte 1549 Thom, de Suza ‚als General Gouverneur dahin, der die Stadt San— Salvator gründete, welche -bis in die Mitte des ıgten Sahrhunderts die Hauptftadt war. Ungeachtet beftändi- ‚ger Kriege mit [den Eingebornen ‚gedieh Doch die neue Anfiedelung. 1555 gründete Nicolas Duvard de Ville Gaxnon der die Calvinifhe Reform angenommen hatte, a &- lonie an dem Orte Guanabara, wo jetzt Rio “Janeiro liegt, die aber nur bis 58 dauerte. 1577 entdeckte man die erſte Goldmine im Innern des Landes. Man fuͤhrte das Zuckerrohr von der Inſel Madera ein, und ließ es durch Neger von der Kuͤſte Angola in Africa pflanzen. Die meiſten großen portugiefifhen Familien hatten da⸗ ſelbſt Befigungen, 1581 kam Portugall unter Philipp A. König von Spanien, von dem die Holländer abfie- len. 1615 eroberten diefe unter Wilfens St Galve- tor, machten ‚grobe Beute,- wurden aber bald ivieder vertrieben. 1630 famen fie wieder, eroberten Pernam- buco und waren 1636 im Befiß von drey Capitanerien; und Johann Moritz von Naſſau ihr General, dehnte die Graͤnzen des hollaͤndiſchen Braftliens bie nach Seregippe ſuͤdlich und nach Seara noͤrdlich aus. Portugall kam durch eine Nepolution wieder von Spanien, und die Holländer behielten 1647 in einem Vertrag ihr Brafi- lien, verloren ed aber 1654 ganz. Die Sranzofen hatten 1612 wieder verfucht, ſich daſelbſt niederzulaffen, und diesmal im Norden, wo fie die Stadt S. Louis auf der Infel Maragnan bauten, mußten aber nach 3 Jahren wie- der davon. Seit Vertreibung der Holländer blieben de Portügiefen im ruhigen Befis, Das Wichtigfte in die- fem Lande iſt die Entdefung der Goldgruben in der Provinz zu Minas Geraes gegen das Ende das Irten Jahrhundrets, und der Diamant» Gruben in den erften Jahren des 18ten. 1807 zog der Hof von Portugall nach Kio Janeiro, wodurch alfo das ganze Verhältniß Brafi- liens zu Porkugall umgeändert wurde. Es iſt jetzt feine Colonie mehr, fondern das Hauptland felbft. Die Portugiefen haben wenig über Diefes Land ge- ſchrieben; "Simon de Vasconcellas, Noticias do Brafil. Lisboa 1668 ein Vol. in 4to, und Sebastian de Rocha-Pitta, Hiftoria de -Amerira Portugnela. Lisboa 1750 ı Vol. in Fol. find faft die einzigen. Dann gab Leffing 1780 eine Befhreibung Brafiliene heraus nad) einer fpanifchen Handfohrift, von Pedro Cudena von 1634. Sekt Halt die Portugieſtſche Regierung nichts mehr geheim. Man bat jest von Iofeph D’Acunha Bıfhof von Pernambuco, einen Verſuch uͤber den Han⸗ del Portugalls mit ſeinen Colonien; auch ſind in den oͤconomiſchen Abh. der Liſſaboner Academie lehrreiche Süden, Fremde fihrieben mehr darüber. Jean de Lery tar von 1556 bis 55 dort, und ſchrieb Hiftoire d’un Voya- 40 625 ge au Brösil, Rouen 1578. E00, Der Capuziner Clau- de d’Abbeville war 1612 dort, Hifi. de Ja Mifhon A Vsle de Maragnan, .ı Paris 1614. ı Vol. gvo. Unter Moris Naſſau befuhte Pifo und Markgraf Bra— filien. Von ihm Hifßoria natur, Braf, Lugduni Ba- tav. 1628. I. Vol. Fol. mit Kupfern. Der Holländer Casper Baerle oder Barlaeus, Hiflor rerum: etc- in Braklia ad 1647 in Fol. Am. 1647. Cliviae 1648 im 12to mit Kupfern, Auch G, Nisuhoff Brafiliansche Zeeend Land-Reize, Amfi, 1682, Fol. Fig. Laet His. Ind : HansStade, deBrafilia, Sn Hackluyts Sammlung find mehrere Berichte bon Engländern, Dudley, Hare, Haw— Eins, Sancafter, Pert nnd Cabot, Pudley, Reniger, Tenton, ufiv. — Die Geſchichte des. Kriegs mit den Hollandern gab Morifot, nd. die Voyage de Roulon Baro chez leg Tapuyes in der Sammlung Relat. veri- tab. etc. de Madagascar et du Brefil. Paris 1651. T. Vol. At. Zerfireut findet man in La Condamine, Froger, Frezier, Cook, La Peyrouse, Staunton, Bar- zow, Krusenftern. Sonthey hat eine Gefhichte von Bra— fitten engl. herausgegeben 2 Vol. in 4to. Endlih Mawe, ern. gefhiekter Mineralog, hatte das ſeltene Gluͤck, vom Prinz Regenten, jetzt König von Brafilien u. Portugall die Erlaubniß zu erhalten, das Innere Braſiliens beſuchen zu dürfen, wohin er Empfehlungen vom Füuͤrſten ſelbſt und von feinen Miniftern durch. das ganze Land bekommen, Mave hat auch ein Werk über die Diamanteu und Edel: feine von Brafilien geſchrieben. Ueber den Ertrag von Gold ſagt er nichts, Dieſes hat aber v. Humboldt in nn Essay. sur la Nouvelle Espagne ſchon ausge— fuͤhrt. Nach ihm wird bis jetzt das Gold nur im Aufge: - ſchwemmten Land gewonnen. Dieſe Goldiwerfe bringen zahılih 30,009 Marf, werth 4,36,000 Piaſter oder 22, 995,090 $tanfen (ein. Piaſter iſt ungefähr ein Spe— ciesthaler). Den Goldboden kennt man zwar feit 1577; der Grubenbau ift aber erſt feit 2699 unter Philipp II, Alles Gold, was bis 1755 nach Europa gefommenr it, beläuft fih auf B a4so/ ooo/ ooo Piaſter von 1756 — 1803 auf x b 204, 544,900 Außerdem nicht einregiftrive 17T, 000,000 ©. 855, 544,000 P. 4, 491,375,000 Franc: Das gemuͤnzte Gold und Silber beträgt in. Brafl- lien 120,090 Millionen Franken. Uebrigens find in den Gold- und Diamantgegenden die Einwohner aͤrmer ald anderswo — wie. überall. 1812 war die Zahlsder Einwohner 4 Millionen, uns: ter denen ı% Meger. 1798 waren es in. Allem nur 3, Millionen. Das ungeheure Sand geht vom 30 NB, bis. 35° SB,, und vom 39° bis 75 WE. v. Paris, alfo über 2 von ganz Amerika, tft 520 Stunden lang, 340- breit, doch nicht überall. Bon. Maragnan bis an den Amazon iſt die Hüfte niedrig mit Mangelwald (Rhi- zophora) bedeckt, daher nicht laͤſtig heiß; Zuder, Kaffe, Baumwolle, Braſilienholz in Menge.’ * 1814 hatte Mabe in Kadır das gelbe Fieber, von Pi: er fih nur durch fiarfe Gaben Calomel bald be: reyic. —O — — Sa März 1805, nachdem er vom Prinz Regent von Portugall die, Erlaubnis, Brafilien zu unterfuthen er halten hatte, giengs dahın, Auf Zeneriffa fand er for gleich beym. Landen vulfanifche Mineralien mit Olivin und Augit. Zwiſchen dem 7 und 2° NB. fahen fie gros fe Heerden Bonite [Scomber Pelamis], fitegende Fifche [Exoeoetus] verfolgen, und fiengen von ihnen eine gro= be Menge. "Nachts Leuchteten fie im. Meer [LOB das wohl die Fifhe waren eder vielmehr Quallen 2] Gegen die Mündung des Plata fahen fie dad Meer truͤbe lange ehe fie Land wahrnahmen. Er landete in Monte: Video, dad 15— 29,000 Einwohner zahlt, und auf einem. Hügel von Granit fteht, undurchfichtig milchweiß und in Zerfekung begriffen. if, auch gibts fleiſchrothen. Der Glimmer meiſt großblat- terig, und. ſtellenweiſe unvollkommen kriſtalliſſert. Das hehe Gebirg jenſeits der Bucht der Stadt: gegenuber [fudlich] beſteht aus Thonſchiefer in ſenkrechten Schich— ten [mit ſeigerm Fallen], das Gefüge iſt wie bey Baſalt, und zerfeßt ſich in eine Art Wade, zuletzt in eifenhaltiz gen Thon. Aush ftellenweis Thonlager. Nördlich ifte eben, und die. Dammerde 63° tief, fein Wald. 25 Stun⸗ den Mordoft von Monte- Video lauft eine Granitfette von Sud. nah Nord, Glimmer fehr haufig, - fiellenweis viel Quarz, in den Wafferriffen viele Jaguare, die hier Löwen, ‚Tiger und Unzen heißen *); auch eine große Menge verwildeter Hunde, die den. Heerden fehr ſcha— den. Die Pächtereien haben da längs den Baden ein Feld 10 — 12 Stunden lang, und 5—6 breit, au) auf jeder Quadratruthe wieder 1500 — 2000 Stuck Schaafe. 40 Stunden von M. DB. verliert fih die Bergkette. Am Fluß Barriga-Negua, der auf Portugiefifchem Boden den Namen Sebollati empfangt, und fih in den Gee Mini erweitert, ift ein Kalkofen. Das Land gebirgig, doch nicht höher als in Derbufhire, nichts Vulcaniſches und nichts Aufgefhwenmtes. Die zu Tage ftehenden Felfen oft Granit, zerſtreut ſchoͤner vother und gelber Jaſpis, Chalcedon und Quarz, bisweilen asbeftartige. Steine, fehr felten Eifenfalh, nirgends Erzadern. Am den. Fuß vieler fegelförmiger Granitberge dunkelblauer, duͤnnſchieferiger Urkalk, der gebrannt wird, darinn Kederchen, Truͤmmer von Kalkſpath, bisweilen gedruster (Eryfiallis ſierter) Schwefelkies. Auf den Bergen kein Kalk, außer auf einem Stuͤck, wo dichter Kalkſtein mit tafelformi— gem Quarz F!] verbunden , wie aufgerichtete Grabſteine fih befinden. In Höhlen Klapperſchlangen, deren ein dalkbreher in wenigen Wochen 27 tödtete. (Zu Minas 10 Stunden von Maldonaldo fell eine Bleyader in fürs nigem Kalkſtein ſeyn. Da giebts von großem Vieh Heerden zu 60— 200,099 Gtüf. 4— 5 Hirten (Peons) hüten 10,000. Die Farbe des Viches ift dunkel, ſchmutzig braun, unten weiß, nie gefleckt. Die fogenannten Tiger find plunp und träg.. Da. ihr Hauptraub junges Vieh ift, das fie im Webers fluß finden, fo hat ein Keifender, befonder& zu Pferd J*) Die ‚Löwen. werden Felis concolor, Cuguar feyn. Die Ziger und der faguarete, unfere Panthera. Ame- yicana feyn, und die Unze wohl nichts anders oder Panthera Paragayersis, Chibi- Guazu, Ocelor; doch wi fonn man aus der ſchlechten Angabe vermuz Wen: — deſſen Feldſpath -627 er nichts zu fürchten, Eme Mulattin, vorzügliche Neiterin und Shlingenmacerinn wie Männer (die auf diefe Art das Vieh auch die Pferde einfangen), traf einmal zu Pferd einen Tiger lauern, Da er fie nicht bemerfte, führte fie das Pferd etwa 50 — Fuß zuruͤck, warf ihm aus dDiefer Ferne die Slinge um den Hals, ritt im Galopp “davon, wodurd er todt gefihleift wurde, Die Unze hat ziemich denfelben Character. Aber der Loͤwe wird fuͤr weniger ſchlium gehalten. doch wenigſtens auchj nur den Unterſchied der Größe angezeigt hätte! Reiſende! weh Standes ihr auch feyd, ſeyd nicht fo fahrläßig, und’ befhreibet wenigftens genau fo gut ihr fonnet.] N Das Waldſchwein Pecari, Tajacu, Sufeystifer, Tajassu, Rabelfihwein), bat auf dem Nüden ein Loc), aus dem wenn man es jagt: ein unerträglicher Geftanf kommt. Wenn man ihm gleih nach dem Tode diefen Theil ausſchneidet, fo iſt das Fleifh eßbar; ohnedieß theilt fi der Geftanf allem Sleifh mit. Die Hause ſchweine find nicht gut; fie freſſen ſoviel Rindfleiſch, daß Das Ihrige hart und Ledericht wird. / "Die Zorille, *) deren Fell ſchwarz und weiß ge— ftreift ift, und die verfolgt einen Saft von einen Ger ſtank von ſich fehießt, von dem man feinen Begriff hat, liebt die Eier fehr. Kommt fie in ein Haus, fo eilt man hinaus zu kommen, und man läßt fie fo lang da— rinn, als es ihr beliebt, weil mau weiß, daß der gering- ſte Verſuch, fie zu verjagen, einen zivänge, die Woh— mung für immer zu verlaflen. Der grau und blaue Adler Dvohl Vultur Aura) und andere Raub voͤgel find fehr zahlreich. Auch fieht man beträchtliche SFluͤge Papagenen, Tauben, deren find passerina, leu- cocephala cyanea, große, vothe, Repphuͤner, [wohl . Tinamu], und fleiire Enten. und wilde Puter [Din dons, ob nicht Penelope, Jaku?] Der Strauß der großen Art ehr haufig; fo wach— fan, daß ein guter Reiter fie nur durch Ueberrafihung erwiſcht. Ihr Fluͤgelſchlag fall von ungeheurer Wirkung ſeyn. Iſt der Tuyu, Struthio, [Rhea] Americanus, Bahlreihe Nudel von kleinen Damhirſchen [Cervus mexicanus], werden aber nicht gejagt, weil die Hunde ſchlecht. In Baͤchen Schildfröten und andere Lurde, beſonders fehr fonderbare und haͤßliche fchlechte Fiſche. > 0 Buenos-Ayres, wohin M. 1807 fan, liegt in einer ungeheuern Ebene, die nach den umherliegenden Schne— ckenſchaalen zu urtheilen, nur Abfag tes Plata ift. 69,000. Einwohner, beftehen aus: a. Europäifhe Spanier 3900, im Innern wenig, aus er zu Potofi. 2, Sreolen;. Nachkommen der Spanier. 3, Metis; von Europäern und Eingebornen. 4 Eingeborne (Indierd; den meiften ift etwas fpa- niſches Blut beigemifcht.. 5. Gemiſch von Africaner und Europaͤer. 6. Mulatten, verſchiedener Grade. Alles miſcht find miteinder ohne Unterſchied. Die Inſel St. Catharina 27° 19° SB, nur eine halbe * 9.38 wohl nichts anders als i aͤugthi ep, ch vs als gemeine Säugthiere, [Wenn unfer 9, M. 628 Stunde von Fand hat hohe Fegelfürmige Berge, fo mie Brafilten hohe Gebirgsketten. Die Stadt von 6000 €. die Berge von altem Granit. Links im Haven eine Ader Grünftein in Verwitterung zu beſſerem Thon als der in den Thalern. Vegetation zur Bezauberung reich und fhon, Beutelthier (Sarigue), Tatu [Armadill], Affen, verfihiedene Arten Schlangen, worunter eine fehr fhöne, Kraniche, Raubvögel, verfhiedene Papageyen, Kolibrien und Zufane [Pfefferfraße, Ramphastos], eine Menge Fiſche, Wale. Gegenüber auf dem. veften Land weit von der Küfte wohnen die Menfchenfrefler Lugre, welche oft Portugiefen auffreffen. Auf der Inſel auch viele Niedri- gungen. Zu Barragros bey Et. Joſe am veften Land, der Inſel gegenüber hat ein 9. Caldouin eine Infecten= fonunlung. Gepflanzt werden vorzüglich Bananen [Mn- sa], Pomeranzen, Kaffebaͤume, Reiß, Manioc, Matt, und eine Menge anderer Früchte, Kartoffeln, Gemüfe, wenig Zuder und Indigo, eine Menge Rofen, Jas— min, Palnen. Aus der Purpurfihnefe (Murex), der Purpura wiffen die Eingebornen den Purpur zu gewinnen. Ei⸗ ner zeigte damit gefaͤrbte Baumwolle vor, war jedoch fhlecht. Die Schafe iſt faſt fo groß als unſere Wein— bergsfihnede und ihr Thier hat auf dem Ruͤcken ein Bläschen voll Flebriger, eiterartiger, gelber Gubjtany die die Farbe liefert. Dazu zerfihlägt man mit einem Hammer-vorfichtig die Schaale, und laßt dann mit einer Sanzette den Saft aus dem Bläschen. M. thats mit einer Feder, und ſchrieb ſogleich auf fein Schnupftud. Nach einer halben Stunde war es ſchmutzig grim, nad) eintgen Stunden ſchoͤn ſcharlach. Die Menge Saft von einem Thier iſt fehr gering, doch zu ſolchem Berfuch hin⸗ veichend, die befte Zeit ift, wann das Thier anfängt, in Faͤul⸗ niß überzugeben. Die Farbe widerfteht der Einwirfung. der Laugen. Sie fönnte mit GummisWafler verdünnt, cin reicher Handeleartifel werden. [Was ift nun das Farb: blaͤſchen H- M. hätte hier feine Sache beſſer machen fönnen. Wie kann ein Mineralog fo völlig, wir wollen nicht fügen unwiſſend, fondern ungeſchickt in der Zoologie fen? Hoffentlich wird und gangsdorf die Sache aufflären:] Auf Felfen und Stämmen giebts fehr verfihiedene Flechten (Lichenes). Die Waffervögel und junge Papa” geven find gute Speiſe. Die Wälder an der Küfte des veften 8. find voll Affen, nud an den Ufern der Baͤche zahlreiche Heerden von Cabiais; [Sollten das die Cavia Capybara feyn, welche die Franzoſen Cabiai nennen ? Wir denken es fenen bloß die Meerſchweinchen genteynt. Wahrfcheinlich fteht im Englifchen HDriginal Cavy.) Die Wale werden im July nnd December gefangen. Nördlicher, um Corritiva führt dev, Rio-Verde Gold, der Tibigi Diamanten, Die Gebirge um Santos in Brafilien fino Granit, hin und wieder rother Sandſtein. Einige Eingeborne hatten Halsgeſchwülſte, aber ſehr verſchieden von den Kröpfen in Europa. Au dem Kropf nehmtich hiengen Fleifchlappen 3 — 3” I, herunter oft wie Trauben. St. Paul von mehr als 15,000 E.; die die reicher Gotdgruben in Wille -Nicca entdedt haben, iſt mit ſchie⸗ frigem Eandftein, von-eifenhaltigem Teig, worinn gro® 629 Be Dnarsgerätfe, gepflaſtert. Naͤhert fih Daher der Breche (Todtliegendem oder Grauwacke), ift aufgeſchwemmt und enthält Gold, das die Armen nad ſtarkem Regen in den Pflaftergleifen fuhen. Das - Thermometer fteht da zwiſchen 50 und 80° [$: 7 und 21° hundertgr.]. Schweine und Geflügel im Ueberfluß, an Früchten Ana— nas [Bromelia], Trauben, Pfirfcehen, Guavenäapfel (Goy- aves) Psidium), Bananen [Pifang, Musa], einige Aep⸗ fel, und große Menge Quitten, Man pflanzt da eine gewifle Wurzel, Cava, fo gut und mehliger als Kartof- fein, ift an 6“ dick, und ſchmackhaft ge otten wie gebra- ten. Kohl, Salat, Rettige (Navers), Blumenkohl, Ars tiſchocken, Kartoffeln [Potatoes] fehr gut. Die Einge- bornen ziehen den Ießten aber die Bataten [Patatos] vor. [Die Englander nennen die gemeine Kartoffeln Potatoes die Patatos find alfo wohl die Knollen von Convolvu- lus Batatas,] \ Die Stadt ſteht auf einem Hügel, der oben vothe Dammerde hat, darunter Sand und Kies roth und gelb von 3— 6’, dann fohöner, meift violetter Thon, mit Sandtrummen durchfest, dann eine fehr eifenhaltige auf— geſchwemmte Schicht, darunter zerfeßter Granit mit Ueberſchuß von Feldfpath. Alles ruht auf dichtem Gra— nit, Land in Brafilien bekommt wer will, und zivar meiſt beträgt ein foldes neu angewiefenes Gut 1 —ız Stunden in die Lange und Breite: Am meiften wird Manioc gepflanzt, weil es allgemein zu Brod in Bra— filien gebraucht wird. In Abftanden von 4 Fuß macht man kleine Erdhaufen, legt Keime lwie von zerſchnitte— nen Kartoffeln] 2’ dif und 6— 8" 1. hinein, Die bad Wurzel faffen. Außerdem baut man Mais, Visbohnen und andere Gemuͤſe. Iſt der Neubauer reich, fo ver- fuht er auch das Zuderrohr. Mais und Hilfen reifen in 4—44 Monat, und liefern das 200ſte Korn. Das Manioc draht 13 —20 Monat, jedes Etüd giebt 6—g Dr Wurzeln. Am aus ihnen Brod zu machen, fehabt man fie mit einem Meffer rein, reibt fie dann auf etnem Reibeiſen, bringt das Gereibſel, das man Manioc- Mehl nennt, in Saͤcke, und druͤckt mit Gewalt den Saft aus, weil er giftig iſt. Dann wird es geſiebt, und auf einer ſtark geheizten Eiſen- oder Kupfer-oder nur Irdplatte gedoͤrret, dann gebraucht. In Fleiſchbruͤhe geruͤhrt wird ſie gallertartig und febr nahrhaft. Auch mit Has iſt es gut zu effen. Der Ipe oder das wilde Manioc ges braten, giebt den Kaſtanien nichts nad). Indigo wenig gebaut und mittelmäßig; die Pfeben- Kürbiffe (Potirons, Tuͤrkenbund] werden ungeheuer; bis- meilen ißt man fie, doch füttert man fie meift den Pferden. Melonen kaum geniebbar. Der Wunderbaum (Rieinus) ift fo häufig, dab man fein anderes Del brennt. Das ganze Schr bluͤhen Jasmin und Nofen, Nelken, Amaranthen, Paffionsblumen (Grenadilles) find gemein. Bienen in Waldern haͤufig, und leicht zu zaͤhmen, ſollen nicht ſtechen. Ihr Honig gut, das Wachs aus allen Baͤumen unrein. Mehrere Affenarten und reißende Thiere, worunter einige, und beſonders eine Art Menk (Fiſchotter) gutes Pelzwerk liefern. Inſecten zahlreich, die Mosquiten nicht fo haufig wie am Plata. Die I— — 630 Sandlaus (Chigues) ſehr laͤſtig, niften unter die Na— gel der Zehen und ſelbſt der Finger, Man zieht fie ſammt ihrem Eyerfaf mit einer- Nadelfpiße hervor, reibe das Loch mit verfüßtenm Queckſilber und Taback, wenn Davon etwas zurücd geblieben wäre. Lurche giebt es viele, Kroͤten fieht man Nachts auf den Gaſſen. Die Shlange Surucu oder Jararraca fen fehr gefährlich l[wahrſcheinlich Scytale lancifer n.} Gutes Bauholz. Der Jacaranda oder Roſenholz [Guajacum sancetum] ſehr gentein. Diele ſchoönbluͤhende und wohlriehende Straͤucher. Unter den zahllofen Shlingpflanzen [Lianen, Bignonia, Passiflora, Tillan- sia ‚etc.] halt man einige für unfehlbare Gegengifte ge= gen den Dtterbiß, befonders Corazap de Iesu (Cor Iesus) mit herzfoͤmigen Blättern [wahrfheinlih ‚eine Pas- :siflora]. 5 deutſche Meilen von Et. Paul find die Goldgru- ben von Ja ragua, die zuerft entdedten , die bor 200 Sahren ungeheure Schäße Tieferten. Das Land uneben, aus Granit, der ſich Gneis nähert, und Hornblende und oft Glimmer enthält, Das Gold findet ſich gewöhnlich in einer Schicht "Gerölle und Grand, der Cascalhao heißt, und auf dem Felfen liegt, Die Gruben wie Steingruben 5o—1oo’ meit, 20 tief, Goldblaͤttchen fine⸗ det man gleich unter den Graswurzeln. Die Art dieſe Erze zu Tage zu fördern, die man vielmehr Seifenwerke nennen Fonnte, iſt einfach und Leicht zu befchreiben. Man denke fih eine Schiht von Erde wie Gries gravier), der aus Gerölle von "Quarz und aus einer fremden Subſtanz befteht, auf Granit ruht und auf uns gleiche Tiefe von einer 'erdigen -Gubftanz [Damurerde] bedeckt iſt. Kann man fih .einen Waſſerzug verfchaflen, der hinlaͤnglich "Fall Hat, fo fticht man in der Erde Gtaf- feln ab, deren jede 20— 30 Fuß lang, 2—3 breit und F Fuß Hoch iſt. Am Grunde mache man einen 23 Fuß tiefen Graben. Auf jeder Gtaffel fiehen 6— 3 Neger, welche, während das Waffer langſam herunter fteigt, uns aufhoͤrlich die Erde mit Schaufeln umrühren, bis fie ganz in flüffigen Schlamm verwandelt und Weiter nad) unten gelaufen if. Die Golötheilhen in diefem Schlamme fommen in den untern Graben, in dem fie fi) wegen ihrer befondern "Schwere bald zu. Boden feken. Die Arheiter ſuchen beftändig die Steine aus dem Graben zu fohaffen und den Boden rein zu erhalten, was durd) den Waffersug fehr erleichtert wird. Iſt fünf Tage ge: waſchen, -fo tragt man den Bodenfaß in einen andern Wafferzug, und wäfht ihn das zweyte Mal, dazu hat man trichterfürmige, aber ziwey Fuß weite, 5—6 Zoll tiefe Mulden, die Gammellas heißen. Jeder Arbeiter ficht am Bache, und nimmt in feine Gamelle 5 oder 6 Pr. Bodenfaß, der dunkelſchwarz auefieht, und aus ſchweren Materien befieht, wie Eiſen-Kalch, Schwefel-Kies, EifenhaltigersQuarg ufw.; darauf nimmt er Waffer in die Gamelle, und fohhttelt fie fo, daß das Gold fih von den leichten Subftangen trennt, und auf den Bodon und die Winde des Gefäßes ſich ſetzt. Er gießt dann die Gamelle in eine andere größere mit Waſſer gefüllte aus, läßt darinn das Gold, und fangt von neuem an. Das Waſchen in jeder Önmelle dauert 8 bis 9 Minuten. 631 Das geiwonnene Gold ift nach der Anzahl und Größe der Bhaͤttchen verfchieden, einige find fo klein, daß fie ſchwimmen, andere fo groß wie Erbfen und oft noch dier. Ueber diefe Arbeit, deren Nefultat fehr wichtig ift, führen Inſpectoren die Auffiht. Wenn alles been= det ift, trägt man das Gold in ein Gebäude um es zu trocknen, und zur gehörigen Zeit auf das Bergamt, wo’ es gewogen und da3 Fünftel für den Fürften davon ge ‚nonunen wird, das Uebrige ſchmeltzt man mit falzf, Duedfilber zu Barren, probiert und ftempelt es nad) feinem innern Werth, und ftellt daruüber einen Schein ‚aus; Davon tragt man eine Copie in die Negifter der Münze: und num feßt man den Barren wie gemuͤnztes ‚Geld in Umlauf, Meine Aufmerkſamkeit wurde befon- ders durch die ungeheuren Halden der alten Goldwaͤ— fhen angezogen. Gie bilden zahllofe Haufen, und ent» ‚hielten fehr verfchiedene Gubftanzen, was mir fichere Hoffnung gab, darinn koͤſtliche Stufe von Zurmalin, Topas, und andere Drufe zu finden, wie aud) eine Neihe Gebirgsarten, die ein geographifhes Bild vom Lande geben könnten, Sch war von dieſem Gedanfen fo eingenommen, daß ich glaubte, ich hatte nun wirklich einige der fehönften mineralifchen Producte von Braſi— lien in Händen. Ich gieng deshalb eines Tages fehr früh, ehe die Hiße fir das das Arbeiten zu ſtark war, mit drey Leuten, die mit Hammer und Zangen verfehen waren, aus Wir zerfhlugen eine ungehenre, Menge ‚quarziger. und granitariige Materien in verfchiedenen Zuftanden der Verwitterung, und andere Stüde von Eifenhaltigen Stoffen; aber nachdem wir fo drey Tage ‚gearbeitet und ich fo matt war, daß ic den Hammer nicht mehr heben konnte, mußte ich meine Nachſuchun— gen, die ganz unnüß waren, liegen laſſen. Sch habe auch nicht ein Goldforn entdeckt und feine Drufe, außer ein wenig Quarz und fubifche und octaedrifche Schwefel— tiefe, und nur arme Braunfteinerze gefehen; mit einem Wort: ich traf nichts als ganz gewöhnliche Dinge, daB ih nicht wußte, ob ich fie nah Gt. Paul mitnehmen ſollte. Diefes Miblingen, dad mic) bey der erften Gold= grube die ich gefehen, betraf, Argerte mich fehr. ch gieng dann mit dem Gouverneur und feiner Frau, das Gut zu befehen; wir durchliefen zu Fuß und zu Pferd weitläuftige Befißungen, deren Ertrag und Ans bau denen glichen, die ich fehon befihrieben habe. Wir jagten dann Nehe, Man muß nicht denfen daß ic) deß⸗ halb mehrere Meilen zu laufen hatte, und von einem Rudel Hunde und einer Truppe luſtiger Jaͤger begleitet war. Hier gehn drey oder vier mit Flinten und zwey oder drey Hunden aus; die Leute trennen fich, und war; ten an einem freyen Orte; die Hunde gehen ins Holz und Gebüfch: finden fie Wild, fo treiben fie es auf und die Jaͤger fihießen ed. Die Rehe find Flein, und das Fleiſch wird wenig gefhatt Die wilden Thiere Diefer Gegend find Affen, Faul— thiere eine Varietaͤt vom Stachelſchwein, Beutelthier, welche dem’Geflügel fehr fhaden. Wenig Vogel; Schnep: fen (Beccassines) und fihöone Strandlaufer (Pluviers) mit einem rothen Stachel, 6 Zoll lang (!) an jedem Fluͤ⸗ gel, heißt Dispertero, Weder, wegen des Laͤrms den fie Nachts aufgewedt machen, Eine ſolche Heerde dient in Sfis. isis. Heft. 4 —— —— 632 den Wohnungen als Larm-Glode gegen Diebe. Iſt eis ne Art Parra; wir halten dafür, es fey P.-Chavaria, jeßt Chauna,] Biele Papageyen (Perroquets et per- ruches,) Die Art Fledermaus, Wampyr ıft ein gefährlicher Feind den Pferden und Mautefeln. Nachts ſetzt fie jich ihnen über der Schulter an die Droffelader, und faugt fo ftarf, daß fie fie faft ganz mit Blut bededt verläßt. Während des Saugens ſchlaͤgt fie mit den Flügeln, um durch das Abkühlen den Eindruck des Schmerzens zu lin— dern. ©. M. de Humboldt Tableaux de la Nature, I. 47. [Sft Phyllostoma vulgare oder Vespertilio Spe- etrum,] . St. Sebaftian bey Rio Saneiro hat nur 2-30 Einwohner, liegt niedrig, dabey große Stuͤcke Baſalt, die einen hellen Ton gaben [Lfilingftein 2], Fein Kalt. Beym Dorf Bayro fehr guies Toͤpfergeſchirr, aus Thon, der zerfehter Feldſpath zu ſeyn ſcheint Latfo Porcellanerde]. Auf Infola Grande, vier Stunden von Porto-Negro, guter, aber wenig bekannter Eifenftein. Bis Rio Janeiro der Boden Granit, von einigen Ar- ten Gteine wie Bafalt [ettva voriger Klingftein 2], und fehr ſchoͤner Thon. mit fohonem Feldfpath. An der Stadt eine Niedri- gung mit Mangelbauınen. Darum Granitberge, an de- ten Fuß Steindrüche zum Häuferbou und Pflafter, Rio Janeiro hat 100,000 Einwohner, die Haufer nur zweyſtoͤckig Id. h. ein Stock über den unterften Fenſtern, welches wohnen Heißt über dem erſten Stock, nicht im erſten ). Auf den Markt kommen viele Fiſche und Shitdfröten, auch Heufhretenfrebfe (Langoufics wohl nicht Palinurus vulgaris], die groß und gut ſind. Auſtern und Mießmuſcheln mittelmaͤßig. Das Metall wird auf Mauleſeln hieher gebracht, und zwar 1500— 2000 engl. Meilen (3-400 deutſche). Seder tragt drey Centner. Die vorzüglihften Mineralien find Gold, Diamanten, Topaſe, Amethyſte, Zurmaline, die oft für Smaragde verfauft werden, Chryſoberylle, Aqua⸗ marine [Smaragde], M. wurde vom Prinz-Regent nah Canta: Galio, vierzig Stunden N. J., geſchickt, um da eine neu entdeckte Silberader zu unterfuchen. Aus einem erdigen Pulver hatte man eine Barre gefhmolzen. Den 10, April 1809 gieng er ab. Um Porto-dos Car- hes Urgranit mit ſchönem Thon bedeckt. Etwas wei: ter brannte man Del von Palmenfernen, oder von einer Fleinen Erdnuß, die Meni heift. Endlich giengs ing Gebirge, dag aus gneisartigem Granit, bewachfen mit Wald, fehr rauh, 4—5000/ hoch. Das war der halbe Weg. Kalt, das Thermometer 58° (11 R.), Une zen freffe hier das Vieh. Man jagt fie mit Hun⸗ den, die ſie weit riechen, weil ſie ſtarken Geruch von ſich geben. Allein die Hunde wagen es nicht fie anzu—⸗ greifen, denn ein Tatzenſchlag tödtet. Die langſamen und unbeholfenen Unzen gehen dann aus ihrem Ver⸗ ſteck, einem Gebuͤſch hervor, und ſuchen zu ihrer Da: ne [wie Fuchsloh] zu Fommen. Dann verftopft den Sager das Loch, und die Jagd hat ein Ende, Doc ‚40 Naͤher diefer fhönen Stadt Gneis ’ 633 meiſt klettkert das Thier auf einen Baum, und dann ıft ift es verloren: es wird herunter gefchoffen. Einer der Jaͤger behält immer einen Schub in Vorrath, ba: mit, wern das Thier gefallen ift, es vollends getödtet werden kann. Das Fell trägt man als Giegeszeichen nah Haufe, und die Nachbarn kommen, um Glück zu wuͤnſchen [ungefähr wie wenn fi bey uns ein Wolf fehen Laßt]. Jenſeits des Gebirges ein Guth, das von eilf Schaͤffel Maie 1500-2000 Arntet. 5000 Saffee: baume flanden da. ° Um Canta-Gallo, das hiigelig tiegtz wufchen vor mehreren Jahren an dreyhundert Grimperos [Erz⸗, Metall⸗Diebe] Gold; jegt findet man kaum fovtel, daß die Angeftellten damit bezahlt wer— den koͤnnen. Der Boden ift Thon und gute Damnt— erde. Darunter Granit und Feldſpath, Hornbtende, Quarz, Glimmer und oft Granaten. Halbverwittert heißt er -Pizarra. Enthält nichts von Erz als Gold und Eifenfalh;, jenes ald Körner in Zwiſchenſchichten von Cascalhao. Pomeranzen und Bananen in Ueber: fluß, Korn, Sacaranda oder Nofenholz, Ipecacuana, Schweine, Geflügel. — Sn. den Wäldern Wilde, Ihre Hütten find Baunzweige, worauf Palmenblaͤtter ald Dad. Shre Betten trocknes Grad, leben von ihren Bogen und Pfeilen, und von wilden Früchten. Sind fupferfar: ben, Geſicht kurz und rund, Nafe breit, Haar lang, ſchwarz, Wuchs gut, etwas unterſetzt; die Frauen tra⸗ gen ein Hemd. und eine Sippe, um den Kopf ein Schnupftuch, wie die Portugiefinnen; die Männer eine MWefte und weite Hofen. Ihrer fünfzig trafen alle eine Pomeranze mit den Pfeilen auf hundert "Fuß einen Bananenbaun drey Zoll die auf hundert und fünfzig Zuß, im Wald fehlten fie feinen Noget: Wii fen fo fchnell und ſtill durch das dichteſte Geſchling zu ſchleichen, daß man erſtaunt, die Bogen ſind ſechs bis fieben Fuß lang aus der veſten und faſerigen Wurzel des Iri [Airi? neue Palme), Pfeile ſechs Fuß lang, faſt ein Zoll dick, mit einem fein geſchnittenen Stuck Zuckerrohr bewaffnet; oder mit Knochen, oder auch ſeit kurzem mit Eiſen. Sind unrein, freſſen Thiere roh, Voͤgel ungerupft, keine Menſchen. Sind arbeitsſcheu, zanken ſich um den Brandwein, den man ihnen gibt, Weiber wie Maͤnner. Fuͤnf Stunden davon, gegen Nordoſt, iſt die Gold wäfhe Santa⸗Rita, uber dem Nio-Pegro, der in den Paraiba faͤllt. Die Wafche it in einem Waſſerriß in einer Schicht Cascalhao einen halben bis zwey Fuß Sick, vier bis fünf Fuß rief unter der Erde. Den €, tragt man in Kübeln weg, um ihn zu wafchen. Ein Neger liefert des Tages etwa für zwey fl, und koſtet faum „6. Das Gebirg ıft Kalk. Da wähft die Pal⸗ me mit langen, lanzetförmigen, ſaͤgezaͤhnigen Blättern, die aus zahllofen Fafern, fein und ſtark wie Geide beftehen, woraus man Schnuͤre macht, und die die Stelle des Flachs erſetzen koͤnnten. Papageien, ſonſt nichts. Eine Tagereiſe von Canta-Gallo uber dem Rio-Grande follte die entdeckte Sitbergrube feyn. Das Gebirg ift Gneis, dem Granit Ähnlich, enthalt Grana⸗ ten und kleine Kryſtalle von Schwefelkies. Und das — — — — ſind ſchwarz, 634 "waren auch die Silberförner, welche arme Leute da⸗ felbſt gefunden, Wie ſoll auch das Silber wie Gold Es mar Betrügerey, ſucht, gewoͤhn⸗ in Sandgeſtalt vorkommen? welche Art in Amerika, wo Jeder Gold lich iſt. Viel Bauholz da herum, aber Fein Brafitienholzs, Vinhatico, Ceder (Cedrela odorata?), Pereiba, Olio, Cabiuna, Jacaranda, ſchwarz uud gelb gefledt, Jaca- vatang, Ubatang, Palmen mehrerer Arten, Garfuana, Ninde farbt gelb, Embey, friechend, Stengel als Seil gebraudt, Die Ungen die häufigften der wilder Thiere; man ficht von verfchiedenen Farben: einige andere rothlichbraun. [Hier ſcheint 9. Mawe nun alle große Katzen zu vermengen. Die ſchwarzen wahrſcheinlich der ſchwarze Jaguarete, die andern der amerikaniſche Loͤwe, Guazuaraß Die Tapir oder Anta nicht ſelten, M. aber ſah nur ihre Spuren. Viele verwilderte Schweine [Cochons marrons, Warrees]) und Bartaffen [wohl Barbatos, Bruͤllaffen, Guariba],, die im Schlafe ſehr laut ſchnar— hen. Die gefaͤhrlichern Schlangen find die Korallen— fihlangen [ob Anilius coralinus?] Surrocuco, Surrocu- co-iinga und Jaracara, Der Kaffeebaum aus Schoͤßlingen gezogen, trägt in. zwey Sahren, iſt ausgewecfen m fünf. Baumwolle und Wunderbaum aus Saamen tragen im erften Jahre. Nur der Dabac wird verpflanzt. Ein Neft von Mirabandes, Infecten, dem Vieh fehr laͤſtig, das fie weit verfolgen und ärger ale Wespen ftechen. M. machte deshalb einen Umweg, aber einige verfoigten ihn doch und ſta ihn, : Eine Vairetät dieſer Thiere hat einen Rüffel von der Natur des Horns und fpigig geendetz damit Machen fie. tiefe. und unerträglihe Gtiche lwelche bung. sa M. erhielt die Erlaubniß, die Diamantengruben von Cerro-do-Frio zu befehen, was noch Niemand zu vor geftattet worden war, ſelbſt feinem Portugieſen, wenn er nicht damit Gefchäfte hatte. Man ließ ihn fogar im Archiv die handſchriftlichen Charten abzeich— nen, und man gab ihm zwey Goldaten mit. h Im Schaf zu NRio-Saneiro find zwey ſchmutzig brau⸗ ve Diamanttafeln jede 1“ Oberfläche 2 Die, Vor— her waren fie ein Stuͤck, wurden aber zur Probe zerfihlagen. Diamanten unterm Hammer bleiben nehıns lich entiveder ganz, oder zerfpringen in Tafeln. Dies fer kam vom Fluß Abnite, wo vor zwolf Sahren ein anderer gefunden worden, ein Octaeder ız Unze Troyes-Gewidt ſchwer, wohl der größte in der Welt. Im Schas mögen wohl 4—5000 Karat-Dia⸗ manten ſeyn. In der Negel waren die größten nicht uͤber acht Karat, außer einem andern vetaedrifchen, der 17 wog. Ein kleiner ift ſchoͤn rofenroth, ein anderer fhön blau, und mehrere fpielen ins. Grüne. Unter den Gefärbten find die Gelben die gemeinften und ges ringften. ö Den 27. Auguſt 1809 brach M. nad Villa-Rica auf. Iſt 900 engl. 180 deutfche Meilen von RI entfernt ° Man has achtundzwanzig Lage au vreiſen, Beſchrei⸗ de m dm en nal u ne ne u, Noch Fein Fremder Hat die alpensetige Gebirgskette überfchritten, welche der Küfte parallel geht. \ Sie ruderten den. Fluß Moremim, hinauf, fahen “in der großen Gebirgäfette Die fonderbaren ſenkrechten Gelfen, welche man Orgelpfeifen nennt, und far men Abends nach dem Dorfe Porto-da-Estrella, Dann gings auf Mauleſeln zum Dorf Piadade, von wo eine fhöne, gepflafterte Straße aufs Gebirge führt, 5 Stun: den lang bis oben, 4000 had), wo das Dorf Corgo-Seco. Hhwärts mach Belmente, an Granit, dann längs eines Bergbahs nah Padre-Correo, wo man aus ſchwediſchem Eifen Hufeifen macht. Des andern Morgens war € kalt 46° 5. (6 R.), HP. ritt längs des Piabunha, der in den Paraiba fällt, Allee Wald. Nah 4 d. Meilen in Zabolla. Des. dritten Tags über zerſetzten Granit und Thon, nad) Bac du Paraibuna, Am 4ten &. durch) Gra⸗ nitgebirge an den Parajba, in nachtet zu Rosina-de-Negua. Am sten T., immer durchs Gebirg über Matthias Barbofa, ein Zollhaus, wo man reiſende Neger einige Tage einfpertt, wenn man. ber, muthet, daß fie einen Diamant verfchluct Haben, und den Stuhlgang durchwuͤhlt. Wir bemerfen hier, Daß Bisher und auf der ganzen Reife fih Hin und wieder einzefne Wohnungen (Fazendas) Pächtereyen; Zollhauſer Kegifter) Hütten überall zerfireut finden. Ein Dorf beſteht aus wenigen Häufern, worunter eine elende Schenfe , eine Kapelle, und gewöhnlich eine Menge eins gefehlagener Pfähte zum Anbinden der Mauleſel. Die Menſchen find durchgängig träg und arınfeelig, aber höflich. Not ‚ nur arime Papagenen und Spechte in den Wäldern. Hof Madeiras 20 d. Meilen von Por- " 20-da-Estrella, die Fazenda de Iuez de Fuera, Bergauf, entgegen famen zwey Pflanzer mit 46 Mauleſeln, mit Baumwolle beladen für Rio S, von Minas Novas, wa— zen ſchon 3° Monate unter Wege. Sonderbare Fichten, die viel Harz geben, ein ſchoͤner Vogel geſchoſſen, der Nachts fliege, ein reißendes Thier gefehen, das floh, eine kleine Waſſerſchlange geſchoſſen, mit zwey Floſſen hinter den Kiemen Lo Mineralog! Die erfte Gold. wäfpe nun verlajlen. Uebernachtet in der Tazenda " d’Antonio Ferrara. Ueberall Granit, worin die Horn ae vorherrfht- Der Boden Thon, Eifenförner im Sand, im Granit große Nodus von Grünften, (Dia- base), der dem Baſalt aͤhnelt. Am Sten Morgen wieder Übers Gebirg. Abends in der Fazenda de dona Clara et dona Maria, 28 engl, Meilen in 9 Stunden gemacht. Es war Bartholomaͤus⸗ Feſt. [B.feft iſt am 24ten Auguſt, demnach der 27te an dem fie abgereiſt feyen, ein Drucfehler für 17]. Ein Moidore ift 30 Franc lalſo etwa 7% Nıhlr.) ©»: viel mußte die Fazenda Steuer bezahlen in drey ah: ven. Des Morgens waren die Mautofet geftohlen. Man war jeßt in der Provinz Minas Geraes, die wegen Ihres Getraldebaues zu Rio. I. geruhm! wird, allein er wird auch da fihteht betrieben, weil alles Metall ſucht. Der Hof Mantegera in fihöner Ebene aber ſchlecht. Em Ochs öfter 30 — 40 Schilling (36 —48 Franıs), ein fihones Bu 60 &h. bie SP. Ser (72 “100 Sr) Weber dem Weiler St. Sebaſtign Abends au Bordo-do- Campo, dem wenig Fiſche/ uͤber⸗ Dorf vbon 20 Häufern.! Da wirde dor Flachs 3—4 mal des Jahrs gefihnitten. Er ſchießt immer wieder nach. Topffteinl. ‚Morgens lıber den Rio-das-Mortes, dabey Gtuffen von Quartz ferrugineux cubique, Ein bärtiger Einfiedfer, Barbasinas, Dor, von 200 H. in der Ebene, der halbe Weg, wo die erfte Goldwäfche, nun verlaflen. Zwey Straßen laufen Hier. zufammen. Eine kommt vor San - Ioao - del - Rey, Sabara Jund- Cuiaba; die andere, oͤſtliche von Villa-Ricca, Mariana, Villa-do-Priu- eipe, Tejuco, Minas-Novas etc. Weißer Granit. Bese- quinha, Gras felten. Morgens auf fohlüpfrigem Bo den weiter. Maufthiere unbefchlagen. Fazenda de Gama Sand traurig, Spechie geſchoſſen (Carpinteros) Zimmer⸗ leute, Picas principalis. Baudera ‚de Coelho., Morgens nach Loura, groß, Land ſchoͤn, Thonſchiefer, Eiſenglim⸗ mer (Fer-micace) als ſenkrechte Ader, Eiſenſteine au der Straße. Alto-de-Virginia, Goldwäfchen, 8. Labreas- de-Virginia ein Quarzgerölle mit Eifen. Das Land voll Halden. San-Antonio-de-Ouro,. Thaͤler fihön, ho— hes Gebirg zu überfteigen, Thonfchiefer , in Bergflüften Talk und Cascalhao mit- wenig Gold. Abends in Alto- do-Moro, A Eifenfteine umber. Einer hat daſelbſt eine Topasgrube in zwey großen Kluͤften im Thonfchtefer,, der meift in Glimmerfchtefer übergeht. Zwey Neger wühlten mit einem Stuͤck roſti⸗ gen Eiſen von einer alten Hacke in ſchmalen Aederchen aus kleinem Glimmer wie erdiger Talk, Quarz und große Eiſenglanzkryſtalle CFer Speculaire) nebſt den Topaſen; alle ſchlecht, nur mit einer Pyramide unter einem Karren. voll, daher abgebrochen, und nicht an ih— rem Entftehungsort. ' ; Es follen auch in kryſtalliſ. Quarz eingewachfen ſeyn, der aber dann auch zerbrochen iſt. Auch gebe es grüne, das mögen aber Euftafe feyn. Nachmittag in Villa-Rica auf Elippiger Höhe, ſtaffe⸗ lig/ 20000 E., ınehr Weiße als Schwarze, Clima wie Neapel, 20° SB. Thermometer zwifchen 48° und 92 F . (7—22R.) Viele Roͤhrbrunnen, einer mit Vitriolwaſſer: Gärten fehr ſchön. Ein Aquamarin (Beryll] aus dem Diamant» Diftrict war 7° I, 9 d., vollkommen fechde feitige Säule, heil und durchſichtig ohne alle Flecken.) Das Gebirg, worauf DB. N, ift etiva 2 d. Meilen lang, befteht aus Thonfchiefer in ‚allen Zuftänden, vom blauen dichten an, bis zum Glimmerfchiefer, bald regel- mäßig gefhichtet, bald durcheinander ,, datinn fleine Quarzadern, eifenhaltige Conglomerate, Eiſenkieſe, viel Quarzgerölle. Der Fluß heißt Rio-del- Carmen, dann R,-San-Iose, endlih R.-Doce. j 1712 wurde diefe regelmäßige Stadt erbatt lang vorher der reichliche Goldſtaub entdeckt, der aber jet ſehr abgenommen hat. Der Staat nahm & des G ‘(des , deb⸗ halb die vielen Weghäufer, wo man ausgeſucht wird» Diefes # betrug 1713 an 6 Millionen Gulden. Das Gebirg wurde wie eine Bienenwabe durchbohrt und der Cascalhao herausgefihaftt. Zwiſchen 1730 und 5o war die größte Ausbeute, jährlich das Koͤnigliche ı auf 12 Millionen Gulden. Set unbedeutend, fait alle arın und träg, obſchon alles wüchfe. Ein Münzgebäude, wortnn der Goldftaub abgewogen, F tweggenouimen, dann mit Sublimas in einem heſſiſchen Tigel gefehmpaen, dann '637 i in ein Barren-Modell gegoffen, dann probiert, geſtem⸗ pelt mit Gewicht, Nummer Fundort, und Sahr dem Eigenthümer ausgeliefert, um es in Umlauf zu fe= Ben. Das alles dauert feine Stunde. Es halt Silber und Platina, und ift von 16— 234 Slarat ‚ vH: weniger als rein. Es gibt dafelbft viel Arfeniffies, fein Kobel, Eifen- fiegader in Quarz, entfernter Fahl (Antimonium) und bey Caldrones fey Kupferkalch (Ziegelerz), was M. be⸗ zweifelt: Das viele Eifeners in der Gegend würde jetzt mehr Ausbeute geben als die Goldwaͤſchen. Jafpiöge: vötfe, ſehr ſchoͤne Porcellanerde, beſſer als die Parifer, mit Quarz und Eifenglanz in einer Ader im Thonſchie⸗ fer bey Cangones- do-Campo. Etwas wie Schwerfpath war Hydrargylith ohne Flußſpathſaͤure. Mariana 3 Stunden entfernt längs des Bades R. ds Carmen, 6000 €. mit Biſchoff und Geminarium. Nach einem Aufenthalt in V. R. von 14 Tagen gieng,nad) Barro und Castro 8 d. M. entfernt, waren zwifchen 1730 —40 goldreich Ueber Mariana hinaus Alta-de Chapada ‘in fhöner Ebene, über fieilen Berg nad) S. Sebaſtian am R. d. Carmen da fo breit als die Themfe ben Windfor, fhön, verlaffene Goldwäfhen San - Giatanha, Lavras - Velhas über Nacht. Morgens Moro-dos-Arreas, ftarfer Regen, außerordentlich lange Würmer längs der Straße [unfere Negenwirmer ?] oh⸗ ne Bewegung ausgeſtreckt, ſeyen Anzeigen des Regens. Rio-Gnalacha macht 10 Stunden wetter mit R.-d.-Car- men den Rio-San-Jose, Altos - de -"Sanı Michael oben, unten die Fazenda-do-Barro , ſchoͤn, die brühenden Kaffee: Bäume im Garten wie mit Schnee bedeckt. Zucker⸗und Korn mühlen, Deftillationen, Magazine, Schmieden, Zimmerplatz/ 7 fhone Kühe, werden mie uͤberall nicht regelmäßig ge: molken, daher Mangel an Milch, Feine Butterfaͤſſer, man ſchůttelt die Milch dazu im Flaſchen. Uiberall Halden aus Quarz von Goldwaͤſchen am Ufer des Joſe. Man graͤbt 10’ tiefe Graben, 5’ unter dem Flußbett [2] um auf den Cascalhao zu kommen, der auf dem Felſen liegt. Die bedeckende Erde fehr zaͤher Letten, die Graͤben voll Waſ⸗ ſer, deßhalb Heb⸗Maſchinen. 170 Schwarze arbeiten da. Neger ſchaffen den Cascalhao aus den Brunnen oder Gräben, Negerinnen tragen ihn weg, um gewafchen zu werden. Das Gold ift in außerft fleine Staͤubchen, und mit Eiſenkalch, der hier Schmirgel heißt, gemengt, fo daß man es durd) Queckſilber abſondert. Vorher hat man Cnad) v der Methoden) den verfeinerten Cascallıao, in einer ſchiefen Bretterrinne, mit Zellen oder Tuch aus⸗ 4 laufen laſſen, in deren Haaren ſich die Gold— und Eiſenſtaͤubchen ſetzen. Zu2 Pf. ſolcher Maſſe that man 2 Unzen Quecſilber, knetete es 20 Minuten, dann fonderte ſich das verquidte Gold vom Eifen als ein Teig ab, darauf fublimirte man dag Gold auf einer heißen Kupferplatte. Der Cascalkao fiheint das alte Flußbett geweſen zu ſeyn lnehmlich als die Fluͤſſe noch größer war ven]. Auf Baumrinden viel rothe Flechten, die ſchoͤn voth färben, Viele Ninden Die gerben , - befonderö von Canilistula [1], die das Leder nicht farben. Schone Va— vietäten von Iacaranda oder NRofenhols, , — ee 638 Die Fazenda de Caftro drey Stunden weiter am Zufammenfluß des Riberon-del-Carmen und des R. Gualacha, die dann R. ©. Tore heißen. Alden oder Dorf de San-Joſe de Barro-fonga’ von 400 Eins wohnern, eine Meile weiter gn den Gränzen der Wil: den Boutocoudiee. Klima wärmer als um Villa-Ri— ca, viel tiefer, gute Ananas, aber jeßt nicht ihre Jah⸗ reszeit. Die Gegend iſt bevoͤlkert, ſo daß die Wilden es nicht wagen, offen anzugreifen. Sie zunden aber. hier und da ein Haus an, indem fie Pfeile mit Branden darguf fohiegen, und dann auf die fliehenden Einivoh- ner ftürzen. Gie wohnen in den Wäldern, find aller Lift voll. Sie umbinden fi) mit Zweigen, damit man fie nicht ficht, und. geht ein Weifer oder Schwarzer vorbey, fo fihießen fie ihn. Dder fie reiben fih mit Afche und Legen fih auf die Erde, oder fie machen Gruben, worinn fpißige Pfähle, bedecken fie mit Zwei— gen und Laub. Vor Flinten fliehen fie, auch vor Soldaten. Gefangen muß man fie an eine Stange binden und forttragen. Iſt einer nur eine Minute Tosgebunden, fo entläuft er. Sind nicht zu zahmen, entlaufen oder verhungern. — Zivey Stunden weiter dicht an den. Wilden, ift das Dorf Pirango, am Piranga, der vier Stunden weiter mit dem Joſe den Nio-Doce bildet, welcher nah Norden durch ſchoͤnes Land fließt, und 19° 30° SB. ausmünder. In BP. ift ein Militairpoſten, der die Wilden immer verfolgt, — Die Neger leben meift von Maismehl, Farinha de Mielho. Brod erfeßt man auch durch Tarinha de Pao [Brod] oder Casszve 25 nichts anders als Maniof], die Weiber ſchwaͤchlich, naͤhen oder machen Spitzen. — Der naͤchſte Meerhaven iſt etwa zoo deut: ſche Meilen enıfernt. Bey Barro Früchte, die wie frifhe. Mandeln fohmeden, Die Frucht wie Kokosnuß, d. H. 10’ L., 6 d., an großem Baum, deren manche zivanzig Centner tragen. In der Hülle [Schale] 30 —50 Kerne wie Mandeln, oder 2—3 mal größer in Reihen, und ges trennt durch markige Subſtanz. Reif fpringt die Spiße der Frucht wie ein Dedel ab. Dann ift uns ter dem Baum ein Sammelplatz von Schweinen [ma- rons], Affen, Papageien [Wie heißt denn der Baum ?] Bey Lavras-Velhas, China fo gut, als die peruifches Außer den Sammlungen hat M, nur einen Diamans tenfäfer [entweder Prachtfäfer, Buprestis, oder Juwe— tenfäfer, Cureulio imperialis] gefehen. — Zuru nach Villa-⸗Rica, wo er einige Stud gediegen Wißmutt fah, mit gelbem Dcher überzogen, alfo nicht aus einem Gang. Häufer mit fhönem Gerath, Gefellfchaften gemifcht mit Frauen, Tracht ziemlich engliſch. Ende des eriten Bandes. Älgemeiner Blick auf das Pflanzenreich von C. F. Brisseau Mirbel. Wir wünfhen, eure Aufmerffamfeit auf folgende Puncte zu richtens anf das Gefek, welches die. Der? 2 deckt. 1. “theilung der verſchiedenen Pflanzen⸗ Zunfte über die "Erdoberfläche befolgen; auf den Einfluß, welchen Kli⸗ ma, Höhe, Sonnenfeite und Boden darauf haben; und auf die Wirfung, die Pflanzen wiederum auf den Boden, die Temperatur, die Atmofphäre Aus Kern. | . -. Eine Menge verfchiedener Prlanzen-Gattungen find über die ganze -Dberfläche des Erdballs zerftreut. Wie Thiere find fie durd ihren Innern Bau wie ihre Aus here Geftalt von einander verfchieden; jede derfelben Hat ihre eigenen Bedürfniffe und ihre beſonderen Ge: wohnheiten und Inflincte, Einige Gattungen gehören den Bergen, andere den Shälern und noch andere den Ebenen an. Einige Lieben einen Ichmigen Boden, andere einen Falfigen andere einen fießligen; indeſſen manche nur fortfom- men, wo Sode und Kochſalz iſt. Es gibt einige, die ſich blos aufs Waſſer befchränfen und fich wiederum in Sumpf-, See-, Fuß: und Meerpflangen theilen, Einige wollen das Heiffefte Klima; andere lieben ein mildes und gemäßigtes; andere kommen nirgends als mitten in’ Eis und Froft fort. ‘Ein großer Thest muß eine . beftandig feuchte Atmofphare haben : verſchiedene befinden fih in trodner Luft wohl; aber der größte Theil Habt beyde Ertreme von Trodenheit und Feuch— tigkeit. Welche blühen, wenn fie der Wirkung eines frarfen Lichts ausgefeßt find, andere lieben eine ſchwaͤchere Wirfung diefes Elements. Deshalb ift faft faft die ganze Oberfläche dev Erde mit Pflanzen bes Einige Gattungen Mr die engſten Grän- zen. beſchraͤnkt. Oisan "Tournefortii, von Tour- nefort 1700 auf der fleinen Inſel Amorgos, bloß auf einem Selfen ‚entdedt, ward von Gibthorp acht— sig Jahre nachher an demſelben Felfen gefunden. Zivey Orchiden, Disa longicornis und Cymbidium tabulare, wachſen auf dem Tafelberge am Vorgebirge der Guten Hoffnung; und Thunberg fand fie an kei— nem andern Flede. Berggegenden liefern manche dieſer localen Gat— tungen, ſolche die ausſchließlich auf Hoͤhen wachſen, ohne je in die Ebene zu wandern. So finden wir, daß die Pyrenaͤen, Alpen und Appenninen uſw. ihre beſondern Floren haben, und daß ſelbſt einige ab— geſonderte Berge dieſer großen Ketten Gattungen ha— ben, die ihnen allein zugetheilt ſind. Speculativ moͤchten wir vermuthen, daß alle In— dividuen einer Gattung ſich unter demſelben Breiten- - grade niederlaffen twürden, Aber einige breiten ſich nach der Länge aus, ohne weder rechts noch links zu fireiz fen, Dieb ift eine der Anomalien, deren Urfache nicht teiht aufzufinden ift. Phalangium bicolor zeigt ſich in. der Gegend um Algier, ftreift nach Spanien, an den Pyrenaͤen vorbey und endigt in Brittanien, Menziesia polifolia gehört Wortuaall, Franfreih und Irland. Die Haidenkräuter find ausſchließlich auf Eu— ropa und Afrika beſchraͤnkt. Sie breiten ſich vom Pol bis ans Vorgebirg der Guten Hoffnung aus, und Sfts 1918. Deft 4 690 das in einem fchmalen Riemen, Rawonda pyrenaica bloß auf den Pyrenaͤen, folgt den Thälern dieſer Ges birge, die von Norden nah Süden laufen fo genau, daß nicht eine einzige in denjenigen entdeckt worden ift, die die Gebirgsfette in einer andern Richtung durchfchneiden. Mit Ausnahme der Flechten, die allen Slimaten Trotz bieten, kann eine weit größere Anzahl Wärıne ertragen, als Kälte. Die fortfopreitende Zunahme zeigt fih fehr deutlich, wenn wir unfern Blick ‚von den Molar- zu den Wequinoctial-Gegenden richten. In Spißbergen, beinahe achtzig Grad nördlicher Breite ‚gibt es nur dreißig Öattungenz in Lapland 7o Grad ungefähr 534; ın Island 63 Grad 5535 in Schwe— den, von den ſuͤdlichen Theilen Laplands bis 53 Grad 1300; in Brandenburg zwifchen 52 und 54 Grad, 2000; in Piemont ziwifchen-43 und 46 Grad, 2800; beynahe 4000 in Jamaica, zwiſchen 17° und 19°; in Madagasfar zwiſchen 13 und 24 Grad unter - dein Wendefreis des Gteinbods gelegen, mehr als 3000, Allein: Tolhe Berechnungen, ſind fehr fern von dem wahren Verhältniß der tungen in beißen Klima— ‘ten gegen die in Falten oder gemäßigten. Um zu dem reinen Unterſchied zu Fommen, müffen wir erſt die Zahl willen, die über den ganzen Erdball ver— breitet find, twie viele demſelben Raume unter gleicher Länge bey verfihiedener Breite angehören. Der Tharacter der Wegetation einer Gegend hänge nicht bloß von der Zahl, fondern auh von den mehr oder weniger merkwuͤrdigen Gattungen ab. Der Haupt- ‚Character bleibt veft und tft von der urſpruͤnglichen Schöpfung, nicht von der Einwirkung. des Klimas bes ſtimmt. Was den Gaß betrifft, daß gewiſſe Pflanzen- Formen nothwendig coeriftent und abhängig von ges wiſſen animaliſchen Formen in einem gegebenen Klima find; fo vermeſſen wir uns nicht es zu beftreiten: al⸗ Tein gefundes Nachdenken veriirft die Annahme deflel- ben als Willenfhaft, weit die Verbindungen der Erz fcheinungen der Natur uns unbekannt find. - Vorfich- tige. und pünctlihe Beobachter diefer. Dinge, welde Die Gegenftande unferer Sinne find, uͤberlaſſen das fühne Gefhaft der Phantafie des Dichters; indeſſen ‘wir und auf das weniger vermeſſene beſchraͤnken, ſie zu beſchreiben, wie wir ſie finden DR Die Vegetation innerhalb der MWendefreife erfüllt den europäifhen Neifenden mit Erſtaunen durch die Majeſtat u. den Eindrud des Anblicks. Das Verhaͤltniß der Holz= zu den Kraͤuterarten ift gegen den Aequa— tor hin weit beträchtlicher als in Europa, und der Un: terfchied ift Daher zu Gunften der Aequinoctiale Gegen⸗ den; denn Baͤume geben der Vegetation den Charac— ter Der Größe. Die Dicotyledonen innerhalb der Wendekreiſe zeichnen fi) oft durch die Hoͤhe und ‚den Umfang ihrer, Stämme, den Neichthum und die Man- n 4 ı 3 *8 2 dur Ar nichfaltig£eit ihres Laubwerks ſowohl alt durch Die — * T56 . glänzenden und ſchoͤn contraftirenden Farben ihrer Bluͤthen aus. Durch die Unregelmäßigfeit ihrer For- men. zeichnen ſich Die baumartigen Monecotyledenen, die Palmen aus. Nach dem Hequntor zu ift es, dab 7.» See 691 ſowohl viefenhafte Sihlinapflangen, die zu der Länge mehrerer hundert Ellen wachſen, gefunden werden, als auch jene prächtigen Kraͤuter der Scitamineae und Musae, fo hoch als Bäume in unfern Obſtgaͤrten, mit ebenſo großen Blüthen und Blättern: ZB. Corypha umbracnlifera, eine oſtindiſche Palme mit Blättern in der Form eines Schirms und mehr als ſechs Ellen breit, und Ariftolochia, die anı Fluß La Madalena wächft, deren Bfüthen nad; Mr. de Humboldt den Kindern zu Hüten. dienen. Der bey weitem größere Theil der aromatiſchen Pflanzen gehört gleichfalls den Gegenden des Aequators an. Kine Neben diefer reichen und mannichfaltigen Vegeta⸗ tion ſheint die Europaͤiſche arm und matt. Hier find der Baum-Arten wenige umd alle find fih in Hal tung und Laubwerk ziemlich gleih, Ihre Bluͤthen machen fo wenig Gepränge, daß der größte Theil des Volks, der die Blüthe bloß für die Blumenkrone hält, da er mit dem Nußen und der Wichtigkeit der andern Theile unbefannt ift, glaubt, daß Die meiften - Bäume gar- feine habem u Der Rüdftand der Vegetation unferer Gegenden mird in einem noch ftarferen Licht erfcheinen, wenn wir die Gattungen. derfelben. Sippen oder. Zünfte, die in Europa und unter der Linie wachfen, vergleichen. Sn Süuͤd-America wachfen Pflanzen der Farnfraut- Zunft. mit. einem Laubwerf und einer Befruchtung unferm gewöhnlichen Farnkraut nicht unähnlich, wie Palmen, und haben einen Stengel wie eine Säule, Die Falten, uud gemäßigten Klimate unferes Erd— theils haben Weberfluß an Fleinen, frautartigen, rafen- bildenden Gräfern ; heiſſe Gegenden haben auch manche Pflanzen diefer Zunft, aber nach einem viel großern Maaßſtab. Diefer Unterfihied fangt fihon. an, wenn wir Stalien erreihen,. wo die Hirſe die Hohe. von vier oder finf Meter erreicht. Bambusa, Panicum, und dag Zuderrohr von Afia, Africa und America erreichen die. Höhe von S-g Meter. Man fagt, daß in Gegenden von Oſtindien es uralte Bambus gibt, die wirflihe Bäume find, mit einem Halm von folhem Umfang, daß ein Gtüd, der Länge nach. getheilt, zwey ganze Bööte gibt. Die. Fraufartigen Monocotyledonen der Wendefreife; wie die Liliaceae, laffen die unfrigen in der Schön: heit ihrer. Blüthen weit zurüc. Die Heidefräuter der nördlichen Gegenden von Europa find niedrige Buͤſche mit ſchwachen Stengeln und fleinen Blumen; die an den Hüften des Mittel: meeres haben auch kleine Blumen, aber ihre Gtengel find höher und ftarfer;. die vom Cap bezaubern durch Form, Glanz der. Farbe und Größe der Blume. Die Geranien von Europa fommen denen von Africa in Wuchs und Schönheit ver Bluͤthe nicht hey, Alle Gewächfe kraͤuterartig; der Malven Zunft find bey und —* die, der heißern Klimate find entweder Straͤucher oder Bäume, Hedeniumg in dieſen Gegenden behauptet unter den Gewähfen ‚der Aequinoctial-Gegenden einen Platz von großem Range. Da zahlt fie unter ihre Gattungen Baobab (Adansonia) und Ceiba (Käsbaum, Bombax)y, die Eoloffen der Pflanzen - Schöpfung, überdieß, den Handbaum (Cheiroffemon) von Merico, fo wegen der Form und ‚Stellung der Staubfäden genannt, die ſehr Leidlich eine Hand mit fünf Fingern darftellen. Die Leguminosa oder Hülfen-Zunft verfieht ‚Eur vopa mit manchen Erantartigen Gattungen, verſchiede— nen Sträuchern und einem Baume son mittler Größe: jedoch aller Blätter „beftesen nur aus wenig Blättchen. Diefelbe Zunft fEroß in dem heiten Klima von Alien, Afrika und Amerifa von hohen Bäumen, mit Blätz tern vom zarteften Bau geziert, die in zahllefe Blatt chen getheilt und wieder getheilt im Winde, wie Federn fpielen. : Die Aroideae in Europa werden nie uber: einen Stab (Meter) hoch: die von Merico, Brafilien und Peru ragen bieweilen wie die Bananen in. die. Luft empor, deren Geftalt ſie annehmen; andere -verlängern fih in fohlanfe Reben und Schlingvflanzen, und fteigen zu den Gipfein. der hochſten Baͤume. nr So ftarf bezeichnete Werfchiedenheiten zeigen ſich auch bey den Orchiden. In Eurova find die Gattun— gen niedrig; ihre Blüthen, obgleich. dem Botaniker wegen ihres Gefondern Baues eben fo. interejfant als in andern. Gegenden, find zu unbedeutend, um die Aufmerkſamkeit irgend eines auf ſich zu stehen, der Pflanzen nicht zum Gegenftand ſei Studiumis macht: In der heißen Zone iſt der Fall ganz anders; der größere Theil derfelben aus, Gattungen, die un— jere Verwunderuug durch die Größe und Pracht ihrem Blüthen erregen; und mande, wie die Vanilla, hans gen ihre langen Zweige mit Blättern. vom glanzen- den Grün bedeft und in prächtige Guirlanden von Pen endigend von den Gipfeln der Bauıne: erab:. * Die Apocyneae, Boragineae, Convolvulaceae und. mande andere Zünfte find gleichfalls Benfpiele eines Eontrafts von gleicher Art. “Der europäifche Natur— forfcher, den. der heiße Durft nqch Willen unter den Aequator treibt, fieht mit Entzucen diefe fruchtbaren. Gegenden, die ihn bey jedem Schritte befannte For— men Darbieten, welche mit dem reichen Schmud, den die Hand, einer, gütigern und mächttgern. Natur. vers leidt, geziert find. In einem noch wilden und rohen Lande gibt es Schönheiten, die beym Anbau verſchwinden. In Eu— ropa hat der Boden Ueberfluß an Pflanzen, die dem Menfchen von Nußen find. Wirthſchafts-Pflanzen ha— ben unter Beyftand und Schuß des Pflegers das Ge— biet der Wildniß fo befchnitten, daß für die Eriftenz derer, für welche der Menfch, fein Intereſſe hat, kaum Pas. übrig gelaſſen ift. Die urfprüngliben Wälder der Gallier und Deutfchen find verfhwunden. Wälder find in unferer Zeit eher formüche Prlanzungen von: weitem Umfang. Sie find nad allen Richtungen, mit Straßen und Pfaden unterbrochen, und ohne Schwie— rigfeit zu durchſpaͤhen, und die milden. Thiere finden. in ihnen feine längere Zuflucht. Generationen von Baumen find in fchneller Folge erneut, ‚auf einem, Boden, den der Eifer des Eigenthbums in Requiſi— ton. erhält, und es iſt bloker Zufall, wenn. ein. eine. Eine Zunft von fo "geringer ‚693 — zelner Stamm Bid zur Beendigung ferner Laufbahn durch Alter gelaſſen wird. Fern im Norden find, ver⸗ ſchiedene Wälder, die noch Spuren der urfprünglichen Vegetation von Europa. enthalten. In dieſen erreichen die von der Art verfihonten Eichen eine ungeheure: Grö- ße, indeffen andere durch Alter abgenutzt, von felbft um⸗ „fallen, aufgelöbt werden, und unaufpörlic, die Erdflä— he vermehren helfen, die mit hohen. Moofen und dich⸗ ten Flechten bedeckt iſt, wodurch ſie eine fruchtbare Feuchtigkeit erhaͤlt. Keiner kommt jedoch in Pracht denen Waͤldern na— be, welche die Aequinoctial-Gegenden von Africa und America Befhatten. Man wird nie fatt dafelbft, die endlofe Menge von Gewächfen zu bewundern, Die wit einander in nahe Berührung gebracht, ohne Unterſchied zufamiten vermengt und fo verſchieden unter ſich ſelbſi, und oft fo außerordentlich in Bau und Erzeugniß find; diefe ungeheuren Bäume, die noch feine Spur von Ab: nahme zeigen, obgleich ihr Alter zu einer nur wenig von der leßten Revolution unferer Erdfugel entfernte Pe— riode zuruͤckweicht; diefe thurmhohen Palmen, die durch ihre einfache Form mit allem was fie umgibt, contraftis ren. Diefe langen Schlingreben, diefe Rotange, die, ihre langen und biegfamen Zweige durch zahllofe Knoten und Windungen zufanmenfihlingend , die, ganze Vegeta— tion diefer aufgebreiteten. Gegenden wie eine Gruppe umvingen Durch diefe ſich einen Weg zu bahnen ift weder Feuer noch Art hinreichend; das eine loͤſcht, aus Manget an Eirculation in der Luft, aus, die andere wird durch die Harte des ‚Holzes, fihartig oder. ftumpf, Der Boden kann den zahllofen Sproilen, die er entwi— delt nicht Platz I. Jeder Baum erftreitet von andern, die ihn. von allen. Seiten drängen, den Boden, den er zu feiner Eriftenz braucht; der ſtarke erſtickt den ſchwachen; indeß entftehende Generationen felöft die kleinſte Spyur von Zerſtoͤrung und Tod auslöſchen; das Wache: thum erſtickt nie; und die Erde, weit entfernt erſchoͤpft zu werden, erlangt von Tag zu Tag neue Fruchtbarkeit. Schaaren von Thieren jeder Art, Infecten, Wögel, vier: fuͤbige Thiere, Lurche, Weſen fo mannichfaltig und felt- fan als die Vegetation des Dres felbft, flüchten ſich unter den großen Baldachin diefer alten Dickichte wie : in eine ſichere Citadelle gegen den Angriff der Menfihen, Nord- America flellt unter denfelben Graden der Breite ald Frankreich und England, und bey einem Eäls tern Klima, eine weit veichere Vegetation dar. Daſelbſt tragen große Baͤume, wie Liriodendron und Magnolia, die prächtigften Blumen. Manche andere Bäume und Sträucher wetteifern mit Blumen der heißen Zone; das fanft wogende zufamntengefeßte Laubwerk der Robiniae, "Gleditschiae find Gegenftiife zu den Mimosae der Wendekreife, Die einzige Sippe der Eichen hat innerhalb der DVeremmigten-Staaten mehr Gattungen, als Europa Gattungen von Bäumen, wenn man alle zufammen sechnet. ‚In den nördlichen. Theilen von. Aſien ift die Vege— tation nur wenig von Der unferer eigenen Gegend ver— ſchieden. Wir treffen beynahe dieſelben Sippen; und 694 ähnliche Typen. herrfihen: Aber in den ſüdlichen Theilen iſt der Character der Gegend geändert. Ohne Wafler und ‚von fengenden Winden durchfirichen, iſt die Dürre außerordentlich. Nah dem Teppiche von fanftem Grüs nen und dem duftenden Scha.ten feiner nördlichen Ge— genden und Europas, fieht man fich vergeblich um. Die meiften Gewaͤchſe haben, fparfam zerfireute, lange, fehmale, trodene, ganzrandige Blätter, von einem düftern Grim; verfihtedene haben gar feine, oder wenigſtens ſolche, die anftatt Blätter gewiß Dornen genannt wer— den koͤnnen. Gedoch haben mandje von den Baumen und Sträuchern eine anfehnliche Bluthe. Won den er— ſtern gehören die größten in diefen Gegenden der Myr— then- Zunft an, und haben punctirte Blätter) Die gerie: ben einen aromatifchen Geruch verbreiten, Es gibt auch manche Sträucher, von der Huͤlſen-Zunft mit zufanmenz geſetztem Laubwerk, aber die Blättchen der Blätter. find nur beym Entftehen der Pflanze da. Wie fie fortrückt, verlieren ſich die: Blättchen, und- die nadten Stiele er— weitern fich in einfache lanzenfoͤrmige Blätter, oder wer— den in nadelfornige Dornen verwandelt, die den Blät- tern von ‚einigen Asparagi gleichen In Neu - Holland find die Proteaceae. im lleberflußs Deßgleichen am. Vor: gebirge der guten Hoffnung; aber.die Liliaceae, die das Africaniſche Vorgebirge fo veichlich ſchmuͤcken, find. dage— gen in Neu-Holland ſelten. Es ift eine fo bekannte als Staunen erregende Thatfache, daß nicht ein Gewäce, welches den Gegenden nach den Suͤdpol hin angehört, eine einzige: Frucht zur Nahrung. des Menſchen hervor— bringt! Es gibt verſchiedene Bedingungen, ohne deren Er— füllung das Wachsthum vberfchiedener Arten nicht gedeis hen kann. Für einige iſt ununterbrochene Hitze erfor derlih; Verminderung nur für einen Augenblick iſt ih- nen verderblich; einige vertragen einen beträchtlichen Grad Kälte, wenn ihr Saft ruht, brauchen aber einen hohen Grad Hiße, wenn er einmal in Bewegung iſt; einige lieben eine gemaͤßigte Temperatur und ſcheuen das Uebermaaß von Hitze und Kälte auf gleiche Weiſe. Auf das Beobachten -folher Verhaͤltniſſe gründet. der Pflanzer feine Behandlung, er weiß, daB er vergeblich verſuchen würde, weder die Dattel noch die Pameranze über den 43ten Grad nordlider Breite: ohne Obdach aufzubringen; daß die Dlive ein wenig darüber gedeiht; daß der Weinſtock über den 50° Breite, unfruchtbar iſt, oder wenigftens. feine Zrauben nie zur Vollkommenheit bringt. Er fieht fih vor, Diejenigen Gattungen der Siud-Seite aus zufegen, deren Saft gleich bey dem er- fien Waͤrme-Strahl in Bewegung geſetzt wird; er weiß, daß fpäte Fröfte fie zerſtoͤren; Zeugen find die Wein- garten um Paris. Die Anlagen, welche dafelbft dem Rachtheile des Froftes entgehen, find nicht die, welche nach Süden, fondern. die, welche nach Dften liegen. Der Saft der leßtern wird fpat in Bewegung geſetzt; und wann die Hiße fie erreicht, ift die Jahreszeit ſchon ſicher und feine Gefahr von Froft zu fürchten, Späte. Fröfte find vorzüglich den zarten. Pflanzen Americad und der Botany- Bay ſchaͤdlich, die wir in Europa. einheimiſch zu machen fuchen. Manche davon "695 vertragen in der Mitte des Winters eine ſehr ſcharfe Kalte; aber nicht ſobald naht der Fruͤhling und eine gelindere Luft herrſcht, als ihre Wurzeln anfangen un— ter der Erde ihre Säfte zu verarbeiten, ihre Rinde mit Feuchtigkeit zu füllen, ihre Knospen zu ſchwellen und zu öffnen; und eine Abnahme der Temperatur, wenn aud) nur für einen Augenblick, vernichtet fie. © 2.5) Rocal-Umftande, fo: wie Höhe des Ortes, feine Yage, die Befchaffenheit fowoht als Bewaͤſſerung feines Erd- veichd, die Nähe von Bergen, Wäldern und der Gee ıc. find alles Urſachen von Abweichung der Temperatur, und jedes muß beobachtet werden, wenn man für die Vegetation irgend eines befondern Diftrifts ſtehen will, So ift der Winter an den nördlichen Kuͤſten Frank⸗ reiche nicht ſo ſtreng als indem Innern bey gleicher Höhe uͤber der Meeresfläche, eine Wirkung der Nachbar fchaft des Oceans. Die See bewahrt eine weit gleichere Temperatur als die Atmoſphaͤre und iſt beſtaͤndig thaͤtig einigen Grad von Gleichgewicht mit der Waͤrme der Luft zu erhalten. Im Sommer nimmt ſie einen Theil der Waͤrme von ihr; im Winter gibt ſie einen Theil von der, die fie enthält, zuruͤck. Auf dieſe Weiſe maͤßigt die Waſſer⸗Maſſe, die im weiten Becken des Oceans enthal⸗ ten iſt, an ſeinen Kuͤſten die Hitze des Sommers und die Kälte des Winters. Aus dieſem Grunde wachſen Myrthe, Fuchsia, Magnolia, Granatäpfel, die Indiſche Roſe [doch nicht Tagetes; wahrſcheinlich ‘Camellia japo- nica oder Hibiscus Rosa sin.] und ein Schwarm ande— ver auslandifcher Gewächfe an den Kuͤſten von Calvados in freyer Luft, aber in dem Seine-Departement verlan⸗ gen ſie Obdach. Dieſelbe Urſache erlaubt den Anbau mancher im offenen Felde um London, die bey Paris ohne Gewaͤchshaus nicht gedeihen. Local⸗Umſtaͤnde haben indeß bloß einen beſchraͤnkten Einfluß, und man kann als allgemeines Princip aufſtellen, daß die Kälte in derſelben oder beinahe derſelben Lange während des Winters in gradem Verhaͤltniße zu der Entfernung vom Aequator iſt. Wir ſagen waͤhrend des Winters, weil die Länge der Tage im Sommer der Pos -ar- Gegenden die Hige bieweilen heftiger als_felbft in unfern Gegenden macht: und es ift ſehr wahrſcheinlich, daß manche vrn den kraͤuterartigen Pfianzen der Wen— dekreiſe in Schweden, Norwegen, Lappland und ſelbſt zu Spitzbergen gedeihen wuͤrden, wenn der Froſt nicht zu fruͤh eintraͤte, und ihnen daher nicht erlaubt, den Kreislauf der Vegetation zu vollenden, Im Verhaͤltniß als wir gegen die Pole gehen, mer— fen wir eine PVerändrung in der Geftalt der Vege— tation. Die Arten welche ein mildes und gemäßigtes Klima verlangen, ſind durch folche verdraͤngt, die ein kaltes lieben. Der Wälder natuͤrlicher Schmuck in den nördlichen Ländern find Stefern, Tannen und Birken. Die ift von allen Bäumen der einzige, der die Strenge des Klimas am länaften aushält; aber je näher fie dem Pole kommt, je Kleiner wächft fie; ihr Stamm ver— kruͤppelt, wird krumm, die Hefte Enorrig, bis fie end« lich gegen den 7oten Grad der Breite ganz aufhört zu wachſen, der Punct wo der Menſch aufgibt Getreide = ae) 4 zu bauen. Weiter hin find bloß Straͤucher, Büſche und frautartige Pflanzen anzutreffen. kriechende Weiden und Brombeerſtauden bedecken die Oberflaͤche der Felſen. In diefen Falten Gegenden iſt es, wo die Beeren des Rubus arctieus ihren koͤſtli— hen Gefchmad und Geruch befommen. * Endlich ver ſchwinden and die Büfche, niedrige Kräuter folgen ih— nen, deren Blätter'an der Wurzel find, aus deren Mitte fidy ein furzer Stengel erhebt, worauf kleine Blumen, Stein⸗ breche, (A ) Speife (Aretia) ıc. Dieſe niedlichen Pflanzen begnügen fih mit den Rißen der Felfen, indeh die Gräfer mit ih> ven zahlreichen ‚magern Blättern fih uͤber den Erdbo- den verbreiten. Die Flechte, welche das Kennthier naͤhrt, miſcht ſich bisweilen in den Rafen; ‚bisweilen be deckt fie felbft ungeheure Gtriche Landes, indem ihre weißen. Buͤſchel in, Klumpen [von verfhiedener Geſtalt ftehen und wie Schnee = Hügeldyen ausſehen, welche die Sonne noh nit geſchmolzen hat. Weiter ifinadtes Land, unfruchtbaver. Boden, Felſen und ewiger Schnee alles, was wir finden... Die letzten Spuren von Vegetation ſind einige Staubmooſe (Byssus) und einige cruſtenar⸗ tige Flechten, welche den Felſen in uͤberziehn. Die vorzuͤglichſten Urſachen, die dieſen fortlaufen— den Wechſel verurſachen, find dreyerley; 1) Die, übers +riebene Dauer des Winters, eine Folge der fchiefen Richtung und des ganzlihen Verſchwindens der Gonnen= ſtrahlen; 2) Die Trodenheit der Luft; eine Folge der Abnahme der Hitze; 3) Die verlängerte Wirkſamkeit des Licht, welches den Horizont Die ganze Vegetations— periode Hindurd) erleuchtet. Ich will mit fo wenig Wor, ten als ich Tann die Wirkungen jeder 3 Urſachen zuſam—⸗ ‚menfaffen. k Es ift wohl befannt, dab ein zu großer Grad Kälte wobey der Saft getriert, das GefaͤßSyſtem in den Pflanzen zerfprengt und zerſtoͤrt; allein die verderbliche Wirkung der Kälte iſt nicht bloß auf mechanifche Reſul⸗ fprenktichen Zieden Duendel, Seidelbaſt Schluͤſſelblumen, Mannsharnifcje "(Androsaee), i tate beſchraͤnkt; es ift erwieſen, daß Hitze bey der Vegeta⸗ tion nicht entbehrt werden kann. Manche Arten fondern in wäarmern Gegenden Säfte ab, die in Fältern Klimaten unbekannt find. Die Eſche gibt in Calabrien Manna, aber verliert diefe Eigenfhaft wie fie nah Norden zu kommt. Die Weintraube hat in dem Güden von Europa YeberKuß an füßem Saft; im Norden enthält fie uͤber⸗ aus biel Säure, So lange als die organiſchen Verrich— tungen, die von dem Grade oder der Dauer der Wärme abhängen, fortgefeßt werden fönnen, fahren die Efche und der Weinſtock fort, zu wachſen; fie wachfen felbft wenn diefe Verrichtungen unvollkommen vor fih ‚gehen, aber das Wachsthum ift gehemmt. Endlich verfhwinden fie auf dem Puncte, wo der Waͤrme-Theil in der Atmo— ſphaͤre, obgleich noch hinreichend das Gefrieren des Gafz tes zu verhindern, nicht mehr vermögend iſt, ihre Orga— ne in Thaͤtigkeit zu ſetzen. Alle andere Pflanzen, deren Höhe und Dauer von der Strenge des Froſtes erreicht wird, theilen daſſelbe Loos in groͤßerer oder geringerer Entfernung von der heißen Zone, und in dem Verhaͤlt⸗ niß als ihre Beſchaffenheit einen groͤßern oder geringern N } i 4 < 697. Grad Hiße erfordert, '& dab bey den Poren nichts gez funden wird, ats ſolche Zwerg - Sträucher, die im Wins - ter unter dem Schnee geſchuͤtzt ſind, oder jährige Kraus ter-Arten, die mit einem fo fihnellen Lebens - Princip be— gabt find, daß fie Blüthe und Frucht in drey Monaten herdorbringen; oder einige agamifche oder eryptegamifche Arten, die fih allen Graden der Temperatur anpaſſen, und folglich die letzten organifhen Formen find, unter - welchen Pflanzen-Leben entdeckt iverden kann. . Bärme und Feuchtigkeit vereinigt find dem Wachs⸗— thumder Pflanzen hoͤchſt guͤnſtig. Keine Gegenden ha⸗ ben mehr Ueberfluß an kraͤuterartigen Pflanzen oder find Höfzreicher als Senegal, Guinea und Cayenne, wo diefe beyden Stücke der Vegetation in der Fülle ihrer Kraft find, Mit dem Hygrometer augeſtellte Erperünente ha⸗ ben gezeigt, daß die Feuchtigkeit in der Atmoſphaͤre zu— ninemte, wie wir dem Aequater näher kemmen. In heißen Klimaten kehren die waͤſerigen Dürfte, wenn die Sonne unter den Horizont finft, verdichtet als Than auf die Erde zurüd, der die Oberfläche der Blatter ans feuchtet, und diejenigen Pflanzen nährt, deren Saug⸗ Kräfte der Theile ber dem Erdboden hinreichend find, fie zu unterhalten. Von diefer Zahl find die Gaftpflans zen: Aloe, Cactus, Mesembryäanuthemum, einige Euphors bien ꝛc. An diefen dient die faferige Wurzel bloß fie auf ihrer Stelle zu, halten, die Feuchtigkeit der Atmoſphoͤre wird von den oberen ſchwammigen Theilen eingeſogen uud behalten. So finden wir in den meiften Ebenen, die ihr Waller vom öftlichen Abhange der Anden erhal⸗ ten, wenn die ſengende Hitze des Sommers die Graͤfer und’ andere Kraͤuter-Arten, die die regnichte Jahreszeit ‚X hervorgebracht hat, verzehrt, noch) einige zoͤgernde Cacti, die unter ihrer trockenen- dornichten Hülle ein Cellular⸗ Syſtem verbergen, wodurch ein überftüßiger Saft einge⸗ ſogen und bewahrt worden iſt. Aber in Gegenden wo die Atmofphäre nur wenig Feuchtigkeit in Duͤnſten ent= Hält, entweder weil der Erdboden gar Fein Waller hat, oder wegen Kälte, finden wir gar feine Pflanzen, oder bloß folhe, die von trodenem, zartem Gefüge find. Man findet, daß die Sandwuͤſten von Africa, die durch feinen Fluß gewäffert werden, durchaus unfruchtbar find, Spitzbergen, Nova-Zembla, Kamtfrhatfa ıc,, wo der Eins fluß der Sonne hochſtens nur zwey Monate um Sahr ger ſpuͤrt wird, und wo folglich die Luft gewoͤhnlich trocken iſt, liefern einen ſehr kargen Theil von bloß kraͤuterarti⸗ gen Pflanzen, oder einigen Zwerg⸗ Straͤuchern, mit klei⸗ nen lederartigen Blättern. Zivar iſt Dürre bey dieſen Beyſpielen nicht die einzige Urſache des ausgearteten Zuſtandes der Vegetation; aber fie wuͤrde allein hinrei— "haben lodere Faſern, und wenig Subftanz. chen, ihn zu bewuͤrken; denn es iſt eine Tbatſache, daß Pflanzen Höhe des Stamms und Größe der Blätter bloß in dem Verhaͤltniß zu dem Ueberfluß der Nahrung erlangen, die fie in der Atmofphäre finden, und daß die Nahrung das in Dunſt verwandelte Waller iſt, welches von der Atmoſphaͤre gehalten wird. Wenn Pflanzen: des Lichts beraubt find, dehnen fie ſich in die Lange, ſchießen in bleiche, dünne Stengel auf, Die Art ‚wie das Licht auf diefe Elaffe der Schöpfung wirft, bes IE 19 Heft 4. * 2 ee —* —ñ— —n 698 ſteht vorzüglich in Abfonderung der Beftandtheile des Waſſers und der Kohlen-Säure, die in denfelben enthatz ten ift, und in Entwickelung des Gauerftoffs aus. dem. leßteven, Der Kohlenftoff - der Gäure mit dem Hn: - drogen und Drygen ded Waſſers bildet den Grund der Gummata, Harze und Dele, die in den Gefäßen fliehen oder die Eellen ausfüllen. Dieſe Säfte nähren- die Membranen und bewirken die holzige Beſchaffenheit da: rinn; und fie Chan dieß in dem Verhaͤltniß, ats das Licht ftärfer und feine Wirfung länger iſt. Co fehen wir, daß Licht und Finſterniß grade entgegengefekte Wirkung auf Planzen haben, Dunkelheit beguͤnſtigt die Länge ihres Wuchſes, indem fie die Geſchmeidigkeit ihrer Theile er hält; Licht verdichtet fie und hindert dag Wachsthum indem es die Ernaͤhrung beguͤnſtigt. Es ſollte folgen, daß eine ſchöͤne Art der Pflanzen, eine die in gehorigene Verhaͤltniße Größe und Stärke vereinigt, zum Theil von der gehörigen Abtvechfelung vor Nacht und Tag abhangt. Nun gehen in den nördlichften Gegenden zu der Zeit, wo die Sonne den Horizont richt mehr verläßt, die Pflan— zen durch alle Stuffen des Wachsthums; und das Licht, deffen unabläßige Wirfung fie erfahren, verhaͤrtet fie, ehe fie Zeit haben ſich auszudehnen. Daher ift ihr Wachsthum ſchnell, aber von kurzer Dauer; fie find ſtark aber klein. - Diefelben Pflanzen ficht man, wenn fie in mildere Gegenden verpflanzt werden, wo die Atmoſphaͤre feucht ift, und Licht und Finfterniß regelmäßig auf einander folgen, wenn fie nur Geſchmeidigkeit genug haben, ihre neue Art der Eriffenz zu ertragen, ſowohl ihre Stämme verlängern, ihre Zweige ausbreiten, als ihre Blätter, vervielfältigen und ausdehnen, Inden fih die Vegetation über die Meereshöhe er: hebt, erleidet fie Modificationen, die denen, welche ih- ven Fortgang von der Finie nach beyden Polen begleiten, entfprechen; mit dem Unterſchied, daß im legten Falle die Phänomene in beynah unmerklichen Gradationen auf einander folgen, indeß fie beym Aufffeigen auf Berge ſich drängen und fihnell auf einander folgen. Die Höhe von 4 oder 5000 Stab (Metre) in den heißeften Theilen des Erdballd Bringt fo deutliche Veränderungen hervor, als 2000 Stunden oder mehr, die zwiſchen dem Aequa⸗ tor und den Polar-Gegenden liegen. Die drey Urſachen des Einfluſſes, wovon wir oben geſprochen haben, erfchei- nen in diefem Raume alle wieder; nehmlich: Vermin⸗ derung der Hitze, Trockenheit der Luft, und verlaͤngerte Dauer des Lichts. Zu dieſem muͤſſen wir noch zwey an— dere fügen: Abnahme der Schwere der Luft, und Manz gel an denjenigen Gubftanzen, die Ueberfluß an Kohlens ftoff haben, und durch die Auflöfung organifcher Körper hervorgebracht werden, Ge höher wir fteigen, je dimmer wird die obere Schicht der Luft; daher die große Kälte auf großen Höhen; aber anderfeits ift das Licht reiner und wirk⸗— famer, Die Schwere der Atmofphäre, die in gleicher Höhe mit der Gee, eine 28 Zoll hohe Säule Quedfilber trägt, nimmt ab wie wir hinauffteigen ; fo daß fiein der Höhe Al 099 von 6009 Stab eime bloß 13 Zoll und einige Tinten ho> be Säule trägt. Eine Folge hievon ift, dab das Aus— duͤnſten der Flüffigkeiten auf hohen Bergen bey einem fehr geringen Grade Hitze ſtatt findet. Demungeachtet aber ift die Abnahıne der Hitze fo groß, daß die umge— bene Luft fehr wenig Feuchtigkeit enth Alt, : Zwar haben Höhen nicht die langen Tage der Po— Lar-Gegenden; aber fie empfangen die Gonnenftrahlen früher als die Ebenen und werden fpäter von ihnen verlaſſen, fo daß die Nächte oben fürzer find. Endlic) find Kohfenftoff enthaltende Gubftanzen, die Trümmer organifcher Körper felten auf Bergen , da fowohl der Regen als die Quellwailer fle auflöfen und beym Herz abftürzen in das Thal ſchwemmen. Es fann nicht bezweifrlt werden, daß diefe Alrfa= chen vereinigt mächtig auf die Vegetation wirfen müffen, Der geringfte Grad Wärme wird die Pflanzen auf Ber: gen zu ftarfer Tranfpivation bringen; Die Strenge der Kälte, die Trockenheit der Atmofphäre, die Kürze der Nächte, der Mangel an Kohlenftoff wird die Ausdeh- nung ihrer Blätter und das Wachsthum ihrer Stämme verhindern. Die Gtärfe des Lichts und die verlängerte Dauer des Tages " wird die Verhärtung aller ihrer Theite befchleunigen. Der Gang der Vegetation auf Bergen ift dem Scharffinne Tourneforts nicht enigangen. Am Fuße de® Berges Ararat hat er diefelben Pflanzen bemerft die in Armenien wachfen; ein wenig höher, die von Italien Frankreich; darüber, die von Schweden; und auf dem Gipfel die von Lappland. Beobachtnngen derfelben Art wurden nachher am Kaufafus, an den Alpen, Pure: nien und anderen Gebirge der alten Welt gemacht. Je— der Botanifer weiß, daß manche der Alpenpflanzen, d.h- Pflanzen die auf den verfhiedenen Hochländern Euro⸗ pens und Aſiens wachſen, gleichfalls in Spitzbergen, No⸗ va-Zembla, Lappland und Kamtſchatka angetroffen wer= den. Swark hat auf den Bergen Jamaika's, unter einem no heißern Himmel, wenn auch nicht Pflanzen ganz von derfelben Art mit unfern Alpenphanogamen, doch wenigftens einige, Die ihnen entiprechend waren, und eine große Menge eruptogamifche Arten, genau dies felben als unfere entdedt; zB.: Funaria hygrometrica, Bryum serpyllifolium und cespititium, Sphagnum pa- lufire, Dicranum glaucum eet. Linne hat dieſe That: fachen auf feine eigne Art in ein Ariom gefaßt: „Die berſchiedenen Arten Pflanzen“ fagt er, ‚zeigen durch ihre Standorte die perpendiculare Höhe der Erde an.“ Doch erft kuͤrzlich iſt eine genane Beſchreibung diefes inter- effanten Fach's der botanifihen Geographie angeftellt worden, Die erfte zufammenhängende Reihe von Unterfuchuns gen, in der Abficht gemacht, die Folge der Pflanzen auf Bergen veftzufeken, wurde von Ramond angeftellt. Die: fer gelehrte Mann widmete der Durchſpaͤhung der Py- renaen zehn Fahre, und fudierte fie nicht bloß als Geo- meter, Naturphilifoph und Mineralog, fondern auch als einer der erfahrenften Botaniker. Er entdeckte mit dem Scharfſinn, der ihn auszeichnet, die Standtpuncte, tel: — —— ſich dar; 700 chen die berſchiedenen Arten der Pflanzen angehören, und die befondern Umftaude, die bisweilen eine Störung in der nothrlichen Ordnung ihrer Aufeinanderfolge verurſa⸗ hen, Wir wollen bier Fürzlich einige Refultate feiner Beobachtungen ausheben. e Die gemeine Eiche (Quercus Robur) wachft in den. Ebenen in gleicher Höhe mit der See; erreicht die Ab- hänge der Berge, und gehtzu einer Höhe von 1600 Stab hinauf. Sie artet in dem Maße aus, als ſie ſich dem Puncte naͤhert, wo ſie aufhoͤrt zu vegetiren. Die Buche (Tagus Iylvatica) erſcheint zuerſt in der Hoͤhe von 600 Stab uͤber der See, und zuletzt 200 uͤber der Eiche. Die Weiß-Tanne (Pinus picen) und die Eibe Taxus communis, nehmen ihren Standort zwifchen der Höhe von 1400 Stab und gehen bis 2000, Der Kienbaum (Pinus sylvehris) und das Krummholz (Pinus Pumilio zeigen fich zwiſchen 2000 und 2400 Gtab. Hier hören die Bäume auf, und Sträucher mit faft- lofem Laube, niedrigen oder £riehenden Stämmen ftellen diefe Liegen im Winter unter dem Schnee verborgen. Unter ihnen find einige-von Rhododendrum, Daphne, Passerina, Globularia repens, die zwey Gat⸗ tungen Salix herbacea und reticulata etc, „Bald darauf floßen wir bloß auf kleine Kraͤuter mit perennivenden Wurzeln, und mit roſenartig geftellien Blättern und naften Stengeln. Diefe mit den Flechten und mit Byſſi gelangen zu der Hohe von 3000 ja felbft 3400 Stab. Die erften, auf die man ftößt, find Gentia- na campestris, Primula villosa, Saxifraga longifolia und Aizoon etc, dann Ranunculus alpefiris, nivalis parnashifolius, Aretia alpina und endlih Ranunculas glacialis, Saxifraga cespitosa, oppositifolia, androsacea und groenlandica. Die leßtern bringen uns an die Gränzen des ewigen Schnees. : * Botaniker, die die Alpen durchſpaaͤht haben, haben Erfoheinungen bemerft, die vollfoımmen mit denjenigen übereinftimmen, weldhe von Ramond auf den Pyrenaen beobachtet worden find. Aber Humboldt ud Bon— pland war es vorbehalten, die Stuffenfolge der Vers fıhiedenheiten im Pflanzenbau auf den hoͤchſten bis. jeßt befannten Bergen und in einer der heißeften und fruchts barften Gegend unferes Erdballs zu zetgen. In den Yequinoctial- Gegenden Americas entfaltet fih die Vegetation dem Blide des Beobachters wie auf den allmählig fteigenden Stufen eines unermeßlichen Amphitheaters, deilen Bafis bis unter Die Gewaͤſſer des Deeans finkt, indeß fein Gipfel bis an den Zub der Glet- ſcher reicht, welche die Anden frönen, 5000 Stab über der See. Gie zeigten, dab es in America Pflanzen gibt, die von 1600 oder ıgoo Stab über dem Puncte wachfen, wo die Vegetation auf den Pyrenaͤen und Als pen aufhört; eine Werfchiedenheit, die nicht allein von - der geographifchen Breite, fondern auch, nad) Ramonds von der Ausdehnung oder Dide der Gebirgsketie ab- hängt. Auf Gebirgsfetten von geringer Breite, wie die in Europa find, haben die Luft und Temperatur der Ebenen einen Einfluß, welcher befiandig darauf hin ä * * wirkt, die Grenzen der verſchiedenen Planzen⸗Gat⸗ tungen zu vermengen. Allein dieß iſt nicht der Fall auf der Kette der Anden, die 48 bis 60 Stunden Breit iſt. De Humboldt und Bonpland haben bey ihren Unter- fuhungen auch diefen Vortheil gehabt, daß, Da diefe uns ter dem Aequator angeftellt wurden, fie in den Gtand gefeßt waren, die ganze Reihe von Modificationen zu ‚verfolgen, welche man zwiſchen den beyden Ertremen wer Temperatur auf der Oberfläche unferes Erdballs fins det; inzwifchen andere Botaniker, die bloß die nordli= hen Gebirge der alten Welt durchforfcht haben, bloß die Modificationen zwiſchen mitlerer Temperatur und Aus Berfter Kälte verfolgen fonnten. i Die Pflanzen, welche dunfeln und feuchten Dertern angehören, wie Boletus ceratophorus und botrytis, Li- chen verticillatus, Gymnoderma sinuata und Byssus [peciosa, findet man an den Gewölben der Höhlen und dent Zimmerwerf der Erzgange, ſowohl in Merico als -in Deutfhland, England und Stalien. In den Einge- ‚weiden der Erde verborgen, bildet diefe unvollfonumnere ‚Gattung die letzte Zone der Vegetation, * Zunaͤchſt kommen die Pflanzen, welche dem füßen und falzigen Waſſer angehören. Ein großer Theil von diefen swächft ohne Vorzug in jeden Grade der Breite, da das Medium, werinn fie eriftiren, eine gleichmaͤßi— gere Temperatur als die Atmoſphaͤre bewahrt. Wailer- linfen CLemna minor) und der Rohrkolben (Typha la- tifolia) wachſen fowohl in den Suͤmpfen Afiens als Europens und Americas.. Typha latifolia gehört geimein- ſchaftlich Jamaica, Ehina und Bengalen an, Vermuth— lich gibt es-feine Gegend auf der Erde, wo das Lorf- moos (Sphagnum palufire) nicht gefunden würde. Diefe - Unempfindlichfeit gegen das Klima ift an den Geepflans gen noch bemerfbarer, wie die Fuci, Ulvae und Ceramia. Der Schwiminende Tang (Fucus natans), welcher fich von den Felfen, woran er wuchs, Lesmacht, und Haufen von unermeßlihen Umfang auf der Oberflaͤche des Waſſers bildet, hält den Lauf der Schiffe, ſowohl nach den Polen hin, als unter der Linie auf. In gleicher ‚Höhe mit der Gee bis zu der Höhe von 1000 Stab fin= ‚den wir die Palmen, die Lilienartigen Pflanzen, die Pi- -fang- Bäume, die Scitamineae, die Sippen Theophrasta, Mussaenda, Plumieria, Caesalpinia, Hymenaea, Cecro- pia peltata, die Zolu-Balfame, die Cuspare oder Cin- chona von Carony, mit einer Menge anderer Arıen, die bloß in einer fehr heißen Temperatur wachfen. Dieß iſt die Zone der Palmen, einer Zunjt, die wegen der Schonheit und Pracht ihrer Arten, pervorragt, und eine der vorzüglichften Zierden der verſengten Ebenen, die zwifchen den Wendefreifen Liegen, ausmacht. Indeß kommen einige ‚davon in gemäßigteren ‚Gegenden fort. Ceroxylon Andicola, eine ſchoͤne Palıne, die 6o Stab body wird, wächft in den Anden zu Tolima und Quin— din 4 25° nördlicher Breite. Fangt 1960. Stab über der Eee an, und feß! ſich fort bis zu der Höhe von 2870, wo die Almoſphaͤre in einem maßigem Grade von Wärme iſt. Eine, andere Gattung ıft an Magellans Meerenge ıgegen, den 53° Sud-Breite enideı wurden, ; Swey Arten, die Secherpaime (Chamaerops humilis) - licher Breite aus, 702 und der Daztel * — ſelbſt an unferer Seit von Europa, auf den Küften des Mitteinteeres und nicht weit vom Fuße der Porenaen gefunden, und breiten fo ihre Zunft bie unter den 43 Grad nörds Doh dieß find Ausnahmen;: die Palmen befchränfen fih gewöhnlih auf die heißeſten Theile unfres Erdballs und nach Polar» Gegenden hin erden feine angetroffen. Die Zone der Baum -» Farren und Cincho— nen folgt auf die der Palmen und Scitamineae, Die Farrenfräuter fangen um vier hundert Stab an, und hören ein Zaufend ſechs Hundert auf. Die Cin— chonen gehen ungefähr bis zwey Taufend neun hundert Stab fort. Die Eiche fängt an fih ein Zaufend fie ben hundert Stab zu zeigen. Diefe haben Blattfall und ihre periodiſche Entwidelung aus Sinospen mahnt den Europäer bey feiner Wanderung in diefen ent= fernten Gegenden an den milden Frühling feines Var terlandes. Die Bäume Hören in der Höhe von. 3500 Stab auf zu wachen, und die. Sträucher, die vorher nur einen geringen Theil der Vegetation bildeten, nehmen bier ihren Pas und bedefen den ganzen Boden. Einen guten Theil. tiefer, ungefahr 2000 Stab, hatten ſchon Enziane, Lobeliae, Ranunfeln, die unfern Alpen⸗Pflanzen entfprechen, angefangen fih zu zeigen, und gehen von hier bid 4000 Stab fort. Auf diefem Puncte, wo bisweilen Schnee fällt, fangen die Gräfer, deren zahlreiche Arten in die Vegeta— tion der niedrigen Gtuffen des Amphitheaters ges mifcht waren, an, allein zu herrſchen. Avena, Agro- fiis, Dactylis, Panicum, Stipa, Jarava etc, bededen ‚hier die Oberfläche der Berge, und gehen bis 4600 Stab hinauf, der Punct wo die phänogamiſchen Pflan= zen aufhören. Non da bis zu den Gegenden des ewigen Schnees wachen nichts als Byssi, Hypoxyla und Flechten; fo dab die Bafis und der. Gipfel diefes unermeßlichen Amphitheaters mit Pflanzen der "niedrigfien Art in der Gtuffenfolge orgenifcher Vollkommenheit befeßt find, indem die mittleren Gtuffen mit dem ganzen Keichthum und der ganzen Mannichfaltigfeit der Pflan— zen⸗Schoͤpfung uͤberhaͤuft find, Manche der unvollkommneren Pflanzen wachſen unter Umſtaͤnden, die hoͤchſt unguͤnſtig für die Vege— tation find. Weder die gaͤnzliche Beraubung oder das Uebermaaß des Lichts, noch die aͤußerſte Feuchtigfert oder Trodenheit, noch verfengende Hiße oder die firengfie Kälte, noch Mangel an Fruchterde oder Kohlenftoff verhindern diefe rohen Arten an der Ent- widelung ihrer Formen; aud find fie in der ganzen Deconemie, der Natur von nicht geringer Wichtigkeit. Durch fie wird der Boden zubereitet, und fie legen den - Grund zur Vegetation, Die roheften unter den Flechten, wie Lepraria, Verrucaria, Lecidea ete., find bloß gefärbte Ninden vom einfachften Bau, beveftigen fih erft auf der ⸗ * I alatten Oberflaͤche, die fie zernagen, aufbrechen und in Löcher aushoͤhlen. Diefe werden zuleßt in Staub ver⸗ wandelt. Arten, die einen Grad höher in der Stuf⸗ fenfolge der Organiſation ſtehen, wie Gyrophora,, Ce- nomyces, Stereocaulon mit noch) einigen fhon geftalter ten Moofen, die Bäume und Sträucher in Miniatur vorftellen, nehmen ihren Platz ein, Durch das ſucceſ⸗ five Vernichten und Wiederentfiehen einer ſolchen Ve⸗ getation während einer langen Reihe von Jahren bildet fih eine dinne Lage von- Fruchterde auf dem Felſen, worinn einige phaͤnogamiſche Pflanzen, wie emige Gräfer, Sedum , Saxifraga, Draba, Artemisia und ans dere mit Eleinen Blättern und niedrigen, dünnen Sten⸗ geln, ſich anpflanzen. Generationen folgen aufeinan⸗ der, und die Fruchterde erhoͤhet ſich. Kräuter von hoͤ⸗ herem Bau, Stauden u. ſelbſt Sträucher nehmen Plaß auf den nur erft fruchtbar gemachten Felfen. Zuletzt fieht man ſelbſt den Samen von Baͤumen, der durch Tiere, Waſſer oder Wind dahingebracht wurde, aufs feimen, wahrſcheinlich um Die erfien Bewohner eines Waldes zu werden, der fich einft über große Striche Landes ausbreiten full, Flechten wachſen nicht auf Sand, der durch den Wind bewegt wird; aber die Gräfer und die Cype- raceze, die beynahe fo ungeftaltet und roh als dieſe find, geben einige wafige Arten mit feinen vielfafert- gen Wurzeln: mit dieſen weben fie fie) aneinander und binden den Sand, den vorher jedes Lüften, wie die gelten des Meeres hin und her trieb. Iſt der Bo: den einmal veft gemacht, fo wachen Pflanzen von je: der Größe darinn. Davon hat der Europser gelernt, fih des Sandhabers (Elymus arenarius) und anderer von derfeiben Beſchaffenheit zu bedienen, um den Sand derjenigen Ufer zu bevefiigen, der ſich ihrer Felder nahe am Straͤnde der See zu bemaͤchtigen droht. Die Boͤden von Suͤmpfen und Teichen werden nach und nach, wiewohl langſam/, durch Waſſerpflan⸗ zen erhoͤhet: ſo von den Myriophyllum, Nymphaea, Equisetum, Potamogeton, Typha, Lemnz, ‚Conferva te. Das Waſſer, welches an Oberflaͤche gewinnt, was es an Tiefe verliert, fließt bisweilen an einer oder der andern Seite iiber, und verſchwindet ſelbſt gaͤnz⸗ lich, wenn die Quellen, die es naͤhren, nicht laͤn⸗ ger im Sande find, den Verluſt von der Ausdünftung, der, wie Jeder weiß, mit der Oberfiaͤche zunimmt, zu erſetzen. Es geſchieht bisweilen, daß gewiſſe Arten, vorzůg⸗ tih bon den Torfmooſen, auf Suͤmpfen und Zeichen ſchwimmen, indem fie Inſelchen und Halbinfeln bil⸗ den, bie von Tag zu Tag an Breite und Tiefe von den Meberreften und Truͤmmern der Planen, die darauf gerathen find, zunehmen. Diefer ‚Fünftliche Boden iſt bisweilen mit Wiefen, bisweilen mit Straͤu⸗ chern, und ſelbſt Baͤumen bekleidet; dann und wann bricht er unter der Laſt und ſinkt auf den Boden des Waſſers. Diefe, Erſcheinungen find keineswegs unge— woͤhnlich in Preußen, Lithauen und andern noͤrdlichen Theilen. Die Wirkung, die ſie auf die Verwandlung 2 * —— —2 70 4 der Oberflaͤche des Bodens haben, iſt den Umſtaͤnden gemäß größer oder geringer: und in gewiſſen Diftricz- ten mögen fie ſelbſt merklich auf die Qemperatur und Befhaffenheit der Atmoſohaͤre wirken; aber ſchwerlich über die Gtelle hinaus, worauf fie find. Jndekl ift in Hinſicht der Wälder der Fall fehr verfihieden; ihr. Einfluß wird weit herum geſpuͤrt. Ihr gewöhnlicher Einfluß iſt, die Atmoſphaͤre in einer größern Werte als feldft Der Grad der geegraphifhen Breite zu fih- len. Als Frankreich und Deutfchland mit Holz bedeckt die Winter der Wein fonnte nicht auf- waren, war Europa viel kaͤlter als jest; in Stalien waren’ länger; diefer Geite von Grenoble gebaut werden; die Geine gefror jedes Sahr. Die Theile der Küfte von. Eayanz, ne, ‚die durch Europäer von ihren Wäldern gereinige worden, empfinden im Sommer die gewaltige Sonnen— hiße der heißen Zone in. ihrer ganzen Gtärfe, waͤh— rend in derſelben Jahreszeit, der innere Theil des Landes durch die Wälder in einem folhen Grad ge— kuͤhlet iſt, daß Feuer oder Obdach noͤthig gefunden wird, um die Nächte zuzubringen. 7 > Die Urſachen, warum. Wälder die Temperatur fo verringern, find klar. Sie halten und verdiden die Wolfen, wenn dieſe vorüberziehen: fie ſtroͤmen eine in Dünfte aufgelöfte Mafe von Waffer in die A— moſphaͤre aus; Winde dringen nicht In ihr Inneres; die Sonne erwärmt nie die Erde, die fie befcatten; und da der Boden porös iſt, weil er zum Theil von⸗ den abgeſallenen Blättern, Aeſten und Baumſtaͤmmen gebildet, und uͤberdieß mit einer Dichten Dede von Bufhholz und Moos überzogen iſt; fo iſt er be— frandig in einem feuchten Zuftande. Die Höhlen in demfelben dienen Falten, ftchenden Wählern als Ber halter; ihre Abhange geben unzähligen. Bächen und J Quellen Urſprung; und, wie wir ſehen, ſind immer die beſten Holzgegenden die, welche von den größten Fluͤſſen gewaͤſſert werden. In dem Grade als der Menſch, der ſich in Ges genden von lang ftillftehender Kultur eingefhränft fin- det, die Grängen feiner Beſitzuug durch Neinigung des Bodens von feinen alten Wäldern erweitert, in deinfelben Grade zerflreuen Wind und Sonne die über: fluͤſſge Feuchtigkeit; die Quellen erfhörfen ſich; die Teiche trocknen aus; Ueberſchwemmungen hören ganze ich auf, oder Befchränfen ſich auf eine geringere Aus- Dehnung, die von Flüffen herbepgeführte Waſſer-Maſſe vermindert fich, die Atmoſphaͤre wird wärmer und trods ner. Dieß find Reſultate, die nicht gelaͤugnet wer— den fonnen, nnd, ohne die zahllsſen Beweiſe, welche die Geſchichte Darbietet, zu erwähnen, wird es hinrei— end feyn, die vereinigten Staaten America's als Probe anzuführen. Es ift eine von allen angenommmge ne Thatfadhe, daß die Ausrottung der Wälder in den europäifchen Colonien fihon feit zwey Sahrhuns derten angefangen und unabläffig bis auf diefen Tag fortgefeßt, eine fehr in die Augen fallende Verringes runeg in der Wafler-Menge, und eine merflihe Erz höhung der Temperatur des Klima's verurfacht hat. Wo ader aus Ynvorfiht oder unvernünftigem Eigen⸗ - * * 705 Er nuß der Menfch die Wälder einer Gegend ohne Er: ſchraͤnkung vermwüftet ‚hat, ift der Boden, der zur Er- haltung der Wegetation erforderlichen Feuchtigfeit be= raubt, zur ſchrecklichen Unfruchtbarkeit gebracht wor— den. Die Inſeln des gruͤnen Vorgebirgs, einſt von > zahlreihen Quellen gewaͤſſert, mit hohen Wäldern und wuchernden Kräutern bedeckt, bieten jeßt unferem Blicke bloß waſſerloſe Strombetter, ihrer Fruchterde beraubte Felfen, hie und da einen Fleck von verfeng- tem Grafe, einige verfrüppelte Buͤſche und einige Saft: pflanzen, iwie Euphorbia, Yucca, Aloe, Mesembryan- themum und Cactus dar. Ne de France, einft. fo fruchtbar, ift jeßt von derfelden Unfruchtbarfeit bes ‚droht, wenn die Weisheit der Regierung nicht. eift, der undorfihtigen Verwuͤſtung der Wälder durch das noch fortdauernde Fällen Graͤnzen zu feßen. In bergigen Gegenden hat vorzuͤglich die Zerſtö— rung der Baͤumen die fihlimuften Folgen. Die Waͤl— der, die fie oben begränzen, find Schuß fr die Flu— ren in den Thaͤlern; aber” wenn die Art einmal ohne gehörige Behutfamtert im ihnen waltet, bricht der Re— gen die Fruchterde, die durh Wurzeln nicht mehr zus fanmengehalten wird, auf, und führt fie fort; nad allen Seiten werden durch die herabfirömenden “ — DIE Waſſerfluthen breite und tiefe Riffe aufgewuͤhlt; der ' während des Winters auf. den Gipfeln angehäufte Schnee rollt herunter, und da er feinen Damm fin- det, der ihn aufyalt, fa ſtuͤrzen ungeheure Maffen mit fuͤrchterlichemn Getoͤſe im die Thäler hinab, und zer foren auf ihrem Wege Fluren mit ihren Heerden und Dörfer mit ihren Bewohnern. St der Felfen einmal entbloßt, fo unterminiert ihn undermerkt der Regen, - der durch feine Spalten dringt, die Kälte briht und brödelt daran; er zerfällt in Trümmer, die an dem Fuße des Bergs Damme von Schutt aufhäufen. Dies fes ift eim Uebel, wogegen es fein Mittel gibt. Die von. Berghöhen einmal verbannten Wälder werden nie wieder hergeftellt, und der, durch den Regen jährlich herabgefuͤhrte Schutt, verwandelt das volkreiche, blüt: hende Thal bald in eine Wüfte, Die durch Fräuterartige Pflanzen auf kahlem Lanz " de hervorgebrachte Fruchterde wird durch die Wirkung des Lichts, der Hiße und des Orygens gerftört, indeß jene, die im Schatten von Wäldern gebildet wurde, gegen den Einfluß Diefer zerfiörenden Dinge gefhüst, von Tag zu Tag durch die Ueberrefte fowohl ven ” Mlanzen Als von Thieren aller Art, die darinn Aus , Flucht ſuchen, zunimmt. Dieb ift der Grund, warum kürzlich urbargemadhtes Land fo ungemein. fruchtbar ie In dieſem muß das erfte Jahr Noggen oder Ha⸗ fer gebaut werden, da ſein uͤbriger Reichthum den ſchoͤnſten Waizen in hohe Stengel mit kleinen Koͤr— nern ſchießen laͤßt. Aber der Boden wird früher oder fpater erfhöpft, und man muß Zuflucht zum Dingen ‚ mebmen, um die nährenden Theilhen beizufteflen, die durch die aufeinander folgertden Aernten entjogen wor⸗ den find, Fruchtmenge; Dornen und Straͤucher und Tauſend wilde Pflanzen nehmen den Platz derer ein, Die durch STIE. ıgı8. Heft. 4. Wird dieß verfäumt, fo verringert ſich die, 706 Ackerbau herborgebraht wurden. Die Heerden neh⸗ men fihnell ab; denn die Vermehrung derſelben und folglich des Menſchengeſchlechts, hängt vorzuͤglich vom Gedeihen des Ackerbaus ab, ER? Diefe Benerfungen über Pflanzen-Nahrung beives gen uns, Fürzlich auf die hervorftechendften Nefultate, die durch Vegetation bewirkt worden, aufmerkſam zu machen, und hiemit wollen wir ſchließen. Alles iſt in dem großen Syſtem des Erdballs verknuͤpft und Ordnung geht aus dem Gleichgewicht ſtreitender Phänomene hervor. Thiere ziehen das Dry- gen aus der Atmofphare und geben dafuͤr Kohlenfäure; und find auf diefe Art bemühet, die Beſchaffenheit der Luft zu- verderben, und zur Hefpiration untaug= lich zu mahen. Pflanzen nehmen SKohlenfäure auf, behalten den Kohlenftoff und geben Oxygen von ſich; vereinigen ſo die durch die Tiere angeftedte Luft und ftellen das zwiſchen ihren Elementen nöthige Ver— haltniß wieder her. Wenn in Europa unfere Pflan— zen ihrer Blätter durch die Strenge der Jahreszeit beraubt, die zum Leben beytragende Luft nicht mehr geben, wird uns das heilfame Gas durch Paſſatwinde aus den füdlichften Gegenden. Amerifa’s zugeführt. Winde aus allen Theilen der Welt vermiſchen fo die mannichfaltigen Schichten der Atmoſphaͤre, und er- halten ihre Beſchaffenheit in allen Sahreszeiten und in jeder Höhe gleihformig. Die Gubftanzen, die aus Zerftörung von Pflanzen- und Thierftoff hervorgehen, werden, durch Waller verdünnt, von den Pflanzen eingefogen, und bilden einen Theil der Nahrung wo— durch fie erhalten werden; Pflanzen werden wiederum die Nahrung der Thiere und diefe wieder die Beute anderer, die von Fleifch leben. Trotz dieſem immer währenden, Zuftand von Srieg und Zerftörung , geht nichts .verloren; alles wird tiedergeboren. Die Na— tur hat angeordnet, daß die zivey großen Abtheilun— gen organischer Wefen von gegenfeitiger Unterſtuͤtzung abhängen fellten: und daß der Tod wie das Leben der Individuen gleich dienlih zur Erhaltung ihres Ge— ſchlechts ſeyn follte. Wenn wir die Vegetation betrachten wollen, wie fie ſich gegen uns feibft verhatt, fo werden wir fin— den, daß diefes-große Triebwerk der Natur in gewiſſem Grade der Macht des zu einem gefellfhaftlihen Za— ftande verbundenen Menſchen unterworfen, die Haupt— quelle feines Gluͤcks wie feines Elends if. Wie manche Gegenden hat der habfinhtige Ehrgeiz der Gro- fen und die Ausartung und Unwiſſenheit des Volks unfruchtbar gemaht? Man bedenfe was Klein-Aſien, Sudan, Aegypten, die Provinzen am Fuße des Atlas gewefen, nnd fehe was fie heut zu Tage jind, Man denfe an Griechenland, einft das Vaterland der Wif- ſenſchaft und Freyheit, jetzt der Unwiſſenheit und Sclaberey. Es kann bloß in feinen Ruinen und Denf- mälern des Todes wwicdererfannt werden. Der Menſch Berfagte der Erde feine Arbeit, und die Erde de Menfihen ihre Schäge: mit dem Ackerbau verfhwand alles. Der Neifende, der durch dieſes fo Berühmte Sand kommt, findet fintt Der fihönen Wälder, die fer: 42 707 ne Berge Frönten; ſtatt der reichen Ganten, die von awanzig emfigen Völkern eingearndtet worden; ſtatt der zahlreichen Heerden, die feine Fluren beveicherten,, bloß nackte Felfen, unfruchtbaren Sand, mit hie und da einem elenden Dorfe. Er fieht fich vergeblich nach einigen in. der Gefihichte erwähnten: Fluͤſſen um; fie find verfhwunden. So reift die Wuth zu. erorbern und zu herrſchen nicht bloß. Städte nieder, verwuͤſtet ganze Länder und bringet Barbarey : fondern fie trod= net ſelbſt die Quellen aus, woraus. der natürliche, Reichthum der Erde flok.. Diefen: traurigen Nefultaten: unferet- Leidenfchaft: fönnten wir die mehr erfreulichen unferer: Thätigfeit entgegenfeßenz;. aber diefe gehören. mehr in das Ge: biet der, Küunfte, der Eultur und Regierung als, in das der Pfianzen-Phyfiologie und Botanik, womit wir uns. hier. befbäftigen.. Zweifel. über dem Urfprung des: Nostoc.. Von M. H. Cassini, (Bull. des. Sc, May 1817.) Nah Neaumur- erzeugt d der- Noſtoc ſich durch klei⸗ ne: Kuͤgelchen, die im Innern ſeiner Gubftanz entſte— ben, daraus. hervortreten, wachſen und zu neuen In— dieiduren iverden.. Girod-Chantrans. fieht die Noftoc für Polypenftanme an. Vaucher glaubt. auch, daß fie zum, Thierreich gehören. auf folgende Beobachtungen gründet. Er: bemerkte, daß in eier Gegend, wo er viele Noftoe fand, aud viele Collema darunter waren, Diefe Collema, die, wie er glaubt, von Vaucher No- stoe Lichenoides, genannt worden, oder von Decan- dolle Collema granosum ,.tvaren: grünlich,. etwas Die, unregelmäßig. gefaltet und gelappt, verticalftehend, we— nig hoch, an de: Erde beveftigt, bedeckt mit einer Menge: fleiner Körner oder gallertiger Kuͤgelchen von verfhiedener Größe: und kaum vefthangend;. die Schild- den, die nur. felten. fich zeigen, am Rand und roth= braun. Die fleinen, Körner oder Kuͤgelchen, womit die Collema: überfaet waren, und die anfaͤnglich an dem Individuum, das ſie erzeugt hatte, durch ein Puͤnctchen anhiengen, Löften ſich nachher von ihm ab, und wuchſen: die in. der. Erde fußten, erhielten nach und nach Geftalt, Größe, alle Charactere der wahren Collema ;. wahrend die. andern, die ganz frey bireben, fih unregelmäßig ansdehnten- und die: verzerrten und unbeftimmbaren. Bildungen der. Noſtoc annahmen. Er fchließt aus diefer legten Thatſache, daB gemeiner Noftoe. nichts anders ift, als. eine: monftrofe Vartetat einer Art Collema, oder vielleicht. mehrerer Arten die— fer Sippe. Da aber diefes. fonderbare Reſultat meh— vere. Zweifler finden. möchte,, fo wuͤnſcht ev, daß feine Beobachtungen, von: denen er felbft. nicht ganz über: zeugt iſt, wiederholt. und. herichtiget wuͤrden. — —— Cassini ſchlaͤgt in feiner Abhandlung ein ganz anderes Syſtem vor, das er. Es hat Jemand behauptet, den Noftoe in eine ans dere Tremella und in verfchiedenen Arten von Lichen verwandelt zu haben, je nach den Stoffen auf_die er fie verpflanzte.. Wäre dieß wahr, fo würde Ventenatg Nennung dadurch, beftatiget werden, der nehmlich fagt: Sollten die gallertigen Lichen niht etwa Noftoc feyn, die ihre Form verändert Has ben? und es gienge daraus hervor, daß die Collema nichte anders ale monftröfe Varietaͤten vom Noftoc waͤ— ven. Caſſini behauptet das Gegentheil, und fagt, Ven, tenats Meynung ſey der Analogie entgegen, und die Er— fahrungen, worauf fie ſich zu. begründen. ſcheint, verdiene wenig Glauben.. Er vertheydigt fein eigenes Syſtem gegen die aus den Reaumuriſchen Beobachtungen gezogenen Einwürfe, und ftellt feinen-Saß folgendermaßen anf, Collema er= zeugt fich durch. Außere Körperchen, die im Anfange Aus— wüchfe der Oberfläche diefer Coll; find und fih nachher davon ablöfenz der gemeine Noftoc ift nur monftröfe Darietät von Collema, und entfteht aus einigen von den aͤußern Körperchen dieſes Lichens, hat: aber zugleich) die Kraft, -fih dur. feine, eigenthimlichen. Körperchen fortzupflangen, die fich im. Innern feiner Subſtanz bil- den. Er hält diefe Erflärung für geeignet, fein Sy: fen mit allen beobachteten Thatfachen und den — der Analogie zu vereinigen. Gegenſeitiges Verhalten, der Familie der Schirmpflanzen (Fam. umbellatarum) und der Familie der Syngeneiiften (Fam, compofitarum),. von. J. B. Wilbrand. In meinem Handbuheder Botanik,” deſſen Erfbeinen durch unvorhergefehene und - unabänderliche Hinderniffe verzögert wird, habe ich in. der Weberficht der Gattungen vor jeder Iinneifhen Klaſſe, diejenigen Gattungen, welche gegenfertig zunächft verwandt find, unmittelbar auf einander folgen laffen,. und dort, wo die meiften Gattungen einer Familie vorkommen, den Familien = Character unter den Text zugleich hinzuges fügt; außerdem habe ih an ſchicklichen Stellen eine ge= genfeitige Vergleihung einzelner Pflanzenfamilien, de— ven gegenfeitiges Verhalten nicht ſchon unmittelbar auf- fallend ift, hinzugefügt. Eine. Probe hiervon. lege ich. bier vorläufig den Naturforfhern vor. N Die große Familie der Schirmpflanzen iſt mit der noch. größern Familie der" Syngenefiften zunäaͤchſt vers wandt, aber in jeder Hinficht mit diefen in einem ent— gegengefeßten Verhalten, und beyde Familien machen ein größeres Ganzes. Diefes wird. aus, folgendem. flar. 1) Gegenfeitiges Verhalten der Blü-= the. Der gemeinfame Blumen und Fruchtboden der Syugenefiften. iſt bey den Schirmpflanzen die Gtelle, wo die Blumenjtrahlen (Pedunculi et Pedicelli) ent⸗ fpringen, aber in den Syngeneſtiſten in eine: Scheibe zu= fammengezogen, hier. Dagegen in. die Strahlen. der Allgez *) Wir hoffen, es werde für geraume Zeit die Erfiheir - y nung, neuerer unnothig machen, 78. 709 F meinen Dolde, und von da in die beſondern Blumen: boden der kleinern Doͤldchen aus einander ſproßend. Der Kelch der Syngeneſiſten iſt bey den Schirmpflan— zen die Hülle (Involucrum et involucellum), aber hier (in der Regel) kleiner, einfacher, oft abfallend, oft fehlend, bey jenen größer, blattreicher, nie abfallend, nie fehlend ;.— hier abjiehend, oder zuruͤckgeſchlagen, bey jenen umgefehre an den. Bluͤmchen hart anliegend, und diefelbe von allen. Seiten ber zufammendrängend.— Die einzelnen Blümchen: der. Syngenefiften ſitzen ftiellos auf dem Blumenboden (receptaculum commune); bey den Schirmpflangen find fie immer wenigſtens einfach, meifteng doppelt geftielt, — Bey beyden find die Frucht— knoͤtchen mit einem angedeuteten Kelche, und mit einer Blumenfrone befranzt (Germina infera, et flores [u-. “ peri); aber bey den Syngeneſiſten entwicelt ſich der Kelch auf den Fruchtknoͤtchen, nah dem. Blühen, zum Sederfrönden (Pappus), nur bey einigen mehr, bey an= dern weniger; bey den Schirmpflanzen entwickelt er ſich im Allgemeinen gar nicht, bey einigen. wenigen (z. B. Phellandrium) zwar auch). bleibt aber im. Vergleiche mit dem Federkroͤnchen der Syngeneſiſten unſtreitig zuruͤck. Bey beyden aͤußert die Natur in der Entwickelung der Blumenfrönchen,- und der’ Stauborgane das Streben, 5 heile hervorzubringen; aber bey- den Sungenefiften bleiben fie zu: einem Ganzen vereinigt, bey den Schirme pflanzen treten fie immer als 5 gefonderte Theile aus— einander... Insbeſondere: - Syngenefiften iſt einblätterig, an der Spitze aber, mit wenigen Ausnahmen. (Cotula ‚ Helenium,. Rudbeckia: purpurea etc.), fünfzahnig, und. diefes gilt‘ von: den: zungenfoͤrmigen, wie von den roͤhrigen Blümchen; — Das Blumenkroͤnchen der Schirmpflunzen ift im Gegen— theile immer in 5 geſonderte, und auseinander ſtehende Blumenblaͤttchen getheilt. b) Die Staubbeutel der Songeneſiſten ſind, mit ſehr wenigen Ausnahmen (Co- tula), der Zahl nach 5, zu: einer Roͤhre geſchloſſen, und der Länge nach oft bedeutend ausgedehnt; — in den Schirmpflanzen gleichfalls 5, aber immer gefundert, bey voller Bluͤthe weit auseinander ſtehend, und immer, nad) der Lange betrachtet ,. in ein. kleines Knötchen mehr oder weniger zufammen gezogen. c) Bey den Synge— neſiſten iſt jedes Fruchtknoͤtchen die Anlage zu einem einzigen Samenkorn, und. iſt nur mit einem. Griffel be— kraͤnzt; bey. den Schirmpflanzen dagegen enthält. jedes Fruchtknotchen Sie Anlage zu. zwey Samenförnern, und trägt deßhalb zwey Griffel, nehmlich-in Beziehung auf jedes Samenforn einen. Die Narben. auf: den Griffen der Songeneſiſten ſind bey- den fruchttragenden Bluͤm— chen, in zwey Theile geſpalten; bey den Schirmpflanzen umgekehrt immer kegelformig in. ſich ſelbſt geſchloſſen. d) Die Samen: der Syngeneſiſten ſind mir ihrem un— tem Ende auf dem gemeinfamen Fruchtboden be- feſtigt; — bey den Schirmpflanzen haͤngen ſie im Ge— gentheile, mie ihrem. obern Ende an dem. befondern Gas menhalter (Spermapodium Hofim.) Inden. Gauen jener. legt der Keim gerade (imbryo rectus), in den 3 Samen dieſer dagegen verfehrt (Embryo inverſus) S. Gärtner de fıuctib,. et fem plant.).. e) Bey den Sims geneiften, wie bey deu & Yyumpplanzen, kommen uns a): Das Blumenfrönden der - . Sihirmpflanzen, wie diefes bey den Gattungen 710 fruchtbare Blümchen (Flores abortivi)' und: Strahlen: blünhen mit vergrößerten Blumenblättern vor, 2) Gegenfeitiges Verhalten des Stam— mes und der Blätter. Manche Syngenefiften ſind ſtammlos, die Blumenftiele kommen aus der Wurzel, (Bellis, Leontodon, ete.); bey den Schirmpflanzen fehlt der Stamm nie, er fproffet häufig’ in Aeſte und Ziveige auseinander. Die Blätter der meiften Gyngenefiften mit der vorherrſchenden Geftalt der Blätter in der Fa⸗ milie der Schirmpflanzen verglichen, zeigen ſich einfa⸗ cher; — in den ſchrot⸗ ſaͤgeformigen und gefiedert= ein⸗ geſchnittenen Blaͤttern der Syngeneſiſten deutet ſich nur das Auseinanderſproſſen an, was in den Blaͤttern der meiſten Schirmpflanzen, namentlich in den zuſammenge⸗ ſetzten, und vielfach zuſammengeſetzten Blättern: derſel⸗ ben (Folia composita et [upradecomposita), auf eine fo. auffallende Weife zur Wirflichfeit komnit. 3) Gegenfeitige Annäherung beuder Fa⸗ milien. Bey den Schirmpflanzen, deren Blätter ein fach, oder nur wenig getheilt find, zeigt ſich, wie in die ſer Hinſicht, ſo auch in dem mehr zuſammengezogenen Blumenfhirme, in der größern Blumenhülle, eine Ans näherung an die Geſtalt der Gungenefiften, 3- B, bey Bupleurum , Sanicula , Hydrocotyle, Eryngium , und vorzüglich bey. Aftrantia, wo die gefärbten Hall: Blätte chen die faſt ftieflofen Blümchen auf eine Art ungeben, die zunächft an die gefärbten Blumendeden bev Xeran- themum, Carlina. ete, erinnert. — Umgekehrt, wo bev den Sungenefiften die Blätter zuſammengeſetzter werden (Folia pinnatifida et pinnata), da werden Die Blumen in der Regel kleiner und zugleich zahlreicher, und haus fen ſich, auf vielen Stielen ſtehend, zu einer Dolden⸗ tranbe, und nähern fich: hiedurch wieder der Geftelt der Achillea, Anthemis, Matricaria,. Chryfanthemum,_ Tanacetum, und den meiften: Doldentrauben = blüthigen Sungenefiften (Corymbifera Iuls.) ſichtlich ift. Auch zieht ſich hier das Federfrönden bey einigen zu einem bloßen: hervor- fichenden Kelchrand (Pappus marginatus) zufammen, welches wieder an die Samen: einiger Schirmprlanzen ebinnert, auf welchen fi ein Kelchrand erhebt. 3. B. beb Phellandrium.. Die Strahlenbluͤmchen diefer Guns genefiften find in der Negel weiß, wie die meiften Blu men der Schiempflanzen, und die röhrigen Blümchen ın der Scheide find gelb, wie die gelben Blumen einiger Schirmpflanzen, weiche aber in Vergleich mit den wei⸗ fen Blumen der meiften Schirmpflanzen, in der Negel Kleiner, und eingerollt find G. B. Bupleurum, Ligu- sticum), und dadurch wieder die Natur der Bluͤmchen bey den. Syngeneſiſten andeuten. Demnach machen die Shirmeflanzen mit den Syn— genefiften eine größere Familie aus, worinn die Ans näherung jener an diefe in den Gattungen: Eryngium, Aftrantia ufiv., und die Annäherung. diefer an jene in in den. Doldentrauben - biüurhigen , insbefondere in den Gattungen Achillea, Anthemis uf. liegt. In den Shirmpflanzen fprojien alle Gebilde, in einer vorberr- 711 fhenden Evolution, auseinander, welche in den Synge— neſiſten im Gegentheile, einer vorherrſchenden Involution folgend, ſich in einander fihließen, oder im Sproßen zu— ruͤkbleiben; — Die Schirmpflanzgen bilden in der naͤch— ften Einheit mit den Gyngenefiften, anderfeits mit ihnen einen Gegenſatz, und dieſer Gegenſatz liegt in allen ge— genſeitigen Gebilden beider Pflanzenfamilien; — Kurz, wie in einem und demſelben Weſen der Elektriſchen Spannung in der Natur, Die pofitive Elektricität in Einheit und im Gegenfage mit der negativen Elektrici— tät auftritt, fo verhält fich die Familte der Schirmpflan— zen zur Familie der Gyngenefiften in der Einheit eines größern Ganzen. Auch find die Schirinpflangen mit der Scabioſen— Familie, mit den Geisblattpflanzen (Caprifolia) z. B. Sambucus, ufiv, verwandt. Heber litterariſche Verzeichniſſe und Bes richte, Alles geftaltet fih erft während des Geftaltens. Beym Beginn der Iſis dachten wir, es wirde am ſchicklichſten ſeyn, das Litterarifche etwa vom Anfang diefes Sahrhunderts nachzuhohlen. So wie wir aber wirklich Hand anfegten, ergab es ſich fogleich, dab ſich die Abſchnitte der- Wilfenfchaften, wie natürlich, nicht nah den Abfchnitten unferer Zeitrechnung richteten, fondern nad kraͤftig hervortretenden Männern und Werfen, die fih dazu noch gewöhnlich in einerley Epoche zufammenfinden. Go bat für die geſammte Raturgeſchichte die Linneifche "Periode eine Epo— che gebildet, welche für fih ab=- und durch Gme- tins Ausgabe des Linneifhen Syſtems völlig gefhlof fen ‚worden if, Mit 1790 fängt daher eine neue Periode an, die noch nicht durch einen neuen Linne characterifivt, fondern, wie ein Jahrhundert vor Linne, als Vorzeit eines neuen Syftems betrachtet werden kann, das von einem Mann aufgeftellt werden wird, welcher die im Geifte dieſer Zeit angeftellten Unterfuhungen, Befchreibungen und Abbildungen ſam— melt und ordnet. — Was bis 1790 naturgefhichtliches entdeft war, hat Gmelin zufammengetragen, und es wäre mithin doppelte Arbeit, weiter als diefer zuruͤck— zugehen. . Was Dagegen feit dieſem gefchehen, ift nod) nirgends vereinigt. Durch litt. Ber, foll aber altes fo veft gehalten werden, daß nichtS verloren geht, und daß dem Syſtematiker die Zeit und Arbeit erfpart wird, das Einzeine ſelbſt zuſammenzuraffen. Wir be: fiimmen Daher für die Raturgeſchichte aller drey Reihe Gmelins Syftiema Natura Limnei 1789 alö den Anfangspunct aller herge- hoͤrigen Berichte,- Es iſt wirklich merkwuͤrdig, daß mit dieſer Epo— che nicht nur die franzoͤſiſche neue Staatsbildung und hoffentlich die von ganz Europa zuſammenfaͤllt, fon: dern auch der neue Sproß faſt jedes wiſſenſchaftlichen Zweiges. allgemeine Polaritaͤt, welche ‘ Die neue Chemie zahlt ihr Alter von. daher, die wernerifhe Mineralogie zahlt ihr Alter daher die Phyſik zahle ihr Alter daher, wo zugleich durch Einführung des Galvanismus, wodurd die Electrici= tat und felbft die Lehre vom Licht erft in ihre, volle Wirkſamkeit traten. Die Phyſiologie hat hier ihre Wur— zel, zuerfivon Prochas ka nach den Lehren der neuen Chemie und Phyſik eingefest, hin auch für die Medien. Mit der Linneiſchen Periode in der Raturgefchichte Tiefen parallel die Stahbiſche in der Chemie, die Hallerifche in der Phyſiologie, und endeten damit; die Landwirthſchaft hat ſich auch mit dieſer Zeit, in Deutfihland vorzüglich dur) Thaer erhoben, fo Terhhologie, Fabrication und alles Ger werd. Auch die Mathematik, vorz. die Aſtronomie durch die Entdedung der neuen Planeten, zuerſt des Urar nus von Herfchel, hat eine neue Weriode angefangen; wie nicht minder die Kriegskunft‘ durch die Kriege mit den Franzofen, Alles, was man daher zu den Naturwiſſenſchaften oder Weltwiſſenſchaften ziehen fann, hat feit 1790 eine neue Geftalt gewonnen. Es ift ein neuer, junger Baum, der mithin von feiner Wurzel an ae werden muß. Nicht genug! Voͤllig Gleiches fonnen wir von der Philofopbie fagen: Kant fieng um diefe Zeit an, auf die Welt zu wirfen; und daraus iſt endlich die Naturphilofophie entfprungen, welche jest ſchon feit geraumer Zeit, alle phyſiſchen, chemifchen, nuineralogi= fhen, botanifhen, befonders pflanzenanatemifchen und phyſiologiſchen, alle zoologifhen, befonders vergl. ana- tomifchen und phyflologiſchen Unterſuchungen vorfehreibt, leitet, prüft und vollendet. Es find Niefenfhritte, welche die Naturwiſſenſchaften feit dem Eingreifen der } Naturphilofophie gemacht haben, oft ja einft unbewußt denen, welche nach ihr fortfchreiten muͤſſen. Jeder, wer er auch fey, Feder, der jekt in der Naturwiſſen— fhaft arbeitet, arbeitet in dem Dienfte und nad den Lehren der Naturphilofophie ; Jeder ſucht jetzt die Be⸗ deutung der Theile in den Thieren, in den Plans zen und den Mineralien, Jeder Anerfennt jekt die allen Thätigfeiten vors fieht, und richtet feine Verſuche darauf, fondern er anerkennt, dag jedes edlere Ding nur eine Wiederholung eines oder mehrever niedern ift, dab ganze Naturreihe nur aus einander gelegte Darftels 7 einen Grundform, z B. das Thier⸗ lungen oder Entividelungen der des ‚einzigen höchften Naturals ift, - reich die ſtuffenweiſe Darftellung der Menfhenorgane, das Pflanzenreich des CO6ft-) Baums uff, und wer das hat noch nicht ‚anerkennt, der kennt es noch nicht, derd noch nicht genug ſtudiert. Bon der Gefhichte gilt, wenigftens für Deutſch⸗ land daſſelbe. J. von Müller beginnt unfre Pe— riode. Die Geographie fchreibt fih nicht tiel weiter ber, und die Muſik, Dichtkunſt, Schauſpielkunſt ſchoſſen in dieſer Zeit bey uns in die Bluͤthe. Wir beſtimmen Buyer fürn a t le! Gegenftände der Jfis den Anfang der neunziger Jahre, Was für diefe, gilt mit⸗ Seder aners fennt jeßt nicht bloß die Unterordnung aller Dinge " J— * Ze 713 re, Diefe Negek werden wir auch in dem Nachliefern der Abhandlungen, befonders in den Naturmwillens fhaften beobachten, vorzitglih bey denen, welche das Ausland geliefert hat. Schon mehrere Abhandlungen : in den 'Mem. du Mus., in den Linn. Trans., im Bull. des Sciences und in ital. Gef. ſchriften hätten wegen ' ihrer Wichtigkeit verdient, abgedruckt zu werden: allein dann fanden fie wie in der Luft; da den meiften Deutfhen die Altern, worauf diefe fih berufen, unbe— kannt find. Wir müſſen daher die Mafchine langſa— mer anlaſſen; und wir hoffen, unfere- Hunden werden Dabey am beften fahren. Don Zeit zu Zeit werden wir “aber die Innhaltsanzeige der beffern Werfe und Die unabhängigen Auffaße geben. Gollte irgend Jemand eine A6H. zu einem befondern Zwecke zu ken— nen wünfchen, fo mag er es uns mittheilen, und wir werden, wo möglich, willfahren. Was nun nachſtehendes entomologifhes Verzeichniß betrifft, ſo hat es der Vfr von 1800 angefangen Wir haben aus vorſtehenden Gruͤnden das fruͤhere Jahrzehend nachgeholt, das, was die Oſtermeſſe 17 gebracht, beuge- fügt, und einiges, was dem Pfr entgangen, eingetragen. . Doch muͤſſen wir bemerken, daß wir das weggelaflen ha— „ben, was in dem Repértoriumv. Reuß J. ſteht, mithin wWas in Geſellſchaftsſchriften bis 1800 vorkommt. Dieſe Litteratur iſt daſelbſt ſo vortrefflich und vollſtaͤndig gege— ben, daß wir nur abſchreiben und mithin die Iſis un— noͤthigerweiſe uͤberfuͤllen mußten. Eben fo verweiſen wir wegen der Preiſe und Verleger auf Erſchs Handbuch der deutſchen Litteratur. Wir ſind aber nicht ganz mit dieſer Arbeit zufrieden. Ein ſolches Verzeichniß ſollte eigentlich jedesmal ange— ben, von welchen Sippen (Genera), manchmal auch Gattungen in einer Abh. oder in einem Buch die Rede iſt. Das war aber nun einmal nicht geſchehen, und ließ ſich nicht mehr thun; da wir ohnehin dieſen Aufſatz ſchon uͤber ein (Viertel) Jahr haben zuruͤcklegen muͤſſen. Damit aber andere, welche uns Litt. Verzeichniß verſprochen "Haben, ſich darnach richten mögen, ſey es hier geſagt. Uebrigens unterſcheiden wir wohl litt. Verzeiſch— niſſe von litt. Berichten. Dieſe brauchen ſich nicht ‚in das Einzelne, nicht in die Angabe der Bücher und Abhandlungen einzulaffen, fondern nur im Zufammen- hang und in einer fließenden Sprache darzuftellen,. was in diefer oder jener Wiſſenſchaft geleiftet worden ift. Auch mag jeder anfangen, wo er will, Wir fagen nur, das die Iſis bis go zuruͤckſieht. I, Verzeichniß der enfomologifchen Literatur von 1790 big 1800, von O. A, Syſtematiſches. Möller, entomnol. (terminol.) Wörterbuch. Erf, 795. 8. Schwarz, Nomenclator über die Röfelifchen u. Sem, J. 2 Abthl, 93, gro. 4. Sris 1318. Heft 4 714 Jablonsky, NE. aller bef, in = 1. ausland. Inf, Bert, ill, 8. 8. Kaͤfer x. Th. 785, 2—ıı fortgef. v. Herbft v. 89—804 (96 rthl.). Schmetterlinge, 1 u, 2 Th. vd. Jabl., 3—ıo Th. fortgef. v. 9. v.88—06 (64 rhl). I, Ch, Fabricius, Entomol. systemat. em, et. aucta 792—94, 4V. (in 6 Th.) 8. Index alph, 96 Hamb, ‚Ejusd, [upplementum 98. 8. Ind. gg. Sein Fruͤheres ift: Syst. Entomologiae, 75, — Genera Ins. 77. Species Ins. 81. Mantissa Ins. 87. F. Weber, Nomenclater entom, s. Fabr, Syf, Hamb, 95- Schmiedlein, vollft. Begriff d. Ent. (Linn.) 05. 179,8 Thunberg, Characteres gen. Ius 89. gr. 8. Götr, I. I. Roemer, Genera Ins. icon. illustr, Winterthur 59. 4 (Sulzer vermehrt.) P. Latreille, Precis des caract, gen. des Ins, ı Vol- 8. Brives 1706. — Olivier, Entolomogie, V Vol. (Coleopteres), Fol, pl en]. Paris 1789-808. £ — Eneyclopedie methodique, bis 8.) Petagna, Elem. Entoml. 2 Vol, g. Ch. de Villers, Linnaei Entomoloei 1799. Lugduni. a Fig. Brahm, Handbuh d. Snfectengefhichte. ... 3. Herbft, Verſ. e. NG. d. Krabben u. Krebfe IT. 3 in ı8 Heften, ill., 4. Berl, 782—800 (45 Rthlr) Herbſt, Naturfoft. d. ungefluͤgel. J. x 3, 4, 97. Ybp. — Ghmetterlinge, Abb. copiert. „Thunberg, Diss. entomol sist. novas Ins, 1—6. Ups. 81-91. C. Quensel, Diss,, ignot. Ins. species contin, dae 90. 4. Voet, Icon. Ins, Coleopt. a Panzer Erlangae 94. 4. Panzer, Behr. ſelt. Inſ. Naturf: 24. St, 789, Taf. ı (Käfer) * Hübner, Beytr. z. Ng. d. J. ebd. Taf. 2, (K) Schrank, ent. Beob. ebd. Froͤlich, Bemerk. uͤ. e. ſelt. Käfer, eb, Nachtr. 29. 802 T. 3. geh San — neue Gatt. u. Arten v. Kaͤfern ch, 27.793 8. 1. Loſchge, Beytr. 3. Geld, d. fpan, Fliegen, Naturf. St, 23. 1788. abg. Panzer, üb. Bostrichius Crudiae,} eb, 25 Gt, 91 6, 68—165- Schreber, Chrysomela Adonis, Naturf. 29. 802, 128. Lamia Diana v. Brongniart im Bull. d. Sc. 1791 p. 34 1.2. *) Scolytus limbat., Cicind, Camp., v. Desmarets, Sohn eb. Anne 8. nro, 86. —— et Dytisc. v. Laneret u. Miger ebd. A, g . 90. Termes (Hemerob, testac,), Psocus 11 Spec. im. Bull, Insectes Con B 4 Species P, Lun« *) Alfe von Bullet. d, Se, find nur Sahrg. IV. u. VI. nicht, aber fehr wenig von Inſecten. 42* durchgeſucht bis 1817, die frühern enthalten 715 - z d. Se. k. 8. Corresp. 1791: p. +84. Naturf. 298. Gt. Ichneum, Vespar. in Bull. d, Sc, 1791. t. 4. P. 49. Vzspa tatua v. Cuvier u. Bull, d. 8. 1797 t.2 P.57. Formica coarctata v. latr. ‘ebd. Annee II}. nro, 57. Schrank, Beyer. z. NG. d, Stratiomys Chamael. Naturf. 27 ©t. 793 Taf. 3, C. Stoll, Rrepresent. etc, co]. etc. des Spectres, Mantes, Sauterelles 8 Calı. 4. Amfierd, 1797, auch Holl. u. Deutfch. Kochenill-Inſect auf Madras, v. Anderfon Naturf. 25, St. 791 Taf. 4. Amoreux, Scorpion in Lanquedoc, Tourn. de Phys. T 35. Schrank, Daphnia .truncata, Naturf. 27 ©t7 98. Taf. 3. Monoculus quadric. v. Turine in Bull, d, Sc, 1791. — Castor v. d. cbd. Aunee III. nro, 34, — Pulex v. d. eb. Anude V. nro. 50, J. Sturm, Inf fabinet. Nürnb. 12. 4 9. 791-2, Uddmann, novae Ins. species, Nürnberg. 4, 90, Reich, Mantissae Ins. icen. Nürnb, 97. $. Greuzer, ent. Berfuche m. Abb. Wien, 99. 8, Olivi Zool. adriatica, ı Vol. 8. Fig. 1792, Krebſe. Museum Leskeanum, a Karsten. | ips. 89. 8. Hofmann, Miscell. ent. Inhalts. Naturf. 2 St. 79. . und 29 3. 4 (Falter) J. Hübner, Beyer. 3. Gefch. d, Schinett. Augsb. 86 — 9. 89. 8. 8. ‘ Espieur, Beytr. z. Ng. d. Inſ. Naturf, 24 St, 789 Taf. 3 (Nachtf.) Hoppe, Entom. Tafıhenb. 06, 97. 8: Schaller, fortg. Beytr, z. Geſch. er. Papilions. Raturf. 23 St. 788. abg. Schrank, einige Bemerk. über Nachtfalter, eb. „ Eiver, einige, kleinſte, praͤchtigſte Schmett. eb. 25. Taf. 2. Hoffmann, Phal. mundana, Naturf. 28 St. 799. J. 1 Efper, über Hyblaea ebd. 29 St. go T. 4 Luz, Beytr. z. NG. d. Fepidoptern eb. Zeitfehriften. Fuͤßli, Magaz., neues, und Archiv. gieng v. 78—86) Scriba, Beyer. 3. Inf. Geſchichte. Frankf a. M. 3 9 4. m. K. 90—3. — Souen, f Liebh. d. Enton. Eb. 3 H. 8. 90-91, ‚Efper, Mag. d. n, ausl, nf. Erl 29. 8 94 Kleemann, Beytr. z. nf. gefh. fortaef. v. Schwarz H. Schneider, N, Mag. f. Entomologie. 59. 9T— 94. s. Stralſ. Der ———— Bale von 1774 bis 1802 Hft I-30, Auch Sohn im Npeinif. Mag. 3. Erweit. d. Naturk. v. Sorfhaufen u. Brahm. Gießen, 793. 8. B. Faunen. Laicharting, Werzeihniß d. Tyroler Inſct. 2, B. 8. Abb. Zürich, 81 84. V. Petagna, Spec, ins, ult. et: Fıfıt, 87: 4 Lips 08. ©. Fabricius, Fauna . Grönland: 8. 1790, Brahm, Fann. entomolog. um Manny in Borfhaufens Rheinifch, Mag, 3, Erweit d N. K. 93. mn 3 U A. Mever, Tent. 716 Panzeroͤ Faun.-German, Init, Nürnb. Heft T-109, von 93. -ı8ıo. ausgem. Ybb. 12. (85 Rthlr) ' Deutfhlands Infect. = Fauna oder Entomol. Taſchenb. 95. 8 m· K — F. Ins. amer. bor. prodr, Nũrnb. 94. 4. Clairville, Entomol. helvet. 2, Vol. g. 798: 1806, gute Abb, Zurich. Dom. Cyrillo, Entom, neap. Spec. ‚Fol, Fig. cob. Neap. 1787. Preysler, Verz. Böhm. Inſect. ı B. 4. Prag 790. P. Rofli, Fauna etrusc Liburn., neu von Helliwig 95. Helinft. g — Mantilla. Ins, in Etruria etc. 2 V, 4. Fig. ill. Pisa 792 4. Froͤlich, krit. Verz. der oͤſtreich. Saperda im Naturf. —— D- H. Hoppe, Entmer. Ins, (Donacia) Kugelann und Illiger, Verz. d. Käfer Preufens. Halle 95: 8. elyır. Erlang. 95. 8. Monogr. Meloes, Cederhielm, Taunae Ingriae Prodr. 798. 8. Dunfer, Entomol. Bilderb. f. jung. Inſectenſamml. Haile 95. 8 Götting. Insect, 2 Vol. 4. Fig. ill. 1791. E - €. Göße, Europ. Fauna, fortgef. v. Donndorf. DB, Käfer. Leipz. 99. 8. ’ Brahm, Arten der Coccinella und Caſſida bey Maynz / im Naturf. 29. 802. „9: Schneider, ſyſtem. Beer. Halle 1. Thl. 87. 8. 8.’ SR Jung, alphab. Verz. aller Schmett, Anſpachs 91-3. 2.8. 8. d. europ. Schmett. en R ©. d, eur, Schmett. Frkfth. sg — 94 5 Th. 8 8. J. Hühner, Beytr. 5. Gefh. d. Schniett, Auge, — 89. 8 Hft. 8 (a2 Rthlr) Eſper, auslaͤnd. Schmett. I—I16 Hft. 85—98. 4. Pezold, Lepidopt. Anfangsgr. Cob. 96. 8. 2 K. H. G. Lang, Verz. d. Schmett. um Augsb. 89. 8. Ch. F. Vieweg und K. B. Willdenow, tabell. Verz. der 89—90. 2Hft 4. K. L. de Prunner, Lepidoptera pedemontana, ı, Vol, 8. Schmett. in Brandenb. Berl. Turin 798. I. Ch. Mikan, Mongr, Bombyl. Bohemiae, Prag. 96 8. 8. F. A. U. Meyer, d. Spinnen um Göttiug. Gott. 90, 8, Paykull, Monogr. Staphylinor. Upsal. 89: 8. — Carabor. Ups. 90. $. — Curculion. Ups. 92. 8. 1800 in der Fzun. Suecica wiederholt. olle drey Thunberg, Diss. entomol. hist, Ins. Sueciae, P. 1-9, Ups. 84-95. C. Phnfiologifhes, Lebensart, Nußen. Amoreux, Notice de Ins, de la Frar.ce reput. venim, ı. Vol. 8. 1789. Fig. Brahm, Infecten - Kalender. 90. 8. Maynz. F. A. U. Meyer, N. ©. d. gift. Inf. Berl, ır B. 92.8, Ernährung d. Inſecten v, Cuvier im Bull, d. Sc, 1797 R 4 N} 717 v p. 74. : Gryllotalpa und Larbe 6. Libell afgb. Daſſelbe in Mem. d. 1. Soc, d'hist. nat. de Paris, An. VII 4. / Brahın, vorgebl. Fnfectenregen, im Naturf, 29 St.802. Eh. Schwarz, neuer Raupenfalender. Nürnb. gı. 2 Th: 8- Thiery de Menonville, Trait€ de la cult. du Nopal et de la Cochenille 2 Völ, 8. Fig. Paris 787, “Psylla Iuncorum, Latreille, in Bullet. d. Sc. 1797. P. 115 ıc., auch von Phalangium. : Duval, phyſ. Unterf. üb. d. Inſect. im Natfrſch. 28. 799 Koy, u. Böhm, Anm. uͤber Inſecten, cbd. 29. 802. Huber, über Bienen, biel über Bienenſtoͤcke in Bull. d. €. Sc. phil. 1791 p. 47. Bardon, über Bienenpflege, ebd. ©. 81. I. Hunter, Beob. über Bienen, in Phil. Transact, 1792. I. 128 -94. Huber, neue Beob, üb. d. Bienen, Dreöden 93. 8. 8. Reaumur, Geſch. d. haar. Hummeln, überf. v. Riem, n. Beytr. Dresden 89. 8... Smeathman, Sendfihreiben über Termiten in Africa überf. v. Meyer, Gött. 89. SR. -Raphid. Ophiopsis v. Latreille in Bull. d, Sc. 1798 4. 120 abgeb. mit Larve. Formica fungosa v. Latreille, ibid, III. Annee, An, VII. nro. 25, abg. Apis papaveris v. demſ. ebend., Nr. 29. Philantlus apivorus v, demf. ebd. III. Annee nr, 3r, Shönbauer, Geh. d. ſchaͤdlich. Kolumbatzer Müden. Wien 95. 4. Mufca octopunctat. v. Coquebert inB. d. Sc. 1798 p. 119, Zuderameifen in America, v. 9. Caſtles, in Phil. Tr, 1790 II. 346—58. : Maurerfpinne v. Dorthes, in Linn. Tr. IT. Herbſt, die ungeflügelt. Inſect. Berlin. 97— 800. 1-4 Hfte. 4. m. K. ? Aranea nidulans v. Latreille in B. d. Sc. 1798 p. 122. abg.; auch in Mem. d. C. Soc. d’hist, uat. Ar, VII, nebjt Minierfpinnen. Cavolini, Sulla generaz. dei Pesci e Granchi 4, 1797 überf. . ‚Chermes Lacca, v. Roxburg in Phil. Tr. 1791, II. 229 ——— Studer, Meth. d. kleinen Inſ. aufzukleben, im Naturf. 29 St. 802, | IL Ueberſicht der. entomologifchen Kiteratur, bon 1800 bis Dftern 1817, mitgetheilt in der naturf. Ge— ſellſchaft zu Halle am 25ten Janner 17, vom Profeſſor N > Germar. Nachfolgendes Verzeichniß enthält die feit 1800 bis 1817 über Entomologie erfchienenen Abh. und MWerfe, doch find dieneueften Bande der Mem de la Sociere im- per. d. natural. d, Moscou nicht verglichen; dennoch darf diefe Sammlung wohl auf eine gewille Vollſtan— digkeit Anfpruch machen [was uns gerade bey der Yand ft, werden wir nadıragen und mit* begzeichnen. gern — —ñ— —— — Lan Allgemeine naturbiftorifche Merfe, in’ denen die En⸗ tomologie mit abgehandelt wird, wie Cuvier, Lamarck» Dfen, find ald zur Litteratur der allgemeinen Nat. Geſch oder Zoologie gehörig uͤbergangen. ) 5 N Germar. I. Syftematifhe Arbeiten A, Ueber alle oder mehrere Drdnungen. Ä P. A. Latreille, Hift. nat. d. eruflacees, et d. Inf. ın Sonninig Suite d. Buffon. Voll. ı4. 1802. Auszug davon in Sllig. Mag. III, 803. 8-145- * — — Gener. Cruftac. et Insect ſec. ordin. nat, Par. et Argentor. Vol. 4. 1806—9. 80. — — Considerat. gen. fur l’ordre nat. d. Cru- ftac,, des Arachn, et d Insect. Par. 1810- 80 * Die Inſect. ganz neu verarbeitet in Cuv. vegne an'M« d’apres son. Organisat. Vol. III. 1817. u De Tigny, Hift, nat. des inf. fuiv. la Methode d’Oli- vier. Par. ı2, Vol 10. ıgo... * Bosc, Hifi. nat: d Ins. (Cont. d. Buffon) 12— 80. Cuviers, Dumerilg, Lamarcks, Okens Werke. Coquebert, Illufir. iconogr. insect., quae in Mufaeis Pa- risinis observ. Tabrieius. III Decad. 1799. 804 4 Illiger, Vierzig neue Inſecten aus der Hellwigiſchen Sammlung beſchr. in Wiedemanns Ardiv F- Zool. und Zoot. x B.218 St. Braunſch. 1800 pag. 103. Fr. Weber, Observ. entomolog. Kiliae ıgo1. 8. (12 90 Bemerf. dazu in Fig. Mag. ı. Gt. P. 282. : Thunberg in.fein. Dill, acad. Upsal, habit. Vol. 5. Göt- ting. 1801. 8. € Latreille, ſudameric. Inſect. in Humb. Voyage Il. * Zool. 4.. Livr, 197— 283 Fig. üßerf. in Germard Mag. I, 2. 815. 104—54. B. Ueber einzelne Drdnungen. A. Safer. Fabricii I. C. Styfiema Eleutherat. Riliae 1801. Vol, 2, 8. Zufäße v. Illig. in, Sig. Mag. I. 802. 306 —25, III. 803, 146—80, IV. 69—-174., V. 806. 221—246., und VI. 296—317., 318-350. Dazu 8. v. Muͤhlfeld in Germars Mag. I. 2. 135—78- Herbſt, Naturſyſtem aller in⸗ und ausl. Inf. als Fortſ. d- Buff. Natgſch. 9 Bande 8. quer Fol, Berlin 1789 801. * Neue Kaͤferclaſſification v. Knoch in der Vorrede f. neu. Beytr. und in Stlig, Mag. VI. 807. 232. Oliviers Entomologie od. Nat. ©. d. Inf. — Käfer, überf. u. m. Zufäß. u. Anm. v. 8. Illiger Brnſchw. 4t. ıt. Th. 1800. 2t, Th. 1802. (nicht weiter fortge⸗ fest) [das Driginal hat 5 Bände.] 3 2) Nicht recht. Die Arbeiten über Infecten, wenn fie neu find und vorzüglich, wenn fie neue Elaffificationen enthalten, ‘gehören in ein litterarifches Verzeichniß, wo fie fih auc finden mögen. In den Zeitſchriften find ja die Infecten auch nicht allein. ©, 719 | J. Sturm, Abb. su Illig. Ueberſ. v. Oliviers Entomol. Nuͤrnb. 4t. Th. m. 54 illum. K. 1802. 2t. Th. 1803. 42 illum. K. (nicht fortgefeßt.)- ö F. W Panzer, Symbolae entomolog. Erlang. 805. 4t. tab. ı2. color. Auch Panzers Beytr. z. Inſect. Gefch- als st. B. v J. Eufeb. Voet Befihr. und Abb. Hartfehaaliger Inf. herausgegeb, v. Panzer. 897. 4 5 Bände 112 illum. K. * Illiger, pruͤf. Ueberſ. der ſeit 1801 —2 aufgeſtellten neuen Genera 9. nf. in Ill. M. I. 802. 242—52. Schönherr, Synonym. infeet. Nach Tabrie. Syl. Bleuth, I. B. Stockholm. go. Käfer ıt. Abth. 1806, Lethrus—Scolytus. 2t, Abth. Sperchaeus - Crypto- cephal. « Panzer, Index entomol, P. ı. Eleuth. 12. Norimb, 1813. i »Illiger, Käfer nach Fußgliederzahl in SI, Mag. I. 802. 285—305. Dazu Ph. Müller ebend. IV. 197219. irten über einzelne Gattungen und Arten der Käfer. ERBEN. nit Husfchtuß vr Fuunen.) Afzelius, Bemerk. über das Gefchlecht Paufus und neue Art CP, fphaerocerus) aus Linnan, Tran sact. IV. Lond. 1798. 4. in Wiedemanns Archiv I. B. ot. St. 180%. ©. 294—299. : Brongniart, Ueb. e. n. Inſ. (Dasycerus) aus d. Bull. d. Sc-IV.n. 39. in Wiedem. Arch. III. I, 1802. 190. Stutm, Verz · mein. Inſect. Senml/r. 9. Nürnb, 1800, go. mit 4 illum. K. Erth. zogl.) nicht fortge- ſetzt, nur Käfer Anfang. A. J. * Schreibers , verſchied. Käfer in Lion. Tr. Vol. VI.ıgo2. * Illig., neue Inſect. in SU. M. I. 802. 163—209. Gravenhorst, I.L. C., Coleopt. micropt. Brunswie. nec non exot. etc. Bruns. gor, 80, Ein zweyter oder erganzender Theil iſt. — Monogr. Coleopt. micropt. Gött. 806. 8. * Lampyris kemiptera v. Prof, Müller in SI. Mag, IV. 175— 96. ® Melolontka, Cetonia, Cremastocheilus, Chlamys, Sandalus, Rhagium, Tenebrio, Cychras. Knoch in ſ. n. Beytr. 1801. 56-192. T.atreille, Defer. d’une larve etc. (Caflıda 14 maculata) — Fig. in A.d. M, d’hift. nat. d. Par, I. 1802. 295—8: \ ”» _ — giftige Buprestis der XIX, 1812, 12943. Lemarck, Chiroscelis (et Panops) aus Neu - Holland. Fig. ibid. 1g04 tom III. 260. G. Fischer, Carabus Thunbergi Fig. in Mem. d. |. Soc. d. Natural, aMoscou, Moscou, 1806. 4, Tom. I. p- 18. Marsham, Notoclea (Paropsis, Chrysomela) aus Neu Holland, 2 Platt. illum. Linn. Tr. IX. 1808. 285. Thunberg, neue Käfer; in Ill. Mag. V. gO6-247— 51. Bonelli F. A., Observar. entom, in Mem. d, Turin 1809. At. ‚Meue Eintheilung der Yauffäfer. G. Fischer, sur quel. inf. exot. (Nur Käfer) in Mem, d. Mosc, 1809. II. 43. Pelecotoma et Kytorhinus neue Käfer Fig. ibid. 293. Hi Jacg, Mathes, Cicindela graeilis de Pallas, ibid, 311, Alten (Meloe) ibid. RN ar Rn a nz 720 Macronychus und Parnus dv. Ph. Müller in Ill. Mag. V. 806. 204—220, $ i Ingemer Ljungb, Stenus in Weber und Mohr Arch. d, ſyſtu. Natk. Leipz. 904. 8. 59-69. — Additamenta in, Webers Beytr. z. Naturf. I. Sliel. gro: 80. 155—ı160, ; — C. Illiger, Monogr. d. Elateren mit leuchtenden Flecken auf d. Halsſchilde; im Berliner Mag, 1807. 4. 141. Büuby W., Apion Herbfiii, Linn, Tr. IX, 1808. 4. 1-80. — neue Gattungen Apion ibid. X. ıgır. 347—57r beyde Abh. überf. mit Bemerf, in Germars Mag. d. Entom. I. 817. II4—265. *) Ljungh Ing., Elophor, minutifl, Fig. in Webers Beyte, u 4. Natf. II, Sıo. 166. * Leon Dufour, Brachin, Ann. du Mus, 1811. Xvur. 70. Aug. Ahrens, Rohrfäfer (Donacia); bearb, v. Germer. in-n. Schr. d. natf. Gef. zu Halle I. 3t, Hft. 1810. Germar, Nachtr. ebend. I. 6, Sırı. — Germar, Potamophilus ebend. 58 I. F. Kyber, Lixus, Curculio und Rhynchaenus ibid. C. P. Thunberg, Lucani Monogr. tab, I, aen, in. Mem. d. N. d. Mose. I. 1806, 4. 183— 206, Marsham T., Buprestis [plendida Payk. I. iflum, Plat. Linn. Tr. X. 1811. 399. 3 de Paykull G., Monogr. Hifteroidum, Upfal. ıgır. 80. tab. 13. \ ö J. 8. Megerle v. Muͤhlfeld, Bemerk., Berichtig. und Zufaße zu Illig,, dergl. zu Fabric. Syſt. Eleuth. Linz. 1812, Billberg, Monogr. Mylabridum. Holmiae 18135, $. tab, 7 color. { Reichenbach H. T. L., Monogr. Pfelaplhorum, Lips.“ 1 1816. 80. tab. 2. color. * Thunberg, C. D. d. Coleopt. rostrat. in N. Act, Ups. 1815. p. 104—25, — * — Anthreni Monogr. II. Species ibid, 163—87. Billberg, infeet. ex’ ordin. Coleopt. Dee. I., Geotr., _ Onitis, Ontoph., Opatr., Zophosis, Scaurus, Scarab., Moluris, ib. 282. ir B. SDrthopteren. Parkinson I., Phasma dilatatum, aus Linn. Tr, v. 1793 in Wieden. Arch. I. 1800, F Drapernaud, Bemerf, ib. Mantis oratoria Linn, aus Bull. d. Sc. ibid. 4. B. 1804. A. Lichtenftein, Mantis etc. in Linn, Tr. VI, I Ch" Schwarz, Nomenclator über die in Roͤſels Sufeet. ) Dieſes Magazin darf man mit Recht als Fortf. des Sltigerifhen anfehen, Sm erften Heft der sfis tha— ten wir den Wunſch, es möchte Jemand ſolche Fortf. übernehmen, weil von Germ. Mag. feit mehrern Jahren nichts nachfolgte und wir daher mit Grund efürchteten, der Fenntnißreiche Herausgeber hätte es Liegen laſſen, wovon wir nun mit Vergnügen das Gegentheil fehen. So, wenig num eime einzelne Thierklafle geeignet ift, daß man von ihr eine mos natlihe Schrift erfcheinen Laffe, ſo ift es überhaupt vathfam,-die Fortf. nicht weiter als ein halbes Jahr von einander zu entfernen, | A ‘ x — u. Kleemanns Beytr. abg. Inf. at. Abth. VDlonata. Nürnberg. 1810. (d. 1t. B. uͤ. d. Kaͤfer 1793.) ® Thunberg, Acridii defeript. N. Act. Ups. 1815. Vol. VII. 163-97. - C. Strepfipteren, w. Kirby, Strepfiptera neue Inſect. Ordnung, mt. atab. . Linn. Tr. XI. Part, I. 1815. 86-123. * Addend. Part. II. 233, Stylops, nur ı Blatt. J Jenes in Bull, d. Sc. 1815. 62. übrf. in Gerntars Mag. II. 1817. 280-300, Wozu eine eigene Ordnung ?]. D. Hemipteren, Latreille, Psylla Chermes (neu) aus Bull d. Sc. 1798, 99. m. 15 in Wiedem. Arch. I. B. at, Gt. 1800, p. 225. Shellenderg 3. R., Land - und Waſſerwanzen, nah Fa— - milten, m. Abb. Zürich 1900. 89. 14 illum. K. (Irth. 4 gl.) IF. Wolf, Icones ER Erlang. 4. fasc, V. I80I—1804. tab. color. XX, (9 Rth) * Hausmann über Blattlaufe; Illig. 426—45. T. C. Fabricii Syfiema Rhyngotor. Brunsvg. 80. 803. (2 Reh.) v. Engelberg I. M,, Aphis Abnobae in Wetterauer Annal. II, B. 2t. Hft. (Frkf. a. M. 1811) p. 21—37. Mag. J. 802, E. Giphonaten, Bosc, Pulex fasciat. Aus Bull. d. Sc. in Wiedem. Arch. ‚3.8, ı Hft. 1802. p. 24. ' T, Neuropteren. Latreille iiber Raphidia Ophiopfis aus Bull. d. Sc. 1798—99 N. 20, in Wieden, x B. at. Gt. 1800, P. 243—246. 2 G. Hymenopteren. I. G. Fabrieii Syſt. Piezatorum Bruvg. (3 Rth.) * Kritifhe Reviſ. v. Klug in Sllig. Mag VI. 807. 200, 28. * Vergleichung der Piezata Fab, mit Hymenoptera Iu, xine, 189-199. L Iurine, N. Meth. de. claffer les Hymenopt. et les } - Dipter, I. T.,H.p. 318. 4. Geneve, 07. ' Latreille, P. A., HiR, n. d. Fourmis, et surles Abeil- les, les Araignees, les Faucheurs et Autres, ı2 Fig. Paris an X. 8. — Obs. sur quelq. Guepes, av. Fig. 1. Ann. d. Mas, Tom. I. 1802. p. 287—94, Bull. .d. Sc., dar: aus in Wiedin. Arch. 4t. B. ı St. 1804. — Formica coarctata, Aus Bull, d. Sc. in Wied. Arch, 3 B. 2 ©t; 1803. p- 216-9. — Form, fungosa. Aus Bull, d. Sc, 1798 N. 25. in Wied, Arch. 2 B: ı Gt. 1801. P. 181-182. — Weber Ichneumon Pendulator; aus Bull. d. Sc, n. 42.e60.3. B. 15 Gt. p. 198. — Pelecinus Polycerator, .ebendah. u. ebendaf. p. 1804 80. 209. — Zapezierbiene, ebendah. u. ebendaſ.· 2. B. as Gt, P- 193. * 3016. 1816. Heft. 4. 724 — Obs. [, PAbeille parietine Fabr. Ann. d. Mus, 1804. III. 251- 59. Latreille, Gateau de mche d'une Abeille d. grandes Indes, et des abeilles propr. dites de _l’ancien con- tinent et d. nouyeau, Fig, ibid, T. IV. 1804. p. 583 —94- — Notice d. especes d’Abeilles etc. propr. dites, ibid. T. V. 1304. p. 1617—173. — Sur l’Anthidie ibid. T. XIII. 1809. p. 24, und P- 207- (überf. in Germ. Mag. ı B. 28 Hft. 40— 103.) * Lamarck, Anthopkora parietina. Ann. d. M, III. 1804, 260. * Lepeletier, Immen mit Qegröhren (Cleptes, Hedycrum, Parnopes, Chrysis,) ibid. 1806. VIT. 115. * Spinola, Gitten der Ceratina albilabzis, ibid. 1997. X, 236. * — Diplolepaires. ıgır. XVII. 138. ® LaBillardiere, Sitten der HYummeln (Bombus) Mem- d. Muf. d'hiſt. nat, 1815. T. I, 55. (Fortf. der Annal.) Kirby W,, Ammophila. Linn, Tr. IY. Arch. ı B. 28 Gt. 1800. p. 288-91. Klug Fr., einige Naupentödter als neue Gatt. Sceli- phron; inberl. Schrift:, 3. B. ıgor. 4t. p. 555— 65, in Wieden. Arch. ZU B. 18 St. p. 263—66. — Berihtig. v. Scolia und Tiphia in Weber und Mohrs Beytr. z. Natk. ıt.B. Kiel 1905, 8—4r, Fortf. ebd. 2, B. 1810 167. — Oxaea, neu, im Berl. Mag. ıt. Th. 1807. p. 261, Nachtrag. 4r DB. 1810 p. 44- — Speciesn, Apiariarum Familiae; ibid.r, 8, 1807. P. 263. — Die Blatiwespen, Fortf. 6r B. 1812, — Neue Piezat.; ebd. 3r B. ıgro p. 3r. Shaw G., fleine Schneumone. Aus Linn. Tr. Vol.Iy, 1795 in Wieden, Arch. ır B. 23 Gt. 1900. p. age. 1798, in Wied, ebd. 28 B. 1808. 261. G. Fischer, Nycteridium in Mem. d. Natural. d. Moscou 1806. p. 287- Nees ab Esenbeck, Ichneumonides adlciti in generr et famil, divisi, tim berl, Mag. V. B. 1811. 3, — Lapton Femoralis nebſt Ophion Fabr. ebend, VI. B. 1815. P. 45—53 m. 2. K. Gravenhorſt, Monogr. Ichneumonum pedeſtrium. Lipr, ‚Goelchen, 1315, 8. ©. Io, Panzer 6.8. 5, Ent. Verf, d. Juriniſch. Gate. d. Linn. Hyınenopt. nah d. Fabriciusſchen Syſt. zur prüfen. Nürnb. 1806. 8. 2 illum. K. auch als ar Theil f. Erttifch. Reviſ. d. Inſ. Fauna betitett. Tkunberg, Philanthi Mongr. in N. Act. Upf. 1815. 126—39. 33 Species. H. Lepidopteren, Jablonsky, Naturfyft. all. befannt. in- und ausl. Schmet⸗ ter. ıv und 2r B., fortaf. v. Herbft, zr — a 3. Berlin 1783 — 1804. 8. Kupf. in Querfol, * Hiezu Erganz. v. Hoffinannsegg, in. Illig Mag. T. 446 — 59. Schmiedleind Tageb, f. Shin.» Sammler. Leipz. 1800 8. 3 Hefte, (7 Rthlr.) 722. Tafhb. f. junge Schmett. = Freunde, m. ausgemalt. Kpfen. Pirna 1801. 8. Wolf, Sphinx atropos in Voigts Mag. d. Natf. or B. ee Platypteryx. Berl. neue Schrift. B. 4 1803, Auch befond. unt. obigem Titel. ; * P, Rumina und, Medicaste Illig. in ‘fein. Mag. II. 181 — 85: Laspeyres, Tinea fociella und Colonella Linn. , die bey⸗ den Geſchlechter einer Art,, in Berl. Mag. 11 B. 1808. p. 256, v. Tiſcher C., Handb.. f. Schmett.- Sammer, Leips- 1804. fl. 8. 4 illum. K. (16 gr.) ® Fabricius J., Syſtema glofator. in Illig Mag. VI. 807. 277. Auch Latreille's. v. Tiſcher, die fl. Schmitt. - Freunde: Leipz · 1806. 8. mit 4 illum, Kpfen. Cr Rthlr. 22 gr.) Natgeſch. d. Schmettl. Halberft. 1806. 8. E. F. Germar, Syfiemat. gloflat. prodrom. Lipf. Sect.. I. 1810. Sect. II. 2812. 4. ® Zinfe, uͤb. Sadträger, Psyche, in Germars u. fein. Mag. E 813. 19 4% * — . Linn. Tinea, in nat. Gatt. aufgeloͤßt, ebend. 1, 817. 34, — 113. I. Dipteren, L. Jurine, N. Meth.. vid. Hymenopt, Coquebert, Muſca octopunctata. Aus Bull. de Sc. 1798— 99. N. 19, in Wieden. Arch. 16. 28 Gt. 1800. p. 242. *Bracy Clark, ub. Oefirus. Linn. Tr. III. 1797. p. 289 t. 23.),. fürzlich neu. ausgeg. befond. Kirby, Tipula tritici, aus Linn. Tr..IV. 17958 und V. 1800. p 96 — 111. in Wieden. Ard. ır- Bd, 28 Gt. 1800, p. 292. 3v. B. 18 Gt. 1802. P. 237. * Larbe von Musca Chamaeleon fey ein Wurm, Knoch in f. n. Beytr. 801. p: 193 — 99 Schellenberg, Gattungen d. Fliegen, mit 42 Abb. frans.. 1; deutfih. Zürich 1803. +8. (6 Rthlr. 18 gr.) Lamarck,, (Chiroscelis) et Panops.. Ann. d. Muf, 1804.. III. p. 260. Fabricii I, C., Syftem.. Antliatorum.. Brnschwg. 1805. 8. Fr. Klug, newer Henops.. Berl: Mag. 1 B. 1807. p: 265. Tallen €. F.,. Specim. entomolog. noy.. Dipterer.. Method. exhibens: Lundae 1810. * Latreille, octo Nemestrinae, Bull; d: Sc. 810. 93. K. Eruftaceen und Aradhniden. J. F. W. Herbſt, Verf. e Natgeſch. d. Krabben und Krebſe. Berlin-u. Stralſund 1782 — 1803. 3 Bde, 4. illum. Kpf. in Querfol. (45 Rthlr; 16 gr.) Zatreille,, Phalangium. Aus Bull. d. Se. 1798—99.. N. ı5. in Wieden, Arch. 1B. 26 St. 1800, 8: p. 226 — 29.. über: Minterfpinnen,. aus Mem. d. J. Soc. "hist; nat, d. Paris, an VII. 4. P. ır8— 128. tab.. 6. nnd Bull. d. 8c..1798. N. 27.. ebendaf. p. 249. Jurine, uber Monoculaus. Caftor.. Aus Bull. 1798, N. 34. ebend. an B. 13 St. p. 203, —-. Monocul, Pulcx,. ebendaf, 3 B, 28 St, p: 211 — 214, Lichtenſtein, neues Waſſerinſect (Chaoborus antiſepticus) ebend. ır Bd. 18 St. p. 168 — 75. Walkenaer, Tableau des Aranéides 1805. IVol. g. Fig. * — Hist. d. Aran. bis jeßt 5 Hefte wie Panzers. Schneider, über die von Arifioteles befchriebenen Krebſe. im Berl. Mag. 1807. ır Bd. P. 164. Hermann, J. T., Fils. Mem: apterologique par Ham- mer, IX. pl. enl. Strasb.. an. XII. (1804.) Fol Soft alle Milben. * Gupier, Srebfe ver Alten. Ann. d.Muf. II. 368. 1803* Latreille,. des Langoustes (Palinurus) du Mus, natio- nal, ibid. III. 1864. 388 — 95. * Daudebert de Feruflfac fils, Entomostraca et Hy- drachna ibid. YIT. 1806. 212. * Jürine Fils, Argulus. foliaceus. ibid. 451. Fr. Klug, neues Schmaroßerinfect auf Andrena orina, in Berl. Mag. IV B. 810. 266. *Kruſenſtern, Reife find mehrere Tafeln von fl. Wafferin- fecten. * Nadett, Beob. über Cancer salinus, Linn. Tr,’ 1815. XI. II. 2055 —7. R Leach, Tabelle der außern: Charactere. von 4 Thier— claffen, die Linne unter Infeeta begriffen, mit Ein- theil. der (einer Anzahl) Genera der 3 erften EL, und Befchr.. einrger, (Cruftacca, Myriapoda, Arach- nides, Infecta). Linn. Tr. 1815. XI. IH. 306 — 400. * Quatre genres n. des crustacees p. Risso' (Gerbios, Melia! Thalasfalpes , Egeon), Bull. d. Sc. 8:3 — 233. * Le Sueur, Cymothoa bopyroides. ıbid; 814. 45. * Lepeletier, über Spinnen, im. Bull. d. Sc. gı5. N. 67. 7 II. Faunen.. A. Durch, alle Infecten:- Ordnungen: vollftändig durche gehend.. Ro[fi, Fauna etrusca, iterum edita a J. C. L. Hellwig- Helmfiaedt 9. cum tab, color. I. 1795. IT. 1808. (5 Rthlr. 12 gr. hranf, fnfecten = Fauna Bayerns, in f. Faun, boica, 6 Bd. Zweyte Abth, des ı B. (Nürnberg 1798.) 8. 2 B. Ingolſt. 1801 u. 1802. 37 Bd. 1Abthl. Landshut 1803. umfaſſen die Inſecten, ganzen Werks. Marsliam: Th., Entomolog. britannica fecund, meth. Linn. 1802. 8. Walkenaer , Faune parifienne,, d’apres le Syft. d. Fa- bric, Par. ı802. 2. Vol. Troft, P., Kl. Beyer. z. Entomol. in e. Verz. d. Eich— ftettifch. Inſect. 15 Hft. Erlang.. 180. 8. k mithin 2 des * Donoyan,. Gen.. Illufir, o£ Entomol: P. I. 4. go5. Aſiatiſch. Infect., Figur: prächtig. N Schäfferi, Icones infect, circa Ratisbonam indig. 767. nov. Edit. Panzeri. Erlang. ı804.. Vol. IV. cum tab, CCL. aen.. col, 4 (56 Rthlr.) ! * ©. 4. Harrer, Befihr. diefer Inſecten 16 Hft. Käfer: 4, 84. Panzer, foften.. Nomenckatur uͤb. Schaͤffers Abb, re= gensb. Inſecten. Erlang. 1804. 4: 3 Thl. (ER hir.) * Siyultes Reife auf den Glockner 1904. 8, IL S, 348. 7 £ E F N 18 N iu 4 Ceigentl. von Hohenwarth., Biſchof in Wien, und Schwaͤgrichen.) * Inlectes er Papill. trouves d. 1, Valléé de Chamouni, 2 par Jurine, in II. p.99. von Bourrit defeript. des cols ou passages des alpes. Geneve 1803.. 8. > ‘ 723 v. Müller, €. 2., Fauna lepidopter. Silehaes, in Abb. nah d. Nat. mit Befhr, Breslau 1802. 2 Hft. (2 Rthlr.) * J. Levins, N, Hifi, ofLepidopterous I. of N. South. Wales. I Vol. 4. ill. 1805. auf alle befannte europäifche Arten. x Thl. Dresd. abgedr. in der Alpina von Salis in M u. Steine‘ Dhlenheimer, F., die Schmttl. Sachſens, mit Ruͤckſicht mülfer, Winterthur II B. 1807. 8. Swartz, Svensk Zoolog. Holm. 1806. 8. fer, Svensk Entomol. Linkoping,. 1806. 8. $#* Low, Fauna Orcadenfis, publ. from: Leach. Edinb. 1813. 4. "B! Einzelne Ordnungen der Infecten umfaffend. v. Schrefenftein, Verzeichniß der Halbfäfer, Netflügs ler, Wefpen, ungeflügelten Inſecten, Wanzen und Fliegen, um den. Urſpr. d. Donau. ıc. Tübingen 1802. 8. (4 9r.) * Kugelann und Slliger, Verz. d. Käfer Preußens. Halle 1798. Nachtr. in Illig. M. I. p. T— 94. *Portugieſiſche Kaͤfer v. Hoffinannsegg, ebend. IL. 186 — 259. und VI. 807: 1-80, f Goldfuß, G. A, Verzeichn. d. Käfer ꝛc. Tübingen. 1801. (4 gr.) . F Sturm, .Deutfhlands Faune in Abb. nach d. Nat. mit Befchr. se Abth. Snfest. 8. Auch Deutfchl. In— feet. Nürnberg r—Ir B. 1805— 1815. (8 Rthlr.) enthält: Lethrus -Badifter, Duftſchmidt, K., Fauna. Aufiriae Linn. g. 2 Thle.. 1805 und 12, (5 Rthlr.. gr.) Käfer. N. Brahm, Fauna entomolog: der Wetterau, in Annal.. d. Wett. Geſellſch. Frnkfth. a. M. 2 B. 1809. pag. Cychrus.. i Paykull, G., Fauna Suecica — S$nfect.. (Käfer) Upk. T. III. 1798 — 1800. 8. * (Dabey die Monogr. uͤber Carab., Cureulio und Staphylin.) L. Gyllenhal, Infect. Suecic. — Coleoptera, g. T. I. 1808. IT. ı8ro. IIT. 1813. (6 Rthlr.) G. A. Goldfufs, enumerat. 'infect, eleutherat. Cap. bon. [pec. totiusg. Afrie. Erl. 1805. 8. (10 gr.) a Döme. Ciermont, 1809. 8. (Bfätterhörner.) Gllig. u. Haͤfeli) ſyſtem. Verz. d. Schmttlg. der Wiener Gegend, mit Cynon. und Anmerk., vor neuem her. Brnuſchw. 1801. 2 Bde: 8. Das Original erſchien, Wien 1766. 4. v. Schiffermuͤller u. Denis — * Dar- k über Frit- Reoif. v. Lafpeyres in Illig. M. II. 337 — 185; und IV, 3, ; Esper, E. % C., d. europäifch, Schmttl. im Abb. nach d. Nat. mit Beſchrb. Erlang. 1777— 187: 54 Hfte.. gr. 4. (108 Rthlr.) Hübner, Jac., Samml. europ.. Echmttt, Augsbg: 4. 796, 20 illum: K. = — Samml. erot. Schmitl.. Augsb.. 1806 — 7. 4. *In allem bereits an rooo Abb. Dazu e.. alphab.. Regiſt. v. Hoffmannsegg, in Illig. M. III. 803. I81I— 06. Dann Nadtr. ebend, V. 906. 176 — 183. v. Schredenftein, DBerz. d. Schmttl. um d. Urfprung der Donanıc. Tuͤbing. 8. (5 ar.) 1800. *Richter, fchrefifchh Scheel, in Germars. Mag. IL. 72— 113. 813, — 59 und p. 229. 2r B. 1811. P. 189.. Geotrupes.. *% Baudet de la Faye, Effai fur l’entomol. d. Puy- de- Leipz. 1805. 8, — — die Schmtt. von Europa. Leipz. 8. Ir B. ze Abth. 1807. 2e Abth. 1808, 2r B. 108. Ir B. 1810. 4r B. 1816, Beytr. zur Lepidopterologie der Alpen v. Ul. Salis, in Alpin. B. HM. ©. 86. 1807. Meigen, Claffificattion und Beſchr. der europäifch. zwey⸗ flügligen Inſecten. ır B. ze und 2e Abth. Bruſchw 1884. mit 15 8. 4. (65 Rthlr.) 9. Der Rahmen davon in Illig. M. J. 803, und e. Ausz. dav. v. Baumhauer N, Clalfificat, des Mouches, Paris 1850.) -C. Einzelne Familien, Gattungen oder: Arten verfhie: dener Ordnungen betreffend. Panzer, G, F, W., Faun., infect. germ. initia. No- rimbg. (2e.Xufl,),2796 — 1810. Fascicul. CIX.6o Xtb- - kritiſch. Nevif. d. ‚nf. Faunen Deutſchl. nach d. Syſt. bearb. 8. ır B. Käfer 1805. 2r B. Piezaten 1806. (vergl... ob. , fuften. Schrift. üb, Hynenopt,) Donovan, N. G. der chinef. Inſect. a. d. Eng. v. J. G. Gruber. 2 Hft. m. color. Abb. Leipz. 1802. 4, ” Cr. Rthlr. 16 gr.) f Palifot de Beauvois, Inf. recueill. en Afrique et en Amer. Parif. ı805. Fol. pl, enl. Spinola M., Infeet.. Ligur. [pecies nov. aut rarior.. Tom, H. Genuae 1806: et: 1808. 4. (5 Rthlr. Latreille, Deser. d. Infect. d’Amer. equinox., in der Voy. d. Humb, et Bonpl. II. partie. Recueil. d’Ob- serv. de Zoolog, IV. Livrais. 4. 1809. p. 197— — — — — *) Eine neue Aufl., worinn die hier noch fehlenden: Gattungen mit behandelt werden, ift gegen Praͤnu⸗ merat. vd. Io Rthlr. Gold angekündigt. Wiede— mann will die ausland. ale Anhang bearbeiten: Mei- en ıft der einzigfte Schriftfteller über Mucken. as iſt genug gejagt: fein Werf ift aber, außer dab es das einzige iſt, auch ein Meifterwerk. Wenn mon das kleine Publicum für fol einzelnen Gegen- ftand bedenkt, und die Nettigkeit und Berftändigs feit fein. Abb.; fo iſt der Preis des neuen Werts nicht. zu groß. Wir ‚erbieten uns gern durch die Iſis zum. Erfcheinen diefes: Werfs mitzuwirken, & doch nur unter zwey Bedingungen; die erfte ıft: Da einmal das Werk doch ein bedeutendes Geld Eofiet, eine Claffification feyn foll, und doch die meiften befannten Mucken enthalten wird‘, daß es alle Mus Een der ganzen Welt fuftemat, umfaffe; denn nur fo ift eine Elaffification moglich :. die zweyte, dab Herr M. die Muden nicht in langen Reihen nach ziemlich) kuͤnſtlichen Kennzeichen hinter einander herzieben laffe, fondern fie ordentlich in Zunfte, und diefe in ESipp— ſchaften ordne, ohne welche Verfahrungsart ein na— tuͤrliches Syftem unmoͤglich iſt. — Will uns uͤbri— gene Hr. M. feinen: Plan mittheilen, fo wollen wir ihn gern befannt machen, und das zu feiner Ems pfehlung beytragen, was er nach unferer Yebergeugung verdient, 724 283. avec 4. pl. enlum. $ortf. cing. et fix. livr, p- 344 —397. av. 4. pl. zz Ahrens A., Faun. infect Europ. Hal. Fasc I. u, II. 1813, 14. Fasc. III. cura Germar et Kaulfufs 1817. (3 th.) (Hoffmann, Koch, Ling und Müller), —— Hefte. (Beytr. 3. Donnersbrg. Inſect. Fauna) Frkftha. M. 2 Hfte m. 3. K. 1803, D. Einzelne Gattungen oder Arten nungen. A. Eofeoptera. “. Schreiberd (in Wien), Neuholländ. Kaf., in Linn. VI. 1802. P. 185. -t. 29, 21. v. Payfull G., Belhr. einig. neu. ſchwediſch. Jnuſect. Aus Bon. Vetens. Acad. nya Handl, T XXIII. 1gor. Ausz..in Wieden, Arch. 3r B. 28 St. 1803, p- 250. Steven C., Decas coleopter. Rofliae auftr. nond. defc. c. Fig. in Mem. d. Moscou. I. 1806. 155—67. Fischer G., nouv. esp. d’inf. (coleopt.) de laRusl. av. Fig..ebend. p. 12—ı7. Clairville, Helvet. Entomol., nach ein. neu. Meth- mit Befchr. und Abb. (Käfer). Zürich go. ır Theil. 799 (mit ſchwarz. Kpf. 3 Rth., mit illum. 4 Rth) ar Th. 07 Cſchwarz 6 Rth., illum. zo Rth.) * Haltica, in Sllig. Mag. VI. gr—ı88- *Inſect. v. Vorg. d. g. Hoffn. v. Hausmann in Illig. M. VI. 229—67. ® Guropaifhe Necrophorus 268—76. C. F. Fallen, Monogr. Sueciae. Lundae. 1807. Steven, Defer. de quelg. Inf. (Coleopt.) d. Caueal, et dela Rusfie merid, in M&m. d. Mose, II. 1809. p. 51—49. Ahrens A., große Waflerfäf. Arten um Halle in n. Schrft. d. n. Gef. zu Halle ır B. 65 Hft. Halle 1811. — Beytr. 4. Kennt. deutfcher Käfer, 2 ill. 8. Halle 1812. (12 gl.), auch als 25 Hft des 2f. B. der n. Schr. Ebend. Panzer, Ind. Syfiematic, Faunae Pars. J, Eleuther, No- rimb, 1813. 8. (1Nth.) einzelner Ord⸗ v. Herſchel ebend. VI. Cantharid. et Malachior. * Onfecten in Bernftein. Germar in f. Mag. I. xı—ıg. Neue Käfer von demf, Ebd. 114—33. W. E. Leach, Britifh Meloé, 2 illum. tab. in Linn, Tr. Vol. XI. Part I. 1815. p. 35—49. Fortf. nebft 6 auslaͤnd. Art. Part, II. 242—52. W. Spence, Monogr. v. Choleva in England. Ebd. Part. I, 123—161r, ? B. SDrthoptera. Afzelius’ et Brannius, Achetae Guineenles, ‚Upf. 1804. at. m. 1. K. €. Hemiptera. Fallen C. F., Monogr. Cimic. 1807, 8. (r Rth.) i D. Hyinchoptera. W. Kirby, Monog. Apum. Angl. London 1302.2 Vol. m · 18 K. Ueberſ. in Illig. M. V, 1806. 29-175. Sueciao. Havniae m Fr, Klug, Monog. Siric, German, tab. VIII. col. Be- rol. 1803. 4. (3Rth. 12 gt.) Marsch d. Bieberftein, Apiseriophora d. Caucaf, ‚av: Fig. in Mém. d. nat. d. Mosc. II. 1809 p. 5. Zr. Klug, d- europäifhe Arten Leucospis; im Berl. M. VI. B. 1812. E. Lepidoptera. Laspeyres, Sefiae europae iconib. et —— illufir. Berol. 1801. 4. c. tab. col, * Acerbi, Voyage au Cap-Nord par la Suede Par | 1804. A. M. Tauscher, Lepidopt, nov. Rusſ. indig. obler- vat. Fig, in Mem. d. Nat. d. Mosc. I. 1806, p. 207—212. Quela: Noetuelles n. d. J. Rufe, av. Fig. ebend. . 1809. p- 315 —326. — d. Biberſtein, inf. d. Caucaſ. av. Fig. (Sphinx Zygophylli) ebend. p- 3. : 1. de Böber, n, Papillons en Sibirie, ebend. pP. 305 — 510. P. €. Hoffmann, Berichtig. u. Erganzg d. N. G. Wet: terauiih. Schmett. (Noctua Citrago u, Bomb. plu- migera) in Annal d. Wett. Gef. Frkfrtha. M. L B. 1809 p. 207. I. 8. ıgrı p. 256.7. - F. Diptera, G. Fischer, Rhynchocephalus, d. Cancafe, Mem, a J. Soc. d. Mosc. I.. B 1806. p. 217- 227. G. Eruftacea. Marsch. de Bieberfiein; Not. sur. le Cancer ibericus du Caucaf., av. Fig. ebend. II. B. 1809 p. 4 I, Trikan, inl.crufiacees ſur les côtes du Poitou. Ann, d. Mus. XIII. 1809 p. 57 (S$phaeroma, Idotea,) 6. Montagu, neue Seethiere an d. Güdfüfte d. Des vonfhirerm. K. Linn. Tr. XI. 1815. p- 1-26. * Leach, Malacostraca Podophtlalma, Britanniae Nro. ı—3 Lond. 1815, 16. illum. Fig., 8 Hfte. 4to: * Montagu, fl. Krebſe, Onisci an der Hüfte von Devon: fhire. Linn. Tr. 1804. VII. p. 65. T. 6. * P, Rillo, Hist, nat. d. Crustacees , des Environs d, „Nice I. Vol. 8. K. Par. 1816. * P. Maccari, Mem, fur le Scorpion de Cette. I, Vol.* 8. 1810. 2 IV. Anatomifhe Schriften. Lehmann, Dill. prior de antennis infect., Tabricam defcribens 1799. 8. ‘ — Diff, poster. ulum recenlens, Götting. ı800. Poſſelt C. F., Dill. circ. anatom, Forficulae auricular. Tenae 1800. Kupfer und Erkl. dazu in Wieden Arch. ar B. 28 Gt. 1902. p. 230—235. — Beytrg. zur Anatom. d. Inſect. Tübingen 1804. 4t0. m. 3. K. J. J. %. Hausmann, d. animal. exfanguium refpirat,, — 1803. 4t. ‚(ro gl.) Sorg, circ. refpirat, inlect, et verm. Rudolß, 80 (20 gl.) 4 Marcel de Serres, Kauwerkzeuge der Orthoptera in An- nal. d. Mus, T. XIV. 1809. p- 86. *— Ueber Geruchswerkzeuge derſelben, XVII. 426. 1811. Ramdohr K. A-, einige deutſche Monoculus-Arten. Halle 2805. 4t. m˖ 7. K. irn i | 1 Ramdohr, über Cypris Müll. und drey neue Arten, im Berl. Mag. II. B. 1808. p, 83. — Anatoinie des Darmkanals und der Gefchlechts- theile von Carabus granulatus Fbr. ebend, I. B. 1807. p. 207. — Organe des Taſtens bey den Bienen, ebend. IV. B. 1810. p. 287. — Organe des Geruchs und Gehoͤrs d. gem. Biene ebend. V. DB. i1811. p. 386. — Ueber d. Verdauungsiverfzeuge der Inſect. m. 30. - 8. Halle ıgır. 4to. (10 Rth.) } Meckel I. F., Cigale, Tettigonia plebeja, in f. Beytr. * — Anatom. I. B. I. Hft. Leipz. 8o. — Bruchſtuͤcke aus d Jaſect. Anatom. ebend. I. B. II. Hft. 1800 (Scorpio, Meloe, Bupreftis, Clerus, Blaps.) Treviranus G. R., Refultate einiger Unterfuch. üb: d. J innern Bau d. Inſecten. Annal. d. Wetter. Geſ. Frkfrth a. M. Ir B. 1809. P. 169. — Ueber d. Saugen u. d. Geruchsorgan d. Inſect.; ebend. III. B. 1812. p. 147. — Uber d. Bau der Arachniden. Erlangen agı2. 410. ⸗ m. K. — Ueber d. Bau der Arachniden. Fortfeß. in ſ. ver: FR miſſcht. Schrift. I. B. Götting. 1816. 4. ' * Leon Dufour, Ynateım, d. Brachinus Displosor. Ann. d. Muf. T. XVIIT. 70. Bull. d. Sc.a2. 201. Bouchẽ, P. F. Ueb. d. Körpertheile der Zweyfluͤgligen Inſect. im Berl. Mag. VI. 1812. ' Marcel de Serres. Mem. fur les yeux compoles et lis- ses des Inlect, I. Vol. 8. Montpll. 813. Ber: C. L. G., de partib. quib. infeet. Spiritus ducunt, Diſſ. inaug, med, Halae 1814. 80. Me Pro- dromus des folgenden. Sprengel E., Commentar d. part. quib. infeet. Spirit, ducunt. cum, tab. 3 aen, col. Lipf. 1815. 4. (2Xth. 16 gl.) mede, H. Mr Beytr. 3. Anat. d. Inſect. Altona 1815. 4. m. 3, S. Herold, Entividel. Geſch. Schmettlge m. 33. K. Caffel u. } Marburg. 1815, 4t- '* Marcel de Serres, Verricht. der Theile des Darınfaz - A nals_ der Inſect. Bull. d. Sc. 13. 300. + — Bau und Verricht. d. Darmkanals der Inſect. Ann. d. Muf. Tom. XX. durch Cah. 7—ıı. - * Cuvier, Anatom. d. Maultvurfgrifle ufiv., in Mém. d. 1, Sc. d’hift, Nat, An. VII. p. 55. tab. 4. * Sayigny, über das Maul der Falter. Bull. d. Sc, 14. 16 ._ u [fur les anim. [ans vertebres (I, Bd. Freß⸗ werkz. d. Inſect.) 8: 816. *Fußbau der Musca domeft. v. Home in Phil. Tr, 1816. 1. 152. abg. von M. vomit., Bibio f. (Latr.), % Cimbex C. F., Dytiscus m. Gryllus, Acridium, ° Locufta, ®on Phil. Trans. ift alles v. 1790-1816 : genau durchgeſehen und alles ausges. hal wenig oder gar nichts v. 1793 — 1806 ferner og, 9 11 bis 15. j 4. Sfis 1878 Heft 4. = — — 1808. Pi + 8. 9. Schmidt, Verfuh üb. 725 V. Shriften, welche die Phuflologie und Die Inſecten m Hinficht un innere — oder Schadens betreffen. Schelver, F. J. Beob. über d. Einfluß des Geſchlechts⸗ Unterſchieds auf die Farben der Inſecten, in Wiedm. Arch. 2r B. 28 Gt. p. 223. — Einige Anmerk. zu Bonnets Beob. ber d. Blatt- laufe ebend. ar B. 28 Gt. p. 159. — Beob., Verfuhe und Muthmaßung. über den Flug und das Geſumme einiger ziweyflügl. Inſect. ebend. 27 B. 28 ©t. p. 210. Cüvier, über die Ernähr. = Art d. Inſect. aus Bull, d, 1. Soc. Phil. 1798, und d. Mem. d. I. Sc. Whift nat, an VII. ebend. ır B. 25 Et. Desmarers (Fils), Bemerkungen über d. Larven von ‘ Scolytus limbatus und Cicindela campefiris eben). 42 B. 25 Gt. p. 225. Latreille, Philanthus apivorus. ebend. ebendah. 2r 3. 15 St. p. 196. Prevost, ‚Geivebe der Kreuzſpinnen; ebend. ır 23 Gt. p- 251. Hardwide, eineMeloe und Lytta aus Bengalen, Benar und Dude aus Aliat. Ref. V. p. 213. ebend. ar B. ı St. p. 22ı. Kirby, üb. dem Bauholz ſchaͤdliche nf. nebft Ceram- byx violaceus, in Linn. Tr, V. 1800, im Auszug ebend. 3r B. 15 Et. Lichtenftein, ungewöhnlicher Fleck auf den Deckſchilden der Locuften, ebendah. Vol. IV. ebend. 1.3. 2. Et. Lehmann, Gewebe d. Kreuzſpinne in Schrift. d. Bert. Gef. 3r B. 1801 P. 147. im Aus;. ebendaſ. 3r ©. "13 St. Bauer $. L., Unterricht d. Forſtmann 4. Verhuͤt. d. d. Waldverheerungen durch Inſect. 3 Bde 2. K. Erlangen 1801. gox *K. Schmidt, Winteraufenthalt d. Käfer. Ill. M. I 3802, 209—28. * Hausmann, über Lygaeus apterus, ebend. 229—42. (Ungenannter), Beytr. 3. Gefh. d. Kieferraupe mit 2 illum. K. Dresden. 1801. 80. d. Inſect. Gotha. ır Thl. 803. 80. Bechftein und Gcharfenberg, N. G. der ſchaͤdl. Forit: infect. 3 Bde ın. 13 Kpf. Leipz. 1805. 4to. Joͤrdens Entomologie und Helminthologie des menſchl. Körpers. Dr B. 40. m. 22 K. Frf. 1801. (ill. 21 Rth. 16 gl. ſchwarz.) %,. Viviani, Phosphorefcentia 'maris, I. Vol. Genuae, 805: Krebschen udgl. abgeb. Kuͤchle J. ©., Sphinx atropos auf der Belfadonna; im Noigts Mag. ıor B: p. 335. ‚Helbig, Beob. uͤb. Lampyris.noctiluca ebend. or ©, P. 166. Wolf, Begatt. v. Cetonia hirta mit Melolontha agrico- la. ebend. p. 232. Karften üb. d. Stachel der Bienen, ebend gr B. p. 502» * Ehbare Inſect.; in SU. Mag- I. II. 207. * Heufchrecfenzuge in Afrika, ebend. IV. 220, * Guͤaniſche Inſect. v. Stedmann, Fulgora, Termes. Chigue uſw, ebend. 226. 45* 726 i Klug Fr, 16. die Geſchl.-Verſchiedenh. d. Piesaten ; Berl. Mag. 1807. P. 68. Fortfi 1808. P. 48- * Knight, Decononte der Bienen; in Philof. Tr; 807. % 234—45- v. Hoffinannsegg, über d. Leuchten der Fulgora, — 1807. 52. * Fortpflanzung v. Ixodes, v. = 9. Müller, auch darıb. 278 289. v. Malinowsky, Beytr. 3. Natgefch. d. Vespa Grahro; Berl. M. 1808. p. 151. Reich, Über d. Lebens» Verhältnige überhaupt und der Coecin. hieroglyphica inöbefondere; ebend. 1809. P- 288. j Balford, Inſect. d. den Waizen’ zerftört; in Linn. Tr. EX. 1808. p- 156—61. Latreille, Sorge der mmenart-= Inf. für ihre Jungen; in Ann. d. Muf. nat. Tr. XIV. 1809. p. 412. und Bull, d. Sc. 1810. 75. Miger (Felix), Mem, $. 1. mötamorphofe d. Hydro- philus piceus, ebend. P. 441. Bull. gro. L4. Wrede irber d. fogenannt. fliegenden Sommer, in den neu. Schrift. d. Bert. Gef. zr Bs 1801. P. 537- ©. A. Schmidt, Verſuche uͤb. d. Inſect. ꝛr B. Gotha, 1803. 8. (18 gl.) Bayle-Barelle, Saggio intorno aglı infeet, nocivi. Mi- lano 1809. 8to. Bullmann, Stark und Schmieder, Abh, üb. d. Nat. u. Entftehung des fliegenden Sommers, in — d. Hallfch- natf. Gef. ır B. 5 Hft. 1810. 8. * Weber d. Lak-Inſect, v. Anderfon, in Afat. Ref. 397. %* P. Huber, Fils, Recherch, sur 1. moeurs d. fourmis - indig. Vol. 8. fig. a810. Geneve. Beob. uͤb. d. Hummeln, Chabrier in Ill. Mag. in Germars M. I. 817. — — in Linn. Tr. Vol. 6, Sturm, €. Ch. G., Weber d. Spannraupen und d. zweckmaͤß. Mittel 1. z. vertilg. (Phal. brumat.) in deſſ. Jahrbuch d. Landwirthſch. Jena 1811. 4r. B. 28 Hft. * (Menning), Weber Tinea uvae, d. Weintrauben hoͤchſt ſchaͤdlich, vorzuͤgl. auf der Inſel Reichenau bey Konſtanz einheimiſch. Inſect. 8- z gem, K. Kon— ſtanz⸗ Herder 1811. Syſtemat. Verz. oͤkonomiſch wichtiger Inf. in d. Anz. d. Leipz. HEonom. Societ. Käfer ıgro. Drthopteren 'ISII- 9. Malinovsfy, Beob. außen fichtbarer Geſchlechts-Kenn— zeich. einig. Käfer» Gattungen und Arten; in den neuen Schr. d. hall. nat. Gef. ı B. 65 Hft. 1811. Nitzſch, C. C., ib. d. Athmen d. Hydrophilen, in Neils und Autenrieths Arch. B. X. p. 440. Nofenthat, üb. d. Geruchfinn d. Inſect. ebend. 427. * Lepeleiier, Reproduction, Begatt. d. Spinnen. Bull- d. Sc. 13, 254. * d’Audebard Terussae, üb. Aphis Pistaciae, ihre Gat- len. ib. 13. 234. * Germar, Carabus gibbus, Saatverwüſter. mars Mag. I. 815 Ferg, uͤb. d. durch ihren Stich in Ger⸗ d. Menfch, ſchaͤdl. Inſeet., — — — — — in — Harles Jahrb. d. Medie ı BI 18 Hft 1913. P. 149, — * Blattläuf. in Germ. M. I. 2 ©. gı— 1815. z —— Verwandl. einig. gafer. ebend. II. 817. Müller, üb. einig. Käfer. IT. 266. \ Macartney, üb. d. Leuchten d. Lampyris [plendidula., , Phil. Tr, Fulgora. Treviranus tb. d. Leuchten d. Lampyris Iplendidula, in u vermifht. Schr. Gört. 1816. 4. J. Huber, Nouy. Obf. £ 1, Abeilles, ı8ı4. 2 Vol. v. Cohn. 8. * Nengger, Phyſiolog. Unterf. üb. d. thieriſch. Hanchalt- d. Inſect. Tuͤbing. 18:7. 8. *Ueber Bienen baden eine Unzahl gefehrb-: Heydenreich, Reuß, Post, Lucas, Buͤſching und Kayfer, Wur— ſter, Ramdohr, Spitzner, Friederich, Sickler, Leo— ı8ıo. I. Nr. 25. auch Gamm, und I Vol. Geneve pold, Knauf, Chambon, Andreae, Wäfer, Mat: tufhfa, Gotthard, Riem, Chrift.— Seidelbau, Gott: hard, Blaſch, Kowitzſch. Steh dergl. B. Erfch. Sauter, Befhr. d. ſchaͤdl. Tipula cerealis, abg. 8 Steiner. VI. Encyclopädieen, Zeitfihriften, Terminol., Miscellen. * Inſectenterminolog. in Ill. Verſ. e. Terminol. Heim⸗ ſtaͤdt. g00. 8. Zuſaͤtz. in SI: Mag. V. 1 — 27. 2Knoch, Gatt.-Kennzeich. mit viel. Abb. in ſ. Beytr. 801. 1 —55. Shig:, Mag. f. Inſectenkunde. Bruſchw. 8. L-6B. 1801 — 1307. * — üb. Gatt. oder Gefchlecht: ebend. I. 95. — üb, deutfch. Infect. = Nomenclatur, ebend, 105 — 24. (ſchlecht.] — Lat. deutſch. Nauen, 125, — deutſch 156. — uͤbe d. Fabriciſch. Syſtem, ebend. RR *Preyßler, Syſtem auf Rippenverlauf in Flügeln, ebend. 460 — 74. €. Vertheid. 1— 25 Gattungfennz. v. Karften. ebend, 24 — 32. J. Sturm, entomolog. a m. 8. Frkfth. 03, 32, Germar, E. F., Mag. d. Entomologie. Halle. 9, ı Wi, as Hft. 1814. 25 ft. 1815. 27 B. herausgegeb. u Germ, u. Zinken. ı8ı7. Koh, A. W., Neue Beytr. 3. Inſectenkunde. ır. st, Leipz. 1801. 8 m. 9 K. (3 Rthir. 12 gr.) — neue Käfer. d. 2 Thl. mehrmaib angekündigt nicht erſchie⸗ nen [wied. in Dfterfatal. ı7.] Schellenberg, entomol., Beytr. 18 Hft. Winterthur, + 1802. m. 10 ill. illum. 8. (2 Rthlr. 8 gr.) Kerby and Spence, introduct. to entomology. Vol. 1. Lond. 1815. 8. mits ill, K. G8 68.) ar u. Ir B. auch fihon da. v. Malinovsky, Elementarbuch u Snfectenfunde, vor— zugl. d. Hafer. Quedlinburg 1816. 8. Grovenhorft, di. inaugur, fill. Confpeet. hiftoriae Entomolog. imprim. [yfiematum. Helmftad. 1800. 4. Nodier, Ch., Bibliographie eutomologig, Paris 3800, (ı Fr.) d. Fabriciſch. Syſt. v. Fabr. chend, IE g Y — Germar, üb. Claſſificat. d. Inſect. in d. neuen Schr. d Halliſch. Natf. Gef. ar B. 38 Hft. 1810. Tuneh, Etymolog. nomin. gener. inſect. q. habet. Illiger. in Mag. f. Inſect. Emendation, et addita- ment. in Weber u. Mohr Arc. f. d, ſyſtem. Natk. ır B. is Hft. Leipz. 1804. % G. Fiſcher, defcript.’d. quelq. Infect. in der» Mem. d. Moscou 4. 1801. 1806. ©. Strube, üb. d. Kunft Schmttl. nach d. Leben abzu— druͤck., in d. Wetter. Anal. Hanau ıgı2. III B. ı Hft. u. im Hermbptädt Bullet. B. 12. 1812. P. 310. Shaw, Naturalists "Miscellany , viel. Abb. geht bis 1813. 8. Leach, Zool. Miscell, feit 814. Fortf. des vorigen. Wir haben nur bis Ende Decb. 1815, Diefes ift &t. XXIN. Olivier, Voyage dans l’Empire J—— l’Egypte et la Perfe. 3 Vol. 4. Fig. 807. Humboldt, Obs. Zoolog. (Voyage). F. Azzara, Voyage d. l’Amer. Merid. 4 Vol. 8. 1809. viel. Inf. in den 2 erften Bdn. Koster, Travels in Brazil. Lond. 1816. 4, viel v. Amei= fen, Zermiten. N. Diction. d’hift. nat. Beyzaukt, Medels Beytr. In den Sagdfhrift.: 3. Bd. — Wildungens Taſchenbuch. Laurop und Fiſchers Sylban. Bechſteins Diana, kommt manches von Inſect. vor. Wiedemanns Arhiv f. Zoologie. 5 B. 8. v. 1900 — 5. Wiedemanns zoolog. Mag. Kiel acad. Buch. 17. 18 Hft. N m. ı Spfl, - “ Annal. d. Mus. d’hist. Nat. d. Paris. Vol. I-XX. von 1802 — 13. Fortgef. feit ıg15 al5 Mem. jest 3 Bde, - Die Sfis auch nicht zu vergeflen. Chr. L. Nitzſch, Beytrag zur Infuforienfunde, oder Naturbeſchreibung der Zerkarien u. Bazillarien. Meue Schriften der nat. Gef. zu Halle. IH. Hft. 1.) Halle b. Hendel. 17. 8. 128. 6 ill. K. Bi. Auf Taf. 9 der Iſis, in der Mitte.) Die Arbeiten von N., befonders feine microfcopi- fen ſchließen fih an die der Treviranus an, fowohl in Genanigfere als Neuheit, Hier, befonders an den Cercarien, find mehrere, biöher unbefannte Drgane,ent- det, welche jedem Naturforfcher erfreulich feyn muͤſſen, wenn fie ihn glei in Verlegenheit über die Gtelle die— fer feinen, doc) fo hoch organtfierten Thierchen bringen.. Es gibt Leute, die fih Argern, wenn jemand etwas Neues vorbringt Über Dinge, mit derten fie ſchon feit Sahren im Neinen zu feyn ſich begnügten. Co wird eg auch hier gehen: zum Gluͤck hat man fich um folche nicht zu kümmern. Es ift freylich fatal, daß diefe unbe: deutenden Cercarten fich erfrehen, Mund und Saug⸗ mund wie die Leberegeln, ja ſogar Augen zu bekommen, und daß N. fo unartig iſt, dieſes zu ſehen. Uns iſt es wahrlich auch nicht lieb; denn nun aͤndert ſich ſchon wie— der manches in unſerm Lehrb. d. NG., was manchen 727 Gelegenheit geben — su ſagen: ſeht ihr wohl! Immer ändert er um! Alle Jahr eine neue Elaflifica= tion! — Hierauf dient: wir freuen uns, daß Ihr nicht Andertz denn fo haben wir die Ehre, die Sachen zu ma— chen. Wer nicht einficht, daß es in der NG. jährlich: zu andern gibt, der hat noch feine Kenntniß von ihr. Nur das Syſtem muß ſich nicht andern; die Thiere aber moͤ— gen einzeln immer darinn herumſpatzieren, je nachdem ſie ſich beſſer zu kennen geben. Wir danken daher N., daß er ung wieder etwas zu ſchaffen gemacht hat. Die C. ſind Muſter hoͤherer Infuſorien, die B. nie— derer: Die eigentlichen Samenthierchen find von jene fippifch verfihieden, tie etiva Monostoma von Planaria. Mufter feiner Cercaria iſt ihm C. inquiera und Lemna, dazu Malleus. Die übrigen unterfiheidet ex noch) in aı Gippen:; 2 C. Gyrinus und-gibba,; 3) Turbo ; 4) Zu Enchelys die €. Podura u. viridis; 5) ©. seti- fera; 6) verm. zu Trichoda die C. hirta; zu Ceratium C Tripos; 8) Pleunorectes u. tenax; 9) Cyclidium u. Discus; ı0) C. Orbis u. Luna; ı1) C. Crumena; ı2) C. Catellus, Catellina, Lupus, vermicularis u. forci- pata Müll. [Die Samenthierchen alfo wohl die 13.1 — - Die Doppelfchwänzigen al$ Furcocerca nady Lamarck zu trennen, ift unnöthig. [Wir fönnen nicht genug bes dauern, daß uns Müllers Infusoria fehlen. Wir haben erfahren, Smith in Norwich baben die Platten. Wenn er fie doch nen auflegte!]. Es gab nur drey Achte Cer- al die von Hermann, Schrank u. Eichhorn find feine befondere Arten; N. bringt noch 2 hinzu: ephe- mera und minuta. Gein major, wahrſcheinlich mit Lemna einerfey, furcata mit Malleus und Zirkelthier. Die E find feitig ſymmetriſch, haben Bauch- und Ruͤckenſeite, einen Rumpf und Schweif, welche beyde eine hoͤchſt ſonderbare Verknuͤpfung zweyer Thiere vor— ſtellen; indem ſie ſich manchmal trennen, und der vordere als Diſtoma, der hintere als Vibrio fortlebt. Der Rumpf hat unten vorn einen Mund (ſcheint Fig. 6 durch den Riten), untem hinten eine blinde Sauggrube (Fig. 6, a. F. ı2, d.) fo daß er nicht von einem Distoma zu unterfcheiden ift, doch Fein Gefchlerhtsfaden vor der Grube. Eingeweide zwey Längsfchläuhe wie bey D. ovatum, atjp wohl Darm. (Dist. Göze Eingew. T. 13, 8.8 — 11 ift von echinatum verfchieden, heiße inerme). Bor auf dem Rumpf 2—3 Augen, auch bey den andern Ars ten, fehr unerwartet, Soc auch bey Enchelys Pulvis- culus eines. Planariae haben auch. Die Sauggrube kann ſich verlängern (Fig. 12. €. furcata), fie faugen fich oft damit an, wie Dist. (deutlich b. D. tereticolle im Hecht- Magen).- Der Schwanz iſt mit dem Rumpf nur — eines duͤnnen kurzen Faͤdchens verbunden, der bey C maj. behaart ift [ftelle alfo cher ein Nais vor]. In den Hewegungen feheint jede Hälfte ihren eigenen Willen zu haben, fie fampfen gleichfam mit einander, ald wenn ' zwey Thiere wider Willen an einander gebunden wären, der Rumpf möchte gern träg Eriechen, der Schwanz ſich aber ſchlaͤngeln, bildet fo bisweilen ein CO, und reißt fih oft ab, befonders bey ephsmera. Alle im fühen Wafler, außer ingnieta im Meer. Man findet fie fetten, und nır im Waſſer, worinn man Waflerfihneden hätt, oder vielmehr auf dieſen, wie Schmarogerthiere, find 728 aber nicht als Eingeweidwuͤrmer zu denfen; mit bloßen: - Augen fichtbar, und miffen einzeln herausgefucht wer⸗ den. [N. meynt, die Mollusfen hießen beffer Mantels thiere, Palliata; allein der Mantel iſt ja nicht ihr Weſen; er iſt nichts weiter als Kiemenhaut, völlig wie bey den Fiſchen. Die Thiere muͤſſen den Namen von dem Organe erhalten, das fie darſtellen. Sinds hier die Kiemen, nun fo mögen fie Kiementhiere heißen, aber nie Mantelthiere, da der Mantel nur ein Neben » Organ iſt. Non den Cercarien ins Befondere. ı Gattung. C. ephemera N. Tab... Fig. 1—ı3, Iſis Taf. 9 Fig. 5; conlpicur, trunco muftelino, chellbraͤunlich): oculis tribus nigris, per triangulum difpofitis ; cauda excolore, nuda. In Georgia 1807. Nro. 33— 36. Daran hat er vorzuͤgl. die Beobahtungen ge= macht, bey Waſſerſchnecken in Menge, ftarben alle Abends; zuerft wurde der Rumpf matt, fog fih an, und blieb Liegen, der Schwanz wedelte, riß fich endlich los, ſchwamm einige Minuten umber wie gefund, fiel dann auch todt nieder und verwefte. Gndeffen wurde der Rumpf ganz rund, das Innere löfte ſich von der Haut (08, diefe durchfihtig, jenes braun, trug die Augen; und drehte ſich in der Haut langſam um, indem es fich nierenförmig einzog lwie Kolpoda], wieder rund wurde, und todt war. Nah einer Stunde Enochenhart, wie glänzende Perlen, die fo 3 Monate unverändert blieben. Was dar— aus geworden, weiß N. nicht, vermuthet aber, daß fich darinn die jungen Gercarien, etwa fürs folgende Jahr entwieeln Lim Mutterleib wie bey Schildläufen. Wie wenn am Ende felbft Planarien daraus würden ? Diele Huͤlſe über den ungen hätte wenigft einige Aehnlichkeit init der bey Hirudo fiagnalis. Dann wären dieſe Cerea— vien gleichfam embryoniſche Planarien, die fich verz puppten. Auch leere Beziehungen nüßen manchmal.] So fann man zu gleicher ‚Zeit bey einer Menge alle Zuftande fehen. Won. Planorbis corneus giengen fo 6 Tage lang alle Morgen eine Menge los, und farben Abends, Die andern Arten leben mehrere Tage, und trennen ſich nicht 2. C. major, Lemna; Brachionus Proteus, Schrank, nicht Bakers; confpicua, albida, cauda annu- lata, setosa. Tab. II. F. 1-8, Iſis Taf. 9 Fig. 6. In Geftalt wie die vorige, Rumpf aber auch farbios, faft milchweiß, 2 Augen, Schwanz geringelt, hinten mit Boͤr⸗ ſteln, leben wochenlang, nur einzeln, ſterben ungeſchie— den, beyde Theile verweſen. 3. C. minüta N.; fere inconſpicua, excolor; cauda previuecula, annulata, nuda. Voͤllig wie vorige, nur z Größe [vorige alle gleichgroß], Schwanz fürzer. 4. ©. inquieta; albida,” trunco crassiore, dum extenditur tereti; oculis duobus minutis; acetabulo suctorio, ventrali caudaeappropinquante ; cauda aequa- li, laevi, nuda. Müllers Vehcula ift die Sauggrube. Sft nicht Br. Prot. Schr. 5. C. furcata N., Tab, II. F. 12-48, Ifis Fig. 12. conspicua, excolor , trunco medio flavescente; aceta- tulo suctorio tubuliformi; cauda appendicibus dnabus fircats. Vibrio Malleus Müll, Zirfelthier Einhorn. Weicht ab, Schwanz mit Rumpf mehr verfloffen,. ſchin— delformig, Augen zweifelhaft, Ofen hat wegen den ‚lipticis, vel per oppositos augulos lanceolatis. ‚Jatoriae, Bewegung langfamı, brauchen eine Minute um | ſchlechten Beſchreibungen und der Unähnlichfeit der Abbile dungen [und weil er Müllers Infusoria nicht hatte und fetbft von Göttingen, "wohin er deßhalb an Re uf ges fehrieben, nicht: befommen fonn‘e), Peitfhelund Zire tel unterfchieden, find aber beyde nur die C. furcata; ebenfo gehört Cercaria Lemna Müll, die er bey Cerca, ria hat, nicht auch zu Trachelius, infofern dieſer Tri choda Proteus iſt. ©. 55. Bacillaria, Corpus animale aut vegetabile, inconfpicuum, sigidum, afiomum, nudum, siliens baciillum vel fim- plex, vel duplex, vel multipl:x, prismaticum, tetra&- drum ; lateribus oppositis alteris curvatis, oblongo -el- ; Ein Stäbchen, deren gewöhnlich eine Menge fich fo vegelmäfig an einander legen und bewegen, dab Lie wunderliciften doch regelmäßigen Figuren, wie beym Leben der Truppen, entftehen Man hat fie zufammen fir ein einziges Thierchen gehalten, was aber nicht der Fall ife. Ben D. Mülter Vibrio paxillifer, dazu ale Gattungen‘ Vibrio bipuntatus [etwa unfer Habel, Haberforn] und Conferva pectinalis oder bronchialis, Nicht dazu gehören Vibrio tripunctatus, V. Lunula weil fie fpindelf,, feyen eigene Sippe, Clofterium, Yu nicht dazu Hermanns im Naturf, 20, t. 3, F. 44, 45 &. 161 und Schkuhrs Farrenfräuter t. 167 Nro. 2, Befonders haufig, wimmelnd in der gr. prieftleyifchen Materie unter den Klumpen von Enchelys, bewe⸗ gen ſich willkuͤhrlich, ihrer drey, B. Palea, faſt wie para- doxa, dann Phoenicenteron, fulva, bedürfen einer 120 A maligen Vergrößerung; in Schlamm gibts noch 4 Arten, alle neu und viel größer; eigentlich afeitig, 2 Seiten breiter, und laufen an den fihmalen Enden in eine Schneide, kurz haben. die Geftalt eines &infenfruds zwifchen zwey parallelen Durchmeflern, welche den Mit telpunct einfhließen. Weder Mund noch After, Bauch noch Rüden; in einigen Spuren von Eingeweiden. N Es gibt thierifche und, vegetabilifche Körper, die ger 7 nerifeh eins find, ſo Vibrio (Clofierium) Lunula vege⸗ tirt bloß, Vibrio (Cl.) Acus N. ift animaliſch und be> wegt fi) lebhaft, Ebenfo bey Bacillaria, deren einige fi) nie bewegen, feins kann ſich biegen, feinen nie zu faulen, und nicht regelmäßig an einander zu liegen, weil fich michrere verbunden hätten, fondern weil eined fi in mehrere theitt, wie es in diefer Ordnung ges woͤhnlich iſt. Die verfchiedenen Geftalten Fommen bes fonders daher, daß fih fo neben einander tafelformig N gelegte. oft auf Kante ſtellen, und bald einfach. ıc. er⸗ fheinen. Wenn fie fi blitzfoͤrmig ftellen , fo ſuchen fie ſich zu trennen, B. par. u. Vibrio bip. iu Meer, . a. Antmalifche Gattungen. | ı. B. PaleaN. abgb., wie auch die folgenden; mini⸗ ma, angusta, recta, flavofusca, in medio et utroque fine alba; angulis terminalibus, acutis, Sleinfte, haus figfte, befonders an dem grünen Aggregat von Enchelys Eulvisculus in der priejtleyifhen Niaterie, wobey Oscil- durchs Sehfeld zu: kommen. Man fieht, wie fie ſich ver doppeln und vierfachen binnen wenigen Gtunden, ſich trennen fahR, fienicht, auch nicht mehr als 4, D, Müller { meynt, die Staͤbchen würden durch eine Membran zu: fammengehalten, und fie verfihöben ſich mitterft ihrer Dehn- barkeit, iſt ungegründet lwiederſpricht aud der Thei— lungsart der Polypen:c) Schranks Gtabegevier iſt Bac, pectinalis, ! ; ge 2. B. fulva N.; fulva, erassiuscula, varians, Angu- lis terminalibus nullis vel obtusis. Fig. g-ı5. Sfis Fig. 9 m. 15. Im moraftigen Waller gemein. An Groͤ— be ſehr verſchieden, Bewegung fchneller, doppeln ſich nur, zeigen oft im Innern kleine Bläschen. 7 b. Vegetabiliſche Arten. 3. B. Phoenicenteron N. Tab. IV. Fig. 1 — 18. fig 143 erassiuscula, .excolor, corpusculo intestino atropurpureo, Wie vorige, unterfcheidet ſich nur durch Farbe und das Eingeweide, das bald einfach, bald zwey— fach ift, Fig. 124. Bewegung zweifelhaft, Theilung 2 bis3 fach. 4. B. viridis Tab. VI. Fig. 1-5; crassiuscula, viridis, utroque fine obtuso. Wie B. fulva; im Schlamm, einzeln, ohne alle Bewegnng, doppelt fich nur, 5. B, UlnaN.t.5; compressa(man muß die ebenen Seiten ald obere und untere, die Bogenfeiten ale feit- liche betrachten), longissima, recta; angulis terminali- bus acutissimis; colore vario. Im Schlamme haufig. 2—4 fach, hell, gelb, roth, gefickt, ohne alle Bewegung. 6, B. sigmoidca N.t. VI.F. 4— 6, compressa, longa, fulva, angulis terminalibus acutiss, albis. Unter vorigen. 0 7.,B. pectinalis N, t, VI. f, 7—8, Stäbegevier; Con- ferva flocculosa, bronchialis, ob pectinalis Müll? " firaminea, area interna partis mediae et exremae utrius- que circumscripta, lucida; angulis terminalibus acutis ; utplurimum in longam seriem bacillorum cohae- rentinm mulplicata. Hangen manchmal zu Hunderten quer an einander, daß es wie Bandwurm ausfieht, fehr verwandt den Dscillatorien und Conjugaten , ohne Bes wegung, im Schlamm haufig, nicht parafitifh. Stoßen oft zu 3 und 3 mit den Enden an einander, bilden da= her Centralwinkel von 120 Grad. Wielleiht Girod-Ch3 "Polypes ä charnieres hieher, noch fehr nad) ſteht Conf. tae- "niaeformis. . Ar f ii Decandolleö Diatoma (Flore Fr. 3’ ed. Tom IT. p. 48) ift Bacillaria, eine ſcheint Conf. flocculosa Roth, ft aus dem Meer. Vielleicht gehören auch hieher Conf. Biddulpliana, ſitpitata, firiatula, obliquata, meiſt aus dem Meer. Erklärung der Abbildungen. 8 Fig. 5. Cercaria ephemera; furz vor. dem Tod, a Numpf, b Schweif, ce Sauggrube, d zwey Spitzen, Vorläufer der Eyerſchnuͤre bey Lermaea.] > F.8 Rumpf a fißt veft angeſogen, Schweif b-fo eben durch heftige Schwingungen abgeriffen. 3 iR» File —— —— mit Ganagtuße, Vor⸗ Bee umgebogen, b Schweif, ſchwingt in Geftalt der iffer 8. 2 F. 12. C. furcata, a R., b S., cc deſſen Anhänge, "Ad Sauggrube. — F. 9. Bacillaria fulva. F. 15, Eine große, hat in der Mitte eine Leiſte. > FT. 14. B, Phoenicenteron, bon der ebenen Fläche, mit erhobener Mittelleifte und zangenfoͤrmigem, zuſain⸗ ‚menhangendem Eingeweide; S3Tr8 18198. Heſt 4. ſchriebenen Zerfarien. f 149 Kurze Nachricht über die Zerfarien und ihren Fundort. Nah Nisfchens merfwirdiger Beſchreibung der Berfarien iſt es ungewiß geblieben, wo und wie diefelben A in, den Schnecken leben, bey denen man fie Bin Eine, im anderer Abficht, su Anfang des Winters 317, gemachte Unterfuchung, an Lymnasa fiagnalis, [ie- ferte mir daruͤber unerwartet eine Beobachtung, die ih I 1% — fie if, bekannt mache. Vielleicht, > END gefallen wird, fie weiter zu verfolgen, wozu ich ihn hiermit freundfchaftlich auffordere; da nicht wohl jemand fo veichhattige "Nefultate daraus stehen fann, ivie er. In einem Glaſe, tworinn mehrere Lymn. fiagnal, aufbewahrt wurden, zeigten ſich herumſchwimmende Zer⸗ karien der größern Art; keunbar an ihrer eigenthinnft- hen Bewegung und dem bloßen Auge ſichtbar; unter dem Mikroſcop, wie die Cercaria major, ganz weiß mit ſtark vorftehenden Saugloch mitten am Bau: Er * Als die Lymnaeen aus der Schaale genommen wur⸗ den, fanden ſich bey vielen derſelben, zwiſchen der Schaa⸗ le und Haut, noch mehr aber unter der zarten aͤußern Haut, im Umfange und ſelbſt in der Subſtanz der Leber, eine große Menge koͤnigsgelber, lebender, aber in der Bewegung ſehr traͤger, eylindrifcher Wurmchen (Difio- mata?) etwa eine Linie lang; vorn ein vorftchendes rundes Saugloch, dahinter ein runzlichter Hals, in den das Vorderende etwas eingezogen werden fonnte; dann der Körper etwas difer und allmählich gegen das Ende sugefpigt. Am hintern Drittheil zwey fußaͤhnliche, ſtark vorſtehende, Roͤhren, wahrſcheinlich geſtielte Bauchſaug⸗ warzen. Beſtimmt ihrer zwey, nicht etwa aus opti- ſcher Taͤuſchung eine fuͤr zwey gehalten; aber oft, in der Seitenlage, nur eine ſichtbar. Da von dieſen Wuͤrmchen viele ins Waſſer fielen, unter dem die Unterſuchung angeſtellt wurde, zeigten ſich bald nachher die erſt bemerkten Zerkarien in großer Menge ‚ Sn den gelben Wuͤrmchen fah man, untern Micro: fcop, ein ſtarkes Spiel der Bewegung das von eingefchlof- fenen ſich herummvindenden Thierchen herrührte. Diefe Thierchen machten namlich ſtarke Anftvengungen, um fich durch die Hilfen des Wurms durchzuarbeiten. Man fah Deutlih, daß fie mit einer Bauchwarze fich anfaugten und durch Vorſtrecken des Kopf:Endes eine Ausdehnung und Durchbohrung der, fie einfihließenden, Haut des Wur— mes zu bewirken fuchten. Dabey verhielten ficy die Wuͤrmchen felbft ganz leidend; zeigten zwar. Anfangs noch deutliches Leben, aber zuletzt wenig oder feines mehr, Manchen der eingefchloffenen, Thierchen gelang eg endlich, fih — an unbeftandioen Stellen — durchzuar— beiten. Andere wurden von mir felbft, durch Ritzen der Haut des Wurm zu Tage gefordert. Die von felbft ausgefhlüpften hatten alle das Ausfehen der eben be- Die fünftlih gebornen waren zum Theil unentiwigelter, mit kuͤrzerem, oder auch kaum 45 739 merklichem Schtvanz ‚ cylindriſch, oval und wenig beweg⸗ lich. Nur die, deren Geftalt den oben befchriebenen, Zerfa= rien nahe Fam, bewegten ſich lebhaft und verhielten ſich in allem vollfommen wie jene; famen ihnen auch an weiber Farbe gleih — fo daß fein Zweifel darüber feyn konnte, daß die um die Schnecken beinerften Zerfarien ihren Urfprung aus den gelben Würmchen nehmen und, obgleih an Geftalt und Farbe verfhieden, doch für deren Brut zu adten feyn möchten- ö Diefe Beobachtung ift von mir weiterhin, viele Wo— chen lang, und immer mit demfelben Refultate beftätigt worden; fo daß am Factum fein Zweifel bleibt. Vie— ler Urfachen wegen Eonnte ich aber die Sache nicht weis ter verfolgen. r Ich bemerfe hierbey, daß ich früher ſchon in der Le— ber der Helix vivipara fehr zahlreiche Diffomata gefuns den hatte, die dem ocreato Rudolph. nahe kamen und in ihrem Innern daſſelbe Spiel eingefhtoffener Brut zeig: ten. Doch waren hier die Jungen der Geftalt der Al: ten viel Ahnlicher. Zu mehrerer Deutlichkeit füge ich die Umriſſe der beobachteten Thierchen bey. Taf. 9 unten in den Winfeln. A. Natürliche Größe der gelben Würmcdhen, B, Eines vergrößert, vom Rüden. a. Vordere-Gaug- warze, b. c. geftielte Warzen am Bauch. C, Eines vergrößert, von der Geite, man fieht nur eine Bauchwarze. D. E. F. Unter meinen Augen ausgefchlüpfte Junge (Zerfarien) in verfchiedener Bewegung vergrößert. Bojanus. EN Diefe Beobachtungen find in der That fo, daß fie einen fiußig machen fonnen. Schon oft faın ed uns vor, als wenn manche Infuſorien Embryonen von höhern Thieren wären. Vorbilder jind fie gewiß. So ſcheint uns Schnattel(Zool. Taf. 1.) eine leibhafte Mufchel, eben fo Habel; Flochel, Brachionus fo etwas wie Cy- elops; Spurrel wie Holothuria; Bechel eine Wailer- Tarve, Allein bey all diefer Aehntichkeit fteht doch wie— der foviel entgegen, dab folhe Bermuthungen nicht wei— ter ruͤcken. Nach den Beob. v. Boj. möchte man nun wetten, daß diefe Cercarien Embryonen von Diſtomen feyen, nur wollen die Augen wieder nicht paflen- Tiedemann. Anatomie der Roͤhren-Holothurie, des pomeranzenfarbe⸗ nen Seeſterns und des Stein-See-Igels. Vom Parif. In⸗ ftit. 1812 gefrönte Preisfchrift, mit 10 Kpfl. Landshut, bey Thomann 1817 Fol. 98 ©. (nicht im Buchhandel, nur beym Verf. zu erhalten für 4 Ducat. auf Schreib- papier, 5 auf Velin.) Diefe Schrift Tobte fich felbft, wäre fie auch nicht durch den Preis von mehrern 1000 Franfen vor ihrem Einsritt in die Welt gelobt: Sie gehört in Hinficht der Neuheit und Wichtigkeit der Entdedungen, der Genauigs feit der Befchreibungen ; der Schönheit, Ausführlichkeit, Verftandigkeit, kurz Mufterhaftigkeit der Abbildungen von Dr. Münz; der Genauigkeit, Sauberkeit, Kunft- fertigfeit des Stichs von Walwert; durch Pracht des Formats, Papiers und Druds fowohl der Schrift ald der Tafeln unter die erfien Werke, welche die Natur- nn — = - gefhichte aufzumeifen hat, darf fih ohne Scheu neben i Eyonet und Bolt fehen Iaken. Deutſchland und beſon ⸗U2 ders die bayerifhe Regierung, unter der ſo etwas aus führbar war, darf fih auf diefes Werf etwas einbilden, indem fih Kunſt, Geſchicklichkeit und ©elehrfamfeit, wie fie jegt im unferm Lande blühen, meifterlich vereiniget haben. Nicht Bloß haben wir nur gute Abbildungen 9 aller anatomifhen, auch der feinften Theile diefer Chiere wir fennen nun ihr Gefäßfuften und nteift auch ihr Nervenfuften; uͤberdieß noch ein ganz neues Syſtem, welches zu entdecken Tiedemann aufbewahrt war, nehm fich ein befonderes Waflerröhrenfyften, durch das auf mechanifhe Art Die hohlen Fuͤhl- und Bewegungs-Or— gane eingefprißt, aufgerichtet und beivegt werden. In welcher Bedeutung diefes neue Gefaßfyften fteht, hat uns der Verf. frenlih nicht angeben können; allein es ift genug, daß er uns von deffen Dafeyn und zwar auf eine fo vollfiandige Art befannt gemacht, Mögen nun andere auch das Ihrige beytragen, um diefe Waſſerröh— ren gehörig in das Ganze, der Anatomie und Phyſiolo— gie einzuführen und eine Erfcheinung begreiflich zu ma hen, welche den Naturforfiher bey ihrem erften Hervors treten verdußt ftehen ließ. I. Anatomie der Holothuria tubulofa, v Holothuria tubulosa, tremula, Hydra Bohadsch, “ [wir baben diefes Thier Trul genannt]. Weber tar d., Mund vorn, rund, darum 20 rothbraune, buͤſchelfoͤr⸗ mige und gefranste einziehbare Tentafeln in 2 Reihen, jedes endet in eine Art Saugenapf zwiſchen den Buͤſchen, womit fie ſich ziemlich veft faugen Eonnen, 4 hinter \ [4 zen, Bauch weißbraun, voll walziger 2/1. Fußchen, fee ben faft wie Schnefenhörner aus; friehen darauf vor=- wärte, auch aufwärts, Zentafeln ausgeftredt und damit taftend wie Schnecken, aud aus den Warzen Fommen 9 Saugroͤhren, dieſe wie die Fuͤßchen einziehbar. Hinten ein ſchließbares Loch, durch das in der Minute zweymal Waſſer eingezogen wird, führt in eine Cloake, worinn der After und die beyden Aefte der Athemorgane. Leib fondert [hmußig weißen Schleim ab, fann fi von 24 auf 8 verfürzgen, wobey mandhmal der Darm und der freye Athemaſt ausgetrieben wird, wornach fie noch 2 Tage leben... Wohnen an fandigem und fteinigem feiche ten Strand, im Haben von Trieft, freien Schaalthiere, friehen, koͤnnen nicht fhwimmen, eine maaß 2’. 244 D,, es gibt nur 3 lange, müfjen mithin mehrere Jahre leben. ’ Keine Zahne, zerbrechen mit dem harten Mundrand die Schneden, Speiſeroͤhre lauft durch einen falfartigen Ring, an den fich die Laͤngsmuskeln beveftigen, Darm dünn, 3mal fo lang als Leib, 32‘ bey einem Leib vom 10’, laͤuft grad zur Cloafe, geht bis in die Mitte zur ri, fehrt dann wieder um, und öffnet fi) in der Clo— afe, hängt an einem Gekrös, Falte einer Haut, welde den Bauch austapeziert wie das Bauchfell, darüber eine gefäßreiche Darmhaut, innere Haut glatt. Magen gleich hinterm Mund, feine Leber. Die Cloafe b, oval, durd fehr viele Musfelfafern cc an die Leibeshaut beveſtiget. In diefe muͤndet bey d der Hauptſtamm des aͤſtigen Reſpirations⸗ Organs ee. Im Darm graulich ſchwwaͤrz— liche ſandige Maſſe, worinn ſehr kleine ganze Muhr fengehäufe, fheinen fehr gefraßig zu feyn, Athemorgane; beftehen aus zivey großen, lan— 3 gen, hohlen amd aͤſtigen Gebilden ee, die aus der Cloa— ke entſpringen d, der eine Aſt iſt aufs genauſte mit den von Darmkanal kommenden Gefäßen, welche Netze bilden, verwebt, und erſtreckt ſich bis zum Magen, und wird auch mit dem Darmkanal durch die Cloake heraus— geſtoßen, wenn es geſchieht. Der linke Hauptaſt haͤngt nicht ani Darm, fondern durch viele Muskelfaͤden an der innern Hautflaͤche und wird daher nie ausgeſtoßen; erſtreckt ſich bis zum Munde. Jeder Aſt giebt bey feinem Verlauf nach allen Seiten kleine Aeſte ab, welche ſich wieder in Zweige und Reiſer theilen, an denen ſich Blaͤtt⸗ hen, wie kleine Bläschen befinden. Jeder Aſt beſteht aus drey Haͤuten. Die äußere uͤberzieht alle innere Theile und entfpricht dein Bauchfell, darunter eine mus— fulofe aus Laͤngen- und Queer = Fafern; die innere glatt, fchleimabfondernd, Fortfeßung der innern Cloa— kenhaut. Die Aeſte find hohl und laßen ſich einfprigen. Das Waſſer dringt durch die Cloake in die Aeſte und Zweige bis in die blafenförmigen Blättchen, wodurd) alle noch einmal fo Di werden. Durch Contraction derfelben wird das Waller wieder ausgeftoßen, was man mit freyem Auge fehen fann. Das venofe Blut vom Darm, wahrſcheinlich mit Chylus vermifcht, wird durch) Gefäße die feine Neße bilden zum rechten Athemaft ges leitet, das Waffer im linken Aft fheint zu Drydation des Bluts in der Haut und in den Übrigen Organen benzutragen. Das Athmen gefhieht in der Minute 1 - bis 3. mal; das eingenommmene Waſſer bleibt etwa 20 Secunden in den Aeften, während die Eloafe gefchloffen iſt. Neizt man es, fo ſpritzt es das Waffer aus; nad 2 big 4 Minuten fängt es aber wieder an zu athmen. Dhne zu athmen fann es eine Viertelftunde aushalten, wird aber dann unruhig. Die Verzweigung des Athem— organs und die leßte Endigung der Reiſer in Bläschen ſtellt vollfommen den Bau einer Lunge dar, deren Zweige und Bläschen ſich daher wahrſcheinlich auch aus— dehnen nnd verengen. an die Oberfläche und ziehen felbft Luft ein, fterben aber, wenn fie diefes einen Tag lang thun müflen. Bin— det man ihnen das Athemloch zu, fo fterben fie nad einigen Stunden. Im füßen Wailer gefhieht daſſelbe. % Gefäbſyſtem des Darmcanals; fehr dinn und zerreißbar, nur mit Quedfilber einzufprigen. Am freyen Rand des Darmcanals lauft ein Gefäß, die Aorte, das ein helibraune oder gelblihe Flüffigkeit enthält. In der Mitte zweyer Darmiwindungen macht es eine Anaftomofe mit feiner Fortfeßung am andern Darm ſtuck. Aus den Gefaͤßſtamm am erſten Darmſtuͤck und am Magen, entfpringen eine Menge Gefäße. Um den Magen bildet der Stamm einen Kranz, aus dem nach vorn kleine Ziveige entfpringen, die auf den Wänden des Magens zum Eyerftof und der ovalen Blaſe laufen. - Der Gefäbftamm am Hintern Darmſtuͤck läuft zur CEloa⸗ ke und giebt auch viele Zweige ab. Die Zweige der Darmarterie oder Yarta, gehen Chylus auf. Sn trüben Waller kommen fie- 731 em erſten Stuͤck des Darms in Gefaͤßzweige uͤber, wel che ſich zu groͤßern Zweigen und endlich zu zwey Haupt⸗ franmen verbinden, und ein großes Nek bilden. Diefe vom Darm kommenden Gefäße find Venen. Seine Saugadernz obige Wenen nehmen wahrſcheinlich den Die beyden Darınvenen, welche aus dem Gefaͤßnetz entfichen, vereinigen fich bald in einen Stamm, woraus etwa 36 Aeſte entfpringen, die flch wieder, wie Arterien, in Zweige vertheilen und mit den Ziveigen und Bläschen des vechten Athemaftes zu Gefaßbüfheln fih verbinden. Einfprigungen giengen aus Arterien in Denen. Vom Gefäßſyſtem des Darmcanals geht fein Zweig an die Haut und ihre Muskeln, an die Fuͤhlfä— den und die Füßchen. Gefäßſyſtem der Haut, der — und der Füße. Ganz eigenthuͤmlich und von Tiede— mann entdeckt. An der rechten Seite des vordern Darnız ſtuͤcks neben dem Magen, Liegt eine ovale Blaſe Taf. 10. Fig 6 g, durchfichtig, enthält eine weißliche Flüffigkeit, in der fehr Eleine braune Kuͤgelchen ſchwimmen; biswei— len find es der Blafen zwey Fig. 4. aa. Hat Langen = und Quer = FZafern und einige feine Zweige von der vors dern Darmarterie. Das vordere Ende geht trichterför— mig in einen freisformigen Canal über, der den Magen umgiebt Fig. 4. bh. An dieſem Ereisformigen Canal liegen mehrere kleine, hohle, braune, drüfenartige Koör— perchen Fig. 6. k, zu denen einige Gefaͤßzweige von der Darmarterie laufen. Aus demfelben Eanal entfpringen 5 andere, drey unten, zwey über den Magen, Fig.4- bb- Fig. 6.11, laufen nad vorn gegen einen Falfartigen Ring um den Magen, an dem 5 Paar Langeninusfeln hängen und in dem wieder ein freisformiger Canal Fig. 4.dd, in welchen die 5 Canale münden. Der letzte Greisföenige Canal ſteht mit den 20 hohlen Büfcelfor= migen Tentakeln und deren Anhängen Fig. 4..eeeee in Verbindung durh Deffnungen Fig.6l. Ferner entfprin- gen daraus 5 Gefäße Fig. 4. fHEFE, die zwiſchen je zwey Laͤngenmuskeln bis zum hintern Ende des Leibes Laufen, kleiner werden und eine große Anzahl Geitenäfte zwi— fhen die Haut, die Längen = und Quer: Muskeln abge— geben, welche in fleine ovale Bläschen enden, auf de: nen die hohlen eylindrifhen Füßchen um den ganzen Leib fichen. Mehrere Eleinere Ziveige verlieren fich in fleine Canaͤlchen mit ſchwarzem Schleim, Diefes Ges faͤßſyſtem hat Tiedemann mehrmals ganz mit Queckſil⸗ ber angefüllt. Es enthält eine weißliche, durchſichtige init fleinen braunen — vermiſchte Fluͤſſigkeit, die mit dem Blut in der Darmarterie viel Aehnlichkeit hat aber viel waͤſſeriger iſt. Mit dem Blutgefaͤßſyſtem ſtehen aber dieſe Canaͤle in gar keiner Verbindung. Es ſcheint, der Gefaͤßkranz von der Darmarterie um der Magen und auf der ovalen Blaſe, fo wie die braunen Körperhen um den Freisformigen Canal am Magen, fonderen die weiße Flüffigkeit ab. Die ovale Blafe iſt reizbar; indem fie fich zufammenzieht, treibt fie die Fluͤſſigkeit in die beſchriebenen Canaͤle und Gefaͤße und endlich in die Tentakeln und Fuͤßchen; reizt man umges kehrt dieſe, fo ziehn fie fih zufammen und treiben dag Waſſer zuruck. Die Beſtimmung diefes vonkTiedemann entdedten Waſſerroͤhrenſyſtems ift mithin, die Tentakeln 732 und Fuͤßchen aufsurichten, zugleich fie, wie auch die Haut, die Laͤngen- und Quer-Muskeln zu ernähren: denn vom Gefakfuftem des Darmcanals gehen Feine Zweige zu diefen Theilen, Auch mag der ſchwaͤrzliche Hautſchleim von obigem Roͤhren- (oder Haut-Gefaͤß⸗ ſoͤſtem herkommen. Der linke Aſt des Athemorgans, welcher nicht mit dem Darmcanal in Verbindung ſteht, ſondern an die Hautmuskeln beveſtiget iſt, bewirkt vielleicht die Orydation dieſer Hautgefaͤße, in dem fein Kreislauf wie im Darmgefäßfuftem, fondern nur ein hin= und herftrömen der Fluͤſſigkeit ftatt finden. Bau der Tentafeln. Eind 20 Eylinder mit, 5 bis 6 Xeften am Ende, wodurch eine Art Saugnapf gebildet wird, geben im Leibe an der Aufern Fläche des Falfartigen Ringe in blinde Fortfüre Über, Fig. 6. m, Fig. 4. eee. Sie befte- ben aus drey Häauten, deren mittlere muskulos iſt. Bau der Fuͤßchen— Etwa 2 Linien lange Roͤhrchen, voͤllig wie die Ten⸗ takeln und uͤberall auf dem Leibe. Die auf dem Ruͤ— den kommen aus den Warzen hervor, alle enden auch in Saugnaͤpfe und beftehen aus drey Hoͤuten. Das Thier ſaugt ſich mittels derſelben an veſte Körper an- Ralfartiger Ning Fig. „hhhum den. Mund; gleih unter.der Haut umgiebt den Schlund. Er bedeckt gleihfam den vordern Bajlercanal, befteht aus zehn falfartigen Stuͤckchen Fig. 5, fünf fleineren bb. und 5 größern aa. abiwechfelnd, diefe mit zwey zahnarti⸗ gen Spitzen. An die größern heften fi die fünf Paar Laͤngenmuskeln. Subſtanz falfartig, zerreiblich, weiß, draußt mit Säuren, iſt kohlenſ. Kalk. Muskeln; fünf Paar Laͤngenmuskeln Fig. 48. Eines unten am Ruͤcken, zwey am Bauch und zwey an den Seiten. Alle vom Ring bis zur Muͤndung der Cloa⸗ ke, das ſogenannte Bauchfell überzieht alle von außen gegen die Haut. Die Räume zwiſchen dieſen Laͤngenmus⸗ felvanren find mit Quermuskeln angefülit, Big. 4. dr welche die ganze inhere Fläche der Haut und ſelbſt die äußere der Laͤngenmuskeln uͤberziehn. Zwiſchen ihrer aufern Fläche und der Haut liegen die ovalen Bläschen, der Fuͤßchen. 1 Zeugungsorgame. Ueber dem Magen ein gro= ßes, aftiges, hohles Organ Fig. 6. mn., deſſen Ausfühs rungsgang zwiſchen ten beyden Matten des Bauchfells welche das Magengekroͤs bilden, nad vorn lauft, neben sem Gefaßfranz des Magens 8 bis 10 birnförmige Kor perchen P aufnimmt, umd einige Linien hinter dem Mun⸗ de letwas hinter groß A. Fig. 6.) an der rechten Geite in einer Hautfalte ausmindet. Das aͤſtige Organ ent= Hält eine weiße Flüffigkeit und iſt der Eyerſtock. Ende Detober zwey bis dreymal größer, enthalt Braune Körs perchen verfchiedener Größe, von 3 bie zu einer ganzen Sinie, weich, fheinen Eyer oder wohl gar Zunge. Die birnfoͤrmigen Korperchen find Hohl und vielleicht Hoden [nicht wahrfiheintich , entfprechen doch wohl den äftigen Anhängen des Pfeilfads der Schneden. Die Medufen- artigen Thiere find wohl alle nur weiblich Haut, fehr di, an zwey Tinten, und ſtark quer⸗ gerungelt, aber voll kegelförmiger Wärzchen, woraus die ẽ Fuͤßchen, die dunkel rothbraun, auf dem Bauch hellroth— braun. £ j Nervenſyſtem. Nichts gewilles. Innerhalb des falfartigen Rings um das Anfangsſtuͤck des Magens, — ‚mehrere weißliche ungemein zarte Faden, welche in die, Tentafeln eindringen; auch folhe in den -Langennnsfelnz der Zufammenhang aber war, wegen der großen Fein— beit, nicht darzuthun. Kein Nervenknoten. - Erflärung der Abbildungen. Taf. 1. Lebende Röhren - Holothurie, ganz. Taf. 2. (Iſis Taf. 10.) Fig. 4. ° Der vordere Theil des Leibes von innen. aa die ovalen Waflerblafen. ; b. Deren freisformiger Canal um den. hier, durchfchnite tenen Magen. der bd.b.d. Deflen fünf Canäle zu den Kreiscanal dd uns _ ter dem Falfartigen Ring hh, an einer Gtelle ge⸗ öffnet. ’ ee. Die innern Fortſaͤtze der Fühler. ff. Die fünf Längengefäße. gg. Die fünf Baar Laͤngenmuskeln. i1, Die Duermusfeln der Haut. Fig. 5. Der aufgefihnittene, falfartige Ring. aa, Die groͤßern Stuͤcke. 5 bb. Die kleinern. Fig. 6. Am Bauch geöffnet; Darın und Athemorgan in der Lage. A. Mund mit eingespgenen Fuhlern m. B. After. on aa, Darm. b. Cloake. cc. Musfelbündel von der Haut. 5 d. Stamm des Athemorgand. ee, Deſſen beude Hefte. * ff, Einige Gefaͤßbuͤſchel mit dem rechten Aſt des Athemorgans verwebt. g. Eine Wafferblafe. e w bh, Deren Slreiscanal um den Magen. x 0 Deffen fünf Aeſte. N y Die bräunlichen, drufenartigen Rörperchen, —2 Ein geoͤffneter Fühler. Eyerſtock. Ausfuͤhrungsgang. Die weißen, birnfoͤrmigen Bläschen, vielletche manı- ” liche Drgan [L? Dergleihen . Verbindungen jind ine 4 ganzen Thierreiche nicht befannt, und fonnen Daher } diefe Theile nicht als männlich angefehen werden.) ' Taf. 3. Am Bauch geöffnet, Darmcanal und Gefüh fuftem. A ME Anatomie der Afterias aurantiaca, Die äußere Befchreibung muͤſſen wir uͤbergehen. fer bie 13 Fuß lang. An jedem GStrahlrand find 44 kalkartige Stuͤckchen, deren mithin 440 find. Die Ruͤcken⸗ haut ift mit einer" Menge ſternfoͤrmiger Fortfüße be det, dazwifchen treten aus der Haut weiche, etwa ' z Linie lange Röhrchen, mit einer fleinen Oeff⸗ nung, die in das Innere des Thieres führen; und Bostmee “ — aus dem Waller herborquillt. Sie ſind als Athemroͤhr⸗ chen zu betrachten, durch welche das Waſſer in die Höhle des Seefterns dringt. An der Dberflüche des Körpers iſt eine rundliche feinartige Platte, gegen 5 Linien im Durchmeſſer. Inter ihr, in der Leibeshöhle, entfpringt ein großer Canal, der eine fandartige Materie enthält. Unten in der Mitte iſt der Mund. Sie freſſen Schnecken mit Gehäufen, Seeigel, und andere hartſchaa— ige Thiere ganz. lim den Mund 5 Harte zahnartige bewegliche Fortfäße, darüber ein Loch, das in einen fehr fürzen und weiten Canal führt, der mit zwey Deff- nungen in der Höhle des Seeſterns eudet. Den Magen koͤnnen fie willführlih herausftülpen. Vom Mund auge läuft big an das Ende eines jeden Gtrahls eine Rinne, worinn zwey Reihen röhrenformider Tentafeln oder Füß- chen, 34 Paar. Zwiſchen beyden Reihen lauft ein Gefäß mit braͤunlich gelber Fluͤſſigkeit, kommt aus einem Ges faͤßkranz um den Mund und lauft bis zu dem Ende der Strahlen. Die Fuͤßchen am Mund find 4 bis 5 Linien lang, die folgenden werden langer 9—ıı Linien. Gegen das Ende des Strahls wieder fürzer nur 1 Linie, enden auch in Näpfihen, wodurd fie fih an vefte Körper an- faugen konnen. An. der übrigen unter Fläche der Haut find willkuͤhrlich bewegbare Etarhein, und an beyden Mindern der Ninne, ivorinn die Füße liegen, platte, runde, harte, auch willführlich beivegbare Anſaͤtze. Das Thier bewegt fih zientlich langſam fort, indem es jeden Strahl hin und her biegen kann. Auf den Ruͤcken gelegt, fehren fie fih um, indent fie die Spitzen eines oder zweyer Strahlen nach unten biegen und fich nit deren Fuͤßchen anſaugen. Schwimmen fonnen fie nicht. In nicht erneuertent Meerwaſſer leben fie kaum zwey Tage. Abwechſelnd zicht ſich die Haut zuſammen, das Waſſer kommt in wirbelnde Bewegung, Die Athem— göhrchen ſchwellen an, wodurch wahrſcheinlich das Ath— sten geſchieht. Todt leuchten fie ſtark. Die Einwirkung des Lichtes ſcheinen fie zu fühlen. Ihr Leben iſt ſehr zaͤh, zwoͤlf Stunden, nachdem der Magen mit den Blunddaͤrmen herausgenommen worden, außerten die Füͤßchen noch Reitzbarkeit; auch find fie fir den galva— nifchen Reis fehr empfindlich. Werlohren gegangene Strablen erſetzen fich wieder. "Magen und Blinddarme Der Mund ift von einer gefalteten, fehr ausgedehnten Haut umgeben, die faſt ummittelbar in den Magen führt, der in der Mitte des Koͤrvers liegt, geraumig und rund if. Dben und auswendig daran find zwey biinde, etwas gewundene, darmartige Anhänge, die durch eine Deffnung mit dem Magen in Verbindung ftehen und wahrſcheinlich abfon- derungs Drgane find, LEntfprehen wahrſcheinlich den blinden Anhängfeln am Fifhmagen, und find entweder ein Panereas oder die Dottercanäle SD). Dazwi⸗ fhen eine nezartig durchbrochene Membran, wodurch der Magen an die Ruͤckenhaut beveftiget wird, was. noch durch viele, etiva 4 Linien lange, in zehn Reihen ftehen- de Faden gefhieht. Von der untern Fläche des Ma— gens kommen ebenfalls lange weißliche, fehnenartige Fä— den, welche fih in die Höhlen des Leibes begeben, unter dem erften Stud der Blinddärme fortlaufen und Fih dann mit der weißen, derben, fehnenartigen Haut Sie. 1815 Heſt 4 «93 verbinden, welche die Wirbel der Strahlen zuſammen— hält und verbindet. In die Höhle jedes Strahls bege- ben fich zwey folder Fäden, jeder befteht aus vier bis fünf Eleinern Faden, die vom Magen kommen und ſich bald zu einem-flarfen, von oben platt geftredten Faden verbinden, der fih unterhalb eines Blinddarıns und zwiſchen den Bläschen der Füßchen an die obere Fläche der fehnenartigen Haut inferirt, welche die Wirbel eines Strahls verbindet. Das End inferirt fih in der Kegel breiter iwerdend, an den Körper des 10, ı ı, 12 und 13 Wirbelẽ eines Strahls Taf. ro. Fig. 82.2. Spix Hat in Ann. d. Mus. Tom. XIII, p. 439 diefe Sehnen ir- eig für Nerven gehalten, und als folhe Taf. 32 Fig. 3. 6. befchrieben. Ueberdieß iſt weder etwas fnotenähn- liches vorhanden noch Verbindungsfäden zwiſchen der Senoten, noch Leberlappen, zu denen fie gehen follen, noch Faͤden, die zu den Fuͤßchen giengen. Die Magenhaut iſt dünn, und faſt dur — ſcheint Muskelfaſern zu haben. Auf * a erfennt man mit bloßen Augen, fünf äftige, ungemein zarte Gefäße, die aus einem gemeinfchaftlichen Mittel: punct in deffen Mitte entfpringen. [Diefe Gefäße 6 hen wir 1906 auf Afterias rubens gefehen]. In Bas Magen eines Geefternd waren 7 ganze Schaalen von Strombus und eine von Terebra ;in einem andern meh⸗ rere Dentalia; wieder in andern mehrere Murices, mit allen ihren Stacheln, woran eine Schaale 2 Zoll lang und 3 breit war. Auch Schaslen von Cardium, Telli- na, Donax, Venus, findet man darinn. Einmal einer Geeigel, Spatangus, 2 Zoll lang ı+ breit, sum Theil noch mit den feinen Stacheln. Sn einem andern ein Seeſtern Alterias equeſtris, auch kleine Fiſche. Einmal auch eine, Holzkohle 14 Zoll long, faſt ı breit und ziem— lich viereckig. Das Fleifh war meift aufgelößt, die Schaalen aber unverfehrt. Um die Speiſe aufzunehmen, ftütpen fie den Magen heraus um fie zu umfaffen, das unverdanliche werfen fie wieder aus, weil fie feinen After haben. ’ Aus den Geitenwänden des Magens, gegen je ei— nen Strahl, entfpringen fünf Paar lange, äftige Blind⸗ daͤrme, Fig. 8. 7, 7, die ganz durch die Höhle eines Strahls laufen, und auch mit Gefäßen verfehen find jeder hängt durch eine Art Gefröfe Fig. 8. 5, L, oben a der. Leibeshaut, In einem 7 Zoll langen Strahl maßen die Blinddärme 5 Zoll. Die Zahl der blafenartigen Seiten: äfte Fig. 7. k. wechfelt von 30 bis 40. An der Wurzel und an der untern Fläche jedes Blinddarıns iſt ein Fleis ner hohler Anhang mit gelbticher Flüffigkeit, vielleicht Abjonderungsorgan. Nie waren Speifen oder Gehäufe darinn, fondern eine grau weifie, dem Milchfafe aͤhn⸗ liche Fluͤſſigkeit. Athemorgan. Die oben angegebenen weichen und fegelförnsigen Röhrchen in der untern Fläche uın den Mund, die innerhalb münden aber ſich nicht fortfeßen, fo daß das Waffer nur in die Bauchhöhle tritt und mit den Gefäßen auf dem Magen und den Blinddärmen in Be— rührung kommt. Die Höhle des Thiers findet man im mer mit Waſſer angefüllt, [fo haben wir es auch gefuns den, und deßhalb diefe Thiere fhon lange unter die Darmathmenden geftellt, wie Die Aphroditen, Auch kann 45 734 Ye man fich nicht enthalten, Bey dem äftıgen Bau Diefer fogenannten Blinddärne an die Darmdivertikel der Aphros diten wie auch an die zweigigen Athemvohren der Holo— thurien zu denfen.] ; Gefähfvftem des Blutkreislaufs. Zwi— ſchen den beyden Platten jedes Gefröfes eines Blind» darınd Läuft ein diinnes Gefäß Fig. 8. a. a, b.b, b. b, mit weißlicher Ftüffigfeit, das zu jedem Darmäftchen eis nen fleinen Zweig gibt a, a. Jedes Gefäß minder in ein größeres, das Ffreisformig an der innern Hautfläche herumläuft Fig. 8. d. d., und 5 breite Bänder e. e. durchbohrt. Diefe gehn Gefäße halte ich Für Darmvenen, die wahrſcheinlich auch den Mitchfaft einfaugen. In das freisförmige Gefäß kommen auc die weißlihen Gefäße c. c. von den zehn Eyerſtoͤcken a. Die 5 weißlichen Gefäße auf dem Magen, die in der Mitte zuſammen— kommen und wahrfcheintich die Magenvenen find, gehen in 2 Gefaͤße h. h. über, welche in dem hohfen Bande der innen Haut herablaufen,* das ſich gegen den Winkel herabzieht, in dem der Steincanal und eın anderes Ge: faͤß k. lieat, welches eine Fortſetzung des freisförmigen Gefäße 1, gegen x Zoll lang und an 3 Linien weit ift, eine bräuntiche Fluͤſſigkeit und Musfelfafern enthält und als Herz angefehen werden fann (Spix nennt es blauen Canal), fi wieder verengert, gegen den Mund lauft, da einen reis um ihn bildet, woraus wieder 5 Ziveige entfpringen, die Eleinere Zweige zu dem Magen, den Blinddärmen und den Eyerftiöden geben, alles wahre ſcheinlich Arterien. Außer diefen Gefäßen lauft ein. anderes, gelbes um den Mund, und ſchickt in die Rinne jedes Strahls einen Aft bis zur Spitze deflelben: ob es mit den andern Ge- faßen in Verbindung fleht, zweifelhaft. "ES gibt weder an die Fuͤßchen noh an die Bläcchen Ziveige ab und fcheint, wie das Darmyefaß der Holothurien nur dem Magen, den Blinddarınen und den Eyerſtoͤcken anzuge— hören. Für jene Theile und die ganzen Strahlen ift ein anderes Gefaͤßſyſtem Da, das Gefäßfyften der Füßchen, der Bläschen und der Strahlen. Die mit Flüffigkeit angefüllten Bläschen t. t. ſtehen mit den Fuͤßchen in Verbindung und find in jedem Strahl 4 Keihen. Im Winkel je zweyer Strahlen liegen 3 bis 4 birnförmige Saͤckchen g. 8. mit durchfihtiger Flüffigkeit 3 bis 4 Linien lang, laufen zu fünf Stielen zufammen und diefe in einen kreisförmi— gen Canal n. um den Mund. Im Afiropecten melo- discus find nur 5 Saͤckchen. Die Saͤckchen haben bad: rothe Muskelfafern, ziehen ſich zufammen und treiben die Flüffigkeit Durch die Stiele in den kreisfoͤrmigen Ca— nal, An den gemeinfchaftlihen fünf Gtielen liegen je zwey Fleine, rundliche, faum ı4 Linien dide, drüfenars tige, aus Saͤckchen zufanımengefeßte, braune Körperchen, die fih auch in den freisformigen Canal öffnen, und wahrſcheinlich die helle Ftüffigkeit für die großern Sad: chen abfondern. In den Freisformigen Canal um den Mund mündet auc) der Stein» oder Sandcanal m., (den Spir unrich- tig. mic der Ruthe der Schneden vergleicht). Er ift mit der fteinartigen Platte auf dem Nüden des Geefterns aufs genauefte verwachfen, laͤuft awifchen den zwey fehnenartigen Platten des Bandes i 1. herab, ift gegen ı Zoll lang und wird enger. Die gelbweiße, fandartige) zerreibliche, aus fohlenfaurem und etwas. phosphorf. Nalk beftehende Maſſe iſt mit Feuchtigkeit aus dem kreisfoͤrmi— gen Canal durchdrungen, wird wahrſcheinlich in dem Gtein- canal abgeſondert und dient als Ernährungsmaſſe für die Wirbel und kalkartigen Stuͤcke des Seeſterns. Aus „dem kreisfoͤrmigen Canal entfpringen 5 Seitenaͤſte, die bie zu den Spitzen der Strahlen laufen, jederfeits kurze Geitenzweige in die Bläschen der Füße abgeben, welches Gefaͤßſyſtem alfo dem Dredemannifchen Wafferröhrefuftenn, das wir mit den Röhren im Huthe der Holothurten pa= rallelliſieren, entfpricht, und die Fuͤßchen durch Eindrins gungen des Waffers in Bewegung fegt. zu Die Füßchen und deren Bläschen. Fuß: . chen find alfo in jedem Strahl 84 Paar, mithin an allen Strahlen 420; fie treten aus zwey Reihen von Löchern hervor, neben den Körpern der Falfartigen Wirbel und zwifihen deren Duerfortfäßen. Sind fpikig, die Spike aber fann fich in ein Gaugnäpfchen veriwandeln, Inwen⸗— dig endigt jedes in zivey vöthlich weiße Bläschen, wor durd vier Neihen entftehen. Darin eine heile Fluͤſſig— feit, dringt aus dem Wafferrögrenfuften in die hohlen Füßchen und dehnt fie aus. Beym Abreifen der Fuͤßchen merkt mar, zwiſchen der Sage von Quer- und Laͤngen— faſern, Spiratfaden, welche fih abwickeln laſſen. Gerippe. Der ganze Leib wird durch beweglich an einander gereihte, vefte, wirbefartige, kalkige Stüde -gebitdet, fo daß jeder Strahl eine Fleine Wirbelfaule vorz ftellt (Tab. 8. C.) An jedem Strahl find deren 60 bie 855 abgefchnittene Wirbel erfeßen ſich wieder, Jedes Wirbel befteht aus zwey Stuͤcken, welche in der Mitte des Wirbelförpers in einander greifen. Der Korper ragt in der Höhle des Strahls hervor, gibt jederſeits einem. Nuerfortfoß ab CC. v, v.) Am hintern Nand iſt auch ein Fortfaß w. w. Zwiſchen den Querfortfüßen zweyer Wirbel bleibt ein Loch x zum Durchgang der Fuͤßchen. An jedem Nierfortfak iſt ein Kalkſtuͤckchen eingelenkt y. y-, woran wieder die größern Kalkftudchen,- welche die Stacheln an der untern GStrahlenfläche tragen. Noch hängt an der untern Fläche des Querfortfages ein kleines ovales Stuͤckchen, an welchem die platten Fortfäße einge⸗ lenkt find, welche die eingezogenen Fuͤhchen bedecken. Rechnet man alle harten Theile des Gerippes ſammt den Stacheln zufammen, fo hat deren ein Strahl 1555, alle _ fünf mithin 7925. Auf der Haut fann man 2500 ſternfoͤr⸗ mige Fortfäße annehmen, Füßchen 840, ovale Bläschen 1680, alle Theile zufanımen 12945. Haut. Das Gerüft ift mit einer Haut überzogen, aus fehnenartigen Fafern; beträchtlich di und ftarf mie einer Dberhaut bededt. Die Haut ift reizbar. Fig. 9. G. H. b. b. find die Naume in der Haut, durch welche die Athemröhrchen gehen. * Eyerfrofe Sind fünf Paar in den fünf Wins feln des Körpers neben dem Magen und den fünf ficbel= förmigen Bändern e. e. i. Jeder befteht aus etiva 20 Bindeln a. «. an der innern Hautfläche beveftiger, Je— des Buͤndel befteht aus 4 Aeften, an jedem Aft 4 Reihen Bläschen mit graugelber mildiger Fluͤſſigkeit, gegen 80. Kein Ausführungsgang, obgleich Spir von einem ſolchen —— —s — — un. redet; wahrſcheinlich täfen fich die Eyer los und fommen durch die Löcher im Winkel der Strahlen außen am Munde oberhalb der zahnförmigen Fortfaße aus dem Leibe. Die fünf zahnartigen Fortfäße um den Mund. find gegen zwey Linien lang, haben 4—5 Zacken, tragen ohne Zweifel zur Aufnahme der Nahrung, nicht aber. zu der ven Verkleinerung: bey; ‚oberhalb dieſer zahnartigen Fort: . Füße befindet fich ein Loch, das in einen ſehr kurzen und ‚weiten. Canal führt, der fih mit ziwey Oeffnungen in die Höhle des Seeſterns und zwar. in je einem Winkel zweyer Strahlen neben einem. fehnenartigen Bande en: digt, wodurch) alfo die Ever giengen. Im Geptember find die: Bläschen des Eyerftods fehr klein. "Ende Octo— bers aber. groß und mit Flüffigfeit angefüllt. Bafter hat die Eyerftöcde im Frühjahr voll Ever gefehen. Maͤnnliche Organe, Waren nit zu ent wa Nervenfyften, Unter dem gelben Kreisgefäß um den Mund liegt ein weißer Faden, der quch den Mund als ein King umgibt. An jeder Rinne entfprin= gen daraus drey Faden, wovon der mittlere in den Strahl zwiſchen den Fuͤßchen lauft; die zwey feitkichen ſcheinen zum Magen zu gehoͤren. Seine Knoten. Erflarung der Abbildungen. Tafel 5. Seeftern von oben. — 6. von. unten, j 07. bon oben, geöffnet. Magen mit feinen fünf Maar Fortfägen oder Blinddaͤrmen und 2 Anhängfeln, Saf. 8. (Ifi Taf. 10.) von oben geöffnet, um das Ge— “4 Fahfoften , den Sandranal, die Wafferbtafen, Fuß— blaſen, Blinddaͤrme, Eyerftöde zu zeigen. Die Stacheln an den Strahlenraͤndern tweg- A. B. Zwey Strahlen, noch von der Haut bededt. ©. Strahl, Gerippe darfiellend, beyde Blinddaͤrme "und die Bläschen weg. D. Strahl von oben geöffnet, beyde Blinddärme und "ihr Gefros fichtbar. E. Strahl, worinn die ovalen Bläschen der Füßchen 0 deutlich, FT. Haut, dieden Strahl E bededte, mit den beyden Blinddaͤrmen. €. Haut, die den. Strahl D bededte. U. Haut, vom Strahl E. £ a . a. a, Am Hautſtuͤck F zwey Blinddaͤrme mit ihren Wenn. = “ bb. b. Venen der übrigen Blinddarme abgetrennt. ©.c.c. Denen der Eyerftöde, d. d. d. d. d, Sreisformiger Wenenftammz nimmt die 10 Venen der Blinddärme und die 10 der Eyer— ftöde auf. e. e.e. Sichelförmige Bänder durchfchnitten, vom kreis— formigen Benenftamm durchbohrt, #. Magen zuſammengefaltet. 8. 8. Deſſen Venen. bi h, Deren Stämme in dein hohlen jichelförnigen Band münden in d. d. i.i. Das Band, worin der herzähnlihe Canal und der Sandcanal, k Der herzaͤhnliche Canal, worein d. d. muͤndet. 1. Die Arterien aus dieſem Herzen.» - m. Der Sandcanal, worein der kreisfoͤrmige Canal m um den Mund muͤndet. ! n. Der kreisfoͤrmige Canal, geöffnet, 0. 0. Die braunen paarigen Drüfen öffnen fih in den freisföormigen Eanal. p · Speiferöhre durchſchnitten, nebſt der Mundöffnung und: dem an derſelben liegenden zahnartigen Fortſatz. 9.9. Die birnfoͤrmigen Wafferbtäschen münden, in den freisformigen Canal, ; sr. Zwey Blinddarme, in ihrer Lage im Strahle D. ſ. ſ. Gekroͤs, aus zwey Platten, abgefhnitten; tt. Die paarigen Fußblaͤschen. wu. Die Körper zweyer Wirbel. v. v. Querfortſaͤtze. w. ws Schraͤge Fortſaͤtze. x. x. Löcher für die Fuͤße. y. y- NQueerfiüdchen, an den Wirbeln anliegend. z. z. Zwen weiße fehnenartige Fafern, entfpringen von der Wirbelfäule und inferieren am Magen, irrig für » Nerven halten. + GSehnenartiged Band am Nager. ß- B- Spalten für die Athemroͤhrchen. Tafel. 9. Fig. x. AUnterflihe, Gefaͤßkranz, kalkarti— ge Stückchen und Dornen‘ der Strahlen Fig. 2. Nervenfyften, Echinus [(axatilis. Um Trieſt gibt e8 Feine größere Art. Mund unten, After oben. Mund: ift. in einer. großen, mit Haut be= deckten Schaalenöffnung, und enthält die 5 ſtarken Zähne, Um den Mund ſtehen zo walzige, weiche, faum ı Linie lange, in Saugnäpfe endigende Röhren L? Fühler], wodurch ſich das Thier an Gegenftanden. veſthaͤlt. Au— Ferdem find eine Menge, gegen 2 Linien lange. Faden, mit Enopfformigen Enden, die in 3 Spitzen auslaufen, auf der Mundflähe, wie auch zwiſchen den Stacheln und den Füßchen auf der ganzen Schaale zerftreut. Ver: richtungen ungewiß; durchbohren nicht die Schanle und entfprechen daher nicht den Athemröhren der Geefterne ). Am den Rand der Schaalenöffnung ſtehen 5 Paar büs fhelförmige Röhrchen, welche in die Leibeshöhle, neben den falfartigen Stüden, worauf die Zähne ruhen, muͤn— den, das Seewaſſer hineinführen und mithin Athemröh— ren find. Auf der ganzen Schaale ſtehen die Stacheln, unten nur 2—3 Linien lang, oben 8—9, mit viel kuͤr— gern untermifcht auf Höckern der Schaale durch eine ſehnen⸗ artige Haut beveſtiget, willkührlich bewegbar durch die Haut, welche die Schaale uͤberzieht. Dazwiſchen wieder eine Menge roͤthlich brauner Faden mit einem Gaugender Tentakeln oder Fuͤßchen etwas länger als die Stacheln, ) Es iſt uns höchft wahrſcheinlich, daß, die Pedicel- larien durchaus nichts anders find, als dieſe Faden, welche den fogenannten Zierrathen am Mantel vier ler Mufcheln, an der Halstraufe mancher Schnecken, wie Turbo, befonders der Faden auf dem Mantel der Cypraea entfprechen. Einmahl haben-die Pedi- cellarien diefelbe Geftalt und, was entfcheidend zu ſeyn fheint, fie finden fi) nur auf den Geeigeln. Sbige dreyzinkige Faden haften wir für Pedicellaria tridens und ftreihen daher dieſe Sippe aus der Ordnung der Polypen weg» 739 bewegen fich ſtark hin und her. [Auch diefe Faden halten wit für Pedicellarien und zwar für Pedicell. globifere. So hätten wir alfo ſchon 2 Gattungen von P. auf ei— nem einzigen Geeigel gefunden]. Um den After liegen mehrere Kalfftudchen und 5 fleine Locher, die Ausfuͤh⸗ rungsgaͤnge der Eyerſtoͤcke. Die Seeigel koͤnnen mit tel3 all. diefer werchen Organe ſich ziemlich ſchnell bewe— gen, fogar an Wänden in die Höhe kriechen, ſich auch umfehren; die Stacheln brauchen ſie nicht dabey; koͤn⸗ nen nicht ſchwimmen und in nicht ernenertem Waſſer nicht iiber zwey Tage leben. Leben ſehr zäh; zerſchnit— ten bewegen ſich die Theile noch Stunden lang. Mundund Kaumwerfzeuge. Die 5 Zähne ra⸗ gen aus dem Mund hervor und find an ein 'befonderes Knochengeruͤſt beveftiget, das ebenfalls durch Muskeln bewegt werden kann, und Laterna Ariltotelis genannt worden ift. Es befteht aus 5 dreyedigen Stücken, zwi⸗ ſchen denen die Speisröhre. Jedes Stuůckchen hat. eine Höhle, worinn der Zahn ſteckt, der aus asbeſtartigen Fa⸗ fern beſteht. Die 5 dreyeckigen Gtude werden an ihrem Grund wieder von 5 viereckigen Stuͤcken verbunden, an deren innerem Rande wieder ein halbzivfelformiges Stuͤck⸗ hen eingelenkt iſt. Eine Menge bier genau befehriebene Muͤskeln bewegen all diefe Seile. Alle falfartigen Theile, der Zaͤhne wie des Zahngerüftes, beftehen aus Eohlenf; Karf mit etwas phosphorfaurem. le Freſſen ı und afchaalige Weichthiere, die ſie, nebſt den Gehaͤuſen mit den Zaͤhnen verkleinern. Darm. Yängs der Speisröhre laufen 10 feine weiße Fäden, nicht Nerven, vielleicht Sehnen; die Speisröhre macht einige Windungen Taf. ro. Big. 1. a. b, mündet dann bey e. in einen weiten Darm mit einem blinden Sad, welder Darın eine gelbliche bittere Maſſe enthält, und bis zum Maſtdarm f. zwey große übereinanderlies gende Windungen durch die ganze Schaale macht d. d« e, e. , hinten find rundliche Kügelchen, Koth. Der Darın wird durch eine Art Gekroͤs rings um an die innere Schaalenhaut beveſtiget, welche eine Fortſetzung da⸗ a Sl emorgame. In der Schaalenhoͤhle ift immer eine Menge Seewaſſer, welches durch die genannten aſti⸗ gen Röhren herein kommt und die Gefäße befpült, die fih auf dem Darmcanal_ und ‚der innern Schaalenhaut verzweigen. Wie das Waſſer wieder herausgeftoßen wird, iſt zweifelgaft, wahrſcheinlich Durch die Beivegungen der Paterne- Gefaßſyſtem des Kreislaufs. Zivey Haupt- ſtaͤmme Fig. x. m], einer am aͤußern einer am innern Nande, außerdem ein Freisformiged Gefaͤß innwendig um den After gan den 5 Ausführungsgängen der Eyerſtoͤcke. Daraus ein kurzes Gefäß h. gegen die Laterne, mündet in einen ovalen musfellofen Canal t., der gegen 2 Li— nien lang an der Speisroͤhre liegt, ſich langſam zuſam— menzieht und als das Herz angeſehen werden kann. Daraus ein Gefäß mit Zweigen an die Speisroͤhre und die Musfeln der Laterne. Ein Ziveig davon lauft gegen den Blindſack und ſetzt fih am innern Rand des Darms 1.1. fort bis zum Maftdarın. Es enthält einen hochgel: ben Saft, Darmarterie. Das große Gefäß am Aus Bern Rand m. m, enthält:ginen gelbweißen Saft, läuft — bis an die Speieroͤhre, verliert fih aber nach hinten ger gen den Maftdarı und erhält an ſeiner innern Geite eine Menge Gefaͤße von den Darmwaͤnden, an der alt= Fern Dagegen von der Haut, welche die Schale auskleidet; ift wahrfheintih Darmvene, und nimmt auch den Chylus auf. Da fie in der Mitte am weiteften ft, ohne in den herzformigen Canal oder in den Gefaßftemm am innern Darmrande überzugehen, fo muß fie nach Art ei— ner Vene Gefäße aufnehmen und nach Art einer Arterie Gefaͤße abſchicken? wahrfiheintih find die vom. Darm kommenden Zweige Venen, die zur Haut gehenden Ars terien, Deren venofes Blut durch das Wafler in der Schale oxydirt wird. Der Gefäßring n. m. um der Maftdarın erhalt mehrere Zweige von der Haut, welche wahrfcheintich das orydirte Blut zuruck und in’ den hergformigen Canal bringen‘, aus dem es in den Gefaß- ſtamm am innern Rand des Darm gelangt und von da in den Stantm am äußern Nand; fo zur Haut und in den Afterring. ; Sefäßfyftem der Lentafeln oder Füße chen, das Monro irrig für Gaugadern angefeben- An der innern Släche der Schaale laufen vom After ges gen den Mund 5-Gefaßftamme 1. r., vollig fo wie Die Canäte f. £. der Holothurie Fig. 4, ohne ſich mit dem vorkerbefchriebenen Gefaßſoſtem zu verbinden. Jeder— feits entfpringt eine Menge parallel liegender und gleich [ynger Zweige daraus. [die wie SKiemenblatter bey Mus ſcheln ausfehen und von innen fo laufen, wie die-Gänge von außen, welche man ambulıcra nennt, in welchen eigentlich die feinen Füßchen ſitzen). Die Geitenziweige durchbohren allda die -Schaale und dffnen fi) in die Fuͤß— pen. Die fünf Canale laufen in die 5 kleinen Pyrami— den, an deren obern Fläche fie in Bläschen o. 0. ausge— hen, welche zwiſchen den 5. halbzirfelfürmigen Stücken der Laterne liegen. tige, nicht falzige Fluͤſſigkeit, ihre Wände find musku— 188, reizbar, treiben ihre Flüffigfeit in die Füßchenz reizt man diefe, fo ziehen fie fih zufammen und treiben die Flüffigkeit wieder zuruͤck. Die Bläschen ohne Mus: felfafern, wahrſcheinlich werden fie von den Muskeln der Laterne zufammengedrudt. Da aus dem Blutgefaßfy- ftem feine Gefäße zu den Fuͤßchen gehen, fo werden diefe wahrſcheinlich auch durd) den Saft ernährt, der fie bewegt. Bau der Küchen. Liegen in Io Neihen zwi— ſchen den Stacheln, vom After gegen den Mund laufend. Jedes Fuͤßchen iſt hohl und endet in eim Saugnaͤpfchen Zu jeden führen zwey Locher in der Schale, durd welche die heile Fluͤſſigkeit aus einem Geitenaft [Eder ſich alſo gabelt] in das Fuͤßchen gelangt, welche aus roͤthlichbrau⸗ nen, kreisfoͤrmigen, nebſt einigen Laͤngenmuskelfaſern beſtehen. Eyerſtoͤcke. Innwendig, oben, zwiſchen den 5 Canaͤlen und ihren Geitenäften r. F. langlanzetförmig q. q., an die Haut beveftiget, beftchen aus einer Menge runder, hochgelber Eyer. Ausfuͤhrungsgang m. u. durch ein Loch in der Schale, deren alfo 5. Maͤnnliche Drgane, nichts gefehen. Bau der Schaale. Beſteht aus 20 Reihen Fat. Gegen den Maſtdarm der Sie enthalten eine halbe, durchſich⸗ f —— niget Stuckchen durch Naͤthe Berbunden wie Hirnſchaal⸗ nochen. Zwey Reihen von Stücken bilden immer ein ſchmales Dreyock deſſen Spitze nad) oben; ſolcher 5 brei— tere und 5 ſchmaͤlere abwechſelnd. Auf den ſchmaͤlern Fuͤßchen. Die Zahl der Stuͤckchen nimmt mit dem Alter zu. Bey einem in einem ſchmalen Dreyeck 23x24. Se: des Sedig und auf. jedem. 5 Fuͤßchen, ein großer Stachel und zwey Eleine, folglich auf jedem Dreyeck 5 >< 48 Füb: chen, 3 X 48 Stacheln, 10 X 48 Löcher, im ganzen alfo 1200 Fußchen. — Ein größeres Dreyeck hat 2>< 19 Stucke, die nad) beyden Enden abnehmen und auch sedig aber nicht durch- loͤchert find und ı bis 5 Stacheln tragen, deren im ganz zen 190 vorhanden find, mithin aufallen großen Dreyeden 1620. Die 5 Löcher für die Eyergänge find "in den 5 verlegten Stuͤckchen um den After. Der Schaalen- Stuͤckchen find in allem 40, darauf 2385 Stacheln und ' 1200 Fußchen. Nervenſyſtem. Zarte Faden auf der innern Slähe der Haut um den Mund, folhe an der Außern - Fläche der Laterne, ferner auf den 5 Waflercandlen, Ihr Zufammenhang nicht geſehen; bilden wahrfcheinlich einen King um den Mund. Erflarung der Abbildungen. Taf. 10. Fig. 1. (Iſis Taf. 10. Fig. 1.) an der Geite geöffnet, auseinander geſchlagen Laterne, Darm, Gefaͤßſyſteme. A, untere Hälfte mit der Laterne, B, obere mit dem After, a, b, Speisroͤhre. *0; Blindfae. d,d, erfte Bindung, mit 5. Eleinern Schlängelungen. e,e, zweyte Windung, eben fo. 8, Maftdarın. 8, Kreiögefaß darum. h, der daraus entfpringende Venenftamir: ij, das Herz oddr herzfoͤrmiger Canal. L Gefäße daraus nach der Innern Darmwand. 4J l, Darmarterie am innern Rand. m, m, Darmvene am außern Rand, welche vom Darın * Zweige aufnimmt und an die Haut Zweige gibt. u, n, Gefäße. von den Eyerſtoͤcken und der Haut. Auch liegen da die Eyergange, 0,0, die Waflerblafen.. / 'g, 9, die 5 Eyerſtoͤcke. ‚Tr, die Maffercanale mit den Seitenzweigen zu den: hohlen Fuͤßchen. Unter diefen 5 Bogen find die Loͤ— cherchen in- der Schaale, dazwiſchen die großen Dreyecke. An der Laterne b. b, Muskeln von den halbhogenförmi- gen Fortfäßen [der Bogen gleich darunter, nicht be— zeichnet) zu den Eleinen Pyramiden. ©, ©, halbzirkelförmig gebogene Stüde wie Y. d,d, Musfen, feßen fih an Die Spitzen von c,.c, P > pP, Muskeln, welche ce © verbinden, Fig. 2, die Laterne. mit ihren Theilen. Fig. 3, die Schaale von innen ohne die Eingeweide um J ‚ den Verlauf der Waflerröhren und den Bau der "Schaale zu zeigen. N fie ae 4. . 737 Fig. 4, daſſelbe mit den Eyarftoden 7 — Fig. 5, die Unterflaͤche von außen mit dem Fühlfaͤden und Athemroͤhren. Fig: 6, ein kleines Schaalen-Dreyeck, zerlegt. Fig. 7, ein großes, gleichfalls, Fig. 8, der After von außen mit den 6 Löchern: der Eyerleiter. Wer hat nun einen guten Einfall uͤber die“ ſes Waſſergefaͤßſyſtem? Bey dein Seeigel ift es den Nies men der Mufcheln fo ahnlich, daß man ſchwoͤren follte, die 5 Blätter waren Kiemen, wenn man den Zuſammen— Hang mit den Fuͤßchen nicht weiß. Wir bleiben immer dabey, daß die Röhren der Quallen daffelbe find, Was aber find dieſe Quallenröhren? Sie fonımen im Darm oder den Mägen zuſammen, und ıftehen mithin in der Bedeutung der Lymphgefaͤße enttveder, oder der blindeu Darm=Anhange bey Fiſchen und Kerfen. Was find aber diefe wieder? Wir halten fie für Votterfanäle. Eine Qualle befrande demnach aus nichts ald aus: Dot— terfanälen und einem Magen, oft auch ohne diefen, und fo ftellte fie gleihfam nur eine $oetalhülle vor, man fönnte fagen die Dotterhaut, das Nabelbläschen. Das ift unferem zoolog. Syſtem gemäß, nachdem. es Ge- fhlechtsthiere gibt, und überhaupt die Thiere nur ein— zelne oder mehrere Menfchenorgane darfteller. die Infuforien nichts anders an fich haben, als was der männliche Saamen, wenn die Slorallen das Ey find mit Dotter und Schale; fo muß es auch Thiere geben, weldye nur Foetushüllen vorftellen. Das die Medufen etwa, wovon einige Darmbläschen, andere Amnion, andere Chorton, andere Allantoıs uff. vorftellen.. Wie das zu ordnen iſt, willen wir freylich noch nicht. Iſt aber nun einmal die dee erfaßt, fo geborchen die Selaven gern. — Bey diefen Strahlthieren wäre alfo die Außere Bede— Kung. Foetushülle, Dotterhaut oder wenn man will, Chorion, welche einen Achten Foetus ſchon einfchließt, nehmlich Darm mit Blutgefäßen und Nerven, während die bloßen. Quallen. nur Foetushülle allein find, hoͤch— ftens mit Eyerſtock, wodurd jene Allantois wird, etwa wie bey den Bogeln, kurz die Holothurie ꝛc. ſteckt in einer Qualle, ift eine dublierte Qualle. Was find aber nun doch die Waſſerroͤhren? — Werfe einer den Stein. weiter! i Veber die Fortpflanzung einer Gattung Blutegel, ton M. C. Dumenil, Die Gattung Blutegel, welche zu den Beobachtun— gen, wovon wir. hier einen: Auszug liefern, Gelegenheit gab, fiheint einerley zu ſeyn mit der, von Bergmann in den Stockholm. Verhandl. von 1757 unter dem Nah— men Sex - oculata befchriebenen; beſonders aber von Müller, Hift. Verm, ı—2 part. p. 47. Nr. 175 mit folgenden Worten: Hirudo dilatata, cinerea, linea dorfi dupliei tuberculata, margine serrato, und die Linne unter dem Nahmen complanata zu eben. diefer Eippe gebracht hat. Syst. nat. Gmelin. Nr. 6, Mr. Dumeril hatte mehrere Male bemerkt, daß wenn er diefen Blütegel, der ſich gewöhnlich unter den £ 43*** Wenn 738 ZEN ram i : \ Steinen in fließenden Waͤſſern findet, quer ——— Aus dem Koͤrper anſcheinend eine große Menge kleiner lebender Blutegel herausfanten, welche aus der Wunde von beiden Seiten zu ſchlupfen ſchienen. Da er diefe Erfahrung int Fruͤhlinge dieſes Jahres (1808) wiederholen wollte, bemerkte er, daß die Durchfehnittenen Blutegel feine andern Herborbramten. Er nahm einige’ diefer Thiere mit, um ſie mit Mube zu unterſuchen. In fri⸗ ſches Waſſer gethan, zeigte ihre durchſichtige Haut dem bloßen Auge zwey Laͤngs⸗ Stämme, den fnotigen Liz nien entfprechend. Durchs Vergroͤßerungsglas betrachtet verteilten ſich diefe breiten Stämme in fehr regelmäßige dendritifihe Bündel, 8 an jeder Seite. Die Thiere wa⸗— ren fehr unruhig, fie liefen Tag und Nacht, fuchten fort aufommen , famen, aber doch nicht. aus dem ziemlich ges raumigen Gefäße, wo man fie hineingethan hatte. Den aten oder sten Tag ſetzten die meiften fich veft und blie— “ben 4 Tage lang faft unbeweglich und zufammengezogen, nach Verlauf diefer Zeit erblickte der Verf. diefer Beiner- fung, indem. er durch das. kryſtallne Gefäß, worinn fie waren, ihren: Körper: von unten ohne fie aus der Lage au bringen betrachtete, daß die meiften 4 Pärchen ins Kreuß gefeßter und: von. einer fihleimigen Materie ge- haltener Eyer bedeckten. Der- Körper: diefer Blutegel war viel fchmächtiger geworden, und die Nüden = Ver- zweigungen gänzlich, verfehwunden. Wenn man dieſe Blutegel von: den. veften Plaͤtzen, wo fie anhiengen, los— machen. wollte,. sogen fie fich ftark zufommen, machten ſich wölbig rund und ließen ſich cher zerreißen, als daß fie ihre. Stelle verließen. Wenn fie aber‘ keine Gefahr fapen, fo machten fie mit: ihrem Körper wogende Bewegungen, womit fie das Waffer um. die Eyer herum treiben zu wollen fchtenen, Alngefahr 24 Zage nachher bekamen diefe Eyer.eine andere Geftaltz fie wurden durch- fihtig und länger, indem fie eine-Art halben Mond bil deten, dem man fih nach und nach ausdehnen fah, - Endlich nach einem Monate ungefähr, verließ, der weibliche: Blutegel feinen. eingenommenen Platz. und da man ihn reizte, ſah man alle dieſe Faͤden ſich verkuͤrzen, abloͤſen, in Kugeln zuſammenrollen und auf den Grund des Waſſers herunterfallen. Die Mutter fuchte fie darauf wieder, die kleinen Thierchen: hefteten fich wieder an ihren Bauch, und während der Nacht oder wenn einige: Frofcehquappen, die mit. ihnen aufgezogen wurden: fir) ihnen näherten, bedecfte die Mutter fie mit ihrem! Bauche wie. mit einem Schilde. Nur erſt 2 Mo— nate nachdem fie. gelegt waren, verließ Die Mutter fie gaͤnzlich· Sie nährten ſich von, kleinen Cycladen (Zelli- nen), die mit ihnen eingebracht waren , ‚allein dieſe nah— men fie. nur nach dem Tode: derfelben ,; der natürlich aus Mangel an. Nahrung: erfolgte, (Bull, d, Sc, »807:) in die Länge: Das. untere: feines‘ Koͤrpers fehlen wie haarig, PEN BN J— ——— nonnullae de teſtieulorum ex abdo⸗ mine in ferotum deſcenſu et partium genitalium ano _ maliis, auetore D.B.G. Seilero, Acced, tab. IV. — incifae. Lipſ. apud Engelmanu 1817. 63 Pag. in IVto- Die Hauptabfiht des Verf. iſt theils durch der Nas tun trete Abbildungen, theile durch genaue Be der Sage der Theile und Benutzung der "vergleichenden Anatomie, das Herakftergen der Hoden aus der Unter leibẽhoͤhle ın den Hoden ſack und die Bildung der Huͤllen, welche dieſen ſo wie den Saamenſtrang umgeben, deut⸗ licher darzuftellen , als es bie jeht gefchehen if. Es fehlte in der That auch an einer folchen Abbildung, da. alle, welche bisher erfihtenen find, dieſen Worgang ente weder durch irrige Anfichten verleitet ganz falſch darz ſtellen, oder fo undeutlih, dab man eine richtige Vor⸗ fteflung von demfelben. durchaus nicht erlangen kann·⸗ Der Verf. beginnt zu dieſem Zwecke mit einer Beſchreie bung des. Bauchfelles. Es beficht daflelbe nur aus einer Matte, denn das Sellgewebe, welches auf der aͤußern Fläche deſſelben liegt, fann man nicht für eine sivente Matte halten, wie einige ältere und neuere Anatomen gethan haben, da e8 ganz die Structur und Beſtim— mung des Zeltftoffes hat, da es gegen die Analogie ſtrei⸗ tet und ganz zwecklos ift, Theile. des Körpers mit Bez nennungen zu belegen, die von den. allgemein befannten und der Analogie entfprechenden abweichen, wenn der Bau und das Wefen derfelben dadurch nicht richtiger oder deutlicher bezeichnet wird. — Die Verbreitung des’ Bauchfelles hin über alle Theile, die in der Interleibsz Höhle Kegen, wird genau. beſchrieben. Darauf folgt die, An gabe von der Lage deg Hodens und des Canmenftranz ges in der Unterleibshoͤhle, des Scheidenfortfaßes (pro collus vaginalis) und des Yeitbandee (gubernaculum) Hunteri). Diefes befteht aus Musfetfafern, die fi) von dem innern ſchiefen und queren Bauchmuskel auf⸗ waͤrts krummen und in der Folge den Hodenmuskel bi den, Dieſer Bau wird durch Abbildungen aus’ Embryo⸗ nen von Menſchen und aus Nagethieren deutlich gemacht. | Den Hauptgrund des Herabfteigens der Hoden fucht der Verf. zwar in der Elovution diefer Theile felbft, glanbt aber doch, daß es durch die Wirkung jener Muskelfaſern befördert werden Fan. — Die Angabe der Bildung der. Haute des Hodens und: des’ Saamenftranges, einige Be merfungen über das Nuckſche Divertieulunv und eine Erz läuterung der Lage der verſchiedenen Arten der So Brüche macht den Beſchluß. ſchreibung einiger —— — der Sa — — bildungen der Geſchlechtstheile, welche der Verf. ſeibſt beobachtet hat, zu Deren. Erläuterung die 3 und 4 pfertafet beſtimmt iſt. L nr 3 * * er. ee ı a I 3 ’ die Abhandlung der Frau von Stael. @iblieteca italiana IV, 1816. Sgreiben eines ta: häners in (Sieh Heft L St, 13 der Iſis 1817.) Ich werde dererfle feyn, meine Herren, der Gebrauch don der Freyheit mat, die Sie jedermann in der Ein: Teitung zu Ihrer Zeitfehrift ertheilen, Ihnen feine Ge— Danfen zuzufenden, fo oft. er darinn auf eine Meinung Rößt, die ihm nicht volfig genügt. Sch fage ihnen alfo un- verholfen daß ich gewiß weiß, wie von allen Theilen Sta: liens her ſich viel Widerſpruch gegen die als ſchoͤner Anz Fang in Shrer Bibliothek befindliche Abhandlung der Frey: frau von Stael erhoben hat, Was aus dieſer Abhandlung fremde Nationen angehen mag, verlangt uns wenig dar: ber zu flreiten. Aber das was daſelbſt über die Sta: lianer geſagt wird, hat großes Gefchren erregt. Ich darf glauben Sienicht zu befeidigen, wenn ih Ihnen darüber Tchreibe, fintemal ich ihr gegebenes Verſprechen für auf: richtig Halte. Aber ich werde vielleicht viele beleidigen, wenigſtens werde ich nicht allen gefallen fünnen, wenn es erhellen wird, daß id) nit alle Einwürfe die man macht, "mit zu maden fähig bin. Was jene berühmte Frau Felbſt betrifft, fo darf es ihr nicht mißfafen, wenn id ale Jtafiäner, in einigen Stuͤcken unferer Nationallite- "ratur ihren Meinungen nicht beyftimmen fann. Diefe Ver: iedendeit wird demohnerachtet die ihr fhuldige Ehr— bietung die ich hier öffentlich befenne, nit verminz dern. Biel Staliäner halten wegen der Corinna, und degen einiger.in der Abhandlung hingeworfener Dinge rau von Stael jtalien abgeneigt, was id) von einer jo elehrten und artigen Perfon auf feine Weife glauben kann. efegt aber auch daß dem fo wäre, fofeheich bloß Bar: auf; Ob die von ihr bejahete oder verneinte Sätze mir ahr {deinen oder nicht; und es falt mir nicht ein, ihren innern Bemweggründen nachzuſpuͤren. Und dann iſt es meine Gewohnheit, denjenigen der mich ſchimpft, nicht einmal anzuhören; wenn er mid) aber tadelt und "Die Wahrheit fagt, dann auf mic) ſelbſt boͤſe zu feyn, und ihm zu danken. So dent id), jollte die ganze Nation ‚gegen Ausländer gefinnt feyn. Biel, und aber viel Ungszogenheiten haben uns die Franzofen auf den Nak: fen geworfen über die man lagen fonnte, Aber wenn uns Jemand anfländıg aufmertfam auf, unfere Fehler macht, warum folten wir diefen nicht hören, nicht Den und gegebenen Nath benugen wollen? Sch ſehe nicht wie wir und über Frau oon Stael bellagen Können, wenn fie und zu Gemuͤthe führt , fo viel als uns möglich ift in den Wiſſenſchaften zu arbei— ten, weil dieß Der einzige, uns in gegenwaͤrtiger Zeit offen fichende Weg zum Ruhm fey. Entweder ift dieſes wahr over nicht. iſt es, w-lche Unbill thut fie uns an, wenn fie ung Die Wahrheit fagt * Und iſt es nicht, o, fo laßt uns murhig, durch alle nur mögliche Wege dem Rubme zulaufen, mögen dieſes Wiffenihaften feyn, oder mag das Glüd irgend einen andern Weg uns öffnen! Ich wuͤnſche mehr denn irgend ein anderer, Frau von Gtael mög Unrecht haben, aber dieſer paar Worte wegen moͤcht ich nicht mit ihr zanken. S3fla 1918. Seft 4. Auch wüßte ih nicht, wie ih ihr widerſprechen ſoll, wenn fie behauptet, uufer Theater fey zu nichts nuß, wir verloren daſelbſt unfere Zeit ohne Nugen, und nicht al: fein das, wir verlören auch einen großen Theil -unferer Denfungöfraft : denn es iſt nur gar zu gewiß, daß alle Kräfte, mögen es nun mechaniſche oder intelectuelle feyn, fi vermindern, wenn fie nit gebraudt merden.-&8 fol uns fhmerzen daß der Vorwurf gerecht ift, nicht daß ihn ein Fremder und madt. Ich bin völlig auf Seiten der Frau. von Stael, wenn Re und ermahnt, unfern Thea; ter Stücken würdigen und nüglihen Stoff unterzufegen ; aber ich halt'es auch mit_den Staliänern, die da mit al lem Seht behaupten, daß Diefer Stoff nicht aus Trank: yeih gehoft werden müfle, woher wir fhon zu unferm großen und mehr als litterariſchen Unglüdf gar zu viele Ding’ uns hergeholt haben. In Italien feldft muß das gefhaffen, verarbeitet und ausgemalt werden, was auf dem italiänifhen Theater nit allein unfre Landsleute mit Vergnügen hören, fondern aud) Die Ausländer Toben fönnen. Es iſt nur zu wahr, feit langer Zeit verferti- gen wir Trauerfpiele die jämmerlih, und Luftfpiele die elend ſind aber dem ohnerachtet wollen wir nie fremde Theater in unſern Staͤdten dulden. Außer andern un— ſeligen Folgen wuͤrde auch diefdaraus entſtehn, daß * uns unmoͤglich ſeyn würde, je ein eigenthümliches Thea: ter.zu befigen. Und follten wir daran fehon jetzt ver: zweifeln? Die Einbildungsfraft der Stafidner, ſollte fie denn ohne Heilmittel unfrudtbar feyn? Tefis pars nulla paterni vivit in nobis? Weder der Boden noch der Himmel Italiens hat ſich veraͤndert. Ball va bezeuget Diefes der ganzen Welt. Da wo es feine mehr denn menſchliche Geftalten ſchaffen fann, da folfte feine Theaterfcene mehr erfunden werden können ? Aber fel- ten ift in Canovanidt allein fein Genie, felten it aud) feine Riebe zur Arbeit. Tage man aus Italien fu- perba ignavia, und mir werden nicht nöthig haben auswartig fhandlih etwas zufammen zu bettefn um unfer Genie zu ſchmuͤcken, das von feiner eigenen Sus- ftanz ſich felbft leiden fol, wie jenes betriebfame Thier- an a 5 ſeine Huͤlle zieht, das oͤnigen Die Maͤntel, und den ⸗ a — Schoͤnen den Anzug Auch eifert man gegen den von dieſer Fra nen Rath, die Mythologie der Griechen jur tem als abgenust zu verlaſſen. Weld einen hoͤchſt — — gen Mißbrauch ein Schwarm elender Keim: Schmiede Tag aus Tag ein von ihr macht, davon bin ich durch eigene Erfahrung fo fehr uͤberzeugt, Daß ich unmöglich daran zweifeln fann. Aber ſollt' es denn einem eins ſichtsvollen Gelehrten fo fehr ſchwer ſeyn zu befimmen, bis in wie weit, und auf welde Weiſe wir ung ihrer jegund ſchicklich bedienen können, da fie zwar nicht mehr wie in vorigen Zeiten, Boltsreligion und Algemeinglau: be, aber uns Dod.von den Dichtern als Fideikommiß überliefert worden iſt? Dod auch ſelbſt in Zeiten, de: nen jene Fabeln nicht fremd waren, verurfachten fie oft einſichtsvollen Maͤnnern lange Weile, wenn fie jeder Did: terling, zum Gelbiterfinden zu ſchwach, unaufhoͤrlich int ermüdend wiederholere. Ihrer überd üßig rief Juvenal aus; Notamagis nulli eft domus fua qua mihi lucus 44 69x Martis; und nach einer fangen Aufzählung ſchließt er Expectes“eadem a [ummo. minimoque poeta. Aber Dazu gehört eine fängere und mehr durchdachte Unterſu⸗ dung, als mir meine Kräfte verflatten und gegenwärtiger Borfag erlaubt. 2 Viele. beffagen ſich darüber; daß dieſe Freyfrau we: nig Schägung für das Studium des Alterthums zeige, indem fie Die Arbeit: Der- fih mit ihm. befhäftigenden. Gelehten der armfeligen Mühe jener vergleicht, Die in der Hoffnung Goldkörner zu finden, die Cantike) Aſche Durd: raͤtzeln. ) Ich glaube nicht, daß das, was in der Al: terthumskunde gut, erhaben und nuͤtzlich if, je von einer: Frau verachtet werden koͤnne, bie fih doch beftrebt vor andern ihres Geſchlechts ſich Gelehrfamfeit zu ers werben. Ich gebe gern zu, daß jede Wiffenichaft ihre Pe Danten und ihre Abergläubifchen hat, denen man aber- arlauben mus, daß fir ihre Neigungen befriedigen. Aber fo viel es mir fheint, ohne- andern zu: Schaden öffnet und. dieſe Frau. jeldft: den. Weg, der zur Bereinigung, führt. Es fey ein unbefobtes und armfeliges Geſchaͤft, den Rennplag zw fehren und Aſchenkrüge zu. durchſuchen, und fo fen. ed: denn: Privatzeitverrreib und werde mit. feiner offentfichen Ehre belohnt, wenn ſich der. Alterthums— forfcher aͤngſtlich mit. Kfeinigfeiten abgibt.. Aber ein neues Bergwerk anzulegen, aus ihm mahre, fihere Reichthuͤmer an den Tag, zu. fördern, wer: iff ed, der da laugnen foll: 18, daß Diefed Gewinn. und Ehre des Volf’s fen? Der Bewinn. verbreitet: ſich fogar, Uber, Die. Graͤnzen feines Volkes hinaus. Wenn. unfer. Mai: den. Fronto aus, der Srabeshöhlegeriffen, wenn erihn.»on, der. Todten er. sweet, oder ſoll ich fo fagen ? wenn.er ihn neu gefchaf: fen hat; wenn er. und eine, neue, von. den. Alten: fo ſehr gepriefene, uns aber völig unbekannte. Schufelateinifher: Beredſamkett öffnet, und. uns in. die Gemaͤcher führt des. großen, des mweifen, Des guten Kaifers! fo. ermarb er. Stalien nit. allein viel Ehre, fonyern: verdiente auch den Danf. des ganzen kultivierten Europas. Dieß waren: teine Kohlen, es mar. ein Schatz! Wer wird. über, Die. Arbeit eines. Mai. laden ? mer, fie infruchtber fhelten ? Es find barbariſche und ungluͤckliche Sahrhunderte, die. uns Gaetano Marinis. hochgelehrtes Buch fennen-Tehrt; der. aus der: ganzen. Welt. zerriffene, Usberbleibfel von, Hundert ſechs und vierzig Wapyrusblättern. in ein Ganzes zuſammenhrachte, ſie uns lesbar machte, und uns in tief— gelehrten. Erklaͤrungen zeigte, wieviel fie ſchoͤne Kenntniſſe enthielten. Dieſe Kenntniſſe, obſchon fie aus Jahrhunderten. flammen, die weder gebildet noch gedeiplid waren, find. dennoch- ſchoͤn und nügfich. Ennio Vilcontie, deſſen Na: men allerwegen befannt iſt, unermeßliche. Gelehrſamleit Yat aus allen Zeitaltern und aus allen alten Laͤndern, die nur irgend Theil an Kuͤnſten und. Sprache der. Grie— chhen hatten, Bilder und Thaten von Menſchen geſam⸗ melt, und er bemüht: ſich jetzt, wie man ſagt, für 2a: tiums Iconographie das zu thun, was er der griechi— ſchen, ſo vortrefflich geldiſtet hat. Wem ſollte nicht eine antiquarifche, Arbeit Diejer Art. weit über alles Lob er- haben: fheinen?. Ich wollte hier. nur, von diefen drey — — — *) Razzolare,.räßeln heißt in den Weinbergen nad), der. Weinefe etwa uͤberſehene Trauben ſuchen. — — 692 Werfen reden, die ſeit dem Anfang: Bed gegenwärtigen Jahrhunderte, bis zum Ende: des verflaffenen Jahres erſchienen find. Wer fie zu wurdigen verficht, wird zu⸗ geben: daß es nicht. wenig war, was JItalien im funf: zehn Jahren leiſtete. Ich bin überzeugt, daß antiquari- ſche Arbeiten mit fo viel Geiſt und Nutzen als dieſe ver: fertigt, von jedermann hoch geſchaͤtzt, und von der Frau von Stael, gewiß nicht verachtets werden, die ſich diel⸗ mehr mit, mir. vereinigt, Die Ztaliäner zu ermuntern aus den Schadten des Alterthums ähnliche Schäge mehr an Das Tageslicht. zu. fordern? In Scipione. Mafle 8 gro— ber Seele entfland ſchon das Verlangen nad Monfig- nor Marinis Werf uber die Papiri: er theifte fie Ew- ropa mit, zeigte. ihm einen kleinen Abriß derfelben; und. es ſchien Europa, daß: fie der Bearbeitung eines gro: fen. Geiſtes nicht unwürdig feyen. Maxini hat Stalien die, nur gar zu. oft verlorene Ehre aufbewahrt, das voll⸗ fommen ans Licht zu. ftellen, maß. fein. Geift zu. entwer; fen. mußte. Als Marini 1805. fein Bud. herausgab, war. ed. das erfte große Werk, das Italien im gegenmär: tigen Jahrhundert erblickte; ein wahrhaft ſaͤculariſches und. europaͤiſches Werk! Bey dieſer Gelegenheit fallt mir Die Bemerlung bey, daß im Jahr 1707.in Stalien das erfte wichtige. Werk. des. verflofienen Sahrhunderts er: ſchien. Es war Gravinas: über den. Urfprung-der Bers nunft;- Sulle origini della. ragione, ein Wert Dem ganz Europa den lauteften Beyfall zuklaiſchte, und. in dem man. vorzüglich. Die. tiefe. Alterthumskunde bewundertes Da mithin. in. Diefer. Wiffenfhaft Die Staliäner einmal die. Erſten, und. nadjher. immer darinn glorreih waren, fo. ift. es recht, daß fie: nie, unierlaffen. fie zu bear— beiten, und aus ihr fi Ehre zu. erwerben.. Aber dieß thun zu fönnen, muͤſſen fie mit Fleiß und Eifer Latein und. Griechiſch ſtudiren. Und doch mie traurig iſt 6 hier fagen gu müffen: — Sie waren die Erſten und. nun. figen fie. auf, Den. Hefen.. AL. dieſe Zwiemeynungen find: nichts: gegen dem Lärm, Streit, der fi) üher jene wenige Worte erhebt, die grau. von Stael gegen jene Suͤndfluth efender DVerfehinwarf, die Jtalien verpeſtet. Unſeelige Frucht⸗ bavfeit ! Die Saͤnger dieſer Art wachſen und wie die Froͤſche. Und ich, weit entfernt, der Wahrheit. widerfpre: den zu. wollen, und jedem Der: uns, an fie. erinnert, wer: de. nie. zu jamnıern ein End finden, und Stalien zu bits fen, Daß. es fi, mit; Gottes Hilfe. von dieſer Peftifeng befreyen möge. Jede Nation muß zu: ihrer Ehre, große Dichter Haben; deren gerade. deßwegen nur. fehr. weniga feyn fönnen.. Warum. greifen. denn. nun fo. viel, unge? waſchene Haͤnde nach einem. Dinge, das. ein. Geſchent, ein. Privilegium, ich moͤchte ſagen ein Wunder der, Nas _ tur iſt ? Dichtkunſt iſt kein allen. offenſtehendes Hande werk, ſoll niet. ein Geſchaͤft vieler. ſeyn. Jede, edle Seele muß. die, aͤchte Dichtkunſt verſtehn, empfinden und lieben: aber. wer. nicht Dichter, nicht wahrer Dichter iſt⸗ Cui uon ſit publica vena,, Qui nihil expoſitum ſoleat deducere, nec. qui: Gommuni feriat.carınen, triviale moneta; Is qualem nequeo monſtrare, et lentio (amtum;, 2 698 D! um: Gotteswilien der ſchweige! Seit fo vielen Jahr: bunderten wiederholt man den Ausſpruch Horazens, Her vilelmehr Den Ruf der Natur: daß ein mirtelmäßi- \ ger Diäter ein unerträglihes Ding fen; und ohne Maah pflanzen ſich täglich die fäledtem fort? Es fol eine Werte gelten, und ich behaupte daß fi in Stafien die Hälfte derer, die leſen koͤnnen, mit Versmachen abgibt: Nichts weiter in der Welt verſtehn ſie: aber fie bilden ſich ein, Dichter zu feyn, und diefe eben ſo eitle als thö⸗ richte Einbildung ift der Hanptgrund , daß fie in ihrem ganzen Leben nichts rechtſchaffenes lernen. Jede Stadt, jeder Flecken, jedes noch fo kleine Landgut halt in Ita⸗ lien Academieen. Und warum denn? Vielleicht um ſich im Lefen und im Verftehn alter Klaſſiker za üben ? Ge— ſchichte der Natur oder mindeftend die des Vaterlands zu fludieren? Mittel ausfindig zu? machen, Aderbaw umd Kuͤnſte zu verbeffern? Verſuche in der Chemie oder Vhyſit zu maden? Mit einander uber Geſchichte zu fpre, chen, und aus ihr Nuganmwendungen für unfer bürger: lich Leben zu ziehn? Lobpreifend das Andenfen und die Benfpiele unferer braven Ahnen zu erneuern? Nein! Nein! Die alles wären Armfeligfeiten, unwuͤrdig ben Schöngeiftern! Sie fommen zufammen, Sonette, Dven Mapdrigale und Efegieen abzulefen. Vor allen herrſcht das Sonett! Sonette find das fägliche Brod, und Dies fer Geiſter Wolluſt. Aber um aller Götterwillen! Was foll ein Wolf von Sonettenfämieden ? D! daß wir und einmal von diefer Thorheit befreyen mochten! Iſt einer "unter uns, den Die Natur ſelbſt zum Dichter ger ſtempelt: Ingenium cui fit, cui mene divinior, atque os Magna fonatınum, . fo widerſtrebe er ihr nicht; würdig fragte er Den Namen, der mehr dauert und ehrt (Il nome che piü dura e piü onora) zu erwerben; unfferblic mache er fih; und gloreeih fein Volt! Aber legen doch diefe fünf oder ſechs Hunderttaufend Mader von Zeilen mit und ohne Reim einmal ihren Irrthum ab; fernen fie Doc begreifen, Daß die Ratur nicht eine Halbe Million Dichter zu ſchaffen, und fein Volt fie zu ertragen vermag; hören fie Dod auf, ihre Zeit zu vers Tieren, laͤſtig und lächerlich zu fenn;. wenden fie ihre Ta— Tente auf nügliche Dinge, treiben und lernen fie das, as zu wiffen ihnen und dem Baterfand frommt; ver: Born fie ung mit ihrem. edelhaften und, fhamlofen Ge— ädze. Ich weiß, daß id durch wenige Worte mir mehr eine Million Feinde mache. Mögen fie ih‘ immer: ergumen, nur nehmen die: guten Köpfe. eine beſſere Richtung ;: nur reinige ſich Stafien von diefem Unwe— fen ; laſſe dieſe Laͤppereyen; erfuͤlle fih mit. guten, er— freulichen und geehrten Studien... - Aber fann man wohl Ueberſetzungen ultramontanis- ſcher Poeſien und Romane: nützlichen und ehrenvollen Studien zuzaͤhlen ? Wird unſere Litteratur wirklich bes. reichert, wenn: ſie aufnimmt, was die nordiſche Phanta— ſit hervorgebracht har? So ſagt die grau von®taelz, fo glauben einige Stafiäner 2: ich aber: ſtehe bey denen, die das Gegenteil behaupten... Laßt uns ihren Haupts grund betrachten. Sie wuͤnſcht und: Neuheit. Aber ich) 74 füge: Der Gegenftand der Wilfenfhaften iſt Wahr: — der Künfte Schönheit; dem zufolge lann in ver Wiſſenſchaften das Neue nur inföfern gefhägt mei» den als ed wahr, und in den Künften ala 46 ſchön if. Die MWiffenfhaften haben ein Forktſchreiten ins Unendlide, und fönnen täglich neue bieher unbe kannte Wahrheiten finden ; aber begraͤnzt iſt jenes. ber Känfte. Haben fie einmal dad Schöne gefunden und - es auszudrücken gewußt; fo bleiben fie fiehn. Dog halte man ein Gebiet, obſchon begränzt, darum nicht für eng. Wollten wir af das für ſchoͤn Halten, mas nen ift, fo würden mir gar bald das Vermögen verlie— ten, Die Schönheit zu erfennen und zu empfinden. 5 fiedzehnten Jahrhundert waren die zeichnenden Kuͤnſtler alle mit einander in Aberwitz gerathen, da fie in ihrem, Gemälden, Bildern und Gebäuden die ausſchweifendſte Reuheit ſuchten, und entfernten ſich Dadurd vollig vom der Schoͤnheit und der allgemeinen) Annahme; wohl - unfer viel Hügeres Zeitalter zurückgekehrt ift. Aber die Kunft zu ſchreiben, die im naͤmlichen Jahrhundert durch die naͤmliche Neuerungsſucht gleichſalls von ſehr vielen verunſtaltet ward, hat ſich im! gegenwärtigen veraͤndert, freylich vielleicht zum Schlimmen; infofern fe ſich nicht ſo⸗ wohl vom Alten, als vom Vaterlaͤndiſchen entfernt hate, Die des ſiebenzehnten Jahrhunderts hatten wenigſtens eine originefe und itafiänifche Thorheitz die unfrige iſt die der Affen, und demnach um fo mißförmiger. Es fieße fi wohl viel Hin und her flreiten, ob alles wirks lich ſchoͤn ſey, was einige in engliſchen und deutſchen Dichtern bewundern, und ob nicht vieles falſch oder übertrieben, und dem zu Folge haͤßlich ſey. Doch zus gegeben, alles ſey fon, fo folgt daraus nicht, Daß es auch für ‚une: ſchoͤn werde, wenn wir ed zu Dem, mas ung eigenthumlich iſt, mifcen. Wir müffen entweder ganz aufhören Staliäner zu feyn, unfere Sprache und uͤnſere Gefhichte vergeſſen, unfern Himmelöftrih und unfere Einbifdungstraft verändern: oder aber, wollen wir diefes beybehalten, for muß ſich aud Die Dichttunſt und die Literatur rein italianifh erhalten: fie fönnen fih aber nit ale folge erhalten, wenn wir fie mit je— nen. noͤrdlichen Ideen vermifhen, die fih auf feine Weiſe mit den. unfrigen. amalgamiren laffen.. Diefe Vermiſchung fih mit einander nicht vertragender Din: ge wurde Mißgeburten hervorbringen, Cleider hat fie Berfelben ſchon⸗gar zu viele: hervorgebracht!) aͤhnlich den Centauren, von denen des Alterthum fabelte, ſie ſeyen von Wolkengezeugt: Sch ſage Damit nicht, daß ein Ita— liaͤner vernuͤnftiger Weiſe nicht ſollte Die Gedichte und Santafieen.. der. Nordlaͤnder fennen lernen wollen ;- wie er auch ſelbſt perſoͤnlich hingehen und. ihre Laͤnder be: fuchen mag; aber ich’ laͤugne, daß Diefe. Literatnr- CfW ſchoͤn und lobenswerth ſie aud an ſich ſelbſt feyn mag) die unſere, mit der fie ihrem: ganzen Weſen nach unver— einbar iſt, bereichern und verſchoͤnern koͤnne. Ein Anderes iſt es nach Japan zu gehn, um. aus. Neugierde: dort gleichſam eine von der unſern verfthiedene Welt zu ſe⸗ ben ;. ein Anderes, ‚daraus zuruͤckgelehrt, mitten unter Staliänern als Japaneſe leben zu wollen, Ich will den Ehineſen zugeben, daß ihre Kleidungsart Eleganz habe, ihre Art zus bauen Geſchmack, und ihre Malerey An: muth aber würde und denn der Rath wohl gut fchei- nen, wenn jemand uns vorfhlagen wollte, dinefifh zu bauen, zu malen, und uns zu kleiden, ‚Ldiefee hinft fehr, da niemand das Vorige zugibtl , jegt, Da Die einmal von ung ‚angenommene Art ſchon längft ung zur anderen Natur geworden iſt? Die viel Urfahen würden wir nicht anzuführen wiſ⸗ fen, um dieſen Rath nicht befolgen zu ſollen und zu koͤn⸗ nen ! Was nun. aber die nordiſche Ritteratur betrift, fo haben wir, außer ‚den theoretiſchen Gründen, aud noch die Seidige Erfahrung, Die ung deutlich gezeigt, Daß fie widernatulich der italianifhen eingeimpft,, das me: nige, was ihr noch nationelfes übrig blieb, vollig ver: ſchwinden gemadt hat. Gebe doc jeder At, wie man in Italien ſchreibt, ſeit Dffvan darınn herrſcht! dem eine zahlreiche Schaar ähnlicher Ueberfeger folgte. Das Ehönfte dabeh ift, daß diefe leidenſchaftliche Verehrer Mil tons und Klopfto fs unfern Dante nidt fennen, und den Nichtgefannten verachten, woruͤber fie von Eng⸗ laͤndern und Deutfhen gar weidlich ausgelacht werden. Es iſt leider! nur gar zu wahr: den Ausländern muß es vorfommen, als trügen die Wiſſenſchaften In Stalien jest gar keine Fruͤchte mehr; allein diefe Unfrudtbarfeit entfieht aus der Trägheit, den vaͤterlichen Boden bebauz en zu wollen. Um Keihthum zu erwerben, haben wir nicht noͤthig auszuwandern, und uns auf anderer Beſitzun⸗ gen zu werfen, deren Früchte Geſchmack und Saft ha: ben, die uns nicht behagen Tonnen. Die Italiaͤner ſol⸗ len ihre eigenen Claſſiker, Lateiner und. Örieden ſtudie⸗ ren, deren Augen ſich der italiaͤniſchen Literatur glüd: licher als jeder andern einimpfen laſſen, weil ſie ſelbſt ein Zweig dieſes Stammes iſt, da Die andern aus ei— ner ganz andern Wurzel ſproſſen: und dann wird un⸗ ſere Literatur jedermann bluͤhend und fruchtbar ſchei⸗ nen. Wenn wir fortfahren ultramontaniſchen Dingen nachzujagen, ſo werden uns unſere von jenen ſo ſehr verfhiedene vaterlaͤndiſche aafangen, immer mehr zu mißfallen, und- wir werden in der That aufhoren das thun zu können, wodurd unſere Vorfahren fi) fo viele Ehre erworben haben: und doch werden wir ed nie da— hin bringen, Das, was in den Ultramontanern gefällt, fo ſchoͤn und ſo iobenswerth als fie maden zu koͤnnen; Denn ihnen gibt es die Natur, Die uns andere Arten, t: Und fo werden wir in Kurzem. unfere Litera- ln führen, daß fie jenem Ungeheuer, Das Horaz im Anfang feiner Ars poelica befchrieb, gleicht. wi Sch hoffe, meine Herren, ©ie werben es mir nicht abfchlagen, dieſe meine Gedanfen öffentli befannt zu maden, in deren Darfielung ich glaube, jenen — ſpruch, der zu meinem großen Leidweſen, von und Sta: Tiänern im Schreiben nur gar zu ‚oft vergeffen wird, ) treulich beobachtet zu haben; Volle Freyheit a Meinungen, aber Achtung den Perjonen! Mer diefen Sittenſpruch nicht beobachtet betruͤbt jeden Bidermann: denn außer Dem daß er ſich entehrt, bringt er die Wiſſenſchaſt und das Volk in übeln Ruf. So denfen wir Ultranontaner nit, Das deut: ſche ift aber ein muftiverfales Volk! ı P i ſ Rs * a‘ Novelle leiterarie 1816.) et Das fran oͤſiſche J. des Debats erzählt und-unter dem Artikel Frankfurt, daß ein Geiſt, Lemur, Genius, Dämon, oder wie man ſonſt ihn nennen will, ſeit eini— ger Zeit eine vertraute Freundſchaft mit einem gewiſſen Müller geſchloſſen, nur daß dieſer ehrliche Deutſche mittelſt ſeines geheimen Einfluffes jest Drakel jeder Art, vorzüglich aber politiſche erıheile, in Ruͤckſicht welcher man hofft, daß die Zeit die Leichtglaͤubigkeit derjenigen rechtfertigen wird, mwelde gutmüthiger. Weife Daran glauben.‘ re Gin anderer Geift, gewiß dem erften nicht groß unaͤhnlich, gibt aud feit langer Zeit politifhe Orakel ſowohl als gelehrte in verfhiedenen Theilen von Eu— ropa, durch den Mund einer alten Pythoniffe, und man. verjihert, daß fie nad, durdlaufenem Norden ſich gegen: den Suͤden gerichtet, und nad uͤberſchrittenen Alpen und Apenninen bis in das Herz von Stalien vorge drungen fey. In den Sahrbüdern der Geſchichte iſt es nichts Neues, Daß die Weiber geweiſſagt haben zund: alles auf die Geite geftellt, was man. von, der Caſſan— dra, den alten pythiſchen Priefterinnen, und den Sybil— Ten erzählt, fo weiß. man, daß ehemals bey den Deut: {hen und andern nordifhen Voͤlkern geglaubt ward, es fen in den Weibern eine, gewiffe Gottheit, die ihnen Einfiht in die Zufunft verftattete. Daher waren bey diefen Völkern die. Namen der Belleda, und Aurinia und fo vieler anderer beruhmt, denen dDiefe Ratio: nen eine Art von Gottesdienft erwiefen, und auf ihre Kathihläge und Antworten ein großes Stud hielten. Die neuere Pythoniſſe nun, nah den Nachrichten die wir von ihr haben, ift an Alter ohngefahr über 50 Sahr. Sie ſpricht verfhiedene Spraden fertig, 3. B. Franzofifh, Deutfh, Englifh, Italiaͤniſch, und nur da— durch iſt fie im Stande die Neugierde von Perfonen zu befriedigen, Die aus verfchiedenen Ländern herbey lau - fen, um fie um Rath zu fragen. Der Geiſt, der durd) feinen Einfluß auf fie wirft, zeigt viele Gelehr— famfeit und Kenntniffe, und fein Ding iſt ihm unbe kannt, fo daß ihn feine phyſiſche, Fritifhe, oder theolo- gifhe Frage in Verlegenheit fegen fann, In der Bo: firit ift er gewiß eben fo erfahren, als Müller immer, aber an gelehrten Kenntniffen iff er ihm uner: meßlich überlegen; denn die Gelehrſamkeit aller alten und neuen Bolfer, vom Homer bis zu uns, und von Dffians und Ddins Zeiten bie zur gegenwärtigen übergebirgiichen Litteratur ift ihm fo zu fagen prae ma- nibus. Es ıft wahr, Daß dergleichen Geifter mandmal etwas luͤgenhaft ſind, mie denn aud unfer Dante fo etwas bemerkt, und daher fann es auch nicht fehlen, daß die Pythoniſſe zumeilen divprfe Ligen oder Par radoren, oder beffer zufagen, literarifhe Kegerenen aus: breiten follte, Die fie aber indeſſen mit vielem Scharf finn, und Diafeftifcher und- metaphyſiſcher Spigfindigfeit zu vertheidigen weiß; wie denn überhaupt der Mißbraͤuch der Metaphyſik zum Bewundern fraftig ift, Die ſeltſam⸗ fien Widerſpruͤche geltend zu maden, A a uw Diverſe Verſonen, die angetrieben durch einen un: ‚wiberftehfichen Reis gelehrter Neugierde, bingegangen find, fie zu befragen, haben uns folgendes Nähere von «ihr erzählt. Mit einigen Formalitäten zur Audienz zugsfaffen, fanden fie ſie feldige in einem fhön ausftaffierten Zim- mer, doch ohne irgend einen gelehrten Apparat von ma: giſchen oder nerromantifhen Schriften, Aftrofabien, Zir⸗ teln, Figuren, Winkelmaßen, Talismann oder derglei— hen Inſtrumente, geſchickt die Charlatanerien der Kunſt zu unterftügen ; dieſes zeigt wahrhaftig, daß die Pnthas niſſe aufrichtig zu Werke geht, und daß in ihren Ber: fahren feine grobe Betrügerey flatt Hat. BA Sie tragt ein zierlih Kleid, Das weiß und reinlid, - In leggiadro veftir, candide e fchietto, ‚und wie man fagt, fol fie die Neugierigen außerordentlid höflich aufnehmen, Ueberdieß hat fie einen fo durddrin- genden Blick, und eine ſo ſcharfe Naſe, daß fie beym erften Stoß die Perfon, fo fie um Rath fragt, durchwittert, und fie «in fünf Rinutenabfertiget Tdefinifce, definiert, entfcheidet und beendigt]. Dieß iftfhon was außerordentlicheg, aber es iſt nichts, verglichen mit dem, was jegtfommt. Was viel ſeltſamer ift, Das iſt, daß fie niemals in Rärhfeln ſpricht, fondern baar und offen; und wenn etwas von den Zu⸗ hoͤrern nicht verſtanden wird, (wie denn ſolches haͤufig geſchieht, ſo kommt das nicht Davon, daß ſie nicht (wie es heißt) mit der Wanne winkte, ſondern das tommi lediglich von Der andern befhranktem Verſtand. Sie ſucht immer unter den Ideen die Contrafte, und daraus quillt die Neuheit und das Unerwartete, das did) mit ‚auigejperrtem Maule ſtehen aͤßt; und in Sachen und Sebanken ſucht fie neue Verhaͤltniſſe, was jene Tiefe der Rachſpurung hervorbringt, die nur die Leute von Hohem Genie ım Stande find, nad Würde zu fhägen. Uebrigens wird es angenehm fenn, ‚hier einige Ant: worfen mitzutheilen, ‚welche fie den erwähnten neugieri- gen Perſonen gab, Die gefommen waren, fie zu befra> gen uber Gegenſtände der italianifden Litteratur, als eine Heine Probe deffen, mas Gie Neues auf unfere Rechnung beobachtet hat; und aud aus dieſem wenigen wird man fehen, welches Wiffen in der Seele unferer - Sybille verfhloffen liegt. 5. Gefragt was fie von den Stalianern daͤchte, ver: feßte fie: Die Jtaliäner Haben gar feine. See lengröße; die größten Fehler maden die fe Rationvollig zu einer NRullinder Welt. B. was fie von der ıtal. Dichtkunſt Dachte, v. f.: Die ital, Dichttunſt ift arm an Metrum, und ähre Dichter fhreiben feine Sagen, fon: Dern Worte, und nichts mehr, Sr, was fie non Taſſo und Arioſto daͤchte, v. f.: Sie reden immer von Liebe, ohne fie zu füplen, Und was von Petrarca; Er war Einfäallevoff - und falt, und jo waren aud Guarıni ım Paltor fido und felbfi Taffo in Amintan | &,, was fie von der Dythirambe des Redi dachte ».£.:&8iftein fauterer Bombaft cTarapata), “= ,, mas für eine Meinung fie von. Guirtiardini haͤtte, und von Garpe, v. 2 Sie ſin dbloße Ge⸗ 998 Teprte, welche weder Die Begriffe, no ch die Menſchen zu ergründen verfteben. — G., welche Tragoͤdie von Alkeri fie für die beſte hielte, v. ſ. ohne Zaudern: die Rosmunda. G., ob fie denn das Gedicht des Dante verſtaͤnde, ». fe: Sie verfiände alles, fogar die Worte Plutos: Pape, Satan Pape, Satan Aleppe; aber fie Hätte nidts Daran gefunden, was verms- gend geweſen wäre, ihr die mindeffe Scha— gung für diefen Schriftſteller einzuflößen, G., was fie Denn dachte von Leonardo da Vinei, v.f.: Seine Köpfe waren zu monoton, und ohne die mindefte Awechſelung. Nach dieſen und andern feyerlichen Drafelfprügen, ſagt man, habe die Bythoniffe, nun auch ihrerfeits Fra⸗ gen an Die Frager gethan, entweder um fie zu verdu— ‚gen, oder um ein rechtes Maaß ihrer Faſſungskraft zu Haben BR... SE Einen fragte fie: in was für einer Sprage er zu denten pflege; einen andern; ob er Vol- ‚tairen verflände; unb einen dritten,: ob er ein Sonnet von Perrarca von 38 Berfen gele: fen ufm. - : 2 2 Dann ſprach fie von Politif, Religion, einer zufünf: ttgen Vernunftsvervollfommnung, Und endlich, um ei: nen Beweis ihrer unermeßlichen Kraft zu geben, fieng fie an das von Eofe aufgeführte Gebäude des menſchlichen Verftandes zu fhütteln, macht es im Grunde wadelnd und wirft es ineinem Augenblid zur Erde. Beym Ge- frac) Diefer laͤrmenden unerwarteten Zerſtoͤrung, giengen erſtaunt und beftürzt Die Umſtehenden, vom geheimen und fajt panifhen Schrecken ergriffen, fhweigend und verwirrt nad) Haufe. Uebrigens zweifelt man nit, daß der Geift, der unfere Pnthoniffe regiert nach dem Genius des © o: trates, der allergelehrtefte aus der Geifterfami- ‚fie fey, und man wurde nit Ungeneigt feyn, zu glau: ben, Daß es der naͤmliche wäre, wenn uns nicht die unüberwindlihe Liebe, die er für das Sophisma hat, vom Gegentheil überzeugte, und der entfhiedene Vor— zug, den bie Pythoniffe der Litteratur und den Willen: fhaften des Nordens, verglichen mit dem beylegt, das von Griechenland aus fih über den Mittag Süden) verbreitete. Viel Unrecht, aus Neu⸗Itallen auf Alt⸗Italien. Viel Witz, aus Alt⸗Itallen auf News Statien. Biel Wahn, aus Jun; Stalien nach A Fialien. Biel Wahrheit; aus Aus Italien nach Fun; Stultens Brief der Frau Baronin von Stael Holiftein an die Serrn Herausgeber der Biblioteca ıtalıana, Giugno 1816, °) Meine Herrn ! Ein im 4 Stück der ital. Bipfiothet publicirten Auf: ſatz ſcheint mır in einem fo biniänglid anfläudigen Ton geſchrieben zu feyn, Daß ch mir erlauben. kann, darauf + Dirier Brief, den wir nad dem Verlangen feiner berubmten Br jfafferin fo ſireng als möglich über: 4 * 699 zu antworten. Wenn ich itallaͤniſch ſchreiben koͤnnte, glaube ih, wuͤrde ich mich leicht mit dem Verf. deſſel— ben verſtaͤndigen, aber ich befinde mich in der Lage je: ner 2’ Refer, von denen der eine recitirte, indem der andere dazu Die Geberden machte. — Die Mittheilung Seiner Gedanken vermittelt einer Heberfegung iſt faſt im: mer unnolfländig. Ich komme mit dem Verf. Des Auf: ſates in der Nothmendigfeit, daß jede Nation ein ihr eigenthuͤmliches Theater haben müffe, überein, aber ba: raus folgt nicht, daß fie die fremden Producte diefer Art ignoriren muͤſſe Kennen zieht nit die Nothwendig— Zeit nachzuahmen nad) ſich: im Gegentheil, jemehr Stär: fe der Verftand durch das ‚Studium erhält, um fo fähiger wird er aud einer tranfcendenten Drigi- nalitaͤt. Die Wiffenihaftsgelehrre, auf die Italien mit Recht Urfache hat, ſtolz zu feyn, das iſt Volta, Scar: pa, Piazzi, Driani uf. unterrichten fi fleißig von den Fortfgrirten und Entdefungen, welche die Auslander in ihren Wiffenfhaften maden; aber der heilige © dauer vor jeder neuen Idee, den man in.der Lilera: tur zur Religion maden will, zielt nur dahin ab, Diefen Zweig völlig aus dem menfhlihen Geiſte zu ver: tilgen. Die italiaͤniſchen Wifſenſchafts gaelehrte ha⸗ ben einen allgemeinen Ruf, aber die Schulgelehr— ten, nur ſehr wenige ausgenommen, werden von Eu— ropa faſt um nichts mehr gekannt, als ſie von ihnen gekannt zu werden. verlangen. Dante, Petrarca, Ario— ‚Ho und Taffe wird man jagen, fludierten: weder engli— ſche noch deutfche Riteratur, und waren doc) große Mäns ner. Sonder Zweifel. fonnten. Die berühmten Schrift— fegt geben, wird Geſchrey ermerfen; aber deßwegen dürfen wir nicht ermangeln, nf Verſprechen zus erfüllen, in unſerin Journale auch den Einwen— dungen Des Gegner einen, Platz zu verleihen: ſorg— faͤltig für Nationafehre, und Staliäner, fo gut als irgend.ein.anderer Stafiäner, glauben wir unferm Vaterland befferzu dienen, wern wir ihm feine Mangel zeigen, als wenn wir feine guien Eigenſchaften über- treiben. Wir glauben, es koͤnne Stalien nügen, wenn mir 08 das wiſſen laffen, was die Auslaͤn⸗ der von uns Denfen, und wenn im ihren. Urtheilen auch irgend eine Meinung durchſcheinen follte, Die nicht fo ganz und gar unferer Eigenfiebe ſchmei— chelt, fo foll dieſe, weit entfernt unſre Eigenliebe zu beleidigen, vielmehr unfre Nacheiferung ermeden. Bey einer wiederholten Leetuüre der beruͤhmteſten deutſchen, franzöfiigen u. engliſchen Zeitfchriften, vorzuglich aber. jener von Steele, Addifonund Zohnfon, fehen wir. Daß fie eine ununterbrodene Gritif über Die ©itten,. den Geſchmack und die Ritteratur ihrer Zeiten: und; ihrer Nation enthalten. — Und was follen wir von. Baretti fagen, in Betreff. Italiens? — Bey dem allen find wir weir entfernt, zu glauben, Daß das Schreiben der Frau v. Stael feine Antwort zulaffen, follte; mir hoffen vielmepr, daß irgend cin Staliäz ner: und mit einer verſehen werde; und mir wer— den. fie. mit, Dankbarkeit an⸗hmen, und ee einräen ſteller Des töten und ıöten’ Jahrhunderts, das nicht kennen, was Damals nicht weſete; aber alle, und vorzuͤglich der erſte von ihnen, Dante, hatte eine fuͤr die Epoche, in welcher er lebte, unermeßliche Gelehrte famteit, und man fann verfichern, daß wenn ein Mann feines Geiſtes wieder auf der Welt erſcheinen ſollte, fo würde er fein Studium verabfäumen ‚welches beytra: gen Könnte, ihm einen Begriff mehr zu verfhaffen. Vielleicht bilden Die Staliäner fih ein, daß um Ge— lehrter zu feyn, es hinreihend fen, Lateiniſch und Fran⸗ zoͤſiſch zu wiſſen. Diefe Quellen, fo gut fie auch immer- bin ſeyn mögen, ind aber bey alle dem nicht hinrei— hend, reil man aus ihnen fhen fa vis geſchoͤpft hat, daß fie der Nothdurfr Des Nachdentens nicht mehr bin: reihend find. Die große Gefahr, welche der itsliaͤni— fchen Gelehrſamkeit bevor ſteht, iſt cine U berſchwem⸗ mung von. Alltagsbegriffen und alltaͤglichen Nedendar- ten; man muß ſich hüten vor der Unfruchtbarteit, Die daraus entfiehen muß; und das befte Mittel, fie zu ver: hüten, iſt, dasjenige gut zu unterfuden,, was in der Einbildungskraft und im Genie anderer Völker vor: geht. Weit entfernt, ich wiederhafe es, Daß Diefes den . eigenthümlichen Geſchmack verfäligen ſollte, ift es viel, mehr die einzige Meife, einen zu erhalten; weil um wählen zu koͤnnen, man doch verfhiedene Muſter vor Augen haben muß. Die großen Schriftſteller Staltens haben alle eine Farbe, eine Schreibart, eine Einbils dungsfraft, wodurd (fi feiner von dem. andern un— terfeidet, und bey dem find fie alle nicht: minder be— mwundernswürdig ein jeder in feiner Art, Der 'gebahn- ten Straße folgen nur diejenigen, welche keinen eigenz thuͤmlichen Antrieb. haben und diefer Antrieb iſt in der Gelehrfamfeit fein wilder Stoß, der das Gtudium toͤd— ten oder niederfchlagen fann, die aröften Geſſe C Ge- nies), alfer. Bänder und aller Zeiten helfen fich wech⸗ ſelſeitig dadurch, daß einer die Schriften des andern gruͤndlich verſteht. Die Englaͤnder und die ——— die wir in Ruͤckſicht der philoſophiſchen Literatur nicht anders als die erſten Schriftſteller Europens anſehen muf fen, find auch zu gleicher Zeit die bewandertſten Maän— ner im Studium der griechiſchen und lateiniſchen Claſſi— fer und aller neueren Sprachen, und nichts deſto weni: ger haben. fie eine ihnen ganz eigenthümliche Literatur, Sn Franfreid, wo man: ji eben: fo über eine ge wife Oberflaͤchlichkeit in Den gelehrten Belhäftigungen beflagen koͤnnte, befteht ein befonderes Mittel, ſich medhz felsweife zu ermuntern, und diefes Mittel, von dem man in Stalien nichts weiß, iſt Die Geſellſchaft. Einige wenige Ausnahmen abgerechnet, fehen: und treffen ſich die Italiaͤner nicht, ald entweder im’ Schauſpiel oder am Spieltiſch. Der Geift der Geſellſchaft lapı. ih nicht mit einer folden Lebensart vereinigen, und nichts Fan dort das intelfictuelle Vermögen entwideln, Nur ein anhaltendes Studium der Fortfchritte, welche der mens ſchliche Geift jenfeits Der Alpen gemadt hat, kann alle andere Arten. der Ermunterung, welde der —— Nation mangeln, erſetzen. — Sig. De Breme bemerkt mit Recht in ſeinem BR jetzt gedruckten Briefe, wie feltfam es ſey, Die gro— 701 SE niſche Dolmerfhung dieſes großen Mannes. letzt neuerdings den Milton, und hat eine Auswahl hen Männer anzufüsren, bie ehemals in Stafien exiſtir⸗ ten um dadurch zu” rechtfertigen, daß es jetund der "rgleichen nicht mehr Bervorbringt. San Europa weiß ‚Die Namen- der beruͤhmten Schriftſteller Horiger Zeiten "auswendig, aber es betlagt fih über Die ausgezeichnete Faulheit, melde auf der gegenwärtigen Literatur fafter. ‚Wenn man doch noch winigſtens denen Beyfall zuge⸗ ſtehen wollte, die ſich bemühen, ſich ihrer zu entziehen. — ‚Ein Gelehrter in Florenz Gerr Leoni) hat ſehr tiefe Kenniniffe der engliſchen Literatur, und hat eine Ueber: ſetzung des ganzen Schakespear' unternommen; denn, wer ſoll es glauben! bis jetzt gibt es noch feine italia- Er über: der beften englifchen Oden gemadt, um fiein die Spraͤ— he feiner Mitbürger überzutragen ; aber erhäft er denn dafür die Ermunterung, oder Die Achtung, fo feine Ar- beiten verdienen ? . &3 gibt in Stalien nur wenige, die die Deutfche Sprache fludiert haben, und dennoch unterfiehe ich mich ‚du behaupten, ohne Furcht Lüge geftraft zu werden, Daß ein ganz neuer Ideenkreis ſich dem Blick derjenigen oͤff⸗ niet, Die vermoͤgend find, in die Meditationen der noͤrd⸗ lichen Schriftſteller einzudringen. — Wir wollen Ita— liaͤner bleiben, wird man von allen Seiten ſchreyen. — ‚Ohne Zweifel, werdet ihr daran fehr wohl thun; ent: ſaget weder eurer Sonne, noch euren fhönen Künften, weder eurer Artigkeit, nod eurer natürlichen Lebhaftig— | kit; aber unterrichtet euch doch auch, und zwar unun: terbrochen, über jedes Ding. Bedenkt, daß felbft die Offen: barung/ diefes Wunder des Himmels, ſich auf der Er: ‚de durch die Ausdehnung und Verſchiedenheit der Be: griffe bewirft. Bon Homer an bis auf unfere Zeiten haben ſich Dichter und Philoſophen um die Werte be; wuüuͤht; entweder durch Traditionen und Reiſen, oder durch Nachdenken und Buͤcher neues Licht über das Uni: verfum zu fammeln, welches zu erleuchten fie von ihrem Genius berufen waren. Wenn neben diefen Betrachtungen von alflgemeinem N Zatereſſe es mir erlaubt iſt, auch meines Namens zu erwähnen; fo muß ich fagen, daß es einigen auszuſpren⸗ "gen beliebt hat, ich hätte die Stafiäner, und die italiaͤ— — Litteratur in meinen Schriften mißhandelt. Ich be mich über dieſen Gegenſtand, fo. wie über jeden — ausgedruͤckt, wie ich ſolches der Wahrheit uldig zu ſeyn glaubte; wenn die Völfer der Schmei- es befehlen koͤnnten, fo wie wir geſehen haben, daß ‚ein gewiſſer Fürft folches verlangte; fo wurden fie fei- nen Nugen aus “allgemeinen - Einfihten "ziehen. Die "Wahrheit übrigens ift, daß in feinem, jenſeits der Berge geſchriebenen Werte, Italien mehr als in der Corin⸗— na gelobt worden; franzoͤſiſche, engliſche/ deutſche, Tags blätter haben in: den: Recenſionen, fo fie von Diefem Werfe geliefert, alle bemerkt, daß es eine lebhafte Liebe ‚gegen: Das Land erwecke, deſſen Bildniß es vorftellt. ‚Woher fommt denn. alſo die entgegengeſetzte Mei: mung, die in Ddiefer Ruͤckſicht einige italiaͤniſche Tag: bfättfer einführen möchten.? Diefer Widerfprucd erklärt fi leicht. Engländer und Deutfhe maden «6 ſich zur Pflicht die Bücher zu Iefen, von denen fie Re; EEE EEE — — — 702 tenfonen fiefern ; und dieſes ſcheint nicht ber Brauch zu ſeyn Dey einigen > Sfättfern i in Stalien, Es ſcheint uͤbri⸗ gens, daß fie fih wohl erfauben durften, die Bücher zu Iefen, die fie zu beurtheifen unternehmen, ohne daß ba- durd die Driginalität nah ihrer MWeife zu fehen, En windeſten Schaden zu leiden haͤtte. Torquato Taſſo vertheidiget ſich gegen Wyſzuldiguns, daß er ver⸗ ſey. Ungedruckter Brief w lee italiana 1816, 1) Vorwort.“ Er iſt an Giovan Girolamo Albani gerichtet, ei: nen Edelmann aus Bergamo, den Papſt Pius V. 1570 zum Kardinal gemadt hatte, Albant hatte den Taffonod.als Kınd gefannt: ihn in feinen Un: gluͤcksfalken je zumeilen unterſtuͤtzt, je zuweilen aber auch verlaſſen. Von dieſen Hallen finden ſich ſchaͤtbare Nach⸗ richten in dieſem Brief; vorzüglih von einer Schuß: forift, welche Taffo für ſeinen Vater geſchrieben, deſſen Andenken immer den damals in Italien ſehr maͤchtigen Spaniern verhaßt blieb, weil Bernhard Taſſo, als Geheimer des Fürften Sauseverino, feinem Herrn gefolgt mar, und die franzöfiiche Parthei ergriffen hatte. Seral- fi, fo fleißig er au) fonften if, hat diefer Schugicrift nicht erwähnt, ohnerachtet Torquato fie als eine von ihm herfiammende Arbeit anerkannt hat. Wir verdanken diefen Brief der Gefalligfeit des Edeln Herrn Ercole Calcagnini de’ Marcheli di Fu- fignane und dem unermübdeten Fleiße feines Sohnes, des Marchele Francef[co, welche die von Ratur ſchlechte Hand des Torgnato, von der nod) oben ein faum hie und da eine Reliquie uber geblieben war, glücklich zu entzif: fern wußte. Das Driginal beftcht aus 4 Bogen, und fheint der erfle Entwurf zu feyn, den Taffo in großer Eife und fehr nachlaͤſſig gemacht hatte. Wahrſcheinlich tam er vor Alters in die Hände des Herrn Guido Cal- cagnini, Conte di Fufignano, Gayriago e Moranelle genannt in diefem Briefe. Seine Großmutter war Laura, Fuͤrſtin von Efte, und feine Gemahlin Lucre- tia de’ Bojardi, Marchefi di Scandiano. Als Jüng: ling-that er Kriegsdienfte in Flandern und in Frankreich, Herzog AlfonfoplI ſchickte ihn ald Geſandten an G regor XII und Innocenz IX, an Siegmund III, König von Bohlen, und an Kaiſer Rudolf II. Als gerrara nachher unter die Gewalt des Papſtes fam, ward er eben fo fehr von Papft Clemens VIII und ber Fami⸗ lie Aldobrandini geehrt, Reymo. ed. Illufmo, Sig. e padron mio Colendmo; Neue und unerhörte Art von Unglüd ift das meis ne, daß ich gezwungen bin, Eurer Eminenz zu.beweifen, - daß ich nicht verrüudt bin, und nidt als folder follte vom Herrn Herzog von Ferrara. bewacht und im Ge: fängnıß gehalten werden; neu, und unerhört gewiß in unfern Zeiten, und aud in denen’ Zeiten unferer Ads ren und Der Ahnen » Ahnen, dem nit ein Beyſpiel wird davon erzahlr: Nur in Griejenland trug ſich vor Zeiten ein Dem nicht ungleicher Vorfall zw, da © o: ‚705 phokles der berühmte Tragifer von feinen Söhnen als verrüdt verhindert morden, der Verwaltung Des ‚Vermögens porzuftehen, dag er ſich durch Gluͤck erwor: ben hatte; deßhalb, um ſich von dem Verdacht Der ‚Schuld gegebenen Narrheit gu reinigen, las er den Rich: tern Dedipus auf Kolon vor, ein Trauerfpiel, das er in diefen letzten Tagen gemadt, worauf gefproden worden, daß er ganz vernünftig fe. And wenn id, Der ich ihm im Ungluͤcke gleih bin, E. E., vondenen id richt glaube, daß Sie ein minder aufrichtiger Richter feyen, auf eben Diefe Weife werde überzeugen fonnen, daß ih nit närrifh bin; fo wird es endlich einmal mir doch etwas helfen, wenn ich meine ausgeftandenen Un: gluͤcksfaͤlle erzaͤhſe. Ich bitte Sie alſo, zwey Geſpraͤche keſen zu wollen, die ſch kuͤrzlich verfertigt habe, Das eine "über den Adel, das andere über den Rang; welche zur Gnuͤge bemeifen koͤnnen, wie es mit meinem 2er: fland flehe: und wenn Sie felbige Tefen wollen, fo muͤſ⸗ ſen Sie Jemand herſchicken, der ſie abholt, oder wenig⸗ ſtens die Bahn zu einem freyen Briefwechſel eroͤffnen, der mir unterfagtift, ich weiß nicht von wem: aber wenn nicht allein die Schriften, fondern aud die Handlungen be: weiſen fönnen, daß Jemand nicht verruͤckt ſey, warum muß id denn nicht allein für verrüdt, fondern auch für wahntoll gehalten werden? Men habe ih ums Leben gebraht? Wen verwundet, wen gefchlagen ? oder mwe- nigftens, wer hat mid um einen Gefallen gebeten, dem ih nigt willfahret? Wer hat jemalö von mir irgend etwas von mir *) zu meinen Studien gehöriges verfte- ‚hen wollen, der e8 nicht verftanden hatte? Wer Hat je mir helfen wollen, und ift von mir vermieden worden, wie ein Narr foldes gethan haben würde? Gewiß nit die Aerzte, Die ih zu allen Zeiten inftän- Digft verlangt, und zu mir zu fommen, gebeten habe; nicht die Beichtvaͤter, die ih eben fo verlangt und ge: beten; nicht einer von meinen alten Freunden, von de⸗ nen ich keinen, ſo wenig als von den Beichtvaͤtern, zu Geſicht befommen koͤnnen. Wenn affo feine meiner Schriften mid als verrüdt verdammt, wenn feine mei: ner Handlungen; mit welhem Grunde will denn der Herr Herzog von Ferraramid als einen Verrüdten eingefperrt halten? Wıelleiht werden einige fagen, daß ih mandes fehr freymuthig von Furften und von Pri⸗ vatleuten geſchrieben, welches ih nicht hätte ſchreiben ſollen, und daß ich eben ſo geſprochen; ferner daß ich mei⸗ nem Gefangenwaͤrter einen Stoß g geben. Auf dieſe drey Einwuͤrfe werde ih E. E. Stud vor Stuͤck ant- worten. Es if mir Pflicht, von Zurften ehrenvod und ehrerbietig zu rede, und ih bin niemals, ih will nicht fagen, fo thoͤricht, Sondern aud nur fo unvorfidhtig ge: weſen, dieſes nicht gewußt zu haben; aud Damals nit, Da ich gerade jene Sachen niederſchrieb, Die einem an, dern wohl haben hödlih mißfallen fönnen : aber id — *) Diefe Verdoppelung findet ſich in der Handſchrift. [Dergieichen pflegen wir wohl alle zu machen; und es wegzuſtreichen/ wenn wir den Brief zu uͤberleſen Zeit haben, Wie will man es alfo Dem Taffo anrechnen ? % — —— — — — 204. \ ſchrieb fie, weil ih glaubte, &. €. und Gr. Erlaucht der Reichsfürſt Scipio Gonzaga wuͤnſchten, daß ih die Vertheidigung meines Vaters gegen die Herzoͤge von Ferrara und von Mantua, gegen Se. Durchlaucht von Efte, und ſelbſt gegen Se. katholiſche Majefiar übernehme, Gh glaubte ferner, feine Durdlaudt der - Herr Herzog von Savoyen, der Herzog von Urbi:. n9', Die Republik Venedig, die Durchlauchtigſten Fürften des heiligen römifchen Reihe, und der Herr Herzog Jo⸗ bann von Defireih EDon Juan d’Aufiria] wir: den dieſe Vertheidigung gut heißen müffen ; aber indem ich ihn vertheidigte, habe ich fehr deutlich gezeigt, daß ich nit verruͤckt Bin: denn die Verrüdten wiffen feinen Unterfchied der Perfonen zu machen ; aber ig habe mit fo vieler Ehrfurdt von feiner katholiſchen Majeftät, und mit fo viel Unwiflen vom Kardinal von Eſte und eini- ° gen andern geredet, Daß es mir ſchien, man hätte fehr deutlich erfennen fünnen, daß es mir weder an Ent: floffenheit fehle für meinen Vater zu flerben, mod an Berlangen zum Reben, wenn feine katholiſche Maeſtaͤt das Leben des Vaters denn das Andenken ift das 2e- ben) den Thräner Des Sohnes hätte ſchenken wollen. ‚Mer nun auf fold eine Weife zum Sterben entſchloſ⸗ fen ift, und dennod) das Leben fo hoch ſchaͤtzt, daß er es wegen zugefügtem. Leid nicht verlieren will, fann auf feine Weife für verrudt gehalten werden. Leid thut es mir nur, daß diefe Schutzſchrift, die ih auf E. E. und T. T. Scipio Gonzagas Authorität unternommen habe, von mir nicht mit jener Kunſt und Beredfamfeit durdgeführt ward, Die ih bey einer fo wichtigen Ange- legenheit Hätte zeigen follen; habe ih aber etwas ge— ſchrieben, welches einem andern nidt*) mißfalfen hat, fo ift mir dieſes vom Schmerz an die Hand gegeben worden; wenn ich mich aber darinn täufhe, da E. E. und T.T. Scipio Gonzagas Authoritat mid zu diefer Schutzſchrift verleitete, wenn dieſes falſche Ein- bildung und melancholiſche Laune ift,—ift denn Ferra— ra fo meit von Rom entfernt, Daß weder ein Brief, noch ein Bothe von einem oder von dem andern hätte abge: fhieft werden können, mir’ den guten Rath zu geben, es bleiben zu Taffen, Dinge folder Art zu ſchreiben? Das ließ mir der Herzog von Ferrara fagen, — das nemliche auch andere; aber durfte ih dem Herzog von Ferrara in Dingen gehorden, Die ıd auf Die Autorität ‚anderer gegen feinen Willen zu verfertigen unternom- ‚men? Es mußte mich alfo die Authorität jener, welche ‚mich zu dieſer Schugfehrift veranlaßt hatten, ‚beruhigen, nicht die des Herzogs von Ferrara, den ich für einen” Fuͤrſten halte, deſſen Gemüth mir abwendig, der mei- nem Ruf wenig hold und fehr geneigt ift, wenn Sie nicht fagen wollen, meine Feinde, Doch wenigfiens meine Nesenbuhler zu beguͤnſtigen; ‚aber fintemal ıch an mei: nem Leben, an meiner Ehre, und an meinen Bequem— lichkeiten beeinträchtigt worden bin, fo muß ich eher Feinde als Nebenbuhfer fagen: und fo niel ‚denn auf den erſten Punkt. 4 — — — i ) IDieſes Woͤrtlein bat Taſſo wieder aus zuſtreichen vergeffen]» ; N } I J en . * Ps weyten Vorwurf detrifft, nehmlich Das. ‚, fo tann ich um fo viel leichter dar— De je überzeugter ich bin, daß nicht al- fein Die andern, fondern auch der Herr Herzog von Fer: ara ſelbſt verlangte, dag ich freymuͤthig reden follte, ich bin gewiß, und darf nicht glauben, mich hie: uſchen zu koͤnnen; nichts deſto weniger, damit einfehen, daß ich als ein vernünftiger Menſch e Cache durch Vernunft ausmachen will, fo fchtfe Doch der Herr Herzog von Ferrara den Ritter Gualen- 80, er fehiefe den Conte Hercole Taflone mit mir zu ‚reden; ich werde mich mit ihnen über irgend einen Ge: ‚genftand dergeftalt einlaffen, daß ihm weder Gelegenheit och Vorwand übrig bleiben folf, michals einen Wahn: dinnigen eingefchfoffen zu halten. Auf den dritten Punct fage ich, daß ich nicht laͤug⸗ Me, meinen Sefangenwärter gefehlagen zu haben; daß ich ihm ber doch gleichwohl jene Genugthuung geben wollen, die ein Menſch feines Standes nur imnier ver: langen fonnte; und mir fcheint, daß er fie nicht groͤ— ger verlangen fonnte, als ich fie ihm mit dieſen Wor: sen gab; daß ich ihn gefchlagen hätte, weil ich geglaubt, er hätte von mir wollen gefchlägen feyn: nun aberwenn “Feine Beleidigung mit Willen der beleidigten Perfon ge- schen fan; und ich ihn in der Meinung gefchlagen hatte, daß er es feyn mwollte, fo hatte ih ihn ja nit in Der Abficht, ihn zu befeidigen geſchlagen: aber, feit ih ihn gefchlagen, find zwey Fahre verfioffen; und nachher Hat erivon mir eine Handſchrift erhalten, in der ich ihm zweyhundert fünfzig Scudi unter gewiſſen Bedingniffen Serfproden, wozu ich mich verpflichtet Habe, richt allein auf ſolche Weiſe, wie es bürgerliche Sitte will, fondern aud fo, wie «3 der Hoffinn eines Edelmanns erheifchet. Bisher, gnadigfter 9.! glaube ich Hinreichend ber wiefen zu haben, daß der Herr Herzog von Ferrara fein Recht Habe, mich als einen Verruͤckten einfperren zu Fappen: jeßt will ih mit €. €. unterfuchen, ob er mid wohl hier als einen Schuldigen, der ben Sinnen ift, gefangen halten Fönne. Meine, Vergehen find entweder alt oder neu. Was die’ alten betrifft, fo bin ich auf das Wort E. E., welches mir durch den Herrn Grafen Guido Calcagmini und Herrn Camillo Gilioli feine Edelleute beſtaͤtriget ward, zurüdgefehrt, und er fann, Dem zufolge, ohne feine Ehre auf das Spiel zu fegen, mich auf keine Weife Hier halten. Was nun die neuen Betrifft, fo kann er, da er gewollt hat, daß ich ihn auf argend eine Art befeidige, ſich vernünftiger Weife nicht be: Fweren, daß ich ihn mehr auf Die eine als auf die an: { Meife befeidigt Habe: denn die Leine] Worfellung nad der ich mich vielfeicht regen Lihn beleidigen] folle, ann nit gewiß ſeyn (kann ich ja nicht wiſſen]; und ih fönnte vieleicht fehr oft etwas gefagt haben in Der Voransfegung, er molle es, was ihm mißfalen haͤtte undigefegt auch, ich hatte des Willens gew.ß fehn koͤnnen, Lich ‚hätte feinen Willen wiffen koͤnnen], wer kann denn. den gegründeten Zorn im Zaume hal- \ gen? Ich verlange ihm nicht zu beleidigen, er will, daß ich ihn beleidige in etwas, was mehr meiner Ehre als der Erinigen fhaden kann. ©oll ich ihn alfo nicht auf feine Weiſe beleidigen? Er beklagt ſich alfo uber mich, | Sfis ıgie. Heft 4. ou weit ich mich mehr ald ihn Tiebe; und wenn er darüber ſich beffagt, fo bellagt er fih mir Unreht, und hat eben fe wenig Urſache ſich über mich su beffagen, als mich gefangen zu haften. Und follte ſich einer finden, Der entgegengefegter Meinung wäre, fo fage ich frank und frey, daß er fehr wenig von Ehren - und Adelsfa: gen verſteht. Aber damit der Herr Herzog von Ferrara einſehen möge, daß ich nicht allein in der Abſicht, ihn zu ehren und zu dienen gefommen bin, fondern daß ih auch noch immer bey der nehmlichen Meinung beharre, ſo fage id, daß ich meine eigene Ehre niemala höher als die feinige fhagen werde, wenn er nämlich von je aer Ehre reden will, welche er als Fuͤrſt und ala Kitter su fhägen verpflichtet iſt. Was will er, dag ich fage? Daß ich ihm die einem Fürften gebührende Ehre er: weife, daß ih ihn für feinen Tyrannen halte, und dag id) glaube, daß er das erſtemal rihtig in dem urtheilte, was er von mir urtheilte, daß ih es nicht weiß ? waß num Die Ritterehre betrifft, fo muß er es für eine vol: fige Genugthuung anfehn, wenn id ihn für einen eben folgen’ Nitter halte, als alle andern feiner Zeit, Allein gibt es denn micht viele Meinungen über die ſowohl un: ter den Rittern feiner Zeit, als unter den Fuͤrſten Zwei⸗ fel obwalten? Ob der Doppelte Vertrag erlaubt ift, ob es jemals erlaubr if, die Lehntreue zu vernach⸗ fäfligen, ob jemand in Gegenwart der Fürffen Rache nehmen dürfe? Nicht bloß über diefen, fondern aud noch über fehr viel andere Dinge ſchwebt man in Zwei⸗ fel. Wenn ich einer andern Meinung als der Herr Herzog von Ferrara wäre, würde ich denn darum fa: gen, daß er ein weniger ehrenvefler Ritter ale die an: dern fen, welche die naͤmliche Meinung haben ? Gewiß nicht: und doch halte jih Die andern für hoͤchſt ehren: veft: für Höchft ehrenveft hielt ich den Herzog von Urs bino fertigen Andenkens, obfhon er den doppelter Tractat billigte, den id nicht billige: aber ih glaube nicht, Daß der Herzog von Urbino fih jemals muürde haben bewegen laffen, etwas zu thun, worüber er zwei⸗ ſelhaft geweſen waͤre, wenn er es auch mit ſeiner Ehre hätte thun oder laſſen koͤnnen; auch glaube ih nicht, daß der Herr Herzog von Ferrara mit ſich im Reinen feyn kann, ob es ihm erfaubt fey, mich wider das mir gegebene Verſprechen gefangen zu halten, und im Zwei⸗ fel glaube ih nicht, daß es mit fein r Ehre vereinbar fen, mid) hier zuruͤck zu befaften: und wer in Ehrenfa: chen anders denkt, von dem glaube ich, daß er in einem großen Jrrthum ſtecke; wie ich denn dieſes aud vom Herrn Herzog von Ferrara glaube. In allen andern Dingen, die nit die Ehre betreffen, fann der Herr Her: zog von Ferrara «einer Meinung beypflichten, welcher er will, ohne ſih ihrer fihamen zu Dürfen: aber wenn er der Meinung jener beypflichtet, mit denen ic) irgend eis ne litterariſche Fehde hatte, oderjie mit mir, fo darf er mir doch nit wehren, nad meiner eigenen Weife zu föreiben. Wil er mır nichts ſchenken, wenn ic nicht nad feiner Weife fhreide? Will er mid nit ehren? Das mag er thun, ich tadle ihm darüber nit: aber daß er mich verhindern wıll, mır meinen Unferhatt ſelbſt zu verfchaffen, weiß ich nicht, wie es mit feiner Ehre befiehen Tan. Vierhundert ©cudi des Jahrs hätte ich 45 207 mir. Durd) meine Arbeiten mit der größter: Bequemlich feit in Venedig des sah verdienen koͤnnen. ‚(Diefe- Wiederholung Des Jahrs befindet ſich in der ‚Hand- ſchrift; iſt wieder nichts als ein fruͤher, naher an einer- ſchicklichern Stelle angebrachtes Wort, das: oben nicht ausgeſtrichen worden, weil diefe Sandſchrift nicht fortge: ſchickt wurde.]- In den: zwey Geſpraͤchen vom Adel— und vom Rang, bie ich: geſchrieben habe, Habe ich: den Herrn Venetianern Gelegenheit; gegeben, mir das zu verweigern, mas fie: allen; andern: Menſchen in ih: zen Staaten zugeftehn;: denn: von dem: Rang ihres Fuͤr⸗ flen, von dem des Durdlautigften Herzoges von Tos: Jana,, und: des: Durchlauchtigſten Großherzoge: von — — Khier. ift. Die Handfrift.unfeferlich],, und. des Herrn Her: 3099; von Ferarra, und: der andern: Herzoge habe: ich der; geſtalt geſchrieben, daß ich mir ſcheine bewieſen zu haben, daß dem, Rechte gemäß, der; Fuͤrſt von: Venedig weichen müßte, aber wenn. er den Vorrang hat, er ihn nur dar: um. habe, weil. e3 fo: dem: Papft. und: dem Kaiſer gefällt; ebenfooiel: wurde. ich, aud) im Königreich, Neapel durch Die. Preffen: Haben; gewinnen fönnen ,. Die: doch da: auch einigermaßen gut. geben, und: durch Die Gefchenfe der Fuͤrſten und: der; Kavaliere ; aber ih habe: auch vom Adel dieſer 6 Herzoge: auf fold eine: Weiſe gefchriehen, daß dieſe Durchlauchtigſten Herrn des Reis natürlich; wenig zufrieden: ſeynm koͤnnen,. Tauſend Studi würde mein Gedicht: mir eingetragen haben, wenn es die bey: Demal, da. es gedruckt worden , für. meine, Rechnung ge: druckt worden wäre; und ber. Herr Herzog, von Ferrara- gab feine Einwiligung,. daB. ed gedrudt. wurde, er hat aber. nicht verfianden: für ung zu forgen,. Da er für ung forgen: wollte; und; mid, haft: er gefangen: als: einen: Rerrüsften, und läßt mir. nichts als: nur. die. Unentbehrs Uchleiten des Lebens: reihen. 2500 Scudi hat: mir: der Gonte Hercole, [Taſſo Hatte gefhrieben Meine © hmwe: fter;z dieß auggefirihen, und: darauf Gonte- Ercole, nebfl einem. andern unlesbaren. Worte gefegri: gefagt, daß— ich mit. Redt: aus: meinem: muͤtterlichen Bermögen: hers gus bekommen Fönne: und: meine: Schweſter ſchreibt mir, daß ich Tauſend und Hundert erhalten. koͤnne. Das Vermoͤgen meines Vaters betrug viel Tauſend Ducaten, Die. ich, durch dieſe Geſpraͤche und durch dieſes Gedicht wieder wurde haben. gewinnen. fönnen:: wenn ich; nun, aber durch den. Herrn. Herzog: von, Ferrara; nicht, allein: meine. Hoffnungen, . fondern auch das Gewiſſe verlobren,, welches ich mis durch meine Arbeiten. im: Koͤnigreich Neapel. und im; venetianiſchen Staat vorfpreden konnte; ſo ſcheint es mie fehr billig, daß ich. dasjenige nicht ver— Tiere, was. ich mit Recht: aus: der. Verlaſſenſchaft meiner Mutter: zurud zu: erlangen hoffen: Darf ;. Diefes darf ich mir verfprechen, vielmehr von, der Gerechtigleit Der. fo: nigl.. Minifter,, ald; von. dem: Hoffinn: der; neopolitani— ſchen Fuͤrſten und Herrn.s; und» id. bitte: &.&, es das Hin.zu bringen, daß ich meine Sefpräadhe- und das Gedicht einer Perſon widmen. duͤrfe, die mir entweder helfen. kann zum Beſitz Der, 2006 (ſo ſteht es, vielleicht. wollte er 2600. fchreiben) Scudi zu: gelangen, oder mir, dafir-die Vergütung: gebe;: Dann: gelegentlich: von; der: Sache zu ſprechen, fo: wie. ih es thunımwerbe mit. dem,, welcher in. deren Namen mit: mix. reden. wird: E, E, bes; ee — Tieben noch uͤberdem zu erfahren, daß ich in dieſem Sea fängniß fo viel von meiner Gefundpeit verloren, daß ich nicht mehr, im Stande bin, fo, wie. ehemals zu ar: ‚beiten, und ih alſo aus Schwaͤche meines Koͤrperbaus und vermoͤge des Vorurtheils, Das ich mir im Koͤnig⸗ reich Neapel und in Venedig zugezogen, mir nicht fo: leicht und fo. bequem; meinen: Lebensunterhalt werde derſchaf⸗ fen. können ‚ale. ich ſolches vor Zeiten zw thun vermo- ‚gend geweſen wäre; Daher belieben €. E,, Die mich nad. Ferrara aus Savoien gebracht, wo ven Durhfaud: tigfte Fürft min das Einfommen, das mir der Herr Ser: 309, von Ferrara gab, unb meine Schriften cabwarfen), entweder mid) ſelbſt oder durch einen: andern mit: Dem: jenigen: verſehn zu laſſen, ich ſage nicht, mas zu meiner Nothdurft,, fondern: auch was zu meiner: anftandigen. Bequemlichkeit gehört. E. E. fünnen wiſſen, wie ih geboren: und erzogen worden: bin, auch willen Sie, mit. welchem Grade [Rang denfen wir] ich dem Herrn ‚Her: 309, von. Ferrara gedient, und mit, welchem. Grade ich Dem Großherzog, von: Toskana. dienen: fonntex: num nad 5 Zahren: Krankheit: und: Arbeit, wenn: ich: wegen Narr: heit meinen: Grad verloren habe, wie meine Feinde vor⸗ geben, fo iſt doch Die. Narrheit: eher: des Mitleids als der. Strafe werth: Daher. ich nicht begreife, warum ſte mich jeßt. weniger ehren: follen: af3 fie vorher! gerhan, ſintemal ich anfange meinen: Verſtand wieder zu befonk men, wie. es den: andern fheint: Wenn: mein: Ruf van meinem Fall Schuld iſt, wie ich glaube,. wenn fie, mich nicht mehr fo- lehren wollen: wie: fie pflegten, fo-follen fie. doch wenigſtens bedenken, daß eine: sjährige Kranke. heit und Ungluͤck hinreichende Strafe fiir jede Miſſethat gewefen: fey, und follten- mid leben. faffen: entfernt: vom Geraͤuſch der Höfe und: den. Gunftbezeigungen: derſelben, aber mid. nit: zw einer Art’ ven; Knechtſchaft zwingen, die, mir. nit, gefällt: und zı der; ich niemand: fehe, der mid) zwingen koͤnnte, ſintemal auf: meinen, Willen kein Fürſt in. der Welt: das allermindeſte Recht hat; wohl mögen: ſehr viele auf meinen Koͤrper eines haben, ‚aber g:wiß weit: weniger. als jeber anders, der HerrHerzog 4 non. Ferrara. Nimmt erımir das Leber, fo: werde ih gewiß fehr ungern fterben,. aber gewiß. nicht unlieber als ich ein. min verhaßtes Leben leben wuͤrde, wie dasjenige wäre, von Dem ich im: Geiſte vorher fehe „. daß ein ge wiſſer mir es gern. zubereiten: möchte. Sch: flerbe, wie geſagt, nicht: gern, aber: aus. feiner andern. Urſache vers fange ich mehr: zu leben, ald um mein. Gedicht: zu ber endigen, wie ich. folches. immer. verlangt, hatte, und no einige andere Dinge zu meiner eigenen: Zufriedenheit. zu föreiben.. Bill mir. ein gewiſſer Das: Leben; fchenfen, da⸗ mit: ich meinen. Feinden: und Nebenbuhlern: die. Eirgess palme reihen, und» mich für uͤberwunden, nicht allein in, Ruͤckſicht meiner. Meinuingen,. fonderm) auch in Rudı ſicht meiner Schriften befennen fol 5: fo mag) er, fein Ge⸗ ſchenk nun immer! behalten, ich bitte. ihm: nicht: darum⸗ Zwar iſt es wahr, wenn:jemand wäre, Dem zu fenen eigenen: Zufriedenheit: mwollte,, daß ich ſchreiben ſollte, nicht um: nıeinen: Senden: die: Ehre; zu: — und. ſie mir zu nehmen, ſo wurde ich nicht abſchlagen Dieied zu thun, wenn: ich könnte, aber, ich kann nicht. und: wenn ich Ruͤckſicht auf feine Zufriedenheit: nahme, ſo müßte EHE 'gefege werden Yönner h ———— | dab all das, * dar ri a a Mer eigenen ufried meines gerin 9 er feine Zufrisde “anders in uf meinen geringen Ri ' 6 na k 'tez fo melde ih €. E., daß ich nit Allein unf ig bin, Hm e Gedichte zu maden, fondern Daß ich fie auch nicht: % nr will: Heinere Gedichte, Sonette *% 8. und Bit: Newill ich machen fo tler er fie ae, A erh, r A zu feinen Dienſten verla m er nich. aber icht verlangt, jo Habe ich Bar nd von’ feiner wit “fo iwie auch von der Eurer E, und der meinigeni gere: der, die datinn beſteht, ald Mann zu leben und zu fler- Ben; froß, wenn es möglich, aber froh als ein Mann: und damit küͤſſe ih. € E. die Hände, Ferrara den: 23ten May a Eminenz Herrn Cardinal Albani. hr ‚er. Hohmwürden Herrn Siern onymus * ——— J Brafasolo. fs FR ns dieſem Srief ergiebt es * dep zaffe it verruct geweſen, daß er. ungeredhter und Defpotiz Acher Weife. eingefüertt‘ geweſen; es ergibt ſich warum: wor mehreren Jahrhunderten klaſſiſche Werke in Wil: fenfhaft und Kunſt erzeirgt und‘ geboren wurden — Die Fuirften hielten "und befofderen vorragende Geiſter an: Ahren Höfen: als befondere Horbeamte,. und zwar reich⸗ hi, daß ſie aus Herzensluſt a=d Uedermurh fproffen: ind bfiühen und zeugen und gebaren fonnten, weil der ‚Ruhm, den ſolche Werfe erwarben, mit auf die Fuürften: ſelbſt übergieng, gleichfam ale hätten die Fuͤrſten gethan, was ihre Diener im Geiftesamt, wie jegt dem Feldherrn - der Ruhm: zugeſchrieben wird‘, den ſeine Untergebenen erſiegen, und wie dem Suicften die großen Regie rungs⸗ thaten zügefchrieben. werden, wenn er auch nichte‘ dabey chut, als feine Namen⸗ unterzeichnen, und feine Beamte aAllein alles entwerfen‘ und: ausfuͤhren⸗ Ein ſchoͤnes, und wuͤnſchenswerthes Verhaͤltniß, weil es ein: religioſes, pa⸗ triarchaliſches, ja goͤttliches Leben ſymboliſiert, indem!es Dis zerſtreuten menſchlichen Geiſter als einen myſtiſchen BGeſammtgeiſt darſtellt — ein. himmlifches Verhaͤltniß, ſeeligend Fr Fürſten und Vöffer, aber entflohen — feit die Fürſten nur Hofbeamten für ven Leib, deine mehr für den Geiſt haben. Eine loͤbliche Spur yon Ruͤckerinne⸗ rung an: das: alte große. Verhäftniß. iſt zwar noch anı den Hoͤfen vorhanden ,. wo manı Gelehrten: bürgerliche oder auch Hofämter gibt, und dadurd) einigermaßen die individuellen: Geifter um: den Fuürfen: ſammelt; allein: die Grundidee iſt Doch dabey verwiſcht. Die Gelehrten: find: nichts als Gelehrte, fondern: ald bürgerfiche oder- Sofbeamte da, und, wenn. fie auch- als! bloße Gelehrte: beſoldet werden; for ift Doch Die: Gefchrfamkeir oder die Dichtkunſt oder die Bildkunſt uff. fein: wirkliches, aus geſprochenes Hofamt, und daher auch nicht als zum Fͤr⸗ fengfang gehörig betragtet; und das if bie Hauptfahe, and das macht begreiflich, wie der Ruhm des HRidr Mrs det Rupm des Biifton gewefen! 5 Ueber die vier metalinen Pferde zw Venedig * ao u Bilg. Stchlegel. (Bibliotecz —— VI 1816. 10% \ . Meine Herren! ie Haben in der Ginfeitang zw italianifhen Binfiorher den fehr liberalen Vorſatz geäußert , in Ihre Zeitfchrift alle jene. Einwuͤrfe aufzunehmen, die ‚gegen: die Meinungen Ihrer Mitarbeiter aufgeftellt wer- Den ditften: Ich erfaube mir alſo, Ihnen einige Be— merfungen über die Schrift des Hermm Conte, Gicog- maray berieffend die beruͤhniten Metallroſſe von St. Marcus mitzutheilen, mit denen Venedig neuerdings durch die vanetliche Sorgfalt Er.‘ Majeftät I Beh Seiler von Defterreiih gerhmätft wird. . © Conte Cibögnara ift der Meinung,‘ dab Diefe pfer⸗ de nicht aus Griechen lund nach Rom: gebracht, ſondern daſelbſt unter Mer os Regierung. gegoſſen worden: Die⸗ fe Meinung iſt nichts minder ala neuz ſie iſt von den: gefehrten Ausfegern der Bilder von Et: ‚Mario, obſchon in: minder zuverſichtlichen Ausdruͤcken vorgetra⸗ gen worden. Moͤglich, daß ſie auf ſehr guten Gruͤnden beruhe; aber Herr Cicognara unterſtuͤtzt fie mit Bewei⸗ fen, die auf feine: Art: zwgelaffen werden können, und die dem: ohneranhtet der: Verfaffer des Auszuges, der dem erſten Hefte: der italiaͤniſchen Bibliothet eingeruͤckt iſt, als vollguͤltig angenemmen hat’ IIſis 1217. IX. Die Griechen errichteten feine: din ‚ Sagt 'Gonte: Cicognor&, und deßwegen harten fie nichts mit ehernen Quadrigen zw fhaffen,: welche aber die Römer gewöhnlich auf die Gipfel, ihrer Triumpfbogen zu: ſetzen pflegten: Die alten roͤmiſchen Münzen: zeigen; und fehr haufig: Die am eine Quadriga gejpannten Pferde. Dem mag fo ſeyn: Die: Griechen, fo’ fange wenige ſtens ihre Unabhaͤngigkeit dauerte; errichteten „ es iſt wahr). feine Triumphbogen zur Ehre der Sieger, ſinte— mal! die Sitte des Triumphs ihnen fremd: war. Ber ale dem erbaueten: fie‘ doch zweifelsohne ſchoͤne Thore an den oͤffentlichen Plägen und: an den: Eingaͤngen zu ihren. Heifigthämern:. Aber: faffen. wir die Triumphbo: gen bey; Seite; follte man: nicht: aus der Beurtheilung des Herrn Cicognara ſchließen, die Quadrigen waͤ⸗ ren. ausſchließend dieſer Gattung von: Gebaͤuden bes ſtimmt gemwefen 2. Allein der ſchicklichſte Plag für: dieſen praͤchtigen Schmuck mar oben: uber ihren: Tempeln und andern. öffentlichen: Monumenten. Auf der andern Gei: ter war eine Quadriga: nit nothwendig Das Acceſſsrium eines Gebäudes ;. fie: konnte eben: ſowohl wie: jedes an: dere. Bild. zw: Werde: auf ein: bfoßes' Pieveftal geſtellt werden ;. und ich werde Ihnen beweifen, daß man in Griechenland fehr viele Quadrigen ſah, die auf ſolche Weiſe iſolirt da ftanden.: Auf griechiſchen Tempeln‘ vor einer gewiſſen Groͤßt fie man oben häufig. hinter dem Gipfel des Vordergie: bels eine horizontale lade, um daſelbſt ein: Bild an⸗ zubringen, Ueber dem hoͤchſten Thor vom Tempel der‘ 174 Jupiters in Olympia glängteieine vergoldete Sieges goͤt⸗ fin. In dieſem Augenblicke beut ſich meinem Gedaͤcht⸗ niffe fein Beyſpiel einer Quadriga dar „die auf ſolche Weiſe aufgeſtelt geweſen wäre. Darum darf aber die Eriftenz eines ſolchen Brauchs im Alterthume nicht ge⸗ mu nen werben.“ Schon der altere Tarquinius hatte ber den Tempel des capitoliniſchen Jupiters eine Qua⸗ driga von gebrannter‘ Erde Jefegt. Tarquin war ein geborner Grieche, und ohne mid) hier in Die Unterfu: dung einzulafen, ıob fein Bater Damarat von Corinth der erfle'gemefen, Der die zeichnenden Kuͤnſte nad Hetru⸗ zien gebracht, muͤſſen wir doch, meines Dafuͤrhaltens zuge: ſtehen, daß die Hetrurier damals in ſehr großem Verkehr mit Sicilien und Großgriechenland geſtanden, und daß ihre Kuͤnſtler, deren. ſich Tarquin bediente, die Griechen in diefem Schmuck eben fo wie in vielen andern Dingen werden nachgeahmt haben. a ae Wwermuthlich fand Die ‚berühmte, vom Sonnengott arführte Quadriga , die Lyſippus fuͤr die Ein: wohner von Rhodus gemacht Hatte, oben auf. dem Gi⸗ ipfel des Tempels dieſer Gottheit, Es if nicht wahr: Sheinfih anzunehmen, daß fie im Innern geſtanden ha- be; und in ber That, welcher Ort fonnte für dieſen lichtvollen Wagen paſſender ſeyn, als gerade dieſer, von dem es ſchien, daß er, um mid) fo auszudruͤcken, feinen auf durch den Aether alfofort antreten koͤnne? Das Grabmahf des Maufofus endigte ſich mit. einer Py⸗ ramide, welche, von Staffel zu Stafel-abnehmend, oben Anen viereckigen Blag lief, wo ſelhſt eine. von Pitheus verfertigte marmorne Quadriga prangte. Die Maſſe diefer Pyramide konnte ſehr leicht das ungeheure Ge— wicht von vier marmornen, wohl noch ebenein coloſſa⸗ lifchen Pferden tragen 5. aber uber den ‚Tempel zogen fie vermuthlich die ehernen Wagen, ihrer Leichtigfeit wegen, vor. Die Runft, Merde in Metall zu gießen, ift bey den Griechen fehr früh gepflegt worden. Ich kann ziwen_ aus Merätl verfertigte Waͤgen anführen, Die beide älter als Die Zeiten Des Peritles find; d. h. älter als jene entfheidende Epoche, in welcher die griechiſchen Kuͤnſtler anfiengen, unter einander in der Ideal⸗Groͤhe ihrer Ar: heiten, ſo wie die griechiſchen Voͤlker in der Magnifi- cenz zu -wetteifern, mit welcher fie Die Ausſchmuͤckung ihrer heiligen ſowohl als eigenen Gebaͤude entwarfen. Herodot ſpricht von einer ehernen von vier Fo h⸗ fan gezogenen Quadriga, welche zu Athen uͤber dem Eingang der Propyleen aufgeſtellt war... „Die Athenien— ſer hatten zu dieſer Arbeit den Zehnten des Loͤſegeldes angewendet, das ſie fuͤr die Freylaſſung der gefangenen Boͤſtier und Chaleidenſer erhalten ‚hatten. ‚Diefer Krieg fiel in die 6s8te Olympias, und Biefes zeigt und fo ziemlich Das Alter des Werlks. —* “Der Wagen des Kleoſthenes, Siegers in den olym⸗ gifhen Spielen in der 66ten Olympias, faͤllt ohngefaͤhr um eben dieſe Zeit, und iſt noch etwas Alter. Auf ihm hatte man Die alte Gewohnheit beobachtet, Innſchriften an ven Bildern ſelbſt anzubringen; und die Namen der Pferde fanden ih auf ihren Hüften eingegraben, Pau— fanias gibt uns Die Materie niht an, aus meiden dieſe Quadriga beſtand; aber da man in ihr ‚ein Werl des Asela s au jlaubte, „eines, ‚Ceßrers, von Myron u Baal, — a on,&n geweſen ſchn. dan, ENT: Zerlangt hr Berfpiele von Qu aufgeſtellt waren ? um der Daufa der dem Eingan Diefe Thatſachen beweifen hinreichend, daß eherne Quadrigen nichts minder als jelten ın Griechenland wa⸗ ven. Aber aus ber Durchleſung der ung von Plinius Hinterlaffenen Nachrichten lernt man noch weit mehrere tennen, Erx führt ihr weniger als ſieden Bildgieher oder Kuͤnſtler auf, Die alle, in Erz gofien, und die ale durch Die Schonheit ihrer Bigen und Quadrigen beruhm waren, —. An der Spige von allen RK alamıs, Jet: genoſſe von Phidias, nachher Ariftides, der Scuͤ— ler Polyclets, Euphranor, Menogenes Ly— fipp us, fein Sohn Euticrates und Pyr omadu Ale dieſe Runftler blühten in Der grogen Epoche ver Kunft von der soren bis zur 120ten Olympias. Blintus vers zeichnet einige ihrer, Arbeiten in Diefer Urt Ins. befondere- einzeln, Da wo er von den ZBilvern handelt, Die auf N ägen ftanden ; gewöhnlich aber ſpricht er von ihnen in der. Mepızapl, fagend,. fie haben ‚Bigen und, Quadriz gen gemacht. BER „Aus all diefem folgt, daß die Zahl diefer Art Ar: beiten ın Griechenland und ın Sıeilien fehr betraͤchtlich war, jo wie auch in allen von griechiſchen Kolonien ber völferten Kändern, Die nachher von den Nachfolgern Aleranders des Großen beherrſcht wurden, Nach der Eroberung wurden dieſe Länder zu wiederholten malen von den Romern ausgeplündert ; nach Yuguff füprte Nero viele Bilder aus Griedenlund weg. Es iſt alſo ſehr wahrigeiniih, daß er, unter andern Tro⸗— phaͤen auch Damals eherne Quadrigen mit nad Rom gefuͤhrt habe. F Ich ſchreite jetzt zur Prüfung eines andern Bewei⸗ ſes aber. An den venetlaniſchen Pferden find noch gro— fe. Spuren ber. Vergoldung jihtbar; und, die Griechen, fagt Conte Cicognara, haben nie ıbre ehernen Bilder. vergoldet. Wenn man auch die Thatſache völlig zugeben woll⸗ te, fo wurde der ‚Daraus gefolgerte Schluß dem, ohner⸗ achtet nicht minder als folgreht jeyn, Dur Römer, angereizt durch den ihnen naturlichen Hang zur Pracht Diät, n dieſe Pferde Können vergofden laſſen, nachdem fie felbige aus Griechenland in ihre Hauptſtadt zuruͤckge⸗ bracht, ob fie ſchon in ihrer alten Lage in Griechenland nicht vergoldet gemwefen waren, ] . * : Conte Cicognara fheint die Vergofdung als einen Fehler des Gefhmads zu tadeln. Es ift ‚wahr, die Bildfunft, wenn man fie in ihrem Weſentlichen betrach— tet, muß nicht die Augen durch buntfhädige Farben, und durd den Glanz koſtbarer Metalle zu begaubern ſuchen. Sie muß fih auf die Nahahmung (2 Schaf fung) fhoner Formen beſchraͤnken, und um fie mehr hervorzuheben, muß fie ſich Stoffer gleihformiger Tinte bedienen , und deren Widerglan; muß wegen Bfendung die Umriffe gehörig zu unterfcheiden nicht verhindern. „Aber die Kunft ift aud ſelbſt in Griechenland nit im— ‚mer der Theorie gemäß ausgeuͤbt werden, Wir wiffen ‚gegenwärtig, Dant fey es den in Aegina entdedten Fragmenten, daß die Grieden Damit anfiengen, die Klei⸗ der, die Waffen, die Augen, vielleicht auch die Lippen ihrer Bilder zu bemahlen, wenigſtens in der alten Kunſt⸗ ſchule, die unter dem Namen des aeginetiſchen Styls befannt iſt. Sn der Folge fand der große Phidias - ‚Bergnügen daran, foloffalifhe Figuren zu verfertigen, deren Fleiſch Elfenbein, das Haar aber und die Gewaͤn⸗ der gediegenes Gold waren. Nicht eher als um die Zei— “ten des Praxiteles, nachdem die Bilkunſt die ihr ‚fremden Zierrathen verſchmaͤht hatte, durfte fie im Ent: ſcheidungstampf auftreten, um nadt und nur von ihrer alleinigen Schönheit angethan, fih mit. der Natur zu meffen. Allein biefe Regel hatte ſtets ihre Ausnah: - "men. Die Behauptung, daß die Griechen niemals ihre Bilder vergoldet hätten, if fo wenig gegruͤndet, daß vielmehr viele Venfpiele für das Gegentheil angeführt ‚werden können. Sch habe fo eben Die eherne vergoldete Siegesgöttin angeführt, die auf dem Tempel Des olym⸗ piſchen Jupiters aufgeſtellt war. Ich bin geneigt zu ‘glauben, daß die einfache Vergoldung der Bronzen da- mals in Griechenland fo ganz gewöhnlich war, daß die Schriftſteller, welche davon reden, ſich nicht einmal die Muͤhe geben, dergleichen Bilde unter irgend einem an: dern Titel, ald unter dem der ehernen anzuführen, weil eine aͤhnliche Vergoldung den Gegenftand um nichts Kobarer machte, Mir fheint cd, dab das Wort Erixgu- og, beiten Baufanias ſich mehr als einmal bedient, nicht vergoldet bezeichne, wie wir ſolches zu über: fegen pflegen , fondern belegt mit fleinen Blatt: Ken geihlagenen Golded ). Diefes wird deutlicher aus einer Stelle des Paufanias, in welder er von einem Bilde derMinerva aus vergofdeter Bronze ſpricht, welche uber einem gleichfalls aus Bronze gegofjenen Balmbaum geftellt war, den Die Athenienfer Dem del: phifhen Apollo geopfert hatten. Baufanias ſah die goldene Oberflaͤche an verſchiedenen Eden beſchaͤdigt. Es gieng in Delphi cin abentheuerliches Maͤhrchen von einem Schwarm Raben, die ſich auf dieſes Bild ‚gefest und es mit ihren Schnaͤbeln zerbiſſen hatten, gleich: — — — Unwiderſprechlich iſt es, Daß Herodot ſich auf olche Weife der: Woͤrter Zrixevoes und Emäpyupos bedienet. IX. c. x u 4 fam um eine unglüdfihe Zukunft borher zu verfindir digen. Aber Paufanias vermuthet, Räuber möchten diefen Schaden gethan haben. Nun aber fann eine ein— fahe Vergoldung, durch eine chemiſche Dperation mit der Oberfläche ber Bronze amalgamiert, feine hinreichen« de Lockſpeiſe ſeyn, um Räuber in eine fo gefährliche Un« ternehmung zu ziehen, vorzüglich in Delphi, wo fo viefe andere, Koflbarere Saden zum Rauben waren: Es waren Demzufolge Goldbleche, die ihre Gierde fpornten und fie zum Raube reizten, Diefes alles beffimmt mid zu glauben, daß die Siegesgöttin überdem Tempel des Jupiters in Olympia, und das Bifd der Phryne im Hei: ligthum zu Delphi alle mit Goldblech bedeckt, und nicht bloß*vergpldet waren. Phryne, als fie ihr goldnes Bild opferte, wollte dadurch fonder Zmeifel in einem Zug ihre eigene Schönheit, die durch ihre Neize erworbenen Reichthümer und das Verdienſt ihres Liebhabers zur Schau fielen; und Brariteles mußte bey diefer Ger fegenheit feiner Liedften, entweder in der Auswahl der Materie (denn diefer Kuͤnſtler arbeitete nur felten in Bronze, und weniger gludfih ald in Marmor), oder in Anwendung einer ‘feiner Kunſt fremden Verſchwen⸗ dung zu Gefallen ſeyn. Man hat ben Nero getadelt, dab er ein von Ly— fippus verfertigted Bild eines jungen Aleranders hatte vergolden laffen. Man fagte, daß der Zauber der Kunſt dur die Pracht zerflört worden fey, und Blinius hatte nod zu feiner Zeit Die Narben und Fräser gefe— hen, welche dieſe Operation im Erz zuriifgelaffen hatte, Es fheint mir, daß er fih nit fo würde haben aus: druͤcken konnen, wenn die Rede- bloß von einer einfaden Vergoldung geweſen wäre, melde die Umriffe durd nidıs fiört. Dem fen nun aber, wie ihm fey; aus den angeführten Beyſpielen ergibt es ſich unwiderſprechlich daß die Griechen zuweilen ihre Bronzbilder vergoldeten; und daß fie auch dieſes in den allerbluͤhendſten Zeiten der Kunft thaten; fintemal das Dpferbild der Phryne “ein Werk des Praxiteles war, und das Standbild der Minerva über Der Palme fhon zur Zeit der athenienfi- fen Unternehmung nad Sicilien da war, SH ſehe niht ein, was man von ©eiten des Ge- ſchmaͤcks gegen die Vergoldung der Bronzen einwenden fönnte, als etwa den Glanz des Metalle, denn uͤbri— gens ift Die Farbe des Goldes ſchoͤn, gleih, und hat noch uberdieß den Vorzug, fih nie zu verändern. Nun aber ift Das noch neue Kupfer theils eben fo’ glänzend, theild hat es auch eine rothe, Dem Auge weit weniger angenehme Zarbe. Jene weiche und dunkle Tinte, je- ner fchone Beſchlag, der und -in den alten und aud in den neuern Bronzen, wenn fie bereits die Zeit gefpürt haben, fo fehr gefällt, nimmt das Metall nur nad und neh durch den Einfluß der Luft, und fehr haufig auf eine ungleige Art an. Plinius fagt, daß ehmals die griehifhen Bildgießer haufig Silber, fogar auf Gold mit Dem Kupfer vermiſchten, welches fie zum Bild⸗ gießen verwenden wollten. Sie thaten ſolches vermuth⸗ lich, das Metall deſto flüſſiger zu machen, und zugleich ihm feine Dehnbarkeit zu erhalten; vielleiht auch, um 8 vor dem Grunfpan zu bewahren, und ihm eine deſto beſſere Tinte zu verſchaffen. Benn fie sinen fo großen 45 712 Aufwand bey der Zufammenfezung des Metalled mad: sen, fo werden fie ſonder Zweifel die Vergoldung nicht gefpart haben. Sie fonnten aber noch einem befonteren Grund haben, die Vergoldung bey den Quädrigen an: zumenden, meil fie beftimmt waren, in der Ferne geſe— den zu werden %, Gh gebe zu, Daß man eine vergol- dere Quadriga auf dem Gipfel eines Gebäudes zur Zeit siner heffglühenden Mittagsfonne kaum anfebn könne, ohne geblendet zu werben. Hundertmal hab ic diefes ſelbſt erprobt, wenn id} die venetianifhen Pferde, zu Pa: ris auf dem Triumphbogen der Tuillerien, wo fie dem MWiderfhein eines großen Wagens und zweyer vergolde— ten Giegesgöttinnen ansgefiellt waren, betrachtete. Dir: fe Unbequemlichfeit wird aber durch die zauberiſche Wir— tung völlig erfegt, welche die Vergoldung in den ©tun: den Der aufgehenden oder untergeyenden Sonne darbeut. Einen andern Beweis nimmt Gonte Cicognara aus Ben von ihm beobachteten Unvolliommenpeiten des Guf- fe am Leibe Diefer Pferde her, um fie der Regierung Neros zuzufhreisen. Nah Plinius war die Kunft in Erz zu gießen zu feiner Zeit vollig verloren gegan- gen; Dem zufolge mußte fie im vorhergehenden Men: fhenalter [hen im Berfalle gemefen feyn. Man beliebe aber doch zu bemerfen, daß die Kunft in Erz zu gießen durd Mangel’ an Praktik fehr leicht verloren gehen, und eben fo leicht Durch eine haufige Ausübung wieder er: langt werden fann. Denn die Gefhidlichteit in diefem Handwerk hat nichte mit dem Geift der fhönen Künfte zu thun, fondern hängt einzig und allain von einer Reihe mehanifher Handgriffe ab, die ung die Erfah: zung lehrt; fo hat man nad den Zeiten des Pli— nius wieder angefangen, fehr ſchoͤn in Erz zu gie: sen, wie uns das Bild Mare Aurels zu Pferd be- weist. Ich glaube nicht, daß es möglich iſt, irgend ei: nen Erzguß von betraͤchtlicher Größe fo vollfommen zu machen, daß er beym Herausiommen aus der Form nicht hie und da Nachhilfe noͤthig haben follte. Man darf hierüber nur das nachſehen, was Benvennto Oel- lini, der einer Der erfahrenften Rünftler war, hierüber geſchtieben. Die Pferde, von denen wir reden, find fait von reinem Kupfer, welches weniger leicht in Fluß geräth, als wenn es mit Zinn oder Ziuk vermiſcht iſt. Einige nad Dem Guß im Leibe gebliebene Hoͤhlen dur: fen uns Demnad) feine Verwunderung verurfacen. Conte Cicognara gefteht ſelbſt, Daß der Guß der Köpfe und der Süße volfommen gelungen fen; und fo muß denn Diefe Arbeit auch in Ruͤckſicht des Guſſes für vor: treflih gehaften werden. Yufegt gründet Conte Cicognara feine Behaup: zung auf den Eharafter Der venetianifchen Pferde, mel: der ihm zufolge in nichts mit dem der At griechiſchen Pferde übereinfommt. Die venetianiſchen find feift, und Haben runde Form, da im Gegentheil die griechiſchen mager und ſchlank find, und vielmehr ein eckiges Kreuz *,.88 foltte. mid) nicht wundern, wenn das Beywort xeusapysurog, welches Pindar feinen Göttern fo häufig gibt, der&inbifdungsfraft Des Dichters durch den häufigen Anblick jener wirklich vergolderen Wa: gen an Die Hand gegeben worden wäre. haben, wie man bolthet an den eingelaſſenen Bandbils fein Diefe Banddilder find aus den Zeiren des Phi⸗ dias; ſo daß man zweifeln kann, ob ihre‘ Formen nicht ebenforoßt eine Folge der ftrengen Regeln der Kunft in jener Epode, als Nahabmung der Pferde in der Natur find. Durh die Unterfuhung grade jener ficifianifhen Münzen, welche Conte Cicognara zum Be huf feiner Meinung anfuͤhrt, hat ſich dieſe Vermuthung für mi in Gewißheit verwandelt. Ze alter der Stem— pel diefer Muͤnzen ift, deſto mehr fpringt Die Magerkeit ber Formen hervor; auf all denen, die in der Umſchrift Zvpanocwv das Dmega neh nit habın, kann man figer fenn, die Pferde fleiſcharm vorgeftellt zu ſinden SH habe eine Münze diefer Art gefehen, auf welcher der Kopf der Broferpina nod die ganze egyptiſche Härte hat; Die zwey Pferde ihres Wagens gleichen mit ihren langen und ſchmaͤchtigen Süßen vollig ausgehun⸗ gerten Maulthieren. Umgelehrt zeigen ung fhracufani: ſche Münzen, deren Gepräge den Stempel vollfomme- ner Kunſt tragt, auch Pferde voller Feuer und die zu: gleich auch beffer bey Reibe find, Die Gallerie zu Flo— veng befigt eine vorzüglih ſchoͤne ſyracuſaniſche Schau: muünge, welhe Edhel CDoctrina num. vet, P. I, v. 1. p- 242 in fin. et 343) befchreibt, mit einem fehr wun- derbaren Gepräge, deffen weit über bie Oberfläche Vor: fpringendes uns vollfommen das Marfige Der Pferdean der Quadriga bemerken Taßt. Der Halsbau, deffen Haltung, der Umfang des Leibe, und Das,volle, runde Rreuz, furz alles ift auf die Weiſe der venetianifchen, Pferde, nur daß die Münze uns ihre Pferde fo zeigt, wo fie ausfegen, um zu gafopieren. Man fieht tafo deutlich, daß die Magerfeit nicht der nahgeahmten Na: tur, fondern dem Style der Kunſt zugefchrieben werden muß, melde, bevor fie zu einer weichen und vollen Zeihnung fam, die Zuge flarf angab, und die Dr: gane der Korperbemegung mit ängftliher Genauigfeit beraushob. Wenn man Diefe jegt beichriebene Schau⸗ münze ben feßten Zeiten der fnracufanifhen Unabhan- gigkeit zufchreiden will, wie id denn der Meinung bin, - daß es gefchehen müffe, fo gehört auch felbige noch im: mer in das Zahrhundert, welches auf Alexander den Großen folgte, und Darf alfo weder von Ceiten der Driginalifät nod von Seiten der Reinheit Des nie verworfen worden. Die Pferde an dent Frich des Parthenons zeigen fid in’der That Dürr, musculoͤs und von derbem Flei- Ihe; aber da jie nur unbeträdtfih erhoben find, fe ton; nen wir von ihrem Umfang nicht fo urtheilen, als wenn fie volle Halberhobenheit hatten. Kenophon in fei nem Buche von Der Reuterey will, ein gutes Pferd fol eine breite Bruft haben, die Schultern follen die, die ‚Hüften breit, fleifehig, und Die Füße einander nicht gar ft wahr, Zenophon gıbt feine Vorſchriften nur für Pferde zum Kriegsdienft und nit zu nahe fen. Es für Räufer, aber mir muffen und auch Die zum Wagen: MWertrennen beftimmten griedifchen Pferde nit mıt fo ditrren Renden und ſchlanken fubtilen Formen vorftellen, wie enalifhe Läufer. Ein Zug von vier Pferden in eiz ner Reihe neben einander, und die Beſchaffenheit ber Baufbapn Feld, die ein’ häufiges Ummenden nöthig machte, mußte nothwendig den Bauf Der Wägen hem⸗ ‚men, 'dergeftalt, daß man fich wohl bey ihnen ftarfglier Deriger Läufer von vortretenden Verhältniffen bedienen Fonnte, fe wie man in Holland die frieifchen Pferde um die Wette laufen läßt. Die Künftler, welche den — Siegern zu Ehren Quadrigen verfertigten, ten vermuthlich diejenigen Pferde zu Muſtern, die den Sieg davon getragen hatten. Nun ſah man in Dlympia und in andern Spielen Griedenlands Pferde um die Wette laufen, die aus Sicilien, Eyrene in Afri— Ta, aus den Infeln des Ardipelagus, aus Epirus und aus Macedonien gefommen waren; und dem zufolge Hatten die Künftler Pferde von fehr verfehiedenen Staͤm⸗ men zum Nahahmen. Es Was die Pferde zu Venedig betrifft, fo glaube ich nicht, daß wir berechtigt find, fie ‚für Läufer zu halten, Es find Hengfle, und gewoͤhnlich waren «3 Füllen, de: ren man fid zum Wagenwettlauf bediente. Sopho— «les in feiner berühmten Befhreibung der pythifchen Spiele redet von den Pferden niemals anders , ald im weiblichen Geſchlecht; eben dieſes thut Pindar in den wenigen Stellen, mo er das Geſchlecht der Pferde an- gibt Auch Herodot führt zwey Zuge von vier Ful- Ien an, welche dreymal hinter einander den Sieg inden oſympiſchen Spielen Davon getragen hatten. Doch un- terſtehe ih mich nicht, Daraus eine allgemeine Regel zu machen, die Namen der Pferde am Wagen des Kleo— ſthenes find mannfihen Geſchlechtes. Das Merkwuͤr— digſte, was man bey den venetianiſchen Pferden zu be— obachten hat, ift, daß fie im Schritt, und zwar in ei: "nem ſehr ruhigen Schritt geben. Auf Vaſen, Münzen und Ranıeen. findet fi eine Deenge von Quadrigen, de— ren Pferde fi fielen, ald wollten fie zum Galop auss legen. —— Die Griechen fanden ein beſonderes Vergnügen dar— an, ıhre Pferde zu tummeln, und dieſe wurden hierinn. beſonders unterrichtet. Kenophomn fagt: Nur in die: fer Art der Uebung fann sin Pferd feine ganze Schon: Heit zeigen. Dem zufolge vermuthe ich, daß die Läufer gewöhnlich fih biumend, und in Der Stellung den An- Tag zum Galop zu nehmen, vorgeſtellt wurden, Das Erz gab ſich Dazu deſto leichter her, weil hier der Vor— dertheil feine fo dicke Stuͤtze noͤthig hatte, ald der Mar: or. Das große Pferd, welches man auf dem Border: giebel Des Parthenons fah, und deſſen practiger Kopf Fi noch jegund- in der Sammlung des Rord‘Efgin be Finder, ob es gleih von Marmor mar, fland dennoch ganz auf feine Hinterfuͤße gefiügt, "Aus al dieſem er— dellt, Daß die venetianiſchen Pferde für feine Werrläufer ‚gehalten werden Dürfen, fondern für Paradepferde, de: sen man fi bey feyerlichen Sinzuigen oder heiligen Pro— zeſſionen bediente: und in Diefer Vorausfegung dürfen wir ihre Leibesverhaͤltniſſe gewiß nicht als plump radeln. Der Berfaffer des Auszuges in der italiänifchen Bi: bliothet Halt die Vermutung einiger franzoͤſiſchen Als tertbumsforicher, welche meinen, Die venetianifchen Pferde könnten wohl die Arteit des Lyſippus feyn, für eine Albernbeit. Ich weiß nicht, wer diefe Mei: nung aufgebracht haben mag, aber ih bin fehr weit ent fernt, in ihr etwas Albernes zu ſehen. Es wäre, ganz etwas anderes, wenn man dieſe Arbeit dem Calamis zuſchreiben wollte, denn fie find nit nad, jenen ſtren⸗ gen Kegeln der Kunft gemacht, Die von einem. Kuͤnſtler gefordert werden Tonnte, ven dem Properz fagte: Exactis Calamis ſe mihi jactat equis, Hy Aber der Styl des Enfippus mar feuervoll, leicht, elegant, und diefer gefaͤllige Kuͤnſtler glaͤnzte durch die Wahrheit feiner Nachahmung. Um mit, Gewißheit be haupten zu: koͤnnen, daß dieſe Pferde nicht das Werf Des Lyſippus oder feiner Schule, wären, müßte. man ein Werk befigen, Das fiher-von ihm wäre, und es mit diefem, von dem die Rede: ift, vergleichen fönnen. Aber von den Arbeiten des Lyſippus fonnen wir uns nur nach allgemeinen Nachrichten einen Begriff machen. Die: fe, ind wenigſtens der angegrifienen Vermuthung nit entgegen, und die gefhichtlichen Umftande ihr boͤgt günſtig. Jedermann weiß, daf die Venetianer dieſe Pferde zu Eonflantinopel im Hippodromus fanden, ale fie dieſe Stadt im Jahre 1204 eroberten. Eine alte Ueberlieferung, denn das ausdruͤckliche Zeugniß eince Schriftſtellers fehlt, Tehrt uns, dag fie Conſtantin aus Rom hatte dahin bringen laffen. Um bie Zeil Die: ſes Kaifers verſtand man die Kunſt gut zu arbeiten nit mehr; der gute Geſchmack in den ſchoͤnen Kuͤnſten mar verloren, aber die Bewunderung vergangenet, Sahrhunderte war noch immer im Grande, Aus- wahl zwiſchen den vorhandenen Werten zu tref fen. Bill man vielleicht glauben, ein unum— ſchraͤnkter Kaiſer, den weder die Gerechtigkeiten Der Staͤdte, noch Ehrfurcht fuͤr das heidniſchen Gottheiten geweihte Eigenthum zurückhielt, werde nicht Dad ge: nommen haben, mas daſelbſt das Beſte war, um damit einen der praͤchtigſten Pläge feiner neugegründeten Hauptftadt zu verfhönern? Es ift befannt, daß auch die Bildfäule des olympiſchen Jupiters nad Conſtanti⸗ nopel abgefuͤhret worden. Eine gewoͤhnliche, nicht von Meiſter Hand verfertigte Quadrige, hätte nicht der Wuͤ— he gelohnt, fo weit verführt zu werden, Rom war da— mals nod von feinem feindlichen Einfall verwuͤſtet wor> den und die republikaniſchen Groberer fewohl, „ats nad) ihnen die Kaifer hatten fi um die Werte bemüht, die Stadt auf Koften Griedienfandes zu bereigern. Ei was davon mag durch die Zeuersbrünfe zu Grunde ge— gangen ſeyn, aber es fcheint, daß Nero gerade nad Dem Brande feinen Gefhäftsträger Erato nad Griechenland geſchickt habe, um daſelbſt neuerdings Die koſtbarſten Werke der Kunſt wegzuſchleppen. Plinius detlagt ſich, daß zu ſeiner Zeit die Ueberhaͤufung derſelben in Rom ihre gehörige Schaͤhung vermindert hätte. Die Arbeiten des Eyfippuswaren vorzuͤglich dem Schickſal, nad Stalien verführt zu merden, unterworfen, weil er fo viefes für Alerander den Örofengearbeitet hattez nun ward aber Macedonien, weil durch Waffengemalt erobert, mit weniger Rüdfihr behandelt, als. andere griechiſche Etädte, Die man nur nah und nad unter Dem Vorwande eines Schutzbündaiſſes unterjocht hatte. Sp bragte Quinctius Metellus, zugenannt der Macedonıer, die fünf und zwanzig Bilder zu Pferde, von Lyjippus, zum Andenfen der beym Lleberaane ur, über den Gramkus gefallenen Reiter, zu eben der Zeit nah Rom), da Cajus Caffius bey der Auspfünde: rung der Inſel Rhodus ſich nicht unterftand, den Son: nenwagen, Arbeit deſſelben, wegzunehmen. ‚Uebrigeng waren in Rom gewiß nod) mehrere Quadrigen von By: fippus, dem frudtbarften. Künftfer nad Calamis,. der berühmtefte in dieſer Art. Wenn der. vergoldete Sonnenmwagen, von Yuguft uber den Tempel des pala: tiniſchen Apollo gefeht, Auro ſolis erat ſupra faſtigia currus, nicht ein Wert des Lyſippus war, fo kam es doch gewiß aus der Hand eines andern Kuͤnſtlers vom erſten Ran: ge, fo wie die ehernen Stiere um den Altar Myrons waren. 9 — Sagen, daß die venetianiſchen Pferde zur Zeit Ne— ros in Rom gegoffen worden, fheint mir im Grunde eine aufs Gerathemohl zu Markt gebrachte Meinung zu ſeyn, weil fie ohne ein ausdruͤckliches Zeugniß , ein ger wiffes, beſtimmtes Factum feftfegte. Was mic betrifft, fo denfe ich, daß dieſe von den Alterthumsforſchern faſt allgemein angenommene Meinung ihren Urſprung einzig aus einer Münze dieſes Kaiſers nahm, auf deren Ruͤck— feite man eine auf einem Triumphbogen flehende Qua: driga erblidt. Beym erften Anblick ſieht man, wie ſchwach und grundlos dieſer Beweis iſt. Ohne Zweifel Kelf’diefe Münze einen zu Neros Ehren mit feinem ge: woͤhnlichen Schmuck errichteten Triumphbogen vor; aber laßt ſich denn daraus folgern, dieſe Quadriga ſey gera— de zu dieſem Behuf zu Rom in Bronze gegoſſen worden, und fie ſey⸗gerade die naͤmliche Quadriga die wir haben? Die Ausfeger der heil. Marcusbilder gehen fo weit, daß fie als einen befonderer Zug ber Aehnlichkeit Die Maͤh— nen der Pferde anzufuͤhren. Aher dieſer Gebrauch, ob er glei nicht bis auf die Zeiten Homers hinauf- reicht, mar Dem ohnerachtet fhon ziemliche Zeit bey den Alten gewöhnlid. Die Pferde am Geſims des Parthe: non? haben gleihfalls abgeſchnittene, und in einen Kamm gerichtete Mäynen, und das findet man fehr oft auf Den alten Dentmälern. Dem fey nun wie ihm fey, wenn aus) Die Meinung ded Oonte Cicognara wahr ift, fo kann man nichts defto weniger die venetianiſchen Pferde irgend einem in Rom anſaͤſſigen griechiſchenKuͤnſtler zufchreiben. Und bier will ic) eine allgemeine Bemerfung machen, die Geſchichte der Künfte betreffend. In ihr fpriht man, mie ich glaube, mit großem Unrecht, von römifcher Ar: heit, im Gegenfag mit der griechiſchen. Die Roͤmer, ei: nige wenige Ausnahmen abgerechnet, haben nie die ſchoͤ⸗ sn Künfte eultiviert; fie hatten nit die Faͤhigkeit da: zu, und erfennen Diefes felbft : £ixendent alii [pirantia mollius aera, Credo equidem, vivos ducent de marmore vrultus, Die Römer haben nichts anderes gerhan, als erfl- lich Griedenland auögeplündert, und nachher griechi⸗ ſche, oder von Griechen unterwiefene Kuͤnſtler für fi ‚arbeiten laffen. Diefe Kuͤnſtler fonnten nit mehr den hohen Schwung nehmen, mie Die des unabhängigen Sriechenlandes; denn die erhabene Epoche des Genie's das ſchaffet, war damals für die Kuͤnſte wie für Die Dichttuͤnſt vorüber, weil Nadeiferung und Vaterlands— ſiebe fie nicht mehr belebten; weil fir in Nom nicht > RER mehr ſo wie in, Gr’egentand ein Wolf fanden, fähig, das Schöne zu empfinden und es als Richter zu beur- theifen;; weil fie endfih in-einem Zuſtand eines unter— morfenen Staats Tebten, Demohnerachtet hatten fie noch immer Die großen Modelle der Kunft vor Augen; und je mehr Hochachtung man ihnen zolfte, deſto mehr naͤ⸗ berten fie fih der alten Vollklommenheit, wie man unz ter Hadrian fieht, der durd Sitten und Geſchmack gleihfam Griechenland; angehörte. Es handelt fih da⸗ her nicht darum, gleihmäaßige Driginal : Werfe zweyer verſchie denen Rationen, wie 3.8. Egyptier und Grieden zu unterfheiden; fondern nur verſchiedene Epochen der Kunft bey einer und derfelben Nation; die Epoche nehm: lid der Originalität, und jene der guten oder ſchlechten Nahahmung. Man fann die Gefhidte der Kunſt bey den Griehen in vier Zeiträume. bringen: der erfte geht vom Urſprung der Rünfte bis auf die-Zeiten des Periz eles, der andere vom Phidias bis zur hundert, und jwanzigften Olympiade, Es folgte naher ein langer Zwiſchenraum, und die fhönen Kuͤnſte fiengen nicht eher an, wieder in Griechenland zu blühen, als gegen Die hundert und fünfzigfte Dfympiad. Dieß ift die dritte Epoche, nah Phinius auch noch fehr fhägenswerth, aber doch tief unter Der vorigen. ‚Zulegt fommt dann die Epoche der römifchen Kaifer, die bis auf den Verfall der Kuͤnſte herunterreicht. Die dritte Epoche und der erfte Theil der vierten Tonnen gegen Die. zweyte ohngefähr für, das gehalten werden, mas die Schu— le des Caracci, vergliden mit der des Nafaele und feis ner Zeitgenoffen war. Bey dem allen wird es immer fehr fhmer feyn, durd den bloßen ©tyl jene in Grie— i henland nach der hundert fünf und fünfzigften Olym: pias verfertigten Arbeiten von denen unser den erſten roͤmiſchen Kaiſern in Rom verfertigten zu unterſcheiden; wenn ung anders nicht ein der Kunſt fremder Umſtand zu Hülfe kommt, wie Diefes der Fall ben Bildern iſt, Die geſchichtliche Perfonen vorftelfen. Es märe, die Wahrheitzu fagen, wunderbar, wenn von fo vielen Meiſterſtuͤcken großer griechiſcher Kuͤnſtler der zweyten Epode, die ine alten Nom, in feinen Um: gebungen und den Villen vornehmer Römer angehäuft waren, nichts und wieder nichts auf unfere Tage ge fommen feyn ſollte. Chemals war man nur zu fehr ges neigt, jederzeit irgend ein beruhmtes Driginaf in jedem antifen Stud von einigem Werth erfennen zu wollen. Gegenwärtig fheint es, falt man auf entgegengefigte Ehemals hatte man mit vieler Gutmüthige feit angenommen, daß Die zwey coloffalifhen Pferde Ertrem, auf Monte Cavallo das eine Das Werk des Phidias, das andere des Brariteles wäre: d.h. zweyer Kuͤnſt⸗ fer, deren Styl einander grade ganz entgegengefegt iſt, Der gelehrte Herausgeber de& Muſeo Pio Clementino, Herr E. ©. Visconti mad dieſen heroiihen Figuren Die Ehre flreitig, in Griechenland verfertigt worden zu ſeyn; er meint, man würde fo folofalifhe Statuen nicht fo weit hergeführt haben. Welch ein Grund! Als ob die Römer nicht Die Dbelisfen übers Meer geführt hätten! Auf der andern Seite, ſind dieſe Coloſſe aus thafiihem Marmor , und die Maffen, aus denen fie der Kuͤnſtlex hatte hervorgehen laſſen, waren dad) nothmen- Nam 92 —— diger Weiſe noch viel groͤßer, als die verarbeiteten Bit: der ſelbſt. Ihr Styl ift zuverlaͤſſig großartig genug, um dem Jahbrhundert Alexander des Großen nicht Un: recht zu thun. & Ziele in Griechenland wieder /aufgefundene, zu Den wey erſten Epochen der Bildhauerfunft gehörige Driginal: probutte, Deren After man mit Sicherheit beftimmen ‘Tann, find in dieſen legten Zeiten den Kennern zugang? lich gemacht worden; dergleichen find die Bildhauerar- beiten von Athen, von Lord Elginmnach London ge: bracht, und jene von Yegina und Phygalia, die erſt neuerdings won seiner Geſellſchaft Reifender aufge: funden wurden. Nah Maaßgabe, wie fih dieſe Ent- Dedungen vermehren, wird die Geſchichte der Kunſt mit ſichereren Schritten vorwaͤrts rücken fonnen. Derjenige, welcher die venetianiſche Quadriga mit beſtimmter Gewißheit dieſem oder jenem alten Meiſter zuſchreiben wollte, wuͤrde aus den Schranken ſchreiten, Die uns von unfern unvollkommenen Kenntniſſen geſetzt werden ; nichts Defto «weniger ſchmeichle ih mir mit ei: niger Wahrſcheinlichkeit bewiefen. zu haben, daß dieſe edle Arbeit, unfhägbar, weil die einzige in: Diefer Art "uns übrige, fehr füglid) das Werk eines vorzuͤglichen Kuͤnſtlers, Aleranders des Großen, oder doch eines feiz mer erſten Nachfolger Zeitgenoffen ſeyn konnte, Indem ich Diefe Betrahtungen Ihrem Urtheil un: terwerfe, rechne ich (mir es zur Ehre, meine Herren, mid) mit der größten Hochachtung zu unterzeichnen u, ſ. w. Florenz im May 1810. U W. von Schlegel. Kr Weber die vier Pferde der St, Marcustirhe in Venedig, von Andreas Mu: foridı, von Coxcyra. Padua, b. Bettoni, 1816. 8. 62, m, einer Ktfl., die Pferde vorſtellend. Gibl. ital, g YUl, 1810.) Der Mangel an beftimmten Nachrichten aus den Zeiten, in melden der Uriprung dieſer Pferde befannt > fepn konnte, hat den Muthmaßungen ein freyes Feld gelaffen. — Der Graf Eicognara einer Tradition folgend, welche unter den Venetianern gilt, war der Meinung; daß diefe Pferde in Rom zur Zeit des Nero gegoffen worden. Hr. v. Schlegel gibt zwar zu, daß Diefer Meinung gegründet ſeyn Tonnte, findet jedoch die Gründe dafür- nicht zulaͤſſig, und entwidelt mit vieler Gelehrfamteit, Daß Diefe Pferde wohl das Werk des Lyſippus oder wenigſtens eines großen Kunft: lers, aus der Zeit Alexanders d. Großen oder feiner er: fien Rachfolger feyn lönnten, In einer fpäteren Erffä: rung tritt Schlegel den gelehrten Unterfugungen von Mufioridi ben, der befonders auch die von byzanti— niſchen und'venetianifchen Süriftftellern gegebenen Rad: richten venugt hat. Schlegel glaubt jegt Die, Frage bin: langlich entihieden, und wünidt den Benstianern Gluͤck, daß fie ſich ruͤhmen koͤnnen, ein aus Chios herruͤhren— des, und in den ſchoͤnen Zeiten Griechenlands verfertig: tes Viergeſpann zu bejigen.] | Muftoridi beftreitet zuerft die Meinung, daß die: fe pferde roͤmiſch ſeyen; als guter Grisge macht er Grie⸗ Ifis 1818, Heft 4 henlands Yun auf dieſes Herrfihe Monument gl: tend, und mit dem großen Reihthume gelehrter Bemer: ‚tungen läßt er daffelbe von der Inſel Ehios ſtammen. Es fey befremdend, Daß man an diefen Pferden nicht die Kunftfertigkeit aus den beften Zeiten des griechiſchen Reiches wahrgenommen hat, Sn diefen Zeiten wurden ‚sehr viele verfertigt in Bronze, und viele davon vergol⸗ ‚det, da in denfelben Zeiten in Diefem Lande der Ge- ſchmack an Vergoldungen allgemein war, und von da auf die heutigen Griechen, auf die Ruſſen und andere Voͤlter des Orients übergegangen iſt. Auch iſt es nicht ſchwer, die Formen der venetianiſchen Pferde in denen, welche man in verſchiedenen griechiſchen Monumenten ſieht, und welche wohl die Formen einheimiſcher Wferde- an ſich tragen, wieder zu finden. M, kann nicht annehmen, daß dieſe Bildwerke auf Neros Triumph Bogen in Rom wegen des über Tiridates, Ronig von Armenien, erhaltener Sieges geſtellt ‚worden waͤren; denn, ob wohl man auf einer zur Zeit diefes Kaifers geprägten Münze einen Triumph Bogen mit Pferden abgebildet fieht, Die im Schritt und in den Stellungen den venetianifehen ähnlich find, fo weiß man doch nicht, ob dieſe Pferde von Bronze oder Marmor gewefen ; aud) ift ihre Stellung nit fo. fonderbar, dag fie. niht von mehreren Rünftlern und fleifigen Nadaps ‚mern der Natur ausgedrüdt werden Tonne, Das Ges präge einer einzigen ‚Denfmünge iſt nicht hinreichend, ‚um dad Monument der Epoche Neros zuzuſchreiben Auch fann man nicht einen Grund dafuͤr von ei Unvollfommenheit im Guffe der Benetianifchen — But Cuetonius, den man * angepgen DAT, miht des Geringſte vom. Verfall der Schmelzkunſt in jenen Zeiten redet; 2.) weil die Stel— le des Plinius dunkel iſt, die dieſe Kunſt Kalt. verloren niger „nennt, indem man den Koloß v. Zenodorus aus Mar- mor denken fann, und Die Stelle des Plinius auf Die Vermifhung der Metalle in richtigen Bed niſſen beziehen; 3.) meil unſere Pferde weder Durd den Stoff nod ihre Form einer für die Kunſt unglüc- Jigen Zeit angehören; 4.) weil man auf das Blühen der Kunftineiner Epode fehr wohl von den Volltommen: heiten eines Werfes ſchließen Darf, aber nicht umgefehr- te auf Den Verfall aus einem einzelnen Fehler der Ir- beit, Er zeigt, Daß Die Vergoldung der Pferde der Meinung kein Gewicht leiht, welche fie in die Epoche ſetzen, wo die roͤmiſche Strenge und attiſche Eleganz der orientaliſchen Pracht wich; da vergoldete Bier in Grie: chenland ſelbſt in den gluͤcklichen Zeiten des Verities wa- sen, und mehr als zwey Jahrhundert vor Nero [don ‚eine vergoldetes Bıld im Tempel: der Froͤmmigkeit zu Rom gejianden, und von Vergoldungen, Vergoldern An vergoldeten Bildern Livius, Cicero, Paufanias und Vitrurius reden, Er zeigt, daß ſich keine uͤberzeugenden Beweiſe aus dem Hange des Nero fuͤr die Bronzear⸗ beiten herleiten laſſen, indem Plinius von dieſer Lieb⸗ haberey jenes Fuͤrſten nicht redet, ſondern von der Ma- nie gewiſſer Roͤmer für Die Statuen aus corinthiſhem Metall; und er faugnet,. daß die venetianifchen Pferde, , denen eine gewiſſe Schlankheit fehlt, in ihren Formen vielmehr roͤmiſch als sig heißen Dürfen. Rom 4 — naͤhrte Zuge von auserfefenen thefafitsen, epirifchen, ſicilianiſchen, kappodociſchen Roſſen, und. die Kuünit: ler werden Die ſchoͤne Natur fur ihre Bildungen, gie Die Dichter für ihre Befhreibungen gewaͤhlt haben, um fo mehr da diefe Kuͤnſtler Griechen waren, oder die Schule derfelben nahahmten. Auch gleihen Neres Sie— gespſerde den venetianiſchen im Schritte nicht; da von dieſen zwey den rechten Vorderſuß, und zwey den lin⸗ ten aufheben, von jenen aber alfe denſelben Fuß. Die venetianiſchen Pferde find alfo nit mit den neronianifchen einerlen, nicht ein Geſchenk des Tiri— Dates aus Verfien an Nero, nicht von Gorinth auf den Triumphbogen des Sept. Severus gefommen, nit von Einisca dem Qupiter für einen olympifihen Sieg gewidmet, nicht von Lnfipp für einen Sonnenwa— gen gemacht, nit von Pyfipp gar für Nero oder Ti: sidates gemacht, die 400 Jahre fpäter febten, nicht von der Engelsburg zu Rom nad Venedig gefommen, was alles bald von Diefem, bald von jenem einmal gemeynt worden war. Hierauf legt der Verf. feine Meynung uber diefe ‘ Pferde vor. Die leberfieferung der Venetianer meldet, daß fie aus dem Hnppodrom zu Gonftantinopel ge: nommen worden; in Biefem fanden fi ſich aber feine vier Roffe in außer Denen von Nicetas Acomi— natus [ı2oa, wo Gonftant. erobert wurde, Rathsherr Dafefbft] beſchriebenen, von gegoffenem und übergoldetem Kupfer auf dem Bogen der Kerfer, mit dem Naden ein wenig gefrummt, eines gegen das Andere gefehrt und nad des Laufes Ziel ſchnaubend, welde Beſchreibunghum Bewundern genauer auf Die Stellung ber Venetiſchen Pferde paht. Papias ein anonymer Schriftſteller der Byzantiniſchen Dinge, und Georg Codinus verfihern, die vonNicetas befhriehenen Pferde feyen vonder In— ſel Chios nad) Gonftantinopel im Anfang des V Jahr⸗ hun derts, unter Kaifer Theodofius d. Süngern gebracht worden; auch fleht dieſem nicht entgegen, daß Einer von Bieten Schriftſtellern die Gitter flatt der Kerfer an: gibt, indem beyde Worte hier Denfelben Sinn haben, Daß dieſe Pferde von Chios gekommen waͤten, hatte ſchon Hr. Seitz in einem Verſuche über die Sieh: Kunft der Alten angedeutet, aber nur auf Das Zeugniß des Eodinus, im deſſen Zeit um [1450], Die Pferde fhon von Byzanz -geraubt waren. Diefem Zeugniß hat Mufloridi das eines Anonymen, eines genaueren, und um 35 Jahrhundert fruͤhern Sriftſtel⸗ ers, und das von Papias lwohl Vocabulifta der ei: nige Zeit vor Dem Anonymen gelebt hatte, hinzugethan. Es fragt fid nun: wozu, warn, von wem. find die Pferde gemadt? Zu Chios, einer griechiſchen Stadt, die reich, bluͤ⸗ hend, mädtig auf dem Meere war, und auf. das gluͤck⸗ lichſte gelegen, wurden Kuͤnſte mit beſonderem Eifer ge: pflegt: befonders gebich daſelbſt Die Bildhauerey; einige der. herusmteiten Bildhauer‘ Diefed Landes und einige. ihrer Werke worden genannt; wen auch Die Bildwerte oft aus parifhem Marmor gehauen, fo folgt daraus nicht, Daß dieſe ‚Künftler nigt aud von Metallen Gebraud gemacht hätten ;. um fo mehr, da die Gießkunſt, deren Bde Neso und: Theodorus jeyen, im Samos ent Verfertigung zwifhen die LAXV und CXIII Olympias das Eine den ganzen Körper vom Schweif bis auf d —V SITE ftanden, einer Snfel, die. nur wenige Meilen von chios entfernt iſt. — Der Name des Kuͤnſtlers bleibt unge⸗ wiß; doch ſtimmt er mit Seitz nicht ‚überein, der in den Paden viele Mängel findet; z. B. Mangel der Leichtigkeit und in den zu: kurz abgefähnittenen Mähnen, aber dennoch die Schoͤnheit der Koͤpfe, die Deffnung der u Nasloͤcher und die ſchaͤumenden Mäufer fo bewundert, daß er darinn den Styl Volyklets oder Myrons cher als den des Lyfipps findet, und daher die Epoche ihrer fest. Myrons Styl ſey mit dem des Bolycelet nicht zu verwechſeln, Myron blüfte in der LX Olympiade. Weglaffung der fangen Mähnen fomme aud in ainlend andern Monumenten vor. Es koͤnnen alfo diefe Pferde in den herrlichſten Zei | ten von Chios gegoffen worden fen; wenn Cicero dem Verres vormwirft, er habe viele * ſchoͤnſten Statuen aus dieſer Stadt fortgeſchleppt, fo zeugt dieſes nicht ge: gen das Berdienft Diefer zurüdgebliebenen Pierde; fie h konnten der Raubgier der Verres entgehen, wie fo wies fe Herrfihe Werke noch nad der Groberung und den Räubereyen der Römer in Griehenland blieben. Dann zähft der Bf. die von den. Griechen errichteten Herde auf, und ſchließt, daß dieſe Pferde auch in den fruͤhern Zeiten fehr gefhägt gewefen feyn mußten, da Ihendo: fius, der großmüthige Befchüger und Lehrer der ſchoͤ— nen Rünffe, fie mie Die Efephanten aus dem Marstem: pel von Athen, in feine Hauptfladt »erfegte, mas zur Zeit des großen Erdbebens geihehen zu feyn ſcheint. — Die letzten Seiten des Briefes betreffen den Stoff und die Art des Guſſes der Pferde. Setzt man die ge meine Meinung, welche fie von corinthifhem Erze, deffen Griftenz noch, in Zweifel "gezogen: wird, beflehen laͤßt, * bey Seite! ſo ergibt ſich aus den Zerlegangen: Slap: roths und Darcets, daß man die Maffe nicht 5 Bronze nennen Tann, außer nur in der nicht tee nifhen Sprache der Antiquare. Sie befteht nehmlich aus fauter Kupfer, das jedod nur mit Mühe von dem Zufag an Bley und Zinn, womit Die innere Släde der — überzogen iſt, geſchieden wird. Die Pferd Ä Händen befhadigt worden. Endlich find die ee pi. zwey verfehiedenen Stüden zufammengefegt von Vo Ende der Mähne, und Das andere Den Kopf mit dem übrigen Theile des Nackens ausmacht. Die Fugen find“ nicht fihtbar, weil vom Gefgirre zwey Dritiheile mi dem Halfe zufammengegoffen ſeyen, modurd jene ver: det werden, und weil Schrauben fo angebradı find, daß fie als Zierathen des Geſchirres erfcheinen, Die Ziffern auf den Hufen find von neuerer Hand eıngearaz ben, und zeigen wahrſcheinlich das Gewicht der. PMerde an. Jedes Pferd. wiegt 1750 Pfund, waͤhrend Dig Ar: beit nicht Die Dide von 34 Linie überfleigt,, was, je⸗ doc ſchwer zu beſtimmen ift wegen der im: Innern bes findlisen Tunde. Eine Kupfertafel ſtellt die vier Pferde in Meinem WMaaße dar. "Die Höhe eines jeden Pferdes if a Fuß 7 308 vom Fuße bis auf den Rücken. Einen Kopf hat die Iſis fhon geliefert. M. hat ier, nad) feiner Gewohnheit, große Liebe für fein un: glückliches Vaterland, große Gelehrfamkeit im Fade der * x Kunit wie der Geſchichte und Philologie bewiefen. Mit Freude fieht man die Zeiten nahen, wo es wieder ein Sriechenland gibt, und wobey es wieder vorzüglih die Gelehrten find, melde die Welt hinweiſen auf das Werk, mas jegt zu thun iſt, und welche wieder, wieim unterdruͤckten Deutfhland, dem Volk zeigen, mas Men: Li ee‘ ’ ſchenwuͤrde, was Nationalwürde iſt, welche ed anmu: then, darnach zu fireben, welche ed unterrichten in- ben Mitteln, die zur Erreichung die tauglichften find, — Brtete non Johannes Müller über oͤſterreichiſche Literatur und . 5 oͤſterreichiſche Literatoren. Sieh Iſis H. ILL. 1817.) 6. an den Freyherrn Joſeph von Hor⸗ mayr in Wien. Berlin, den 26 December 1804, Mein unvergeßlicher, theuerer Freund. Für Shren Johann von Muller Brief, Diefes fhägbare Pfand Ihres Andenfens, und für den TyrolerAlmanad dante ich herzlih. Noch ha— be ich Diefen zwar nicht gelefen, aber (darf ich’8 geftehen) ich wartete aufdenfelben. Ich hatt’ nämlich die vorigen Causgenommen von. 1804 die Kupfer), aber der Zufall hatte jie in Buͤcherkiſten gebracht, welche ich nicht vor Sctober auspadfen konnte, da mir's denn bey ohnehin überhaͤuften Geſchaͤften befler ſchien, im erſten Monathe 1805 alle vier, als im October erſt einen faſt verjaͤhrten Almanach anzuzeigen; jetzt ſollen alle charakteriſirt und ber legte genauer recenſirt werden; wenigſtens wünſche ich den erhaltenen Eindruck zu ſchildern. Was uͤber die „Beytraͤge“ gefagt wurde, werden Sie in der Ge: naer U. Riteraturzeitung geſehen haben. Sie anzufühsen, hatte ih mehr als eine Gelegenheit in dem, geftern nad ) . = Leipzig abgegangenen vierten. Theile der Gefdichte der Schweitz. Daß mir eine große Freude iſt, Ihren ausgezeich— neten Talenten und Ihrer patriotiſchen-Stimmung oͤf— by fentlich Sereiptigfeit widerfahren zu. faffen, davon wer: h ben Sie der Bemeife im Laufe meines Lebens recht viele bekommen. Mit großer Begierde erwarte ich Ihre Ge: I fhihte Tyrols, oft werden Sie, wo es Beruͤhrungs⸗ puncte gibt, Die der Schweizz berihtigen; da ih nur Wahryheit will, ſo werde ih Ihnen immer dafür dank: Bar feyn. Uebrigens gedente ich 1805. den fünften Theil und eine neue Ausgabe der drey erften, nebft einem oder ein Paar Bandden fleinerer Schriften herauszu— } ‚geben. Recht. beſtimmt ift mein meiterer Plan nicht; wer weiß au, wie es in der Welt wird? Einer Seite folf: te ic) dann eine Reife in Die Schweig machen, um uber Die Neformationshiftorie eine unbenugre,. reihe Quelle zu gebrauden; anderer Seits wäre meine: Schuldigkeit, etwas für die Gedichte Des Könighaufes. zu ‚un, und die Univerfalhifiorie erfordert eine langwierige Ueberarbeitung; das wird alles, wenn ih lebe, heſchehen, aber die Umſtaͤnde werden die Ordnung beflimmen. Vor der Hand ift mein erftee die Ausarbeitung einer Vorlefung in der Afademie der Wiſſenſchaften ; zu deren Gegenftand habe ih Die älter fie Zeitrechnung befonders in Anwendung auf die erfien drey Dynaftien der perfifchen Geſchichte ge wählt. ie fehen ungefähr, daß ich meine Zeit nicht verliere, in der That arbeite ich mehr als je, und habe erfämpft, daß ich nun Abends immer zu Haufe bleiden tann, und alsdann auch nicht Teiht jemand mid bes ſucht. Das ift wirffih nothmwendig, wenn man Die Quellen, die größten Muſter und die neueften Schriften, ohne Abbruch der einen durch die anderen fortftudieren will. Sie, theuerfter Freund, haben eine Laufbahn, mo: sin diefe Beihäftigungen Nebenſache find; es iſt beffer zu thun, als erzählen, was andere thaten, und wir bedürfen noch weit mehr Gefhäftsmanner von Ih— rem Fleiße, Ihren Einfihten und Ihrem regen Gefüple für das Vaterland, für den Fürften, die Ehre und Groͤ— fe des Staates, ale Geſchichtsſchreiber Der vergangenen Zeit. Maden Sie, daß ih viel zu rühmen befomme, die größte Bereitwilligfeit iſt Da; auch verſichere ih Sie, daß, wenn dur die Weisheit der oͤſterreichiſchen und anderer Regierungen, die Stürme dieſer Zeit beſchworen werden, ich Die ganze alte Hiftorie liegen laffe, um Den brillanteften Panegyrikus der allerneueften zu ſchreiben. Der mir empfohlene Juͤngling gefällt mir wirklich, zumahl durch feine Befheidemheit und Sittlichkeit, fehr wohl. Wenn Sie Donnerfiags zu Baron ** fommen, fo bitte ih ©ie, ihn und die ganze traute, liebensrsur: dige Gefellfehaft regt herzlih von mir zu grüßen, ich danfe ihm für feine Antwort, und werde ihm naͤchſtens wieder fehreiben.- Es ift wohl fein Haus in Wien, wo ich mit fo: vieler biederen Herzlichkeit fo mandje vergmuge- te Nachmittage genoffen, Die ich nie vergeffen werde. ©ie: aber, liebfter Hormanyr, beſchwoͤre ich, beſſer für Ih— ve Gefundheit zu: forgen. In fehr jungen Jahren exwar— ben Sie Ruhm und gutes Gluͤck. Es liegt in Ihnen seichlich, was in. beyden Fächern, welde Sie lichen, dem Staate, der Welt, Ihnen wohlthätig und von gedeihli— Kem Nugen feyn fann, Aber das Feuer in Shnen vers zehrt Sie, zu menig find Gie mit Sich und mir, ber Welt zufrieden; Gott! wer hätte mehr Urfage es ganz zu ſeyn! Maͤßigen Sie Ihre Arbeit, befümmern Sie ſich nicht immer fo ſehr, wenn manches nicht wird, nicht geht wie es fol, mit ruhiger: Beharrlichkeit wird doch alles erfiegt.. Kiefern. Gie fih mehr den fanfien Gefählen, wel- he Balfam in das Blut. gießen. Laſſen Gie mid) hören, daß Sie in völliger Gefundpeit blühen; gewiß nehme id) daran. den größten Antheil. Was Sie vonder Tyro— ler Gefhichte mir anführen, erregt meine aͤußerſte Begier— de darnad. In dem venetianifhen Ardive mag Verſchiedenes zu Ausfuͤllung über Welfhtnrof fiyn? Mie viel mehr in dem Trientfhen und Beiren’ ſchen! Sie find gludlih, daß Eie ſo jung und bey fol; chen Qusllen find. Was, fünnen Cie nicht leiten! — Befonders wenn Sie mir folgen und eines nah Dem andern thun, ohne: dur ubermaßige Anflrengung Ihre Kraft zu breden; Cie nehmen meine Pre Digt mir nicht Ubel,. denn Cie fehen Dis reine Quel: 727 fe. — Unferen Freund, den edeln Grafen Purgſtall wahrlid einen Mann von feltenem ‚Schalt ‚ welgen ich jehr hoch ſchaͤtze, grüßen Sie mir, id bitte ‚Sie, —und Siovanelli, wenn er nod bey Shnen iſt. Den ſenden Sie auch einſt zu mir; wenn er ſo gern fommt, als ich ihn empfinge, fo geſchieht es gewiß, Da firht er einmahl eine andere Welt und ſoll dabey doch tapfer fudieren. Uebrigens befinde ih mid wohl Cgebe hierin meinen Frennden ein gutes Beyfviel), da ‚mir den ganzen Tag niemand einredef und ic) doch immer fo zehn Stunden fudieren kann. Das Klima iftgefund und mein Quartier Tiegt frey. — Secreta parentis Anchisae domus arbori- busque obtecta recellit. Leben Sie wohl, Theuerfter! Süreiben Sie mir doch öfters; das will auch ih thun · Meine Verehrung und meine beften Wuͤnſche Ihrer Zrau und haben Sie Kinder ? nn allen Berfonen, die ie li und meiner gedenken, — — ganz eigener J. Müller, 7. Berlin, 25. Februar 1806 Nur zum Theil, mein theuerfter Freyherr, werde ich heute uͤber die Theaterftü Fer) naͤchſtens Ihnen ant⸗ worten;; letzteres, weil id das ungedrudte Stuͤck noch nicht in meinen Händen zurüd, aber mir unfehlbar auf einen diefer erſten Tage zugeſichert iſt, das gedruckte aber von einem fehr darauf begierigen Zreund mir fo fort weggenommen wurde, ſo daß ich ſelbſt es noch nicht le⸗ fen fonnte; antworten aber will ih wenigſtens auf Die übrigen Bunte. Mein Gefühl alles deſſen, was begeg- net iſt, iſt wohl nicht noͤthig zu ſchildern; ‚die Theifneh: mung war im Verhäftniß alles deſſen, was in öffentlicher Ruͤckſicht und in Betrachtung fo vieler hoͤchſt äntereffan: ter Perfonen und Sachen ein ‚warmes Gefuͤhl in mir bewirken mußte. Allein id ehre die Marimen der Stel: Te, wo Sie find und ſchweige. Sehr erfreulid ift mir, daß die mannigfaftigen Beweiſe von Achtung und Bey: fall, die Sie in der A. 2. Z. und im vierten Theile mei: ner S HhmeizergelHiäte ſahen, und in der neuen Yusanbe der drey erften Sande nicht weniger zahlreich finden wır: den, Sie von der Wahrheit und Unwandelbarleit mei⸗ ner Ihnen von je her geäußerten Gefinnungen überreu⸗ gen konnten. In Wahrheit ſah ich mit Vergnügen und Liebe Ihr erſtes Aufſtreben, mit warmer Theilnehmung die Foriſchritte Ihrer Entwicklung und Ihres Gluckes und werde dieſe Denkungsart und Empfindung nie ver⸗ {äugnen. Darum war mir auch fehr lieb gu hören, Daß, pre Geſundheit in den Stürmen nicht gelitten habe. Mit Begierde erwarte ich Ihre Geſchichte eines Lan⸗ des, welches ich von ſeinen alten Verhaͤltniſſen als ent⸗ fremdet mirnie, fondern bloß wie augenblidfig ausgeliehen zu denfen vermag. Niemand fonnte auch hierüber mit Ihnen mehr Inmpathifiren, als der aneinemebenio geliebten Vatterland glei: hen Schmerz hat erfahren müffen. Der Gedanke des *) Hormayr hatte im Cpätjahre 1805 neben feinen Amts und Fiterarifhen Geſchäften zur Erhohlung zwey hiſtoriſche Theaterſtücke geſchriehen, Leopold der Schoͤne, und Friedrich von Deſterreich. Abiſtoriſch⸗ ſtatiſtiſchen Archives für Suͤddeutſchland iſt Denn immer noch hänge ich ſehr an der Bibliothek! — x gluͤcklich; erftlih ift viel fo Ledrreihes als unbefanımes dariiber zu fagen, und zweytens die Form weit beffer, als wenn Sie ein ſyſtematiſches Wert daruͤber fchriebem, Ale Veränderungen laſſen jih jo am natürfichften an: bringen; es gibt wahre Annalenvoneben fo Dauern- dem Werthe als ‚eigener Authenticitaͤt, wo hingegen Die Mühe derer faft laͤcherlich iſt, welde nun ſtatiſtiſche Sy- fteme Schreiben, die ſchon vor vollendetem Abdrude ver: alten, (wie ich in der Hal’fhen A. 8%, Z. über Haf: 7 feld und andere Werfe dieſer Art ſchon bemerft habe). Seyen Sie fo guͤtig, fobald etwas Hiervon -gedrudt iſt, es mir augenbhidlich zu fenden. Es ıft wahrhaft wich: - tig für die Ränder felbft, gekannt zu fenn, wie. fie wa⸗ ren und find, auf-Daß neue ‚Herren und fremde Herren ihnen nichts Unertraͤgliches aufjodyen, und es iſt nicht unintereffant für den’ Ruhm Der vorigen Herrſchaft, daß fund werde, was Durch fie aus denfelben ward und wie fie waren, da fie fie andern überließ; es ift gleihfam eine legte Wohlthat dieſe Durch ſolche Darftellung in die Nothwendigfeit einer eben fo milden Re gierung zu verjegen. Aljo, wohlan, edter vortrefflider f Freund, leiften Sie der biedern alten Treue dieſer Bol: - fer and den ehrwürdigen Schatten ihrer alten Vorfteher unter denen fie aufgewachſen, Die Cfürjegt) lehrte Ehre, die Sorgfalt von Diefen in ihren Früchten, die Trefflich⸗ feit von jenen in ihrem Stande und Wefen der Welt vorzulegen, i Rn Mich werden Sie in Vorreden zu Herders Hiffe rifch -philsfophiihen Schriften und in der fritifhen Ge: ſchichte des Eid in feinen aͤſthetiſchen Werfen, vieläiht aud in der Gefhichte meines Lebens gejehen haben, welche letztere ich Ihnen bey Gelegenheit dennod fenden werde. Auf Oſtern erſcheint eine nicht wenig vermehrte Auflage der Geſchichte der Schweig Niefe Ths. find in der Genaer, über Thibaults nirs, Bonftettens Latium ꝛc. ic., aud) in Der Hall'ſchen Zeitung einige Artikel. Ich bin geiund, fludiere fehr \ fleißig, oft’ı3 Tage, drey Wochen nicht bey Haufe, bin aber fehr ergriffen, tief bewegt über Die Zeiten, und un: terlaffe feinen Anlaß, gleiches Gefühl und dabey die der Ehre und des Muthes in anderen rege zu maden. Es war mir ungemein angenehm, in Ihrem Brie fe Die Erinnerungen des Grafen Pur gſtall zu finden. Don ihm hat mir ein daͤniſcher Keifender Cfür den ich Teider eben wenig oder vielmehr gar nichts thun konnte, da ich eben mıt etwas fehr befchaltigt war) gute Nach richt gebracht. Was madt Giovanelli? was der jung 34 Daifer? Grüßen Cie fie herzlig. Meine vielen Empfeh— lungen an Shre Frau Gemablinn. Bon Herzen ewig Ihr Srennd j J J. v. Nil P.s. Sehr gern mochte ich wiſſen Ces kann fein Ge heimniß bleihen, wird aber von mir gewiß nicht weiter. gefagt werden), ob die Fiterarıfhen und Runitfchäge ges litten haben? Haben wir nod die Pentinger'ſche Harz te, den Diösforides, die merifanifche Chronik ic. 2° . — Hat ſich in ihrer Direction nichts verändert ? en Betz Berlin 2 Aprif 1806. Ig danle vet fehr fürdas mit dem Schreiben vom ©. März mir zugefommene fo intereffante Stud der Ge— ſchichte Ihres dem meinigen an Würdigfeit und Unglüd allzu ähnlichen Baterlandes. In derfelben erfannte ich mit Freuden den fühlenden und weiſen nit meniger als den gelehrten Mann: fobald Sie mir das Titelblatt die Vorrede — wenn eine iff — und den Reſt Der Bo— gen, — ich habe bis Seite 304, werden zufommen Taf: fen, fo will ich auch dieſe verdienftoolle Arbeit nad ih: rem Werthe befannt machen. Bey dieſem Anlaß, ob— ſchon ich mit theatralifhen Stüden in der Negel nit viel zu thun habe, werde ich nicht umgehen fönnen, auch die Empfindung, mit der ib FriedridenvonDefter: veich las, in Gemuͤther, welche ihrer werth find, zu erz- gießen; ed yat mich fehr ergriffen. Aefhyls Perſer find mein Lieblingsſtuͤck, obgleich Salamin und Mas rathon nidt Sempach oder Murten find; — aber wie Dort, wo man fogar unferen Corneille — Eollin zu romifch har finden wollen ?! Daß der Geſchmack, wie der ganze Charakter des Zeitalters verweichlicht iſt, und eigentfi Darauf gearbei- tet werden follte, ihn. zu neuer Mannskraft zu ftählen, iſt gewiß; aber was man thun folte, wird nicht immer fo beachtet wie das, wobey man am meiften . Gewinn hofft! Mehr nicht, als daß ih Gie ernftlich bitte, in Ih— von vielen Arbeiten fortzufahren, und die edle Frucht, welche dieſe Darfielungen in empfänglihen Gemuͤthern ‚ berporbringen maffen, den Launen der Mode und der ’ Charafterlofigfeit nicht aufzuopfern. + Die kurze Lebensgeſchichte erhalten Sie hier, Es iſt ſehr fchwer, vor dem Publicum und bey feinem Leben von fid zu reden. Wahr ift alles, einiges hätte mehr entwidelt, einiges noch Fräftiger gefagt werden koͤnnen; aber Sie wiffen bey jeder Lectüre fih in Die Stelle Des Verfaſſers zu verfegen. Was zu Wien ihm in Wege war, und ihn größten Theils zu Der geſchehenen Veränderung veranlafte, war das Werf des nun endlich verfiorbenen Schwachen Mannes, der fo Leicht zu mißbrauden war, Wenigiiens wırd man finden, daß der Verfaffer feine Grundfäge nie geändert und nie ſich zur Vertheidigung boͤſer Dinge entweihet hatz wie Cie ©. 109 Ihrer Ge— ſchichte wohl bemerken, daß feile Gelehrte etwa thun. ' Es war mir jehr troͤſtlich, daß die literariſchen und artiftifhen Schäge unberuprt geblieben; das Gegentheil war verbreitet worden; Die Bildergalferie, die Biblinthef amd ch weiß nicht, was für ein chemiſches Laboratorium - follten nahmentlich gelitten Haben, fo daß Verzeichniffe des Raubes von Paris aus erwartet wurden; ich gefte: he auch, daß Denons Reife mir hoͤchſt verdächtig war, Ss iſt sehr gut, Daß es bloße Lüge ſchadenfroher Men: ſchen geweſen. Vortrefflich, daß Collin, wie ih [don vor Jah— ren wuͤnſchte, an Mithridat geht. Ih höre, daß auch der neuliche Ueberſetzer eines Fraagments von Polyb den Character jenes großen Koͤnigs in Bearbeitung hat. Naͤchſt Appian und Plutarchs Leben von Sylla, Lucull und Pompejus, rinpfehle ih unſerem Freunde die von Juſtin excerpirte Rede Mithridats. Der einzelnen v0 Züge von ihm haben die Alten eine Menge; vermuth— lich Hat Colin die vornehmften angeführt. Aber. nach— dem er das Allgemeine des großen Charakters anfakt, findet Colin die befte Quelle in unferen Erfahrungen, in feinem Gefühle über die jegige Zeit. Vorläufig viel Dank für Die Rubriken jener churi— fen Urfunden, Hoͤchlich intereffirten mich die Rachrichten aus Tyrof, Gie find fehr gut, fo muß der Feind es halten; über: haupt wird geholfen werden durch die Ueherpradt. Si— ned freylich ift fepr zu fürdten, daß der Unwille zu früh entbrenne; hiervor ſoll der Unterwaldner Beyſpiel war: nen. Alles, den innigſten wüthendſten Grimm folhen ſie im Hergen aufden Tagder Rache bewahren. Mein Volf, dad dem Kuüͤchenjungen gege⸗ ben werden ſollte, der nun Großherzog zu Ele ve*’)if, fann, wenn man, wie ohne Zweifel, ihm aud noch fo mitfpielt, alsdann beyhalten. Der Mißmuth, die Bes fhamung, der Zorn der Bölfer, in allen Ständen, und der Heere fleigt, und muß auf das Außerfte fleigen. Dann endlih wird der Tyrann erfahren, „wen er uͤberwand nicht die Nationen, aud die Krieger nicht, und daß fein ganzes Gebäude auf Schein, auf blindem Ge- fpeniterglauben beruhet!! 5 SH habe gar wohl gefühlt, was Sie von der Noth⸗ wendigkeit ſagen, ganz anders zu handeln, Ihr Bud ift auch hierüber Das Vehikel trefflicher, Lehre. Wie daß Sie denn Spuren des Mißmuthes fid) reuen laffen ! Sind feine bey Tacitus? Bey Livius ſelbſt! Wer {önnte von dem alten Zeiten fehreiben, ohne daß ein Schrey ihm entfuͤhre über Den Schmerz der jegigen. Mehr nicht; es tocht in mir, wenn ich die Unwuͤrdigkeiten berragpte, Dhnehin muß id abbrechen. Leben Sie wohl, mein Theurer, Gewiß und eingedenf, oh. Muͤller. ‚Ps. Iffland Hat über die — nie nicht geantwortet, und Graf Metternich laͤßt even die Briefe abholen; vielleicht fann ich jene Antwort in ein anderes Paͤckchen legen, koͤmmt fie zu fpät, fo bebdie- ne ih mid) der geſandtſchaftlichen Gelegenheit. Adieu theuerfter Freund! { — erlin, 18. July 1906, Eine Reiſe nad) Dresden, und hierauf * a: demie beſtimmte, etwas ſchwere Ausarbeitung über die Zeitrehnungen der Borwelt, und namentlich der pi ſch— dadiſchen Könige, haben meine Antwort fo ehr verzögert. Nun fomme ich ganz voll von Ihnen, liebfter Freyherr, von der Anzeige Der Tyrolergeſchichte und der benden dramatiſchen Stüde, die ih für die Hall'ſche Zeitung befiimme, um einmahl den Leſern aud Diefer — — — * *) Von dieſem ſchweitzeriſchen Königreich für Murat deu Küdenjungen von Cahors, den endlih das Blut des "zwenten May” Cin Madrid) erftidte in eben dem Galabrien, wo Maffena und Peyri Str— me Blutes vergoffen, handelt Müllers edler, pa- triotiſcher Brief (XVII TH) franzoͤſiſch, anonym an den Staatsſeeretaͤr Maret, Herzog von Baſſano) geſchrieben. 46 * 73E Cjede Has ihr Publicum) etwas don Ihnen zw ſageu; auch höre ih, daß fie in Defterreich eher ſtaͤrker als die Jena'ſche gelefen wird. f a Daß id mit der Gefhichte fehr zufrieden bin, und Sriedrichen fiebe, werden Cie fehen ; wie aud, daß ich Teopolden alle Gerechtigkeit miderfahren laffe- Doch weiß ich nicht, ob ich einen Stoff gewaͤhlt haben würde, Dex unmöglid in afen Theifen der Monardie mit gleihem Bergnügen kann gefehen werden ? Bearbeitet haben Sie ihn gut und viel Vergnügen hat mir gemacht, was Sie in der Vorrede von alten Geſchichten urkundlich bey— bringen. Sch danke fehr fir Die Belehrung wegen Mattray, und bitte um aͤhnliche; deren einſt ‚öfientlich erwähnt werden fol, wie ©ie überhaupt werden geſehen haben, daß ich fehr gern von Ihnen zum Pubkicum ſpreche, nie— mand ſchaͤtzt mehr ihr Verdienſt. Sch wiederhole zus glei, wenn ich ed in einem vorigen nit ſchon gethan, meinen Danf für die Rubrifen der hurifchen Gtiftsur: £unden, deren ich, wie natürlich, fo viele als möglich zu lennen begierig bi - Sehr vernünftig iſt Ihr ſtatiſtiſcher Plan. Anders als journafiftiic läßt ſich die Cuͤbelgenannte) Statiftif jegt nicht behandeln. Schwer iſt allerdings in das Werk der Gewalt uud: in das Tabellenweſen einer ganz plusmaz cheriſchen Zeit etwas Geift und Humanität einzuflechten. Doc werden Ste Cwie wenn Sie über Tyrol ſchreiben) hauptſaͤchlich ſuchen, für das neuermworbene Land und def: fen Volt möglichfte Achtung und Intereſſe einzuflößen, in den angemwohnten Verfaffungen Das Bute, in ihren Mängeln dem neuen Herrfher Den Weg zu zeigen, wie er fh um das Land verdient machen, wie er deffen. Treue »erdienen. koͤnne. Die Schrift über Friedrid dem I. befommen Sie hierbey. Die Geſchichte einſt wird nicht fo ſeyn. Was er uͤberſehen cnicht, wie er fellte, gewürdigt), wo— rin er fi geirrt, worin er ein boͤſes Benfpiel gegeben, wird frey gefagt werden, und man. wird den Menſchen, aber aud den Mann fehen. Bald allein mit einem Feſthalten über gewiſſe alte Grundfaͤtze — ſuche ih mid durch ganz fremde Litera— tur und mehrere zugleih unternommene Werfe vom Gefühle der Gegenwart: abzuziehen, aber es geht nicht ganz, Die innere Theilnehmuug iſt immer zu warm. Zer: fireuung nur gewähren Studien, und. hierfür mie viel Dant denfelden. Phyſiſch hin ich fehr wohl, habe auch fehr viele und angenehme Gefellichaft. Aber es iſt ſchwer, ſich einen gewiſſen Leichtſinn anzugewoͤhnen, eher noch den Glauben eines endlich guten Ausganges; nur da find tauſend Jahre wie ein Tag. Leben fie wohl, thenerfter, liebſter Freund! Geyen Sie meiner aufrihtigftien Gefinnung, überzeugt, wie von. je ber: Joh. Mulfer Ich bitte Sie fehr,. Ihre Gemaͤhlinn und den lie— benswurdigen Giovanelli von. mir zu grüßen. Sc freue mic) fehr über feine Heirath, er folt- feinen. Schwieger: ater (den eidgenöffiihen Geihäftsträger Baron. Muller in Wien) von mir wohl grüßen. Er felbft fönnte mix. ainmahl fhreiben, mas er ſtudierte, feit ih, ihn fah, welz 732 . chen Lebensweg er einfchlägt} und er fünnie auch mit, feiner Frau eine Luftreife nordwarts maden; denn den _ Süden hat der Teufel laut dem go Palm. - 10. 85: % Berlin 11. September 1806. ‚ Mit fehr vielem Vergnügen, theuerſter Freyherr! habe ich das erfte Stüd des tyrolfifden Samm: üers geleſen. Das ift Die wahre Manier, mit einem würdigen Volke in einer feiner unwuͤrdigen Lage. zu fpreden; fo Daß es einer Seits vernünftige Trofigründe für den Augenblick, aber auch Die Ueberzeugung. beiom: me, daß es nicht nergeffen, nit mahrhaft hingegeben fen, und man fein Gutes auch in dieſem Augenblide ſuche. Diefer erſte Auffag hat mich auf das innigfle ger rührt. Auch der fünfte. Das war immer meine Sorge, die Schweiß moͤchte getheilt, ed moͤchte aud in jenem Gebirgen alles durch einander gemarfen- werden. Gehe gut find die Erinnerungen Kogebue's Ey) berichtiget. Es fallen einem die fhönen Auffäge wider. Core und Spa— zier aus dem Schweiger Mufeum bey. Ueberhaupt iſt nichts zweckmaͤßiger als. dieſes Die Nationalität zufame menhaltende Journal für Tyrol. SH werde nicht unter- laffen, es in der Genaer Zeitung mit patriotifhem, od: 7 wohl vorfichtigem Lobe Cfo aber, daß der Werth ganz gefunft. werde ) naͤchſtens anzuzeigen. 3 Die Unzeige des Plutarchs Habe ich durch dem ärey- müthigen zu verbreiten gefucht. Ich hatte mid. von al- Ten Recenfionsanftalten längft losgefagt, wenn Das Ber gnügen, gute Werke fhneller zu verbreiten, mid nie zurüdgehalten hätte. a Ich zmweifle nidt, Cie werden wahrhaft plutardifch erzählen, und den panegyrifhen Ton vermeiden. Gewiß werden viele Feldherren und Staatsmanner zu wohl verdienter Würdigfeit empor ſteigen. Auch dieſer undı jener Charakterzug mag die wenig befannten Kegenten der legten Zahrhunderte veredeln. Patriotifh if aber, wie Sie ganz recht fagen, eben-fo gut, anzudeuten, mie manı Ä mar, ald wie ganz anders man mandes Mahl hätte feym follen. Die alten Habsburger jind ſchon viel intreffanter als die fpanifch ergogenen; doch maren auch dieſe nit, wie man aus Unmwiffenheit fie mandes Mahl fehildert, und gewiß wird eine rechte Darffellung offenbaren, Daß die Mißgriffe niht in ihrem Charakter, fondern in den ſpa— nifhen Marimen gelegen, welche feit Philipp II durd die Erziehung, befonders Ferdinands II. am ſpaniſchen und durd die jefwitifhen Directoren an. ihrem Hofe lei⸗ tend geworden. Doch Ihr Fleiß und Geiſt wird. alles finden. z 9 Man faͤngt an, mehr und mehr auch in ber Liter ratur den Drud zu fühlen; fie wird mit ihrer Frevheit ihr Anziehendes verlieren und nach u. nad) abnehmen. Ha— ben Cie nicht geleſen, daß in Holland über politiſche Sa— R chen aud nur zu fprechen verboten iſt, außer im Kreife der. Familien eines jeden. Das iſt es, unter anberm die Frenheit im Ausfpreden des Gedankens, wozu die Eforts, wo nicht im Augenblif, doch bald geſchehen werden, wieder helfen folen ; wo nicht, fo bleibt num Schmeicheley und Sophiſterey. RT Wollen Sie dieſe ſeltſame Schrift die Pofaune bedl — Heifigen Krieges) nicht auch leſen, theuerfter Freyherr, und etwa dem Erzherzog Johann in meinem Rahmen zuftelfen ? ag VCH as Seyen Sie meiner Theifnahme und Bereitwilligkeit und Hohfhägung und Freundſchaft ewig verſichert. | * Joh. Muͤller. * ©... Ueber den Sreymanrerorden, - - feine Bedeutung für das .innere und: äußere Leben, Geheime Verbindungen find in der neueften Zeit vielfältig befproden, man hat fi beynahe darüber aus— geredet und erſchoͤpft. Aber Diefe Rede galt mehr dem Tugendbund, jener großen Sdee, welche bie Edeljten des BVolts zu alfen Zeitem verbrüderte und verband, und in welder überall alles großartige Reben murzelte, und alle Großthaten, und alles Herrliche und Schöne, und alfes Riebevolfe und Gute, wo es fih immer nur offenbarte. Die Idee der Tugend war ed, aus welcher Reonidas im der feyerlichſten Todesjtunde, melde die Weltgeſchichte erzaͤhlt, an den verhängnißvolfen Termo— yylen Hoffnung athmete und Muth; der Bund der Tu: gend war es, melde feinen Geift ausgoß über die hel— denfinnige Schaar in dem großen Tode ein großfinniges Leben weihend; die Tugend alleim fehrt groß zu leben und ‘groß zu ſterben, ihr Bundesſiegel hat die Graber von Rügen verfhloffen, ihre Bundesjonne ſtrahlte hehr und prächtig im bfutigen Glanz über diefe unfterbfichen Sluren, wo Deutfeplands Heldenjugend fanf! Der Bund der Tugend if ein ewiger, denn er iſt Eins mit Dem Weſen der edfern Menfhheit, er ift das Giement von aller Pracht und alfer Herrlichkeit, mas bewundert wird und gefenert in der Geſchichte der Menfchheit, was die Zahrhunderte in ihren Bahnen entwickelt; febendiger war diefer Bund in der großen Vorzeit, weil die Menſch— heit Dort noch edler, noch göitlicher war ; erftanden iſt er wieder in der jüngften Zeit, wo die graßlichfte Zwing— Herrſchaft das Heiligthum der Götter und Menſchen ge: feſſelt Hielt; mach Vollendung des großen Tagewerts hat er fich wieder zuruͤckgegogen aus dem äußern 2eben, weil dieſes ſich feindfelig felfte feiner Hohen Idee! Das Geheul und Geſchrey der neuern Zeit gegen den Tugend: Bund fam von Den Frey: Maurern ber, amd aus ihren Sumpfen ertönten die das Große und - Heilige verdammende Stimmen, denn die Schlechtigkeit fürchtet Die Tugend, die Gemeinheit erträgt das Schoͤne nicht. Der Freymaurer: Orden gehört zu denjenigen Anz falten, welche geradezu unfere Zeit entehren und be: N ſchimpfen: ſchon fein Benehmen gegen den Tugendbund und feine Idee ift ein Zeichen feiner Schlechtigkeit; im Gefühl feiner Ohnmacht ferien einige Brüder laut und greil Aufruhr, ſchwaͤrzten Die Befferen des Volkes bey den Fuͤrſten an, und kraͤchzten Unglüf und Gefahr, Der Lohn ift ihnen geworden, die Schandſchriften dem Teuer geopfert; aber wird die Opferflamme auch reinie gen und laͤutern können das Jahrhundert von dieſem Schimpf ? Die Idee des Freymaurer-Ordens, wenn je ihn eine befeeft, iſt veraltet, er hat ſich felbft übers lebt; als feindfeliges Element, als hererogen ſteht der Drden- mit. dem: Geiſt Der Zeit in. Widerſpruch, hem— Le 2 mend die Entwidelung ihrer Anlagen, ſtoͤrend den in: nern Frieden und feffelnd alles freye Leben; er. ift fo ungeheuer ind Weite und Breite gegangen, daß er br: durch ſchon flach geworden ift und gemein ; Die Anzat feiner Mitglieder, Die Bedeutung der Menge Darunter, gibt ein Beyfpiel, zw welcher Gemeinheit eine Verbin— dung herunter finfen kann, wenn fie ſich überlebt, wenn ihr Wefen dem Geifte der Zeit feindfelig ifl, und wenn fie ale todte Form erftarrt, An ſich bedeutungsfos ohne Idee und Wefen wirft. die Maurerey nachtheilig für's aͤußere Gtaatöleben ; vorzüglich geſchuͤtzt und beguͤnſtigt ift fie im Preuſſi— ſchen; ihre Sippſchaft hat Einfluß auf Die Regierungen, fie it mit dieſen verwachſen, bey Belegung der Stellen merden die Glieder Des Drdens vorgezogen, und fo oft die erbaͤrmlichſten Subjecte befördert; der Orden hängt wie eine Kette zuſammen, es wird ihm leicht, einen Nicht-Maurer, vermoͤge der Ordensſympathie allgemein zu verlaͤumden, feig, durch das Siegel des Geheimniſ— ſes gefichert, anzufhmärzen, feiner Ehre und feinem gus ten Nahmen im Geheimen zu fehaden. Durch falſche Verlaͤumdungen Ddiefer Art, durch heimtuͤckiſche Lügen hinter dem Rüden wird oft die Ehre gekraͤnkt, ohne daß der Gekraͤnkte jemals etwas davon erfährt. So— bildet die Maurerey eine Art von geheimer Polizey, fie treibs den ©pionenunfug auf die bofefte Art durch Eyd und Geheimniß gefichert; das feigſte und erhaͤrm— lichſte Mitglied erhält fo Gelegenheit, die edelſten zu Fränfen und Rache zu üben. Alles dieß laßt fih mit Thatſachen erweifen; in der Gegend wo der Bf. lebt, fpuft eine Zuge auf die nihtswurdigfte Weife: aber kei— nesweges will er das ganze Maurertfum aus dieſem Mufter beursheilen, denn diefe Koge hat gewiß den hoͤch⸗ ſten Grad der Schlechtigkeit und Nichtswürdigkeit er— reicht, Belege daſür an einem andern Ort; empoͤrend iſt der Unfug, den dieſe ſchmutzigen Geſellen treiben! Die Maurerey iſt vergiftend fuͤr das aͤußere, geſel— lige Leben, ihr erbaͤrmlicher Secten- und Kaften-Geift verdirbt das gegenfeitige Vertrauen, und die freundlichen Verhaͤlimſe, welche das Leben. erheitern, verſchoͤnern; die Mitglieder ſtehen abgeſondert da, Die Nichtmaurer werden angeſchwaͤrzt, verfolgt, heimtuͤckiſch angefeindet. Dieß gift vorzůglich für Heine Städte, es iſt unglaub— lich, wie nachtheilig, alle Verhaͤltniſſe zerſtoͤrend und zerreiſſend, hier Das Maurerweſen wirkt. Sm großes Staͤdten iſt es nicht fo truͤbend die Heiterkeit Des Lebens, weil hier die Maſſen und Formen deſſelben größer find. Der Vf. kennt einen Drt, wo die Schlechtigkeit und Gemeinheit alle Grenzen überfchreitet, und dieß bloß deßwegen, weil das Maurerthum Die gefelligen Berhält- niffe beherrſcht und zerreift. Wehe! dem der hier aicht ehrlos zu den Zeichen der Richtswuͤrdigkeit ſchwoͤrt, der wird verfolgt von dieſen lichtſcheuen Geſellen, mit den erbaͤrmlichſten Waffen angegriffen, und durch ihre ge: heime Macht überall gekränkt; mag ein Leben nod fe fledenlos feyn, e& wird befhmuzt,. und ger die Bef: fern werden am hitzigſten verfolgt, weil Edelfinn und Ehre dasjenige iſt, mas die Gefellen des Bundes für Lüge und Trug am meiften ärgert und ihre giftige Gal⸗ le reizt. Die Einrichtung bey Boltefeften,, der geſelli— a2 733 gen Freuden maaßt der Orden fih An, und gießt fo feinen giftigen Haud über alle Verhältniffe deö außern Lebens aus; überall ‚will die Gemeinheit Den Vorſitz haben und alles leiten, und verderben, was zur Erhei⸗ terung und Erholung dient, Gegenſeitiges Zutrauen, vertrauliche Offenheit, heitere Froͤhlichleit, biederer, Ge⸗ meinfion, fann hiebey nicht beftehen und gedeihen; vor den geheimen Gefellen-ift Vorſicht nothwendig, vor ib: rem giftigen Geifer mug man ſich hüten. Nimmer wird fih in Deutſchland ein oͤffentliches Voltsleben geftalten, fo lange es nod) in feinem Schooße ſolche bedeutungs⸗ fofe, geheime Werbrüderungen duldet, die geradezu: dem Wefen des echten Volksthums feindfelig und wi— Deriprechend find. Man fol dem Bolfe Frohſinn und. Heiterkeit vergonnen, Daß es ſich freue ‚und Auſtig er: göge, man fol jenen Gemeinfinn, jene biedere Eintradt wieder herftellen, Der in der guten-alten Zeit des Nit- telafters fo luffig das Leben durchdrang, und fo froͤh— lich das Tagewerf erheiterte; nimmer wird diefe ſchoͤne Zeit mit ihrem jugendlich fuftigen Geift wiedertehren, fo fange noch geheime Buͤndler befiehen, und mit ihrem giftigen Haug) Die Zeit verpeften. Seit dem das Mau: yerthum fo ungeheuer um ſich gegriffen hat, iſt jenes heitere Volksthum verſchwunden, die alte, gute Zeit zu Grabe geläutet, und all Die Elemente vernichtet, worin fih früher Das Leben fo heiter und luſtig bewegte. Die zarteften Berhaltniffe der Familien ‚find diefen Kindern des blinden Geheimniſſes nicht heilig, ohne Bedenken zerreiſſen ſie die Fäden der Seelenſympathie, woran ſich echte Freundſchaft verbindet. Auch für das innere Staatsleben, für Wiſſenſchaft und Geiſtesbildung wirft das Maurerthum boͤs und nachtheilig. Hang zum kleinlichen Myſticis mus, zur Geheimnißkraͤmerey, zum Aberglauben, zum Kaſtengeiſt, iſt ein herrſchender Zug und Zeichen unferer Zeit; die⸗ ſe böſen Elemente beguͤnſtigt und fordert, als ihrem Weſen verwandt, die Maurerey. Aus dieſem myſtiſchen Hange der Zeit erklärt ich Die fo häufige Erſcheinung der Wündermänner und Wunderfrauen aller Art, der Glaube an Das Uebernatürlide, an geheime Zauber: fräfte, dad Bertrauen und die Tpeifnapme, welde Er: ſcheinungen dieſer Art erregen und finden. In der Mau⸗ rerey hat dieß Unweſen ſeine Wurzel, aus der es ſchnell in ungeheuren Maſſen anwaͤchſt, und an Deren Kette es ih raſch in Die Breite ausdehnt. Unerfläarbar waren Srjgeinungen Diefer Art, Das ſchnelle Wachsthum und Umſichgreifen Des Aberglaubens, ſeine ſchnelle Verbrei⸗ sung, wenn man in. Dem. Maurerthum nicht die Kette fenntt, an welder das Unweſen fo ſchnell fertläuft und groge Maffen durchdringt. Solche Wundermaͤnger und eenartige Frauen finden ſicher ihren Anhang im Mau— gershium; und dadurd iſt Die Ausbreitungrihres Ber: trauens geſichert; Irenmaurer find alle die, welde am kauiefien fehreyen und, pofaunen, wenn folde Wunder: heute ſich erheben, ihre Thaten verkuͤndend, die Dffen: bahrung ‚geheimer Kräfte auspreifend; Aberglaube und Borurtheite Der duͤmmſten Art finden in Den Lo gen ge⸗ wiß eine Staͤtte des Schutzes und des Schirms, von hier als werden fie ſchnell verbreitet, durch die Ordens⸗ terre ihr Anhang vorbereitet-und der Glaube begründet, So taͤuſcht und befrügt die Maurerey bie Maffe des» Volks, naͤhrt und entwidelt Die bößen Elemente der. Zeit, wodurd der Fortgang zur höhern Bildung „zur, Entzündung lebensvoller Ideen gehemmet ift und ger trübt. Daß Das Maurerthum ſolch Unweſen forvert,. liegt ganz in feiner Natur, und ift Durch mahe liegende Beyfpiele zu belegen. Hang zum Aberglauden ıft vie herrſchende Idee der Maureien, eben weil ihr Weſen das Geheimniß if, und weil das Geheimnißbolle einen Aberglauben voraugfegt und bildet. Wenn Der Dioden es nıcht verftande, Diefen myſtiſchen Sinn, dieſen Hang zum Aberglauben in feinen Mitgliedern zu enswideln, und zu pflanzen, fo würde er nıcht beftehen, fondern in. ſich ſelbſt zerfallen, da gerade Das Geheimmih und der 76 Glaube daran die Idee und das Weſen feiner Verbru— derung iſt. ? ; i So hindert das Maurerthum die friſche, freye Entz wickelung des wiſſenſchaftlichen Lebens, der innern An— lagen der Zeit, fie ſtͤrt die Bildung des Gefhledis, weil die Freyheit nur das Bildungs-Element ift für Die Gei- ſterwelt. Dem Weſen der Wiſſenſchaft ift das Geheim— niß widerſprechend und feind, ein öffentliches Volfetyum, und das freye Sonnenlicht find Lie ftärkften Elemente der geifligen Bildung. Den Sonnenſtrahl der Jose muß der Orden fürgren und ſcheuen, denn dadurch würde fein finjterer Lempel erleuchtet und fein Scheinwefen in fein. bedeuiungslofes, leeres Nichts zurudkgeworfen. Der. friihe Lebensgeift Der neuern Menfchen- Bildung, das wiſſenſchaftliche Streben freyer Geiſter findetin der Mau— rerey ein Hinderniß, und hat Dariun feine Feinde; alles was friſchen Geiſteshauch athmet nnd wehet, das iſt verhaßt in dieſen Tempeln der Finſterniß und der Gei— ſternacht. Männer die kraͤftig dieſes Streben entwideln, find ihnen unertraͤglich, die verkegernde Verlaumdung - derjelben und ihres Strebens ift Wonne und Be: uf für dieſe Gefellen, Bevor Diefe Quelle des Unweſens und Des Aberglaubens nicht verffopft und verſchloöſen if, fann die Zeit Die hohen nnd herrlichen Keime nicht ent: wiceln, die der fortſchreitende Weltgeiſt in ihrem Schoo⸗ ſe gepflanzt, das Gute kann nicht gedeihen, weil es im Sumpfe Des Abergiaudens erſtickt. Der Myſticismus im Maurerthum iſt von der er; baͤrmlichſten Art; er gibt den Deckmantel ab, worunter fhmugige Sigenliebe und Eigennutz ſich verbirgt, Es iſt nicht Die Begeiſterung für eine hohe Idee, nıhr der Ei: fer für Das Gute und Schoͤne, was antreidi zur Theif: nahme an diefer Verbrüderung ; die kleinlichſten Zwecke £) find die Triebfedern, die nichtswürdigſten Beweggründe, Zeigen einer Charakter - und Geiſtes ſchwaͤche, Ihatien E dieſem Orden Anhang. igennug ift der Hauptzuusck, die Hoffnung ein aͤußeres Gluͤck fih zu erwerben, fein Forttommen im Staatsdienft zu fördern, eine Unter tigung bey Noth- und Unglädsfällen, ein auferes Anz fehen im Leben, wenn die innere Erbaͤrmlichkeit dazu den Beruf verfagt, Das find Die Triebfedern. Daher die Anzant Heiner, gemeiner Naturen unter den Miigliedern. des Ordens, unaufhörlih geht fein Streben in der Maffe zu wachen, an Ausdehnung zu gewinnen, Da er wohl fuhft, daß er an innerer Bedeutung und Kraft vers Toren. bat, Dap ſeine Idee veralteı, gerödter.ıft, und ſeine A A | ‚Form bald verſchlungen Term wird ; vonder fortſchrei⸗ enken aufgenommen, and der Reihtfinn womit die; fer Orden bey der Aufnahme verfährt, ift unglaublid, wenn nicht Die tägliche Erfahrung es Tehrte. Die Zahl der Nichtswürdigen überwiegt bey weiten Die der fern ; Bilder der hoͤchſten Bemeinheit und Rumigerlih: Teit wandeln: taͤglich in Menge unter den Augen des Nef., und Das Einzigſte worauf ihr elendes Selbſtge— fühl ih fügt, iſt ihre Gemeinſchaft mit dem Orden, "hierauf Find fie eingebifdet, hierauf begründen Ach ihre Anfprüce, ihr kleinlicher Ehrgeiz. Baar Die erbaͤrmlichſten Naturen werden phne Eine jede geheime Berbindung widerfpricht dem . Welen und der Idee des deutfehen Volksthums, deffen Natur ſich als offen und frey verfündet. So Tange die Regierungen das Unweſen des Maurerthums geftatten und fordern, kann fid) nimmer in Deutihland kin of fentliches Beben geftalten, und Der freye, heitere Volks— fian fih entmideln. Unglaublich ift der flörende Ein- Muß, den dieſe geheimen Buͤndler auf alle Verhältniffe de8 Lebens Außern; daher fordert Die Sache eine ernffe Würdigung, eine ffrenge Rüge. Wozu das Berfrie: ‘den im Finftern, wozu das geheimnißvolle, lichtſcheue Weſen, wenn die Adee und das Ctreben der Verbrüde- rung das Gute berweckt? In welcher Idee gründet ſich denn das innere Wefen der Maurerey, was ift Aufgabe, Ziel, Zweck? Förderung der Wiffenfchaft, der geifligen Bildang, Loͤſung der Räthfel der Weltgefhihte, Ent: huͤllung ‚der Geheimniffe der Natur kann es nicht fenn, Diesem die Aufgaben der geweiheten Geifter, ‘Die Ar: beit Der Sahrhundsrte, Die Schöpfung des Genius, und Diefer laͤßt ſich nicht feffeln von dem Siegel des Ordens und feiner fteifen Form. Der Bund für das innere Le: ben der Geifterwelt ift ein rein innerer, ewiger, unficht: ‚barer, aber dieſer Bund bedarf des Siegels des Ge: Heimnıffes nicht, denn feine Idee ift das Mpfterium des Gemus ſelbſt, und gerade Das offne, heitere Sonnen: icht der frenen Geiſterwelt ift Das Element feiner leben⸗ dendigen Entfaltung. Wie können die edelten Gegen: fände der Menſchheit, wie kann ihr Heiligftes Cigenthum Zweck eines Ordens feyn, zu Deffen unheiligen Myſterien jedem Uneingemeibeten, jedem Unberufenen der Zutritt offen ficht ? Deffen Vorfteher, Sprecher by fo manden jen ganz gemeine Geſellen find ohne Bildung, ohne 5 abnsuns der Idee des höhern Lebens, deren Geift BE anf und derroftet iſt im Eleinlihen Tagewerk! ae die Religion und das Chriſtenthum Ge— genftand der Berathung ın den Logen feyn ? Schon der Wanle hieran iſt unertraͤglich, denn das waͤre dad deili ſte entweihet und beſchimpft, das Gotteslicht kann 18 Giement ‚feiner Entwickelung nicht haben ın dieſen figten Tempeln der Finſterniß, wo nur fleinfiche ter fich gefallen, wo die Gemeinheit wohnt! Dieſe Anmafun ligidſer Zwecke iſt Frevel Des Heiligen, heißt Gotteslaͤſſerung! Aber was iſt denn das Weſen, was der Zwed diefes Ordens? Die lleinlichſten Rüd- ten des Außern Lebens, Gigennug, Aberglaube und der niedrigſten Art, Mittel der Verlaͤum— dung und heimtüdifhen Anſchwaͤrzung Der Beſſern, Haß Wi If1E 1518. Hrft 4 ln = * * eſ⸗ — allem Guten, Laͤſterung alles hoͤhern Strebens in der Wiſſenſchaft wie im Leben, aller edlern Bildung ufm. — Dieß find die Elemente woraus das Wefen des Maurerthums geflochten iſt! Und ſolch einen Bund, der dem deutſchen Volksſinn fo feindfeelig ift, der die Ent: wickelung ‚alles öffentlihen Lebens Hindert und hemmt, der Dem Geift der ‚Zeit miderfpricht‘, alles gegenfeitige Vertrauen vernichtet, Verdacht und Argwohn im Bolfe erregt, wird von den Regierungen geduldet und jene Schlange in ihrem Schooße genährt, deren Beifer daB Weſen des Volksthums zerfiört und die Keime einer gluͤcklichern Zufunft vergiftet! Möchte das Benfpiel der bayerifhen Regierung bierinn Den andern Staaten zum Mufter dienen, und möchten bald auf immer Diefe Tem: pel der Finſterniß und der Dunklen Naht in Deutſch⸗ land auf immer geſchloſſen ſeyn! Die Maurerey gilt fuͤr unſere Zeit als eine allge⸗ meine Form des oͤffentlichen Lebens, daher har. fie eine geihichrlihe Bedeutung und fo ift ihre Würdigung Ge: genftend für die Iſis. Der Bf. bat Hier die Anfiht und öffentlihe Meinung der Beffern im Bolfe ausgefprochen, moͤchte die Etimme nicht fruchtlos verhallen, da es nur Zweck iſt Die Schattenſeite der Zeit zu erleuchten und im dußerw eben ein Element gewiefen zu haben, was fo feindfeelig dem innern und beffern Geift der gut entgegenfteht ! ..%s VER Diefe Schilderung ift unferes Erachtens fehr über: trieben, und fcheint auf einer unrichtigen oder vielmehr verfehrten Meynung vom jegigen Weſen und Vermögen des Ordens zu beruhen, iniges abgerechnet moͤchten wir von allen Beſchuldigungen faſt das Gegentheil be⸗ haupten. Die Zeiten, wo der Orden gewirkt hat, fal— len, wie bey ‚allen menſchlichen Einrihtungen, in die der erfien Gründung ; jegt treffen ihn wohl alle Vor; würfe in diejer Hinſicht mit Unrecht, und ob es deß⸗ halb der Muͤhe werth iſt, die Regierungen aufzufordern, ſich gegen die Freymaurerey zu ſtellen, bezweifeln wir ſehr. Ueberhaupt! Laßt nur nicht ſogleich die Gewalt los? Alle phyſiſche Gewalt im Reiche des Geiſtes iſt wild, unzart, incongruent. Schreibt dagegen was ihr wollt? Laßt aber doch um Gotteswillen die Regierungen aus dem Spiel! Sind denn dieſe Regierungsjuriſten von anderem Stoff geworden, als ſie ſich von uns andern trennten? Sind fie denn etiva kluͤger als wir anderen? Sind fie weniger eitel, thueriſch, einziſch als wirfo un- ter uns. Unter allen den Freymaurern oben gemach— ten Vorwuͤrfen ſcheint uns (abgerechnet, daß fie in Hei- nen Städtchen das gefellige Reben fiören, was aber alle geſchloſſenen Geſellſchaften thun) nur ein einziger niit Recht gegründet, nehmlich Daß von Diefen fo viele un: tuͤchtige Leute aufgenommen werden, wozu man den Grund nicht einſehen kann. Das Einzige, was es einſe— ſehen ließe, waͤre, anzunehmen, der Orden wolle ſich ſol⸗ cher Leute annehmen. Doch auch dabey ſcheint es uns, tüchtige Leute hätten tuͤchtigeres zu thun. Unter Die ge⸗ Zundeten Vorwuͤrfe ohne Recht mag der gehören , daf fie feine befondere, geheime wiſſenſchaftliche Kenntniſſe be⸗ ſitzen, die etwa aus Indien, Aegypten oder von den 47 eben nicht ſchadet? Nügen thut er wahrſcheinlich nichts. Es iſt aber ‚genug, wenn es einigen leuten Freude macht, nichts zu nügen und nichts ſchaden. — — Dig Unſchuld — 739 Phythagoraͤern ſich hergeerbt hätten, Die Zeit iſt da: wider, melde meynt, es gebe feine geheime Wiffen: ſchaften. Das iſt mithin kein rechter Vorwurf. Was nuͤtzt alſo der Frrorden, farn man ragen, wenn er auch wet he i L.® ä In Unterfuchungs: Sachen gegen Den Großherzogl. Saͤchß. Hofrat) und. ordentlichen Nrofeffor der Bhifofophie D. Lorenz Oken, und den Buddruder Johann Georg Schreiber zu Jena, wegen, der — dem erſte⸗ sen als Herausgeber, dem feßtern als Druder der Zeitfhrift Ifis angefhuldigten Vergehen gegen die, höchfte Regentenwürde des Landesfuͤrſten, Vergehen gegen die Amtswuͤrde der oberen Landesbehoͤrden und des aueh en Senats zu Gena, Verunglimpfung deutſcher Regenten und Regierungen und Beſchimpfung auswaͤrtiger Am hoͤrden ſpricht, — nach gefuͤhrter und zu den Acten gebrachter Vertheidigung, — die Großherzogl. —— Sandesregierung zu Weimar für Recht: Der Hofrath und Profeſſor D. Sorenz, DEen ift der genannten PVergehungen halber. mit Sechs Woo⸗ chen Veſtungsarreſt zu beſtrafen, vor der Wiederholung ſolcher Vergehungen bey ungleich bitteren Strafe zu: verwarnen, und zu Bezahlung der Unterfuhungstoften, nad deren Anfag und. richterficher Erz mäßigung anzuhalten. = J Der Buchdrucker Schreiber iſt wegen feiner Theilnahme für dieſesmal mit einem nadbuf ücklichen Verweis zu belegen, vor der Wiederholung aber ebenfalls bey harter Strafe zu vermarnen nnd bie Roften feiner Vernehmung abzuffatten fhuldig. Die von Großherzogliher Landesdirection poliztylich in Be⸗ ſchlag genommenen Eremplare des Einhundert fünf und neunzigften Stuͤcks der Zeitſchrift Iſis, find, megen der Darin vorfommenden in der Verordnung vom 30 December. 1817 Blatt a0 der Negierungs: ‚Arten näher dezeihneten woͤrtlichen und ſymboliſchen Befhimpfungen zu confisciren und zu vernichten, auch wird der ans derweite Abdruck Des rechtswidrigen Inhalts bey der fhon ohnehin wegen Wiederholung Des Vergehens zu ſchaͤrkenden geſetzlichen Strafe, außerdem aber noch beſonders bey Funfzig Thaler — Individualſtrafe, dem Herausgeber ſowohl, als dem Drucker verboten. Demnächſt werden wegen derer Ehrenverletzungen, wel— che Privatperſonen zugefügt: und deßhalb nicht von Amtswegen mit in Unterſuchung gezogen worden find, den Beleidigten alle rehrliche Anträge auf Privargenugthuung und Beftrafung vorbehalten. Gegenwärtiges Erkenntniß ift durch Abdrud in. dem amtlichen Regierungeblan und in der aan zur öffentlihen Runde zu bringen. Gefproden, Weimar am 24 Januar 1818. — Großherzogl. Saͤchſ. Landes-Regierung daſelbſt. a von Muͤller. D. $ Iris geſetz ſey aus reinem Entſchluß des Fürflen, und aus ehrlicher Mitwirfung Der Regierung hervorgegangen. | Wenn aber eben deßhalb Die fpatern Aus faͤlle gegen dieſes Grundgeſetz nur um ſo inconfequenter er: feinen, fo werden fie dadurch nicht fra flofer. Wohl ift fregmüthiger, auf nuͤtzliche Reformen abzwecken⸗ der Tadel oͤffentlicher Staatseinrichtungen und Geſetge erlaubt; wird dieſer Tadel aber in Formen geffeider, welche die dem Fürften ben feinen Negierungshandluns gen gebührende Ehrerbietung verlegen, fo wird cin ſtraf⸗ dd } { bared Verbrechen begangen, möge man nun dieſes Ma— ſtaͤndiſche Verfaſſung L&tude 9. 10. 11. der Iſis.] jeftätsbeleidigung — oder mit einem andırn Namen Wer Das wichtigſte aler vaterlaͤndiſchen Gefege, Das nennen. — | Srundgefeg der Landftäandıfhen Berfafjung, welches Der 1. Vergehen gegen die Amtewürde der Fürſt nur nad der reifften Prüfung. und Verhandlung obern Landesbehörden, durd Die verlaum- mit Den Vertretern feines Volks vollzogen hat; und derifhe Andihtung willkuͤhrlichet Auslegung und durd welches Er die Wohlfahrt und die Gerechtſame Deutung literarifcher Privilegien, ingleichen deb dieſes feines Volls auf alle Zeiten hinaus zu. gruͤnden Berjpottend der Preßfreyheit als einer Ftugt, [Ok i und zu bevefligen beabjihtigte, wer Diefe Masna Char- 2. der Iſis, Seite 10.] ingleichen gegeı die Amts⸗ ta des Baterlandes cin „Juriffengemadte/ nennt, Wuͤrde des academiſchen Senats zu Jena, [Stud 10. Seite 79. Der INsJ, und überhaupt fo, [ Stüd 10, Seite 75. T iR wie im ıoten Srüd Der Iſis geſchehen, fih Darüber du: Daß der. Verfaffer der erfien Schriftſt le von feinem‘ Bert, ein folder ſpricht offenbar fehr verädtfic, von ei: Vaterlande, von Lem Großherzogthum Sachen: Weimar Grunde Die in dem big zur Eröffnung der Unterſuchung er: ſchienenen erſten Einhundert fünf und neunzig Stuͤcken der Iſis gehaͤuften, von Amrsmwegen zu ruͤgenden Bergehumgen zerfallen in Vier Claſſen: L Bergehen gegen die hoͤchſte Regenten: wirde des Landesfurften, — durch Aeuße— rung pofitiver Beratung. gegen dad von dem Für: fien mit Beyrath und Zuſtimmung der Volksabge— ordneten fanctionirte Grundgefeg über Die Land: ner der feyerlichſten Regierungshandlungen feines Lanz des: Fun lien. Seite 66 fagt zwar der Berfaffer felbft, dad Grund; Cifenay ſpricht, ben Die Worte: „Wir — Prefe freyheit — Landſtände“ außer Zweifel, und wer aud von dem damaligen Proceß des Verſfaſſers mit dem —— wor. ſofrath und Brofefor D. Eichſtaͤdt zu Sena ‚fern —— zu Herausgabe der Allgemeine itur = Zeitimg betreffend, — in welchem dem Ser: Be der Iſts die Aufnahme von Necen fionen fiterarifcher Broducte, fo weit fie jenem Brivilegium wi derſpreche, unterfagt wurde — nicht die mindeite Ren Ant: —* hätte, wuͤrde jene befondere Beriehung nicht ve ver⸗ 8 "Daf der Berfafer ‚die wiltünrlice Kusdehnung Ach Titerarifier P Privifegien , das Verſpotten kr reßfrenheit als einer Frage, den obern Randesbehörden murf macht, geht, ob er Diefe gleich nicht aus: rücklich nennt, aus dem überfpringenden Berufen auf Die Londſtaͤnde tar hervor. Die Preßfreyheit iſt aus Srundgefeg er Landſtaͤndiſchen Verfaſſung entſtan⸗ Ein Berfpotten der Preßfreyheit waͤre Verfpotten — — fett. — Es laht fih faum eint ſchwerere Beleidigung — der oberſten Bandrsbehörden denten. — Oeffentliche Verunglimpfung deut: fer Re egenten und Regierungen. Dahin gehören Die Aeußerungen gegen Er. Koͤnigl. 9o- Yet. den Churfurſten von Heffen, EStüd 9, Ceite Fr 65.7 gegem den Großherzogl. Darmſtaͤdtſchen Hof Slaͤck 195. Seite 158. 1550. T gegen die Großher: zogl. Badenfhe Regierung [Stu 62. Seite 493. 494.7 ingfeihen gegen deutſche Provinciaf- Regie: Br tungen [etüd 2a. Seite 190.] 23 Ändert wihts in der Sache, daß nach Verſicherung des Herausgebers die Stelle wegen Heffen nur in woͤlf voreilig ausgegebenen Eremplaren enthalten, und dae gegen in den übrigen abgeandert worden feym fol. 1* Befchimpfung auswaärtiger Amts be— "Hörde, namentlich Die woͤrtlichen und ſymboli— ſchen Beſchimpfungen des Prorector, des academi⸗ ſchen Concilium und der mediciniſchen Faculiät zu "Neil, 1er. 3. ©. 19— 24.7, und die wörtlide des ——— Senats zu Gießen. EStüf 195. ©. 1558. ] sure Großherzogl. Bandes: Direction ſchritt bey: dem Erfoheinen des 195ten Stücks der Iſis am 27. Novemd, 1817 zur proviſorxiſchen Beſchlagnahme der noch vorraͤ⸗ wigen Exemplare und zu einem einſtweiligen Verbot der fernern Herausgabe dieſer Zeitſchrift. Die Groß— erzogf. Negterung, als Landes Juſtizcollegium, aufge⸗ — ein Tags darauf erlaſſenes höchſtes Ne: * Sr. Koͤnigl. Sobeit des Großherzogs zu amili- Ebatigteit, wur Blatt 1. der Regierungs « ten, * am 2ten Det. 1817. die Sroͤffnung einer Unter: fuchung vor richterlichen Amtswegen, und’ übertrug die— elbe aus Schonung für die arademid en Verhaltniſſe zu Sena, einer aus der U itte Des ei dazu ei⸗ ‚gen ernannten Commiffion. Blatt 17. der Megierungs‘- Atem, und ir Blatt ı. der emiffiene: Acten: Am 6. Dec. wurde der Hofrath D. Dien vor befegter Berinrebant um erffen mal vernommen‘, v Blatt! 3a. der Commiffiond : Acten, And ſchon am 15ten Detemb, das von Großperzogf, . Landes⸗Direckion erlaffene proviſoriſche Verbot ber Fort⸗ Teßüng der Zeitfhrift — von der ———— wieder aufgehoben. Blatt 29. der —* "Ehen, Als nım Hofrath D. Dfen wiederholt nachfuchte, daß ‚wu die proviforifch in Befchlag genommenen Erempla: ‘Te des 195ften Stuͤcks wieder freygegeben ER wär ‚sen, murde er am 30. December w Blaͤtt zı. Der Regierungs⸗ Aden, zwar hierauf adſchlaͤglich beſchieden, ihm jedoch nachge⸗ laſſen, das 1g5fle Stuck mit Weglaſſung des als rechts⸗ widrig ihm näher bezeichneten und refp. in Unterſuchung fiegenden, die befannte Göriftenverbrennung auf dem Martenterg bey Eiſenach betreffenden Inhalts, vom neuen drucken und ausgeben zu faffen, D. Dfen erflärte hierauf: „Daß eher die Jfis und alle feine fiterarifhen Bes „fchaͤftigungen zu Grunde gehen ſollten „ehe er ſich „‚entföfiegen würde, von einer Erlaubniß Gebrauch „zu maden, welche ihm verbiete, geſchichtliche, und „durch den Druck bereite bekannt gemachte Thatſa— „Sen abzudrucken. Blatt a2. der Regierungs-Acten. Er uͤberreichte ſchon am gen Der. feine Vertheidigung. = Blatt 52. der Commiſſions-Acten und fpäter noch einige Vorſtellungen. Mit einer noch⸗ maligen Vernehmung deffelben in Beziehung auf einige Rertheidigungss- Momente und mit Der Vernehmung des Buchdruckers Schreiber murde am ısten Det, die Unterfuchung befchloffen. Bfatt 85. der Commiſſions -Acten. Die Commiſſion fegte die Acten am 20. Decembe 1817 mit Bericht zur Entfheidung vor: ö Blatt 35. der Regierungs-Acten- Der Hofrath D. Dfen - Hat fich- als Herausgeber zu dem Inhalt der Zeitſchrift Ss überhaupt, zugleich aber als Verfaſſer zu den in Unterfuhung fiegenden, ihm einzelm vorgelegten Schriftſtellen bekannt, von letztern jedoch die Befdimpfung der Behörden zu Roſtock aus: genommen, deren Berfaffer er zu nennen fi weigerte. Er hat insbefondere, fo viel die bey II. angeführte erfte Schriftftelle betrifft, alle brfondere Beziehung auf eine beftimmte Landesbehoͤrde geleugnet und mil hier nur im Alfgemeinen auf den Nachtheil, welcher von li: terarifchen Privilegien’ für die Preßfrenheit zu beſorgen fiche, aufmerffam gemacht haben, welchem jedoch, wie oben gezeigt worden, der Inhalt: Mer Stelle widerſpricht. Der Buchdrucker Schreiber hat eingeftanden, daß er die Zeitſchrift Iſis gedruckt habe, Bon den für Beyde angefuͤhrten oder gedenkbaren "Bertheidigungs:Momenten verdienen nur fol- gende eine nähere Erwaͤhnung. A: Die vorbehaltene Einreder der Incompetenz Die Unterfuhung wurde deßhalb nicht den aca— demiſchen Syndieatsgerichten zu Jena, als dem ordent— Tiyen Gerichtsſtande der Beſchuldigten, überlaſſen, fons dern einer dazu eigen ernannten Regierungscommiſſion uͤberiragen, weil Ach die Vergehung Dunter den Begriff der Majeftatsbeleidigung flellen Tief. Dbfchon namlich die Eriminalseridrsordnung vi 14®st, 1812, 6.3.1 > 743 alle Vergehungen academiſcher Perſonen auf ber Acade— mie Jena, fo weit fie ſchon bisher vor Das dortige Sur fizamt gehörten, d. h. nad) den Beflimmungen des aca⸗ Ddemifchen Jurisdictionsregulativs vom 10ten März 1731, „‚Dafern fie in die Peinlichteit, laufen“, in der Regel Zuch ferner vor dieſes Juſtizamt verweiſt; ſo verordnet doch Das naͤmliche Gefeg in der unmittelhar folgenden Ausnahmebeftiminung unter K, daß über alle @ ta at s⸗ Rerbregen im engern Sinne ausſch eßlich nur an die Landesregierung Anzeige, erflattet werden. joll, und iberläßt Dann. ferner 6.4 der ‚Landesregierung, ohne Rüdfihriauf die zuvor bemerften Ausnahmen von der Eriminalgerihtscompetenz, jede ihr aus befondern dringenden Gründen Dazu geeignet ſcheinende Sache an das Criminalgerit zu verweifen, , Indem alfo das Ge— ses Einmal eine bereits befiehende,, auf die beſondere Natur des Staatsverbrechens ſich gründende Obſervanz aufnimmt, nad, welcher Tängft alle Etaats = Berbreden im engern Sinne entweder vor den Randesjuftigcollegien unmittelbar unterfucht, oder nad deren Ermefjen den Untergeridten zur Unterfuhung überlaffen wurden; er: fennt es Dann wieder die allgemeine Negel an, dab der dinglich privifegierte Gerichtsſtand, ald Ausnahme vondemperfonfid privifegierten, Den fegteren aufhebt. Grollmanns Grundfäge der Griminal: Rechts wiſſenſchaft, 6. 421- Stuübels Eriminafoerfahren in den Deut: ſchen Gerichten, $. 334. Diefes erhellt aus den ausdruͤcklichen Morten des $. 4 der Sriminalgeridtsordnung, und erhellt fer: ner Daraus; daß der 6. 3. die Ausnahme Der dinglich privilegirten Sachen ſpaͤter, als die Ausnahme der per- fönfich privilegirten mithin wieder als sine Beſchraͤnkung der letztern aufftellt. Smmittelft iſt nun auch bare Zweifel gegen dieſe, Blatt 10—16. der Regierungs-Acten umſtaͤndlicher ogruͤndete, doctrinelle Auslegung durch die, ſie beſtaͤtigende authentiſche Interpretation gehoben, imelche sin hoͤchſtes Reſcript vom aten December 1817 ertheilte. ein jeder etwa noch gedenk— Blatt 45. der Regierungs-Acten. Im vorliegenden Falle geboten wichtige Gruͤnde, und befonders Grunde der Schonung für. Die academi- sen Verhäftniffe, «die Unterſuchung nit. dem. Crimi- aalgericht, ſondern einer Negierungs -Commiſſion zu uͤbertragen. PB. Diegefeglide Preffreyheit in dem Großherzogthbum, Der Hofr. D. Dfen fagt zu feiner Entfhuldigung: „Ich habe bey der ohne alle Weifung auögeipro.: enen Preßfreyheit nicht gewußt und nicht wiſſen fönnen, was man nicht ſoll drucken laſſen. Ich fornte mithin, wie jeder andere Schriftſteller, ohne es zu ahnen, fehlen, wofern man nad) Den alten Gefegen, alſo nad den Gefegen Des Preßzwangs, die doch augenſcheinlich durch die Preßfreyheit auf: gehoben worden, (ſonſt ware fie ja ein feeres Wort) beurtheift werden fol. sid ‚Blatt 69b der Eommiffiond = Arten, 244 Indeſſen vermag ſelbſt ſein Bertheidiger nit, eine Meinung zu rechtfertigen, nad welcher mit der Dreße ' freyheit zugleich eine allgemeine Gefeglofigfeit für die Schriftſteller ausgeſprochen ſeyn wuͤrde. Es gehört nur wenig ruhige Ueberlegung Dazu, um zu erkennen, . Daß feine Preßfreyheit in der Welt eine folde Gefeg --und Strafloſigkeit gewähren, ‚oder, ein Freybrief und Sun— denablap für alle mögliche Rehtöverlegungen feynlönne. Die Preßfreyheit, ein aus der. abgefehafften Eenfuranftalt erſt Hervorgegangener negativer Begriff, findet, wie alfe und jede Freyheit des einzelnen Bürgers im ©taate, an dem Rechtsgebiete des andern ihre nothwendigen | Graͤnzen. Die allgemeine Rechtsſicherung ift der Haupt: zweck des Staats und feiner Gefege, und. kann alfo nicht Durch Diefe ſelbſt, weder aus druücklich noch illſchwei⸗ gend, weder uͤberhaupt, noch theilweife,. jemals, aufge: hoben werden. Frey it der Gebrauch der Druderprefg, wie Der. Gebrauch Des Federkiels, wie Die menfdlide Zunge ; aber alles, wodurd ein Strafgefeg ubertreten wird, ift ſtrafbar, es möge geredet, geſchrieben oder ge: drudt werden. Rechtsverletzungen, durch Die Preffe ver: übt, find dadurd gleihfam verewigt. Eine folhe Ver: Jegung endet nicht, fie, erneuert und vervielfältigt ſich ‚in jedem Augenblid, we Ein menſchliches Auge mehr die beleidigende Schriftſtelle lieſt. Wer Die Welle auf dem ruhigen See erregte, Die ſich nad allen Seiten bin ver: breitet und fortpflangt, ift ſelbſt niht im Stande, die Flaͤche wieder zu glätten. Den gedrudten Inju: rien ſtehen daher: an Schwere und Strafbarleit ‚ale \ Abrigen nad. — ee Wenn bey dem ſonſtigen Scharfſinn des Herausge- bers der Iſis eine Rechtsunkunde, wie die ‚gezeigte, nicht ſchon an fih unwahrfheinlid wäre, fo würde fie doch nad befannten Grundfagen rechtliche Aufmerffamteit nicht verdienen. . i Wer ein Zeitungstlatt, eine Monatſchrift herausger ben, und darinn namentlich politifche Ereiguiffe, ‚Eon: fitutionen, Landtageverhandlungen u. f.w. beurtheilen will, follte ſich vorher um die Gefege des Landes be- fünımern, in dem er ſchreibt, und «ine folde affectirte Rechtsurkunde fteht befonders einem volljährigen öffente lichen afademifchen Lehrer nicht wohl an. z i Waren übrigens die academifhen Lehrer zu Jena ſchon vor der neuen, Preßfreyheit von aller Genfur ber ur be⸗ freyt, ſo moͤchte wenigſtens hinſichtlich dieſer Lehre, ! Die Behauptung begründet feyn, daß Die Vinführung der Preßfreyheit ‚gar nichts verändert habe. C. Der Mangel eines Denuncianten, + Der BVertheidiger des Hofraths D. Den bezieht ſich deshalb namentlich auf die von Grofherzogl. Landes Direction erlaffene Bekanntmachung vom 3. Mai 27 Lim 7ten Stuͤck des. Negierungsblatts], indem er. \ hauptet, daß nun wegen ſchriftſtelleriſcher Beleidigungen ausmwärtiger Regenten oder Regierungen ein amtlı Einfhreiten nicht mehr. Statt finde, weil jene PL . madung nur vorfäreibe , daß auf gegründete auswars tige Beſchwerden vorgefhritten werden folle. Sie be zweckt jedoch nur — eine policeyliche Verwarnung der Schrifiſteler im Bezug auf auswärtige Regenten und Regierungen, und keineswegs eine, Abänderung. der bis— GERN herigen geſetzliche J ausdruͤcklich bezieht. Das Befugniß der Ju⸗ ſti behoͤrden, amtlich einzuſchreiten, ſollte und lonn⸗ te dadurch weder vermehrt noch vermindert werden. Dieſes amtliche Einſchreiten iſt, wie überall, mo das all; gemeine Befte daffelbe erfodert, fo namentlich bey ſchrift⸗ ſtelleriſchen Pasquillen auf öffentliche Behörden, als ſol⸗ che —9 begründet, “og Umanns Grundfäge der Eriminafreätt- Biffenihaft, ©- 317. $. 224. Abtheilung 2. ©. 91. Tittmanns Handbuch der Strafrecht swiſſen⸗ ſchaft. Theil 5. ©. 95. Quiftorps Grundjäse des Deutfchen 135. Rechts Th. 1. 9. 303. Deshalb zähft auch die Hiefige — Landesverordnung vom Jahr 1589. Art. XXVI. „hohe befreyete Perſonen, die im Regiment fern, ſchelten und injuriiren‘’ zu den Obergerichtsfaͤllen. Es ruht nun ferner außer rechtlichem Zweifel, daß fich daffelbe amtliche Vorſchrei⸗ ten auch auf die Pasquille gegen auswärtige Re genten, Regierungen und Behörden erfireden muß. Der Staat muß Ale ſchützen, die er ſchuͤtzen fann, bamit er Diejenigen vollfommen ſchütze, melden er zunaͤchſt Schutz ſchuldig ift. „Der Staat wird feinen , Burger, welcher das ihm gegebene Strafgejeg an einem. Ausländer innerhalb oder außerhalb: der Landesgränzen verlegte, zwar keineswegs dem Gericht Des Auslandes zur Unterfugung und Beftrafung ausliefern; denn Die: ſes Hieße, ihm eines Verbrechens wegen, eines — an deinem Staatsbürger verubten Verbrechens wegen, und che nod) dieſes Verbrechen juridifch gewiß ift, ſchon alfen Staatsfhug entziehen, ihn des Landes verweifen, noch ehe er beftraft werden kann. Diefes hiege den nothwendigen Grundfag des Staats, wonach ein jeder innerhalb der Landesgränzen Delinquirende, feldft der Ausländer, nad) ‚den Strafgefegen des Staats gerichtet wird, gleichſam für den fremden Staat retorquiren, ohne Grund der Nothwendigkeit retorquiren gegen den eigenen Staats— Dürger, m die vaterländifchen Gefege, und nicht die fremden, befannt find. Dieſes hieße, gewiſſermaßen fremde Sefege anerkennen, melde doch für den Staat In deffen Bürger rechtlich gar nit vorhanden find. — er Staat wird aber. feinen Bürger ſtrafen, welcher ihm gegebene Richtſchnur an einem Auslander ver: fe, firafen, weil ihm dieſe Richtſchnur ganz alfge: ein und bebinge gegeben war, und meil ohne eine ſoſche Ausdehnung des Etrafgefeges die eigenen Staats: Bürger ebenfalls niht den Schutz fremder Staaten fin: den, alio uur unvollitändig gehhügt feyn würden, Wenn ‚Das Staatswohl fodert, daß infonderheit Die öffentlichen ehörden vor den Verlegungen der Ausländer geſichert werden, fo muß auh umgemwandt daſſelbe und anter denſelben Bedingungen geſchehen. —8V n Beſtimmungen, auf welche fie fs Beber über Snjurien und Schmaͤhſchriſten, de . Um Duelle und andere Selbſthuͤlfe zu verhüten, wie fhon das Duellmandat vom 7ten Febr. 1709. 6.11. ein obrigfeitliches Einfchreiten gegen Snjurianten. Man koͤnnte wohl fagen, der Grund dieſes Geſetzes ſey im nod weit flärferem Grade vorhanden ben Beldimpfun- gen der Regenten und öffentlihen Behörden aus waͤr— tiger Staaten, damit diefe nit bey ermangelndem ‚ obrigfeitlihen Einſchreiten gereizt werden, ſich felbft Se: nugthuung zu nehmen. j Mit ausreihendem Grunde wurden daher die Ber- gehen gegen auswärtige Regierungen und Behoͤr⸗ den amtlich in Unterſuchung gezogen, wurde zur Be— ſchlagnahme des 195 Stuͤcks geſchritten, und jetzt auf Confiscation und Vernichtung der weggenommenen Exremplare, mie auf ein geſchaͤrftes Strafverbot jedes fernern Abdrucks des rechtswidrigen Inhalts erkannt. Reichsabſſchied vom J. 1550. 6. 59. Reichs-Policey- ‚Ordnung vom 5. 1577. tit. 35.” Unter diefem Strafverbot des weitern Abdrucks mußten felbft auch die — einzelnen Privatperfo- nen zugefügten — Beleidigungen mit begriffen werden, weil der Richter, welder einmal Kenntniß davon er⸗ langte, — wenn er auch ohne vorgängiges Anrufer keine Beſtrafung verhaͤngt, doch ausdruͤcklich die Fortſetzung jener Beleidigungen durch anderweiten Ab— druck nicht freygeben darf. D. Die Einrede der Verjährung. In gegenwartiger Hoferte Sung findet fie um beg- willen nicht ſtatt, weil hier nur Snjurien, die als oͤf⸗ fentliche Verbrechen zu betrachten ſind, von Amtswe- gen verfolgt werden, bey ſolchen aber nicht ſchon die Einjährige Verjährung, fondern nur die gewoͤhnliche von zwanzig Jahren eintritt, Weber uber Snjurien und Schmaͤhſchrif⸗ ten, Th. III. Seite 243. Thibaut über Befig und Verjährung, Theil II. $. 53, E. Grosherzogliche Landesdirection hat bey Aus: gabe des achten Heftes der Iſis dem Herausgeber einer Verweis ertheilt, und dieſen ſtellt fein Vertheidiger jest als einen Urthelsfprug dar. Ein folder fegt aber eine Unterfuhung, fegt, bey der Natur der vorliegen: den Vergehen, die ordentliche Juſtizbehoͤrde ala Richter voraus, während jener Verweis lediglich als eine Ver: marnung erfcheint, welche Die ordnungsmäßige Beftra: fung der vorausgegangenen Vergehen nicht aufhebt, und die DVerantwortlichfeit Des Verwarnten in Abfiht der fpätern Vergehungen nur erhöht, F. Die geleugnete Abſicht der Beleidigung. Es beſteht jedod der zum Thatbeftand der Injurie erforderlihe animus injuriandi fhon in dem bloßen Bewußtſeyn der beleidigenden Eigenfhaft, und die rechtswidrige Abſicht ift, wenn dieſes Bewußtſeyn ſich ungezwungen aus den gebrauffhten Worten abnehmen 47 * 247 Laßt; To lange als vorhanden anzunehmen‘, big Der Be⸗ keidiger Das Gegentheil erwieſen hat. \ Seuerbads Lehrbuch Des —— Rechts, fuͤnfte Ausgabe vom Juhr 1812, $. 278. 279 } G. Die Einrede der Wahrheit. Sie iſt Hier ſchon deßhalb ohne rechtliche Wirfung, weil die befeidigenden Egriftfiellen zugleich nad In⸗ Haft und Form Injurien find, und weil, ſelbſt den Inhalt fuͤr erweislich oder erwieſen angenommen, doch die formalen Injurien beſtehen, welche als ſolſch e nie erwieſen werden Tonnen, Feuerbach am angeführten Orte 6.239, Rad, demjenigen, was bier kuͤrzlich dargelegt mur: de,. kann zuvoͤrderſt von einer Losſp reich ung Der de ſchuldigten nit Die Rede ſeyn; der nider den Hoftath und Profeſſor Di Dien ausgefprnajene nur Secho woͤ⸗ chentliche Feſtungsarreſt koͤnnte vielmehr, bey Der Be— ſchaffenheit der vorliegenden: Vergehen, cher eine zu. ge: Tinde, als zu harte Strafe, erfcheinen. Die Otrafbefimmung, aber wegen ſolcher Vergehen, wie hier vorliegen, ift durch das Geſetz in das Ermeſſen des Richters innerhalb gewiffer Grenzen gelegt. Bey unbeflimmten, Strafgefegen fteht der Richter gewiſſermaßen auf dem Gtandpnuncte Des Geſetzgebers, und beſtimmt jeder individuellen Handlung diejenige Strafe, welche ihr conſequenter Weiſe der Geſetzgeber beſtimmt haben muͤßte, wenn er ſie einzeln mit einer be⸗ ſtimmten Strafe bedrohen wollte. Wenn der Richter nun einmal bloß nach den condreten, objectiven und ſubjectiven Gruͤnden das Strafuͤbel abmißt, ſo kann auch die befondere Ruͤckſicht auf die Individualität.des- jenigen, welchen dieſes Strafuͤbel treffen ſoll, nicht aus: geſchloſſen ſeyn, weil letzteres danach ſich bald vermin— dert, bald, wie im vorliegenden Galle bedeutend erhöht. Und nod Einmal den Richter in folhem Falle auf dem. Standpuncte Des Geſetzgebers gedacht, fo liegt e8 im Geifte des erhabenen Kandesgefeggebers, Vergehungen gegen die. Seiner hoͤchſten Wurde ſchuldi— ge Ehrerbietung — wenn, ſie auch ſchon wegen des all: gemeinen Wohls nicht gaͤnzlich unbeachtet. bleiben toͤn⸗ nen, — um fo mehr mit der möglich gelindeften Strafe nus zu. ahnden, je feltener dergleihen bey Den treuen Sefinnungen © eines Volfes vorkommen können. Die gegenwärtige Unterſuchung iſt die Erle wider die beyden Schuldigen, und die. Erfie ub:rhaupt wegen Weßmisbrauchs, die nad) aufgehobener Cenſur hier an: haͤngig wurde. Wenn hier die beſtehenden Strafgeſetze ſich nur überhaupt noch wirffam Außern, jo ionımt es denn weniger auf Die Größe der Cirafen an, um die nod nicht eingewurzelse rechtswidrige Triebfeder im Schriftſteller zu unterdrüden. . Unperfenndars iſt demnaͤchſt die Schwierigkeit, ſchriftſtell exiſche Vergehen, innere Handlungen, welche nichts als die Sprache an. Die: Außenwelt knuͤpft, immer richtig zu erkennea- und. unter Strafgeſetze zu ſubſumi— ven, Sie erfodert große: Behutſamkeit, erſt auf Der Geite des SO hriftfkeMers, dann: auf. der Ceite Des Richters. Alles dieſes erwogen, fo ſtellt fih Die gegen dem ng & * PIE Hofrat — erfaninte Eirafe ale velffemmen am: gimeffen dar. So viel nun noch den Buchdrucker Sqreiber fe’ trifft, fo, ſteht er zwar allerdings als Theilnehmer am Vergehen da, und es treten gegen ihn die allgemeinen Grundſaͤtze hierüber ein. Seine Toeffmahme kann jez doc den dem Berhäftniß des Drudtre. zum Sdhriftſtel⸗ fer überhaupt, und beſonders bey dem eines academi⸗ ſchen Druckers zu einem Profeſſor und academifhen Se— nats-Mitgliede, nur als eine — entfernte betrachtet werden. Sehr zweckmaͤßig verordnet das nene Koͤnigl. Fran: zoͤſſche Gefeg gegen den Mißbrauch der Preſſe, daß der Druder nur bey directer Aufforderung. zu ‚groben. Ber: brechen zur Verantwortung gezogen werden fell, damit nicht der Schriftſteller, der Graatscenfur glücklich ent: gangen, der [hlimmern Cenſur des. Buchdruckers in die Hände gerathe. Aus dieſen Gruͤnden zeigte ſich in Ab— ſicht des Buchdruckers Schreiber ein nachdruͤcklihet Verweis mit einer Verwarnung für dieſes Mal als ausreihend,. und er wurde deshalb auch, ausge: nommen: Die ihm zuerfannten Koften feiner Bernehmung, mit. einem! Beytrag zu den uͤbrigen Unterſuchungsloſten verſchont, in Deren Bezahlung: lediglich der Herauögeber und Berfaffer zu: verurtheilen war, Die Natur diefer Unterfuhung und der ihr unter: i liegenden Vergehen rechtfertigt: übrigens von- felbft die ausgefprodene rg Befanntmadung des Er- kenntniſſes. Weber Okens Urtheil von Ofen, Aus der Bremer Zeitung, 26 Maͤrz 18.) Ich habe es unter meiner Winde gehalten, gegen: alf'diefeitder Wartdurger Verſammlung gegen mich aus⸗ gefpieenen: Berfaumdungen‘, Luͤgen, Falfätlagen, gegen all die fhaamlofen,, rohen und: wilden Befhimpfungen mich zu vertheidigen., mir bewußt, Dad mid Niemand zu Äntehren vermag, und uͤberzeugt, daß folde Rieder: traͤchtigkeit ihren. Lohn finden‘, daß fie von Fuͤrſten und Regierungen wie vom Volt weggeworfen werden wird, mie denn auch zum Theil Die That, zum Theil die Anz zeige Dazu vorhanden iſt. Eben: fo habe id es unter meiner: MWirde gehalten, feit. dem: ih vor Gericht gefordert worden, Durd Befannt-. madung Des mir Vorgeworfenen die öffentliche Meinung, für mid) zu gewinnen, und mir fo den @dein zuguzier hen, als glaubte id; Dadurd) das Urthel meiner Richter, mildern zu fönnen. Auch durfte man. annehmen, ſoſch ruhiges Betragen wuͤrde nicht verfehlen, von der Regien, rung bemerkt zu. werden, Nun: aber. das erfte Urthel von der Regierung, ob, fon es noch nicht Rechtskraͤft erhalten und wahrſchein⸗ lich an ſich null und nichtig iſt, zur oͤffentlichen Kunde, gebracht, und fogar in der Bremer Zeitung Nr. a6 409% und buchſtaͤbiich abgedrudt if, — und da mithin Das Publicum fein. Artheil bildet nad den daſelbſt au benen Befhuldigungen, Die es naturlid: für mahr als ten muß; fo fehe ih mi leider ſo zu fagen an den Haaren dazu gezogen, mein Stillſchweigen zu brechen, 749 dieſe anntmachung ußeftuchten, und ent hm, mir die Pflicht gegen mein Xaterland, das mit - Met meine Ungelegengeit als‘ die feinige betrachtet, gebietet. Denn mein Wohl und Weh hängt nicht vom Urtheln ab, da mam nit annehmen darf, daß fie von der Gerechtigkeit abweichen, foweit diefe bei Verhältnifs ſen diefer Art zu erfennen ift. Für dası Deutfehe Wolf aber ift es hoͤchſt wichtig zu erkennen, nach welchen SGrundfaͤtzen und Motiven die Freiheit des Geiſtes be— handelt wird. Um meine Mitbürger auf den gehörigen Stand: punct zu ftelfen, muß ich fie leider ſehr weit zuruͤckfuͤhren. Wurzeln zu meinem Proceß entſtanden mit dem Yugen: blick der Empfängnif der Iſis, noch che fie auf der’ Welt gemefen. Da diefe Sache in den Gründen des Urthels aufgedeckt iſt; ſo kann, fo muß ih davon reden, — Waͤhrend nehmlich die Ankuͤndigung der J ſi s (Ende July 1816) geſetzt wurde, bekam Eichſtaͤdt davon Wind. . Er fuhr nad) Weimar, und nad) wenigen Tagen befam “ ih ein Refcript, daß Eichſtaͤdt ein Privilegium zu einer allgem. Lit. 319. Habe, und alle ähnliche kritiſche Blaͤt⸗ ter verboten waren. Davon wußte bisher fein‘ Menſch ein Wort, Mein Verleger und ich hatten Cdaber in gutem Vertrauen) ſchon große Ausgaben theils gehabt, theils vieles beftellt,, was Koften maden mußte. Auch ſollte Die Iſis feine allg. Lit. Ztg. werden. Das Pri: vilegium gieng mid alfo nichts an; und Die Ankuͤndi⸗ gung erſchien Anfangs Auguſt. Aus diefer wußte Eich: ſtädt ganz klaͤrlich eine alfg. 2. RE zu folgern, wählte einen Advofaten,. verklagte mich förmlich bei Der Regie: rung cftatt bey dem acad. Gericht, weldes unfere Behor: de ifi), und ed wurde mir noch im Auguft ohne Weite: res bei 5o Rthr. Strafe unterfagt, irgend eine NRecen- fion aufzunehmen. Dadurch wor nun die 5fis fo. gut als vernichtet. Inder Anfünvignng war. mit beflimm: ten Worten erflärt, daß Theologie und Susisprudenz ausgeſchloſſen feyn ſollten. Die Iſis war alfo feine allg. 2. 3., und Recenſionen in Zeitſchriften, die einzelnen daͤchern beſtimmt ſind, aufzunehmen, war in unſern Landen Riemanden verboten, ſchien auch nicht verboten werden zu fonnen. Das bewiefin.Gablers, Ludens, Bertuchs und noch vieler Zeitſchriften. Warum es nun grade mir verboten werden follte, fonnte- Niemand ‚ begreifen. Allein e8 mar mir nan einmal verboten, und id mußte mich darein fügen. Daher jind ım erſten Heft feine Recenfionen, mas, ware: es ſo fortgegangen, die Iſis · ſogleich ihrem Untergang zugeführt hatte, Ich mußte alſo auch durch einen: Advocaten eine Gegenferift machen laſſen. Das geſchah: allein. vergeblich harrte ich ein undein Haldes Jahr auf Beſcheid. Indeſſen hatte ich bald unter der Hand erfahren. Daß‘ Eranäbe abgemiefen worden fin. Darauf erfgien in Ar, 9 — 11 die Aritif unfrer Berfaffung, die in, Weimar fo wis in Drutihland viel Aufiehen machte; doch bey beiden ſehr verſchieden. Aus Deurihland defam id) viele beifallige und Die mweimari- ſche Preßfreiheit hochpreiſende Briefe; aus Weimar aber, daß man damit umgehe, mic) —2 vor Gericht zu fordern. Auftrag, einen Bericht daruͤber zu —— und die v mir aud) genug, um mid in Acht zu nehmen. Wirklich betam auch der Polizeiprafident dem- nA dr Grrüdte ſummten min. fo ſchautrlich am die Ohren, daß, waͤre ich furchtſam geboren, ih qus blofem Schreck das Schickſal eines Majeſtaͤts und Staatsverbrechers er⸗ litten haͤtte. Nachdem die Miniften viel bin und her verhandelt hatten, blieb die Sache liegen, und es wurde plögfih ftilk Ich durfte alfo denken, daß. in. Dem. Auf- füge nichts Preßwidriges enthalten geweſen, daß es fo zu fchreiben erlaubt: fey, und daß ich dieſe Kritik als Magaßſtab, wie weit ich in dev Folge gehen fünnte, zu betrachten habe, Sndeffen hatte mich doch diefer Vorfall ſcheu gemacht, und: ich ließ in: den Folge Das weg, wo— von ich vermuthen fonnte, daß es Mißfallen zu erregen, geeignet! feyn möchte, Allein das: in allen Faͤllen zu koͤn⸗ nen, und es nach ſolchen Vorgängen zu koͤnnen, gehört: natuͤrlich, beſonders in meinen: Verhoͤltniſſ ſen, zu den Un⸗ moͤglichteiten. So gieng die Iſis unangefochten fort bis zum 24... Juny 1817, wo id) die Heft VIII. im Umſchlag abge— druckte Warnung empfieng. Da weder die veranlaſſende Stelle eine Warnung verdiente (wie ich nachher zeigen werde), noch die am 3 May 1817 non den Polizey ers laſſene Befanntmadhung, worauf in, dev Warnung Die Unterdrudung der Jſis, nehmlich wegen: Nicch t⸗ achtung obrigteitl, Befehle, gegruͤndet war. ala ein &efeg zu betrachten war, indem Die Landſtaͤnde feinen Theil daran genommen; fo nahm ich dieſe War⸗ nung für das was fie war, nehmlich nicht fuͤr einen Befehl, ſondern fuͤr einen Schreckſchuß; und das war Eigentz lich hätten wir Schriftſteller, und vorzüglich die Univer— ſitaͤt, ſogleich gegen Die Sefanntmahung vom 3. Day Hagend einfommen muͤſſen. Dieſes verfaumt zu haben, bereuen wir alle. Doch iſt dieſer Weg: noch nicht ver: Toren; indeffen leiden wir. Ich muß hiebei noch bemer- fen, daß die Befanntmadhung vom 3. May: niht dur die. Sie, fondern durch andere Blätter veranlaßt worden ift: denn gegen die Iſis ift nie eine, auch nur Die ge— ringſte Beſchwerde eingelaufen. Ihr Scherz und Spaß und Spott hat: auswaͤrts zwar Manche geärgert; aber nie hielt man Diefes zu einem rechtlichen: Verfahren ge: eignet. Lüge und Werlaumdung fennt die Iſis nit. — Mas nun die Stelle H. VIIL ©. 1097 betrifft, fo habe ich nur gefagt:. von Preußen aus gehe die Anmaaßung, den Geift im übrigen Deutſchland lenken zu: wollen; oh⸗ ne alfo eine Berfon zu nennen, was ich allenfalls'gelonn? hätte, und befanmtlich noch fönnte, wenn ich Unnoͤ— thiges zu thun liebte. Daß die preuß. Regierung dabey nit: gemeint iſt, dem widerfpricht, wie Jeder fieht, das Wort ausdruͤcklich. So gieng die Iſts, immer aͤngſtlicher, wieder fort bis zur Warrburgsgefhihre JH war auf der Wartburg ; und rechne es zu den angenehmften und er: fprieglichfien Stunden, dieſe Wartburgsjugend geſehen und mit ihr gefedt zu haben — und zu einer nidr ges ringen Ehre, ein: Theilnehmer dieſer Berfammlung zu fepn ; einer Berfammlung, deren fi unter affen Voͤlkern nur das deutſche zu ruͤhmen hat. - Die elenden Ber: lfumdungen von Preußen aus Über mich find befannt, wie aud) deren Abbitt, Da man in Weimar: wußte, daß an al dieſen thoͤrichten Beſchuldigungen nichts war, a8. außer infofern fie ihre Urheber laͤcherlich und vielleicht ſchaamroth zu machen geeignet ſind; ſo konnte ich ſie nicht anders als mit Lachen leſen und leſen hoͤren, wie ih es jegt bei Den tollen Nachrichten uber mich, Gottlob! thue. Indeſſen fam die cin Kiefers MWartburgsfeft b. Frommann abgedrudte ) Denunciation von Kamp nad Weimar, Briefe wahrfheinlid aͤhnlichen Innhalts von Dresden und Wien, wie man fagt, Dazu: und, Id) weiß nicht, wie ed Fam, wie ein Blig erhielt Das Wart⸗ burgöfeft uͤberall eine fuͤrchterliche Wichtigkeit, und fogar in Weimar. Ungluͤcklicherweiſe gerieth ich mit meiner Beſchreibung dieſes Feſtes in Nr. 195 ber Iſis gerade in dieſes Durcheinander. Mare fie 14 Tage früher erfhienen, fo, Darf id mit Vertrauen fagen, würde fie Die freundlichfte Aufnahme gefunden haben, wenn man aud ein und das andere Figürden vor ei— nem Buch eben nicht gelobt hatte, wie id fie denn auch nicht Tobe. Daß es aber Dinge gibt, Die nur Durd Un— Töbfiches wegzuſchaffen find, ſieht wohl Jeder ein, wie aud) daß Unlöblihes von Unrecht fehr verfhieden if, als welches allein vor das Forum ber Rechtſprechenden ge: Hört, — Kurz diefe Figürden machten Laͤrm, das Blatt vurde weggenommen, und bei Diefer Gelegenheit wurde ih aller früheren mißfälligen Stellen in ber Iſis megen criminaliter nad Weimar vor Gericht gefordert. — MRarum nun auf einmal mit. folder Gewalt? werdet ihr fragen. Warum find jest nad) länger als einem Sahr in der Iſis ſo verbrederifhe Etellen? Warum ſchwieg man fo lange, wenn wirflih Staatsverbreden, Aufruhrgeſchrey ıc. vorlag? — Das meiß ich nidt. Kur das weiß ih: die Anflage gieng vom Minifterium aus. Die Hauptfahe war nun die Kritif unferer Ver— Faffung. Daraus wurden mir nun Majeſtaͤts - und Staats-⸗, worunter Aufruhrverbrechen, vorgeworfen, wel⸗ che aber im Urthel alle als nicht vorhanden mit Still— ſchweigen uͤbergangen worden. Da es aber weſentlich zur Würdigung dieſes Vorgangs gegen mid gehört, auch die Vorwürfe zu kennen, melde von der Regierung als Nichtvorwuͤrfe erffärt worden, um fie mit dem zu vergleichen, was ale Beleidigung fiehen geblieben ift: fo muß id hier das Einzelne aufführen. & Es wird dienlich feyn zu bemerken, daß id) in mei: nem Leben nie vor einem Gerichte gemwefen bin, und felgen Vorgang Daher vielleicht mit mehr Ernſt betrach— ter habe, als ich gefollt hätte, aud eben deßhalb mande meiner Antworten in den Augen der Juriſten, melde den Werth der Verhöre und Proceſſe fennen, ungeſchickt erfheinen, und ich vielleicht Manches beantwortet habe, was ich nit nöthig gehabt hätte. Alein Alles muß gefernt werden, und Die, welche fid zn benehmen wiſſen haben es eben aud lernen müffen. 1. Ich wurde aber über folgende Stellen, die im Urthel weggefallen find, zur Rede geftellt. 1) Zuerſt ©, 2. 3: Daß mande Herausgeber von Zeitfehriften wähnten, fie müßten dem Lauf der Dinge feinen Weg-anmeifen, und daß mir folde Leute wie Univerfitäts-Kuratoren porfämen, die meinten, ihr Amt wäre, zu beſtimmen nad) welchem Syſtem gelefen wer: den follte sc. Man glaubte nehmlich, ih Hätte unſern . 782° Curator gemeint. Wie man darauf Fommen Fomnte, ift mir noch jegt unbegreiflih, da ſich fo etwas vonibm nicht fagen lieg, am wenigſten aber ih dazu Urſache gehabt hätte. Doch das Diefes fih, auch ohnedieß, nicht zu. einem Anflagepunft eignet, fieht wohl Feder ein; indeffen war er mir doch wahrfheinlih nicht ohne Grund vorgelegt, * 1) Daß ich S. a ſagte: Man ſoll literariſche Ver⸗ laͤumdungen und Rügen nicht vor den buͤrgerlichen Rich⸗ ter fehleppen. Das wird wohl aud Niemand fur eınen Antlagep unct halten. . i — 3) ©. 7. Die Theologen haͤtten den lieben Gott. fo nafend ausgezogen, daß er fein menfchliches Anſehn mehr habe. Hier mußte ich mich gegen Gotteslaͤſterung vertheidigen. 2) ©. 23. und 2a war Die uͤbrigens nicht von mir. berrührende Stelle über die ſchweriniſche Regierung an: _ ftößig: fie hattenehmli an den Herzog einen nüchternen Beriht gemacht und gerathen, einen in Roſtock Anfäßi-, gen anzuftelfen, weil dadurch die Reifekoften erſpart wuͤrden. — Dieſes kann ſchon meine hinten gegebene Erklaͤrung rechtfertigen, Daß ich nicht wiſſe, was zu ſchrei⸗ ben erlaubt oder nicht erlaubt ſey. : ; 5) ©: 65 heißt ed; Zwar feine Staatsverfaſſung, wohl aber ein Grundgefeg laffe fih über Nacht maden, man muüffe aber nur nicht den Wahn haben, daß ein. ſolches Nachtgeſchaͤft fogleih vollfommen fey, an. welchem Hochmuth nod alfe Regierungen Frank feyen. Ich meiß noch nit, ob das Unrecht hier in dem Aus: druf Nahtgefhäft oder Hochmuth liegen fol. 6) ©. 75 heißt es: Der geiſtliche Stand follte fih nit von der Landftandfhaft ausſchließen laffen. Der Herr Gensralfup. follte mit ben Pafloren dagegen. protejlieren ; er ſollte (S. 790) deßhalb ein Circular herz umgehen faffen, wobey ich hinzuſetzte, „das wird doc. nicht gefegwidrig fen“. — Diefe Stelle gehörte mit. unter Die Stantsperbreden. Das Publicum mag ent: ſcheiden, ob ich hier zu Uugehorfam, Widerfegfichteit. oder gar Aufruhr aufgefordert habe. - ©. 76 habe ih Gleiches vom Adel geredet. 3) ©. 79 Gleiches vom Soldatenftand. Da das Urthel diefe Vorwürfe Hat fallen laſſen, fo ift ihre bloße Anfuͤhrung binreihend, Die Natur meiner Hauptbe- fhuldigungen fennen zu lehren. £ Sn einer fpätern Inſtruction waren noch folgende Puncte mir vorzuleaen befohlen. ö 0) Nu 195 ©. 1559 fleht: Viele, Die über Deutſch⸗ land Kath halten, und mehr nod, Die Unrath halten, - fönnten die Verfammlung auf der Wartburg zum Mu- fier nehmen. Ich weiß eigentlih nit, was man mir hier vormwerfen wollte. Die Schreier und Räthler im. Deutfchland find doch überall bey der Hand. Daß man ſollte gemeint haben, ich hätte Dabei gar an den Bun: destag gedacht, ift mir mit denkbar, Da ich Diefen bei jeder Gelegenheit in der Jfis, fowohl im Gan- zen, als deffen einzelne Mitglieder mit ciner Verehrung und Hoffnung genannt habe, wie viefleihe fein Mitglied lelbſt. Das wird mir auch mein aͤrgſier Felnd zugeſtehen. Ans; 10) Endlich ſteht noch daſelbſt: Sollten irgendwo - Studenten deshalb, weil fie aufıder Wartburg geweſen belangt werden, fo berichte man es une. Bir halten es + des ordentlihen Betrages Aller ohne Ausnahme megen für Pflicht, fie zu vertheidigen. . 1. Run die Stellen, melde ald Vergehen von. der - Regierung angefehen, und in dem Urthel aufgeführt - worden. } Das Urthel tHeilt die von Amtswegen zu ruͤ— ‚genden Bergehen in vier Klaſſen. ,2 Vergehen gegen die hHöhfte Regenten würde des Landesfürften. Diefes befteht darinn, daß ih SI. I. ©. 79 gefagt habe: Die von ber Ber: tretung ausgefhloffenen Stände, hier namentlich der -geiftliche, follten gegen das Zuriftengemädte auf- —— Der ganze Zuſammenhang laͤßt ſchlechterdings ine andere Deutung zu, als daß die Ausſchließung des geiſtlichen Standes ein pures Werk der Juriſten ſey, daß, wären die Geiſtlichen mit zu Rathe gezogen wor: den, die Subjecte zur Landſtandſchaft andere gewor: ‚den feyn wurden; daß alſo gegen diefe von den Juriſten ausgegangene Ausſchließung proteftiert werden folle. Wer dieſe Gtelfe mit den früher anerfennenden und lobenden des Ganzen der Verfafjung vergleicht, kann unmöglich folgern, Daß ih die ganze Verfaffung ein Zuriftenge: maͤchte genannt habe. Sm Urthef aber wird mir dieſes Roben zur Incon— fequenz gemadt, alfo das, was mir der Richter, gemäß feines Amtes, zum Guten deuten follte, mir zum Bofen ausgelegt, Es mar aber feine Inconſequenz; denn id) bir noch derfelben Meinung, daß unfere Verfaſſung im ‚Banzen viel Loͤbliches enthalte, da aber Die Natur der Stände verfehlt fen, und werde immer der Meinung bleiben, daß ich Diefes zu fagen das Recht hatte. Wenn Gemand eine einzelne Staatseinrichtung tadelt, 3. 8. Die Art des Proceßgangs, Die auch der Fürft genehmigt bat, fo fann damıt unmöglid eine Regentenhandlung getadelt feyn. Die Schuld hängt alſo nur bloß an dem Budftaben, nidt an dem ©inne des Wortes Juri: 236 Sey das Wort unedel, iſt es doch Kino dimpfmwort, nnd wäre es ein ſolches, fo ſcheint 88, daß gerade Die, melde es beträfe, es unbeachtet laf: fen müßten, da «8 gar zu unbedeutend iſt. Wollen die Suriften fo etwas ahnden, ja ſchier als eine Maje— -fätsbeleidigung denn das Urthel fegt hinzu:“ oder wie man es nennen mag’) ahnden; fo muß ich wieder fagen, daß ih nicht weiß, was erlaubt, was verboten if. U. Vergehen gegen die AUmtöwärde der obern Landesbehörden. Die hergehoͤrige Stelle I. ©. 10 heißt: „Oh wir wirklich Preßfreiheit haben r ob fie durch litterariſche Previlegien und willführlihe Deutung und Ausdehnung derfelben foll als Frage verfpottet werden, wird der Fortgang der Z fie Tehrin. — Wir haben Landſtaͤnde. Hoffentlich werden dieſe nicht Dulden, daß die Preßfreiheit fact iſch durch litterariſche Privilegien aufgehoben wird,’ J— Hier iſt alſo nur hypothetiſch geſprochen, und zwar von der Zukunft, mithin von keinem Facto, und mit— hin iſt auch Niemand beleidigt oder verlaͤumdet. Ferner: Die Jſis iſt wegen lit. Privilegien nicht zu Grunde ge— gangen, — oder wenn man das anders verſtehen will; Sei 1818. Heft 4 ſie hat wahrend ihres Fortgangs nie gelehrt, daß fie te. gen lit. Privilegien gelitten habe. . Der Satz iſt alfo ganz ins Unbeſtimmte geſtellt, und darf nicht ohne meine ausdruͤckliche Angabe auf beſtimmte Leute bezogen wer— den, ſelbſt nicht der Zuſatz: wir haben Landftände ır. denn Diefe fönnen gegen fit. Privilegien in unferm Bande einfommen, und werden es hoffentlih, ohne daß eine Veranlafung dazu in unferm Rande läge. Da aber im Urthel einmal eine beftimmte Ihatjade ‚genannt worden, fo wäre «6 fonderbar, fie Hier nicht aufzunchmen, um fo mehr, da fie für meine © ſtritte, wofern ſie mit Recht hier ein Wort reden Re, Alein man fann ja.an etwas Beftimmtes benfen, wa . rend man von dem Gegenfland im Allgemeinen redet, ohne Daß es erlaubt if, den Gedanfen gerichtlich als Factum zu behandeln. „ Erliens: Es hat alfo Eichſtaͤdt wirklich ein Pri⸗ vilegium, allein ein allg. kritiſches Blatt herauszugeben, Zweitens: Eihfladt hat meine Iſis als eine al e Lit. 3. gedeutet. 8. Drittens: Er hat fein Privilegium auf die & ausgedehnt. f die Ins Vierten; Es ift mir in Folge dieſer Eichſtaͤdti ti Deutung und Ausdehnung die Aufnahme aller uhr Recenfionen von Der Regierung unterfagt worden und zwar. ohne mic) gehört zu haben, ä Fünftens: Ohne Recenfion Hätte ih die F . der aufgeben muüffen, — Sie) wie: Sechstens: Es ift aber Eichſtaͤdt auf meine G lage abgewiefen worden, und er hat ſich dam ärger Hieraus folgte alfo : . it begnügt, 1). Eichſtaͤdt Babe fein Privifegium willkuͤhrli hi rl P deutet und ausgedehnt. Fuͤhlte er fih durch —* Kr hauptung befeidigt, fo kaͤme es ihm zu, ſich zu beſchne⸗ ren, nicht der Regierung. en 2) Die Regierung fey auf Andrin ichſt gen von € gegen mich vorgefgritten. Das ift ihr im se nıdt einmal zur Laſt gelegt worden. es 3) Laͤge aber hier etwas auf die Regie Er . h r ⸗ ziehliches, ſo waͤre ſie Richter in eigner Fr — Das Vergehen gegen eine Landesbehoöͤrde ift mithi aus dem Lirthel wegzuſtreichen. ef Man hat Hiebey auch vorzuglich ſcharf inauiri F . fi über den Ausdruck; Die Landftände werden — nicht Dulden, daß ꝛt. Das Wort dulden war Mar ni. DR muß ic leider wieder meine Unwiſſenheit ekennen, da i i — „daß ih nicht weiß, was erlaubt, was verbo- Daß übrigens ein Berfpotten der Preßfreiheit ei reih Verſpotten der ganzen Verfaſſung waͤre, area u. aud nit ein. Ein Tadel des Theils kann doch nicht Tadel Des Ganzen feyn, s b. Vergeben gegen die Amtsmwi urde d afad. Senats ©.75. Ich tadle den Senat — er den Titel nicht abhorrierte, unter dem er Bandtand fl nehmlich bloß weil er Guͤter bejigt, alſo Ritter Bauer iſt; ferner, daß er ſtatt den erſten Theologen wie ed von jeher bie vor kurzem geweſen, zur Wer: fammfung der Landftände zu ſchicken, aus Ruͤckſicht auf Die Regierung einen Jurijten cefdiet hat, — Hier 48 758 wird sur Beleuchtung hinlaͤnglich ſeyn, daß ich verſichern darf, daß in Hinſicht des erſten Punctes alle Profef- ſoren meiner Meinung ſi ſind, und ſich keinen Augenblick weigern würden, mir dieſe ihre Meinung ſchriftlich 3. geben. Grundfag, daß das Wefen der Stände im Wehr: Lehr-und Naͤhrſtan de beruft, wird, ungeachtet manz eher Stimmen dagegen, und: obſchon mir Diefe Lehre eigentfid) die meiften Unannehmlichkeiten zugezogen, doch mehr und mehr eingeſehen und anerkannt, wie er denn auch in der Zuſchrift der Rheinläanderanden Aürft Hardenberg ohne Scheu ausgeſprochen worden iſt. — In Hinſicht des zweiten Punctes waͤre vielleicht De Berfehiedeneit der Meinungen 5; doch Habe ich fi ſicher die Mehrzahl auf meiner Seite. — Wie kann alfo eine Beleidigung. vorhanden fen, wo der Befeidigtfeinfollende gerade Das Gegentheil meint. UL Deffentlide Verunglimpfungdeutſcher Regenten und Regierungen, 1) Vorgeblihe Aeußerungen wegen Kurheſſen ©. 65. — Wie hier Dad Urthel fagen kann: „es andere nichts in der Gare, daß nah meinerBerfiderung diefe Stelle nur in zwölf voreifig ausgegebenen: Eremplaren enthalten und Dagegen in dem übrigen abgeändert wor: den feyn fol’, iſt 'mir völlig unbegreiflich, da id ein corrigierfe® Eremplar gu dem Acten ge: bracht Habe: aud fordere id) Seden auf, der fein: Iſis-⸗Exemplar durch den Buchhandel cnicht unmittelbar non der Druckerey, wie die Weimeraner) bezieht, ob- er. den Namen Heffen auf ©. 95 finde. Affe was nicht eriftirt, wird mir zum Vergehen gemadt:. denn mas im uncorrigierten Bogen ſteht, eriflirt nit. Die Regierung, tritt mithin hier im der Rolle des Cenſors auf, der vor der Publication Das Bud prüft. In die⸗ ſem Falle aber darf man nur wegſtreich en, nicht frafen. 2) Gegen den arosherz. beffifden Hof Nr. 195. ©. 1558. Die Stelle iſt Die: 7 Nah 12 Uhr cnehmlih nachdem die Büger verbrannt waren) begab; man ſich zur Ruhe, Des andern Tags verfammelten. fih Vormittags die Studenten wieder auf ber Wartburg, wobei Vieles aur Sprache gelommen, was den fünftigen Studenten; drauch, befonders die Einſchraͤnkung der Zweitaͤmpfe be: trifft. Die durch Landemannfgaften feindfich zerriffenen Studenten aus Gießen werfen ſich in Die Arme und föhnen fih aus, So hat ein Heiliger, aber freier Aus genblick, wo nur Die Stimme Der Juͤuglinge galt und rieth, gethan, was nit der Darmftädter Hof mit all feinen: Soldaten, was nit Der gefammte Senat, in Perücengefege geftedt, hervorzubringen im Stande ge: weſen; ja vielmehr, was den Haß heftiger angefadt. Willen Höfe und Senate die Studenten. nit mehr zu behandeln, fo thut e& wahrlich Noth, daß fie in der Verſchuͤchterung ſich felber zu behandeln ſuchen. Die verfehriefte Hülfe iſt Überall der Zwang, und Eoldaten: regiment will nirgends mehr ertragen werden.“ Sch habe im Concept hierüber Einiges gejagt; beim: Abſchreiben aber finde id) in der That jedes Wort über: fluͤſſig, zweifelnd ob dem großgerzogl, heſſ. Hof dadurch Der von mir in der Kritik ausgefproden x 756. ein Gefallen geſchieht, daß man denft, es koͤnnte in fol- ger Hyperbel auch nur die Abſicht liegen ihn zu ver⸗ unglimpfen. 3) Gegen die großh. badiſch ea IV 393. a. Daß nehmlich die Kabbale binnen 12 Jah— ren 18 Minifter oder Quaſi- Miniſter emporgehoben und niedergeworfen, und Daß man immer nur Ronftitutionen aushecke und wieder zertrünmere ic. HIN / Erftens ift das meltbefannt. Zweitens ift es nicht unwahrſcheinlich, daß dadurch, Da dieſes einmala Aug: gefproden, und vielfeigtnur weil es ausgeſprochen worden, wie jetzige Negierung [die nicht geradelt wor⸗ den) laͤnger ohne Wechſel beſteht; und dafuͤr wird fie. uns affo, fo wie das ganze Land dankbar ſeyn. War aber diefes Ausſprechen ein ſicheres Mittel, ein fo großes Gut hervorzubringen, wofür alg Theile Dank fhuldig | find: fo fann unmoͤglich eine Verunglimpfung dabei feyn; umd diefe Ueberzeugung. geht bei mir fo weit, daß ih nit im geringften zweifle, die dadiſche Regigräng? werde Diefe meine, wie man fieht, nicht ohne Gefahr geäußerte, Liebe für mein Vaterland durch Die Thet anerkennen. mM Gegen deutſche Provincial— Regier aen. II. ©. 190, mo vom Nachdruck geredet wird, Wi „Einmal können wir Daher nig uber einen. Nasdruf Klage führen, wenn er nicht in dem Laͤndchen ſelbſt geſchieht, in dem unfer Bud verlegt iſt. Das wiſſen auch unſere ProvincialsRegisrungen gar wohl; und dep: hafb haben. fie es auch benugt, um unter dem Aus— haͤngſchild der Rechtlichkeit, Großmuth und Moralität” noch das Geld obendrein ſchappen zu können, das fonft dem Nachdrucker zu Gute gefommen märe; nehm: lich fie verkaufen. Privilegien, Die einige hundert Tpafer foiten. Wenn ihr Buchhaͤndler alfe einige Dugend Privilegien für einige taujend: Thaler Faufen wollet, fo wollen euch Die Regierungen Beregtigteit wiberfahre j laſſen. Da ihr nun das nicht fönnet, fo müßt ihr. ‚den Nachdruck dulden.’ ' Einmal ift Die Sage wahr, und zweitens iſt fein Scheu thun. Bei uns aber wird man vor Gericht ge: fordert, wenn man Das nicht. einmal thut. 9 % IV. Beſchimpfung ausmwärtiger aus: 4 Behörden. 1) Der Univerfirätzu Rofof. J. S. ae SR bekannt: Die Roſtocker haben den Spaß als Epaf genommen und im ©paß beantwortet. Das iſt af ausgeglichen. A 2) Des Genats zu Giefem Pr ı ©. 1558. Die fhon angeführte Stelle wegen der Per rüdengefege. Veraltete Gejege hat unjer Senat Fü lich abgefhafft, weil fie nicht mehr paßten. Ich 2 Tage vor der Wartburgsgefhigte in Gießen, be; bin überzeugt, daß der Gießner Senat über feine fege wie der unfrige denft. Bon erwas, dag nicht mehr in unfere Zuten paßt, zu fagen, dag es ins Perudem zeitalter gehöre, it ein Scherz, über den Die Gießner, wie ich weiß, gelacht haben; und ic, laſſe es, mie bei unſerm Senat, darauf anfommen,” ob nicht die Mie — des Gießner ein Zeugniß zu meinen Gun: usitelfen. Diefes alfe find die Vergehen, für die mir 6 Wo⸗ —— een Veftungsarreft , Roftenbezahfun ei — im Regierungsblatt x. zuerlannt ſind. Nun einiges uͤber die Gruͤnde des Urthels. So wie der Satz: daß eher die Iſis und alle meine literariſchen Beſchaͤftigungen zu Grunde gehen ſollten, ehe ih mich entſchließen würde, von einer Er: laubniß Gebrauch zu machen, melde mir verbietet, geſchichtliche, und durch den Druck bereits befannt ge: machte Ihatfahen abzudruden, im Urthel fleht, Fann ihn das Publifum nicht beurtheilen. Es wiffe alfo, daß mir nur unter der Bedingung, die Yusgade von. Nr.. 495 Cder Wartburgs:Gefdichte) exlaubt werden ſollte, wenn ich die Titel aller verbrannren Buͤcher megliehe; was gewiß fein Schriftſteller eingehen Tönnte. Härte man verlangt, ich follte einige anfiößige Figuren weglaffen, fo wäre ed wohl fonderbar gemefen , dieſes nicht anzunehmen. Ueber die Kompetenz kann ich nicht ‚reden, : Das Wird ein anderes Gericht entſcheiden. Es fommt hier bloß darauf an, ‚od id Kriminalverbrechen im Borigen ‚begangen oder nicht; im degten Fall har die Regierung fein Recht, mich vor fih zu ziehen. Nur daß muß ich ‚bemerfen, Daß das Recht, mid von Amtswegen zu be: ‚langen, und Pr. 195 zn confisciren, vorzuglih auf Reiche obſchiede aus dem i6ten Jahrhundert gegruͤndet wird, Die dochinſofern fie ih auf Druckweſen bezie— ben, durch Breßfreihert augenſcheinlich aufgehoben * Davon ſogleich. Folgende Stellen bedürfen ine Erklaͤrung. 1) Der Pofr. D, ſagt ‚au feiner Entſchuldi— —— „Ich habe bei der ohne ale Weiſung ausgeſpro⸗ chenen Preßfreiheit nicht gewußt und nicht wiſſen fon: nen, was man nicht ſoll drucken laſſen ut So flingt es freifih ein: wenig. findifh, und man dnnte wohl dazu fagen, „daß feine Preßfreiheit ein: Eeerier und. Suͤndenablaß für alle moͤgliche Rechts— derletzun en: ſeyn koͤnne;“ ja man kann noch ‚weiter gehen, und auf ſolche Rechtsunkunde“⸗ kraͤnkend ant: ‚morten, Allein man muß wiffen : — Daß ich dieſes nicht in meinem erſten Verhoͤr am 6. Der. , ſondern beim 2ten am 181en- angehracht habe, HR zwar, nicht zu meiner, Entfguldigung, fon: Bern um darauf einen Antrag zu einem Preß— efep e zu gründen, dem ich au wirklich gethan ibe, und zwar nicht aus Dem Meinigen, denn mir Tiegt an der fogenannten Preßfreyheit wenig. oder gar nichts fondern angeregt durch die vielen Schriftſtel⸗ ler in Jena, die in ‚der That: durch meinen Proceß mehr- als ih in die Irre über das faınen, mad man nod mis Sicherheit zw jhreiben wagen. fönnte, 2 Dann habe ih nit: geiagt, daß ich Die Lan— Desgefege hierüber nicht wüßte: denn fo viel weiß ich wenigſtens, daß ſich dieſe nicht. nach meinem. Wiſſen ten. Die im Urthel min zugedachte Zurechtweiſung iſt etwas zu fpat zufommt , mithin durch obige Stelle nicht begründet z auch hätte ih in der That als ein. Schriftſteller, der nit von geftern ift, geglanbt, auf eine andere Behandlung An: ſpruch maden zu Finnen. 3) Die Preßfreiheit Hatte in Hinfiht unfer, die wir Eenfurfrei gemefen, nichts geändert. Sie Hat aber. allerdings fehr Vieles geändert. Srebfreiheit und Genfurfreiheit find zwei himmelweit von einander verſchiedene Dinge. Ber Der Eenfurfreis ‚heit beftehen alfe alten Preßgeſege in voller Gültigkeit auch gegen Die Genfurfteien, und da mag man Reide- Abſchiede pon 1520 und. 1577 für ſich eitiren. Preß⸗ freiheit hebt alle dieſe Geſetze auf (ſonſt waͤre ſie ja ein leeres Wort), und es koͤnnen nur die gemeinen, Sofege gegen Vergehen ‚überhaupt auf Preßver— gehen angerufen werden. Das Webrige im Urthel bedarf Feiner ‚Erläuterung, und e8 kann fo beurtheilt werden, wie es ‚vorliegt. Nur darüber wuͤnſchte ich ein Wort pon einem Diplo: matifer zu Hören, was es mit der Stelle [ub Littera C. gegen das Ende für eine Bervandtniß habe: „„auswärti: ae Staaten koͤnnten gereizt werden, bey ermangelndem obrigkeitlichen Einfgreiten. Gnehmlich wenn auch Diefe Staaten. fih nicht befehwort haben, alfo von Amtöwegen) ſich ſelbſt Genugthuung zu nehmen. ’* Bey diefer Beurtheilung muß man nicht. überfehen, daß die mirvorgeworfenen Majeffäts:und Staats— verdreden [don an anderthalb Jahr alt, bekannt, ja beſprochen geweſen; daß Das Polizeypraͤſidium nicht fruͤher als bey; Erfgeinu des sten: Heftes mich zu war⸗ nen fuͤr noͤthig erachtet daß nach ben’ bekannten Erklaͤrungen unſers Minifteriums der ausm. Angelegens Heiten nicht anders als auf ſchriftlich eingereichte Be— ſchwerden fremder Regierungen vorgefcjritten werden foll; ferner daR die Bekanntmachung meines Urthels auch ein. Theil der noch nicht entfchredenenStrafe iſt. Nun mag meine fogenannten. Vergehen: Deutſchland richten !. Bisher habe iQ mis verfehrter Geduld zugefe« ben, wie man ſich bemuͤhet, in den Zeitungen ſolches zu verbreiten, was zu: meinem. Rachtheil gereiht. Es wird Daher meinen Freunden erwuͤnſcht ſeyn, hier etwas zu meinem Vortheil zu hoͤren; und den Wahrheitslie— benden, ſich im Stand geſetzt zu. ſehen, durch Verglei— chung die Wahrheit zu finden, und den Schriffſtellern beſonders, das fie nun erkennen, mas am der Zeit ift Jena Anfangs März ıs, unferer Frenheit im öten. Dfen. Nachſchrifte Mögen die Leſer der Ffis, wenn ihnen dieſe jez nicht ungehalten. ſeyn. Die "Gründe ergeben ſich von ſelbſt. Ich Hoffe nad der Meſſe "bald wieder ins Geleis zu kommen. Halter euch ver— ſichert, daß ich die Iſis nicht eher aufgebe, als bis man in Deutſchland nichts anderes, ale Wiſſenfchaftliches ſchreiben darf, wovor uns Gott behuͤten wird. Inder Mitte des Jaͤnners ıs: gab mir Luden. Kogeburs Deux. Bulletin neb;t Ru: dena Bemerkungen, Ich ſchickte es in Dis Druderen fiir 739 die Iſis. Am ıöten San. fam von Dir Regierung an Bas acad. Gericht Folgendes: „Endlich Inge h daß auch der Herausgeber der Iſis, Die öffentliche Ber Zanntmadhung des fraglichen Koötzebueiſchen Auf— fages vorhabe. Ihr werdet deßhalb ufw. folde Be: fanntmadung proviforifh unterfagen.‘’ Sch gieng alfo in Die Druderey und that haarge: nau, was mir verboten war, aber nicht mehr; nehmfid) ih ließ Kagebues Auffag zurüdftellen, den Auffag von Luden aber fortfegen. Es wäre in der That ein fonderbares Verlangen, wenn man in Zwangsſachen nicht hfoß die Befehle der Befehfer befolgen follte, ſoadern aud die nicht ausgeſprochenen Wuͤnſche, wenn man fie auch merft ; denn das dem Kotzebue Ludens Bemer— fungen aud nicht fieb feyn würden, war allenfalls zu errathen. Allein warum hat er fie nit aud ausdrüd- fich verbieten Taffen ? und aus Riebe zu ihm Hatte ih in der That feine Luft, fie aud) zurüdzunehmen, fo we- nig als den Verboten der Kegierung zuvorzufommen. Sndeffen gerieth Weimar in Feuer und Flammen, als dag Deuxieme Bulletin in Bielands Bolfs- freund erfgien. Diefer wurde fogleidh weggenommen und fogar unterdruüdt. Indeſſen gieng die Sfis in alle Welt, und fieferte die Ergänzung zum Bulletin. Raum fam diefe, zum Gluͤck etwas verfpätet, nad Weimar, fo wurde die Iſis zum zwentenmalunterdrüct und zwar von der Poligey ohne weiteres, und fo hielt man fie unterdrüdt bis zur Veendiguug Des Kotzebueiſchen Pros ceffes, nehmlich von Ende Sänner bis Ende April, alfo drey volle Monate, ohne die Rechtsbehoͤrde defhalb nur zu begrüßen. Ob fo etwa dem fonft fo verrufenen Frankreich gefhieht und gefhehen fann, bezweifle ich ſtark. Da indeffen die fogen. Preßfreyheit in unſerem hochgelobten Deutſchland noch ſo nagelneu und mithin ſo ungewohnt iſt, ſo darf man ſich nicht wundern, wenn Schriftleute wie Policey = und Themisleute einige Zeit brauchen, um fie einzulernen. Daß fih, ſchlimm für ung!die Schriftſteller etwas langfamer einfernen wer: den ale die andern, ift Har; da fie gewöhnlich nicht ih: er 6 oder 12 beyfammenfigen, wenn fie einen Auffaß föhreiben, und demnad) nicht fragen fonnen. Hr. Rad: bar! Was fagen Sie zu dieſem Wort? Darf mans wohl wagen? Kann man wohl ung deßhalb zu Leibe gehen ? — Demnad) fehen wir Schriftſteller wohl nod ein ao Jaͤhrlein vor un, von denen je eines mit einem Pro— "eh niederfommen dürfte. Wer am Endefiegt, ift #reylich vielleicht nicht berechnet. Gewiß ift eg, einen Schriftſteller ftumm zu maden, it feine große Kunſt, und Luden hat fih ſchon entfohloffen zu ſchweigen. Allein aus einem verflummelten Schriftſteller {hießen 20 neue auf, die ärger find, als Die erfien — und wir glauben, daß es leichter ifl, ein Land todt zu ſchreiben als e8 todt zu ſchreibern. — Doch jeder treibe fein Handwerk! Wenns nur geht! 9 — — — Wieland war kluͤger als ich. Er taufte feinen Volksfreund ſogleich in den Patrioten um, und druckte friſch fort. Ich aber habe immer den Mund nad der Gerechtigkeit aufgefperrt, und gemähnt, fie 7 Damit war aber die Sache nicht abgethan. Ber⸗— tuch wurde vors Criminalgericht geforbert, Fro— iſt unſerer Regierung die Anzeige geſchehen, TIeP nit minder, und ja felbft Kogebue F ien. Ferner gefordert: wurden Luden, Wieland und chz es wurden auch nicht weggelaffen die Druder und Bud- } haͤndler Maufe, Schmidt, und ber Buchh. Walz, und felbft traten vor dem Griminalgeriht auf Lehmann der Factor, und Geißel der Patriotenvertheiler, nebſt einem meiner Drudergefellen, der ausgejagt hat, daß ich v in eıgener Perfon ihm den Ibis gebradt. Welde von - wuͤrde mir hineinfliegen. So drey Menate gegafft wurde id endlih müde, und ſchrieb an die Regie— rung. Zur Antwort: Daß man nichts von Iſis— Unterdrüfung wiſſe. j Ich fuhr hinüber, mie id fo oft vergeblich 2 gerhan hatte, und erfuhr unter Der Hand, daß man die Sfisr wohl frey geben würde, wenn id) bis zu Beendigung Des Procefjes von Kogebue mit une al: allen nichts Davon in der Iſis reden würde. Das hatte ih ſchon lange verfprocden, fogar durch Hand: ſchlag. Ich ſchrieb dieſes daher wieder an die Po— licey. Antwort. Rein! Ich ſchrieb wieder, daß mich nichts in der Welt abyalten würde, die Iſis fortzu: fegen, ih müßte ſchlechterdings nod) ein Heft zur Mef- fe (die vor der Thüre ftand) dringen, fonft gienge die Sfis unfehlbar zu Grunde, man foll fie unter Gen: . fur ftelfen. Antw. Nein! Ich; wenn man fie nihrfrey gebe, fo liege ih fie den Augenblick in Erfurt dru— den, und fie folten mir daher nur die drey [dom gedrudten, nichts Politifhes enthaltenden, beyfol genden Bogen des zweyten Heftes Steffens uber den Caucafus und Kritif der Mündner Geſellſchafte foriften) frey geben. (Sie herauszugeben mar dem e Druder ‚bey. 300 Rthlr. Strafe verboten), Ant: wort: Nein! Aber wenn ic bis zur völligen Beer: . Digung Des Proceffes nichts anderes als rein Bir fentliges aufnehmen wolle, fo follte fie Fre x fen, Ich zurück! Es wäre wieder meine Grund- füge, etwas auf unbeftimmte Zeit zu verfprechen und gewiſſermaßen ein Geluͤbde abzulegen und auf einen Theil meiner geifligen Freyheit Verzicht zu leiten; ich wolle es aber verſprechen, vorausgefe t, daß der Proceß nicht über ein halb Jahr daure 3 Darauf: dieſe Erflärung ware nun guf, und man würde mir ein Formular vorlege i > terſchreiben hätte. Das fam a a h Befhränfung auf ein halbes Jahr daraus we E laſſen. Ich wies daher eine ſolche Erlaubniß Bei; b} wie ich vorher die von Der Regierung abgewiefen hatte; denn die Iſis fol mid nicht zum Sclave ö) machen. Der Menſch begeht ein Verbrechen an Ru Menfchheit, der ärger an feinen Mitbuürgern, we 9 er um des ſchnoͤden Gewinnes Willen feine Sei ftesirepheit aufgibt. — Uebrigens muß ih auch 2“ wieder betennen, daß mich die Policey artig re, delt und ich ihr nie deßhalb Vorwuͤrfe machen — 2* Ai ih nun Anftalten traf, die Iſis — we zu lajlen, kam bas Urthel Aber Kotzebues imar auch noch alle da geweſen, vermag id nicht zu > erzählen. Die, Univerfität glaubte zwar, fie fey in ih— ven Rechten. und Ehren gekraͤnkt, daß wir vor ein Cri— minalgericht, gezogen würden; fie proteftierte, und wir giengen nicht nah Weimar. Alein wir Schwachen! - Das half nichts. Wir mußten; und fuhren daher in langer Proceſſion vors Criminalgeridt. Die, Scham fiengen. wir. an zu verlieren. Demnach wirds naͤchſtens viel beifer gehen. — Wir follen dem Eriminalriäter, große Freude gemadt haben; da bisher meift nur Diebe und Spıgbubenvor ihn famen, nun aber aufeinmaleine große Geſellſchaft des obern Ranges nicht bloß, Sendern aud) eines ehrlihen und. rechtlichen Rufs ihn mit einem Beſuch beehrte, - 2Zuden proteftierte gegen alles Berhör, und ant: wortete erſt, nachdem zu Protocolf genommen war, daß er nur als Zeuge da ſey, und nichts, was er fage, gegen ihn redtlige Kraft habe, Wie: band that ziemlich daſſelbe. Ih war mie immer der geduldigfte, erzählte Die Drudgefhichte des Bullendings und als der Griminalrichter auch Darauf kam, zu fra: gen, wie. ih denn den Ibis an der Stelle von Koge: ‚ bue& Bulletin deufe, fagte ih: man möge ihn. deuten wie man wolle, Cr: Wenn, man ihm aber übel Deuter! Ich: Gilt. mir gleid. Ich kin dieſer Behandlung fo (3 gr. Stpbg.) ©; 1021. Kbthrifın Mn: u, mid Ale will firafen, als weiter ver— nehmen laffen. — Zie Damit. mei ö ut Ziemlich Damit hatte mein Verhoͤr Darauf wurden dieſe Diebesacten denn der Diebftahl war von allem der Grund) zufammen gepackt, und zu Erfurt auf die Poft gethan, Damit Niemand: wußte, welchem Schoͤppenſtuhl fie beflimmt wären. . Bald darauf erfhallte in Kotebues Wodenbfatt De ne liebliche Pofaune auf Reipzigs Artigfeit, — —— —— m i Reipzig. Obſchon id E. W. nicht perſoͤnlich kenne, ſo inter⸗ eſſirt mich doch Ihre Wahrheitsliebe, Freymuͤthigkeit und Rechtlichkeit, und die Mißhandlung, welche Sie deßhalb zu erleiden haben, ſo, daß ich nicht umhin Tann, Ihnen fo ſchnell als möglich die Nachricht zu ger ben, daf ber Hiefige Shöppenfiupl Sie fo eben zu vier monatlider Gefängnißfirafe verurtheift hat. Bielleiht iſt es Ihnen nuͤtzlich dieſes zu wiſſen, ehe das Urtheil publicirt wird, damit Sie etwa noch Vorfehrungen treffen Können. Es find ſchlimmere Zeiten als je. Wenn es beſſer und ſicherer wird, werde ich mich Ihnen nennen; jetzt erlauben Sie mir, daß ic Shnen unbefannt meine Hochachtung und meine Dienftwilligteit beweife, pr, Weimar d. 181 April 1818, U Als Uns die wider D. Ludwig" Friedrich Auguſt Wieland, Toren; Ofen, D. Seinrich Ruden und mehrere zur Verantwortung gegogene Perfonen vor dem Criminalgericht zu Weimar ergangenen und andere bengelegte Acten in ſieben Stüden, nebft einem Hefte der Zeitſchrift Iſis und einem nadjgefendeten gedruckten Blatte, aud A Frage zur Adfafjung eines rechtlichen Erkenntniſſes uͤberſchickt worden; Demnach fpreden Wir, Königl, Saͤchſiſche Schoͤppen zu Leipzig, darauf fuͤr Necht. Daß D. Ludwig Friedrich Auguſt Wieland, Lorenz Oken, und D. Heinrich Luden, wegen Der ſich zu Schul⸗ den gebraten Vergehungen und zwar D. Wieland vier Monate, D. Luden und Ofen jeder drey Monate lang mie Gefangniß zu belegen, oder erfterer um Ach tzig und legiere beyde jeder um Se hzig Thaler zu beffrafen ° Würden hiernaͤchſt Johann Friedrich Georg Maufe und Chriſtian Heinrih Wals die Nichtigkeit ihres Anfiif rens fol: 82. fol. g1.b. Actor. Nr. 31 „daß fie „und zwar Maufe’‘ zur Zeit des in deffen Buchdruckerey gefchehenen Drucks der 151 und 146 Nummer Des Blatts der Volksfreund und zur Zeit der Ablieferung. der Auflage an den Herausgeber, D. Wieland“ und Wals zur Zeit der Verfendung eben diefer Stuͤcke des Voltsfreundes in das Aug: " Tand und deren Verkaufs in Jena’, davon, daß die öffentliche Befanntmadung des darinn enthaltenen frangsfi- ſchen Auffages mit der Aufſchrift? Extrait d’un manuferit, intitule, „Deuxieme Bulletin« €crit par Mr. An Sulie de Kotzebue von Grosherzoglider Regierung unterfagt worden, feine Kenntnis gehabt haben’ ſchwoͤren; fo iſt wider beyde, nicht minder iſt wider Friedrich Juſtin Bertuch, Friedrich Alerander Bran und David Friedrich Ferdinand Lehman’ theil® geſtalten Sachen nad) theild in Mangel mehreren Verdachts weiter etwas nicht vorzuneh: men, es find jedoch famımtliche zur Verantwortung eingezogene Perfonen, die bey gegenwärtiger Unterfugung auf: . gelaufenen Unkoſten, jeder zu feinem Antheilt und foviel er deren verurfacht, abzuentridten verbunden. * ) Im übrigen mag die Unterfudung wider D. Lindnern bey der Obrigkeit feines dermaligen Wohnorts wohl - eingeleitet werden, Bon Rechtswegen. Zu Urfund mit Umferm Snfiegel werfiegelt. I R . 1 Eink. den 3. erp. den 16.) April 1818. abg. den 17. Königlich Saͤch ſiſche Schoͤppen zu Reipzig, M. April, 1818, Drey und dreykig Thlr. 7 ar. — —8* An rn N — 9 Buchſtäblich abgedruckt. Aufſchrift: Die Großherzoglich Saͤchſ. Bandes: Negierung su Meimar, 48 * 7062 Entfheidungsgründe, Diemeil die von -D. Heinrid Luden fol. a”. leg" Actor. Nr. 31., und von Lorenz; Dfen foi. 8b. Actor. Nr. 55 vorgebrachte Einrede der Incompetenz des Ge: richtsſtandes befage der fol, 36. feyg. Vol. 11. fol. 78. Actor, Regim. erfaffenen höchften Anbefohlniſſe rechtlicher Zeurtheilung nicht unterliegt; fo viel nun die Sache felbft betrifft, — Auguft Friedrich Ferdinand von Kogebue, welcher nah Inhalt der fol. 1. Vol. 1. Actor. Regim.. befindlichen höchſten Verordnung mit Vorwiſſen und Genehmigung Sr. Königl, Hoheit des Groͤßherzogs zu Sadhfen : Weimar in Aufträgen Dre Nuffifch Kapferfihen Hofes in Weimar ſich aufpält, fol, 25. fegg. Actor, Nr. 51., womit Die Negiftratur fol. 52. fegg. Vol. I, Actor. Regim. zu verbinden, endlich erhärset hat, daß aus einem an Se. Majeftät den Kaifer von Rußland in Dem ihm ubertragenen Ge: fhäfte von ihm erftatteten Rapporte mir der Aufſchrift: „Sesond Bulletin ete.”, welden er am a2often Nov. 4817. in einem von. dem Gancellıft Koh in Weimar ber forgten Mundum nad Rußland abgefgiet, ohne fein Miffen und gegen feinen Willen. ein Auszug gemacht worden, welder. in den Bogen J. K. eines bey Dem Snduftrie: Comptoir zu Weimar gedrudten, jedoch noch nicht erfihienenen Heftes der Zeitſchrift „Nemeſis“ Pag. 142—147., (fol. 6b—9. Vol. I. Actor. Regim. und aus diefem bald dDsrauf ın Nr. 13. des in Jena herz ausfommenden Blatts „der VBolffreund‘’ pag. 97 —103. Cfol. 93 leg. Vol. I. Actor. Regim.) und zwar in beis Den unter der Auffgrift: „Extrait d'un manufcrit in- Zutule, Denuxieme Bulletin“, ecrit par Mr. Auguft de Kotzebne“, abgedrudt zu befinden, Diefe Anzeige auch durch die fol. 114 fey. dict. Volum. glaubmür: dig dezeugte Urbereinftimmung des. vom Denuncianten fol. 99b dict. Volnm. it Woncepte eingereihten Raps ports mit dem in die Nemesis aufgenommenen Abdru- cke fih völlig beftätiget hat; hiernaͤchſt D. 9. Luden, ale Herausgeber der Nemeſis, Die fol. 65-—74 dick. Vol, L deſindliche Handſchrit für die feinige, nach melder in den drey Bogen J. K. L. gedachten Hefts jenes Bulletin, und die demſelben theils vorausgehenden, theils nach— folgenden von ihm verfaßten Bemerkungen geb: ut worz den, bey dem Berhör fol. 51 leq. Actor, Nr. 31. ans erfannt, und dabey eingeräumt, die auf einem ihm aus der Druderey zur Revifion geſchickten Bpgen (fol. sıb. Yol..I. Actor. Regim.) beftellte Anzahl Eremplarien von gedachten drey Bogen empfangen und an Freunde und Befannte vertheilt zu halten; ferner D. Ludwig Friedrih Auguft Wieland, welder den Volisfreund her: ausgegeben, zu Dem Nr. 15. 14 dieſes Blaus befindlis chen Abdrude des franzsfiihen Bulletins, und zu der beygefuͤgten deutſchen Ueberſetzung, ſo wie zu den nach— fofgenden Bemertungen Des D. Luden, ſo weit ſie aus den Bogen J. 8. der Nemeſis daſelbſt abgedruckt find, aud den von ihm felbft verfaßten Nadirägen pag. 203 — 105. 110 — 412. Nr. 135. 14 des Boltfreunds ) bey dem Berhör fol. 60. fegg. Actor. Nr, 31 ſich be: fanat, aud daß er die Dazu gebrauchten Bogen Der Ne: meſis, J. 8, auf fen Erſuchen von D. Luden, welder ihm fol. 526. 94 beyſtimmt, erhalten, und daß von ber den Nummern des Volksfreunds eine Auflage von meh: veren taufend Grempfarien in Johann Friedrich Georg Maufens Buchdruckerey zu Zena erſchienen, welche theils durd D. Wiefands Gchulfen, Gethei, heils durch den Buchhaͤndler Wald verſandt und oͤffentlich verkauft wor— — den, dict. fol. 60 ſeq. fol. ı15b fegg. Actor. Nr. 31. zugeftanden, womit die Ausfagen Maufens fol.'gi feq. | g5b., Geißels 127b feg., und Wale fol. go Leg. über einfimmen; und nun, wenn [don Die Verſicherung Des —4 D. Luden fol. sıb ſeq. es ſey ihm der Auszug des Buͤlletins nebſt einem anonymen Briefe in dem fol.5ıb übergebenen Manuferipre fol. 55 — 58, verfiegelt zuge: fommen, und zwar allem Bermuthen nach Durd den D. Lindner zu Weimar, welcher ihn eines Tags in Ges na befucht und ihm etwas intereffantes, was ihn, D Luden betreffe, aus den geheimen Buͤlletins des von R Kosebue zu ſchicken verfproden habe, völligen Gfauben " verdient, Da die von ihm 'übergebene Handſchrift mit andern von Grofherzogfiher Landesdirection Fol. 98 mitgetheilten handſchriftlichen Auffägen des D. Lindner fol. 100 feq. 105 leg. durch hierzu vereidigte Sachver⸗ ffändige vergfiden, und mit felbigen für eine und eben diefelde Handſchrift erklärt worden, und da über die Art und Weife, wie D. Lindner zum Befig des Buͤlle— tins gelangt fen kann, Die Ausjage Des Cancelliſten Koch fol. 29 ſegq. Actor. Nr. 51., daß D. Lindner, welcher bis zu deffen nod im verwichenen Jahre erfolge ten Entfernung aus Weimar. mit ihm in einem Haufe h gewohnt, ihm eines Tages auf fein, Verlangen eine ſchwer zu lefende Stelle Des von ihm mundirten Koges, bueſchen Concepts erläutert, hierbey ihn um -Mittheiz lung des Manuſcripts erſucht, und foldes auf eine fur ze Zeit an fid genommen habe, hinreihenden Auffhlug giebt, deſſen Richtigkeit Durd Die Dem nachgefendeten 932 ſten Stuͤcke des allgemeinen Angeigers der Deutfden eins geruͤckte offentlihe Erklärung, des D. Lindner noch mehr N beftatiget, aud) von Dem, von Kogebue fol. 25b. Actor. Nr. 51., junct. fol. .99b Vol. I. Actor. Regim. nicht bezweifelt worden ift, Dennoch beide, D. Luden und D. Wieland durch die eingeräumte Öffentliche Befannte machung eines von einem Goſchaͤftstraͤger eines aus— ’ mwärtigen Souverains an feinen hohen. Committenten B widerrehtlide Beeintraͤchtigung fremden Eigene thums, fondern auch und vornämlich eine, öffentliche 8 Verlegung der fhuldigen Ehrerbierung gegen Das Dbers haupt eines fremden Staals ſich zu Schulden fommen laſſen, welde dur‘ Das Anfüuhren des D. Luden fol, 54, wie er daran gezweifelt, daß das Bulletin von dem v. Kogebue gefhrieben, und nod weniger glauben küns ne, daß es on bie allerhoͤchſte Perſon des Kaiſers von I Ruͤßland gerichtet gewefen, nicht gemindert werden fann, da Die in dem dem Addrude felbft vorausgefhidtenanony: men Schreiben pag, 130, 241, über deffen Verfaffer aber D. Luden nad dem Obigen nicht zweifelhaft gewejen, „ im Anfange und am Schluſſe vorfommenden Stellen, „Herr von Kogebue ſchicke Berichte ab, unter dem Na= men Bulletins, und man wolle ihm Vorſicht bey dem Gebraud des uͤberſchickten Auszugs empfehlen ’, welche | D. Eindner'fol, 55. Actör. Nr.’ 51 fehfen, ferner die ih darauf Pag. 191 gezeigte’ Kenntniß eines uber den ck des Aufenthalte des von Kogebue in Deutſchland ſgeblich verbreiftsen Gerüchte, vornaͤmlich aber die‘in den nachfolgenden Bemerfungen pag. 147 — 166, ge⸗ wählte Art und Weiſe der Darftellung der Grunde, aus welpen die Freunde des D. Luden das Buͤlletin fuͤr aͤcht gehalten, und: deren fcheinbarer Widerfegung, die, Ueber: zeugung. des Verfaffers von der Aechtheit des Rapports, und das Beftreben: fie den Lefern mitzutheifen, hinlaͤng⸗ lich außer Zweifel ſetzen, hingegen die in der Eingabe fol. 100 feg. Vol. I. Actor. Reg. fol. 106, vorgewen: dete Unbefanntihaft mit; der angeführten Qualität des von Kogebue theils nach dem Vorausgeſchickten nicht laublich, theils in Betracht der Gelegenheit hierüber fundigung einzuziehen, nur wenig Erhebliches darbie: ten wurde, eben jo wenig aud die vom D. Wieland fol. 51 feq: Actor. Nr. 31 gebraudte Entfhuldigung, wie er dem nochmaligen Abdruck eines ſchon anderwärtg ne Auffages für erfaubt gehalten habe, geeignet iſt, den Vorwurf, der hauptſächlich durch den Volks— freund bewirkten Verbreitung des Rapports in Deutfc: fand von ihm abzufehnen, zumal er die Hemmung Des Drucks defielben in Weimar erfahren: hatte; wie er fol. 116 Actor. Nr, 31 geftändig, und deſſen in Nr: 19 des WVolföfreundes im Eingange feldft Erwähnung gethan, wogegen Das Anfüuhren fol. 61b fol. 115b feq., Na: nad feinem Dafürpalten diefe Hemmung durd ei nen bloßen Civilanſpruch des von Koßebue veran— laßt worden, ihm um ſo weniger zu Statten kommt, je weniger ihm die Beruͤckſichtigung der außer dem Civil: puntcte zugleich einſchlagenden beſondern Verhaͤltniſſe entgehen koͤnnen und ſollen; weiter Lorenz Dfen fol. 18 feg. Actor. Nr. 55 zugefianden, daß er in Dem den . eten beygelegten Hefte der von ihm herausgegebenen Zeitſchrift „Jfis“ Die Bemerkungen des D. Luden über das Bulletin des. von Kugebue ebenfalls aus ‚der Nemeſis abdrucken laſſen, und annoch eigene Zufäße Pag. 204. 214. 215. hinzugerhan, fo wie, daß die von diefem Hefte veranflaltete Auflage bis auf wenige lec, Sol. ab. 6 Actor. Nr. 55 am 2aſten Januar bey ihm und dem Buchdrucker Bran in Beſchlag genommene ' Eremplarien; verſendet und- abgefegt worden, folglich derſelbe, 0b er gleich den beabſichtigten nochmaligen Ab: druck des Bulletins ſelbſt nicht zur Ausführung gebracht, ale welches durch die fol. 1. Actor. Acad. Jen. unter dem 15 Zahuar an die academiſchen Cyndicatögerichte, zu Jena ergangene hohe Verordnung hintertrieben wor: an dennocd einer gleih unbefugten Mitwirfung zur . allgemeinen Befanntmahung der Eriffenz eines Rap: ports von dem angegebenen Snhalte und Zwecke ſich ſchuldig gemacht Hat, im übrigen der vom D. Ruden dem Denuncianten gemachte Vorwurf gehäffiger Entſtel— lung frenmüthiger, jedoch unverfaͤnglicher oͤffentlicher Ur— theile über auswärtige Negierungen und Deren politiſche Handlungen, dafern er auch gegründet feyn füllte, Die “gewählte widerrechtliche Art der Selbſtvertheidigung zu - zechtfertigen nit vermoöchte; Ant. Maithaei‘ de criminikus, Tif, de injurüs l, 8. 1 denn hen den Acten befindfichen Bars ' Püttmann 'Elem. jur.:exim. 6: 408, Pe Feuerbach Lehrbuch des peinlichen Rechte. 0651289. der aten Auflage. eitfangend, fodanın die dem D. Wieland und genann: tem Dfen zugleich zur Laſt gelegte Hintanfegung ergans gener hoher. Verbote, feldige ſich dadurch bewaͤhrt, daß zu Folge höchſten Befehls Lol. 1. Vol. I. Actor. Regim, nicht bloß ins der Berlagshandlung der Nemeſis zu Weimar das Fortdruden und Ausgeben des mit -Arreft befegten Heftes fol. 20. Leg. am/ 12ten Januar provifo: rifch inhibirt, ſondern auch mittelfi Reſcripts vom 15te® Ganuar fol. 1. Actor. Acad. Jenenf., fo wie dem D. Luden jede weitere Kundmachung des fraglichen Auffas zes fo auch genannten Dfen insbefondere Die vorgehab— te öffentliche ‚Befanntmadhung deffelben in der Sfie, moran zu eben Diefer Zeit gedrückt wurde. (Cſol. 19. Actor. Nr. 35.) durch die academiſchen Syndicatége— richte zu Jena fol. 1ıb. unterfagt «worden, gleichwohl fegterer fol. 19. Act. Nr. 35 nicht abredig, nad) diefem Verbote den Abdruf der Bemerkungen des D. Luden aus. der Nemefis veranftalter und fie mit eigenen Zu: ſaͤtzen begleitet zu haben, nicht minder D. Wieland fol. 6ob ſeq· 61b ſeq. 1156 ſeqq. Aetor. Nr. 31. io, wie fhon in Nr. 14 des Volksfreundes pag.. 105. be: fannt, das Serücht einer Hemmung des Abdrucks in Weimar durch ein ergangenes Verbot vernommen zu haben, hingegen das Anführen Okens fol. 20b Actor, Nr. 35, wie er durch Megfaffung des franzoͤſiſchen Buͤl— letins dem erfaffenen Verbote Gemige zu thun geglaubt, und D. Wieland fol. 61b'115b feg. Actor. Nr. 31, wie er durch ein in einer bfoßen Civilſache und nicht an ihn ſelbſt ergangenes Verbot ſich nicht verpflichtet gehalten Habe, den Vorwurf gefliſſentlicher Umgehung hoͤchſter Verordnung von ihnen benden abzuwenden nit vermag, vielmehr Das unbedahte Beharren D. Wielands fol. 51b fegg. Actor. Nr; Z1 bey den im Volksfreunde Nr, 14. Pag. 111. vorfommenden. irrigen rechtlichen Anfihten und die im Volksfreund pag. 111 bezeugte Freude uber die Verborgenheit des Einſenders des Buͤlletins, welche er fol. 65 Actor. Nr, 31 mit einem bey Ddiefem Gegenftande feiner Seits ungeziemender Scherze zu befhönigen geſucht, ingleichen was Oken be: trifft, Das in der Iſis pag. 204 erfitliche Beſtreben die Lefer gegen ein auf allgemein fundigen Rechtsgruͤnden berunendes hohes Verbot einzunehmen, und fogar die ausdrudfihe Hinweifung der Leſer auf den Volksfreund, als worinn das Bulletin bereits in alle Welt verſendet worden fen, den Mangel fhuldiger Achtung gegen Ge: feße und Gebote des Staats und die Geneigtheit ſich den ſtaatsbuͤrgerlichen Dbfiegenheiten zu entziehen, fofern fie mit dem Wirfungskreife des Schriftftellers collidiren, um fo viel weniger. verfennen laſſen; ſolchemnach vor: genannte drey Perſonen eine ihren Dergehungen ange: meſſene Etrafe, ben deren Beffimmung auch die uͤbri— gen vielfagen Verunglimipfüngen des von ſtotzebue nicht außer Acht zu laffen, verwirkt haben; Demnaͤchſt, Johann Friedrih Georg Maufen und Ehriftian Heinrich Wald angehend), dieſelben zur eidli- hen Erhärtung ihrer fol. 82 , folk gib Actor. Nr, 31. angeführter Unbekanntſchaft mit dem ergangenen Ber: bote des Abdrucks des franzoͤſiſchen Buͤlletins, ruͤckſicht 764 lich der Zeit, als die bereits serwähntel ungewoͤhnlich ſtarke Auflage von Nr. 15. 14. des Volksfreundes in Maukens Buchdruckerey gedruckt und an den Heraus ge⸗ ber abgeliefert, ingleichen durch Walsı ind Ausland vers ſendet, oder in Jena öffentlich feil geboten und verkauft worden, um ſo gewiſſer anzuhalten geweſen, als Maus fe fol, gıb nicht abredig, Daß beyde Blätter nach Der Mitte des Januar gedrudt‘, Das: oberwaͤhnte Verbot aber lec. fol. 11b Actor. Acadı Jenenf; am: 160ten Ja: nuar dem D. Luden, Oken, und dem daſelbſt genann⸗ ten Buchhändler und Buchdrucker zu Jena bekannt ge⸗ macht worden, und Wals gegen ſeine fruͤhere Ausſage fol. gı. fol. 111b zugegeben‘, daß am: ı6tem: Jannar Bloß Nr. 13 des Volfefreundss, und Nrs, 14, erſt am folgenden Tage an die fol: 1121angezeigten Orte durch ihn verſchickt, und daß der von ihm beſorgte oͤffentliche Anſchlag am ſogenannten ſchwarzen Brete zu: Jena am Tage nach der erſten Verſendung angeheftet worden. Dahingegen wider Friedrich Juſtin Bertuch gegrun: dete Vermuͤthung, Daß derſelbe bey der erſten Befra— gung fol. 25. Vol. I. Actor. Rregim. die Abfendung ei⸗ ner nicht geringen Anzahl Abdrüde der Bogen J. K. L. an den Hexrausgeber ‚gefliffentlich verſchwiegen habe, Ded: gleichen wider Friedrich Alerander Bran, und: Davıd Friedrich Ferdinand Lehmann genuͤgende Anzeigen daß ſie den Inhalt des: Aufſatzes in der Iſis zur Zeit Des Abdrucks in der Buchdruckerey Brans, in welcher Leh⸗ mann als Factor angeſtellt iſt, und bey der Ablieferung gefannt Haben, um fo weniger vorhanden find, jemehr genannter“ Bertuch die: Ausfage feines Factors Lol, 6 Actor. Nr. 31, daß die von D. Luden beftellten Abdrus fe nicht durch Bertuchs Hände gegangen, ſo wie beſag— tem Bran und Lehmann die Verfiherung. eines Setzers in der Druderey-fol. ob feq. Actor. Nr. 35, daß der Herauägeber der Sfis anftatt Des, wie gedadt, unter; druücten frangöfifehen Auffages: ein anderes Manufeript ihm ſelbſt uͤberbracht und den Holzſchnitt zu der Abbil⸗ dung pag. 209. ihm ſelbſt eingehandiget habe, zur Sei— te fiehen ; wie denn aud) das von gemeldeten Bertuch £ol. 15b fol. 1196 Actor. Nr. 31. eingeraumte Abziehen eines Reviſionsbogens nad) dem Verbote zu dem: fol. 190, angegebenen Behuf für firafbar nicht zu achten gemwefen ; ; endlich die Einleitung der Unterſuchung wider. D. Lindnern, deſſen dermaliger Aufenthalt durch das nach— geſendete gedruckte Blatt bekannt worden, bey der Obrigkeit Diefes Orts der Sache angemeſſen; So ift von Uns gefprohenermaßen billig erfannt. Daß vorftehende Abſchrift an neun und einem halben Blatte mit dem Original übereinftimmt, bezeuge, Weimar, den 22 April 1818. (tn. 5.) Wir begreifen nicht, warum. die berühmten hodmeis fen Schoͤppen ſich nicht unterzeichnen wollen. Iſt doch die Leipziger Philologie und Wopfredenheit.weltbefannt, der fie durch obiges neuftylifierte Urtheil gewiß nicht 8 vers geben haben. Und was den darinn vorhandenen Geiſt betrifft, fo wäre es gewiß unartig von und, wenn mit Anton:$zen, Act, jur. erim. Die im Dunfeln bleiben: gemolfte Befheidenheit nicht zur Schau ſtellten. Auch wiſſen wir ‚nicht, ob nicht ur a ten: Vidimierung eine beglaubigte Unterfrifi von. No- then ſey; wenigſtens ſteht unter Dem Weimarer Urthel der Eanzlar von Müller gewiß nicht ohne Urſache, der uns ſtatt Aller gilt, Age: Die Schoͤppen von Leipzig heißen aber ſo: LES iſt nicht die Leipziger Juriſtenfacultaͤt, wie einige unſerer Einſender unrecht meynen. ) Sie unterzeichnen ſich alle mit Dr.; da mithin’ von allen daſſelbe gilt, laſſen wir 88, um den Raum zu fhonen, weg: + ; j Siegmann Sickel Einert E. Weiß ici B. Weiß Baumgarten: Erufiud! 7 Groß Bechh u Wir wiffen zwar wohl, daß einer oder der andere am Urtheil ſchuldlos ift, allein nah dem Sprichwort as fege ich nicht. . 3. Seger. ) Luden und Wieland Haben ſich gegen fol ein Urtheil gewehrt,; und Dagegen; die bekannte Erklärung druden faffen, Die ihnen aber: ſchlecht befommt, Sie wurden: nehmlicy: fogleid; wieder. word. Eriminalgeridt nad) Weimar cdenn hier haben wir Gottlob keins) ge: fordert, und zwar weil Luͤden ſich vermeffen hat, ſolch ein Urthel sin „ſogenannt Urtheil“ und es ein „Bey fpielivaterländifgerJuftig:’ zunennen, Wieland aber hat. cs ein Ding genannt, Das fi mit dem Berftande nicht begreifen Tafje, und gedroht, über des Spruches Diplomatifche Haltung, Unrictigfeiten, ſonſtige Ungebuͤhren und Stumpfheit im Urtheil aus— fuͤhrlicher zu handeln, ja er ſoll zum Aufruhr aufgefor— dert haben, weiler früher im Patrioten vorgeſchlagen, man folte an verfhiedenen Orten Raffen anlı- gen, um zu Geldſtrafe wegen der Wahrprit verurtheilte Schriftſteller zu unterflügen, Sie find aber nit gegangen. Was ihnen- bevor: ffeht, mag in unjeren: Zeiten Dedip-errathen. Ich ſtecke dießmal in heiler Haut; denn wie gewöhnlich habe ich, damit Deutihland cCich ſchmeichle mir, daß ganz Deutſch⸗ land auf meiner Seite iſt) nicht glaube, ich wuͤrde je um des Geldes Willen, (obſchon ich feines habe), oder um irgend einer Strafe willen die Wahrheit und un fer Recht Die Wahrheit frey zu fageni aud zu tadeln und zu fpotten, — verfaufen, geduldig folgenden, feider ſchlecht fiylifierten ce8 war mir nicht anders moglich) Brief gefchrieben. j Hochloͤbliches Criminalgericht! Auf das mir befannt: gemachte Urthel des Teipziger Schoͤppenſtuhls wegen: Den in der Iſis abgedrudten Anmerfungen von Luden zu Kotzebues Bulletin ers klaͤre ih; k Daß, obgleich ich fehr wohl weiß, daß ich im Sinne der Zuriften fein Unrecht begangen, indem ich: nicht vers "> Man denfe nicht, daß Diefes a ein Sepfehler fey, wie e8 mandmal. gebt. Der Hr. Ganzfar fehreibt und, fpricht fib Canzlar, durch welches a offenbar der. Name voller wird, - R ES das zu ergänzen, was die hochpreisli⸗ de Regierung mir zu verbieten vergißt, ih dennoch lie: leiden will, was möglich ift, als mein Recht unter ———— Verhaͤltniſſen ſuchen; und def ich da— her fuͤr die 60 Rthlr. Strafe und für die Untoften ufid. meine Befoldung auf Johannis bey ufw. anmeife, wofern das lei vßz iger Schoͤ p penſtuhl-Urthel an ſichgüͤltis iſt, o der nicht im Ganzem o der Einzelnen BR Be wird.) en A ztın May 1818. * Ft „Eitig wurde der Gerichisbothe in eigener Derfon herüber Zeſchickt, um 80 Rthl. weniger einige Pfennige in Empfang zu nehmen. Was daraus geworden, hat man mir nicht geſagt; doch habe ich den Schein dafuͤr. Uebrigens muß ich ruͤhmen, was zu ruͤhmen iſt. Mir wurden die Un koſten vier mal geringer angeſetzt. als Luden und Wieland je einem; man meynt, ‚das ſey aus Riebe zur meiner großen Geduld geſchehen. Jedoch iſt ein kleiner Unterſchied. Sch habe fie nehm— lich bezahlt, fie aber ſtehen noch in der Hoffnung. Da: ‚gegen ſchlafe ih nun wieder in Ruhe, fie aber liegen im Angfifchweiß. Mandmal fehen wir uns, jeder Die iwey andern nicht ohne Neid. Ich aber darf mid bald " nicht mehr fehen laffen, weil ih fo gedultig geweſen. — & verſtehen es die Deutſchen zu machen. Schier muß man mit jenem Pariſer ſi ſingen; Sancte Napoleon | Ora pro nobis! Wielands — — Werke. Leipz. b. Goͤſchen 1790. 6. 308 u. 308. Der gedultige Wi ela nd war. inBiberad in Schwa⸗ ben ſchon 1753 geboren. Er erlebte eine doppelte Schwa⸗— bentlugheit, hat dennoch doppeltnaͤrriſches Zeug geſchrie— en. Neben Magdeburg hat er ftudiert, Durd Leipzig E er gereiöt, und in Weimar hat er ein fonderbares ud gemadit. Selogen hat er, wie gedrudt, und as unter Cenſur. ‚Hätte er zu jegiger Zeit gelebt, er lebte nicht mehr. Hört ihn einmal: Ha, ba, ha! man könnte ſichs nit närrifcher trau: | men laffen! Ha, ha, ha! late der Rathsherr. [3 Es ift bey alle dem Schade um den Dann, fagte der Ardon; man muß gleichwohl gefiehen, Daß er viel weiß. Aber was hat die Republic davon ? fagte einer. Es ift wahr (ſprach ein anderer ) mit feiner Wif: ſenſchaft läuft es auf lauter Spielwerk hinaus, nichts gruͤndliches! in Minimis Maximus ! — Und dann fein unerträgliher Stolz! feine Wider: ſprechungsſucht; ſein ewiges Vernuͤnfteln und Tadeln und Spoͤtteln! Und ſein fchlimmerer Geſchmack! Bon der Mufif wenigſtens verſteht er nicht den Budfgud. Vom Theater noch weniger. Und von der boden Ode gar nichts. Er if ein Scharlatan, eın Windbeutel. Unb ein Freygeiſt obendrein, ſchrie Strobylus; ein ausgemachter Freygeiſt, ein Menſch der nichts glaubt, nichts heilig iſt! man kann ihm bemeifen, Daß er einer Menge Fröfche die Zungen bey lebendigem Eule ausgeriffen hat. Man ſpricht ſtark davon, daß er deren etliche one lebendig zergliedert habe. Iſts möglih? rief Strobylus, entfegfig! lollte dieß bewieſen werden koͤnnen? gerechte Latona! wozu dieſe verfluchte Philoſophie einen Menſchen nicht bringen ann! aber ſollte es wirklich bewieſen werden fönnen ! Ich gebe es, wie ich es empfangen habe. Es muß unterfucht: werden, ſchrie Strobylus! Hoch— preißlicher Herr Argon! wohlweiſe Herren! ich fordere Sie hiermit ım Nahmen der Latona auf! die Sache muß unterſucht werden! Wozu eine Unterſuchung? ſagte Thraſyllus, die Sache hat ihre Richtigkeit. Aber ſie beweiſt weiter nichts, als was ich leider ſchon ſeit geraumer Zeit an meinem armen Better wahrgenommen habe, — daß es mit ſei— nem Berftand nit fo gut fteht, als zu wuͤnſchen wäre, Er ift fein ſchlimmer Mann, er it fein Berächter der Götter! aber er hat Stunden, wo er nicht bey ſich fel- ber iſt. Wenn er einen Froſch zergliedert hat, ſo wollt ich für ihn ſchwoͤren,, daß er den Froſch für eine Rage angesehen, Deſto fchlimmer ! fagte Strobylus. Sn der That deſto ſchlimmer für feinen Kopf und für fein Hausmweien, fuhr Ihrafpllus fort. Der. arme Mann ift in einem Zuſtand, wobey wir nicht länger gleichgültig bleiben fonnen. Die Familie wird fi ge: noͤthiget ſehen, die Republik um Huͤlfe anzurufen. Er iſt in keiner Betrachtung faͤhig, ſein Vermoͤgen ſelbſt zu ver⸗ walten. Er wird bevogtet werden muͤſſen. Wenn dieß iſt cfagte der Archon), mit einer bedenk— Tiche Miene — und hielt inne —. Sch werde die Ehre haben, Ew. Herrl. näher von der. Sache zu unterridten, verfegte der Rathsherr Thraſyllus. Wie, er ſollte nicht bey Verſtand ſeyn, rief einer aus den Anweſenden. Meine Herrn, bedenken Sie wohl was ſie thun! Sie ſind in Gefahr, dem ganzen Land ein großes Lachen zuzubereiten. Sch will meine Ohren verloren haben, wenn Sie einen verftändigern Mann, deſſeits und jenſeits der Elfter finden, als dieſen name lichen! Nehmen Sie fih in Acht, meine Herren ! - Sie tönnen verfihert feyn, antwertet Der Archon, daß wir nit mweiter in der Sache gehen werden, als wir Grund finden. Hoch und Gohlmweife Herren, fagte Strobylus: die Umftände mögen befchaffen ſeyn, wie fie wollen, beden— fen Sie, daß die Rede von einem lebendig zergliederten Froſch iſt! Die Sade iſt wichtig, und ich dringe auf Unterfudung, davor fey Latona und Apollo, daß ich fuͤrchten ſollte — Beruhigen Sie ſich, fiel ihm der Archon ins Wort, auf die erfie Anregung, melde von Seiten der Bor: ſteher des geheiligten Teiches beym Genat ge: macht werden wird, follen die Froͤſche alle gebührende Genugthuung erhalten. Die größten, Die gefährlichften, Die unerträglichften aller Narren (ſprach des ee Sycophant) jind 4 766 die räfonierenden Narren. Ohne weniger Narren zu fenn als andere, verbergen fie dem undenfenden Haufen Die Zerrüttung ihres Kopfes durch Die Fertigkeit ihrer Zunge, und werden für weiſe gehalten, weil fie zufam: menhangender raſen, als ihre Mitbruͤder im Tollhauſe. Ein ungelehrter Narr iſt verloren, ſobald es ſo weit mit ihm gekommen iſt, daß er Unſinn ſpricht. Bey dem ge⸗ iehrten Narren ‚hingegen ſehen wir gerade das Wider: ipiel; fein Gluͤck iſt gemacht, und fein Kuhm beveſtiget, fobald er Unfinn zu reden oder zu ſchreiben anfängt. Denn die meiften, wiewohl fie fih ganz eigentlich be— mußt find, daß fie nichts Davon verfiehen , find entwe— der zu mißtrauiſch gegen ihren eigenen Berftand, um gewahr zu werden, daß die Schuld nicht an ihnen liegt 5 oder zu Dumm, um es zu merken, und alfo zu eitel, um zu geftehen, daß fie nichts verftanden haben. Ge mehr alfo der gelehrte Narr Unfinn fpreät, defto lauter ſchreyen die Dummen Narren über Wunder; - defto aͤm— figer verdreken fie fich Die Köpfe, um Sinn in dem hoch— tönenden Unfinn zu finden. Jener, glei einem durch Den öffentlihen Beyfalk angefrifhten Luftſpringer, thut immer defio vermegnere Cage, jemehr ihm zugeklatſcht wird: diefe klatſchen immer flärfer, um den Gauffer nod größer Wunder thun zu fehen. Und fo geſchieht es oft, Daß der Shmwindelgeift eines Einziger ein ganzes Bolfergreift, und daß, fo fange die Mode des Hnfinns Dauert, den namliden Manne Alta= re aufgerichtet werden, dem. man zu einer andern Zeit ohne viele Umſtaͤnde mit ihm zu machen, in einem Ho— fpital verforgt haben mirde. — Sept laden wir über ihn; er ift ein Phantaft, fprechen wir jegt, und ‚laden: aber was für ein Phantaft ift er? ein eingebildeter ſtar— fer Geift, ein Spötter unfrer uralten Gebräude und Sinrichtungen, ein Müßiggänger, deffen Beſchaͤftigungen dem Staate miht mehr Nugen bringen, als wenn er gar nichts thäte; ein Mann, der Kagen zergliedert, der die Sprache der Vögel verficeht, und den Stein der Weiſen fuhtz ein Necromant, ein Schmetterlingsjager, in Sternguder! — und wir fünnen nod zweifeln, ob er eine Dunffe Kammer verdient ? Was wurde wer: den, wenn feine Rarrheit endlich anſteckend wurde ? wol: fen wir lieber die Folgen eines fo großen Uebels er— warten, als Daß einzige Mittel vorfehren, wodurd wir ed verhüten fünnten? Zu unferm Gfüde geben die Gefege dieſes Mittel am die Hand. Es iſt einfach, es iſt rechtmäßig, es ift unfehlbar. Eim dunkles KRämmerden. Hodhmeife Väter, ein dunkles Kammer: hen! fo find wir auf einmaf außer Gefahr, und er mag zafen Soviel ihm beliebt. Meifter Pfriem, der Junftmeifter, ffand auf, und behauptete mit großem Eifer, Daß es wider Die Freiheis ten. des Landes laufen würde, einen Bürger für wahn— witzig zu erklären, che er von einem unpartheyiſchen Arz: te fo befunden worden ſey. Man fol an Hippocrates appellieren. — Er fam und unterſuchte die Sache. Es gibt eine Art ver Sterblichen, deren ſchon vor den Alten hie und da unter dem Nahmen der Kos— mopoiiten Erwähnung gethan wird, und die — dh: ne Berabredung, ohne Ordenszeichen, ohne Loge zu hal⸗ ten, und ohne durch Eidſchwuͤre gefeſſelt zu ſeyn, eine Art von Bruͤderſchaft ausmachen, welche veſter zuſam⸗ menhaͤngt, als irgend ein anderer Orden in der Welt, Zwey Kosmopoliten kommen, der eine von Oſten, der | andere von Werten, feben einander „zum erſten Male, and find Freunde! — nicht vermöge einer. geheimen Sympathie, die vielleicht nur in Romanen zu finden iſtz — nicht, weil beſchworne Pflichten ſie dazu verbinden — fondern, weiDfie Kosmopoliten find. In jedem andern Drden gibt es auch falſche oder: wenigfiend um: , würdige Brüder: in dem Orden der Kosmopoliten ift i dieß eine Unmöglichkeit; und dieß iſt, DAuht und, Fein geringer Vorzug Der Ausgmpohten vor allen - anderen Gefellihaften, Gemeinheiten, Innungen, Drden und Brüderfhaften in der Welt. Denn wo iſt eine won. all Diefen, welche fih rühmen koͤnnte, daß fh niemals ein Ehrfüchtiger, ein Neidifcher, ein: Geigiaer,aein WBuchtrer, ein Berlaumder, ein Prahler, sin Heuchler, ein Zwey— zünger, ein heimlicher Anfläger, ein lindantbarer, ein Kuppfer, ein Schmeidler, ein Schmarotzer, ein Sclave, ein Menfh ohne Kopf oder ohne Herz, ein Pedant, «in Mudenfänger, ein Verfolger, ein falſcher Prophet, ein Gauffer, ein Plusmader und ein Hofnarr (231 in ihrer ! Mitte befunden habe? Die Rosmopoliten find Die einzis gen, die ſich deffenrühmen können. Ihre Gefellfchaft has nicht von Noͤthen, durch geheimnißvolle Ceremonien, und abſchreckende Gebraͤuche, wie ehemals Die- aͤgyp⸗ tifhen Priefter, Die Unreinen von fih auszufgließen. Diefe ſchließen fih von felbft aus; man kann eben fo wenig ein Kosmopolit fhHeinen, wenn man ed nıdt it, ale man fi ohne Talent für einen guten Sänger oder Geiger ausgeben fann. Der Betrug wurde an den Tag fommen, fobald man fih hören laſſen mußte. Die Art, wie Die Kosmopofiten denfen, ihre Grundfäge, ihre Gefinnungen, ihre Sprade, ihr Phlegma, ihre Warme, fogar ihre Launen, Schwachheiten und Fehler faffen fi unmöglich nachmachen, weil ſie fuͤralle, die nicht zu ihrem Orden gehören, ein wahres Geheimniß find. Nicht ein Geheimniß, das von der Verfhwiegenheit der Mitglier der oder von ihrer Vorſichtigkeit, nicht behorcht zu wer- den, abhängt; fondern ein Geheimniß, auf Das Die Ra— tur jelbft ihren Schleyer gededt Hat. Denn die Kosmo- politen koͤnnten es ohne Bedenfen bey Trompetenihal durd die ganze Welt verfündigen laffen, und dürften fiher Darauf rehnen, daß außer ihnen felbft, Fein Menſch was Davon begreifen wurde. Hippocrates gehörte zu Diefem Drden, er erfannte fogleid), mo bie Krankheit faß, erflärte aber, daß fir zu tief für feine Kunft liege. Als er das Und anderes ge: j fagt hatte, madte er dem Senat eine hoͤfliche Verbeu⸗ gung, und gieng ſeines Wegs. Indeſſen wurde Komoͤdie geſpielt. Darauf brach von freyen Stuͤcken ein zweyter Pro⸗ ceß aus. Die Sache fieng ſich (wie alle große Weltbegeben⸗ heiten mit einer ſehr geringfügigen Veranlaſſung an, Ein gewiffer Zahnarzt, RamendStruthion pfleg- te die Jahrmaͤrkte aller feinen Stadie und Fleden auf mehr ale 5o Meilen in der Runde auf einer Efelin zu bereifen. Eines Abends hatte fie ein Füllen gemorfen. Er miethete fih einen Efel, auf dem er ritt, wahrend der Efeftreiber Authrar nebenher’ gieng. Der Weg gieng - über leine große Halde. Es war mitten im Sommer des Gele. Hm Nu Herr, mas m was folldaa? und die Hige des Tages fehr groß, Der Zahnarzt lechzte, und als er feinem Reibe feinen Rath wußte, machte er Halt, flieg ab und ſehte ſich in den Schaiten ihr da, fagte der Sfeftreiber, 5 fege mich ein wenig in den Schatten, fagre Stru⸗ - thion, denn die Sonne pralt mir ganz‘ unleidfi auf ‚ den Schädel. i — Naͤ, mein guter Herr, fo haben wir nicht gehan— ‚delt, ich; vermiethete euch den Eifel, aber des Schattens wurde mit feinem Worte dabey gedacht. : Idhhr fpaßt, guter Freund, der Schatten geht mit Dem Efel, das verficht ſich. — Ey beym Jaſon! das verſteht ſich nicht, rief de Eſelmann ganz trogig: ein anderes iſt der Eſel, ein an⸗ deres iſt des Eſels Schatten. Ihr bezahlt mir für des Eſels Schatten, was billig iſt. Was ?-ich habe für den Eſel bezahlt, und ſoll num noch für feinen Schatten bezahlen? Nennt mich feldft einen dreyfachen Efel, wenn id das thue. So fomm der Herr nur gleih ſtehenden Fußes wieder zurud vor die Obrigfeit, da wollen wir fehen, wer don uns beyden Recht behalten’ wird, wer mir den Schatten meines Efeld wider meinen Willen abtrogen Soll. Bende fehrten mit dem Cfel um, und famen vor den Stadtrichter Philippides, der ein gırer Mann war, ‚und gern jedem Recht gab. Ich flage gegen den Efelmann, daß er unfern Eons "fract gebroden hat. N Und ih, Daß der Zahnarzt fih unentgeltlich einer Sache angemaft hat, die ich ihm nit vermiethet hatte, 8 Der Richter war in großer Verlegenheit. Wo iſt denn der Eſel, fragte er endlich, da ihm in der Angſt nichts anderes: beyfallen wollte. Der fteht unten auf der Gaffe vor ber Thür. Fuͤhrt ihn in den Hof hinein. - Er fam. Schade daß er feine Meynung nicht auch zur Sache fagen fonnte. Fur den Schatten eines fo ftattlichen Efels wollte Anthrax zwey Dradmen haben, und fih nicht verglei: hen. Ungluͤcklicher Weife famen die Sycophanten Phy- fignatus und Polyphonus dazu, und fo mußte eim Rehtstag angefegt werden. ! Der Zahnarzt gehörte in die Schuſterzunft, und’ hatte Daher Den Rathsbeyſitzer und ZJunftmeifter Pfriem auf feiner ©eite. Der Cfeitreiber fuchte feine Toter als Zitberfpielerinn bey Agathyrſus, dem Erzpriefter des Safonstempels anzubringen. Am Gerihtötage fagte der Referent Miltias, der Schattem gehöre unter Die gemeinen Dinge, wie Luft und Licht, die jeder gebrauden fönne. Der Syc. Polyphonus widerſprach, und trug. auf Appellation an. Den großen Rath an. Der Zunffmeifter Pfrieme fuhr das Wolf auf feine Seite zu bringen, Das miffiel den Ariftofraten, Die zwey 'erfien Tempel waren der Latona und dem Jaſon geweiht, und von alten Zeiten her eiferfühtig auf ein: ander, weil jener arm, dieſer reich war. Strobylus Fond jenem, Agathyrſus diefem vor. Alles nahm Var: then, die welche für Struthions Recht an des. Efels Schatten firitten, wurden © hatten, die anderen Eſel genannt; und fo theifte fih die ganze Stadt in Shat- ten und Efel, Niemanden war erlaubt, neutral zu bleiben. Bift du ein Schatten oder ein Efel? war im: mer Die erfte Frage. Die Erbitterung ging fo weit, daß ein Schatten ſich lieber vor Hunger zum wirklichen Gefpenft abgezehrt als einem Bäder von Der Gegenparthey für einen Dreyer Brod abgefauft hätte, Inzwiſchen wurde die, Brajudicial = Frage: Db die von Kiägern eingewandte Abberufung an Dem gro— gen Rath ſtait finde-oder nit, worden Senat gebracht, Der Archon Dnolaus war der Einzige, der in Verlegen heit zu ſeyn ſchien, wie er der Sache einen leidlichen Anftrich geben tonne, Denn; man bemertie, daher viel feifer als gewoͤhnlich ſprach, und am Schluſſe ſei— ned Vortrags in Die merkwuͤrdigen und ominoſen Worte ausbrach: erbeforge fehr, der Efelsſchat ten, über welchen jest mitfo vieler Hi ee geftritten werde, moͤchte den Ruhm der Re publitaufviele Jahrhunderte verfinftern. Man folle Die eingelegte Appellation als unftatthaft abwei— fen; wofern aberdie Majora dafür hielten, daß Die Ge— fege nicht zureichend wären, einen fo geringfügigen Hanz bel auszumachen, fo muße er fih gefallen laſſen, Daß der große Rath; den Ausſpruch darüber thue; jedoch wollte er darauf angetragen haben, vorher im Archiv nachſuchen zu laſſen, ob ſich nicht etwa ſchon in aͤltern Zeiten dergleichen ungewoͤhnliche Fälle ereignet, und wie man fi dabey benommen: habe; Man fuht nah, kann aber nichts Paffendes fin- den., Die Burger wollten das Rathhaus ffürmen: Frey— beit! Freyheit! es febe der Aunftmeifter Pfrieme! weg mit den Efeln! weg mit den Zaforiden! Agathyrſus — mit feinem vergofdeten Hammelfe® an einer Stange vor fih her und mit feiner ganzen Priefterihaft Hinterdrein, kam in diefem Augenbiid herbey Dem Aufruhr Einhalt zu thun, Der Senat ber fhließt die Sache dem großen Rath zu uͤberlaſſen. i Diefer unvermuthete Vortheil, den der Erzprisfter uber die Schatten gewann, Eräntte diefe um fo diel em⸗ pfindlicher, da er ihnen nicht nur die Freude und Ehre des Sieges, den fie im Senat erhalten hatten, verküm— merte, ſondern ihre Parthey feldft merklich Ihmärhte- Agathyrfus war nun das erklärte Haupt der Eifel. Plöglich verbreitete fih das Geruͤcht, dag Froͤſche in dem der Latona geheifigten Teiche ganz ungewoͤhnliche, Häglihelsne von ſich geben, wei lei! iweileit Der Vorftes ber Strobylus unterließ nicht die Philoſophie als Die Ur⸗ fache Davon zu befgufdigen. Endlich entdsdte or, daß Agathyrfus in feinem Garten Störde hielt, die täglich) Froͤſche aus dem: Teiche der Batona holten, und zeigte Diefes dem Zehnmännern an, die eine Deputation an Agathyrſus ſchickten, um die Störde in Augenſchein zu 758 nehmen und den Erzpriefter vorfid zu laden. Nun ſo geht, fagte er ihnen, macht dem ſehr ehrwuͤrdigen Gericht der Zehnmaͤnner mein Compliment, und ſagt denen, die euch geſchickt haben: ich laſſe ihnen wiſſen, daß dieſe Stoͤrche wie alles uͤbrige, was in dem Umfang des. Jaſontem⸗ pels lebt, auch unter Jaſons Schutze ſtehen ; und daß ich die Anmaßungen, einen Erzprieſter dieſes Tempels vor: zufaden, fehr fäderlih finde. Und damit minfte er ihnen ſich wegzubegeben. Jh babe euchs vorher gefagt, ſprach der Archon, aber ihr wolltet nicht hören. Die Ra: tona hat nichts Damit zu thun, wenn die Zehnmanner die Grängen ihrer Gerichtsbarkeit uͤberſchreiten. Ich bin, es müde, der Vorfteher einer Republif zu feyn, Die ſich von Efelöfhatten und Fröfhen zu. Grund richten laͤßt. Alle Partheyen ſuchten zu werben, endlich kam der Entſcheidungstag. Die 400 verſammeln ſich, die Syco— phanten reden lang, bringen Bewegungen hervor, die Richter fommen in Verlegenheit, endlich zerreift der Po- bel den Eſel, und der Proceß ift entfhieden. Es wurde befohloffen, dem armen Efel auf gemeiner ‚Stadt Roften ein Denfmal aufjuridten, Das zugleich den Zeitgenoſſen und den Nachkommen zur ewigen Erinne⸗ I. Sei mir gegrüßt mit Hand und Mund mein Lehrer! Wenn gleich ich nie mit Augen Did gefehen, Doc wohl vernahm ic deines Geiſtes Wehen, Und ward im fernen Alpenland dein Hörer. Verkuͤndiger des Wahren und Verehrer, Erforſcher deß, was wird und was geſchehen, Mas heimlich wuͤrkt, ſeit Wandelſterne gehen, Biſt du der Weisheit Prieſter, Schirm und Mehrer Du ſprengſt der Geiſter langverſchloſſene Pforten, Und eine Welt tritt aus des Tempels Weitung; Wie ift das Leben nun lebendig worden! Und Jedem gidft du finnig feine Deutung, R Verbindeſt hier, zerlegft und ſcheideſt dorten, Und ſchau! Das Ganze fügt fi Deiner Leitung, rung diene, wie leicht eine große, bluͤhende Republik $ gar um eines Gfelsfhattens willen heynahe hatte zu Grunde gehen Tonnen. Auf Den Proced wurden nun - Gafferhauer, und fogar Comödien verferfigt, Die unter großem Beyfall, und. fogar Laden, gefungen und auf geführt wurden, al® ob die Sache fie gar nichts ans gienge, Es war die letzte Comodie, in welde Demokrit in feinem Leben ging; denn bald darauf zog er mit Sack und Pak aus der Gegend weg, ohne einem Men: ſchen zu fagen, wo er. hingienge. ee Agarhyrfus laßt für feine Ctörde einen eige- nen Froſchgraben anlegen. Die Frohe nehmen fo h Ueberhand, daß der Senat davon Notig nehmen muß Es wird ein Gutachten von der Academie eingeholt, den Ratonenprieffern communicirt. Der Dberpriefter ſchreibt ein Dies Buch gegen die Academie. Frofde Ver und Gegenfröfhler entſtehen — am. Ende müffen beyde Partheyen Maͤuſen und den beſchuͤtzten geheiligten Froͤſchen Platz maden, Groß und Rlein, Geiftlih und Weltlich verläßt Die Stadt, Wo fie gelegen, weiß Nie: mand mehr. - j I. k Auch grüß ich dic, des Rechts berufnen Sprecher, Der Freiheit wackern Kampen, Schild und Waͤchter, Der Gfleißnerei, der fhnoden Hoffarth Achter, 8 Verborgner Unthat kuͤhn bereiten Raͤcher. * Sei feſt und ſtark und fuͤlle deinen Koͤcher! Noch iſt das Höͤchſte Vielen zum Gelaͤchter, Und ruft um Schuß die Vaterlandsverfechter — Denn vieler Tapfern Mund und Arm wird ſchwaͤcher. Sn unruhvollem Morgentraum befangen Liegt Fämpfend noch die Zeit, wie Durd ein Wunder, Denn langjt ſchon ıjt Die Sonne aufgegangen, ‘ — 2 Drum ſchalle weit ins Schlummerthal hinunter, Der Waͤchter Silberhorn, daß aus dem bangen Dem Todesſchlaf die Traute werde munter! — ® — — —— — — — — — — ah J y V we den RE a wo N St a ‘ —— t = v. a. j ee anvlungen. der Eöniglichen Academie der Wiffenfihaften zu Paris, vom July ı7 bis März 18. "Den zn July. De St: Far, Dber- Straßen : Bau: Director fegt ein Trigonometrifches Inſtrument vor, die - er Alidographe nennt. An cine Commiffton. — De Roflel, über den Sturm vom 199 Sänner, ton J. Banks, - Se Girard, Beobachtungen über das Thal von Egyp- ten und über die hundertjaͤhrliche Erhoͤhung des Bodens in bemfelben , beſteht aus 5 Abtheifungen, 2) Befhreibung -des Thals in feinem jegigen Zu: ſtand. Jaͤhrliche Veränderung des Nils. — Ganz Egppten nimmt von dem -fegten Nilfall bis Bour: los, welches die legte noͤrdliche Landfpige iſt, einen Naum ein von 7%, worauf ungefähr 2,100000 Hectaren urbares Land. Das regelmaßige Austreten des Nils iſt Urſache vonder Fruchtbarkeit Egyptens. Es iſt jeßt ausgemacht, dab diefes don dem Regen in Abyffinien kommt, der mehrere Monate lang eine ungeheure . Erdflaͤche bedeckt, und-fid dann in das Bette des Nils ‚begibt, welcher dann das Waffer über Egypten ausgießt. Das Wachen des Nil merft man zu Kairo erſt mit "Anfang July; gegen Mitte Augufts ſteht es etwa auf der Hälfte, vom 20— 30 September hat es die legte ‚Höhe erreicht. Co bfeibt das Waſſer etwa 12 Tage fle- ben, fällt dann, aber viel Tangfamer als es geftiegen if. Am son November ift es zur Hälfte gefunfen, und finft nun fo fort bis zum zon May des nächften Jahres. Beym Anfange des Wachfens iſt das Waffer des Nils on Sand und Lehm fhon trübe wenn er in Egypten dritt; es wird nicht eher vollfommen heil als bis es in fein Berte zuruͤckgeht. Die geringſte Höhe beträgt un: gefahr 6Met.s; die größte EM; das Mittel mithin M., a. — Es gibt eine groß: Menge Candle, welde von verfhiedenen Puncten des Nils auf beyden Ufern das Waſſer bis an die Traufe der Wüfte führen. Quer: daͤmme halten von Stelle zu Stelle das Waſſer auf, und verwandeln fo -den Raum im Thal zwifchen dem Damm und dem Durchſtich in ungeheure Teiche, worinn fih das Waſſer fo hoch ftellt als im-Nil. Diefe Damme find zugleich eine Art von erhöhter Straße, von einem Dorf zum andern, wodurch die Einwohner mit einan- der durch das ganze Zahr in Verbindung bleiben. D Wafer-Maffe des Nils, Breite, Unterfuhung des Bodens. Den 27n May 1799 fand G. ein wenig unter der Stadt Manfalath, die Gefhwindigfeit des Nil-Waſ— ſers an der Oberflache OW.,75 in der Gesunde, was Ifis 1818, Deft ss die mittlere Sefhwindigfeit auf OM.,60 ungefähr fegt. Die Breite des Fluſſes betrug 6j8M. Letwa 336 Klafter], und. der Strom » Durdfhnit 1120M. Flaͤchenmaaß, welche, mit. OM.,6o vervielfaftiget, einen Aufwand von 678 cubiſchen Metern auf die Secunde, geben. Zu Syout, wo am Zın März’ 1799 die obere Gefhwindig- feit 1M.,52 betrug, welches die mittlere Geſchwindig— feit auf ıM.,2ı fegt, und wo die Breite 562M. war, erhielt man alfo für die Waſſermaſſe 679 cubifche Mer. in der Cecunde, wie oben, Die vorigen Beobadiun- gen wurden beym niedrigen Wafferftand gemacht. G. fand die Maſſe des Nils bey feinem hoͤchſten Stand, wenigftens 20mal großer als zur Zeit, wo das Steigen ‚beginnt... Er ließ um die Natur des. Bodens zu unter- ſuchen in der Ebene von Syout, zu Quene und Esne eine Menge Gruben delben; wobey er fand, daß die Dberfläge von Oberegypten aus fhwärzlihem vom Nu abgefegten Lehm gebildet iſt, der auf einer mehr oder weniger dien Schicht von grauem Glimmerfand ruht, welcher. einerley ift mit dem zu Philae und am Meeres firande längs der Kuͤſte zwifhen den beyden Mündun: gen von Roſette und Damiette, 5) Renntniffe und Meinungen der Alten und Neuer über den Boden Egyptens. Serodot führt als Beweis, daß der Boden von Egypten durd Aufſchwemmung des Nils entftanden, an; diefer Boden befteht aus Schlamm der alfenthalben wo er hoch Liegt, von Sande begrängt iſt. Ferner, fagt er, diefer Boden wird unmerklich höher; und daraus ſchließt er, daß er einft nicht mehr vom Nil werde uͤberſchwemmt werden. . Ariftoteles, Strabo, Plinius und Plutarch find derjelben Meynung; die Geographen des Mittelalters Haben nur die Alten abgeſchrieben. Dr Schott hat durch Erfahrung zu beftimmen geſucht, um wieviel Egypten Gahrhundertweis höher wird. Er ließ in eine Rohre trübes Nilwaſſer thun und folgerte daraus, daß von Moeris bis 1721 die Total: Höherwerdung des Bodens 9 Zuß gewefen, Freret, Bailly, Rome de l’Isle behaupten das Gegentheil, 1795 bewies Dolomieu, daß das Delta von Nil-Aufſchwemmungen entftanden ſey; daß der Boden in 120 Jahren auf 24 Zoll höher werden muß, und daß das Delta ſich fo weit ins Mitteimeer hinein gedrängt hat, daß Damiette, das zur Zeit des heiligen Ludwigs im Meer-Ctrande lag, jegt wuͤrtlich cıne Stunde davon entfernt ift, 49 771 a) Unterſuchungen und Beoba hltungen um bie Kun: dertjährlihe Erhöhung des Nilbettes und bed abend von Egypten zu beflimmen. Als Total: Erhöhung des Bodens nimmt er 3 Me: terö, 61 Centimeters fiber 9 Fuß). Girard, der den Nilometer von Syena anfgefun: den, welcher nah feiner Innſchrift alter als die Regie— rung des Septimus Severus ift, hat daraus die Golge: rung gezogen, daß dir Grund des’Rils fih feit Wins rihtung jenes Rifometers um 2 Meter a Cent. [61 erhoben hat. Der Nilometer dee Medias iff in 16 Oubitus ge: theilt, wovon der fegte unbezweifelt die grösten much⸗ mablihen Höhen des Nils anzeigt, jegt fleigt Die Lieber: ſchwemmung auf 18 — 20 Cubitus und noch höher, Der Wr Tieh am Fuß der State des Memnon und der Sphinx graben, und fand die Erhöhung des Bodens ungefähr 14 Meter; dieſe Monumente aber waren auf Erd: Aufwürfen erriätit, die der Bfr aus: gemeffen hat und fließt daraus, daß die Erhöhung der, Ebene wohl 6 Meter ſeyn koͤnne. lim dieſe Frage aufzuldfen vergleicht G- die jetzige Hohe des angewachienen Nils an. den Nilmeffern gu Elephantine, und an ber Inſel Rudah mit der ehema— ligen und aus Zeiten, woher man fie aus JInnſchriften Tennt. So findet er daß der Lehmabſatz das Flußbett im Jahrhundert um 126 Millimeter erhoͤht, und daß dieſe Größe auch die mittlere Erhöhung im Thal be— zeichnet. Alle Städte Egyptens waren bekanntlich auf aufge, mworfnen Hügeln erbaut.. Auch findet man hier den Grund bis auf eine gewiffe Tiefe aus allerfey Stoffen zufammengefegt, während die vom Nil herſtammende Lehmſchicht, auf der man diefe Aufwinfe machte, ihre föhlige Lage, Farbe und Gleichartigkeit behalten hat. Mehrere Einſchnitte auf der @telle der alten? Stadt Theben zeigten, daß. der Boden aus zufammengetrage: ner Eide und Schutt bis auf 6 Meter, unter der jegi- gen Oberfläche Iwie nehmlich jegt das ganze Land um den Thebaniſchen Hügel herum if], beſteht, und daß man. in diefer Tiefe den aufgeſchwenamten Boden findet, der aus. der Lehmſchicht des Nils befteht und vollfom- wien ſoͤhlig if. Setzt man die hundertjaͤhrliche Erhoͤ⸗ Hung auf 126. Milftmeter; fo muß man für 6M. Tiefe an. 4800 Jahre annehmen, wodurd die Bildung des fünſtlichen Hügeld,. worauf die ungeheuren Denkmale erbaut wurden „ deren Ueberbleibſel wir jegt bewundern,. auf 3000: ungefähr vor unfrer Zeitrehnung kaͤme. 5: Von: den verfhiedenen Urſachen, deren. fort: dauernde Wirfung das Thal von Egypten ändert. Von. den. noch zu erwartenden Aenderungen — Unter diefe Urſachen gehört hauptſaͤchlich der Sand von. Lybien, welcher fehr haufig von Winden aus W. und N. W. getrieben, Überall das urbare Land bededt,. wo. er. nit von gewiffen. Straͤuchern den Nil: Canafen: aufgehalten wird... Auch: fallt diefer Sand in den. Fluß. Da er ſchwer ift;; for fegt er ſich da ab, wo. der Strom ſchwaͤ⸗ cher ift, ndurdh Baͤnte emiftehen,. die. nachher mit Lehm: bedeckt, urbar gemacht werden. Dann beſchreibt er die — Folgen ber, Anſchwemmung, wodurch der Canopiſche und ber sBeiufifche Arm des Nils verftopft und das Delta fehr vertleinert wurde. Die Ril-Arme von Ro— fette und Damiette, welche flatt der alten gefommen find, fegen ihrer Seits ebenfalls wieder viel ange ſchwemmtes Land an ihren Miündungen ab; welde Zweifelsohne einft wieder durch; neue Arme werden er | fegt werden, bie fo nad) und nad) Unteregypten in verſchiedenen Richtungen durchziehen und fo die Ausdeh: nung des Delta bedeutend, deſen Geſtalt aber nur we: nig verändern werden. Gr zeigt endlih die Richtung, welde der Sand nimmt, der allmahlig die Kuͤſte des Delta's bedeckt. Sin Anhang von Regnault gibt die Veſtanbtheile des an der Sonne getrockneten NRil-Schlamms au auf Waſſer — — 41 RKohlenſ. Talk — 4 Kohlenſtoff — — 90 Köohlenſ. Kalt — 18 Eiſenkalch — — — Thon — — as. Kieſelerde — — Die Menge Veſelade wechſelt im — nach Verſchiedenheit des Drtes. Dan verwendet den Nik Schlamm in verfhiedenen Künften. Er gibt vortreffliche Badjteine und Gefäße verſchiedener Geſtalt. Aud Birk fentöpfe. Auf Glashuͤtten wird: er zum Bau der Defen gebraudt, und von Landbewohnern zur Bekleidung | ir rer Haͤuſer. ı4n, Edwards über das Crfliden in der Familie der Fröfhe. Zuerft unterſucht er den Einfluß der Luft und des Waffers, dann. des Blutes ohne Luft auf die Nerven, endlih die Eriheinungen der Erſtickung in Wafer, Luft und verichloffenen Mafın Bor ihm hatte man nur ſolche Verſuche mit warmblütigen Thie— ren, fo Bichat in f. Rech. sur la vie et la mort,, Legallois u. ſ. Rech, sur. le princ. de la vie. Nur Spalanzani hat von kaltbl. Thieren gehandelt in ſ. Rech, s.1. rapports de l’air avec les etres organises, Bekanntlich iſt den Lurden [Reptilien] das Herj weni: ger wefentlid, ald andern TIhieren, die mit diefem Dr: . gan begabt find; E. hatte a Waffer-Salamandern das Herz und den Bulbus Aortae weggenommen, 24 Davon brachte er an die Luft und ebenfo viel in Luft — Icer gemachtes Waſſer. Diefe Tegtern farben nad 8 bie 9 Stunden; die erſtern lebten 2a—26. Der Bir ſchließt daraus; daß die Luft beſſer als das Waſſer die Nerven: und Musteffufteme diefer Thiere erhält, unabhängig von ihrem Einfluß durd bie Kefpiration, Fröſche ohne Herz, in nicht geluftetes Waſſer gethan bis fie todt und bewegungslos fehienen, dann herantgenommen und an die freie Luft gebracht, erhielten Hier wieder Leben, ſchienen 08 aber: wieder zu verlieren, wenn man fie ind - Waffer brarmte, es mochte geluftet ſeyn oder nicht. Um: den Einfluß: des Nenen= oder nit gefauer: ftofften Blutes auf die Verven- und Mustelfyfieme zu ſtudieren, brachte der Autor einige Fröfhe, denen er vorher das Herz, herauögenommen hatte, mit andern unverfiümmelten Froͤſchen an die freye Luft und: unter Waſſer. Die eiſtern lebten. 24 Stunden länger als die andern, daffelbe gefhah; bey Kroͤten und Salamandern; nachdem diefen der Hals zugeſchnuͤrt war, lebten fie. in 2 und 10 Stunden. Der Bir hat aus der Erfahrung, daß bie der Salamander und Froͤſche, wenn ‘fie mit der Buft in Beruͤhrung gefegt wird, Kohlenſaͤure liefert; es | muß affo bey felgen erwuͤrgten Thieren eine Art Refpi- sation durch die Haut vorgehen. Ss blieb noch Herisfants Erfahrung zu wiederho⸗ len, der 1777 drey Kröten in Gyrs und in einer verfie- gelten Schachtel der Academic übergab. Rah ıt Fahr waren nod 2 lebendig. E. verſchloß 10 wachende Kroͤ⸗ ten in Gyrs und 5 andere in Waſſer. Die legten ſtar⸗ den darinn nad) Verlauf von 8 Stunden, eine der er- flern wurde nod nad) 19 Tagen in dem Gypfe febendig aefunden; die andern wurden länger aufgefpart. Co ieng e8 mit Salamandern und Froͤſchen. Fr. ähnficher Bee in Luft und Sand gebracht farben in dem erſten Mittel ſchneller als im andern. Der Vfr vermuthete, dab der Gyps wohl ber Luft urchgaͤnglich fen, wovon er fi uͤberzeugte, indem er das Ende — ar mit Gyps verfchloß, fie mit - Quedfilber füllte, und wie eine Torricellifhe Röhre in Queckſ.umſtuͤrze. Das Quedfilder fiif nad und nad, und es war aljo gewiß, daß Luft durd den Gyps drang. Um den Einfluß diefer Urſache auf das Leben der in Gyps eingefhloßnen Kröten zu erforſchen, wiederholte er "den Verſuch, indem er\die Kröten mebft ihrer unmittel- baren Gypehuͤlle unter Queckſilber brachte; da febten fie nicht viel länger, als wenn er ſie ins Waſſer gebracht Hätte, [Daß Gyps an Glas Luft durchfaßt, ift denkbar; ob.aber in eine Höhle ganz von Gyps, wenn deſſen Maſſe mehrere Zoll dick iſt 1 Der Vfr ſchreibt Die Verſchiedenheit der Lebensdauer der angeführten Thiere in Gyps und in freier Luft fol: gendem zu. Da die durch die Kefpiration bewirkte Aus: trodaung die einzige und Hanpt=Urfage des Todes if; fo erfolge diefer weniger ſchnell, wenn das Thier in ei⸗ nem veften Körper verfehloffen ift, als an der Luft. Auch war der Gewichts: Berluft, den fie in Gyps erlitten, weit weniger, als in der Luft; und in luftleeren Raum gebracht, Narben fie ſchneller als an der Luft, Ein Frojh wiegt 20— ge Grammen «532 auf Pf, ein Salamander 6. An Thenard umd Dumeril. [Die Mögtigpfeis der Fortdaner der Kröten in feinen denfen wir uns fo. Man dente füh eine Kröte im Winterſchlaf amer dem Schlamm. Bier lebt fie alfo ohne Luft und war ein halbes Johr. Kommt nun durch Zufall noch kin und das andere Lachter Erde darauf, daß Die äußere Wärme nicht mehr zw ihr dringt, fo ſchlaͤft fie fort, end der Schlamm verfteint, bis sin Oteinmeg fie Sefreyet.. Verſtohlen eindringende Luft Tann +6 alfo nicht feyn, durd die fie lebt oder fortſchlaͤft. Man muh bey E8 Verſuchen nit-überfehen, daß ihm nicht eingefallen iſt, dab er Hätte winterſchlafende Thiere neh: men, und fie in dickere Gypsmaſſen einfließen ſollen. Wie fann eine 2- 3 dife Schicht Gyps um diefe Thiere Entſcheidendes geben? Alſo wieder ſchoͤne Ar⸗ beit für nichts. Warum ? Weil es reine Beobachtungen Sind — ohne Thenrie und Phyſiologie.J f | reger Buft an Ss und flarben im Wafer binnen Jomard, über die Maaße der alten Egyptier; die nicht im Auszug geliefert werden fann. Orfila, über die Wirfung der Morphine aus Opium geingene Subſtanz) auf shierifche Deionomis. °) In Natura zu Dofen von 12 Gran in den Ma: gen gebracht, hat fie feine Wirfung, wegen ihrer gerin- gen Auflsslichkeit. 2) Auflsefihe Morphin-Salze wirken wie wäferi- ges Opium: Erfrack, * Sertürner, Apotheker zu Einbeck in Riederſach— fen, hat diefe Subſtanz, welche die wefentl, Eigen- {haften des Dpiums enthält, entdeckt und in Gil ° berts Ann. der Phyſ. beſchrieben. Man fann fie für eine neue Art La uge, die nerbrennfich ift, an- fepen. Beſonders hat jie viel Aehnlichteit mit dem Ammoniac, iſt aber veſt, und ſcheim ſich zu iii zu verhalten wie Jode zu Ehfor. Um jie zu erhal: ten macht man einen Aufguß von Opium mit Waſ⸗ fer, worinn etwas Effigfäure, und gieft dann ei⸗ nen Ueberfhuß von Amoniac hinzu, wodurch eine Menge Morphine fogleih niederfaltt. Mifht man fie nun mit etwas Acahol, fo geht die fremdartigt färbende Materie weg. Die Morppine felbii if farblos, in heifem Waſſer kaum auflösbar aber ſehr leicht in Alcohol und Aether, welche Aufloͤſung ſehr bitter ſchmeckt, Curcuma-Papier wird davon braun und geroͤthetes Lacmus-Papier wieder blau. Dar: aus fhießt die Morphine als fpigige, vierfeitige Py-— ramiden mit gleichfeitigen, oder langfeitigen, vier: eckigen Bödentan, die bisweilen fih an einanderfe ‚gem und ein Dctaeder bilden, Die Morphine ver bindet fi leicht mit verſchiedenen Säuren; fie ſchmilzt bey geringer Waͤrme, und ſieht dann voͤllig wie ge⸗ ſchmolzner Schwefel aus; beym Erkalten druſt fie wieder, brinnt leicht, verbindet ſich in der Wärme mit dem Schwefel, welche Verbindung aber bald wieder zerftört wird, woben fich geſchwefeltes Wafer fioffgas entwidelt. In verſchloßnen Gefäßen erhißt, gibt fie eine veſte, harzige, [hwarze Materie von be— \ fonderm Gerud. Sie wirft fo heftig auf den thierifchen Leib, daß 33 ran auf drey Mal genommnen bey drey jungen Reuten von 17 Jahren fo ſchlimme Zeichen hervor braten, dag Sertürner fhlimme Folgen be fuͤrchtete. Halb kohlenſ. Morphine it auflöslicher am Waſſer und drust. Die Kohlenſaure druste in Aurgen Prismen; eſſigſaure in ſehr zarten, auch ſehr aufloͤslich im Waſſer; ſalzſaure, viel weniger als die andern Morphinſalze, und gerinnt zufegt dur Abdampfung in eine feidenartfige filberglän: zende Maſſe ; ſchwefelſaure ſehr aufloͤslich, drust zweigartig; falpeterſaure ſtrahlig in Prismen; wein: ſauere in Prismen; mohnſaure oder metonſaure fennt man nit; halbmohnſaure als fhiefe Prismen wenig auflssbar, iſt die Subſtanz, welde Derosne 1814 aus dem Opium gezogen und als das betaͤu— bende Princip betrachtet hat dwird ſpaͤter aeläugnet]- — Ts @ 3 Wäfferiges OpiumzErtract, dem die Morphine entzogen worden, ift ‚fein Gift, ſelbſt nicht in ſtarken Doſen. an m Sehe Gran m Waſſer aufgelöste Morphine Haben eben die Wirkung als zwölf Gran waͤſſriges Opium: Ertrat. 5) In die Venen gefprist, find die Wirkungen der Morphine weir heftiger. > 6) Marphin:Vergiffungen werden durch diefelben Mittel gehoben, wie die vom Opium; d. h. durch Brech— mittel, Gaffee, Sauren uſw. 7 Aecoholifhe Auflsfung der Morphine wirft wenig auf Hunde, weil der Alcohol, um den Hunden bey: gebracht zu werden, ziemlich verdünnt wird, und daher wenig Morphine auflöst, Moreau de Jonnes, Aranea avicularia L., Buſch- ſpinne auf den Antillen, wo_ fie Krabbenfpinne heißt. Flieht bewohnde Derter, verbirgt fih in Winfeln, iſt: 1) die größte von allen 200 den Naturforfhern Le: fannten Spinnen, 12 Zoll groß, mit mit ausgeftredten Füßen-6—7 Zoll. } 2) Macht weder ein Gefpinft noch ein Gewebe, fon- dern gräbt fih in Spalten von vulfanifhem Tufſtein; jagt ihre Beute, entweder im offnen Angriff, oder ſpringt unverſehens darauf. 3) Es gelingt ihr, auf dieſe Art Eydechſen von der Eirpe Anolis, Siegen: Vogel, Eolibris und Zuckervoͤ⸗ gel 9) zu toͤdten. - a) Die flarfen Zangen, womit fie bewaffnet ift, ſchei⸗ nen ein Gift in den Stich, den fie damit macht, zu fpris gen, das für ſehr gefährlich gehalten wird. 5 Sie fondert aus Drüfen, die am außerften Ende des Bauchs liegen, eine mildige und agende Fluͤſſigkeit in Menge ab [2], die fie, nad) der gemeinen Meynung ges gen ihre Verfolger fprige, um fie blind zu maden. 6 Ihre Mustelfraft ift fo groß daß fie nicht leicht fos läßt, wenn auch Die Oberflaͤche der Korper hart und ‚glatt iſt. A 7) Sie ift fühn, unerfhrofen, hartnädig und hat, wie mehrere Inſecten auf den Antillen, diefen ſonderba— ren Inſtinct zum tödten, daß fie ihre Zangen zwifgen der Baſis des Kopfs und den erften MWirbeln der Thiere Hineindringt, die fie angreift. 9) Legt Eyer, 1800 bis 2000 in ein Gefpinft von weifer Seide eingeſchloſſen, das fie unter der Bruft trägt, woraus Junge von derfelben Farbe fommen, die in ih: ven erſten Lebenstagen vollig ohne Haare find; 9) der Zerfidrungs-Krieg endlich, den vom Augen- like des Ausfchliefens der Zungen an, die rothen Amei: fen gegen fie führen, ift der Grund, daß ihre Anzahl, ungeachtet ihrer ungeheuren Fruchtbarkeit und zahen ke: bens, in fo.engen Graͤnzen befchränft iſt. -Bosc, Cuvier und Lamarek über des Baron Dau- debard de Ferussac allg. Gefhichte der Land-und Flußſchnecken: diefes Werk, wovon nur die Vorrede und die Zeihnungen fertig find, deffen Materialien aber die — — — ⸗ *) Troehilus Pegasus, auratus, cristatus, violaceus L. -Certhia flaveola L. i S 776 Berichter geſehen haben, ſcheint ihnen vollſtaͤndiger als eins, und ſehr nugbar die Iyudes wirdig. 0.0.0. 0 Poisson, über Alfred Gautier (aus Genf), 5 Verſuch über das Problem der 3 Körper. Dieſes Werf | beweist viel Gelehrfamfeit beym Vfr. Im eriten Theil ffellt er bemerfenswerthe Driginal-$deen auf, entwicelt Clairauts, d’Alemberts u, Eulers Mondötheorie. Die ! Unterf. ü. d. Ceculargleihung; im zweyten die ane⸗ tenſtoͤrungen, die erſten Unterſ. v. Euler, Lagrange u. a., endet mit Laplaces Entd. der Urſachen von den Ungleichh. des Saturns und Jupiters. Im legten liefert | er ein vollft. Theorie der Störungen von der elipt. Be: wegung, gegründet auf die Veränderung arbitrarer Con: fanten, und eine Abh. über die Theorie des Mondes mit Anwendung der paffenden Analnfe; es-ift in jeder J KRüdfiht, nad dem Urtheile aller Geometer, die es ge fefen haben, ein fehr gelungenes Wert, La Place e > theilt auch diefem Werfe laut feinen mit Gründen un terſtuͤtzten Beyfall. 2 } Jomard fahrt fort über die Egyptiſchen Maaße. An Arago und Fourier, En 28n. Ein Ungenannter bietet einen Preis an von 3009 Sranfen, für den Erfinder einer Mafchine, welche auf die einfachfte und wohffeilfte Art den meiften und beiten Spinnſtoff aus Flachs und Hanf zieht. An Yvart, Syl- veftre, Bose, Huzard und Thenard. I Biot, aus Schottland, wo er beym Erdmeſſen iſt, theift der Atademie die nähern Umftande über fein Be ginnen mit"). Ku er — — * *) Um die Länge des engl. Meridians zu beſtimmen, wurde nehmlich unter Leitung des Dberften Mudge mit Olieth. Gregory eine trigonometrifche Mefjung unternommen, wozu Biot und Arago, welde vor: ber den Meridian von Perpignan bis zur Inſel Formentera beftimmt haben, von der franz. Regie— rung gefhift worden. [Warum bietet ven Fine Re gierung in Deurfhland die Hand, fih an diefe Ed— meffungen, wodurd fich erſt die wiffenfhaftlihe Stuffe eines Volks harafterifiert, dur Meffung eines Meri- dians von der Nordipige Juͤtlands bis Stalien an zuſchließen? Talente und Kenntniffe find genug daz nur Geld und Willen braudt es nodl. Beſonders will man genau die Stärke der Schwere in gewiffen Puncten des engl, Meridians befiimmen, und das Grgebniß mit dem in Franfreih und Cpanien in Berbindung fegen. Dazu wurde ein Pendel im Fort: Leith aufgeftellt, und man wollte bis Kirkwall auf den Drcaden ja big Shetland, jenfeits dee 60° NB. gehen, und aud den Bogen von Ramsden aufitelen, um den Zeit: Abffand mehrerer Sterne zu. nehmen, während am füdl. Ende des Bogens daſfelbe gefchicht, wodurd man deffen Weite beſtimmt. Die Basis wurde bey Aberdeen von Golby gemef fen. Auch in’ Inverness, zu Yarmouth ziemlid) in dem verläng. Meridian von Formentera, zu Blackdown bey Weymouth, an der Güdgranze des Bogens, dann zu Greenwich wurde beobachtet. Das Gemeffene betragt alfo von Formenterz bis — > Thenard, Über Robiquet® Bemerkungen über die Analyſe des Opiums von ©Sertürner. — MRobiq, hat alle Erfahrungen über die neue Säure und das neue Alkali, die im Opium gefunden worden, wieder: belt, und noch viele andere gemacht. Er ſcheidet die Morphine Altalı), indem er eine comentrierte Auflöfung von Dpium mit Magneſia fochen läßt, filtriert, und talt mit Alkohol behandelt, der die faͤrbende Materie wegnimmt; dann heiß mit demſelben Reagens, das die Mo phine anen Beh Um die Meconifhe: Säure zu erhalten, loͤßt er das Meconat der Morphine in verdiinnter Cehwefelfäure auf; fallt es mit Baryt, das aufloͤsliche Baryt-Meconat zer: ſetzt er durch Schwefelſaͤure; und fublimjert darauf die Meconifhe Saure bey mäßiger Dige. Er hat alfe Eigen, ſchaften derfelben hergezaͤhltz gezeigt, daß das Salz des Derosnes, meit entfernt Morphin - Meconat zu feyn, ai Sertürner glaubt, weder das eine noch das andre efer narttiengen enthalt, fondern ein’ befondrer Stoff if. In die Sammlung fremder Gelehrten. Huzard, Sohn, über die engliſchen Pferde, und ihr Weitrennen in England, Die Bas-reliefs und die alten Gemälde zeigen, daß die Pferde der Vorzeit in Anfehung der Geffalt von den jegigen fehr verfhieden waren: Mit der Einführung der ſpaniſchen und arabi- ſchen Pferde in England fiengen die Verbeſſerungen da an durch die Kreuzung der Reyen CRages). Bald fah man den Wetteifer in den Pferdrennen entftehen; «und da die gewinnenden Pferde fehr hohe Preiſe erwarben, fo wuchs die Begierde, dergleichen Pferde aufzuziehen. Sie brachten ihren Eigenthuͤmern große Summen ein, Das Pferd, der Blitz, gewann, wie man fagt, feinem ‚Herrn, fo fange es lebte, 1,250000 Franken. Sept unterfipeidet man in England drey Dferderaffen. Berg: Pferde, fie find a’ bis a“ hoch am Wiederrift, N ihr Hals ift ftarf, die Beine mager, und fein, man zieht fie auf den Bergen. —5 Die Zug:Pferde. Cie find hoch; musfuldg, Kopf flarf, die Beine raud: wahrfheinfih ftammen fie aus Flandern, aber die Raſſe hat ſich vervollfom- ‚menet. 9 \ a) Renn: Pferde, Die beruhmteflen davon zei⸗ Re die ſchoͤnſten Proportionen eines Pferdes; die größte nzahl aber, die aus der Kreuzung mit Bandes: Stuten fallen, hat diefen. Grad der Vollkommenheit nicht. Die Jagd: Pferde find felten und theuer. Cie fal- m Te re . Shetland: an a2 Grad, was hinlängfid iſt, um das Grundmaaß der Fünftigen Maafe für die Welt zu beflimmen. (So erwifchen wir .deutfchen vielleicht gar ein Maaß umfonft, ohne eine Hand und einen Kopf und einen Beutel gerührt zu haben. Es ift doch in der That huͤbſch, wenn man andere Leute ‚ für fih arbeiten, und den geiftigen Neichthum ſich im Schlafe, felbft wider Willen Hinter den Dfen kann fegen laffen.] Als Barietät diefer Kaffe Tönnen die "in allen ih: ren Theilen rieſenhaften Pferde angeſehen werden; mit denen das Bier in London fortgebracht wird, Ten von einer ffarfen Landes-Stutte und einem Renner, fo vereinigen fie alfo Schnelligfeit, Kraft und Daukr. Die meiften Zug- Pferde werden zu fruͤh eingekhirrt, wodurd fie bald zu Grunde gerichtet werden; dann wir den fie Dorf: Pferde genannt und fommen zun Poft- dienft. Die Verderennen finden wenigftens einmal jahrfich ſtatt, an verfchiedenen mehr oder wenigen berühmten Drten. Geber Pferde-Eigenthuͤmer, der fein Bferd ge: gen andere rennen Taffen will, gibt "eine gewiſſe Summe chieweilen bis auf 100 Sineen). Der Gewin— ner zieht alle Ginfäge; doc werden unabhängig von die ſem eigentlichen Werttampfe betraͤchtliche Summen auf dieſes oder jenes Pferd gewettet. Die Regierung gibt auch Praͤmien für den Gewinner. Gewoͤhnlich iſt es ein gold- ner Kelch. Die Preiſe werden durch ein aus Pferde-Ei— genthuͤmern beſtehende Jury, die in keiner Verbindung mit der Regierung ſteht, ertheilt. An Sylvestre und Tessier. General Sauviac über blaue Saphire. Den An Auguſt. Cs wird der Academie der Aug: gang zweyer von Carpue gemachten Dperationen, mit: tefft der Deckhaut der Stirne die Nafe wieder herzuſtellen, gemeldet. Sylvestre; über die Maſchine zur Bearbeitung des Flachſes und Hanfs. In Anfehung der Geſundheit wuͤrde es ſehr vortheilhaft ſeyn, indem das jetzige Roͤſten in ſtehendem Waſſer ſchaͤdlich iſt und in Fluͤſſen die Fiſche toͤdtet, auch die Menge und Staͤrke des Hanfes und Flach⸗ ſes mindert. Lee, Hill {und Bundy in England ha— ben diefe, auf eine mechaniſche Art zu erfegen gefucht und die Maſchine fol in England ſchon fehr im Schwange ſeyn. Der Director des Conſervatorums der Kuͤnſte und Handwerfe Chriltian in Paris, zeigte ben Commiljären eine Mafchine vor, die dem gewiinfhfen Zwecke in die for Art zu entſprechen ſcheint, 42 von der urſpruͤnglichen Maffe, und das ſchoͤnes und gut zertheiftes Gefaͤde fie: fertz fie ſoll naͤchſtens der Academie vorgejeigt werden. Ein Programm Halt man für unnug und will der Per— fon, welche die Koften des Preifes hergeben wollte, dem Rath geben, die Maſchine Chrifiiand bauen,zu Taffen, und jie in den Provinzen befannt zu machen. Genehmigt. Girard, über Armande de Maiziere Vorſchlag ei— ned neuen Mittels, das Waffer in die Höhe zu treiben, auf welche Idee er dur cin Natur - Phänomen gebracht wurde, das er in einer Grotte der Inſel Teneriffa beobad;- tete. Die Wellen der Eee druͤcken bey ihrem Eindringen in diefe Grotte die Luft zufammen, welche durch ihre Gegenwirfung auf das eingefhlofene Waſſer, madt, daß diefes dur einen obern Spalt herausfpringt. Der Berichter bemerkt gegen die Idee des Vfrs, der ei— nen -föhligen Cylinder mit einem Stempel vorſchlaͤgt, daß diefe Vorrichtung bald durd die heftige Kraft, die dergleichen Wirfung hervorbringt , zerflört werden wiirde. Beffer wäre es, fo viel moͤglich das Natur: Phänomen ohne Maſchine nadjuasımen. La Place, uber Anwendung der Wahrſcheinlichkeits— Rechnung auf Refultate der Geodatifhen Operationen; da die Länge eines großen Erdbogens, die men dur 49 * 779 eine Reihe Triangel auf einer genau gemeſſenen Grund— linie beſtimmt, doch nie ganz genau ſeyn kann. Sier— über hat er ſchon Data in ſ. Theorie anelyt. d. Probabali- 1&s und ſ. Connaiss. des temps 1818 und in einem Sup⸗ plement dazu gegeben.. Das Mittel zur Ausgleichung der Irrthuͤmer hat er nun gefunden in der Größe, um welche die Summen der Winfel jedes beobachteten Trian- geld zwey rechte uͤberſchreitet, plus der ſphaͤriſche Ueber— ſchuß. Man koͤnne dieſes auf den gemeſſnen Meridian von Perpignan bis auf die Inſel Formentera anwen: den, wie auch auf die zumeſſende Senkrechte auf den franz. Meridian, von Straßburg bis Breſt, wie au auf die neue Charte von Fr., die der König will auf nehmen laffen. Man fennt-jest faft 4 vom Wet zum Arquator, von Shetland bis Formentera, umd mithin ziemlich die Krümmung von gan; Europa. Latreille, über dag Maaß-Syſtem der Alten in Bezug auf Meifen Mefiungen. Er beſtimmt, daß 1) die Meffungen bey ihrer Entfiehung gewiffe auf die Dimenfionen des menſchlichen Körpers fich beziehende Verhaͤltniſſe als Grundlage gehabt Haben; wie z. E. Fuß, Schritt @2 Zoll g Lin), uf. 2 Daß die alten Maaße zwey Klaffen haben; ent- weder von Kleinen, wie zu 100 Schritten, 600 Fuß uſw., unter dem generifhen Namen Stadien ; oder von Großen, bie die Wiederholungen Kleiner find: Alle verfhicdenen Gehalte der Stadien haben zum ge meinſchaftlichen Divifor 60 natürlihe Schritte, welche 19 Klafter cbis ungefahr auf 3 Lin). betragen. 3 Alle große Maaße in Europa, Afien und America koͤnnen in eine gewiffe Anzahl Stadien zerlegt werden, Menard de la Groye, Befhreibung ‚der Luftvul— sane «Salses) im Modenefifchen. Zuerſt habe fie Vallisnieri und nachher umfländli: ‘her Spallanzani heſchrieben. 1) Die von Salfola ift die am laͤngſten befannte, 1814 zeigte ‚fie zwey Hoͤhlungen von 18 Zoll Durchmeſſer, mit ſchlammigem Waffer angefült, aus dem fid Gas Bfafen aufwarfen., Dir Stelle iff mit einem Hügel um: geben, der gleichfam einen Krater bildet, Der Boden ft unfruchtbar und mit Thon und Steinen bededt. 2) Die Salfe von Rocca-Santa-Maria,. ©ie liegt oben auf ‚einem fogelförmigen Huͤgelchen, mitten in ei: ner Wiefe; den vorigen Tag hatte fie ausgeworfen und zeigte fehr” huͤbſch einen Vulkan im Kleinen; man ſah ihfammige Lava » Ströme herab fließen, einige grau und troden, andre weih und friſch mit Schiefer Stuͤckchen rermifcht. Der Wafferftoff-Gerud war merklich. 3) Die Calfe von Maina; dieß ein weißlicher Streif Landes auf dem Heine faft runde Sumpf-Loͤcher find mit Waffer, das etwas trübe ift und durd das Gas: Blaſen aufſteigen. An andern Orten findet man daſſelbe Phänomen. Zwey in den Staaten von Parma, bey Torrschiara, die Conti beſchreibon. Zwey im Bologneſiſchen; Eine zu Maccalomba in Eicilien, ven Dolomien beſchrieben, der das herausfommende Gas für reine Kohlen-Saure hielt, allein es iſt mis Waſſerſtoff vermiſt eine iſt, Camper, Gmelin und andern; endlich hat de Hum- boldt eine bey Tourbaco in den Anden ——— darinn rein Stick⸗Gas. Der Bfr glaubt, dab dad Da: fen, * Waſſerſtoffgas bey dieſem — * ift, Ha Academie bilder fich in gefeiert Ausſchut zur Ernennung der Candidaten für die erledigte Stelle in der Chemie zu Montpellier, Bertholet ſchlaͤgt Berard und Duportal vor; jener wirde, Cine Eommiffion für die durch Werners Tod erledigte Gtelfe eines auswar: tigen Mitgliedes; aus La Place, Delambre, Le- gendre, Thenard und Laceptde. Thilorier, er Babe im Sprunge des Eichhoͤrnchens eine Art von Hafbem Flug bemerkt, der ein ziemlich merkliches Geraͤuſch verurſachtz das Thier macht ſich beym Sprunge ſehr platt, und fann ſich fo eine a Richtung geben. An Dumeril, De Richelieu (Miniſter der auswärt. Angel.) fhicft der Academie ein Inſect, das er aus den vereinig— ten Staaten erhalten har, und das nur alle 17 Jahre fish zeigen foll. Es iff von der Sippe der Gicaden. Charles, über Ohriſtians Maſchine zur m des Flachſes und Hanfes ohne Roͤſten. Sn Frankreich kennt man ſehr wenig dieſe Art von Ma: ſchinen, die in England feit einigen Jahren von Lee, Hill und Bundy erfunden worden, nad) dem über diefe Mafhinen aber ın der Cammer de Gemeinden abgeftat, teten Berichte fheinen fie zufammengefegter und foffbarer zu ſeyn als die von Chriftian. Diefe befteht hauptſaͤch⸗ fih aus gerieften Eplindern, die einer gegen den andern. fih drehen, und deren Riefen mit Zahnen "ser find, der Bfr, wird fie nächftens beſchreiben. Proust (in Oraon), über die Analyſe der Gaſe vor und nach dem Keimen; der Bfr. entdeckte in dieſem Korne eine flaubige, nahrlofe fandige Materie ; welche mit der Stärfe fi, vermengt, aber doch weſentlich da⸗ von verſchieden iſt, und Die er Hordeine zu nennen. vor fhlägt. Vom Starfemehl wird fie durd Auflochen im Waſſer abgeſondert, das die Herdeine nicht aufloͤet, die überhaupt mit dem holzigen Stoff der Planzen über; ein zu fommen fheint. Das Gerfen Mehl enthaͤlt vor der Keimung folgende Beftandiheile ra a Er ©} % 1809 bemerften wir auch ein ganz gleiches Phaͤnd⸗ men zwiſchen Coblenz und den Safalt-Lave:Bru: hen von Niedermennig nicht weit vomAndernad, CE gibt in dieſer Gegend mehrere mehr oder weniger fauerlihe Quellen, wo man aus dem Grund ihres natürlihen Wafferbehafters Gas-Blaſen in Minge auffteigen fieht. Wir verſuchten fie zu fammeln und durch die einfache Verbronnungs - Probe zu unterſu— den, weil uns feine andern Mittel zu Gebote ſtan— ben, Sie verloͤſchten Die Blammen, allein. dieß iſt tein Beweis, daß es reine Kohlenſaͤure mar. Pictet. + » wie Pallas meldet, im der Krimm; eine in Perſien dach p - Gelbes Harzı — — Ban ol re e — Gummi und Zuer⸗ PR Aleber⸗⸗ 3 12,5 Er Staͤrkemeh — * 14 Hordene — En y Lan: Diefe letzte Erbſtam in nicht — und von ihr ruͤhrt hauptſaͤchlich der ſchlechte Gehalt des Gerſten⸗ Bro⸗ des her. Sie enthäh, feinen Stickſtoff. Das Gerften Mehl nad) der Reimung — Gelbes Harz a, a eg Gummi - - — — 0-1 Hordeine - — — — — 10 Staͤrkemehl — — — — — 6 v0 — — — — — * * ru - — — — — — —4 101 ; " Man muß diefe Analyfe wieberhofen ; und wenn jie victig befunden würde, fo fünnte man wegen ber Ber mehrung des Ctärfemehle daraus abnehmen, daß ge- leimte Gerfte beffered Brod gäbe. Intdeß Teidet dieſes Staͤrkemehl eine. befondere Mo dification, denn es loͤßt fih in Waſſer auf und nimmt - niemals -Feftigfeit an, ſelbſt wenn man es zufammen: druͤckt. Auch find 150 gefeimte Körner nicht ſchwerer als 100 friſche. t Menard de la Groye, über die Salſen. Erhellet daraus, daß es Ausbruͤche eines oder | mehrerer Stroͤme von gekohltem Waſſerſtoff-Gas find, mit Kohlen-Säure vermiſcht von Salz-Waſſer, Bergoͤl und einem grauen in Waſſer aufgeloͤsten Thon begleitet. In gewiſſen Criſen geſchieht der Ausbruch mit bedeuten: der Heftigleit, und es werden mit großem Getoͤſe Steine und Erde auegeworfen. Man Ihante diefen Phaͤnome— nen den Namen Pluto im Gegenfage der Vulkane ges ben, die ausſchließlich feurig ſind. Der Bir. bemuͤhet ſich, dieſe Phaͤnomene der natuͤrlichen Feuer zuſammen⸗ Be fo wie das der Pietra mala und die Bergöl- A ; uns Der Secretaͤr der fra nzoͤſiſchen Academic meldet der Acabemie der Wiffenfchaften, daß jene die Abſicht habe, fi) in Corpore den nähen Montag als am Fefte DB Heilig. Ludwigs in die Kirche von St. Sulpice zu — um dort die. Predigt des Freyeinaus anzuhoͤ⸗ ren, und ihre Eollegen sinlade, auch ſich dort einzufins den. Vorſchlag wird angenommen und daher die naͤchſte | —— sum Dienlag verſchoben. 0. Man loost ber dad auswärtige Ditglieh zwiſchen ‚Piezzis Gauf, Wollaston, von Jacquin, | ron Bud und Brown. Piazzi wird gewaͤhlt. - Geofiroy $t. Hilaire, über das Bruffbein (Ster- — der Fiſche. Couan gibt dieſen Namen bey den [hen einem beweglichen Knochen-Stüͤcke, das zwiſchen ben. Schlüfelbeinern und den Zungenbein liegt; der Bft, aber beiragtss es nur als einen Theil des wirlichen Bruſtbeins, nennt 6 Episternal, und’ findet analoge puren davon bey den Vögeln, Alle Stuͤcke dee Bruſt⸗ ind außer dem Amtosiernal fönnen zu zwey verbunden werden... und belommen vom Bir, kefonders Namen, Monlegre, uͤber die Hämorrhoiden ‚odeiondurs der Dlaſe, ald Auszug aus einem guößern Werke, über Hä— mprih5eidaf = Anfälle im Allgemeinen. Die Alten befon- ders Aurelianus hatten ſchon diefe Krankheit bemerkt, der Bft, fand unter den Erfheinungen, wo fie auch ihren &ig haben mögen, viele Aehnlichfeit, und glaubt daher, daß die Anfihten der Alten auch auf diefen Gegenftand nd ausdehnen Taffen. 26'Dumeril, tiber Edwards Grftiden der Zroſche. Der Berichter zeigt zuerft, daß diefe Thier-Klaſſe be: fonders zu dieſer Art Verſuchen geeignet ift, und daß fie fon Gelegenheit zu vielen Entdefungen gegeben haben, dab die Luft mehr gesignet fey, Nerven= und Mustel: thätigfeit zu unterhalten ald das Waſſer; es lonnte aber auch der Fall ſeyn, dab die längere Dauer des thieri- ſchen Lebens in dem erſten Mittel als in dem zweyten davon herruͤhrt, daß das letztere mehr Wärme entzieht als das anderes In die Sammlung auswärtiger Gr lehrten. Dumeril, über das Werk von Cloquet, von den Bauch-Bruͤchen. Es zerfällt in zwey Theile; der erſte iſt anatomifch, der zweyte chirurgiſch. Diefer enthalt Ce, auf 369 boy Deffnungen von faſt 5000 Leichen beobach⸗ tete Fälfe geftüzte, Saͤte. Es iſt darin viel neues ent: dedt. Das Werf iſt mit fehr ſchoͤnen vom Vfr. gezeich- neten und von Cloquet dem Vater geſtochenen Rupfern begleitet. Latreille, uber die zwey Inſecten der vereinigten Staaten, die der Minifter an die Academie eingeſchickt hat. Das erſte ıft angeführt unter dem Namen Heu: fhrede von 17 Jahren, es ft die Linneiſche Cicada septerndecim , weil fie afe 17 Sahre in größerer Menge ſich zeigen fol, ſchon befhrichen von Kalm in Stodhol: mer Abh. 1756, u. v. Colliason in Phil. Tr. 1763, Gleicht fehr Cic. haematodes Oliv. im füdl. Franfreid. Sie erfheint im May ungefähr binnen 14 Tagen; die Männden fierben zuerft, das Weibchen -Iegt die Eyer an Zweige, die biöweilen fo wie aud der Baum felöft vertrocknen. Es iſt nicht fehr wahrſcheinlich, daß diefe Inſecten eine wirkliche Periode von 17 Jahren hätten; Collinson ſetzt fie nur auf 14 Jahre. Alle andern Ei: tade tommen alljahrlich. Das zweyte Inſect, Heſſiſche Fliege genannt, ift eine 'Cecidomya, die vorzuͤglich Getraide- Pflanzen angreift, und ihnen viel ſchadet. Moreau de Jonnes überreicht. Sterbe-Liſten der franzöfifgen Truppen in Martinique und Guadeloup, von 6 Jahren feit 1802 gerechnet. Als Gegenfag hat er die der englifhen und afrifanifden Truppen, und ents fprechende meteorologiſche Beobachtungen angehängt, Bon 100 Menſchen ftarben Martinig. ©Suadeloup. 1802 57 60 — 3 40 46 — 4:44 . 29 —5 5 49 —6 a0 10 -78% 15 — 8 ı0l re 4 4) In der trocknen Sahresgeit, vom Februar bis Suny ift die Sterblichfeit geringer. Mi >) Bon Auguft bis September, zu welcher Zeit ge wshnfich das gelbe Fieber herrſcht, betraͤchtlicher. — 5) In unterfhiedenen Jahren kann die Sterblichkeit in demfelben Monate von 1 zu 26 abwechſeln. a) Weniger Englaͤnder als Franzoſen ſterben, wegen der Fuͤrſorge der Ober⸗Officiere. — 5) Zu Guadeloup iſt die Sterblichkeit groͤßer, als zu Martinique. 6) Nimmt bey den an das Clima gewohnten Zruppen fehr ab. — Waͤchſt mit der Hitze und Feuchtigkeit. Montegre über die Hämorrhoiden der Bfafe. Die Anzeichen find immer fehr ernfthaft, fo wie bey aller Krankheit diefes Eingeweides, wenn fie compli⸗ eiert find. Es gibt drey Verfahrungsarten: 1) ben Fluß abzu⸗ leiten, 9 dem oͤrtlichen Reize abzuhelfen, 9 Ruͤckfaͤlle zu verhindern. Aderlaß am Fuß, und ein oder zwey Blutegel 8 bis 12 Tage lang, Schroͤpfkoͤpfe am Majtdarın find gute Mittel zur Vertheilung. In vielen Fällen zeigen ſich falte Auffhläge gut. NRüdfalfe zu verhindern, fann man bey Annäherung des Anfalls Ader laſſen; das Rei: fen muß man wermeiden, warme Stühle, Traurigfeitz man muß Milch trinfen, guten Wein ufw. An Percy und Defchamp. 1.) Sept. Provengal über Anevrysma (Schlagader: Geſchwulſt) und de Montegre uber die Auſterbaͤnke. e. Rozier Coze, über Chlorine und Waſſer-Chlo— rinefäure; an eine Commiffion. Dupetit-Thouars von Wiederherftellung der Rinde an verfchiedenen Daumen, an Lamarck., : Fourier, Bericht uber die flatiffifhe Preisaufga: be, wozu ein Ungenannter 7000 Franfen angeboten. Die Commiffion iſt der einfimmigen Mepnung, daß das Geſchenk angenommen werden muͤſſe. Diefes Anerbieten erfcheint als die Frucht einer vernünftigen und fiberafen Denfart, welde mit der Zeit die gluͤcklich— ſten Folgen haben kann. Die achtungswerthen Hand⸗ lungen, welche das Gefühl fuͤr das allgemeine Wohl einflößt, haben das eigene, daß fie von doppelten Nu: gen jind: theils durch den unmittelbaren Vortheil, den fie gewähren, theild durch den Einfluß und das Gewicht des Benfpiels, Diefe fofibaren Keime, die von der Zeit gepflegt und entwidelt werden, wachen nad und nad) zum Ruhm und Gfüd der Nation. ESs fol nun die Genehmigung des Königs zur An: nahıne dieſes Anerbietend nachgeſucht werden. Geoffroy St. Hilaire, über die Zungenbeine. ısn Morean de Jonnds, geologiſche und mineralo: giſche Unterfugung der vultanifchen Gebirge von Vau- elın auf der Infel Martinique, General Sauvias: über den Dcean, aan.Le Fevre, Fortfegung feines: Verſuchs über Berfertigung chemiſcher Tabellen; an die vorigen Eom: miſſäre. — Jose Correa de Mello und Pedro Cardoſo Giral- — ir 704 Ä des, geographifge Charte vom Koͤnigreich Portugal, Ueber die Reife in das Gebiet der Flora. Dur, Sylvestre über eine Abb. von Huzard dem Sohn, worinn unterſucht werden foll, mas die englifhen Pferde vor ihrer Veredelung waren, was fie jeßt find, und wos durch e8 die Engländer dahin. gebradht haben, ihren Pferden die Vorzüge und den Ruf zu verfhaffen, den fie jest haben, | j — J Aus der Abh. ergibt es ſich, daß die alten Banded: Pferde durch Kreuzung mit arabifchen, barbarifhen, tür: liſchen oder perſiſchen Pferden veredelt worden find. Die jaͤhrlichen Wettrennen reizen in England die uterbefi- ! ger unmittelbar zur Vervollkommung der Pferde an. Diefe, über ganz Großbrittanien. verbreiteten Uebungen fegen eine Summe von mehr alö-ı5 Millionen chranzdf. Geldes) in Umlauf. Nah dem Vfr muͤſſen wir unfere Pferde nur allein durch arabifche zu veredeln fuchen. Portal, Berradtungen über die Entzuͤndung de# Darmfelle, — Den 29n. Brief von Dupin, über ein zu Glascow beobachtetes Nordlicht. Geſtern, den ı9ten Dec. 16. kurz vor 9 Uhr, beſuchte ich die Glascowiſche Sternwarte, die auf auf einem Hügel nordweftf. der Stadt liegt; der Dr. Ure, ein fehr ausgezeichneter Gelehrter, der durd feinen Eifer und | feine Bemühungen befonders zur Begründung einer Ge— x ſellſchaft behgetragen hat, die durch freywillige Cubferip: tion alle Koöken zum Bau des Gebaͤudes und zur An— fhaffung der vieten und fehr ſchoͤnen Inſtrumente aufge: bracht hat, führte mich hin. > Der Abend war [hon, Mond und Sterne ſchienen fehr heil. Als wir auf der Sternwarte ankamen, zeigten fih gegen Norden am Himmel einige weißliche Scheine, die immer weniger undeutlic werdend bald ein Nordlicht zeigten. — — — Das Nordlicht erſtreckte ſich uͤber einen Raum, der von einem ſenkrechten Kreis begraͤnzt ward, deſſen Ebene, bis auf ſehr wenig der Richtung der Magnetnadel gegen Norden perpendiculaär ſtand. Das Zenith war am ſchwaͤch ſten erleuchtet und glich einem Punkte, von dem aus die Buͤſchel ſich entwickelten und immer glaͤnzender wur: den, je mehr ſie ſich dem Horizont naͤherten. Dennoch giengen fie nie ganz foweit hinunter, und endeten unre⸗ gelmäßig 15° oder 20° oberhalb, und bildeten einem winfligen Umriß, ‘fo wie die Glorien, womit die Mah— ler den Thron der Gottheit zieren. i Das merfwürdigfte dabey war das Spiel der Strah— ! len und ihr leuchtendes Wallen. Diefe Strahlen bilde: ten breite Gruppen, die bald fih einander näherten, bald von einander entfernten; bisweilen fi in Mafe- zu erheben, bafd wie ein Licht? Regen herabzufallen ſchle— nen. Unabhängig von diefen allgemeinen Bewegungen, Hatte jedes Strahlenbuͤndel eine Geitenbewegung, welche fi durch die größere oder geringere Helle der parallelen Strahlen erfennen läßt: man ſah alfo die mehr oder weniger feuchtenden Theile wie regelmäßige Wellen mit ſich felbft ‚parallel vorruden; aud war es merkwürdig, daß man oft in demfelben Bündel zwey gegen einander gehende Wellenbewpgungen fah, fo daß die Nuancen von Ai} u fidh übereinander fegten,, ohne fi zu verwirren, mie zwey Wellenbewegungen auf einer Flufigfeit es in dem Augenblide thun können, wo die Ränder der ſich begeg- nenden Wellen an einander fommen. Gewoͤhnlich war das; Lit ſilberweiß, oder wohl et was Drange; das untere Ende der Bündel zeigte den: noch einige Farben des Prisma, roth, gelb und blau; nur einen Augenbfic verbreitete fih ein ſchwach gruͤnlicher Anſtrich über ein Bündel. B Während den erften zoMinuten zeigte das Nordlicht ſich ſchwach; in den folgenden 25 Minuten war es glän: gend und ‘immer verändert; darauf verfor es ſich nad) und nad unmerklich; zuerft hörte das Ausſchießen der Bündel und deren Ecitenbewegung auf; nachher ver: ſchwand die gradlinige Figur der Strahlen. Es blieb nur ein bleiher Schein am Himmel, wie die Milchſtraße, und am Fuß durd einen großen Zirfelbogen gegen die Erde concav begränzt. Ungefahr eine Stunde nad) fei- nem größten Glanze hörte es auf, Der Himmel ſchien nit ganz dunſtleer zu ſeyn, doch fah man feine Wolfen: eine einzige ziemlich Heine in Ssatten 'unb tist regelmäßig gegen einander vornicten w den zu loͤnnen, und das mitteld Perſpectivo, das man nad Belieben dran fegen fann, dem Inftrumente die Gi: genfhaft eines Theodoliten gibt. Co wie 68 jegt der Aca- demie vorgelegt worden, iſt ed weit vortheilhafter als der gewohnt. Meß: Tifh, zu genauer Aufnahme einzelner topographifcher Pläne zu gebrauchen; nur muß man befuͤrch⸗ ten daß bey der außerordentlihen Genauigkeit, mit der es 'gearbeitet, werden muß um feinem Zwecke zu entfpre= sen, fein zu hoher Preis den Gebrauch deifelben weni= ger allgemein maden wird. Gouchy, über Zerlegung der Polynomen in wirk lihe Factoren des zweyten Grades. \ 2on. Gentys, Correfpondent der Academie, Tod wird angezeigt. ‚Coquebert- Montbret beendet feinen mundfichen Bericht über Krufenfterns Reife um die Welt, Opoix, die Art, wie man die Butter friſch erhaͤlt. In Thenard, TR 27h. Sorlin, uber ſphaͤriſche Trigonometrie, An Legendre und Delambre, j Girard , über das Ausfließen des Acthers und eini- ser andern Flüfigfeiten aus gläfernen Haarröhren. der Hemifphäre des Nordlichts fah wie eine Schale aus, wo die Lichtbuͤndel ſich ſtuͤzten und den. Rand zackig mad) ten. Dur den Zmwifchenraum der Bundel fah man die - Sterne deutlich, ſelbſt warın diefe Bündel am glänzend: ‚ fen waren; aber unterhalb der Bündel, bis an den - Horizont, war der Himmel ſchwärzlich und man fonnte die - Sterne nur mit Mühe erfennen. Bosc, Bericht über Guillets ftatiftifche Abh. von den Diſtricten der Aufternbänfe (Maremmes). Er hält ſich umftändliher bey dem Anlegen der Auſtern bänfe auf. Man fiſcht die Auftern an den benachbarten Rüffen, befonderö Oleron und der Inſel Aix gegenuber; zum Anfegen auf die Banfe, zieht man die feinen, runden Morcau de Jonnes fährt fort. Lapoſtolle, über Bfigabfeiter. Gten Detbr. Coquebert Montbret berichtet, fehr ausführlich uber Krufenflerns Reife um die Welt. Henri, Ingenieur des ponts et chaullees zu Flo- rac, Dep. de laLozere, über eine orydierte Eifen - Maffe mit viel gediegnen Eifentheifen, zu Florac in einen Strom-Bette gefunden. An Hauy und Vauquelin. Borguis, sur une Echelle flexible, pour rem- placer les roues a tampour (doc) eine Verbeſſerung der Spiralfette in den Tafhenuhren). An Charles u, Prony. 1350. Der Seeminifter ſchickt zwey Denfmünzen auf “Die Reife mit der Corvette Urania. Bbinet, ein alter Schüler der Polytechniſchen Schule über den Grad von Genauigfeit der von Laplace gegebenen Formel über die Abweihung eines von einer groben Hehe herabfalfenden Körpers. An Poisson und Br Molard und Ampere, Bericht über die neue fampe des Lord Cochrane; da aber der See: Minifter Berfuge mit diefer Lampe anftellen läßt, fo verſchiebt ‚Die Academie die Beurtpeilung derfelben, und bittet die Eommiräre, jenen Verfuchen mit beygumohnen. " Girard, Bericht über den Alidographe von St. Far. Dich Jaſtrument hat, nad) feiner erften Vorzeigung * bey der Academic 1800 vıcle Zufage befommen, wodurd 23 einen hoͤhern Grad von Richtigkeit erhalten haft. Man fan es mit einem gewöhnliden fehr forgfältig gearbei- teren Mipnfch vergleichen; befonderd zeichnet es ſich durch ein Diopter aus, das von felbft einen hinlaͤnglichen gro: Ken Trausporteur vorftelli, um die Minuten unterſchei— Ifis 1818. Heft 5» vor. Die zum Auſternwuchs beſtimmten Baͤnke werden im Lande Claires genannt. Dieß ſind Raͤume, am ge⸗ woͤhnlichſten 600 bis 300 Meter. ins Sevierte, die am Ufer an beyden Seiten des Flufes ausgewählt und mit einem ſo niedern Aufwurf umgeben werden, dab die Vol: und Neumonds-Fluthen darüber weggehen. Die Kunft desjenigen, ber die Glaires bejorgt, be: ſteht darinn: 1) nur foviel Auftern einzufegen als ſich darinn naͤhren koͤnnen. 2) Sie jaͤhrlich in eine andere Claire zu ſetzen, worinn im vorigen Jahre feine ge majtet worden find. 2 Im Winter mehr Wafier bin, einzubringen, um die ſtarken, den Auffern tödlicherr Froͤſte unfadlih zu maden. 4) Das Negen = und Sup: Waffer abzuhalten, das beydes den Auftern 1dlıd if. Die Auftern können nur erit, wenn fie drey Jahre in den Olaires gewefen find, im Handel benutzt werden Fängerer Aufenthalt macht fie noch fetter und fhmad. hafter. Der Ungenannte, der die 7000 Franken zur Stif- tung einer flatiffifhen Preisaufgabe angeboten, hat diefe Summe. an Laplace geben wollen, welcher der Vorſchlag macht, ſie der Verwaltungs-Commiſſion zu uͤbergeben. Angenommen. Laplace, Fourier und Coquebert-Monbret zu Commiſſaͤrs um die Geburts- und SterbeLiſten zu entwerfen, die nach altem Brauch in die Mein. de VAcademie eingeruͤckt werden follen. sn. Nov. Quentin, ftatijlifhe Tabelle vom Seine: Departement für 1816, legen uber —— mit. ſtarkem 50 707 Geoff, St. aire, Über bie innern Bruſtknochen. Huzard, Bericht über eine Abhandl. von Girard, Prof. der Veterianer-Schule zu Alfort. Aus diefer er- gibt es fih, daß die allesfrefenden und bie fleiſchfreß fenden Thiere auf natuͤrliche Art leicht und ohne viele Anftrengung ſich erbrechen. Daß die Pflangenfreffer mit einem Magen und die Wieverfauer ſich nicht erbtechen, und daß, wenn dieſes bey ihnen geſchieht, es ein wi⸗ dernatuͤrlicher Zufall iſt, der immer von gefährlichen, oft tödlichen Umſtaͤnden begfeitet wird. Girard wuͤnſcht am Ende, daß man dahin gelangen woͤge, bey dieſen beyden letzten Thier⸗ Abtheilungen Erbrechen zu erre⸗ gen, weil dag oft ein gutes Heilmittel ſeyn fonnte, Gr bedauert, daß alle bisher in diefer Abſicht verſuchten Mittel ohne Wirkung gewefen find. Bericht über Capron’s Waffer - Schaufel Chydro- bascule), wodurd der Waſſerverluſt vermieden werden foll, der dur den Durchgang der Fahrzeuge durd) die Schleußen verurfacht, wird. Die Anwendung eines Schwimmerd bey den Schleu⸗ gen ward. von de Betancourt und von einem englifchen Gelehrten Hudleston zu gleicher Zeit erfunden; diefer aber hat vor Batanconrt den Vorzug der früheren Befannt- machung. Man. könnte daher. verfucht werden , Capron die erffe Grundidee, woraͤuf ſein Project fußt, ftreitig zu machen ;, doch muß man, billig bemerfen, daß feine Mafchine Thon. im. Janner 1805, dem Sufitut vorgelegt worden, und man, Damals weder Bet. nod Hudlest. Arbeiten Fannte, Uebrigens halten die Commiſſaire das Project nur bey. ganz. fleinen. Ganalen für. anwendbar. Lacroix, Bericht ber de Lagrange’8 nadigelaffene Sandſchriften. Der, Commiſſair ſchlaͤgt vor, alle diefe Paplere In einen Band fammeln zu laſſen, und fie in der Bibliothek des Inſtuuls zum. Gebrauch franzöfifcher und fremder Gelehrten, die fie fennen zu, lernen wuͤn⸗ ſchen, niederzuſegen. Angenommen. Despreiz, über Erkalten der Metalle; 10, Blohß Mminıftrarions Gefgafte. — 17. Seeber 127. mathematiſche ſtitution der. veſten Körper. Fonrier, uber Temperatur der Wohnungen, und. die Bewegung der. Wärme in rechtwinkligen Prismen. Lelievre, über kieſelhaltigen gewäfferten Thon. Lelievre. hat, 1786 an den. Wänden eines Bley: ganges im Gebirge Esqueme auf dem linken lifer des Slujjesg Oo. in den Pyrenaͤen eine weiße undurchſichtige, manchmal etwas gelbliche in der Mitte gruͤnliche und dann durchſcheinige Subſtanz gefunden. An der Stelle weich, immer feucht, runzlich, etwas warzig, trocken hat ſie Glasbruch, ritzt Kalkſpath ſchwach, klebt, ſaugt Waſſer ein, wird rot) gegluͤht leicht zerbrechlich, ver: fiert ao.am Gewicht. durch Safpeter- und CHncfelfaure in eine Art Brey vertäandeii, Bon Berthier zerlegt, Toon, 49,5 Maffer 40,5 Kiefel 15, hat die größte Aehnlichteit mit dem Thon des Stepha— nigangs zu Chemnib in Ungarn. Magendie, Uber Blauſaͤure. Abh. über die. Con⸗ Unſchmelzbar, leuchtet nicht, wird. co - 2an. Fresnel, , Mösikentionin, dte bs“ kit durh Ruͤckwerfung ‚erhält, enthalt neue Refultate und ji innreige ® Folgerungen. Dupebit- Thouars , uber Wegeöperüng, F ae beln. Von der obloe iſchen und anatomifgen & den. folgende Candidaten zu der durch Scarpas ſehung zum Mitgliede erledigten Correſpondenten e vorge⸗ ſchlagen: Schneider, Rudolphi, Lamouroux, Dutro- chet, Poli, Rizzo, Kirby, Schreibers, Schweiger, Marcel de Serres, Noel, de Lamoriniere und Prevot, Section der Geomeirie, folgende Candidaten zu der durch Gentys Tod erledigten Eotrefpondenten „Eile; Kramp,, Ivory, Plana und Gergone. Den ın. December. Fevre, den 31. Theil von ſei⸗ nen chemiſchen Tabellen im Mfer: — bh. von Doderet, über verſchiedene Punkteder Aſtro— nomie; beyde an eine Commiſſion Fourier, über Despretz Abh. „Die Unterfuhungen, fagt er, durch Erperimente ſowohl als theoretifeh. angeftellt, Haben bewiefen, daß alle Wirkungen der Vertheilung der Wärme im Innern vefler Körper, von drey Grund Eigenfdaften ‚abhängen, die fih bey jeder. Subſtanz finden, nehmlich ‚Bärmefaf ſung, ſpeciſiſches und aͤußeres Leitungäbermögen. Die erftore diefer Grund-Eigenſchaften iſt fhon feit (anger Zeit beobachtet Und ausgemeffen worden. Sie drudt die Menge der Warme aus, die nothivendig zu der in einem Körper von gewiffem Gewicht [don enthaltenen binzufoms men muß, um. feine Temperafur von einem gegebenen Puncte der thermometrifhen. Scale bis auf einen andern zu fieigern. — Der Coefficient, wodurd die jeder Sub⸗ ſtanz eigene, Leitungẽfaͤhigkeit gemeſſen wird, haͤngt von der Leichtigkeit ab, mit welcher fi fs die Wärme von ei⸗ nem Molekel zu einem. andern im Innern des veften Kör— ion wer⸗ pers mittheilt; der dritte Goeffitierit aber druckt eine ganz andere Eigenfehaft aus. Er bezieht fih nur allein auf die Beſchaffenheit der Oberflaͤche und dient zur Aus meſ⸗ ſung der Leichtigkeit, mit der die Waͤrme dieſe ——— durchdringt, indem fie entweder aus dem veſten Korper in die außere Luft tritt, oder aus diefer in jenen hinein dringt.“ Leber die äußere Reitungsfähigkeit i m Bezug auf die atmofpharifche Luft. hat eigentlid Despretz feine e Erfah⸗ s rungen gemacht. Die Zahlen, die er herauegebracht bat, geben, für. jedes Metall, wonit er ſich befchäftiget bat, ' die Menge der Warme an, welde die ganze. oe ” in der. Temperatur des kochenden Waſſers, an die Luft” abfeßt, deren. beftändige Temprratur ©. wäre, Menge der Wärme,, weiche, in einer. gegebenen Zeit, aus der erhizten Oberfläche ausſtroͤmt, befteht aus der . | v Diee B an. die. Luft, abgefezten. Warme, welche von den Theilhen Y diefer Fluͤſſigkeit durch die Ausdehnung in die Höhe geho⸗ ben wird, und aus der ſtrahlenden Waͤrme, die nicht. wie. die .erffere in der den. veften Luftſchichte, bleibt; ſondern durch die Luft bindurd bis } auf eine. fehr große, Entfernung dringt... Der Beriht außert den Wunfh, daß ein. thätiger Phyſike ͤhnliche Unterſuchungen uͤber die innere Lei, tungsfaͤhigkeit anſtelle. Dieje hängt nicht von der Be’ Koͤrper umgebenden a ner ten wird F N hr f | A {hen Kö AN * —V— | — pr ‚Benn non. beyden Sek Some 6 ober Jmaf grkrhpm Aunfer al8 beym Gifen. Die Menge von Wärme, die dieſe beyden Beiolle an. bie. Zuts ablegen. if Dingfaen night (ar URz, gleich, weil das weit mehr von ‚der Beſchaffenheit der Oberfläche als von der Natur der Körper abhängt, In die Mem. etranserr.. Ueber die zwey Stellen für auswärtige Eorrefponden: foost. Fuͤr die Zoologie wird Lamonroux, für Die Geometrie Kramp gewaͤhlt. 7 Borguis, über den Beweg- Widder cbelier mo- teur). An die Commiſſion. Ebenſo des Manuft, von Adam , über die Arithmetif. _ Yvard, uber John Sinclaird Werf: den Code d’Agricultare. Die ect. der Botanik” überreicht, im geheimen Ausſchuß, folgende Candidatenlifte eines Eorrefponden: ten: Smith, Kunth, Aug. St. Hilaire, ‚Scheygric- ! chon Lfo!l, Desvaux, Persoon L[jegt erſt !] Acharius, i Bonpland, Duval und Nestler, 15n. Brief von Frey; Berfug über den Ur- förung der organifhen und nicht organiz pen ö Vieat, Verſuche über den Bau-Kalk, den Mörtel und den gewoͤhnlichen Spar: Kaff: Abh. von Lacroix und Peulvay, über die Kunft das Walfer in die Hohe zu treiben. © ,-Girard, Bericht über Charl. Dupin’s Theorie des Straßenbaus in dem Weggeräumten cdeblais), und Aufgefgiitteten cremblais). 2 In dieſer Theorie find zu beflimmen. die vortheifhaf- te en Straßen, welche die materiellen Molekeln nach ei: nem gewifen Geſete vertbeilt, befolgen müffen, um in“ gewiſſen Entfernungen einen zwifchen gegebenen Flächen umfchriebenen Raum auszufüllen. Das Total-Bulk die fer Molefefn, vor ihrer Verruͤckung, wird durch die Be: ennung deblai bezeichnet; und remblai ift das, welches * fie nad ihrer Fortruͤckung einnehmen [das iſt ſehr erhaben). Dupin geht ſtuffenweis von dem einfachen Bulle, wo das Weggeraͤumte und Aufgefchtittete, jedes ‚nur als eine inaterielle ‚Linie von gleicher Länge und bes fiebiger Rrüimme betrachtet werden Kenne, zu dem Falle, * J — a 7— ſeyn muͤſſen, wovon jede Flaͤche der erſte Ai rechten Winteln durchſchneidet; fo daß dieſe Kane Maffen bilden. In diefem legten fin: det er, ind: nn, Hal - Man. begreift leicht, daß, um diefe Anſichten firenge: anzuwenden, es noͤthig wäre, die Gfeihung der Faͤwe des Erdreichs zu fennen; weldes meiſtens weder möglich noch ausführbar iſt. Dennoch, fagt der Berichter, verdie: nen abnlihe Unterfudungen Aufmunterung ;. ſie haben den großen Vortheil, den Gang der. Praxis aufzuflären;: Bahnen durd) auf einerley Flaͤhe normale Flaͤchen bez und, iniem fie die. abfolute. Volltommenheit als Ziel zeigen, das. man zu erreichen. wuͤnſchen moͤchte, dienen. ſie wenigſtens allzugroßen Irrungen vorzubeugen. Ge— uchmigt,. n glei) Rd; fo ift Die Menge, der, ‚ daß die Straßen die Durch chnitte zweyer Reihen ” "Reihe alle die der zweyten in graden Rinien .. 2 —— Kit u, Petir’s Kibeiz Gase weientfichen Nugen, und Lnnen die Kunſtverſtaͤndigen von ihren bis je&t. begründeten sorurtheifen. gegen ein, Verfahten, deſſen vorzüglichfte Unbequemficfeiten, er glüdli gehoben hat, zurüsffüpren. ‚Man loost über einen Correfpondenten für die Botanif, —— ————— Im erſten Umgange hat Smith 21 Stimmen, Kunth 6, St. Hilaire 1, ‚und Bonpland 24, beym zweyten hat Bompland die Mehrzahl. , A a B0- <> Darauf ‚werden: zwey Correſp. für die Aftronomie ernannt. Die Wahl fiel auf Lambton und v. Finde: nau fin, GothaJ. — Die Section, der, Medicin und Chirurgie übergibt folgende Lifte der Candidaten zu der vacanten Stelle ei— nes Correſp. m ar ö Gregory zu Edimburg; Baillie zu London, Lauth zu Straßburg, Maunoir zu Genf, und Fodere zu Straßburg. / RL 22n. Commiſſion zur, Unterfuchung der Abh. vor Pugnet, über das gelbe Fieber. Rote von Burckardt, uber den Comet von 1816. Percy , über Gondrer’s Betrachtungen über die An- wendung des. Feuers im der Medicin. Diele Schrift hat zwey Gegenflände: der erfte ift das Verbot des Brennens im Allgemeinen, und des Kopfs ins befondere. Der zweyte: der Vorfchlag eines topiſchen Mittels, alle Bir- fungen und Grade des_Xegens, nom Rothmachen bis zum wirflihen Brennen hernorzubringen, Diefer Aufſchlag ift eine Salbe aus Schoͤpſentalg und Ammoniac in gleichen Ooſen gemiſcht. Man laͤßt das Unſchlitt im Marienbad in einer Flaſche mit weiter Deffnung ſchmilzen, ohne es viel zu erhigen, und gießt nad und nach das Aınmoniac zu, indem man jedesmaf das Gefäß bis zum völligen Erfaften ſchuͤttelt. Durch dieſes Verfahren erhalt man eine Art fehr weißer Seife, und leicht zu ſchmieren. Der Bfr hat vortreffliche Bir tungen davon erhaften. Auf den Vorihlag der Commif: färs ift die Arbeit genehmigt. Gregory wird gewählt. agn. Neue Werke vorgezeigt; dann Girard Bericht über die von Trechard vorgefhlagenen Mittel zur Sicherung der Zuſchauer in Schauſpielhänu— fern bey Feuersgefahr.. Reduciert ſich auf Aus— einanderfegung einiger Jdeen. Der Bir gibt nichts nd: heres uber die Bauart an; und ohne diefes it do unmog- lich, über feinen Vorfhlag eine mit Gründen unterflügte Meynung zu fagen. ' Geoffroy St. Hilaire, über das Bruftbein. Ein Brief von Dalten,. über gephosphortes. Waffer: ſtoffgas. Die Section den Phyſik uͤbergibt einem: geheimen Ausſchuß folgende Lifte vom Candidaten, zu der. durch Delucs Tod vatant gewordene Eorrejpondenten »Stelle: Thomas: Young zu: London, ‚John: Leslie zu Edim— bürg; David Brewsier: zu Cdimsurg, Dessaignes zu Vendöme , und. Venturi zu Modena.. 5 . ⸗ 19* eh. - irre Den zn. Jenner 1810 Vatgnelin wird Vice⸗ Praͤ⸗ — Bericht und Programm uber den ſtatiſti⸗ ſchen Preis. Soll im März befannt gemacht werden, Ueber die Wahl eines Eorrefpondenten für die Sec ion der Phnfifer wird gelonst, und Thomas Young, Berretär der Londner Cocietät, hat faft alle Stimmen. Durchs Loos wird eine Commiſſion ernannt, um die zu den phyſikaliſchen, mathematiſchen und chemiſchen Hreisaufgaben eingeſandten Abhandl. zn pruͤfen. ıan. Gommiſſion ernannt um fuͤrs fuͤnftige Jahr Preis: Aufgaben zu enswerfen, und über die Lalandiſche Medalle zu beftimmen. * Percy, über mehrere mediciniſche Arbeiten und mmlungen. = Pons 5 Unter: Director der Marfeiller Sternwarte, herichtet, er habe einen neuen Cometen entdeckt. Mehrere Diſſertationen und Maſchinen an Commif: zre zur Berichterftattung gegeben: * any, über Integration einer befondern Claſſe Differential: Gfeihungen. ı i | = Rom Arzt Lacoste, Verfud über die Mittel, bie Heftigfeit der Gewitter zu mindern und die Bildung des 18.3u verhindern. —— Der Miniſter des Innern verlangt den Vor⸗ ſchlag eines Sandidaten zur Stelle eines zweyten Adjunkts der Profeſſur der Pharmacie zu Montpellier. Desvaux , über die Drufen der Pflanzeu, Vauquelin , über den Einfluß der Metalle bey Er: zeugung des Potaſſiums durch Kohle, Spießglas Fahl) foft Botaffium enthalten. 2. er von Dupin, Analyſe feines Werts: erfte Keife in England. Fuͤr jet fönnen wir nur einiges us mittheilen. RR beſchteibt zuerſt die Beden oder Docke, wo die Fahrzeuge eingebracht werden, welde nad) langen See— sReiien zu London anlommen. Diefe Dofe unterfcheiden A weſentlich von den in Frankreich angelegten. Statt wie die unfrigen von ebnen fehrägen oder ſenkrechten und mit borizontaken Schichten gebauten Mauern begrängt zu ſehn, find diefe Mauern von außen, das heißt an der Waſſerſeite, concav, und an der Landſeite conver: die Edicten haben ihre Fugen ſentrecht auf diefe Flaͤ— pen. Grundpfeiler ſtehen ſenkrecht auf die untere Seite unterſten Schichte. Der Eingang der Schleußen iſt auf aͤhnliche nicht veniger vortheilhafte Art gebaut. —— a die Flügel oder Thuͤren der Schleußen ſtatt aus zwey flachen und tief gerieften Bloͤcken zu be ſtehen aus zwey vertifalen Eylindern gemadt, deren convert Seite ein Gewölbe bilder, um dem Anprallen 3 Waffers zu widerfteben. — u D. Is geometriſch In Rurficht auf Beftigfeit und Deconomie, Die Vorzüge dieſer krummlinigen Formen unſern Gradlinigen. ni Die MWaferbauarbeiten in England zeichnen ſich aus durch beſtaͤndige Anwendung der Dampfmaſchine zum Ausſchoͤpfen und zu allen Arbeiten, die große und anhaltende Anftrengungen ‚auf einem Fled erfordern. Die Wegihafung Der ausgewarfenen Erde, ber a Steine, bed Sandes, des Kalls, alles geſchieht durch Meine vierräderige Karren, die von einem einzigen Pferde auf eıfernen Straßengleiſen gezogen werden, welde aus Grundlagen- zujammengefegt find, die man ſehr leicht hin- und weiterlegen kann: die Vortheile dieſer Stra— fen find ungeheuer. England verdantt ihnen einen Theil feines Reichthums. Ohne fie würden nie die doh⸗ len, Erjiteine, Urftoffe afer Art auf große Streifen hin haben gefuͤhrt werden koͤnnen mit faft gar feinem Auf: wande. i - Iſt der Grund ſchlammig oder fandig, fo werden die Aushöhlungen unter Waſſer mittels Schaufelwerken (Chapelet) gemadt, die auf Boten angebracht find und durd Dampfmaſchinen in’ Bewegung gejegt werden. Ald Mufter folder unterhaltenen Reinigung, die“ Docke der Weſtindiſchen Inſeln. nein 1 Ein Reinigungsboot Bagger), worauf eine Dampf: mafchine befindlid) ift, wird alfenthalben im Docke Bin: gebracht, wo «8 nöthig.ift; die Schlamm Zuber ſtellen fih, fo wie fie dur das Schaufelwerk des Bootes mit Schlamm angefüllt jind, unter ein anderes Schaufel werk, das am Rande des Docks von einer veſtſtehenden Dampfmafıhine Cam Ufer) ım Bewegung gefegt wurd; der Schlamm wird auf. diefe Art in die Höhe gebracht und in einen Rinnftein ausgeladen, der dur die ' Ringmauer geht und diefen Schlamm wie einen Strom über ein weites Feld der Halbinfel der Doden verbreitek, Diefe Einrichtung der Reinigung iſt, was man fieht, . fehr einfach, vollfommen ausgedacht und erfpart viel. Mit fo einem Boote mit Schaufelwerk, das durch Dampf bewegt wird, jind Becken ausgegraben und gerei- nigt, Flüfle fhiffbar gemacht worden, die es vorher nicht waren; Hinderniſſe find weggeräumt worden, die an gewiſſen ©tellen die bedeutendften Fluͤſſe fperrten. Eine andere nicht weniger merkwürdige, bey allen ° großen Wafferbauten angewandte Maſchine ift die Tau: her: BÖlode. Cie hat die Geftalt eines Ppramiden⸗ Schafts, vierefig, defjen Grund offen ift und nad un: ton gefehrt. Innwendig in diefem Ppramiden = Ciaft fönnen zwey Menfchen, jeder auf einer Bank figend, fid aufrihten und bequem arbeiten. Zehn im obern Boden der Glocke -eingefegte Linfengläfer fammeln und werfen hinlaͤngliches Licht, um ziemlich tief unter Waf: fer hell zu machen. . Eine große pneumatiſche Mafhine, die einer Feuer: fprige gleiht, dient, miltels eines fangen ledernen Schlauchs, ſchnell friſche Luft unter die Glocke zu bringen. - es Bald hängt diefe Glocke mittels eines Flafhenzugs an einer, auf zwey gezahnten balten, die nad) ihrer Süd: tung zwey rechtwinklige coordinirte Achſen vorſtellen, beweglichen Welle; mittels dieſer Balken kaun man dem Mittelpunkt der Glocke jede verticale Richtung geben; darauf zieht man fir nad Gefallen herauf oder laͤßt ſie herunter minels des Flaſchenzugs und der Welle; hier iſt alſo, wir man ſieht, in drey Demenjionen die Geo— metrie auf die Arbeiten der Kuͤnſte angewandt. Diefe Vorrichtung, von der wir eben geredet haben, wird veym Tau des Theils der Mauer angewandt, der unser Waſſer ift, ohne daß man ſich der koſtſpieligen Methode. des Auẽtrocknens durch Daͤmme gu bedienen braucht. 1 Bald haͤngt die Glocke am Schnabel eines Schiffes, das fie an die beliebige Stelle hinſchaft. Dieſe Verrich— tung braucht man, um in den Fluͤſſen, Rehden, Haven und Baffıns, alle ins Waſſer gefallene sulfige Sachen fortzufchaffen; als Anfer, Kanonen, Schiffs-Wrake ufw. Auch braudt man diefe Rorrihtung, wenn man Felſen, die unterm Waffer und der Schiffarth gefährlich find, wegfprengen will.‘ Nahe bey London Hat Brunel, unfer Landsmann - eine Werkftätte angelegt, wo das Acajouholz zu Blättern von 1 bis 2 Millimeter Diefe mit zirfelformigen Sägen gefehnitten wird. "Die Arbeit wird mit ſolch einer Voll: tommenheit gemacht, daß die Ebeniſten fo zu fagen, die Blätter, die unter der Eäge herporfommen, gar nidt zu hobeln brauchen. Sie brauden fie nur abzuſeiben um ‘das Rauche fortzubringen; dann find fie vollig glatt. . Die größte Saͤge Brunels ift faft 6 Meter: im Durd: ſchnitte. Dupin beſchreibt auch genau die Hydrauliſchen Pref— fen von Bramak, beſenders ihren Gebrauch beym Ebnen des Holzes. Ein horizontales Rad iſt mit 32 gleichmaͤßig abgetheilten Hohlmeißeln und mit zwey Hobeln verſehen, die am Rande der einen Hälfte des Rades ſtehen, das allenfalls dur eine Dampfmaſchine in Bewegung gefeßt wird. Das Stuͤck Holz, das eben gemacht werden foll; bewegt ſich in grader Linie auf einem Wagen der. durch “ eine ebenfalls von der Dampfmafgine in Bewegung ge: fegte hydrauliſche Preſſe gleichmaͤßig vorwärts getrieben wird. Wenn man das Stuͤck Solzum ein Centimeter vorruͤckt, während das Rad halb herumgeht, fo haben 1HMeidel, in einer Breite voninur einem Eentimeter, auf das Holz 16 deutliche Striefen gemacht und die funfzehn ſchwache Erhöhungen, welche zwifchen diefen Striefen ſich finden, find durch einen Zug mit dem Hobel, der. auf Diefe 16 Meißel folgt, fortgebradt. In weniger ale einer Minute werden auf diefe Art die Seiten-Planken der größten Laffetten eben gemacht. Eine befondere hydraufifche Preſſe dient, die Are des ‚mit Hohl-Meifeln verfehenen Rades Höher oder niedriz ger zu ftellen, um Holzſtuͤcke von verſchiedener Dice eben maden zu- können. Brunel Hat in Zeughaufe zu Woolwich, Lang: Sägen eingerichtet, die durd) die Feuer- Pumpe in Be wegung gefegt werden, und merkwürdig find, weil der ganze Apparat, erfiens, faft aus nichts als aus Eifen und Rupfer gemacht iſt; zweytens, weil fie mit vieler Genauigkeit und Reichtigfeit fonnen in Bewegung gefeßt und wieder aufgehalten werden: diefe Sagen gehen au: Ferft raſch und arbeiten ungeheuer. Ghatham mußte den Vfr. befonders interefieren, weil dort Seppings zum erften male die Verbefferungen, weſche der Schiffsbau ihm verdankt, in Anwendung ge: bradt bat, nehmlich: fohiefliegende Gtüde anzuwenden ſtatt der innern langs= und vertifalzliegenden, Katzſpar⸗ ren (Vaigres) und Futterdielen Cporques), die nad der ‚alten Art das Gezimmer ausmadten Ich ſuchte in Frankreich die wahren Vorzüge des. ſSeppiuseiſchen Syſtems zu Ichren; ic) fand mehr Hinter niſſe als er, und weniger gluͤcklich, Konnte ich fie nicht beſiegen. St y IH gieng alfo nad; England und fah mit eignen Augen im Sabre 1816, 17 und 18. Schiffe nad: Seppings Syſtem gebaut faft fertig, andre mach demfel- ben. Syſteme zur Hälfte fertig; in allen Zeughäufern Großbrittaniens endlich fah ich alte nach dem alten Sy: flem gebaute Schiffe täglich in die Docken bringen, und: * dem Seppingeiſchen Syſtem im großen ausgebeſſert werden. — € Am Niveau des Grundes diefes Beckens iſt ein hin- langlich geräumiger Behälter ausgegraben , der all das Waſſer faffen fann, was ein Schiff, wenn es in die Dode gebracht wird, umgiebt. Hiedurch alſo fann mar augenblicklich das Fahrzeug troden flellen, gleich zu Aug: befferung ſchreiten, und mit Bequemfichfeit das Waffer, dad man in den Behälter abgelaffen hat, zupumpen. Dies geſchieht durch ein Schaufelwerf, defen Schau— fein. über 6 Decimeter groß find, und durch eine Feuer: Pumpe in Bewegung gefegt werden, Erfindung vom Artilleri- General-Bentham. N 2. Februar. Percy Bericht über Reux, von Ope: ration des grauen Staares. R. will die beyden fogenannten Niederdruͤckungs— und Auszichungs = Methoden mit ejnander vergleichen, Der Berichter bemerkt im Cingange, daß fie nicht fo neu find als man gewöhnlich glaubt, und daß Philoxe- nes »270 Jahr vor der chriſtlichen Zeitrehnung ſchon durch Niederdruden operierte und Antylus gegen das Ende des erſten Jahrhunderts fih der Ausziehung be: diente, Darauf ſtellt er gefhichtlih die Schickſale diefer benden Methoden dar, und fommt fo auf Roux, der fih, in feiner Abh. für die Ausziehung erflärk, Diefer Wundarzt erzählt, daß von 600 bisher gemach⸗— ten. Operationen, ihm 400 glüdten, ohne daß man doch fagen fonnte, er habe die Patienten ausgewählt; ine - dem die ‚meiffen in den ’Hofpitalern behandelt wurden. Die Commiſſaͤre glauben, daß die Operation durch Nieder— druͤckung ebenſo glüdlih ablaufen fünne. Es iſt ihnen 3. 3. befannt, daß von 65 Blinden, die zu verſchiede— ner Zeit in Hotel-Dieu durd Niederdrüdfung ope- viert wurden, 48 ſehr gut wieder fehen; und daf 22, die im Hospice de Perfectionnement auf diefelbe Art operiert wurden, 16 daffelbe Gluͤck hatten, Am Schluſſe ihres Berichtes bemerfen fie, daß beyde Staar-Operationen nur einen relativen Vorzug haben fonnen, und daß der Wundarzt in jedem einzelnen Falle die dafür paffende Methode beffimmen müffe; daß endfid eine Unterfheidung, wenn fie eingeführt würde, nichts als unendliche und unnuͤtze Zänfereyen veranlajfen fünnte. — Lame, über Beſtimmung der Flaͤchen des zweyten Grades, durch die befchreibende Geometrie. Devaux, tiber die Drufen der Pflanzen. Auf Anregung des Minifterd des Innern wird Dır- portal als Unter: Lehrer der Pharmacie an der Schule zu Montpellier vorgefhlagen (es hatte ſich Feiner weiter gemelden ; wirds, Laplace, Namens einer Commiſſion, ſchlaͤgt als Preisaufgabe für fünftiges Jahr vor: Aufficlung von 30", —— Monds⸗ Tebellen, die nur allein ava der Theorie abge— leitet find. on. Peroy,, Bericht über mediciniſche Eigenſchaften der Gold⸗ Präparate, Dr. Chrestien aus Montpellier hatte ſchon vorlaͤngſt ber, Academie, mehrere flarfe. Hefte eingefandt, voll Aufzählungen der gluͤcklichen Erfolge, die er durch Anwendung: der &eld- Praparate in verſchie⸗ denen Krankheiten, haufig erhalten. habe, Die. Commif- färe haben fi mit ihrem Berichte nicht uͤbereilt, um ſelbſt mehrere der; angeführten Wirfungen zu prüfen. Hier find. einige. ihrer Ausfprude: „Das Gold und def fen Präparate find bey. weitem: nit fo. unthätig, und. anwirffam als: mehrere neuere, übrigens. Thaßbare Aus toren und practiſche Aerzte fie befchuldigen. Diefe Sub— fangen befigen ganz unbezweifelbare medichnifihe Eigen: ſchaften ; fie find ganz vorzı üglich erregend uſp. — Gin grindlicheres Studium der Eigenſchaften dieſer Heilmit: tel, eins, aufmerffamere Beobachtung ihren eigenthlim: lichen Erfheinungen - uſw. würden der - Heiffunde end: lich eine mädtige-Ctüge wiedergeben, die fie-fih noch nicht hat anzunehmen, entfchließen fonnen, weil ſie noch nicht hinlaͤnglich von. ihrem Rusen und, ihrer Unſchaͤd⸗ lichkeit überzeugt war, uͤber welches beydes ſchon feit zu Fanger Zeit geftritten worden iſt. Dr Chrestien hatte angeführt: in. Dofen von ein und fluffenweis zu zwey und zwey ein bald Gran auf die Zunge eingerieben, eine der harknaͤ⸗ ctigſten Syphilis, geheilt habe, _ Cinige Aerzte. bezweifel: ten dieſe Wirkung Die Commiſſ. haben aber- uber: einffimmend. mit: dem, Autor gefunden, daß ein auf Aunge und Zahnfleifh gemachte Einreibung von vier - Gran: Goldfiaub, bald häufiger Speichelfluß, bald ftarfe Ausleerungen durd den Stuhlgang und bisweilen heftige Schweiße hervorbringt. Riſſo, für die naͤchſte Sitzung, geologiſche Anſicht der Gegend von Nizza. Girard faͤngt den Bericht über. Vicat an, von Verfer: tigung dee Mittels, sön. Danssi, über den Planeten Ceres — Chevreul, 7te Abhandl. über die feiten Körper; übergibt auch ein verfiegelte® Packet. LDarinn ſteckt wahrſch. wieder ein Dutzend Saͤuren, ine, ane und ia. Girard, beendet feinen Bericht uber Vicat. In die Sammlung, der Sayans-etrangers. Cagniard- Latour meldet, daß er eine hydrauliſche Mafchine erbaut habe, worinn ſich das Waſſer mittels , ſucceſſiver Verpuffung von Daͤmpfen hebt. Dieſes Ver— puffen gleicht dom Schal einer ſchwach geladnen Flinte. Er nennt fie Ganon pyrohydrauligue,; An Commiff. b Morichini fchreibt, daß feine Verfuse über) die magnetifierende Kraft der violetten Strahlen unter gün: fligen Umftänden. immer noch gluͤcklich ausfallen. Cuvier, Bemerkungen uͤber end Röpfe vom; Drang-Utang, nad welchen der Drang - Utang fo wie ibn bis jet die Nalurforſcher beſchrieben haben, wohl nichts als das Girgend- Alter der - großen : Affen - Art Pongo von Wurmb, auf Java if. Darauf find wir. in ber That. neugierig.) Cuvier,; berichtet tiber. die Gtiftung Alhumderis Det Preis ſoll ſolchen Abh. ertheilt werden, die Fra— daß er mit reinem, fehr:fein gefeilten und 12 2 Au — ger. entfiheibeng: welche ganz beſonders TEE = nung des Ganzen unver ſenatniſſe dienen, fe 2350. Dumeril,. Bericht: über. einige von: — Fradin vorgelegte Vorrichtungen, anſteckende oder ver⸗ dorbene Luft zu: reinigen. — Leiſten ihrem —5 Genuͤge, ſind aber, zu. ımbequem.. Dupin, zweyte Reiſe nach Engfand, s Laennec, über die Anwendung acuſtiſcher mitteli in der Medicin. Den an. Maͤrz. Vallée, handſchrifu ET über 3 befchreibende Geometrie, mit Rupfern., Bericht der. Commiſſ. von der phnftcafifhen Preis ertheilung, wegen. des. Ganges. des ae end den Gefegen der. Erfaltung.. Dieſer Bericht iſt von Fourier,. ur fann wegen feiner Weitfäuftigkeit hier) nicht. gegeben: werden, Die allgemeine Meynung war, daß die eingefhickte Abhı den Preis verdiene; bey Deffnung des verſiegelten Zettels fand fih, daß Petit, Prof. der. polytechniſchen Schule und Dulong Prof. der koͤnigl. Schule zu Alford die Verfaſſer waren.. Geoff. St. Hilaire, Saͤugthieren. Manonri-Dectet über eine: neue Feuerpumpe .· Dellile; über Persea, ein. Baum in Aegypten. 9n, Geoff. St; Hilaire zur, Hinterlegung ind Gere teriat, ein verfiegeltes. Pader mit gedrudten Abd. sur l’Unite. de, compofition.. et l’Identite. des materiaux des. organes. relpiratoires, dans. tous les animaux vertebres. .- f Fr. Honriet du Loele ſchickt Ab. über den for chronismus der Spiraljedern. Chaptal, Bericht. Uber, die, Abhandl. für, die vom verftorbenen Ravrio. gefliftere Preis⸗Frage; über die Mit: tel, wie. die. Kupfer-Vergolder gegen die bey diefer Kunſt gewöhnlichen : Gefahren » gefihert werden, Der Kreis. dem, General-Muͤnz-Wardein Darcet, zuerfannt LEegendre berichtet, dag die über das Theorem von Ferimat zum Concurfe eingefandten Abh, nichts Eng nungswerthes enthalten. . De Humboldt, uber den Kuhbaum. Gillet- Laumont,. meldet die Entdeckung eines | neuen Alcalis im Petalit des Bergwerks zu Uto in Schweden. [Lätkion],.. Beudant, uͤber die Urſachen der Gehalt: Veraͤnde rung von Erpftalfen derſelben Gattung,’ Die von de Lalande, vejtgefegte Denfmünge-ift von der Ycademie dem Director der Sternwarte zu ‚Sreem wich, Pond für feine herausgegebene Arbeit, über jähr:. liche Baralfare der Sterne zuertheils warden, . 16n. Delambre, Lobreden auf Kochen und’ Mes sier. Cuvier, auf Werner und Desmarest. Girard, geſchichtlicher Bricht uber Schiffarth im: Innern. 251, Bon Berzelius em Brief. uͤber zwey nen entdeefte Subſtanzen. TLithion, und Selenium.J r Vaugquelin ‚ über . denfelben. Gegenfiand, Duc de Ragufe, uber eine Arbeit von. Dupin: = Ber: ſuch uͤber d,e Fortſchritte der Artille ie und. Ingenieur⸗ Kunſt bey den Engländern. Dupin hat nit Aufmerk ſamkeit alle vorzuglichen Nilitar- InRitute der Englaͤn | uber. dad. Zungenbein bey I der Weßlwielr, Porksmouih,. Chattams« ufiis bereis‘ fet, und ‚gibt von: ihnen Nachricht. Faſt alle Bauten für die Regierung find zu. Woolwich gemacht: am anz Bern Orten find nur. Niederlagen: Pulver und tragbare Waffen: find- in’ England Handelsartifel,, die von der Regierung, ſo wie. fie: deren: bedarf,. nad)" vorherigen Pruͤfung/ gefauft werden. Nur allein in der Niederlage zu Woolwich find mehr als 10000 Kanonen und eine . ungeheure: Menge Mörfer, Haubigen, Caronaden, Feuerkatzen (Perriers) nfiv.. Bor. dem- Kriege waren dort 25000. Kanonen und die andern Artikel nad; Ver: yaͤltniß. Portsmouth und Ghattam ſind beveſtigt; allein dieſe Art Arbeiten haben in England nichts bez fönderes. Da iſt mod, wie an andern. Orten, Vauban das Ideal; Carnot’s Werfe werden gefhägt. Die Eng- laͤnder wollten: etwas von. Montalembert. verſuchen; allein ſogar ihre Finanzen konnten die Koflen nicht er: ſchwingen, die dieſes Syſtem fordert. An den Küſten find Vertheidigungs>s Thürme erbaut worden, einfacher als unfere.. —— Dampfmaſchinen und hydrauliſche Preſſen find jetzt die Haupttriebfedern der engliſchen Induſtrie: erſtere find auf einen hohen Grad der Vollkommenheit gebracht. Mit Erſtaunen ſieht man fie vor ſich ohne Laͤrm arbeiten, ohne Verwirrung und doch fo viel leiſten als 2.bis 300 Pferde. Beym engliſchen Geſchuͤtzbau werden fie ſehr be: nust. Die hydrauliſche Preſſe von Pascal, von Bramah- vervoſlkommt wird auf Verſchiedenes mit Vortheil ange⸗ wandt. Mitiels dieſer Preſſe haben. die Englander die Schiffsausruſtungen, den: Mundvorrath, und beſonders Hutter auf einen ſehr engen. Kaum zuſammengedraͤngt, wodurch, der leichten Fortfchaffung wegen, - der. Armee von Wortugal ein großer Ueberfluß verfhafft wurde, in. Seſichte des Feindes, der an allem Mangef fitt.. -* "Dupin zeigt umſtaͤndlich alfes, was zum Unterriht über das Perſonale der Artillerie gehört. Auch hat er ein befonderes Kapitel dem Materiellen gewidmet; aber un- geachtet“ einiger etwas prahferifher Verſprechungen, ſcheint doch nichts recht zerftörendes. und recht furchthares "erfunden zu feyn. Die Engländer Haben mit Kartaͤtſchen gefüllte Hau: bigen, ‚denen fie. viefe Wirkung zuſchreiben. Die beſten Beurtheifer einer moͤrderiſchen Erfindung find diejenigen, "gegen die jene oͤfter getraut wird; und ihre Wirtung auf unfre Truppen ssigt, wie nuͤtzlich es wäre, wenn wir fie auch bey ung einführten. Man har neulich in England ziemfich Bring Verſuche gemacht, das grobe Geſchuͤtz leichter zu maden, Dieſe Verſuche waren: befondsre fir den Seedienſt berech— "net; denn fo groß auch die Sicherheit iſt, die die engli- he Marine ihnen feifter, fo ſind ſie doch nicht weniger einig auf ihre Vervolllommnung bedacht. General Gongreve und Generaf Bloomfield haben - ſich ſeht mit der Leichtermachung der großen Feuerſchluͤnde beſchaͤſtiget. Ban den Canonen des erſtern wurde anfaͤng⸗ lich viel Zen ens gemacht, als ob fie ganz außerordent⸗ Lich: Eigenihaften beſaͤßen, in denen. es ihnen die von Bloomfield nit. wuͤrden gleich thun können; es fand ſich aber, daß, bey richtig angeſtellten Verſuchen, fie die: ſen letzten weit nachſtanden. Beyde Arten haben vor den . gewoͤhnlichen Rawonen giemlich groie, Vorzüge, fün ben Dienft, wozu man: fie beflimmte. * > General. Congreve: iſt der thaͤtigſte Befoͤrderer der Neuerungen: bey der engliſchen Artillerie; er hat ſich viel mit dem Bau der Laffetten beſchaͤftiget. Ueber die: ſen Gegenfland' gab er ein Buch heraus; allein dag, was man. in dieſem Werke findet, erinnert- auffallend- an das, was man- in-mehrern: franzoͤſiſchen Werfen, ber- fonders in Montalembert antrifit. Diefer Gen: Congreve: hat hierüber ein Erfindung Patent gelöst, das‘, ohne ihm. das Recht zu geben, ale Erfinder: Shan: befannter- Sachen zu’ gelten, doch den Vortheil ſichert, den: Ausrüftern. feines Landes Laffetten zu verkaufen; die fein- Patent jenen zu bauen verbietet, 26 fie fih- gleich ſehr leicht bloß nad den franzoͤſtſchen Buͤchern machen Tieken:- Es moͤchte wohl das Anſehen haben, gls ob die Neuerungen des General Congreye coffentlich wenig— ſtens) oft. in. England mit jener. Partheylichkeit beur— theilt wurden, die im. dieſem Sande ſo leicht für: alles, was etwas zum. Nationalruhm beyzutragen verfpricht, entſteht. — > \ Den: Hauptruhm haben: dem General Congreve die Nafeten erworben; die feinen Nahmen führen. Man weiß daß fie. fihon, che er: fie. in England einfuͤhrte, von den Indiern gebraucht wurden, die ſich ihrer gegen die engliſche Armee zu Sexingapatnam bedienten; man hatte ſie ſchon in Frankreich vorgeſchlagen, man glaubte, aͤber daß ein Ding, das mehr Lärm. als Schaden macht, nicht viel nuͤtze ims Kriege ſey. Sir England glaubt man Gwenigſtens fagt man es fagt. es aber ohne Grund), daß die Raketen viel entſchie⸗ den haben, beſonders in der Schlacht bey Leipzig. Die Feuerwerker mehrerer Mächte befehäftigen ſich ernſtlich damit? es ſteht zw; hoffen, daß die franzoͤſiſche Feuer— werffunft; die einiges Recht hat das Benfpiel. zu geben, dieſem nicht: folgen wird; denn, außer wenigen. ganz einzelnen Faͤllen haben dtefe Raketen gar keine Wirkung, und: mehr die Menſchheit ala die Kriegswiſſenſchaft önnte-fih freuen, wenn fünftig nichts als folde Waffen geführt werden: ; Die Engländer: haben Raketen für den Land: und für: den: Seekrieg, fir haben fie von. allem Cafiber; für die Snfanterie,. für: die Capallerie, zum. brennen, zum Kasiätfenwerfen ufio. - ; General’ Gongreve fügtxdiefem allem noch einer Zuſatz bey, der“ fuͤr dieſesmal wohl feine eigne- Erfin- dung feyn mag. Neue Raketen haben jegt einen Fall— ſchirm, der’ fih auf dem hoͤchſten Punkides Schußbo— gene entfaltet und die Bombe majeſtaͤtiſch durch die Luft" trägt, Die; wenn ſie einen. guͤnſtigen Wind findet, wuf. irgend eine: Statt hinabſteigen und ſie in Brand ſtecken fo; “oder. aud eine» Beuerfugel, die: ploͤtzlich, wie ein neues Geſtirn glänzend die Bewegungen des Feindes erhellen muß .... bis zuz dieſem Puntt gekom— men, kann «man. nicht vorherſehen, wo. der General Congr.' endlich feinem Genie ein Ziel fegen wird, und gewiß war er nur zu befeiden, da er ſich begnuͤgte dem einen Großfuͤrſten von Rußland zu ſagen, ‚dab, wenn der Krieg fortgedauert hatte,er dir Er Zu englifgen Armeen den Stand fegen wolle, Kanonen und ffein Gewehr zu entbehren. "Der Bericht des Duc de Ragufe beſchlißt mit fol: orten: u un bedeutende Arbeiten achmlih von Dupin) mit dem fobenswertheften Eifer unternommen und mit vielem Talent ausgeführt, werden gewiß Die Aufmerk famfeit "und ‘Yufmunterung für diefen "Ingenieur erre⸗ gen, der, ſo jung noch, ſich ſchon ehrenvoll auszuzeich-⸗ nen wußte. Die Commiſſion ſchlaͤgt zum Schluſſe vor, die in jeder Art empfehlungswerthe Arbeit Dupins in das Re- cueil des Savans etrangers aufzunehmen. In derjelben ©ikung, Marſchal Due de Raguse noch? über eine neue Kanonen Laffette, die von Ferrier de Mezieres der Academie vorgelegt worden. D. d. Rag. Ichließt feinen Bericht folgendermaaßen: „Ueber: haupt verrathen die vom Tir. vorgefchlagenen Verande rungen, daß es ihm ganzlih an theoretifhen ſowohl als an practiſchen Kenntniſſen über die Anwendung ber onen fehlt.“ ur. fährt in feiner Abh. fort. Auf Gau- thier’s Bitte wurden Commiffare ernannt, um die an der Steige der Berge Baujon gemachten Arbeiten. zu unterfuchen. Son. de Varennes Beſchreibung eines Gewebes, das er für unberbrennlich Halt und gut zu Decoratio⸗ nen der Schauſoiele zu brauchen. Commflion. Desfontaines, Bericht über Dellile’s Abh. von Perlea. Perfea war ein Baum, der fonft feines Nugens wegen in Egypten gebaut ward, und deffen Theophraſt, Dioſcorides, Diodor von Sicilien, Strabo, Plinius und andre afte Schriftſteller in ihren Werfen erwähnt haben. Theophraſt fagt davon folgendes: „es gibt ‚in Sgypien einen merkwürdigen Baum, Perfea. Blätter, Kfüthen und Xefte gleiden dem Birnbaum; allein er bleibt das ganze Jahr grün, da der Birnbaum gegen den Winter das Laub verliert. Die Perfea trägt viele Früchte, die um die Zeit.der Eteſiſchen Binde Sirocco der Fehn) reif werden. Die nod nit vollig reifen werden abgenommen und aufbewahrt; fie find gruͤnlich und von Tängliher Birnform, faft wie Mandeln. Ihr füßes, lieblich ſchmeckendes und feicht verbaufiches Fleiſch enthäft einen Stein wie die Pflaumen, aber kleiner uud weniger hart. Das Hol; der Perlea ift fehr veſt und foön ſchwarz. Man macht Statuen daraus, Tiſche und andre Sachen.“ Xheoph. Buch IV Kap. 2.) ; Mehrere neuere Autoren ſuchten diefen berühmten Baum tennen zu lernen, deſſen die meiften egyptifchen Geſchichtſchreiber erwähnen; allein ihre Vermuthungen feinen allgemein unbegrundet zu feyn. Sacy in feiner Ueberfegung von des arabdiſchen Arztes Aballatif Be: richt über Egypten, beweißt, daß der von den al- ten Schriftſtellern jener Nation unter dem Namen Le. bakh befehriebene Baum Tecophraſt's Perfea iſt; er fagt aber nicht, ob die dieſem Baum beygelegten Cha⸗ ractere ſich bey einigen jetzt in Aegypten befannten Bau; men finden. Der. Lebakh ift feit mehrern Guhrhundsrten aus Unter⸗ Aeghpten verſchwunden. Dellile Fat ihn wieder” aufgeſucht und glaubt, daß es der Balanites, Xime- nia aegyptiaca von Lin, fey, wovon er im Garten zu, - Rairo nur ein Eremplar fah und zwey in. Ober; Aegype: ten, der. aber. in Nubien und. Abyffinien fehr gemein, ° ift, wo man ihn unter dem Namen Glig tennt. Die: Commiſſ. Halten Delliles Meynung für fehr wahrſchein ⸗ lich und ſchlagen vor, feine. Abh. in den Bandıdes Say. etrang. Drucken zu laſſen. u Poiffon, über Bewegung elaſtiſcher Fluͤſſigkeiten. Beudeant , beendet feine Abh. — An Commifl. - j Fresnel, uber ‚die durd das polarifierte Licht in: " gleihartigen Flüfigfeiten entwidelten Farben. M Moreau de Jonnes, uber Goluber Ourfor in: Martinique, — Preisaufgaben der Parifer Akademie. 1) Wiederhoit) zu beftimmen die hemifchen Veraͤnde⸗ tungen, welche in den Früchten während ihres Zeitigens, und über diefe Epoche hinaus ſtattfinden; man fol, mit Sorgfalt den Einfluß der Atmofphäre, welche die Früchte umgibt, unterfuhen, und die Veränderungen, welde fie davon erhält cdabey erfährt. Man kannt feine © Beobachtungen auf. gewiffe Früchte von verſchiedener Art befhränfen, wenn man nur genug allgemeine Folgen daraus herzufeiten weiß. — y 2 Der Preis ein goldenes Zeichel, 3000 frcs Werth. — Ziel der Einfendung ıfler Genner 1319. — be 2) Die Phänomene der Diffraction, von Grimaldi = entdedt, hernad von Hook und Newton erforfeht, find in. diefen leßten Zeiten der. Gegenftand der Unterfuz chung mehrerer Phnfifer, namentlid der Herrn Young, Fresnel, Arago, Pouillet und Biot etc. gewefen. — Man fennt die diffringierten Lichtftreifen, welche fih bilden und fortpflanzen aufer dem Chatten der Körper, digjenigen, welde in diefem Chatten felbit erſcheinen, — wenn die Strahlen von beyden Seiten eines. fehr ſchmalen Körpers. zugleich abgehen; und die, welche durch Ruͤckſtrahlung auf die Oberflaͤchen einer beſchraͤnk ten Ebene entſtehen, wenn das einfallende und abbral— lende Licht ſehr nah an ihren Enden vorbeygeht. UL fein man hat die Bewegungen der Strahlen nädft den Körpern felbft, wo ihre Umbeugung geſchieht, noch nidt hinlaͤnglich beſtimmt. Die Natur Ddiefer Bewegungen bietet daher heut zu Tage den Punct der Diffraction, - welcher am meiften verdient, unterfught zu werden, ınz © dem er das Geheimniß der phyſiſchen Art enthalt, auf welche die Strahlen gebroden und diffriengiert werden in verfehiedene Streifen von ungleihen Richtungen und. ungfeiher Staͤrke. Man fol daher: 1) durd genaue Erfahrungen alfe Wirfungen der Diffraction der unmit— teibaren und zurüdgeworfenen Lichtitrahlen beſtimmen, wenn fie abgefondert oder miteinander nächſt den Enden eines oder miehrerer Körper, von einer entweder beſchraͤnk⸗ ten oder unbejdranften Ausdehnung, vorbengehen; woben man Act zu geben- hat auf den Raum zwifchen dem Körpern fowohl, ale auf. die Weite des Punctes, von . welchem die Strahlen ausgehen, 2° aus diefen Grfab: rungen, durch mathematiſche Induction, die Bewegun⸗ ‚gar ‚gen der- Strahlen bey. ihrem Vorbeygehen an den Koͤr⸗ pern folgern. Ziel 1. Äuguſt 1818. Preis 3000 Fr. © Bon allen-Theoremen Fermat’s, welde die Mathe: " matiler fo Tange befchäftiget haben, blieb nur noch ein eimiges zu beweifen übrig. Er hat es fo ausgedrüdt : on Meber den Grad hinaus gibt es feine Potenz, die in gwey andern Potenzen ve: felben Gradesitheilbarmwäre: Ein Beweis dieſes Theorems für den aten Grad it von Fermat felbft in feinen Randnoten über Diophan- tes gegeben worden. Euler hat es dann auf eine ähnfihe Art vom 3ten Grad bewiefen; für die folgen: den Wotenzen ift noch der Beweis zu Fugen, oder nur für die, deren Erponent eine Prim- Zapf ift; denn aus diefem Fall folgen unmittelbar alle andern. "Diefes ſoll man leiſten. Ziel der Einſchickung den 1. Jaͤnner 1820. Preis 3000 Franken. 6. Die Wichtigkeit der Mondstafeln fuͤr Schiffarth und Geographie hat ſie zum Gegenſtand mehrerer Preisaufgaben gemacht. Die Aſtronomen haben ſie durch Verbindung der Beobachtungen mit der Theorie zu einem Grad von Genauigkeit gebracht, der wenig wuͤnſchen läßt. Die Theorie hat die Form der Beweiſe gegeben, und verſchiedene Ungleichheiten angezeigt, wel- che durch die Beobachtungen kaum auszumitteln geweſen waͤren. Die Parallaxe des Mondes, die Ungleichheiten in Burckhardts Tafeln, deren man ſich jetzt in Frank— reich bedient, ſind allein nach der Theorie entworfen, auf welcher auch die Ungleichheiten in der Breite vor— „sügli beruhen. In Sinfiht der Ungleichheiten in der Laͤnge, welche am häufigfien vorfommen und am ſchwie— rigſten durd) die Theorie zu beffimmen jind, hat man es bie jegt vorgezogen, die Coefficienten durch Verglei— ung einer großen Anzahl guter Beobachtungen zu fol- gern. Da aber der analytifhe Weg diefe Eoefficienten io wenig abweichend angibt; fo kann man Hoffen, durch ftärfere Approrimation die, Genauigfeit der aus den Beobachtungen, gefolgerten Refultate zu erreihen und ſelbſt zu übertreffen und fo aus den Mondstafeln allen Empirismus zu verdraͤngen, welches auch noch die ein— zigen aſtronomiſch. Tafeln ſind, die noch einen ſolchen enthalten, Man ſoll daher: Aus der bloßen Theorie der allgemei— nen Schwere, ohne aus Beobadtungen ct: wasanders als die arbitraren Elemente zu borgen, ebenfo genaue Tafeln von der Bewegung des Mondes entwideln, als die beften, welde man wirflid hat. Der ſeel. Alhumbert hat jährf. 500 Franken für einen Preis beſtimmt, der abwechfelnd von den Afade- mien der Wiffenfhaft und der ſchoͤnen Künfte verrheilt wird, Dießmal wird er der beſten anatomifch. Befthrei- bung der zivey Eingeweidwuͤrmer Ascaris lumbricalis “ und Echinorhynchus Gigas beſtimmt. Man foll_ haupt: aͤchlich beſtimmen, ob ſie Nerven- und Blutgefäfe haben oder nigt. Zeichnungen müffen dabey feyn. Ziel der alle Jenner 1820. Preis 3000 Franten. Die Abhand— ungen muͤſſen poſtfrey an das Sekretariat des Inſtituts mit verfiegeliem Namen eingeſchickt werden. Sa Heft 5. ‚mehr aus einander 822 Jahrbuͤcher der Litteratur. Wien b. Gerold. 15. Unter den. vielen, fo wichtige Gegenftände der al: ten und. neuen Literatur enthaltenden Geiftesproducten unferer immer mehr einer Haffifhen Gediegenheit fich nahenden Zeit — unter den vielen polyhiftorifhen, fa: tiftifhen und andern Schriften, die zu vielſeitiger Be⸗ lehrung eines wiſſenſchaftlichen Publicums gegenwärtig gedruckt werden, ſcheinen auch die ſo eben in Wien her— ausgefommenen Jahrbuͤcher der Literatur gang befonders unfere Aufmerffamfeit an fih zu ziehen. Wenn alfo gerade jegt mehrere funftgebifdete, wiffen: ſchaftliche Forſcher des Alterthums der reinen Idee des Schoͤnen, Großen und Erhabenen nachſtreben, wenn ſie ſolche ganz ausſchließlich in der Kunſtgeſchichte der Perſer und Aegypter, ja ſelbſt in den Alterthuͤmern des iſraelitiſchen Volkes, vorzuͤglich aber in der goͤttlichen Mythologie der Griechen und Roͤmer zu finden glauben; ſo muͤſſen wir dieß um ſo mehr zu wuͤrdigen wiſſen, je inniger die Kunſt, als Darſtellung der Sinne im All der Natur, mit der Wiſſenſchaft oder der Darſtellung der Vernunft zuſammenhaͤngt, und je unzertrennlicher die Ausbildung der einen vom Fortſchreiten der andern iſt. Ein ſolches Werk nun, das mehr als Recenſion oder Kritik großer, Haffifcher Kunftwerfe zu betrachten ift, und uns allgemein nuͤtzliche Beobachtungen, lehr⸗ reiche Auszüge liefert, find diefe Jahrbücher, wovon jährlich vier Detav- Bande erfcheinen, und für 8 Rthlr, Praenam. zu haben find, Der in diefer Dftermeffe herausgefommene erſte Band enthält: 9) Sehr intereffante Auszuige aus J. von Ham: mer’s Geſchichte der ſchoͤnen Redefünfte Perfieng, Wien 1818. - Das Bemühen des Rec., den Hauptinhalt eines fe hoͤchſt ſchatbaren Werkes in moͤglichſter Kürze darzuftel- fen, und in feiner Gefammtheit zu umfaffen, kann durhaus nicht verfannt werden, und feine Bemertun- gen find vorzuglid darum zu loben, daß er den Charaf: ter deuticher Kunftbildung nit nur allein mit vielfeiti: ger Sachkenntniß zu ſchildern, ſondern auch mit Be— ſcheidenheit darzuthun wußte, wie die groͤßten Kunſt— werke deutſcher Weiſterſaͤnger, nicht bloß aus fubjectiver Genialitat und einem etwa hoͤchſt vervolffommneten na: turlihen Talent, fondern hauptfähliih aus jenem un: unterbrodenen Studium fremder, ſowohl aͤgyptiſcher als aud helleniſtiſcher und roͤmiſcher Kunſt hervorgegangen ſind, und wie nothwendig es daher dem deutſchen For— ſchungsgeiſt ſey, tiefer in die Kunſtgeſchichte der Perſer einzudringen, da vorzuͤglich dieſe einen üppigen Reich— thum an Bildern und Erſcheinungen darbietet, die uns theils den Geiſt unſrer eignen, vaterländifchen Kunſtge ſchichte ins Gedachtniß zuruͤckrufen, theils aber auch die, nicht auf unwahrſcheinlichen Gruͤnden beruhende, Stamm— verwandiſchaft zwiſchen deutſchen und perſiſchen Voͤlkern, woraus wieder das Weſen germaniſcher Kunſt eine um fo hellere Beleuchtung erhalten durfte, immer mehr und etzen fonnen. 2 Eine Sammiung und Beurtheilung der vorzuͤglich— 5I ffen Stellen aus jenem! großen, franzoͤſiſchen Pracht⸗ the last Pmbassy to Chinay Kondon fer’ Jöhn Be ar UFER werfe ber Aegypten ; Description de l’Egypte. Rec. hat die ſchoͤnſten Geſichtspuncte aus diefem unfferbfichen Werf herausgehoben, und uns mit’ einer hoͤchſt romantifchen, klaſſiſchen Wanderung nad) dem in: Schriftsreihen, durch Dfiris geheiligten Philaͤ (Diodor. 1. p. 19.), und dem, wegen feines berühmten Brun⸗ nens und Eratoſthenes Mefjungen fo ſehr merkwürdig ge; wordenen Syene (Strabo XVII. 817) befannt ge macht; allein ungleich mehr wuͤrden unfere Wuͤnſche noch befriediget worden ſeyn, wenn er eine größere Anzahl Hauptfiollen aus dem- franjsjifhen Grundtert gezogen, und folche in einer gewiſſen Aufeinander- Folge uns mit: getheift hätte. Denn ein fo theueres, feltenes Werf, wie diefeg , Haben in der That wenige Gelegenheit zu fez ben, und es wäre daher gewiß fein geringes Verdienſt, wenn irgend ein gelehrier Alterthumsforſcher ung hiervon eine Epitome in deutſcher Sprache geben wollte. Hoͤchſt leſenswerth find die Auszüge über die Ruͤck⸗ zeife auf dem, von Bergfetten umgebenen Nilſtrom bie nad Com-Ombo, dem alten Ombus, deſſen Bewoh⸗ ner nah Aeltan’s CHist. animal. X. e: 21.) Tradi⸗ tion wegen ihres Crocodildienſtes ſo berühmt waren. Hierauf. giebt. Rec. eine, in antignarifher Hinſicht vhoͤchſt intereſſante Beſchreihung von. einigen, auf die eben genannten Orte ſich beziehenden Kupfer-Tafeln des franzoͤſiſchen Werkes, und verfolgt dann ſeine gelehrten Steifenden bis Edfou CApollinopolis Magna); El: ab oder dem alten, am vechten. Nilufer gelegenen Efethifa wo einft, nad altem Gebraud) der Aegypter, Menfehen geopfert worden fein felen. Bon hieraus fommen die fr. Gelehrten nah Eatopofis, jegt Es ne ei eher Stadt ebenfalls das Crocodil, wie fon trabs. CRVIE 8172 berihter, ſohr heilig verehrt wide), und ſodann nab Erment, dem alten Her: monıhig, dem heiligen Verehrangsorte Apolbl's und Supiter’s Gbid. 8169, son deffen Ruinen. herab fie die Ebnen vom Theben, deren reichhaltige Befehreibung der. Herausgeber dieſer Jahrbuͤcher im nächften Bande persprichez exblicken konnten. 5) Eine fehr intereſſante Darſtellung der vorzüglich ſten Momente aus F. Kurzen’s Geſchichte De: ſterreichs, unter den Koͤnigen Ottokar und Albrecht J. Binz bey Kajetan Haslimger IE Theile, . Ein hoͤchſt nothwendiges Werk für alle diejenigen melde fi mit dem. Ctudium der fpeciellen Geſchichte Dr- Arıreiche beſchaͤfligen wollen: Zu diefem Artickel gehoͤren noch: des Stiftes Hohenfurth's in, Boͤhmen Urſprung cCeine diplomatiſche Skitze). Prag 1810, 8. bey G. Haaſe; und R. M. Millauev’s Dr. und Pr. den Theo: fogie, über die Erbauung der königlichen, befrep: ten Berg: und. Kreisſtadt Budweis in: Böhmen. Ehenda u Zwey ebenfalls fiir: finögbare Abhandlungen für ale diejenigen, welche ſich einer erundficheren, Unterfu: hung der Gefhichte des Königreichs Böhmen zu wid: men gefonnen. find». #. Auszuge aus 9. Effis Nachrichten über das Rai: ſerthum China; Journal of the proccedings of Mer ER So viel aͤuch der fange Titel verſpricht, und fo hoch auch immer die Nıugierde geſpannt ſeyn muß, die in⸗ nere Beſchaffenheit, Sitten, Gebraͤuche und Staatsein— richtungen eines Landes genauer kennen lernen zu wol: len, welches bis jegt für uns bloß dem Namen nach exiſtirte; fo intereffant es auch in jeder Hinſicht ſeyn muß, uͤber die Chineſen, deren Chronologie noch ungleich weiter hinaus geht als die unſrige, und die, als. die einzigen unter allen. ubrigen DVolfern , noch den Ge⸗ brauch der Hieroglyphen ) beybehalten haben, eine be- ſtimmtere und hellere Aufklaͤrung zu bekommen, ale bis jest geſchehen konnte: fo muͤſſen wir es doch recht ſehr bedauern, daß gerade durch dieſes Werk unſere Wuͤnſche nicht fo ganz befriedigt worden find», Denn "das Intereſſanteſte, die Mythologie und Goͤtlervereh⸗ rung der Chineſen, befchreibt der Vfr. gar nicht, obgleih die Mitglieder unfrer Botfchaft aus befonderer Politik wie in Privat: oder öffentlihen Säufern, fondern ſiels in Tempeln einlogiert wurden, und daher auch um ſo leichter das Weſen der verſchiedenen Goͤgen und Abbil- der hätten erklaͤren koͤnnen. Bloß des Feuergottes— und der Allmutter gedenft ber Bfr., ohne ihnen weiter einen anliquarifhen oder fonftigen mit andern Gottheiten des Drients analogen Werth beyzulegen. Außer den gewöhnfihen, fhon aus andern Reife: s befehreibungen befannten Gewohnheiten der Chinefen. bey Tafel, beym Vollmondsfefte, und einigen anderen Volke: gebräuchen laͤßt ſich ElTis über weiter nichts befondere aus, glaubt aber, daß, rücjichtlich der Vertheidigung diefes Reiches, ſolches ſelbſt bey den aͤußerſten Anftren: gungen feiner Armeen, dennod nie. im Stande feyn würde, afiatifhen, durch feine militarifhe Norm gebil« deten Truppen, am allerwenigfien aber europaͤiſchen, in der Kriegsfunft vielſeitig geibten Heeren einigem Wider: ffand feiften zu koͤnnen. Wie gluͤcklich würde alfo das vielgebildete Europa. nidt ſeyn, wenn es, flatt in denen bisher bloß mit und gegen. fich felbft geführten, fhauder: vollen Kriegen, die Beften feines Volles eitel dahin y geopfert zu haben, Lieber einen allgemeinen Herreszug nah China unternommen, und jene fo fehr in Unwif: ſenheit verfunfenen Chinefen entweder zur Vernunft oder doch wenigſtens unfer feine Gewalt. gebracht und ſich ei: nes fa ſchoͤnen Erdſtriches zum Nusen feiner Kinder ver ſichert Harte. [Was hatte man davon? Uebrigens find wohl die Chineſen geſcheldter, als wir waͤhnen. Das be— weist die Art, wie fie ung naſeweiſen Europaͤer abzufuͤh⸗ ven verfichen.] Der Bfr. fchließt, dab theils durch die fittliche, poli⸗ tiſche und oͤrtliche Einförmigfeit Diefes Reiches, theils durch die auf langen Strecken hindurch hoöchſt unmertliche Abwechslung der Landſchaften, feine Nrugierde fehr bald befriediger und gefättiget worden joy. / 5) Eine aucfuͤhrliche Beſchreibung dee Magdeburger Doms, von J. B. DB. Koch, Domprediger, Supe— rintendent ufiv. Magdeb. b. Heinrihshofen 1815, 8, Dieies, den Urſprung eines jo mertwurdigen, ſelfe— *) Cf. Warburthon’s Essay fur les Hieroglyphes. ° ven Oki, wie der Dom zu Magdeburg iff, befchrei- hen, muß, wenn auch der Vfr. in Manchem * vollkommen Recht zu haben ſcheint, ſchon darum als ein fehr willlommenes Geſchent für alle wahren For: ſchungen des deutfchen Alterthums betrachtet werden, weil ‚gerade die alten Kirchen und hierüber manches ſehnlichſt erwünfchte Licht geben fönnen, leider aber noch nicht ge- mugfam unterfucht und beſchrieben worden find, Sollte daher nicht dur) eine genau gemachte, arditeftonifde Zuſammenſtellung und Klaſſifitation alfer alten Kirchen nad ihren verfhiedenen Sahrhunderten und jebesmaligen . Eigenthümlichfeiten ihrer Bauart fehr viel für das tiefere “ Studium ‚des Mittelalters gewonnen worden? Alfer- dings! Wir find daher dem eifrigen Bemühen Rode - Fehr viel Dant ſchnldig, und wünfhen nur, daß ſowohl "er, als auch mehrere andere Alterthumsforſcher m Ex meinſchaft mit Coſtenoble's vortrefflihen Kunſtwer— Ten auf dieſes fo viel verſprechende Ziel hinarbeiten moͤchten. 6 Eine treffliche Zuſammenſtellung der Hauptpuncte jener für die Aeſthetik fo ſchaͤzbaren Schrift: Ver: fuh einer Theorie des Komifden, von St. CS hüse. Leipzig bey Hartfnod) 1917. 8. Wenn wir das Komiſche gewohnlid) fo dargeftelft fe- de, daß folhes mehr als Lacherliches erfheinend, batd in obfconer Unſchicklichteit oder Ungereimtheit menſchti⸗ er Handlungen, bafd im uͤbertriebenen Eontrafte, in K der Garicatur ufw. befteht; wenn wir ferner, wie Art- ‚fotefes, die Komödie uf? Darftellung des Unedferen im Menſchen, als Preisgebung feiner Laͤcherlichkeit und aͤßlichkeit betrachten, fo muͤſſen wir den Vfr. in jeder Sinſicht loben, daß er durch feine treffliche Theorie das dalſche und Einfeitige fofcher Beſtimmungen darthut, und die wahre Hoͤhe des komiſchen Witzes, welche ſich im Ideal-Komiſchen offenbart, beym Ariſtophanes finder. Sehr ſchoͤn und in der Philoſophie wahrhaft be— gründet ift die Anſicht des Vfrs, den Menſchen afs ein S Boppeifeitige® zweypoliges Wefen zu betrachten, welches halb an feinen mütterfichen Boden, der Erde feffgewur: Sen, Hinauffirebt zu den heiteren Regionen des Lichtes, amd diefem nach, feine phyſiſche Natur mit der pſychi⸗ fsen, feine Einnlichfeit mit der ewigen Freyheit, fein Endliges mit dem Unentlichen ſynthenſch machen will. * „Aus dieſer zweyfachen Nichtung nun, aus dieſem un⸗ — > unterbrochenen Polwechſel zweyer Raturen; und dem Vers Haltniß des Menfchen zur Welt fagt der Vfr. ſehr ride ig die Möglichkeit des Komifchen hervorgehen, fo wie vor der andern Geite betradjfet, die Tragödie eine wahre Verklärung des irdiſchen, beſchraͤnkten Pe: "bens, eine rein ideale Komödie ſeyn muß, welche, wie das Sophoches tragiiche Schoͤpfungen zeigen, bey heiterem Scherz und Wonne dad Ewige, Goͤnliche im . Endfiben, Irdiſchen manifefirt. Dur die Kunft alfo werden dieſe beyden Pole getrennt, und wie dieſelbe nun den Einem als Nothwendigkeit, als Schickſalswil— fen, dem die Freyheit des einzelnen, endlichen Wefens ſig unterwerfen muß, in der Tragoͤdie darſtellt: alſo Taßt fie den’ andern als Freyheit, als unumferäntte Luft in’ der Komoͤdie fih offenbaren. Es iſt demnach in der Kunſt Komoͤdie und Tragoͤdie tine und diefelbe 866 Dichtung, eben fo, wie im Peben Freude und Schmerz ſtets mit einander abwechfeln, und das eine ſich fort- dauernd im andern wiederholt. Sehr vielen Dank if man dem Vfr. wegen feiner uns mitgetheilten Bemerfungen über die kuͤnſtleriſche Darftellung des Komiſchen, fo wie au ruͤckſichtlich der hinzugefuͤgten Folgerungen und Regeln für Luſtſpieldich⸗ ter, Schauſpieler und Zuſchauer ſchuldig. 7) Auszüge aus Georg Zoega's Abhandlungen. 9. von 8. G. Belfer, Prof. zu Göttingen, Mit 5 Rupfert. Göttingen bey Dietrih 1817. 8. Die Reihhaltigfeit diefer, tHeils aus dem Pateini- fden, theils aus dem Stafienifchen und Dänifchen in’s Deutfche überfegten, antiquariſchen Abhandlungen kann, wie Rec. ſchon ſehr richtig bemerkt, dem Leſer durchaus nicht in Auszuͤgen anſchaulich gemacht werden, und ce muͤſſen ſolche ſchlechterdings in ihrer Gefantmtpeit umt Aufeinanderfolge ſtudirt werden. Der Vfr. geht von der Hauptidee aus, das Studium der alten Religionen durch Zuruͤckfuͤhrung griechiſcher Mythologie auf afiatifhe wo moͤglichſt leichter und faf- fiher zu maden, und ſucht daher rheils durch das be: reits befanntgemachte, aus andern großen Alterthums— forſchern, theils auch durd eignes Nachforſchen zwifchen dem Mythos des füdweftlihen Afiens und ſuͤdweſtlichen Europas ein engeres Band anzufnüpfen. Re. führt daher die Leſer erft auf die Araber, und geht dann zu den Perfern über, auf welchen mythologi⸗— fhen Ercurfionen jedod jimmer der Inder gedacht wird, deren Religion uns ein ſehr lichtvolles Refultat fpäterer, griechiſcher oder römifcher Götterverehrung geben kanm Der Br. ſucht die Wahrheit feiner Ideen nicht nur allem durd) eine Menge, aus der Etymologie der Worte hervorgehender Spuren einer urſpruͤnglichen Analogie des griedifgen und indifhen Mythos, zu begründen, fon: dern er führt den Lejer auch auf bald’ hier, bald dort herrfchende Feſte und Refigiowsfeierfickeiten, deren Her⸗ kunft ſich fehr leicht von. Griechenland uber Phoͤnitien und Aegypten, uͤber Kleinaſien und Perſien nach Indien zurüdleiten laͤßt. Mit den Refigionsubungen und zwar mit dem Gebeth beginnend, geht fodann der Vfr. zu den verfiedenen Feſten, Tanzen und andern gottesdienftfi- chen Gebraͤuchen orientaliſcher Voͤlker uͤber, und zeigt de— ren naͤhere oder entferntere Analogie mit fpäteren griechi⸗ ſchen und roͤmiſchen Feſtlichkeiten dieſer Art. Dann fommt er auf Mirhras ſelbſt, und befihäftiget fich in feiner Ach. mit der Frage, ob 1) der Mithras und die Mithra der Verfer und Griemem eine und dieſelbe Ber: fon geweſen feyen? 22) was eigentlih unter Mithras verftanden werde, 08 die Eonne, ihr Genius oder irgend ein höheres MWefen? 3.) was das auf allen M ithras— Dentmalern dargeſtellte Opfer bedeute, und ob 4) die Myſterien des Mithras fo wie auch ihr Urfprung nicht geradezu in Ind (en gefucht werden mußten? — Endlich enthäft nebſt mehreren andern fcharbaren und gehaltrollen Auffägen. diefes rein antiquariſche Weri Zoega's noch einige inserchante Vorleſungen über grie⸗ chiſche Mythologie, weſche in zwei Abſchnitten: a) Ur: ſprung der falſchen Religionen, und b.) Ueberjicht der griechiſchen Religion insbeſondere, eingetheilt if, ‚807 Die beften Empfehlungen diejer vortrefflichen Abh. find HSammers, dieſes polyhiſtoriſchen Alterthums⸗ forſchers, ſo wahr und trefflich am Schluſſe ſeiner dieſes Zoegaiſche Werk fo. hexrlich charakteriſirenden Anzeige, ausgefprodenen Worte; "Enzivog piv yap SIapıke ray ’Asiav, ayı ds nahaminat, SE ; Eine Recenſion über Pemberton's practifhe Abh. ver- fehiedener Krankheiten des Unterleibes. — Nah der 3 Edd. aus dem Engl. über. von Dr. ©. von dem Bufd. Mit 2 8. Bremen b. Heyfe 1817. 8. von Dr, G. U. Albers. Rein aus dem früchtereihen Felde der Erfahrung ge nommen, betrifft der größte Theil diefes in eilf Kapitel eingetheilten Werkes acute und)hronifge Entzündungen des Bauchfelles, der Leber, der Milz, der Nieren uſw., wobei jedod der Vfr. Feinesweges auf die Grundurfade der, Entzündungen im allgemeinen, oder das befondere Weſen der verfchiedenen Enzuͤndungen im Bauchfell und in dem Parenchym der von diefer Haut umgebenen Ein geweide Rüdfiht nimmt, fondern nur einzig und alfein dasjenige auseinander ſetzt, was zur Diagnoftif, Progno: ſtik und Therapeutif dieſer Uebeffeinsformen fur den ausubenden Arzt von abfolutem Nugen iſt. — Sehr genau find glei) Anfangs bei Abhandlung der acuten Entzuͤndungen des Bauchfells einige Unterſchei— dungszeihen der Hepatitis von, einer ertlichen Bruftent- zündung, und von frampfhaften Befchaffenheiten der Gallengänge uſw. dargeftellt worden. Was aber die bei Behandlung aller diefer Entzündungen anzuwendenden Heilmittel anbetrifft, fo beftehen ſolche eben fo, wie bei allen andern Technifern, im bloßen Gebrauch des foge: nannten antiphlogiftifchen Apparats, in Aderlaffen, oͤrt— lichen Blutausleerungen mittelft Blutigel ufw. Eine ſich widerfpredende Heilart ſcheint es zu fenn, wenn, wie Rec. richtich bemerkt, Bemberton ©, ı8 und 94 zu einem einfachen, antiphlogiftifchen Abfuͤhrmittel Ricinusol mit N feffermünzwaffer ſetzt, und 35. einen ſechs Quent— hen flarfen Senna: Aufguß mit drey Quentdien Mag- nef, fulphurat. und einem Quentden Senna = Tinttur, mit eben fo viel Maufbeerfyrup vermiſcht, auf Eine Por- tion nehmen läßt. Wir möchten ihn hier faft mit denje- nigen Heilfünftfern vergleichen, welche bei ſynochoͤſen Ent⸗ zundungen neben dem äußern antiphlogifhen Heilappa— rat noch innerlich Arnika- Valerianaufgufie und mehrere andere Neigmittel der Art auzuwenden gewohnt find. Was die Aderlaß von ſechzehn Unzen bei Erwadjenen anbetrifft, fo dürfte, wie copios aud immer folde if, fie doch, glei) Anfangs gemacht, in ſolchen Fallen ſtatt finden, wo bei einer fehr heftigen Synocha oder Pneu: monie, die Arterie in der Arterie außerordentlich contra= hırt iſt, und wo vorzuglih das Subject einen fehr vlerhoriichen Habitus hat, obgleih wir anderer Seits Ked, volfig beiftimmen, und eine folde ſtarke Venaͤſec— tion in unferm Klima und bei der Reibesconflition der meiften unferer Kranfen für fehr gewagt und nur in hoͤchſt ſeltenen Fallen für zuläfig halten, — Sehr Iefenswerth find Bemberton’s practiſche Bemerfungen über die chroniſchen Entzundungen des Bauchfells, der Reber und Gefrosdrüfen. Zur Heilung der Peritonitis ſchlaͤgt der Vrf. anhaltend ftrenge Milch: x diät und den Genuß negetabifiicher Speiſen, vorzuͤglich aber kleine Aderläfe zu 6 Unzen, woͤchentlich ein oder zweimal gemacht, vor; uͤbrigens laßt er, falls bie Krank⸗ heit noch feine bedeutendnn Fortihritte gemadı haben follte, 6— 3 Blutigel oder Schröpftöpfe auf den Unter: feib fegen, täglihd 2—3 Stuhlgänge bewirfen und von zehn zu zehn Tagen ein Vesicatorium fegen, Bei der Heilung einer chroniſchen Hepatitis werden Burgiermittel, Taraxacum und Quedfilber = Sinreibungen, und zur Heilung chroniſcher Entzündungen des mejeraijhen Dr: ſenſyſtems Abführmittel und Galomel, wenn das Fieber ftarf iſt, und im entgegengeſetzten Falle, bei fdwader Fieberbewegung bloß ffärtende Mittel, Bäder und Bewe— gung im Freien anempfohlen. ' Das Wefen Hronifher, ſchleichender Enzundungen iſt aber fehr haufig in einer fo dicken Finſterniß einge: huͤllt, und unjere practifhen Anfihten hierüber find oft fo ſchwankend und unfiher, daß wir zuweilen felbft mit dem beiten Willen und der geprufteften Erfahrung ven: noch durd alle diefe Mittel nur fehr wenig und öfters gar nichts, zu bewirfen im Stande find. — ehr ‚wäre es daher zu wuͤnſchen, daß gefehrte deutfche Aerzte alle hronifchen Entzundungen ins. gejammt mit ihrem allerfeits anerfannten Fleiß neu und gründlic) bearbeiten, und einen für die Geſammtwiſſenſchaft der Heilkunde fo wichtigen Gegenſtand in ein helleres Licht fielen mod): ten. ©. 166 — 175 geht der Vfe. von den Entzändun- gen auf das remittirende Fieber der Kinder Uber, und betrachtet foldes ald Symptom eines Reizzuffandes, wo- zu fid) nod) mehrere Etörungen in den Eingeweiden des Abdominaffpftems gefellen. R Ruͤckſichtlich der Entzundung des Pancreas nimmt der Vfr. an, daß alle beftimmten Zeichen bei diefer Ue— belfeinsform mangelten und man nur durd negative SB. B Schlüffe, d. d. aus dem Mangel anderer, befimmter - Krankheitszeichen benachbarter Abdominaleingeweide auf ſolche ſchlichen könne. Diefelbe Ungewißheit der Symp⸗ tome herrſcht, nad des Vfr. Meinung, bei Mifztrank heiten; auch fey ihm nie, fagt er, eine Entzündung oder; Bereiterung der Milzfubitanz vorgefommen. Von mander Wichtigkeit find, die im Kapitel von den Nieren Harn- und Magenfrantpeiten gegebenen Winke des Vfr., und fie verdienen in der That von je: dem practiſchen Aerzte mit aller Aufmerkſamkeit beherzi⸗ get zu werden. Mit der Beſchreibung der Krankheiten des Nehes fließt P. fein interefjantes Werk, finden wir hierüber daffelbe, was bereits unter Abhand: lung der Bauchfellaffeetionen gefagt worden iſt, nur be mertt der Vfr. daß fich zuweilen im Nege Hydatiden zeigen, welde im Bauchfelle nie gefunden würden. Wir verweilen den Lefer ſowohl auf das Werk ſelbſt, als au auf die in den Jahrbuͤchern der Literatur hierz Im Allgemeinen über gegebene Anzeige, welche verſchiedene in mehrerer \, Hinſicht belehrende Bemerkungen und Erözterungen enthaͤlt. 9. Ein Inhaltsverzeichniß und Recenſion der Alterthur . mer des iſraelitiſchen Volkes. Mit einer nad den ncueften Beobachtungen von C. 3, Choͤden gezeich neten und L. Mare geſtochenen Charte, von Pala— RER ei Fine, ‚einem. Grundriß des Tempels zu Jeruſalem, einem colorirten und einem ſchwarzen Kupferſtich. Berlin 1817. bei Beder 8... 7 In der Einleitung dieſes vortrefflichen Werhes wird eine Ueberſicht der Schickſale des hebraͤiſchen Volkes ge: geben und zwar von Moſe ausgegangen. Das ganze Buch zerfaͤllt in 20 Abſchnitte. Sm den erſten ſechs Ab— theilungen ſind heilige Alterthuͤmer, in den vier naͤchſten aber die politiſchen Angelegenheiten der Iſraeliten ent: halten, und die haͤuslichen Alterthuͤmer folgen hierauf in zwoͤlf Abſchnitten. Dieſes, uns fo manche Beleuchtung über den Cha— racter, die Sitten und Gebraͤuche der alten Hebraͤer ge: bende Werf, durfte der gebildeten Leſewelt bald von wid: tigem Vortheile feyn , und vielleicht ‚etwas dazu beifra- gen, daß man in Zufunft die jegigen Kinder Iſraels fhonender, humaner und dem Geiſte unfers Chriſten— thums angemeffener behandelte, ihnen mehrere Freihei— ten verffattete, vorzüglich aber ihr urfprünglich orientali: ſches, gottlihes Genie mehr zu Gunften der Wiffenfhaf: tem auszubilden ſuchte. 10) Eine Kritif über: Dr. Johann Rofenmullers Sandbuch eines allgemein faßlihen Unterrichts in der Hriftfihen Glaubens: und Eittenfehre nad) fei- nem chriſtlichen Lehrbuche für die Jugend. In zwei Theilen. I. Chriſtl. Glaubenslehre. Altenburg und Leipzig, bei F. S. Brodhaus 1818. 8. : Dieſes, ‚ felbfidenfenden, vorurtheilsfreien Chriften fo fehr einpfehlenswerthe Werf eines unferer gefhägte: fen, unvergeßfichften Theologen, enthält in feinem er: ſten, bis jegt erſchienenen Theil, die hriftliche Gfaubeng: Tehre und iſt in ſechs Hauptſtuͤcke eingetheilt, deren er: ftes von Gott und der Erfhaffung aller Dinge, von Got: sed Vorfehung und feinen Cigenfhaften handelt. Das weite hat die guten und bofen. Engel zum Gegenftande; das dritte handelt von dem Menfchen nad) feiner Ratur und Beſtimmung, nad) feinem urfprüngliden und ge: genwaͤrtigen Zuſtand, und das vierte ven Jeſu Chrifto, dem Erlöfer der Menſchen. Im fünften Hauptftüd redet der Vfr. a.) vom Tode des Menſchen, b.) von der Auferſtehung der Todten, c.) vom allgemeinen Weltgerihte, d.) vom Ende der Welt, und e.) von der darauffolgenden ewigen Seligkeit der Frommen und ewigen Unfeligfeit der Verdammten, und im fechften von der frühen Befferung des Men: ſchen. i66 - Ohne und nun hier in eine weitlaͤuftige Anti-Re— nfion aller derjenigen Stellen, bei welchen Rec. den . mit Unrecht angegriffen hat, einzulaffen, wollen wir bloß, einige herausheben, von denen aus der frei ur: ‚theilende und unbefangene Lefer leicht auf die andern fliegen fann. So ſagt z. B. Rec. bey Erklärung des - vierten Hauptſtuͤckes, es möchte vielleicht nicht Jedem zu: ſagen, wenn der Vfr. die vorzuglichften Kräfte unferer - Seele, „Bernunft und freien Willen‘ nannte, unter „Verſtand“ aber die Anwendung des Vernunftsvermoͤ— geus verſtuͤnde? — Ferner findet Rec. es auffallend, dap der Vfr. auch den Thieren eine Seele, wiewohl feine vernünftige, zuſchreibt, und gleich darauf eben den Thie— ven Denkvermoͤgen, ja felbft: sin Bernunftvermögen zus aAw theilt, da er ihnen nur die Anwendung diefed Vernunft; vermögeng, den Verftand abſpricht. 11. Auszüge aus Angelo D’Elcis Gatyren. Firenze della stamperia Piatti 1817, 8. und A.’ Wie empfehlen diefe: in jeder Hinficht hoͤchſt beleh— renden, rein roͤmiſch-klaſſiſchen Satyren der gelehrten Welt, und wuͤnſchen bloß, daß ſie auch in unſerm Deutſch⸗ land, wo der Geiſt des Myſticismus immer mehr ſeine Geißel zu ſchwingen, und die Poeſie oft zu phaniaſti— fhen Verwirrungen herabzuwürdigen anfängt, wuͤrdige Nachahmer finden mögen, In der Jdee eriftirt gllerdings ein didaftifches Ge— diät, was mit wahrhaft poetifcher und fatyrifcher Kraft den Widerfinn, die Thorheiten und Mängel des Lebens darzuftellen in Stande wäre; alfeın leider Fennen wir noch feines diefer Art. Das Hoͤchſte der didaktiſchen Sa— tyre hat bis jeßt Horaz erreicht, jedoch auch diefe durfte der Profa naher feyn, als der Poeſie. Juvenal's und vorzüglich des Perſius firengere, die tiefften. Tiefen des menſchlichen Gemuͤths erſchuͤtternde Indignationg: ſatyren haben eine mehr moraliſche als poetiſche Tendenz. Unter den Neueren hat Boileau ſich dadurch die Palme des Sieges errungen, daß er, wohl uͤberzeugt, welche Schwierigkeiten es machen wuͤrde, wenn man die alten Bahnen klaſſiſcher Satyriker verlaſſen und neue brechen wollte, treu dieſem Kleeblatt roͤmiſcher Kuͤnſtler anhieng, und ſich ſo einen dauerhaften Ruhm begruͤndete. Des deutſchen Rabeners ſatyriſche Werke gehoͤren faſt ins— geſamt einer geiſtreichen Proſa an, da hingegen die des unſterblichen Swift's ſich mehr dem Geiſte wahrer Poeſie naͤhern. Unſer Vfr. iſt hier ganz im Geiſte Boi- leau's, dem Beiſpiel des Horaz, Juvenal und Per- Gus treu geblieben, und hat, zwar nicht mit jener lie— benswurdigen, Horaziſchen Heiterfeit, fondern vielmehr mit Zuvenalifher Strenge: und Ardilogifcher, hartfira: fender Geißel, mehr das Ungereimte, Laͤcherliche und Aberglaubifhe,, ald Schaͤndliche feiner Landsleute unter verfhiedene Geſichtspuncte einer gefunden Lebensphifo- fophie zu bringen geſucht. Wie fehr ihm dieß aber ge: fungen ſey, wie trefflich er bei Bearbeitungen feiner Sa: tyren den profaifhen Stoff in ein helltönendes Gewand, in den der adtzeiligen Strophe ſtrahlenden Waffenrod zu Heiden, und. wie ſchoͤn er Idee und Form ſynthetifch darzuftellen wußte, erhelfet daraus, daß man jest auf itafienifhen Schulen. feine Satyren als Mufter einer reinen Schreibart und morafifhen Gefinnung leſen und gleich jedem andern klaſſiſchen Werk erponiren laͤßt. 12) Kritif über die von Sofeph Georg Meinert, herausg. und erlaͤut. alten deutichen Volkslieder in der Mundart des Kuhlaͤndchens. Erſter Band, Wien und Hamburg 1817. 8. In Commiffion bei Perthes und Befjer. 15) Auszügeaus Carl Fridrid Ludwig Arndrs —Gloſſar zu dem Urrterte der Nibelungen und der Klage. Zum Gebraud für Schulen bearbeitet, und einen furzen Abriß einer altdeutfhen Gramatif ent: haltend. Lüneburg, bei Herold und Wahlſtab. 1815. 8. 19) Bemerfungen uber Gottfr, Herman’s und Sriedr, Ereuzer’s, Profefjoren zu Leipzig und - Ya Seitefkärg;, Briefe über Homer und Heſiodus. Mit befonderer Hinſicht auf des erfleren Disfertatio de: Mythologia Graecorum antiquisfima , und auf des Letzteren Symbolif und Mythofogie der Grie⸗ en, Heidelberg, 1818, 8. 15) Auszüge und Bemerkungen aus: 1) TheLaw of Libel, and ihe history of his intro- duction and sucdeshive alterations in the Law of England etc. By Thomas Ludlow Hott Esq. Barrister at Law. London 1816. 2) Eslai fur la loi, fur la fouverainete, et fur la liherte de la prefle, par,Mr. Bergaffe. Paris 1817. 3). Questions fur la.legislation actuelle de la preffe en France, par: Mr. Benjamin de Conitant, Paris 1817. a) Sur, les &crits de Me. B. de Conftant relatifs à ia liberte de la preſſe par I. Ohr. Bailleul, Es- Depute. Paris. 18:7: 5) Du Jury et du Regime de la Preffe fous un Gouvernement reprelentatif, par Mr. Ricard. Paris 1817. 16 Als Nachtrag zu diefem Artifel werden noch einige Bemerfungen über des Junius Briefe gegeben, welche, eben fo wie der vorige Aufſotz über Preßfrei— heit in England, gewiß als fehr nuͤtzliche, hoͤchſt wichtige Beitraͤge zum genauern Geſchichtsſtudium der politifhen Literatur zu betrachten find, und daher auch für die meiften Leſer diefer Jahrbuͤcher in der That fo manches Intereſſe haben werden. Als Anhang zu diefen Jahrbüchern hat ung der wa: tere Herausgeber mit einem Anzeige: - Blatt für Wiffen: Schaft und Kunft beſchenkt, worinn mehrere literariſche Notitzen aus der Biblioteca italiana geben werden, welche wir dem gelehrten Publikum vorlegen, weil ge— rade wegen der für uns fo traurigen Einrichtung des italiaͤniſchen Buchhandels die Schriften einer Nation, die einen ſo lebhaften aufgeweckten Sinn fuͤr Kunſt und: - Wiſſenſchaft hat, ſeltener auf unſern deutſchen Boden verpflanzt werden koͤnnen. Folgende, neuerlich in Italien erſchienene Werke aus allen Theilen der Wiſſenſchaften, werden in dieſem Anzeige-Blatt ganz kurz recenſirt: Storia di Cajo Cilnio Mecenate, Covaliere Ro- mano, dell’ avvocato Sante Viola, Roma 1816. Nuovo esame delle sorgenti delle privata e pub- blica richezza, del Dottore Barlo Bosellini. Corso di letteratura drammatica del Sig. A. W. Schlegel, traduzione italiana con note di Gio- vanni Gherardini. 3. Vol. ın 12 Milano. Peintures antiques des vases grecs, de Sir John Coghill Bart, publides par James Milingen de la Societe des antiquaires deLondres et de l’aca- demie archeologique de Rome, Rome 1817. Dizionario militare italiano di Giuseppe Grassi dell!’ Accademia Resle.delle Scienze di Torino. Torino 1817. Sulle principali malaitie degli ulivi della provin- cia veronese e degli insetti che li dannegiano. Dilfertazione del Sig. Cico Pollini. Catalogo ragionato di una raccolta‘ di rocce, — disposta con ordine geografico per servire alla geognosia dell’ Italia di G! Brocchi, — dell’ Istituto. Milano 1817. ar — Sulle alghe viventi nelle terme —— con un _ indice delle piante rinvenute sui colli Euganei, e un appendice sopra alcune alghe della pro- vincia Veronese. Leitera del! Ciro Pollini' al Sig. Conte Francesco Rizzo Potarol, Del marasso 0 vipera chersea, rinvenuta nel ter- ritorio verönese. Memoria del'Sig. Bernardino Angelini. —X Descrizione ed uso duna nuova scala da applicarsi al barometro per conoscere le altezze dei lu- - oghi senza calcolo, del Sig. Jacopo Bertoncelli, assistente alle clalli di fifica e chimica —— Liceo di Verona. Verone 1817. =. Esperimente comparativi sull azione adr: aogua coobata di lauroceraso e del tartaro emelico im diverse specie di animali e nell’ uomMo sano, del Dottore Giuseppe ‚Bergonzi. Dieſe einen fo intereffanten Gegeftand ber pharmalo⸗ logie betreffenden Verſuche ber die poſitiven Wir— kungen des Kirſchlorbeerwaſſers und des Brechwein⸗ ſteins auf Thierkoͤrper werden überfegt, in Kurzem kei Carl Gerold in Wien erfheinen. s Storia Giudaica dal prineipio del mondo fino alla distruzione di Gerusalemme e al totale disfaci- mento della nazione, avvenuto sotto Adriano, con rifleffione al fuo ftato prelente dal Profellore Giuseppe Ravani, Milano 1817. Alcuni cenni, eritici del Dottoere Gian Dionifio Avramiotli sul viaggio in Grecia che compose la. prima parte dell intinerario da Parigi aGe- rusalemme del Sig. F. A. de Chateaubriand con varie ollervazioni [ulle antichita grecche, dova 1816. ! Le odi di Anacreonte, recaie 'nuovamente dal greco in verso italiano. Venezia 1817. Descrizione dei dipinti a buon Frescoo, eseguiti in una galleria del palazzo del Sig. Duca di Brac- ciano in Roma, dal Sig. Pelagio Palagi, acade- mico di $. Luca. Roma 1816. ö Obseryations sur la reffemblance frappante enire la.langue des Rufles et celle des Romains. ' lan 1817, Descrizione anatomica degli organi della circola- zione delle larve delle salamandre acquatiche, fatta dal Dott. Mauro Rusconi, e comnnicata- per via dilettera al Sig. Brocchi, membro dell’ Istituto. Pavia 1817. Confiderazioni sullo Rachitide. Memoria di Fran- cesco Carvcla Zaeintio, Dottore in medicina, Padova 1817- j Dello influffo deiboschi sullo stato fisico de pache! sulla prosperita delle nazioni. Memoria di Gm- seppe Gautieri, ©. R, Ispetiore generale dei bos- chi, e membro di piü academie e societä leitera- rie nazionali ed eftere. Milano 1817. Offervazioni intorno al morbo petecchiale, ‚Dottore Giuseppe Gerri, milanese. Milano 1817. Pa- "Mr Dei 2 "Memoria) sw laiipietecchias del Dolt. Luigi-Perla; Belmedicoiordinanio; dell! ‚ospital a ag MLodiirei7s 8m Bere — "Netizia della vita. 1chlanälig PER ———— matici di Giorgio: Viani; com ‚la, risposta. alle, 0° eensure fätte dal'Sig. Dott. Lodovico Oosta all 7 operetta del medefimo sulla. zecca e le, monete vd Pistoja, ed altre importanti — ee Mustrazioni. Firenze 1817. Alan j Istruzioni. ai medici delle communi, ove fi '& svi« luppato il tifo petecchiale, del: medico consul- tore e meimbro del configlie.sanitario,, cav. Pal- loni, Liverno 1817. Del tempio volgarmenie detto di Velta, gia.d’Er- cole [vincitore, nel’ foro Boario. Füftelioni di Stefano Piale. 'Roma 1817, Auf diefe Buͤcheranzeige folgen einige: ſehr ſchaͤtbare Auflage: a.) Ueber die Ureinwohner Oeſterreichs, insbeſondere die Markomannen. b.) Ueber die roͤmiſchen Alterthuͤmer zu Salzburg. Von J. W. Ridler. ©) Ueber Heinrich Teychner, einen: Wiener Spruch— dichter des sten Jahrhunderts: Bon Julius ' Mar Schottky. Den Beſchluß diefes erfien Bandes der Jahrbuͤcher der Literatur macht ein vierteljaͤhriger Bericht uͤber die im Laufe des Jahres 1818 in den oeſterreichiſchen Staa— ‚ten erſchienenen Buͤcher Zeitſchriften uſw. nebſt einer Anʒeige der in Ungern herausgekommenen Buͤcher und einem Nachtrag verſchiedener Schriften. —— J m * Außer voriger Zeitſchrift, deren Bearbeiter Hr. von Genz fey, erfheinen noch von Sartori die mit einer oͤſtr. Literatur > zeitung verkundenen, erneuerten var terländifhen Blättern 2 fl, s wovon uns leider nur die Rummern zugefommen find, ele die Berichte aus Braſilien enthalten, und wir daher nicht im Stande find, einen gehörigen Bericht abzuſtatten. Bekanntlich gieng die gewiß trefffihe Wie: ner Riterafurgeitung ein;*) ſtatt ihrer fieng mit dem Jahr %) Unbegreiflihfür einen fo großen KRaiferffaat! Woran liegts? Geht Ihr hier die Otrafe euerer Einmi— ſchung in die Freyheit der litt. Thatigfeit Ihr ſelbſt von den Cenſur und Regierung aus thut alles moͤg⸗ liche, um dieſe u. dgl. Blätter zu halten; und den— noch giengen fie und gehen fie zu Grunde, "Barum? Warum ? Wißt Ihr es noch nicht? Ihr wollt die Litteratur Leiten, die Voͤlker ſollen fein Euere Meinungen meynen. Das wollen fie aber nicht. Sie wollen eben fo gut ihre Meynungen fagen und hören wie Ihr die Eurigen. Darum werfen fie Euch diefe vor die Thuͤre, und Ihr koͤnnet fie ſelbſt Faufen wie verlaufen. Euere Litteratur rettet nichts als Frey⸗ heit. Habt Ihr diefe nicht, fo werden Euch Euere vaterl. Bl. ; Euere Chronik, und Euere Jahrbuͤcher, und alles, was Ihr anfangt, zu Grunde: gehen, 1617: die Chronik der oͤſtr. Bis, als Zugabe zu den-vaterf, DI. an, die trotz der vermehrten Auflage doch fhon im demfelben Jahr vergriffen waren. Dieſes iſt ein Beweig,- wie eifrig. das oͤſtr. Volk für die Wiſſenſchaften iſt, und wie fehnlich es nach jeder beginnenden litt. Zeitſchrift langt, in. der Hoffnung, endlich do ein mal mit. dem: entfeffesten litt. Geiſt ſich unterhalten zu können; daß es aber auch ſehr wohl erkennt, was ihm fir-auserfe fene Speife geboten wird, indem ed nad ein und dem andern Jahre Efel verfpürt und das Blatt finfen laͤßt. Kir Unternehmungen hält nur das Bolf; fein Minifter in. der Welt ift im Stande, folhe zu halten, er mag audı flügern und pfeilern aus Leibeöfräften, Daher haben. die öftr. litt. BI. alle 2-3 Jahre veränderte Titel; fie fennen nehmlich ihr Volk und feine Lage; fie wiffen, daß es immer etwas andere&fuct, als fie ihm reihen. Das Einerley der vorgeſezten Speifen wird. widerlich, "Ein anderer Titel iſt daher immer wieder für em Jaͤhrlein gut. Wozu find denn die.vaterl. Bl. „Er— neuerte v. BIO genamnt worden ? Alles nur Nothbehelfe, Kommt nit und fager: Es iſt ja do Gutes, was wir geben. Es find tuͤchtige Leute, welche: kritifiren, Auffäge ſchreiben; Wir machen ja: unferem Volk nichts Falſches vor; Wir verfolgen ja die Schrift— ftelfer nicht in unfern Bfättern u, dgl, — Das Hilfs Euch alles nicht. Der reife Mann will nicht. das Gute ſich vorgefaut, und das Schlechte verborgen erhalten, wie ein Kind; er will: beydes hören, fen: nen, furz er will die Freyheit Haben, die Shr habt, das Schlechte felbft auszuſchließen; er will und muß die Freyheit haben, ſuͤndigen zu koͤnnen, wenn er die Tugend ſchaͤtzen ſoll. Euer guter Wille entſchul⸗ digt die Sade nit. Für den guten Willen geben ‚wir Eud feinen vothen Kreuzer. Die Einfidt, daß alles, was geiſtig fih entwidelt, ein Recht hat, da zu feyn und unter alfen herumzugehen, ift es alleın, was die Welt ſchaͤtzt und erhaͤlt. Das das oͤſtr. Fublifum eben fo wie wir denft, beweist ſich dadurch, daß es Euere, obgleich loͤbl., Anſtrengun— - gen beharrlich zurudiweist, daß Ihr mit feiner perio- difhen Schrift aufkommet. Kuͤnſtlich laͤßt ſich der: gleichen nicht halten, Plane laſſen ſich in der Litt. nicht ausfuͤhren. Die Abnehmer machen das alles zu Schanden. Ihr ſagt: Was koͤnnen wir dafuͤr? Bir leiden auch darunter! Auch die Großen leiden darunter. Sie faffen ſich e8 aber: gefallen, weil ein— mal die Zwede der Genfur ſich nicht anders als mit einigen Unbequemfichfeiten erreichen Taffen. — Es ift alferdings gewiß, wer eine Mauer um feinen Hof führt ohne Thor, um vor Dieben fiher zu. fen, muß ſich zum Ueberfteigen über die Mauer bequemen, zeit geht zwar verforen, die Luft zum Ausgehen, zur Bewegung, zur Gefelffihaft, die Freunde bleibe weg, zu Neuigkeiten fperrt man nad schn Jahren noch) das, Mauf auf, aud wird hin und wieder ein Bein und ein Hals gebroden — allein vor den Dieben iff man fier. Ja vor Dieben ſeyd Ihr fiher! Das alfo-ift das Geſchaͤft und der Zweck des Lebenst: 816 die Ihr wegwerfen loͤnnt, wenn Ihr, wir wollen nicht ſagen, die Cenſur aufhebt, ſondern nur die Fremden⸗ ſperre wegraͤumt. Ein Volk, das nur feine Ideen im⸗ mer wiederkauet, ohne fremde zu riechen, verkommt. Das ewige Geſchrey, Vaterlandsliebe befoͤrdern durch Vorloben des Vaterlandes, durch Ausſchließen des Frem— den iſt der verkehrte Weg zum genannten Ziel, verkehrt, weil es Plan iſt. In der Litt. giebt es bey Gott! Fei- nen Wan! Wer das nicht einfieht, iſt ewig ‚verloren. Alles gilt, was fich geiftig regt, rechts, links, oben, unten, für und wider das Vaterland, Dann erſt liebt man es, wenn es fo artig eingerichtet ift, daß es auch Worte ge gen ſich leidet. Daß alles Gerede nur leere, blinde Ge fpenfterangft ift, hat fogar ſchon die Iſis binnen einem Sapr hinlaͤnglich bewiefen. Alles, was gegen ihren Herauögeber mit mehr oder weniger Grund, wahrlich nit immer bfoß Lüge und Verläumdung, geſchrieben worden iſt, hat ſie abdrucken laſſen, und dadurch hat ſie und er gewonnen. Wer Verlaͤumdungen verachten, Ge— waltftreihe abftoßen, gegründeten Tadel als verdient an: nehmen fann, gewinnt immer an der Achtung und Stärke. Die Berechner, Vermeider, Ausweicher, Kluͤg— fer führen fih immer an der Nafe herum. Diefes ſey Euer Man: dann brauht Ihr „Urtheile über die oftr, Monardie nicht zu berichtigen. Diefe Erneuerten vat. Bl. beſtehen aus drey Theifen: a. den v. B. b. Der Chronik d. oͤſtr. L. c. Dem Intelligenzblatt für Litt., bildende Kunft, Theater, Muſik. Woͤchentlich erfheinen 2 Bogen im Eomptoir des oͤſtr. Beob., und fofter alles jährlich nur 24 fl. — muß dieſem Inſtitut die Gerechtigkeit wider: fahren laſſen, daß es gut angelegt iſt, daß es fuͤr die Sfr. und fo auch für die fremde Litt. wichtig, für jene einzig iſt, daß es, nad) den abgehand. Gegenſtaͤnden zu urtheilen, feinem Zweck vollfommen entſpricht; aber das hilft Euch alles nichts, das heißt Ixions Arbeit trei— ben, ſo lange Euere Litteratur nicht frey iſt. Mag es ſeyn, daß die 500 recenſierten Bücher alle vortrefflich find, ja moͤchte es fepn, daß das Ausland nichts Achnliches babe, gilt gleih; daß das Innland Gutes und Befferes habe, will man fih nicht bloß vorfagen laffen; fondern felbſt beurtheifen. Co lange Ihr fremde Buder nit einfaffet, gebört Ihr nicht in den litt. Weltverein. Dar: um habt Ihr Euch immer“ zu wehren gegen fiebfofe Ur: theife der Fremden, ungerecht meift allerdings, aber verdient, ein-fhredlihes Wortz verdient! Un- gerechte Urtheife habt Ihr verdient! — Man fann es mit Euch nicht mehr halten und nit mehr aushal: ten, fo gern man aud wollte, Zuerft müßt Ihr Euch ändern, ehe Ihr verlangt, daß ſich die Ausländer ändern. Geſchieht dieß, fo ſollt Ihr fehen: Die Welt ift gegen Deftreich wie umgefehrt, denn Deſtreich hat in fi einen tiefen Grund für die Liebe aller Deutſchen. Es muß ihn aber öffnen, damit die Liebe Diefer Zutritt habe, Wir haben uns ausgeſchuͤttet: nun im Guten, Die brafilifhen Berichte befinden fih in No.1, % 10, 11, 16, 17, 22, 23 vom ten Jänner bis 21, May 1818. Dieſe Sendung von faft einer ganzen Facullaͤt öftr. Gelehrten iſt fo liberal, fo hochſinnig, fo erkennend die Wichtigkeit der Katurwiffenfhaten, daß fie alles ausföhnen zu koͤnnen fheint, was auf andere Art den Wiffenfhaften zu Reid geichieht, wofern ſolch eine Aus: loͤſung die Wiſſenſchaften zuließen. Es hat noch feine Regierung wie. die oͤſtr., noch kein Fuͤrſt, wie, dieſer milde Kaiſer, eine aͤhnliche, ganz gelehrte Ausruͤſtung unternommen: ſelbſt die Entdeckungsreiſen zur See hatten in der Regel ganz andere als wiſſenſchaftliche Zwecke, welchen nur nebenbey nachgegangen worden. Die gel. Reiſenden ſind: Ir sig J. Mikan, Brof. der Bot. zu Prag. J. Pohl, Mineralog, aud: zu Prag. S.Natterer, Zoolog am faif. Raturalienfabintt, 9. Shott,,faif. bot. Hofgartner. D. Sochor, Leibjäger des Kronprinzen, Th. Ender, Landidaftsmahler. ä e 5. Buchberger, Pflanzenmahler. 1 Sn den Dienften der Erzherzogin find: 2 R. Schuͤch, als Bibliothekar, vorher Cuſtos am faif. Naturalienfabinet. ji | "Fri, als naturhifterifher Mahler. - Schreibers hatte die Injtructionen zu ‚entwerfen, an ihn fommen alle Berichte, und er hat dann höhern Orts zu berichten. Zu oberft ffeht alles: unter der Lei: tung des FZuürften Metternid, dem Se. Maj. felbft das nöthige Geld angewiefen hat. Die von ber Ge fandtfhaft, Grav v. El&, Bar, v. Neveu undv. Hu: gel find Wiffenfhaft Tiebende Männer, und werden daher in Brafilien überall au die Hand gehen, wo es nöthig iſt. Die Sache iffsalfo mit Ernſt angefangen, und liegt in Händen, die fie in Bewegung zu halten Kraft und Geſchick haben. — Wir wuͤnſchten, Schrei: bers machte die Inſtructionen befannt, damit andere Gelehrte, welche vieleicht no) befontere Wuͤnſche haben, wüßten, was. fie zu erwarten haben, und allenfalls noch mehr zu berücjichtigende Puncte mittheilen fonnten. Dbigen Naturf. hat befanntlih der König von Bayern aud zwey Naturforfher beygefelf, Spir für Zoologie, Martius für Boranifz der Großh. vom“ turforfher, befonders Zoolog. 1. Zoologiſche Berichte von Natterer, fur Europa, Am gten April 1817 fegelten die Schiffe von Trieft ab. Ein Sturm nöthigte fie aber [don am 11. in Pola und Chiozza cinzulaufen, wo fie bis zum 30. May blieben. Gleich hier, unweit Venedig bey Padua mad: ten fie Entdefungen, Natterer fand eine neue Move, Larus melanocephalus [vorfihtig, wegen Gefiederwech— fell} und 2 Sylviae, seine wie S. fluviatilis; dann Lacerta vıridissima, maculata Daud., Coluber mu- rorum Vest; ferner Getonia florentina Lycinus cossypheides Scarites littoralis Harpalus, neu Lamia funesta Donacia, 5 Öattı Brontes 9 0 Hister, neu Scarabaeus Hypocrita » Toscana den Naturf. Radi. — Ueberdieh if Offers bey der preuß. Sefandtigaft, Hrn v. Flemming, Na: * Am Aten Juny kamen fie in Gibraltar an, das ſie erſt am aſten Sept. verließen. Das Mittelmeer iſt blau, das atlantiſche dunkelgruͤn, Stroͤmung ſtark aus dem Ocean ins Mittelmeer. Die Stadt iſt fehr reinlich, voll Waaren, aber alles fehr theuer. Auf dem nadten Helfen gibt es faſt nichts von Thieren. Natterer: Vultur Aulvus ſchwebt zu Dugenden um die Zelfen, fo V. perc- _ nopterus. Mehr gibts auf. dem nahen ſpaniſchen Gebiet, bey Rocco, Algesiras, aber dafür. befommt man aus auf den Feldern unzählige, kaum ſichtbare Acari, die. fi in.die Haut einfreffen, dad man Beul- hen befommt, als hätte man Ausſchlag. Alauda. ca- landra, brachydactyla, Hirundo Melba,, rupeftris, Charadrius alexandrinus, Turdus leucurus, eyanus, Ember. Cia, Larus Atricilla, Perdix rnfa, Otis "Tetrax, Motacilla provincialis, melanocephala, neue-Sylviae caud in Neapel), und S. palustris, ‚und die von Padua, ni Fringilla, neue, feine, roftfarbene Droffel, neuer Caprimulgus, größer, roftgelber Hals— ing, 2 weiße Gurgeffleden. j Sieben Gattungen von Eydechſen, worunter L. — eruenta, muralis ſehr ſelten, algira, orellata und zwey neue, eine Flußſchildkroͤte, vielleicht neu, L. Chaleid. 10 1. Zehen 5,5, ziemlich haufig, gern in hohem Gras, fann auf flader Erde faft nicht fort, ſonſt ſchnell, bricht leicht, Chamaeleone follen in Spanien feyn, doch nicht getroffen; eine Gecko in Selfenklüften, an deren Wand einer ſchnell Hinauflief, Sehloch laͤnglich, wie. an der hi Viper, mußten wegen: Schnelligfeit: ‚gefhoffen werden, leben fehr vet, Saufen aud) in Ueberhängen, Abends fangen fie die großen Heuſchrecken, Ool. Redi, immer im Waffer. Fiſche: Tetrodon Mola, daraus Botryo- cephali, Diftomata und eine Ascaris lalſo nidt Schi- fturus, ob ihn Rudolphi. gefunden. Warum Tapt denn diefer gute Freund nichts von feiner Reife hören ?1 Ein neuer Hafe, Doch faft wie der unfrige, feiner, unten diel weiß. Viverra Genetta zieht das Sehloch in einen fangen Spalt wie die Ragen zufammen, und > Tann aud die Klauen zuridzichen, [die Zahne find nicht Biene Kagen, fondern völlig wie bey Muliela]. Die Affen auf den Zelfen von Gibraltar hat N. gefehen. Es ift S. Inuus Magot), nicht ſcheu, fommen ziemlich tief gegen die Stadt herab. . Schaalen und. 24 Flaͤſchtlein mit Cingeweidwürmern, 36. Sattungen aus 124 Thieren. Die Lurche in bfecher- nen Büchfen mit Rum, zugelöthet, dann mit Blafe verbunden. Der Rum fheint die Farben nicht zu ver: ändern. Die Kiffen überall mit Pech überfhmiert. Der Botanifer Schousbou iſt jegt in Tanger. Am erften September fegelte die Prinzeffin vor &iberaltar vorbey, Natterer und Scott folgten auf dem Schiffe Augufta; famen am 11. auf Ma: dera an, wo der Empfang Höcft feyerlih war. Schie— ben, Laͤuten, Weg voll Myrten und Rosmarin, Ten: fter voll rother Tücher, Nachts viel 1000 Feuer auf den Bergen, Rafeten uf. Die Natur iff hier noch vollig europaifh. Der Ca— narienvogel ift dem Girlig (Loxia Serinus) ähnlich, neue Lerche wie A. pratensis, einer wie Buchfink, Fring. carduelis, cannabina, petronia, Sylvia Ru- becula, Atricapilla, Motacilla flava, Upupa Epops und andere europaifche, 2. Botanifhe Berichte von Schott für Eu— ropa. Bey dem Aufenthalt im Haven von Chiozza hat er viele Pflanzen gefammelt und nad Wien geſchickt worunter: Silene colorata - Lathyrus coccineus Cucubalus auguftifol, Valiſneria fpiral. Alopecur. agreli., bulb. Alparag. acutifol. Phleum arenar. Avena firigola ß Lithofp. Opulum [fo] Vicia bithynica ß, hybri- da, lutea Melilotus Kochiana Trifol, fcabrum, Ailif., refupinat., patens ? Medicago-uncinata, mi- nima ß, Gerardi, ma- rina Behen anguftifo]. mihi -Arifioloch. rotunda Cynoglosf. pictum Celtis aufiral. Feftuca uniglumis „Carduus Pycnocephalus Rotiboellia incurvata Salicornia fruticofa Ervum hirfutum Clypeola Johntlafpi Apargia Phalaris arenaria Plantago ceronopas Lagurus oyatus? Fucus veficulolus, rofeus? nod ein Dutzend andere Species Ulva, eilf Species Oonferya, ſieben Species Scarabaeus Hypocrita Onitis Olivieri, irrorat. * Gymnopleurus gibb., fla- gellat. i Ateuchus sacer, variolos. ‚Geotrupes Silenus \ Gopris hilpana Hisfer major, ffeinere Carabus calydonius ‚Searites Gigas Cicindelae, drey Pimeliae 2 Erodi 3 Saperda irrorata Trichodes amnios Stenosis filiform. Lytta afra Mylaksis 2 Acis 2 Scaurus 2 Tentyria orbiculata Afida. Xenoltoma rostrata, Brachinus eaustieus, deffen Erplofion nah Phos— ‚phor riecht, auf. der Haut brennt und einen braunen {ef zuruͤcklaͤßt. Nah Wien ſchickte N. 2 Kiffen mit 10 Saͤugthie⸗ . ron, 68 Vögeln, 77 Kurden, uͤber oo Inſecten, 300 Sfis 1318. Heft 5. u Convol. [oldanella Convolvul, ‚Althaeoides .Lavandula lioechas Während des Aufenthafte bey Gibraltar und Alge- firas im July und Auguft wurde folgendes gefammelt, Auf dem Felſen von Gibraltar. j Andropogon diftachyon Andryala nigricans Plantago lagopus vel lu- Chamaerops humilis fitanica In Gärten, Pelargonia Rıcinus africanus Cactus Fieus indica Lavaterae Aut Sand Eryngium maritimum : Panicum repens Die ganze Gegend ift duͤrr. Zu Si. Rocco pflanzt man Agave amerıcana als Zaun. Auf dem Berge Hacho, — Echium violaceum Alparag. albus Buphihalmum marif. m. Lactuca tenerrima _ 92 —— Daphne Snidum Oiſti. Ulex europaeus Spartium ſpinoſum Alparagus aphyllus An dem Ffüßher Quadaranque iſt die Gegend fumpfig bis an den Rio Palmones. Limnetis. pungens. Salfela breyifol. ete. Auf dem Gebirge Atroz die erſten Rorfeihen, an den Ba: sen Nerium Oleander und Rododendron ponticum. Die Gebirge find faſt nicht zu erfleigen; ftachlige Sträucher und Pflanzen ftehen fo diht, daß man nicht durchfommt, auch iſt die Sonnendige fo groß, daß man vor Durſt verſchmachtet. Ulex europaeus Eryngia Spartia Rubus ulmifol. M. Carlinae Scolymus grandifol, etc. Der Pflug hat nur ein einziges Stud Eiſen, das nur Riſſe, nicht ordentliche Furchen macht. Auf dem Selde bleiben Steine und Päge mit Zwergpalmen Cham. humil.) unverfehrt, Man faet den. Samen hinein und fümmert fih nit weiter darum, feine Düngung. Iſt das Getraide reif, fo fehneidet man nur die Achren ab, und faht es durch Pferde oder Och— fen auf freyem Felde austreten. An Benusung de Strohs wird nicht gedadt [dad wird chen Düngung. Man baut Waitzen, Gerſte und etwas Waͤlſchkorn; von Huͤlſenfruͤchten nur Kichern (Cicer arietin.), von Ge— muͤße, Varadiesapfel (Solan. Lycoperfic.), fpanifchen Pfeffer CCapficum ann. et grollum), der mit Paradies: äpfeln ein Lieblingseſſen ausmadit, Eyerpflanzen (So- lan. melongena), Flaſchen-Kuͤrbſen CCucurbita Lage- naria), Waffermelonen (O. Citrullus), wenig Kohl, Erdaͤpfel und fonft noch einiges bey uns übliches. Das Duft iſt mannigfaltiger doch ſchlechter, Pomeranzen, Eimonvt,. Apricoſen, Wrfhen, Trauben, Birnen, Aepfel, Barmen, Feigen, Granatäpfel, indiſche Fei: gen (Cactus Ficus iudica), Bananenfeigen (Mufa fapienfum). Dattel: Palmen zerftreut. Sn Aporhefen findet man. Salvia granadenfis ftatt officinalis, Linaria fpuria ſtatt Veronica off., Teu- »erium rotundif. ftatt Teuc. Chamaedrys. Eine ame rifanifhe Erythraea? unter dem Namen Camchilagna americana, deren Gebrauch id nicht fenne. Als Haus: mittel braucht man Ariliolochia longa, baetica und «ine andere Gattung zur Heilung von Wunden, He- lianthemum villofum ? gegen Fieber. Eingelegte Pflanzen. Cyperus. budius Limnetis pungens Rubra anguftifolia, Ineida Plantago luftanica Se. 1 Tas fer Ba EAN", Zinn cata,inaperfahifpaniea, acutiflora ın. Sallola brevifolia Eryngium amethyfiinum s. Bourgati,aquifolium, tenue Bapleurum frutelcens Cauealis maritima Daucus crinitus ; Athamantha panaeifolia Anethum fegetum Pimpinella bubonoides Statice ferulacea Linum maritimum, ftric- tum Afparagus aphyllusf Rumex tingitanus Erica eiliaris Pallerina canelcens Polygonam mon/pe- lienle Silene hilpida, cheiran- thifolia m., inclusa, fa- buletorum, portenfis, Arenaria procumbens Drofophylium lufitani- cum Cotyledon hifpanica Sedum pubescens, daly- phyllum Reſeda ſeſamoide⸗ Euphorbia retufa, atlan- tica, diverfifolia Roſa molchata Rubus ulmifolius m. Eiltus populifol, Helianthem. villofam Teucrium relupinatum Nepeta tuberola Betonica Phlomis purpurea » Thymus caelpititius Cleonia lufitanica Meliffa officinal. Euphrafia tenuifolia Ri 'Polygala microphylia _ Spartium — horri . dum Ononis Finke; —— mitiſſima, villofiss., va⸗ riegata, viseofa' Anthyllis Onobrychoid. Lathyrus ſphaericus Cytifus divaricat. Hedyſar. humile J Melilot. indica wa Lotus peregrinus, angu- ſtilſſ. Medicago marginat. Sonchus hiſpanicus?, pe- rennis!! e Lactuca tenerrima Scolymus grandiflorus Carthamus coeruleus Cnicus giganteus Cynara humilis - Heterantihemis hirta m. , } Gentaurea an tagana ? Cnicus pinnatifidus Echinops Itrigofus Ariltolochia rotunda Quercus Ilex, pfeud«- coccifera Oßris alba $ Ephedra altifima Dactylis maritima Scabiola vileide "Heliotropium supinum Echium albicansım. Lysimachia Ephemeruns Solanum beiaceum ex horto : Airiplex albicans Eryngium graveolens: ns, Polygonum. parviflorum m. Euphorbia Chamaelyce Delphinium (ixigynums) . confolida Linaria cirrhofa variaf, Carlina fulphurea J florib. violac. et luteis, Santolina maritima £ villofa Calendula a, . Milium: eoerulescens Phalaris bulbofa Panicum repens Avena fragilis Andvopogon diltachyos Rottboellia Aliformis: Triticum junceum: Soabiola plumola, ceolota Galium ovalifolium, gi- braltaric.. m. Crucianella maritima. ur- Oynoglofurm pictum €erinthe asperı Echium alperrimum Anagallis eollina, ceral- hfolia Gonvolvulus foldanella Lobelia [errulatam., lau- rentiz Achyranthes argentex - Alclepias fruticola Erythraea Centaurium, hifpanica, conferta, ſpi- Scrophularia . frutefcens Saamen. Cerinihe an major ? Digitalis Thapsi i Euphorbia rubricauds, corullieides j Genifta, an Canarienis? Helianth, Tuberaria Lotus, an creticus?, rec-* tus, [ubblitlor. Medicago marina - . Ornithopus compreffus' Anagallis, coerulea? Andryala. nigricans Antirrhinum Orontium cap. päl. Armeria [pec, Avena fterilis 2 Briza minor Caucalis maritima Centaurea [peec: Galendula incanz AO i | # Plantago väginata . Spartium multiflorum Verbalcum tapfiforme ‘ Teuerium trifoliatum Folgende für neu gehaltene Manzen Harakterifiert Schott vollſtaͤndig: TMande Druckfehler.) 9 Galium ovalifolium. Caules ſtriati, "aciebus inferne villofis, fuperne glabratis. Folia in- h Statice marsinata Ceraltinm dioicum Campanula, januginofa. | ' feriora quaterna, late oviformia, denſe villoſa, fu- { nicula decompofita. Corolla 4-partita, lacimis obo- vitormibus, apice cuſpidatis, cuſpide incuryo late- | | y t " periora glabrata, peniculina folitaria linearia, 'Florescentia panicula multiflora, Fructus \minutus denfe glochidibus hifpidus. Differt a Gal. { — — magnitudine et hirfutia. Hab. pr. ar Paper +29) Galium gibraltaricum. Caules pi- oh aciebus minute muriculatis. Folia infima fae- pe oviformia, caulina octona, ſumma oppoltta, om- nia margine revoluta, hilpidula. Florelcentia pa- zibus revolutis. Fructus glabri. A Gal. eriltato, eui forte fimile, differt florib. luteis, radice annua, ef altitudine [aepe tripedali. Hab. in montofis Gi- braltariae. 5) Lobelia [lerrulata. Caules crecti gla- bri, Folia glabra lineari-lanceolata, angulto fer. - zulata. Bractea pedicellis paulo longioribus Flo- rescentia racemus longus. Oalyces glabri. Corollae apice fillae fcabriusculae, labii [upe- rioris laciniis linearibus; inferioris trifidi, lacinia nedis anguftiore. Forte a Lobel, urenti Auctorum non diverla, quum autem urentis nil mihi ellet in. veniendum, pro noya [pecie declarata. Hab. in hu- ige arenofis p. Gibraltar. .M$ Erythraea acutiflora, Caules aciebus ante menbranati pubelcentes. Folia nitida Plange elliptica 5-nervia, fumma lanceolaria mar- gine paullum revoluta. Flor efcentia corymbus multiflorus, floribus ſeſſilibus. Calycis phylae [fo] eo- zolla acprella. Corolla faturate rofea, "laciniis ob- Iongo-lanceolaribus aculis, tubi longitudine, Limbi laciniae in. alabaliris conum acuminalum forman- tes, unde nofmen, Hab, in montofis, St. Rocco ad 1 xiyvulos ©. 9) Silene cheiranthifolia. eentia racemus fecundus. Calyces breviter clava- "zes, Laminae profunde bifidae intus roleae. arapetala semi adnafa, praemorla, alba. The- caphorum glabrum ‚germine brevius. Capl[ula tenue cylindroidea. Semen dorlo vix reloluta ‚sanaliculata. Ad Silen, obtufifelinm accedit, Hab. St. Rocco. Pr 6 Rubus ulmifolius, Fruficofus aculeo- fus, foliis quinatis ternatisque foliolis acuminatis, infra tomeniolus, pedicellis calyeibusque tomente- | "fis, inermibus. Floribus amoene rolaeis. A Rubo £ruticofo noliro, certe diverſus. Hab. im montosis Gibialtariae. 7) Echium albicans. Caules ftricti fimpli- ses, hirti, immixtis firigis longis, Folia radici- — —— — — Flores-. oma na, lafe lanceolaria, canlina lineare- lanceolaria, den[e firigofa. Bracteae ei calycis phylla hifpi- dula flrigis longulis ciliata. Corolla pallide roſea hirta. Planta firigis tota albida. Spicae lateralesmulto breviores quam in E. italico. Hab. prop. Tarifa, 8 Polygonum parviflorum. Folia el- hptiea, glauca, glabra, approximata, Stipulae intermedü fere longitudine lacerae, albo membra- naceae. Flores paryuli vix fipulis excedentes, Corollae virides rofeo marginatae. Differt indi- catis Polyg. avicular. Hab. ad vias Algeciras 9) Heteranthemis. Syngenesia fuperflua; Radiati. Calyx hemifphaericus!fquamis triplici ferie, apice fcariofis. Receptaculum nudum conicum, Pappus nullus. $emina varia; radii cralla trique- tra apice trilpinofa ala dorfali, difei comprelfa membranata unilpinofa. H. vifcide hirta. Tota planta flofenlisque extus, vifcide hirta. Gaulis ramofus fulcatus. Folia amplexicaulia laciniato - dentata. Hab, iu ma- ritimis Algeciras. Der Mahler Enders hat ſchoͤne Anfihten son Pola und ben dortigen Alterthuͤmern, wie auch Umriffe der Seekuͤſten gefiefert, neben denen fie vorbengefegelt. Aus America Die Fregaite Aufiria, worauf fih Prof. Mikan befand, wurde dur den Sturm ſchon bey Trieft von der Augufta getrennt, und landete fhon am 15ten July zu Rio de Janairo. Er hat mande zoologifhe und bota= nifhe Notizen uber die Gegend von Pola am adriati- fhen Meerbufen, und über Malta eingefhidt. Am 15ten Auguſt wieder einen Bericht Uber die Reife und über den Empfang der Prinzeſſin. Die fo laftigen Mos— quiten haft er für unfern Culex pipiens. Ihre Miethe foflete in einem einzigen Monath 16000 Rees, wovon A8o eine Cruſade cr Gulden 6 Kreuzer 3 Den: nier, nad. dem 24 Guldenfuß machen). Die Termiten heißen dafelbft Cupios, und hatten ſchon bedeckte Bange an zwey-feiner Kiſten gemacht, fo daß er zwey volle Tage Arbeit hatte, alles wieder auszupaden, zu faubern und die Kiſte mit Arfenif> Salbe einzuſchmieren. Leber vie Neife hat er ih bey Langsdorf, Efhwege und Feldner erfundiget; fie erfordert viel mehr Zeit als man gedacht hat, da eine einzige Capitanerie nisht unter zwey Jahren mit Nutzen bereifet werden fann. Gellow, der für die Berliner Sammlang in. Brafifien- it, wilf ſich noch zehn Jahr aufhalten. Befonders find. die Schmetterlinge, die Sippen Locuſta, Giscada, Mem- bracis; Cimex, zahfreih an Gattungen: Käfer fah er bisher weniger. Außer dem gewöhnlichen amerikaniſchen Scorpion fand er noch eine andere vielleicht neue Art: die Familie der Farrenfrauter iſt dort eine der zahlreich— fien, aud viele Syngeneſiſten, unter denen aud nee Mitanten und baumartige ind. Natterer von 10. Nor. Am 13m. Sept. 77 affe verfieß die Princefin Funchal auf Madera; fie fahen am 25. das Berghorn von: Tenerifa, am 22. viele flie- gende Fiſche, deren Flug. fehr ſchnell war und ber 109 Schritt weit gieng, Hise groß, Thermometer um 925 nr Schatten 23%, ein Thunfiſch cScomber Thynnus) har pumert, viele Tage reisten europ. Hausfchwalben mit, bis fie aus Mangel an Waſſer farben, am a, Dit. das Namensfeſt des Kaifers, am 12. des Konigs von Braſi— Tien gefeyert, ‚von Voͤgeln zeigten fih mandmal Sturm: vögel CProcellaria pelagica und puflinus), fein Tro: pifvogel (Phaeton), am 17. Abends 9 Uhr unter dem Arquator, Thermometer im Sch. 20°, legten jeden Tag 100 —170 Seemeilen zuruͤck. Am 23. unter 1204 SB. 35027’ WR, v. Paris, der erfte Fregattvogel CPelecanus Aquilus), Iherm. 18%, am.3. Nov. Goryphaena Hip- pnris gefangen, worinn zweyerley Difiomata und Te- irarhynchi, am 4. Cabo Frio fihtbar 25 Seemeilen entfernt, am 5. in Rio de J. Der Zug durch die ver: zierte Stadt und der Empfang fehr feyerlich. Spix und Martius denfen nad ©t. Paul u, Villa Ricca zu gehen, wo fie 3 Monate bleiben werden. Sie haben, fo wie Mikan fhon vieles gefammelt, Baron v. eihwege fein Heffe, Auffeher der Bergwerfe] ıft auch in R. de J., Hofrath Rangsdorf hat eine reihe Samm: fung an Snfecten und Dosen feit 5 Jahren zufammen gebradt. — So weit. 1) Sn diefen vaterl, Bl., was wir davon haben, find noch folgende Auffage: 1) Ueber die Criminalproceſſe in den Militaͤrgraͤnzen verglichen mit denen in den oͤſtr. deutſchen Provinzen. 3) Verdienſte der oͤſtr. Regierung um die innere Sicherheit und Cultur der Wallachen Stk: fer. m Bildfamfeit und ſchnelle Fortſchritte der Cultur in dem öffr. Grangprovinzen. 5) Die Felſenhoͤhle Scheuf: ofen in Salzburg. 6) Der Thürnberg ebd., liefert feit 600 Jahren Salz jährlih um 1200 Etr. 7) Der Greiner, eine Fundgrube für Mineralogen ebd, Turmalin, Talf, Asbeſt, Cyanit, Strahfftein, Schneideſtein Ewahrfehl. verhärteter Taf], Bitterſpath, Stangenfhort Pyenit), Glimmer, Gerpentin, Granaten, Granit. 8) Guß— ſtahl, Stahlblech und Stahldrath auf den Hammerwer— fen des Graven von Egger in Karnthen. 9) Der Berg: ſturz am Möndsberg in Salzburg. — Diefe find alle furz, und fonnten fuͤglich beſſerem Pag maden. Die Hälfte dieſer Blaͤtter hat den Titel Ehronik der oͤſtr. Litt. und ſcheint uns, fo viel aus fo wenigem zu beurtgeifen ift, alles Beyfalls werth, wichrig befonders für die fogenannten Ausfander, die dadurch vollftändig mit der oͤſtr. Litt. [die es Teider freylich fo wenig geben follte, als es eine bayerifche, preußiſche, ſaͤchſiſche ufw. gibt befannt zu werden ſcheinen; auch find die Recenſio— nen mit Sachkenntniß und Fleiß gearbeitet, fo daß zu wünfchen ift, daß diefe Unternehmung von dem fo rühm: lich befannten Sartori nicht das Schickſal treffe, wel: che faft alle litt. Zeitſchriften in Deſtreich. Daß dieſes ſo werde, dazu gehoͤrt nur, daß Ihr die Cenſurfeſſeln, * Ihr doch wahrlich muthwillig ſelbſt anlegt, abitreift. Llechtenſterns Handb. d. neueſten Geographie des öͤſtr. — 1. Thl, W. b. Bauer 8. 688. 8 fl. Pran. Soͤleich ſtimmt wie gewoͤhnl. der Rec. das oͤſtr. Klag— fied an, daß die fog. Fremdlinge über die Armuth der oͤſtr. geogr. Litt. klagten, welches daher rühre, daß fie, zu wenig befannt mit dem Zuftande Deſt., ein unbe: richtigtes Vorurtheil für Wahrheit mit oder ohne zwey⸗ linien fih durdfämpfe, um zu Euren litt. Vroducten lange nichts, bis fie fih mit der deutſchen verſchmelzt. — a deutige Abſicht Ausgaben ufw. ufw. Aber das iſt es ja eben, ‚liebe Leute, worüber die Fremdlinge mit gen, nehmlich über die Lnbefanntfhaft mit Eurer Litt. An wem liegt denn die Schul, daß man nichts von Euch weiß, daß man daher mit Recht Borurtheile ge: gen Euch hat? Seyd Ihr es denn nicht ſelbſt, welde euer herrliches Land den Fremden fliegen? Seyd Ihr es nicht ſelbſt, welche allen litt. Verlehr mit dem Aus— Fand hemmen aus lächerficher, ja Feinlicher Ang? Wie - fonnt Shr denn verlangen, daß man durch 10 Mauth-⸗ zu dringen? Woher denn die Verpflichtung? Habt Ihr es denn um die Fremdlinge verdient? So lang Ihr Eure Waare felbft foben müßt, ja vertheidigen mußt, ift e8 mit Eurer Pitt. nichts, rein nichts, und bleibt fo Um übrigens nicht ganz ungerecht zu feyn, muͤſſen wir auch geftehen, daß einen großen Theil der Schuld, daß Eure Bücher nicht ins Ausland gefangen, Eure Bud: handfer tragen, denen wir fog. Ausländer ebenfoviel Gulden in klingender Münze bezahlen müffen, als Ihr dort in Papier. So iſt es herrlich in der Welt einge: richtet, daß jede Verkehrtheit fi fi ſelbſt verkehrt! — Lſts 4 Buch wird gelobt. Für die offr. Monardie kann man rechnen 284 Million Einwohner, auf die Quadratmeıle E 2296 Seelen; davon Ungarn 3 Mill,, Illyrien 1 Mill, J " ä H und etwas, die Militärgranze etwas weniger, &faven 114 Mill., Stalianer 5 M., Deutſche etwas weniger, Ungarn aM., Waladen 14 M., Juden fat 2 M. Fer: ner KRatholifen 21 M,, Griechen 22 M., Reformierte 200 Taufend, Eutheraner faft 14 M., Unitarier 0%, — 2 Geiftlihe 64 T., Adeliche 475 &, Soldaten 800 U, Beamte 280 T,, Handwerker 2 M. 335 T., Bauren 20 M., Städte 899, Marftfl. 2113, Dörfer und Weiler 77,957. Flotte aus 30 Fahrzeugen, worunter 3 Linien: - ſchiffe, 5 Sregatten, 5 Eorvetten. Einnahme — Ausgaben bloß für den Wehrſtand 110 M. j 2 Brief von Mai uber die Entdefung des utrhi⸗ las, eine Abh., Vertheidigung des Fronto, eine Uber Dion, v. — Beklagt ſich auch, daß die Jenaer Litt. 3. Ausfaͤlle auf ihn mache. 4 3. 5. Kreil, Mnemofpne; Tagebuh auf e. Reife | durd) Venedig, ——— Illyrien, Tyrol, ———— 2 Thle. 300 u. 275 bey Hartleben 17. 8. 108 fl. Die Reife ſey unterhaltend und lehrreich. Kogebue inte, fie mit feinem fpielenden, oft falſchen Wige ‚geradelt, fagt der Rec. noch ehe. K. zur Schau geftellt worden. Da wir den Rec, zu errathen glauben, fo freuf es — daß K. doch auch in Deftrei feine Freunde Fi hat. | a. Hammer, Geſchichte der fchonen Re befünfte. \ Perfiens ufw. Wien 18, 4. 432 (27 fl); wird nad | j | 1 Verdienſt gewuͤrdiget. . macht Deutſchland vieſe Ehre, Gut, daß er in Wien iſt. Erfann für 100 oͤſtr. Scriftfl. zahlen. ler 5, Rang der deutfchen Länder in Hinſicht anf Sucher verlag mit Bemerfungen eines Deſtreichers. In Bad; | ters freymuͤthigen Worten ſteht: Koͤnigreich und Herzogth. Sachſen 62 Suspandfun: | ‚gen Tieferten Oſtern 17 Artikel 9145 Bayon ipzig 45 B. «allein 717 © Deftreid) Kaiſerthumd 258. Dresden mur.33 3. 200 Art. ohne Nachdauͤcke Beimar 2 8. gı Artifel Wien 12 8. 122 Art Alte une Mag SB. 79 Art. Jena 4 B. 19 wa si SFrankfurt 11 B. 152· A. Preußen. 84: Buch. 748 Wirtenberg 8 8. 99 0 REN, arithnis Ai 14 ‚Baden 9 B. OD. „mein Berfin 32: «366, Art. Seidelberg ss Halle. 9 B. GSannover a10 Ba) un Breslau, 5 B54 2.10. Gttingen s B. ss nu» Bayern, si Buchh. 344 Art. Heffen a? B. 5711 + Nürnberg 12. 8. 104 Kaſſel u. Marburg 20 Ausburg 25 Gießen und Darmffadt 37 Muͤnchen 5.8, 65 Hamburg a 8.33. 7" Landshut 3Ber47 , aa Ga Darüber ift wieber lang. und. breit entſchuldigot wa: zum. das ungeheure Deſtreich ſo wenig, nun das dops pelte.der einzigen Stadt Frankfurt Liefert. Arme Leute! Wie habt ihr. euch doch immer zu wehren! Macht es doch nur anders, dann iſt ja alles erklärt, Deutfche in Deſt— reich find freylich nur 5 Millionen ; aber das ift ja faft . Das Dopyelte von Bayern und doch fomnten auf diefeg 544 Antifel; ift das fünffahe von Baden, und das hat doch Br Art.,vom Verhaͤltniß zu Sachſen wollen wir gar nicht reden. — Manches kaͤme nicht in den Katalog: das iſt eure Schuld! der Buchhandel Deſtr. ſey groͤßten⸗ theils abgeſchloſſen. Leider! das iſt eure Schuld. Es ſeyen nicht in jeder Landſtadt Buchhandlungen. — Das iſt es ja eben! Es gebe cine Legion: Betbuͤcher. Das iſt 8 ja eben! Es erſchienen über 300 Kalender. Au weh! ie meiften Zeitfhriften ftanden nicht im Katalog, Eure zum Euere Schuld ‚di Schuld! Ch Dpig, Deutſchl. eryptog. Gewaͤchſe nach ihren nat. Standorten geordn. Anhang zu Nöhlings Brag b. Scholl 16. 8. (2 fl.) Das einzig merfwürdige dieſer Recenſion iſt: dieser. Gewaͤchſe des cehmahligen) Deutſchlands (denn jetzt gibt es aller Wartburg'ſchen Deutſchthumheiten ungeachtet Fein Deutſchland mehr) C'est l’Europe central. Wie fann man! 9a. Eidhorn, Beytr. 3 aͤlt. Geſchichte und Topo: graphe des Herzogthums Kärnten. I: Klagenf. b. Leon. 47. 8.248: Man weiß nicht, ſoll man Hier die Kritif oderdas Buch vortreffliher nennen. Es find die Bene dictiner von St. Blafien, die vorher den Schwarzwald geſchichtlich erfeuchteten, und die Baden fortgejagt hat, welche jegt dieſelben Laternen und Grabfgeite in und - an KRarnthen fegen, don ‚denen man nur Gerbert, - Herrgott, Heer, Kreutter, Germania facra, Y Monumenta dom. Habsb., Fafti rudolfini, Hist. j ‚fylvae nigrae, Iter allemannicum, Rudolfus Anti- ‚eaelar, die alte allemannıfde Liturgie, die, Kirchen: Wuſit, uſw. uſw. nennen darf, um Ehrfurcht, Scho— nung Einladung einzufloͤßen. Rottler, der Fuͤrſtabt leitet das Ganze, der Neſtor Neugart und Spei— henbergem arbeiten mit. O mundus! © Benditfh zu Graß, M. Dr und f. f. Rath Fund stanz die. Gefege des Lebens. „Ich fühle mid überzeugt, diefe fo ſchwere Aufgabe gluͤcklich gelöst zu ba; t den’ SI verdiente, feier ein ander Figuͤrchen. Aealſchulen in Lemberg und Trieſt. — * —SGermar/Reiſe nad Dalmatien, m..g R. CTrach⸗ ten, Inſecten, Bogeb u. 2 Charten. Leipz. b. Brockh. 17. 8.323 5 fl.), fobend, tuʒʒʒ. Graumann, Wirkungen des Franzensbads bey Eger. Prag b. Haaſe 17. 887, ſey nuͤtlich den Bad: gaͤſten. har x» Mlerley Beförderungen. re Millots allg. Weltgefh. fortgef. v. Hormayız 187. Bd, Wien, b. Härter. 18. 8. 352. Vom Tod Fried. d. Großen bis 1800. 66 fD.. Gut, fann man den⸗ ken. Horm ayr und Hammer! Wer lobt fie? © 8. Wanggo, Gedanken über das Verhaͤltniß zwi⸗ hen den Gutsherren und ihren Beamten, Mit Ge nehmigung der k. k. Hofcenfur. IMan denke! Parve nec inyideo!T, feheint doch gut [warum nicht? Uns wundert nur der Eifer.) - “ Bericht über, das von Niebuhr entdeckte, von GL- fhen und. Beder hergeftellte Manufcript des Gajus in Welſchbern. Preisvertheilung in Peſt. Heſtermann, Betracht. ud, die Vortheile, wel: che die Theilnehmer an den Actien der oͤſtr. National: banf erwarten dürfen. W. b. Strauß. 8. 52a -fk 40 Xr). Wir wuͤnſchen für Deftreihe Wohl und vieler Zaufend- hungernder Wittwen und Waifen von gang Deutſchland, daß diefes Buch feine Wirkung thun moͤge. ZJung, ungrifhes Privatreht. Scharf fritifiert, Einige Anzeigen fliegen Nro 235. Wir wuͤnſchen dieſer Zeitfehrift Gedeihen; fie iſt für die Ritteratur Oeſtreichs von Wichtigfeit, und ſcheint zu thun, was bey ihrem verriegelten, Zuftande möglich) ift, John: Bradbury, Travels in the interior of (North) Americain ihe years ERS 10: London, Sherwood, | 17. 8. 304. Des Vfs Hauptzweck iſt Naturgefhichte, beſonders Botanik. Pursh hat im Appendix zu feiner Flora Americae septentrionalis die vom Vfr gefammelten Pflanzen wider deffen Willen benutzt. Er fam am 31. Dec. 09 zu St. Louis, 1400 engl. Meilen nad; dem Lauf des Miſſiſſippi uber Neu-Orleans, in Ober: Ruifiana an. Er gefellte fih zu Wilson, Hunt, Ramsey Crooks und Donald M’Kenzie , die auf dem Wege, den Lewis und Glarke genommen, auf dem Mifuri hinauf wollten,» um nach dem flillen. Meer zu kommen. Im März famen fie an die Mündung des. Naduet in den Miffuri, 450 engl. Meilen vom Mif: ſiſſippi, ihrer 16 Mann: Dann nad) St. Charles, Bon- homme-nfel, an deren Rand Glycine Apios, derer Anollige Wurzeln von den Kanadiern unter dem Namen Erdaͤpfel gegeſſen werden, und die wie Serufalem -Arti-- ſchocken ſchmecken. Laͤngs der Nordfeite des Miſſuris iſt ſecundarer Kalkſtein, an deſſen Fuß Kalkſpath und Quarze druſe: Dann nach St. Andrew , weiter der Tavernfels, worin eine Höhle, derfelbe Kalfftein, aber voller von Ano— mien und Entroditen, Equisetum hyemale (Rushes) gutes Winterfutter, Ufer vol Arundinaria macrofper- ma Michaux auch als Tutter. Point PAbaddie. Der Baumwollenbaum COotton wood tree, 'Liard, Popu- 52 * 0, 1us angulosa- Mich) fehr groß, 77 did, Stamm 89-00’ bis an Aeſte. Chareite, Baͤumwollenbaͤume, Ruͤſtern (Eimy, Mulbeeren, Neſſelbaͤume (Celtis erassifölia). Daniel Boond, der Entdecker von Kentucky— 84 Jahr alt, hatte von der Fruͤhlingsjagd 60 Biberfelle mitge: bradt. Fluß Charrette, Dtterinfel, längs des Hoch⸗ ufers (Bluff, eigentlich die zweyte Staffel vont Fluß, an die er bey Ueberſchwemmungen fommt, das Urufer. Der Ueberſchwemmungsraum des Miſſuri iſt 2, 6—8 enaf. Nee breit und 150— 300 unter dem übrigen Land. Diefer Abhang iſt ſteil, und heißt Bluff, er mag aus Helfen oder Erde beftehen), Anemone hepatica, alles voll Equiset/hyem., auf den Kafthügeln Erdern und Mespilus canadensis , Fluß Gasoonade, Dorf Cote saris Dessein unweit der Mündung des Dffage: Nahe etwa 300 Krieger der Bölfer Ayauwais, Potowatomias, Sionx und Saukee ivider die Osages. Gegend huͤbſcher, die Eeitenhtigel, Manitou -Felfen, 150 — 300° Hoc, aus fehr weißem KRaffftein, voll Eedern [Wachholderbaͤume, Juniperus, und hier wohl virginiana], wo die Indier dem großen Geiſt oder dem Vater bes Lebens opfern, befonders Adlerfedern von Falco Melanaetos. Bad; Bonne Femme , wo der Landſtrich Boonds Lick anfängt, der der befte in Weftamerifa if, und fih 150 engl, M. längs des Miffuri, bey einer Breite von 50 ausdehnt. Ein Rehbock (Buck) gefgoffen. Die europ: Niederlaſſungen haben ein Ende, Wieder ein Bo und ein Reh cDoey geſchoſſen. Den ganzen März hats geregnet. April. Cin Efunf (Yiverra Mephitis). mit Schrot angefhoffen, wandte ſich um und Tief auf den Br zu, fiel vom zweyten Schuß, ließ aber den Stinffaft an den Schwanz, und mußte daher an einer Schlinge son Rebe: zum Boot gefchleppt. werden. Der Saft iſt ſeht entzundlich, und fintt ſo entſetzlich, daß ein beſpritz⸗ te8 Kleid einige Monate in die Erde gegraben werden mu, eh es wieder getragen werden fann. Nur wenige Hunde kann man bewegen, daß fie fie jagen, nachher Heufen fie lang und fieden die Nafe in geſcharrte Erd: Yoder. Das Thier Fann den Gaft 6 Elfen weit ſchleu⸗ dern. Den Ganadiern ift das Fleiſch ein Leckerbiſſen; fie zogen ed.ab. So zwey große Bären. Man fragt ſich an Sereulesbäumen Erickly Ash, Zanthoxylon Glava Herculis), feinen Stechwinden (Prickly vines), einer Gattung Smilax. Fort Orleans 2490 engl. M. von der Mündung des Miſſuri, jerfiört. La quande Riviere, wo die Wiefen, auf dem’ angefhwenimten Boden, an- fangen. Indier ſchoſſen mit Flinten) nah Elchen. Er Auffene Büffel’ ſchvimmen, eine Gans CAnas canadensis) auf einem Baum gefhoffen. Ceitenfelfen Sandftein, dorin Eifenförner. In einem Bienenbaum chohlh) viele Waben ind 3 Gallon *) Honig von der gemeinen Biene, die eingeführt worden, dor 1797 gabs noch feine weſtlich dem Mifuri, jest überall in Menge bis zum Volt Mapa, 600 engl. M. weſtlich, und fie werden als die Vorläufer don den nacrüdenden Weißen angeſehen. Auf einer Inſel im Gras ein Bär. mit drey Zungen gefhoffen am ten April. Fort Osage; das Dorf der Heinen — — Ein Gallon iſt 8 Pinken, eine Pinte ı Echoppen, mithin ı Gallon etwa 4 Dlafpen, Osages nur einige hundert· Schritte davon ; ums € fammeln ſich liederliche Weiber, wie anderwärte, wo landen wird. Das Dorf beficht aus etwa 100 Wohnun gen von Zimmerholz, mit Blättern der Rohrkolbe CTy pha palustris ‚; Flag) bededt; fie faßen auf Matten in. der Hausfkur, dem Bir als Fremden wurde ein Kiffen gegeben. Ein Napf mit vieredigen Stuͤcken von Kuchen, dert wie’ Zuderbrod fehmeefte, gieng ber. um. Er war von der Purlpe des Perfimon Diospyros virginiana) gemacht, "mit geftoßenen Korn gi miſcht. Dicſes Brod heißt Staminca. Sie binden bie. geſchun⸗ dene Kopfhaut ihrer Feinde in der Wohnung des Sber haupts, der jegt nur 6 Jahr alt iſt, und einen Regenten neben fi hat, an Stoͤcke, die mit Rakunſchwaͤnzen ver: ziert find, und tragen fie beym Kriegstäng durchs Dorf, Iſt ein Freund oder ein Pferd, oder ein Hund geftorben, fo Heufen fie vor Sonnenaufgang jaͤmmerlich, die Frauen im Haufe, die- Männer draußen. Zeige) ſich einer im Krieg ſchlecht, fo muß er Weiberffeider tragen und darf nicht heirathen. Dem DVfr Tief einmal aus Neu- gierde ein Schock Kinder nah; einige Frauen riefen ihnen zu, und auf der Stelle hielten alle fill, was in Guropa wohl. anders ausfallen wuͤrde... Am ıoten weiter, jegt ihrer 26, Dorf, das’ früher den Ranfas-Indiern gehörte. Humulus Lupulus an Hügeln. Vultur Aura (Turkey Buzzard)'gehen nad) den erfoffenen Buͤffeln, figen nad dem Regen auf Baͤu⸗ men, mit ausgefpannten Flügeln, um fie zu trodfnen. Winterhaus am Flug Naduet, in Wäldern Columba migratoria binnen wenig Stunden vom Vfr 271 ge ſchoſſen, fammeln 'fih in ungeheuren Schaaren, daß mehrere Sudart Acker ganz dicht damit bedeckt find. So ruͤckt die ganze Schaar durd die Wälder vor, und pickt alles auf, was zur Nahrung dienen fann. -Da- hiebey die erfte Reihe am meiften finder, fo fliegt jede Reihe, - welche die hintere: wird, uber die ganze Schaar vor, und fest ſich genau vor der erften Reihe miever. Dad folgt ſich fo raſch, das ein beffändiger Vogelſtrom in der Luft iſt. — REN Unter den herumliegenden Steinen eine Menge Schlangen halb erſtarrt wegen der ſchlechten Witterung, B. ſammelte am ıgten April elf Gattungen und tödfete ‚eine Menge. Eine Klapperfhlange ſchoß von ei: nem Felfen herunter auf den botanifirenden Vfr; das Geraufh der Klapper war aber laut genug, daf esiihn aufmerffam madte, und er noch Zeit hatte, den Kopf zu wenden. Am 2uften fhifften fie in 4 Boͤten mirMaft und Orgel ihrer 6oMann, worunter a0 fanadifche Boot: führer, weiter. Eine neue Gattung Klapperſchlangen, und. ein Vogel aus der Sippe Recurvirostra; zwey Elche, Fleich fchlechrer ald vom Hirfh, wurde den Raub: voͤgeln überfaffen. Am 20ten Gegend ganz ' geändert, nirgends weder Baum noch Strauch. Unter der Damm erde außerft harter, gelber Petten (Clay, Schieferthom, hin und wieder Steinkohlen. Unterm 40° NB. gefror & in der Nacht, die Felſen hören auf, das Hochufer nicht als Rettenbühel, worunteer eine dünnere Rage von bi ’ minofer Kohfe, ſichtbar überall, wo Das Ufer abgeipült, Mehrere neue pi.anzen, Fluß La Platte groß. Aeſche Hört auf, daher wurde sin Vorrath von Rudern Auf nem Teich Nelum dr opties — auf den ) on Im dlußgrunde Bau ae “unterbrochen, "von Elfen und Hirfchen D ai Fort Osage mitgieng, Win: terfaus 5 . Am La Platte dad Volt Ot- toes, ort N. hoöͤher am Miſſuri das Voll Waha. Shrer vier giengen zu jenen, jeder hatte eine Nachtdecke @Blanket), Slinte, 80 Kugeln, gefuͤlltes Pulverhorn, ein Meffer und einen Tomahawl Geulenſtocky, B. noch ‚eine große Mappe zum Pflanzeneinlegen. Nebſtbey ei: nen deldteſſel und etwas getrocknet Büffelfleifh. Es nach S. S.O., über Corne du Cerf Fluß, der "an 290 breit ift, umd in den 2400 breiten La Platte fällt, an dem das Dorf Otto, das fie am dritten er: reichten; trafen unter Wegs 4 Büffel, aud Biber. Das Dorf beſteht aus 5a runden, ao/weiten Hütten CLodges, mit 12 vorfpringendem; gang wie ein Kel- lerhals. Sm Kreis ſtehen etwa 18 gablige Pfoſten 7h.; in der Mitte je 12auseinander 4 fofche ‚ 20'h.5 diefe 4 oben durch Querbalfen verbunden, auf die von den —— Pfoſten andere Balken ſtrahlig faufen. In der Mitte, wo fie zufammen anftoßen ift ein Loch für den Rauch. Auf dieſen Balken liegen wieder Stoͤcke, und auf dieſen Waſen und dann Erde. In der Mitte das Eric um das fie figen, zwiſchen den äußern Pfo⸗ die Betten. Die Ihre eine Buͤffelhaut in Rah: hängt oben. Alles ftand ganz leer, da das Dorf Bis war gegen die Wolfsindier, Osages und , doch die Thüren mit Riegel geſchloſſen; ſtellen ie, faft alle 6“hoch; Tiefern viel Haute von en, Hirſchen, Bibern, — Ondatra, " Musk-rat], auch Pfer iengs in Wieſen noͤrdlich zu den Ma e mußten wommen werden, mande tberfegte man ‚(Raft). Sand ohne Holz, 2 Wieſenhuͤhn ie hens, Tetrao Umbellus) geſchoſſen. 19 Sie, | ‚ Büffeftühe mit Kaͤlbern, eine alte angeichofene Tief avon-und beyde liefen die Kälber im Stich, die ge: offen wurden. Land wieder uneben, ein Steinhaufen auf dem Hodufer des Miffuri, das Denfmal von Oiseau ir, dem beruhmten Anfüprer der Mahas; am ııten frafen fie bey der Etadt Dir Mahas ihre Boote, die von a Wilden jerked Burelfeiih, Talg, Rom, Knochen⸗ Maxrow gegen Tbat, rothe Farbe (Vermillon) *), — Perlen cblue beads) ete. tauſchten. Die Stadt, icht anders geiauf als das Dorf, nur die Hütten ne mit Bufelpäuten umhuͤllt und bemalt, Etwa 80 Hütten. Begraben die Todten, ſchuͤnelten dem Vfr alle freundlich die Hand, pflanzen Korn, Bohnen, Me fonen, Meionenfärbiffe (Squafhes), gem, Tabaf (Nic. — ve‘ Vermillion ift eigentlich Coſchenille. Das war es aber bier natürlich nit. Nach einer ſpaͤtern Aeu⸗ ferung des Bird ſcheint er nur Mennige gegeben zu haben, - " rullica), bie wilden Pflamen Haben auch Namen. 1202 jerfförten die Pocken 3 des Volls; jegt haben fie etwa 200 Krieger. Am’ 1bfen weiter, am Hochufer Schwefel: fies, Schwefel: und Gypsdruſe. 2 vuͤffellůͤhe und 1 Kath, jene ganz mager, ſchwammen über den Miffuri, der in einem Tag s Fuß wuchs, wie enger eur zen des Schnees in den Rocky - Gebirgen. geht e⸗ roͤlle auf dem Hochufer, Brocken von Feldſpath, Gra— nit und bisweilen Porphyr. Drey Büffel, 2 Elche ges fhofen, alles voll Fadel- Difteln (Prickly Pear, Cac- tus Opuntia und mammillarisy, die im Gehen ehr Faftig werden, daß ſelbſt Stiefel (Mockasons) wenig fhügen. Rommen in das Land der feindlihen Sioux» Auf den Wiefen eine Heerde Wiefenhunde in Höhe fen wie Kaninchen. Es ift eine neue Gattung. vom Sciurns tnicht wahrfheinfihl; fie faßen alle vor ihren Loͤchern, in die fie eilig fprangen, fobald der Hahn ſchnappte, daher feiner getroffen. Neues Kibes wohl aureum]. Die weißen Amerifaner heißen bey den Wil- den Die Meffer. Mar kaufte 10 Etnr getrocknet Buͤf⸗ fefffeifh für Tabat 2 Dollar an Werth. Fluß Rapid oder P’Eau qui court. Das Volk Poncar erzählte ihnen, daß die Sioux oder Nodowessies nebff a andern Voͤl⸗ fern fih verfammelt hatten, um fie, die Weißen ab> zuſchneiden. Range des Hochufers vortrefflich liegende a von den Büffeln getreten. Kleine Gederinfel, 5 engl. M. von der Mündung, voll Cedern, Rofen- und Sohannisbeeren CCurrant) = Büfhen, Weinreben darunter, alles in Bluͤhte. Der neue Ribes hat au Purfh als Aureum von des Vfrs Herbarium beſchrie— ben, ohne Erlaubniß. Nebſtdem Büffel, Elche und An: tefopen [was]. Thal enger, jederfeitd ein brauner ©treif 300° breit, 15 €. M. lang von dichtem Eifen- fein, eine neue Artemihia und Oenothera ohne Stengel, Blumen weiß, feine Bäume. Machten an ei: nem Tag 30 e. M. aufwärts. Das Dorf der Sioux hat 280 Hütten, auf jede 2 Krieger; fie wollten niemand mit den höher liegenden Völkern, Ricaras, Mandans und Minaterees handeln laffen, Tauerten daher feit 11 Ta- gen auf diefen Zug, der 60 Mann ſtark war, und eine Swivel nebft 2 Haubigen hatte. Sie erfhienen längs des Ufers bewaffnet und zum Krieg gemalt, zu Fuß und zu Pferd mit runden, 30” br. Schildern, mit 34 trocneten Buͤffelhaͤuten uberzogen, gut gegen Pfeile, ni Kugeln. Die meiften hatten Bogen mit Pfeil, einige furze Karabiner, viele nadend. Man verglich fi ſich durch Geſchenke und Rauchen des Calumetsznicht Tat dern die Rinde vom Cornus sanguine Hartriegel) mit Blättern von Ahus glabra (Eumad). Der Pfeifenkopf war von rothem ertin. den die Mineralogen Killas nennen [doch wohl nicht Thonſchie— fer) und fi off mit Rupfererzen finder, kommt vom ©t. Petersfluß, einem Hauptarm des Mififfippi. Das Rohr hatte 6°, was fehr mit rorhgefärbten Pferdhaarbuͤ— ſchen geziert. Der Sioux Weiber find noch ſchlechter gehalten als die anderer Wilden, daher fie oft ihre weib— lichen Kinder rödten und ſich felbft an einen Baum haͤn— gen, aber an einen dünnen, weil fie ihn nach den Tode tragen müffen. Am ıflen Juny an der großen Biegung (Grande Detour) des Miffuri. Duos Allein am Ufer zu gehen „was bet Vfr. oft that, um’ zu botanifiren, war. hier aͤußerſt gefaͤhrlich, nun nicht mehr, da ſie 300 Kriegern von den obern Voͤlkern begegneten, welche gegen die Sioux. zogen, aber die Weißen bemerfend zu ihren Booten fhwammen und mit - ihnen umfehrten; fangen ſchlecht. Man fchenkte ihnen ein Gask Pulver, einen Sad. Kugeln und 3 Dugend Mefer. Ein Boot mit 30 Mann fließ hier noch zu ih⸗ nen. Auf den Hügeln Breccia, Viele Wölfe, keck, hier Tagfhiere, wo fiher. Viele Wiefenhunde, durd die Anweienheit einer Varietät der Scolopax Arquata ange: zeigt. Im Guͤnen 6° große leere Stellen voll ſchwarzer, großer, Sehr hurtiger Ameifen. Mehrere Buͤffeltruppe, 3. 8. 2 Kuͤhe, 3 Stiere, auch 50— 100, auch einige An— tefopen oder Cabri ſwas? Cabril, franz. iſt ein Bock, wahrſcheinlich iſt hier Ovis montana gemeynt], viele Wölfe, meift fihtgrau mit ‚wenig fehwarzen j Haa- ren auf dem Hintern Theil des Ruͤckens untermifcht, einz zelne und obfhon nicht Shen, doch ohne Luft anzugreifen, ein Lepus variabilis. Einer fhoß ein Cabri. lim es anzuloden ſtellte er einen Handſchuh auf feinen Ladſtock Ramrod), legte ſich nieder und wiegte jenen hin und Her. Das Thier näherte ſich, wie es ſchien, nad) lan: gem Schwanken zwifgen Neugierde und Furt, fo daß e3 ein Dpfer der erften würde, Die Büffel wandern im Herbſt ſuͤdlich, im Frühling nordfih in ungeheure Herden. Glaubwuͤrdige Jäger erzählten, daß ein a Biber, der einmal einer Falle entfommen, faum wies der gefangen werde. Wandert ein folder an Blägen, wo Fallen ſtehen; fo trägt er einen Stecken im Maul, womit er das Flußufer unterfuht, und fid) jo rettet, wenn. der Stecken gefangen wird. Auch fagen fie, das Sunge würde von einem Alten erzogen. Wenn Zunge Bäume fällen, fo fallen fie oft nicht quer über die Sei— tenbade oder Altivaffer cOreeks), und werden dann auf Anrathen der Alten verlaffen. So fiegende Bäume hat der Vfr. felbft immer verfaffen geſehen. Hunde Anden Rehkaͤlber dawn of doe) durd den Geruch. Die Jäger zeigten dem, Pfr. in einem ausgewachlenen Thier eine Drüfe und ein Buͤſchel rother Haare er was uͤber dem bintern Theil des Vorderfußes, welche einen flarfen Mofchusgerud hatte, dev den Meg ver: gathes Diefer Geruch fommt erfl, wenn das Thier feine 24 srreiht hat. [Wir wiffen in der That nit, ob unfere Rehe diefe Druͤſe auch haben; wahrſcheinlich der Kangl wie bey Echafen und Elchen]. Fluß Chayenne, dann Cer-wer;cer-na und Ma-ra-pa. Hin und wieder laͤßt ſich wi Indier ſehen, koͤnnen entſetzlich laut rufen. Di werden Sqnaw genannt. Aricara- Stadt mit einem Damme und 9° hohen Palifaden ver: fehen, etwa 150 Hütten. Der Anführer befam für jede Bufelhaut 20 Ladungen Pulver und Kugeln, Man aß geſotten ſuͤß Korn mit Buffelfell, ohne Sal; und Brod, Suͤßtorn iſt Milhforn, gefammelt und in der Sonne getrocknet vor der Reife. Ein wilder Medicin-Mann Hatte einen Sack von Fell mit Kräutern auf dem Ruͤ— Ken. Darunter war der Flaum der Rohrkolbe (Typha palufiris, Reedmace) bey Brandſchaden (burns of scalds), eine Artemisia von den Wieſen, von den Jaͤ— gein Hyſſop genannt, am meiften Cheiranthus erysi-, AI * a" moides, zwei neue Afragalus und Wurzeln, von-Rud-, beckia.pürpurea. Wo der Vfr. eintrat, breitete , ihm ein. Büffelfell_vor dem Feuer. aus‘, brachte ihm die, Pfeife, und die Frau (Squaw), bereitete etwas zu eſſen, getrocknet Buͤffelfleiſch mit geftoßenem Korn gewaͤrmt, ‚oder, Suͤhßkorn mit, Bohnen (Phaseolus). Einer, dem er il; berne Arm: und Dhrenringe gegeben hatte, bat ihm, feine Huͤtte als Wehnung zu wählen, und er wollte ihm feine Schweſter als Bettgenoffinn ‚geben. Jeden Abend wars in. ihrem, Bager ‚bey den Schiffen voll Weiber, mis, Männern, bie ihre Frauen, Schweſtern, Töchter anbo⸗ ten und für fie handelten. Die Kanadier gaben ge: woͤhnlich blaue Rügelden und Vermillion. Cine grau fragte ihren Mann, wieviel fie fordern follte. Ein grü; ner Ueberrod machte in der Stadt großes Auffehen un; ter den Weibern , die dem. Tragenden Gefalligfeiten an- boten, wenn er ihnen nur. ein Stufen davon geben wollte. Die, Weißen, fauften nun Hunde, um fie zu effen. Sie zahmen nur Pferde und Hunde, deren fie zwey Arten haben, einen zur Jagd, einen trägen, derums Dorf bleibt. Cie ziehen Schlitten. Wer einen Feine, auf feinem. Boden 'getödtet, darf. einen Sudeihiwanz, a 2 den Stiefeln N — Am ıgten giengs weiter noͤrdlich, nun zu Pferde, faſt ohne Lebensmittel, ein gefchoffener Sirfh C kub, Deer) wurde mit gefammeltem Buͤffelkoth gefotten. Ranonenfugelfluß , weil fein Bett voll kugeliger Sandfteine von 1—12” Dide Tiegt, zahllofe Buͤffel heerden, oft aus 1000 Stuͤck, manchmal ſah man Wolfe darum lauren, in diefem Falle waren es Deer- den von Kühen und Kalbern, immer fah man aber mehrere Ochſen hütend um die Heerde vertheilt. Die Heerden fliehen glei, und laufen oft ohne anhalten 10—20 e. M. Gegend fhon, voll Heiner Hügel, mit Baumbufhen, drey Kfapperichlangen neuer Gattung, Linum perenne. Fluß de Coeur noch 60.0. M. vom. Fort der. Missouri,E r" Compasny , Belzyeiellihafn, 3 en Buff an auf 10,000 Stuͤck fhäßte. offe. J man 15 Wolfe. Floͤzkalkſtein, Baum⸗ | wol me, Ausficht auf den Miſſuri nad Dflen. Mandan Ctadt, alles empfieng fie freundlid, mit Han: defputteln, alte Frauen und Kinder auf den Haufern, dann das Dorf der Minetarce nicht weit davon., Die grauen, wie aud anderswo, bringen die Erderfähne auf dem Rüden mit einem Ruder herbey, und, machten die Faͤhrleute. Die Ueberfahrt koſtete jeden Mann 5 Schuß Pulver und Kugeln Lalfo theuer]. Das Fort der Gefell- {haft am Miſſuri unter 478 NB. am ı9ten erreicht, Be: ftehet aus einem vieredigen Blockhaus, unten eine Pelz— niederlage (Fur), oben Wohnung für den Commandan— ten Lewis und cinige Jaͤger. Nebſtdem einige Nebenge- baude, alles von 15° hohen Pallifaden umgeben. Dara J— ein huͤbſcher Garten, der Gärtner ein Irlaͤnder. Erbſen, Bohnen, Rettige, Salat, feine Kartoffeln. Das For gehört den vereinigten „Staaten. Mosquitos laͤſtig laſſen nicht ſchlafen. Wilde Weiber bradten auf den Wieſen gegrabene Rüben wie Gans-Ey zu Markte, die aud roh. gut ſchmeckten, gekocht wie Paflinaf (Parsnip), ' die Wunzeln einen neuen Psoralea, jegt Rei, ma N Gegend huͤbſch, Thonihiefer und verhaiteter gelber‘ on, N i — bin und wieder Anzeichen von Kohlen. Boden. gut. B. botanifierte viel und weit, aber fehr von: den- Mod: quitos beläftiget, die zu Hunderten nad) den Augen flo: gen, die Pferde Tauerten Abends fehnlih nad) dem Feuer, in deffen Rauch fie. fih ftellten, und ſich zanften um die Mitie. Neue Gattung Eleagnus, und. eine liegende Eeder CJuniperus), Lilium Catesbaei, diefe " feharladhroth,, jene dunfelarun, erfte-filberglängend, zu: fammen wunderfhon. Maisfelder (Indian corn), wird 3 hoch, weil es hier Falter felbft mehr als nad) der geo- graphiſchen Lage wegen der geologifhen Höhe, da der Drt 3000 e. M. vom Meer entfernt liegt, und der Strom— - dahin reißend ift. Es iſt diefelbe Gattung Zea, welche zwiſchen den Wendzirkeln wächst, wo fie 15°hod wird Lim füdfihen Deutfhland 6--7%1. B. ritt ind Dorf der Minetarees oder Gros venires, Die mehrere Doͤrfer "bewohnen und an 600 Krieger ftellen können, um einem Tanz zugufehen, den die Squaws ihren Männern zu Eh: ren hielten. In den Hütten war unter den Weibern viel Geſchaͤftigkeitz mande zogen, ohne Scheu oder ohne Fahfeits zu gehen, Männerfleider an, die Weiber tanzten im Kreife von Tomahawk, dazwiſchen trat eine nach der "andern in die Mitte, und pries die Thaten ihres Manz nes, und klatſchte mit den Waffen. Darnad) ein Mapl “sebunden, worauf die Todten lagen, ein Mann in Buͤf— " felhaut gewickelt, dabey Bogen mit Pfeilen im Köder, ein Tomahawf und ein Scalpiermeffer. Dieſe Pläge werben fehr in Ehren gehalten. Es fand.fid därunter eine Frau und ihr Kind mit braunen Haaren, deren Haut aber nicht heller war als der andern, Abſtecher nah dem Mandandorf, Faufte von Weibern 12 Baar "Mockasons woftir er etwas Vermillion oder vielmehr yoth Bley und einige Schnuͤre Blaufugeln gab. Auf dem Ruͤckweg zum Fort famen mit der Faͤhrfrau am Knife Fluß drey Madden von 14—18,Sahren, die, um den Bfr und einen Freund zu gewi zoot, fprangen ins Waffer, fhwammen um jenes, risten die Reifenden, hielten das Ruder, trieben das Boot herum, hielten es hinten veſt; die Afte rief einen Mann zu Hilfe, der die Mädchen untertauchte; fie ent: lamen ihm aber bald wieder und ſchwammen wie Fiſche umher, Den Branntwein (Whiskey) nennen fie Feuer: wefer. Sm fenfrehten Felſen unterm Fort eine Koh— Ienfhit 14° did. Im Mifuri ſchwimmt oft Bims; da Der Vir nichts von einem Bulcan erfahren fonnte, fo dentt er, er fomme von gebronnenen Kohlenlagern her. ter Zuly. Einige Körper von Thonſchiefer cargillaceous chist), von denen einige Theile ein jänfenformiges An: ehen zeigten, Cie lagen fehlig, und fahen einigerma: $en wie Baumflamme aus. Am oten rüdwärte. Der Hauptmann der Fahrt Hat so Werde, doch mit Mühe getauft. B. hat bis jegt einige Taufend Pflanzen gefammelt. Des Tags auf em Strom über 100 e. M., des andern Tags um 10 Uhr on an der Mundung des Kanonentugelfluffes, bey n Aricaras, Machen ihr irden Gefgirr, indem fie onteig in einen Korb ſchmieren und ihn brennen, BT TEE 17 2 tt.. en, alle erfinnfis en Streiche fpielten. Sie warfen ihre Kleider in das. J— ſerklinge winkelrecht beveſtiget iſt. Ted Daher hat; e3 von Außen die Eındrüde von Zweigen. An der großen Saline (Great Salt Lick), 20 €. N, von der Mündung des Wabaſch findet man eine große Menge ahnlicher irdener Waare, woraus folgt, daß die alten Amerifaner vor der Entdefung müffen die Coole auszufieden verftanden haben. Ein Zug ven 300 aus dem Krieg zog triumphirend ein in großer Ordnung. Alles Tief ihnen entgegen, Die Bogen furz und ſtark; die beſten von Hoͤrnern des Thiers Gros Corne, daß heerdenweis in den Rocky-Gchirgen lebt. Die Ameri- faner [Darunter verfieht man die zahmen der vereinigten Staaten] nennen es Bergſchaf. Es lauft mit uͤberra— ſchender Schnelligkeit von Felfen zu Felſen. Bahr: fheinfi it es eine Antelope. Die Hörner find außeror— dentlih fang gegen die Größe des Thiers [die B. nicht angibt]. Die Bogen beffehen aus drey Stüdfen (Pieces) genau in einander gefhligt und mit Sehnen umwunden, [Bahrigeinlich von Ovis montana. Sieh unſ. Zool. IT. 724. denn in Amerifa gibt es doc) feine achte Antelopen : was daher der Bfr als ſolche angefehen haben mag, nie fen wir nicht anders zu deuten, als wie vorn]. Die Bo. gen zwenten Range find vom Gelbhol; [Bois jaune, Bois a are] am Rothen Zluß, noch nicht befohrichen, zwey ftehen in St. Louis, zu Dioecia, waren bloß weib- lich. Frucht wie Apfel, roth, heißt Dfage : Bomeranze, ws ein Bogen foftet ein Vferd und eine Schlafdecke. iele Keulen auch davon, und an deren End eine Meſ⸗ Die Schaͤdelhaͤute (Scalps) von den ſieben Erſchlagenen wurden an fangen Stangen getragen. Man aß Buffelfleifh mit Hominy Lwas?]. Einwohner 2000, Streiter 500. Männer Sommers nat, oder werfen nur eine Buüffelfaut um mit rehtem Armloch. Leben von Buffeljagd. Wenn ein Pferd cs aushält, drey zu erjagen, fo iſt es fehr gur. Die Kornfelder vortrefflih beftellt, bloß mit der Hacke alles und alle Geſchaͤfte tragen die Weiber. Eine Hütte in der Mitte ift heilig, heißt Medicinhutte, dahin fan ſich jeder flüchten, und fein Blut darf vergoffen werden. Nichts ift da aufgeftellt, man kann aber dem Vater des Lebens etivas widmen, oder wie fie es nennen: etwas zu feiner Medicin cHeild geben. So hatte ein Anführer ein Pferd gewidmet, woraus aber nichts folgte, als dag er ed nicht weggeben fonnte, Weiter von Gebraͤuchen hat B. nichts erfahren, nur der, welcher die Friedens⸗ pfeife anzuͤndet, ſcheint ſo etwas von einem Prieſter zu ſeyn. Reich zu werden, wird einem braven Mann für unedel gehalten; oft iſt Daher der Häuptling der ärmfe Mann in der Gemeinde. Dagegen gibt es fehr gewalt: thatige. Ein Hauptling nahm einem andern die Frau, Diefer forderte fie bey feiner Ruͤckkunft zurüd, "Dafür wurde er todfgefhlagen. Deffen Mutter wurde daruber verruͤckt, und wo fie den Haͤuptling traf, ſtieß fie Schimpf reden gegen ihn aus. Sie auch zu erſchlagen, wagte er nicht; denn er hatte die öffentliche Meynungfo gegen fich empört, daß er es ohne Lebensgefahr nicht thun fonnte. — So herſcht alfo aud unter Wilden die offentlihe Meynung uber die Gewalt. — Die Wilden am Miffuri beftehlen weder fih noch die Weißen. Uebrigens glauben fie an eine andere Welt, auch an böfe Geiſter, die aber. nur wenig ſchaden koͤnnen, z. B. das 93 835 Wild verjagen. Reine Gefege. Rur Feigheit und Mord werden beffraft, diefer mit Dem Tod, und den muß der nächfte Anverwandte geben. Keuſchheit iſt feine Tugend, wenn fie jedoch ohne Cimwilligung des Mannes gebro- en wird, fo gefhieht es wohf, daß diefer der Frau die Nafe abbeißt. Die Kanadier, welche ſich mit den Squaws eingefaffen hatten, wurden angefledt. Das Uebel iſt aber da, wo feine ffarfe Getränfe und fein Salz genoffen werden, nur ſchwach, und wird nicht gefuͤrchtet. Cie machen von den Wurzeln der Rudbéckia purpurea , mandmal aud von Houftonia longifolia einen Abfud, und frinfen ihn. [Das konnte man aud in Europa verſuchen). Cine neue Amorpha wird in dem Grimmen getraudt. Kein Volk auf der Erde iſt gafifreyer als vie Indier. Das Meiſte iſt, ſchon geſagt. Noch iſt nicht zu vergeſſen, daß, waͤhrend der Fremde ißt, die Frau ſeine Kleider, Stiefel (Mo- ckasons) unterfucht, und finder fie cinen Ka, einen Beutel mit Leder, Ahle und Draht bringt, um auszu— beffern Mvelhe Mufter Aa h Am ırten wurden 2 Boote mit Hauten und Fellen abgeſchickt, womit B. gieng. Auf jedem 6 Leute, Abends ſchon am Chayenne, einem der größten, die in den Mif furi fallen, da 1200’ breit. 18n an der großen Erderin: ſel. Ueberall laͤngs des Ufers unzaͤhlige Buͤffelheerden. Am soten Mittags gelandet. 280 e. M. waren gema on fam wieder der Ctreif von Eifenftein, der ehemals quer durch den Fluß gieng, welcher ſich alſo eingewaſchen Hatte — ſeit Jahrtauſenden. Bey einem Sturm banden fie die Boote an einen Strauch (Amorpha fruticosa, die in Menge in den Felfenrigen wachſen). Spaͤter hor: ten fie ein entſetzliches Getoͤs. Gelandet fahen fie viele aufend Buͤffel dicht beiſammen, lauter Kuͤhe, um die Hrerde die Stiere alle in wüthenden Zweyfampfen. Sie find viel ſtaͤrker und wilder als unfere Stiere. Das Ge— 155 kam vom Stampfen und Bruͤllen, das uͤber alle Be⸗ ſhreibung fuͤrchterlich. An am Fort Osage, jetzt F. Clark. Da erhielt er von Sibly einen Bericht über daß große Salzlager an dem Arkansas, das er beſucht Hat. „Die Grande Saline liegt etwa 280 t. Meifen füblih vom Fort Osage in der Gabel eines Armes des Arkansas. Es ift eine Ebene von röthfihen Sand, 30 M. Umfang. Dieſe ganze dlaͤche ift bey heißem, trode- nem Wetter ganzlid von einer 2— 6 Zoll dien Rinde ſchoͤnen, weißen, klaren Salzes bedeckt, von beſſerer Ei⸗ genſchaft als das eingebrachte (blown salt). Es fieht aum Taͤuſchen ein Land voll Schnee gleid, der von Re gen eine Eiskruſte erhalten hat. Diefe Rinde vergrößert fo, daß tleine Holzſcheite wie Baumflämme erfpeinen. Die Saline ift von fumpfigen Wieſen umgeben, hin und wieder Bäume, meift Baumwollen-B. (Populus angu- losa); dahinter eine Schnur Sandpügel, einige nackt, andere mit grünen und kleinen Schlehenbüſchen Elum- Bufhes), deren Schlehen ſehr ſchmackhaft find, ſchwach bedeckt (was? Spondias?}. Entfernter gibt es rothen Xhon (Olay) oft in Säulen 2007 fteil hoch mit Gypsſtein hededt, die oft umgefalen find, und wre Ruinen einer = Be a zu Boons Lick eines weißen Mannes Wohnung, wo fie zum erfienmal wieder europaͤiſch 9% — kleidete Frauen ſahen. Abende in St. Louis, Bier er. fährt man, daß der Vfr, der aus England ift, ſchon eir nen erwachfenen Sohn hat. In der Nachbarſchaft eine Kohlſchichte zu Tage, 14’ did, Er Hatte fo viel Pflanzen gefammelt, daß fie auf einem befanderen Wagen fortge- ſchaft werden mußten. Brief war da vom Gärtner Shep- perd zu Liverpool, der ihm meldete, daß feine erfie Sendung angefommen fey, und daß davan mehr ale 1000 fih in Töpfen befunden... Ein Arpent Fed fofter bier nidt 2 Dolfar. Bekam das Galfenfieber. Um on Dec. weiter zu Schiff mit Bfey beladen, auf dem Mit fifipvi nad) New Orleans, 1350 e. M. tiefer. Der. Miſſiſſippi iſt gefährlich wegen den vielen untergefauchten. Bäumen, wovon einige veft flefen (Planters), eder oft fih erheben- (Sawyers). Bon Indianern Faufte er drey Truthaͤhne und 2 Hinterfeufen Wildprer wahrſcheinlich Hirſch fuͤr 3 Dollar. Am ı5n in der Nacht um 2 Uhr " ein fürdterlih Erdbeben. N. Orleans, & Angehangt find wilde Wörter und Reden, auch eine Befhreibung der Miffurigebieres, woraus Am 1ı5n Jaͤnner ein folgendes. Begraͤnzt ſuͤdlich durch Luiſiana, oͤſtlich den Miſſiſſippi, noͤrdlich brittiſch Gebiet, weſtlich Rocky Ge: birge und Mexico. Gehoͤrt jetzt den vereinigten Staaten, denen es die Franzoſen 1803 für 15 Millionen Dollar verfauften. Mann rechnet 1,026,512 Quadrat M. cengl.) oder 656,859,680 Ader, der demnach auf ı8 den. fommt, oder die Quadratm, 3 Pf. 6 Sch. 8 d. Sterling. Die Erde hat 198,976,786 Quadrat M., wovon nur + Land oder 39,795,557 Quadrat M., deren Werth 152,651,190 Pf. Sterling iff, die M. zu 3 Bf, 6 Schl. 8. d. Und fo ift es offenbar wohlfeiler eine Welt zu kau⸗ fon, als fie zu erobern. { Von diefem Gebiet erhalt der Miffiffippi das Waf fer, Breite 1680 ©. M., Länge 1650 von N, n. Suͤd > ER —— Der ganze Boden der vereinigten Staaten iſt 1,205,655,840° Ader, des —— Reichs nur 800,000, 000. Der Kaum beträgt 11mal mehr als ganz Großbrittanien. Mellifh nimmt den Miſſiſſippi an 2 e. M, breit, go’ tief, fließend in einer Stunde a M., und ſtchaͤtzt das Maffer in der Secunde auf 18,537,525 Sallonen. Man fann aber 60 Millionen annehmen. Er liegt unter 90° Weſtlaͤnge. Von ihm bis zum flilen Meer aı2a Meifen, _ bis zum Rocky - Gebirge 1416 alfo noch einmal fo weit, als von da and Meer. Seine Lange iſt 18 geogr. Grad, oder 1251 0.M. Faſt dieſe ganze ungeheure Strecke iſt eine Ebene, und dieſe zeigt nur zwey Character, Am I, und 100 250 e. M. weitwärts ift fie ſchwach mit Gehelz bedect, das aber nur in einzelnen und gehäufelten Sau: inen befteht. Von diefer Grenze bis zu den Rocky - Ge birgen ift alles eine ungeheure Wiefe, und von allem Baum und Straud entblößt, wenn man die Ufer der Flüfe, und die Seiten einiger Hügel ausnimmt. Steht man auf einer Wafferfheide cdividing ridge), fo fieht man wie auf dem Meere ind Unendliche, weil’der Be: den feine andere Krümmung hat, ale die der Erdfugel, und die Bühel verhalten fih nur wie Wellen. Die Erd: flaͤche hat hier auch Feine Störungen erlitten, wie in an- dern Welttheilen; denn die Schichten find überall der Erdflaͤche paralfel, fo dad ungeheusre ——— “) * * verſchiedenen Orten. wo - am Mifuri, wie erzaͤhlt, fo alle Kafffelfen, wo fie vor⸗ fommen. Die Fluͤſſe Haben fi nur eingewaſchen. ) = Einige Mineral: Ablagerungen find von ungeheurer Ausdehnung. Darunter ift dad Salzlager am Arkansas- - Fluß das bedeutendfte. Es ift bis jegt ſo wenig gefannt, daß man feine Ausdehnung nur nach der Zahl der Flüffe und der Ausdehnung ihrer Quellen fchließen Tann, welde von ihm Salz führen. Der füdfichfte hievon iſt ein Arm des NRothflufes oder Fouxoacheta, an deſſen Ufern man Salzfelſen findet. In den Arkansas fließen nicht weniger als 3 Salzfluͤſſe, wovon einer 150% breit iſt, ein anderer 75 und der breiteffe 300. Hier wohnen über: all Osages. Diefes Lager feheint einige 1000 Quadrat M. zu betragen. Gyps und Thon (Clay) finden ſich häufig in diefem Lager. Galzquellen gibt e8 in Menge weftfih dem Miffuri. Steinfohlen zeigen fih an Am Fuß des Hodufers länge des Miffuri mehrmal, am Ossage- Fluß, am Kothfluß, 3 häufig am Meinen Mifuri und am Fluß Roche jaune, bey St. Louis eine Schicht 1—14’ di, wird von Schmid: : ten gebraucht, eine andere 5‘ did, bey St Ferdinand 20° di heißt La Charbonniere. An Silber um den Urſprung des Arkansas und Rothfluffes glaubt man allgemein in Dberfuifiana. Da dieſe Flüffe in der Gebirgskette entipringen, in der Santa Fe liegt, und nicht weit davon, fo ift die Sage wahr: “ _ fheinfih; doch loͤnnte das Häufige Vorfommen von weihlihem Schwefelkis [Arfeniffies?j fie auch veranlaßt haben. In der Kegel iſt der Miſſiſſippi 150 — 200° niedri: ger als das Land um ihn. Zviſchen ihm und dem vori: gen Wirfenland iſt daher der Boden fehr von Fluͤſſen durchſchnitten. Faſt alles ift Kalfformation, außer ei: nigen abgefonderten Gandfteinfelfen, weißlich mit Ver⸗ fteinungen, außer in der Gegend der Erzgange, woher das Bley kommt, wo feine Spur von Verſteinerung. (Was fol das heißen? daß das Bley in Ralf vorfom: me?} Es gibt viefe-Höhfen darinn lalſo Höhfenfalf?], viele Flüfe verlieren ih, und an Stellen fommen fo: gleich Fluͤſſe heraus, die Schiffe von 20—Ao Tonnen tragen, fo ein Arm des Weißfluſſes. Im Bette des 4 2» SEN N Rafkiteine. 3 Mann koͤnnen in einem Tag 100 Pf. aus: laugen, undnad 5 Sahren wieder, Shrer drey laug: Merrimsc und des Gasconade find Quellen, deren iede ein Fluß feyn koͤnnte. Es gibt eine Menge trid: terförmige Erdfälfe, einige oben nur go‘weit, andere 600 und fo tief, daß die in ihnen flehenden Bäume nicht herausreichen. In einigen ſieht man, in andern drt man unterirdiſche Zlüfe. - Salperer erzeugt fi) in Menge in den Hönfen des ten aus einigen Höhen am Gasconade in wenigen Wo: hen 30 Etnr.! aus. * Die Bfeywerte von St. Genevieve am Merrameg, [1719 und von Du Pratz fir Silberwerke ausgegeben] dehnen ſich fehr weit aus; fangen etwa 30 e. M. weft: i -Tid) vom Mififippi an und gehen weſtlich und nordiusft: fig. Das Bley wird von vothem Boden angezeigt, der von verwittertem-Eifenftein herkommt, welcher wie— der durch Zerfegung von Schwefelkieſen herruͤhrt, die ſich Suntermifcht finden. Sichereres Zeichen iff es, wenn der Boden mit Schwererde, Kaltipath und zufaminenge: 4 häuften Quarzdrufen gemiſcht iſt. Seit 1725 bis vor | furzem hat man das Erz bloß in der Erde mit einer Pickelhacke und einer Schaufel gegraben, und ein Klum: pen mit obigen Gubffanzen, die auch roth, geiunden. Die Löcher fahen wie Gerbergruben ans, Kommen fie auf den Felfen oder zu tief, fo verlaffen fie die Grube, und defben (digging) dicht daneben eine andere, Jeder Delber arbeitet allein für fih, und erhält von dem Eigenthuͤmer des Bodens für den Etnr 2 Dollar, Vom Etnr Erz ſchmelzt man in Defen 60-70 pr, Ei. Die Werfe gehören einer Menge Eigenthuͤmer. Einer ließ in einen Sommer 4 Millionen ib Erz graben, Einige Gruben find 12 e.M. von einander, Mine de la motte am St. Franeis- Fluß iff 30 oder ao M. fudlicher, Man muß es alſo als ern ungeheures Seifenwerf be: trachten. Der Vfr nennt das Erz einmal Calena, daß man es akſo für Bfeyglanz haften muß, womit auch die Procente 60 — 70 übereinftimmmen]. 12/tief kommt der - Fels [was], worinn man aud reichlich Erz gefunden, Auch hat man viele Tonnen Blende ausgegraben und damit die Wege ausgebeffert, weil man fie nicht fannte, B. hat Anzeigen vom Bfey- gefcehen am obern Theil des Merrimac, 60 M. weſtlicher als die jegt betriebenen Werke, nnd noch viel weiter nach Norden, am Einfluß des Gasconade in den Miſſuri. Aehnliche Werfe gibt "68 bey den Voͤlkern Saukee und Fox am Miſſiſſippi, 600 M. über St. Louis, die ſich go M. in die Lange, und 9 in die Breite ausdehnen, und werden auch durd) Defben von den. Wilden betrieben und zwar fühlig vom Ufer hinein. Bey Herculaneum, 30 M. unter St. Louis ift ein Ralffels 4 M. l. 50/ hoch wie eine Wabe durchbohrt. Löcher Hweit, ald wenn ven Mytilus lithophagus oder rugosus gemacht. Verfteinerte Rnoden am Merrimac vom Mame muth wie am Ohio und in New- York, aud vom Maftodont. Auf den Höhen allgemein die rothe Ceder (Jumi- perus virginiana , auf der Wiefe Quercus obtusiloba (Poft-Oak), nigra (Black jack), Juglans nigra Ahwarze Walnuf), squammosa (Shell bark hickory). Mehrerlen auf dem Angefhwenmten. Baumwöllenholz (Pop. -angul.), Sycomore (Platanus occident.), Quercus mocrocarpa (Overcup oak), Reſſelbaum coder Hacherry, Geltis crassifolia), C. eceidentalis Hoop alh), Gledit[chia triacanthos (Honey Lo- cust) , Robinia Psendacacia (Black Locust); Kaffee baum (Coffee tree, Guilandina dioica), Pecan (Ju- glans olivaeformis etc. Der Boden.gut, meift fhwarzer Lehm. Das Elima fon, milder weſtlich als öftfih der Alleghanies - Ge birge. Mitte März ſtehen die Weide, amerif. Ruͤſter, rother und Zuder-Ahorn (Maples, A, r. et sacch.) in der Bluͤhte. Der Frühjahrsregen fommt gewöhnlich im May, wornach das Weiter bis September ſchoͤn bleibt, wo wieder Regen; dann ſchoͤn bis Weihnachten, wo der Winter, der ſcharf, doch wenig Schnee. So wilden 37—39 NS. Wilde Früchte, Nuüffe, Beeren gibts in Menge. Die fhagbarften find die Sommertrauben (Vi- tis aestivalis), von denen: Cwilden) die Franzoſen viel 939 Wein machten.‘ Jemand befan von einem Stock, der fh auf einen Baum gefhlungen hatte, 8 Quart Sla⸗ ſchen). Waͤchs in Menge auf den Wieſen. Die Win: terrebe CYitis vulpiva) wird fehr groß, Mlettert auf den Gipfel der hoͤchſten Bäume, und ift unten 8“ die, Die Trauben find fehr gut nad einem Froftl: Eine an: dere Frucht iſt die Werfimon Dioſpyros virginiana), veſche einer Zwetfhe Elum) gleicht, außer daß der gelch daran bleibt. Ch durch Fröfte verbeffert, iſt fie fo herb, daß fie den Mund aufägt, und verſchluckt die Burgel fo zufammenzieht, als würde man erdroſſelt. Die Anona trıloba (Papaw) findet ſich an Fluͤſſen auf dem Angeſchwemmten fehr häufig. Die Frucht iſt in Groͤße und Geſtalt einer maͤßigen Gurke und waͤchſt in Klumpen zu 3—5 Stuͤck: reif iſt das Mark wie Milch— brey (Ouftard), und ſchmeckt manden fehr angenehm; die Schweine berühren fie aber nicht. Erdbeeren (Straw- berries) giebtd in großer Menge, find fehr gut. Die illi— niſche Nuß coder Pecan) ift eine Gattung Walnuß, aber von allen andern ganz verfhieden in Geſtalt und Bau der Schale, welde fo duͤnn ift, daß fie fehr leicht mit den Zaͤhnen aufgekracht werden kann. Laͤnglich. Es giebt noch mehrere andere Gattungen von Hickory und Walnuͤſſen, welche Nuͤſſe in Menge fiefern. Diefe find mit den Eicheln CAcorn) verfhiedener Gattungen ein hänfiges Zutter für die Schweine. Cäugthiere, die fih da finden, wo noch Weiße woh— nen, und deren Fleiſch gegeffen wird, find Bären, Hir⸗ fe, Hafen, Racun [Ursus Lotor], Opoſſum [Didel- phys] und cine Barietät Eichhoͤrnchen. Zu. St. Louis joſtet ein Pater oder ein Viertel Wildpren 4 Dollar. Das Land dehnt ih aus von 29—50°. Zuckerſtrich von Küfte bie 314°; Baumwollenſtrich von da bis 36°, ift Gossypium annuum. Die Samen werden 33° weit ges legt, dann gejätet und gehäufelt, Die Bwolle wird von den Samen mittels einer Maſchine geſchieden, die Saw gin heißt. Bemerkungen r ‘se Gtaaten des Ohio, Kentudy und Indiana, a * ee Meery Land. Der Br. Hat auch eine Reife oͤſtlich dem Miffiffppi über die Alleganies- Gebirge gemacht. Das Land liegt zwifgen 35 und 45° NB. Der Ohio ift von Pittsburg vis Mündung 1188 e. M. fang; erhält folgende Haupt: flüffe: Tennessee, Cumberland, Green River, Saltr., Kentuckyr,, fein Miami, Groß Miami, Sciota, Big Sandr., Groß Kenhawa , Muskingum , Wabalh, Ob: ſchon gegen den Mififippi nur ein fleiner Strom, fo det fein Gebiet doch 198,464 e. Quadradm. England cohne Schottland) hat nur 29450. Lager von Schiefer— thon mit Pflanzen : Eindrücen [Argillaceous Schist, der Eindrüde hat, kann dod nicht Thonſchiefer feyn] find häufig, enthalten mandhmal Maffen von Schwefellies @yrites). ©teinfohlen findet man bey Pittsburg, Da: nesville, am Grünen Fluß, in Illinien und im We- fiern Land und zwar überall zu Tage ftehend. Cie find ganz von Bitumen durgdrungen. Dagegen find alle Kohlen weſtlich der Alleghanies ohne alfes Bitumen Lalfo Kohlenblenden. So ungeheuere Lager an Fluͤſſen Sus- quehannah und Delaware; enthalten 90,0 Kohlenftoff, Salz findet fih an verſchiedenen Stellen. Die Salze fefen find von den Thieren zu ungeheuern Gruben aus gelecft worden, fo dab dergleiden nur ale Salzweiſer benugt ‘werden. Die Ohio = Caline wurde fo entdedt, und diefe Grube war mehrere Aecker weit und 10tief. Wie lang mufen alfo Thiere gefecft Haben! Liegt 20 e. M. von der Mindnug des Wabaſch. Salz wird geforten am“ Kenhawa, an Bullets- und Manns Licks, Kentudy und Dhio-Saline. Am Kenhawa grabt man einen ro: then Sandftein durch, und dann fpringen Salzquellen hervor. Man fledt beym Graben einen hohlen Baum zur Sicherheit hinein. Es ift gewöhnlih der Gummi— Baum (Liquidambar tyraciflua), welcher a/dik, und meift fo hohl ift, daß nur 17. Rand bfeibt. An dieſem Fluß, 75 M. v. Ohio fommt im-Sandufer aus einem 1’ weiten Loch eine Flamme 2/God, an der man foden fann. Es gibt viel Eifenerz und Ocher da herum, viel feiht entfteht bey deſſen Entfiehung durch Dmdation MWafferftoffgas, das hier brinnt. Gifenerz an verſchie— denen Stellen, wo auch Schmelzhuͤtten lalſo wohl Ei: fenfteine.] 14 M. weſtl. v. d. Ohio-Saline, in Illinien eine Bleymine, noch nicht im Gang, Bleyglanz. Scheint nicht mit der von St. Genvieve, 150 M. davon, zus fammen zu bangen; die Matrix iſt verfehieden. Die Gebirgsart ift der Kalkſtein, denn man Kettonftone or compaete limeftone (Roogenflein) nennt, und be fiept aus fehr Fleinen, zufammengehäuften Körnern. Die Gangart ift fhoner Flußſpath, der blau, braun, gelb und durdfihtig vorfommt. ; ? — Hoͤhlen mit Salpeter gibts noch viel mehr als in Dter-Ruiftana, beſonders an Grün;, Tenneffee= und Cum; berfand - Flüffen. he Sm Allgemeinen befleht der Boden aug Kalt; do auch viele Sandfelfen. Gute Leien (Flags) bey Point pleafant am Kenhawa. ea Diefe Gegend ganz mit Wald bedeckt. Mehr als 100 Gattungen Baume; Eichen allein 14 —ı3, wortn- ter Q. macrocarpa das befte Bauholz. Dann Q, obtu-- filoba, befonders im Grund. Robinia Pseudacacia und Gleditfchia tr. fehr gut zum Schiffbau, Zum Bele: gen die wilde Zwetfche- (wild cherry, Prunus virgi- niana) und Inglans nigra, erfte nur wenig hinter Ma- hagony. Baume außerordentlih groß -und praͤchtige Bluſt, 5 Gatt. Magnolia, Liriodendron t,, Rob. Ps., Guilandina dioica, Aesculus Pavia u. flava. Sehr ſchoͤnes Unterholz, Rhododendra, Kalmiae, Azaleae, Gercis canadensis und Cornus florida, Reißende Thiere nicht mehr viel. Wölfe verfhwin: den. Der größte Feind find jegt die Eichhoͤrnchen! die fich feit der Anpflanzung außerordentlich vermehrt haben, weil fie nun bequemer die Korn und Waigenfelder be: ſtehlen koͤnnen. Bey einer Jagd wurden 2000 gefihojlen, alle mit Kugeln. Schweine ſehr viele, fommen wegen vielen abgefalfenen Pfirſchen in die Baumgarten. Diefe Pf. enthalten alle eine Larve, die fih in ein vierflügelig Kerf verwandelt, wahrſch. ein Gynips. Ein Specht pickt fehr die Aepfelbäume an. Wein und Waigen fehr gut, Be: völferung ı Million, nur 1 Seele auf 14 Quadrata., in England 192; eine Quadraim. bat 60 Ader. Grandgeſegerde a Ohio ſt a ats. 1. Ale Menſchen find gleich frey und unabhängig 7202 — ———— td) 2 Alle Menſchen haben ein nathrliches Recht, Gott nach den Vorſchriften ihres eigenen Gewiffend-zu vers ehren. © ET — 5. Das Urtheil der Geſchworenen fol unverletzlich ſeyn. ri rl mA A Druckerpreſſen folfen frey feym an nen | 5. Nicht rechtfertigbare Nachſuchungen find nihter: (aubinllanlı :arır un \ t 6. Unnoͤthige Strenge ſoll nicht veruͤbt werden. | 7. Uebertriebene Gewähr foll nicht ‘gefordert werden bey der Gewähr, fähigen Vergehen. 8 Alle, Gefdfirafen follen mit der Natur des Ber: gehens in Verhaͤltniß ftehen. | 9. Die Freyheit des Wolfe, ſich zu verſammeln, für das oͤffentliche Wohl zu berathſchlagen, und die Waffen zu ſeiner eigenen Vertheidigung zu tragen, iſt gewährt uaranted.) 20. Erbliche Emolumente, Ehren= nnd Vorrechte ind für immer verboten. 41. Sclaveren ift.für immer verboten. 12. Da Religion, Moral und Kenntniffe zu einer guten Verwaltung und zur Gludfeeligfeit der Menfchen wefenflich nothiwendig find; fo follen Schulen und die Mittel des. Unterrichts für immer durd Furforge der Ge— feggeber aufgemuntert werden, infoweit das mit dem Rechten des Gewiffens nicht unverträglih-ift: Die Regierung iſt Gefeggebend und Yusubend uf, — Für. Auswanderer. Run folgen viele Regeln für die Auswanderer nad Amerika, und dann. ein großes Lob für die. armen Deutfchen. £ Sie Einwanderer find aus allen Voͤlkern von Eu— ropa. Es ift aber eine merkwürdige. und auffallende Thatſache, daß die aus Deutfchland, Niederland und ‚ber Schweiz viel beffer vorwärts fommen als die von je: dent andern Lande: diefes fommt nicht fowohl von dem groͤßern Fleiß und Haushalt, als von der verffändigeren Art, ſich anzufiedeln.. Eh diefe Leute auswandern, thun fie ſich in Geſellſchaften zuſammen, entwerfen: einen Plan, und ſchicken einen Geſchaͤftsfuͤhrer hinuͤber, auf den fie fih verfaffen koͤnnen. Er fauft für. die Gefellfhaft ein tauglihes Stuͤck Land, und bereitet Stege und Wege vor; dann kommen fie zufammen hinüber. Diefes Sy— flem wurde von’ diefem Volke immer befofgt, und. die Folgen find in allen, Theifen der vereinigten Staaten -fihtbär, vorzüglich aber in den Staaten von New York, New-Jerfey und Penlylvania, wo fie überall im Be- fig des .beften Landes find. Ueberall Wohlhabenheit, Be haglichteit und Unabhängigkeit. Die Ochnelligfeit, mit ‚der eine von dieſe Anſtedlungen Vermögen und. Eigen: thum erwirbt, wird. ſich aus der Vergleihung-ihres ge: genwartigen Zuſtandes mit der Rage, in der fie fich bey ade: Niederlaſſung befunden, ergeben. Ich waͤhle ale Beyſpiel die Geſellſchaft der Harmoniften, et. wa 20 engl. Meilen von Pittsburg. Sie kam aus Wirten berg in Deus. chland, wo ſie lvon seiner. Kirchen? und - rn Steard: Vereinigung unterdruͤckt und verfolgt, fih ent ſchloß nach einem Land zu ‚fliehen, wo fein meſchliches Anſehen die Gottheit entehren darf durch Anmaßung des Rechtes, zu dictieren, wie ſie verehrt werden fol, und we man zu einſichtig und zu ehrfuͤhlend iſt, als daß man ſich einbilden ſollte, ein Glauben erzwingen zu koͤnnen. Dieſes Land. iſt Amerika. Im Jahr 1803; ſchickte fie Georg Rapp und andere als Abgeordnete, welche einer ſchicklichen Platz wählten. ‚1804 ſegelte die Geſellſchaft in drey Schiffen von Amſterdam ab; Zwey davon landeten zu Philadelphia und das andere zu Baltimor, Im November diefes Jahre giengen 40 Familien mit Rapp weiter und noch vor dem Winter bauten ſie neue Haͤuſer von Fachwerk. Im Fruhlahr 1805 folgten 50 andere Familien nad, alſchin allem 90. Ihr ganzes Eigenthum beftand.etwar in 20000 Dollars ). Dieſe legten fie aus um 9000 Ackea Land zu faufen, welches nebft ihren geiffigen und phyſiſchen Kräften, im Frühjahr 5. ihr ganzes Befige thum wer. Im Jenner diefes Jahrs bauten fi 6 Häu- fer von Fachwerkz eine große Scheuer, eine Muͤhle und machten 206 Ader-urban-- en ‚1806 wurde -ein- großes Wirthehaus zum Theil aus Stein gebaut; einen 100 Fuß langen Barren, eine Faͤrberey, eine Delmüpfe und auch eine Gerberey. 1358 Acker wurden urbar gemacht. 1807 errichteten fie viele Gebäude, worunter auch eine Sägmuhle und. eine Brauerey; 400 Ader wurden urbar gemacht und 4 Ader Reben gepflanzt. 1808 eine Kirche aus Baditeinen nebſt Wohnhaͤuſer und Ställen und eine. Brüde über den Gonaquenefing- Fluß. 220 Fuß fang, eine betrachtfihe Menge Land wurden urbar gemagt. 1809 errichteten fie eine Walf:, Del-, Hanfz Achl-Muͤhle, ein »Waaren-Haus mit einem gewoͤlbten Weinkeller darunter. Der Ertrag von dieſem Jahre war 4500 Buſhel Waizen, 6000 Waͤlſchkorn, 10000 Kar- toffeln, 5000 Hafer, 100 zu Bier gebraute Gerſte, 4000 Piund Flachs und Hanf, 50 Gallonen (200 Flaſchem Mohn Del. 1810 ſiengen ſie das Tudweben an von der Wolle ihrer Merino-Schafe, errichteten eine Rrem- pel-Mafchine, zwey Spinn : Mafhinen, und bauten eine Werkſtaͤtte für 20 Stühfe. 1811 wurde das Vermögen der Geſelſſchaft folgen: dermaßen geichägt. — 9000 Ader Land, mit Verbeſſerung, 90000 Dollar, Ein jähriger Vorrath für 800 Verfonen 25000, — Vorrath von Waaren, Brandwein, Geraͤthſchaften, Leder, Hausgerät) ufw. 50000, — Wohnhäufer 18000, — Mühlen, Mafhinen, öffentliche Häufer 21000, — Pferde, Rindvieh, Schweine, und Gefluͤgel 1000 Schaafe, wovon 4 Merino, von denen der Widder 1000 loſtet 10000. — 6000. — ar h : . Eum. 220000. Die Fortſchritte einer kleinen Anfiedelung Schweizer 21 D. iA Schilling nebſt 6 Penny engl. ı SH. oc 3 ©. ſ., oder 6 Ar. rh., alſo der Dollar er: was uber 2 Speciesthaler. —F 59%," “hr f 870 in dem Indiana⸗-Land faft von derſelben Zeit der vori⸗ gen, ſind nicht weniger ſchnell. Sie beſteht aus au Fa⸗ mifien, die gemeinſchaftlich einen Weinberg anlegten, von dem fie 1911 mehr als 2000 Gallonen (8000 Flaſchen) Wein erhielten. Verzeichniß einiger der ſeltenſten oder, fhägbarften Pflanzen’ am Miſſury, von. Bradbury 1810.° Leersia lenticularisı in MWaldern Aristida pallens Bügel Stipa juncea Wiefen — membranacea — wahrf, f. Stipa KAiva brevifolia Wieſen Feſtuca spicata gemein Gynosurus secundus, Hodufer Hordeum jubatum Allionia ovata Ufer, bluͤht Nachts — — linearis) Hodufer — — hirsutalbf. Nachts. Plantago Lagopus, Auf gefhwemmt Land ——— elongata- Eleagnus argentea Hoch— ufer Hippophae: argentea Pulmonaria sikirica, Höhen oe — lanceolate Batfchia canescens Wiefen — —, Gmelm — — longiflora Onosmodium molle Dodecatheon Meadia Wieſen Phacelia fimbriata, weiße Blumen Gynoglossum glomera- tum Solanum heterandrum Fübes aureum Inſeln Salsola depressa Hydrocotyle ambigua, Felſen Selinum acaule, Ueber: ſchwemmtes Seseli divaricatum, Hoch⸗ ufer Linum Lewisii — rigidum Yucca angustifolia, Hoch⸗ ufer Lilium Gatesbaei Wieſen — — nmbellatum Hoch⸗ ufer - Rumex venosus Gaura coccinea 9 Oenothera albicaulis 9 — —— macrocarpa Eriogonum. daueiflorum — — — sericeum Gactus viviparus, Ds Bartonia ornata 9. — — —nuda Geum triflesum Potentilla arguta 9, Faanunculas multifidus; in ſtehend. W. Stachys Foeniculum 9, Gapraria. multifida Martinia proboscidea Penfiemon erianiha 9. — — — angustifolia — — — Slabra Leber: ſchw. Cafülleja sessiliflora Myagrum argenteum, Kalkfelſen Erysimumlanceolatum. s. Cheirauthus; erysimoides Cleome pinnata Wieſen Gristaria coccinea 9. Hibiscus militaris — — Manihot Errum multiflorum 9, Vicia stipulacea Lathyrus decaphyllus, Sand Lupinus pusillus H. Amorpha fruticosa — —— microphylla — — —.canescens Wie- ſen Asiragalus racemosus) & — — — triphyllus)S$ — — — carnosus )S - Dalea aurea Wirfen — — laxiflora Psoralea culpidata 9. — —longilolia H.; wahrf f. Ps. — — — elliptica and: huͤgel — — — esculenta H. — — — tenuiflera ©. Cylisus rhombifolius, in dürren Stellen Sonchus pulchellus Ufer- Troximum cufpidatum Wieſen Eupatorium ı altissimiim Senecio Päuperculus Wie gemein u fen ©; { Oxitropis Lambertii 9. Aster argenteus Wiefen Artemisia Dracuncul. Amellus villosus \ v — — —cdana 3 — — ſpinulosus mein — — — campestris )=. Galardia acaulis wahrf. — — — Santonia \ = Chaptalia Arnica fulgens MWiefen Cineraria integrifoha ‘ge mein f ? Rudbeckia columnaris9, - wahrf: eine neue Sippe ‚ Iva axillaris ii Erigeron hirsutum Cheilanthus dealbata u, — — —diuaricatum ge: veftita Ralffelfen. meın = \ Noch ift dem Bug) eine Abh: von Bywater ausLi- -· verpool angehängt über die Infufionsthiergen, die aber 4 den Gegenftand nur überfährt. Er betrachtet die‘ gro: Bern Schleimthiere, wie Suͤßwaſſerpolypen nur als Huͤl⸗ ſen von kleinen Infuſorien, und dafuͤr fuͤhrt er eine ein⸗ zige Beobachtung an, daß er nehmlich dergleichen: imden Schlaͤuchen der Eonferven gefehen Habe. Wahrfiheinfih find diefes die. befannten Crfheinungen der Körner. Dann hat er auch Bluͤthenſtaub, befonders von Gerani- um fih in Waſſer bewegen fehenz er feheint aber die eleftrifhen Springe der Kampferſtuͤckchen nicht zu lennen. — Ueber die zeitherige Beſtimmung der Dauer eines Pendel-Schlags , Höhe in einer Gefunde, Ron De a A opririen BWerneburg: Eiſenach b. J. Fr. Baͤrecke. 1817 6 Bo: gen in A. ; Bir haben- Hier eine äußerſt merfwürdige feine Schrift anzuzeigen, welche fehr fharffinnige Zweifel und Kriterien gegen die zeitherige Entwidelung der Lehre vom Fall der Korper in Eurven und in andern wieder: holt gebrochenen Linien beybringt, welche in der Phyſil und hoͤheren Mechanik nicht unbeachtet und ohne ſie wohl erwogen zu haben, nicht ſogleich bey Seite gelegt werden fönnen, wenn man aud nicht unbedingt den Nefultaten des Vf. beyzuflichten ſich geneigt fühlen ſollte. Es herrſcht der vom DB gewohnte Scharfſinn und eine ungemeine: Gewandtheit in der höhern Analys fis darin. Vf. verlangt, daß die Mathematifer und Phyſiler mehr philoſophiren und die Geſetze der Logif in ihren Höhern Rechnungen walten laſſen follen, wie dieß Kaͤſtner fhon 1769 verlangte, indem -er in feiner Borrede zu feiner Hydrodynamif fagt: „Mehr Mühe, und mandmal Mißvergnügen haben mir die phyſiſchen | Süße verurſacht, auf welde id die Rechnungen: gründen mußte. Zwar feit dem die ganze Mathematif in Alge bra ift verwandelt worden, führt man fehr oft weitläuf: tige Rechnungen aus Formeln, die man ohne große Unterfuhung annimmt; — — und wenn diefe For mefn mit: der Ratur — cund wir fegen hinzu: mit der Login — nicht uͤbereinſtimmen, fo bat man nichts ge: than, als fi: die Zeit mit Rechnen vertrieben. Archi⸗ med: verfprad die Erde zu bewegen; aber einen Pag bedung er ſich aus, auf dem er feſt ſtehen Fonnte,“ W. ſtellt dieſen Ausſpruch Archimeds an die Spitze feiner. Haupt: Kriterien um anzuzeigen, daß man ſol⸗ WET. chen veſten Grund auch zur Auffuͤhrung des Gebäudes der höhern Mechanik erft befigen müffe, wenn man ideell oder im Wiſſenſchaffen feine Erde bewegen wolle. „Beobachtet man diefe Vorſichtigkeit der Alten nicht, fo Weltgeſchichte wird einſt richten zwifchen sa - zeigt man einem mathematifhen Spoͤtter zum Gluͤck gibt es derfelben nicht viel) mandmal in den Fünftfich: fen Integrationen, nur die ätherifihen Myriaden aus Lucians wahrhafter Gefhichte, Riefen auf einem Schlacht⸗ felde, das fi vom Monde bis zum Morgenftern aude breitet, aber von Epinnen gewebt iſt. ine fihere und braudbare Kenntniß der Natur gibt weder der Philo— foph, der nit rehnen fann, noch der Rechner, der nicht phifofophiren will. Die Gefhichte der Natur ift Bey jenem ein Aftweibergefhwäg, bey diefem eine Hi- ftorie a la Voltaire.” ; Der Vf. hat ein großes Wagſtuͤck begonnen, da er. die Autoritäten todter und -febender wuͤrdiger Belepr- ten zu heftigen Gegnern befommen wird. Er ſcheint aber ohne Furcht wie Dr. Luther zu Worms dazuftehen ; die allgemeine Logik und Vernunft und eifrige Wahr: Heitäfiebe find feine vefte Burg, auf die er baut, und die ihm und den Gegnern. Bey ſeinen Widerfprüchen gegen zeitherige Lehrmey⸗ nungen fordert und bittet er von allen Wiffenden, welche im Befig des: Steins der Weifen hierüber zu feym glauben, nur eine geredte und Schritt vor Schritt ihm ags Ende der Abhandfung folgende Ausdauer zu fhenfen, ehe man das Auto da fe ausjpriet ; weil Wahrheit und Wiffenfhaf: ten im Kampfe mit Irrthum und Zweifel nur gewin— nen können, wenn humane, jedoch firenge Einwuͤrfe auch human und mit Beharrlichfeit bis ang Ende ge: "würdigt und nicht gleich als Unſinn verworfen werden: Mir haben zuvoͤrderſt drey Säge des Bf. auszuhe— ben, welche gleichſam Grundfteine feiner Unterfudun- gen ausmaden: 1) am Schluſſe des Vorwortes. Wenn man Formeln, von und für befondere oder individuelle Fälle entwidelte, und alfo allein gültig ſeyn fünnende auf und für alfe andere Falle, allgemeine oder generelle, anwendet; fo fann es nicht fehlen, daß aus diefer faͤlſchlichen Anwendung und Erweiterung nichts ale Fehler, Irrthuͤmer und Fehlſchaͤſſe hervorgehen. — — $. 1. Der Trieb der Schwere, als einer unveraͤn— derlich beſchleunigenden Kraft, gehet ſtets nach der ver: ticalen Richtung; darum muß auch das Maaß ihrer Eröge in der verticalen Linie oder Höhe liegen und ſich daraus ergeben, Deßwegen fiehen befanntlich bey ungehindertem verticafen Fallen die Geſchwindigkeiten im Verhältniß der 4 Potenz der Zall- Höhen, d. h. der fogenannten Quadrat - Wurzeln der Fall Soͤhen; und es find die Gefhwindigfeiten die Maaße der erlangten Kräfte. Wenn demnah auch ein Körper in einer oder in mehrern gebrochenen fchiefen geraden Linien, oder in einer fletigen frummen Linie oder im einer Curve herabfaͤllt; fo ſtehen die dur ſolche verſchledene Fall— Räume erlangten Geſchindigkeiten doch nur im Verhaͤlt⸗ niß der 4 Potenzen aus den zugehörigen ſenkrechten Fall⸗ Hoͤhen, weil eben der Trieb der Schwere beym Fallen durd jeden diefer- Fall⸗Raͤume ein ſtets ver: — tikaler bleibt; und ſomit liegt die Größe der erlang- ten Kraft nur in der verticalen Richtung oder in der ſenkrechten Fall-Hoͤhe. — 6. 2. Daher muͤſſen, bey einerley Fall-Hoͤhen, folglich bey einerley und gleicher erfangter Gefhwind: heit, die Fall- Zeiten im Verhältnig der Zall- Räume ſtehen, wenn dabey alles andere unverändert bleibt: Der Fall:Raum kann dabey eine ſtets gerade oder eine ſtets gekruͤmmte, ja er darf auch eine gebrochene Linie ſeyn. Und dieſelbe Höhe, welche er herabgefallen ift, fann er aud wieder erfleigen, wenn diefes ohne Bre— Hung geihehen kann. Es ift fein Grund vorhanden, wie die Fall Zeiten, bey erlangter gleiher Geſchwin— digkeit oder gleicher Fall: Höhe, ein anderes Verhält: nid haben follten , als die Fall-Räume ſelbſt. Sener Grundfag der Mechanik: daß der Kaum gleich fey dem Produkt aus Zeit und Gefchwindigfeit: muß, weil er fo einfah und vernünftig iſt, auch der alfge meinfte der elementaren wie der höheren Mechanik fen, und der rihfige Wegweifer durch alle Labi- rynthe der fegteren bfeiben, wenn namlich alle andern Umffände dieſelben bfeiben. Daher ſucht W. durch füne Schrift hindurch ihn in feiner allgemeinen Anivendung und Amvendbarfeit zu erhaͤrten, und mit allem Scharf— finn die nicht probehaltigen viel engern und befondern erft aus ihm abſtammenden Saͤtze ale Grundfäge in ihrer angemaßten Allgemeinheit zu befampfen; und da- her der Satz 6. 2. Denn der Weg bey der gleichfoͤrmi— gen und bey der beſchleunigten Bewegung bleibt im: mer ein Produft aus der Zeit und Gefhwindigfeit, wenn namlich alle andern Umſtaͤnde diefelben bfeiben 5 daher jih die Zeit ergibt, wenn der Raum und die Geſchwindigkeit befannt find; fie it immer dem Quo: tienten aus der Divifion der Gefhwindigfeit in dem — In 9. die zeitherige Auflöfung der Aufgabe: die Fallzeit durch die Differenz zweyer Kreisbogen durch weitläufige In— tegrationen zu finden nah Kaͤſtners Kürze angeführt, und einige feharfe Bedenken eingefhafte. In 6. A. zweyte Zeile v. u. iſt flat u=c, u Sa zu fegen. Gefegt der Differenzial-Ausdruf ze x dt = ds ware ein allgemein gültiger, was der Vf. jedoch nicht zugiebt und weiter unten beftreitet, fo gibt er in 9. & und 6. eine kürzere und fchärfere Integration vom Dif— adx . IB a A TR ae Sy 2 [ps Qax— x?) (b—x)jt e Raum oder Weg gleih, oder t = 3. wird ferengial dt = dann ‚findet, daß die Fallzeit durd die Differenz der Kreisbögen «a und Ba oder durch aw—p), web = aquersa und x Z aguersß iſt, glei) Constante — aquers B BEINE @a*quersß — atquersß) —} (aquers « — aquersß)— 4 if. 9. 7. Kann nur fir eine mathematifihe Satyre gelten und für mehr mag fie aud wohl der UF. nicht gehalten haben, weil diefer 9. außer aller Beachtung fallen ſoll. Mit G 8. hebt gleichſam die Einleitung des mit $. 9. beginnenden Wefentliden an. Wiefern der Differenzial: Ausdruf 2c>< dt ds nad) feiner Behauptung fein allgemein guftiger und allgemein anwendbarer, fondern ein einfeitiger 847 und individuelfer feyn fell; fo muß ſich diefe Beaup: tung in dem Urfprung und in der Entwicelung deſſel⸗ ben aus dem Grund-Ausdrucke nachweiſen und erwei⸗ ſen laſſen. Dieſer urſpruͤngliche Ausdruck iſt der Satz: daß der durchhewegte Kaum s gleich ſey dem Produkt aus der Zeit t in die verbrauchte oder hier am Ende jeder Zeit erzeugte und eriangte Geſchwindigkeit Alſo SEC Ch, Wenn nun Die Geſchwindigkeit c. — — wie beym Fal⸗ fen oder Senken der Koͤrper, — — der Fall-Raum s und die Fallzeit t im Moment des Anfangs, alle drey zugleich null ſind, und zugleich die Geſchwindigkeit e in ‚einem gewiffen Verhaͤltniß mit der Zeit t hier beim ungehinderten geraden Fallen , erzeugt wird und wacht; fo muß in der Größe c die Zeit t felbfl. als Faktor oorfommen. Es ſey daher ce = Spt, wo p die ur fprüngfide unveranderlide befchleunigende Kraft und g die in diefer Zeit Einheit erzeugte‘ hier unverän- derliche und erlangte Gefihwindigfeit ift, welche im die fer Zeitz Cinpeit der Fall: Höhe ſelbſt gleich werden muß und gleich wird. Mithin, nad gehörigen Stattfeßung in. die Grund: Öleihung s = ct, s = gpi? ober 62 — Wenn naͤmlich angenommen und gefunden wird, a die Geſchwindigkeit e im einfachen Verhaͤlt⸗ niß der Zeit t ffehet. Denn es koͤnnte gar wohl in an— dern Dingen, Umſtaͤnden und Bewegungen die Ge— ſchwindigkeit in irgend einem andern Verhaͤltniß mit der Zeit Ian und wachſen 3. B. in der 2ten, äten pder 4, 3 umd dergl. Potenz der Zeit E, welches die Grundgleidung s = e X In vs assepkey = ept2, = gptz, der — epls umandern und individuali- firen würde. Diefe Faͤlle bleiben jedoch hier unbead): tet und es wird hier bfoß der Falls = gpt? = = in Betracht gezogen , weil es Erfahrung und Vernunft fo lehren, daß beym Trieb der Echwere Die Salt: Raͤu⸗ me s und S im ſenkrecht- wie im fihiefgerad! linigen Fall⸗ Raume ſich wie c?: G? oder. wie ?: T? — h. wie die aten Potenzen der Geſchwindigkeiten oder ‚Zeiten verhal: ten. Mit dem Ausfpruche Archimedes Aog yor wov aryaaı etc. beginnt der Bf. feine eigentlichen Kriterien. Er fagt: J man dieſe beiden Gleichungen, G zgtunds = =) für diefe zwey ganz in: dividuellen — gilt, des Fallen der Korper in fenfrecter- oder in fhiefer gerader Linie —, d fo erhaͤlt man ruͤckſichtlich ds = 2gptdt und ds = und da gpt = e auch =t; fo wird aus beiden cd ruͤckſichtlich ds = 2cdt u ds == 2tde. oder = =7. Alſo bey Diefen zwey einzelnen Fällen der Senkung der Körper in der ſenkrechten und in der ſchiefen geraden Linie affein — verhält ſich die Zeit zu ihrem Diffe⸗ renzial dt, wie Die Gefhwindigfeit c zu ihrem Diffe⸗ renzial de. — — Und alſo nur bey dieſen ganz bejon: bern Faͤllen des geradlinigen Fallens fann nur der Dif— wiederholt gebrochenen Polygonallinie, ferenzial⸗ > Auebrud dt ber > ac güftig: Und ans wendbar feyn.” alten in allen — Zaͤllen der Sen fungen der Körper in irgend einer Curve oder in einer, wo die ‚Be ſchwindigkeiten nicht — im Verhaͤltniß der Zeiten wach⸗ ſen koͤnnen, weil die ſtetig veraͤnderte Richtung in den Curven, oder die rüdwveife veränderte Richtung in der Polygonal-Linie, eine fletig oder ruckweiſe zunehmende Stauchung inner der hohlen Seite und eine ebenſo abnehmende Stauhung auf der ausgebogenen Geite derfelben erzeugt; da Fann auch diefes befondere gleiche, Verhaͤltniß der Zeit und der Geſchwindigkeit zu ihren, ruͤckſichtlichen Differenzialen, und was ruͤckwaͤrts voraus, gelten muß, nicht flattfinden und anivendbar oder q guͤl⸗ tig ſeyn, — weil es alsdann nigt aus der ae lichen oder Grund-©leihung s = et und ihrem Dif— ferenzial ds Z cdt $ tdc folgt. Hier find ds, =. cdt, +? + ide, alſo TSde — dt, und de = Be — — die allein güftigen Fundamental = Differenziafe; . bey. zwey gegebenen Größen unter den dreyen: Fall: Raum, Fall: Zeit und Gefhwindigieit, die dritte zu beftimmen. _ Kennt man jedoch den nähern verhältnißmäßigen Werth der Gefhwindigfeit, fo lafen ſich durch Gtattfeßung, deffelben diefe Gleichungen mehr individualijieren. Sn der Logik und Mathematif wurde es aber fonft für einen Irrthum und Fehler erfannt, wenn man enge und befondere Begriffe und Ausdrude zu weiz ten, allgemeinen oder generellen Begriffen und Ausdruͤ— den ausdehnte und erhob, weil fie dann zu wenig be⸗ greifen. und ausdrüden, und gerade cin ſolcher irrig und fehlerhaft erweiterter Begriff und Ausdruck war. das Differenzial dt = 2 auf Eurven angewandt, — Beym Fallen oder Senken re Korper im nicht ſtetig gerader Linie fann und darf Enid = se gefegt werden, alfo koͤnnen auch — ds oder de — ds Rec — beym krummlinigen Fallen von Guͤltigkeit und Wahrheit ſeyn. Weil der Trieb der Schwere uͤber— haupt ein unveraͤnderlich ſenkrechter iſt, fo it jede Ge— fowindigfeit in allem und jedem Fallen in jeder Linie oder Curve bey aller Stauchung in derfelben immer ges, nau im Verhältniß der 4 Dotenz der ſenkrechten Fall⸗Hoͤ⸗ hen. Dderc = (gph)t daher ds =. dcte) = dftcgphyi], dd Dermiizgiane Car ;)° r — wo h die ſenkrechte Fall⸗ „Sie In $. 14, begegnet er der Ginwendung: die Diffe: renzial-Gleihung d = Z = oder zedt = Z ds entſtehe da⸗ her, daß jeder von nn fenfredten Hoͤhe im, irgend einer geraden oder frummen Linie herab fallende, Körper, dadurch eine der Höhe h zugehörige doppelte Se ſchwindigkeit — 2e für den weitern Forkgang in dem naͤchſten Zeit-Element dt erlangt habe und mit diefer weiter zu gehen beftrebt joy, aud wenn nun die Schwere weiter zu wirken aufhören wur dez und da das ‚nähe in u) — — — — wa —— * # diefem. Zeit: Element damit beſchriebene Fall: Raum Element ds dem Produkte aus diefer zwofachen Fort: gangs-Geſchwindigkeit in das Zeit-Element dt gleich —5 — man auf den Zuwachs der Geſchwindigkeit durch den Fall ‚in dieſem Zeit-Element nicht achte, fo habe man nothwendig 2cdt = ds alſo di = = Durch ſolche Anwendung dieſer Formel auf die Curve wird diefe als in eine eben fo große gerade Linie verwandelte be: handelt. ' Aue Wendet man aber den Ausdruck dt = * auf das Fallen in Curven an, fo muͤſſen auch alle die übrigen andern: als atde = ds, Er — ee, 2de’ 2t — ade } 2 r 1 . @pdtzac=gp, sa, =2 Ca \ , E öPp . ads BEL Aal, IT zradl -. )?twobey a das beffändige Ber: haͤltniß der Fallhoͤhe zur Falllinie bedeutet, wenn s ein ſchiefer geradfiniger Fall-Raum iftl und auch de = ' . 1 ee (gp) 2tdt —!ads, as F — at zumal dabey gultig, rihtig und anwenb: bar ſeyn. Eben fo muß auch At = t — mit ade mul: ᷣolici erh Fe BEN ipliciert und integriert oder f2tde = f2 JE de wiederum s geben, was jedoch alle befannten zeitheri- gen Zeit: Integrafe des Fallens in den Curven mit dem afaden Differenzial der zugehörigen Geſchwindigkeit multiplicirt und aledann infegrirt, ganz und gar nicht geben und nicht geben Tonnen. Denn alle dieje zwoͤlf Ausdruͤcke können nur allzumalguültig ſeyn, umd wenn einer nur davon ungültig und unanwend- bar feyn foil, jo müffen es auch alle ubrigen feyn. Hr W. gibt dieſe untrüglide und nothwendige Reden: Probe bey den Kreis: und Eyfloiden- Bogen $. 15 und 16. EIn $. 15. iſt gleih nah dem erften Gfeichheite: zeichen flatt der einen 1 der Faktor a zu fegen.) { — Dieſer 9. enthält zugleich ein ſehr kurzes und ſcharfes Integral für die zeitherige Beſtimmung der "Sal Zeit durch die Differenz der Bogen deren Quer: finufe b und x jind, weldes wir allen empfehlen. - Nicht + ftatt 4 fondern $ ſtatt 4 muß man ©. ıs. 3.7 v. 10. laſſen. } ©tatt dab s = a (dog. quers # wieder gefunden werden ſollte, fo gibt die Se Rechnung. — 65*8 LEN E bN\2 = (.)'u4+G) 262) (2 } 1.3.51? / bN> .3.5.7N2f b\4 DERIOLE —— 0.9 —ıa (Bag. quers 2). e Die Formeln welche der Vf. für die richtigen haͤlt find in 9. 16 und 17. der Schrift ſelbſt nachzuſehen. Zur Einſicht der Behauptung von $. 18. braucht nar bey dem Kreis-Bogen abd vom untern man Sr Heft . 952 Scheitck-Punct d bis. zum obern Anfanss: Bund a def felben eine Chorde da, und mit diefer Thorde varatel eine Tangenten-Linie am Bogen, vom Vunct a eine Vertical Linie zu ziehen; fo berührt diefe Tangenten: Linie den Bogen in feiner Mitte und macht mit der Vertical: Linie einen eben fo großen Winfel als die Chorde. Alle und jede Tangenten- Linie an die Puncte zwifhen dem oberſten und mittelffen Punct im Kreis— Bogen abd maden, mit den ruͤckfichtligen Vertikal: Ri: nien aus jenen Puncten, Fleinere Winfel Als die Chorde und die Vertical: Linie; dagegen alle und jede ZTangenten-Linie an die Puncte ziwifhen dem mittelſten und unterſten Puncte im Kreis-Bogen mit ihren ruͤck ſichtlichen Vertikal-Linien größere Winkel als die Chorde mit ihrer Vertikal-Linie machen. Dieſe Win— kel wachſen von ihrem Kleinſten = 900 — a bis zu ih⸗ rem Groͤßten = 90° ſtetig fort, dagegen jener Winfef an ber neuen Ehorde flets = 90° — 1.“ bleibt. Alſo muß die Beichleunigung im Bogen fletig abnehmen und endlich zu null werden, in der Chorde ſich gleich bleiben, und daher die Fall: Zeit im Bogen ſtetig wachſendem Zuwads unterworfen feyn und am Ende größer als in der Ehorde werden; wogegen der Zuwachs der Fall⸗ zeit in der Chorde ein in dieſem Sinne unveränderli- er bleibt. Bey jedem andern Eurven Bogen wäre mit der Ehorde, welde durch die End: Puncte deffelben geht, eine parallele Tangenten-Linie an den Surven- Bogen zu ziehen, und dann werden alle beruhrenden Linien oder Bogen: Elemente zwifhen dem obern Anfangs: Punct und jenem mittlern Beruͤhrungs-Punct — klei— nere Winfel mit den vertifalen Linien maden, und umgefehrt alle Tangenten Linien oder, Bogen-Efe- mente zwiſchen dem mittlern Beruhrungs- Puncte und dem untern End Puncte der Curve mit felhen Verti— kal-Linten größere Winkel, als der Winkel iſt, dem die Chorde mit der Vertifal-Linie macht. Daher gleiche Folgerungen für die Beſchleunigung und für die Ball: zeit im Gurven= Bogen und in ihrer Chorde, wie benm Kreisbogen. $. 21. iſt am Schluſſe gezeigt, daß z. B. bey einem Fall-Bogen von 6 Graden, «8 faum den letzten 2000ſten Theil dieſes Bogens am Ende — betraͤgt, wo die Fall⸗ zeit durch den Bogen erſt anfaͤngt in ein Größeres als dur; die Chorde über zu gehen. In 6. 22 und 23, for: dert der Bf. Die Math. und Phyſiker bey Berfechtung der Galliläifepen Beweis: Art, auf, die folgende Be: trachtung anzuftelen: Ginen Kreisbogen « in n gleiche Theile vom unterſten Punct herauf zu theilen, darinn von Punct zu Punct m gleiche Sehnen zu sieben, und mit jeder diefer Sehne parallel m dußere Tangenten- Linien, alſo m innere und n äußere Polygonal ⸗Li⸗ nien. Durch dieſe dreyerley Fall-Raͤume drey Koͤrper von einerley ſenkrechter Döhe = quers « herabfallen zu laſſen; ſo muͤßte, wenn nach der zeitherigen Behaup— tung — die Fallzeit durch die n Sehnen größer feyn fol als durd) den Bogen,« — ebenfalls auch die Fall seit durch den Bogen großer feyn als durd die m ran: gierenden außen Sehnen; — denn der Bogen liegt inner diefen äußern Schnen, wie die innern Cehnen inner dem Bogen, — und wenn dem Innern Beruͤhr⸗ 54 858 ten eine größere Fallzeit zukommen ſoll ala dem Aeußern; «m ift fehr groß oder beynahe Q@O anjuneh- men, um die 3 Fall⸗ Räume an sin —* « und zu hans. aufs Außerfte in der Größe zu nähern) Das widerfpricht aber offenbar dem gefunden Ginne und den ſonſtigen Behauptungen von Polygonallinien, in ner und außer den Kreisbögen. Wir rathen dergfeihen niet abzuweiſende feharffinnige Conſequenzen in der Schrift felbft nachzulefen. Mit $. 24. hebt nun die Un: terfuhung der Beffimmung der Fall - Zeit durd den Ey: Hoiden-Bogen an. Nach der zeitherigen Annahme son de = = angewandt auf den CHfloiden= Bogen [#3 und nad) Stattſetzung der Werthe hier von ds und 2c, wos = Q@ab)i — Qax)} unde = (gp)& (b— xD alfo GH an En (ee 2(%)z 20 2p& b ee — al 7 ergebe ſich eigentlich ĩ = ri carc. sin. ey» und x —o endlich gefekt, t = (ds m — (= —— 2pg/ 2 bey der Fallzeit durch den Kreisbogen entgegen. In 6.26. maͤcht der. Bf. ebenfalls die Probe-Rehnung mit dieſer gefundenen Fallzeit t durch den Eyfloiden: Bogen Dabey traten diefelben Kriterien wie oben (aabyE — Qaxd} , indem er dies t = (— z, , - 2p& r p b—xıE] :, au * [arc. sin. Goz mif ade = Apg)tdick— x) b—x b—xı —#£ Sn Y — ar 1 = = (epi bi a( : } ( — ) muftipficiert, alfo atde — ds fegt und dieſes Differenzial darauf integrirt, wo fi) der Fall-Raum oders = [2a (b— x)]z Carc. a)» — @abyt — Qax)i] ergibt, — ſtatt daß s = Q@ab)t — (2axy& wieder gefunden werben ein. folte: oder <=, findet fihs = Qab;Z — (aabyI fatts = @ab)i: Welde Uebereinffimmung!?! Und fo werden in 6. 27 —30. noch mehrere derglei— hen Widerfprüche gefolgert und aufgeffellt, worein die zeitherigen Theorien und Rechnungen vom Fallen in der Epfloide führen. $. 33.. führt den kuͤrzeſten und frengften Beweis des Iſochtonismus beym Fallen in der Eytloide, 6. 34. wollen wir ganz ausheben. Sucht man umgefehrt eine Gurve, in welcher die Zalfzeit unveranderfih, oder das Fallen von jedem höhern oder tiefern Punct aus iſochro⸗ niſch iſt; fo muß für dieſe Curve im Difſerenzial⸗Aus⸗ druck cdtPide — ds das Differenzial der Zeit = Null ſeyn. — Alſo ds bloß = ide oder de = E* ds. Nun h weh dx ax} ds— . ift de (gp)& — alſo muß —— Zt (gp# ſeyn. Da nun = = sin, 9, die glei dem Sinus des Win- s De ET ET u — — — Fels @ ift, welchen Ordinate und Tangente der Cure mit einander machen; fo mußt pt — J einebe ſtaͤndige Größe fepn, und 2x4 durch die Divifion von & sin. ® als veranderli verfhwinden und einen beſtaͤndi ⸗ gen Quotienten als Factor übrig laſſen. — Es ſey c2a)8 dieſer beſtaͤndige Factor, fo iſt ep = @or — ae = @a)}, und dann ifl sin..® >) sin, Setzt man nun a =%r, fo iſt sin. © — ge = sin. 5 wenn x = rquers a. Uud dann; zeigt ſich durch Teichte Unterfußung, daß der Eyfloiden "Bogen diefe Eigenfchaft befige, daß die # Potenz feiner Abſciſſe als Factor in feiner Function und Größe porfomme: Den analytifhen Beweis, daß weder die Kykloide, noch irgend eine andere Curve, ſondern die fhiefe gerade Linie die Brachiſochrone oder die Fürzefte Fall: Linie iſt, mag man in $. 37. der Schrift ſelbſt nachfehen. Wir brauchen hier bloß zu bemerfen, dag wenn nad der alten oder der Werneburgifchen Borausfegung das p — unveraͤnderlich nad) der Variations-Rechnung ge funden wird, aus px = y und aus ci +p®)} dx = ds nothwendig &trf x? p9 =s= "4. y9 folgt; weil damit, daß dp — o, anderweitige fortgeführte Folgerungen abgebrochen find. Huth Hr. W. fhlieft feine merkwuͤrdige Schrift damit: Schon de la Hire (Mem, de l’Ac. des Sc. depuis 1606 — 10669. Tom. IX.) flügte und führte auf wie er eben findey feinen natürlihen und einfach geometrifhen Ber weis des Iſochronismus im Fallen der Korper durch Die Cykloiden? Bögen auf die Sfeihheit der Cykloiden-Boͤ— gen mit den doppelten Chorden der evolvirten Kreis: Bd: gen, welche ihnen zugehören, und welche immer einer”, ley fenfrechten Höhen angehören. : : Wir bedauren, diefer Anzeige nichts nachſchicken zu fonnen. Nur eines hätten wir ſtatt allem gewuͤnſcht, { daß der Anzeiger aus der Schrift ausgezogen hätte, wie weit denn ein Körper jegt in der Secunde falle, was ge: wiß für Taufende wichtig feyn muß, befonders für die Krieger, wenn fie treffen wollen. IFallhoͤhe ift nun 24, j 5", g Zuß.1 TOR ö re ee nn Te Bine Ueber die gleihwarmen finien von A. de, Humboldt. (Mem. d’Arcueil Vul. III. 2 Annales de Chimie 17 u, Annales of Philof. 18). H. felft nicht theoretifh fondern nad) den neueflen Beobachtungen die Vertheifung der Wärme über der Erdfugel dar. Zuvörderft unterſucht er die verfhiedenen Methoden, nad denen die Phyſiker die mittleren Temperaturen beffimmt haben. Een 2 Die mittferer Temperatur eines Tagcı, in der mathematifhen Bedeutung, ift die mittlere von den Temperaturen aller Augenblicke, aus welden der Tag beftcht. Wenn man die Dauer diefer Augenblike auf eine Minute beflimmen wollte, fo müßte man ‘die Summe von 1440 thermometrifchen von einer Mitter- 24 + 60 theilen, und man erhielte die geſuchte hlz die Summe aller diefer einzelnen Refuftate mit getheilt, gäbe die mittlere Temperaturdes Sahres. Da die Ertreme der Thermometer=’Ber: änderungen in einem Tage im Ganzen: fi} fehr nahe ſtehen, fo find die Grade’der Warm e einer Menge Augenblicke einerley, ſo daß jeder auf den Gehalt und die Dauer der endlich Mittleren einwirken wird. *H. iſt unter dieſem Gefihtöpunct-einige Rethen von Beobachtungen, die von Stunde zu Stunde, in berſchie⸗ er denen Gahreszeiten, umter dem Aequator und zu Paris angeſtellt worden, durchgegangen. Es ergab ſich daraus, daß die halbe — Summe der Maximum und Mini- num - Temperaturen jedes Tages die von 2 Uhr N. M. und bey Sonnen Aufgang) im Allgemeinen nur um ei- nige Zehntheile eines Grades von der ſtrengen Mittle— ten abweicht, und diefeerfegen kann. Sndem-Hr, de H. eine große Anzahl zwifchen den Parallelen vom 46° und 38° angeftelfter Beobachtungen berechnete, fand er dag die einzige Zeit des Gon- nen-Untergangs eine Temperatur giebt, die nur "einige Zehntheife von derjenigen abweicht, welche dnrch Vie’ Beobachtungen beim Aufgang und um 2 Uhr gefun: den worden. k Der hoͤchſte Punct in Europa, wo Beobachtungen angeſtellt werden, iſt das Hoſpiz auf dem St. Gotthard etwa 6400 Fuß uͤberm Meere; in Suͤdamerika, Quito nacht zur folgenden angeftellten Vedbachtungen mit ano 9000 Fuß, Suancavefica 11600 Fuß, das Bergwerk 854 Santa Barbara über 18400 Fuß, alfo smehr als das doppelte von St. "Gotthard. Um die in der heißen Zone erhaltenen Reſultat mit der mittlern Wärme der gemäßigten Zonen zu vergleichen, mußte man in Zwi- fejenräumen von 10 Breitegraden aber in verfchiedenen Meridianen Drte auffuhen, deren mittlere Temperatur ‚genau befannt mar. Dieſe bilden-vefte Puncte, durch welde die gleihwarmen Linien laufen. Diefe find be: fordere in Aſien Fehr ſchlecht beſtimmt, und es iſt in der That meifwürdig daß die Hoͤhe von Bagdad, Aleppo, Iſpahan, Delhi, und vieler großer und after Staͤdte in der alten Welt unbekannt iſt, waͤhrend man in der heißen Zone der neuen, die von mehr als soo’Dertern, worunter ſelbſt Dörfer und Weifer, genau Tennt. In der alten Welt: find nur die Beobachtungen, welche zwi— hen der Parallefen 30 und TONB.: und zoo W. und 20° O. L. gemacht worden, brauchbar. Davon find die sentfernteffen Puncte, Madera , Kairo und Nordcap, und begreifen etwa # des Erdumfangs von D: nad W. Da Reifende felten Gelegenheit haben, an jedem Orte Hinlängfihe Beobachtungen zu Beſtimmung der mittfern Temperatur des Sahreszu fammeln, fo ſuchte H., welche Monate ſie unmittelbar liefern koͤnnte. Folgende Tabelle zeigt, daß bis zu ſehr hohen Breiten, die Mo— nate April und October, beſonders aber der fegtere, dieſe beſondere Eigenſchaft haben. Par Sirtlere Temperatur. Mittlere zemperafur. } ar ‚vom von don vom von von Orte. Jahr October April Orte. Jahr October April Caro | 2,4 2%, A 25,5 Göttingen 93 8,4 6.9 - Algier 21,0 22, 3 17, 0 Franecker 11,5 12, 7 10, 0 Naicheʒ 18,9 20, 2 19, 1 Copenhagen 7.6 9,5 5,0 Rom 15,8 16, 7 13, 0 Stockholm 5,7 6,8 3, 6 Mailand 13,0 14, 5 13, 1 Ehriftiania 59 4,0 5,9 ‚Cincinnati 12, 0 49,7, E13, 8 Upfala 5,4 6,3 4:3 Philadelphia 11,9 12, 2 12, 0 Quebeck 5,5 6, 0 4,2 Neu: Dorf 12, 1 12,5 9,5 Petersburg 3,8 3,9 2,8 Being ‚12,6 13, 0 13,9 Abo 5,2 50 4,9 Dfen 20.191091, 5 9,5 Drontheim 4,4 0 London 11, 0 11,3 99 Ufeo 0, 6 3 Maris 10, 6 10, 7 9,0 Umeo 97 2 Senf "6:09,06 7.0 * Nord: Cap 0,0 0 Dublin ‘92 9, 3 7, Enontefieö — 2, 8 5 Edimburg 8,8 9,0 8,3, Rain b- 3, ı 6 Die mittleren Temperaturen der Jahre ſind weit gleicher als man nach dem Zeugniß-unfer — Ewpfindung und dem unterſchiedenen Ertrag der Erndten haͤtte glau— ben ſollen. Die aͤußerſten Oſcillationen betragen kaum 2°, Sunderigradig. Sn Paris fand man von 4803bis und mit 1816: *+10°,6— 11° 1 — 9°,7 — 119,9 — 10°,8 — 109,5 —10°,6 10%,5 — 11%5 - 99,9 — 9°%9— 9°%,7— 10°%,5— 99,0. Sn Genf, zwiſchen 1803 bis und mit 1815, fand man se 10°,2 — 109,6 — 8%,8— 10°,8—99,6— 8%,5— 9 °,4. 10%,6— 10°9—8°,8— 9°,2—9°,0—10°,0— 0. Die Unterfejisde der mittlern Temperaturen des Mo: nats Januar fleigen auf 7°; für den Monat Auguſt fel- ten auf 4% Tom Zeihnen der Jſotherm-Linien— Nachdem wir genau die Bedeutung, welde man dem Ausdrucke der mittlern Temperatur geben muß, an: gegeben haben, fer fönnen wir zur Zeihnung der Sfo- thermz oder gfeihwarmen Linien über gehen. Bon feinen auf geringe Orts-Verhaͤltniſſe beſchraͤnkten Aweihungen muß man hier abffrahiren, wie z. E. die, welche man an dem Kuͤſten des Mittelmeers zwifchen Matrleille, Genua, Lucca md Kom beobachget. Es 855 Fuͤrde Yet gut feyn, wenn man fie mit im einzeluen ‚Sharten aufſtellte. af he — der Bezeichnung durch Linien,“ fagt Hr. de H., „wird den Phänomenen, welche fo fehr wichtig für den Ackerbau und den geſellſchaftl. Zu: ftaoder Bewohner find, vieles Licht geben. Wenn wir ftatt geographifger Eharten nichts ala Tabellen der Coor⸗ donaten der Breite, der Fänge und der Hohe hatten, fo würden fehr viele merkwürdige Verhaͤltnifſe welche Die feften Länder in ihrer Bildung und ihrer ungleichen Bla: he darbieten, auf immer unbekannt geblieben ſeyn.“ Mill man Sfotherm-Linien ziehen, fo muß man die Puncte des Erballs ſuchen, deren mittlere Tempera: turen 0%, 5°, 10° oder 15° am naͤchſten ſtehen. Man ſieht gleich, ob die Rinien von dieſem oder jenem Orte nad Suͤden oder Norden gehen ; um genau zu beftim: men, wie weit der Abjtand in der Breite betragt, muß man die gewohnliden Snterpofations = Methoden zu Hülfe nehmen daß heißt, die Beobachtungs - Tabellen, wo man für verſchiedene Meridiane und nad) der Mee⸗ yes: Höhe ſieht, wie die jaͤhrliche mittlere Temperatur je weiter man von Süden nad Rorden fommt, abnımmt, Auf 1° Abweidung in der jaͤhrlichen mittleren Tem: peratur fallen in verfchiedenen Zonen, die Veranderun: gen der Breite folgendermaßen zufammen, Sa ber alten Welt durch die Langen 2° bis 17° Defil, In der neuen Melt durd die Langen or bis 80° Weil. Zwiigen 30° und go* 1%, 29° —1 2°, 50‘ N. Br. 40 ⸗50 ⸗18, 6 1°7 20 0 ⸗60o ⸗10, 18 —]. 1°, a’ Nach dieſen Daten findet Hr. de H. bei den genaueſten mittleren Temperaturen die er hat erhalten fönnen, (in der obigen Tabelle find deren 50) und mit Beruͤckſichti⸗ gung der Hoͤhe der Orter, wo die die Beobachtungen angeſtellt worden, daß: Dder Sfotherm- Etriö von 0° (32 Zah.) geht durch 80 54 ſuͤdlich ven Nain ın Labrador Cafelbay 54° N. B.); durd den Mittelpunct von Lappland; und- durch 1° noͤrdlich v. Ulea (66° 08 N,B.,, durd Soliskamsky. 2) Der von 5° @aı 3) geht durd 0°, 5 noͤrdlich von Quebek und St. Georgsbay in Neufundland a8° N.B.; durch 1° noͤrdlich v. Christiania; 0° 5 noͤrdlich v. Upsala (60° N. B.), durch Petersburg und Mosfau. 3) Der v. 10° (50 8.) geht durch A2° 50’ in verein: ten Staaten bey Boſton; durd 1° füdlih von Dublin; 0°,5 nordlih v. Paris; 1°,5 ſuͤdlich v. Franecker sr N.B.); 0°,5 füblid von Prag; 1%,5 nordfih v. Ofen, 2° 3 nördlich v. Pefing. — a) Der v. 15° 600 F.) geht durch a°,5 nördlich v. Natchez; durd Montpellier; 1° noͤrdlich v. Rom (45 N. B und 1°,5 noͤrdlich v. Nangasaki 5) Der v. 20° geht 29,5 ſuͤdlich v. Natchez, 50’ noͤrdlich v. Funchal und, foriel man nad) der vorhan— denen Materialien urtheilen Tann, dur 330,5 der Breite unter dem Meridian v. Oypern. (Man hat der mittle— ren Temperaturen von Algier und Oairo, welche ber jie umgebende Sand, wie 08 fiheint, auf 1° oder 2° zu hod angegeben hat, fih nicht bedient.) N Aus Ddiefen Daten ergiebt fih, daß die noten der Sfotherm » Linien oder ihre Durchſchneidungen mit der Parallelen des Aequators folgendermaaßen liegen, » Iſoth.-Strich von o: Länge 94°, W.; Breite 84°, 12°; — Länge 63°, ao/ W;; Breite 655°, 195— Länge 18°, 30‘ D.; Breite 05%, 13/5 — Länge 25° 9; Breite 66°, 20°; — Ränge 56°. D.;5: Breite 62°, 12% Ein Zweig geht längs den nördf Kuͤſten durch die Lange 18° D., Breite 70%, Laͤnge 23504, Breite 71°. 6 2) v. 5%: Lange 7520, 30° W., Breite.47°, 20. — Ränge 5° W., Breite 62°. — Lange 8° D., Breite 61°, 15%. — Fänge 15%, 18° D., Breite 60°, 20%. — Länge 20° D., Breite 59%, 57°. — Lange 36%, 12/9, Breite 57°, 45°. 3; 3) v. 10°: Ränge 86°, ao’ W., Breite 410, 20° — Länge 73°, 30° W., Breite 42°, 45. — Ränge 5°, a0‘ W., Breite 52°, 20%, — Lange 5° W., Breite 51°. — Länge 5° W., Breite 52°. — Länge 0°, Breite 51%; = * Länge 12° D., Breite 49°, 30%. — Ränge 16°, ao’ D,, - Breite 48°, 50°. — Länge 119° D., Breite 43°, 30°. 1 4) v. 15%. — Länge 95° W., Breite 36°. — Länge 1° D., Breite 45°, 30°. — Lange 9° D., Breite 45%, — Länge 127°, 30° D., Breite 33°, 15% } Be 5) v. 20°; Lange ga° W., Breite 29%. — Länge 19°, 15° W., Breite 35%, a0, — Länge 28° D., Breite 35°, 50% ' Wirft man einen Blick auf die ıfe Figur der Kupfer: Matte, fo fieht man, wieviel der Sfotherm- Linien von den Erd= Parallelen abweichen, Ihre hoͤchſten in Europa converen Puncte, Tiegen faft unter demfelben Meridian. Bon diefen Puncten aus gegen Welt, nähern dieſe Lie nien fi dem Aequator, dem fie von den atlantifhen Kuͤ— ſten der neuen Welt, bis zum Oſten von Mififfippi und Mifuri faſt parallel bleiben; ohne Zweifel entfernen, fie fid wieder vom Aequator jenfeits , der Felfen- Gebirge an den entgegengefegten Kuͤſten von Afien, zwifsien den 35ten und sten Grad Breite. Befanntlich wird länge dem Canal von Sanba-Barbara in neu Californien der Deltaum mit Gfud angebaut, und zu Noutka, faft in der Breite von Labrador, frieren die kleinſten Bäche vor dem Januar nicht zu. Auf nicht weniger auffallende Art beweißt Die beige: fuͤgte Tabelle, daß, von Europa nad Offen die Iſo⸗ therm-Linien aufs neue ſich dem Aequator nähern. mittlere mittlere Temper. Temper. Breite 30 * 12 5| Wien 48, + 10, 3 22 +11, 9 | Warſchau 52, 1a + 9,2 Breite % ©t. Malo as, Amfterdam 52, Neapel 40, 50-417, 4|Weding 39, 50 ı2, 7 Eovenhag. 55, 41 7, 6) Moscau 55,254 4,5 Upfala 59, 51 + 5 5|Vekırsd, 59,504 3,8 Die Hohe von Pecking iſt unbeträdtl.; von Mosfau iſt fie 300 Meter.) Es wurde unndthig feyn bei dem allgemeinen Folgerungen, die fih beim erften Anblid der harte er: geben, ſtehen zu bleiben; wir wollen bier nur einige Refultate anführen, die ſich bei der Kleinheit der Skale nicht fo leicht auffinden laſſen. Zu der Bemerkung, die man ſchon vor mehr als ei⸗ nem Saͤkulo gemacht hatte, daß die Temperaturen in der gamen Ausdehnung einer jeden Erd⸗Parallele nicht gleich find und daß, wenn man vom 70° der Laͤnge Oeſtl. oder. Weſtlich vom Pariſer Meridian geht das Clima falfer wird, muß man noch binzufegen: daß die Ber fötenenpeiten zwifden den Temperaturen der unter gleigen PBaralfelen belegenen Derter, nicht in’ allen Breiten gleich groß ſi der x ei — en AIR Miet, Temper. Mit. semper. Breite un MWeften im Dften | Unterfchiede —* — der alten Weltſd. neuen Welt ö "zo? N. 121°, 4Centigr.|19°, 4(00, 8%.)]2°, 0 (3, 3 8.) 40° 17°, 5063, 18.2112°,5054,5 8-|2°, 8 (8, 689 "50° + 116%,560, 88.1 5°%,3657,98-)| °, 2012, 990 60° 3°, 840,0 5.)|—2°,6024,08:|9°, 4.C16, 0 3.) Daß Gefetz der Abnahme dir mittf. Temperaturen findet man in folgender Tabelle x Von oꝰ bis NBr. in DR d. alt. Welt 2%C35,6) ind. n. Welt29635,0 — 0% — 20 — — . 259,Dd — — — 642,8) — z0 — 40 — — 2 — — — — 74,0 — 40 0 — + 704,0 —.— —— 9°%48,2 — 50 — 60 — —5,7,9) — — —7%945,1 Sn beiden Welten Tiegt die Zone, in welder die mittl. Temperatur am ſchnellſten abnimmt, zwiſchen den Varallelen vi von 40° und 45°; diefer Untffand muß einen günfigen Einfluß auf die Bildung undden Kunftfleiß der - Bolfer haben, die die Nachbar: Laͤnder der mittlern Pa- rallele bewohnen. Es ift dieß der Punct, wo die Regio: nen des Weinſtocks an die des Dfiven unb Eitronbaums open. Nirgend anders auf der Erdfugel, von Nei- den nah Suden vor „findet man ein merflicheres Zu: “nehmen der Temperaturen; nirgend auch folgen die Er: Jeugniſſe des Wlanzenreihe und die mannichfaltigen Ge⸗ "genftande des Ackerbaus ſchneller auf einander. ine große Verfhiedenheit in den Erzeugniffen der Graͤnzlaͤn⸗ "der, befebt den Handel und vermehrt den Kunſtfleiß der Ackerbauenden Voͤlker.“ —Man wird indeß doch leicht bemerken daß in der heißen Zone niedriger als die Parallele von 30° die Sfotherm-Rinien nach und nad unter einander und mit "dem Erd>Xequator parallel werden, fo daß die lange „zeit angenommene Meynung; die alte Welt fen war: mer als die neue, felbft zwifhen den Wendezirkeln, gar feinen Grund hat. Mittlere Temperatur, ———— Breite 12°, or Nordfih) — 26°, 5 Madras Breite 159°, SH Noͤrdlich) — 2, 9 Batavia &reite 0°, 127° Nördlih) — 26°, 9 Manilla &reite 12°, 56° Nirdfih) — 25°, 6 Cumana Breite 10°, 28° Nördlid) — 27°). 7 Antillen "Breite 16%, — Noͤrdlich) — 27°, 5 ' Vera - Crux (Breite 19%, 12° Noͤrdlich) — 25°, 6 Havanna &reite 259, 9. Noͤrdlich) — 25°, 6 Merk: Wobey nidt 5. *gaprenpeit) ftept, ıft das —— cherm. —— — | ö EEE En N ne Ye} A. Hohfe Scheitelsin Amerifas Mil, Temp. d. Jahrs Nahe, Bis RE ©. 64, 8° $ Williamsburg 37, 18 —— „58,12 — Eincinnatt, „39, 9 — s,8 — Philadelphia 39,56 — r un 183,00, Reu- Dorf 149,40 — 53,8 — Canibridge ı 142,25 — 150,4 — Quebef * ui — 4,8 — Rain! s; vi 26, A — B. Erhobene Seite A — a. Clima im Land, Rom 419,53’ F. 60,2 5 Mailand 45, 28 — 55,8 — Genf 46, 12 — 49,2 — Dfen 4,29 — 60,0 — Paris 48, 50 — 60,0 — Goͤttingen 651, 32 — 4,7 — Upſal 59, 1 — 4,9. — Petersburg 59,:566 — 38,8 — Umea 63,150 — — Ulea 650 — 35,0 .— Enontefies 68, 30. — 27,0 — b. Clima an der Kuͤſte. Nantes 472, 13 F. 54,6 — London 5I, 30 — 51,6 — Dublin 53, 22 — 4,4 — Ed imburg Ey a 4u8 — Nord-Cap 1,0 — 32,0 — B. Hohle Scheitel in Aſien. Peking 39°, 54 F. 34,8 8: Nah der Erklärung, die wir von dem mittlern Temper. gegeben haben, iſt es Mar, daß eine gleiche Menge von jährlicher Warme an verfchiedenen Orten ſehr unglei in: die verſchiedenen Jahrszeiten vertheilt feyn fann. Die folgende Tabelle zeigt, wieviel die Winter und: Sommer unter einandersauf allen Iſo⸗ therm = Linien, vom 28° und‘ 30% noͤrdl. Breite, bis zu den” Parallelen von 55% und 60°, verſchieden {ind z eben- fo wird man aud) finden, daß in den beiden Striden der alten und neuen Welt, welche zwey Syſteme ver- ſchiedener Climaten bilden, die Vertheilung der jahrli- hen Warme: zwifchen Winter und Sommer jo gefchieht, daß auf die Sfotherm=Linie von 0°, der Unterſchied der beiden SJaprögeiten faſt das Doppelte beträgt von dem, der auf der Sfotherm : Linie von 20° bemerkt wirds Strich Strich dieſſeits des atl, jenfeit des atl. — Rang.3%) Meers (Rang. Wel.u.ı5°Of) 60 74, Wſitl Mittl. Temper. = Mitt. Temper. — v. Bau Wine, eonm|S Wit. Bin. |Bonm.|S Sfothe:m- f20° 15° 27°120| 120) 27° 150% ‚Kinie Hi 7 23 16 4 26 22 pon Io 2 2 18|-ı 22 23 E07 3 16 20 | —ıo 19 29 ol— 10 ı2 /22 | — ı7 13 ‚30 gemeynt, 54 * wer ai An air nF el Cisatlantiſche Linie, Länge ar 29° Oſtl. a00 Will. nah Fahr.‘ Derter. Breite 1 vahr Winter] Sommer en. 0 0 Eondiehery) 11, 35 35, 4| 77, © ‚90, 8 Kairo 30, 2 172,.6| 57, 6 84, 6 Funchal 32, 37 | 68,:4| 63, 8 72,5 Rom 41,55 1160, -1| 45 8| 752 Bourdeaux 44,50 156, °5 | 42, © 70,9 Paris 48, 50 |5r, 838, 3 66, 2 Kopenhagen 55,41 145, 6| 31,0 62, 6 Stockholm 59, 20 42, 2426, o| 61,8 Drontheim 63,24 39 7| 24, 0 61, 3 Umea 63, 50 31,0 13, 4 54, 4 Zolgende Tabelfe zeigt, .w.e die jahrlihe Wärme zwiſchen dem MW nier und dem Sommer in allen Thei— Ten der gemäßigten Zone vertheilt iſt. Die Beobach— tungen find nad den Sfothermalfinien von Welt nad) Oſt genommen und die find vorgezogen, welche den: ge: kruͤmmteſten N der Rinie am naͤchſten liegen. Die Länge von Parc. Therm. nad) F. Iſothermallinien v. 32° bis 66. mittlere Temper. Minter| omm. 8, 32°, 50 W.; Br. 29%, 30°) 53. 6 | 80.6 (Florida) Iſoth. JR. 190, 19° W.; Br. 329%, 37 | 63. 6 | 72. 0 (Madeira) v. 68° 8, 0°, 40 Ds; Br. 36°, 48 | 59. 0 | 80, 6 AN. v. Africa) .92° W.; Br. 32%, 30/| 46. 4 | 77.0 Sfoth. ! Milſſiſſippi) v.63.5°] 2. 12°, 51% O.ʒ Br. 40%, 80) 80. 0 | 77. © Stalien) L, 86°, 30 W,; Br. 35°, 30/| 39. 2 | 78, 4 Iſoth. C v. Dhio) 2,59 RR, 10, HD; Br. 43%, 30) 44. 6 | 75. 2 Ü (Süd. ? 1. grantreid) 2,97°W.; Br. 38°, 30° Amer | 34. 7 | 75. 2 N W. der Alleghanys) 8.767, 30 W.; Br. 40° Ameı | 32, 7 | 77: © D, der Alleghanys) Sforh. °, st W.; Br. 47°, 10) 41, 0 | 08. 0 2,54. 5° DB, v. Franfreih) 8, 7° D.; Br. 45%, 30 (kom 34. 7 | 73. 4 bardey) 8, 124° O.; Br. 40° ai 26. 6| 32. 4 Aſien) (9. 86°, 40 W.; Br. 41°, 20/| 31. 2 | 71. 6 Amer.B,d, Alleshanys ö 173%, 3 W.; Br..40/ Amer.) 30, 2 | 73. 4 O. d. Alleghanys) gſoth. IL. o W.; Br. 520, 30. Irlande 39. 2 | 59. 8 2, 50° ‘3 WB. ; Br. 53°,30‘England,| 37. 4 | 62. 6 %.0°5 Br. 52° Gelgien] 36. 5 | 61. 5 I 8 L. 16°, 40 D.; Br. 47°, 30) 31. 69. (lngarn) L. 1140 Ds; Br. 40° coͤſtl. Aſiend) 23. o | 78.8 8.03°,208. ;Br. 44°, 42'Am.| 23. 9 71. 6 Iſoth. —— Br.57° Schottl.) 36. o | 56. 4 1,45,5°, - 10, 15° O.; Br. 55°, 40/| 31. 3 | 62.6 — 12,19°D,; B1,53°,6° Polen)| 28, © IP 2 FR ransatlant. Linie, Länge -67° Dſt. 97% Weſt. 123. 21 Allah Derter. Breite: } Jahr Winter Sommer ar ” or o oe Cumana 20, 27 | 81, 6| 9ı, 3 8,3 Havannahı 23, 20 | 77, 7|80, 4| 79,9 Natchez 31,28 |64, 8| 48, 6 79a Cineinnati 39, 6 | 53, 6| 32, 9 73, © Philadelphia 39, 56 1.53, 2 | 32, 2 73: 8 Neu -York 49, 40 | 53, 9 | 30, 0 79, © Cambridge 42,25 | 50, 4 | 34, © 7, 4 Quebec 46,47 \g1, 6| ı5 o 68, a Nain 57, 10 26, 41 0, 41 48,4 Fort-Churchill 59, 2 !35,516 8 52, 0 ‚Winter Sewm. Ri 65 73°, 30 W.; Br.47°Ganada), gr nd 2. 7° D.; Br. 62°, 45 Weſt. 24. 8 | 62, 6 Kerle, en) 5 Iſoth. — L. is O.; Br.60°,30/.(Schwed.)] 24. 8 60. 8 2.22°D.; Br. 60° (Finnland) 23, 0 | 63. 5 2 34° D.5 Br. 58°, 30’ Mit: 13,0 1.68. © telpunct v. Rußland) . 4.74 W.; Br. 50° Canada] 6. 860. 8 Sforh. L. 15° 45° D.; Br. 62°, 30 (W.| 17. 6 | 57. 2 $, 36. go Küfte d. botniſch. Meerbuſ.) .20°D.; Br. 62°, 80O. Kuͤſteſ 16. 71 59. 0 derfelben) ®, 60, ; ʒ Br«53° Rabrador) 3.2|518 Sfoth. % 17°, — abe Br. 65° 11.31.53, 6 v. 37° Schweden) < 2. 23° D,; Br. 71° Cnordf.|- — 4 7 Theil v. Norwegen) Die Ungleichheit des Winters in derfelben Iſo— thermlinie nimmt zu, wie die jahrlihe Wärme ſich vermindert von Algier nah Holland, und von Flo: rıda nad) Penſylvanien. Wenn man, flatt wie oben die mittlern Tempera: ren der Jahrszeiten zu berüdfichtigen, die mittleren des wärmften und des Falteften Monats nimmt, fo werden die Unterſchiede noch großer als wir es eben gefunden haben. Die Unterſchiede zwiſchen den Gahrszeiten fiheinen ° an die Geftalt der Iſotherm⸗ Linie gebunden zu ſeyn; ſie ſind an den gewoͤlbten Gipfeln kleiner als in bei - hohlen, fo daß diefelbe Urſache, welche diefe Eurven ges gen den Pol erhoͤhet, auch dahin firebt die Temperafu: ren der Jahrszeiten gleichzuftellen. Da die mittiere Temperatur des Jahres dem Viertel der thermometri- fhen Summe der Winier>, Frühlings, Sommer: und Herbft = Temperaturen gleiht, fo haben- wir 3. E. auf derfelben Siotherm=Linie von 12°, dem hohlen Gipfel in America (770 Range Weftl. v. Paris) 12° = 0°#11°, 324°, 2 #12°, 5, TR ich Han RER ° SEE beym gewölbten Gipfel in Europa, cim Meridian von Paris) 12 = +4°,5-#119, 0+20%, 24129, 3, — A n Auf dem hohlen Gipfel in Afien (1140, Deftlihe Länge von Paris) 122 = —4°+12°, 6%27°$12°, 4 A Winter: Curven ganz entgegengefegten Richtung. von der groͤßern Waffermaffe ab. SL Wenn man auf einer Charte ſtatt Sfotherm + Linien, Linien der. gleihen Winter «Temperatur zoͤge dlignes isochimenes), fo wurde man bald bemerken, daß fie viel mehr von den Erd= Parallelen abgehen ala die er: fen, Im Spfleme der europaͤiſchen Climate, fünnen - die geographifchen Breiten zweier gleiche Jährfiche Tem⸗ peratur habenden Gegenden nicht mehr als 40 bie 5° verſchieden ſeyn da zwey Derter von gleicher mittleren Winter: Temperatur in geographiſcher Breite 9° bis 10° abweichen fonnenz je mehr man nad. Dften vorrüdt defto ſchneller wachfen diefe Unterſchiede. In Nieder: Tand cgedgraphifche Breite 52°, Iſoth. Breite 51, 8% und felbft in Schottland (geographiſche Breite 57%, find die Winter milder als zu Mailand (geographiſche Breite n5°, 28‘, Iſoth. Breite-57°%, 7%). Irland hat fehr milde Winter und falte Sommer; die mitl. Temp. dv. Ungarn für den Monat Auguft iſt 71, 6°, während zu Dublin 60, 8* iſt, die Winterlinien weichen mithin viel mehr von den Erdparalfelen ab als die Sommerlinien. In den europäifchen Climaten unterfcheidet fih die Breite zweier Mage, welche die naͤmliche Zahrestemperatur haben, nie mehr ala 8 oder 9°, während Pläge die naͤmliche Wintertemperatur haben, und dod 18 oder 19° von einander liegen können. „Die Linien des glei- den Sommers Ccourbes isotheres) folgen ‚einer den Wir finden diefelbe Commer = Temperatur zu Mosfau im Mittelpuncte von Rußland, und an der Mündung der Loire, ungeachtet jenes 11° *) nördlicher liegt, Die ſuͤdliche Halbkugel iſt beträchtlich, Falter als die nördliche; man glaubt weil die Sonne fürzere Zeit jen- feits des Aequators weile, hängt aber wahrſcheinlich Um den Aequator ſcheint die Wärme beyderfeits. gleich zu fenn; den Un— terfhied fühlt man aber im atlantifhen Meer auf 22° Br., und zwiſchen der mittl, Temperat, von Riojaneiro und Savannah ift ein großer Unterfhied, obſchon beyde -gleih weit vom Aequator liegen; erſtes hat 74, 5°, zwentes 76, a° Warme. Auf der füdlihen Halbkugel findet man unter den ifotherifchen Linien von 46° und 50° Sommer, welde in unſrer Halbfugel mit 35, 5° und qı° Wärme zufammentreffen. Wie fi die mittl. Temperat. eines Platzes über 50° füdl. Br. verhält, wifen wir. nicht, Das Meerwaffer foll am wärmften feyn zwifchen 5%, a5’ nordl. und 6°, 15° füdl. Br., und zwar. 82, 5° bis 84, 5° Warme; die Temperat. des Meeres in diefer Gegend ift 4 bis. 5° höher als die der Luft darüber, 7 +) In der Rechnung, worauf dieſer Caß fi bezieht bat man den Winter ald ganz aus den Monaten December und den beiden folgenden beftehend ange— nommen, den Sommer von ıften Juny bis den letz— ten Auguft, 862 Gegen die Pole bleibt zwifchen der Temperatur des Waſſers und der Luft, Fein beſtimmtes Verhäͤltniß. Statt alle diefe Syſteme der Curven zu zeichnen, deren vielfältige Durchflechtungen nur verrwirren wuͤr— den, hat man fih begnügt denen Iſotherm-Linien an ihren Gipfeln die mittleren Sommer = und Winter: Temperaturen beizufügen. So findet man, wenn man der Linie von 10° foigt in Amerifa Werl, von Boston angemerft * ) in Engeland — in Ungarn 25 us) in China (u: . Die vorhergehenden Einzelheiten beziehen ſich nur auf die Bertheilung der Wärme auf der Dberflähe des Erdballs. Begreiflih if es hinfanglih um unter einer jeden Parallele die mittlere Temperatur zu finden, 3. €. von 0°, über dem Horizonte einen hinlaͤnglich hoc) lie— genden Ort auszufuhen, Diefe Höhe wurde fih mit der Breite verändern. Die Fläche, welche durch die Gipfel alfer dieſer vertifalen Coordinaten ° ginge, würde die Jſotherm-Flaͤche von 0° heißen, und ihre Durchſchneidung mit der Erdfugel wäre die corre— ſpondierende Sfoth. = Linie. Sn der Fig. 2. find die mit einem transatlantifchen Meridian in verfhiedenen Iſotherm-Flaͤchen gemadten Abſchnitte vorgeftellt. Die Puncte, wo diefe Eurven der Erdfugel begegnen muͤſſen, find aus dem vorhergehenz den befanntz ihr Ausfaufs-Punct am Aequator, ihre Höhen durch andere Breiten, gründen ſich auf Unterfu- Hungen einer Menge theils auf dem Rüden der Cordille— zen zwifchen’10° ſuͤdl. und 10° nördf. Breite, theils in un- fern Climaten angeftellter Beobachtungen. Hr. de H. hat daraus folgende Refultate gezogen. voͤhe Aequator-Zone Gemaͤßigte Zone _bon.0° bis 10° Br. | v. 45° bis 47° Br. o Meter 275, 5 To 974 + 21°, 8 T 5,0 1949 + 18%, a — 0%, 2 2925 +14, 3 — 4,8 3900 e,73:0 4872 + 1,5 | Sn der dig. B. verhält fih die Sfafe der Breiten zu der der Höhen, wie 1 Zu 1000, In folgender Tabelle find die Iſothermalſtriche uber eine große Menge von Plägen nad Bahrenh. Thermo: meter angegeben, die Länge von Paris berechnet. De: cember, Janner und Hornung, find für die mittlere Temperatur des Winters angenommen. Das vorgefegte Sternchen bedeutet die Drte, deren mittlere Temperatur am genaueften, meift dur 8000 Beobadtungen beffimmt iſt. dieſe Thermalcurven haben .in Europa einen cox- caven Scheitel und zwey convere (gewoͤlbtey, in Afien und Aftamerifa, > 803 Rage nach Iſothermal⸗ Namen | Höhe | Mittl. Vortheil der Warme in verſchie denen. Sahres- Zeiten 33: 27. 3L 32, 36. 33. 38. 40. 38: 42. 43- 40. 41. 43: 48 . 46. 48.» 50. 48. 48 . 48. 49. 50. 50% mittl. |m. T. Im. T. Etrid der Derter nach ITemper.| Temp. Fruͤh⸗ ©om- Breitef Ränge | Fuß |. Saprel Mint Ting nrer J o o o o Sforhermal:]Rain 57.8 | 63.40 ®. 26. 8 | w. 4 123.7 1.48. 4 Strich v.32°|* Enontekies | 68.30 | 18.270. | 1356 | 27. 0| © %|25. 0 | 54. 8 bis 41° Hoſpiz auf ©t. 6390 | 30. 4 | 18: 4 | 26. 4 | 45. 0 Gotthard 46.30 | :6. 38. ? Nord-Cap 71, 0 23. 30 D. 0 32. 0 | 23. 829. 4 | 43. 2 * Ulea 65: 3 | 23. 6D: ol 33. or] 1158 Jia... 2157.08 * Umea 63.50 | 17.560. © "| 33: ZilsT3. or llaalage age * Metersburg | 59.56 | 27. 590. 8. | 38. 831227440 |138.%22]i62..,’0 Drontheim 63.24 | 8. 20. 0 |’40. 0| 2308| 35. 2 |6r, 4 Moskau 55.45 | 35.120. | 970 | 40. 2 | zo. 8 | 44. 0 | 97. ı Abo 60.27 | 19.5808. o |40. 4 | 20. 8 | 38. 3 61. 8 | 40. Iſothermal Upſala 59.51 | 15.180. o | 42 0 | 25. 01 40. o | 60. 2 Strich v. 41°" Stockholm 59.20 | 15. 43 D. .o 42. 225. 6 | 38. 3618 bis 50° Quebeck 46.47 | 73.30 ®. o |4r. 8| ı4. 2|38.9| 08. o Ehriffiania 59:55 |. 8.280» o |42. 8 | 28 8 | 40, 1 | 62, 6 * Klofter Peyl| 47.47 fenburg | 8.140. | 3066 | 43. o | 28. 6 | 42. o | 58. 4 I: Copenhagen | 55.41 | 10.150. o | 45. 6| 30. 8 41. 2| 62. 6 * Kindal 54.17 | 5 6W. oe |46. 21536. 8| 45. 2 |56. 8 Malwinen 51.25 | 62.19 W. o | 47. 0|39. 6146. 6| 53. o Prag 50. 512. 4Q. 0.149. 431. 4 | 47. 6| 68. 9 Göttingen sı.32 | 7.33D. | 456 | 47. 0 | 30. 4 | 44. 2 | 64. 8 Zuͤrich 47.22 | 6.120. 135047. 829. 6 48. 264. 0 * Edimburg 55.57 | 5.30 ®. o |47. 8|38. 6| 46. 4 | ss. 2 Warſchau 52.14 | 18.420. 0 | 48. 6 | 27. 8 | 47. 4 | 69. o * Chur , 46.50 | 7.100. | 1976 | 49. © | 32. 4 |55: 4 | 6.4 Dublin 63.21 | 8.39 W. o.| 49. 2 | 39. 2 | 47. 3 | 59. 6 Bern 46. 5| 5 6W. 1650 | 49. 3 |'32..0 | 49.0 | 66. 6 * Genf 46.12 | 3.480. | 1080 | 49. 3 134: 9 | 47. 6 | 65. 0 Manheim 40 29 | 6. 8D. | 432 so. 233. 8 | 49. 6 | 67. ı Wien — 14. 2 42050. 6 32. 8 51. 269. 2 Sfoipermat]" Glermont 45.46 | %.45 | 1260 — ° | 34. 7 50. 6 64.4 Strich 2.5o°l’ Dfen 47.29 | 16.417 494 |sı.ol31.0o|sı 0o|6. 2 bis 59° Cambridge 42.25 | 73.238, o | 50. 4 | 34 0 | 47. 6 | 64 4 .8.6©,) : * Haris 48.50 | 0. 0 222 | 51. 0138. 6| 4. 2 |. 6 * Rondon 51.30 | 2. 25 W. o | 50'41]39 6| 48. 6 | 63. 2 Dünfirden 51. 2| o. 2D. o |50. 6|39. 4|48 6|6. 8 Amfterdam 52.22 | 2.300. 0°] 31.6.1364°8 | 51... 6.1.68. 8 Bruͤſſel 50.50 2. 20. o |51. 8| 36. 6| 53. 3 | 66. 2 * Sraneder 52.36) 4. 2D, o |5ı. 8|36. 6 | 5ı. 0 | 67. 2 YHifadelphia | 39.56 | 77. 36 W. 0 .|53..4 | 32. 2 |51. 4|74 0 Neu: Dorf 40.40 | 76.188. o | 53.8129. 8| 51. 2 | 70. 2 * Eintinnati 39..6|85 oW.| 510 | 53. 8 | 32. 9 |54. 4 | 72. 8 St. Malo 48.39 | 4.21 W. ° |s4 4|u42. 2152. 2|66. o Nantes 47.15] 3.528, o | 55. 0|%o0. 4 | 54. 5 | 68. 6 Befing 39.54 I114. 72. o |55. 2|26. 8| 56. 3 | 82. 6 " Mailand 45.28 | 6.5:D. | 390 | 55. 8 | 36. 4|56. ı |73. o Bourdeaur 4590| 2.54%. o|56% 4 42. 0|56 8 | 7. 8 0 PoRrOJla@ Hamo » no ö— — m — — — — — lsSoomorrzroapreB.» öIOo an oO np + m. T. Iwarmft. Herbft Monate —— Maximum und Minimum . Tede ſm. T. der kaͤltſten Monate 0 o 51.81]: KRIEGE 59.,61..0.6 46. 2 IND 50. 2 22. X 61. 6 RE 62. 6 I 4 65. 6 6 65. 0 19 8 70.6]. 6. 0 62. 4224 64.0| 22. 8 73. 4| 13.8 66. 81 28. 8 59 4 3. 2 65. 0| 27. 2 58. ı 34. 8 55. 8 | 37. 4 66. 4| 33. 2 65. 71 26. 8 39. 4 38 . 3 7°. 4| 27. 2 64.6| 29. 6- 6.'0|. 35 4° 67. 2 30 6 65. 6 | 34. 2 “ 68. 81 33.4 7.6| 26. 6 66. 2.| 28. 0 71.6! 27. 6 22. 8| 29. 8 65. 3 | 36. 0 64. 4 | 37. 8 64. 8| 37. 8 6. o| 35. 4 6. 4| 35. 6 69. © | 32. 9 Tasse. 327 80. 6 25. 4 74 3 | 30. 2 67. 0 41. 8° 7» 6| 38. 0 84: 41 39. 4 74 6| 36. 2. 7% 81 4Ir 0 3 ‚865 : En 0 Maximum und N) STE | AT ae aaa Jahres Zeiten Minimum — Namen Höhe | Mittl. | mitel, ppm. T. fm, 7 fan T dep. T. der Strich der Oerter HR { nad) ITemper. Temp. Sri, [Ein m. T. bie kaͤltſten EEE | | Breite | Lange Buß I. — fing mer | Herbft Mona⸗ Monate Sforhermal, — 45.17 au FT 0 59. = a5... 5 — 72. 5.| 00, —— 74 6! 2.4 Linie, v..59° Monrpeilier, 435.36. .,1.320D., 0 | 59. -4.| 44. 0.| 57. 0.| 75. 8 |61. ol 7&. 2| 2, 0 © bis 68°. |" Kom 41.53 | 10. 7Q. 0. 1.00..4|45..8|57. 8) 7. 2|m. 8! ı. o| 42. 2 oulon 43. 73300 o 162..0 4s. 4|60. 8 74. 8/16. 4 77. o| 40. 4 Nangaſaki 32.45 1127. 36O. 0 60o. 8 | 39. 4 |57. 6| 83. 0 64. 2686. 9 3. a a Ratches I 31.28 | 9».50W. | 180 | 64. 8 | ae. 6 |65. a| m. 2|6s. 8 4 8010 7] A, 7] — Sforhermalf" Zundal 52.37 ] 19.108, o 168 6|62% 81 0& 8! m. 672. 4176. nen 1960 Te 62. 2 Linie 8.168°] Algier | 306.48 | 0.41D. | o 170.0 | 61.4 | 65. a 80, 1 72, 5 | 82, 81, 60, a bis 77° Siorhermal]* Kairo 30. 2 | 28.580. o | 72. a| 58 4| 75. 6[85 1|70. 51|85 8| 565. 8 Linie dv, 70°* Veracrur 19.11 | 98.218. 0 | 77. 8 | 72. 0 | 77.9 | sı. 5| 78. 6|81,5| u a * Savannah | 23.10 | 84. 3W. o |I78.2]71.2]79 0|83.3|7m. 0|8.0|-7. 6 * Qumana 10.27 | 67.35 W. o I!sı. 8 so. 21850618. 017961. al m. 2 gleihe zur andern, und. Hat die Jahre von 9—14 ge: — die mittlere Temperatur Freyburgs. Progr ramm bey Niederlegung des Prorectorats und — Eroͤ nos der Vorl. für den Sommer 18; v. Prof, © r Wuderer. Frorg. b. Herder. 4. 16. Eee ift immer fleißig und macht Freyburg Ehre, 68 iſt ſchon ein gutes Vorurtheil für einen Ort, wenn man daran folhe Luft und Liebe zum Arbeiten behaͤlt, und wenn man, fonft fremd, den Ort fo lieb gewinnt, daß man ihn felöft zum Gegenftand feines Studiums mad. Erft wenn man diefes thut, fann man ſich einhei: mifch nennen, und weil man es thut, beweist man, daß man ſich gern fo betrachtet. Wucherers litt. Eifer für Freyburg wird einft als Titel unter den Fortdauersgrün: den der Liniverfitat genannt werden, und als Anlaß zum Wetteifer, den wir bereits fommen fehen , und der aud) der einzige Titel des Lebens if, Regen muß ſich die Welt, wenn fie beftehen foll; wie, gilt ziemlich gleich, weil die Welt alle Richtungen erfhöpft, nicht bloß die richtige und gute; und ſchlecht beftehen würde, wenn in ihr alles gut ware, nehmlih was Rechtler und Hirn— pyhiloſophen ſo definieren. . Jeder thut, was er kann, und was einer kann iſt richtig, weil im guten Staat das Unrichtige nicht gefhehen fann, Solang aber Staa— “ten ſchlecht find, iſt das Gute ſchlecht und das Schlechte gut, und das von Rechtswegen. Ebenſo, fo lange unfere Wiffenfchaften unvollfommen find, ift jeder Ver— fuh gut, wenn er aud nad zwanzig Gahren fchlecht befunden: wird. Wer daher etivad weiß, muß es von fih geben, wenn auch andere es beffer wiffen, Weſſen Stand aber einmal die Gelehrfamfeit ıft, der muß auf alle Arten die Gelehrſamkeit in Bewegung fegen, durd) Lehren, Unterrichten und Schreiben. Warum wir hier zu folhen Betrachtungen kommen, werden die wohl vers ſtehen, die es verftehen folen; und darum werden fie‘ niet vergeblich find, W. theilt das Jahr in 2 Hälften, von einer Nadt: Ss 1519. Heft 5. 866 Bertheil, der Wärme in verſchie waͤhlt, die alſo 10 Halbjahre und mithin 10 Tabellen die hier geliefert ſind, geben. Die Beobachtungen wer— den fortgeſetzt, um nach gewiſſer Zeit die mittlere Tem: peratur Freyburgs noch genauer beffimmen zu fonnen, Binnen obiger Zeit hat er 5478 Beobachtungen gemacht, und zwar taͤglich drey. Die Stadt liegt unter 48° a/ Nordbreite, alfo füd: licher ald Wien, Münden, Breft, faft um einen gan: zen Grad füdliher als Paris und wo der Schampagner waͤchs, fait gleih mit Orleans. Deffen ungeachtet iſt die mittlere Waͤrme daſelbſt geringer als an dieſen Or— ten, was entweder meiſt von ſeiner hoͤhern Lage gegen das Meer, vielleicht aber auch von dem ſpaͤtern Aufgang der Sonne hinter dem Schwarzwald, von deffen Nahe und der Alpen, endlich von der, meift ziemlich falten Witterung der. beobachteten Jahre, 11 ausgenommen, herfommen mag, Fr. liegt nah Wilds fleifigen und patrioti- {hen Mefungen, die er Jahrelang mit unermuͤdlichem Gifer und vielen Koften fat auf allen Puncten des Breisgaus angeftellt hat, 2 parif. über dem Mittel- meer, Die mittlere Temperatur war Sommers Wint. nahher.] Jahrs 1800 — 14, 8° R. 2,3 7, 2 18310 — 13,0 4,5 8,4 18311 — 13,9 4,3 9, 2 18312 — 123,0 2,6 7,2 1815, — 11,9 2,3 2 Mittlere Sommerwärme aller Jahre alfo 12, 3 Mittlere Winterwarme aller Jahre alfo 3, 2 Mittlere Jahreswaͤrme aller Jahre alfo 7, 8 Laͤge dr. in der Meereshöhe, fo wurde feine Mittel. warme feyn 10, O welche 12, 57 Dundertgradig oder 54, 5 Fahrenheit ent: fpreden, 5 5 oe Breite ängt I Wärme &t. Gotthard 6590 a0) 50 — 3 | 1ı0derzo, aF. Petersburg 0 . 189,561 27,59 | 3,0R.38,8— Stockholm o 50,20 | 15,45 | 4,4A—4%,2— Zuͤrich 1350 | 4,22 | 6,12 47,8 — Berlin — — — 7 — Freyburg 9068 I as, a ——— 1 78 London oO 151,30 |2,25w.| 8,4-50,4— Wien 420 48,12 | 14, 2 | 84-806 Paris 222 A8,50 | 6 83,8 —51,0— Karlsruh 250? L—— |-— K 88—51,0— Bourdeaur » |o - 42,50 2,54 w.| 11,5— 50, 4 — Marfeille , .o 43,17 | 31,..2 | 12/9 — 59,0 — Rom 0 4, 3119, 7 | ———60,4— Algier o 36,48) 0,211 17,7—=70,0— Kairo o SH 12°] 28,58 | —— 7%, 4 - Manilla — — 204 —— Pondichery — — _—— | 18 ———— HM. Gaͤde, Beyträge zur Anatomie, u. Phyſiologie der Medufen. M. 2 Kin. Berlin_16. b. Maurer 8. 30. Hierher Iſis Taf. 11. Obſchon Gaͤdes Arbeiten viel an Vollendung, Ab- xundung und Ausfüllung zu wünfchen übrig laſſen; fo haben wir doch eine befondere Zuneigung zu ihnen, ohne uns ®ie Urſache klar maden zu können, Vielleicht weil uns die Wahl feiner Gegenftände überhaupt an? zieht, und weil, ungeachtet der jugendlichen Unbeftimmf- heit derfefben, und des Einmengens mandes Ungehöri- gen dod Andeutungen darinn liegen, die von ihm meift geordnete und vollftändig durchgeführte Unterſuchungen hoffen laſſen. Der Vfr wird daher am und immer ei— nen Freund feiner Beffrebungen finden, und es nidt zu bereuen haben, wenn er fie uns mittheilt. Hier gibt der Vfr, nad einer nicht hergehörigen Vorrede und eimer fehr umvollftändigen und gebredenen aud hier unnöthigen Gefchichte der Quallen, worinn nit einmal Borlase angeführt iſt, eine Befhreibung ton Medusa aurita und capillata, die nebſt den Ab: Hildungen in der That mande meue Theile angeben, welche bis jegt noch nicht dargeftellt waren, 1. Medusa aurita [Aurellia]. Es iff eine zu unterfcheidende Oberhaut da, die fich abziehen laßt. Sie beficht, nad der Lupe, aus Koͤrn⸗ chen, deren jedes unterm Microſcop aus Heinen Koͤr⸗ nern zu beffehen ſcheint. Unten ein Maul, daven 4 Arme. Aus dem Maul gehen vier Kanäle, jeher zu eis nen rundlichen, befondern Sad (doch wohl nur Höhlen). Aus diefen Hchlen gehen Gefäße uber den Hut gegen den Rand, die fih veraffefn. Man fann das Ganze vom Maul aus einfprigen. Aus jedem Sack gehen a Gefäße nad dem Rand, wovon jfih einige gablich ver— zweigen, Alle fommen endlich in ein den ganzen Rand des Huted umgebendes Gefaß Lwie die Granzader um das Aderfeld des Dotters], aus dem die Heinen, hohlen Wimper ringsum entftehen, die man Fühler nennen lann. Sie tünnen zehnmal langer werden [feider hat er dieſe Ränge anzugeben vergeffen, fogar die ‚Größe des — Ze Huts], und bewegen ſich beſtaͤndig. Der Vfr ‚halt fie: A zugfeidh für Einfaugröhren, Daran zweifeln wir. Sie endigen ſich wahrſcheinlich durch Eintreiben von Waffer, wie die Fühler oder Fuße der Seeſterne nad Tiedemanns ſchoͤner —— Tritt das Waſſer zurück, fo ſchrum— pfen ſie ein. In dieſem Falle koͤnnen ſie alſo nicht Sauger ſeyn. Wozu auch, wenn das wirklich Maul ift, was man fo nennt? Die 4 Saͤcke Goͤhlen) nennt der Vfr Magenfaͤcke und hat oft kleine Fiſche (Gas- texosteus aculeatus) und ſclien Nereiden in ihnen ge— funden. Der Saft in dem Magen neſſelt; das Verdaute ſcheint in die Röhren oder Adern zu gehen, und durch Durchſchwitzen zu naͤhren cund zu bewegen.) Unter jedem Magen liegt noch ein Sad [Höhle doch wohl 21, der mit jenem in feiner Verbindung ſteht; ſondern ſich durch ein kleines Loch nach unten oͤffnet. Am Rande der, beyde lobere und untere] Saͤcke Irennenden ſehr duͤnnen Scheidwand [nit recht deutlich, ob im untern oder Magenjad] ein Saltenfran; von einer Menge rundlicher Körper mit weißer, forniger Fluͤſſigkeit beſetzt. Daran nod ein ſchmaͤlerer Kranz von blinddarmaͤhnli⸗ chen Gefäßen mit freyem End, das ſich wie die Fühler bewegt. Die 4. untern Saͤcke mit dem kleinen Loc) Haft der Vfr für Athemorgane, was nicht unwahrſcheinlich iſt. Warum ſagt der ®. aber nichts von Eyerſtoͤcken ? Col; ten es nicht die Faltenfränze ſeyn ? Athemblätter und Eyer Tieben fih bey den Mufcheln. Auch die Achnlig: keit diefes Baues bey den Seeſternen fpricht dafür. Um und in dem Hutrand find a elliptifche weißgelbe, nur punctgroße Körper, zu denen aud Gefäße geben. Sind hohl, tragen an einem Ende viele fleine ſechs— eckichte Körperchen, die der Vfr nicht zu deuten weiß. Bez trachtet man fie auf der Rupfertafel, fo glaubt man, eine Bexoe zu fehen. So ſtellen Stuͤcke des einen Thiers oft ganze Thiere vor. Vier Arme reichen bis an den Rand des Hutes, je. der ift eine Hohlkehle, deren Nander mit einer Menge Bläschen beſetzt ſind, die ſich in die Rinne oͤffnen, und oft befonders in Herbſt mit gelbbraunen Kuͤgelchen ans gefuͤllt ſind. Sind wirklich Eyer. Der V. fahrdie Em: bryonen ſich bewegen. Wir ſchließen hieraus, nicht daß die Arme Eyerſtoͤcke ſind, ſondern das die Eyer in ih— nen ausgebruͤtet werden, wie bey Muſcheln in den Kiemen. Reine Reproduction. Abſchneiden von Stuͤcken ſcha— det ihnen aber nit, wenn nur noch ein Magen bleibt, Das Waſſer ift täglich zu erneuern. Der Vfr Hat vieles vergeffen: Größe, Zeit, wie lange fie gelebt, Art der Bewegung, ob er Verdauung gefehen, ob die Magen Saͤcke, Vergleichung mit aͤhnli⸗ chen Thieren. Es hat aber mandes neu gefehen, na: mentfich die a untern Höhlen, den Faltenfranz, die beweglichen Koͤrperchen, die Eyer in den Armen — und das alfes iſt viel. 2. Medusa capillata. Bey Bafter, aber fchlecht abgebildet, in der Bildumg Höher, als vorige, veſter, die gelbröthliche Maſſe nicht gleihförmig, fondern in eine Art Fleiſch und Haute ge: fhieden, in beyden unterm Micr. deutliche Muskelfaſern, an mehrern Stellen in Bündel gedrangt. Mitten im Hut eine weiße Kreisfurde, von der 16 Furden bie E so gegen die Magen: Anhänge gehen. Arme Tänger als der Rand, dünn und fo breit, daß fie die ganze untere Scheibe bedecken, vereinigen ſich in einen faſt knrorpel— artigen Ring ums Maul, von welchem Ring a Bänder an die Haut von Saͤcken gehen, zu denen man gleich durch den Mund gelangt, die aus fchr zarter, gefalteter, aufblastarer Haut beftehen, und aud einen Faltenfranz mit Rörnern und Blinddärmehen enthalten. Hier. fieht nun der Vfr. die Körner für Eyer an, die fpater in die Blaͤschen an den Armen fommen, welche alfo gfeich fam eine Art Barmutter vorſtellen. Wir haben ſchon vorn bemerkt, dab man Keine Urſache hat, an diefer An: ſicht zu zweifeln, und freuen uns, daß der Bfr es hier durch Beobadtungen fo gut wie beweist; denn wann Körner in den Armen waren, waren feine mehr im Faltenfranz;, und jene waren immer größer. Nur Schade ift es, daß er das, was D, Müller für Eyer⸗ ſtoͤcke Halt, nicht vergleicht, und daß er überhaupt diefe Dinge fo unbeſtimmt befchreibt, daß wir nicht einmal wiffen, ob bey beyden nicht wirklich einerley gemeynt iſt. Dann find noch 4 Magenfade da [beffer ein Magen mit 4 Blindfaden], mit deren jeden wieder 4 Saͤcke in freyer Verbindung ftehen, und von denen 8 laͤnglich, und das abwechlelnd find. Auf jedem folden Magenan- hang etwa 14 Querſchwielen von Streifen, 10 auf jenen, 5 auf diefen, durchkreuzt, welde Reiben von Bläschen find, die ſich in diefe Anhänge bis zur Mitte öffnen. So weit find fie gelb, dann durchſichtig, am Ende der herz formigen münden außerordentlih fange blinddarmahn- Tihe Gefäße ein, find Fuünlfaden wie die am Rande von M. aurita [verfichen fein Wort]. Aus den Anhan: gen entfprizgen auch wieder Adern, die gegen den Rand des Hutes laufen, wie bey voriger. Diefer Rand ift in 3 Rappen getheilt, deren jeder wieder a Lappen hat. Sn diefer mittelftem Einſchnitt wieder der bewegliche Körper. . Die Abbildungen find von Peterfen guf gezeichnet, Der Bir Hatte aber vorzüglich mufen Durchſchnitte ma— hen laſſen, weil man vom Verhaͤltniß der Athem- und Berdauungsfade feinen Begriff befommt. Fig.1.a. die Med. aurita, wahrſch. in nat. Größe, IIſis Taf. 11 nur ein Stufl. a Maul, b vier Arme, einer abgeſchnitten, c Athemſaͤcke, dd die 8 rundlichen, beweglichen Körper am Rand, Fig. 3, der beroegleiche Körper im Rand d des Hutes. b das Bläschen mit den 6 eigen Körnern, . Fig. 5. die Außere Epige eines Arme, a mit Eyern angefültte Blashen, b: Eyer, welche aus den Bläschen ins Waſſer gehen. Fig. 7. Ein Theil des im Magenſacke tfoJ figenden Faltenfranzes. a Die mit Körnern befegten Falten. b Diefe Körner ſtark vergrößert. c Die an der innern Eeite des Faltenkranzes befindlichen blinddarmähntichen Gefäße. Sig. 1.b. Med. capillata, wahrid. nat. Gr, wo— von wir.nur ein Stuͤck abbilden. a Maul, b Magen fäde, ce Faltenfranz, d Inorpelartige Bänder , welche den Magenſaͤcken zur Snfertion dienen, e herzförmige Ma: genanhänge, £ Fuhlfäden, g laͤngliche Magenanhänge, h beroegleiche Korper, i Arm. a — — 870 5 Big. 2 Beroegleicher Körper vergr, aa zwey Wilfte, b ein Gefaͤß, c das Bläschen mit den ſechseckigen Koͤr— perchen. Es iſt auch nicht gut, daß im Text nicht auf die Fi- guren verwiefen wird, h Was der Vfr. Neues entdeckt, iſt fhon angegeben. Es iſt bey dieſen Thieren ſehr viel, und wenn der Vfr. noch einmal einen ſolchen Anſatz nimmt; ſo glauben wir, er wird das erzielte Ufer erreichen, und auch die Be— deutung der gefundenen Organe zu geben im Stande feyn. Um aber hiezu zu gelangen, muß er mehr vergleichen, und felbft mit feinen Lefern mehr rathfchlagen : denn wer die Sache fieht, Fann fiherer Vermuthungen Außern, als ein andrer, diefer kann aber oft auf die Epur hel- fen. So ſcheint uns diefe Medusa cap. ein Thier, das völlig in Asterias Caput Medusae übergehen will. ‚Man fiellte es neuerer Zeit unter die viermundigen (Cyanea); allein es feheint, als wenn nicht einmal die vier Athemloͤcher wie in voriger da wären. Die Ein: theilung der Quallen wird daher auch wieder Aenderun: gen erleiden, Beobachtungen über Hirudo vulgaris von James Rawlinns Johnſon M. D. (Phil. Transack 1817 Vol. I.) - Dieher Taf, 11.) Dieſes Heine Thier Fig. 3, findet fih häufig in Baden an der Unterflähe der Gteine klebend, wo es dem Strome wenig ausgefegt if. Ein bis 14 Zoll lang, Rücken dunfelbraun mit vielen Querlinien; Bauch faft von gleicher Farbe vorzuͤglich gelblich grün. Mitten aufdem Rüden und auf dem Bauch gebt sine fhwarze Bi- nie vom Kopf bis zum Schwanz, doch ändert fih die Grund: farbe und daher hat man mehrere Varietäten gemacht. inne nannte diefen Blutegel Hirudo octoculata wegen der acht Augen Fig. 4.; aber hir. teffulata hat cbenfo viel, darum iſt Müllers Name hir. vulgaris beffer, Ein kuͤrzlich verfiorbener Naturforfher behauptet, dieſes Thier beſaͤße ein Reproductionsvermoͤgen wie der Polyp: meine Verſuche aber beſtaͤtigen dieſes nicht. Im Bau gleicht hir. vulgaris ſehr der hir. medi- einal. Am Ende des Schwanzes ift der After. Pier Gefäße unterhalten den Kreislauf, ein Rüden-, ein Bauch- und zwey Geitengefäße; enthalten rothes Blut und zeigen deutlich Syltolae und Diaftolae, acht Puls— fehläge in der Minute, Ein Central: Drgan des Gefäß- Syſtems oder das man Herz nennen fönnte, habe id vergebfih mit dem Microfcop gefugt. Einige Phyſiolo— gen mepnen die verfhiedenen rweiterungen in der Bauch-Ader, welhe die Figur eines Kartenherzens an: nehmen, entſpraͤche dieſem Zweck. Die Nahrung beſteht aus den kleinern Arten von Lumbricus, die fie wie hir, ſanguiſuga ganz ver: ſchlucken. Im Sommer 15 hielt ich mehrere um ihre Fort- pflanzung zu entdecken. Sie find Eyerfegend: die Eyer in einer Gallertmaffe, die von einer flarfen Haut um— geben ift und einer Rapfel gleicht Trergleihe Dumeril, Iſñis Heft IV. ©. 737.1] Ich verwahrte dieſe Eyer mehrere eri | = | A Monate, aber fie waren unf ıhtbar, Im letten Som: men. Sie werben den gangen Sommer durch bis zu mer aber Habe ich meinen Zweock erreicht. In der Mitte Ende Detobers gefegt, enthalten 6 bis 12 runde Eyer Big Suny wurden mehrere Kapſeln gelegt. Einige waren 8; Die nach etwa 14 Tagen fehr vergrößert find und Un— durhfihtig und ich Fonnte den Innhalt bequem unter: evenheiten zeigen; in 3 Wochen werden fie oral Fig. 10 fuchen. Die Eyer darinn waren deurlih. Später ent: und da zeigt ſich zuerſt ihr thieriſches Leben durch Verlaͤn⸗ odte ih das Thier und endlich konnte ich das Junge gerung und Verkürzung des Leibes. Nach 6 Wochen find bis zum Ausſchlůͤpfen beobachten. die Jungen fertig Fig. 11., wober fig fich Miele Mühe ges Am aten Auguft bemerfte ih eine Kapſel mit deu: ben und gegen einen ſchwarzen Bunct der Kapfel fchnelfen. lichen Eyern: am 26 zeigte ſich das thieriſche Leben und Ausgefchloffen ſind ſie faft farblos und bleiben fo mehrere am 17 September‘ fehlüpften die Jungen aus; Leben: Monate ohne fi befonders zu vergrößern; fie fönnen zeihen alfo nad) 22 Tagen.“ Ausſchlüpfen in a4 Tagen. an der Oberflaͤche des Waſſers mit dem Baud nad oben Den 14 Auguft eine andre Kapſel; Lebenszeihen am fhwimmen, was die alten nicht mehr thun, ſo maden 1 Eeptember, Ausſchluͤpfen am 2aten, Lebenszeichen aljo es auch hir. flagnalis, complanata und hippoglolli. Dufe nach 18 Tagen, Ausſchlupfen nad ar. von hir. Medicin: unterſchledene Thiere habe ich wegen Am ı3ten Auguft: zwey Blutegel in der Paarung ihrer zurüdziehbaren röhrenförmigen Zunge zu einer be "auf dieſelbe Art wie die gemeine Schnede. Ich bradte fondern. Eippe erhobez und ihr den Namen :Gloflipho- fie allein in ein befonders Gefäß. Am andern Morgen. nia gegeben haben wir in unfrer N.G. ſchon fang unter | waren fie auseinander und ich that dann jede in ein ans dem Namen Helluo aufgeftellt, Ceit. 3671. ders Gefäß. Einer entfam. Gr hatte doch zwey Kapfeln Ungeachtet der vielen gemeinen Blutegel, die ich gehalt. gelegt, Eine am ı7ten, vier Tage nad) der Paarung und ten, bemerite ih doch nur wenig Kapſeln. Nachher die andre am ıgten, beyde unfruchtbar. Der andre Blut- zeigte es Ah, dab wahrend einer die Kapſelhaut bildete, egel fegte eine aud am ı7len, eine am ı8ten, 21, 25, Kin anderer fam und fie in drey oder vier Lappen zerriß, 24, 27, 30, aten September und sten, ffarb am aten SH ſetzte nun jeden: Wurm in ein befonders Gefäß, October. Legte alfo 9 Kapfeln, wovon nur zwey frucht- und erhielt fo mehr Kapfeln. Jeder bringt) in weniger j bar waren, In der vom ı7ten Auguft Lebenszeihen am als einem Monat 6 bis 12 hervor, Einer fegte vom sten 6ten September nah 20 Tagen, Ausſchluͤpfen am ı2ten Dctobr. bis zum 29 nicht weniger als 12 Kapſeln. Rede Octob., 56 Tagen. Vom ısten Auguft Pibenszeiden am nen wir nur 3 Eper fruchtbar, fo famen von, diefem ein- gten September, 21 Tage, Ausfhlüpfen am ırten De zigen Wurm 36 Junge. Wegen Aehnlichkeit dieſes | tober, 60 Tage. Die Zeit der Lebensentwidelung iſt Wurms mit der hir. medicinal. denf ih darf man auch U Sr N ED ER VE, 2 #1 affo mit der vorigen gleih namlich 53 Wochen; von da diefe für Eyerlegend halten, und annehmen daß auch die } an aber bis zum Ausflüpfen 5 Wochen, vorher nur Eyer von einer ähnlich gebildeten und abgefreiften- Haut 3. Kommt ohne Zweifel daher, daß jene Eyer der umhüllt find dann müßte man doch dergl, ſchon fang ge Sonne ausgefegt waren, diefe aber immer ım Schat- funden haben,] ' — | a — Thier eine Kapſel fegen, fo iſt ee über und Erklaͤrung der Kupfer. — PR Fig. 3. Bildung der Kapfel. 4 unter der Bärmurter fehr verkürzt, hangt-fi mit dem Schwanz vet und fieht 10 Minuten-fang aus, wie dig. 3 zeigt. Nad wenigen Minuten wird der ausgedehnte Tpeif milchweis von der Entftehung einer Haut, welche wie ein Band oder bandförmigen Ring der Leib umgibt, und in welhe das Thier den Innhalt der Barmutter treibt; dann verlängert ed den vordern Theil des Leibes, (Set fo die umhuͤllende Haut ab, Ichiebt den Kopf durch, wie durh ein Halsband. Wenn diefe Haut nicht leicht u abgeht, biegt es den Kopf um, faßt jte mit dem Mund, Ueber den Kreislauf des Blutes 33 zieht ſie ſacht an und bringt ſie ſo weg. Bon der erſten in der Klaͤſe Vermes Lin, und Darlegun —— Un: J Bidung/ der Haut oder Kapiel bis zur Loͤſung vom Leibe, erſchledes von dem in den voͤhern Rlafen; N vi | Fig. 4. Augen , vergrößert. ; t Fig. 6. Kuglichte Kapſel, wenn fie los iſt. matürf, Groͤßey, a beym Legen, b nadher, Fig. 7.: diefelbe, wenn fie veſthaͤngt. - Fig. 8. dergrögert., aa Die Durdgangspuncte. Fig. 10. nad) drey Wochen. Fig. u1. nach ſechs Wogen, verlaffen die Kapſeln. vergehen gewoͤhnlich 20 Minuten. Zu diejer Zeit ift fie rard Home. (Philof. Transact. 1817, ıter Theib. } fehr elaſtiſch und von unbeſtimmter Geſtalt, Der Wurm ; Sieher Taf, 119. — — m 1 J 24 5 £ ‚ ’ ’ — hängt fie an irgend einen Koͤrper und formt fie dann mit Bey meinem Aufenthalte im fegten Auguft an der dem Mund bis fie die-ovale Form Fig, 7. zeigt. Nad: Kuͤſte von Suſſex, wo man den Lumbricus Marinus in ger fiprt er ein oder zweimal um, um nadzufehen; großer Menge antrift, hielt id es der Mühe werth ihn weter fümmert er fih nicht mehr darum. Schwimmt zu unterfuden und den Unterſchied des Baues in ihm die Kapfel frey herum, fo hat Ne eine kuglichte Öeftalt Fig. und dem Pfahlwurm (Teredo) mır dem vom Regenwurm 6, doc) tlebt fie meiſtens irgendwo veſt und ift dann oval zu beflimmen. Ich konnte dieſes um jo mehr thun, da wie Fig. 7. Zuerſt graulich weiß aa: Nach 10 oder 15 id den Bau von Teredo ſchon tannte (ſieh Philol, Minuten wird fie bernſteingelb bb; meift drey Linien Transact. 1806). j et fang zwey breit, oben gewolbt unten flach. Die dunkeln Obſchon diefe drey Wurm - Sippen in mander N uncte aa Fig. 8 Gergroͤßert) find die Deifnungen, durch Hinſicht von einander geſchieden ind, jo gleichen fie ich pie vorher der Leib ging umd aus welgerdie Jungen tom: do im mehren pPuncten; ale gerjiöcen die Eubflangen, worinn fie wohnen, durd Bohren, welches viel Musfefftärfe fordert, fie verfchluden die zerbrödelten Subſtanzen; haben Mägen und roth Blut; ihre Wohnoͤrter aber find ſehr verſchieden und erfordern Abweihungen im Bau, wozu auch die Art gehört, auf welche das Blut gefauer: ſtofft wird. Nach meiner Meynung haben wir noch feinen hin: laͤngl. Stock von Materialeır in der vergleichenden Ana: tomie, um eine richtige Anordnung des ganzen Natur: Syſtems zu entwerfen; auch fenne ih den beffen Pan "Hierzu nit; für jegt aber betrachte ih den Kreislauf und das Athmen als den Cintheilungsgrund, gegen den fi am wenigſten fagen laßt. Hirn und Nerven fheinen zwar, als die wefentfichften Digane der thierifchen Haushaltung, den erften Rang zu fordern; allein die Unterfhiede des Baus in diefen Drganen und im Rüdenmarf find für diefen Zweck zu klein. An Wichtigkeit ſtehen Herz und die Blutgefaͤße dieſen Theilen am naͤchſten und aͤndern nothwendig in ihrem Bau mehr ab, ſo daß ſie fuͤr eine groͤßere Anzahl von Klaſſen bequeme Charactere geben, was ein großer Vor— zug iſt. Das jetzige Syſtembauen gleicht den Beſtrebun— gen der Rieſen, welche thoͤricht glaubten, daß ſie weil ſie an dem untern Glied der von dem Himmel hangenden goldnen Kette hielten, auch im Stande wären, fid in Beſitz der Macht zu fegen, von der fie. gehalten wurde. SP Der Kreislauf in Lumbricus marinus iſt wahrſcheinſich mit dem aller Würmer mit außerm Athemorgan einerfey. Die Durchſichtigkeit diefes Thieres laßt mande Blutge- fäße und den Lauf des Blutes wahrnehmen; an einigen - Stellen jedoch liegen fie verborgen und find nur durch fehnelle Gerinnung des Blutes mittels Cintaugung in Weineſſig zu entdefen. Ich muß wirklich befennen daß, hätte nicht Hr. Glift, der Gonferyator des Mufeums des tönigl. Eollegiums der Chirurgen in London die Theile abgeheichnet während fie. in Thätigfeit waren, ich wahr: ſcheinlich in der Unterfuhung fteden geblieben ware. Das Blut kommt von allen Theilen des Leibes in einen gemeinfgaftl, Stamm, der die Athem-Organe 26 an der Zahl, verforgt; alles’geht aber nicht durd) fie, fon- dern ein Theil geht ungeluftet zum Schwanz. Das Blut wird von den Athemadern mit großer Ge: walt fortgetrieben, fo daß diefe Gefäße die Stelle der Herzfammer in andern Thieren vertreten; fo wird es ge: fufter zu einer großen Arterie am Rüden geführt, geht gegen den Kopf, von wo es durch eine entfprechende Bene am Bauch zuruͤckkommt, und bevor,es wieder in den Athemorganen anfommt, empfängt diefe Bene aus zwey Ohren Blut von den Eingeweid-Benen; zwiſchen den Dhren und diefen Drganen, iſt aber feine Herztammer. Sm Regenwurm ift fein Herz und die Athemor: gane find nicht auswendig fondern beftehen in kleinen Sei: tenzellen mit äußerer Deffnung wie beym Blutegel, fo daß fie zu dem Forttreiben des Blutes nichts beitragen können; diefes geſchieht allein durd die Muskelkraft der Arterienz wände. In diefem Thier iſt der Kreislauf fehr einfach; die Ruͤckenarterie treibt das Blut zum Kopf, aus dem es durch eine entfprehende Bauchvene zuruͤckkehrt; nahe am Kopfe find ‚fünf Paar die Arterie und Bene verbin⸗ — — . 874 dende Geitentanäfe, welde einen Vorrath von Blut ent: halten, der nad; Bedarf gebraucht wird, und mehr oder weniger zum Kopf fließen laſſen oder zur Vene zurüd: ſchicken, je nad Erforderniß der Umftände: ihre Häute find außerft elaſtiſch. Gemaͤß diefer Beobachtungen in den drey Sippen fheinen fie drey Gelenfe in der Thier— fette zu maden und der auffallende Unterfchied zwiſchen dem Kreislauf aller Würmer und dem der höhern Glaffen, laßt fih jest entwiceln, und zeigen, daß jeder einem befondern Zwede in ihrer Hauspaltung entſpricht. Diefe Ueberſicht wird auch zeigen, daß eine auf den Kreislauf gegrundete Claſſification ebenſo vollfommen fen als die auf Hirn und Rüdenmarf, In allen Säugthieren iſt ein volftändiger doppel- ter Sreisfauf: in dem einen wird dag Blut geluftet im andern der Leib genährt ufw. In den Vögeln ungefähr ebenfo. In den Lurchen ift der Kreislauf dem Anſcheine nad) doppelt, in der Wirffichfeit aber nur partial, in: dem die Herzfcheidewand durchbrochen ift: dadurd wird weniger Blut geluftet und der Kreisfauf weniger abhaͤn⸗ gig von dem Athemorgan, wie dagegen bey den vorigen Claſſen, welche deßhalb warmes Blut haben. Hier rich⸗ tet fi die Temperatur des Blutes nad) der Luft, und das Leben erhalt fih bey ſchwacher VBerforgung des Blu: tes mit Luft; wenn aber aud die Thätigfeit des Her: - zend gaͤnzlich aufgehört hat, fo koͤnnen doch die befon: dern Musfeln, woraus es beftcht, wieder zur Bewegung gereizt werden, und das nad) Tagen, felbft Boden: doch fann die vollſtaͤndige Thätigfeit des ganzen Drgang nicht hergeftellt werden. Bey den vorigen Claſſen erfolgt gar. feine Bewegung mehr, und bey den Vögeln wird das Blut weniger gelufter, da die Lungen Heiner und ihre Zellen größer find. In Fiſchen ift der Kreisfauf nicht doppelt wie in den hoͤhern Claſſen. Das Herz beſteht aus einer Rammer und einem Ohr: das Erfte empfängt das ſchon zur Er. nährung gebraudte Blut, das Andre treibt es durd die Athemorgane; das geluftere Blut fammelt ſich in eine Arterie und geht zu allen Theilen des Leibes bloß durch die Muskelkraft der Arterienwaͤnde getrieben: daher kann das rothe Blut nicht bis in die legten Theile dringen. Auch in diefer Elaffe fann der Kreislauf nicht hergeſtellt werden, wenn das Herz einmal gaͤnzlich fi geſtanden hat. Man erzählt daß erfrorne Fiſche nad dem Auf: thauen wieder Bewegung erlangt haben: diefes glaube ich fehr gern, denn ich habe vollkommen gefrorne und veffgewordene Theile von Säugthieren wieder aufthauen und fih erhofen ſehen; ich babe zu Eis gefrornes Blur‘, in feinem Gefäß, aufthauen, fluffig werden, und dann noch gerinnen fehen, Aud habe ih einen Karpfen gefe- ben, der ohne Herz und Eingeweide nad mehren Stun: den, als er der Wärme ausgefegt wurde, weit forf ſchnellte; daß aber der einmal ſtehen gebliebene Kreis— lauf wieder ſollte zuruͤckgekehrt ſeyn, davon gibt es feine glaubwürdige Berichte. Die Pricken haben einen geringern Grad von Athmung als die Fiſche und werden in diefer Hinfiht ein Mittelglied zwiſchen diefen und den Würmern. Cie üben aud weniger, Muskelbewegung, welches damit uͤbereinſtimmt. 55* 875 "Die Vermes Lin. find eine fo zuſammengeſetzte laffe, daß fie in Hinfiht des gegenwärtigen Suͤbjects in fünf Ordnungen getheilt werden müffen; 1) welche ein Herz haben, $ 1) wo das fehlt, aber aͤußere Athemorgane da find 3 wo beyde fehlen, ‚aber das Blur in Arterien und Benen lauft, ; ä — 4 in welchen fein Kreislauf iſt, aber eine wellen— foͤrmige Bewegung des Bluts, indem die Athemorgane aus Luftroͤhren beſtehen, welche ſich durch aͤlle Theile des Leibes verzweigen. 5). wo weder Kreislauf noch Wellenbewegung bewie— fen werden fann, , Sn den Rlaffen uber den Vermes befommt das Herz das ungeluftete Blut und treibt e8 zu den Athemorgaz nen, und in den Fiſchen thut es nichts anders, bey, den Vermes aber ift der Kreislauf ganz umgekehrt, wie ich fruher bey Teredo gezeigt habe; das geluftete Blut nehm— Den aeht zum Herz, von dem es in den Leib getrieben wird. Sn einem fo, feinen Thiere wie Teredo navalis, find die @igenthumlichfeiten des Kreistaufs nicht leicht auszufinden, aber. bey Sepia oflicinalis finde ih Yanz deutlich, dab das Blut aus dem Athemorgane in das Herz getrieben wird dur Arterien, welche härter und Heiner find als die Venen, durch die es im jene ausdem Leibe foinmt. Ben der Sepia, deren Venen von unge: heurer Dicfe find, ift eine Anfchwellung der Bene an der Wurzel, jeder Kieme mit einer doppelien Klappe, welche den Rüdlauf aus dem Kiemen verhindert. An diefer Anfhwellung hängt ein fhwammiger Korper, der mit ihr felbft nicht in Verbindung zu ftehen feheint, und defjen Nugen ih nicht kenne, Diefe Eigenthuͤmlichkeit ſcheint in den andern Würmern und in Teredo zu fehlen. - Erffärung der Rupfertafel, Gefaͤßſyſtem der Sepia offieinalis, tab. I und I. haben wir weggelafen. Taf. III. Iſis tab, XII.) Lumbricus marinus. Fig. 1, der Wurm. ’ l Fig. 2. geöffnet, Blutgefaͤſſe auf dem Ruͤcken unter der Haut, nebft Magen und Darm, worauf fie liegen, aaa, Die große Arterie vom Schwanz zum Kopf. bbh, Der Nerve, welcher darüber Tiegt. (Wäre et: was nagelneues, Daß die Nerven bey einem Wurm auf dem Ruͤcken lägen.] : eccc, Die außern Riemen. i , dddd, Die Blutgefaffe, welche ich Arterien nenne, durch die das Blut von den Kiemen zur »Sauptarterie fommt; darunter fieht man die Venen, welche das Blut zu den Riemen, fuhren, — eeee, Fuͤnf Paare ſehr gefaßreicher Korper, „die wahrfeheinfich die Leber voritellen 12, fiud dod hoͤchſt wahricheinfih Geſchlechtsblafen wie beym NRegenwurm. Die Leber überzieht als dünne Chigt den Darm, was auch fogar hier abgebildet iſtJ. x f, Speiſeroͤhre. 8, Magen. & j \ hu, Zwey Beutel, welche durch Feine Locher mit dem Magen in Verbindung ftehen [? nad, unfern Unter: fuhungen, fiegen dieſe drüfenartigen Korper frey und find wahrfeheinfih Hoden oder Eyerfiöde]. ü, Der Darm, bloß gelegt. _ . kk, Die zwen Serzohren auf jeder @eite des Darms, wo er anfängt dicker zu werden. U, Zwey Eeitenvenen, welde das Blut zu den Oh⸗ sen fubren. e } mm, Ener, ganz gewiß als folhe erfannt. , - Fig. 3. Die Haut längs des Bauchs aufgefhnitten. aaa, Die Vene, welche der auf dem Rüden Hieasır den Arterie entſpricht. Der beym Mund gezeichnete Bo— gen iſt wahrſcheinlich falſch.] EEE “ bb, Der Uebergang der zwey Ohren in diefe Vene. cece, Die Venenzweige, welde zu den Kiemen geben, \ — Figur. RR } a A 319, a. Die Arterie des Regenwurme, Auf dem Rz en gesfinet. i — hey aaa, Die Arterie auf dem Darm, in welcher das Blut gegen den Kopf lauft., \ — ‚ bbbb, Die fünf Seitencanaͤle, durch welche die Ar- terie mit der Bauchvene in Verbindung flieht, Sie find in befondere Zellen eingeſchloſſen. ec, Speiferohre d, Kropf. N i e, Magen. } — ff, Der, Darm, ſieht aus als liefe er durch Faͤcher wegen Querbandern die ihn in der Lage erhalten, BE Eyer. , a hhhh, Die Athemorgane, befiehen aus Zellen, welche jich durch die Haut dffnen. ER Zu diefen Zerfegungen wird es genug feyn auf unfre Abh. von Lumbr. mar. Iſis 1817 Heft IV.,und auf die Zerlegung des Negenwurms v. Carus zu —— um die Abweichungen zu erkennen, und deutſche Arbei ten von epgliſchen, unterſcheiden zu lernen, Dennoch werden diefe gepriefen. Carus Lehrbuch der Zoofomie, [Sicher Taf, 9 ganz unten, Ss Heft a] Gm Regenwurm (Lumbricus terrefiris) wird der Schlund von einem Nervenring wie beym Blutegel um: faßt, welcher theild einen zweygelappten Hirnfnoten und einen untern Knoten enthalt, theils auch an jeder Seite etwas anſchwillt und einen Nervenfaden abgibt. Der untere Marfitrang verläuft dann auf der Bauch— feite des ganzen Körpers (tab. 9. Fig. II. b. c.) ohne eigentliche beſondere Knoten zu bilden, fondern nur von Strede zu Strecke etwas anfhwellend, aus welden Anz fhwellungen ſtets zwey Nervenpaare hervortreten, da die ſchmaͤlere Stelle hingegen allemal nur ein einziges Haar abſchickt. Durd das Zufammenfchmelzen der bey- den Strange der, Ganglienfette und die undeutliheren einzelnen Ganglien, nähert fi ein folder ganzer Ner: venftrang vorzuͤglich der Bildung des Rüdenmarfts hohes rer Thiere. : i — Ein Mund, hinter welchem ein fleiſchiger Schlund— kopf, den eine enge Speiſeroͤhre, dann eine kleine Er- weiterung (Bormagen), dann ein fleifchiger rundlicher Magen (ganz wie Im gewiffen Schnecken ;. 8. i Stagnal.), deffen innere harte Haut fi leicht aufiostz und endlich folgt ein weiter, mittels vieler Querbänder, gleih Magen und Speifershre an die Oberhaut, gehefte- ter, gewehnlich gelbrother, mit vielen Querfalten und einem Kängenwulft verfehener Darm, welder am Hintern Körperende im After fich oͤffnet Fig. IL, III), Wie bey den Blutegeln, ſo finden ji bier Athem— bfafen. „Lang des Nudens nehmlich am vordern Rand jedes Körpergliedgs ift eine Neihe von Faͤchern, deren immer Eines figtbar iſt, wie fhon Willis beſchrieben hat. In der Mitte des Körpers finde ich dieſe Luftloͤher (figmata) vorzüglich deutlich Fig. IV., nad) dem Kopf: end bin feinen fie ſich allmablıh zu verfieren. Die innern Athemblafen felbft liegen fängs des ganzen Kor: pers zwiſchen Haut und Darm, als wejißliche paarige Saͤcke, find am mittfern und hintern Koͤrperſtuͤck befonz ders Tentwidelt (dig. AI. Be, C e), werden aber nach dem Kopfend hin inımer Feiner bis ungefähr zwifhen Schlund, Kopf, und Magen, wo fie auf ein mahl fid ſtark zu vergropern feinen, in deß hier. nidt mehr in der Bedeurung von Athem-, fondern von Geſchlechts-Blaſen erſcheinem Diefen Letztern feheinen zuweilen 2 bis 4 Bauchftigma- ten: Vaare zu entſprechen, welche ſonach hier ebenfalls mehr Gefchlechte: ale Athemloͤcher genannt werden müf- fon. [Das ift eine etwas gewagte Anfiht. -Drgane, in jeder Hinſicht gleich, ſollen zwen ganz verfehiedene Verrich— tungen haben! Die Cache muß genauer unfefucht wer: \ eeee, f,.g, hh, ü; mm, wie in ber: vorigen 7 Helix: ‘ 37 den. Sie iſt jedoch nicht ganz ohne Hindeutumg. Bey ng werden die Riemenblätier Eyerbehälter, jedoch nie Gyerftöde, bar IR eh Krebfen, Aſſeln werden die Be Füße zu, Kiemenbfattern, wahrend bey Krebfen ie Eyergange fih dur die Schenkel vffnen, und, bey den meiften die Eyer non den hintern Stummelfüffen getragen werden. Das alles berechtiget aber noch, nicht zu obiger Annahme. Alfo weiter! Uebrigens haben wir beym_Negenwurm zwey Paar — gefunden.] Den Würmern fehlt ein leberartiges Drgan haufig, namentlich den Eingeweidiwurmern; oder es erfcheint nur als dünner flodiger, gewöhnlich gelb oder ſchwaͤrzlich ge: farbter Ueberzug auf, der außern Geite des Darms, ohne daß befondere Ausführungsgange für Gallen »Ergießun: gen wahrzunehmen waren. Ein folcher gelber Uebexzug findet fih auf den Darmcanal des Regenwurms Fig. UlI. A, L., fo wie auf dem des Gandwurms (Lumbri- cus marinus) ; ein [hwärzliches Schleimgewebe uͤberzieht dagegen die außere Flache des Magens im Bluregel. Seutlicher als im Blutegel find die Blutgefäße, de ven ich 3 längs des Körpers verlaufende Gctäßftamme, einen obern, wahrfcheinlich arteriellen Fig. IV., und 2 “ untere bemerfe, von denen der ftärfere als Hohlvenen— ſtamm betrachtet werden fonnte, da hingegen der Zte un: ter diefem liegende, feinere, febhafter geröthete, Kiemen: vene zu feyn ſcheint, weiche vielleicht das durch Aortenzweige zu den Refpirasionsblafen geführte Blut aufnimmt, und am vordern Korperende, wo fi, unterer und. oberer Ge— faͤßſtamm verbinden, mit dem ubrigen Venenblute verei- nigt. Dieſe Verbindung zwiſchen obern und untern, Lan: gengefaßen, ift ubrigens vorzüglich deßhalb merkwürdig, weil fie durch Gefaͤßkreiſe um die Speiſeroͤhre (fie erin- nern wieder an die Nervenfchlingen um ‚diejelbe) bewerf- ftelfigt wird, an welden mehrere herzformige Anfchwel- lungen fi vorfinden Cig. I. m, m, m), welche jeder Schlinge indes mehr das Anſehen eines Lymph : Gefaßes mir verengerten Klappen und erweiterten zelligen Zwi— henraͤumen, geben, als daß fie die Herzform hoͤherer iere vorbilden follten. | — In der Gegend, wo man dieſe Thiere bey der Be— gattung zuſammenkleben ſieht, (das iſt in der Gegend des Guͤrtels Fig. I. b, c, d), ſcheinen wahre Geſchlechtsoͤffnun— en ganz zu fehlen, wohl aber findet man innerfid. in Biefer Gegend, neben den zwey ‚herzartigen Gefäßringen, - einen Kranz, von Eyerſtoͤcken (Fig. IH. A. d, d, dy um die Speiſeroͤhre; dagegen auch ich, wie Medel und Montegre, die lebendigen Jungen frey zwiſchen den Zelwanden um den Darmcanal deutlich beobachtet ha: be, welches fehr an das Vorfommen derfelben im Gu- -cullanus erinnert. Die Art ihres Dahingelangens iſt noch nicht ganz flar, doch wird. es wahrſcheinlich durch den Längenwulft am Rüden des Darmcanals Fig. II. k), welhen id; als hohle Rohre vorfinde, vermittelt, - ® Merfwurdig iſt uberdieß bey den Gefihlehtsblafen am Kopfend no, daß fie mit den Athemblafen deſſelben theils der Lage, theils der Geftalt nad, übereinftimmen. Fig. I. Kopfend eines großen traͤchtigen Regenwurms, von der Bauchſeite. 2% a Maul, b Gürtelwulft, ce ſchwaͤchere Fortfeßung die: fer Wulfte, d Endwulft diefer Fortfegung cdiefe Theile find bey tleinern oder nicht traͤchtigen Individuen wenig oder nicht. bemerfban); e innere, £ Außere [find im un- ferer Figur ausgelaffen] Reihe doppelter Vertiefungen ; aus welchen die Heinen zur Bewegung dienenden Borften obwohl faum fichtbar, hervorkenmen. Fig. II. dafelbe, vergrößert, von unten geöffnet. a Schlundkopf, b Markhalsband, c Ganglienkette &Baudmarh), d Speiferöhre, e Vormagen, f Muskel: magen, g Darm, von Leber bededt, h Baudader, Vene, i Querbänder des Koͤrpers, k Geitenäfte der Bauch⸗ ader, 1 ftärfere dergleihen, m die, flarkften, zu Derzreiz “ hen,angefhwollene Berbindungszweige zwiſchen Bauch— und Ruͤckenadern. Fig. LIT. daſſelbe Stuͤck von oben, zugleich mit Ma: gen und Darm geöffnet; a Mund und Schlund, geöfinet, b Schlundfopfmug: Athemblafen, £.Querbander, g Höhle des 'h Magenhöhfe, i Darmböhler k,Darmwulft vieleicht Der That, voii fen, e Speiseröhre, adad Eyerſtoͤcke mit &yern), e ormageng, Eyergang), 1 Leber. B, ein Stud des mehr von der ‚Seite nebft dem Darm geöffneten Regenwurmsforpers. © ein Stüd deßgleichen, näher am Schwanzendz wo ein Stuͤck Darmhaut entfernt worden iſt, um die Refpira- tionöblafen ſichtbar zu machen ; auch hort in diefer Ge: ‚gend der Darmwulft auf, D die durchſichtige innere Haut des Musfelmagens. - Dieſes ift eigentlich der erſte Verſuch einer ordent- lichen Zerlegung des Kegenwurms. Unbegreiflich in iegt er. doch jedem vor den Fußen. , Unfere Studenten fohreiben immer eine Tchlechte, hafbkfügelnde Differtation nad der andern. Möchte doc) einer einmal Ehre erwerben durch genaue Zerlegung des Regenwurms zu verfhiedenen Sahreszeiten |i Quappe (Thalaffema), von Ofen. Ein Wurm, den Linne unter Lumbricus bradte, von Ouvier aber. mit Recht zur Sippe erhoben wurde. Ich halte ‚dafur, daß Lumbrieus thalaffema und echiurus einerley Thiere ſind. Pallas hat zuerſt eini— ges Genauere von dem Aeußern dieſes Wurms aͤngegeben; weiter iſt daruͤber noch nichts bekannt. Ich habe dieſen Wurm auf der Inſel Wangeroog, welcher Auffenthalt mir immer eine angenehme Erinne— rung gewahrt, beobachtet, und foviel fih an Drt, und ‚Stelle thun laßt, zerlegt. Er wird daſelbſt Duappe genannt, ſchwimmt nicht im Meer herum, fondern bohrt ih, und wie es ſcheint, mit dem hintern Ende fühlige Rohren wie die Mullwurfögange, x bis 2 Fuß unter der Erde, 3—4 lang, 3 Zoll weit, im Sande befonders an den Stellen, wo er mit ſchwarzem, fertem Thon gemifcht ift, was das Einfallen der Gange verhindert, und wel— he Erde er verſchluckt und aus deren verrotfeten orga- nifhen Subſtanzen er feine Nahrung zieht. Denn in den Gängen, befindet fih außer Eumolpe punctata nichts lebendiges, wovon er-Ieben fünnte, und diefe iſt er wohl fiherlih nicht, wegen Weichheit feines Ruͤſſels, im Stande zu verfelingen. Auch hatte ich, in diefem Falle, Schuppen davon in feinem Darm finden mufen. Der Roth beftand aber bloß aus der fhwarzen Erde, die, wie Maͤuſekoth in Walzen geformt, den ganzen Darm ausfullet. Cold eine Walze, deren mehrere auf Taf. XII. unter der obern Figur abgebildet find, war etwa z Linie lang und $ did. Dergfeihen waren bey allen einige Chof im Darm. Sn einem Gang fand ih nur einen höchſtens zuey Wurmer, gewöhnlich von einander entfernt; zwey bie drey Eumolpen, fie: en wie Keller -Afeln in dem Gang herum, 2 ° Die Gange im Sande zeritreut, mehrere Schritte von einander und haben feine Röhre nad) oben, fo daß die Thiere nicht mit fluͤſſigem Waſſer in Verbindung fiehen wie e8 ben Cardium edule, Arenicola piscato- rum, den NMereiden, der Fall ift. Die, Wirmer liegen nur in feudter Erde wie unfre Regenwurmer: Uebrigens find die Roͤhren zwifhen Wind und Waffer und daher während der Fluth mit Waffer bededr. } Der Leib des Wurms beffeht aus zwey leicht von einander trennbaren Theilen, dem eigentlihen Rumpf Taf. ÄIT. a. o. und dem Ruüffel a, m; welcher bey dem geringften Zerren losgeht. Der Rumpf, ift 4 Zoll lang 4 did, fann fih,aber auf 14 Zoll verfurgen, woben er faſt ı Zell di wird, ganz mit Harem Seewaſſer ausge: fuͤllt, über das er fi, gereist, Jo zufammenzieht, daß er wie eine Wurft gefpannt wird und das Waller 1 bis 2, Fuß weit herausfprist, wenn man einen Nadeſſtich in die Haut maͤcht. Wie das Waſſer eindringt, iſt nicht zu errathen, da nirgends befondere Atbemlocher. dazu vorhanden find. Sch vermuthe es werde verſchluckt und Ihwige aus dem Darm in die Leibeshohle; denn drange es dur den After o etwa in die zwey Blafen u, u, fo müßte es einmal guch daraus in die Leibeshöhle fehwi- en, und dann ‚müßte der Wurm im Ctande fen, das aſſer, wie die Holothurien durd den After herauszu: 879 rigen, was nie geſchieht. Ich habe deren otliche Du- Das gehabt. Die Haut iſt lederartig, art, ſchinutzig⸗ weiß, und ficht ziemlich wie ein Stud Dünndarm aus, mit einem Dugend Querrunzeln oder Ginfhnurungen, die ın der Figur angebentet find. Länge des Bauch Tauft eine Binie a0; die nur durch das durchſcheinende Bauchgefaß bezeichnet if. Um den After ftehen am aus fern Keibes-Rande 7. hornige, gelbliche, breite, ſpitzige Stadeln, wie der Kamm neben dem Munde bey den Amphitriten. Sn der Cinfhnürung davor ſtehen wieder ringsum 8 Ahnlihe Stacheln. Mit diefen zwey Stachel— freilen ſcheint mir der Wurm feinen Bang zu bohren. Born hinter dem Munde, find noch zwey ähnliche Stadeln mit den Spigen, nad hinten gerihter h, im erften Leibesringel. Noch in, dem efben, unter den Sta— en ift cin Baar Locher, im zweyten Ringel nod ein Paar g, welche alle a je zu einem langen, ſehr zarten Sacchen führen Fig. 2,8, 8 8, die wahrfheinlid Ge: ſchlechts⸗ Organe a den Blafen bey Blutegel ei und Regenwurm. ter iſt nichts auf dem ganzen Feibe, was mit Kiemen, oder Fußſtummeln vergleiden werden fönnte. Die Haut iſt zwar. von ganz flachen Sockern uneben, koͤnnen ſich aber nicht verlaͤngern; ſieht wie Gaͤnſehaut aus BUN 5 Der et a m ift ganz glatt, bräunfih, unten am Rribe wie eine Deute zufammengerollt und, verwad- fen a, bildet den eigentlichen Mund. Er fauft nad porn fchmieg zu, endet ffumpf, manchmal mit kleiner Ausrandung m. Vom Mund aus, an der Ruͤckenwand, aber innwendig, laͤuft eine weichere faſt ſammetartige, hohle Leiſte a d, die bey d geſchloſſen endet, Der Kufiel ann das vordere Ende, einrolfen, wie a zeigt, ſich aber weder in den Mund ziehen noch einftulpen: ift daher ein völlig Außeres Organ, nicht der, Schlund, der herz ausgeftoßen werden föunte, wie ih c8 bey Aphrodite, | Aren:ıcola, Nereis, Buccinam undatum gefunden Habe. Das Innere des Leibes fann man als eine große, nur mit Waffer ausgefüllte Höhle betrachten, worinn der Darm, nur von Federfiels Die, ſhwimmt; fo wie die zwey Afterblafen mn, und die 4 Geſchlechtsblaſen g g- Die Bruffftaheln ragen innwendig vor und’ werden durch einige Musteln h, an die Haut bevefliget ; daran. han- gen zwey, kleine Blafen ii, die vielleicht‘ zum Gefaͤßſy⸗ fm gehören und etwa die Herzen vorjtellen. Das iſt Alles, was ih, außer den Blutgefaßen, in der weiten öhfe findet. : RR, ® De Darm iſt 4 Fuß lang, madt gleid hinter dem Munde, unter den 4 Geſchlechtsloͤchern eine Win: dung, lauft dann zur Mitte des Korperö, wo er 50 MWindungen macht, eben niet fo regelmäßig, wie fie .. gezeichnet find, und dann zum After läuft. Das Stuͤck ak ift hautig, did, und fann als Speiferöhre betrachtet werden; ke elaſtiſch, von Ringen, wie die Luft: röhre, umgeben, Da® Uebrige dunnhaurig und durchſich⸗ tig. Er ift gleichförmig weit, Bünn,, odne allen Ieber: artigen Ueberzug, bangt an einem. außerft zarten Ge frofe, längs der Baudnath, an dem er aber in der wafervoffen Höhle hin und ber fallt, je nahdem man das Thier richtet, Das Gekroͤſe reißt feiht, und das ganze "Darmoundel fallt gegen den After. _ If der Wurm zwey, drey Tage todt, ſo fangt der Darm an in dem Waſſer, worinn er ſchwimmt, zu faufen, wenn er auch gfeih in Branwein liegt; halt man ihn dann aufrecht, fo fällt das von Roth ausgeftopfte Darmbundel durch fein eignes Gewicht herunter. Laßt man das Waſſer aus dem Leibe, che man ihn; in Brantwein bringt, To fallt er, wie ein feerer Beutel zufammen und — feine Geftalt. Wie man es au) macht, kang man die Geftalt des Wurms nicht erhalten. Auch uf, diefe in der Zeichnung nit ganz richtig dargeftellt, indem jie am" Salfe und am After zu dünn if. Der Leib des waſſervollen Wurms, ſtellt eigentlich eine an den En- den abgerundete Walze vor, wie dergleichen Nadelbuͤch⸗ fen; der Darm ft voll Roth vom Munde bis zum Af— ter, und die Gefalt deffelben muß alfo ſchon im Ruf fel gegeben werden, — ‚880 Vermuthliche Ahem:Diganez bie zwey Afterblafen find nur am After beveftiget, : au: men übrigens ganz Frey, find 14 Zoll lang, 2 inien weit, beſtehen aus einer duͤnnen wafferklaren, : daher faum ſichtbaren Haut, die ‚ih jedoch mandmal mit braunen Puncken von fchmieriger Materie befegt ge— fehen babe. Cine Schweinsborſte durd den After führe. in die Blaſen, die ſich mithin nad ‚außen, wie die Athemblafen der Hplorburien öffnen, Gewoͤhnlich ſtro— gen fie, von Waffer. Bey alle dem bin ich uber ihre eigentlihe Beftimmung zweifelhaft, ‚indem fie aud fehr wohl zu den Geſchlechtstheilen gehören konnten. ‚ VBermuthlide Gefhledtsblafen. Durch die A Bruſtloͤcher habe ih ebenfalls Schweinsborften in die fleinen außerft zarten, ‚quergeftreiften a Blaͤschen gg geſteckt. Sie find aud in der Regel mit Waſſer angefült, doch habe ih einmal wirtlid Eyer darinn gefehen, und halte daher dieje Slafen für die weiblichen Theile, in welchem Falle man die hintern Blafın nn für, männlide anfehen, durfte. Das Thier kann fie willkuͤhrlich ſchwankend hin und her bewegen, nicht rollen; Gefäße. Ein rothgelbes, durd die Haut ſchei— nendes Gefaß lauft laͤngs der Baudlinie ao herunter, laßt ſich leicht von der Bauchhaut ablofen, wie es in der untern Figur bey d geſchehen, ıft, bey c geht es wirffih vorn bey a in den Rüſſel ber, theilt fih da wahrſcheinlich. Ob es bis zu deſſen Spitze lauft, zwei— felhaft. Die Leiſte ad iſt hohl, endet bey m geſchloſ— fen, und iſt wohl fein Gefäß, vertritt ‚vielleicht die Stelle der Zunge. be find zwey nebeneinander lau: fende,zinoberrothe, dünne Gefäße, welche bey e den Darm, wie ein Ring, umfaffen. Zu diefem Ring fommt ein dickes aud ſchoͤn zinoberrothes Gefaß, das aber viel hoher al f hinauflauft. Da edo gelb ift, fo muß man es für die Vene, bdf aber für Arterien anfehen. Diefe gehen nicht in den Kuffel über; eb ſcheint im Gekroͤß, ef aber dicht bey c zu_endigen. Unter e, gegen den After, lauft auf dem. Darm ein. langes Gefäß, deffen Zufammen- hang und Beffimmung ich nicht recht weiß. Ebenfo ift es mir zweifelhaft, ob die Bläschen i zum, Gefaͤßſyſtem gehören. Die innere Wand des Thiers ift fein roth geftreift, alfo, wahrſcheinlich von Gefäßen, die in die muͤnden. Da die hintern Blaſen nn ganz wafferhelle Haut haben, wird ihre Bedeutung als Athemblaſen immer zweifelhafter, und das naturlichite ift, anzunehmen, daß die zinoberrothen Darmgufäße, den Sauerſtoff aus dem Waffer in der Bauchhoͤhle auf: nehmen, ‚das Blut zu allen Theilen des Leibes führen, welches wieder durch die feinen Hautgefaffe aufgenom: men und in die Bauchvene geführt wird, Nervenfpfiem, habe ich nicht gefehen, Erfläarung der Abbildungen. = ig. A. coben) die Quappe ganz, von ber Bauchſeite; dis Eingeweide ſcheinen durch. ao, Rumpf, am, Ruͤſſel, eingerollt, abgeb, bey a d, deffen innere Flache a, Mund, o,After, , -h, Brufthafhen,, h 8, swey Paar Gefhlehtsloder, alo, Darm, nn, Afterblafen; 7 R Fig. B. unten) vom Rüden geöffnet» ” cdo, Bauchyene, — { ak, Gpeiferohre, ke, .elaftifher Magen, el, Darm, abgefänitten, be , zwey Arterien fe, eine — „Eyerblaſen— — Muskeln und Bruſtſtacheln, ii, Blaͤschen daran, o, Afterend. _ —* Fig, 0.IKoth, zwiſchen beyden Figuren. \ B riefe en it 5 —— * nd Sofanne Müller an Hormayr, . A a1. KA: rg? AM ah) oe Berfin, 3. Februar 1807. u Be Se Fa nad dem Sie mir Ihren werthen Brief geſchrie⸗ ben hatten, mein theuerfter Freund, befam ich denfelben bey wieder eröffnetem Poſtturſe, nebft dem Geſchenke Ihres trefflichen Archives für Suͤddeutſchland. Sch war zu der: felden Zeit wirklich nicht ‚fähig zu arbeiten. Aber dos bald fudiertesih Ihr ſchoͤnes Unternehmen. N. Ungeachtet erwähnte Umſtaͤnde, die in den Zeiten und meinen Gefühlen lagen, fann ih das Benehmen der Ueberwinder Preußens gegen mid nicht anders als dankbar erwähnen. Sie werden gefefen haben, daß der Kaifer mic mit einer fangen Unterredung beehrte; fie ‚war in der ‚That hoͤchſt sintereffant und gan; gemacht, von: feinen umfaffenden Renntniffen und feinen ’ tiefen Blicken mir- einen- hohen Begriff beyzubringen ; dabey nn ich das Natürliche, ih moͤchte fagen Trauliche, der Art und des Tones nicht unbemerkt laſſen. Ich wurde auch Egleich Mexander Humboldt) von der Einquartie⸗ rungslaſt befreyt, und erhielt vor wie nad, meinen Ger balt. Sm übrigen ift freylich die Zufunft für mid fo ungemwiß, wie für alle-Welt, und faft in jeder Voraus: ſetzung eben nicht wahrſcheinlich, daß der Mas haltbar ſeyn dürfte. Dieſes laſſe ich ruhig ſo lommen. (Ruhig fage ih, nicht ohne einige Ausnahme‘ von Augenbfiden, wo man von wenfhliden Schwächen sine Anwandlung fuͤhlt, wie St. Veter auf feinem Spagiergange über die Wellen des Meeres.) Diefes, theuerfter Freund, mollte ich Ihnen fagen um Ihre freundfhaftlihe Neugier über ——— meiner Sachen zu befriedigen. Sehr leid ift mir, Daß Shre Augen Cienod) plagen. Die ‚meinigen thun die Dienfte ordentlicher, ald man £' ‚glauben folfte, Da man die Augenglieder öfters roth ſieht, 16 brauche auch fein anderes, als das fimple Recept, weldes ih Ihrer Staatöfanzlen Cnamlih dem Herrn v. Humburg) zu danfen habe, nedft der von dem gro— Ben Hallermir empfohlenen Vorfiht, bey guten Wadiss lichtern, deren Flamme nicht fo viele Vibration hat, zu arbeiten. Im übrigen habe ich ganz wohl begriffen, daß - Sie, mir-defwegen mit fremder Hand fhreiben. Fahren Sie damit- fort. Ich that es neulih auch ein Mal, da nad Vollendnng des Briefes mir ein großer Fleck darein fam. Schreiben Sie mir bald wegen des füddeutfchen Archives , und ob Sie feit Detober font etwas haben erfgeinen laſſen ? Mir einer großen Menge Grüße möchte id Sie be— laſten. Das Andenfen meiner Freunde in Wien ift nie lebhafter und waͤrmer geweſen. Alſo fangen Sie an, bey Ihrer Frau, der id volllommene Geſundheit wuͤnſche; dann Baron Wunſch, Graf Purgſtall, die benden Sünglinge Giovaneli und Daifer, und wenn in der Staatskanzley noch jemand meiner freundlich gedenkt. Ich Hätte wohl noch mehr, aber ich wage nit inbiseret zu ſeyn. Leben Sie regt wohl, und arbeiten Sie, wie fie pflegen, gluͤcklich. Der Jhrige % : Joh. Mülfer m. p. Sfi8. 1818. Heft 5. ww — 882 iu ers 24. May 1807. Die angefündigten Schriften, mein. theuerfter Frey⸗ berr, find zwar noch nicht angefommen, und nach der Un—⸗ ordnung und Langfamfeit im Fuhrweſen, melde der Mangel an Pferden veranlagt, möchten fie wohl noch ein Paar Wochen ausbleiben. Alfein das hindere nicht, Shnen für derſelben guͤtige Ueberfendung zu danken. Sobald ich ſie habe, werde ich mir ein Vergnügen mad: en, fie anzuzeigen, und freue mich darauf, ſelbſt im Fal- le wir über dieſes oder das nicht völlig übereinflimmten 5 entweder werde id) belehrt, oder meine Zweifel wurden Sie zu irgend einer alfzeit-lehrreihen Erläuterung vers anlaffen. Shre fohriftftellerifhe Thatigkeit bey fo vielen Gefchäftsarbeiten fegt mid in Erftaunen, ih bin aufer Stand es Ihnen nachzuthun. Ich wuͤnſche ſehr, Ihr Manufeript über den Krieg von 1499 vor meinem 5. Theile erfheinen zu ſehen, ohne Zweifel wurde ih nach demfelben manches zu: berichtigen haben. . Meine Hauptquellen find die vollſtaͤndigſten Acten des ſchwaͤbiſchen Bundes aus Ddiefer Zeit, Die eben fo voll- ffändigen der eidgenoffifhen ITagfagungen, die Erzäh: lung Pirfheimers von jener, Marquard Tſchudys von diefer Seite, ald mitwirfende Augenzeugen, und eine vermifchte Menge Urkunden, Relationen, Lieder, Ueber: lieferungen. Diefen Winter über habe id) ungefähr 200 Seiten ausgearbeitet, übrigens fehr viel fludiert. In Anfehung der großen Fragen von Freyheit, Nationalis tät, Univerſalmonarchie find meine Anſichten und Grund⸗ fage genau Die, wie immer. Geandert habe ich und mußte es wohl, nur eine Anſicht, naͤhmlich bie beſſere dee, welche ih. von unferer Nation hatte. Die beyden Sabre 1800 muffen, Das legtere vorzuͤglich, fie ſehr ber: ahftimmen. Wechfelweife trugen die pofitifhen und mi— litaͤriſchen Fehler dazu bey. Ceither fann id allerdings nicht mehr hoffen, was vorher; und glaube mid beſchraͤn⸗ fen zu müffenauf folche Vorflellungen, wodurch doch ei— niger Muth, ein Bereitfeyn auf beffere Zufunft, etwas Gemeinfinn, und wenn aud) entferntere, doch einige Hoffnungen empor gehalten werden. Die unvernünftiger Menfchen, die Augen haben und nit fehen, Ohren, Die nicht hören, finden es fehr unpatriotifh, die gemadten Erfahrungen ſich zur Lehre dienen. zu laſſen, und anſtatt ſich ſelbſtzu reformiren, möchten fie nur ſchimpfen und flu— chen hören. Diefe Claffe betrachte ih mit Beradtung und rechne auf die Vernunft der Nahmelt, welche den unverrüdt nähmlichen Snhalt meiner vorigen und künftigen Schriften unparteyiſch richten wird. Ichwerde nie aufhoͤren zu arbei⸗ ten, aber ftarf verſucht bin ich, nichts mehr herauszugeben, ja nit ein Mahl Recenſionen. Es kann geſpart werden bis nach meinem Tode, oder bis zu einiger naͤheren Ent⸗ wickelung der großen Kriſe. Es iſt unangenehm, zu ei⸗ nem Zeitalter zu reden, das einen nicht verſtehen will. Sie und meine unvergeßlichen Wiener Freunde wieder zu ſehen, war laͤngſt mein zaͤrtlicher Wunſch. Aber zu Luſt⸗ reiſen fehlt manches Unentbehrliche; zu Erfüllnng mei- "nes herzlihen Wunfches, den Keft meiner Tage allda zu verfeben, fehe ih Teine Möglichkeit, feit jene einzige Stelle, Die für mich fegn konnte, wie ıd aus der Hamburger Zeitung fehe, vergeben iſt. Erſt an entwöhne id) mich 5 83 der genäßrten: lieben Hoffnung, und: beſchraͤnke mid auf: Das dantbare Andenken. vieler guten: Stunden, vieler Männer von gruͤndlicher Einfiht und —— Tugend. Es iſt noch nicht ganz ausgemacht, ob ich: Hier bleibe, eder welchem von. verſchiedenen Antraͤgen ich folge. Da: Ras oben erwähnte verſchwunden ſcheint, fo zieht mich frey⸗ lich die file Rage und am naͤchſten bey: dem Baterlande Tübingen). vornähmlich an. Weit entfernt politifche Birkfomfeit su ſuchen Cda offenbar jeät nichts zu thun iſt) oder zu einer Partey uͤberzutreten CDa: ih nie von einer mar, fondern für Wahrheit und Net, mo ich es erfannte) fuche ih nur Muße zur Vollendung. meiner Süriften; zu welchem Ende ih mid feit 5 bis 6. Mona then immer mehr zurädziche, Richt gebeugt, mie fönnte Das Bemwußtfenn das erfauben 2 aber öfters etwas trau— zig uͤber die Menſchen, melde feit 30: Jahren eine im⸗ mer gleich reden und- fdjreiben: gefehen,. und. im. erſten Yugenblide, wo die Zeitumflände nicht erlauben, daß. Slaubensbefenntnik ganz, vollfiändig, Druden: zu: laſſen, einem: den. unmativirteften: Leichtſinn andichten. Genug, hiervon, warten. Sie, mein etwas voreiliger Freund, auf Die Vorrede Des fünften. Theiles Der Schweiger Geſchich- te auf Den. im ganzen Bude athmenden. Geift, und zei— gen. Sie, mir die Gtellen, wo ich mich verläugne. Als, Commentar-der legten. Zeit über Friedrids Ruhm kann id, eine Anekdote, die mir. eben einfällt: und nit allgemein. befannt: ift, nicht. übergehen. Als; Der Kaiſer in. das runde Cabinetchen kam, das ich aud erwähne,. wo: Friedrich unter feinen: Büchern. arbeitete, vief er unter Die ihn. begleitenden. Generale und. Dffi- ciere: Mellieurs, je vous ayertis (que nous. [ommes: dans un. endroit, qui, merite notre reſpeot. “Damit nahm; er den. Hut ab, und alle. verbeugten ſich gegen: den. Drt, wo der. große König zu: figem pflegte.. War es nun. fehr ——— daß Friedrichs Redner ein Ge— gencompliment machte? Ich eile zu ſchließen, damit Sie dieſe Zeilen deſto⸗ eher bekommen und: behalte mir vor, Ihnen bald wie: der zu. fehreiben. Seyen ©ie verſichert, daß. Ihr und. meiner übrigen, Wiener Freunde (auch des Erhabenſten) Andenken der Troſt meines Lebens iſt, wie es meine Freude geweſen, ware,, daſſelbe unter Ihnen zu. befchlies. gen.. Leben: Sie recht wohl. Joh. Muͤller. 15 Caſſel, 2. März 1808. Verehrteſter, unvergeßlichſter Freund, in der Unge— wißheit, ob unſer lieber Merian’) noch bey Ihnen iſt, ſchreibe ich beyden in, eurem; und in: meinem. Hers zen. vereinigfen,. auch nur. einen Brief. Zuerft. Die: — — — — Andreas Merian: von Falkach, Sohn: des: Land: ammans der Schweitz und Buͤrgermeiſters von: Ba: tel, Sfelins Neffe, 1802— 5 oͤſterr. Legationsſecretaͤr in Regensburg, 1800 — 8 Geſchaͤftstraͤger am. fraͤn— tiſchen Kreiſe in Carlsruhe, 1800 Legationsrath im Armeeminiſterium, 1810— 13. Gefhäftsträger. in Dresden; 1813: ruſſiſcher Staatsrath und: Seneral:. fecrerar. des Fuͤrſten depnin Generalgouverneurs in Sachſen. nn 884 Chronologie ber zu verſchiedener Zeit, meiſt ſpaͤt em⸗ pfangenen: 25. und 28 October. ame vom 12 No⸗ vernber, einen vom 15 einen vom 10 Sänner, vom Plus tarch bisher das 7 bis 10 Baͤndchen. fühle ich fie geleſen ? ille ego qui quondam davon ge⸗ liebteſte Freunde, könntet, Ihr beſſer urtheilen, wenn Ihr aus Erfahrung wuͤhtet, was ein Laut herzlicher treuer Freundſchaft einem durch fie verwoͤhnten Gemüthz befonders an. Höfen. unter. lauter fremden. Almgebungen iftl An mir wird mander wohl. irre feyn „.ed war aber alles ein. unbegreiflides, unwiderſtehliches Spiel des Schickſals. SH wollte in. der Tubing’fhen Einfamteit nur die und die Nacbarſchaft wollte ih) 3, 6 Jahre fülfer Ausarbeitung meiner Werke leben. Die oͤffentli— den: Begebenheiten , obſchon ich, durch des Siegers Gnade perſoͤnlich nichts geliten, hatten mich ſehr anges griffen. Ich fühlte nun. zunehmendes Alter und gedachte mit Ausführung, meiner Plane zu eilen. Ich wurde überrafht. und folgte mit Erfiaunen. Doch fühlse: ich mich bald wieder und ſehnte mich ſehr in die gewuͤnſchte Ruhe. Vergeblich, ih mußte hierher fommen, mo ich bald in. eine ungewohnte Abjpannung und. Nerpenzu- fälle verfiel, Die mich vermochten abzudanken. Der Kö— nig, ſtatt mich zu entlaſſen, ſuchte ſonſt zu helfen. Ich blieb als Staatsrath, und wurde Generaldirector des oͤffentlichen Unterrichtes. Das bin ich wirklich, aber aus vielen Urſachen noch entſetzlich uͤberladen, fo daß ich erſt ſeit etwa 13. Tagen, Abends um 8 Uhr wieder ein wenig: sum. Studieren: fomme, und geftern Abends 262: zu, be antwortende Briefe zahlte; wozu nun. wieder 8 Tage Verluſt über Das Beziehen. meiner Wohnung und das Aufſtellen meiner Buͤcher kommen wird. So habe id, edler Hormayr, noch nicht erreichen köͤnnen, den Plu⸗ tarch zu. leſen; aber fo bald: es geſchehen, werde ich oͤf— fentlich oder in einem. Briefe nad unferer freyen, traus lien. Art: mehr. davon zu Shnen ſprechen, bin auch auf den: zweyten Theil des. Archives hoͤchſt begierig. Den er— ſten habe ich im fuͤnften Bande mejner Schweitzer Ges ſchichte viel. benuͤtzt, und nichts iſt mix ſuͤßer, als wenn ich Ihren Rahmen vor dem Publicum nach meinem Herzen: nennen. kann. Diefer fünfte Theil iſt bis 416 Seiten gedrudt, und. da die legte Hälfte aus Zeitmans gel fobald wohl nicht. fertig werden. durfte, fo bin ich im der. Verfuhung, jenes Stud auf Dftern in die Welt zu ſchicken. Zu. weiteren Ausarbeitungen: läßt ſich fo wenig als zu: anderen Lebensgejdjäften. etwas beffimmt - vorausfagen.. Nur der Wille, Der Fleiß, Die Uebung muͤſſen bleiben, und in. den. mancherley Lagen des Le— bens benutzt werden. Gm. übrigen hat Merian. uͤber den. erſtaunenswerthen Fortgang, Ihren Forfhungen, wie bes: Vortrages, nad) aenauer Wahrheit geſchrieben. Ich wuͤnſchte, daß Er,, dem. doch mehr Muße als uns. bey⸗ den zu Gebothe fi ſteht, meine Rolle im hiſtoriſchen Fache der. Au L. 3. übernehme, der gute Geſchmack braucht einen ſo biederen feſten Zeugen der Wahrheitʒ winner Luſt hat, fo will. ich e& gleich einleiten. Bon: feinem Unfall zu: reden, ſo hat mid) derfefbe ungemein. betrubt,. gewiß ging. es, jo wıe er. vermuthet, id) denke aber, es: iſt nun geholfen. Brief, betam ich nicht; den ſeinigen, da ich Paris ſchon Mit welchem Ge⸗ Seines Vaters dor geraumer Zeit verfaffen, doch Habe ich mich an dei en. gewandt, welcher zum Helfen das Gemuͤth und beiten Anlaß hat. Es frägr fi, #6 es Halfız denn gewiſſe Leute pflegten in der Regel nicht gu: antworten unangenehm, weil man nit weiß, ob fie es bekom⸗ Men). Und darım wird mir fehr lieb feyn, von Ihnen oder von Ihm zu hören, ob in der Sache weiter et. was begegnet if, um allenfalls einen zweylen Anwurf N zu thun.. * DT 9 I u “ 1. a ade} * Bas Sie mir von Buͤchern ober fonft ſchicken, er⸗ halte ih durh Baron Weſſenberg über Frankfurt ganz ſicher: Unſere Freunde grüßen Sie beſtens. Sft &ollin’s Zenobia erfhienen? eine antife, jest meift num Großgefinnten, einft der Nachwelt heilige Muße Hat fid in dem Getümmel der Waffen und Reir fen meinen folgenden Bfien entzogen. Was find feit Regulusund Coriolan alle die Werfe, wodurch er lehrt — magnum loqui nitique’ cothurno 9 Meine unverbrüdlich treue Liebe, theuerfter, verehrsefter Horz mayr, meine biedere Randmannstreue, guter Me: rian, bende des Ewigen, was im: Herzen iſt, feyd ver: ſichert auf mein: Lebenslang!! S.v. Maler. "PS. Weiß Merian nichts vom Aeſchyſus? Meine Addreffe,. Staatsrath und was auf Dem Petſchaft fieht. Das Großfreug des Unionsordens von. Holland wird nicht brauchen ermahnt zu werden — Ercelenz — von Such gegen mid — iſt abſcheulich, ift eri- men laelae amicitiae!! — wir Die Fortfegung folgt.) Woran iſt Müller geftorben ?1 ö Pair rerun g aus dem: Kriege in Steyermark in dem Sahre 1797,. Geweckt durch einen. Yuffaß im 17t Heft der Ameife, ‚Leipzig - 1816: die Hr. Ludiig, Huffel, im: Verlag. der Baumgärtnerfden Buchhandlung. herausgibt.) Ungern ergreife id die Zeder, um: über einen: Auffag zu: fhreiben, der mich perfönfich betrifft; denn: ich muß, hier gang gegen meine Gewohnheit von mir ſeſbſt ſprechen. Aber es ift unerlaßlihe Pflicht, das: jenige, was der Geſchichte unferer Zeit angehört, nad): meinem. beften: Wiffen,. ohne Leidenſchaft, als handelnde Serfon zw erzäglen,. damit ein: herrliger Tag in den. Annalen von: Steyermarf in feim rechtes Licht geſtellt, und der“ fünftige Geſchichtſchreiber unferer wahrhaft großen Zeit nicht: irre: geführt‘ werde dur Die einfeitiz- ge, zum. Theil: falſche Darftelung, eines: Denfwürdigen Ereigniffes.. — Sr. Huffek nennt die Quelle. woraus er den Auf: fag. genommen: hat,, namlich: die Halberfädtifchen ge: meinnügigem Blätter. vom Gahr-1798.. Diefe Zeitfhrift: if mir nıdr befannt,. aber id: vermuthe, daß. der fön.. daͤniſche Staatsrath von Eggers‘ audi derſelben Quel-: Te gefhöpfe hat; denn: diefer Gelehrte hat in-feinen Rei: fen durch DSeutſchland eine ähnliche Apologie meiner un: bedeutenden: Perſon angefuͤhrt, Alles ohne: mein Wiffen,, und: ohne: meinen. Willen ; denn: es iff bei mir: Grund: fag,. ın fo: ferm ed: möglich iſt, unbekannt die Bahn zu: vollenden, die ih. mir felbft gewaͤhlt habe; ſoviel zug Einleitung»- - 836 Als ich im Jahre 1795’ meine in Wien etabfirte Buchhandlung an meinen Schwager Schaumburg über, geben Hatte, beſchloß id mir meiner Frau und vier Kin- dern nad Steyermark zu ziehen. Die Stadt Gräg war mir wegen ihrer herrfihen Gegend, -befonders abtr wegen dem trefflichen Maͤnnern, die ich dort früher ken⸗ nen gelernt hatte, fehr Tieb geworden. Meine Frau war aus Steyermark gebuͤrtig, und litt an der Auszehrung, Der Genuß der reinem vaterländifgen. Gebirssluft ließ einen wohlthaͤtigen Einfluß auf ihre Geſundheit hoffen, ich war entſchloſſen, bloß meiner Familie zu leben, ein Heines Gut zu kaufen, mic; während der ſchoͤnen Zap; reszeit mit der Landwirthſchaft zu: befchäftigen, im Win- ter Die gewohnten, ſelbſt waͤhrend ich zu Wien: den Bud: handel betrieb, nie ununterbrochenen literraiſchen Ar: beiten: fortzufegen, Dabei das Vergnügen der Jagd, mehr wegen den: immer wechſeln den Scenen der Na: tur, und ihrem: reinen: Anſchauen, ald wegen dem Ber: folgen: des Wildes: gu genießen, und: von: aller Welt unabhangig zu leben. Mein Heine® Vermoͤgen reichte bin, dieſen Vorſatz auszufuͤhren. Sch kaufte von dem jetzigen f. k. Staatsrath Freyherrn wor Shmitfer das Güthen Oſthofen, in der Graͤtzer Vorſtadt Graben gelegen. Ein ſehr bequemes, geraͤumiges Wohuhaus, beilaͤufig ſechzig Morgen Acker und Wieſen, und Gar— tenſand, die noͤthigen Stallungen, Schuttboden, Meyer: wohnung: uſw. Dieß alles, umſchloſſen mit. einem: Ge— hege, und an der Suͤdſeite durch einen Arm des klaren Muhrſtromes begraͤnzt, endlich eine unbeſchreiblich ſchoͤne Ausſicht nad allen Himmelsgegenden, ein Panorama vor mehr als einigen Stunden; dies. ward: das Ziel aller: meiner Wünfche.. Aber jest nahte der Krieg dem Lande, das feit mehr: als Hundert: Fahren: feinen. Feind gefehen Hatte. Man: tue war gefallen: (CFebr. 1797),. mit. ihm die Vormau: er der: ſuͤdlichen Provinzen: Defterreihs. Wir: fahen ge: gen den: Anfang, des April die Worboten der. Annähes rung des Feindes.. Der Randesgouverneur,. Graf von: Welſperg, der unter einer rauhen Schale ein treff- - liches Herz verbarg, machte Anftalten: zur Abreife, Die Staatsbeamten erhielten: ihren: Gehalt auf drey Mona: te voraus es ward ihmen: frengeftellr‘, zu bleiben, oder abzureifen.. Die meiften: begaben fih nad Wien, oder nad Ungarn. Die Ardive der Regierung, und die Sf- fentlichen Caſſen wurden abgeführt ,. und die Randflän- de bfieben verſammelt im ihrem Ausſchuß. Der Monard fand es zwedmäßig,. diefen natürlichen Vorftänden des Landes: die Regierung. der bedrohten: Provinz zu übertra- gen; unter der Benennung: proviforifde Lan: descommiſſion ward eine Regierung gebilder, die aus: dem ſtaͤndiſchen Ausſchuß beftand,. der aber noch der Bürgermeiflere von: Gräß, und fehs Mitglieder aus dem Buͤrgerſtand zugeurdnet wurden. Diefe feche Mitglieder des Burgerfiandes: wurden: durch freye Wahl ihrem Mit bürger gewählt 5: die Candidaten hatten: den Burgermei— fler von: Graͤtz vorgefglagen; und ic: hatte mir durch Die. früher volljogene Inventur des kaiſerlichen Verpfle: gungsmagazins, und deſſen Uebernahme einiges Ver— trauen erworben; ich ward zum: Mitglied der Bandes: commiſſion durch einhellige Wahl: berufen, Sch be I81 inerfee, daß bie Gefchäfte der Landescommiſſion bey ei: nem feindlichen Einfall ſich fehr erweitern würden, und imadhte den Vorſchlag noch ſechs Bürger unter dem Ra; nen von Steloertretern der bereits Gewählten zur Lan⸗ descommiffion zu berufen: Dieſer Vorſchlag ward: ohne Miderfprud angenommen, und nun beftand: der Verein der mit dei Regierung des Landes beauftragten Mänz ser, aus dem dermaligen Landeshauptmann, Grafen von Breuner, als Präfidenten, dem Vuͤrgermeiſter Dr. Sieffn von Gräg als Vicepraͤſidenten; dem Fürſtbiſchoff bon Seekau, aus dem graͤflichen Stamme von Arco, aus dem Abbt von Rhein, Abund Kunſchak, alsı Re: praͤſentanten des geiſtlichen Standes: den Grafen Fer: dinand von Attems, und‘ Sohann von Brandis, für den Srafenftand, den Edlen von Jacomini, und von Schiegg für den Ritterfiand, dem Verordneten der bürs gerfihen Städte und Märkte‘ Hr. Rafpor, endlich aus ztosff Mitgliedern der Bürgerfhaft von Gräg, worun- ger ich bloß die mir unvergeßlihen Männer, Amerbacher, Stieglitz, Deyrfauf, Leykam, und den Doctor Neu: Hold nenne. Das Cecretariat wurde. dem fländifchen Secretär Hr. v. Schouppe, und dem Grafen Siegmund von Auersberg übertragen. 4 04 Die neue Regierung. begann ihr Amt mit, einem Aufruf an die Bewohner von Steyermarf, worinn dieſe in Kenntniß gefegt wurden, daß auf Befehl ©. M. des Raifers, als Landesfürften Die proviforifhe Landescom— miffien ſich verfammelt, und ihre Gefchäfte begonnen haben. In diefem Aufruf werd jedermann zun Gehor: fam gegen die Verordnungen diefer, Regierung aufge: fordert. Es it nit der Ort, die Geſchichte dieſer Be: Hörde zu ſchreiben, aber ich darf der Wahrheit zur Eteuer behaupten, Daß ungeachtet Der. bey. einem feind- lichen Ueberfall unvermeidlichen Stoͤrungen, Die Geſchaͤf⸗ te mit einer vollendeten Einigkeit beſorgt, das Vertrauen S. M. des Kaiſers im vollſten Maaße erfuͤllt, und in mehr als einer Hinſicht Übertroffen wurde, wie denn die— fes durch Die bezeugte allerhöchiie Zufriedenheit des Mo: waren über die Anftalten, und Verfügungen Diefer Re: gierung hinlaͤnglich beurfundet waıd. Boneinem wuͤthenden Barthen geift, def: Sen den Auflaß erwähnt, ift mir nichts bewußt, und von fo vielen noch lebenden Augenzeugen wird fein ein: ziger fih irgend eines Vorfalles während der Anweſen— heit der Franzofen in Gräg erinnern, der einem Par: shengeifte ahnlich fah. Es mag Leute gegeben haben, die von den Umftänden Vortheil zu. ziehen hofften, denn «3 gibt. überall ſchlechte Burger, aber dieſe einzelnen un: sedeutenden Menſchen durften nit wagen, unter. einem feinen angeftammten Fuͤrſten mit treuer Liebe ergebenen Bolfe ihre Stimme zu erheben, und Die Regierung hätte in’ den viertaufend bewaffneten Bürgern von Gräg Un: terflügung genug gefunden, wenn fie in dem Hall ge: wefen wären ihrer. zu bedürfen. Unter den Verfügungen der Landescommiſſion war aud die Abnahme der. faiferl. Wappen von dem Zoll⸗ amte, dem Tabak und Salzmagazin ufw. Hier wurden Tafeln aufgehängt, an Denen man die Auffriften in deutfeher und. franzöfifher Sprade las: burgerliches MWagamt, bürgerliche Salzmagazin udgl, Dieſe Mans; regel hat 862 entſchiedenen Nutzen gebracht, aber fie ward, nicht von. mir veranlaßt. Kae BR | Die Sigungen ;der Landescommiffion «wurden in dem Berfammlungsfaal der Etände aber nic bey offe— nen Thuͤren gehalten, wie in dem erwähnten Auffag fleht 5. jeder begreift das Unſchickliche dieſer Behauptung. Das- gegen waren Die Zufammenkünfte der ‚Bürger auf Dem, Rathhauſe alle Abende öffentlich. ‚Jedermann. hatte Zus tritt, und hier wurde mancher kluge Vorſchlag mit. eis ner. unglaubfichen ‚ Einigkeit befproden, und dann: bey der Randescommiffion zum Vortrag gebradt ; auch Di fes Heiligthum der. Gerechtigkeit Der Rath ‚von Gräg urtheilt in erfier Inſtanz über alle bürgerlichen und pein⸗ lichen Rechtsgegenſtaͤnde) ward niemal durch Die gering⸗ ſte Spur von Partheygeiſt entweiht. ey Am 11 April des Morgens erhielten wir die Nach⸗ richt, Daß, eine franzöfifche „Kolonne, von Leoben gegen Graͤtz auf dem Marſch jey. Noch war ein öflerreichiz ſches Korps von ungefähr 6000 Mann Infanterie, und einige Schwadronen Huſaren in der Stadt. Wir be— ſorgten ernſthafte Auftritte, als dieſes Korps ploͤtzlich aufbrach, und auf der Straße nad) Ungarn abzog. Die Landescommiffion traf durch Hinwegſchaffung der dem Ständen gehörigen. Geſchuͤtzes und des Pulvervorrathes die zweckmaͤßigſten Anftalten. Die Autellerie fuhr noch am. Vormittag ab, Das Pulver deffen Einfgiffung lang⸗ fam bemwerfjtelligt werden mußte, ging auf einigen Schiffen in dem Augenblik durch die untere Muhrbrü- de, als der Vortrab der Franzofen, zweyhundert Mann Keiterey auf der Brüde mar. Um halb eilf Uhr des Nachts rückten 2500 Mann Snfanterie in Die Stadt. Die Kafernen waren zu ihrer Aufnahme bereitet. Es war Lagerfiroh, Wein, Bier und Brod, dahin gefchafft, und diefe erfie Nacht ging ruhiger hin ale wir zu hof: fen mwagten. Es war Morgens um drey Uhr als id mit den Gefchäften auf dem Karhhaufe fertig war; ein paar Stunden Ruhe war koörperliches Beduͤrfniß, und um ſechs Uhr war ich bereits auf Dem Rurhhaufe Die Verpflegung ber franzojifh. Armee war mir übertragen. worden, und id muß der trefflichen Unterflügung der Vorfteher Des Badergewerfes, Gorhinger und. Pfeffer das Rob beyisgen, daß fie und ihre braven Zumfrgenof- fen die täglihe Lieferung von Fünf und vierzig) tau: fend Portionen Brod pünktlich beforgten, fo daß wäh: rend dem igtägigen Aufenthalt Des. franzöjifcen Heeres weder Die Franzofen, noch ſelbſt tie von beynahe 40,000. Menſchen dewohnte Stadt aud) nur eine Stunde Man. gel hatten. Nicht nur die in Gräg befindlihe Manns ſchaft fondern au die Divifionen, vie zu Prugg an der Muhr, und in Frobnleiten ihre Station hatten, wur— den von Grag verpflegt, denn Die Gebirgögegenden von Oberſteyermark bringen das Beduͤrfniß der Bewohner: nicht hervor. Die übrigen Beburfniffe, an Zleifh, Wein, Bier wurden mit derſelben Pünerlichkeit Deforgt, und ich ditte den Lefer, diefen Umftand nicht unbeachtet zu Laffen, denn es wird fich zeigen, melden entſcheidenden Einfluß derfelde auf unſer Wohl hatte. —— Gegen Mitternacht kam der Obergeneral Bonaparte, Es ward ihm eine Deputation entgegen geſandt. Mit ihm fam Berthier und der Genrralftab der. Armee.) u ua > — Man lkonnte die ſaͤmmtlichen Militarberſonen in der Stadt auf fehs taufend anchlagen. Sieben hundert Mann Infanterie bezogen ein Lager auf einem Hügel ‚ an der Strafe von Ungarn die Ryß genannt, ungefähr ‚800 wurden in Die alte feit vielen Fahren als Strafort für Verbrecher gebrauchte Feſtung verlegt, in die große Caſerne, die Caſtaue genannt, wurden beylaͤufig tauſend Mann untergebracht, und ein Lager auf dem graͤtzer Feld faßten die übrigen. Nur die Officiere erhielten Duar- tiere in der Stadt und den Vorſtaͤdten. Der Dber- general bezog das erfie Stockwerk im gräfl, Stuben⸗ bergiſchen Hauſe, dem Landhaus gegenuͤber; 5 im zweyten Stockwerk wohnte der General Berthier mit feinem Seneralſtab. Der Obergeneral hatte gleich nad feiner ‚Ankunft ein Darlehn von 12 00 Gufden (50000 Fran ten) ‚gefordert. Er erhielt 7000- G. in Gpfd, und 5000 8. in Bancozetteln. Diefe leßteren fchob er zurück, Das Seld nahm er zu ſich. Er lud die Buͤrgerofficiere zur Tafel, und-gab ihnen den Platz vor feinen Generalen. 4 Dieſe Auszeihnung war einer der Köder, Die er immer in Bereitfhaft hatte, wenn er etwas Bedeutendes vor: hatte. Auch ih war ale Mitglied der Municipalitaͤt geladen, aber die Verpflegsgeſchaͤfte, und ein inneres Widerſtreben hinderten mid, an dem Maple Theil zu nehmen, ich ließ mid entſchuldigen. Am Abend erſchien der Adjudant Sulkoysky mit dem Auftrage von Bo: naparte,. Daß am andern Morgen um 10 Uhr die Lan— deslommiſſion fü ih verfammeln follte. Als die Mitglie- der verſammelt waren, wurde id) abgeſchickt, ‚um Bona⸗ parte dieſes zu melden. Ich trat in ſein Atbeitszimmer, und entledigte mich meines Auftrages. Der Empfang ‚> war kalt und herzlos. Gr nahm ein Papier in die Hand; es war Das. Verzeiguiß der Mitglieder der Lan: descommiſſion. Sch wurde über jeden einzelnen befragt, um Namen und Stond. Bei dem Furjibifhof fagte er: Er ift Bifhof, und mit fehneidendem Tone fegte er hinzu: Und aug Fuͤrſt? Er erfüllt ganz die erhabenen Vflichten feiner Wurde, antwortete id) in ſehr beſtimm— sem Tone. Das iſt der zweyte, fuhr Bonaparte fort, den ich an feinem Platz finde. Als er zu meinem Namen gekommen war, und um meinen Stand fragte, fagte * ich ihin, id ſey Londwirth, und bejaße ein kleines Gut in einer Der Vorſtaͤdte. Bedeutend fragte er: Haben fie nie eine andere Beihaftigung. gehabt ? Meine Antwort war: Ich hatte einft die Rechte ſtudiert, und mic viel "mit Matbemasif befhaftigt, ich hätte Juͤnglingen in die fer Wiſſenſchaft Unterricht gegeben, hätte dann in Wien eine Buchhandlung errichtet, und mid miteinem Fleinen Vermögen zurüdgezogen, um in Graͤtz ganzlid unab: hängig mit meiner Familie zu leben. Bey den Worten Mathematif ward er plöglich beiten, und mit einer Mie: ne, die ich recht gutmüthig für Wahrheit nahm, fagte er: Mathematik! ja das ift das Rechte. Ich binfein Freund der Revolution, und hofz "fe, ein, wenn der Sturm vorüber ift, als Lehrer der Mathematik mein Leben zu be; foließen. 5 Naͤchdem er die uͤbrigen Namen ber Lifte abgefefen hatte, ſagte er; Rufen: fie den General Berthier, er wohnt hier im Haufe. Ich ging Die Treppe hinauf, und 890 fand den General in feiner Ranziey fehr beiääftigt. Er entſchuldigte ſich, daß er jegt nicht abfommen könne, denn er fey durch Dienftangelegenheiten verhindert. Als ich mit dieſem Beſcheid zu Bonaparte zuruͤckkehrte, rief er einen Adjudanten, und befahl ihm, den General Beaumont ſogleich zu holen. Diefer- General war in die eine halbe Stunde von Bonapartes Wohnung entfernte Caflau = Kaferne geritten; ih bfieb allein bey Bonaparte, bis er anfam. Ein Gefpräd über die Erzeugniffe von Steyermark, über Bevölferung, Berg: werke, Fabriken und Cinfünfte begann jest. Da ic Die Kraͤfte Des Landes fehr genau fannte, fo antwortete ich ihm ohne Ruͤckhalt. Auf dem Tifhe fab ih Kinde- manns Abriß von Steyermarf, und defjen große Char— te aufgefchlagen. Hier ftand mehr, als er mich fragen, und ih antworten fonnte. Wir flunden in einer Zen; fierblende; auf Der Gtraße eine Menge gaffenden Bol: fes, gerade gegen über die Mitglieder der Landeskom— mifion an den Fenftern des großen ©aales, die Augen - auf uns beide geheftet. Sch Darf ed offenherzig geſte— hen, daß ich niemand beneidet hatte, der an meiner Stelle gemwefen wäre. Es gab durdaus feine Pauſe wahrend unferm halbſtuͤndigen Gefprad. Cine Frage, dieler an mid) ftellte, erfchütterte mein Snnerftee. Sind fie mit der öfterreihifhen Regierung zufrieden ? So fautete diefe in dem Munde eines feindlichen Befehlshabers, einem unbedeutenden Bürger gegenüber gewiß unbejcei- dene Frage. Meine Antwort war: Jede Regierung fey eine menfhlide Einrihtung, jede habe ihre Män- gel, jene Regierung fen Die befte, mo der Unterthan zu: frieden fey. Wir befanden uns in dieſer Lage und wa: zen glücklich genug, um unfere Regierung für vortreff: lich zu halten. Mit einem zum Lächeln verjogenen Munde fuhr er fort: worauf gründen fi denn Die häu- figen Klagen. mit denen id befiurmt werde? (fatigue war der Ausdruck). Ich antwortete ohne Zögern: Unter: ſuchen &ie die Umſtaͤnde der Menfhen, Die bey ihnen Hagen ; fie werden finden, daß es Nullen find, die in der gegenwärtigen Kriſe eine Ziffer vor ihr Nichts zu fegen hoffen ; folder Menfchen gibt es überall, und ihre Erfahrung Bürger General, muß fie langft von ihrer Nichtswürdigkeit überzeugt haben. Das Gefprad ward durch die Anfunft des Generals Beaumont un: terbrochen. SH trat zurud. Bonaparte flüfterre ihm einige Worte zu und gab ihm ein Papier das die Ent— ſcheidung unfers Schickſals enthielt. In der Entfernung von einigen Schritten las ig die Worte: La Commiſ- fion provifoire de la Styrie pretera Serment de ſi- delite et d’Obeiflance a tous les Ordres de la Re- publique frangaife, — Mas ih in Diefem Augenblid empfand, kann ich nicht ausdrucken. Aber eine aͤngſtliche Beſorgniß, die Randescommiffion möchte fih, mitten unter der feindli- en Armee, den übermüthigen Forderungen des Bein: des hingeben, und uͤberraſcht Durd den gebieterifchen Angenblid jih zu einem Schritt dinreißen laffen, der das ihr anvertraute Land der Willfuhr übergab; und die Unmoͤglichkeit, die Regierungsglicder von diefer dor: derung in Kenntniß zu fegen, füllten meine Seele mit bitterm Unmuth gegen Die —5 Anmaßung. Aus 5 891 dem Munde der feindfihen Generale hatte ih ben ihrer Ankunft an dem Thore Des Schloſſes Goͤſting (bis da: hin mar von der Landesfommiffion eine Deputation von fehs Mitgliedern, worunter au ich war, ber feindli- chen Vorhut entgegen gegangen) die Worte vernommen: Wir fommen zu ihnen, nicht ale Feinde, Sondern in Folge einer Ue bereinfunft mit dem&ommandierenden der faiferl, Armes, durch welchen ung Die Stadt Graz zur Vers pflegung unferes Heeres angemiefen ifl. Maren das Worte der Wahrheit, oder eine Maceregel der Sicherheit, um ruhig durch Die Thermopylen von Steyermarf, von Prugg bis Graͤtz [7 deutſche Meilen) zu jiehen, wo man nur zwey hölgerne Brüden bey Frohn⸗ leiten und Bernegg abzubrechen und die von der furth: fofen, reißenden Muhr, und unerfleiglihen Wänden be: fhränkte Straße durch Felsſtuͤcke, und herabgeworfene Bäume zu verſchuͤtten braucht, um mit zweytauſend entſchloſſenen Schuͤgen eine Armee aufzuhalten? Wer fonnte das entziffern ? Aber die Zandescommiffion mußte unterrichtet werden, von- dem, was uns drohte; Dazu war nur ein Augenblid, bey dem Gintritt des Generals Beaumont in den Berfammfungsfaal möglih, und id war glüdfig genug ihm benugen zu fonnen. Während Der General nad dem Empfang am Eingang des Saa— les vortrat, um ſich dem Tiſche zu nähern, faßte ich den Grafen von Brandis an der Hand nnd fagte ihm, was wir zu erwarten hatten, mit den wenigen Worten: Man forderteinen Eid der Treue, und Des Gehorfams, nehmen fie ihre Maasregelm Der edle Patriot unterrichtete den Grafen Attems. Ob auch der würdige Furftbifhoff unterrichtet wurde, iſt mir nit befannt. Der General Beaumont nahm feinen Platz wi⸗ ſchen dem ehrwuͤrdigen, achtzigjaͤhrigen Prafidenten, Graz fen Breuner, und dem Fuͤrſtbiſchoff, ber Vicepraͤſident, Buͤrgermeiſter Steffn war wegen Krankheit abweſend. Nachdem der General die Namen der verſammelten Mitglieder abgelefen hatte , proclamirte er Freyheit und Gleichheit im Namen der franzoͤſtſchen Repu— blik. Die Aufhebung aller Zölle, aller Abgaben auf Salz, Tabaf, Stempel, allır Rechte und Vorzüge Des Adels, und die ganze Reihe von Lodungen, wodurch die Machthaber in Franfreih zu jener Zeit Die Voͤlker be: thörten. Ich hörte nicht auf Diefe mir [ängft aus der Geſchichte der Revolution befannte Dinge, und ganz in in mich gefehrt überdachte id, was id im Namen mei: ner Mitbürger nad) meinen Pflihten gegen das Baters Tand, und den Menargen zu fpreden fhuldig fen. Ainfii, Mellieurs, fprah jegt der General, vous preteres leSerment, und erhob den rechten Arm. Mit einem Tone, der der Ardrud der Gefühle eines treuen, pflicht erfüllten Herzens war, fprah Der hochherzige Fürſtbiſchoff die herrlichen Morte: Die übrigen Glieder diefer Berfammlung mögen thun was ihnen recht duuft. Jh für meine Perz fon fann einer fremden Behörde feinen Eid fhmwören, ehe ih nicht den Pflichten gegen meinen Randesherrnentounden bin. Stahel! Sept ift es Zeit für den Bürgerfiand zu ſprechen, fagie -— mir ein Nachbar Hr. Amerbacher, und ohne erft ab— zuwarten, was die oberen Staͤnde fpreden“ wurden, trat ih aus dem Kreife, und hin vor den Ge neral. Als Abgeordneter des Bürger: ffandes, und im Namen defelben erflare ih, Daß wir den geforderten Eid gera dezu abihlagen muffen, ſprach ih mir lauter ©timme (de refuler nettement le Serment preteudu) dies ward mein Ausdrud,. Der General, aus dem edlen Stamme der Beaumonts theifte vielleicht meine Gefüd- fe; und blieb einige Augenbfide fill. Ich fuhr fort; Warum fortern fie von uns einen Eid der Treue und des Gehorfamd, da wir mit unfern Perſonen, mit un: fern Familien, unferm Vermögen an Diefes Land, und an unfern Monarden verpflichtet find ? Sie koͤnnen nicht die Abfiht haben, Steyermark mit Frankreich zu verei- nigen, und wie wurden wir uns verantworten fönnen, menn einft unfer andesfürft und über Diefen Eid zur Rechenſchaft forderte? Welchen Umfang har ein Eid die— fer Art, der ihnen Rechte übertragen würde, uber die wir nicht verfügen fonnen ? — Der General: Man Hat in Krain, undin Kaͤrnthen diefen Eid ohne Widerfprud geleiftet, warum nicht bier? Erinnern fie fih, daß wir in einem eroberten Rande find. ; - 35. Was in Krain und in Kärnthen geſchah, ift feine Vorſchrift für uns. Sie Finnen nicht behaupten, ein Rand erobert zu haben, von dem fie nichts als bie Hauptftadt und Die Heerftraße befigen, Eie felbft haben uns gejagt, Daß fienicht als Feinde ſondern in Folge ei— ner Lebereinfanft wegen der Verpflegung ihres Heeres nad) Gräg gefommen find. Nun gehen jie ſoweit, ee. nen Eid der Treue zu fordern, der unjern Pflichten wi- derftrebt: Dazu find fie nicht beredtigt. Der General, Ich verfihere fie, daß diefer Eid eine bloſe Foͤrmlichkeit ift. ” Ich. Wenn er nichts anders iſt ald bloße Foͤrmlich⸗ feit, fo bitten wir fie, Darauf nid zu beſtehen. Der General. Ich fann nicht von meiner Vorſchrift abweichen, und muß dem Dbergeneral melden, was ge- ſchehen iſt; mit Ddiefen Worten verließ er Den Saal, Während den wenigen Minuten feiner Abmwefenheit be— fpraden fih die Mitglieder der Landesfommiffion, und beſchloſſen einmüthig alles ruhig 5A ertragen, was auch der Lebermuth über fie verfügen würde, und unter feiz ner Bedingnig den Eid zu leiſten. Der General Beaumont fam nun zurüd. Der Dbergeneral, ſprach er, ıft äußert aufgebracht über ihre Widerſetzlichkeit. Jh will die Worte nicht wiederholen, die er ausftieß, Denn ich beforge eine adtungsmerihe Berfammlung zu beleidigen. Er beſteht Darauf, der Kid muͤſſe geleifter werden, mwıdrigenfalls würde er die Ran: deskommiſſion ſogleich aufldien ; für Die Folgen feyen die Mitglieder verantworilid. Das ift es, was ich ih— nen in feinem Namen zu fagen habe; ich hoffe, fie wer— den jegt den Eid leiften und nicht langer Widerſtand Teiften. Ich antwortete ihm, unfer Entſchluß fey unz widerruflich, und wir waren gefaßt auf alle Folgen. Noch bat ih ihn, uns ohne Rückhalt Bonaparics eis gene Worte zu wisderholen, i Der General, Als ich ihm die Gefinnung der Lan⸗ descommifion entdeckte, ſtampfte er mit den Füßen, und rief: das find undefonnene, fühne Menſchen, das find Thoren! ich werde andere finden. ech Sch: Allerdings wird er dad, aber Niemand, ber Das Bertrauen des Landes in dem Grade beſitzt, mie Diefe Berfammfung. | Der Gen. &8 bfeibt nichts anders übrig als den Yuftrag des Obergenerals zu vollziehen, und ich erfläre ‚Hiermit im Namen der franzofihen Republif, und auf Befehl des Dbergenerals die proviforifche Bandescommifs fion in ©teyermarf aufgelößt. Nach diefen Worten entfernte er fih, mit hoͤflicher Berbeugung gegen die Verfammlung, Die ihn bis zur Thuͤre begleitete, Dieb iſt die wahre Gefhichte jenes denfwürdigen Tages C13 April 1797.)5 an dem fih der Uebermuth der Fremdlinge an der Treue eines deuifhen Volkes drad, und der, wenn aud nit durd die Kunſt für die Zukunft aufbewahrt, dennoch in den Annalen von Steyermarf unvergeßlih bfeiben wird, Daß dieſes Er: eigniß nicht zugleih weltgeſchicht lich wurde, iſt ſehr wahrſcheinlich unſern braven Tyrolern zu verdanken, die einige Tage früher den General Deſaix denſelben, "der in’ der Schlacht ben Marengo fiel, bey Innichen mit fehr betraͤchtlichem Verluſt zum Rüdzug über Lienz nad) Kärnthen gezwungen hatten. Bonaparte erhielt die Nachricht von diefem Ruͤckzug in derfelben Stunde, mo. wir ihm den Eid ablegen follten. Er warf jid ſo— gleih in den Wagen, und fuhr nad) Goͤß, nahe bey Reoben, wo er vor feiner Anfunft in Grag fein Haupt: quartier hatte, und bis zum Abzug feines Heeres bfieb. Wäre der Angriff auf Tyrol gelungen, wer fann wiffen, ob die damaligen Machthaber in Franfreih die Zahl ihrer ephemeren Republiten nicht durd eine Republifk der deutſchen Alpen vermehrt hätten? Krain und Kaͤrnthen hatten wirklich den geforderten Eid geleiftet, Der Widerftand von Steyermarf war um fünf Tage früher erfolgt , als der Abſchluß der Friedenepräalimina: rien zu Leoben, ift e8 unmoͤglich, daß Diefes Ereigniß Darauf wirkte? Aber wenn die Regierung von Steyer— mart am 13 April den Eichenkranz verdiente, gebührt nicht der fhönfte Zweig dem murdigen Fuͤrſtbiſchoff? Der unbefangene Leſer mag beurtheilen, ob mir, gegen die Meinung des fraglichen Auffages mehr, als das fehr _ untergeordnete Berdienft gehöre, durch Die Geläufigkeit, mit ber id mich in der Sprache der Fremdlinge auszu- Brücken verſtand, das Band an der Bürgerkrone fefter geknuͤpft zu haben. — Die Landescommiſſion war nun aufgelöft, aber noch an demfelben Abend bersdesen fih einige Mitglieder, die Verſammlungen zwar nicht öffentlich, und mit Berufung aller dazu gehörigen Derfonen, fondern nur in einem engeren Ausſchuß fortzufegen, biß Bonaparte eine an- > Dere Regierung eingefegt haben würde. Die Berathun: “gen wurden demnach mit ſtetem Wechſel, und um Auf - fehen zu vermeiden bald in der Wohnung des Furftbi- ſchoffs, bald in dem Haufe des Grafen von Brandis, der bey dem Abbr von Rhein gehalten und die Mit: . glieder angemiefen, ſich einzeln durch nerjciedsne De — 894 ; Strafen an den Drt der Verſammlung zu begeben, Bald fahen wir, daß die Aufhebung der Landesctommif- fion und gar nit nadtheifig war: Bonaparte feste namlich feine neue Regierung ein; und der Magiftrat der Stadt war jeßt die hoͤchſte Behörde, und ba fein Wirfungsfreis fih nur auf den Umfang der Stadte er- ftredte, fo hatten wir einen Vorwand alle Foberungen des Feindes zurucdzumeifen, die nicht unmittelbar aus den Magazinen befriedigt werden fonnten. Dieß geſchah denn auch mit aller Zeftigfeit, die Kommiſſaͤre wurden aus dem Saale des Rathhaufes gemiefen, fobald fie ih Ungezogenheiten, oder Drohungen erlaubten, und bey einer ſolchen Gelegenheit mag mir der Ausdruck, Sou- venes vous de P’Armeo de Jourdan entſchluͤpft feym. Ich erinnere mich deſſen 'nihr genau, Gegen den Ge: neral Beaumont, der das Harte feines Auftrages durch die anfländige Weife mäfigte, mit der er den Befehl Bonapartes vollzog, wäre ein ſolches Wort am unred- ten Platz gemwefen, und Bonaparte felbft gab mir feine Beranlaffung zu folder Rede. Mein fefles Benchmen gegen die Kommiffäre war übrigens gar nicht die Folge meines perfonfihen Muthes, fondern der thatigen Un— terſtuͤzung, Die der General Beaumont mir zugefigert hatte. Am erften Abend bemerfte ich eine Spannung zwifchen den Dfficieren der Finie und den fogenannten fhreibenden Militarperfonen ; diefe fegtern wurden mit auffallender Geringſchaͤtzung von den erftern behandelt. So laut, und anmaßend fie waren, wenn fie ſich mit mir-allein im Rathfaale befanden, fo fill und beſchei— den wurden fie, fohald ein Dfficier vom Rang eintrat. Es iſt natürlich daß man fih dahin halt, wo die Kraft ift; ich hatte den General Beaumont erfuht, den Ma: giftrat nöthigenfalls durch das Mifitar gegen die Fred: heit der Commiffäre zu fhligen ; er gab mir fogleich die Verſicherung, Daß er zu jeder Stunde des Tages, oder der Nacht auf die Nahrigt von Unprdnungen perfon- fi erfcheinen, und die Meflieurs zu Recht weifen wur: de. Ils connaillent ma batine fegte er hinzu,’ indem er fein Röhrchen ſchwang. An den Eingang des Raths— faales ließ er zwey Mann Wade treten, Die in der That einigemal beidäftigt wurden. { Einer der ungefittetften diefer Commiſſaͤre mar der Ordonateur Pellizone, Am Gonnabend vor dem Offer: fefte, gegen Mittag begegnete er mir auf Dem Marktplatz an der Ede des Rathhauſes, uud verlangte auf der Stelle, ih erinnere mich nicht mehr, wie viele taufend Dferdeportionen, mit Drohungen, und keidenſchaftlichem Geſchrey; ih fagte ihm geradezu, bier fey der Ort nicht Requifitionen zu maden, er mödte feine Forderung fhriftfih auf dem Rathhauſe anbringen. Dazu: habe ich feine Zeit, id muß auf der Eielfe befriedigt feyn, und fage ihnen, daß ich fogleich felbft mit einer Cıhaar Reiter ausziehen und zufammeufreibe was ich Finde. Das laſſen fie tleiten, antivortete ih mit fefter Stimme, Que voulds vous faire! bruffte ev aus voller Bruſt; vos Obſeques, et enterrer vos debris ſprach ih in feierlichem Tone. Eine Menge Menſchen, meiftens fran: zöfifdhe Soldaten, die den ganzen Tag auf dem Marfte umberfchlenderten, fand umher, fie erhoben ein ſchallen— des Gelaͤchter, Monfieur Pellizone entfernte fih be jhämt. Ich fah ihn nachher nicht wieder; da bie Ver— pfleaung am Morgen wie gewöhnlih durch unſere Be amte an die franzoͤſiſche Gardemagazins abgegeben war, fo mar Pellizones Forderung augenſcheinlich nur ein Coup de main, um Geld zu erhalten, und ich erfuhr am Abend, als ich mit dem Ordonateur Buhot Die Verpflegung für den folgenden Tag in Ordnung brad- te, Pellizone habe fein Recht, irgend eine Requifizion zu verlangen. Golder Auftritte gab es täglih, aber son allen Tagen war Diejer Dfferfonnabend äußerfi uns zuhig, und ermüdend. Es iſt Sitte in Eteyermarf, daß in der Oſternacht die Feyer des eintretenden Feſtes durch Freudenſchuͤſſe und Freudenfeuer von allen Hoͤhen verkuͤndet wird. Wer die Bewohner der Gebirge kennt, weiß auch, daß ſie ihren Gewohnheiten nicht entfagen, ſelbſt bey perſoͤnlicher Gefahr. Leichter, und ſicherer war es, die franzoͤſiſchen Behoͤrden zu unterrichten, als dem Laͤndvolke Das Schießen zu unterfagen, denn das ware gewiß vergeblich geweſen. Sc bat den Dberften Voix, der Militärcommandant der Stadt war, an alle fran: zoͤſiſche Poſten Ordonnanzen zu fender, undihnen fagen zu laffen, welche Bedeutung das Schießen in der Oſter⸗ nacht habe. Dieſe Maasregel war um fo nothwendiger da wir bereits wußten, Daß aus den Lagern an der Ryß, und auf Dem gräger Feld mehrere Leute vermißt wurden, Die Feinde fonnten die Feuer für Gignale halten, und Das Schießen für einen Angriff des Land— voltes auf ihre Pollen; Die Anzeige an den Commans danten bemirfte, daß Die Voten suhig blieben, als Die Oſternacht nad alter Gewohnheit gefeiert wurde. Mitternacht war bereits vorüber, Die Gardemaga— zing, Die wegen ber Verpflegung in den Oſſerfeyertagen in Sorge ſtanden, waren beruhigt, und da feine Veraͤu—⸗ derung in der Zahl der Mannſchaft eingetreten war, hatte id mit Dem Ordonateur Buhot die Bedurfniffe fümmtlid in Drdnung gebracht. Ich verlieh Das Rath— haus , und hoffte, nun wenigſtens eine Nacht ruhig fchlafen zu konnen, als an meiner Wohnung gepocht word. Ich öffnete das Fenſter, und unterſchied bey dem Lichte einer Laterne zwey Männer in Uniform, Der Dritte, der Die Raterne frug, war in Die Uniform un: fers bürgerlichen Jaͤgerbataillons gekleidet. Es mar deutlich, Daß eine Botſchaft vom Rathhauſe, oder von der Hauptwade fam, die an diefem Tage von unfern Sägern befegt war. Cie famen die Treppe herauf, ic) Sffnete ihnen die Vorthüre meiner. Wohnung, ed waren zwey Mitglieder der Landescommiffion, Herr Kasſpar Dobfer, Obrift der bürgerfihen KReiterey, und Hr. Da: niel Dercani. Wir find verloren, lieber. Stahel, fagte der Dbrift, indem er mir einen geöffneten Brief mit der Aufißrift an Die bürgerliden Vorſtaͤnde zu Gräg, überreihte. Ich entfaltete den Brief, und fand folgendes. Der Generalcommifär der Armee, Villemanzy for: dert von der Stadt Gräg eine woͤchentlich an den Ge— neralzahlmeifter abzuführende Summe von dreymalhun— derttaufend Franken in Hıngender Münze, als Vorſchuß auf die öffentlichen Abgaben, und die Steuern des Landes Die Stadt Gräg follte Diefen Vorſchuß nah jeder Wo: ‚896 Ge puͤnktlich abführen, und ſich dafür: an die kuͤnftig eingehenden Steuern halten. Der Vorwand dieſer un— geheuren Forderung war, daß die Verpflegung des Hee— res kuͤnftig bezahlt werde, und nichts ferner aus den Vor— raͤthen der Magazine geleiſtet werden ſollte. Als Be— weggruͤnde wurden angeführt, Daß Die Feinde uns in dem Befiß unferer Kaffe, der Magazine von Cal; und Tabak, und überhaupt aller Einkünfte des Landes un: gefiöxt gefaffen hätten, mo ihnen doch durch Das Red der Eroberung das Eigenthum Diefer Magazine gebuͤh— re. „Welche Maasregeln fie. auch ergreifen mögen, (fo lautete der Schluß des Briefeö), um Diefer Forderung auszuweichen, immer wird das Land Die Folgen em: pfinden, und fie merden dafür verantwortlich fen. In— dem ic) ihnen Diefes auf Befehl Des Obergenerals er- öffne ufin. Salut et fraternile, unterzeichnet ; ‚Ville- manzy. rr Sta Run, fagte der Obriſt, werden. fie Die Folge Des verweigerten Eides wahrnehmen; wir find ohne Ret— tung verloren, denn Dieje Forderung fünnen wir nicht errulen. — Ich antwortete ruhig, indem ich den Brief auf den Tifa) legte; Wir haben unfere Pflicht gethan, und muffen srtragen was kommen mag. Gehen fienad) Haufe, und forgen fie dafür, Daß heute Vormittag ge gen «ılf Uhr die Landescommiſſton fih verfammelt, Sch will über Den Gegenftand einen Vortrag erflatten. Wir berathen dann, was zu thun iſt. Ich gebe die Hoffnung nit auf. Die beyden Freunde ſchieden mit beflemms - sem Herzen. Ich warf mih auf mein Lager, denn id befand mid nad mehreren ſchlafloſen Naͤchten, in einem Zuftand gaͤnzlicher Abſpannung. Dennod floh der Schlaf meine Augen. Ginigemaf fhloffen ſich Diefel- ben unmillführlid, dann trieb aber die Einbildungs- kraft ihr ©piel, und die fonderbarften Erfheinungen ſchwebten vor mir. Ich ffand auf als der Tag antrad, _ es war beynabe vier Uhr. Mein Bortrag muster erflat tet. werden, und es war die hoͤchſte Zeit, Daran, zu ar: beiten: Ih nahm .den Brief vor, und durchlas ihn mit Ruhe, prüfre Die Beweggründe, uͤberdachte die Fol⸗ gen, ud entwarf num zuerſt Die Skizze meins Vor— trage. Nun begann id) Die Ausarbeitung. Cie war zu Ende als die Stunde der Verſammlung flug. Ich las zuerft den Brief des Generalcommiſſaͤrs in franzc- ſiſcher Sprache ab, und erflattete meinen Bericht. Er fhien allen Mitgliedern befriedigend, Denn. jie beehrten mid mit ihrem Benfall. Ein Mitglied Ci erinnere mich nicht mehr welches, aber ih glaube, cd mar der Graf Ferdinand von Attems, jetzt Landeshauptmann in Steyermarh) fagte, e8 fey ein faiferliher Gefandter in Reoben, Diefen follte man »on Dem Gegenfland durch eine Deputation benachrichtigen, denn, da Die.Contribur tion auf die Landfteuer gefordert werde, und dieſe Dad Sigenthum des Landesfürften fen, fo würde wahrſchein— lich der Gefandte fih in das Mittel legen; indeſſen müffe mein Vortrag in die franzofifhe Sprache Uberfegt werden. Ich hatte nicht Zeit gehabt, mein Concept ind Keine zu fepreiben, und erhielt den Auftrag, die Leber: fegung zu maden. Der Graf von Attems verfprad Diefe Dur den. General Beaumont, der im feinem * wohnte, mit einem Begleitungsfchreiben, an Den ra zu befoͤrdern. Sie Antrag ward dank⸗ ‚angenommen, und Die Verſammlung ſchritt jegt-zu ai Bahl des Deputirten, der auf der Stelle nad) ‚Leo: ben an den faiferlihen Gefandten abgehen folfte. Ganz en ‚meinen Wunſch, und in der That ſehr unerwar⸗ war der, ‚einftim — aller Mitglieder, daß (6 Diem Su nehmen follte. Ich ſtellte vor, mein e Be ſigung mit-dem Verpflegungsweſen der nee "teinen Aufſchub ‚leide, und meine: ununterbroche⸗ ne. egenwart fordere; aber einige Mitglieder boten ſich leich an, dieſe Stelle bis zu meiner Rüdfehr zuüber: nehmen, meine Entfhuldigung, Daß ich zu unbedeutend zu einem ſolchen Auftrag ſey, ward nicht angenommen. Ich trat nun vor, neben den Praͤſidenten, und ſagte, da die Ehre der Sendung an den kaiſerl. Geſandten ©. M. des Kaiſers mir, zugedacht ſey, ſo naͤhme ich zwar den Auftrag Yan, jedoch mit der Bedingaiß, daß ich ſelbſt noch ein Mitglied. hiezu vorſchlagen dürfe, da: mit die Sendung auch mit jener Wuͤrde begleitet wer⸗ de, die dem Charakter der Regierung angemeffen ſey. Wählen ü ie, wen fie wollen, mein lieber Stahel, fprad) ber ehrwuͤrdige Brafi dent, Graf Breuner, nur mich nit, denn id bin zu .alty um.zu reifen. Ich wendete, mid zu dem edlen Grafen: von Brandis. Dieſer Patriot ar einer der erften. Gutsbefiger im Steyermark, wirk— licher faiferlicher geheimer Rath ‚vormals Obriſthofmei— fer bey der Erzherzogin Chriſtina, und dann Gouver: neur in Torol. Vortraulich faßte ih ihm die Hand, —* fagie. I bitte E. Ercellenz im Namen des Va— indes um, ihre Begleitung, und, uns ihre; Unterſtü— bey dem ſchweren Geſchaͤft, das mir letzt aufgetra⸗ gen iſt. Der brave Freund des Landes antwortete: Mit ‚ihnen gehe ih wohin es auch ſey, und freue mid, an. wir den Zweck unferer Reife slüdlid erfüllen, ann. wollen jie abreifen ? Sobald meine Leberfegung fertig if, und. die Copien gemacht find, antwortete ich. 3 Tann. big zum Abend dauern, Es war jegt Mittags * uhr. hne Die mindeſte Zeit zu verlieren machte ih mich | am die Abſchrift meiner Arbeit, und dann an die Ueber: ſetzung · Gegen neun Uhr des Abends war alles vol— lendet; bis die Copien der Ueberſetzung fertig waren, Die ih erſt mit, meiner Arbeit verglich, war es Mitter: nacht. Wir fegten und in den. Wagen. Ein alter Pro— feffor der Epirurgie, Namens: Wimmer, hatte-den Gra- in gebeten, ihn. begleiten. zu Dürfen... Leoben ift neun ſche Meilen von Gräg entfernt, wir famen des Mor: gens, am 17 April gluͤcklich an, und ſtiegen in einem Saſthofe ab. Während das Fruͤhſtuͤck bereitet wurde, ging id aus, um mich zu erfundigen, wer der kaiſerli⸗ che Geſandte ſey, und wo mir ihn antreffen koͤnnten. Kaum war ich einige Schritte von dem Gaſthofe ent: fernt, % mir, ein junger Mann begegnete, den ich von Wien her jehr gut fannte. Er war ein Goldarbeiter, zugleich aber ein treffliher Neiter, und hatte oft Die Mferde meine Bruders geritten. Sch erfuhr, der Eaifer: liche Geſandte ſey der Graf v. Merfeld, und er wohne zu Goͤß, im Hanke des Chirurgus Hn. Utſch. Der Graf Bar, v. Vincent, damals; Drift von‘ Raifer Chevaux— Sfis 1828, Heft 5, Contribution gefordert. 898 legers, und jest Sefandter an dem koͤnigl. franzoͤſiſchen Hofe, fen ebenfalls zu Goͤß, und eben verbreite ſich das Geruͤcht, daß dieſen Morgen Friedenspräfiminarien ab: gefhloffen worden feyen. Diefe Nachricht war nun um fo erfreuliher da ich jegt nicht zweifelte, der Zweck un⸗ ferer Sendung. würde ohne Schwierigkeit erreiht wer: werben. Ich nahm den jungen Gofdarbeiter ſogleich mit mir in den Gafthof, er felbft follte Dem, Grafen die angenehme. Reuigfeit verkünden. Auf meine Bitte bes gleitete er ung nad) Goͤß. Wir traten in das Vorzimmer des Geſandten. Hier hielt uns die Schild wache, ein ſchwarzgelber Kerl, an, und. rief mit einer tiefen Baßſtimme; Medlieurs! il eſt defendu d’entrer. Auf meine Antwort trat ein Adjus dant in die Thuͤre. Wir liefen uns bey dem Grafer ald Deputirte der Regierung von Öteyermarf melden, und ‚famen ſogleich vor. In den Zimmern befanden fih nebft dem Grafen von Merfeld der Marfis c jetzt Herzogs de Gallo koͤniglich Neapolitanifcher; Both: ſchafter am Faiferfihen Hofe, und der Baron v, Vin— cent. Der Graf von Brandis trug dem Faiferlihen Ge— fandten den Gegenftand unferer Sendung vor, Der Gefandte hoͤrte ihn mit. Yufmerffamfeit an, und ant— wortete nad) einer. kurzen Paufe: Er müſſe bedauern, daß er. ſich dieſer Sache nicht unterziehen fonne, da er von Sr. Maj. dem Kaiſer feinen Aufftrag hiezu habe, Das war auch gar nicht möglih, da die Forderung erſt in der Nacht vom 15ten auf den 16ten April an uns gekommen war), doch, fuhr er fort, es fommt dar— auf an, was Se. Maj. auf die Friedens: Praliminarien beſchliehen, die heute Morgens abgeſchloſſen find, und mit denen fogleih ein Courier nad Wien abgehen wird. Der Graf von Brandis fegte nun das Redili- de der Forderung mit fließender Beredrfamfeit ausein: ander, und. id) nahm dann das Wort: Es ift hier nicht die Rede von einer Kriegscontribution , die der Stadt Sraͤtz widerrehtlih aufgeburdet wird, fondern von dem Eigenthum des Monarchen; Die Steuern Des Landes ge- hören Sr. Majeftät, und aus diefen Steuern wird die Die Stadt Gräg würde alfo nur das Laͤſtige des Vorſchuſſes zu ertragen haben. Wenn E, E. für dieſen nicht vorzuſehenden Fall keinen Auftrag von Er. Maj. erhielten, fo werden fie doch ge⸗ wiß nicht der Abſicht des Monarchen entgegen handeln, wenn ſie ſich fuͤr die Erhaltung ſeines Eigenthums ver— wenden, und zugleich die Stadt Graͤtz, und das Her- zegthum Steyermark von,den Folgen zu befreyen fur den, die nit ander, als verderblih fenn können. Wenn nun, wie &.E, eben fagten, Friedens-Praͤlimina— rien abgefehleffen find, fo hat der Monarch nicht für feine Perfon, fondern zum Beften feines Volkes den Frieden vermitteln Taffen, und in dieſer Anfiht haben E. E., wenn aus nicht ausdrudlic, aber doch der Na: tur der Sadıe ach, den Auftrag, ſich wegen diefer Anz gelegenheit für das Land zu verwenden, Ungeachter die: fer Gründe beffand der Gefandte feft auf feiner Wei- gerung, und mir fdien, mit mehr Spannung, als er in feiner Antwort an den Grafen Brandis geäußert hatte. Wir muffen fuben, zu helfen wie es geht, denn wir find hier unrecht, fagte ich, zu 57 998 dem Grafen Brandis gewendet, und nun mard-unfere diplomatiſche Sendung vollzogen. Wir fehrten nad Reo- ben zuruͤck. Es war gegen zehn Uhr Morgens: Waͤh— rend wir ein Heines Mahl genoffen (ſuͤr mich das erfte feit ſechs Tagen) Famen einige Tahadhändfer, und klag⸗ ten, daß ihr ganzer Vorrath erſchoͤpft Toy. "Won diefen Männern erfuhr ich auch, daß die Franzöfifhen "Com: miffäre das kaiſerl. Salzmagazin zw Leoben, worinn über ‚8009 Eentner vorraͤthig waren, ſich zugeeignet hat⸗ ten, und den Gentner für a5 Kr. verfauften, deſſen Preis damals 6 fl. a0 fr. mar. Ich erhielt ein Ber: zeichniß der Gattungen die fie 'bedurften, und erhielt gegen achthundert Gulden, Die ih nad) unferer Zuruͤck— Zunft: an die: Kaffe des Tabackmagazins übergab; die Ueberfendung des Tabacks gefhah unter franzofifcher Bedeckung. — BRagee 2 Auf dem Rückweg beobachtete ich die Stellung der Heinen Lager," die überall mit Freyheitsbaͤumen, und. rothen Mügen bepflanzt waren. Die Soldaten hatten ſich ſehr niedliche Hütten: von Stroh, mit Thüren unb Fenſtern gebaut; Diefe Lager, Die auf den Kleinen Ebe— nen. bey Leoben, Frohnleiten, Pfannberg ufw. ftanden, glichen artigen Doͤrfchen. Cie faßsen beyfäufig 300? Mann, und Die: Artillerie beſtand aus nicht mehr. als beyfaufig 36 Ranonen. Ich bemerkte, daß die mit der Winterfaat beftellten Felder: forgfäftig geſchont waren; felbft da wo. einzelne beſaamte Beete durd die Lager liefen, waren feine Hütten. Zwiſchen Pfannberg und: Graf war auf einer: Strefe von beynahe vier Meilen fein Poſten. Erſt nach acht oder zehn Tagen wurde eine Schwadron Rei: terey bei Peggan aufgeftelft. "Wir kamen des Abends nad Graͤtz zuruͤck, unſere Reife war zwar vergeblich, aber wir Hatten doch den Troft,. daß, wir nun fiher wußten, die Friedens - Prafiminarien ſeyen abgeſchloſſen, und dieß gab uns Hoffnung, auch der Contribution zu entgehen. Wir waren dieſem Ziele naͤher als wir vers mutheten. Am Dienſtag erſtattete der Graf v. Brandis den Bericht uͤber unſere Reiſe. Während die Landescom— miſſion verſammelt war, kam ein Courier von dem Ge— neralcommiſſaͤr Villemanzy, worinn er verfangte, es folte unvorzuͤglich jemand nad Leoben geſandt werden, um den Vorſchuß in Empfang zu nehmen, der dem Obergeneral Bonaparte gemacht worden. fey. Sch hatte dieſes Vorſchuſſes in. meiner Schrift erwahnt, und. den: felben geradezu wieder gefordert; mirffid war dieſes Geld: aus unfrer, ohnehin nur aus 40,000 Gulden, größtentheild in Papiergeld beftchenden Pantescaffe ge: nommen, deren mir zu den oͤffentlichen Anftalten, wozu auch jegt die franzöfifchen Spitäler gehörten, ſehr notb- wendig bedurften. An Einhebung der Steuern war bey der, damaligen: Lage des Randes ohnehin nicht zu den: en. Obſchon die erſte Neite nach Leoben vergeblich war, #0 fiel. dennoch die Wahl wieder auf mich. Ich nahm den Auftrag an, aber ich erffärte ſogleich, daß die Zurückzah— fung von 7000 fl. eine ſehr untergeordnete Sache jen, und daß ich nun die Reiſe hauptſaͤchlich in der Abſicht machen würde, um die Stadt Gräg von der Contribu: tion zu befrenen. Diefer Antrag ward mit Beyfall an: genommen, Ich verſprach mein Moͤglichſtes zu: thun, 90 und fogar das verabſcheuungswuͤrdige Mittel der Ber ſtechung im’ Nothfall zu verſuchen Der Graf Ferdinand Attems übergab mir zu diefem Amecdreyhundert Du: caten. Zum Gefährten fir diefe Meife wählte ih dem - Kaufmann, Herrn Franz Deyrfauf. Wir fuhren am Abend des 18 Apriks aus der Stadt. Ein ſtaͤmmiger Normann, aus Caen gebürtig’ ſat mit Feier ganzen Armatur auf dem-Ruffcherfig. Ohne Diefe B et Hätte uns ein fElimmer Zufall begegnen Hönnen. € war Mitternaht, als wir uͤber die a feiten fuhren. Hier geht der Meg einen Heinen Hügel hinan, die franzöffhen Wachen fagen um ein bedaufs foderndes Feuer. Qui vive rief die Schildwache, und hatte das Gewehr an der Wange. Republicains! pres mes garde rief Dagegen unfer Begleiter mit einem traf tigen Fluch. Auch er hatte ſchnell fein Gewehr im An- föhfag. Wir trafen ungehindert in Leoben ein, u gingen ſogleich in Die Wohnung des Generalcommiſſaͤrs Nah einer Konferenz von faft zen Stunden, während welcher ich ihm den Gegenftand in feinem ganzen Um- ; fang entridelte, und Die ununterbrodene Verpflegung des Heeres, wie bisher zugefihert Harte, rief er einen . feiner Secretaͤrs, cer hies Brunf, und war ein Sohn des’ berühmten. Philologen, und Profeffore Brunf in Straßburg Cund Dierirte ihm die gaͤnzlich e Ent: Taffnng der Stadt Gräg von der Krieg feuer. Kur die’fernere Verpflegung der Armee bfieb vorbehaftsu, aber, das war eine Sache, Die „uns ohne bin oblag.. IH empfing dieſes Papier air be ——— fen Dante, denn. das Höchfte Ziel meiner Wuͤnſche war jegt erreicht. ' Aber nun’ fragte er, od wir nicht den Auf: trag hätten, den Vorſchuß von fiebentaufend Bufden zurüdzunehmen, den der Dbergeneral von. uns erhaften Hatte; und als wir Diefe Frage mit Ja. beantmorter hat- ten, gab er ung eine Anmweifung für diefe Summe an den Kriegszahlmeiſter. Nun ſtellte ih ihm vor, daß un: fer Salzmagazin durch Die täglichen. Vertheilungen an die Mannfhaft, und durch die große Menge Brod faft gänzlich erſchoͤpft fen; ich bat. ihn, gegem eine gleiche Quantitaͤt Mehl mir zwoͤlfhundert Jentner Salz aus dem eroberten Faiferfihen Magazin zu Leoben anzumer fen. Bereitwillig auch diefe Bitte zu erfüllen ſchickte er ſogleich nad; dem Gardemagazin, und. als ihm Diefer fagte, der Vorrath fey noch über ſechstauſend Zentner, erhielt id, eine Anweiſung für zwölfhundert Zentner Salz, und! zugleich, einentXuftrag an den. Bürgermeifter, mir zu dem Transport des Salzes nah Gräg die no— thigen. Mittel zu verfgaffen. So war unſer Geſchäft gluͤcklich vollendet. Sch gab Dr. Deyrfauff einen Wint, das Zimmer auf einen Augenblick zu verlaſſen. Als ich mit dem Generalcommiſſär dallein war, ſagte ich ihm Sie haben mir in Graͤt aufgetragen, ihnen. ein gutes Keitpferd zu verfhaffen. Die vielen Arbeiten, befondere die nıir obfiegende Verpflegung ihres Heeres hat mid gehindert ihren Wunſch zu erfüllen. Sie opfern | eigene Bequemlichkeit ganz, gewiß dem Beften der Golf: daten auf, denen’ es bis jest Feine Minute an dem tägli- hen Unterhalt gemangelt hat. Nun bitte ich fie, im Namen einer danfbaren Gemeinde zwar nicht das Pferd, aber doc; den Werth deſſelben aus meiner Hand zuem- de ‚Hundert Ducaten auf den Tifh. Mit ern den "Snt ergriff er meine Hand, und fagte: Ich feit- drenbig Jahren, und habe ruhige Naͤchte. Sien em nicht fordern, daß ich fünftig unruhig ſchlafen * rüßen ' fie die braven Bürger von Gräg : mit biefen Worten drudte mir edlihe die drey Rollen Gofd A felt’in "die Hand, und, fogleih das Gefpräd endend, fud er a meinen ‚Gefährten zur Nittagstafel, jr ‚im Vor) rfaafe, wohin wir jegteintraten, für bepfäufig jerfonen gedeckt war; hier hatte Hr. Deyrfauff arte. Wir dantten” bende für Die Ehre, denn ben die frohe Nachricht unfern Mitbürgern nit eine Stunde vorenthalten. ° Der Generalcommiflär tfieß ung mit freundlihem Haͤndedruck. Wir gingeu nun zu dem Kriegszahlmeiſter (Paycur general). Eben wurde ein Kaffenwagen in feinen Hof gefhoben, aber aus der Leichtigkeit mit der ein paar Franzoſen Dies verrichteten. ſchloß ih auf den Janhalt, und ich hatte nicht geirrt. Der Payeur verſicherte und, — er gar fein Geld Habe, doch würde er die Anmei: fung berichtigen, fobald Die Kriegskaſſe wieder neue x Fonds erhielte. Damit waren wir zufrieden ; Der Zweck Der Reife war über iunfere Erwartung erreiät. Wenn au) ber unbeträchtliche Vorſchuß an. Bonaparte verloren wurde, fo war dieß Opfer zu unbedeutend um bey ei: ner ſolchen Krife Ruͤckſicht zu verdienen. Doch wir er: hielten auch dieſe fiebentaufend Gulden in Gold drey n ſpaͤter in Udine. — | Kr Bir giengen jegt auf das Rathhaus, um die An: 1 wegen: dem. Transport des Salzes zu maden. Die Scifleute würden gerufen, und die Fracht zu 20 Kreuzern für den Zentner beftimmt, Acht flache Boote . wurden, jedes mit 150 Centner geladen. Die Schiffer “erhielten den Auftrag am folgenden Tag nad Graͤtz abzufahren. Unfer Tagewerf war vollendet, und mit frohen Herzen traten wir den Ruͤckweg an. Es mar jest zwey Uhr. Die neun Meilen von Leoben nah Gras wurden ſchnell zuruͤckgelegt, und am. folgenden Morgen ſtattete id der Landes: Commiſſion Bericht über unfere Sendung ab, der, wie es fih erwarten ließ, mit allge meinem Beifall” ‘aufgenommen wurde. An diefem Ta: ge Nadmittag — kam auch unfere Salzflotille gluͤck —* an. Ich darf Silig zweifeln, ob mir das: Verdienſt der. — unferer Stadt von. der Kriegsſteuer allein ge: büprt.. Seht wahrſcheinlich hatte der General Beau- wmont meine Denfferift mit. einem. für uns günftigen * Bericht: begleitet, und da die Baſis der feindlichen For— derung, auf Die Verpflegung der. Armee gegründet war, die wahrhaft. lobenswerthe Pünktlichkeit: geruͤhmt, mit der. dieſes Gefchäft betrieben wurde. Es war alfo die treffliche und: raftlofe Anftrengung der Vorftände dee Bedergewerbes, und der fammtlichen Mitglieder Deffel- ben, der wir Diefe glücfiche Befreyung verdanten muß— ten ; dem. edlen. General Beaumont, der als Gouver- bundenen Bedraͤngniſſe nach ‚aller Moͤglichkeit erle chterte, neur der. Stadt, die mit jedem feindlichen. isn ver: gebührr gewiß. ein: großer Antheil an. der gluͤcklichen freyung von einer Contributien, die den ganzen Vor— Re Sit dieſen Worten‘ legte i die drey Ball 922 tath von klingender Nüne verſchlungen Haben wurde, wenn man fie auch nür für eine Woche bezahlte. Das Papiergeld, und die geringhaltige Scheidemünze von 1795 , in zwölf und 24 Kreuzerſtuͤcken beſtehend, hatte föon Damals das haare Geld aus dem Umlauf zu vers drängen begonnen. Db endlich der Abſchluß der Frie: dens Praͤliminarien einigen Einfluß auf den Nachlaß der Rriegsfteuern hafte, darf id nach dem, was Buos- naparte bei feiner zweiten Ankunft in Graͤtz aͤußer⸗ te, und deſſen ich in der Folge erwaͤhnen werde, billig bezweifeln. Bey dieſer, das Wohl der Stadt ſo nahe beruͤhrenden Angelegenheit darf ich mir billig fein anderes Verdienſt zulegen, als daß ich der Verfaſſer der Denk: ſchrift war, die durch den General Beaumont an den Obergeneral Buonaparte mit einem guͤnſtigen, und der puͤnttlichen Beſorgung des Verpflegsweſens augemeſſe— nen Bericht gefandt wurde. Ich habe folglih die Ent: richtung der Kriegöfteuer durch meine Dentſchrift nicht verhindert, und war aud nicht ala Deputirter der Ran: descommiſſion bei Buonaparte. Hiernach iſt folglich die Angabe in dem fraglichen Briefe zu berichtigen. Den uͤbernommenen Pflichten zufolge ward nun das Geſchaͤft der Verpflegung fortgeſezt. Aber allmaͤhlig ſchwanden die Vorraͤthe, beſonders das Futter für Die Pferde, ald wir am 22 April die Nachricht erhielten, die Tranzofen wurden das Land verfaffen. Am 2öten lam Buonapartenah Graͤtz. Er ward in feinem Abfeigequartier, im Grafl. Stubenbergifden Haufe, durch eine Deputation empfangen, bei welcher Der Bur— germeifter und der Graf Siegmund von. Aueröberg wa— ren. Er empfing die Deputirten mit der außerften Em: pfindlichfeit. Was thun fie, meine Herrn! Sie verweis gern mir den überall gefeifteten Eid? Ich hätte mich ih: rer Magazine bemädtigen fünnen, und ihnen eine Kriegs: feuer von zwey Millionen auflegen koͤnnen. Ich hätte die ganze Randescommiffion als Geißeln nah Paris fenden können, aber id; ziehe e8 vor, auß Weber: maßvon Guͤte zu fehlen, als Die Gefege nad) ihr rer Strenge zu vollziehen.. C J’aime mieux de pecher par un: exees de bonte etc.) Es ift mir nicht befannt, was der Graf Siegmund von Aueröberg geantwortet hat, aber erfitlid, ift es, mas ung bevorftand, wenn nit gerade: in dieſe Epoche der Abflug der Friedene: präfiminarien. fiel. Endfih am 19, April 309. die letzte Divifion aus Graͤtz, es war die Divifion Maffena,. Diefer Gene: ral war mit den: Friedenspraliminarien. nad Paris ge: fandt worden, und der General Brune hatte jetzt den Oberbefehl über die aus 15,000: a Di vifion, Die erfte Etappe war. Shrenhaufen, fehs Meilen füdlih vom Gräg: auf: der Straße nad) Trieft. — Die Truppen feßten. fih mit, Anbruch des Tages in Marſch. Gegen Mittag erhielten wir. Nachricht, es fen eine Abs theifung Franzoſen, die der Obriſt Berenger in den Hofpitälern. von Dberfteyermarf gefammelt. hatte, drey Stunden: ober Grag von: einem Haufen: Bauern ange: griffen und großtentheils erſchlagen worden.. Die bur- gerlihe Savallerie an. der: Winzierl. Brüde hatte dieſes faum erfahren,, als eine Patrouille mit verkängtem Yu: gel zu dem zwey Stunden: entternten Orte riit.. Nur 9.8 ſechzehn Mann, unter biefen der ſchwer verwundete Sbriſt, wurden gerettet. Die übrigen waren theils in Muhr gejagt, theils erflohen, und in den Fluß gemor- fen. Die ganze Anzahl der Franzofen war achtzig Mann. Diefer Vorfall war ſehr beunruhigend. Die That war nicht gu rechtfertigen, denn das Kommando war ruhig auf der Randftraße marſchirt. Aber die Folgen hätten asfährfi werden koͤnnen, denn die legte Diviſion war nur fehs Stunden von und entfernt. Der General Brune hatte. wirklich am Abend deffelben Tages Nach— richt von dem Vorfall erhalten, und einen Courier nad) Graͤtz geſchickt. Er forderte Auftlarung, und Beftrafung der Thaͤter. Seinen Brief habe id wahrſcheinlich nod) inter meinen Papieren. Ich fhrieb ihm, die Sache fey Tange nicht fo wichtig, als fie ihm gefchildert worden, der! Obrift fen gerettet, und feine Wunden nit ge faͤhrlich, die Vermißten ſtellten fih fündfih ein, und die Thaͤter wurden ihre gerechte Strafe erhalten, Denn fie wurden in den Gebirgen verfolgt, Diefer Brief ward durd eine Gtaffette abgefandt. Mir erfuhren indeffen zu unferer großen Freude, daß die franzöjifhe Divifion ihren Marſch fortgefegt Hatte, und am Zoten April über den Platſch nad Mar: burg gezogen war. Diefe Nachricht war um fo mehr erwuͤnſcht, dba wir von Era aus die Verpflegung mit Brod Directe be- forgt, und die Kreishauptleute von Marpurg und Eilly durd nirgends ernannte Commiffäre beauftragt hatten, die nöthigen Vorräthe an Fleiſch, Wein, Branntwein, Lagerſtroh, und Zutter für Die Pferde in Bereitfchaft zu haften. Diefes Geſchaͤft wäre in feiner Ordnung geftört worden, wenn die maſſeniſche Divifion nad Gräg zuruͤckgekehrt wäre. Welche Folgen außerdem für die Stadt felbft entftanden wären, da dieſe Divifion, die erſte in der franzofifhen Linie aus dem heilfofeften Ge- findel aller Nationen beftand, und Durd den Unfug be: fannt war, den fie überall verubt hatte. Sn Marpurg hatten fie das dem Grafen von Brandis gehörige Schloß in Brand geftedt. So endigte ih nad einem Aufenthalt von neun: zehn Tagen der feindliche Ueberfall von Grät und mit dem. höchften Jubel empfingen wir Die erſte Kolonne unfrer vaterländifchen Krieger. Die Bürger hatten große Rorrathe von Lebensmitteln aller Art, auf den Rager- plag an der Caſtau gefchafft, und der Tag, wo fie von den uͤbermuͤthigen Fremdlingen befreyt waren, mit der Tauteften Freude gefenert. Der Landesgouverneur, und die übrigen Staatsbeamten fehrten zurüd,- und Die Sandesfommiflion ward aufgeloft. Die Velaumdung hatte jedoch die Handlungen der Randescommiffion und des Rathes zu Grag auf man- Herfey Weife angegriffen. Gerüchte auf Cheingründeu berührend gaben zu falfchen Urtheilen Anlaß, befonders ober war ein Ereigniß vorgefallen, das ein fehr zwey— Deutiges Fit auf und geworfen hätte, wenn es begruͤn⸗ ber war. Ich erzähle ed nad der Wahrheit, und da wohl noch einige Werfonen, die ih nenne, am Leben fenn werden, fo mögen fie auftreten, und Das Gegen: theil beweifen, wenn ſie tönnen. Am erften Abend, wo Die Franzofen nad Grag famen, übergaben fie mir ei: = 924_ nige Proclamationen in elenden Latein gefhrieben, i welchen die. Magiftrate der en 200. aan Republifanifirung aufgefordert jwurden, Es wurde mir aufgetragen, Diefe offenen Briefe unter hoͤchſter Ber: antwortlichkeit an Die Magiftrate der Frepflädte Pres— burg, Dfen, Pet, Sünffirhen, Szegedin u. a. zů be⸗ foͤrdern. Obſchon nun dieſe Briefe an ſolche Stellen gerichtet waren, die verpflichtete Diener des Landesherrn ſind, und wenn dieſe ihren Pflichten treu waren, der⸗ gleichen Aufforderungen gar keiner Ruͤckſicht wuͤrdigen durften, ſo hielt ich es doch fuͤr zweckmaͤßig, dieſe Pro: clamationen zu unterdruͤcken, und wenn allenfalls dar- über Nachfrage entftünde, vorzugeben, fie feyen AH fhieft, aber wegen der großen Entfernung von, drepjig bis vierzig Meilen konnten die Bothen no, nicht zurůck⸗ gelehtt ſeyn. Ich verbarg nun dieſe Proclamationen in meiner Wohnung unter einem Haufen alter Zeitun Der Magiſtrat von Marpurg harte durch eine feindliche Patrouille die naͤmlichen Proclamationen und denſelben Auftrag erhalten; da Die franzoͤſtſche Patrouille fogleich wieder abgezogen war, fo befand fih fein Feind in dies fer Kreisftadt, Aber dennoch hatte entweder der Magi: firat den Kopf verloren, oder derſelbe war neugierig, zu wifen, was in rag vorginge. Es wurde alſo ein junger Nenſch mit Diefen Proclamationen nad, Grüß gefandt, mit. dem Auftrag, Diefelbe an den Obargeneraf zurüdzugeben. Anſtatt fi bey dem Magiftrat zu mel- den, wie es feine Pflicht war, lief er gerade zu Buona- parte. Dier ward er miteinem Verweis abgefertigt. Bey dem General Beaumont geſchah daffelbe, und jegt erſt fam er auf das Rathhaus und erzählte mit Zittern fein trauriges Schickſal. Der Bürgermeifter war un- päßlid. Der Magiſtratsrath Knabl und- id; waren in‘ dem Rathsſaal, und wie gewöhnlich, eine Menge franzoͤſtſcher Commiſſaͤre. Der Rath Knabl verweigerte die Annahme der Proclamationen. Aus Barmperjigfeit gegen den einfaltigen, mitleidswuͤrdigen Abgefandten des marpurger Magiftrate fuchte ich auch hier zu hel⸗ fen. Ich nahm die Proclamationen an, und quittirte daruͤber; aber id, wurde noch an demſelben Tage tiber: zeugt, wie wenig Diefer Menfch verdient hatte, von fei- ner Angft befreit zu werden. Denn überall, im Gaft: hof, und bey jedem Bekannten, dem er auf der Straße begegnete, brüftete er ſich mit der Klugheit, mit der er den Magifirat von Gras überliftet zu haben glaubte, Er war wohl unfähig, die Folgen Diefes LUnfinnes zu - überlegen, aber Die Sache war nur zu offenbar gewore den, als daß ich es wagen durfte, auch dieſe Procla- mationen leſch den und früher uͤbergebenen zu beſeiti— gen. Man mußte beſorgen, daß Die Franzoſen forder- ten, Die Verſendung nachzuweiſen, befonders da der Po; fienfauf von ihnen wieder hergeſtellt war. Ich begab mid mit zwey Zeugen, dem Herrn Amerbader und An— ton Gadolla auf das Poſtamt. Hier erinnerte ih den Poſtſecretaͤr Wolf feiner Pflichten gegen den Landes: - herrn nachdruͤcklich, und, indem id ihm die Proclama— tionen übergab, fagte ich ihm, er wurde nun felbft wife fen, was er zu thun habe. Mehr durfte ih nicht fa: gen, ohne mid einer gefahrlihen Verantwortung aus: sufegen, Ich bewahre noch den Cmpfangfchein den ich RER ‚von bem Poſtamte erhielt. Mer konnte vermuthen, daß diefer heſchräntte Menfh die Proclamationen abfenden würde ? Und dennoch geſchah es. Das Paket kam auf der erffen ungarifhen Poftftation Cent Kerezst c heil. Kreuz) an. Es gab Damals überall Leute, die da glaub: ten, jeder Franzoſe träge nebft feinem Gewehr auch ein Exemplar des Fuͤllhoras der Amathea, aus welchem die vollktommenſte Gfücfeligfeit unter der Aegide der Frey- heit und Gleichheit, in. Geftalt von Dufaten und Tha— fern auf alle Dilettanten ftromen würde. Zu Ddiefen Leuten ‚gehörte wahrſcheinlich auch der Poftmeifter, und pflichtvergeffen theilte er jedem, der da mollte, Die pa; piernen Vorläufer dieſer nahen Gluͤckſeligkeit mit. Aber die hoͤheren Behoͤrden verſtanden die Sache anders. Der Vvoſtmeiſter ward verhaftet, und uͤber ihn ein peinlicher Vroceß verhängt, deſſen Ausgang mir nicht bekannt ge— worden iſt. Diefe Folge entſprang aus ber thoͤrichten Neugierde des Magiſtrats von Marpurg, der ohne alle Veranlaſſung, ohne durch die Anweſenheit des Feindes gedraͤngt zu ſeyn, einen. unbeſcheidenen jungen Men: ſchen in einer fo wichtigen Angelegenheit, und nit, wie es Die Pfliht erforderte, an die Landescommiffion, fon= ‚dern an bie franzöfifgen Generäle abſchickte; aber viel- leicht ift au der Magiffrat von Marpurg einigermaßen zu entfhuldigen, wenn er anders nicht feinem Delegirten ben Auftrag gegeben hat, fih mit Umgehung der da: mals beftandenen Regierung an Die frangojifhen Behoͤr— den. zu wenden. $ hh würde über dieſen Gegenſtand nit fo weitläu: fig gewefen fenn, wäre nicht Daraus die einzige Iheinbare Quelle der Verlaͤumdung gegen die Bürger von Graͤtz, und bejonders\ gegen mich abgeleitet werden. Sch fann mir jegt, nachdem zwanzig Jahre feit jenem Sreigniß vorüber gegangen find, nicht vorftelfen, wie ich „hätte anders handeln fünnen, als id geihan, und wenn mich ein Vorwurf trifft, fo ift ‘es nur jener der Gutmuͤ— thigfeit, mit der ih den Magiftrat von Marpurg in Dem Augenblid aus einer von ihm felbft veranlaßten Verle— genheit 309. Wenn nod jemand von den ehrfamen Sliedern dieſes Magiftrates lebt, fo mag er öffentlich Die Gründe angeben, warum diefe Proclamationen nicht eben fo, wie zu Gräg befeitigt wurden, da doch in Mar: purg feine Franzofen waren, die auf eine ruhige Pruͤ— fung Diefer Sade Einfluß Hatten. Der Weg zu der | Bruͤcke „über Die Drau war ja nicht gefperrt, und der Zweck war erreicht, wenn diefe Proclamationen, alfen:. falls mit einem dazwiſchen gebundenen Stein zu Waſ— fer verfhickt wurden ? Vielleicht hatten wir uns ruhig uber die unvernünf: tigen Gerüchte wegfegen follen, Die über unfer Betragen während der Anweſenheit des Feindes umliefen. Die Geſtions Protocolle der nun aufgelöften Landescommif- fion waren in den Handen unferes Landesfürften, und daraus fonnte Der gerechte Monarch fih überzeugen, ob irgend Etwas dur uns veranlaßt war, Das gegen die uns verliehene Vollmacht, oder gegen feine Gerechtſame fritt. Aber der Bürgermeifter machte der Bürgerfhaft Den Antrag, um Unterfuhung unferes Betrageng, und um Gerechtigkeit gegen die faft allgemein gewordene Ber: laumdung zu bitten, _ Hiezu wurden vier Bürger be— 98 flimmt. Es waren bie Herren Caspar Dobler, Johann Ludwig Amerbader, Andreas Leyfam, und ih. Wir gingen zufammen, nicht etwa auf Koſten unfrer Mit⸗ bürger, fondern für unſer eigenes Geld nah Wien ab. Unfer Abfteigquartier war im Gafthofe zum milder Mann in der Kaͤrnterſtraße. Mein erfter Gang war zu meiner Schweſter, der Gattin des Buchhaͤndlers Schaum burg; fie hatte von mir nichts als Zweydeutiges ge: hort, und vielfeiht der allgemeinen Sage geglaubr, denn wer nie gegenwärtig mar bey einem feindlichen Einfalle, der kann nicht. beurtheilen, was vorgeht. Sr dieſem Fall war man zu jener Zeitnod in Wien, Ih wollte fie bloß überzeugen, daß ich noch Iebe, und geſund fey. Bon ihr weg ging ih zu dem Polizeydi: reftor, Herın Hofrat Ley. Ich erzählte ihm das We— fentlihfte von dem, was in Gräg vorgefalfen war, und machte ihm mit der Abfiht der angefommenen Deputa- tion bekannt. Es war nahe an eilf Uhr des Abende als ih in dem Gafthofe zurüdfehrte, und meinen Ge— fährten Bericht über meinen Befuh ben dem Polizeydi- reftor abftattete. Am folgenden Tag ließen wir ung zu der Audienz bey ©. Majeftät dem Kaifer einfehreiben, und wurden auf den nädften Morgen um fehs Uhr be- fhieden. Wir machten nod an diefem Tage dem Refe⸗ renten von Steyermark, Herrn Hofrath von Oßwalder unfere Aufwartung, und wurden auf den andern Mor: gen zum Fruͤhſtuͤck nad) der Audienz eingeladen, Am 15 May, morgens um fehs Uhr fuhren wir zur Audienz. Der Monard empfing und mit den allen Prinzen feines erhabenen Haufes angeftamikten huldvol⸗ len Mienen, die dem Herzen des Bedraͤngten fo wohl thut, und ihre Zuverſicht in dem wichtigen Augenblick einflößt, mo er bittend vor dem Herrſcher ſteht Ich hatte Das Merfwürdigffe aus den Tagen der feindligen Anmefenheit in einen kurzen Vortrag jufammengedrängt. Der Kaifer hörte mid mit Aufmerffamfeit an, und fagte: SH habe von den Graͤtzern nichts Unrechtes ge— Hort. Beſonders ausgezeichnet hat’ ſich der Bürgermei- fter betragen. Sind fie der Bürgermeifter? als ic ihm geſagt hatte, wer ich ſey, erkannte er mich, denn ich hatte in früheren Jahren oft die Gnade gehabt, vor ©. Maj. in Angelegenheiten des Buchhandels zu erfheinen. Bon der Forderung der Franzoſen, auf die Ran- desſteuern war dem Monarchen nichts be— kannt geworden. Es war erwieſen, daß der Ge— ſandte dieſer Angelegenheit gar nicht erwaͤhnt hatte, Bey Diefer Audienz übergab ih auch die. an die ungariz fhen Freyſtaͤdte geſtellten Broclamation in die Hände ©. Majeftät. Obſchon wir aus dem Munde unfers Landesfürften die hoͤchſte Beruhigung, und die gnädigfte Verfiherung feiner Zufriedenheit erhalten hatten, baten wir dennod um firenge Prüfung unferer Handlungen dur) eine Hofcommiflion. Dieſes ward uns mit den gnadigften Ausdruͤcken bewilligt. Grmuntert- durd die ausgezeichnete Gnade, mit der uns der gutige Landes— vater empfangen hatte, wagte ih nod) eine Bitte, wor: über meine Gefährten niht unterrihtet waren , denn fie entflund in dem Augenblick der Ausführung. Sch bat um fünfhundert Jod Ochſen für den Landmann im Sudenburger und Prugger Kreis. Der Reichthum die: —— 997 fer benden Kreiſe beflebt’ioie in allen Gebirgelandern im dem Rindoieh. Die Anweſenheit der fremden Truppen, Die Durdzüge ber Armee, die Vorſpanne, und Die von den Franzoſen durch das hungernde und abgetriebene Vieh in das Land gebrachte Seuche hatten den Vieh— ſtand beträchtlich vermindert, und es war zu beſorgen, Daß der Anbau der Sommerfruͤchte bey Wer Thon vorge: ruͤckten Jahreszeit verzoͤgert, oder groͤßten theils verhindert wurde. Es entging mir nicht, daß in dieſer Bitte etwas Anmaßendes lag, denn die Sorge für das Land war die Sache der wieder eimgetretenen Regierung ; ich unters ließ auch nieht, dDieß dem Monarchen offenherzig zu fa: gen, aber dennoch nahm der fuͤr feine Unterthanen va: terlich beforgte Monarch Diefe Bitte nit ungnädig auf. Woher, fragte er, fol ih das Zugbieh nehmen? Aus den: Provinzen, war meime Antwort, die Durd) den Krieg - aicht gelitten haben, aus Defterreih und Ungarn. Aus Ungarn kann ih Schlachtvieh nehmen, fuhr Se. Maj. fort, aber fein Zugvieh. Sch erwiederte, der Landmann in Steyermark würde Das, junge ungarifche Vieh leicht zum Zug gewöhnen, und fi ſehr glüdlich fhägen, die: - fe Unterftügung der Gnade feines Monarchen zu ver: danken. Se. Maj. faoten zwar die Gewaͤhrung Diefer Bitte nicht zu, aber wir erhielten bald den Beweis, daß Diefelbe der allerhoͤchſten Rüdjicht gewürdigt worden, Denn: als wir nach der Audienz bey Dem Herrn Hofrath von Oßwalder das Frühftud nahmen; bradte ein Leib: Kafey ein. Handbillet Des Monarchen, worinn dem Refe: zenten- von Steyermark ‚aufgetragen wurde, in der fürzeften. Zeit einen. Vorſchlag einzureichen, wie die Beiden. Kreife Zudenburg und Brugg mit dem nothwen— digen Zuigvieh zu. verfehen ſeyen. 2 Wir brachten die zwey Tage, Die wir no in Wien: Blieden, "mit Staatsviſiten bey den k. k. Miniffern zu, aber es iſt folfh, was der fragl. Brief berichtet, Daß wir von allen Großen zur Tafel geladen rwnrden. Nur ©. &: Hoheit der Prinz Ferdinand von Wuͤrtenberg, Damals fommandirender Goeneral in Deflerreich ‚und Sommandant zu Wien hatte und zur Tafel geladen, aber wir fonnten an Diefer Ehre nicht Theil nehmen, da die Einladung eine Stunde nad) unferer Abreiſe in den Gaſthof abgegeben wurde. Bei unſerer Ankunft an Graͤtz wurden wir von unſeren Mitbuͤrgern ehrenvoll empfangen. Einige waren uns zwey Stunden weit ent— gegen geritten, und an der Weinzierl Bruͤcke hatte unſer braver Buͤrgermeiſter einige Erfriſchungen bereiten laſ⸗ ſen, und unſere Frauen zum froͤhlichen Empfang ein— geladen. Einige Wochen ſpaͤter erſchien der Freyherr van der Marck als Hofcommiſſaͤr, um unfer Betragen in Folge unſerer Bitte an Se. Majeſtaͤt zu unterſuchen. Dieſe Commiſſion endigte ſich ſehr ehrenvoll ; der Buͤrgermei— ſter, Dr. Steffn, ward als Dperappeliationdrath zur Be: lohnung fuͤr ſeine redliche und ruhmwürdige Geſchaͤfts⸗ fuͤhrung angeſtellt, und die ſaͤmmtliche Buͤrgerſchaft em⸗ afieng in Der Perſon ihres Ddriften des Herrn- Eafpar Dobfer Die große goldene Eivif Verdient: Medaille. Bey der Feyerlichfeit, mit der Die Medaille unferm Obriſten uͤberreicht wurde, ruͤckten die Buͤrgergarden in Parade aus, und ic war als Wachtmeiſter der erflen Schwadron Ich flieg som Pferde, und trat im den Saal. Hier wa⸗ ven der Birgermeifter, der ganze Rath, und die Dfficte: e re aller Buͤrgerkorps verſammelt. Der Bürgermeiſter dankte mir im Namen der Buͤrgerſchaft für die Dienfte, \ die ich waͤhrend der Anweſenheit Der Franzoſen geleiſtet hatte dieß war wohl mehr, als mir gebuͤhrte, und ich darf verfichern,, daß ich mich dieſer ehrendellen Greene gewiß entzogen "haben würde, wenn ich fie vorgefehen Hatte, Ich habe in diefen Tagen der Bedraͤn gethan als was die Pflicht des Bürgers jeder Gemeinde erfordert. Die Erhaltung des Privat: Eigenthums und | der perfonliden Sicherheit iff fo inmig verwebt mit Der Einrihtung Der öffentlichen Ruhe, und des öffentlichen * Eigenthums in dem Buͤrgerverein, daß jeder, der in ti=z nem folden Verein Tebt, ſich felbft am ſicherſten gegen je- den Angriff auf feine Perfom und Vermögen fhätt, wenn er nad feinen Talenten zur Erhaltung der öffent: £ fihen Sicherheit beyfragt. Nach dielem Srundfag mar Selbſterhaltung Des Teitende Princip ‘meiner Handlun- gen; ift etwas dem Allgemeinen Vortheilhaftes erreicht worden, fo wurde zugleich mein Vermögen und meine Perſoͤnlichteit geſichert, folglich der Zweck errungen, nach dem in dem Augenblick der Gefahr jeder, w n auch nicht mit klarem Bewußtſeyn ſttebt. — —* Was der Vfr. des angefuͤhrten Briefes mit dem mir angetragenen Amte fagen will, ift mir nicht ver: ſtaͤndlich. Mein Streben war von jeher, Umabhangig- feit foweit fie in menſchlichen Verhaͤltniſſen moͤglich iſt. Darum waͤhlte ich den Stand des Kaufmanns, und um auf meinem Pag, ats ich in den Rotheladl gerufen * * anghiße nichts — nichts meine Neigung zu den Wiſſenſchaften zu befriedigen, den Stand des Buchhaͤndlers. Haͤtte ich ein Amt ge— wuͤnſcht, ſo war mir Dazu in meinem Vaterlande die Bahn geöffnet, ehe ich nad Defterreih, und Steyermark fam. Hier war mein Aufenthalt nur zeitwährend. Ich war mit dem Umſtaͤnden der bier von meinem Vater im Jahr 1748 errichteten Budhandlung genau befannt, mein jüngfter Bruder war finderlos, und meine Abfihr war, einſt zwey meiner Söhne mit einem Gefchaft zu verforgen, Das meinem Water hinreihende Mittel zur Berforgung von ſechs Kindern verſchafft hatte. Die Bürgerfjaft von Gräß hat mir nie ein Amt angefras gen; dadurd widerlegt ſich Die Behauptung des ers waͤhnten Briefes von felbft. Man hat mir gefagt, daß ich wegen der Rettung von Zwoͤlfhundert Zentner Salz Anfprud auf die Belohnung Häjte, die das: Befeg aus: ſpricht; fagten mir, daß ich darum, bittlich anhaften mufe. Ich aber die Dermaligen Raͤthe der Adminiffration habe dieſes nicht gethan, und, wie id) glaube, dadurd den überzeugendften Beweis gegeben, daß ich feine Bes lohnung geſucht, oder gewuͤnſcht habe. Diefe Thatſache mag endlich als Kommentar uͤber alles dasjenige die— nen, was ich weitläuftiger, als ich wollte, aber nothge— drungen über mich felbft in dem vorftchenden Aufjag ge fagt habe. Eines Umftandes muß ich jedoch erwähnen, der fir den fünftigen Geſchichtſchreiber unfrer Zeit wichtig ift. Nachdem die Ruhe vollfommen wieder hergeftellt war, erhielt ich, gemeinfhaftlich mit dem Grafen Siegmund von Auerfperg, von den Ständen von Steyermarf ben ehrenvolfen Auftrag, die Geſchichie des Einfalls der Bramofen zu ſchreiben. Wir nahmen diefe Arbeit vor, amd theilten fie fo ab, dab der Graf den dipfomati- Then, und ich den hiſtoriſchen Theil bearbeitete. Diefe Geſchichte beginnt von der Einfegung der Randescom: miſſion und endigt mit der Auflöfung derſelben beybem MWirdereintritt der Regierung. Wir bearbeiteten mit den Protokollen der Landescommiſſion vor unfern Xu: gen diefe merkwuͤrdige Epoche. Nachdem wir das Werf - vollendet Hatten, berief Der vormalige Praͤſident, als Bandeshauptmarn die fämmtlichen Glieder der aufge: Toten Sandescommiffion. Der Graf von Auersberg, und ic Tafen abwechſelnd in mehreren Seffionen diefe Geſchichte vor, und als wir. vollendet Hatten, wurde die Frage geftellt, ob ein Wort, oder eine Thatfahe darin enthalten fen, die niht volffommen mit der Wahrheit übereinfimme? Als die fämmtlihen Glieder der vor: maligen Landesregierung erklärt hatten, daß alles ger nau, und der Wahrheit gemaß Dargeftellt fen, bat ich ſie, Diefes mit Unterfehrift und Siegel zu beftärigen. Diefe Bitte ward gewährt, und num liegt Diefes, jede Forderung der hiſtoriſchen Kritif erfülfende Document in dem Ardiv Der Stande des Herzogtfums Steyer— mark. Was im Anhang des erwaͤhnten Briefes von einer Falle gefagt wird, in der ſich Buonaparte in Steyer— marf befunden, und aus Der er fi durd dem Frieden von Campoformio gezogen haben foll, widerlegt ſich durch den Anachronismus von feldftl. Der Friede von ‘Campoformio ward am 18 Oct. 1797 geſchloſſen, folg: lich ſechs Monate nah den Praͤliminarien zu Leoben. Um endlich auch den witzigen Gedanken, daß fein Nagelin Gräg verfegt worden fen, zu berichtigen, mag hier nur eine Anefdoteftatt hundert aͤhnlichen ihren Pag finden: Jol.B., who in 1797 from an attorneysclerk at Ajaccio in Corſica, was atonce performed into an ambaflador to the court of Rome, wie Goldfmith fagt, rar die Reife an feinen neuen Gefandtfhaftspoften, von Gräg aus an. Der General Duphot, der in dem Tegtem Gefecht zu Neumarkt an den Gränzen von Oteyermart ‘verwundet worden war, und den Arm nod in einer Binde trug, war fein Begleiter. Er fam auf das Nath- Haus, und verlangte einen bequemen Neife : Wagen für zwei Perſonen auf einige Tage. Der eben anmefende ‚Graf Siegmund von Auersberg gab-ihm feinen fürzfih ganz new gebauten: Wagen. Er hat ihn nit wieder geſehen. Wuͤrzburg im Januar 1817, ‘Dr, Joſeph Stahel. ESuußer dem Geſchichtlichen, Dertlichen, Pſycholo⸗ sifhen, was in dieſem Aufſatz fo charakteriſtiſch liegt, Hebt fih in ihm vorzügfid heraus, was Landflände, wenn fie mit dem Rande verwachſen find, und es daher wie ein Stüd ihres Leibes fühlen, und wenn fie Kopf und Herz auf dem rechten Fleck haben, wirken tünnen Für Fürft und Volt ; was fie vermögen gegem den: rohften Bebermuth, der Bolts; und Fürftenehre mit Füßen tritt, und alles. höhnt was niht mir ihm verbunden iſt. Der: ſelbe blinde Uehermuth, gegen: Den. Damals die Stände ’ End gu eines Fürften und Bandes Wohl in die Schranken traten, iſt es -jeßt, der gegen die „Stände Aämpft, und fo die Wände feines eigenes Zimmers einſchlaͤgt. Mir: Jen ſie denn, was fie thun? Werden ſie die Propheten Hören? Werden fie die Zeihen waren? — Mein, der Uebermuth verlacht fie, und er wird halsſtarriger. Die Froͤſche müffen fie vertreiben. Ein kleiner Fürft in Perſien, Seinen Zeitgenoffen wohlbefannf, cob am Taurus wohnend, oder Ararat, oder wo fonft ? meldetdie afte, von Würmern zernagte, Chronik nicht), dieſer perfifche Rleinfirft gibt Veranlaffung, aus unfrer humanen Ge genwart auf die barbariſche Vergangenheit des grauen Alterthums einen recht dankbaren und fegnenden Blick zu richten. Aber es erzähle Tieber die faum noch leſer— Tide Urkunde feld, wenn auf im ziemlich antiker Profa! „Strotzende Sedel des lauterſten Goldes nnd Sit: bers hatte ihm der ‚gefellige Vater ‚hinterlaffen, dazu aud reihe Heerden, groß und Hein; ein gar. flattliches, huldreiches Weib minnete ihn ‚und im Volke gab es für ihn Liebe und Treue die Fülle. Doc [dien er Lettes wenig. zu achten, verfhmähend, Gutes mit Butem auf: zuwiegen und Liebe mit Liebe zu verginfen. So hatte er im Der Nähe ein geräumiges Luſtgebaͤude, mit Wie: fen und Grotten und Gewaͤſſer, wohin oft und gerr das gute Voͤlklein ſchlinderte, wenn es andaͤchtiglich in den Mofcheen zum Allah gebetet hatte; dazu geſelleten fid viele von alferlei Stand und Würden, aus fernen Gauen, feftlih und yrunfvoli angerhan, fittig in Ge: derden und Worten, Männer und Frauen und rofige Mägdfein, fein zuͤchtig und wonnigfich anzufhauen, Da: rob legte fich der freundfihe Wirth, wenn feinem dürf- tigen Einfommen eim Scherflein mehr, dem brfümmer: ten Herzen eine Borge weniger ward, aud) legte ſich Dar Häuflein der Spieker und Pfeifer, wenn ihre Weife er: Hedlihe Spende fand, den Gaͤſten aber war es fo ge⸗ ruhſam ‚und wohlig bey Dem luſtigen Klingklang, daß fie Kriegsdruck und Theürung vergaßen, einander tiefer in Aug und Herz lugten und mit feſtem Handedrud ge⸗ lobten, des naͤchſten wieder mit Wagen und Roß al- da zu erfgeinen. Doch fo gedachte bey fi; Der Perſerfuͤrſt mit sich ten. Er verwies vielmehr maͤnniglich, laut Bericht fe: gar edle Fraum und Ritter, aus der traufichen Ring- moaer [dagegen Jann man nichts haben], verboth den Spielern und Pfeifern den erquicklichen Klingklang und das arme Roß campirte im Schatten der Siche, ohne Schutz gegen Sturm und Regen, übel gehudeli von al: lerlei Ungeziefer und Geſchmeis. Da gab es Trauern, auch bittres Geſpoͤtt und lautes Gemurr rechts und links, aber die Bedachtſamſten darunter - meineten: e— ſey ja wuͤrdiger und Heide beſſer und laute viet fei⸗ ner, dem graͤulichen Sinne des Perſerfuͤrſten aus dem Wege su gehen, ald die unfhuldige. Freude aus dem. fürfiligen Gehöfe zu verbannen. [Die dachten fehr ver, fandigl- { { — den und Heimiſchen, auͤch wenn ſie aus eigenem Seckel fi freuten. Vielmehr Cſo fährt ‚die Chronik fort) mochte er es Teiden, daß die Armen feines Volks, ganze Sahre der Theurung hindurd, aus fremden Gedeln ge: foeifet wurden. Denn ob er gleih das ſchwerſte Gold und Silber, dazu die ſchlechteſten Landſtraßen meit und breit hatte, fo ließ er Doc, fonder Schamerröthen, die Armen und Schwaden und Aelteften feines Voͤlkleins, zerlumpt und halb nackt, in unabſehbaren Scharen, als halbverhungerte Bettler und Lungerer, die benachbarten Fuͤrſtenthümer durchſtreichen, an Leib und Seele ver: wildern, Die gedrüdten Landleute quälen, melde dennoch mitleidig gaben und ſich troͤſteten, es fey feliger ge gen als nebmen, - — —v [Dagegen kann man aud nichts haben. Die Perfifhen Zürften fünnen ja shun was fie wollen. — Darüber reden fann man wohl fo wie es hier geſchieht; allein zum Klagen oder gar Tadeln, wer gibt euch ein Recht?] Von hier an hat Mottenfraß jeden Buchſtaben rein ausgeplündert und über dieß blaͤßt eben der Abendwind (Schreiber dieſes copirte am offnen Fenſter) die muͤrben Blätter alle durch einander. Auch iſt der Verluſt leicht zu verſchmerzen, denn die Geſchichte dieſes Perſerfuͤrſten Jann doch nur, als ſchneidender Kontraſt zwiſchen einſt und jetzt, ein Plaͤtzchen verdienen. Welche Humanitaͤt in unfern Tagen! In der Mitte ihrer Unterthanen fühlen fih unfre Zurfen am gluͤcklichſten, feit fie gelernt haben, daß nur Die Liebe eines guten und treuen Volks fie er: hebe und recht eigentlih heilige, Daß dieſe Liebe nur das wahre Fürftenfeben fey. Es gibt daher für fie fei- nen berufigenderen und erfreufiheren Anblick, als Hei: tre, zufriedene-Gefihter der Unterthanen, vorzuglid nad) fo drangvollen Fahren, wo man es faſt verlernte, ſich zu freuen. Und wie ſie thatigft dem großen Volkselen⸗ de abhelfen! Hin den Blick z. B. auf die Landflraßen, wie es wimmelt von Brotlofen, welden für ihr Tage: merk fein Spottgeld gebothen, fondern reichlich gegeben wird, aus für Hier Kaffe reichlich, damit fie ’ im Rande bleiben und fich reddich nähren fönnen, damit fie begreifen und glauben fernen, der Fuͤrſt fen aud Vater des Volfs und ein gnter Water höre mehr auf Klagen, der Noth, als auf — Silber: Hang! Hin den Blick in die Verforgungsanftalten al- fer Ars, die nicht auf Faufmännifhe Speculation geſtellt ſtnd, fondern mo Birgertugend gewonnen, Rolfsnoth gehindert, uneigennügige Fürftengröße gewonnen wird! So forgen und ſchaffen, fo geben und ppfern die edeln Fuͤrſten unfrer Zeit und fo ertheilen fie dem Fuͤrſten⸗ fiern eine wahrhaft himmliſche Bedeutung: Denn mie das Sfernenheer Gottes im Großen der ganzen Wenig: heit, fo wird nun der Fuͤrſtenſtern im Kleinen dem be: drängten Volle fihre Buͤrgſchaft, daß der edle Fuͤrſt fei- nem Bolfe in der Noth am nadften fen. Welcher Fuͤrſt aber jet, wo die prächtigften Runfigarten dem Bürger und Ausländer geöffnet find, den Kreis der anflandigften Froͤhlichkeit verweiſen, den Wohlklang der Muſik verbiethen und zufällige, erlaubter Erwerbsquellden ffart neue zu ergründen, verftopfen wollte — nein, Der gehörte nicht in das Zeitalter der Humanitäf, Und ; & wenig mochte der Perferfürft die. Fremden lei⸗ | welcher Fuͤrſt jegt, ja oben jest, nicht das Moͤglichſte thaͤte, um lieber Hunger und Elend aus jeiner Nähe zu ‚nerweifen, Die Kluͤfte und Untiefen feiner Straßen zu ver- flopfen und dann, wenn vaͤterlich für die Brotfofen geſorgt wurde, das Bettelgehen zu verbietben — — — gewiß, der müßte ein folder Chronifenfürft und, bis auf das kleinſte Herzblutgefäß, über und uber zur Mu— mie eingetrodnet feyn. Doch wozu gegen eine bloße Vorſtellung eifern? Es gibt ja jegt nur humane Fürs fien. [Das halten wir nit für Scherz, fondern Ernſt. Wären die Fuͤrſten nit. fo human als fie wirklich find, und es .gepriefen zu werden verdienen; fo faße wohl halb Deutſchland ſchon in Amerifa, und fügte fich aus.] Auguff 17 * 5.8. (Banıcatı KERN Gaſtwirth Siegmund Richter und Dr. Hans Goͤden. Sm Weimariſchen Oppofitionsblatt w 2 60 Riſch Reh Kopn I — — vertreten von einem mamen!ojen Anbeter, von einem lichtſcheuen Verfechter Des Unfinns, wahrfcheinlich von einem Manne der blinden Ihemis oder einem Mitglied der geheimen Sippſchaft, in deren Wefen fold jaͤmmer— licher Wunderfram gar, herrlih paßt.” Dr. Hans Göden im Febr. 1818, der Iſis. Der Gaftwirth Richter, den man feit langer Zeit in ganz Schleſien nur als einen redlihen verftandigen und tüdhtigen Mann gefannt hatte, gelangte im Som— mer 1817 durch fogenannte Wunderfuren ſchnell zu fol chem Rufe durd ganz Schleſien, daß die Regierung in Kiegnig eine nähere Unterſuchung nöthig erachtete; und Diefe fofort mit wuͤrdervoller Umſicht und Befonnenheit sinleitete. Inzwiſchen bemädtigte jih der Dr. der Mer dicin, Göden in Löwenberg, der inder Provinz viel ge Iefenen Schleſ. Provinzialblätter, erzählte unter bomba: ftifhen Ausrufungen und laͤcherlichem Wortergepofter eiz ne nichtömärdige Betrügeren, Die in Loͤwenberg vorgefal- Ion war, ſchrie mit frecher Zuverjiht den Gaſtwirth Richter als den Anflifter Davon aus, ohne das Ergeb- niß einer Unterſuchung abzuwarten, Die (wie er rede aut wußte) bereits von Der Behörde begonnen war, und fuchte durch wuͤthiges Schmähen den guten Namen eines Mannes zu befleden, der #8 allerdings an Federfertigkeit mit ihm nicht aufnehmen konnte. Es mochten wenig Menſchen in Schleſien ſeyn, die das Abſcheuliche dieſes Verfahrens nicht empoͤrt haͤtte: einer und der andere wollte Die unerwieſenen Behauptungen in den Prov. BT. zurüdweifen, und dem Geläfterten feinen öffentlichen Ruf einitweilen wieder fihern, big die licgniger Regierung und Die löwenberger Behörde entfhleden haben würden. Aber allen Au ffägen dieſes Inhalts wurde die Aufnahmeindie Prov. Blätter verweigert, Don Rechtswegen fol au die andre Parthey gehört werden: Dießmaf wurde ſelbſt den Partheylo fen das Wort verſagt! und doch war die Rede von einem Mann ‚gegen den noch nichts erwieſen war, den Koͤnigl. Beher den mit der edelſten Schonung behandelten, und für befjen Gefinnung, niet der Poͤbel, fondern das Volt Yı3 — inſtimmig ſprach: eine ſolche Stimme aber iſt Höher zu achten als was ein anmaßlich beſchraͤnkter, ſich halb — gebehrdender Buchmacheni in feinem —— Eifer herausſprudelt. 0 Du dieſen vielfachen —* wurde der Verf. die⸗ ſer in — Een) Auffäge in das Oppoſitions⸗ " ücken zu Taffı Niemand fonnte das unbefan⸗ / * Der Berf. Hatte Richtern mie gefehen Chat ‘3 aud jegt no ni, war nie auch nur in der fern: | fen Berufrung mit ihm gewefen, fannte fein Mitglied » der vom Dr. Goͤden angegriffenen Behörden, und be Kern aud Richters Wunderkraft nit. Der Berf. er: Mär se über dieß, in allem auf geheime oder ungeheime .. Mfräfte bezüglichen durchaus Paye, und darum von glauben und Unglauten gleich fern zu feyn: daß er aber an fittlihen Werth des Menſchen glaubt, folange Abm nicht das Gegentheil erwieſen iſt, das bekennt er willig auch hier, Darum verfiherte der Berk, Richter ” fen feit etwa 20 Jahre als ein mafellofer Ehrenmann auerkannt, ſein vorgeblicher Antheil an dem loͤwenberger Betrug habe einzig in dem inſpirirten Gehirn des Dr. " Göbden ſtatt gehabt, und die obrigkeltliche Unterfuchung deren Ausgang ‚gebührend, alzumarten dem Alles Beffer- niffer nicht rathfam bedünft hatte, ) Habe Richtern sollfommen ſchuldlos befunden. Endlich erklaͤrte der Verf., daß alle ſittlhichen Gründefür Richters per: foͤnliche Unſtraͤflichkeit zeugten G. B. die ehrenruhrigen Verleumdungen des Dr. Goͤden, die dieſer als unfaͤ⸗ ig darſtellen, über die Gejinung winee andern Au nur in Wort mitzufsregen), und daß es ein ſchaͤndliches, Wefsurantifehes Unterfangen fey, dur mwüthiges Toben und Schimpfen Die Stimme der Wahrheit Nbertäuben eine Sache niederpoltern zu wollen, die auh darum der. ſtrengſten prüfendften Unterſüchung, der vollkommen⸗ ſen Auftlaͤrung bedurfte, Damit Dem Srr:und Aberglau- en ‚deine Falie bleide, in die er ſich verlriechen Senne. > Ridter dabey als Ehrenmann nad wie ver uber 18 Betrüger, ob ale Wunderthäter, als Getaͤuſchter son andern Gemißbrauchter, uͤber ſich ſelbſt in Unklar— eit Befangener, oder wie er ſonſt erſcheinen werde, das y gleich der Wahrheit und dem Recht muͤſſe die Ehre werden. 2 Das wurde im Oppoſitionsblatt gefagt: manches danon hat der. Herausg. der Iſis anjegt. ſelbſt dem Dr. Goͤden entgegengeſtellt, wahrſcheinlich ohne jene Auf⸗ füge zu tennen. Auf fie weiſet der Verf. zuruͤkk. Was der Dr. Goͤden herausgedreht hat? wer von uns bey: den der Obſcurant, der Unjinnige fen ? der, der ſtrenge Unterfuhung fordert, oder der, der fie niederzutreten trachtet? Wie Das ganze Betragen des Dr. Goͤden zu nennen fen ? Darüber Tann hoffentlichek ein Zweifel wal⸗ ren Wir wollen niemanden vorgreifen. Dad unreine Ange aber, dad in dem redlihen Richter einen Betrü: 2 2. *) Sie ftehe ſoviel mir und entfinnen im Septbr. und im Dedr. 1717. g er Wahrheit und Recht haben ſeitdem für Rich— ters fledenlofe Gefinnung entſchieden. — seta ıgıg. Heſt 5 Ä ee — — 214 ger Entdeckte, kann auch den rückſichtsloſen Verfechter der Wahrheit fuͤr einen Obſcuranten anſehen. Nun noch ein Parr Worte über des Verf. Perſon. Der Dr. Goöden mirft mir Namenloſigkeit vor, welches doch wohl nur heißen fann, Er mwiffe meinen Names nit, und könne alfo auf ihn nicht fhimpfen; fodann Lichtſcheu; weil ih mich unter jenem; Auffag nicht ge: nannt Habe, Mein Namethatdort nichts zur Sache, und da es Leute giebt, Die beachtenswerth haften was ichfage, ſchien ed mirangemeffen, mid nicht zur Unzeit damit vorzu— drangen. Uebrigens giebt es viele Ehren-Männer in Schle⸗ fien denen ichihn nicht verſchwiegen habe, ja die Redactiom Des Opp Bl. wurde gleich bey der erfien Sendung befugt mid; zu nennen, fobald die Sache — nidteingroß mauliger Federheld — 88 erheifhen würde. Am la: cherlichſten aber macht ſich der Dr. Göden in feinem laͤppiſchen Umherrathen nad meinen bürgerlichen Rebens- verhaͤltniſſen. Ein Zurift, und zwar ein blinder, fol ih feyn: fehlgefhoffen: nur ſoviel weiß ih vom Recht, als davon mit ung ‘geboren iſt: oder ein Freymaurer, noch arger fehlgeſchoſſen! Ich Habe vielmehr geglaubt, ‚der Dr. Böden muͤſſe wohl zugleid Großmeifter, Meifter vom Stuhl, Bruder Redner und Bruder Spre: ir irgend: einer geheimen Sippſchaft feyn, Die Das Recht zu erſticken, und die Wahrheit zu verdrehen beab— fihtige: Was mi betrifft, fo Habe ih allem Cliquen— weſen nie sine andere Seite geboten, als die Stirn. Ob Hr, GHden Durch andre meinen Namen ro fahrt oder nit, ift mir ganz gleichguͤltig: Daß ich ihn hier nicht nenne, hat er feinem ungezbgenen Pochen und VPoltern zuzuſchreiben: damit laͤßt fein Ehrenmann ſich feinen Namen abfragen: auch will ih dem Dr. Goͤden noch größere Beſchaͤmung erfvaren, als ihm ſchon von andern Seiten her zu Theil geworden ift. Will er auf meine Worte im Opp. Bfatt Gag für Satz antworten, wie fie ſchwarz auf weiß ſtehen, nit wieer fie ſich zurecht dreht, fo will ih ihn auf jegt noch als ebenburtig erkennen, und ihm beweifen, wie vielfad) er gefehlt hat. Bis dahin nehme er mit dieſer literariſchen Dachtel vorlieb. An den Recenſenten meines Buͤchelchens über Neprafentafivnerfaffung in der & Keipziger Litreraturzei. ng.‘ » Es hat Ihnen befiedt, mein undefannter Herr, meine Bühelden über Nepröfantative Berfaffung zu recenfiren,. Nicht,, daß Cie recenfirt, oder getadelt ha— ben, oder nicht meiner Meinung find, veranfaßt mid, zu dieſer Erflär. , fondern Die Art wie Sie es gerhan haben, und in der Sie, vermuͤthlich aus Leidenſchaft, und weil Sie fo chen in einer confliturionelfen Wuth waren, eine hoͤchſt vornehme Miene anzunehmen befie: ben. Es iſt nicht mein zweck mein Buch im Einzelnen zu verfechten; allein Die politiſchen Grundſaͤtze, die mir damals dunkel vorſchwebten, jegt aber zur flaren An— fhauung geworden find, und fih auf das &tudium der Geſchichte gründen, von der Sie, wiers mir ſcheint, nicht eben Die tieffte Kenntniß befigen, muß ih um jo 58 ‚915 eher anführen, je wenigero@Sie biefelben erfannt zu har ben ſcheinen, vielleicht auch nicht erfennen konnten, weil fie nicht beſtimmt ausgeſprochen find: Erklärung und Begründung behalte ich mir natürlid an: einen. paffen: Den Drf vor, 13 Familien find die Grundelemente aller Staaten, aus welchen fie hervorgingen, und um deßwillen, iſt die unumfchränfte Maͤcht, oder Despotie Die Aftefte Staatsform. 2) Die Democratie iſt die volfommenfte Form. 3) Verfaſſungen find nur die Frucht von Buͤrger— friegen. 4) Zwifchen Volf und Regent gilt nur das Recht des CS chmertes, oder der Stärke: Wer die Macht hat, hat das Recht. 5) Volkvertretung und Monardie find widerſprech— ende Begriffe, und die conflitutionelle Monarchie wird enttveder jur Democratie, oder Despotie, eben weil fie ein Mittelding zwifchen beiden ift. 6) Gleichwohl ift jegt bei unferm dermaliger Gitten: zuffand die conflitutionelle Monardie ein nothwen⸗ diges Uebel, 7) In Preuffen vollends iſt eine einigermaßen vernuͤnf⸗ tige Gonftituiton nit gedenfbar, weil dieſer Staat der hoͤchſten Anfpornung und Gänelfraft, um fi) zu behaupten, bedarf, und daher behaupte ich ‚mod jegt, — daß eine preußsihe Gonftitution den Grundfag auftellen muß: Im Kriege ift der Konig Dictator. } Da hat der Undefannte unummunden mein Politi— ſches Glaubensbekenntniß, das ih um fo eher glaubte geben zu müffen,, ala es dem gewaltigen Fritifhen Mi: nos ohme meitsres befiebt hat, mid in eine Linie mit Herrn Schmalz und Ancillon zu ftelfen, wogegen ich feierz lichſt für immer proteftirt haben will, Jena den q July ıs18. Herrmann v. Keyberfingf Doctor de Philoſophie. Fuͤrſtlich Wittgenſteiniſche Rechtsſache. Ich habe in der Iſis bereits Die Geſchichte und die Beweggruͤnde meiner Geſangennehmung in Witt genflein auseinander gefest — id; habe dem Publicum verfprochen, fobald ein Urtheil erſcheinen würde, foldes fogfeich öffentlich zu machen. Diefes Urtheil ift erſchie— nen, und wurde mir d. d. 30 Decembr. 1817. am 5 Man diefes Zahr. eröffnet. Es ſpricht mid von den Anſchuldigungen 1) einer Verfaͤlſchung, 2) » gewinnfiihtiger Abfichten bey Rebiſton der Witt: genfteinifchen Kaſſen, : 3) gefegwidrig an mid genommener Wittgenftei- nifher Gelder, ; 4) des Misbrauchs des Namens Er. Majeſtaͤt des Königs und hoher Staatsbehoͤrden, 59 mid und Herrn Polizeydirector Kölle von der Anſchuldigung revolutionarer Plane in der Graf 7 916 ſchaft Wittgenſtein und Stöhrung der -öffentlis Nude und Sicherheit ©; vera: ganz frey. Es erflart, daß En are 6) ih und Herr v. Koͤlle als. unbefcholtene Maͤn⸗ ner allenthalben in den. Acten erfhienen, und daß ins befondere — .Herr Dr. Kölle von dem Fuͤrſten von Wittgen⸗ ſtein auf den Grund der Preußiſchen Verfaſſung und Geſetze rechtmaͤßig als Fuͤrſtlicher Polizen: Director fuͤr die Grafſchaft Wittgenſtein ange: ſtellt worden ſey. * Darum aber, weil der Fuͤrſt von Wittgenſtein ſeinen angeſtellten Polizeydirector zugleic) einen Koͤniglichen neben dem Fuͤrſtlich Wittgenſteiniſchen, und. feinen auf den Grund der Gefege prafentirten Mediat - Land: rath einen proviforifhen Landrath genannt hat — dar: tum, weil der Zurft von Wirtgenftein zur Entdeckung und Feſthaltung des Thatbeſtandes eines von der che- maligen Heffendarmftadtifhen Debit-Commiffion an ihm verubten qualifiirten Betrugs feine Domainial: Caffen revidirte und Die Bücher bis zur Anfunft der bey dem - Suftiz.- Minifterio per Eftaflette erbetenen Smmediat- Suftiz : Commiffion in Befhlag. genommen hat, und darum, daß ih und Herr Poligeydirector Role an Die: fon Unterfugungen teilnahmen, werden wir ſaͤmmtlich in eine Geldbuße verurtheilt, mit der Weifung, dieſe Befhuldigungen dur eine anderweitige Vertheidigung zu entfernen, Der Fuͤrſt von Wittgenftein war Durch Gefege und Durch eine Special = Verordnung des Hofgerichts in Arnsberg angewiefen, feine Patrimonial- Beamten zu- gleich Königlihe zu nennen — der zürft von Vittgen: fein hatte nah dem Gelege vom 21 Juny 1815 das Recht, einen Mediatlandrath zu prafentiven. Indem er nun feinen ernannten PBolizeydireftor und feinen 3 4- nannten Mediatlandrath nicht nur der Regierung in Arnsberg, fondern ©r. Majeftat dem Könige felbft zur Genehmigung prafentirte, hat derfelbe fi fein Bandes; hoheitsreht angemaßt und id) und Herr Koͤlle haben an dieſer Ufurpation nicht Theil genommen. Indem der Furft von Wittgenftein zur Aufdeckung des an ihm begangenen quafifitirten Betrugs den That— beftand diefes Verbrechens feftHielt und zugleich bey der competenten Behoͤrde um gerichtliche Unterſuchung Diefeg Betrugs nachſuchte, hat derſelbe fich feiner unerlaubten Selbſthuͤlfe ſchuldig gemacht, und ich und Herr Polizey— direftor Kölle Haben an einer ſolchen unerlaubten Selbſt— hülfe nicht Theil genommen, ; Mir und Hr. v. Kölfe wird in dem Urtheile nachge— laffen, gegen den Herrn Dberprafidenten von Vinke we: gen der ung gemachten franfenden Befihuldigung revo— Tutionärer Plane in Ber Grafſchaft Wittgenftein, unfere Rechte geltend zu maden. Unfinn ware es, dieſe Bel: tendmadhung auf dem Proceßwege zu fuden. Herr von Binte hat mich mit folgender Drdre durch Gensdarmes. arretiren laffen: „Der berüchtigte revolutionäre Miniſter v. Kretſch— mann ift mit feinem Gehuͤlfen, dem Dr. Kölle, abermals in Wittgenflein erſchienen, und bat ‘917 # im * ſeine Anweſenheit die Ruhe und Sicherheit * J der dortigen Einwohner in die dringendſte Ge: 1 fahr gefegt — er muß mit diefem Gehuͤlfen ver: =. Haftet und nad) Hagen in der Grafihaft Marf —14 gebracht werden, ſo daß ihm die Ruͤckkehr Bine möglich wird, ‚ "Da id) nun von dieſer Befhuldigung durchaus 4* Seſprocheñ worden bin, fo erklaͤre ich hiemit den Herrn »on Vinke vor dem ganzen deutſchen Publifum fo dange für einen nichtswuͤrdigen Verläumder, fo lange ‚Herr von Vinke nicht ebenfalls im Angeficht bes deut: ‚schen Publikums die Wahrheit diefer Anfhuldigungen 'wadhgewiefen hat. Auch wegen der Mishandlungen, welche der Regie: rungsrath Weſtphal in Arnsberg an mir und an ‚Herrn Koͤlle verübt hat, iſt der Rechtsweg eröffnet. Dieſer Menſch hat ſich aber zu nichts wuͤrdig betragen, als daß es mir je einfallen koͤnnte, nur in die entfern- eſte Berührung mit ihm zu fommen. Das Publifum Hat laͤngſt über feine Handlungsweife {entfhieden und ſelbſt die ihm vorgefegte koͤnigl. Regierung zu Arnsberg bat fein Verfahren durdaus gemißbilligt und erklärt, daß fie daran feinen Theil habe, auch hat das erfdie- nene richterfihe Erkenntniß ausgeſprochen, daß fein Benehmen durchaus gefegwidrig gewefen wäre. Duͤſſel⸗ Dorf den 5 May 1818. - Theodor von Kretſchmann. Der Bauer in Polen. Monographie mit Andeufungen für Die ‚Befeggebung, v. A. Fv. Greveniz, L. pr. geh. Juſtizrath u. Ei: genthumer im Gr.Herzogth. Pofen. Berlin b. Unger, ae. ‚18. 8. 102, ‚Mit Ruͤhrung und Empoͤrung heben wir diefe Schrift ‚gelefen. Ruͤhrend der bodenfofe, rechtlofe Zuſtand die: fer Menfhen, und die wuͤrdige Theilnahme des Berfafferg, die um fo erhatener iſt, da er ſelbſt zum Polifchen Adel gehört; empört der viehifche Zuſtand dieſer Bau— ern, und Die noch vishifhere Behandlung des polifchen Wels, der dieſen Menfchen alle Anfprüde, wir wollen nicht jagen, auf vichifhe Schonung, fondern nur auf - angeborene Rechte menſchenſchaͤnderiſch geraubt, und wie Dreſchochſen mit Füßen getreten hat, Die Rache wird Hereindrechen! fie wird die Menſchenſchaͤnder noch in den Urenkeln erwürgen; bebend, mit aufgehobenen Händen - wird der Tiger Brut die um das Leben bitten, Denen es lebenslänglih genommen ift, Nach diefem Büchlein waren die Bauern von den ältefien Zeiten her frey und erbliche Befiger ihres Hofs bis zur Einführung des Wahlreihe 1543, wo ‚‚die auf: firebende Uebermacht eines von Herrſchſucht, über fein mwahrhaftes Heil völlig verbfendeten Adels jener Zeit, Volen zerſtoͤrt Hat, indem er den neu gewählten König zwang, alles zu unterfchreiben, was dem Adel beliebte; und da wurde der fürdterlide Berfaffungsgrundfag ausgeſprochen: ed fol dem Bauer vor feinım "weltliden Gerigte fortan irgend ein recht— liches Gehör gegen feinen Herrn, feine 915 Klage betreffe Güther, Ehre oder Kebrn ufw, zu Theil werden.‘ Mer fnirfht nit, wer fann einen. polifgen Ad⸗ lichen fehen, der jegt noch folden Sag vefthäft, ohne ihm den Rüden zu kehren? Aber fann eine Regierung hier Anftand nehmen, fol ein menſchenſchaͤnderiſches Verhaͤltniß ohne weiters zu zerihlagen? ; möge aud bar: unter leiden, ja möge dadurch zu Grunde gehen wer da wolle! hier fhmägt man noch von Schonung alter Rechte, Hier fol und wif man langfam und vorfihtig zu Werfe gehen, wo ein Adel auf Menſchen als auf Vieh reitet. Als man den Selavenhandel aufhob , hat man berüdfihtiget, Daß Die Sclavenhändfer Darunter leiden? Und nun fol man berudfihtigen, daß ber polifche Adel leidet, wenn man ihn von den. Ungerech— tigfeiten und Schaͤndlichkeiten wegpeitſcht, deren ſich ſeine Vorfahren frech bemaͤchtigt haben, und in denen er ſich fortwaͤlzt. Ungerechtigkeiten auszurotten iſt alſo nun feldft eine Ungerechtigkeit! D du elendes Europa! Wo ift die Menſchheit fo heruntergewuͤrdigt wie in dir! Wo ift es als Grundfag ausgefproden, ald in Dir, daß Menſchen gar fein Gehoͤr vor dem Richter finden ſollen! Nicht immer haben zwar in Europa die Richter Gehör, allein dann iſt aud ihnen das Recht, einen Richter zu haben, Nur durd Cultur vermöhnte und durch Unbildung verbildete Europäer fünnen dahin kommen, fih auf Menſchen zu fegen und dieſe fhonend zu Tode zu reiten!’ nur europaͤiſche Ungeheuer, deren erhabe: nem Rang dad Bieh zu gering ifl, können den Ver: fiand fo weit verlieren, daß fie die Natur umfehren, das Vieh auf den Menfchen reiten laſſen, und waͤhnen gleich Verruͤckten, es würde ſich endlich die Natur aud umkehren und das Vieh zu Menſchen, die Menſchen aber zu Vieh werden laſſen, was hier allerdings eine verdiente Strafe wäre. Das Die polifhen Bauern wirflih ebenfo freye Beute geweſen w.e jegt in Deutfhland, beweißt der Vfr. aus vielen Lirtunden von 1252 an durd 1347, 1420, 1435, 1447, 1490, 1503, 1505, 10, 20, 23, 38, bis 1543, wo bie Adliden von Siegmund I das teuflifhe Geſetz er: zwangen, Daß ihre Leibeigenen für vollig rechtlos erllärs umd fie in die Willkuͤhr der Herren ſtellt. So dauerte diefer mehr als wilde Zuftand fort bis 1791, worauf jedoch fogleih Die Theilung Polen erfolgte, die fih auch noch an und raͤchen wird, und das mit Recht. 1807 bob Napoleon zwar die Pribeigenfhaft auf, allein den Bauern wurde gar fein Befig zugeſichert. Wenn der Herr will wirft er fie zu ihrem Haus hinaus; „denn, fagt er, des Bauern Haus und Guth iſt ja mein! wie tomm ic dazu, dem Bauern mein Eigentum an ein Vieh zu verſchenken ?“ So reden die deren Befig ſich größtentheils auf Raub ihrer Vorfahren gründet. Die Bauern waren ja frey, Wer gab euch denn ein Redt, ihnen Menfchheitverdrecherifeh die Freyheit, jadas Rechts— gehor zu rauber? Mann kann fo etwas nicht ausſpre— den, odne daß fh das Innere gegen euch umwendet. Es wäre alfo Ungerechtigkeit, euch den Raub wieder ad: zunehmen, einmal wieder Gerechtigkeit zu üben noch See 919 | x * Jahrhunderten von ſchaͤnblicher ungerechtigleit! Koͤnnen die Menden fo verſtockt, fo blind werden? Kann die Habfucht fo alfe menſchlichen Ideen verkehren, fogar unter Menfhen, welche den Duͤnkel Haben, viel gebilde— ter, menſchlicher, edfer zu feyn, als fo unfersgfeigen! Mer würde Denn Mitleid, mit euch haben, wenn es den yolifhen Bauern einmal gefänge, ihr altes Recht wieder zu erobern? Eine Schaͤndung des Zeitalters ift es, daß Die Regierungen jegt noch Menfgen zwingen müffen, ihre Mitbruder nicht ala Vieh zu behandeln. Unter — Rubrik gehoͤrt der, der den Rohen roh behan— delt? Der wuͤrdige DVfr., der unter den meiſten feiner Mitftänden folhe erfreuliche, aufrichtende Ausnahme nicht bloß macht, fondern der auch hervortritf , gern zu opfern, was nörhig if, um die Heifigen Menſchenrechte wieder herzuftelfen, Diefer Mann, von deffen Aufftand fi die Befreyung des polifchen Bauers einſt herfchreiben wird, hat 25 Zahr in Polen gelebt ald hoher Beamter, ja als befonders von der preuffifhen Regierung Beauf— tragter, und fennt daher mehr als irgend jemand die Gräuel, unter denen da die Menfchheit verſchmachtet. Was er daher fagt, ift zu glauben, mas er raͤth, zu thun. Mr Der Bauer ift der Freyheit nicht fähig. Mag das feyn, was geht das euch an? Wer gibt euch deßhalb ein Recht, ſich feiner zu bemaͤchtigen. Laßt ihn nur frep, die nächfte Generation wird euch ſchon zeigen, daß fie der Freyheit fähig if, daß fie menſchliche Gefuͤhle, menſchlichen Werth Hat, und in der Welt zählt, wie andere, Berfieren mußt ihr freylich etwas dabey. Iſt es aber denn fo ſchwer, wieder etwas von Dem abgeben zu müffen, mas man mit Gewalt erworben hat? Sol— des ein Berlieren zu nennen, fann nur einen farfafti- ſchen Sinn haben. ’ Die Vorſchlaͤge, welche der edle Bfr. zur Aufhiffe des Bauernſandes gibt, find fo mäßig, daß Beute, melde für Menfhenfreyheit und Eigenthumsrecht aller Men: ſchen an der Welt unbedingt reden, nicht Damit zufrie— den feyn werden. Um jo mehr follten die Menſchen— ſchaͤnder eifen, felgen Schimpf und Fluch von fi abzu: wenden, und endlich folde verdiente Rache, die ſicher— lich nit ausbfeiden wird. Die, welche in diefer Lage jind, find auch) darinn, ſich das Buͤchlein ſelbſt zu ver: {hafen, ſich darinn zu ſpiegeln, und nachzuahmen ih— ven Mitbruder, der auf dem Wege ift, mit der Buͤr— gerfrone geſchmuͤckt zu werden. Wer hoͤren will, kann hören, und mer ſich beſſern will, hat noch e ini ge Friſt. Darum kein Wort weiter. Ueber die Unrechtmaͤßigkeit der von Seiten ‚des Furtürſſen von Seien gemachten Anfpruce auf voͤllige Wiedereinſetzung in den vorigen Stand, und die aus Diefer Unrechtmaͤßigkeit hervorge- hende Nothmwendigfeit der, Aufrechtbaltung Der weſtohaͤ⸗ Iıfpen Domaͤnendertäufe in Kurheſſen, von Dr. L. W. Schulz. Gerechtigkeit iſt kein Spielzeug. — 1818. 8.25 ©. Diefe Schrift bringt ziemlich aͤhnliche Empfindungen gervor wie vorige, iſt ebenfalls in einem kraͤftigen Styl m . ‚929 geſchrieben, weiß die Dinge beym rechten Namen zu nen⸗ nen, die begangenen Ungerechtigkeiten, Die großen, alle _ Staaten auflogender Berhäftniffe, ale Gründe der Gerechtigkeit umftoßenden Borausfegungen, faſt alle, vor⸗ zuͤglich deutſche Voͤllkerſchaften zum beliebigen Aufftand ‚reizenden und berechtigenden Handlungen aufzuzaͤhlen, weiß Diefes boͤſe Beyſpiel für Fürften und. Völker‘ der - Bundesverfammlung nicht ‚bloß and Herz zu legen, fonz dern auch zu beweifen, daß Diefe nicht bloß berechtiget, ſondern ſchuldig iſt, Gegenſtaͤnde dieſer Art is Reine zu bringen. Sie weiß dem Kurfuͤrſten alles ſo haarge- nau aufzuzählen, was er gethan und nidt gethan, was er wollte und nicht fonnte, morauf feine Handlungen beruhen, daß gewiß jeder im Caſſel die Monogrophie zum Andenten als Wandbild aufhengen wird. .Bon einem fo alten Maane aber, wie der Kurfürft, zu ver⸗ langen, er folfte fih in feinen. alten Tagen ‚andern, iſt mehr als das Waſſer auf die Wilhelmshoͤhe treiben. 5 Es gibt gewiſſe Dinge, woriber man das Re— Den aufgeben muß. Umtehren kann man alles, um: reden aber nur Menjgen! MET T Sn Hamburg hit aa Hat der Rath eine neue Medicinaf: Ordnung eingeführt, darinn das Gelbftdifpenfieren verboten und Die fih an: fiedenden Aerzte einer Prüfung von einem fog. Geſund⸗ heits = Nath unterworfen. Dagegen haben fih 20 Aerzte namentlih in einer Vorſtellung erklart, worauf mehreres Hin = ind Herſchreiben erfolge, wie im Verkehr 9.1. angezeigt. Wir daͤchten, Ahr härter beſſer Die Vor⸗ ſtellung bleiben laffen. Das Selbſtdiſpenſieren ift eine fo - haͤtliche Sache, daß man fie mit Recht für abgerhan betrachtet; und mas die Prüfungen der jungen Doctos ren betrifft, fo muß man geſtehen, Daß ſie jetzt bey R der Sefannten Doctormacherey wohl nicht am unrechten Platz iſt. Ihr beruft Euch auf alte Rechte. Lieber Gott! wenn alte Unrechte Rechte gaͤben, ſo mußte die Leibeigenſchaft mis Recht ewig dauern. Unrechte abzu⸗ ſchaffen, braucht feine Regigrung ſich zu bedenken. Bey den Leibeigenen thut man es freylich, weil die Ab⸗ ſchaffer meiſt ſelbſt zu den Menſchenreitern gehören. Aerzte aber von Vorunrechten zu bringen, geht leicht; da 78 gegen das Berufen ein gutes Cpecificum gibt, nehmlich Nichthoͤren, woran ed der Hamburger Eenat wohl nit wird fehlen laſſen. Brit Nur drey Puncte [Heinen und der Beachtung würdig, die ruͤckwirkende Kraft der Geſetze. Daß Die ſchon, mit Erlaubniß, verſteht fich, prafticierenden Aerztenicht mehr ſchuldig find, fih prüfen zu laſſen, fiegt wohl am Tages misihte auch bey bey mandem, wie es ſcheint, ſchier lä— cherlich vorklommen, wenn er als erfahrener und ſchier alter Arzt von einem ſchier jungen Geſundheitsrafh foll-" fe zu Rede geſtellt werden. Eben fo würde «8 zwegiond fehr ungiefli fern, Thon anderswo wirklich angeftelite Aerzte noch auf die Probe zu ſtellen. Candidaten aber, die von Lniverfitäten kommen, ſind bey dem jegigen Stade der Sachen nicht 'gefränft, wenn man an hrer DVochormurdigkeit zroeifelt. Wie es jegt bald eine fheiz= ne Ehre ift, Doctor Der Philoſophie zu heißen, da man * Sa ſo viele Tonderbare Kameraden hat, fo wird man auch bald. darauf‘ denfen miffen, wie man ſich wohl vuͤrdig titufirt, wenn man ſchier lieber den med. Do- stortitel nit mehr hören mag. Gehts ja ſchon Dem Brofefforentitel zahfreih um die Ohren! er 0 Der dritte Punkt iſt das Axcanum. Es ift leicht | — Niemand ſoll Arcana haben; allein nicht ſo fit: Niemand ſoll leben. Wenn einer von Arcana leben kann, warum fol man ihm das Leben verkuͤm⸗ mern? Alein dafür laͤßt fih ja helfen. — Der Gas bleibt fieben: Niemand darf Arznepyen rei: hen, als der Apothekerz es verffeht fih, dad von hee, Elyſtier udgl. nicht die Rede if. Die Arcana \ muß Daher auch der Apotheker vertheilen gegen gewiſſe - Nbgaben an den Entdeder. Ehe aber irgend ein Ar- canum verfauft werden darf, muß es nicht bloß von ° 8 andern Aerzten geprüft, ſondern vom Entdecker vor ei— nem sefhmworenen Ausſchuß zufammengefegt, wofern eg ren Anfang bedarf es der Sufammenwirfung; find nur > das üft, überhaupt naturhiftorifc und hemiſch dargelegt die erfien großen Auslagen gededt, fo wird ee fi ſchon hrrden. So wäre vielleicht allen gehelfen. Geht Cuh von felhft forthelfen. An euch, ihr reichen Adeligen! wenden wir uns, die ihr fold ein Werk als Zierde auf zur Ruhe, und lernt Gedult! _ [ Ban euren Tafeln Eönnet fiegen laffen; an euch, ihr reichen ** — Eigenthuͤmer menden wir uns, die ibr darinß Alf eilyen Schrebers Säugthiere von Goldfuß eig ji edelfte Mittel gegen Langemeile finder, hätten wir fhon fange gern nad; Verdienſt angezeigt; Ri ee Pe —— hoffentlicn nicht unferer Nah: 25 wollte fih aber einerfeits nicht thun Taffen, anderer: 9. ogen fie fremde Pradtmwerke anfgaffen ! Mögen & Ba 3 ; DEtaE fie aber Die heimifchen nicht hintanſeten, die b ä seits dachten wir, ein Werk von diefer Wichtigkeit und i n, Die bey ment: weſentlich beſchrieben. Ein Mann ſorgt dofü Lieblingsſtudium ſie fuͤr das Leben Bm deßhalb große Reifen gemacht und wieder maden wire der fih in einen weitläuftigen Briefwechſel eingelffen hat, deifen Kenntniffe bewährt find. Sind fie etwa theu erer geworden, oder vielmehr verhäftnigmägig zu ii, er? Keineöweges Nein, der Grund. liegt nidt am Berk; er liegt daran, daß in Deutfhfand doc nod immer fein Gemeinfinn walter, daß nod immer nit die Einfüht zur Klarheit Durdigedrungen iſt, daß ſolch et Unternehmen Dur Abnehmen unterfigt werden 5 von jedem, aus deſſen Lebenskreis ſolch ein Fach * nicht gänzlich fiegt, und dem «8 nicht eben durh Ber: baltniffe unmöglich ifl, Befonders an Euch Sole ent an die Naturforfher wenden wir und. Ihr ——— Werk jegt kaufen, damit es nicht eingeht, wenn ihr es auch nicht für den Augenblick braucht; jetzt, beym ſch we⸗ von-fo ausgezeichnetem Werth unter allen aͤhnlichen aus ger Pracht, Gottlob! mehr Brauchbarkeit haben, und andern Thierklaffen in Guropa würde der Empfehlung nicht bedürfen: auch wuͤrde weder eine öffentlihe Bi— bliothek in Deutſchland fenn, noch ein Naturforfeher die, ſes Faches, welcher rauf dieſes Werk nicht unterzeichnet hätte; fo daß deſſen Fortgang nicht bloß gefichert wäre, fondern Daß aud Herausgeber und Verleger für die vie: Is Mühe, den ſchoͤnen Eifer für die Wiffenfhaft, für Deurichlands Ruhm, für den oroßen Aufwand hinfäng- ih würden entjhadigt, ja belohnt werden. Nun hören wir aber, daß dieſes einzige, Werk mit eben der Lauig— fei : gehen. gelaffen wird, wie leider Die meiflen des na- turgeſchichtlichen Faches. Niemand will mehr Sinn, niemand mehr Geld. haben für die edelſte Wiſſenſchaft der Ratur, durch welche wir doch von ung richtige, von „der großen, bewunderungswürdigen Cinridtung und firengen Ordnung Der Welt deutlihe, von Gottes ma: ‚thematifher Kraft, von feinem Berhalmig zur Welt, vom tiefen Weſen der Religion erhebende, zur Anbetung hinreißende Begriffe zu erhalten vermögen. est frißt Die Politik alle anderen Wiffenfhaften auf, wie vorher Die Hirnphilofophie. Es muß fo feyn, und gut, Daß es fo in Deutichland einmal geworden ift; allein zu Grun— de gehen muß deshalb nidis anderes, was nidt wider Die Mir politifhe Richtung Deutſchlands, die wir nicht tadeln, ſtreitet. Sonſt hatte wohl jeder gebildete Reiche die Hauptiwerfe in Der. Naturgefhihte, und darunter fanden Schrebers Saͤugthiere oben an. Warum find ‚fie jegt vergeffen? Sind, jie etwa ſchlechter geworben ? Nein! Sie find den Riefenfchritten der Zeit gefolgt, Die jest gelieferten find größtentheils nem, gut, mit Berück⸗ htigung aller Kennzeichen gezeichnet und ausgemahlt, ⸗ allgemeinen Nutzen ſchaffen. Es kann ſonderbar ſcheinen, unſere £ ſchichte als Barometer des —— Re Euftur in Deutfhland aufzuhängen, Indeſſen ift das eben nicht fo uneben. Sie ift jeßt Das einzige Bud weſches alles umfaßt, was ſeit Gmelins Yusgabe von Eınne entdeckt und gearbeitet worden, wie nod vieles, was felbft Diefe vergeffen haben, welches die mei- ſten Verwirrungen Gmelins, beſonders bey den niedern Thieren weggeſchafft hat; fie ift ferner als Lehrbuch nicht au groß und nicht zu theuer: und doch iſt der Abſa nicht beſonders zu ruͤhmen. Woͤchentlich ſchleichen 9 Erempfare vom Lager — das ift der Lohn für fo viele Arbeit! Damit verglichen, koͤnnen ſich wahrſcheinlich Schreders Saͤugthiere noch Glück zu größerer Bewegun wuͤnſchen, wobey fie hoffentlich geſund bleiben ER Solang aber die Heerden nicht zahlreicher durchs and ziehen, bleibt die Hungersnoth in Leib und Seil. Ka— meraden helft! Gleichfalls bedauern wir, daß N des Carus Lehrbuch der 390fomie noch nicht dem Publicum vorgeführt werden fonnte, Es fommt aber naͤchſtens daran, und Daher jetzt nur fonier, daß dieſes Baf ungeachtet feiner Kleinheit, do bie Summe der sesigen Kenutnife und Anſichten umfaßt, und ein voßfiändiges Bild biefer Wiſſenfchaft iſt Mer Zontomie lehrt, wer fie lernt, und wer wird noch wäh: nen, daß er ohne diefe Phyſtologie und Zoologie zu Ders ſtehen vermöge? dem rathen wir dieſes Bud an Wir find auch Dafur weniger beſorgt, ale für ©d J— Saͤugthiere, da N Zweifel ein größeres Publicum Hydraena , riparia & ° Limnius aeneus Müll, subviolaceus Nees. dubins Parnus acuminatus 2. prohfericornis auriculatus*" Clerus formicarius Trichodes apiarıus alvearius Corynetes rufipes 2. violaceus Notozxus mollis Anthicus WIONOCETOS Pselaphus haematicus Reichh. Kr. — extinax oß oleti paniceum 10) minutum nitidum 7« 12| Ptilinus 10lpectinatus* nu Kult; Kr. Zlıa guitata 3 320 guttata 1. 12. 2loblongoguttata 6 6locellata - 6 6|7 punctata 2 9 punctata 1. 6 10/5 punctata 3. 10 pectinicorn.m.2.ÖlhyperboreaPk" 15 48] Ptinus 11 punctata1. 18 6limperialis 1. 1214 pustulata zZ 10lrufipes 1. Olflexuosa 6 Fur 2|variabilis Illig.d.4 2lelegans 6 — — %.a subfasciatus 4 — — 4 AlGibbium Gopustulat F.)@.4 12|Scotias * Bir — yy.da Sarrotrium dispar Ilg.y 4 45lmuticum 2Alca pustul. F.) 2'Dorcatoma dispar lllig. & A Zusmehausense (6 sta. 79 10| Beck 2. ° 12|conglobata 2 h Necrophorus bipunctata 2 2ihumator 15112 punctata 53 Vespillo 1020 punctata> 4 mortuorum* 6|Silpha Heisei Host. 1. 10Jlittoralis glabricell. Rb.2. Qjlitt. var, fem Cantharis fusca 2 antica Mack. “ dispar rel ucida nigricans rufa L. melanura 1estacea pallida obscura fulvicollis Malthinus biguttaius flaveola 2. Malachius aeneus bipultulafus ulicarıus Jasciatus equeltris angulatus 1. apıcalis Acichb. 12 yıridıs 1. Dermestes lardarius Pellio vulpinus 2. catta tesselatus 4. Gllunata* Althoracica 6lobscura 1ı0latrata Alreticulata Alrug0sa Ösinuata 3. 6jopaca A'g. punotata 6,dispar 1. punclata 1. 6 Peltis 6lgrossa 1. ferruginea* 3loblonga 2. 2llimbata 5 35| Nitidula 6'varia ’ a'sordida 2. 10 testacea Pk. Icolon 5 12\discoidea (24 punct. 20| Abietis 4 lateralis 1. 10 24 globosa Der: “2 .)y 2 12 post. incras’ 24/4 verrucata 2. 10 24irenipustulata 10| Müll. * 10 3lfasciata Hört* 10 3laurifa Sehn. 10 6 bisbipustulata 1. 6 Öln notata 2. 6 12] liscoidea Hbst. 3.0 ü) parvula var.a.2.4 10) — — 8.383. Diet ee Eu x 3 12/flayipes 2. a nigrina 2. 4 A| Cassida 12lequestris a 32lviridis a 24/Murraea* 12 singularis 2. 10 ö!Vibex 6 Ölferrugimea 6 5. 1Olnebulosa 6 margaritacea 6 6 pallıda PR. 10 bipustulata 1. 6 pulchella* - 6 2lrufipes Gylih.1. 15lnobilis * 6 2lferruginea 10| Eumolpus 12 obsoleta Alpraeliosus 12 Ölaestiva Alobscurus 6 124 pungtata vitis 3. 12 trifaseratus 10) Gyllih. 2. Alarenarius 1. 10 Byturus Jutea 5, 12|lepidopterus ‚£fumatus Aıstrigata Ziegl. 1 12 tomentosus 4 aenea 2 Chrysomela Cryptophagus solida 2. 2ltenebricosa* 20 TyphaeGylih.” 10\Dulcamarae 2. 10\coerulea Meg. 350 obscurus G.” 10lsulcata Hbst. 2. Oleibba Dahl. 2a CTaricis 10'Cateretes _ Banksi 4 2A Lycoperdi 6lpedicularius Alcoriaria 8 cellarıs 2Urlicae Ilig.* Ölhotenttotta 3 Latridius porcat, 4|Coccinella vulgatissimaSchr. Throscus 15 punctata 6 1. 6 adstrictor* 127, notata Alvarians 6 Anobium 19 punctata 6llamina 2. 12 tessellatum 10) Minigrum 6lfucata 12 striatum 6l18 guttata . 6lSophiae * 12 D 3 Kr. Kr. = 7 Armoraciae 2'nemorum. % zleoeruleusa." 6 _ Cochleariae Ay pustulata 1... Ölflavipes 4 Americana* 2alVerbasci re 6 Cerealis ‚Ölatricilla 3. 4auratus Dahl.1. 6 iristis 24lNasturtii 6linears 6 vittata Dahl. Cyphon Cerocoma _ , fastuosa Zlmelanura 1. 12|Schaefleri m.f12 violacea Glpubescens 2jlyia, 0. 000 k - a graminis 3. 12ld scolor Pz. 2. 6vesicatoria* zenea Alhemisphaeric2. 3Syriaca * 20 — rar. caerul. 4 Endomychus Mylabris e Populi ° albovistae 2, .. 12lalairicag. 48 tremula al Atopa Cichorei 2%. 20 polita Alcervina 3. 6lFueslini* 20: ° Staphyleae Alcinerea2. 6110 punctata 1. 20 Adonıdis* 24! Cistela \crocata 2, »<.., 20 10 punctata 4'sulphurea 6) Lymeaylon 0°. 20 punctata Ölpicıpes 1° 10/dermesteides* 10: 6 punclatal. lfulvıpes 1. 6!Dircaea h n; we Llig. 15, — van. Olstriata 1. 48 pallida dirufipes 2. 0 Hullomenus ı sanguinelenta Zmurina Ömicans* 20 limbata Olthoracica 1. 6laffinis * 1} marginata 5. 12lrepenisis 4. 6 Pytho N Schach 1. 12| Allecula castanens 1. 48 aucta, ölmurio 1. 6/Dendrophagus.' marginella 4| Clyıhra crenat.Gyl!h2.48 hannoverana : 10jlougipes A. 20) Brontes REDE litura öla punctata aiflavipes — Poſygoni 2Zılongimana A. 12]testaceus1. 6 pectoralis Zltridentata 6|Cossyphus in Orioceris Scopolina aldepresusHffe. * 36 2 maculata 1. 10)bucephala 5, 12] Lampyris ö rufipes Alcyanea alsplendidula 6 tlavıpes Alaurita 10 —— ur Helodes collarisn. sp.* 15Isuturalis2, 24 phellandrii Nlaffinis 4. 10 Pyrochroa Lema concolor* 12lcoccinea 6 merdigera 2lCryptosephalus |rubens1.' 12 brunnea* 40lsericeus 2lpeetinicornis 5.12 12 punctata Alviolaceus. 6 Lyeus subspinosa 10lflavifrons 6lsanguineus ° 4 Asparagı Albipustulatus alminutus* 12 cyanella Allineola 10|Mordella - , melanopa 62 punctatus ı0/fasciata | 6 fulvicollis 6lcolnratus 5. »olaculeata 2 Galleruca 6punclatus 2. 12 frontalis - a rustica Ölcordiger 2. a2lthoracica 2. a Tanaceti Alcoryli ds 12 Donacia sanguinea A. Övittatus 4. öjcrassipes 12... Alnı Nympheae lıneola tenella 1, Gapreae Vitellinae Betulae wiolacea 2. Haltica nitidula Helxines 5. exoleta ehrysocephala dentipes E. H. Aridella £. H. serniaenea 2, affinis 1. testacea* rufıpes oleracea caeruiea Pk. Mereurialis* Euphorbiae 2 2!bilineatus almicans Hoppe 12 Slitessulatus Germ. |Menyanthidis 12 a 5% 6\Sagittariae 43 guitatus2. 12]Lemnae ölhieroglyphicus ajdentipes 2,bristis 6simplex 2'Moraei Aluımpressa Pr. RR semicuprea Pz. 2 tus" 12|l’yphaeBrahm1.10 2jflavipes - 2]Nympheae 2 Alfrenatus 1. ı5jnigra ° 12 2 Hybneri 1. 1ojdiscolor Hoppe 6. 1.Olgracilis ıo'pallipes mihi 6 alrıni 1. 10 Arundinis 4. 30° " Siminutus alliy drochaeridisı1o — Equisetifl. 1 12 Ojatra 6| Tkichius NE 10) Lagria Eremitaı. 15° Ajhuirta 58 punctatus 20 2lpubescens Snobilis 10 al Dasytes fasciatus 8 10frsetallicus2. 6lsuccinctus.1. 10 afnıger a!hemipter. m. f. 10 Fullo f.2, vulgaris m. f. "Hi villesa* ilosa 3. solstitialis aequinoctial.1. "aprilina * aestiva Oliv,* Vitis * Frifechü austriacam., ” "agricola m. f. zuricola 2. horticola brunnea* variabilis * 9 uamosa 'argentea 'pulverulenta” ‚graminicola 4. 12 sputator 5. pocast, m.f.12 gitessellatus holosericeus coriarius Cerambyx 12/Heros 1. 42]0erdo 6 Rs Köhleri* pilosus2. alephippium 1. 'subfuscus Har. 6jferrea 2. obscurus brunneus umbrosus2. striatus vittatus analis hirtus Host. - bipustulatus equestris ‚pulchellus ‚shoracicus balteatus sanguineus epbiıppium allinearis 1. 10 praeusta 5 10'0culata2. 6tremula Alvirescens Gmargınella 4 Callıdium 6lrustieum * 6lstriatum * a2/Bajulus 6lfennicum alrufipes1. anlicum 2. -Zlviolaceum 10lsauguimonm * serrarius Pz.1. 36jarcuata ı nebulosus 5. Kr. 20 10 ‚10 10 12 ‚gVerbascit. 12 IseutellumXn.1.104punstatus 1. 24 ‚Slmysticus 6 5 ——— 10 Zimassiliensis* 10 eylindrieRoss" 10 Leptura marginatas meridlana 6 longicollis 10lhumeralisi. 24 Slrufipes 3 ı0/amaculata 12 AlBructeri* ıolcalcarata ı0 Lucarus Isubspinosa 1. 12 18 Gervusm.f. _2o0lrukra 7a 20lparallelepiped. 101testacea a Slcaraboides 814 fasciata 15 12| Prionus _ Jattenuata 6 20|8 maculata 4 Gmaculata* 12 2olunipunctata2. 18 ı2lmelanura m.f, 6 ‘Olbifasciata Schr, 201 m.f. Me. 0) ı2]7punctata6. 18 12) sanguinolenta 10 Buprestis hispidus 4. ıojmaculicornis , 6 mariana 12lcrinitus1. 4 lugubris * g8| Lamia 4 austriaca 24jsartor 1. 8 ‚punctata 1, 24 aedilis 6 3 gulitata ıgltristis ü a afnis ® ı2\textor 10lcollaris 4 rutilans 2atomaria 2. 20virginea 10 gmaculataı P. 50 curculionoid. 1,12|ruficornis 1 8 . biguttata 2. 15Imorio A. agıclathrata 1. 20 viridis 3. 6lfuliginator 12] Necydalis a punctata 3| —var. ater, - 10 melannra 6 salicis 1. 4olrufipes* , ıglviridissima 4. 10 nitidula 1. ı2'pedestris 2. aalvirescensä, 4 —*8 Rhagium testacea 4, 19 Arge meer alias 35 — * — 6| Molorchus ABANSE dimidiatus 8 . bifascıatum 12 ? Elater, Salicıs® Spondylis castanıpes Pk. 10 = zen Olbuprestoides 8 'niger 4. 6Saperda ; : ‚aterrimus A. 6jOarcharias 24| Sinodendron Equiseti 10 Cardui 12lcylindric. m. f.12 Smınutus 2'populnea ajmuricatum2. 24 lateralis Oliv aleylindrica® ıajlimbataı. 6 testaceus ‚4leryihroceph. 2.12] Apate 12jcapucıinum 12 12] Bostrichus 12]pinastri Bechst.12 -sttypographus 4 1ollLaricis 4 s2ltrifolii Müll. 10 12lvillosus4, - 10 24|Hylesinus pıniperda 2 12|testaceus 2 6laterı. 6 a’FraxiniPz. 3. 6 #4 Bruchus 10,Pisi 6 aalcisti 4 6lvillosus 4 ‚6wirescens2. ., © oz. Kr. * Kr.ı Kr. Anthribus .Isulphurifer Host. |Lapathi 6 latirostris 12) 3. 2ananus n,'sp.. 10 Albinus 4. ı2planatus 56leruciger Hört. 6 varius 6lGoerzensis 48'Pseudaoorif. 2. 10 Attelabus orbicularis* 15jPericarpini 6 coryli 3]Polygoni 2. '6Castora.. ° 6 curcoulionoidss qjvarıabilis Hbst. ZicapucinusBeck.’io Rynchiies Plantaginis _ 6/Gomari Hbst. 2. 6 Bacchus 10nigrirostris 6/Geraniü 10 etuleti Ajaustriacus 10) Erysimi n Populi ajobsourus 3. 12|Quercus ö cupreus apieipes 6hchii 10 aequatus, ajseptentrionis 5. 10/didymus 5 Betulae ajraucus 6lassimilis * 3 nanus 12)5eminafus2. A2ltroglodytes 2 Alliariae* öldissimulis 1. 8lBeccabungae2. 19 Rhinomacer muricatus 1, .10|pilosus 12 curculioides aſcoryxſi glartemisiae* 6 attelabonoid.i. agglobatus AlLythri 6 Apion scabriculus 3jabbreviatul,3. 12 rnficorne 4, 6 Ligustici 10/Pruni Hbst.2. 6 cyaneum 3 alnubilus (6| Hypophloeus aeneum . 2jsemmatus 12\castaneus 412 frumentarium 4lniger Ol Lyetus vernale 4. 6llaevigatus I2lbıpustulatus 3, 6 albovittatum 4lovatus 2a pustulatusz, 6 flavipes 2 gracilis Beck.5. 12lcanaliculatus n. 4 tlavofemoratum 2]viridis Alcrenatus 2 Orchestes incanus Q'histeroides 2 Llicis 2, 12]palliatus* 12!terebrans2. 6 jota 2, 1olgressorius 1, 10.|depressus ‘6 Tagariae 2. 10jsimo 4. 10|Sylvanus Lonicerae 7. 10jvespertinus 6 dentatus ö Rhina jmus 5 Mycetophagus serythrocer,Hbsıallineatus „2a maculatus 6 Calandra hirsutulus Ölbifaseiatusı. 6 ‚abbreviata 12lsulcifrons 4 Tritoma Oryzae 10 campestris Hbst.Ölbipustulata a granaria 2oblongus g|Scaphidium Cossonus viridicollis 4. 104 maculatum * 12 Lymexylon solundatus 4. Ölagaricinum.4. ; sinuatus* 6llps Cionus micans 6/4 pustulatus Thapsus Pyri Scrophulariae OlAfneri Werbasci ——— ‚argenlatus 0 6 44 punctats* 96 44 guitatus* 6 a Engis 6 6 6 — fulvipes alhumeralis ee kyirküntem Kane Triplaz — A smaragdin. Meg.Ö.aenea ı. —— limbatus 3. 10|Diaperis ö Rhynchaenus Boleti ae: 12 notatus 3| Melos ardanae bimaculaiusı. 15 Majalis 12 marmoratus 6 distinetus * 2q aethiops 1. punetum 58 ** 20 Proscarabaeus 10 4brevicollis 5. 12 suleirosteis " Tachyoorus A lbidus 3, obsolelus Hbst. 6 pubescens 6 J 8 tortrix 10 analıs 15 5 “"|Druparım :6 chrysomelin laucus 1. 10 Bi 53 En — me'anocephal.3.6 pusillus 1. a BE farar A Pomeorum 5. 76 marginellus 4 Be 6 5 ee 3 Eu — 5 paratellusPz. qrufipes 2 Qurculio bipunctatus® 6 Rn: 2 3 flavomacnlatus’2glglobosus2. 12atricapillus 6 fuscomaculat. 15)Khubia. h 6lStaphylinus Dirus Hbst. 1. 24!Scolopax 3. 6lobscurus 2. 6 ‚germanus 10lindigena 4. 12 politus 6 Pineti1. Aslatriplicis ahirtus 5. 12 colen 4. 10/!Nucum 6)similis 6 semicolon 10]jtaeniatus 1. 6laeneocephalus 10 3 guitatus flavipes 4. 6lerythropterus A Abietis aeratus4. 6lfossor 3. 12 920 . — Kr. Kr Kr. olens5. _ 151 SYNISTATA. |Lyaa pubescens 6| Lepisma sylvatica 2. 12 mnurinus 2. Aapolypoda 10lerytihroceph. 1.12 maxillosurs 6 saccharina Alpratensisı. - 12 tristis1. EN Semblis Pteronus attenuatus allutaria 2]/PinicHylotom.F.) elongatus A\Phryganea ip. 20 atratus 6'reticulata 1. 8lSirer Lathrobium rhombica 1. 6,Gigas 3. 20 elongatum 6,phalaenoides2, 10|juvencus 2. za inultipunctatum | Hemerobius speefrum 1. 24 2 ıolperla 3lXiphidria Paecerus chrysops 1. Olemarginata f,1.24 tulvipennis 4- '4lhirtus 12] Ichneumon Fagaies 4. aPsocus oralorius 1. 10 orbiculatus Glvariegalus Amecatorius 5. 10 angustatus” 6 Myrmeleon elongalor 3. 10 riparius aformicalynx.1. 2ajovator 1. 10 tuficollis” 10/fosmicarıum 2. 24 luctatorius 1. 10 Alcochara 4scalaphus | Cryptus sanaliculata alBarbarus 2, Sblinstigator £. 6 fumata 1. 6Panorpa _ Bassus fuscipes 2. 6lcommunis m, f. Ölmanducator 2. 6 bicolor 1. 6) Raphidia Pimpla pulchra 2. $/Ophiopsis m. f. Ö,persuasor.1.P. 20 pulla 2. —- [manifestat.f. 2,10 sulcata 3, 6| PIEZATA. Banchus nigrita 1. . al Cimbex pictus 6 nana 1. allucorum 4. 24Ophion Ozytelus femorataetvv.def. glaucopterusi. 12 carınatus 3. a 1 15\luteus4. 6 piceus 2. aımargınata 2. 15| Foenus "morsitans 1. alsericea ı P. a2aljaculator 1. P. 12 cracsicollis D. 3|Hylotona \Cleptes Omalium enodis alauratus 1. 10 ophthalmisumz.ajcoerulescens 2. 6/Chaleis zivulare 3. 3 Rosae 3minuta 3 Anthophagus pagana 1. 10. Cynips _ earabdiles 1. 10 Tenthredo |Quercusinfer.s. 6 Serophnlariae1.12'Diplolepis 6 anunlataSchr. Glitalıca 1. 6 Stenus Inno.1. 10 Wignttalus [9) eicindeloides 12|margiuella 10l Chelonus vculatus 1. glbeimeincha bloculatus 1. 10 «lavicornis gjruslica 5. 10! Chrys-lucidula 3.6 Tuscipes 2, ajı2 punclata ı10laurata 1. morio 1. (\carbonarıa 10laeıica 2. 6 Ozyporus albicinet. Schr.1.10/fulgida 2. 15 rufus glapae 61gnita 2 maxillosus 2. ı2]punctum 3, 6|Parnopes blanda 6jcarnea 1. -- 30 ULONATA. |jatra ın. f. 8 Tripoaylon. ; Furfieula scutellaris Olfigulus 6 auricularia alstigma var. 1. 6]Psen aninor 1. Glrassata 1. 8lequesiris 1. 10 Blatta ſcarpini Pz. 5. Ö6jpallipes mihi.. 6 orientalis m. f. Olviridis A| Pompilus lapponica almesomelus L.2. Ofnscus 6 Acridium albicornis 10viaticus 4 subulatum ajmaura 10lrufipes 1. 6 bipunctatum alivida a|Pelopacus Acheta spirifex 1. 24 er ıcHylot) 6 gryllotalpaı. 12 Havicormis 1. G6lSuber sampestris 1. m, |luteicornis , 6larenaria 6 2 2 12\Abielis 2, 4sabulosa 6 Locusta Lristis 3. a Stieus verrucivora f1.tolgermanica 2. Grepandus 1. 10 Grylius crassa Schr. 4. 10 Tıphia aus Ostindien aglannulata ı. 4femorata 6 stridulus 2. 6jepluppium 2tlavilvons 4 30 coerulescens 3. 6, Morio 6|Scolia grossus F. 12lAethiops Ajsignala Pz. 2. 12 Trusalis nigra ala punctata 4, 12 masutal. zojeincta 3. alhortorumt. 36 S h f} * ee a Kr violacea 1. ı5jvillosulus Kirby. | Operaria 24 notata 5. 12) 2. - 6\ Bombus i 4 Bembez leucop. Kirby.2. Olapidarius 4 rostratus 10/funebris 2, 24) — neuter & olivacca 1. 20] Andrena rupestris 1. 12 Cephus thoracica 2. 10hortorum 3. 6 pygmaeus 6.carbonaria 6muscorum 6 Vespa vestita 2. 12'sylvarum2. 6 Crabro 8.helvola 2. 12\terrestris vulgaris 3. 6,bicolor 3. 10jhypnorum 1. 6 germanica 6lfulvo nigra Illie.Jarbustorumi.. 12 rufa 6| 2. 10/DerhamellaXırby holsatica 6lflavipes Pz. 6 1. — emarginata glalbicans Kirby. |Melecta - aucta Pz. 21 3% 12jpunctata 2. 12 trifaseiata 2. 6|Dichroa Symorpha 7 oculata 2. 30|Geoffroella Kirby.\armataPz. 1. 12. gallica a 1. 0) Euccra i Eumenes gibba Ölongicornisz. 12 petiolata t. 56 Dasypoda tuberculata Pz. coarctata 1. 12ldiscinctalllig.1.20| 1. 12 atricornis 1. 12lhirtipes - 12]. ODONATA. pedunculata Pz. |hirta alLibellula 1. 12! Panurgits acneR Is )2.,..,.30 Prosepis ater 6lamaculata.. 32 annnlata Zlursinus1. 6! Aeschna : signata 3i Fornica forcipata 6 Arpactus herculeana t P. 10'/grandis 1. 12 4 fasiatus f. 12pubescens ı P, OG,Agrion Alyson fusca 6,Virgo 6 fuseus 1. 6ig punctata 4Puella N Mellinus caespitum arvensis 10) Mutilla MITOSATA. sabulosus 3, 10leuröpaea f. 121 Scolopendra frontalis pedewnontana2. 30coleoplrata 4a Philanthus coronata 2. 24lIulus pichus 6|Xrlocopa terrestris 2 Iaetus 6Castrus 1. saſcomplanafus 6 5 cinctus alviolacea 2. 24 labiatus 10|Megılla UNOGATA. ornatus 2, ıejpilipes 2. 23] Trombidium Crabro plagiata Lig. 2.2alholosericeum 2 eribrarius m.f. 12]4 maculata m.f. 6|Lycosa peltatus 3. 8!Macropis lapidicoia Hahn scutatus 1 P, pterotus ı P. alatus Pz..2. sublerraneus ssllabiatapz, ı.. 2 3% >.,40 12] Colletes Anus Glconstricta lllig1.12'pinastri Hahn 10 Gsuccincta 1. Gpictus Hahn2. 12 vagabundus 1. 8jOsmie Thonmisus dimidiatus Pz. ajfuscaP2.1. 10,laevipes Lim, 10 aier 4. 10 bicornis Pz. Alaureolus Walk2.12 ER fronticornis3. 6lpini Hahn 2. 10 coerulescens2. 6|Clubion« 1 Nomada atrox Deg. 15 ""|Roberjeotiana 1.6|pallens Hahn 12 unicolor Pz. mandibularis 1 Pemphredon . : leucostoma 1 P'12 gen 10 —— 2,12 Oxybetus tufocincta Ilig. |palustris Hahn ı2 uniglumis Ar. ı0/lmaxillosa Mahn 15 mucronatus 1. 10] Centris Fheridiäne en p cornuta⸗ Pz. 2. 12/[redimitum L. 10 beeru⸗ Anthophora _ Phalangium N Ceraphron centuncularis2. 6jbimaculatum.1 10 cornutum 1. 12/lagopoda2. 6]Scorpio cu Hylaeus läadunca Pz. > 6lcancroides 2, 3 6 cinctus f. 6 fulviventris 1. BI, mn eylindricus f. 3irotundataı. 10|POLYGONATA, albipes 3.. 6 Anthidium Oruscus \ ımorio 1. BimanıeaWihe 6/Ascllus 2 leucozon,Kirby. 3imaculalum 6/Armadillo, 6 florisomnis Aladentatwum2. ı@lagilis he maxillosus 1. 6,Apis pulchell, Zenk, 3.6 kruncorum 3. 6jmellifica m, f, etlidorca ales 1. Selenei. Lathonia3 6/Ouercusi P, Euphrosyne1. AjAesculi Dia 2. Aslaja 2. — var. ohne 12]Caja 1. r ' '0\Versicol. 2. m. 30|Didyma 2. 6Taum. 2. 12|Vinula £. 1. Gamelina 5. "18 Ambigua1, 6 12 20 12|Populif. f. 1fl.2. 20]Exclamation. 3. 6 18/C0henopodii1, 10 361Basilinea1, 20 a Tritici 1. 20 24 12Segetis 4. 10 10Xanthoceros Bk. I 3. 10 \Brassicae2. 6 9 sjCoeruleocephala |Sulphureaı. 4 10/Öhiı. 10 4|Dromedarius 2.10|Calvaria 1. 30 "Antiopa2. Iris 1. 16]. Io 2. © "Urticae 4. alJacobeae4. . Polychloros 2, _6jFuliginosa 2. Leyana 1. 6/Lubricipeda 2. Prorsaa.. 10Plantagınis 3. "Lueillas. aglPurpurea2. Sibyllaa. 12lAntiqua m. r. Phaedra 7. 12/Quadra2P. Semele ı. - 10 Bucephala3. "Titkonus 1. 12'Curtula 2. Eudora 2. 24 Neusiria 5. Hyperanthus 5. allrrorea2. Maera 1% 12, {ubricollis 2 Aesaera 4. 8/Complana 3. Medeaga 12, U nitaı. Dejanira 3. 12,Cribrum 2. Hero 5. 20 Fascelina 1. Arcania 8. 12,PudibundaıP, Argus 2. 6,Ziczac A. Arıon? 32/Populi ı P. Acis-2. ‚6Spreta Fubr.1. Phloeas3. 61Mor,0.“ ‚Circei 6| Hepialus ‚Chryseis 2 &|Hectus 4. Epiphron35. 24!Noctua Davus 1. 12 Uxor 3. Jages 1. Rounica2. "Paniscus 2. 124prilina 4. tyale 2. 20, Myrtilli 2, Spini ı. 12]Herbidaı. Pruni ı. 12|Pronuba 2. Betulae 1. 12)Libatrix 2, "Quercus 1 10|Perspicillaris 3. Linea 2. 10|6ontigua4. ‚$Sylvanus 3 10lPersicariae 1. Comma 4. 10Ba tis 3. Machaon 5, 8/Megacephala6 Apollo 24lRumics 4. Brassicae 3,P. 6,Acerisi. - Galathea 1. HAnrfcoma 1. -Alveus 1. Sphinz ui Filipenduiae ı 10! Venosa 1. Protea'1. ocrepidis2,24|Tridens3, 4iCiirago 1. Exu ans Yüön.1.2glCunigera 1. Mimos Hübn.y. ogjPallens r. Onobryehis aulAtriplicisä. Vceitanicus Pill. |Chrysitis1. 01. RalFlavicormis 1. Fansta 2. 2glPlectarz. "Statices2. ipsacea 1, ‚Eorabylilorm2.1 Pisi 6. alLeporina 4. 15 'glNictitans 1. 12 10)Munda ı. 15 18/'Furuncula 1. 6 ı2lArgentala Hühn. 6| 2 10 ı6lconcha fl.3. 36 12|Geometra 6/Aestivaria 2. 10 61llunaria 3, 12 6lNaevaria 2. 12 20lAlbicillataı. 10 10!Prunaria 2. 40 10!Repandaria2. 6 10/Cousobrinar.3. 10 12/Beiulariaı. 12 20'Psıttacariaı. © 10|Grossularia 1. 10 ı8/Hastata 2, 10 12|Variata 2. - 8 20.Pusillaria 5, 10 Pandarıa Linn. 110 12|Plumistraria m. de Vıllı 350 12l Pyralis 8!Nymphealis 2.6 18’Potamogalis 2.6 24 Tortrix 2q'Prasınanab. 15 12] Vıridana ı. 6 ‚8. Tıinea zoll.ithosperm. 2.12 24 61» RYNGOTA. 18) Cenirotus -.gcornulns 8iGenistae 4 10 Tettigonia 410. Ornı6, 24 12'Stridulaı. fl.1.— 12! Flata 12|Oynoshatisı. 12 AnlCicada i ı5[viridis 2 15|lineata 2, 2 2uliuiterrupta 7. 4 10] Cercopis ı zulfaseiata a glleucocephäla 2 6 18llineata 2. 6 15lbiguttata ı, 6 927 ur Krral Kr...” Kr. spumaria 'alPodagrieus' \4lmoriott, aan, angulataz. ° Oltricolor 3. Olautumnalis 1. 8 rustica Latr. 6jleucocephalus ‘ 4| Haemotopoda sanguinolent.5.12Jater 1. Opkwäalis 2 dorsataGerm.2.15|Miris Chrysops Jassus sothicus Alcoecutiens: 4. 6 anio2. 'Olunifasciatus A| Anthrax 5% So Issus i ‚.lateralis ahottentotta 6 coleoptratus 3. 12virens a Morio 2 Notonecta Alydus Maura a glauca aſcalcaratus a. 42|capucina F.1. 12 zminutissima 4|Hydrometra ornataHofm.ı. 12 Sigara lacustris 6| Bombylius striata Alpaludum Almedius 2, 412 minor mihi. z2jstagnorum 6]minor 3 10 coleoptratad, 6lReduvius aterd.. 6 Nepa .. jermentus 3, 12lanalis F 20 cinerea alpersonatüs 3. 6sulphureus 2. 4 rustica 1. 2olannulatus A. 10) Empis f Naucoris aegyptius 1. 10jborealis 6 eimicoides Zjapterus 6llivida 4 Rahatra slercorea 4, a linearis 1. 12!Chermes Dioctria Salda Abietis 4. Aihyalipennis 5. 6 sylvestris 3|Coccus Asilus pallicornis 2dubius i0oſcrabroniform 6. 12 Aradus Pulex Laphria Betulaeı. Alirritans 2jephippium 1. 12 Tingis Galsalus flava 1. 12 humnlit. 4jsaltatorius 4. digilva 3. 10 Cardui 3. 4 — — |Dasypogon carimatns 4) ANTLIATA. Iteutona 3: 15 bimacul, Wolff AlCecidomya Ceria Tetyra \palustris 4. Alclavicornis 1. 2a Stollii Wolff. Ptyckoptera Conops defect. 10.albimana 10 flavipes 4. 6 albolineata 1. 18|Tipula aculeatus 2. 6 nigrolineata 6locellariaF.punc- |Myopa _ semipunctaiä 15] tata Mig. 3. 10/ferruginea 5 maura 3, Qulex ihuccata-2. 8 globus ı. 8!pipiens2, 2lfemorata Te 0 008 Cimex annulatus 1. 4/Mulio bidens1. 10! Rhyphus arcnatus 2, 6 rulipes alpunctatus Ö\vespiformis 2. 6 nigricornis 3|Hirtea Milesia lituratus 1. ı0lhörtnlana ‚2iseznis 2, 6 prasinus altebrilis 2 ——— 1. 12 dissimilis 1. 6Marci 1. Alpipiens 2 Juniperi 1. O'brevieornis 4. 4AlBaccha sphacelatusi. 6/Thomae sphegea 2. 10 agathımus 4. 12| Bibio AlLoxocera baccarum 2 —— aſichneumone a2. 12 ornatus 12]Havipes2, AlScatophaga . festivus alanilis 5jusiulata Affe. 6 bicolor 5\Leptis fumigata 5. 6 oleradeus alscolopacez - glfimetaria 6 albomarginat, 1.6jtrıngaria ajmarginepunctata Cydnus Arherix Hojfm: 6 perlatus ZlatrataE. 5. 6lrufifrons m. 1. 6 morio 2. 10 Straniomys ochracea Hoyfin.5.6 Navicornis Zijchamaeleom7. 12lpuncticornis FFie- delia sirigafa1. 12) dem.tTephritis acuminata Zlephippiufn 1. 12h flava F.) 6 Coreus ihypoleon 1. 10'Oscinis marginatus Elhydroleon 2. . 'gilineata 1, 6 hirticornis 2. q2ltierinas 10 Rhingia Lygaeus clavipes 1@lrosirata 6 saxatılis Ariridula 2, alSyrphus Kyoscyam? 44N emotslus inanis 5 20* apterns 2 margımbus 4 micans 1. 15 jzegyptius 1. Tal Tabanus pellucens 6 drassicornis bovinuss 6lbombylans 6. 12 Pini, 2ltropieus 4- Cjmystaceus 12 : Kr... Kaya: Kr. Er Kr.} „= Krr Kr bombyliform.a.1olungulatus ©. glBrassicae '... 6 Bembidion |Bruchus ‘ :. ‚[pedemontana 67 3 Eristalis apiarius 5, jätricarius 2. oestraceus 1. ehrysozygos Wie- 15] dem. x solgermanus Wied, 6bi 12jneglectus W.5. pendulus contristans W. 4. 8ldecipiens W. 6 6 florea alſtenellus 5. gitriquetraMeig.3.6 vtenax 2]Stomoxys : ai arbustorum 2 — 6 — 5 6 festivus 4. Alcalcitrans Absinth A ricolor 1. Apungens Bacus sepulchralis 2. alırritans 4. TussilaginisF, 6 tristis 5. 4|Musca — Scheva meridiana 3. 42) Jjcta 3 8 glaucia 4. Olcarnaria 2 —— nectarea 1.. Ölcaesar — 2 ater 1. Ölstriata 6 ae E netallions ©. 6lrudis ı P- 42 Jurida 4 ö Pyrastri. 6lvomitoria 2 ernula. a Rubesü 2imortuorum 1. Ojaeta MW. 10 transfuga awulpina 6lolivacea Hoffm. 6 wellina 6 stercoraria Al tundate 2 scalaris 4. 6lntaria Ocyptera scripta 3| Anıhomya ! ——— 1 6 Vappo eineraseens ? 5 äter 1. 12|strigosa pubera 6 Sargus dentipes 6| Hippobosca c der mathematiſchen, phyſiſchen und chemiſchen ‚Arbeiten, vorzüglich in Italien. ; (Giornale di Fisica etc. de Brugnatelli Brunacci e Configliachi 1817.) Obwohl unfere Zeitfhrift vorzüglich beſtimmt iſt, die italifchen Erzeugniffe zu fanmeln, fo ſcheint es und doch eh nüslih, in der Kuͤrze zu melden, was die fremden Gelehrten fanden, indem dieß dienen wird, die Kenntniſſe und Arbeiten ‘der ganzen gelehrten Welt zu verbreiten Indem wir melden, dab der große Auffucher von - Kometen, Pons auch im vorigen Fahre zu Marfeille eis nen neuen in der Nähe des Poles entdeckt hat, deilen Licht ſehr ſchwach war, uud welcher nichts defto weniger auch von Bouvard uud Arago zu Paris beobachtet wur— de, ftellten “wir die selliptifchen Elemente jenes von 1812 vor die Augen, welche uns von Lin au ‚gütigft mit⸗ ——— wurden. Neigung der Bahn 73,0 577 344 138, 8. "Länge des Knotens 253. 1.25 +84 — der Sonnennähe 92. 18. 43,7 + 100°, 9, Ercentrieität 0, 9545412 + 0,00 18549: Perihelifcher Abftand - 0, 7771403 + ..0,0002066, Durchg. ind. Sonnennähe 75, 3411813 + .0,0100721, Mittlere Zeit des Meridians von Göttingen, Art dev Bewegung Grade. „ Größere Halbachſe — 17.005 + 0,702, Sideriſcher Umlarf 70,685 Ann. Iul. + 4,354, Wenn man nun den Umlauf diefes Kometen mit dem fhon berechneten der Kometen von NHalley und Olbers vergleicht, jo wird man ihre Wiederkehr in wenig ver- ſchiedenen Zeitzwifgenriumen, nehmlich zwiſchen 70 — — und 75 Jahren, mit Erſtaunen beſtimmt finden. Die wahrfheintiche zufällige Coincidenz, welche im verlaufenen Jahre während der in'verfihiedenen Gegen- den fühlbar fälteren und mehr als gewöhnli nalen Sommerzeit ſtatt hatte, und das Erſcheinen einiger Flecken auf der Sonne brachte in vielen Perſonen einen ſolchen Eindruck hervor, daß ſie nicht zoͤgerten, das eine Phaͤnomen als die Urſache des andern anzuſe⸗ hen und eine allmaͤhlige Abnahme der Waͤrme für die Erde davon zu fuͤrchten. Die mittlere Temperatur des Klima von Papia von 1816 war + 7°,4 von R. ‚alfo etwas geringer, als die von zgro von + 7° 7 und von 3812 von + 7°6, in welchen Sahren auf der Sonnen: His ıgıg. Heft 6. Tcheibe Feine Flecken bemerkt wurden, dungsreicher Geifter über das Abnehmen der ‚menden Sraft der Sonnenftrahlen. Die mittlere Tem— peratur in der Periode der acht letzten Jahre war + 8% 2. Der Regen verwuͤſtete unſere Felder, nicht weil die mittlere Quantität deffelben fo groß geweſen wäre, als die in den acht vorigen Jahren, welche auf 36. Zoll und 7 Linien flieg; fie war ſogar fleiner, (aber der Regen fiel in den Sommermonaten faſt täglich. Das heitere Wet> ter, welches Faft von dem Winterfolftitium bis zur Früh lings-Nachtgleiche diefes Jahres 118171 gedauert hat, wo— “Durch das Therinometer von Reaumur im Schatten um zwey Uhr Nachmittage an dem erſten März hier 16° angab, beruhigt mehr, als jedes fandere Neden, einbil- erivär- Das Anhalten des im der vorigen warmen Jahres⸗ zeit gefallenen Regens, gibt vielmehr einigermaßen eine Erklaͤrung uͤber die Häufigkeit der Gewitter, welche in dem vorigen Jahre beobachtet wurden. Zwey derfelben waren mit fonderbaren Umftanden begleitet. Den gten März 1816 bedeckte fih der Horizont von Pavia mit di- ckem Gewoͤlk, und nad) wenigen Donnerfchlägen: fiel der Bliß, ehe es zu regnen angefangen hatte, um halb zwey nad Mittag, mit fehr großem Krachen, und fhlug in die Kirche von Borgarello, ein drey ital. Meilen weit von’ der Stadt gelegenes Landgut, ein, richtete entſetzli— hen Schaden an, nicht nur an dem Geräthe, fondern auch an. den Mauern und befondere an den Glocken— thurm ‚welcher faft ganz umflürzte. Zufällig war der Profeſſor der Phyſik in diefem Augenbti damit Befhäf- tigt, den unterbrochenen Leiter der AUniverfität zu unter> fuhen; der ‚gab ein Wenig vor dem ſchrecklichen Schlage die negative Spannung von 16° bis 20° an, in dem Aus genblicke der Entladung fiel dieſe und fieng gleich nach— ber ſchwach pofitiv an, zu ‘fleigen. Wenn man alle Um— ftande des Phanomens betrachtete, fo gerieth man auf die Vermuthunng, dieſen Blitz für einen nad) oben ge- henden zu alten, Es iſt jedoch gewöhnlich fehiwer, in den Spuren ded Schlags die Richtung von oben oder unten zu erfennen, Diefe Betrachtungen veranlaßten jedoch C. Volta, Brug- natelli und Configliachi, den Drt zn unterfuchen, ob fich die Meynung Über die Richtung diefes Blißes Beftätiae : 59 Br. a und die genaue Uebereinſtimmung ſchwer zu vereinbaren- der Umſtande beſtaͤtigte, was die Theorie hatte vermuthen laſſen. Der anfaͤnglich von dieſein electriſchen Strome, oder deſſen Hauptzweige durchlaufene Weg ward von einer veſten Mauer getheilt, unten von einer Seite der- felben, wo des Boden feuchten way hatte dag Electricum die Geräthe, beſſere Leiter als die bloße Mauer, anger griffen, ‚allein über derſelben lief er an der Wand fort, bis zu einer größeren Höhe, wo auf der. entgegenge— festen Seite derfelben Wand. fid) wiederum beifere Leiter fanden, wie die Orgel, auf die er fih ſtuůrzte, Inden r die Wand durchboßrte z hernad zertheilte er ſich hin und ber durch die leihteften Wege In viele Keine Strömen, Deren geöfter Theil fi) endlich auf dem mit einem Kreutze verfehenen Glockenthurm vereinigte, welches debhalb den heftigſten Stoß erlitt. Wäre Der Blitſtrahl von oben nad) unten gegangen , fo wurde er, nachdem er Die, oberen Körper auf der Mauer angegriffen hatte, fie hernach nicht anders als an Fuße durchbohrt haben ,.two nehmlich auf der gegenfeitigen Fläche wieder gute Leiter waren. Dieſer Umftand verdient einige Betrachtung, indem er, das ein⸗ Zige Mittel ift, die Richtung des Bützes mit Gewißheit zu beſtimmen. Aus welcher Urfache, wenn es nicht die Nähe der beffern Fortleiter iſt, follte auch das Electri⸗ cum eine Richtung verlaſſen, um eine andere zu nehmen, beſonders wenn es den Widerſtand einiger dazwiſchen liegenden Körper zu Uberwinden Hat, wie in dem anges nommenen Falle die Mauer war, welche er durchbohren mußte? Die Natur. wiederholte hier das befannte Er— periment, in welchem die Entladung einer Flaſche oder einer Batterie, die Richtung des electrifhen Stremes zeigt, und der Hupothefe Franflins eine; große Stuͤtze gibt. ! ; Obwohl Neimarıs, um von. fo vielen andern zu zivifchen dem Bliße und, ſchweigen, die Parallele der kuͤnſtlichen Eleftricttät behauptet hatte, fo Täug- nen doch viele Naturfundige die Blitzſtrahlen, welche nach den electro = atmoſphaͤriſchen Beobachtungen dagegen die haufigften feyn müßten. Der andere. Blifftraht März 1916 in der Nähe von Lugano, und beſtaͤtigt die electriſche Theorie von den unvollfommenen gestern, wie Waſſer. Er flug in einen Nußbaum 30 Schritte vom, Eee und in der: Nähe einer Metereyy zerriß Bleichlein=- wand auf dem Bodeny tödtete einen Hahn, gieng dann: fihief in das Wafler, drang durch den ſchlam migen- Grund, und truͤbte das Waller in einem: Umfange von dreyfig Schritten. Die Fiſche an diefer Gtelle emfiengen den. electrifchen Schlag, und famen langfaın und betäubt an: das Ufer wie wenn fie: verasteten Köder gefreilen haben; diejenigen welche fie Fochten, fanden die Blutgefäͤße ger— "siffen und: das Blut aufgetreten. Das Gewicht diefer erichlagenen Fiſche laͤßt ſich auf ı2. Pfund fhäßen; fie waren von verfhiedener Größe und meift. Schleihen. Der Zuftend der Atmoſphaͤre war troden, ohne vorher. gegangenen Wind. "Der electrifhe Strom’ war ſtark; in⸗ dam er mit großen Schrecken in der Nachbarſchaft ver- nommen wurde und einen’ Menſchen in feine Atmofphäre huͤllte, der 40 Schritte weit unter einem Baum. ſtand; auffteigendenm fiel gegen: das Ende des I ——— — ⁊ 3 F we er hat die Erfohlitterung von dem Kopſe Bis zu der Bruft und den Armen gefühlt; ſtürzte halbtodt zu Bo— den, erholte fich aber gleich teieder ; der BüR warf eine Ning= Mauer zwifshen dem Nufbaum und dem See niedev / öffnete fih den Weg durch ein halbfreisformiges Yoh - von drey Ellen ‚und fhleuderte viele Erde in das. Waffer. Der- Boden’ unter und naͤchſt dem Banıne iſt fehr durr und fteinig geivefen, 3 ’ Configliachi, welcher die Aufinerkfamkert. der Na- turforfcher auf die Beſchaffenheit der verflichtigbarem: veſten Körper wenden wollte, benußte den auffallenden Contra, welchen die Tode darbietet,. die noch unter 60° R. einen durch feine fihöne viofette Farbe fehr fihibaren. Dampf macht, der einen fehr großen Kaum einnimmty und ‚feine bemerkbare Zeihenwon Spannung in Röhren oder engen Recipierten gibt, wenn gleich die Tempe— ratur um 20° erhöht. Wenig zufrieden mit feinen früheren Verſuchen, die- in zu niedriger Temperatur gemacht worden/ und wo⸗ bey er Queckſilber in der Barometer-Roͤhre, oder bey der Luftpumpe anwandte, da der Dunft der Jo de nicht geringere Verwandtſchuft gegen das Queckſilber als ge gen andre Metalle und fette und oͤlige Körper zeigt, welche. man beym Gebrauche diefer Maſchinen nicht ent— behren konnte, zweifelte er, ob nicht eine kleine Span⸗ — nungs welche dennoch Die Jode erregen, koͤnnte, dadurch vernichtet werde. Die Schwierigkeit, die Zunahme des Volumens dieſes Bischens von. zurück gebliebener uft in. der. Barometer-Roͤhre, oder in Der ‚Luftpumpe zu ſchaͤtzen, verſtaͤrkte Ddiefen Zweifel, .. — ———— * Bellani, welcher ſchon verſchiedene ſchoͤne Verfuche über den Grad der Schmelzung und Aufivallung des PHosphors, Schwefels und Kamphers gemacht hat, und, vermuthetete, daß auch die Fade dieſelben Refultate zei= gen. müßte, verband fich mit Conf., um neue Erperimente anzuftellen, Diefe wurden mit Ölnsrohren angeſtellt, deren ein Ende verſchloſſen, das andere auf verſchiede ne Weiſe nach, dem Beduͤrfniß gebogen var. Daraus 7 ergab es’ fich, Dak die Dimmjie von ga de wie von Phos- phor, Schwefel und Kumpher über dem Siedgrade des | Waſſers, fuͤhlbare Spannung zeigen, und das in dem Maaße ftarfer ihre Siedgrade höher fteigen, von weis chen man ausgeht, um Die refpective Spannung der Duͤn⸗ fie zu. beſtimmen. — J 1 Gay-Lussac beſtimmt in Ann. de Chimie July J 1814, den Schmelze und Siedgrad der Jode, allem auf „4 \ * | eine zum. Ausführen beſchwerliche und fogar gefährliche Weife.. C3 und Bs Apparate find ohne Sefahrn fie ar⸗ beiteten mit Röhren 1—2 Yinien im. Durchmeffer, deren. eingenbogener Theil in eine Blafe erweitert. if. Da fie auch fleine Thermometer gebrauchten, fo. Eonnten fie Die Verſuche an einem Kerzenlih: wiederholen. Daraus leiteten fie folgende Shluͤße ab. \ 1... Die violette Farbe beginnt kaum fich.bar zu: erden, zwifchen dem 45° u, soo NR. 2. >2, Mit Vermehrung der Wärme, nimmt die Tarbe und Dichtigfeit des Dunftes v. ’ SIR. 3. Die Jode in conzentrirter Schwefelſaͤure erhitzt, x Sy =; Ba IE verliert fich bey 450 bis 50° die’ violette Farbe, was nicht von chemiſcher Auflöfung herrührt, fondern bloß von ‚Zerftreuung des Dunftes in den leeren oder Iuftvollen NRaumen der Säure, Die Farbe erfcheint daher wieder wann die Gäure erfaltet. 7% Die Farbe der Jode in der Luft kommt nicht von den wällerigen Dünften. 5. Die Gode unter der Schwefelſaͤure fangt an zu fieden, nicht genau bey 140° nach R., wie Gay-Luſſac fügte, fondern nur ohngefähr. Das mit Del bederte Waſſer zeigt ſich ebenfo, wie die Jode unter der Schwer felfäure, indem in beyden der Giedpunct unbeftändig iſt. Um ihn im der Jode zu: erleichtern werfe man in die Rohre fratt der Glasftide einige Bims-Koͤrner, wel— hhe fuͤr den entftehenden Dünft bequeme Löcher haben. 6. Die chemiſche Verbindung der Jode mit dem Mercurius ift flüchtiger, als der bloße Mercurius. Bez, Laͤßt man den Brennpunct eines’ Glaſes auf die L ‚ode, ſo erfiheint diefe violett nur in dem Puncte, wo die Temperatur die Verdunftung bervorbringt; allein die Molekulen der Jode verwandeln fi) Bald in: fleine Blaͤttchen, welche das Sonnenlicht zuruͤckwerfen, hier und da iwie der feinte Puder niederfallen. 8. Die ode zieht die Feuchtigkeit der Luft in ges ringer Menge an, felbjt wann fie fiedet. - Befanntlih find in der voltaifchen Säule von Chil- dren, die Sinfplatten zwiſchen Zwey fupfernen in je— dem Fadı, das den feuchten Leiter enthält, und fie macht berſchiedene Körper fehr leicht glühend und ſchmelzt fie; , Configliechi auf unferer Univerfität machte ähnliche WVerſuche. a) Die electro motoriſchen auf die neue Weiſe errichteten Apparate Leiten faft noch fo leicht, als die gewöhnlichen. Nicht nur erhält man bey gleichen Umſtaͤnden mit 12 Zinfplatten zwiſchen Kupfer und Kup— r fer Diefelben Wirfungen, wie mit 24 nur von einer Gei- p — RE EEREL DU — te mit Kupfer belegten; ſondern men kann auch, indem A man die Beſchaffenheit des feuchten Leiters mit dent WVerdichter (Cond or) verändert, die Quantitaͤt der * Electricitaͤt berechnen, welche im zweyten Falle unthaͤtig bleibt, die im erften Umſtande frey durchläuft. 4 b) Blos zwey Zinfpl.. von einem Parifer TG Fuß, nad) Children’s Weife geftellt und in ein mit gemeinem Salz gefäattigtes Waffer getaucht, reichten hin, die fein- ſten Meffingbiätter glühend zu machen, wie in der ele— mientariſchen Gäufe von Wollaston, in welcher jedoch der Platindrath, welcher den electrifchen Kreis fihließt, viel dünner, und gewoͤhnlich nur es engl. Salt Ei ec) Es iſt flar, daß die erhöhte Energie dieſer Appa— rate von der vergrößerten Dberflähe der Flüffigkeit welche ats Leiter gebraucht wırd, und eine. doppelte Anz zahl Röhren zum Durchgang der Electricitaͤt zwiſchen dem Kupfer aus dem Zink darbietet, kommt. Die Erklaͤrung dieſer Thatſache beruht immer auf den erſten ſchoͤnen Er— fahrungen von Cavendish über die Leitungsfaͤhigkeit des Waflers. Und hier wollen wir.nicht unterlaflen, zu mel- den, daß der ſo berühmte Stadion in Wien einen neuen 934 electromotorifhen Apparat erfonnen hat, welcher in einigen Fällen dem mit dem Troge vortheilhaft vor— gezogen werden kann; er befteht aus cylindriſchen, befz fer aus elliptifhen Gefäßen von Kupfer ,. welde den feuchten Leiter enthalten ; im der Mitte der erften iſt die Zinfvlattte, die mit dem Metallbogen des oberen Ran— des des zweyten Gefahes zuſammengelöthet ift, fo jedoch, ‚daß rings darum Fluͤſſigkeit ift; fe führe man fort, die. andern Gefaße woran. der Zink hängt, zu ordnen. Ein Jeder fieht deutlich ein, daß das Iſolieren der fupfernen Gefäße nothwendig iſt. d) Children. durfte ſich nicht wundern, daß nur er ne Plattenlage. CDberfläche 1342’) feiner großen Saͤu⸗ le‘ feinen Patindrath. von 45 Zoll zum Gluͤhen brachte, wann fie außer dem Fluͤſffigen ftand, während eine folhe Wirfung ſich mit einer Lage hervorbringen laͤht, deren Metalle nur 1 Dberfläche haben, indem in diefem Falle die electriſche Circulation nicht ftatt haben fonnte, als welche das Gluͤhen hervorbringt; fondern nur das geftörte Gleichgewicht der Spannung zwifchen Kupfer und Zinf, welche, wie groß auch ihre Dberflä- hen ſeyn mögen, nicht mehr als ungefähr 6 Grad. unferer feinften Stroh-Electrometer beträgt. e) Folglich hatte er auch nicht Urſache, fich eben zu wundern, daß mit diefer laͤrmenden Saͤule nicht einmal eine Leidener Flaſche merklich geladen werden konnte. Die Zahl der electromotorifchen Elemente war nur 20; die Spannung auf den Ende der Heide, fo groß auch Immer die Platten waren, konnte daher nicht grö= ber feun, als ungefähr 30 Grad unferer Electrometer, Porrets Verſuch von dem Uebergang des Waffers von einem Pol zum andern durch Blaſen (S. SH 17, 117) haben wir auf viele.Weife abgewechfett, indem wir ſtatt der Blafe, welche die beyden Waſſer-Maſſen thei— fet Merkur in einer Röhre anwandten; vor allen Anz dern fprah bey uns mit vieler Bündigkeit tiber dieß Phänomen Bellani *) Porret machte hernach die Bemerfung, dab ein fleiner Tiogapparat, fiwelcher nach einiger Zeit big zu dem Grade gefchivächt worden war, daß er dag Wafler nicht mehr zerfeßte, feine erfte Staͤrke wieder erlangte, als er den größern Theil des flüffigen Leiters weggenom⸗ men hatte. Er bedachte nicht, daß durch Zerſetzung der Subſtanzen, welche gebraucht werden, um das Waſſer leitender zu machen, und durch Verlegung der einen an den einen Pol, den andern an den andern, eine zweyte Saͤule gebildet werde, die ſich gegen die erſte umgekehrt verhaͤlt, deren Thaͤtigkeit vermindert, und oft das — fer ſelbſt zu einem unvollfonmmenern Leiter made Nimmt man einen großen Theil diefes Waſſers weg, fo zerſtoͤrt ınan ebenfalls großen Theils die zweyte (fecundare) Säule, deren Electromotoren fich aufs Neue mit dem Waller ver: mengen. Diefelde Wirfung beinerfen wir in dem Becher: apparat, deſſen Waller man nur zu rühren braucht, wenn er ſchwach geivorden iſt. Daf es daher nöthig fey, um den Apparat: wieder zu verſtaͤrken, die feuchten *) Nuoye sperienze fisico-chimiche istitnite cogli elettromotori ed indirizzate a Volta, Stampata- a Milano nella.tipografia Silvestri 2806. 935 Pappen ‘der Electromotoren mit der Luft in Berührung au feyn, Scheint ein unrichtiger Schluß. Verpuffung des Waſſerſtoff- und Gauerftoffgafes. Der Amerifaner Hare war der erfte, welcher ein doppeltes Loͤthrohr erfand. Configliachis doppelter Blas⸗ balg wirft genauer als Hares Lothrohr. Auch Van Mons hat in einem Brief an Buchotz eine gefahrlofe Einrich= zung erfonnen. Da jeft in England, wo man, wie es ſcheint, von diefem erften Verſuch feine Notiz genom— men, Newman auf den Nath Brooks ein Löthrohr mit Druck von großer Wirkſamkeit gemaht hat, [INS 17-] fo entftand bald die Hoffnung, daß man eine ungeheure Wärme erhalten würde, wenn aus diefem Apparate ein Gemiſch Waſſerſtoff und Sauerftoff in Verhältnijfen 2° x ſtroͤmte. Allein es war die Verpuffungs » Gefahr zu ver— meiden; daher brachte man nah Davy’s Entdedungen eine Röhre von 3 Zoll Lange und nur 53. innerem Durd)= meſſer an, weil fih Entzundung der Gafe in ganz duͤn— nen Röhren nicht fortpflanzt. Mit folhem Apparate un— ternahm Clarke von ‘Cambridge feine Erperimente zu— erft über das Schmelzen fehr vieler Körper, nnd her= nach iiber die Metallifation der Erden (Iſis ı7.] Das fo erhaltene Baryt- Metall hat den ſchoͤnſten Gilberglanz, ungefähr 4,000 ‚fpec. Gewicht, ein wenig dehnbar, (Abt ſich feilen und verbindet fich mit Palladium und Silber. ‚Clarke. legte unter die Flamme der Gafe auch) Stuͤck⸗ chen von Meteorſteinen, und fand ſie ohne Gewichts⸗ Verluſt in reines magnetiſches Eiſen verwandelt. Deß— halb vermuthet er, die Meteormaſſen von Eiſen haͤtten mit den Meteorſteinen gleichen Urſprung, ſo daß die er— ſten ſolche Steine geweſen, welche ſich durch das Erhitzen beym Fallen in Eifen verwandelt hätten, Die Flamme des verdichteten Gemiſches, welche von den fleinen Glasröhren ausgeht, ift, obwohl fie-eis ne fo außerordentliche Hitze erzeugt, bey Tage ‘doch faft unmerflih. Allen fie wird fichtbar, wenn das Waſſerſt.— gas unvein iſt; wenn fie auf fefte Gubftanzen gerichtet wird, fo erlangen dieſe ein fo ftarfes Licht, dab das Auge es Faum vertragen kann. Bon diefen und andern Phänomenen hat Davy die Erklärung gefunden, als er fih von der verfihiedenen Farbe des gekohlten Wajler- ftoffgafes Flogogen) Rechenſchaft zu geben ſuchte. Es brennt nehmlich hell an freyer Luft, ſchwach und blaß dagegen in der Drahtlaterne. Das helle Licht kommt von in der Flamme brennendem Sohlenftoff, Der ſich aus dem gefohlten Waſſerſtoff abſetzt. Eine neue Werbindung von Oxygen und Chlorine. Durch Wirkung der Säuren auf die fogenannten Hy— perorpgenirten Murinte, hat Davy die Euchlorine und Gay-Lussac die Säure felbft erhalten, woraus dieſe Salze beftehen, aber es blieb noch zu unterfuchen, wel— cher Natur die gasartige Subſtanz von ‚gelber Farbe fey, welche die Schwefelfäure ‚auf ‚das hyperoxygenirte Mottafchen » Muriat gegoflen :hervorbringt. «Chenevix hielt fie für die unreine, hyperoxydirte Galzfaure, allein die Gefahren der Operation hinderten ihn wei— ter zu kommen. Davy und Graf Gtadion raum- ten die Schwierigfeit mit vieler Vorfiht aus dem Wege; und entdedten ein neues Gas, welchem der zweyte drey Verhaͤltniſſe Orygen und eines Chlorine beylegte, und er "936 nannte es daher Trit-Oxyd der Chlorine.- Bey Nach: fpürung, auf welche Art das neue Gas entſtehen Fünnte, entdedte er andere neue Gubftangen. Gieft man, um das Trit-Oxyd der Ehlorine zu erhalten, Schwefelfäure auf das Pottafch - Ehlorat Chyperorydirtes Pottafy - Mu- riat), und laßt es langfanı erfalten, fo verliert fich end— lich die gelbe Farbe des Gemifches, und es bleibt ein neues Salz zurück, welches durch wiederholte Kryſtalli— fationen von der fauren fihwefelfauren Pottafhe gefchier den wird, Es ift feft, hat einen füßen Gefhmad, ges ftegt im heißen Waller, kryſtalliſirt in Detaedern und iſt vollfommen neutral. Mit Schwefelfaure behandelt, ent— widelt fih eine neue Säure, die mit: Pottaſche daſſelbe Salz wie vorher, hervorbringt. Gebt. ınan dem electri— fhen Strom eirie wäflerige Auflöfung von Trit-Oryd der Chl. aus, fo entbindet ſich Waſſerſtoffgas Phlogo- gen), Sauerftoffgas und Chlorine, und endlich verwan— delt fich das Trit-Oxyd in die neue Säure, von welder die Nede ift. Enthält allezeit Waffer, hat weder Farbe noch Gerud, richt wie Schwefelfäure, wird durch das Licht nicht zerfeßt, und verflüchtigt fich bey 110 R. Hat die Eigenſchaften einer Saure, verſchieden von dem Zrit- Dryd d. Chl., denn fie röthet die blauen Pflangenfarben und bildet Neutral-Salze, während das Andere ſich zerfeßt, wenn es mit den Bafen in Berührung gebradt wird, und zerftort die vegetabilifchen Farben. Das neue Salz, von welchem man die Säure er- hielt, wird zerſetzt bey 160° R. in chlorierte Pottafche und Oxygen; ıo Gran Salz verwandeln fich in 4,592 Oxygen und 5,408 .hlorierte P., beftehbend aus 2,559 Ehe. und 2,849 Pottaſche; und du 0,5819 Oxygen für 2,849 Pott: aſchenmetall (Laugel) nöthig find, um Pottafche zu wer— den, fo bleibt ein. Ueberfhuß von 4,01 Divgen, welcher mit der Chlorine die Säure, von welcher gehanvelt wird, bilden müflen. Da nun 2,559 fih zu 4,oro verhalten wie ungefähr die Verhaͤltnißzahl der Chlorine 44 zu der des Oxygens 7, d. h. fieben Mal die Proportionatzahl des Oxygens, woraus folgt, Daß in der neuen Baure die Chlorine mit fieben Verhaͤltniſſen Oxygens ver- bunden ift, und ‚daher acidum .chloricum oxygena- tum genannt ‚werden muß; in ı00 Theilen find daher 38,597 ‚Chlorine und 61,403 Drvg. enthalten, und das neue Salz wird aus 65,91 oxygenirter Chlorinfaure und 34,09 Pottaſche befichen. Diefes zeigt, wie die :Schwefelfaure auf -das Chlorat der Pottafche wirft, wel- che fünf Verhaͤltnißtheile Orygen enthält. Nur Ein Theit davon wird zerfeßt, es entftcht ſchwefelſ. Pottaſche und Trit-Oxryd der Chlorine. Die beyden übrigen Theile Drygen bleiben mit dem andern Theile des Salzes verbunden, und iſt orygenirtes Pottaſchen-Chlorat mit 7 D.Thln Oxygen. Man kennt jest 4 Verbindungen der Chlorine mit Sauerftoff. ı TIhl, des erften mit 2 des zweyten gibt Euchlorine, mit 2 gibt Trit-Oxyd, mit 5 Chlorinfäure, mit 7 orygenirte Chlorinfaure. Die Franzofen waren wider Davy, läugneten lange die Einfachheit der Chlorine, gegenwärtig feinen fie diefe Meynung anzunehmen. Die Deutfihen hingegen fheinen ſich zu Berzelius Hinzuneigen, welcher fühner als alle die Sache der alten Theorie von Lavoisier und " ’ u D 937 Berthollet behauptet. Der berühmte ſchwediſche Ehemift ‚fagt, er finde feine Urfache, die Meynung von der Zus ſammengeſetztheit der Chlorine zu verlaſſen, weil ſich mit ihr alle Phaͤnomene erklaͤren laſſen, und auf eine Art, ‚welche mehr ‚als die sandere ‚mit den übrigen chemiſchen Lehren übereinftimmt. Das fo große foecififche Gewicht der Chforine, welche 44 zur Proportionalzaht hat, und ihre Eigenfchaft mit Waller zu Erpftallifiven, find ftarfe Anzeigen , dab fie Oxygen ‚enthalte. "Mit der al ten Lehre erklärt es fich, daß Licht uud Warme ſich ent⸗ wickeln, waͤhrend die Euchlorine bey der Zerſetzung an Volumen zunimmt, ein Phaͤnomen, das den Grundleh⸗ ven der Chemie widerſtreitet, wenn die Chlorine als ein⸗ ach betrachtet wird. Von einer andern Seite ſcheint es widerſinnig, den Muriaten den Begriff des Salzes zu nehmen, wie die neue Lehre thut, beſonders da ſich das gemeine Salz darunter findet. Endlich ſtuͤtzt er ‚feine ſtaͤrkſten Beweife auf die Theorie der ſtochiometriſchen Nerhältnifle, ‚welche nach feinem Bedünfen in vielen Puncten fih nur mit der alten Lehre vertragen fann, und befonders wenn man die Muriate mit Ueberfhuß von Bafe ‚betrachtet, welche chemisch ‚gebundenes Waſſer enthaͤlt. Ridol hat einen Verſuch Für die Compoſition der Chlorine gemaht. Er behandelte 315 Theile geſchwefelte Salzfaure mit Satpeterfäure (durch Syntheſis bereitet), und verwandelte mit 160 Theilen dieſer Säure allen Schwefel (100 Theile) in dieſer Subſtanz in Schwefel ſaͤure · 100 Schwefel ‚aber erfordern 133 Oxygen zur Schw.faure, von welcher Die 160 Galpeterfaure (Ossi- settonico): nur 97 "haben verfchaffen konnen; die 36 feh⸗ enden Theile finden ich nun, mad) der ‚alten ‚Theorie, > wenn man mit Berthellet 315 geſchwefelte Salzſaͤure als 2 beftehend aus 100 Schwefel, ıgr Salzfäure und 34 Oxy⸗ gen anſteht. So fonnte dieſer neue Verſuch nicht nach der neuen Theorie erklaͤrt werden, welche Chlorine als ganz ohne Oxygen betrachtet. Kurze Ueberſicht der neuen und merkoindigen mathematifchen Werke, die von den Stalianern in den verfloflenen funfzehn Jahren herausgegeben worden find. (Bibl. Ital. 1816.) Reine Mathematik. Wir wollen bier nicht von den verfhiedenen Unter richtsbuͤchern in der "Geometrie und Algebra, oder von Einleitungen zum höhern Calcul und der hoͤhern Geome— trie fprehen, die in gegenwärtigem Sahıhundert her— ausgekommen find, obſchon fie faſt alle ivgend -einen ’ Werth entweder der Neuheit, der. Deutlichkeit ‘oder der » Beftimmung haben; und befchränfen ung dar— ‚auf, den Corso di Matematica sublime zu erwähnen, „den Ritter Brunacei Prof. bey der Univerfität zu Pavia, in den Jahren 1904 und 1808 in vier Banden in 4 her- ausgegeben hat. In diefem Werk erklärt der Verf, mit Deutlichkeit und erläutert dur) Benfpiele die Haupt- grundſaͤtze der Differential und Integral= Rechnung, fo wie fie einige Jahre vorher von dem großen Geometer Lagrange in fernem unfterblihen Werke Theorie de STis 1878. Heft 6 ‘938 ‚fonctions analytiques waren vorgetragen worden; er bildet daraus eine Art neuer Analyfis, welche er die (abgeleitete (Analysis derivata) nennt, und aus der Be: trachtung der -functiones derivatae ad indicem fractio- ‚narium zieht er einen volljtändigen Begriff. der eingebil- deten Größen. Es finden fich daſelbſt fehr wichtige Theoreme über die Integrale der Pinear = Gleichungen ‚von endlichen Differenzen der höhern Ordnungen; Theo— reme, welche der Verf. einige Jahre vorher zu Florenz in feinem Calcolo integrale delle equazioni lineari her- ausgegeben ‚hatte... Die Integrirung der Linear = Gleiz chungen von gewöhnlichen Differentiafen, und jener von. partialen Differentialen der höhern Ordnungen in d Alembert's Methode blieb unvollftändig, wenn ſich daſelbſt gleiche Wurzeln fanden in den Algebraiſchen Glei— ungen, welche die beftimmten Konftanten des Integrals ausdruͤcken. Ritter Brunacei hat daflır eine ‚andere Methode angegeben, abgeleitet aus der Eigen— »fchaft ‘der "Grängen der Wurzeln in den algebraifchen ‚Gleihungen, aus weldhen er immer ein vollftändiges Inte— gral erhält im Falle zweyer oderrmehrerer gleicher Wurzeln. Es verdient hier Öte vom Verf. angewandte Methode im Integriren einer Elaffe Gleihungen von endlichen Diffe- venzen, deren’Coefficienten veraͤnderlich ſind, bemerkt zu werden. m Fall beftändiger 'Coefficienten integrierte “man diefe Gleichungen nad) den von Lagrange in ‘den Memboires de l’Academie ‘de Berlin 1775 gegebenen Res geln; aber diefe Negeln wurden unzureichend, ‘wenn die Coefficienten veränderlich waren. ‘her die bequemen Anwendungen diefer Integrierungen in “prrfchiedenen Aufgaben über die Wabrſcheinlich— Der Berf. zeigt nach— feitsrehnung. Ueberdieß gibt er eine klare und beſtimmte Auflöfung der Aufgabe, im Balfette- Spiel "das Verhaͤltniß des Setzers und des Bankhalters zu ber rechnen. Jacob Bermoulli in feinem Buche Ars conje- ctandi und Abraham de Moirre in feinen Werf The ‚doctrine ‘of chances ‚hatten das nämliche Problem ge— loͤſt, und befonders hatte der Letztere gefunden, daß der Bankhalter im Pharao- Spiel drey von hu ndert, -und-in dem der Baflette 3 von 100 an allem im Spiel ‘befindlichen Gelde gewinne; aber die Geſetze des Spieles “waren damals von ‚den ‚gegenwärtig angenonumenen ber ſchieden. Ritter Brunacei macht vermittelſt des Calculs der endlichen Differenzen feine Auflöſung leichter, und den jeßt angenommenen Gpiel= Öefeken ‘angemeffener, und findet, daß das Verhaͤltniß des Bankhalters zu dem des Setzers fih, wie 115 zu 100 verhält, d. h. "dar er im ganzen Spiele 15 von 100 gewinnt, Es ‚wäre, zu “winfchen, daß fo befthaffene Rechnungen von einer groͤ— Gern Anzahl von Perfonen gelefen und verftanden werden könnten, damit ‚die Betrüger eine Eleinere Anzahl von Schlachtopfern fanden. Die Unterfuchung der Kennzeis hen, an denen man die Marima von den Minimis in den Integralformeln unterſcheiden kann, iſt dieſem Werke eingefchaltet, und “findet fih auch im erften Bande der Perhandlungen des ital. Inſtituts der Wiſſenſchaften. (Atti dell’ Istituto italiano delle scienze), Der berühmte Geometer Legendre hatte fih mit einer ſolchen Unterſuchung in den Memoires der par, 9 » 939 Gef. der W. für 17586 beſchaͤftigt; allein die von ihm angegebenen Regeln find in vielen und fehr ausgedehnten Füllen mangelhaft. Nitter Brunacci findet den Urfprung des Jrrthums von Legendre, und beſtimmt das genaue Kennzeichen, welches in Fällen diefer Art das Maximum pom Minimum unterfiheidet. © Gm zweyten B. der ang. Atci fährt er fort, ſich mit der naäͤmlichen Materie zu befchäftigen, und unterfucht die Kennzeichen, das Mas zimum vom Minimum auch in den doppelten Integral— Formeln unterfiheiden zu koͤnnen; Aus dieſem Geſichts⸗ pungt betrachtet iſt er der erſte, der dieſes Argument mit jener Ausführlichkeit abgehandelt hat, welche die Wichtigkeit deſſelben erfordert. - Auch bat Herr Prof. Rufini zu Moden ein nüßlts eber Lehrbuch der Elementar- Mathematik drucken Taflen, ſchaͤzenswerth durch feine Ordnung, Dentlichfeit und ernige neue Methoden, durch welche er verfchredene Dpe- rationen in den Zahlen und den Auflöfungen unbeftimmt- ter Gleichungen des erften Grades, wenn fie mehr als zwey Unbefannte enthalten, leichter macht, als fie Bisher waren. Der nämliche Profeſſor hat fehr tief über die Theorie der algebraifchen Gleichungen nachger dacht, und verfhiedene feiner Abh. haben zum Haupt-— werk, die Unmöglichkeit zu zeigen einer allgemeinen Loͤ— fung der Gleihungen, welche höher als der vierte Grad find, mittels einer beftimmten Zahl endlicher | alge= Braifcher Functionen, oder folcher, welche die Eoefficien- ten derfelben Gleichungen überfteigen. Man fonnte viel leicht eine größere Einfachheit in den Weifen, dieß wich⸗ tige Theorem veſtzuſetzen, verlangen aber in den math. Wo, fo wie in den andern gibt e8 Schwierigkeiten, die twefentlich dem: -Gegenftande anhängen, und man muß geftchen, daß ed in dieſem Fallt vielleicht unmöglich ift, einen weniger verwidelten Weg zu wandeln, als der, den R. Ruffini mit Lobenswerther Standhaftigfeit einge— geſchlagen hat. ; Das Supplement zu den algebraifhen An fangsgrüunden von S. Paoli, Prof. zu Pisa 1804 iſt aus 3 kleinen Werfchen zufammengefeßt, von denen das dritte sulle equazioni a Differenze parziali finite @d infinitesime vorzüglich die Aufmerkfamfeit der Ana— {otifer durch die Neuheit der Materie verdient. Die Theorie der Integrierung der Gleihungen von infinite= finalen Differenzen, und die der Gleichungen von endlt- chen Differenzen, find tm vorigen Jahrhundert fehr gluͤcklich auögebildet worden. Die Allgemeinheit der anabytifhen Begriffe gab dem Condorcet und Laplace die Formation der Gleihungen von vermiſchten . Differenzen ein, d. h. Gleichungen , welche aus or⸗ dinären differentialen Coefficienten, und aus endlichen Differenzen verfchtedener Ordnung des namlihen Va— riabile befichen. Has aber die Integrierung diefer Art der Gleihun= gen betrifft, fo darf man fagen, daß man von ihnen nichts wußte, einen einzelnen Fall ausgenommen, den Laplace in. den Memoires der Par. Ar. fur 1779 bes trachtet hat... 9. Paoli hat in. gegenwärtigen Tractaͤt⸗ chen die Granzen ähnlicher Integrierungen um ein be: trächtliches erweitert, wie firh davon ein jeder Leſer die= ſes Werkchens überzeugen. wird, Die Betrachtung ſol⸗ * — * cher Gleichungen iſt nicht der Gegenſtand einer bloßen Neugierde; — das Problem der reciprofen Traje— ctorien, über welhes Johann Bernoulli umd Euler fo viel. geſchwitzt haben, führt zu dieſer Art Gleihungen; ferner hat man auch in der Lehre bon den Reihen gute Veranlaffung, es anzuwenden; und in der That unterläßt der Verf. nicht, den Gebrauch derſelben zu zeigen, zuerft in der Aufſuchung verfihiedener unend- liher Neihen, zwentens in der Evolution. der Functio— nen, und dritteng in der Integrierung der Gleichungen von infiniteſimalen partialen Differenzen. Der naͤmliche H. Paoli machte im 13 B. der ital. Gef. d. ®. eine ſehr wichtige Abh. bekannt über den De rivations-Calcul, wo er zeigt, dab die bekannten Grund füge des Differenti-t= Ealouts hinreichend find, verſchie⸗ dene Probleme über die Reihen aufzulöfen, für welde Arbogast einen neuen Calcul einführen wollte. Die Verwicklung diefes Calculs foheint ın der That von dem Nutzen, den_er darbeut, auf feine Weife vergütet zu werden. CM. f. Arbogaft’s Calcul des derivations). Sın 4 B. d. Acad. d. W. zu Turin befinden fi 2 Abh. des H. Prof. Plana. Die erfte hat zum Gegenftand die Theorie der krummen Linien von einem elaftifchen Blech im Zuftande des Gleichgewichts befchrieben. Der Verf. wendet diefe Theorie auf einen Fall um, , den fhon Lagrange in den Memoires der Berl. Acad. für 1769 agehandelt hat, und bemerkt, dab man das von - Lagrange erhaltene Reſultat verbeſſern muͤſſe, um es genau.zu finden. Die zweyte Abh, redet von der In— tegrierung der Linear > Öleihungen von partialen Diffes venzen der zweyten und dritten Ordnung. Er zeigt, daß die von Laplace vorgefchlagene Methode für die Gleichungen von 3 Variabeln fo modificirt werden kann, dag man aus. ihr für die Gleichungen von. 4 DBariabeln jene Bedingniffe der Integrierung herausbringen kann unter der endlichen Form, zu welchen Legendre- auf einem anderen Wege gelangte. Im ıon B. der ital. Gef. be findet fih eine Abh. des naͤmlichen 9. Plana über Die Conftruction der frummen Linie, deren. Bogen in Fun— ction der Tangente gegeben worden iſt. H. Bidone, Prof. auf der Univ. zu Turin, bat im su B. d. Acad. 0. W. eine wichtige Abd. abdruden laſ⸗— fen über verfihiedene beftimmte Integrale, begriffen zwi— fhen den Grenzen Null und dem Unendlichen, Verſchiedene Nefultate diefes Werks find ganz neu, und- viele andere. bereits bekannte werden. dafelbft nah Methoden bewie— fen, die einem jeden leicht. verftandtih find, der auch nur mittelmäßig im Integralcalcul geübt iſt. 9. Multedo , Prof. auf der Uniberſitaͤt Genug, hat im 3 Bande des Liguriſchen Inſtituts eine neue leichte Methode gegeben, durch Aprorimation. den Werth des AUnbefannten in den Zahlen = Öleihungen des 3 u® 4 Grades zu finden, auch in den Gleichungen jedes andern Grades, wenn fie aus 3 Terminis und in fehr vielen andern aud, wenn fie aus 4 Terminis beftehen. Seine Methode ſtuͤtzt ſich auf die Eigenſchaft der Reihen von ſtaͤtigen Radicalen periodiſcher Großen. Der Bf. zeigt in verfihiedenen Beyfpielen, daß man durch Hilfe der gewöhnlichen Logarithmen - Tafeln fehr leicht eine von den Wurzeln. der ‚genannten Gleichungen genau bis auf die * ‚941 ’s oder 6fe numeriſche Ziffer erhalten könne, ohne zur beſchwerlichen Methode der Grenzen feine Zuflucht zu nehmen. Wenn wir auch trigonometrifche Werke der reinen Mathematif beyzaͤhlen wollen, fo dürfen wir hier nicht unterlaffen, der 2ten Ausgabe von der Trigono- metria piana e sferica des Ritter Antonio Cagnoli zu erwähnen, die zw Bologna 1804 herausfam. Die erfte Ausgabe erfihien 1736, und fie tvard wegen dev Menge ihrer Formeln, wegen: der Deutlichfeit ihrer Beweife; und durch die vielen Anwendungen diefer Formeln zur Auflöfung verfhiedener geodätifhen und aftronomijchen Probleme von Geometern und Aftronomen mit fehr viel Beyfall anfgenommen: und als ein claffifches Werk betrachtet. Die wichtigen und nuͤtzlichen Vermehrungen, fo der Bf. dieſer 2ten Auflage hinzugefügt, belaufen ſich auf 400 neue Paragraphen. Unter diefen Zufägen zeichnen ſich befonders aus, das Cap. VIIL XIV, XVI, im welchen von trigonometrifchen Formeln, impli— cirt mit eingebildefen, von der trigonometriſchen Auflös - fing der Gleichungen des 4ten Grades und der numes rifhen Auflofung einer jeden Art der Gleichungen ges handelt wird. “+ 9. Franchini, Prof auf der Univ. zu Lucca hat einen Trattato analitico di trigonometria poligonome- tria rettilinea e sferica herausgegeben, den er in feiner zu Lucca 1808 gedruften Memoria trigonometrica erweitert, und durch neue Methoden und neue Theore= me vervollkommmnet bat: In dieſer Abh. geht der Hauptzweck des Vfs auf die analytiſche Aufloͤſung der ebenen und ſphaͤriſchen Tetragone. Auch H. Magistrini, Prof. des hoͤhern Calculs auf der Univ, zu Bologna, gab vor einigen Jahren eine fehr ſchaͤtzenswerthe analytiſche Abh. über die Polygo- nometrie heraus. In den Verhandlungen (atti) des ital. Inſtituts der Wiſſenſ. finden: fih die Anfangsgründe der ſphaͤroidiſchen Trigonometrie (Elementi di. trrigonome- tria sferoidica) des Hrn Oriani Auffeher der Stern— warte in Mayland. Im vergangenen: Jahrhundert hat: ten Clairaut ,. Euler und Du Sejour die Auflöfung zweyer oder dreyer Probleme über einen fpharoidifchen Triangel gegeben, d. i. über einen Triangel, befprieben über eine Spharoide, erzeugt-aus der Revolution einer Ellipfe um ihre Kleine Achfe. Allein ihre Auflöfung war ehr beſchraͤnkt, denn man hatte in. ihr die multiplicir— ten Termini im Quadrat und in den höhern Potenzen des Unterſchiedes der Achſen ausgelaffen.‘ Der einzige berühmte Geometer. Legendre in den Memoiren der Acad. zu Parid auf das Jahr 17397 gab die Formeln zur Löfung des einen der. befagten Probleme, welche auch > zugleich die multiplicirten Termini enthalten im Quas drat der Differenz der Achfen. Diefe Formeln wurden aber von ihrem. Berf- ohne hinzugefügten Beweis her⸗ ausgegeben. Ju den angeführten Anfangsgruͤnden der fpharoidifchen Trigonometrie werden: alle Probleme auf verſchiedene Weifen aufgelößt, welche in einem. fpäreidir ſchen Zriangel vorfommen fönnen, es mag nun ein fol: cher ſchief oder rechtwinklig ſeyn; von denen der größte Theil von den Geometern nie.in Betracht gezogen wor: den iſt, und die daraus entforingende Formeln erſtrecken ‚Mh auch auf die! muluplicirten Terninos im Quadrat 9? und in den andern hoͤhern Potenzen der Differenz der Achfen. Aus diefen. Formeln werden als ein Corollari- um und ald ein ganz befonderer Fall jene des Legendre abgeleitet. Man fann alfo ſchließen, daß die befagten Anfangsgründe eine neue und ganz vollftändige Abh. der fpharoidifchen Trigonometrie in ſich enthalten. Angewandte Mathematik Unter den vielen Werfen der Staliäner, welche die auf Phyſik oder Mechanik durch Hülfe des Calculs oder der Geometrie angewendete Mathematif abhandeln, wollen wir hier nur einige der vornehmften ‚anzeigen die in den Icht abgelaufenen »5 Jahren ans Licht ges treten find; vielleicht zeigt fich in der Zukunft Gelegen- heit weitläuftiger von diefen neuen fo wie aud von je— nen,. die wir jetzt auslallen, zu reden. Zuerft erwähnen “wir eine Abh. des Hrn Prof. Paoli über die beruͤhmte Aufgabe der Unterlagen (degli appoggi) gedruckt im gten Bande der ital. Gefellf. Die Wahrheit zu fagen, bleibt Die Frage im Allgemei— nen Fall noch immer unentfchieden, aber dei Betrachtun gen des Hrn Paoli über dieſes Argument verdienen: hier. dennoch alle unfere Aufmerkſamkeit; fie war bon ihm fhon einige Zeit vorher unter Begleitung des fruchtbas ren Grundfaßes der Virtual-Geſchwindigkeit abgehan— delt worden. Es wird nicht unſchicklich ſeyn hier zu— bemerfen, daß die Verſuche itatiänifiher Geometer fehr vieles Licht über diefe Aufgabe verbreitet, und wenn man fih nur ein wenig Mühe geben will, die zahlreichen. von: ihnen herausgegebenen Abhandfungen: über Dielen Gegenftand nachzuleſen, ſo follte man glauben, daß Stalien das Gefchäft über fih genommen, und entweder eine vollftandige Loͤſung deſſelben zu geben, oder. die Unmöglichkeit zu zeigen. j Im zsten Bande der ital, Gefellfh. der Wiffenf.- befindet fich eine fehr ſchaͤtzbare Abh. des feel. 9. Peſ— futi Prof. bey der Gapienza in’ Rom, Der Gegen- fand derfelben ift, die abfirufe Analyfis des berühmten Laplace in feiner Theorie der Hanrröhrhenaction: zu erlautern und zu erklären. Der größte Theil der Phy— fifer wird Peſſuti dankbar feyn für die Gelegenheit, fo er ihnen verfhafft, eine der allerwichtigften Entdeckun— gen über die Attraction der Moleculen gehörig ſchaͤtzen zu fonnen.- ; Conte Paradisi hat eine hoͤchſt wichtige Arbeit so- pra la vibraziane delle lamine elastiche dein at. Ban— de des ital. Inſtit. der Wiſſenſ. einriiten Taffen. "Den Phyſikern ift es befannt, daß Chladni der erfte Erfin- der der munderbaren Phänomen, ift, welche eine in Vibration geſetzte Glastafel darbietet, Aber welches iſt die Art und Weife, diefe Bewegung unter einen anga— Intifchen Calcul zu bringen, um die beobachteten Phaͤno— mene a priori daraus ableiten zu fonnen? Vielleicht if diefes die ſchwerſte Aufgabe der neuern Mechanik. Herr Paradisi, der diefe Schwierigkeit fühlte, hat den Weg der _ Erfahrung vorgezogen, um wwenigftens zur Entdeckung einiger Gefeße diefer Vibration zu kommen, und im der That, indem: er mit vielem Sharfſinn das Hauptphäno: men der Knoͤtenlinien behandelt, ift es ihm gelungen, ſolche Eigenſchaften zu finden, die in’ fich ſelbſt höchſt 943 | foftbar find, und die denjenigen zum Wegweiſer dienen koͤnnen, die Herz genug haben werden, fi in dieſes La— byrinth, nur vom Calcut allein geführt, zu wagen. 9- Prof. Bidone hat im gten Bande der Acad. d. Wiſſenſ. zu Turin, die Befchreibung eines neuen Com⸗ paſſes gegeben, in dem die Magnetnadel außer ihrer Ro— tationbeiwegung um ihr Centrum auch noch die der Translation annehinen kann. - Der Berfaffer bedient fich diefer Dispofition, um durch viele Erfahrungen das Gefeß ‚der magnetifhen Anziehung in umgefehrtem Ver— haͤltniß der Quadraten der Diſtanzen zu ‚beftatigen. Die Art zu enperimentiven und der Calcul, jenes Geſetz dar— aus abzuleiten, find ‚anferordentlich Leicht und einfach). Sm folgenden Bande gibt der naͤmliche Verfaffer eine neue Erklärung von den Sprüngen, welche die Gteine und SKanonenfugeln machen, wenn fie fchief, über Die Dberflüche des Wallers geworfen werden. ‘Er glaubt, daß der Druc der Luft, welche hinter dieſen Körpern folgt, die Vertiefung erfeßt, welche fie früher ing Waller ge— macht haben, verbunden init der Direction der 'refractirz ten Beivegung der ınämlichen Körper im Waffer, daß diefes alfo hinreichend ſey, den Sprung zu erklären, ohne zur Elaſticitaͤt des Waflers ferne Zuflucht zu neh— men, oder zu irgend einer andern Modificatton der Be— wegung in dem Augenblide, dab ‚der Stoß des Körpers im Waller vergeht: Im nmaͤmlichen sten Theil der Turiner Head. ibefindet fich «eine wichtige .Abh. ‘des Hrn Prof. Plana, über verfchiedene Waprfcheintich- feiteaufgaben. Laplace ‚hatte fihon Die Auflöfung des größten Theils diefer Probleme gegeben, aber die von ihm beobachtete Methode iſt vielleicht weniger Tichtvoll und weniger einfach als die, Deren fih Hr Plana be— dient. Eine andere Abh. in eben demfelben Bande be- findtich hat zum Gegenftand die Bewegung eines Luft firahls und die Bewegung der Wellen. Er gibt die Integrirung einer neuen’ Claffe von Gleichungen von par— tiellen. Differenzen, sund unter 'Diefen findet fich auch jene begriffen, der Bewegung der Wellen, Die durch einen in einen Gee geworfenen ‚Körper verurfadht wird. Er beweißt, daß die Schnelligkeit mit welcher fi) die Wel— ten verbreiten, gleichformig ift, die Art und Weife , wos durch fie hervorgebracht worden, mag auch feyn, welche fie nur immer will, und welches auch immer die Schnelligkeit der fih in Bewegung befindlichen Molec-u ten feyn möge- Im zoten Bande des von der Molytech- nifchen Schule zu Paris herausgegebenen Journaͤls hat der nämlihe Hr Prof. Plana seine Abh. über die Os— cillation elaftifchey Tafeln befannt gemacht, und er gibt dafeldft unter ‚endlicher Form das Integral der Gleichung der 4ten Ordnung, von welcher ‚das Gefeß dieſer Bewe— gung abhängt. Der Df. betrachtet ‚auch den Fall, in welchem .man die ſchwingende Tafel als fchwer ‚annehmen wollte. — Ritter Follombroni in einem Verſuche über die Be— wegung der Thiere und über die Transporte, welche dem ı2ten Bande der ital. Gocietüt .eingerudt find, hat ges wußt, diefe Materie vollig neu zu machen, ohnerachtet fie fhon von fehr vielen alten und neuen »Schriftftellern abgehandelt worden ift. Er gibt zuerft die Gleichungen der krummen Linie von dopyelter Beugung, die vom —— Tre te ni — :misura delle ‚forze ;muscolari, : 944 Eentro der Schwere des Menſchen oder jedes andern Thieres beſchrieben wird, twelches geht, indem es Laft trägt oder fehleppt. Diefe Gleichungen, da fie’ die Varia— bititat der Muskularkraft enthalten,“ find ihrer Natur nad nicht integrabel, aber der Bf. zieht mit: vielen Scharffinn verfhtedene wichtige und fonderbare Folgeruns gen daraus, So, um hier nur sein ganz Kleines Bey: fpiel. zu geben, indem er von. der doppelten Curbatur abftrahivt, und die Frumme Linie nur in der Wertical: Ebene betrachtet, fo findet er, daß fie, wenn die Muss felfraft Null iſt, identiſch wird mit jener, welche Pros jectile .in toiderftchenden Mitteln befchreiben. In der namlihen Vorausſetzung ‚der krummen Linie in einer verticalen Ebene ergiebt fi) zufolge feiner Analyſis ges gen die Meynung des Deparcieux, daß ein. ohne Schwere, aber mit Muskelkraft begabtes T hier in der That ziehen und fortfchreiten fonnte, Endlich den Fall geſetzt, daß das Thier gehe, ohne irgend eine Laft zu ziehen, fo findet er, im Fall der krummen Linie mit einfacher Beugung, daß diefe vom Centro gravitatis bes fihrieben, ‚ganz 'verfihteden .fey von der Parabel, die eh— mals Lambert annahm, dem nachher, viele andere neue SHriftfteller folgten. Von bier übergehind auf die Transporte bedient fih Hr Follombroni der Betrach— tung jener ‚dritten ‚Art des Gleichgewichtes, vorgeftellt durch die Gleichung der Momente von endlichen Diffe— renzen, ‚welche er erfand und 1796 in feiner vortrefflichen oben angeführten Abh. ‚delle velocita virtuali heraus- Er: corrigirt bey diefer Gelegenheit ziwey ungenaue For— meln, die Sr Bezaut in feiner Mechanik angab, ſich be— stehend auf die ‚Kräfte eines Thieres, welches ſich bewegt, indem es eine Saft uͤber einer “beliebigen Ebene zieht, mit Rücdficht auf Reibung und Cohaͤſion. Diefe Abh. wird mit seinigen allgemeinen Betrarhtungen geſchloſſen über den Vorzug der Straßen, mehr oder weniger ges neigten, in Rüdficht der Art und Weife wie die Thiere zum Trandporte angewendet werden konnen, Diefer Ar— ‚beit des Ritter Foffombroni folgt seine, andere su. la, welche im 138. Bande der naͤmlichen Societaͤt abgedruckt iſt. Der hydrauliſche Widder, oder Stoßhe— ber, den Montgolfer gegen das ‘Ende des vorigen Sahrhunderts erfand, eröffnet «den Phyfikern und Geo— metern ein neues Feld, wo fie durch Erfahrung und durd den Calcul neue nnd wichtige Gefeße der Bewe— gung des Waffers in Röhren aufſpuͤren koͤnnen. Ver— fchtedene diefer Maſchinen, auferbaut entweder zum Ge— brauchder Gebaude, oder auch als bloßer Gegenftand des Studiums, da fie die Bequemlichkeit darboten, vermit— telft ihrer ‚Die befondern Wirkungen genauer unterfuchen, zu fonnen, vergrößerten bey einem jeden, der fie fah, den Wunſch, eine vollfiändige geometriſche und phufifche Erflärung derfelben Haben zu Lönnen; und wirklich machte die Fönigliche Acad. d. Wiſſenſ. in Berlin diefes für das Jahr 1840 zum Gegenſtand einer Preisaufgabe. Ermuntert Durch diefe öffentliche Einladung unternahm der Hr Prof. Brunaeci eine lange Reihe von Ver— ſuchen und Nachforfchungen, dir er 1810 und in der Fol ge 1813 unter dem Ditel Trattato dell’ Ariete idrau- lico heraus gab, Im erften Theil legt der Verf die 945 = vorzuͤglichſten Phanomene dar, welche der Erklärung und dem Calcul der Mafhine zur Grundlage dienen; fie bes fiehen vorzüglich in dem Strahl von verfchiedenem Um— fang,“ den das Waſſer beym Ausftrömen aus einem Re— eipienten durch eine lange Nöhre macht, wenn die Aus ‚Bere Mündung derfelben geöffnet, oder wenn ſchon ger - Öffnet, zum Theil plößlich verfhloflen wird, Wird nach— ber auf einmal das Auferfte Ende der Nöhre ganz verfchloffen, wenn die Herausfließung ſchon ftatt findet, fo erfolgt alsdann das von den Hrn Profefjoren Pino und Racagni bereits bemerfte Phänomen als Hauptur: fache der beivnndernsivürdigen Wirkungen des hydrauli= ſchen Widders; nehmtich dieſe; das auf folhe Weife zus rüdgehaltene Waller ftoßt uͤberall und kraͤftig, nicht an— ders als ein vefter Korper, an die Wände der Röhre. Nitter Brunacci erklärt Theil für Theil diefe vers fhiedenen Phänomene, und’zeigt ihren refpectiven Ein— fluß, den fie auf das Spiel der Mafıhine haben, von welcher er auf folhe Weife eine Hinreichende phyſiſche Erklärung gibt: Im zweyten Theile zeigt/er nun die analytifhe Auflöfung der verfchiedenen Aufgaben, zu des nen die geometrifche Theorie der angeführten Mafchine Gelegenheit gibt. Endlich im letzten Theile vergleicht er die Refultate des Calculs mit jenen der Erfahrungen und findet zwifchen beyden eine ſehr lobenswürdige Ue— bereinſtimmung; und wenn je zuweilen dieſes nicht der Fall feyn follte, daß beyde fich fo innig entſpraͤchen, fo fhreibt Ritter Brunacci diefes phufifchen, von Verſchie— "denen beinerften Urfachen zu, und läßt uns fehen, dab fie ihrer Natur nah auf feine Weiſe dem Ealeul und, einem genauen Maafe unterworfen wer— den fonnen. ‘ Im a2ten Band der ital. Gefellfchaft der Wiſſenſ. findet fih eine Abh. des Hrn Venturoli, Prof. auf der Head. zu Bologna: sull’ efusso pei tubi addizionali, von welcher wir hier eine kurze Nachricht mittheilen wols fen, Die Vermehrung der Tragiveite, die man fo be— ſchaffenen Röhren verdankt, ift vor allen andern zuerft vom berühmten Poleni in feinem Bude De Caftellis beobachtet worden. Verfihiedene andere Verfuch-Anfteller haben diefes Phänomen nicht allein beftättigt, fondern auch daß genaue Maaß in den verfhiedenen Amftanden der additionelen Rohre gefunden; übrig war nur noch, die phufifche Erklärung davon zu geben. Hr, Prof. Ven- turi in Modena, glaubt fie in dem gefunden zu haben, was er GeitensVerbindung ver Bewegung im Fluͤſſigen (communicazione laterale del moto nei Aluidi) nennt, und hat zu diefem Behuf eine Reihe fihöner und wich— tiger Verfuche angeftellt, welche den vortheilhaften Be— griff rechtfertigen, den man von den Stalianern in die— ſem Zweige der Wilfenfchaften hat. Allein die Act, wie Hr Venturi diefes Phänomen erklärt, ift fo, daß es ſel⸗ biges von andern Erſcheinungen abhangen läßt, die nicht minder fonderbar find, und die nachher ihrer feits eine neue Erklärung nöthig haben. Hr Prof. Venturoli, als er das Syſtem des Gefäßes und der Röhre aufmerkſam betrachtete, 309 aus den allgemeinen Formeln des Waller: druds in Bewegung, ein fehr einfaches Nefultat, welches die oben angezeigten Erſcheinungen in das hellfte Licht ſetzt. Diefer Arbeit folgte eine andere des nämlichen Iſis 1818. Heft 6. — 946 Verfaſſers, publicirt 1807, bes Gelegenheit einer Praͤ⸗ inte, welche die ital. Societaͤt über Widerſtand der Rei⸗ bung bekannt gemacht hatte, welche den Lauf des Waſſers durch lange Roͤhren hemmt. Prof. Venturoli nimmt die zuerft von Coulomb an die Hand gegebene, und nachher vom Hrn Prony auf den Ealcul zurücgeführte Hypotheſe an; daß die analytiſche Ausdruͤckung dieſes Widerſtandes aus zwey Terminis beftehe, von. denen der eine dem Quadrate, der andere aber der einfachen Potenzder Geſchwindigkeit proportional ſey. Den Fußſtapfen des Hrn Prony folgend, conſtruirt er neuerdings die dundamentalgleihung der Aufgabe, und findet, daß Hr Prony einen Terminum ausgelaffen, der doch fehr in Rechnung gebracht zu werden verdiente, weit fonft in einigen Fällen die Gleichung abfurd feyn würde. Außer der mittleren Gefhwindigfeit enthält der Widerftand nod) ein anderes Element, und diefes ift dag Verhaͤltniß der Grundflaͤche des Abſchnittes der Roͤhre zu ihrem Perimeter; ein Verhaͤltniß, welchem man den Nahmen eines redii medii beyzulegen pflegt. Prony hatte den Widerſtand der Reibung dem radio medio reciproc angenommen: aber Venturoli bemerkt, da, um eine größere Uebereinſtimmung zwiſchen dem Calcul und der Beobachtung zu erhalten, man den medium radium mit verſchiedenen Erponenten in den 2 Terminis dog Widerſtandes einführen muͤſſe. And durch eine ſolche Modification wird die angenommene Hypotheſe der Na⸗ tur viel angemeſſener. Was nun den Lauf durch Lange Röhren anbetrifft, fo gilt hier im Allgemeinen, einige Veränderungen ausgenommen, das, was vom Lauf Waſſers in Rinnſaͤlen gilt, ſo wie ſolches der Verf. hie nicht ohne Grund angenommen hat. Die enpirifchen Regeln, welche Caktelli und Guglielmini für die Meſ⸗ fung fließender Waſſer angegeben, find aus diefer allge- meinen Theorie mit vielem Scharffinn entlehnet. Es iſt alſo auf ſolche Weiſe erwieſen, daß, weit entfernt, man konne ſich ohne Unterſchied der einen oder der andern be⸗ dienen/ im Gegentheil die Fälle einander enegegengefeßt find, in denen fie anwendbar find; fintemal die des Ca- ftelli einen langfamen Lauf des Fluſſes, aber jene des Guglielmini einen ſchnellen sum Voraus feßt, Im 148 Band der ital. Gocietät hat Prof. Venturoi zum Be: huf einer der gewoͤhnlichſten Hydrometrifchen Arbeiten eine Abhandlung über das zuſammengeſetzte Hydrometri- Ihe Pendel abdruden laſſen, in welcher er deigt, daß wenn man flatt des Fadens mit der Kugel, fih einfa= chen cylindriſchen Stabes bedient, man diefes Inſtruͤment von den Inconbenienzen befreien fann, die es in feiner erften Conftruction nicht allein unnuͤtzlich fondern auch trügerifch machen. Hr Prof. Bonati zu Ferrara war der erfte, der den Hydrometern davon Nachricht ertheilte, und ihm find fie auch die Erfindung des bydrometrifchen Stabes ſchuldig. Zuletzt wollen wir noch fagen, daß Hr Prof. Venturoli ein fehr vortreffliches hydrauliſches Lehrbuch herausgegeben, wo in gehöriger Drönung die die bisher von ihm in verfchiedenen Zeiten herausgegebe⸗ ne Sachen geſammelt und ausgelegt find, Aſtronom ie. Im Anfang des agten Jahrhunderts und zwar grade am erſten Tage des — 2802 machte der beruͤhmte — 2 7 >. rn 2 u! 947 - : mn 948 ° Hr Prof. Toseph Piazzi, em gebohrner Velteliner und Auffeher der Sterntvarte zu Palermo, die Wichtige Ent— defung des neuen Mlaneten Ceres. Mrof, Piazzi hatte fich einige Jahre vorher Mühe gegeben, mit feinen vor: trefflichen Inſtrumenten die Pofition derjenigen Sirfterne zu verificiven, die in den beften neueren Catalogen ver- zeichnet find; da er nun den Stern auffuchte, den VWVol- Iaston für Tobias Meyers 87 hält, fo wollte er die Lage aller, auch der allerfleinften Sterne beftin- nen, dia in feiner Nachbarſchaft ftanden. Unter diefen beobachtete er am Neujahrstage ıgor einen Stern, der den Tag darauf feinen Drt verändert hatte. Aın drit⸗ ten uͤberzeugte er ſich, daß dieſer Stern ſich wirklich be— wege indem er taͤglich ohngefaͤhr 4 Minuten in grader Ascenſion mit ruͤckſchreitender Bewegung mache, und feine noͤrdliche Abweichung ſich ohngerahr um 33 Minnte vermehrte. Er ſetzte feine Beobachtungen fort, und am - Ende des Januars gab erHın Bode davon Nachricht, Aftrononen in Berlin, und feinem Eorrefpondenten Oriani in Mayland. Im Brief an den lektern erwähnz te er nur zweyer Beobachtungen vom ı und a3ten Tas nuar, und bemerkte, dab zwifchen dem 11 und 2gten des naͤmlichen Monats, die Bewegung des neuen Sterns aus einer ruͤckſchreitenden ſich in eine grade verwandelt hatte. Aus dieſen wenigen Notizen calculivte Oriani Die Beftandtheile der Drbita, als kreisfoͤrmig angenont- men, und Fand, daß diefes neue Geftirn ein Hauptpla— ‚net fey, der feine Drbita zwifchen der des Jupiters und des Mars habe. Inzwiſchen hatte diefer Planer mit feiner Angular Bewegung ſich der Sonne genähert, und es war nicht möglich ihn eher wieder zu. jeher, bis er aus den Sonnenftrahlen wieder herauskam, und diefes war erft im Monat Dctober, f Sm Monat May des naͤmlichen Jahres 1801 ſand⸗ te Prof. Piazzi alle feine Bemerkungen diefen Planeten betreffend an einige feiner Freunde, und Hr Baron von Zach ließ fie nahher im September feines gelchrten aſtronomiſchen und geographifhen Journals abdruden ein Abdrud, welcher im Noveinber Monat abermals und zwar verbeflert erſchien. Die allerberühmteften Calcula— "toren fuchten um die Wette Freisformige, paraboliſche und elliptifhe Orbiten zu finden, die dieſen Beobachtun— gen am beften entfprechen follten, Der Bogen, den der Planet um die Sonne befhrieb, in den Zwiſchenraͤumen derfelben, beftand nur aus 9 Graden, und debivegen näherten fich alle gefundenen Drbiten mehr oder weniger den Beobadtungen, und es wurden Diejenigen für Die beften gehalten, welche den Irrthum oder die Differenz mit der Dbfervation nur zu -30 oder 40 Gecunden anz gaben. Inzwiſchen fehlte es nicht an einigen, welche, da ſie diefe Jrrthuͤmer nicht gänzlich verfhwinden, oder auf einige wenige Secunden einfhränfen. fonnten, anfin⸗ gen, die Beobachtungen Piazzis in Zweifel zu ziehen, indem ſie felbige als mit zu wenig Achtſamkeit angeftellt tadelten. Andere im Gegentheil hielten es für ſeltſam und unſchicklich, ein Geftien unter die Wlaneten zu zaͤh— ten, deren Orbita fih mehr ald 10 Grade gegen die Ecliptif neigte, fo daß ſich felbiges haufig außer dem Shierfreis befand. Zum Glüf fuhr Hr Baron bon Zach fort, mit beyfallsiwirdiger Beltandigkeit in ſei— nem angeführten Journal die Criftens des Planeten und die Nichtigkeit der vom Prof. Piazzi angeftellien Beobachtungen zu behaupten. Er machte jeden Monat die Drditen der verfchiedenen Calculatoren befannt, des nen,es am beften gelungen war, die nainlichen Beobach— tungen theoretifch Darzuftellen. Ja fogar, um das Wie— derauffinden des Planeten zu erleichtern, ließ er im Novbr. Monat feines Journals eine fleine Ephemeris derjenigen Derter einruden, die man auf die elliptifche Bahn des Hrn Burfhardt, und auf die Zirfelkahn des D. Olbers berechnet Hatte, Alle Aſtronomen be— fohäftigten fich, ſo weit ihnen felshes die üble Jahrszeit suließ, den neuen Planeten an den ihn in der Ephe— meris bemerkten Dertern aufzufuchen, aber die Monate Dctober u. Novbr. vergingen fruchtlos, ohne daß man eine Spur deffelben hätte finden Fönnen. Endlich com municirte Hr Dr. Gauf, ein berühmter Aſtronom und Erdmefjer zu Braunſchweig, Hrn Baron v. Zach die Elemente von vier elliptiſchen, unter fih nur wenig ber- fhiedenen Drbiten, welde auf eine wunderbare Weile bis auf werig Secunden solle Beobachtungen des Hru Prof. Piazzi Darftellten, und aus diefen gefundenen Elementen 309 er nun eine. neue Ephemeris der Derter des PM laneten- : i Zufolge der bewundernswuͤrdigen Uebereinſtimmung zwiſchen den Beobachtungen Piazzi's und. dem Calcul Gaußens ruͤſteten ſich nun alle Aſtrenomen mit neuem Eifer und größerm Zutrauen, den neuen Planeten wie— der aufzufinden. In der That wurde felbiger das erjte- mal wiedergefeben am zten Dechr von dem nämlichen Hın Baron v. Zach, aber da ihm die üble Witterung nicht erfaubte, ihn die folgenden Tage zu fehen, fo hat— te er das Vergnügen, ihn als Planeten wieder zufinden, nur erſt in der Nacht des Zıten Decembers. Hr DLe bers beshagtete ihn am ıten Januar ıg02, gerade eim Sahr nachher, da ihn Hr Prof, Piazzi das erſtemal bes obachtete; in der Folge ift er von nech ſehr viel andern Aſtronomen gefehen und beobachtet worden. Wenige Monate nach der Beobachtung noch im nämlichen Jahre 1902, ivar die elliptifebe Bahn der Ceres auf eine wiederholte Weife vom erwähnten Prof. Gauß verfieirtz und da die Nachbarſchaft Jupi— ters in diefem Planeten VWerturbationen, oder beträcht— fihe Abweichungen in feiner Bewegung herborbringen mußte; fo unternahm der Aftronem-Driani den Calcul diefer und auch jener vom _Gaturn und vom Mars her— vorgebrachten, und erponirte die Formeln jeder Ungleich— heit dergeftalt, daß fie Dem neuen Planeten auch in dem Falf angepaßt werden fonnten, wenn etwann die Ele mente feiner Laufbahn in etwas waren verändert wor— den. Dieſe Calculs wurden einige Monate nachher durch jene des belobten Hrn Prof. Gauß beftätigt, wie man diefeg im 5 und 6ten Band des angeführten Jour⸗ nals som Hrn Baron v. Zach nachlefen Fan, h Die vom ttaliänifchen Aftronomen gemachte Entde— ung gab nachher dem Geruhniten Hın D. Dıibers ? Antrieb, noch. 2 andere zu entdecken, nehmlich die Pal Las und die Veſta, und der beruhmte Aftvonom Hr Harding entdeite bald nachher den vierten, nehinlich die Sun ' et en ee 2 1 Das beruhmteſte Werk des Hrn Prof. Piazzi, und welches in der Aftronemie Epoche macht, iſt ein großes Verzeichniß von 6748 Firfternen, welches im Jahr 1803 herauskam *) Von diefen Sternen waren frhon 3987 in dem Verzeichniß von Wollafion u. Lalande eingetra® gen, die andern 1661 wurden jeßt für das erſte Mat vom Prof, Piazzi bemerkt. Jeder diefer 6748 Sterne wurde vorn Verfaffer mehr als einmal hinter einander mit 2 vortrefflichen Inſtrumenten beobadtet, die der be: ruͤhmte Kuͤnſtler Namsden in London verfertigt hatte, nehmlich ein Telescopium meridianum und- cin Kreie, 5 Fuß im Diameter von einer ganz neuen Con— ſtruction, welche Inftrumente Hr Piazzi einige Jahre vorher in feinen 4 Büchern über die fönigl. Sternwarte zu Palermo (Libri quattro della R. Specola di Paler- mo) befhrieben hatte- Die Ascensio recta eines jeden Sterns ward vermittelft des erften, und die Declinatio vermittelt des ziweyten beſtimmt. Da er nachher eini— ge Zweifel hatte über die Ascensio recta von 36 “ Gternen, welhe der englifhe Aftronom Maskelyne int Sahr 1790 feftgefeßt und deren er ſich bedient hatte, um daraus die Ascensiones rectas aller andern Sterne zu beftimmenz fo unternahm er es mit feinem Alliften- ten Dr. Nicolaus Caceiatore, nad) der fihon von Flam- fead beobachteten Methode die Ascenkonem rectam der beyden Firfterne Al-tair oder das & des Adlers und Procyon oder a des fleinen Hundes, inden er ſelbi— ge unmittelbar mit der Sonne zuſammenhielt, vor und nah den Tag =» und Nachtgleichen des Frühlings und Herbftes. Diefe Beobachtungen wurden 2 Jahre Hinter einander yortgefeßt ımd aus 188 correfpondirenden Bes obachtungen ergab fih im Anfang des Jahres «805 die - jnittlere Ascensio recta des Procyon 112° 16° 17°',15 f y 7 ' "nen gegenwärtig 120, die eben fo fundamental find. . und aus 200 Beobachtungen die mittlere Ascenfio reota des Al-tair 295° 16’ 59, 54. Die erften Früchte einer folhen Arbeit waren zwey neue DBerzeichniffe, eines von 120 mehreft fihtbaren Sternen, die fehr haufig mit Procyon und Al-tair in eben der Zeit verglichen tworden waren ale diefe mit der ' Sonne verglichen wurden, und welche wenigſtens em Mandel übereinftimmender Beobachtungen gaben; das andere war ein anderes Verzeihniß von 200 zu der naͤmlichen Zeit, aber nicht fo oftmals beobachteter Ster— one Wir haben alfo jeßo anſtatt Maskelyne's 36 Ster— Diefen fügte endlich Prof. Piazzi die Poſition von 2ro andern Sternen hinzu, um fein erfles großes Verzeich— niß zu vervolljtändigen, daß fie ſich alfo alle zufammen auf 6945 in der Anzahl ‚belaufen. - Gegen das Ende des | Jahres 1806 gab Prof. Piazzi im on Buche der fo- & nigl. Sternwarte zu Palermo vie vorerwaͤhn⸗ ten Verzeichniſſe zugleich mit den Elementen der Son— ‚ nentafeln hergus, Die er aus feinen eigenen Beobachtun— gen verglichen unter ſich und mit denen der ältere Stern— ſeher gezogen hatte. Er gab auch ſonſt noch verfhiedene Abhandlungen heraus, theils einzein, teils auch in den *) Praecipuarum fiellarum inerrantium pofitiones mediae ineunte faeculo XIX ex observationibns habitis in Specula Panoınntana ab auno 2792 ad annum 2802, Panormwi, 1305. in Fol, ich ET user ei T. Re . — 950 Verhandlungen der ital, Societaͤt; im erſten Bande der Verhandlungen des ital. Inſtituts finden wir von ihm eine Abhandlung über die Schiefe der Ecliptik, uͤber die eigenthumliche Bewegung einiger Sterne, über Die Bes wegung der Cometen von 1907 u. 1811 x. . Er reducirte die fo fehr verfchtedenen Maaße und Gewichte aller Flecken und Dörfer Sisiliens auf das Maaß und Gewicht von Palermo, indem er ıgr2 zu Catania feinen Codice metrico heulo druden ließ. Endlich erhielten wir im verflofienen Jahre 1814 die zweyte fehr vermehrte und vervollfommmete Auflage feines großen Verzeichniffes, von dein wir anderwärts umſtaͤndliche Nachricht geben wollen. In Rom find 3 Sternwarten; die des Herzogs von, Germoneta, die der Gapienza und die des vömifchen Eollegiumd; von Diefen ift die leßte die vorzüglicherg, gerade nicht wegen ihrer Größe, oder der Vortrefflichkeit ihrer Inſtrumente, ſondern durch die Geſchicklichkeit und Thaͤtigkeit ihrer zwey Vorſteher der Herrn Calanz drelli und Conti. Sie haben in den letzt verwiche— nen 15 Jahren 4 Bände. Fleiner aftronomifher Abhand- tungen herausgegeben, die voll von guten Beobachtuns gen über Planeten, Sterne und Cometen find, und in ihnen haben fie mit vieler Gelehrfamfeit und mathematt= fiher Kunde verfchiedene Puncte der praftifchen Aftrono= mie und der Phyſik erörtert, Der Himmel in, Nom iſt gewoͤhnlich heiter und den Beobachtungen guͤnſtig, aber es wäre zu wuͤnſchen, daß man, anſtatt die Sternwar— ten mitten in der Stadt auf fehr fihmächtige Thuͤrme zu bauen, eine ganz niedere, auf einen der Hügel erricj tete, welche die Stadt umgeben; Hier würden die In— ſtrumente, die unbeweglich bleiben muͤſſen, nicht den Hscillationen der Mauern unterworfen feyn. Wenn ein thätiger Aftronom mit den nöthigen Kenntniffen begabt, mit einer hinreichenden Befoldung verfehen würde, und zwey oder drey große und neue Inſtrumente zu feiner Dispofition hätte, fo würde er viele und wichtige Beob— achtungen machen koͤnnen. Auf der Sternwarte der Piariſten in Florenz ſinden ſich zugleich mit den alten Inſtrumenten des feel. P. Xi- menes aud) einige neuere, ımd vorzüglich ein Nepetiz tionskreis 12 Zoll im Durchſchnitt von Herrn Reihen bach. Die Herren ProfefforenDelRicco und Inghi- rami machen dafelbft ſchon ſeit verfchiedenen Jahren - gute Beobachtungen und calculiren zum voraus alle Bes deckungen der großen und Ffleinen Gterne hinter dent Monde, un die Aftronomen dadurd zu benachrichtigen, daß fie felbige beobachten muͤſſen, um vermittelft ihrer die Cängen auf dem Sande zu finden und zu verificiren, und die Mondstafeln und die Theorie defjelben zu ver— vollkemmnen. Die Sternwarten zu Padıra und zu Bologna habe ihrer eingefchränften Lage wegen und aus Mangel ar großen und neuern Inſtrumenten, feine beträchtlichen Beobachtungen-geliefert, aber wir fünnen uns von ih— nen in der Zukunft mehr verfprehen, weit alle Beide in den neuern Zeiten einen Nepetionszirfel von 12 Zoll und ein Paſagen-Inſtrument von 34 Fuß erhalten Haben, beide von Herrn Reihenbad zu Münden verfertigt. Es ift wahr, auf der Sternivarte zu Padua befand ſich ſchon feit vielen Jahren sin vortrefflicher Mauer - Quas o5t drant von 8 Fuß im Radius, zu London vom berühmten Ramsden verfertigt; aber der berühmtegute Toaldo, der, fo lang als er lebte, gar zu leidenfchaftlich die Me: teorologie liebte, eine Wiffenfchaft, die fi doch bis jeßt auf gar fein gewifles Prinzip ffüßen fann, und die der Aſtronomie völlig fremd ift 171], bediente fih deffelben zu wenig. Der feel, Vincent Chiminello, Zoaldos Neffe und fein Nachfolger auf der Sternwarte, obſchon auch er die Meteorologie fehr liebte, war dennoch ein fleifigerer Beobachter, und unterließ nicht, vermittelt des gedachten Quadranten die Sonne zur Zeit der Sol⸗ ſtitien zu beobachten, um ſo die Schiefe der Ecliptik und die Oppoſition der Planeten und Cometen, die im Meridian gefehen werden koͤnnen, zu beſtimmen. Der gegenwärtige Aftronom, Herr Santini, der hödhft vernönftig die eitle Wiflenfchaft der Witterungslehre aufgegeben, hat viele Abhandlungen Über alte und neue P aneten, und über die in den Legtern Fahren erfchiene= nen Cometen herausgegeben; er hat durd neue Beob⸗ achtungen die geographiſche Breite von Padua beſtimmt, und da er die großen aftronomifchen Theorieen aus dem Grunde konnt, fo hat er auch alle Perturbationen des neuen Planeten Veſta, welche durch die Atractionen der anderen Planeten verurfacht werden, caleulirt, Die erft entftandene Sternwarte zu Zurin hat nur zwey mittelmaͤßige zu Paris verfertigte Inſtrumente, ei— nen Repetitionsgirkel von 18 Zoll im Durchmeſſer, und ein kleines Paſagen-Inſtrument. Bey dem allen aber, da Hr. Plana, der dort die Aſtronomie lehrt, und deſ— fen tiefe mathematifche Kenntniſſe wir ſchon oben ange⸗ zeigt haben, voll von Eifer für die Aſtronemie tt, fo hat er, nachdem er durch) viele Beobachtungen des Polar Sternes, Die Breite von Turin beſtimmt, das Mittel gefunden, vermittelſt ihrer die Solſtitien und die Oppo⸗ fitionen der alten Planeten zu beobachten, weil die Dp= pofitionen der neuern fi mit kleinen Repetitionszirkeln nicht beobachten laſſen. Wenn die Sternwarte zu Zurin zwey oder drey große und‘ neue Inſtrumente erhalten follte, fo würde der Aftronom tm Stande feyn, feine nicht gemeine. Erfahrung in jeder Art der Himmelsbeobach— tungen auszuüben, Die Sternwarte zu Matland entftand vor 50 Jah— von im Jeſuiter-Collegio zu Brera. Sie iſt nachher vom Gubernio beſonders unterftüßt worden, und fo wie bon Zeit zu Zeit, Optik, Urmacherkunſt, und die Kunſt große Inſtrumente zu bauen, und einzutheilen ſich ver— dollkommneten, fo ward fie auch von der koͤniglichen Freygebigkeit mit neuen und vollkommnern Telescopen, mit den beſten Zeitmeſſern und mit den genaueſten aſtro— nomiſchen Werkzeugen verſehen. Kurze Zeit nach der Aufhebung des Jeſuiter-Ordens fing man an, jedes Sahr zum Voraus einen Band Ephemeriden herauszuge— ben, welcher mit der gewillenhafteften Genauigkeit, ach den neueften und den größten Ruf habenden aſtrono— miſchen Tafeln caleulirt worden war, fo daß felbige nicht allein dienen fonnen, alle die verfchiedenen Phaͤno— mene und Bewegungen der Sonne, des-Mondes, der alten und neuen Planeten vorherzufagen, fondern auch die Vergleihung der Beobachtungen mit den erhabenen Theorieen auf eine vorzügliche Weife zu erleichtern. Vom Beet Fer, — — ⸗ 952 Sahre 1775 bis zum jet laufenden 2816 zählt man im allem 42 Bände. Die erften 29 find durch den Herrn Angelo Ceſaris calculirt worden, die 13 folgenden von Heren Franz Carlini. Jeder Band enthalt noch die Beobachtungen der Sonne, der Planeten, der Co— meten, der Zirfterne, gemacht auf der Gternivarte zu Brera, und mit den beften Tafeln verglichen, um fie daraus entweder beftatigen, oder. auch verbeffern zu koͤn⸗ nen, wenn die Irrthuͤmer der Elemente, auf welde fle gegründet find, zu merflich werden. Es finden ſich da> ſelbſt Sonnentafeln, dem Calcul durch eine neue Dispo— fition mehr angepaßt. Refractionstafeln, mehr uͤberein⸗ kommend mit den Beobachtungen und mit unferm Clima; bllgememere Formeln, die Längen und Breiten auf der - Erde, ihre Geftalt fpharsidifch betrachtet zu, caleuliven, Formeln über die Ungleichheiten in der Bewegung ei— nes Mlaneten, die durch die Anziehung anderer Planeten verurſacht werden; allgemeine Ausdruͤcke der Central Gleihungen in elliptifhen Bahnen; höchft feine Beob- achtungen über die täglichen Dscillationen der Gebäude; fur; es werden daſelbſt die wichtigften Puncte der theo= retifchen und praktiſchen Aftronomie abgehandelt, und die gegenwärtigen Herren Afironomen haben ſowohl durch diefe herausgegebenen Bücher, als auch durch ihren Fleiß und ihre Thätigfeit, die weife und vaͤterliche Gorgfalt des Guberniums, welches diefe erhabenen und nüßlichen Wiffenfihaften befördern wollte, unterfiüßt, und der Ruhm der Sternwarte von Brera hat viele fremde der 9 Maͤthematik befliſſene Juͤnglinge nah Mailand gezogen, um ſich daſelbſt im Gebrauch der Inſtrumente, im Cal— cul und in den Beobachtungen Fertigkeit zu erwerbon; und aus diefen Sünglingen find gegenwärtig berihmte Profeſſoren der Aftvonomie auf andern Gternivarten ges worden. : Werners Mineralfyftem, bey feinem Tode 1817. I. Slaffe. Erdige Foffilien *) 1. Demant= Geflecht. 1. Demant. 2. Zirkon = Geflecht. 2. Zirkon. 5. Hyacinth. 3. Kieſel-Geſchlecht. 4. Kanelſtein. 5. Chryſoberyll. 6. Ehryfolith. 7. Hlivin. g — Sippſchaft des Augits. 8. Coccolith; Pargafit. 9. Augit. a. forniger. B b. blätteriger. c. mufcheliger. d. gemeiner. 10. Carinthin(Keratophlfit 11. Baikalit. ! ı2. Galit. _ 15. Diopſid. 14. Gehlenit, Stylobat, im Faſſathal, 4ſ. ©, zum. in Wuͤrfel. — Gippf. des Veſuvians. ) Wir befolgen nicht die ſonderbare und unrichtige Schreibung Werners. — In der Abth. des Kiefel, ' hat er 95 Gippen, des Thons 31, des Talks 18, des Kalks 31, alſo 375. Diefes Syſtem wurde uns [don im November vd. J. mitgetheilt: Allein wegen der "wiederholten Unterdrückung der fie Eonnte es bie jetzt nicht mitgetheilt werden. Indeſſen ift es gedruckt erichienen bey Eraz; MWerners letztes Mineralfoftem. | ©. 25, Sajlait (Pyrgon, Pyros h "953 xene senoquaternaire et duodevigefimal, 26. Veſuvian. 17. Örofiular- ;% — ©. des Granats, 18. Leucit, 29. Porenäit (ſchwarzer Granat.) 20. Melanit. 2. Allochroit. 22, Colophonit. 23. Helvin (tetraedr. Gr. in bey Schwarzenberg Sachſen. 24. Gem. Granat . 25. Edler Granat (Karfun— tel. 26. Staurolith. “27. We S. dei Rudi, 28. —— 29. Ceylanit (Pleonaſt) BR: Spinell. Salamjtein Cfonft bey Spinell.) g 32, Saphir. x 33. Schmirgel. 34. Korund. 38. Demantfpath- — S. des Lopaſes. 36. Topas. 37. Phyſalith (Pyroph.) 38.-Pyenit. — S. des Berylls. | 39. Jolith (Dichroit.) 40. Peliom (Waſſerſaphir u. blauer Quarz; v. Boden: mais, nicht Giderit von 41. Euklas. Werfen.) 42. Sinaragd. 43. Berpll. ‚a. edler. b, gemeiner. 44. Zurmalin. 45. Schörl. — ©. des Piſtacits. 46. Liebrit (Ilbait.) 47. Piſtacit CEpidot) 46. Calamit (gem., ‚grüner Tremolith aus Schweden) 49: Diafpor (blaͤttr. Türkis) 50. Wavellit (Hydrargils lit. . F 51. — (Grünes in förnigem Straptftein, Bayreuth) "32. Egeran (Befuvian ?) 53. Zoiſit (Epidot) 4. Anthophyllith) a, ſtrahliger. Sfiß. ıgıg. Heft. 6. b, blättrige.. 55. Arinit, — ©. des Quarzes. 56. Quarz. a. Amethuft. &. gemeiner ß. diefaferiger, b. Bergkryſtall. c. Milchquarz. d. gem. Q. e. Praſem. Kieſelſinter. 57. Eiſenkieſel. 58. Hornſtein. a. ſplittriger. b, muſcheliger. ec. Holzſtein. 59. Kieſelſchiefer. a. gemeiner. b, lydiſcher Stein, 60, Feuerftein. Chalcedon. a. gein. b. Carniol, “, gem. £. faferiger. 62. Hyalith. Dertfinter, 63. DHpal. a. edler, b, gem. c. Halb, d. Holzopal. 64. Monilit LKnollenftein) a, braunar. b, grauer. 65. Safpie. a, Aegyptiſcher. x, vother. PB. brauner, b. Bandj. c. Porcelans d. gem. e. Dpalj. f, Achatj. 66. Heliotrop. 67. Ehryfopras. 58. Mlasına. 69. Katzenauge. 70. Faferfiefel, 71. Settftein. — ©. des Pechſteins. 72. Obſidian. a. durchſichtiger. b. durchfiheinender, 73. Pechſtein. 74. Perlſtein. 75. Sphärulith Croth, ku— gelig, im ungariſchen Perlſtein.) 76. Bimöfkein. a. glaſiger. D. gem. ©. porphyrartiger. — ©. des Zeolithes, 77. Prehnit. a. faferiger, b, blätteriger (Kupbolith.) 78. Natrolith. 79. Zeolith (Merotyp.) a, Mehlzeolith. b. $aferzeolith. &. gen, Faferz. B. Nadelzeolith. e, Strahlz. (Stilbit.) d. Blätterz. (Stilbit.) 80. Ichthyophthalm (Apo⸗ phyſlit.) 81. Analcim. 82. Chabaſit. 33. Kreuzſtein. 84. Laumonit. 85. Schmelzſtein (Scapo— lith o. Dipyr.) 86. Albin (aufgeloͤßter Ichth · v. Auſſig, nichts Eigenes.) — ©. d. Laſurſteins. 87. Laſurſtein. 88. Lazulith (Giderit,) 39. Blaufpath. — ©. des Feldfpathe. 99. Andalufit. 91. Feldfpath. a. Adular- b. Labrador, c. glafiger. d, gem. -«, frifcher, P. aufgelößter. e. Hohlfpath (Ehiaftolith) $. dichter Feldfp. a. gem. D. F. e. Bariolith. 92. Spodumen (Tripham 93. Scapolith (Wernerit) a, rother, b, grauer. «, ſtrahliger. 8. blätteriger, 94. Mejonit, 95: Nephelin, 96, Eisfpath. 4. Thon = Gefchlecht, — ©. des Thons. 97. Keine Thonerde (Aluz minit. 98. Porcellanerde. 99. Gem, Thon. a, Lehm. b, Zopferthon. 954 “. erdiger. B. fchieferiger. ce. bunter. d. Schieferthon, 200, Thonftein. 101. Klebſchiefer. 102. Polierſchiefer. 203. Tripel. 204. Schwimmſtein. 205. Alaunſtein. — ©. d. Thonſchiefers. 106. Alaunſchiefer. a. gem. b. glänzender. 107, Brandfibiefer. 108, Zeichenfchiefer, 109. Wetsfhiefer. 110, Thonſchiefer. — S. d. Glimmers, 211, Lepidolith. 112, Ölimmer. 213, Pinit. 214= Topfſtein. 115. Ehlorit. a, Ehloriterde. b. gem. Ch; ec. Chloritfchiefer, d. blättriger Chtlorit, — ©. de Trapps. 116, Paulit. CHyperfthen) 117. Hornblende, a, gem. b. bafattifche. ©. Hornblendſchiefer. 118. Bafalt. 119. Wade. 120, Klingſtein. 121. Eifenthon, 122, Lava. a, ſchlackenartige. b. fchaumartige. 123. Grünerde.: 124. Steinmark. a. zerreibl. b. verbärt. 125. Bergfeife. 126, Umber. 127. Gelberde, 5. Talk⸗-Geſchlecht. ©. der Seifenſteine. 128. Neine Talferde (Ma— gnefit. 129, Meerfchaun, 130. Bol, a. Kollyrit. 131. Walferde. a. Picrolith, 132. Spedftein. a, Pimelith, 133. Bildfteim, 60* 955 — ©.'d85 Talfe. 3134. Nephrit. F a, gen, b, Beilſtein. 135. Gerpentin. a. gem. b, edler. a, mufcheliger. ß. fplitteriger. 136. Schillerſtein. 137. Talk. a, erdiger. b. gem. c. verhärt. 138. Asbeft. a. Bergforf. b, Amianth. c. gem. Asb. d. Bergholz. — ©.d. Strahlſteins. 139. Strahlſtein. a, asbeſtartiger. b, gem, c. glafiger. d, förniger. 140, GSpreuftein (Berg: mannit, faſer. Wernes vtZo) 241. Tremolith. a. asbeftart, b. gem, e. glaf. 242. Bivianit (grüner Cya⸗ nit aus England—o) - — ©. des Eyanits- 143, Eyanit, 144. Rhaͤticit (Cyanit von Pfitſch in Tyrol—o) 245, Carpholith (wie Wabel⸗ lit, gelb, Schlackenwald.) 6. Kalfgefhlecht. A.Kohlenfaure Kalkgattung: 146. Bergmilch. 147. Sreide. 148. Kalkſtein. a. Dichter. &. gen. d. 8. Ropgenftein- b. blätteriger- a. koͤrniger . pß, Kalkſpath. c. Ale Kalkſtein, a. gem. f» ß- faferiger SKalkfinter, d, Erbfenftein. 149. Kalktuff. 150, Schaumfalf. 151. Schieferſpath. 352. Braunfpath, a. faſeriger. — - b. blätteriger. 155. Schalſtein (Tafelfpath) 154. Dolomit. 155. Rautenfpath. 156. Anthracolith (Kohlen⸗ ſtoffhalt. Kalkſtein, Aus thraconit, dazu Madrepor- ftein.) 157. Stinkſtein. 158. Mergel. a. Mergelerde. b. verhäarteter M. 159. Tutenkalk (CTutten⸗ Mergel, Schweden.) Bituminoſer Mergelſchief. 160. Arragon. a. gen. b, ſtaͤngeliger. c. ſchieferiger. B. Phosphorſaure. Kalfgat. 261, Apatit. 162. Spargelſtein. 163. Phosphorit. C. Flußſauer K. 164. Fluß. a. Flußerde. b. Dichter, ce. Flußſpath. D. Schwefelſaure K. 165, Gyps. a. Schaumgyps. b, Gypserde. c. dichter ©. d. blaͤtteriger. e. faſeriger. 166. Fraueneis (Gypsſpath) 167. Muriacit. a, Anhydrit. b. Gekroͤsſtein. c. wuͤrfeliger Mur. d. faferiger M. e, dichter. E, Borarf. 168. Dathotith. 169. Boracit, 170. Botryolith- 7. Baryt: Geflecht. 171. Witherit. 172. Schiverfpath. a. Schwerſpatherde, b. dichter, e, förniger. d. frummfchaliger. e. gradfchaliger. a. frifcher. B. mulmiger. k. Stangenſpath. g. Saͤulenſchwerſpath. h. Bolongerſchwerſpath. i. faſeriger Schwerſpath. 8. Stronthian Goſcplecht. 173. Stronthian. a. firahiiger. b. feinförniger- 4. Cocleftin- a. faferiger. . b. ftrahliger. e. fchaliger. d. faulenförmiger, 9. Hallithe Geflecht. 175. Kryolith. HM. Klaſſe. Salzige Foffilien. 1. ohtenfaure = Gefihlecht, 176. Natuͤrl. Mineral- Als falt. 2. Salpeterſaͤure-Geſchlecht. 177. Natuͤrlicher Galpeter. 3. Kochfalz = Gefchtecht. 178. Natuͤrl. Kochſ. a. Steinſalz. æx⸗ blaͤtteriges. ß. faſriges. b. Geefatz- 179. Natürl. Salmial. 4. Schwefelſ. -Geſchlecht. 180. Naturl. Vitriol. a. Eiſen-⸗V. b. Kupfer-V. ce, Zink-V. d. Kobold-V. 181. Haarſalz. 182. Bergbutter. 183. Nat. Bitterſalz. 184. Dat. Glauberfalz. I, SKtaffe. Brennlihe Foſſilien. 1. Schwefel-Geſchlecht. 155. Natür. Schwefel. a. kryſtalliniſcher ©. b. gem. e, erdiger. d. zerreiblicher. e. vulcaniſcher. . Erdharz = Gefchledt. . Erdöl. 7. Erdped). a. elaftifches. b. erdiges. +. ſchlackiges. 1898. Braunkohle. a, bituminoſes Holz. b. Erdfohle, incl. Bern- erde (Bernftein » Erde) c. Alaunerde. d, Papierfohle. e. Moorkohle. £, gem, Braunfohle, 189. Schwarzfohle: a. Pechkohle (Gagat) j 956 bEStangenkohle c. Schieferkohle. d. Kaͤnnelkoehle. — e. Blaͤtterkohle. f, Grobkohle. 3. Graphit-Geſchlecht⸗ "190. Glanzkohle. a. muſchelige Öl. Leigentt. &t.) ib Net blende.) 191. Graphit. a, fihuppiger, b. dichter. 192, Mineratifche Holzfohte, 4. Nefin = Gefihlecht. 193. Bernftein. a. weißer. b. gelber. 194. Monigftein. IV, Klaſſe. Metalliſche Foſſilien. I, Platin = Geſchlecht. ia 195. Gediegen PM. er 2. Gold-Geſchlecht. 196. Gediegen. a. goldgelbes ged. G. b. meffinggelbes. c. graugelbes. 3 Queckſilber⸗ Geſchlecht· 197. Gediegenes. 198. Nat. Amalgam. a. halbfluͤſſitg nat. A. b. feſtes. 199. Queckſ. Hornerz⸗ 200. — Lebererz a. dichtes Q. b. ſchiefriges. 201. Zinober. a. dunkelrother. b. hochrother. 4. Silber-Geſchlecht. 202. Gediegen. a. gem. b. guͤldiſches. 203. Spießglas-GS. 204, Arſenik-⸗G. Molybdaͤnſilber nitz.) 205. Hornerz. 206. Gilberfchwärge. 207. Ölaserz- 208. Sprödglaserz. 209. Rothguͤlden. a. dunkles. b. lichtee. 210, Weißgulden. — 5. Kupfer-Geſchlecht. S. d. — 211. Gedieg. K. X GSchem⸗ a! 212. Rupferglaslglanz) a. dichtes. b. bfätteriges. 213. Bunt⸗-Kupfererz 214. Kupferkies. 215. Weißkupfererz· = 216. Fahlerz. 227. Schwarzer. on. Kupferſchwaͤrze. 219. Rothkupfererz. a. dichtes. b. blaͤtterigeẽ. e. haarforniges- 220. Ziegelers. a. erdiges, b. verhärtetes. - 221. Kupferlafur. N a. erdige b. fefte. 022. Kupferſammeterz · 223. Malachit a, faferigere b. dichter. 224. Kupfergrüns > Allophan. 225. Eifenfhüffig Kupfer— gen. a. erdiges. b. foladig- 226. Kupferfinaragd (Diop⸗ tas.) a. Kupferſchaum (wie Mas laachit.) 227. Kupferglimmer (Dis venerz.) 228. Linſenerz (Oliv.) 229. Strahlerz. (Dliv.) 230. Dlivenerz. a. blätterig. ob ſtrahlig . | e. faferig. 931. Würfelerz. 232. Phosphorfupferers- 253. Salzkupfererz. a. feft. b. zerreibl. 16. Eifen = Geflecht. 234 Gedieg E. 235. Schwefelkies. 0a. gem. b. Strahlkies. ©. Leberkies. d. Zellkies. 236. Speerkies (af. Säule, Zwillinge.) 237. Kammkies. 238. Maguetkies. 239. Magneteifenftein. na. gem) = A > b. Eifenfand. * — N —— Ten —— I 240. Mennk: Eifenftein (Ti taneifen.) 241. Chrom» Eifsnftein. 242. Eiſenglanz. 327 a. geın. Kr dichter. ß. blaͤttriger. b, Eiſenglimmer. 243. Rotheifenftein. a. rother Eifenrohm. b. ocheriger Xotheifen= ftein. e. dichter. d. faferiger E. oder ro⸗ ther Glaskopf. 244. Brauneiſenſtein. a. brauner Eiſenrahm. b. ocheriger Brauneifenff. c. dichter d. faferig. od. br. Glask. 245. Eifenfinter (Eifenpech« erz.) 246. Spatheiſenſt ein. 247. Schwarzeiſenſtein. a. dichter. b. faferiger Coder ſchw. Glaskopf. 248. Thoneiſenſtein. a. Roͤthel. b, ſtaͤngliger Th. c. linſenfoͤrmiger. d. jaspis artiger. e. gemeiner. £. ſchieferiger. g. Eiſenniere. h. Bohnerz. a. dichtes. B. ſchalig⸗s. 249. Raſeneiſenſtein (Phos⸗ phoreiſen.) a. Moraſterz. b. Sumpferz c. Wieſenerz. 250. Blaue Eiſenerde. a. gem. b. kryſtalliſ. 251. Grüne Eifenerde a. gem · x. zerreibl. B. verhaͤrt · b. faſerige (Schneeberg.) 252. Eiſenpecherz. 253. Gadolinit. Tantalit. 7. Bley-Geſchlecht. 254. Bleyglanz. a. geni. b. mulmiger. - Bleyſchweif · 255. Blau Bleyerz. "256. Braun — 257. Schwarz 258. Weiß 259. Grün 260. Roth 261, Gelb 262 Vitriol 263. Bleyerde. a. zerreibl. b. verhärtete- «. gen. a. fihalige. s. Zinn-Geſchlecht. 264, Zinnkies. 265. Zinnftern. 266. Kornifch Zinnerz. 9. Wißmuth⸗-Geſchlecht. 267. Gediegen. 268. Wißmuthglanz. 269; Arfenit=W. (Schnee= berg.) n 27%. Wißmuthocher. 10. Zink⸗-Geſchlecht. 271. Blende. a. gelbe. b. braune. «, blätterige- B. ftrahlige. »y: faferige. ec, ſchwarze Bl. 272. Galmıey. 11. Antimon: Gefhlecht. 273. Gediegen Spießglserz. 274. Graufpießglaserz- a. gein. a. ſtrahligeẽ. B. blätteriges. y. dichtes. b. Sedererz. 275. Schwarz Spießglaserz. (Spießglasbleyer; und Bleyfahlerz.) 276. Roth Ep. a. gem. Roth Sp. b. Zundererz. · 277. Weibfpießglaserz. a. blütteriges. b. firahliges. 278. Spießglasvocher. ı2. Eylvan (Tellur) = Gfhl. 279. Gediegen (Eifentellur) 289. Schrifterz (Goldtellur) 281. Weißſylvanerz. (Bleyt.) 282. Nagyagererz Glaͤtter⸗ erz.) 13. Mangan-Geſchlecht. 283: Grauer Braunſtein. a, firahliger. b. blätteriger, — — — 958 e, dichter. d. erdiger. 284. Schwarzer Br. 285. Piemonteſiſcher B. 236. Rother Br, 287. Mangenfpath [Slätt, roth. Braunfpath.] 14. Nickel-Geſchl. 288. Kupfernidel. 289. Haarkies. 290. Nickelocher. 15. Kobold-Geſchlecht. — Ed. Glanzkobolds. 29 Weiher Speißkob. a. gen. b. ftrahliger- 292, Grauer Spießfob. 295. Ölanzf. —6©. dei. Erdfob. 294. Schwarzer Erdf. a, ſchwarzer Koboldmulm. b. feſter ſchwarzer Erd⸗ kobold. 295. Brauner Erd, 296. Gelber. €. 297. Mother €. a. Koboldbeſchlag . b. «. Koboldbluͤthe, 16. Arſenik⸗-Geſchlecht. 298. Gediegen, ı 299. Arſenikkies. ar gem. b. Arſenik- Weißerz- 300. Rauſchgelb. a. gelbes. b. vothes. 301, Arfenitblüthe. 17. Molybdan-Geſchlecht. 302. Wallerbley- 18. Schert (Wolfel)-Gſchl. 303. Schwerftein (Zungftein) 304 Wolfram. 19. Menak⸗ (Titan)⸗Geſchl. 305. Menakan. 306. Octaedrit (Anatas) 307. Rutill (Nigrin.) 308, Sferin. 309. Braun Menalerz · 310. Gelb-M. 20. Uran-Geſchlecht. 311. Uranpecherz. 312. glimmers 313» ocher, a, fefter- b. zerreißl. Re 21. Chrom-Geſchlecht. 314. Nadelerz (zu Nidel,) 315. Chromocher. 22. Cerin- Geſchlecht. 316. Cexinſtein (Eererit.) 959 | 960 Dtens Mineralfyftem ; Elemente Mineralien Pflanzen Thiere Erde Waffer Luft Feuer Erden Salze Brenze Erze Beute: Te E R D E N. Erſte Ordnung. EL WR ui ee a T. u. Ir. IV. Ba Reihe. Reihe. Reihe. Erdkieſe. Salzkieſe. Brenzkieſe. Erzkieſe. Kieſe. Thoͤne. Dalke. Kalfe, Erſte Stufe, Erdbildung Deufe Erfie Sippfdaft { jfiesfiefe Kiesthon. Kiestalk. Kieskalk. 1. Diamant, I Triclas. 1. Peridot. , 1. Lafurftein. a. Chryſolith. b. Hüvin. 2. Zirfon. a Na re are 2. Epidot. 2. Havyn. y * b. Hyacinth. j 3. Ceratophyllith. 3. Siderit (Laſulith). 3. Chryfoberyll. 3. Ilvait. — —— Idocras. 4. Augit, Goecolith , Bai⸗ 4. Blaufpath. N b. Eifenfiefel, Kaneelſtein. caliih, Galit, Zaffait, | Gehtenit, Diepi. Zweite Sippſchaft. : f Thonfiefe | Thonthone. Thontalke. Thonklalk. N 1. Saphir. 1. Schoͤrl. 1. Hornblende, I. Meionit, Schmirgel. ae \ } 2. Demantfpath. 2, Apyrit (Siberit). 2. Strahlſtein. 2. Nephelin, \ Korund. 1 Ä Eisfpath. - zu 3. Topas. 3. Eyanit. , 3. Grammatit, 3. Prehnit. . |4. Poenit. 4. Staurolith. 14. Asbeft. 14. Kreutzſtein. ' —— 7 m Tg j Dritte Sippſchaft. { | Talfkiefe. Talkthone. ] Talftalfe, Talffalfe. J 1. Spinell. 1. Dichroit. 1. Hyperfihen, I. Laumonit. I 2. Salamftein. 2. Peliom. 2. Anthophpllit. 2, Mefotyp. — Natrolith. 3, Pleonaſt. 3. Smaragd. 3. Schillerſtein. 3. Schillerftein. 3 !4. Gahnit. _ Berpll. r 5 A | QAutomolith.) 4. Euclas. 4. Bronzit. 14. Bronzit. 1% Vierte Sippſchaft. Kalkkieſe. Kalkthone. Kalktalke. ‚SKalffalte 1. Granat (alle)- 1. Andalufit, 2. Glimmer. 2. Tafelfpath, SERBIEN 2. Wernerit. 2.. Vepidolith, 2. Ehabafle. : init.) 3. Arinit. 3. Triphan, 3. Ehtorit, 3. Analcim. 4. Leucit. 4Feldſpath. 4 Talk. 4. Leucit. Zweite Stuffe. Waſſerbildung. Derbe. 1. Jaſpis. 2. Fieſelſchifer. 3. Hornſtein. 4. Feuerſtein. Chalcedon, 1. Wetzſchiefer. 2. Thonſchiefer. 3. Zeichenſchiefer. 4. Brandſchiefer. Heliotrop, Ehryſopras, Pas ma. 1. Serpentin. 2. Rephrit. 3. Seifenſtein. 4+ Speckſtein. ſx. Dichter Feldfpath ? 2. Sauflurit. JJ 1 a —— 4. Bildftein, ) Vergl. Dfens natürliches Syſtem der ErzeVte Ferienfhrift. Dftern 1809. Jena 6. Fromman. 4. — Ferner Mine: - ralogie oder N. ©, I. 1812, — Endlich phitofoph, Naturfyftem, 1815. 8. 4 Bogen Tabellen, In Erped; der Iſis, Bgr. * — | 1. Dpal.. Hyalith. _, b. Knollenſtein. c. Safpopal. d. Pimelith. 2. Tripel. Rieſelſinter. 3. Klebſchiefer. Polierſchiefer. 4. Schwimmſtein. 1. Obſidian. 2. Pechſtein. 3. Perlſtein. 4. Bims. 1 Reihe. Elementenſaure Moͤrtel. Kohlenfaure | Sieshaltig. 2. Schieferſpath. 2. Schaumerde, 3. Conit. 4, Ralftripel. Thonhaltig 1. Anthracolith, 2. Stinkſtein. 3. Mergel. 4 Stinfmergel. Dalkhaltig. I. Picrolith. 2. 6 3. Bitterſpath. Dolomit. | Gurhoflan. 4. Braunfpath, Reine Kalke. 1. Kalkſtein. 2. Arragonit. ‚3. Stron, 4. Gelberde. Vierte Stuffe Veſchgyps. 962 Dritte Stuffe. Luftbildung. Mulme ” 1, Gem, Co 1. Steinmark. 2. Bol; Sphragid; Sie eine ? 3. Bergfeife, 2, Cimolit. 3. Walferde, 4. Meerſchaum. 2, Eitronenf, 2, Pyenit, (Topas.) alk. ‚3. Kryolith. 4. Flußſpath. Zweite Sippſchaft. Salzſaure. Zuckerſaure. (Borfaure) I. Dadolith. 2. Kalt, 2, Botryolith, 2, Stron. 3. Boracit, 3. Milchſaure. Dritte Sippfchaft. Brenzfaure. Harzfaure, Havyn ? Auminit? — I, Muriacit. I. Honigftein. 2, Gyps. 112. Kampferſaure. 3. Strongyps (Coeleſtin) 3. Korkſaure. Vierte Sippſchaft. Erzſaure. Effigfaure 1. Pharmocolith. find auflostich. 2, Tungftein. k. Neſch (Witherit.) Iſis 168168. Heft 6. — — — 7, Porcellanerde. 2, Kollyrit. 3. Tuͤrkis. Diaſpor. —— Carpholith. 4. Berginehl. — Feuerbildung. Schlacken. I. Thonſtein. I. Hornblendſtein? 1. Baſalt. 2. Alaunſtein. 2, Florit. 2. Klingſtein. 3. Aluminit. 3. Gruͤnerde. 3. Wade. 4. Eifenthon. 4: Zopfftein. 4. Lave. Zweyte Drdnung Br ned, ae LE n I Iv Reihe. Reihe. Reihe Mineralſaure flangenfaure Shierfaure Sypfe ? une Bezodare. Erſte Sippſchaft. Flußſaure. Weinſaure. Phosphorſaure. I. Pyrophyſalith. 1. Kalk. 1. Apatit. Spargelſtein. Phosphorit. 2. Knochen. 3. Thierſteine. Darnıfteine. Harnfteine. 4. Talkhalt. Harnftein. Harnſaure. 2. Harnſtein. 2. Öuanp- 3. Vogelmiſt. 4. Talkhalt. Harnſteine. Fettſaure? Blutſaure? 61 aka Fe * Deitte Ordnung. DE BIETE: 1 De IT, III. Reihe. N Reihe. Kohlen = Erden. 1 Kohlenfies. Diamant. Kieſelſchiefer. 2. Kohlenthon. a. Zeichenfchiefer, Brandſchiefer. b. Stangenkohle. Lettenkohle. ec, Schieferthon. 3. Kohlentalt. 4 Kohlenfalt, Kohlenſpath. Anthracolith. Madreporſtein. T ö | Reihe. | Erzkiefe a. Granaten. Titanit. [Sphen.] Cererit. Kiefelwad. b. Dioptas. _ Kupfergrüun. Zinfglas. c. Epivdot. | | Augit. | d.. Safpopal, Sett- Erden,. 1. Bettfies. 2, Fettthon.. 3. Settalt, 4. Fettfalfk. Stinffpath Stinkſtein Stinfmergel; Biert Eiutyi : IT: Reihe⸗ Erzthone. a. Automolith. leonaft. chmirgel. b. Ilvait. Staurolith. Schoͤrl. o. Thoneifen: Bohnenerz. Gelberde. Eifenthon, Reihe. Schwefel- Erden. 1. Shwefelfies. 2, Schwefelthon. Alaunfchtefer. Alaunſtein. 3. Schwefeltalk. 4. Schwefelkalk. Schwefellebern ? e Ordnung. Erden — - II, Reihe Erztalfe a Gadolinit. Hitertantele b, Ehlorit. | Glimmer. e, Hornblende. Hyperſthen. eridot. — —— — — — — — 2 —— — nn 3wente Klaffe S A I: I. Erdſalze. Salzſalze. Mittelſalze. Neutralſalze. Saͤuren— Elementenſaure. en Eleimentenfauren. | Elementenſeifen. g 3 III. Brenzfalze. Geifen. Schleime. Erſte Sippſchaft. Gerbſtoffe. 1. Licht ſaure. 1. Licht ſaure. ſx. Lichtſaͤure. |. Lichtſeife. 1. Gallaͤpfel. Laugen. Aetzenden? 2. Luftſaure— Kalkſalpeter. Stron: Neſch. Talk. Stickſtoff. Salpeter Sauerſtoff. Salpeterſaͤure. 3.Wefferfaure]3.Wallerfaurel3. Wa ſſerſaͤure. Kalkſalmiak. JSalmiak. Kochſalzſaͤure. Terra ponder.| $Kochfalz.. falita, Digeftiwfalz. Veberfaure - Aykerden: — — 4: Ko hlenfaure — Talk. Milde Laugen.“ K ohlenſaͤure. J Waſſerſtoff 2. Luftfaure|2. Luftſaure. 12, Luftſeife. 2. Katechu. Nitrum flamm. ° Kubifch. Salp. Ammonfeife. | 3 Waflerferfe u ! 3. Kino. Sodenſeife. L. Gem, ©, 3, Knorpel. Iv. Reibe: Farben » Erden. 2.,$arbenfies. Kohlentripel?. 2, Farbenthon, Gelberde, 13. Farbentalf. Schneiderfreide 4. Farbenkalk. Kreide 2. IV, Reihe Erzkalke. | a. Divptas.. | b. Titanit-- : | s o. Pharmacolith: Tungſtein. d. Eiſenſpath. | Braunfpath. z | — — — Iv. Erzfalge. Gallern, Metallfalze Gallert. ö 1. Sichtfaure; Leim. Giftmeht. 2. Haufenbtafe,|2. Luftfaure, Knallbiey. Hoͤllenſtein. 3. Waſſerſaure SGublimat. Spießglasbutter. Sympath. Dintel 4. Srdfeife Ja. Bitterſtoff 4 Xugentvaffer. 14, Rohlenfaure, Kaugfetfe. Ertraetivftoff. 5 A rm 966 — Zweyte Sippſchaft. Mineralſaure. JMineralſaure. Mineralſaͤuren. Dineralfeifen. Schleime, 1 Thierfchleime. | — e felle⸗ ern? Ird ſaure. [r. Er dſaure. |r. Erdfaure Ir. Taltleber. I, Gummi. I, Rotz. 1, Sröfaure Slußfpathfäure. Tragant. 2 2, Salzfaure. laute — 2. Kalkleber. 2. Salep. 2, Darmfihleimi2. Salzſaure, | orfaure I» D : L e 5 faure, h. Brenzfaure,|3. Brenzfaure.|3. Gtronleber, b- Stärfe, 3. Magenfaft. 3. Brenafaure, © Mafcagnin. Be ver ago. Vitriole. | ——— Glauberſalz. 4. Erzſaure. 4. Erzſaure. +Erzfäure, 4 Neſchleber. 4. Kleber. 4. Eiter. 4. Erzfauxre J— Arſenikſaͤure. Brod, Talk, Ehromfäure, Waſſerbleyſ. Dritte Sippchaft. Pflanzenfaure. Pflanzenſaure. Pflanzenſaͤuren. — Zucker. Eyweiße. 1. We inſaure. 1. Weinfaurer Ir. Weinfaure Ir. Wein ſaͤure. re 1, Gem. Zucker. I.Lymphe. Bredweinftein. Talf. Geignetifaß Eitronenfäure.| fcharfer Stoff, Globuli mar- ——— Weinſtein. wie Ziviebeln. tial. 2.3uderfaurer!2, zu € erfaurerla. Zuder faure. 2, 2. Lafrizenfaft. I2:.Ey. , 2.3 u ferfaures IE. Sauerfleefalz. Augenlinſe. ————— 3. Harzlaure.iz —— 3. Fixer fd. St:|3. Manna. 3. Hirn. 3. Harz ſaure. ernſaure — 5 Helleborin. Mulſauret Kalk. Kampferſ. Ehinaſ. Kalk. au Eftiop, | Effigfäure- 4.3 n & ffigf 4 i 9 faurert4, ig ig faure- 14, Anemom. 4. Honig. Kaͤs. 4. i gſaure. Talk, Kal Spirit. M = Sim, „ Dlenzuder. Terra fol. — Dinte. Extr. mart. pom. ei i Knochenſaͤure. Thierſeifen. Weine. er osphorf. Ir. * bosphorf. |. P 9 08 pherf. 1. Galle. 1. Pflanzenſaft. 1. Kindwaffer. Ir. Phosphors > | Weberfaurer Hornfalz- Moſt. faure, 2 Ne Perlſaſz. 2.Em fen faure.. 2. Hornfaute, 2. Harnfäaure. 2. Harn. 2. Meth. 2. Milch. 2. Harnſaure Giftknoten. 3. Settfaure.|3. Speidel, l 3: Fettfaurei3.Fettfaure. g Brenzoef, 3. Bier. 3. Blut. 3. Settfaure -Blutfaure 4 BTutfaure 14. Blutfäure. 4 Gift: 4. Wein. 4. Samen. 4 Blut — — Blutlauge. Dritte aſſee, Erdbrenze. Salzbrenze. Brenzbrenze⸗ Erzbrenze. Kohlen Fette H ar ze· Farben. Erd BB 9% Erſte Sippfdaft. Erdfohlen, Erdfett. Erdharze. Erdfarben: Berne. Safden. -|z. Steinkohle. 2. Asphalt. 1. Schwefel," 1. Kohlenblende. Kaͤnneikohle. Glanzkohle. — a: » Kohle. Din gehe { ‚l2. Gagat. 2. Min. Federbar 2: Posphor, Ri Amber ?' > 5. Braunfoble: 3* Bergtheer. ; R een, . Wadzafche ii. Mo orkohle. Naphtha. 2 Netin = Asphalt. “ Eifernafihe, (Reißbley.) 4 — z — — — — — — — — — — — — — 967 — 968 B1—— d ung ‘ Zweyte Sippſchaft. * Waſſerkohlen. Waſſerfette. Waſſerharze. Waſſerfarben. Dorfe. Naphten. Balfame. chwaͤrzen. Ir. Erdkohle. 1. Kampferoͤle. 1. Kampfer. I. Tuſche. — Aetheriſche. Narcotieum? 2. Alaunerde⸗ 2. Benzoesple. 2. Terpentin. j Korpaiva. 2. Kienruß. BR: FREE | FH J. Spobalſam. | — 3. Bitum. Holz · 3. — 3. Fan * Rn * kohol. torar. 3. Beinſchwaͤrze. Kumys. Drachenblut. ſamn⸗ u 4. Torf. 4. Naphthen. 4. Balfame. Schiwefelnaph. LER Bang: 4. Sepie. Tolu = e | BR L-D 80 HR ei Dritte Sippſchaft. Pflanzenkohlen. le alla Pflanzenharze. Pflanzenfarben. e. 1. Wach LI. 2er Veh, Geigenharz,ir. Pflanzengrün. 2. Moofid. Blhtbenflauß. Theer, Guajad, Elemi, Pro Pilze. Takmak, adenm, Anne, 2. Stroh. 2, Kakoen. 2. Copal, Sandaraf, Maftyr, |2. Pfranzenblau. | Heu. Kofosbutter. | Schellak. Indig, Ward, Lacmus, Grasballen. Galambutter, | Zueniot, 8 ei Erotontalg. 3. Staudid). % Tirnißöle. 3. Gummiharze, Ammoniaf- 3. Pflanzengelb. Bezoar. Dre Leinoͤl⸗ gummi, Zeufelsdred, Drlean, Gaflor, Eurck- m Gummigutt, Dlibanum, ma, Geibholz, Nußoͤl Myrrbe. 4: Holz- 4. Fluͤſſige Dele. 4 Doacilenm; Katſchuck. 4. Pflangenroth. Koͤrk. Baumoͤl. Krapp, ee Baumsvolle, | Ruͤboͤl. Sandelholz, Orſell. Elle as ale Yan Ale Yan ba Ba ee a 2 ; f Vierte Sippfhaft. — Thierkohlen. Thierfette. ‚Thierharze. Thierfarben, Schmalze. = a Inſecten. 1. Walrath. 1. Gallenharz, Gallenſtein, — Uferagas. Fettwachs. Bezoar or., Gallenbe— Galle, Schwan. Vernix caleola, zoar, Amber, 2, Mift. 2 Sch Thran, — Talg/2 Su Harnfaure? Harnz 2, Thierblan.. Koth. Schmalz, Marf. Berlinerblau. 3. Horn, Federn, Haar, 3. Butter. B: Bibergeil. 3. Thiergelb. Saaiballen, Schuppen) Ohrenſchmalg. Bitlergelb. Seide. r 4. Fleifch, 4 Zibeth. 4. Canthariden. 4 Thierroth. Faſerſtoff. Gummilak. | Eofchenille- ; Purpur. Vierte Slaffe E R 3 Erffe Drednung _ RS RE a SR 7? AR A ER EN I. III. IV. Selb he. Reihe. Rei he. Reihe. Erdgemiſche. Kaͤlchel. Kaͤlche. ueberkalche. Erdflin;e Erfie Sippſchaft. % 1, Siefeleifen., 1. Magnet. 1, Eifenglan;. 1. Grauwad. D b. Ehoneifen. Magnetocher, b, Kotheifen. Braunivad, c. Mergeleifen. . Röthel. d. Kalkeiſen. f Rotheifenocher, ; 2, Kiefelwad. 2, Titaneifen, 2, Brauneifen. 2, Eererit. a, Brannfteinfiefet. b, Rothwad (Rothftein.) ce. Schivarzivad ? i 3. Gadolinit. 3. Chromeifen. 3. Gelbeifen. 3. Erdfobl, 4. Nickelſchwaͤrze. — — — — — — — — — — m Titanit (Sphen.) Uranpecher side, Te Eifentitan, — b, Rutill. eat.) . ; TER c. Anatas⸗ 2, Uranglimmer. Uranocher. 3. Chromocher. l4. Mithanocher. l — — — — — — f — x. Mtertantel. | f —— % Tantalit. : i | ne 2. Cererit. 11. Wolfram, Beh 6 Bafferflinge | 3weyte Sippfdaft.i (re — Glätte. en | —— 2. Zinnſtein. — mfocher, 7 —* 4 4 Bißmustocher. ; l ! nd ertlin ge Dritte Sippfhaft Su : | er | 1. Fahlocher. En weiß | | 1 2. Fliegengift. — — — — — — — Feuerflinze. Vierte Sippſchaft. Ir. Kieskupfer. Ir. Kupferroth. Kupferſchwaͤrze⸗ Praͤcipitat. j2. Dioptas. 2. Ziegelerz⸗ | I 1 TE Ten El ERREGT VERTRETEN TEE ET an — — A ng 3 wente Drdn u ne ‚Sylt. e, =. ie TB Flinzhalde. Haldhalde. Gelfhalde. Metallhalde. Kohlenſaure—. Wafferfaure Brenzſaure. Ersfoure ! Wafferlosfe Erfte- Sippfchaft. enter Brountalt. ———— Pyrosmalit.) — Chromſaure Eifenfpath-. - gornb ley Vitriolroth. Rothbley. icht Rothwad. ornqueck. Phosphorwad. Mithanfaure, a —* — Hornſilber. Phosphorkupfer. Gelbbley. Slehwei —— Corün.) Gefffaure. Bleyſchwarz. Bleyvitriol. Bleybluͤthe. Galmey. - ; | Graufilber | — — — — — — — — — 2 9 Gepwäifferten Ag Zweyte Gippfhaft. Zinkbluͤhte. Hornkupfer. (Salzk.) hosphoreiſen (Cgew.) Wuͤrfelerz/ Kupferlaſur. ijenblau_ (gew) Lobelhluhte. Malachit. —— Nickelbluͤhte. Kupfergruͤn. I» \ l Eifenpecherz. | _Kupferblühte, | Dritte Drdnung Dre Deere A ee A \ zörmeake. aldgelfe. Gelfgelfe. Retallgelfe. | ndem | $ lade RE Gelanie | Sprotte 61* fie 1818. Heft 6. 973 — 972 J ‚Erfe, Sippſchaft. IR u a ae Eifeniefe. it Blevgelänge h ee: Ir. er Ir. Magnetliegir nn 1. Bleygelanz. ' 2. Wißmuttſprott (W.gelanz.) chwarzerz. *⸗ Zund derer, 2. Schwefeltiese 2. Kobelhaltiger. 2. Rupfermißmuttfp, a. Uranpecerz. 13 Waſſerkies. 3. Fahl⸗Bleygelanz (Bley⸗3. Bleyw. (Nadelerz.) 3 Siberfigwärze, fhweif. | — — — —— Ried — sh — — — TAB ) ne De BRD. . je EIS RRRES TIERE SEHR TORRER..., 4 Sippfhaft | . [r. Nöfchgelb. Geffkies. re ‚Silber = = Dleygelans, Licht Mithanſprott —— b, Koͤſchroth. Speiskobel⸗ J Weißgũlden) 2, Biniober - Glanzkobel. 2. Dunkler S. 8 b. Lebererz. ‚IRobelfied. N 3. Kupfer = Bleyg. (Spies: h — glasbleyerz. | | Er era er I an ea u hie Sippfhaft. — —— 1. Zinfblende, 1. Kupferftes. — : ı [2 Fahlgelanz. Kupferſprotte. Schalenblende. _Buntfupfärers» \ } SKupfergelanz. i 3. Zinnkies. 2. Eifen- Fahlg. (Federerz.) | = A |3. Nidel = Sahtg. | { — — — a ——— — — | } Ä x ' | Vierte Sippfdaft. : | BEER Si Lberaslonze, | Zelturfprotte _ T. —A—— 1. Geff Sahlens — I. ‚Ciba (Sfaserz.) —E— lothraht 5 \ Goldſchwefel.) 2. Silberblende. 2. Zahl = Fahlerg (Schwarz⸗ 2. — (Sproͤd ÖL.) Rothguͤlden. guͤlden. de Sahterz (Grau«-|3. Kupfer: Silberg. uͤlden· ⸗ 4. Ben. Fahlerz. Ve Drdnung N 3 TE 1, ARE RT As Aa aa een wert arte a Erfie Sippfdaft. uhr Kiesmetalle. Thonmetalle. Talkmetalle. Kalkmetalle— 1. Platin. 5. Eiſen. ‘fg. Titan. 13. Tantel. 2. Dallas, ur 6. Wad. 10, Uran. 14. Ceres. ‚13. Rhodel. N 7. Kobel. ız. Chrom, - 15. Wolfel. 4. Iris. 8. Nickel. 12. Mithan. (Molybdan.) 16. Juno? } BR re merk a.l Te e } Zweyte Sippfhaft. | Ir; Bley. | 18. Zinn. | 19. Zink. | 20, Wißmutt. 4 E womtim Verka | "Dritte Sippfhaft | i ha | 21.Fahzl. 22. Osmel. | 23, Geff. | 24: Zellur, > | 4 tidemera ie Dierte Sippſchaft. | Er Kupfer. | | 26. Queck. | ‚27. Gilber- | | RB Som. 1 Ä Borſtehendes Soſtem iſt nicht ſtreng ausgefuͤhrt nach der Gliederung, welche die Wiſſenſchaft fordert, Es And noch Ungleichheiten darinn, die aber jetzt theils we⸗ gen Widerſtreben des Stoffs, theils weil deſſen noch nicht genug entdeckt tik, theils weil eine Menge Sippen beſtehen, die es nicht ſollten, und welche aus Ruͤckſicht auf das/ was jetzt gilt, ſtehen geblieben find, nicht weg⸗ geraͤumt werden konnten. Der Hauptzweck iſt, zu zei— gen, daß die Naturphiloſphie im Stande iſt, das natuͤr⸗ liche Syſtem aufzuftellen, = Die beyden Männer, * welche in Deutſchland für die ganze Welt die Mi— neralogie, und Geologie theild gefhaffen, theil3 angeregt und in Streit gebracht haben, find Werner tn Frey— berg und Boigt.und Ilmenau. Beyde ftanden fi befonders in der Geologie gegenüber. Jener ließ alles aus den Wafler entftehen, was er nicht mehr brinnen ſah; Ddiefer ‚aber erkannte auch bey ziveifelhaften Um— fanden die Einwirkungen des Feuers. Voigt mußte auf lange Jahre das Feld räumen; aber nur um fo glorreis cher jetzt von feinen Nachfolgern vertheidigt zu werden. Das die, meiften fogenannten Trapparten wirklich eine Aenderung durchs Zeuer erlitten, und durd ed zu dem gemacht worden, was fie jegt find, bezweifelt Bald Niemand mehr. Muß denn eben alles ſchmilzen, was ‚ vulcanifh werden ſoll? Muß aber Werner auch hierinn weichen „.fo. hat er doch das DVerdienft, die Gcognofie als ein Ganzes geſchaffen, und fie in die ganze Welt eingeführt zu ‚haben, vorzuͤglich hat er dieſer Wiſſen⸗ ſchaft durch die Einführung der Formationslehre die Krone aufgefeßt. Die ergentlihe Mineralogie aber ift fein ausſchließliches Eigenthum: denn andere Kennzei⸗ chen einführen, wie die Franzoſen, heißt nicht die Mine vatogie. fihaffen, und fie feinem Gebiet einverleiben. Das Ganzer die Zahl und die Hanptgliederung der Gippen hat Werner gegeben, Neue dazu entdecken, Abänderungen in der Eintheilung treffen, kann jeder; das thut er aber immer nur am deutfhen Mineralfyften. Abraham Gottlob Werner *) > geboren 1750 am 25 Geptemb. zu Wehrau in der - Hbertaufiß, geftorben am zoten Zuny. Sein Vater war a ſpector eines Eifenhammers, Er war zu Buntzlau ” 9) Aus dem Novemberftüf ıgr7 des Hefperus von Andre. Prag b. Eafve. 4, eine der. vorzüglichften Zeitſchriften Deutſchlands, von der wir ſchon lange eine wiürdige Anzeige gemacht hätten, wenn ed Noͤglich geivefen wäre. Der Heſperus iſt encyclopä= A dien Innhalts wie, die Iſis, und ziemlich nach einem aͤhnlichen Plan bearbeitet, Wir glauben, daß er vor diefer Im größern Publicum den Vorzug ver dient, weil er zwar aus allen wiffenfchaften Faͤ— ern Abhandlungen aufnimmt, aber feine jo fpeciellen wie die id, zB. über vergl. Anatomie, und-daher „© jedem Lofer zugänglich ift, was man von der Iſis “nicht aigemein ruͤhme. Wir wünfchen vecht fehr, bald dur eine alles Wichtige berikfichtigende Ans "zeige diefer Zeitfehrift dem thätigen und gelehrten Br, unfere Hochachtung beweifen au koͤnnen. — — 908 auf der Schule, dann auf der Bergacabemie zu Frey— berg, endlich auf der Univerfität Leipzig, wo er [don 1774 feine Schrift über die außern Kernzeichen der Mi— neralien herausgaß, welche noch jeßt die Grundfage aller Zerminologie iſt. Bald darauf kam er nad) Freyberg als Aufſeher des Naturalienkabinettes, und um Vorle⸗ ſungen zu halten, wobey er nach und nach ſein Syſtem ausbildete, 1792 wurde er Bergcommiſſionsrath, 2800 Bergrath. 1779 trug er zuerft ? Mineralogie vor, nad und nach auch Geognofie und Bergbaufunde, fo daß fein Lehr-Cursus in zwey Jahre eingetheilt war. Ab— wechfelnd trug. er auch Encyklopaͤdie der Bergbaufunde, Ritteratur der Mineralogie, die Eifenhüttenfunde (weiche er auch geſchaffen), und Grubenwirthſchaft vor- Be kanntlich hat ev faft nichts gefihrieben, aber feine Schü— ler haben dafür reichlich geforgt; faſt jaͤhrlich wurde feine Elaffification gedruckt. Das aueführlichfte von Werners Syſtem hat Neuß geliefert, fpater hat 9 off⸗ mann ein aͤhnliches Werk angefangen, das Breite Haupt jetzt fortfeßt. Getbftftändig haben in feinen Sinn gearbeitet Charpentier, Freiesteben, Steffene, Raumer, Schubart, Brochant und viele andere, die ung nicht einfallen. Seine Bibli⸗ othek, Muͤnzſammlung, Handſchriften überließ er für 5000 Rthl. der Bergacademie, Es follen fid vollſtaͤn⸗ dig ausgearbeitete Handfehriften feiner Vorträge vorfin⸗ den, worunter auch eine uͤber die mineralogiſche Geogra— phie. Erſtaunenswuͤrdige Waſſerleitungen ſind ſeyn Werk, wie auch die mineralog. Aufnahmen von ganz Sachſen, dem thuͤringer Wald, der boͤmiſchen und fehler fifhen Gränsgebirge, des Harzes, von feinen Schülern, fo daß, wenn andere Kegierungen die Hände bieten, Deutfihland zuerft in Europa vollfommene geognoftifche harten haben wird. Seine Mineralienfammlung befteht aus 100 Tau⸗ fend Stuͤck, die er der Bergacademie mit der Bedin— gung überlafjen Hat, daß der Staat feiner Schwefter ler‘ benslänglich jährlich 1600 Rthl. auszahlt, und nad) ihr - ven Tode diefe Summe an die Academie, welche: alfo feine einzige Erbin iſt. Kohler ift jet Auffeher dar— über, Breithaupt, der vor wenigen Jahren hier in Sena ftudiert heat, feßt Werners Vorlefungen fort. Er hat aud) fehr eifrig dab Studium der Voͤlker— vertheilung und daher der Sprachwurzeln getrieben, worauf er durch das Studium der Gebirgszüge fam; fo durch Studium der Mineralogie der Alten zur Archaeo— logie und der Münzen, deren er in furzer Zeit 6000 zu— ſammenbrachte. Die Geognofie brachte ihn zur Kriegs— funft. Auch in der Medicin pfufchte er. Jaͤhrlich ging er nach Karlsbad, wo er 4ı mal geweſen. By diefen Kenntniffen var er ein munterer Gefell- after, Achter Freund, theilnehmender Gönner feiner Schüler, und befaß ein religiofes Gemuͤth, das mit je= dem mwetteifert, der die Neligion mit Gewalt prediget. x Voigt Iſt 1752 am 2oten Febr. zu Allſtedt in Thüringen geboren, war 5 Jahre auf der Schule zu Noßleben, kam 1773 nad) Jena, um Jurisprudenz zu ftudieren, fand aber mehr Geſchmak an Phyſik und Mathematik, 1776 975 ® wurde er mit Trebra befannt, derihn mit nach Freyberg nahm, ihm den Studienplan für das Bergwefen machte, und ihn dem Oberhauptmann Ponikau, dem nachherigen Mafıhinendirector Meade und Wernern empfahl, der ſei— ner in der Ausgabe von Eronftedts Mineralogie mit Lob erwähnte, welches Buch damals das befte geweſen. Bon der Geognofie war noch feine Rede. V. befuhr die Gruben fleißig, unterfuchte Berge und Thäler, be reiste nah und nah das ganze Erzgebirge, böhmiſcher wie füchfifcher Seits, wobey ihn die Bafaltberge am meiften anzogen. Als er Wernern Stufen davon mit brachte, außerte diefer: man glaubt allgemein, fie feyen vulcanifchen Yrfprungs, Ferbers Briefe aus Welfch- Land find zu empfehlen. Auch ın Dresden hielt er-fid in Zwiſchenzeiten länger auf, wo er durch die Freund fhaft von Titius Zutritt zu allen Sammlungen bes fom. 1779 ging ev nach Weimar, wo S. D. der Her— zog Willens war, ein Bergwerk in Ilmenau zu eröff- nen, und dazu Goͤthen als Commiſſarius ernannt hatte, der V. freundlich aufnahm und ihm feine Mine⸗ ralienſammlung zu ordnen auftrug. Nach dieſer Probe erhielt er den Auftrag, Mannsfeld zu bereiſen, dieſen Bergbau und das Huͤttenweſen kennen zu lernen. 1780 wurde er nad Jena geſchickt, um die Mineralien zu ord— nen, welche der Herzog hingefihenkt hat. Es waren die aus der weimariſchen Runftfammer, die gefaufte ©. von Wald und Heydenreih, und alles in der größten Unordnung. Lenz brachte die Conchulien-Verfteineruns gen, Vögel uſw. in Ordnung. Nach diefer Arbeit be= kam er Gehalt und Befehl, das Herzogthun Weimar mineralogifch zu bereiſen. Goͤthe wuͤnſchte die Berichte ın Briefform, und endlich ihren Druck, woran V. nicht gedacht Hatte. G. half felbft daran arbeiten, Diefe Keifen durch das Herzogthum Weimar wurden guͤnſtig aufgenommen, Auf Reiſen nahm ihn nun der Herzog durch Goͤthes Vermittelung mit, einft nach dem Rhoͤn⸗ gebirg, daß damals in mineralogiſcher Hinſicht nie ge⸗ naunt worden war, und wo er nähere Data für die vulcaniſche Entſtehnng des Baſalts, auch anderer Gebirgs⸗ arten fand, beſonders am Cuben bey Gersfeld, die ſich nur durch Vulcanismus erklaͤren ließen. Ein Aufſatz dar— über in Leskes Mag. wurde dem Fuͤrſtbiſchoff Hein rich v. Fulda befannt, der V. kommen lieb, um fein Land mineral. gu bereifen, wozu er einen Poſtzug, ein Neitpferd, Bedienung und Begleitung befam. Daher min. Befchreib. des Hocftifts Fulda. Erze fehlen de, etivas Braunkohlen. Durch diefes Fürften Großmuth Fonnte er 1782 eine Seife nah Frankfurth machen, wo er mit Müller, Entdeder des Hhaliths lebte, Seriba, Pfarrer in Graͤ— fenhaufen, und den Kriegsrath Merf in Darmſtadt befuchte, der damals die größte Sammlung von verſtei— nerten Snochen hatte. Don da am Rhein hinunter in die Eifel, nah Andernach, Laach, Neuwied, Wiesbaden bey feinem Freund Habel, Maynz bey Molitor, durch deſſen Einfluß er als Profeflor an der Cameral- ſchule in Vorſchlag kam. Von allen dieſen Reiſen gab er ſeinem Lehrer Wer— ner Nachricht,. der auch einen dieſer Briefe im berg— maͤnniſchen Gournal abdruden ließ, Er hatte geglaubt, — 7 \ Wernern recht angenehm damit zu uͤberraſchen. Allein er hatte in der Zwiſchenzeit feine Meynung uͤber den Baſalt geaͤndert. Zuerft zahlte er ihm zu den aͤlteſten Urgebirgs-, batd darauf zu den jüngften Flößgebirgsar- ten. Nr. 57 ließ er fogar eine neue Entdeckung befannt mar chen, nach. welcher aller Bafalt nalen Arfprungs und von einer fehr neuen Formation feyn ſollte. Voigt nahm fogleich im Nr. 60 den vulcanifchen Urſprung des Bafelts in Schuß; und fo entftand der langivierige Bafaltfireit, an dem alle Mineralogen der Welt Theil nahmen, und der. noch fortdanert. ; Darauf erhielt V. Befehl, den Harz zu bereifen, wo ihm fein Gönner und Landsmann, Hr dv. Trebra der allen Vorſchub thatin Gruben, Hochoͤfen, Hammerwers fen; veiste dann mit dem jetzigen Staatsrath Hufeland über Goslar, Wolfenbüttel, Salzdalen nach Braun ſchweig zu Brüdmann, mit dem er bis an deſſen Ende in freundfchafttihem Briefwechfel geftanden. Danit über Göttingen, Caſſel, Eiſenach zurück, wobey alles, befonders Sammlungen durchgefehen wurde. Nun gab er dem Erbpringen und einigen andern Unterricht in der Mineralogie, unterfiuchte dann 1784 Auch das Fuͤrſten⸗ thum Eiſenach und die heſſtiſchen Bergwerke zu Riegels dorf und Iba, meiſt als Begleiter von Göthe, und beendigte den eten Theil feiner mineral. Neifen. Er wurde jeßt Bergfecretär zu Ilmenau, Bergbau wieder aufnehmen wollte, Geine drey Briefe über die Gebirgstehre nahın Wieland in dem Deuts fhen Mercur auf, wurden auch befonders gedruckt⸗ und machten fo großes Auffehen, daß fie mehrmals aufs gelegt, ja ins Zrangöfifche uͤberſetzt wurden, und endlich erweitert erfihtenen als Practifhe Gebirgstuns de, aud mit 2 Auflagen. Bertuch rieth ihn, zu dem drey Briefen eine Reihe Gebirgsarten zu verfaufen, wos 3 durch die bekannten vorgtifchen Cabinettchen entjtanden, welche, befonderd in niedern Schulen (es war auch une fer Anfang in Baden, wo der treffliche, jeßt gewiß zum großen Nachteil drefes Lyceumd und zum Schmerzes F feiner Zöglinge verfiorbene Prof. Mayer darnach una terrichtete) von fo ausgebreitetem Nuren gewefen, und wovon über 1000 abgefert wurden. Durch fie wurde im ganz Deutſchland viele Luft und Kebe zur Mineralogie überhaupt, und befonders viele erſt in Stand gefeßt wurden, einen Anfakpunck zu ihrem Studium zu gerejfien und ed nun weiter zu führen. Seinerſeits verfhafften fie ihn, außer dem. Gewinn, viele nünliche Befanntfohaften, worunter auch die des Geh. Rath Heim in Meyningen, mit dem er 1756 ei= ne Reife iiber die Geba, das Rhoͤngebirge bis Gersfeld und Bieber bey Hanau gemacht, wo er mit feinem alten Freund - indeffen daſelbſt Berghauptmann geworden war, sur Geognoſie geweckt; indent Im Jutelligenzblatt der Allg. Pit. Zeitung 1788. nn wo man dem Zintgraff die dortigen Berg - und Hlttenwerfe befuchter Davon ſ. Miner. Reife v. Weimar über den Thüringer Wald. 1737 bereisten fie die firdoftlihe Hälfte, 88 die nordöfttiche diefes Waldes, welche beobachtungen in fr min. u. Bergmännifchen Abh. mitgetheilt find. Heim aber Ieate den Grund zu fe u, Ho ffs vortrefflichen Geolog. Befchreibung des Thür, Wealdgebirges, en ER Doeer Coadjutor 8. Dalberg zu Erfurt ließ nun durch B. die damals in Erfurt befindliche , nachher, als. Schres ber Präafident geworden, nach Erlangen gekommene Sammlung der faif. leopod. Acad. der Naturf: nad. dem Wernerifchen Syſtem ordnen, und erwies ihm nebft den Annehmlichkeiten des Umganges eines fo ausgezeichneten Mannes, dabey alle mögliche Aufmerkfamfeit. 27789 reiste er nach Berlin, fah die prachtigen Samm⸗ Tungen diefer großen Stadt, und wurde von dem hie— benswiürdigen Minifter v. Heynis, v. Slaproth, Gerhard, Hermbftadt, Rofenftiel, Siegfried, Schoner- mark aufs Freundfchaftlichfte aufgenommen. Dann ließ ihn der Herzog die Torfitechereyen bey Schadeleben und Faſa unweit Afchersteben unterfuchen (davon im erften Theil f. min. u.bergm. Abh.), befonders um vorkommen⸗ den Falls dergleichen auch im Vaterlande einzurichten. Bey ſolchen Gelegenheiten war es ihm leicht, meh— rere Mineralienſammlungen zuſammen zu bringen. Die ſtaͤrkſte erhielt Dorpat, die zweyte die Academie der Wiſſenſchaften zu Mayland, feine geognoftifhe Samın= lung mit ausgearbeiteten Catalog, nebſt einer Reihenfolge zu ſamin. Beſchr. d. Hochft. Fulda, das Herzogl. Mu— ſeum zu Jena, in. dem Lenz angeftellt ift, Auch theitte er feinen Freunden reichlich mit [das Fonnen wir rüh- men]. 1789- fans er endlich als Bergrath nach Ilmenau. Nachdem aber über 70 Taufend Thaler vergraben waren, fprangen die meiften Theilhaber ab, und es iſt nichts, als eine Kohlengrube geblieben. Bey dem großen Proceß zwiſchen dem König v. Preußen und feinen Ständen über die Braunfohlen bey Halle, welche die legten für Torf an ſprachen, der feine Regal ift, war er 1800 nit Veltheim, Charpentier Wer- ner, Gerhard, Gilbert an Dirt und Gtelle, um ein Gut: achten zu geben, das für den König ausfiel. Der Zank— Y apfel Baſalt kam nicht zur Sprache. Seine Abh. Über die Vulcanitaͤt des Bafaltes im - Hag: für die Naturf, Helveiiens gewann einen Preis. Ueber die brennbaren Foffilien, deren Verhaltniffe we— nig gefannt waren, theilte er vieles in f. kleinen min. Ä Shriften mit. Da der Streit über den Bafalt nicht aufhoͤrte, die Neptuniften immer zahlveicher wurden, weil Werner an ihrer Spike ftand, fieng er faft felbft an, n wankelmuͤthig zu werden, und gieng deßhalb noch einmal an die heffifchen. Bafaltberge, um vielleicht als Neptu— niſt zuruckzukommen. Aber mit nichten. An der blauen Kuppe bey Efchwege, am Hünordsberg, felbit auf der Wilhelmshöhe fand er noch neue Gründe, feinen bisher gehegten Urtheilen über den Bafalt getreu zu bleiben “Min. Reife nad den Braunfohlenwerfen und Bafalten An Heften, und nach den Schieferfohlenwerfen am Unter: harz). Endlich erſchien 1802 ſ. Gefchichte der Steinfoh- Ten und des Torfs, welche in Göttingen den Preis ev» hielt. “Gegenwärtig, wo er das 66te Fahr angetreten Bat, beſchaͤfftiget ihn noch eine actenmäßige Gefihichte des St: menauiſchen Bergbaues, die bey- f. Sohn, dem Buch— händler Voigt in Sondershauſen herausfommen wird. Möge dieſer Held in der Geegnoſie, der einerfeits ft, was Werner auf der andern, noch den völligen Siceg feiner Lehre erleben, der von allen Seiten zuberei- fis. ag Def 6. / Fi» tet wird. "Die, Frangoſen Und Englander werden wieder ausfprechen, was die Deutfihen berzankt haben. Diefe faen überall, ſchlagen ſich Iber die Nernte, und überlaffen fie den Fremden, Wie jeft der Geift, fo einft dag Land. O trauriges Land! daß du ſolchen Anfrieden traͤgſt. Boden zerriſſen, Geiſt zerriſſen, alles zerriſſen. Moͤchte doch jemand eine aͤhnliche Erzaͤhlung von Werner geben, nehmlich wie und wann er nach und nach zu ſeinen Entdeckungen gekominen iſt. Zwey botan. Abhandlungen v. Don Arruda da Camara in Brafilien. *) Sch habe an einem Drte diefes Bands des Drs. Manoel Arruda da Camara erwähnt und bemerft, daß derfelbe ziwey Abhandlungen über botanifche Gegenftände su Rio de Janeiro im Jahre 1810 herausgegeben, von denen ich hier nur diejenigen Theile diefer Schriften mit: theilen werde, welche für engliſche Leſer intereifant ſeyn mögen, — Kolter. } J. Abhandlung über die Pflanzen in Braſilien, von welchen man faſerige Subſtanzen, ſolche, die zu verſchiedenem Gebrauche im geſellſchaftlichen Leben dienen, erhaͤlt, — und welche die Stelle des Hanfes erſetzen koͤnnen; nach einer Inter fuchung hierüber, die auf Befehl des Prinzen Regenten angeftellt wurde. Erfte Abthert. Bon den eigentlich fegenannten Faferliefernden Pflanzen, Caroa, Bromelia variegata; — Arruda Centuria Plantar. Pernambucensium **), ‚Die Befhreibung ift aus meiner Centurin vor den Sippen und Gattungen der neuen Pflanzen von Per- ‚nambuco genommen. Claſſe. Sechsmaͤnnig: — Drd, Einweibig: — Ab—⸗ theil. Blumen vollftandig- Sivpiſcher Charact. Kelh oben, drenfpaltig. Blume dreyblätterig, mit Honigfchuppen an der Wurzel eines jeden Blattes. — Frucht eine ſchirufoͤrmige, Dreyfächerige Beere, , Erfte Abtheil. Mit befondern Blüthen. Gattungs »Charast, Blätter gewimpert, ſtachelig, init queren grünen und weißen Zeichnungen gefleckt. . Natürt, Char. Sein Stamm, Wurzel - Blätter wenig, (von 3 — 7), dren big ſechs Fuß lang, mit einer Rinne, zuruͤckgerollt und ſtache— fig, grün auf der inneren oder hohlen Seite, und mit que= ven weißen Zeichnungen auf der Aufern oder gewöldten Flaͤche bedeckt. Bluͤthen, Stiel zwey Fuß lang, gewunden und faſt ſpiralfoͤrmig, mit / abwechſelnden Schuppen ohne Dorne; Bluͤthenſtiel kurz, Spitze einfach; Dedblätter klein— Blumenblaͤtter einfach, und am Grund jedes Bluͤthen— ) Aus Travels in Brazil by Koſter. London, Long- man 1816. 4. 501. m. 10 K. u. Charten (fein na= turbift. Ward gemadt von 1809 —ı5 durch Fer- nambuco,) r ) Diese Schrift Fennen wir nicht, n 2 — 979 = field. Kelch einblaͤtterig, ſtumpfgezaͤhnt, dreyfpaltig, roͤhrig, bleibend und aufrecht. Blue (Corolla) 3blaͤtterig, roͤhrig, blaͤulich pur— pern, laͤnglich, ſtumpf, aufrecht, mit Honigſchuppen an dem Grunde; von der Mitte jedes Blattes zum Boden eine Rinne, welche jeden einzelnen Staubfaden: einfihei- det: Staubfäden 6, im Fruchtboden; 3 abwechſelnd mit den Blumenblättern, drey gegenuber 5. die. leßtern: laufen unter die Rinnen in: den: Blättern: in- den Fruchtboden. Die Griffel fadenförmig mit einer ein- fahen Narbe, Frudhthülle, eine ovale. Beere, zu: geſpitzt, etwas eckig und ſchirmfoͤrmig, ziemlich von der Große einer Olive. Die Pflanze findet ſich in den Sertoens (Deserta) von Pernambuco, Paraiba,. Seara,. und vorzüglich in den Sertam von’ Cariri- de Fora und Pajau, und auf dem Ufer des Fluffes St. Francisco. Sie bluͤht in den. Monaten: July, Aug. u. Geptbr. Gebraud. Die Blätter diefer Pflanze beftehen aus zwey Ab— fihnitten, einem-äußern und. gewoldten, und einem ins nern und ausgehöhlten;. der erfte ift. dichter. und. härter, der leßte dünner; zwiſchen ihnen findet man eine Menge Langsfafern: von: derfelben Lange wie. die. Blätter ,. beves fiigt in: einer. faftigen: Fleiſchpulpe. Diefe Faſern find ffar und man kann Geile daraus machen und auch gro= bes Tuch, wenn: man in: der Zubereitung des Zwirns forgfaltig ift.. Das fann man um fo leichter: thun we— gen der ungeheuern Menge, welche die Natur ohne allen Anbau hervorbringt.. Die Bewohner. der Ufer des St.- Francisco: Fluſſes machen ihre Fifchneße von diefen Fafern. E3 gibt zwey Arten,. die Faſern von der. Caroa zu bekommen. ı) Man ninunt. das Blatt: von der Pflanze was leicht geht, die gewölbte. Geite wird am Grunde mit einem Meffer aufgefchabt und mit: der andern Hand merden die Fafern ausgezogen, wozu einige Kraft nothig iſt; fie werden einigen: Pflanzenſaft mit fich bringen, womit die Pulpe getranft ift, deßhalb heißt die oben be=- merkte Art den Zwirn zu erhalten, Ensuar o Caroa, die Caroa ausfhweißen. Die fo ausgezogene Fafer ift gran, und man. muß fie, um fie. zu. veinigen,, aus— wachen. 2) Die Blätter werden von der Pflanze genommen; und in Büundeln ind Waſſer gelegt,. worinn man fie: +—5 Tage muß liegen laffen, dann heraus nehmen, um fie in Buͤſcheln zu. ſchlagen, damit die Schläge die Faden: nicht: zerfchneiden.. Diefes: Verfahren tft noch nicht‘ genug, fie. von! der- Pulpe- zu trennen,- fon= dern man muß fie wieder in: Büfchel binden und fie für 2 oder 3 Tage. einweichen, nad) deren Verlauf das Schlas gen wiederholt werden muß; num muß. es zum zu Mal ins Waſſer gebracht und gefchlagen werden. Darnach ſind die Faſern gewöhnlich rein; und. man muß fie in Kerften (Rauten) drehen, damit fie fih nicht verwirren. Ich habe bemerft, daß die Arbeit viel abgefürzt wird, wenn man gleic) die Blätter ſchlaͤgt, und. fie fo mithin bricht, ehe fie. Die erſte Roͤſtung (Einweihung) erhalten; und. daß die. Nöftung in ſtehendem Waſſer die verlangte Wirkung in viel fürgerer Zeit hervorbringen, ald in friſchem, laufendem. Wennman die Salern bey je— — dem der oben: erwähnten Verfahren unterſücht, finder man, daß die nach dein erften zubereiteten ftärfer- als die nach dem’ zweyten find, aber fie fordern viel mehr Arbeit; Übrigens wird: man feinen -Unterfchted wahrneh— men, wenn die Fafern vorm Roͤſten gebrochen. werden, weil diefe Operation: das Roͤſten befchleuniget. Die Fafer von diefer,. gleich der von allen andern Pflanzen’ ift. dem: Verrotten unterworfen: wenn fie eine beträchtliche Zeit unter Waſſer gelaffen wird. . Der Aufivand,. den Faden, der durch das erfte Ver— fahren erhalten worden ift, zw gewinnen, kann nicht mit Genauigfeit berechnet werden, weil dag ganzlich von der Geſchicklichkeit der Arbeiter abhängt und diefe haͤngt wieder ab von der Gewohnheit und Uebung. Ich habe zu 1200 Reis: per Arroba von 32 Pfund oder zu 24 d. per Pfund gekauft. Die Fafern, welche man, nad dem zweyten Werfahren erhält, find wohlfeiler,. weil fie we— niger- Arbeit fordern; ich habe diefe. zu 1000 Reis per Arroba,, etwas mehr als 2 d. per Pfund gefauft. Es iſt nicht nöthig,- dag man die Pflanze anbaut. Mehrere Naften (6 find 5 deutfche Meilen) find davon bedeckt, und es gibt Gegenden, welche fo vollkommen davon überzogen: find,. daß man nicht. über den Boden weg gehen kann, Diefes- trifft man in manchen Theilen von Curimatau und von Cariri de Fora; dieje beyden. Hier Plaͤtze find in der Hauptimannfchaft des Paraiba. iſt es, wo ich die Errichtung von: Manwfacturen zum: Ausziehen der Fafer- empfehle, weil fie. die nachften an der Kuͤſte ſind und gute Straßen nad) ihr haben; worauf man die Producte in Karren und Wägen fortfchaffen kann. Obſchon die Caroa ausdauernd iff, fo Liegen doch noch viele Raſten Lands, welde damıt bedeckt waren, durch- Feuer von boshaften Menfchen,. Jaͤgern, und felbft von den Eigenthümern der Beſitzung jahrlih angelegt, ode (fo fagt Arruda felsft).. Es ift wahrſcheinlich, daß auch die Übrigen Caroa - Felder zerftört werden‘, wenn die Re— gierung nicht einige Maaßregeln nimmt, der Wiederho> lung folder Schlehtigfeiten Einhalt zu tbun, indem fie: wider diefe Verbrenner einer fo nuͤtzlichen Pflanze Gtra=: fen fhleudert *):. Crauata de Rede, Bromelia Sagenaria: — Arr. C.. Pl. P. Claſſe ſechsmaͤnnig: Ordn. Einweibig: Abth.- Bluͤthen vollftändig.. Sippiſche Kennz. Kelch oben, dreyſpaltig. Blume dreyblaͤtterig, mit Honigſchuppen am Grunde jedes Blatts. Frucht eine ſchirmfoͤrmige, dreyfächerige Beere.. 2te Abth. Mit Bluͤthen durch die vereinigten Sruchte: Böden oder. Beeren vereinigt. r ®) Du Tertre fagt bey einer Gattung: von Karatas, welche man- auf den Inſeln findet;. in den. fteinigen MWüften, wo ſich fein füßes Waffer findet, laufen die Durftleidenden Bauern darzu Gur Pflanze) weit ihre. Blätter fo eingerichtet find,. daß fie fih nad unten wie ein Trinfglas ſchließen, wo man biswei— len eine anne: frifches, helles und fehr gefundes Waſſer findet, und diefes bat mehreren das Leben gerettet die ohne das vor Durſt geflorben wären. Hift. des-antilles, Tom..II. p: 100. Ich hörte diefes oft anfiıhren während ich in der Sertam war, aber zu der Zeit, wo wir ın Wafz fernoth waren, kamen wir nicht durch eine von den Gegenden, worin die Pflanze waͤchſt. Koller. — Yon — 3 — Gattungs-Kennz · Wuͤrzelblaͤtter wimperig, ſaͤge⸗ zaͤhnig; Beeren, vereinigt in eine pyramidenfoͤrmige Frucht, Deckblaͤtter lang, ziegelartig, umbüllen die Frucht. Natuͤrliche Kennzeichen. Kein Stengel. Wurzelblaͤtter viel, von 3 zu 9 Fußflang, 1% Zoll breit, geriefelt, die Ränder wimperig, Dornig, aſch— ‚farben auf der gewoͤlbten, gruͤn auf der. ausgehöhlten: Seite. Bluͤthen. Der Stiel 14 Fuß lang mit achwechſeln⸗ den Blättern, die Bluͤthen blaulich,. purpurn mit den Sruchtböden vereinigt... Kelch‘ einblätterig, ftumpf ger ahnt, drenfpaltig, aufrecht. Blume, dreyblätterig, roͤh⸗ rig, aufrecht, frumpf, blau, jedes Blatt hat am Grunde Honigfchuppen.. Staubfaden 6, fadenfoͤrmig, drey ab- wechſelnd und drey gegenüberftehend, im Fruchtboden. x Staubbeutel, laͤnglich, zweyfaͤcherig· Griffel, faden- denförmig, einfache Narbe. "Fruchthülle, eine drenfäches rige Beere, ar den Geiten mit andern Beeren verwach— fen, welche zuſammen eine pyramidenformige Frucht bile den, mit-langen Dedblättern ziegelartig umhuͤllt. Die Samen find von der Größe eines Mais korns, geftreift. Die Pflanze findet fih auf der Küfte von: Pernam-- buco, Paraiba und Rio Grande; fie dehnt fih in das innere nicht weiter als 10 oder 12: Kaften aus. Wird gewöhnlid; Cranata de Rede genannt oder Nek - Crauata,, weil die Einwohner diefer Gegenden, wo fie wächft, ihre Fifeherneke von ihren Fafern machen... Gie blüht im July» und Auguſt— Fr Dieſe Gattung von Bromelia iff neu; ihre Frucht ift- wie die Bromelia Ananas, doch klein; die Beeren find weniger faftig und von unangenehmen Gefchmad, die Dedblätter find 3 Zoll lang, aufrecht: und wie Bier gel über einander gelegt, fo daß fie die ganze Oberfläche: der Frucht bededen. Sch gab ihr den Gattungs- Namen Sagenaria, weil "die Fiſcher aus ihren. Faferır. Neße flechten.. - Die Fafer der Pflanze wechfelt in der Länge von 3 bis 8 Fuß, je nach der größern oder geringern Fruchtbars tkeit des Bodens; im trocknen Boden ift fie kurz, fein und fanftz im gutem länger, aber darnach auch dicker und rauch; ihre Staͤrke iſt groß wie der folgende Ball: beweifte Auf der Werfte der Gtadt Paraiba it ein Tau von diefen Faſern, welches fihon mehrere Jahre hindurch zum Einſchiffen der Ballen von Kauf: miannswaaren und Zucerfiften gebraucht wird; mit deine felben- Tau wurden die Anker eines Linienſchiffs einge— fehifft, fie waren nach Bahia beſtimmt, und fonnten mit haͤnfenen iverden. Diefe Art von Fafer wird bey der gewöhnlichen Art: zu bleichen nur ſchwer weiß, welches von einem gewiſſen natürlichen Firniß, (wenn. ich es fo nennen darf,), wel— her die Dberfläche bedeckt, herkommt, fie verrottet- nicht ſo leicht als andere- Arten von Fafern im Wafler; deß— halb zieht fie der Fiſcher zu feinen Neßen vor; aber ohnz geachtet des natürlichen Firniſſes ihrer gefärbten Theile, vermehrt der Fifcher ihr. Vermögen dem Waller zu wi— derſtehen/ durch Verkohlung (wenn es fo zu reden er— laubt iſt) der Schnuͤre ihrer Netze mit Adſtringentien, — — — —nt Tauen von. größerer Dicke, nicht. gehoben: anſtellen follte. 98 die ſie von verſchiedenen Pflanzen erhalten; dergleichen iſt die Rinde von Aroeira und Coipuna, und zu dieſem Behuf werden die Nere fir einige Zeit in einen Abfud oder Aufguß von diefen Rinden gelegt, wie man es beym Gerben macht... Nach den Eigenfhaften, welde die Faſer befißt und die ich fo eben erwähnt habe, bin ich; uͤberzeugt, dab fie fehr gut zu Verfertigung der Taue und Geile taugt; und ein daraus gemachtes Stick Zeug und ein paar Strümpfe, welche ich bey diefer Ges legenheit ang Minifterium ſchicke, beweifen die Möglich- feit, dab man Geegeltuch daraus machen kann und felbft feiner Zeug, wenn man in ihrer: Zubereitung: weiter ges fommen ift; gegenwärtig iſt diefe aber gaͤnzlich aus der Acht gelaflen.- Das Blatt diefer Pflanze befteht aus’ zwey holzigen Tafeln, eine gewolbt die andere ausgehöhft; und auch aus: einer Menge von: - Langsfofern dazwiſchen, die mit einander durch ein faftiges: Mehl (Fecula) verbunden find, aber hinlänglich veft an einander han— gen, daß man fie mit der Hand nicht losbringt; deß⸗ halb kann man ſie nur durch Einweichung herausſchaf⸗ fen. Die Pflanze wird ausgeriſſen, was mittelſt eines gabligen Steckens geſchicht und heißt Desbancar. Die Blätter: muß: man: dann vom Stamm nehmen und die Dornen davon abmachen, was leicht durch Abtren- nen: der ftachligen Ränder mit einen Meffer gefchieht. Die fo zugerichteten: Blätter werden vierzehn: Tage im Waſſer geröftet.. Man erfennt die vollfonmtene Röftung, wenn die Dberhaut und die holzige Rinde der Blätter fp weich ift,. dab fie mit dem Nagel durchfraßt werden kann; dann werden: die: Blätter eines nach dem andern aus dem Waffer genommen und die Wurzel eines jeden wird geöffnet, bis die Faſern erſcheinen; dte Rinde von einer Seite muß mit einer Hand geſchont werden, damit mit der andern die: Fafern ausgezogen werden koͤnnen; diefe bringt man mit den andern daran Hangenden Gub- ſtanzen heraus. Um fie rein zu machen, muß man ſie in Buͤſchel drehen und wieder auf, einige. Tage einweichen, dann mit Schlägeln auf einer Bank fihlagen und das Einweichen und das Schlagen muß fo oft wiederholt werder,. bis. die Fafern rein find. Ich habe für eine jede Arroba davon 1920 Reis, oder 4 d. fürs Pfund bes zahlt, aber der gewöhnliche Nerfauföpreis iſt 120 — 160 Reis oder 8 d. bis of per. Pfund. Ananas Manso, Bromelia: Ananas. El. Sechsmaͤn— nig. Drdn., Einweibig. Abth. Bluͤthen vollftandig. Der Gebrauch, den.man von den Ananas an unfern Tafeln macht, ift fo gemein, daß es in diefer Hinfiht unnöthia iſt, irgend etwas darlber zu fagen, deshalb will ih nur die Zwecke anführen, zu welchen der fafes rige Bau der Blätter dienen kann. Ich entdedte dieß im J. 1802, wo ich auf Königl. Befehl Unterfuchungen iiber die Eigenfchaften der Fafern innlandifher Pflanzen Sch fand bey Dergleihung der Fafer von diefer mit der von allen andern, daß fie die -ftärkfte und feinfte ift und vorzuͤgliche Eigenfchaften befißt, um als vorzüglicher Zeug: verarbeitet zu werden. Ich nahm die Blaͤtter von zwey Pflanzen; fie wegen 14 Pfund. Sch ſchlug ſie mit Schlägeln, wuſch diefe gefchlagenen Theile; fie lieferten mehr als + Pfund Faden. Die Zur 1 983 . ı 4 bereitung, welche ein Menſch vollendete, dauerte 9 Stun⸗ den; laͤßt ſich ſehr leicht bleichen. Die Ananas kann in aller Art von Boden gezogen werden; ſie waͤchſt in fandigem und gedeiht noch vielmehr in thonigem Boden; die Sonne zerftört fie nicht, noch ſchadet ihr der Regen; fein Infect greift fie an. Jeder Schoß vervielfältigt ſich “fo reichlich, daß in kurzer Zeit der Zwifchenraum, den man anfangs zwifchen den Pflanzen gelaſſen hat, aufge: fuͤllt iſt Wenn einmal ein Beet mit Ananas bepflanzt ift, fo fordert e8 wenig Pflege, um im Ordnung gehals ten zu werde. Sch habe einige gekannt, welche ı6 Jahre ohne Umpflanzung gedauert haben. Durch Gaͤhrung kann man ein vortrefflihes Getranf daraus erhalten *). “ Ananas D’Agulha; Bromelia muricata, Arr. C,Pl. P. Sch Habe die Befihreibung diefer Pflanze in meiner erften Eenturta gegeben; und thu fie hier nicht befchrei= ben, weil ich Feine Verſuche damit gemacht habe, doch vermuthe ih, daß fie Fafern befikt. Ihre Frucht iſt wie die von Ananas Manso und Crauata de Rede, von wel: cher fie vorzuglih abweicht, daß fie ſtatt Dedblätter Dornen von 3% Zoll Lange hat, die in der Richtung der Frucht hervorftehen, fo daß diefe mit folhen ſcharfen Staheln bedeckt nicht ohne die größte Vorſicht gehalten - werden kann; nach diefer Eigenfhaft habe ich den Gat— tungsnamen gewählt. Caroato, Bromelia Karatas Linn. 3 Die geringe Wichtigkeit, welche die Fafer von diefer ‚Gattung hat, macht es unnothig, fie genaulich zu be— ſchreiben. Die Blätter find s — 10 Fuß lang und liefern eine große Menge Fafern; fie find aber nicht ſtark und Eön= nen nur zu ganz gewöhnlichen Zwecken gebraucht werden. Caroata Agu oder Piteira, Agave vivipara Linn, Cl. Sehemännig. Ordn. Einweibig. *) Bolingbröke fagt, dab es etwas gewoͤhnliches if, Schweine, mit Ananas (Pine- Apples) zu füttern, Mein Erftaunen wurde vermehret, als uns unfer Führer an einen großen, 50 Ruthen (rood, heißt ‚fonft 4 Ader) langen.und 12 FuS breiten Graben brachte, der ganz mit Ananas ausgefüllt war. Sie find auf einmal in folhem Uebermaaß geiwvachfen, daß er erzwungen war, ſie auszureuten und ihre weitere Ausdehnung zu hindern. Voyage to the Demerary etc, pag.2ı. - E ‚Weder Schweine noch Ananas find in folchem Unmagß in Pernambuco zu finden. Hoster, Bar: zere faat, die Pitte, welche eine Art Ananas ift, liefert auch ein brauchbares Fadenwerk, der Faden iſt ſtaͤrker und feiner -ald Seide. _ Die Portugiefen “machen Strümpfe Davon, Die (wie man. fagt) den fetdenen weder an Güte noch Feinheit etwas nachge— ben. Nouv, Rel. de la France Equinox. p. 115. Der alte Ligon fagt: die befte-Art von Getränf, welches diefe Inſel oder die Wett hervorbringt, ift der unvergleichlide Ananas= Wein (Wine of pines) und iſt ficherlich Der Nectar, den die, Götter tran= fen, denn auf der Erde gibt es nichts gleiches; umd - ‚er ift bloß vom Saft der Frucht felbft gemacht; ohne Beymifchung von Wafler oder irgend eines andern Dinges, da er von fich ſelbſt eine natuͤrliche Mi: fhung von allen Gefhmäden ift, welche die Welt heroorbringen kann: dieß Getränk ift zu rein, um lange zu halten; in 3 vder 4 Tagen wird eg qut; es wird Durch Preſſen der Frucht und Durchfeihen des Saftes gemacht und in Flafchen „aufgehoben. — A true and exact, Hifiory of the Island of Bar- badoes 1657. £ RT * — Der einzige Gebrauch, den man bis jetzt von diefer Pflanze gemacht hat, beftehtin folgendem. hr ſchwam— miges Mark befißt die Eigenfhaft, gut zu brennen ohne auszulöfhen; die Bauern haben daher die Gewohnheit, etwas davon in ihr Feuer zu legen, wenn fie wünfchen es für eine beträchtliche Zeit vor dem Ausgehen zu er» halten. Man macht Zäune daraus, indem man Zwiebelu oder zarte Schoͤßlinge pflanzt, welche leicht Wurzel ſchla— gen und wachſen. optimus pannus conficitur, qui si rite praeparetur, panno linteo excedit; folia ſtupam quoque et filosamt materiam suppeditant, ex qua fila et retia sua con- texunt piscatores, Daraus fann man Schließen, daR die Deutfchen beffer als wir-verftanden haben, Vortheil aus den Naturproducten diefer Gegend zu ziehen. Gegen» wärtig macht der Fifcher von feinen Fafern weder Schnüre noch Netze, fondern braucht ftatt deifen die von der Crauata de Rede. Der einzige Gebrauch, zu dem die Portugiefen die Fafern der Agave anmwensen, ift zu Geiz len, welche die Mönche des In Ordens des heiligen Franciscus, gewöhnlich Jeſus-Orden genannt, um ihre Kutte Binden. , Die Fafern erhalt man durch Nöften, doch muß man die. Blätter zuerft drehen, und nachher einiweichen ) Coqueiro, Cocos nucifera Linn. Das Del, welches man von der Pulpe der Frucht erhält, Laßt fih leicht von dem Schleime mittelft des Feuers trennen; 32 Cocos-Nüffe gaben mir ı7 Pfund ölige Pulpe, und dieſe gab mir 3 Pfund reines Del, Es taugt zu anderm Behuf außer der Nahrung, nehmlich zum Licht; und mit Sode gemifcht, Liefert es gute weiße und harte Seife. 100 Cocus geben eine Kanada *) Du Tertre fagt von einer Gattung von Karatas welche nach feiner Befchreibung mit Diefer in, der Hohe des Schafts, der Geftait der Blätter und der Farbe der Blumen überetnkonmt, welche, wie er fagt, Eftroilees find. Kofter, Er ſetzt hinzu: ehe die Blüthenfnospen fich öffnen, find fie mit fehr fcho= - ner und guter Baumwolle angefüllt, deren man ſich mit Nußen bedienen kann: Focht ınan die Blätter, fo-fann man daraus Kaden ziehen, die man in ver— ſchiedenen Gegenden Amertfa’s braucht, nicht allerır Gewand, fondern auch Hängbetten (Schlafnete) daraus zu machen. Bricht man die Wurzel und die Blätter von diefer Prlanze und wäfcht man fie in einem Bache, fo geben fie einen Saft von fich, der - die Fifche fo betaubt, daß fie fih mit den Händen fangen laſſen. Dieſer große Stamm, der getrodnet ganz ſchwammig ift, brinnt wie Schwefelhölzchen, mit einem härtern Holze ftarf gerieben, entfamme er fih und verzehrt fih ganz. Hifi. des Antilles Tom. IT. p. 106. / ; Labat gibt denfelben Beriht und fert hinzu: daß Leute, welche zu rauchen gewöhnt find, nie uns terlaffen, ihren Vorrath von Tol mit fih zu führen. Noy. Voy. T. VI. p. 142. e Piso fagt: ex foliis hujus plantae’ m — ————— J — Be Der Caratas, von dem ich anderwaͤrts geredet babe, ift viel beſſer als Geife zum Bleichen der Lein— wand, man nimmt das Blatt, ſchafft die Stacheln weg, ſchlaͤgt und quetfiht es zwiſchen zwey Gteinen und reibt die Leinwand damıt in Waller. Es bringt diefelbe Wirkung hervor als die befte Seife, made einen dien weißen Schaum, Set ninstt und die Yeinwand vollkommen reinigt und bleicht, ohne fie zu röthen oder auf irgend eing Ark "zu ßen. Nouv. Voyage. Tom, VII p. 385. der das Fett wege 85 — —— 986 * + (Kanne). Oel bon den Canadas von Pernambuco. Da ‚jede Cocosnuß zo Reis foftet, mag jede Canada 1280 Reis oder 7 Schilling 14 d. kommen. m Don den Fafern der außern Eocosnuf = Ninde, welche an Cairo nennt, fann man allerley Arten von Sei— ten machen, felbft Ankertau— Das einzige Mittel, wodurch man die Fafern bon der Eocosnuß = Rinde erhält, ift Schlagen und Roͤſten; sehe man die Rinde ing Waffer eintaucht, muß man fie Schlagen, um ihr Gewebe locker zu machen, befonders das auf der Außenfeite, welches hart und dicht iſt: und das thut man, damit das Waſſer defto leichter eindrin— Hefte, felten. Blätter eher länger ald ı Fuß und am Grunde eben fo breit, pfeifformig, einfach, ledrige Gtiele, um— faffend, zwey Fuß lang, mit einer Rinne, von der Wur— sel bis zur Mitte, wo fie in einen Fortfaß von 23 Zoll endet, das übrige ift walzig. Blüthen, achſelſtaͤndig, einzeln, Kelch eine Scheide, langer als der Kolben, diefer meift ein Fuß fang. Gtaub- faden, zahlreich. Frucht, mehrere Beeren an der Wurs sel des Kolbens, Man findet die Pflanze in Pernambuco, und fie waͤchſt fo üppig in den Gümpfen, dab manche damit bes deckt find, J gen koͤnne. Nach dieſer erſten Operation muß man ſie zwey oder drey Tage roͤſten laſſen und dann ſchlagen; Die Subſtanz des Pflanzenſtengels iſt ſchwammig das wird fortgefeßt bis die Trennung erreicht iſt, dabey und voll von einem ſauern Gaft der auf Metalle wirkt; muß man große Sorge tragen, dab man die Cocosnuß-Rinde nicht trodfen werden laßt: denn ich habe bemerkt, daß wenn diefes geſchieht, die holzige Fecula oder ſchwam— mige Pulpe, welche mit den Zafern untermifcht ift, viel vefter mit ihnen zufammen hängt: Gleicherweiſe habe ich bemerkt, dab fih Die Faſern viel leichter von der Rinde, welche frifh von der Cocosnuß ift genommen worden, abloͤßen läßt, als von der, welche fihon eine lange Zeit abgenommen war *). Die Ninde von 40 Cocosnüffen gab. mir 6 Pfund Cairo; der jährliche Ertrag der Eocos- Böfche auf Ita— maraca ift ungefähr 360000 Cocosnüffe; und nad der Berehrung können diefe 1690 Arroba fertigen Cairo lie— fern. Die Inſel Stamaraca- ift drey Raſten lang und die Kuͤſte ift bloß mit Cocos = Bauen befest und wenn diefe fo productiv find, was möchten denn die Cocos = Böfche liefern , welche fich längs der Küfte vom St. Fran- eiscus- Fluffe bis zur Mündung des Mamanguapee aus⸗ dehnen, eine Entfernung von 94 Raſten alle mit Cocos = Baumen angebaut? **) Aninga, Arum liniferum, Arr, C. PL P. Claſſe, Einhaufig. Ordn. Viehnännig *). Sipp. Char. Scheide, einblätterig, fappenformig Ceueullata) weit, ‚Kolben kürzer ale die Echeide, einfach, feulenförinig am naften Ende, weibliche Blüthen am Grunde, die männlichen in der Mitte. Oatt.» Char. Stengel baumartig. Blätter, pfeil formig, etiva einen Fuß lang, Stiele, zwey Fuß. Natürlicher Charakter. Stengel 6—8 Fuß lang, zwey oder drey Zoll dick, grad, walzig, graugruͤn mit Narben von den abgefallenen Blättern bezeichnet; die Subſtanz ſchwammig, faftig, weich; und in diefer Sub— ftanz find eine Menge Langsfafern, von der Die eines Roßhaares, lang. *) Zu Pillar auf der Inſel Itamaraca machen die Leute, welche fich mit Zubereitung des Cairo befchäftigen, Gruben in den Sand, niedriger ald die Fluthmark und, vergraben die Eocosnufrinde auf einige Tage, ehe fie fie ſchlagen. Ich denke diefe Art kommt das ber, daß fein fließendes Waſſer vorhanden ift, in welchem fie die Rinde röften fonnen. Kolter. ) Es gibt dazwiſchen einige Unterbrechungen, die fid) aber nicht weit ausdehnen, fo viel ih von der Ge— ‚gend fenne, Kofter. *) In Willdenow ift diefe Pflanze fo gefteltt, Stie 118, Heft. 6. einige Bauern brauchen ihn, um ihre Meſſer und Flin— tenfchlöffer damit zu reinigen ꝛc. Dieß iſt der einzige Gebrauch , auf den man bis jeßt die Pflanze angeivendet hat; aber nach den Verſuchen, die ih damit angeſtellt habe, bin ich überzeugt, dab man aus ihr Geile von großer Stärfe wird machen fonnen, - Da die Fafern nach der Länge in der Pulpe Liegen, und fhwah mit ihr zuſammenhaͤngen, fo kann fie die Operation des Schlagens und Waſchens gänzlich abs fondern. Ueber die Dauer der Geile habe ich feine Vers ſuche gemacht. Tucum. Dieß iſt der Name, den man einer Gattung von Palmbaum gegeben hat, aber ich bin bisher nicht im Stande geweſen heraus zu bringen, zu welcher Sippe er gehört, Pilo ſpricht von ihr und giebt eine ſchlechte zeichnung und Befchreibung_davon, Manuel Ferreira da Camara übertreißt in feiner Descrip. fisica da Co- marca dos Ilheos die Brauchbarfeit diefer Pflanzenfafer. Ich ſuchte die Faſer von den Blättern auf trodnene Wege zu befommen, oder, wie es die Bauern nennen; suado (ausgefchweißt). Mit der linken Hand Hielt ich die Spike des Blatts und mit der Nechten tiefer unten, ich legte es zufammen, ald wollt ich es zerbrechen und zog daran (die Fafern). Als es gebrochen war, blieben in meiner linken Hand einige Fafern, die von der innern Oberflaͤche des Blattes abgelößt waren, Ih fah bald daß das nichts war, denn eine Perfon wäre nicht im Stande eines Tages mehr als 4 Pfund heraus zu ziehen; deßhalb wand ich much zur Röftung, aber das ging auch nicht, denn nah 8 Tagen fand ih, daß Blätter und Sofern verrottet waren. Andere Gattungen von Palınen wachſen in großer Menge, und bilden Boͤſche von mehreren Raſten, der— gleichen find, die Carnäuba die Palmeira, befonders fo genannt, die Uricuri und Catole, etc, Aber die Tu- cum: und eine andere Urt Maiara, wachfen im Schatten der Wälder, wo fie fehr zerftreut fEcht, ein jeder Baum auf eine gewille Entfernung von einander. Die Tucum hat wenig Blätter, ift ein dünner Palmbaun 5—6 Zoll dick und 12—ı16 Fuß hoch. Macaiba, oder Macauba, Coeos ventricosa, Arrud, — BIP Claſſe Einhänfig, Drön., Sehsmän., Sippe. . Char. Scheide einfach, Kolben Ai & 987, - Maännl. Bluͤhte; Kelch, blaͤttrig; bar. Weibl. Bluͤthe; Kelch dreyſpaltig; drey Narben;: Steinfrucht. Gatt.-Char.; Schaft, ſtachlig, bauchig, Blätter, geſiedert, Blätichen, ſchwerdtfoͤrmig, replicat. Nat.-Char. Schaft 30 Fuß lang, bauchig mit ſchar—— fen Dornen bewaffnet, die kreisfoͤrmig ftehen: dreyfvaltig, Blume drey- Bluͤthen; Scheide einblättrig, buntformig,. concav,, , weit, Kolben getheilt in mehrere Spitzen, die weiblichen Blüthen unten, die: männlichen: oben ;; deren Fuͤße dicht aneinander in. Bechern, welche in. den gemeinfchaftlichen Bluͤthenſtiel ausgehoͤhlt find. Kelch von: drey mit: den Blumenblaͤttern abwechfelnd, blaͤttrig, länglich. concap, 6, fadenfornig, fo lang als die Blume und mit auflie- genden Staubbeuteln, die Länglich,. Gsiffel dick, ohne Parbe, gelb. Weib liche Bluͤthen; Kelch klein, weißlich, einblaͤttrig, dreyſpaltig, unregelmäßig, bleibende Blume, dreyblaͤttrig abgerundet). die Geiten ziegelartig. und in der Mitte mit den Honigbehälter: vereiniget, Honigbe— Blume drey— hälter,, eine einblättrige Blume, welche den Zuß der- mit: ihm vereinigt. Blumenblätter- füttert und ſich Staubf, feine. Fruchtknoten; gerundet, Griffel fehr kurz, einfach, drey Narben. Steinfrucht, von. der Größe eines. großen. Jombo oder» Rofenapfels, oder eines klei— nen gewöhnlichen Apfels, gelblich ; befteht aus einer hol⸗ zigen aͤußern Rinde, die weich iſt, aus einer knotigen Nuß und oͤhligem Kern und. aus, einer. Cage von. ohliger- gelber Pulpe.. Die Pflanze findet fih in Pern, und. einigen. andern: Theilen von Brafilien, Die öhlige Pulpe der Frucht und: der Kern im: in-- "nern Stein wird gegeflen und zu Marfte gebradht. Der: bauchige, oder mittlere Theil des Schafts, enthalt ein Mehl lFeeula), welches man in Zeiten. der Roth auszieht und auf verfehiedene Art zubereitet: ißt. Das Blatt enthält feine und ſtarke Faſern, wie. das von der Tu-- eum, aber- wie, hier find. fie fhwer heraus zu. bringen,. wenn trocken oder Suado, und unmöglich durch Roftung, weit daſſelbe gefchieht wie mit: der. Tucum nach den: Verſuchen die. ich damit gemacht haber. Diefes ift eine neue Gattung: und. da die Mitte des Schafts viel dicker ift, als die Enden, fo. habe ic) ihr den. Gattungsnamen: Coccs ventricova gegeben.. Fur einige Zeit war. ich in Zweifel, ob ich fie in dieſe Sippe feßen follte oder nicht, wegen ihres einblätterigen Honigbehälters, welcher Die Blumenblätter füttert und verbindet, Die weiblichen ſowohl als die männlichen Blüthen , ftehen in Gruben. Die weiblichen Bluͤ— auf dem gemeinfchaftlichen Stiel. chen Blu then find einzeln d. 9. eine in jeder. Grube ;. die maͤnnli— ‚hen ſind zwey und zwey. *) *) Die Einwohner: der- Ebenen: von Iguaracu bedienen: fidy ihrer, um das Schilf aneinander zu binden, wor— aus fie die Matten für ihre, Gättel machen. Dis- eurso. sobre a. Utilidade dei. Institucion de- Jar-- dins etc. R : Pater. Ignacio de Almeida Fortuna. erzählte: ſechs Staubfäaden ; Sruchtfnoten. unfruchts- linenzen- Stuͤcken, fehr fhmal,. zugeſpitzt, gelblich, Satubf. 988 Dieſes find die wichtigſten Faſerpflanzen von Bra— ſilien. Es hat ſich aus all. dem Angefuͤhrten gezeigt, daß es nur 4 gibt woraus man mit Vortheil Seylerar— beit verfertigen kann. Die Caroa (Bromelia variegata); Die Crausta. de Rede (Bromelia. Sagenaria); Die Ca- roata-acu. (Agave- vivipara); und die Fafer der. Rinde von Coco-da- praia. (Cocos nucifera); ihre Wohlfeilheit,. die. Leichtigkeit, ihrer, Zubereitung, ihr Ueberfluß, und die Moglichkeit. fie. noch wohlfeiler zw befonimen, geben dieſen Fafern eine Hauptwichtigkeit. Die Faſern des Blattes der Tucam, welche fo fehr erhoben worden, und die von der Macaipx und. von. der. Dendezeiro (eine andere Palme) koͤnnen für das gefellige, Leben nie in allgemeinen Gebrauch kommen, und. viel weniger. kann manfie bey. der Schiffarth anwenden, wegen der Schwie⸗ vigfeit, fie zu erhalten. und. nod) wegen manden andern. Umftanden.. ate AbtHeilung. Carrapixo, Urena.sinuata Linn. Syft, Veg, ed. 14.. Er, Einbriiderig. Drd., Vielmaͤnnig. Die Rinde von dieſer Pflanze Laßt fich Leicht durch: eine Roͤſtung von 14 Tagen abfondern, und man macht Schnüre daraus zu verfchiedenen Zwecken, und ob fehon: fie nicht befonders ſtark ſind, fo hast man fie doch zu Hängematten... Gefchieht Tas Nöften in reinem Waffer, fo werden: die Faſern fehr fihon weiß. Die Pflanze wird nicht gebaut, und in der. Nachbarfihaft. von Para- tibi wacht fie von felbft: in folher. Menge, Daß fie die Einwohner. dieſes Dorfs zum Verkauf ſammeln. Sch habe. gehört, daß fie zu Rio .de Janeiro. im teberfluß: wächt und dafelbft unter dem Namen Guaxuma befannt ift,. Der Name Carrapixo wird. in Pern. aud) einigen andern. Pflanzen gegeben,. von welchen die Caamen an: alles anhängen, was fie berührt,: mittelft fleiner Gran— nen die ftachlig find; deßhalb wird dieſe Pflanze von der wir handeln manchmal Carapixinso genannt um fie: au. unterfcheiden.. * mir, daß er ein paar Struͤmpfe von den Faſern der Macaiba hatte. Ich brachte einige von den Faſern nah England. Sie find außerft ſtark und fein. Sch denfe: D.. Arruda. mag: vielleicht etwas zu. haftig gewelen fenn,. fie mit der. Tucum, in Bezug auf die Schwierigkeit , fie heraus zu bringen, zufammen zu ftellen. Zu Itapilluma.nahe bey Itamaraca wird eine. Menge von dieſem Zwirn zu Sifcherneßen ꝛc. verarbeitet, und er hat auf diejem lage einen be= ſtimmten Preis. Hoster. ? In Bezug auf die Verſammlung, der nad) letztem Sahres.= Bericht etwas Hanf, dervon den Blättern ei— ner befondern Art Palme, Die in der, Sierra Leone und ihrer Nachbarſchaͤft haufig vorfommt,, verfertigt war, war. mitgetheilt: worden, haben nun. die Di- rectoren hinzugefeßt, daß einer von; ihrem. Ausfchuße Hr Allen,. fürzlih ein. wenig; Schnur, bon diefer Subſtanz gemacht, Verfuchen unterworfen habe, um ihre Stärfe zu erforfchen, in. Vergleihung mit ges woͤhnlichen Hanfſchnuͤren von. derjelben. ange und Schwere. Der. Erfolg war völlig. genügend... In fünf. Proben, zeigte Mich das Verhaͤltniß folgender— maaßen: Haͤnfene Schnur: 45 2 N rund :- Africanifche: Schnur 535- Pfund, alfa der Unterfchied. zum Vor— theit. der. Letztern, 10 Pfund in 43.. Vierter Ber rıcht der. Directoren des. Aricanifchen. Inſtituts pag. I. : ' : 598% ee de Mangue, Hisbiscus ‚Arrud. E:DB Reel, Einsrüderige „Ordn. Vielmannige. ©. Char. Kelch doppelt, aͤußerer in mehrere Ab- ſchnitte getheift, innerer in fünf, Kapfel funffaͤcherig/ viele Saamen. ©. Char. Blätter, herzfoͤrmig, ganz, die Frucht iſt auf dem Gtengel, Außeier Keih , einblätterig, acht⸗ zaͤhnig. Mat. Char. Stengel: 6 Fuß. und mehr; ſchwarz/ wenig. Aeſte. al “Blätter. herzfoͤrmig, rundlich, zugeſpitzt, ganz; Stiele, walzig. Stipulae abfällig, ſpitzig. Bluͤthen, groß, geld, gleich denen der Baumwollen— pflanze, achſelig und: endig; auf. jedem: Stiel ı, 2 oder ‘3 Blüthen, Kelch doppelt, bleibend,. Außerer: einblätz trig mit S (pißigen Zähnen, innerer einblättrig, glo⸗ Eenfr., fünftheitig, ſpitzig und lang.. Blume 5 blättrig, # gelb; die Blätter: haften die. Staubfadenfaule auf ihrem Fuß. Staubf. viel, auf der Säule, pfriemenförmig zus geſpitzt, ein Griffel, Länger. als die: Staubfadenfäule,- aufrecht, 4 oder 5. abgefonderte, Narben. Kapſel meift 3 Zoll lang, fuͤnfeckigennd fünffacherig eingeſchloſſen in den Kelch, der nach der Befruchtung ſich ſehr erweitert. Die Pflanze findet ſich in Pern. nahe am Meer oder ſoweit Salzwaſſer reicht, und vorzüglich auf den Ufern: ‚der Fluͤſſe Goiana und Paraiba. Bluͤthe und in- der Frucht. gefunden,, in. den: Monaten: Hornung und März.- Er: Die Perfonen, welche Krebſe fangen; binden fie mit‘ der Rinde diefer Pflanze: aneinander; und: dag. ift die: einzige Anwendung die man davon macht. Von der in— nern Rinde konnte man Seilwerk machen, wie man es Pernambucens, Rinde ei U 07 10 22. 23 ‚Cayenne Schnüre zum gewöhnlichen Gebrauch macht. Enmbira Branca:oder. Iangadeina, Apeiba Cymoala-- ia, Arr. C. Pl. P.. Claſſe, vielmännig, Drd. Einiveibig; ©. Char. Kelch einblättrig, dreyſpaltig; Capfel;; Hehnfächerig mit Stacheln oder. Dornen befeßt, niederge: drückt, öffnet ſich unten. Blätter: oval, lanzetf. herzf. neßf.,. grün” und oben glatt (mooth) mit. Haaren: bedeckt, die auf der un: tern Seite des Blatts fupferfarben find.. GStaubf. ver- wachfen, einbrüderig. Die Pflanze findet fih in Per: nam. in den Urwaͤldern in: Weberfluß.- uguft bis Dctober.. Das Stammholz des Baumes’ iſt nicht: dicht und mit dem eds nicht leicht getranft. wird. der Kuͤſte machen: Flöße- daraus; 3 oder-4 diefer Staͤm— werden: aneinander gelegt und veft verbunden. *) Die Rinde des: Baums ift faferig,: man macht eine. gro= $ Menge Seilwerk aus. ihr zum gewöhnlichen. Gebrauch) gadas geredet. Koſter. Ich habe fie in der 4 einigen Theilen Amerifas mit dem: Hibiscus. popul-- ©. Char. Stengel. 20—30 Fuß lang und ız Fuß: Sie blüdt vom: ſpecifiſch Gewicht iſt viel geringer als das. Waſſer, Die: Einwohner- | N —* Ich habe im Verlauf dieſes Werks. oft von Jan-- 2 der ‚Gegend. Marggrav nennt fie Apeiba und Aublet nimmt denfelben Namen für die E. von drey Gattun— gen auf, die er in Guiana befchreibt, und er glaubt daß die Gattung Tilourbu die nämliche ift, mit der in Pern. von welcher Maragrav redet; fie find gewißlich gleich, aber ich denfe,. daß es eine Varietat feyn muß nad) der Größe.des Bauins, der dort nur zu einer Höhe von 8 Fuß waͤchſt und hier 20. überfteigt. Dort auf den Blättern wenig Haar, das Geidenwerk der Nander iſt nicht fo tief; und auch iſt einiger Unterſchied in der Geftalt ; Staubfaden find entfchieden einbrüderig.. Die- fer letzte Umſtand verleitet mich,, fie: Apeiba Monadel- pha: zu: nennen,. aber die: Anwendung: welche man von dem: Baum zu Flößen. macht, beftimmte: mich. zu: dem Namen cymbalaria, Embira. Vermelha,, Unona: carminativa DI #PS Diefe Pflanze hat’ eine rothe: faferige Kinde, die man eben fo haufig zu Seilerey anwendet ,- ald die von der. Embira.Branca;. aber die Rinde. darf man nie ſammeln che der. Baum Saamen gebracht, deren’ Cap— fein: den Geſchmack und das: Beißen des ſchwarzen Dfeffers baben.. Manche: Perfonen: brauchen. fie ale Ge— würz: beym Kochen, und’ manche ziehen fie. ſelbſt dem Pfeffer vor; fie find carıninativ. Wenn die-Rinde abgenommen wird, fo ſtirbt der Baum,. die. Saamen: verdienen: ein Handelsartifel als Gewürz. zu werden. Ich habe eine große Menge: Pflanzen,- welche faſe— rigen Bau: haben‘ weggelaffen,. um: diefe: Abhandlung nicht: zu ſehr zu verlängern; einige davon find nicht viel in Gebrauch, und andere garnicht. Einige will ich an— führen, wie Guaxuma branca da: Mata. (Helicteris baruensis), deren innere Rinde. weiß und ftark ift, wenn man fie aber ins Waſſer bringt,- fo verrottet fie und bricht. Dennoch denke ich, man. fonnte Papier. aus. ihr mahen.- Die. Barriguda oder Sumkumä (Bombax ventri- cosa; Arr, C. PI. P.) und die Gertam:Pflanze, Embira tanlhıa genannt, welder ich den Namen Bombax medi- terranea gegeben habe, liefert: auch Fafern: von der. Ninz-_ de, die aber. nicht viel gebraucht werden; Alle Gattungenipon; Anona- (gewöhnlich Areticumı genannt) liefern Safern, und. von dieſen giebt die Pflan- ze welche Areticnm a pe genannt wird,. die ftärfften und dauerhafteften Fafern. Das Geil womit die Flagge auf Fort.Cabedello zu Paraiba aufgezogen wird, tft aus der: Rinde diefer: Pflanze. gemacht, und: es hat. mehrere Sahre ausgehalten. Endlich alle: Pflanzen der Sippen Hibiscus, Sida,. Al-- thaea uud überhaupt alle Malven, liefern mehr oder weniger ftarfe: Fafern.. Die Embiriba ı Lecythis) hit Taue, und obſchon fie nicht zur Seilerey angewendet werden kann, fo iſt ſie doch im Calfatern von großem Nutzen. —— 0 *) Die Saamen an einen ſtarken aromatifchen Ge— ruch und. der Geſchmack iſt fehr. angenehm... Kofter.. ‘991 Kon der Metamorphofe der Botanik. Man thut nicht immer wohl, in biftorifchen For= ſchungen allaumeit auszuholen Die Gegenwart lehrt oft beſſer erkennen und einfehen, wie das längft Ber: gangene war und wurde, als Unterfuchungen, die das Dunftle der Vorzeit aus der Finfterniß vor der— felben zu erläutern ftreben. Bey den Griechen ftehen zu bleiben, ift daher frey- lich Fein Ruͤckſchritt; aber in ihrer Wiſſenſchaft mag wohl, wie in einem Brennpunct, die wiſſenſchaftliche Cultur der Welt bis auf jene Epoche hin fich gefammelt haben und zur Selbfterfenntniß gelangt feyn. Daß fie diefen Quell der Bildung nicht bergmännifch aufgegra= ben, noch weniger mit der Wünfchelruthe lange darnach gefucht haben, wiffen wir recht gut, Es war ihnen eben von Gott alfo verlichen.. Sp finden wir denn auch bey- ihnen Die Botanif in der Wiege, ein herfulifhes Kind. Dieles Willen Srüct fie nicht, am wenigften bekuͤmmert fie, ſich un das Kleine und Unanwendbare. Gras ift ihr nur Gras, und Mooſe und Flechten und Pilze find rohe Yusgeburten der Erde. Mas dagegen das Auge gefällig anzog, was das Ber dirfniß reiste, was wohlthätig umgab, bettete, ſchirmte, war in dem engen Raum, der ſich die Civiliſation ans geeianet zu haben glaubte, Leicht erfannt, fand .eben fo Hald in der Sprade eine allgemein verftandliche Be⸗ nennung und gehoͤrte mit dieſer dem nationellen Leben arfprünglih und unmittelbar an. Die Kräuterfunde ber durfte alfo feine Anftrengungen, um zu entdefen, uns terfheiden zu lehren, zu benennen; das wenige Fremde, was ihr aufftieß, war fhen an und für ſich, ale Heil mittel, als Gewuͤrz- und Rauchwerk, durch feinen fer nen Urfprung, durch das Intereſſe der handelnden Bol- fer und durch die ehrwürdigen Zwecke feiner Verwen— "dung in Dunkel gehuͤllt. Man hielt die Sade feſt und Half fih mit Vermuthungen und Fabeln weiter. Aber dag Leben der Pflanzen regte den philofo= phifchen Forſchungstrieb auf. Innig mit den regelmaͤ⸗ Sigen Perioden des Jahres verwebt, fah man die Pflanz zen ihren Wachsthum fortfeßen und in Blüthe und Frucht vollenden, man ergößte fih an der Mannigfals tigkeit ihrer Theile und der Formen derfelben, man fuchte die Entfaltung diefer Mannigfaltigkeit gleichſam auf einen einzigen Stamm zurüdzuführen, inden man nach einer Lebensgeſchichte Phyfiotogie) des pflanzlichen Wahsthums ftrebte. Aus diefem Gefichtöpuncte leſe man Theophrafts Gefhihte der Pflanzen, und man wird bald ins ne werden, wie er, wm ſich ein deutliches Bild der Pflanze niht der Pflanzen zu entwerfen und abs sufchildern, erft die wefentlichen Theile der Pflanze ab⸗ ſondert, dann jeden für ſich nach den verfihledenen For— men, zu deren er fich ausbildet, mit der behaglichen Ru— he weifer Beſchauung durchgebt, von den tiefern zu den hoͤhern hinaufſteigt, nicht felten an Hemmungen oder Forderungen des einen oder des andern Theils durch Außere Einfluͤſſe erinnert, und zuletzt die ganze Pflanze als Grgenftand einer wiſſenſchaftlichen Darftellung oder * als Glied des lebendigen Ineinandergreifens der Natur—⸗ förder, ja gleichfam als Staats - Bürger in der engften ' Beziehung auf die practifchen Zivede und Erforderniffe des Menfchenlebens im Staate ins Auge faßt. Wenn man ibn vom Saanienkorn und von deſſen Entwidelung fprechen hört, muß man ihn den Schöp- fer der Botanik nennen. Er Aber der Schöpfer mußte es machen, wie Gott fir gut fand, zu tun, nachdem er die Welt gefihaffen hatte: er fah, daß es gut war, und ließ unn Alles lau— fen, wie eg wollte, wohl wiflend, daß es ihm nicht ent= 7 laufen werde, So folgte die compifatorifche Zeit der Römer, das ‘ Chaos der Wiedergeburt aus den Voͤlkerzugen, und end» lich nach dem gänzlichen Untergange der alten Welt, J wurden Ariſtoteles, Dioſkorides und Theophraſt wieder Lehrer der neuern Botanik. Aber niemand verftand fie mehr. Der Boden, auf den man fie verpflanzt hatte, tvar ein anderer, — nord= weftlich vorgeruft, gegen das Kleine, Griechenland une geheuer ausgedehnt; die Sprache war fremd, Die ver— fhiedene Vegetation war nad den Beſtimmungen der Alten, die überall nur zu Befannten von Befanntem reden wollten, nicht zu erfennen. Man deutete, fo gut man £onnte, man rieth, und benahın ſich oft unbeholfen genug. Aber da die Wiflenfchaft nun einmal eine nach— # tretende, nachforfchende, Iernende geworden ivar, da man 2 fih nicht Kraft zu eionem, urfprünglihem Eingreifen des Geiftes zutraute, wohl auch nicht zutrauen Fonnte: fo behielt die Willenfhaft auch hier die Richtung auf das Vergleichen, Erfennen, Unterfcheiden nach den Muftern s der fchriftlihen Tradition und Lehre; dazu Fam nod, daf der neuen chriſtlichen Welt das Leben der Natur fremd geiworden war. Die Natur wurde dem vom Himz mel angezonen Geift immer mehr todtes Object, und nur die Liebe und die Dichtfunft blieben noch mit der ſymboliſchen Sprade der. Pflanzen vertraut. Es wäre eine Unterfuhung, der gelehrten Forichbegierde nice unwerth, die Art, wie die antife Poefie die — — beobachtete und behandelte, mit den Bildern zu verglei⸗ chen, welche die neueren Dichter aus ihr wählten, und die felßft da, wo fie fih auf Heberlieferung ftüßen, im Geift und in der Anwendung, wenn gleich nicht in der a Form felbft, die merfmürdigften Abweichungen darbieten wirden. Wie viel mehr aber noch die halb vegetabiliz fhe Naturſprache unferer Urahnen, der Scandinavier. F Solchergeſtalt entſtand aus dem nothwendigen Bez! ſtreben nach der Anwendung des Gelernten, verbunden mit dem Beduͤrfniſſe der Naturforſchung, auf dem nen errungenen Gebiete einheimifch zu werden, Die neuere befhreibende und unterfherdende Pflanz zenfunde. Die Araber, die Kreuzzlige brachten dem Mutterlande der Lehrer nur um weniges näher; doch ſcheinen einige Widerfprüche bemerflich gewordem zu ſeyn. Das Ausheimiſche ſchied ſich nach und nad) vom Frem— den, die Luſt, in der Kenntniß des heimiſchen Pflanzen⸗ reichthuus fortzufchreiten, wurde der beftandigen feuchte tofen Ruͤckblicke überdrüßig, man nahm alte Namen auf Treue und Glauben an, um die Sache einmal als abz gethan betrachten zu konnen, man beſchrieb feine Entder 779 ckungen; die rege Forfhbegierde trieb aus der naͤchſten Umgebung, nachdem diefe der Neugier nicht mehr genug Nahrung gab, weiter; botanifhe Reifen und Excurſio— nen festen den erfien Verkehr der practifchen Botanifer feft, und erweiterten mit reißender Gewalt die Summe der Entdekungen. Brunfels, Elufius und. die bey- den Bauhine, befonders der finnige Johannes Bauhin, ftehen als reine Naturzeichner da. Ihre Befhreibungen find von der Natur felbft eingegeben und oft von dem Leben derfelben durchdrungen; aber fo leicht angedeutet, fo nadläßig aufgenommen, die Zufam- menftellung der Pflanzen zur Erleichterung der Ueber- fiht ift, fo freu und zwanglos bewegt fich auch noch ih⸗ ve Sprahe, wenn fie befchreiben, und die rohen Züge eingedrudter Holzſchnitte füllen die Luͤcken aus, die ihr ſcharfſehendes Aug zwifchen den Worten ihrer bildlichen und vergfeihungsreichen Darfiellungen und dem Gegen- fand wahrnahm. Die Entdefungen von Amerika, die eropäifchen Be: ſitznahmen in Indien, das pflanzenreihe Kap, die Bes gründung des Nordamerifanifhen Freyftaats, die Welt: umfeeglungen und das zweyte Pflanzenfap, Neuholland, die anwachſende Eivitifirung des großen ruffifhen Reichs find eben fa viele Quellen neuer, Immer mehr anfchwel- Tender botanifher Entdefungen, während zugleich mit dem Zuwachs des Stoffs der Verſtaud fih der Mittel, ihn zu beherrjihen und zu ordnen, immer mehr bemäd)- tigte, nnd zuleßt in dem Linnerfchen Syſtem ein Werf- zeug erhielt, das durch Die Leichtigkeit und Sicherheit der. Handhabung zugleich den Befiß des Gewonnenen fihern und die Entdefungen durch die Bequemlichkeit der Värgleihung mit dem Bekannten vervielfäliigen half. Die menſchliche Thaͤtigkeit pflegt, wenn ſie einmal eine gewiſſe Richtung ſich fertig angeeignet hat, dieſe mit zunehmender Geſchwindigkeit zu verfolgen, bis ſie ſich, entweder aus Mangel oder aus Ueberfluß des Stoffs, je nachdem ſie nehmlich eine productive oder eine verarbeilende iſt, in ſich ſelbſt verzehrt. Hier in der be— ſchreibenden Pflanzenkunde war es Luſt und Freude am Beſitz und Erwerb, was die Thaͤtigkeit zuerſt auf ſich ſelbſt zuruͤcklenken, oder ihr in der eignen Fuͤlle den Tod Bringen mußte. — Sabernämontan (ft. 1590) — zahlt und be— eihreibt gegen 3000 Pflanzenarten. Decandolle kuͤn— dige in dem Syſtem der Pflanzen, wovon der erfte Band in dieſem Jahr erfihienen, über 42000 Arten, nehmlich: ‚das doppelte der von Wildenow und Perfoon aufges zählten Pflanzenfpecies‘’ an. Perfoons Enhiridion (erſchien 1805—7.) enthält aber blog aus den 23 phanerogamifhen Claſſen des Linneifchen Syſtems 20958 Arten. - So fohnell wuchs die Summe der neu entdeckten Pflanzen ins Ungeheure. Der Wetteifer der Botanifchen » und Handels-Gaͤr— ten, die um ſich greifende Liebe zur Gartenfunft, die fih von England aus über die Großen und Reichen des übrigen Europas verbreitete, dann allmahlig bey den Kleineren, ale erheiternde Fenfter = und Stubengaͤrtne— rey einfehrte, halfen den Fleiß im Herbeyſchaffen neuer sfts 1a. Dit © mm — 73 Pflanzenarten anfpornen und die Verbreitung und Be- obashtung derfelben fördern. So famen die Pflanzen allmäahlig auf Ummegen dem Leben wieder nähe. — Die Kunft, Pflanzen zu trodnen und für Herba- rien zuzurichten, reichte anfangs nicht weiter, als das Beduͤrfniß; allmahlig wurde fie fich felbft Zweck, und nun ſteht fie in den Sammlungen, welche Herr Prof. Hoppe zu Regensburg liefert, “fo wie in den Herba⸗ rien und Ausſtellungen mancher feiner fleißigen Rachei- ferer, als ein erfreulicher Kunſtzweig in fchönen und bes Ichrenden Producten neben der durch Frangofen und Engländer mweitgetriebenen, in des Hrn Grafen von Hof: manngeggs Flora lusitanica aber mehr, als irgendivo fonft, zum Kunſtwerk gefteigerten Pflangenmalerey, und verhält fi zu den Pflanzen des Bauhinifchen Her- bariums nicht anders, als die Flora lusitenica zu der Holsfhnitten der Hiftoria plantarum Iohannis Bauhini, denn Die des Prodromus ftehen ſchon höher, als daß fie einer folhen Parallele entfprächen. Aufdiefen Wegen näherte fih die Pflan— sen£unde der fyftematifhen Genauigkeit, und der behbagliden Kunſtanſchauung. Während ſolchergeſtalt die Pflanzenkunde mit den geographiſchen Entdeckungen, und mit der Cultur der Staaten fih immer mehr über die Erdoberflähe aus— breitete und den Raum zu beherrfihen firebte, erwuchs innerhalb des alten Gebiets und aleihfam auf jedene Quudratfuß Landes, das fie, als urbar, verlaflen hatte, eine neue unergründlihe Saat von vegetabilifhen Be— wohnern rad. Die DVergrößerungsgläfer haben die Erde vergrö- Bert. Von der. Zeit ihrer DVervollfommnung an, oder ergentlicher mit dem Ende des ı7zn und dem Anfange des ıgn Jahrhunderts, beginnt allmaͤhlig die Unterfus hung der kleinern und der fleinften organifchen Wefen, man fangt an, den heimifchen Boden wieder bon vor- nen nah Moofen, Flechten, Fleinen Schwäinmen, para» ſitiſchen, fraubähnlichen Blattpilzen zu durchforfchen ; ewig bleibt die Erde neu und jung, und die innere Wandelbarkeit der tiefften Pilzertigen Gebilde‘ führe an der Grenze der fichtbaren Pebensthätigfeit und des ſchaffenden Biedungstriches hin. Der wunderfame D i- len wiederholte fich zuerſt mikrofcopifch in Hedwigs Werfen über die Moofe, morauf Weber und Mohr, Schwarz, Schwägrihen die Laubmoofe auf ſoſtematiſche Weiſe immer weiter verfolgten; Micheli, Schmiedel, Hedwig und Hooker geftalten das Syſtem der Yeher- moofe, Hoffmann und Acharius klaſſificiren die Flechten, Miheli, Gleditfh, Perfoon nnd Link verfolgen die sweifelhaften DVegetabilien, die Nees v. Eſenbeck unter dem doppelten Namen der Pilze und Schwaͤmme als Gebilde der Nachtfeite der Vegetabilien, wie Irrlichter in herbftlihe Schatten und Nebel zu verweifen fucht. Diefen Bemühungen, mit dem Sleinften der Wege: tation ind Klare zu kommen, gaben die Streitigkeiten der Serualiften und Aferualiften, — derer die überalf Gefhleht und Saamen fuchten, wie Micheli, Rölreuter Gledinfh, und Hedwig, und derer, die an eine Schoͤp⸗ fung aus dent allgemeinen en der Natur heraus zu 3 995 glauben wagten, wie Sam. Gottl. Gmelin, D. Fr. Müller, Treviranus, Schelver, ꝛc. fo wie die Schwierig— feiten, Die fih bey der Trennung der Thierpflanzen von den, Wegetabilien, denen man fie bisher zugezahlt hatte, erhoben, einen eigenthünmlichen innern Reiz, der fie un— vermerkt einem merfwürdigen Ziel” entgegenführte. Wie wir nämlich in der einfamen Stille der Nächte von den Zerftreuungen des Tags in uns felbft umlen- fen und die erfennende Thaͤtigkeit, der nach Außen im— ner weniger Verbreitung geftattet wird, indent fie fich in Kraft und Fülle ewig gleich Bleibt, alfo zuſammenge— drängt und verdichtet, gleichſam in ſich erglüht und um den entzündeten Blick auf ihr eigenes fhöpferifhes Wale ten und auf das Innere, das des Lebens Grund ift, hin— wendet, fo geſchah es auch hier. Je einfacher der Gegenftand iſt, deſto naͤher liegt er dem Geſetz, und der Geiſt fernt, indem er. ſich damit befhäftigt, in dem Zerſtreu⸗ ten, das durch eine unmeßlich ſcheinende Mannigfaltige Teit verwirrt, und den Gedanfen an ein Ergründen fet- nes Werdens und an die Nothwendigkeit feines fo bes ſtimmten Daſeyns gar nicht aufkommen läßt, die Regel feines eignen Pebens und eine erkennbare Ordnung der biidenden Kräfte ahnen und verfolgen. ; Die ungeheure Pflanze, deren Gewaͤchs das ganze Pflanzenreich darftellt, war nun endlich, wie Theophraft einft verfucht hatte, in allen Formen ihrer Wurzeln, Stengel, Blätter, Blüthen und Zweige foweit erfannt, daß die tefentlichften Glieder derſelben, in beftimmte Gruppen verfammelt, als natuͤrliche Familien der Phan⸗ taſie feſte Grundzuge darboten, um aus ihnen das Bild eines Ganzen der Pflanzenwelt ſinnlich und künſtleriſch auszuarbeiten, und allmaͤhlig wieder im Theil das Ganze erfennen zu lernen. Was ſchon Cäsalpin begonnen, Linne angedeutet, Gärtner im Keim gezeigt hatte, wnß— sen Batſch, Juſſieu nnd Decandolle, als natürliches Canalytifches) Syftem, finnreih, auszuſchmuͤcken, und man faͤngt allmahlig an, bey der einzelnen Gattung mit einer gewiſſen Nothwendigkeit an etwas zu denfen, das höher iſt, als fie, wozu fie als Glied, ald Drgan eines ideali: firten Leibes, gehört, und nothivendig gerechnet werden muß. Diefes ift das Höchfte, wozu ein analytiſches Ver— fahren, das nur von der Mannigfaltigkeit ausgeht und aus dem Chaos des im Raum zerftreuten abgefonderten Lebens die Einheit feiner Begriffe, Durch, bloße Abſtrac— tion aufliest, gelangen Fann. Bir haben das abftracte, kuͤnſtliches Syſtem bis über unſer Ziel. hinaue verfolgt um anzudeuten, wie auch in ihm der Trieb des Geiftes zur Wiederherftellung feiner an das Einzelne der Pflanzenwelt verlornen Einheit offen- Bar geworden, und wie weit von Auſſen herein dag gei⸗ ſtige Leben ſich concentrirt und ſeinem Mittelpunct, doch shne deutliches Bewuſtſeyn ſeines wahren. Ziels, ge⸗ nähert hat. Ein gleiches begegnete auch der Forfihbegierde, nach⸗ dem. fie, Dusch das Verinögen, das Kleine groß zu fehen, Almaͤhlig von der Verbreitung nad) Außen zur Unter- fıryung des Innern umgelenft war. Was Grew und befonders. Malpigpi trefflich verbreitet Batten, verloren mehrere dev Spaͤtern, — von der weit früher ausgebil- ‚996 deten thieriſchen und befondere der menſchlichen Anato mie verleitet, — in der Pflanze nicht das Pflanzliche rein und ruͤckſichtslos, ſondern das Analoge des thieri— ſchen Baues zu ſuchen, — wieder aus den Augen, uud nur ein fo raſcher, faft beyfpiellofer Conflict der aͤhnli— chen Beſchaͤftigungen, wie diefer feit kaum 20 Jahren in Bezug auf die Pflanzen-Anatomie fratt hatte, indent Männer tote Bernhordi, Pink, Rudolphi, Treviran., Cotta, Mirbel, Moldenhawer, Sprengel, Kiefer u.a., ſich von den verfchtedenften Gtandpuncten aus ihr widmeten, Fonnte diefe einfache Fehre von der Gefahr, fih in ertraum ter Mannigfaltigfeit zn verlieren, zu der anfchaulichen Einfalt und idealen Klarheit hindurchfuͤhren, mit wel cher fie fi in den neueften Schriften von Link, Kiefer und Sprengel darftellt. Die Geſchichte der Pflanzenanatomie tft die der ganzen Botanik, aufe Innere angewandt. Erſt abſichtsloſes, rein objectives Gtreben, ſich feinem Gegenftand durch Arfhauung des in ihm enthaltenen Mannigfaltigen deutlih zu machen CMatpighi); — Dann Fiebe zum Mannigfaltigen und Abhängigkeit von demſelben (Hed⸗ wig — Moldenhawer); endlich Ruckkehr zum Begriff und Auflöfung des Mannigfaltigen in die einfache Anz ſchauung des vegetabilifhen Lebens überhaupt Kiefer) Werfen wir nun einen Bli zurid auf den Gang der Botanif, wie wir ihn in dem Vörhergehenden mit wenigen unvollftändigen Zügen angedeutet haben: ſo dringt fih ung die Bemerfung unabwendbar auf, dab feit nody nicht 30 Jahren mit der riefenhaften Verbreitung des nomenflatorifchen Theile eine gleichzeitig, aber in be— fhleunigter Bewegung, um fi greifende Beftrebung, den Begriff, das Gefeß und die Einheit in Diefem zer— fireuten Ganzen zu erfaſſen, fichtbar werde, und mir werden zunachft der Philofophie ihr Recht angedeihen laſſen muͤſſen, daß fie es fey, die in ihrem Fräftigen Aufleben unter den Deutfchen in die befondern Wiſſen— fhaften einen idealen Geift ausgießt, der fih überall; auch da, wo fie in ihrer eigenthümlihen Form nie hin= - gedrungen, dem Fundigen Beobachter fenntlih macht. Daraus begreifen wir nun Binlanglich die ſchnellern Fortfihritte in der Richtung vom Aeußern auf das In— nere, von der Abftraction aufs Gefek, und von der zer— fplitterten Betrachtung auf den Begriffs — aber noch lebte die Pflanze nicht in ung, oder, was daflelbe if, die Pflanzenwelt in der einen univerfellen Pflanze, wäre nicht dieſes ideale Bild auf Fünfklert- fe Weife empfangen und geboren worden aus dem Geifte, in welchen fih das Leben der neuern Welt aufs vielfeitigfte, aufs reinfte, aufs befhaulichfte und zugleich aufs auſchaulichſte abfpiegelt. Theophraftos war Schöpfer der neuern Bo— tanik, Got e ift ihr ein freundlicher milder Water geworden, zu dem die Tochter, menfchlich empfindend und liebend, in wohlgebildeter Lerblichfeit immer zart licher. die Augen auffihlagen wird, jemehr fie, den erſten Kinderjahren eniwahfen, den Werth ihres eignen fbönen. Daſeyns und der väterlihen Pflege erfennen lernt. GW. von Göthe, Verſuch die Metamer- phoͤre der Pflanzen zu ertiarem Gotha bey 997 r x —— Zu Y ZI "8, Ettinger 17790. 86 ©. in gr. 8, wird und jeße noch) näher and Herz gelegt durch das terfte Heft einer neuen ‚periodifchen Folge von wiflenfchaftlichen Abhandlungen, unter dem gemeinfchaftlichen Zitel: s Zur Naturmwiffenfhaft überhaupt, be: ſonders zur Morphologie, Erfahrung, Be trahtung, Folgerung, durch Lebensereig— niffe verbunden, v. Goͤthe. Stuttgardt bey Cotta 1917, In der zuerft genannten Schrift erhielten wir die Idee des Pflanzenlebene, ald Metamorphoſe; bier, ler: nen wir die Gefchichte diefer dee felbft, als eines Le— bendigen, das vom Geift geboren wurde,.fennen, und miuͤſſen daran inne werden ,- daß jede fruchtbare. Da r- ſtellung des Lebens nur das Werk geiftiger Offen— barung d. i. Kunfiwerf fern kann. s Sogleich bey meinem Eintritt in. den edlen weimart- J ſchen Lebenskreis, ward mir der unſchaͤtzbare Gewinn zu Theil, Stuben- und Stadtluft mit Land- Wald⸗ BR Gartenstmofphäre zu vertaufchen. . Schon ‘der er- E ſte Winter gewährte die raſchen Freuden der Jagd, ‚von. welcher ausruhend man die langen Adende nicht N } nd nur wit allerley merkwuͤrdigen Abentheuern der Wild- bahn, fondern aud mit Unterhaltung über die nöthi- ge Holzeultur zubrachte.“ — Mit diefen Worten führt uns Goͤthe felbft an den Anfangspundt feines geregelten Pflanzenftudiums. Es - woar unmittelbar dad Leben, die Behandlung und der Genuß des Thier- uud Pflangenreihs, alfo eine wahr- haft urfprüngliche und ergväterliche Beziehung, die ihn unit der Botanif befreundete. And nun wickelt er den Saden feiner Studien vor und auf bis zum Augen: ‚bie, wo der fhöpferifhe Gedanfe von Innen heraus durchbrach wir aber koͤnnen uns nicht enthalten, Vieles aus dieſer kunſtreichen Darſtellung herporzuheben, ſo— wohl uns auch bewußt iſt, daß unſere Leſer die Schrift, aus der wir es ziehen, fo gut kennen, als wir felbft. 3 Zuerft die practifche Anregung. Damals wurden die weimarifchen Forften vermeilen, der Holsfchlag kunſt— gerecht eingtheitt, — der Landbau nahm unter thätigen gebildeten Landwirthen in jenen Gegenden, wie über: $ Haupt in Deutfchland, einen neuen regen Schwung und rachtete nad) Wiſſenſchaftlichkeit. — Der Hofapothefer Buchholz leitete ſein pharmaceutiſches Wirken weiter auf Chemie und Botanik, manche Verſuche wurden an— geſtellt, in feinen Gärten. mehrere merkwuͤrdige Pflan— zen neben den pharımaceutifich= nußdaren angezogen, und ‚der junge fhon Früh den Wiſſenſchaften zugewandte Fuͤrſt lenkte die Thaͤtigkeit dieſes Mannes durch Einraͤu⸗ mung großer Gartenflaͤchen zu neuen Anlagen auf all⸗ gemeinen Gebrauch und Belehrung. Go entfprang Goͤ— net Studium der Botanik zugleich mit dem herrlichen Härten, Die jetzt durch ihren reichen Pflanzenſchatz, das kunſthegende Weimar verherrlichen. „Unter ſolchen Um⸗ ſtaͤnden war auch ich genoͤthigt, über botaniſches Willen immer mehr Aufklärung zu fuhen: Linnes Dermi- mvLog te, die Fundamente, worauf dag Kunſtge⸗ baͤude ſich erheben. ſollte, Johaun Geßwers Diller- tationen zur Erläuterung: der Linneiſchen Elemente, alles in Einem ſchmaͤchtigen Hefte vereinigt, begleiteten mich auf Wegen. und Stegen; uud noch heute erinnert mich. ebendaffelbe Heft an die frifchen gluͤcklichen Tage, in welchen jene gehaltreichen Blätter mir eine neue Welt auffchloffen. Linnes Philofophie der Botanik war mein tägliches Studium und fo rüdte ich immer weiter vor in Kenntniß und Umficht, indem ich mir dag Heberlieferte möglichft anzueignen ſuchte.“ 3 Mit dem Bekenntniß, daß nach Shakſpear und Spinoza die groͤßte Wirkung auf ihn von Linne ausge— gangen, wird uns durch den Zuſatz das Verſtaͤndniß aufgethan: „und zwar durch den Widerſtreit, zu welchem er mich aufforderte. Denn indem ich ſein ſcharfes geiſtreiches Abſondern, ſeine treffenden, zweckmaͤßigen, oft aber willführlichen Geſetze in mic aufzunehmen verfuchte, gieng in meinem Innern ein Ziviefpalt vor; das, was er mit Gewalt auseinander zu halten fuchte, mußte nah dem innerften Bes dürfniß meines Wefens zur Vereinigung anftreben.’ Die Nähe des allmählig aufblühenden Bot. Gar- tens zu Jena giebt Anlaß zu manchen Vergleichungen, eine Reife nach Carlsbad, auf welcher den Dichter der junge Dietrih (jetzt Hofgärtner zu Eifenach) begleitete, leitete die Beobahtung unmittelbarer an die Natur Idylliſch ift die Geſchichte diefer Reife, wo der eifrige, gewandte, fcharffehende Jungling beim Ausſteigen aus dem Wagen fihnell die merfwirdigften Pflanzen der: naͤchſten Bezirke aufrafft, im Wagen vorweißt und be= nennt, indeß feinen tiefer blifenden Begleiter der Ge- danfe an die Nothwendigfeit, an das Gefekliche ‚in dem Verhaͤltniße der Pflanzenwelt zu ihrem Boden, an-ihre Nachgiebigkeit und daraus hervorgehende Umbildung durch die ungünftigeren Einflüffe bewegt. Sm Carlöbade feibft Halt der „ſchmucke Landfnabe im Euren Weſt⸗ chen, “ wenn er, noch ehe der Meiſter die Zahl der Be: eher gelcert hatte, mit reichlichen Lectionen von Plans zen, die er fhon vor Sonnenaufgang. Im. Gebirge ge- faınmelt, zu ihm an den Brunnen fam, nicht ohne leb⸗ hafte Theilnahme der Kurgaͤſte und ſelbſt der Frauen, faſt taͤglich botaniſche Vorleſungen. Wenn nun Dietrich, wie ein Naturgeiſt, den Dich— ter gewaltſam hinauszureißen ſtrebte, um ſich und ſein ſchaffendes Leben uͤber Verg und Thal in die Heere dor blühenden Pflanzen auszugießen; fo ſchien ein an— dever junger Naturforfher, Batſch, (bey deilen Na— men noch viele ſich eines ehrwuͤrdigen Lehrers erinnern) berufen, durch eine verwandte Richtung des Geiftes in der Wiffenfhaft den Widerftreit gegen den Zwang des Linneiſchen Geferes, das, „wie das bürgerliche, weniger die Natur und dat Bedürfnig der Staatsbür: ger beachtet, als vielmehr die ſchwere Aufgabe zu loͤſen fucht, wie fo viele unbaͤndige, von Haus aus grenzen: tofe Wefen zuſammen einigermaaßen beftehen Fonnten,‘ in Göthen wirffamer und’ beftimmter aufzuregen. „ei: ne: Denfiveife war meinen Wünfchen und Forderungen höchft angemeflen; die Ordnung der Pfanzen nad) Fa⸗ milien in aufſteigendem, ſich nach und nach entwideln- dei Forifihriit war fein Augenmerk. Diefe Naturge— mäße Meipode, auf die Linne nit frommen Wunſchen hingedeutet / wobey franzöſiſche Botaniker unablaͤßtg 999 beharrten, ſollte nun einen unternehmendern juͤngern Mann Zeitlebens beſchaͤftigen, und wie froh war ih, meinen Theil davon aus der erſten Hand zu gewinnen!” Hofrath Büttner, ein großer Litterator und ftiller Gegner Linnes, deſſen Bi” bliothef der großmüthige Herzog für die Univerfitat Jena angefauft, und Göthen beauftragt hatte, die Anz ordnung und Aufftellung derfelben mit dem in Befiß bleibenden Sammler gemeinfchaftlih zu beforgen, drüdte der emporfeimenden dee das Giegel einer langen Erz fahrung, großer Beobachtung und ausgehreiteter Bele— fenheit auf. „Eine Anordnung der Gewaͤchſe nad) Fa: milien, von den einfachften faft unfihtbaren Anfangen in dag Zufammengefeßtefte und Ungeheure fortfchrets tend,“ zeigte er gern im Schreine mit eigner Hand zierlich geſchrieben, vor, worinn die Geſchlechter nad diefem Sinne gereiht erfcheinen, mir zu großer Er— bauung und Beruhigung.” Darum legte aber Göthe das Studium der Linneis fhen Schriften nicht von der Hand, fondern trieb es fort bis zur Erfenntniß der Unficherheit derfelben in der Anwendung auf die Natur, und zur Einfiht, „daß ein ganzes Geben erforderlich fey, um Die unendlich freye Thätigkeit eines einzigen Naturreihs zu uͤberſchauen und zu ordnen, gefeßt auch, ein angebornes Talent be= rechtige, begeiftere hierzu. Dabey fühlte ich aber, daß für mich noch ein anderer Weg feyn möchte, analeg meinem übrigen Lebensgange. Die Erfheinungen des Wandelns und Ummwandelnd organi= fher Gefhöpfehatten mid madhtig ergrif— fen, Einbildnngsfraft und Natur fdie- nen bier miteinander zu mwetteifern, wer verwegener und confequenter zu verfah: renwiſſe.“ Aber er ſetzte ſich nicht an den Schreibpult, um aus logiſchen Faͤden ein wiſſenſchaftliches Gebaͤude zu erſpin⸗ nen, worinn der Bauherr gleich dem Seidenwurm, die eigene Auferftehung herbeyzufcharfen pflegt, fondern er reiſte nad) Stalien, die Idee des Pflanzenwachsthums, wie fo mande andere von gleich unermeßlichem Umfan— ge, im fruchtbaren Keim mit ſich dahın führend. Wie fie nun in dem warmen und reichen. Klima Neapels und Siziliens, in einer ungeftort ſich entfalten= den Pflanzenwelt, Geftalt und Leben geivonnen, wie fie in der üppigen, .überwuchernden Vegetation Noms, bey dem zweyten Aufenthalte des Dichters daſelbſt, noch volleren und fihon gewählteren Nahrungsſtoff angeso= gen, —das hat Euch der zweyte Band der ttaltanifchen Reiſe treu und ausführlich berichtet, und jeder kann daraus leicht begreifen, wie der nördliche Ealte Himmel den Heimgefchrten ergriffen haben muß, „der nun aus dem herrlichen Kunſtelement geftoßen, der Verzweiflung übergeben, den Werth und die Würde des Naturele— ments nur um fo lebhafter fühlte.’ Wer den Gang, dem wir hier, dem herrlichen Mu— fter nachſchleichend, bis auf einzelne Auslaſſungen treu— lich gefolgt find, zu uberſchauen vermochte, wird inne ges worden feyn, daß in dem Leben des fihaffenden Geiftes zwar Altes, doch vor Allem die Gefchichte feines Schaf- fens felbft, ein Kunſtwerck ſey, und dab hier das Leben em | — — — — im Waſſer ſchwimmenden buͤſchelfoͤrmigen Gerippe des 1000 unſeres großen Dichters durch die vorbereitende Acte bis zu der Kataſtrophe geführt erſcheine, wo die innere Kraft durch den-Außern Widerftreit entiveder gebeugt und umgelenft worden, oder fich in ihrer Herrlichkeit fihaf- fend zu dem, was ihr vom Schickſal untiederbringlich geraubt fchien, erheben müßte. ö So entfiond die Schrift von der Metamor- phofe der Pflanzen, in welder das ſchoͤpferiſche Dermögen, im Kampfe mit der zeitlichen Bewegung, die Es des unverwelflichen Pflanzenlebens zur Anfhauung rachte. Wenn eine Pflanze keimt, entfaltet ſie einfache ge— genuͤberſtehende Blaͤtter, und bey der Familie der Na⸗ delhoͤlzer ſtehen dieſe erſten Blaͤtter, Kotyledonen ge— nannt, ſogar in groͤßerer Anzahl kreisfoͤrmig um einen Mittelpunct. Noch iſt die Subſtanz der Kotyledonen ges woͤhnlich die, roh, unausgearbeitet, ihr Rand iſt ganz, Chöchftens von- der Spitze herein ausgefhnitten), Nur Ihreitet das Wachsthum vorwärts, Zwifhen den Kotyledonen bemerft wian ſchon im Saamen, unter dem Namen des Federchens, die folgen- den Blätter, die fih im Fortgang des Wachthums bald im Seife, bald zu Paaren einander gegenuber geftellt, bald abwechfeld in groͤßern oder Fleineren Entfernuns gen nad) und nad entwideln. g Man bezeichne jeden Punct, wo ein Blatt ent: fpringt, mit dem Namen: Knoten, weil fih wirklich bey mehreren Pflanzen, zB. Gräfern, Nelken ıc. diefe Stelle durch eine Anfchwellung, oder Verhaͤrtung Fennte lich macht. Der Kaum von einem Snoten zum andern, beißt Zwifchenfnoten. Betrachten wir nun die Blaͤtter von verfchiedenen Höhen des GStengels und vergleichen fie mit den aus tiefern Knoten entfpringenden : fo werden wir gewahr, daß bis zu einer gewiffen Hohe des Gtens gels die Blätter, fo wie fie fih dünner und zärter auge bilden, fih auch in größerer Ausbreitung und Ausbildung zeigen. Die Mittelrippe des Blattes und ihre Seitenzweige dehnen ſich, gleichfam das gefteigerte und befchleunigte Wachsthum des Stengels theilend, mehr in die Lange, dadurd wird die Spike des Blatts gedehnt und der Rand häufig gezadt, wenn die Hauptäfte in. beichleunige tem Wachsthum den Umfang an den Einfügungspunc- ten erweitern. Das Neß der verbindenden untereinans der anaftomofirenden Adern wird mannigfaltiger und wenn oft an einer Waflerpflanze, zB., einer Art des Waflerranunfels, die unteren Blätter nur aus dem Frey Blatts zu beftehen feheinen: fo verfnüpfen diefe zufame menwachſenden Ziveige des feinern Gefchlecht5 die dem Licht und der Luft ausgefeßten Rippen zu der ebenen Fläche eines auögebreiteten und lappigen Blatt. Lies‘ fere Spaltungen bilden mennigfaltig getheilte und zus fammengefehte Blattformen, je nach den Bildungsgefer Ben jeder einzelnen Pflanzenart. € F Hat aber die Blattform die höchſte Ausbildung fuͤr eine beſtimmte Pflanze erreicht: fo folgt aus der mit je— dem Knoten durch die verfeinerten und gereinigten Gäfte Höher gefteigerten Entwickelung allmählig, oder plotz⸗ J li, eine Verfleinerung der Theile und eine Eon: traction der ganzen Pflanze. Diefe Contraction erfibeint als das Zufammenriden einiger Knoten, fo daß dadurch die ihnen zugehörigen Blätter, ſtatt zerftreut über einander, wieder, gleich den Kotyledonen der Fichte, im Kreiſe zu ftehen kom— men. Diefes neue Gebilde aus im Kreiſe fiehenden Blättern beißt Kelch. Dft kann man deutlich fehen, wie fih die oberen Blätter allmäahlig verändern und zu den Kelhblättern verarbeiten, oft fehlen ſich noch einige verſchmaͤlerte Blätter des Stengels zu denen des Kelchs gleichfam hinzu, wie zB. bey manden Difteln, Aftern, "Ningelblumen ufiv., nicht felten aber ift Die Laͤuterung zum Kelch ſchneil vorbereitet und der leßte Zwiſchenkno— ten hebt fih nun, ſchlanker und nadt oder mit fleinen fihuppenartigen Blättchen verfehen, fehnell als Blu— menftiel empor, der fich zum Kelch wie der Blattſtiel zum Blatt verhäft. Sn der gedrangten Stellung der Blätthen, die im Kreiſe den Kelch bilden, greift wieder leicht das ver bin dende Wachsthum der feinften Gefäß -Zweige vom Grunde aufivarts um fich, und verbindet die Blättchen zu einem vom Rande einwärts bald tiefer bald nur feicht verſchlitzten oder gezaͤhnten Etüf, einem einblät- trigen Kelche. Aus diefem conzentrirten und höher gefteigerten Bil— dungspunet beginnt, wie von den Kotnledonen die Er- panfion der Blätter ausgieng, abermals eine zweyte Ausdehnung, die dlumenfrone, die gewöhnlich größer, allezeit aber zarter nnd mehr verfeinert ift, als E der Kelch. Weiß Der Geruch IE ihr. eigen. Sie hat Mannigfaltigfeit der Farbe bis zum reinen Uebrigens verhält fie ſich nad den Graden der Verbindung wie der Kelch, und thums. beſteht, wie dieſer, aus einem oder aus mehreren Stuͤ— den (Blättern). Die aberinalige Zufammenziehung [?) der Blumenfrone in die Staubfäden und den mit diefen auf gleicher | Entwicklungsſtufe ftehenden Griffel tft das Product der legten und hoͤchſten Verfeinerung des Pflangenwachs- Beyde Organe bilden fih in dercontrabirteften Form, ale fadenformige im SKreife ftehende Spitzen, bald unmittelbar, bald in allmäahliger Steigerung aus, indem fih Gebilde zwifchen fie und die Blumenblätter ſtellen, die, bafd diefen, Gald mehr den fadenförmigeu Formen verwandt, unter dem gemeinfchaftlichen Nahen der Nectarien oder Honigbehälter, den Uebergang [2} der Blumenblätter in die Staubfaden und Griffel ver: mitteln. Bey der Canna feßt fich noch der Staubbeutel an ein Blumenblatt und der Griffel hat ebenfalls ganz die Form der innern Blumenblätter, * An den Enden der Staubfaͤden und Griffel erfolgt noch eine hoͤhere und kaum in die Augen fallende Aus— dehnung: der Staubbeutel, aus 2 Baͤlgen (zuſam⸗ mengerollten, laͤnglichen, dünnen, hoͤchſt verfeinerten Blaͤttchen) beſtehend, und die oft wenigſtens noch etwas verbreitete und blattaͤhnliche, getheilte oder einfache Narbe. Das iſt der Heerd, auf welchem das Pflan— zenleben in feinen höchften Producten, dem Pollen und She 1816. Deft 6. ” 1002 der Feuchtigkeit der Narbe, fheint. Hier öffnet und der geiftreiche Führer, nachdem er und an die fheinbare Grenze des Pflanzenlebens gebracht bat, wo ſich das bildende Princip deffelben in den zu> fammengezogenften Enden der fimultanen Ent— wicklung gleichſam erfchöpft und fpaltet, einen Blick in das Innere des Pflanzenbaues, wo Spiralgefaͤßbun— del in der Mitte von Saftgefaͤßbundeln (geſtreckten Zel⸗ len) im Stamm und in allen an und aus ihm ſich ent* faltenden Theilen parallel bis zu den centralen Bluͤthen— theilen emporſteigen und dort ihre hoͤchſte Kraft gewin⸗ nen, ſo daß ſie, als elaſtiſche Federn ſich ausdehnen, and die zuruͤckbleibende Ausdehnung der Gaftgefäße, die mehr zur Verbreitung und Werwachfung neigen, fich fubordiniren. Gpiralgefäße machen größtentheils die Subſtanz der Staubfaden und des Griffels und endigen in den Staubbeutel und den Narben. „Wenn wir nun annehmen, daß hier eben jene Ge⸗ fäße, welche fich fonft verlängerten, ausbreiteten und fich einander wieder aufluchten, gegenwärtig in einem höchft zufammengesogenen Zuftande find; wenn wir aus ihnen nunmehr den höchft ausgebildeten Saamenftaub hervors dringen fehn, welcher das durch feine Thätigfeit erfeßt, was den Gefäßen, die ihn hervorbringen, an Ausbreis tung entzogen ift: wenn er nun mehr losgelößt die weibs lichen Theile anffuht, welhe den Staubgefäßen durch gleihe Würfung der Natur entgegen gewachfen find; wenn er fie) feft an fie anhangt und feine Ausflüffe iinen mittheilt: fo find wir nicht abgeneigt, die Verbindung der beyden Geſchlechter eine geiftige Anaftomofe zu nen= sen, und glauben mwenigftens einen Augenbli die Be: griffe von Wachsthum und Zeugung einander näher ges ruft zu haben.‘ Nun folgt die Ießte Ausdehnung der Pflanze in der Frucht und endlich die höchſte Zuſammengiehung im Samen, ber die Pflanze ſelbſt in einer geſonderten, ab: gefchloffenen und bis zum Moment de3 Keimens völlig ſelbſtſtaͤndigen Eriftenz darftellt. So verfihieden auch die Geftalten der ausgebildeten Früchte dem Beichauer auf den erften Blick erfcheinen; zu berduͤnſten ſo wird man doch bald ihren Urſprung aus blattfoͤrmi— gen Gebilden auffinden fonnen. Die Hülfe befteht aus einem zufanmengefalteten und an der Nath verwachfenen - Blatt. Man betraihte eine reife Bohnenhuͤlſe, und fehe die Blätter der Widen, wie fie fir) gegen Abend zuſam— menfalten, fo daß fid) die Fiederblättchen gegeneinander neigen und jedes derſelben wieder der Lange nad) auf- waͤrts gefalzt erfcheint, und man wird die Uebereinftims mung folher Bildungen felbft bey der auffallendften Un— ähnlichfeit in ihren leßten Producten niht verfennen. — Die Schoote, 3. B. des Lacks, befteht ans 3 parallel verwachfenen Blättern. Höher ftehen die Früchte, die fih aus mehreren im Kreife geftellten Blättern bilden, und wenn diefe ber- wacfen, als einfache Kapfeln erfcheinen, aber doch im Aufſpringen die Blattſtuͤcke wieder als Klappen, ihre eingefchlagenen Ränder als Scheidewände Fenntlich ma- chen, Man fieht ſelbſt ur Arten eines Geſchlechts : 3 ı ” 1003 die Mebergange ven Ber mehr gefonderten Form zu der gefchloffenen, wenn z. B. die Fruchtfapfel der Nigella orientalis noch fünf halbe mit einander verwachſene, einwärts auffpeingende Huͤlſen um eine gemeinfcaftliche re zeigt, die bey Nigella damascena ſchon zu einer ge⸗ fohloffenen Kapſel verwachfen find. Ben ſolchen zuver- fichtlichen Andeutungen wird die Anwendung diefes Bil dungsgefeßes auch auf die fehiverer zu entwickelnden Sruchtarten, Nüffe, SKernobft :c. keine adfchredenden Schwierigkeiten mehr herbeyführen. Die Zufammenzie- hung der ganzen Pflanze im Saamen bedarf Feiner wei- tern Nachweiſungen. 3 Das ıft das einfache Gefeß der Entwidlung, nad welchem-die unendliche Manigfaltigfeit des Außern Pflan— zenbaues aus einem einzigen Gebilde, dem Blatt, her— vorgeht, und jeder Theil fir jeden andern geſetzt werden kann. Denn wie in der fucceſſiv vorſchreitenden oder regelmäasigen Metamorphofe, die wir bisher betrach⸗ tet haben, jeder höhere Theil fih aus dem tiefern und frühern durch eine verfeinerte Zuſammenziehung oder Ausdehnung herleitet, ohne dab ſich dieſe Webergänge, der gefonderten Zeit- und Naumberhäftniffe wegen, ans ders, ald mit den Augen des Geiftes anſchauen ließen: fo giebt die unregelmäßige oder ru dfhreitende Metamorphofe, in welcher die Pflanze durch Außere Eins flüfe, .(Göthe führt diefe auf die Zuleitung roheren Stoffs zuruck, der die ftetige Ausbildung tieferer und erpandirterer Theile zu feiner Aneignung und Verfeine— rung heifcht) genöthiget wird, von den fihon errungenen Stufen der Ausbildung auf tiefere wieder herabzuftei- sen, die förperlich fihtbaren Belege für die Richtigkeit des Geſetzes und Hilft gleihfam die Probe über die ab— gelegte Rechnung nischen. So verwandelt ſich 3. B. ein Sruchtfnoten wieder in einen Slelh, aus dem fich neue Blumenblätter entiwideln, wohl gar ein neuer Zweig oder Bluͤthenſtiel mit Blithen hervorgeht. Man erin— nere fih der fproffenden und zum Platzen gefüllten Nel- fen, Roſen ıc. Staubgefaͤhe und Griffet werden in den= felben Fällen wieder zu Blumenblättern, Blumenblätter gehen in Kelhblätter, in Gtengelblätter, — Ketchblätter ebenfalls in GStengelblätter, — höhere Gtengelblätter in Blätter tieferer Knoten zurüd. Mehr als einmal fihon fah man am Stengel einer Tulpe, als die Blüthe noch gefchloffen firh im Schooß der Blätter barg, ein oberes Stengelblatt, mit ihe in Verbindung, fih zwiſchen Blu— me und Stengel theilen. Der Stengel hebt fich empor, die Blume färbt ſich, und das Blatt bleibt auf feiner einen Hälfte'grün, während es auf der andern die Farbe der Blume theilt. Diefer Streit entgegengeſetzter Rich— tunaen der Entwiflung in einem und demfelben Pflan⸗ zentheil ſetzt fich fo lange fort, bis der Stengel immer höher aufſchießt und ein gewaltfanter Riß den gefpann= ten Bürger zweyer Welten der Länge nach fpaltet, fo dab ein Theil am Stengel als grünes Blatt haftet, der andere aber mit der Blume verbunden bleibt, deren Farbe und zartere Tertus er an id trägt. — An ‚einer gemeinen Hain = Ynemone (anemone nemorofa), die kei⸗ nen Kelch, ſondern ftatt deffen nur einen kaum merffis chen King unter der mweifen oblättrigen Blume hat, für hen wir die ganze Blume fih in grüne Blaͤtter nach dem 2004 Mufter der vielmal getfeilten Stenselhfätter, die zu dreyen im Kreife unter Der Blınme ſtehen, umwandeln— Die äußeren Blumenblätter naͤherten fih diefen Sten— gelblättern, die mindere Größe abgerechnet, in der Ges ftatt faſt gänzlich, die folgenden waren- einfacher aber nach grün, dann traten folche hervor, die nach) unten noch den Ölumendlättern glichen, auch die weiße Farbe behalten hatten, aber an der Spiße oder nur an einem Rande, in einige grüne Lappen auswuchſen; — meiter gegen den Mittelpunct zu, wo fonft die Gtaubgefäße ſich befinden, erſchienen Blumenblätter, ſchmal und ſchmaͤ— ler, mit oder ohne grüne Spitzen; einige trugen Anthe⸗ ven; ſpaͤrlich waren auch noch regelmäßig gebildete Staub⸗ gefäße zu fehen, doch hatte alles, auch was noch am meiften von der gewöhnlichen Blüthenform an ſich trug, , einen gränlichen Anftrich. Die weiblichen Theile waren in etwas verminderter Anzahl zugegen, und einige ent= wickelten ſich ſogar zu ſcheinbar vollkommenen reifen Saamen, die uns aber nicht keimten. Wir haben uns durch dieſes anziehende Muſter aus der eignen Erfahrung verleiten laſſen, von dem Meiſter dem wir zu folgen berufen find, abzuweichen und lenken daher wieder zur ihm zirhe® durch das Beyſpiel einer durchtwachenen- Rofe, die er ung maleriſch ſchoͤn be— ſchreibt. 103. „Alles was wie bieher nur mit der Einbildungskraft und dem Verfiande zu ergreifen geſucht, zeigt uns das Benfpiel einer durchgewachfenen Rofe auf das deutlichite. Kelch und Krone find um die Are geordnet und entwi— delt, anftatt aber, daß nun im Centro Das Saamenbe— haͤltniß zufammenrgezogen, um daſſelbe Die männlichen und weiblichen Zeugungstheile geordnet feyn follten, begibt fich der Stiel halb röth- Gih Halb grünlich wieder in die Höhe, kleinere, dunfelrothe, zufammengefaltete Kronenblätter, deren eis nige die Spuren der Antheren an fih tragen, entwideln “ fih fucceffiv an demfelben. Der Stiel währt fort, ſchon taffen fih an demfelben wieder Dornen fehen, die folgenden einzelnen gefärbten Blätter werden Fleiner, und- gehen zuleßt vor unfern Augen in halb roth halb gruͤn gefärbte Gtengefblätter Über, es bildet fih eine Folge von regelmäßigen Sinoten, aus deren Augen aber> mals, obgleich unvollkommne Roſenknoͤspchen zum Vor— ſchein kommen. 104. Es gibt uns eben dieß Exemplar auch noch einen ſichtbaren Beweis des oben ausgeführten: daß nehmlich alle Kelche nur in ihrer Peripherie zuſammengezogene Folia Floraia ſeyen. Denn hier befteht der regelmäßige um die Are verfammelte Kelch aus fünf vollig entwickel— ten, drey oder fünffach zufammengefeßten Blättern, der— gleichen fonft die Nofenzweige an ihren Knoten Hervors bringen. v Pit dieſem Benfpiele wir aber auch zugleich auf an demfelben und — Sn Marine et Rising Er den Gipfel des Ganzen angelangt, nehmlih bey dr dee der Pflanze, als eines Zufammengefekten, in wel: chem jeder Theil wieder In dem Vorhergehenden nehmlich betrachteten win gleich einer ganzen Pflanze ıf. Fa — 2005 Be Wanze als einfah, in einent Lebenslauf, der von dem Keim beginnt und in dem Saamen endigt. . Aber jeder Knoten mit feinem Blast iſt für fih eine abge: ſchloſſene Bildungsftufe, und Grundlage — Boden ei⸗ —* auf ihn gegründeten, dur ihn vorbereiteten, hoͤ⸗ heren. Das, was ein Knoten mit feinem Blatt wirf 3 id, d h. in. der Entfaltung tft, ftellt ſich in der Knospe, welche im Winkel des Blatts bildet, in der Moͤg— lich keit einer unendlichen Entwicklung dar, b iſt in ihrem Ausſchlagen eine: Pflanze, die auf einer Pflanze Feimt, und folglih, da fie höherer Nahrung theilhaftig ıft, feiner Kotyledonen bedarf, fihnell und fihneller zum Ziel ruͤckt, nad) Verfihiedenheit der Pflau⸗ } sen und ihrer Gtelle an derfelben, unmittelbar in die Metamorphofe der Blüthe ſich aufſchließt. Denkt euch nun Knospen, die Bluͤthen hegen, an dem Zweige, der ſie traͤgt, aus der ſucceſſiven Meta— morphoſe in die ſimultane verſetzt, wie ſich auch Blaͤtter am Biel ihren fucceffiven Entwicklung in einen Kreis ſiellen, und den Kelch bilden, — und Ihr habt den zu— ſammengeſetzten Bluͤthenſtand, wie bey Aſtern, Sonnenblumen, Scabioſen ꝛc., oder, was auch, nur noch mehr zuſammengezogen, hieher gehört, die Verei⸗ nigung mehrerer Fruͤchte im Mittelpuncte einer Blume, wie bey Erdbeeren, Himbeeren, Ra— nunkeln ꝛc. Da iſt denn nun klar, daß, wenn jedes Bluͤmchen | einer zuſammengeſetzten Binme und ſelbſt jede Frucht einer einfachen mehrfruͤchtigen Blume einer ganzen Knospe, - fotglich einer ganzen Pflanze, gleich if, auch jedes Siaubgefaͤß, jeder Griffel, Blumenblatt ꝛc. kurz jeder Punet einer lebendigen Pflanze einer Knospe, einer nendlichen Pflanzegleich zu achten, und in ‚alle Formen durch vor- oder ruͤckſchreitende Metamor— phoſe uͤberzugehen, aus der innern Gleichheit in die Aa BRunlihtet bervorzutreten fahig fey- Das iſt die Bedeutung der ſproſſenden Roſe, die, ein myſtiſcher Schlüffel, das Buch von der Pflanzenmes ons öffnet und ſchließt. Wie einfach zeigt nun ein zuſammenfaſſender Blick uf den zuruͤckgelegten Weg die fruchtbaren Reſultate! Das Leben der Pflanze außert fih auf zwiefache Weife ent durch das Wahsthum, indem fie Stengel und Blätter hervorbringt, und fodann durch die Fort— pflansung, welche in den Blüthen= und Fruchtbau vollendet wird.’ . „Auch das Wachsſthum, das Sprof- fen von Knoten zu. Knoten, iſt Fortpflanzung, aber es unterſcheidet ſich von der Fortpflanzung. durch die Bluͤthe und Frucht: dadurch, daß hier die Kortpflane m gung gleichzeitig in ‚einem Acte, dort hingegen nach und nach in mehreren aufeinander folgenden Entwick— — ſich geht. Beyde Arten der Fortpflanzung beſchraͤnken ſich wechſelſeitig und man kann den Bluͤ— thenſtand durch Forderung ‚des Sproſſens aufhalten und dieſes durch Abnehmen der Bluͤthen und Hinde— rung ihrer Ausbildung fordern, und umgekehrt; daher ſich mit Recht ſagen laͤßt: Die Befruchtung ſey ein auf einen Punct zuſamnnengedraͤngtes Sproſſen, und das Sproffen hinwiederum ein auseinander gelegtes Befruchten. mm Die fnospe 1006 Diefer Gegenfak drück ſich nun auch in der Form aus, die jeder diefer Lebensäußerungen an der Pflanze entſpricht. „Eine Pflanze, welche ſproßt, dehnt ſich mehr oder weniger aus, fie entwickelt einen Gtiel oder Stengel, die Zwifchenräume von Knoten, zu Knoten find meiſt bemerkbar, und ihre. Blätter breiten fih von dem Stengel nach allen Seiten zu aus. — Eine Pflanze dagegen, welche bLüht, hat ſich in allen ihren Theis len zuſammengezogen, Länge und. Breite find gleiche fam aufgehoben und alle ihre Drgane find in einem hoͤchſt concentrivten Zuſtande, zunaͤchſt an einander enttwidelt und nach gewiffen Zahlen und Man Ben um ein Centrum verſammelt. en „Es mag nun aber die Pflanze foroffen, blühen oder Früchte. bringen, fo find es dorh nur immer dies felben Organe, welche in. vielfältigen Beftimmungen und unter oft veränderten Geftalten, die Vorſchrift der Na— tur erfüllen- Daſſelbe Organ, welches am Stengel als Blatt ſich ausgedehnt und eine höchft manigfaltige Ge ftalt angenommen: hatte, zieht fich nun im Sage zuſam⸗ mer, dehnt ſich im Blumenblatt wieder aus, zieht ſich in den Gefihlehtswerkzengen zuſammen, wm ſich als Frucht zum letzten Mal auszudehnen. Faßt man dieſe einzelnen Momente der Gleichartig⸗ keit in dem unaͤhnlich Scheinenden in eine Anſchauung: fo kann man von dem ‚ganzen Stengel fagen „er ſey ein ausgedehnter Blüthen- und Frudt- feand, wie wir son diefem prädicirt habem er fey ein zufammengezogener Gtengel. In den bier ausgezogenen Stellen hat Göthe fetbft den Inhalt feines Buchs zur Zeit, da er es vol: lendete, ausgedruͤckt. Aber es iſt reich und unerfchöpfs lich, wie die Natur, t Was es gewirkt hat, wird erft in den neueften Zeiz ten langſam fihtbar; doch es hat defto tiefer gegriffen, und beurkundet dadurch die Gewalt, mit der es fic) der Wiſſenſchaft bemächtigt hat, deren geiftige Blüthe es iſt. Alle Gewaͤchſe, die für die Dauer feimen, fihlagen erſt tiefe und fiarfe Wurzeln, während das Staͤmmchen kaum über die Erde herusrragt; dann aber folgen die Triebe in fteigender K Kraft, und bald fteht die veich bes laubte hohe Krone in Blüthe. So erflären wir ung, was Göthen ſelbſt auffiel, daß Anfangs feine Schrift grellen Widerſpruch und weg— werfende Urtheile erfuhr, dann eine Zeitlang gang ver— geilen fihien. Es war der Zeitraum vom Springen der Schale bis zum voflendeten Keimen im fruchtbaren Erd— rei. Dann war zivar der Keim ans Licht getreten, aber man fah ihn nicht. Er aber wirkte in den Gemüthern der Mens ſchen fort. Die Anfchauung des allgemein gültigen Vegetations⸗ geſetzes verband alle Pflanzen unter einen Begriff Was von jeder Pflanze im Verlauf ihres Lebens gilt, muß von allen Bfhanzen,alsein Öanzes, ale = eine Pflanze ‚betrachtet, ebenfalls gelten. Daraus folgt; Das Geſetz der if das Weine cip des natuͤrlichen Pflanzenſyſtems. 1007 Das will foviel fagen: Alte Pflanzen, vom Shin: mel bis zur Eiche und Roſe find zu betrachten ale Wur- zein, Stengel, Blätter ıc. einer Pflanze, und es iſt die Aufgabe der Wiffenfhaft, die natuͤrlichen Familien nach diefer Idee zu erfennen, zu bezeichnen und zur Ein: heit eines Gewähfes, das die ganze Pflanzenwelt umfaßt, geiftig zu verbinden. dee mehr oder minder vollftändig und deutlich, verfolgt: Voigt (Friedr Giegm.), Syſtem der Botanik. Jena 1808. 8. Kieſer, Aphorismen aus der. Phyſiologie der Pflanzen. Göttingen 1808. 8. A Meineke, Abhandlungen der naturforfchenden Geſell⸗ ſchaft in Halle. ı Heft. 2809. Oken, Lehrbuch der Naturphilofophte. 2 Abth. 1810. Schelber, erfte Fortſetzung feiner Kritik der Lehre von _ den Pflanzengeſchlechtern. Carlsruhe 1814. Hier ab⸗ geſehen von den kritiſchen Beziehungen dieſer Schrift. Diefe bloß ihrem philoſophiſchen Theil nach bes trachtet. Kiefer, Elemente der Phytonomie. ır Thl. Jena 1815. 8. Voigt, Grundzüge einer Naturgeſchichte ꝛc. Frankfurt mM. 1817. 8 i s Sprengel, Anleitung zur Kenntniß der Gewaͤchſe. Zweyte Auflage. ITH. Halle. 1816. 2 Thl. ı Abth. daſelbſt "1817. 8. mit Kupfer, Hier ift zum erften Mal der ganze Reichthum der Pflan zenwelt nach wiſſenſchaftlichen Principien geordnet, durch die nöthigen Abbildungen erläutert, und auf phi⸗ loſophiſchem Wege finnreich und lockend eingeleitet. Die⸗ ſes Buch waͤhlt zu Euerm Gefährten, Ihr, die Ihr aus Siebe und innerin Berufeud den Pflanzen zuwendet. Ihr werdet’ fie unter feiner. Führung gewiß finden und vers ftehen , ja fie werden Euerm Verſtaͤndniß fetöft entgegen £ommen. Da ifi alles lichtvoll, verftändig, wohlgeord⸗ net, und eine prunkloſe Fülle von Gelehrfamfeit verſteht da zu reden als wäre fie unfers Gleichen. ; Mehr durd) die Nothigung Der Zeit, fo fcheint es, als durch die Leitung der deutfchen Vorgänger, vegt ſich aud in Frankreich ein verwandter Geiſt für die Botanik, 5 De Candolle, (Theorie elementaire de la Botani- que. Paris 1813. 8.) ift voll von fruchtbaren Ideen für eine höhere wiffenfhaftliche Anſicht der Pflanzenwelt aus einem großen Schatz von Beobahtungen und fehöner Belefenheit gefammelt. Auf eignem Wege fucht aber gegenwärtig Hubert du Petit Thouard die Bahn, auf der wir eben Göthen ver— laſſen haben, indem er Durch eine fharffinnige Induction und fehr genaue analytifhe Unterfuhung die ihrer Möglichkeit nah unendliche Entwidelungsfahigfeir jeder Knospe erweißt. Seine Abhandlung (dorgelefen- in der Königl, Acad. d. Wiſſenſchaften zu Paris am zn 8br. 1816) führt den Titel: De la Terminaison des Plantes, und ift im Jourmal de Physique, Iuillet 1817 abge- drudt. Ein Essai sur lorganisation des Plantes. Paris 1806. 8. von demſelben Verf. enthalt ſchon die Grund: lagen der Unterfuchungen, die in der zuerft genannten Abhandlung die unbegränzte Metamorphofe der Knospen an der Linde, der Noßfaftenie uſw. nachmeidt: % * — Unter den neueren haben dieſe 1008 Was Robert Brown flır die Plantae compositae ge⸗ worden, davon ein andermal, z F Ucber die Claffifiention der Zoophyten, von Dr, Goldfuß. Da die Iſis kuͤrzlich IHft VII. Nro 146. 1817], durch die Zufammenftellung der Thierſyſteme von Cuvier und Dfen, die Elaffification der Thiere zur Sprade ger bracht hat; To werden wir "dadurch veranlaßt, eine Probe der von und gewählten Zufammenftellung mit: zutheilen. Erfte Klaffe. Urthiere. Protozoa, Erfie Drönung. Infusoria. 1) Das Urthrer, Wurzeltbier, iſt zuerft ein 2) Gak lertpunct Der fih bewegt und fih. um feine Achfe dreht. Mehrere Puncte ballen fih zu Kugeln und Scheiben zus fanmen; andere b) fegen fih zur Linie aneinander, oder es vereinigen ſich c) Linien mit Kugeln, und die Die Natur trachtet nah Thierchen werden gefchwänst. Drganen, nah Firtrung und Individugliſirung. Daher hoͤhlen fich einige diefer Thierchen aus, ziehen ſich in ſich 12 felbft zuriif und werden d) hohle Bläschen mit einer ° Deffnung — Mund und Magen. — Linien fißen an Munde, Ergreiforgane — Arme. — Dieß ift die erſte Fa— milie. Monades, } Daher feßen ſich die einen pflanzlih am Boden veft, und werden ein, immer mehr und mehr verziveigler, end— lih gegliederter, Pflanzenftamm mit thienifhen Blaͤs⸗ den. Die Staubfaden diefer Bläschen find Fangarme, der Fruchtfnoten ift der Magen. Hülle (S Mantel, Schaale) zB. Limnias, 2te Fam, Vorticellae, äittern und Wirbeln, und werden Lie erfien 2) Pflanzen- und Thierleben find neh im Gtreite, 4 4 Einige haben ſchon ei⸗ nen Deckel (= Magenklappen); andere eine‘ aͤußere 3) Diefen gegenüber erhalt das überwiegende thiez rifhe Leben die ralen umher, oder drehen fich um ihre Achfe, wie die andern fren. Gie ſchwimmen in Gpi= - — | Weltkoͤrper. Bey ihnen zeigt ſich zuerft Gliederung an k Schwanze (Spurrel, Zapfel, Bürftel), und der Magen bewegt fi im Innern — (Punctum faliens). Die er» ften find nadte Gallert wie Fiſch- und Frofcheyer, an— dere haben, wie Vogeleyer, eine Schaale, eine indivi= dualifirende Scheidwand. Ein zurüdziehbarer Hals entftehr indem fich der Mund roͤhrenfoͤrmig verlängert, Lippen dehnen ſich trichterformig aus, und Haͤrchen die umberfißen, oder anfchwellende Knötchen wirbeln und radern —Räderthiere. — Diefe werden fehon dem bloßen Auge fichtbar, und find, pierigen Hülfe, — Melicerta. Das Thier, noch aus lau— ter einzelnen Sallertpuncten zufammengefeßt, fondert die ganze Familie repräfentirend, entweder nad't, oder ftefen in einer pa= fothe wieder an einer befondern Gtelle des Korper® ab, — erſter Eyerſtock. Alſo find hier angedeutet: Haut, Mund, Lippen, Magen, Fangarme, Eyerfiod, Glieder, nämlich der Schwan. Ja die Näderthiere ſtrecken fogar, wie die Schnefen, Taftorgane mit ſchwar⸗ zen Spitzen (Augen) hervor = 31 Familie. Brachioni, erſtarken, fo auch die freyen Brachionen. 4) Eime Borticelle, die herangewachſen ift, und fich durch eine vefte aͤußere Hille gefichert hat, wird Federbufch: polyp. Diefe miſſen, wenn fie Nahrung einziehen wol fen, fi) feftfeßen, fonft drehen fie fih vergeblich im Wir— bei. Nur die Eriftatella erringt fich die Freyheit, So wie aber die pflanzlichen DVorticellen auf diefer Stuffe Ihre Flim⸗ merhaare werden laͤnger, und ſind endlich wirkliche Arme, mit welchen das Thier unmittelbar, nicht mehr vermit— telſt des Wirbels, ergreift. Da die Maſſe zunimmt, ſo verſchwindet die Gliederung wieder. Die ganz zarten ſitzen noch in einer Schaale (Pharetria, Coronella); die ftarfen dagegen find nackt, und halten fich mit dem Schwan; an (Hydra), und zeigen alfo noch eine Nei— gung zum vflanzenartigen Veſtwachſen. Eine ſelſtſtaͤndi— ge Hoder ift die Lucernaria, die zu den Medufen hin— weifet. Hier it nicht mehr bloßes Zerfallen in die Ur— form, ftatt der Fortpflanzung, fondern Fortpflanzung durch Lebendige Eyer oder Knospen. — 4te Familie, ‚Polypi. Zweyte Drönung: Lithozoa, Knochen- und Fleiſchmaſſe haben angefangen fich zu fordern; alles noch £lein und ſchwach, kaum vermögend ſich feine Individualität gegen den Andrang der Auſſen— - welt zu behaupten. Daher wird jegt die Mafenproducz tion vorherrfihend, und jene Bildungen wiederholen fih im größeren Maafftab. Thiere wie die Hydern und Lucer— naria feßen rohen Knochenſtoff, — Kalkerde, — ab, die fih nun zur Pflanzenform kryſtalliſirt. Das Thier ſchließt fich vefter an die Erde an, und indem es ich dem Planeten ganz hingiebt, wird es ftarf, (aber ebendeßhalb nur in pflanzlicher Form), wird eine thieriſch lebendige Bluͤthe. Ein feiner Gallertuͤberzug umgiebt zuerſt den Co— rallenffamın als Rinde, die einzelnen Polypen wurzeln in den Loͤchern und Hoͤhlungen deſſelben, und jeder hat ein individuelles Leben. — Erfte Familie Porinae, — Die erfte Gattung zeigt nur die Schleimwaͤnde — - Nullipora. — die folgenden verſammeln Thierblüthchen auf ten gemeinfchaftlichen Boden und verbinden diefeiben durch die empfindliche Gallertrinde,. die letzten endlich eigen eine Tendenz zur Trennung, und jeder einzelne Polyp mit feiner SKalfzelle fißt gleichfam nur will führtich neben dem andern — Cellepora, Bey der zweyten Familie, den Edel-Corallen wird die außere Haut vollfommener gebildet, und der nad) Innen zurüdgedrängte Knochenſtoff wird zuerſt feſtes Corall (Iſis), dann ſpongiös, knotig (Isis ochracea) und endlich, als die erſte Vorbildung einer Wirbelſaͤule, abwechſeld kalkig und hornartig CHippurium); das Ge— lenk ift aber noch ſteif verwachſen. Sin Gegenſatz iſt bey der dritten Familie — Nodulariae. — der Kalk nach außen geworfen und die Achfe der Stämme hornartig und weich. Die Glie— derung der harten Kalkhaut nimmt fo fehr überhand, { daß in ihrer Bildung das ganze Thierleben aufgeht. Endlich wird in der vierten Familie ein Zweig le— bendig. Der Knochenftoff tft gliederig, ein ganzer Polyp worden, groß gewachſen, und von der Erde loßgeriſſen felbſtſtandig. — Pentacrinus, — Sn diefer O rdnung fi. ıgı9. Heft. © = 1010 iſt alſo die Fortbildung des rohen Knochenſtoffes bie sur Gelbftftändigfeit als Ganzes, ſichtbar geworden. Die dritte Drönung — Phytozoa — zeige im Gegenfaß die Fortbildung der Fleiſchmaſſe auf eben diefem Stuffengang. Die Bildungen der erften Familie — Spongita, — (Gatt. Spongia und Alcyonium) verhalten fich wie Nullipora und Madrepera, nur ift bey ihnen der Knochenſtoff verfeinert, veriveichet, horn⸗ artig; die zweyte Familie — Geratophyta — (Gatt. Antipathes, Gorgonia, Placomus) entfpriht den Edelz Korallen; die dritte Familie — Tubulariaa — (Gatt. Tubularia, Sertularia) den Nodularien, mit hö— herer Fortbildung der fleifchigen Thiermaffe, und inder vierten Familie, fehen wir, wie die fleifhigen Po— Iypenbtüthen frey werden, in ihrem Innern fih zur Koͤrperſtuůtze einen Knochen ergeugen. — Pennatula, En- erinus. Letzterer iſt ein ausgewachſener Polyp, eine groß gewordene Hydra oder Lucernaria mit Fleiſch und Knochen. Iu der vierten Drdnu ng diefer Klaſſe twieders holt die Natur durch die Medufen die Snfuforien in größerem Maaßſtab, fo da fie fih zu jenen, wie Pilze zu den Schimmeln verhalten. In der That iſt auf dies fer Stuffe der Streit des Thierigen und Pflanzlichen durch die Form von thieriſchen Pilzen vermittelt. Die erfte Samilie, die Scheibenquallen — Be- TEndceR, > fireben ihren Hut oder Gtrunf auszuhoͤhlen, aus ihnen einen Magen zu bilden und letzteren zu Lang= armen zu zerſpalten. Die Gattungen derſelben ſind da— her a) ohne Stiel und ohne Arıne, b) mit einem Stiel und ohne Arme, ©) mit geftielten Armen, d) mit ungeftielten Armen. In jeder derfelben fehlt der Magen anfänglich, wird dann vielfach, und endlich einfach. Die zweyte Familie enthält die Nippens quallen — Beroes, — bey welchen der fhon gebils dete Magen ein Haupttheil des Körpers ıft, an welchem ſich aber uͤberdieß Kiemenaͤhnliche Blaͤttchen regen. Ihr gegenuͤber ſtehen die Blaſenquallen als dritte Familie, und zeichnen ſich durch ihre merkwuͤrdigen Luftbehaͤlter aus, in welchen ſie Luft erzeugen und da— durch nach Willkuͤhr an die Waſſerflaͤche hinaufſteigen koͤnnen. Die Knorpelquallen der vierten da: milie endlich haben fihh die Spur eines Darms, Ruft= und Waſſercanaͤle errungen, und der Knochenſtoff zeigt fih wieder, und zwar zu Knorpel veredelt. Gie blei— ben auf dem Wafferfpiegel mit der Luft in Berührung. Protozo a. IV. Medusinae 4, Porpitae 2. Phyffophorac 1. Berenices TI. Lithozoa I. Phytozoa 4. Pentacrinus 4. Enerinus 3. Nodulariae 2, Ifideae 3. Tubulariae 2, Ceratophrvta ı. Porinae. ı. Spongiae, T. Infusoria, 4. Polypi “ 5. Berocs 5. Brachioni 2, Voticellae 1, Monades, 64 LOII FDer ſcharfſinnige Vfr hat in dieſer Ueberſicht ſol⸗ cher nothmachenden Thiere manche ſchoͤne Beziehung an— gegeben, die uͤberlegt zu werden verdient. Zuerſt machen die eigentlichen Polypen (unſere Franſel) Noth. Wegen ihrer Groͤße weigern ſie ſich, mit den Infuſorien Kame— radſchaft zu machen, wegen ihrer Aderlofigkeit, mit den Quallen. Wir verſuchen es mit ihnen bald da bald dort, um endlich. zu ermerken, mit welchen fie ſich am beſten vertragen. Im Text machte der Vfr die Gtein- thtere- zur zweyten Ordnung, hier zur dritten, alfo den Quallen naher, twas auch in Bezug auf drevollfommnes ren. Thiere richtig ift. In den Pflanzenthieren find mehr Polypen; dort aber ſchon Quallen mit Scheeren- armen. Doch die Steinthiere über die Pilanzenthiere au ftellen, will ung, um unſers Syſtems willen, nicht ſchmecken; es müßte ſich denn etwa eine Nafe drehen laſſen. Die Quallen ſtehen zwar in: Betracht der Durch— ſichtigkeit und Gallertfubftenz den. Polypen fehr nadr doch giebt es auch ſolche Mufheln und: Schneden; auch baden die Quallen Adern, und endlich krummt ſich unfer Syſtein gewaltig dabey. Es moͤchte nicht gern. die Aderz thiere fahren laſſen, da. es einmal fo artig im Beſitz von Darm- und. Pungenthieren-iftz; auch ſieht die Ein— theilung in.“ Elententen-,, Gtein-, und Pflanzen = Thiere gar zu verführerifih aus, fo daß wir es nicht übers Herz bringen: fönnen,, fie ſchon bey Lebzeiten, fahren laſſen zn follen.. Un eine Einfiht in dag Einzelne: zu erhalten, und" fo. dieſe Anordnung in jedem Glied beurtheilen zu fün- nen, tollen wir hier, im Geifte des Vfrs, die Sippen. aus unferer Zoologie. einreihen.. Ordo I. Infusoria., Fam. I. Monades, a. Monas, Volvox, Proteus; Gonium, Cyclidium, Pa-- samaecium, Kolpoda. b, Vibrio, Bacillaria, Enchelys, Habel. ec. Cercaria, Ceratinm , Trachelius: (Beitfchel, Zirkel,) d, Bursaria,. e. ? Trichoda, Leucophra, Kerone; Flochel. Fam, II, Vorticellae. a. Tickel; Aftel, Schneller, Schnurrel, Stentor.. b. Limnias, Korbel, Tintinnus, Vaginaria. Fam, 'III. Brachioni,, a, Ecclissa. (Drill, Gtürzel); Spurrel (Glufel, Zapfel, Flundel, Bürftel.) b. Brachionus; } e. Rotifer: (Sihiebel, Schnattel, Bechel, Zinkel.) d. Melicerta (Blumel, Lappel.) * Fam. IV. Polypi a. Cristatella; Tubularia,. b. Kronel, Pharetria, c Hydra, (Pedicellaria iſt nichts.) d. Lucernaria,, Ordo II, Phytozoa. 5 Fam. 1! Spongita.. Spongia, Alcyonium. Fam. I. Cesatophyta. , Pennaria, Placomus, Gorgonia, Antipathes, ÜMEmees een —— 1012 Fam, III. Tubulariae. Clava, Coryne, Calamella, Sertularia.. Fam. IV. Pennatula, Encrinus, Ordo III, Lithozoa, Tam, I. Porinae,. Nullipora, Millepora, Matrepora, Maeandra, Tabipora,; Eschara, Cellepora;? Flustra,, Cellularia, Fam, IL Isideae, Isis, Hippurium, ; Fam, II: Nodulariae, Nodularia, Pavonium, ° > Fam. IV, Pentacrinus. Ordo IV. Medusinae, Fam. I. Berenices, a; Dhne Stiel: und Arm. ! Eudora, Berenice, Carybdea; Ephyra, Euryala, Obe-- lia, Cyanea; Phorcynia, Eulimene, Foyeolia, Pega-: sia,, Aequorea.. b. Mit Stiel ohne Arm.. Orythya, Geryonia, Limnorea, Favonia; Oceania,, Aglaura, Melicertum. ec. Mit Stiel und Armen. Chrysapra, Rhizostoma, Cassiopea, Cephea; Meli-- tea, Evagora, Pelagia; d. Mit Armen:ohne Stiel. Ocyrhoe, Aurellia; Callirhoe.. Fam. 1, Physsophorae, Stephanomia, Rhizophyra, Physsophosa, Arethusa, Fam, III. Beroes. - Gleba, Diphyes?; Ianira, Callianiray“Cestum ; Beroe ;; Idya, Trichtner. Et ; Fam, IV: Porpitae,, Porpitaa, Velella., Diefe finnreihe Anordnung gewahrt allerdings eine’ fhöne Aufeinanderfolge, und was: ung betrifft, fo fonn= ten wir. bie: auf weniges damit zufrieden fenn,. wenn mir die Gteinthiere vor den Pflanzenthieren ftänden,. obſchon diefe,. wie. geſagt, fich. Allerdings fehr wohl an die Polypen anfchliehen; doch weiß. man kaum, foll man’ Pennatula. und: Encrinus: den. Qualken: näher. ftellen, oder-Pentacrinus;: wenn diefer- nicht gar eine Art Mer dufenhaupt iſt. Auch kommen in den: Milleporen ebenſo arme Thiere vor, als in den Alcyonien, ja aͤrmere, -gleich- fan: nur Vorticellae,. Doch: es läßt fi hierüber aller— ley vergeblich. reden, weil wir faft noch fein Thier dies J fer: ganzen: Klaſſe kennen, nicht einmal die Quallen, ſelbſt noch nicht nach der, uͤbrigens lobenswerthen Arbeit von Gäde Warum will denn niemand mehr Fedicel- laria finden? Wir haben diefes Stuͤck ausgeftrichen Wir fonnen durchaus nicht von’unferemsphilofophir fhen- Princip der Thiereintheilung: abgehen, daß es nehmlich ſoviel Thierabtheilungen:gebe,- als Hauptorga⸗ ne: oder. Syſteme im Leibe, und. wir find. demnach ge— zwungen, die Quallen von den Halbthieren zu tren— nen; weil es ohne fie, feine, Thiere gaͤbe, die das Ader— ſyſtem herumtrügen,. was doch eben fo nothwendig ik, als die abgefonderte- Verleiblichung des. Darm= und Lungen ſyſtems, welche. beyde. doch- unwieder ſprechbar im den Schnecken und Kerfen herum kriechen. Ob wir aber mie den „gemeinen: Sußwaſſerpolypen zu den Halbthie— - I0T5, ren ſollen oder zu den Qualien, wiſſen teie in der That noch nicht recht; oder vielmehr wir ſtehen nur an, ob wir fie zu den Infuſorien ſtellen dürfen, indem wir gar nichts dagegen haben, wenn fie glauben, ſich mit den Planzenthieren verftehen zu Fonnen. "_ Lepas’und Balanas machen am meiften zu fhaffen. Eie fichen den Serpeln nah, ebenfo den Fifchläufen ; auch wieder auffallend den Gceigeln und Holothurien; und doch wollten fie nicht von. den Mufcheln weg. G. 4. Goldfuß über die Entwickelungsſtuffen des Thieres. Omne vi- vum exovo. Ein Sendſchreiben an BE Nees v. Efen- bei. M. e. Tabell. Nürnberg b. Schrag. 17. 8. 58. Zuerft von I v. E. eine Art‘ Vorrede. freundliher Gruß zu diefen Dfter= Ey, der das erbauliche hat, dab er zeigt, wie die Naturgefihihte durch Freun— des⸗Umgang gewinnt,, und. wie. einer. den andern aufs regt. 5 Die Tabell® ftellt ein Ey vor, in dem die Shier=- klaſſen und Ordnungen eingetragen find, und wovon das Büchlein den Fundigen Erklaͤrer macht. Das Ey ift zuerſt eingetheilt in die 4 Weltgegenden, und zwar uns ten am ſtumpfen Ende Oſt, oben am fpißigen Weft, rechts Nord, links. Suͤd. Im Ey: felbft. find wieder mehrere Kreife, Dvafe,. Ellipfen eingetragen, und darinn die Thiere vertheilt. Diefe Einträge find faft alle grö= Bere Kreife,. welche den: erften: nah. Dften_einfhliesgs Ben und ihn am Yusgangspunct, berühren. Go er- weitert fih gleichfam: die: thieriſche Welt: immermehr, je weiter fie von ihrem Urſprung kommt, und dennoch sieht fie fich wieder am weſtlichen Pol des größten Krei— ſes oder des all umſchließenden Ovals völlig: zuſammen, ‚um den Menfchen zu bilden-. Man kann im Anfchauen die= - fer Vertheitung verloren, ftundenlang subringen, und’ wird immer neue Beziehungen entdecken, die einen an— ziehen noch mehr zu firchen. Betrachtungsweiſe eigenthuͤmliche hereinlegen, und er wird nie Unrecht haben. Wir verweilten ſchon oft mit Vergnuligen auf dieſer Art von Landcharte, um die an— ſtoͤßenden Thiervoͤlker in ihrer. Geſtalt und Lebensart zu | vergleichen, und die Abſtammungen zu entdeden, welche meift auf fonderbare und’ überrafhende Weife fih haben: verfolgen: laffen; und glaubt: man, man ſey nun zu Ende, ſo gut wieder‘ dort‘ ein, neuer Wert wandter- hervor, und‘. zieht. fogleih eine Sipp⸗ ſhaft nach ſich; das. Spiel der Entwickelnngen iſt in dieſen mannigfaltigen Reigen endlos, und wenn wir auch gleich keine rechte Ordnung darinn erblicken, und daher feinen Ruhepunct, erhatten;: fondern vieleicht durch zu gefüchte Sihlingungen. Wer ag nicht’ Luſt bekommen; einmal‘ in diefes bielgewoöl⸗ bige € ler, Gänge, zu durchwandeln, worauf ſo viele vieltrach⸗ tige Weſen, nicht aufgeſtellt ſind, ſondern ſich luſtig und bunt neben und'in:cinander bewegen, ohne durch einan— der zu kommen, gleſch Lem: Sternen in den Himmels— gewoͤlben. Dabon einiges, wann wir den Vfr gehört: Ein Jeder kann nach ſciner fo muͤſſen wir dagegen; geſtehen, daß fie das Leben und Regen: immer munter‘ und» zwar nicht Durch" Untereinanderwerfen, - Ey hineinzuſteigen und die. Treppen; 'Erker, Soͤl⸗ 1014 Hften ift alfo der Punct genannt, im dem die orga— nifationsfahige Urmaterie liegt (Infuforien), die nach drey Richtungen hin fi) zu individualifiren ſtrebt. Die Mittelrichtung giebt Urthiere, Strahlenthiere, Weichthie— re, Fiſche und pfoten « und handtragende Gäugthiere, und ift vorzüglich die Reihe der Zeugung, der Wurzel; die nördliche gibt Eingeweidwürmer, Krabbeln, Lurche und grasfrejfende. Gäugthiere, die Reihe der Werdau: ung, des Stammes; die füdliche endlich Rothwuͤrmer, Käfer, Vogel und die fleifchfreffenden Gäugthiere, die Neihe der Athmung, der Blätter... Im letzten Weften fteht der Menfh, Zufanmenfluß der drey Richtungen. So ſtehen immer drey Thierklaſſen auf gleicher Stuffe der Ausbildung:- 2 Die Stuffen find wohl fo: a. Urthiere; b. Strah— lenthiere, Eingeweidew,, Rothiw. ; c. Weichthiere Cleche), Krabbeln, Kerfe; d. Fiſche, Lurche, Bügel, e. Saͤug⸗ thiere. Die vielfinnigen: Angraͤnzungen dieſer Klaſſen hätten mehr beſprochen werden ſollen. Der Vfr eilt zu furz dariiber hinaus, und überläßt dem: Lefer mehr, als ihn Bifligerweife zugemuthet werden fann. Gewiß wer⸗ den die meiſten Lefer: diefe Taſel anftusen, melde fei- nen Begriff von: philoſophiſcher Zoologie ha— benz; — und wie wenig iſt diefe verbreitet? ES ift hie— für eine fonderbare Inftenz „. aber’ es ift doch eine, wenn wir fagen; daß zB... von: unferer Zoologie, welche fih doch auch hieher rechnen darf, und die nebenbey die voll- ftandigfte europäifhe Zoologie: iſt, bis jeßt noch nicht mehr als die halbe, fehr mäßige Auflage abgefekt ift. — So ift die Reihe: Infuforten, Quallen, Actinien, Holo= thurien, Balanen, Sepien, Fiſche, Saͤugthiere fehr na— tuͤrlich; wie auch die: Pflanzenthiere, Rothwuͤrmer, Kerfe, Vögel; und die Steinthier, Eingeweidiv. ? Krab- bein, Lurche; obgleich bey alle dem: ſolche Stuffenfolge, nicht zugegeben werden darf, und zwar debhalb, weis jede Thierflaffe wieder unten anfängt; doch auch dieſes wieder feine” gewiſſe Tiefe hat, Es hilft nun einmal nichts: der Vsgel iſt höher als der Fiſch, wenn gleich‘ der Hay unmittelbarer in den Wal übergeht, als iraend ein Vogel in ein: Saͤugthier. Eben⸗ fo find Krokodille, Schildkröten: ſchon leibhafte Säug- thiere, denen nur die. Zitzen fehlen. - Deshalb läßt aber auch der Bfr, fehr gut, alle drey Klaſſen an die Säug- thiere ſtoßen; und dieſes bildlich darzuſtellen, iſt ihm vor allen auf eine geiſtreiche Art: gelungen: und wäre es auch nur» diefes ſchoͤne Spiel des Geiftes, doch im- mer das erfreulichfte;, befriedigendfte und: fattigendfte, das. der Dfr hier-zu verfinnfichen: Luft hatte, fo hätte er genug‘ gethan,.um mit feiner. Arbeit‘ zufrieden feyn zu koͤnnen; und wir haben genug davon, um ung mit an die. Tafel zu feßen,, und. das. Ey bequemlicher aus- zuſchluͤrfen.⸗ Doch Haͤute- und Schaalenſplitter bleiben uͤbrig, und die laſſen wir dem Vfr: ob er fie wegraͤumt oder liegen laͤßt, uns gleich. Wir: haben: den‘ Dotter und das Giahr.- 2. Ur thiere, und zwar zuerft a. einfache Infuſ., dann b. gewimperte (l.eucophrae), worauf c. Brachi- oui folgen, Vorticella, Melicerta, "und d. Federbuſch— pofypen, Hydra, Lucernaria, 1015 ẽ 2. Steinthiere; a. Nulliporen, Milleporen ıc., Celleporen, b. Iſiden, c. Corallinen, d. Pentacrinus. 3. Bflanzenthiere;a, Spongia, Alcyonium, Po- Iycyclus,b. Gorgoniae, c, Zubularien, Gertularien, d. Pennatula, Encrinus. -Diefe Pf. den Abth, der Sth. entfprechend. 4. Quallen; a. Scheibeng., b. Walzeng., c. Bla⸗ feng., d. $norpelg., { 5, Radiarien; a. Actinien, b. Geeigel, c. Geefterne, d. Holothurien, — Diefe Thiere ftellt der Pfr nicht fo gerippartig hinter einander, wie wir hier, fondern fie kommen ihm nur in einer beziehungsreichen Rede fo nach und nach zu Handen. 6. Eingeweidwürmer; a, Blaſenw. b. Bdw. c. Plattw. (Limacoidea), d. Rundw. — Gegenüber die: 7 Rothbwürmer (Annufarien); a. Naiden, Re— genwuͤrmer, b, Planarien, Hirudo, Sipunculus, Thalas- sema, c, Röhrenwürmer, Spirillum , d, Amphitriten, e» Neeriden. Der Parallelismus diefer Würmer mit den eigentlt= chen Sinfectenordnungen iſt finnveich bemerkt und anges geben ; Schade daß .er nicht ganz iſt. Dann läßt der Bfr die Mollusfen, Eruftaceen und Inſecten folgen; in der Mitte jene, rechts die mitten, links diefe. 9. Mollusfen, a. Cirrhipeda, Lingula, b. Ace- phala, c. Gafieropoda, d. Pteropoda. e. Cephalo- poda, 9. Die Eruftaceen rechts, nad Norden. a, Ento- moltraca. b. Sirebfe, e. Araneiden, d. Ecorpionen. . 10, Inſecten nad) Mittag, a. Aptera, b. Hemiptera, rechts c. Orthoptera; d. Coleoptera, links e. Diptera, f, Nevroptera, gradaus g. Hymenoptera, h. Lepidop. tera. 11. Höher gegen Weften in der Mitte die Fiſche. a. Branchiofiegi, b. Cliondropterygii, rechts c. Apo- des, links d, Iugulares, e, Thoracici, f. Abdominales, r2. nach Norden die Lurche, a. Froͤſche, b. Schild⸗ fröten, e. Schlangen, d. Eydedfen. 73. Gegenüber nah Güden die Voͤgel—. a. Anseres, b. Grallae, links c. Spechte, d. Naben, e. NRaubvögel, rechts f. Papageven, g. Hühner, h, Strauße, gradaus i. Schwalben, k. Sänger. 14. Säugthiere fleigen in drey Reihen auf. Rechts die Pflanzenfreffer, Wallroß, Schweine, Elephant, Prerd, 2, Widerfauer: links gegenuber Wale, Nobben, Fiſchot— tern, Viverren, Muftelen, Rasen, Bären, Megalotis, Hunde; gradaus in der Mitte Schnabelthiere, Ameiſen⸗ freſſer, Faulthier, Mauſe, Eichhörnchen, Spitzmäuſe, Igel, Beutelthiere, Dasyurus, Wombat, Didelphys, Fledermaͤuſe, Galeopithecus, Mafı, Affen, Menſch. Unten Es werden fo viele Beziehungen theils ausgefpro= chen, theils auf der Tafel ausgedrüdt, daß es klar wird, daß der, welcher das kann, das ganze Thierreich in feiner Gewalt haben muß, und damit nach Belieben zu fchalten und walten vermag; fo wie auch, daß es un- moͤglich ift, iheils fie herauszuheben, theild die Eden und Enden, weldhe aneinander ftoßen, mit Worten zu —_—__ au on befchreiben.. Daher Test das Büchlem, und betrachtet aufeinem fanften Ruheplatz die Steintafel, irn Was fih vor der Hand gegen diefe Arbeit ſagen laͤßt, iſt die Unſymmetrie der Zahl, ſowohl in den Klaf- fen, ald Drönungen und Familien. Ein alter -Natur= forfcher wird denken- daß ſeyen der Natur willführlich aufgedrungene Vorſchriften; wir glauben aber, daß wir durch unfere Naturgefchichte gezeigt haben, daß folh eine Meynung nicht mehr unter die zu beachtenden ges hört. Form und Zahl hat fein beſtimmtes Maak, und zwar ein ſymmetriſches ſowohl in der Aufſteigung als der Ausweihung. Mache doch einmal jemand zoologi— fhe Paralleltafein, worauf eine Sippfchaft zehnmal wie⸗ derholt feyn mag, je nad der Zahl ihrer ſeitlichen oder fteigenden Freundfihaften. — Wir waren. aafangs Wil lens, die Steintafel, welche das Thierreich enthalt, auch in der Iſis zu liefern; allein da jeßt die Zoologie ohne- hin fo wenig Abnahme findet und jeder fih gern einbil⸗ det, er hätte mit dem NHalben fürs Ganze genug; fo haben wir-das unterlaffen. Wer fih an @geiftreichen Zu= fammenftellungen der Thiere erfreut, die eben fo edle Romane find, als die Zufammenftellung menfchlicher Leis, denfhaften, Tugenden und Narrheiten (nur, ein Thier- gewimmel im Menfchen), der. wird diefes Büchlein ſelbſt su bekommen willen. Ueber die Aufftellung. einer neuen Inſecten Drdnung, Strepfiptera, von A. D, (Bull. d Se. 1815.) Roſſi hatte, aufangs unter dem Namen ichneumon vesparum (Bullet. d. Sc, Soc. Philom. ır Serie Pay und Juny 1793, Pag. 49 tab. 4. Fig. A. B.) und nad ber unter.dem, Xenos vesparum (Faunae Erusc, maut- till. append. p. 114) ein Inſect befchrieben, woraus er den Typus einer neuen Gippe in der Ordnung Hy-, menoptera bilden zu müflen ‚glaubte. Mr. Kirby (Mo- nogr, apum Angliae J., tab. ı4. nr. 11. Fig. 1-9 und IL* pag. 110- 414) hate ein anderes Inſect, Stylops me- littae genannt, welches viele Charactere mit dem Xenos von Roſſi gemein hat. Mr. Latreille ftellte fie zufamz, men, nachdem er beyde beobachtet hatte, und war der exfte, welcher anzeigte dat; dieſe Infecten zu keiner der, bisher aufgeftollten Drdnungen paßten (gen. inleet. et, crustac. tom, 4. pag, ult.) 3 Nach der Herausgabe diefes Werks, entdeckte der gelehrte englilche Entomologe Mr, Peck eine neue Gat- tung, berivandt mit der, welche Roſſi befannt gemacht, und theilte Mr. Kirby davon die Belchreibung mit. Endlich ftellte diefer leßte Naturforfcher, indem ek die Beobachtungen aller ferner Vorgänger zuſammen— nahm, in der Abhandl. wovon wir reden, eine neue Ordnung in der Elaffv der Infecten auf, unter dem Nahen Strepfiptera (welches, gewundene Flügel bedeutet), . die feinen Stylops und Roſſi's Xenos ein— ſchließt. Dieſe Inſecten haben beym erſten Anblick etwas von der Form der Diptera und Hemiptera (Wanzen). Shr großer Schild nähert fie Eefonders den letztern, allein ihre andern Charactere bringen fie den erſtern * Pi 1017 viel naͤher; wirklich haben ſie nur 2 fiihtbare Flügel, wenn ihre Verwandlung vollkommen iſt, wie man dieß bey den meiſten Dipteris (Mucken) bemerkt; uͤberdieß iſt ihre Larve fußlos und die Haut derſelben dient der Nomphe zur aͤußern Decke. Was ſie beſonders unter— ſcheidet, iſt das Daſeyn zweyer lederartigen beweglichen Körper rechts und links am vordern Theil des Brufk: ſtuͤcks, welche laͤnglich, linienfoͤrmig, zuruͤckgebogen und an ihrem freyen Ende gleichſam nach außen gewunden ſind. Mr. Kirby giebt ihnen den Nahmen Elytra (Fluͤ⸗ geldecken); aber diefe Benennung ſcheint ung ihnen nicht sufommen zu koͤnnen, weil ihr Anhang: Punct ganz verſchieden ift von dem, den die wahren Flügeldeden, es feven nun (Käfer) Coleoptera, oder (Schricken) Or- 1 thoptera, oder auch HRHewiptera, haben,:und weit über- dieß dieſe Theite auf Feine Art. die eigentlihen Flügel bedecken. Diefe haben die. Geftalt eines Fachers und ihre Adern divergieren von ihrer Einlenfung ar. Die Lebensweife dieſer Inſecten hat fie bemerkbar gemacht; fie find Schmaroger anderer Inſecten befon= ders.der Einfiedler- Wefpen (Polistes, Latr,) und der Andrenen von Olivier, wovon Mr. Kirby die Sippe Melitta gebildet hat. Ihre Larve, welche wie wir ge fagt haben, ein fußlofer Wurm ift, befteht aus 11 Rin⸗ geln „oder Sheilen, woson der vordere oder Kopf durch eine Art von Hafe abgefondert iſt. Diefe Yarve. lebt innwendig im Korper der Juſecten, die wir eben gez nannt haben, und wein fie fich verpuppen will, erfcheint ie „auden,,, zwiſchen dem dritten und vierten Ning des A der Hymenoptera (nmen), von denen fie arleht hat, und laßt ihren in feine Haut eingefchleBnen Koͤrper herborſpringen, der dann ihre Puppen-Schaale geworden. Das vollkommene Inſect wirft bey der Ent— wickelung ſeine Puppen⸗Shaale ab, ohne Zweifel durch Bewegungen. mit den beyden lederartigen und gewunde— nen Gtummeln,- deren wir erwaäͤhnt haben, und die Kirby; Elyıra nennt. Die Strepliptera haben nad ihm, den. wefentii- hen ‚Character, Daß Die Elytra nicht die Flügel bede— ‚den; und den fünftlihen Charafter, die Elyıra ftehen ‚bon einander ab, an ihren Enden gewunden, die Fliͤ— ‚gel find offen, fkrahlig, laͤngsgefaltet; ihr Schild fehr entwicdelt, und bedeckt den größten Theil des Abdo- mens. ‚Was die natlirlihen Charactere betrifft, fo find dieß folgende: Körper länglich oder geftredt faſt cy- lindriſch, Tederartig; Kopf aufſitzend, Breiter als der Körper, querftehend und groß; Maut. ohne Dber- oder Anter-Lippe und Marillen (alfo Unterk.); zwey Mandis bein, hornig, geſtreckt, Linear, fharf, ohne Zähne, fich durchkreuzend, unterhalb des Kopfes ftehend, und an ih: ver, Bafis zwey Freßfpigen, zweygliedrig Cdiefer letzte Character, der ‚nur den, eigentl, fo genannten Marillen zukommt, laßt uns vermuthen, daß es paßend ift den Character, den Mr. Kirby dieſen Infecten giebt, dahin abzuändern: keine Mandibeln, hornige, ver: längerte Marillen, ufiv.) Fühlhorner, in einer zwiſchen den Augen, befegenen Höhlung der Stirne he- veftiget, jedes mit einem dien Stiel mit 2 bi 3 Ge- ‚ lenfen, und von zwey verlängerten, cylindrifchen Ziwei- gen mit ſtumpfer Spitze gebildet, hervorliegende kegel— Vſis ug. Heft 6. 1018 foͤrmige faſt geſtielte Augen, aus ſechseckigen ſehr deuta lichen nicht vielen Zellen beſtehend; glatte Yugen fehlen ganzlih; das Bruftftuc- ift befonders ein dreyediger fehr geſtreckter Schild, der faft den halben Körper be- deckt; weite faſt haͤutige Flügel, wenn fie geöffnet find wie Sacher; lange gleiche Füfe, die zwey vordern Paare nahe beifammen und die hintern fehr entfernt, weil die Bruſt fih fehr unter den. Körper verlängert; Fußtwur- zeln 4gliedrig, mit ı Ballen, der leßte ohne Sllauen ; Bauch linear, an den Geiten aufgeworfen, und aus & bis 9 Einfchnitten beftehend. Diefe Ordnung befteht aus zwey Sippen. ıte Seylops. Fuͤhlhoͤrner gabelig, oberer Aft ge: gliedert, Augen geftielt, aus deutlichen Zellen gebildet, Bauch weich, zuruͤckziehbar. Bis jetzt befteht fie aus einer einzigen Gattung, dem Stylops melittae. 2te. Xenos, Fühlhörner gablig, beyde Aefte unge= gliedert, Augen geftielt, von Zellen gebildet; Baud) hornig, After fleifchig oder weid): Man unterfcheidet davon zwey Gattungen. Xenos Rossii. Er ift fhwarz, die Fühlhörner- Aeſte zufammen gedrüdt; die Fußwurzeln braun. Er findet fih auf Vespa gallica (Polistes Lätr.) Xenos Peckii, ſchwarzbraun, die Aeſte feiner Fuͤhl⸗ höhlhörner halb eylinderfoͤrmig, weiß gefledt; After bloß; die Füße gelblich, bleich, Ferfen braun. ä Mr. Pet hat diefen auf einer amerifanifchen Wefpe beobachtet (Polistes fuscata Fabr‘) ? - A,D, Ueber das Inſect, das den Lack erzeugt, von Latreille, Wir kennen bis jetzt dieß Inſect ſehr wenig, indem James Kerr und Roxburgh, denen wir dag meifte dar— über verdanken, das Thier nicht genau genug beobachtet haben.) Nach dem verftern -foll der Körper des Inſects langl. rund fenn, von. Geftalt und Größe einer Laus, roth und in zwölf. Ninge getheilt;. es habe zwey faden- formige Fuͤhlhoͤrner halb fo groß als Körper, auseinan- derftehend, mit 2 oder 3 fehr feinen Borften,. die lan- ger als Fuͤhlhörner, fehs Füße, Rüden conver, Bauch ‚glatt, Ende mit zwey horizontalen Borften, Augen und Maul mit bloßen Augen nicht zu erkennen. Er habe nie ihre Begattungsart gefehen und aud nie ihre Gefchlehts= Unterfihiede bemerkt, noch je Individuen mit Flügeln gefunden. Nach Roxburgh aber hat das Lad = Infect von der. Mimofa auf Coromandel dergleichen, das Weib- hen zwey und das Männchen vier; wenn bier fein Ir— thum obwaltet, fo fteht die nicht nur mit den, was wir von den Cochpenillen willen, im Wiederfpruh, ſon— dern mit allem, was wir an den andern Inſecten be— merkt haben, Wenn in feiner Beobahtung fein Ir— thum ift, fo muß Dieb Inſect wahrfheinlih eine eigene Sippe bilden. Ungeachtet diefes Mangels an Thatfahen find wir doch befugt, das Lack-Inſect mit den Cochenillen oder Gallinfecten zufanmmenzuftellen, wie es fihon Fabricius gethan (Coceus ficus); ige Kerr’s Zeugniß feßt k 1019 das Weibchen dieſes Inſectes in einer Epoche feines Le— bens fih auf immer an die Pflanzen veft, von denen es lebt; es ftirbt dort uud fein Cadaver bedeckt den. Keim feiner Nachkommenſchaft. Dieß find nun Chara- etere, welche die Infecten der Linnefchen Sippe Coceus oder Cochenille- auszeichnen. Nah den Beobahtungen von Reaumur, Degeer, Thury de Menonville und aneinen eigenen iſt cd gewiß, dab: 1) Die Weibchen diefer Sippe nie Fihgel bekommen ; dab ihr Mund eine Art kleiner fihnabelformiger Rüſſel ift, der am vordern Ende der Bruſt entſpringt zwiſchen den beyden erften Füßen: ’ 2) Daß diefes Drgan den Männchen fehlt; daß fie aber zwey horizontal auf dem Körper liegende Flügel haben. Ihr Bauch endet in 2 Barften; dieſer Cha⸗— racter aber findet fih auch bey einigen innlaͤndiſchen Co⸗ chenill⸗Weibchen, und bey denen des Lack-Inſects iſt derfelbe Fall, Die Fuͤhlhoͤrner beyder Geſchlechter beſte— den ungefähr aus 1Xx Gelenken mit zweh langen und auseinanderftehenden Haaren am Ende. ' Go haben es auch die Lack? Cochenillen. Tabricius, der dieſes Anz fect nad) Kerr’s ‘groben Zeichnungen befchrieb, nannte diefe Fuͤhlhoͤrner fehr uneigentlih, zweigig. -Die Fuß⸗ wurzeln der Coccus haben nur ein Gelenk und am Ende nur eine Klaue; durch dieſen Character zeichnen ſie ſich wie⸗ der ausſchließend von den andern Inſecten diefer Ord— nung den Hemipteren aus. Endlich erleiden die Maͤnn⸗ chen der Coccus, ehe ſie zu ihrem vollkommenen Zuſtand gelangen, eine voͤllige Verwandelung in einer aus ihrer eignen Haut gemachten Huͤlſe, dieß naͤhert ſie mehreren zweyfluͤgligen Inſecten, mit denen ſie uͤberdieß in Be— ziehung auf die Zahl dieſerOrgane noch einen andern Verwandtſchafte-Zug haben. Alle unfere innlaͤndiſche Cochenillen-Weibchen be— veſtigen ſich mit einer baumwollenartigen und klebrigen Materie, die aus verſchiedenen Poren ihrer Haut ſchwitzt, und eigentlich beſtimmt iſt, ihre Eyer einzuhülfen, bald unter ihrem Körper felbjt, bald außerhalb dejjelben an deffen hinteyem Ende, wo fie ein ziemliches Bulk bilden. Die weibliche Lad = oder indifche Feigenbaume = Coihenille hat fintt diefer Baumwolle eine harzige Materie, die aber, anfanglid) wenigftens, nur aus den Seiten des Körpers zu kommen fiheint, weil nad) Kerr das Thier nur erft nach einer gewiffen Zeit in’ einer vollendeten Zelle ift. Da diefe Infeeten fih im großer Anzahl eins neben das andere feßen, fo daß fie ſich berühren und gar fern leeres Fleckchen bleibt, fo haͤuft fich die harzige Materie oder der Lad, der als Fluͤſſigkeit aus ihren Körpern ſchwitzt, an, fließt zufammen und bildet eine gemeinfchaftlige Krufte, die man in Anfehung der Ein— vihtung den SKruften mehrerer Polypen- Arten verglei= hen kann. Die weiße Subſtanz im Innern der Zellen iſt nichts als eine Zufammenhäufung von Haͤutchen oder Eyerſchaalen diefer Inſecten. Demnach unterſcheidet ſich die Lack⸗-Cochenille in der Beſchaffenheit der ausſchwi— tzenden Materie von den andern befannten Arten, Diele, wenn fie auch bisweilen fehr haufig auf einer und derfels Ben Pflanze find, fammeln fih doch nie fo auf einen Haufen zufammen, wann fie ihre Eyer legen. Ihre Jungen kommen, wenn das Cadaver ihrer Mutter Ihnen men en m 1020 als everförmige Hilfe gedient hat, aus dem hinterm Ende diefes Körpers heraus und gleiten unter das Bauch⸗ haͤutchen. Aber nach Kerr arbeiten fid) die Jungen der Sad -Eochenille durch Die Ruͤckenhaut und zerſprengen ihre Zelle; dieß beſtaͤtigt fih dadurch, Daß man im Yan= det den Stanaen= Lad, deflen oberer Theil nicht durch— bohrt ift, vorzieht. Doch bleibt diefe Cache immer ſehr fonderbar und ſchwer zu erklaͤren, bey. den ſchwachen Mitteln, welche das Inſect hat feine Banda zu durch⸗ brechen. In Anſehung des Geſchichtlichen, daß mir we⸗— niger neu und intereſſant zu ſeyn ſcheint, verweiſe ich, auf die Kerriſche Abh. ſelbſt Cin Transact. of the z0y, Soc, of London 1781.) ' Memoires sur les animanx sans’ vertebres; par Jules Cesar Savigny. Seconde Partie. Pr. Mem. Fasc, ı—3. Recherches anot. sur les Ascidies composees et simples. "Systeme de la Classe (des Ascidies. '24 Plan+ ches. 8. Paris chez Deterville, Treuttel er Würz. 1816. 240. : Herr Savigny iſt durch den erften Theil diefes Werz kes H, welcher die Zergliederung der Freßwerkzeuge J Inſecten darſtellt und deren Bedeutung vergteichend nach⸗ weiſet, in Deutſchland rühmlichſt bekannt, geworden, und man bat hier feine Merdienfte vieleicht ınedr ge⸗ wuͤrdiget als in feinem Daterlande, wo man ihm jez doch, als Mitarbeiter an dem großen Wert uber Aegy— pten, Gerechtigkeit widerfahren laffen muß. Inden Hr. Savigny die Zoophyten unterſuchte,- welche er im Mittelläöntifhen und rothen Meere geſam⸗ melt hatte, um fie in jenem größen Werk zu befchrei⸗ ben, fand er bald, daß einige jener gallertartigen Kru⸗ ſten und Kugeln, die man Bis jetzt zu den Alchonien rechnete, einen viel zufanimengefoßtern Bau haben, als fid) bey Polypenthierchen vermuthen ließ. Bereits auf- merffam gemadt durd Schloſſer und Gärtner, (durch welche wir wiſſen, daß der ‘Stern des Aleyon; Schlofferi nicht ein einfacher Polyp fey) — teilte er die muhſamſten mikroſcopifchen Unterfuhungen an, um der Bau ähnlicher Alchonien zu erforfhen. Die erſte Art, welche er unterfuchte, war von Al eyon. Ficus wenig unterfchieden. Er fand eine Menge fleiner, faft walziger Thierchen, von der Dide "eines Hirfeforns, die parallel neben einander in eben’ fo vrelen Zellen einer Gallertkruſte fiedeh, fo" Laß ſie nur durch inne Scheidewaͤnde vor einander getrennt werden. Sie find an die Wände ihrer Zellen nur an emer einzigen Stelle angewachfen, und laſſen ſich fehr Tercht Kevans- ziehen und einzeln’ unterfuchen. Ahr Mund iſt rund, mit 6 Strahfenblättchen umgeben, und der Nörper ent= Hält zwey Höhlen, eine Kiemen = und eine Bauchhöhle, Letztere hängt mit der erftern durch einen kurzen Schlund zufammen und enthält einen Magenſack und einem Darm der, wenn er etwas abwaͤrts geſtiegen ift, ſich wieder bis zur Mundöffnung zuruckkrummt und ſich in der Raͤhe zu öffnen ſcheint. Im Innern der Kiemenhoͤhle ſieht man an einer Seite zwey parallel laufende, braune Ger faße, die fih an einem Knoͤpfchen neben denn Munde ) Werden wir naͤchſtens mittheilen un Die nor Pr De LETTER 12 41) SER 25 Bi- 1024: endigen Der unterſte Theil jedes Dhierchens wird durch einen Buͤndel von Koͤrnern gebildet⸗ welche der Eherſtock find. LEN Se ; Eine zweyte Art (bolyclinum Saturninum $.) — ht aus einer gewolbten, weichen, halbdurchfichtigen Si e, die an ihrer Oberflaͤche mit einer Menge kleiner aͤrzchen beſaͤet iſt. Die meiſten derſelben ſtehen im mntceiz einiger groͤßern Hoͤhlungen, die durch wechſels⸗ weile, Eribeiterung und Zuſammenziehung Waſſer aufzu⸗ nehmen und wieder aukszuſtoßen fheinen, — "Bey näherer Unterfuhung findet man, daß von jenen Waͤrzchen aus dünne Faden zu dem Mittelloche Hinlaufen, und daß aus den Waͤrzchen felbft Polypenköpfe mit 6 Strahlen herdorkommen, die alfo um das: Mittelloch einen gemein⸗ fchaftlichen Stern bilden. Die Kiemieh = und Bauchhöhte und der Eyerfkor find Gen diefen Thierchen, wegen Vers engerung der Zellenwaͤnde, Durch Einſchnurungen von einander gefondert, fo’ daß jeder diefer Theile’ in einer Befondern Zelle zu ftefen ſcheint. Es hat diefer Thierfürs per eine nahe Verwandtſchaft mit dem Botsyllus, deſſen einzelne | S ternſtrahlen beſondere Thiere ſind, in welchen r. savighy die mannlichen Eingeweide fand. Nür mundet die Arreröffnund' jedes derſelben in das Mittel⸗ oh, woͤdurch· a ATS, ein Er, innigerer Zuſanimenhans Begründer if. Bey, einer —— und vierten. rk. von Polbpeu ſtamm ‚(Eueoelium hospitiolum , und Didemum candi- dum ;S.),, welche die Stiele der Tange und Madreporen bedecken/ iſt der Eyerſtock an die Bauchſeite angedraͤngt ſo daß die Polypen nur zwey Zellen einnehmen. Mi letzterer Art, ift die Artermindung, äußerlich deutli wiht entdecken konnte. bemerken, fo daß ih fihließ en Laßt, ‚fie werden. "auch ei allen übrigen vorhanden feyn, ob man fie‘ ‚gleich noch) Zur nämtichen Zeit: als ar. Er Na AbHandtung Re Inſtitute vorlegte, hatte ſich Hre „Cuvier mit der Zergliederung der; Ascidien beſchaͤftiget/ und indem. man r die beyderſeitigen Zeichnungen und Beſchreibungen ver⸗ glich, ließ ſich eine auffallende Aehmihtein des innern Bares; der leinen Alchonienpolypen mt den Ascidien nicht, verfennen,, und, wurde, noch mehr beſtaͤtiget als Hr. S- ein Aleyonium zergliederte ,. bie fo „groß war wis eine Keine, Ascidie. i Diefer Thierförper Diizang ————— SD shat die Gsfkckts einer Acuinie und: jedes feinen Baͤtichen iſt ein Thier ‚mit zwen Oeffnungen ander ‚Spikes: und ge Fe gen 2’ dang.. Die, äußere, ‚Fnoupelantige, Hülle; welche - alfe dieſe Thierchen gu ‚einem ‚genzinfchaftfichen Stamm vereinigte, verhält; ſich wie, die außere Hülle der Ascidien, nur, mit dem Unterfchied, daB fie eine Menge von Individuen, gemeinſchaftlich umfaßt und organifch ei neinandeun verbindet NMenS- fand ferner bey dieſer Art an den Waͤnden der ein Netz von Laͤngs und, Quer Gefähen,. eine Leberfpur, und Ner— benknoten und Faͤdhhen; alles. genau fo wie bey den A: ‚ feidien. Nur ein Herz konnte er nicht entdecken, welches auch bey vielen Acidien, noch nich geſehen wurde.- Bexy einem— andern, Achon ium ſiamm (Sigillina, au- Eralis Sea ſich die lem. rohen. Thierchen — durch lange fadenfoͤrmige, weit in das Innere des ge⸗ meinſchaftlichen Stammes eindringende Eunftde aus, Aus allen. diefen - Beobachtungen geht hervor, daß eine große Anzahl Alcyonien,. und wahrſcheinlich alle die- jenigen,. deren Thierchen 6 einfache Tentakeln haben, von der, Gattung Alcyonien getrennt, und zur Familie der Ascidien gerechnet werden müflen. Merfwürdig iſt der, von 8. und Le Sueur [(Tileſius] faft zu gleicher Zeit entdeckte Bau des. Pyroloma, Diefer, durch ‚fein. lebhaftes phosphorifches Leuchten ausgezeichnete Thierförper.iftebenfalls eine organische Vereinigung vieler einzelner Thierchen, welche einen, den Ascidien aͤhnlichen Bau haben. Jede jener Zellen, womit die Oberfläche des hoh⸗ len Cylinderkoͤrpers bedeckt ift, ‚trägt eine Mundöffnung an feiner Spitze und iſt der vorſtehende Obertheil eines kleinen Thierchens deſſen Untertheil kreis oder ringförmtg mit andern verbunden den hohlen Eylinder Gilden hilft. Denr Mund entgegengefeht,, am unten Ende des Koͤrperchens öffnet fi der After in die Hoͤhlung des Ehlinderd. Die allgemeine Haut, welche alle diefe Thierchen zu einen gemeinfanen Körper verbindet, ift ebenfalls wieder als eine verwachfene Schaalenhuͤlle der Ascidien zu betrach⸗ ten. Die beſondere Haut der Thierchen iſt dunn, durch⸗ ſichtig und bildet einen Sack. Die Kiemenhöhle, — mit einem ſchoͤnen Gefaͤßnet ausgekleidet iſt, nimmt* deſſelben ein, und haͤngt am Grunde mit "den übrigen Drittheil zuſammen, in welchen die Eingeweide und die fih entiviefelnden Fotus enthalten find. Der Magen- und , der ſich in ‚den. Boden ‚der Kiemenhöhfe öffnet, führt zu einem euförmigen Magen, an iwelcheim ein dun⸗ ner Day, mit einem „Det Leber, anglogen großen Hrgane hängt, welches ‚öfters Yiel größer it als der Magen ſelbſt. Das Nervenfvftem. ift wie bey den vori⸗ gen. Die Eyerftöde find kugelig und fißen am Halfe des Kiemenſtockes zwiſchen der aͤußern Haut und dem Kienennetz. Merkwuͤrdig iſt die. St, ivie fich diefe Thiere fort - pflanzen. ı ER kleinen Foͤtus, Welche. man. am Boden der Bauchhoͤhle ‚antrifft, beftehen naͤmtich fpon’ aus 3 oder 4 singförmig, verbunpenen Thierchen ; “woraus er- hellet, daß fie ſich fon im Innern der Mütter orga⸗ niſch vereinigen und fo verbunden geboren werden. Da die K Rigmenpöhte Segen die Bauhhöhle offen iſt, fo fann das, von deu Munde. eingefogene Waſſer durch) das ganze Thier bimdurd. zur Aftexoffnung in die ges meinfchaftliche Hohlung des Chunders und durch dieſe hinausgefuͤhrt werden. ; Da, aber, auch Bafler, womit man. Diefp Hoͤhlung gefüllt, hatte, durch di Mun doff⸗ nungs ausfließt, fo iſt „auch der entgegeng⸗ ehe, Gang möglich, wie er bey den. Salpen ſtatt, ‚Findet. , Dieb ift das vorgiglichfte des, Inhalte N der beyden erſten — dieſes Werkes. Der dritte Abſchnitt handelt von dem innern Buu, der gigenttirhen, Ascidien, von welchen, Die, Zerglie- derung mehrerer Arten mit, der forgfättigiien Genauig⸗ keit beſchrieben und abgebildet ift. Der vierte Abſchnitt endlich giebt eine ſyſte— matifhe Ueberſicht aller einfachen und zuſammengeſetzten Ascıdien. Alle bie jetzt bekannte Arten find kürz be— FIT und die Synommit hinzugefügt, Hier verfällt 1025 aber der Hr. Verfaſſer in den "Fehler, weichen wir an den meiften Ahntichen Arbeiten der Franzofen zu tadeln haben, er macht namlich eine viel zu große Menge neuer Gattungen, Abtheilungen und Unterabtheilungen. Die Familie der Ascidien nennt er eine Claſſe, er theilt diefe wieder in Drönungen, Gectionen, Familien, — gen, Tribus und Arten. Elaffe. Ascidiae. * Ordnung I. Ascidiae Tethydes. Mantel nicht mit der Schaalenhülfe verwachfen. Kiemen bilden die Gei- tenwande der Kiemenhohle, deren Deffnung mit einem gezähnten Ring oder Fadenfranz umgeben ift. Erfte Familie. Terhyae. Korper feftfigend. Mündungen nicht entgegengefeßt- Kiemenhoͤhle nur am obern Ende geöffnet; die Mimdung init Fadenkranz. Kiemen an einer Geite vereinigt. I., Einfache, > „ı Cection. Mundöffnung mit 4 Strahlen. ı Gatt. Boltenia. Koͤrper geftielt. 26. Cynthia. K. fißend. 2 Gert. Münde mit mehr als 4 Gtrahlen, vder diefe undentlich. 3 ©. Phallufia. 4, &. Clavellina. Zuſammengeſetzte. Sect. Beyde Muͤndungen mit 6 regeln. ©trahfen. 5 @... Diazona. K. fißend, kreisfoͤrmig; nur eine Verbrüderung *). 6.6. Diltoma. K. jikend, vielgeftaltig; meh— rere Verbrüderungen. 7 ®. Sigillina. K. geftielt, fegelforinig, ſenk— recht, eine Verbrüderung. + Sect. Mundöffnung allein mit regen. Strahlen. 8 G. Symoicum. f. geftielt, walzig, fenfrechtz eine Verbrüderung. 9 G. Aplidium. K. ſitzend, vielgeſtaltig; Ver⸗ bruͤderung ohne Mittelloch. 10 G. Polyclinum, K. ſitzend, ——— Verbrüug. mit einem Mittelloch. . ıı G. Didemnum. K. jißend, ſchwammig, als Ueberzug; DVerbrüdg. ohne Mittelldch. 3 Sect. Beyde Mündungen mit Strahlen. ı2 G. Eucoelium. K. bildet einen Ueberzug; Verbrüdg. ohne Mittelloch. 13 ©. Botryllu. K. ale Ueberzug; Verbruůdg mit Mittelloͤchern. Zweyte Familie. Lucdiae, K. ſchwimmend. Oeffnungen entgegengeſetzt, rd durch Kiemenhoͤhle in Verbindüng. Mund ohne Faden, aber mit gezaͤhntem N Rand. Kiemen geſondert. I. Luciae implices, K. ſitzend. K. geſtielt. . Fncise-kompoßtke. 14 Gatt. Pyrofoma, an einem Ende gefhloffen. Körper eine Rohre, die Eine Verbruͤdg >). Die Vereinigung inehrerer Thierchen zu einem Gan⸗ zen nennt der Verfaſſer Syſtem, und wir können diefes Wort wohl am beften durch Verbri>enug überfeßen. — 1024 Ordnung IL) Ascidiae Thalides- Mantel haͤngt mit der Schaalenhülle überall zuſammen. 12 * Kiemen aus zwey Blaͤttchen, Die au der vordern und — tern - Wand: der Kiemenhoͤhle fi fißen. Deffnung der Kie⸗ menhoͤhle mit einer Slappe- (Hierher follte wohl die Gatt. Satpa geſtellt werden ? die Thiere dieſer Ordnung werden in dem, folgendem Theile dieſes Werkes abgehandelt.), Wen wird nun nicht Angft und bange vor, „einent, zoologiſchen Syſtem, in welchem. jede aͤhnliche kleine Thierfamilie in Claſſen, Ordnungen, Familien ıc, abge⸗ theilt waͤre. Da moͤchte man wohl den Wald vor den Baͤumen nicht mehr fehen fonnen, Wir würden dieſe Thierfamilie ohngefahr auf fol⸗ gende Weiſe eintheilen. Drdnung: Kopflofe Moltusten. Erſte Familie. Ascidiae. We Erfte und unterfte Gattung, Polyelinum, Die zoophytenartigen Aseidien wollen zuerft einen organiſch geregelten Staat bilden und ſich um einen Mittelpunct verfammeln. - Die. Körper der a) erften Unterabtheilung derfelben bilden. Uebergaͤnge, dis, Thierchen ordnen fid) erft, und. haben daher weder. ein, Mittelloch noch, einen, Stern an den Aftermuͤndung. — Didemum, Aplidium, Eucelium $. b) die Arten der ziventen Unserabtheilung bilden pflanzliche Staͤmme, ordnen ſich zum Theil ſchon um einen Mitrelpunce nnd, haben einen Stern an der Aftermundung. — Diköma, Sigillina , 'Diazöna, ' 6) die der dritten’ ordnen ſich um ein Centrunt, haben Strahtenblättchen at After ; und ihrer viete bilden gez neinfchäftlih einen "Stern. = Synoieum, — d), Solche zu. einem Stern vereinigte Bruderſchaften haben’ in ih⸗ rem Mittelp ct ein Loch, welches Waſſer oet und ausftößt. — Polyclinum,' 2 Gatt. Botryllus. Die Verbrüderung zur Ein? beit wird vollfümmen, "indem ee Artermundungen fich in das-Mittellod ‚öffnen. ! ang. 1097 Auf der einen Seite ſuchen PR diefe fo weit: her auf⸗ ‚gebildeten Thierkoͤrper zu andie düainten ſich vom Stääte toszureißen. — ° . 3 Gaıt. - Ascidia; (a) geftielt, ») —— al dä andern’aber in der Verbindung zu beharren und ‚ron Bewegung ‘zu’ gewinnen, 4 Gätt. Pyxofoum, Sreye Ascidien oder werde i zelte Pyrofomen! find vie ur at 5 ar Salpen. Bay welchen aber noch die Neis j gung zuſammenzuhaͤngen ihre Werivandtfihaft verraͤth. — Ausiden. angeführten! Inhalt dieſes Wertes ift er⸗ ſichtlich dab daſſelbe einen reihen Schatz von ſchaͤtzbaren Zergliederungen enthalte und uͤber die Familie der Asci— dien ein neues Licht verbreite. Die 24, zum Theil colo⸗ rirten Kupfertafeln find vortrefflich geſtochen, und Druck und Papier laſſen nichts zu wuͤnſchen uͤbrig. Wir er⸗ warten daher mit Verlangen den Dritten Theil. Benei⸗ den muſſen wir die Franzoſen/ welchen der Stoff zu ſolchen Arbeiten zu Haus und Hof getragen wird, oder welche ihn doch auf oͤffentliche Koſten ſelbſt herbeyholen fonnen, während unſere Naturforfcher, mit Aufopfe- rung ihres eigenen Vermoͤgens, nach Italien reifen müf- genywenn fie etwas ſammeln und bearbeiten wollen. | - :Mem, d. Mus, 2 ——— * — Wer nit von und nicht reifen kann, muß ſich be— gnügen die Neuigkeiten zu ordnen, weiche die Franzoſen mit folcher Haft zu Tage fordern, daß fie ihren Zeich- mungen und Xbhandlungen immer den Tag und die » ‚Stunde beyfügen, um ihnen die Ehre der Erfigeburt zu fihern, Ein Wettlauf, wie ihn Hr. S. mit Hn. Lefueur ‚und Demareft bey Gelegenheit der Zergliederung einiger ‚der vorerwähnten Gattungen anftellte, zeigt zwar von regem Eifer, laßt aber auch ahnen, daß man in Paris zuerſt wegen der Ehre einer neuen Entdefung, und dann erſt wegen der Wiffeufhaft arbeite. Fir die Wil: ſenſchaft iſt es aber ganz einerley, wer zuerſt entdeckt, wenn es nur gefieht, und wenn alle von ihr erfüllt ‚find, fo wird Geder über die Entdefung eined andern ‚eben fo erfggut werden, als über feine eigenen. ©. Einleitung zu ‚einer allgemeinen Geographie der Axachniden und Inſecten, oder Beftimmung der elimatifihen Gränzen, welche diefen Thiergattungen eigen find; von P. A. Latreille. d’hift, nat. III. B- 1817. Cah. ı, p. 57: Ein hoͤchſt interejlanter Gegenftand, welcher bis jeßt noch gar nicht behandelt wurde, die, wenigftens ‚relative, Beſtimmung der den Arachniden und Inſecten eigenen Climate, hängt mit der Beſtimmung ihrer Nah: rung zufammen. . Der Urheber der Natur verbreitete über alle Puncte der Erdflaͤche, welche Thiere nähren koͤnnen, tbierifches Leben. Die Thierarten aber ändern ſich mit dem Aufenthaltsort und den MWroducten, wels che ihnen zur Nahrung dienen, ſammt deſſen Clima, ‚allmahlig ab. Folglich mußten die Thiere felbft ſowohl als die Subftanzen, von denen fie fih naͤhren, an ges wiſſe, geographifche Grängen gebunden feyn. Veberdiefes tft die Temperatur, welche die Entwi— delung der einen Art beguͤnſtigt, nicht immer vortheil- „haft für die andere. Auch hat die Ausdehnung der Erd- firihe, welche eigene Arten nähren, nothwendig ihre ‚Gränzen, von denen fich diefelben wenigſtens nicht plöß- Lich entfernen fonnen, ohne ihre Exiſtenz in Gefahr zu ſetzen. Hieraus folgt, daß da, wo Florens Reich endet, ‚auch des Faunus Gebiet feine Graͤnze hat. Thiere, die ſich nur von PVegetabilien nähren, fonnen nie an ganz unfruchtbaren Orten leben, und Fleifchfreflende Thiere würden da feinen Unterhalt finden Eönnen, wo Thierar— ten, weldye ihnen denfelben gewähren follten, nicht zu fußfiftiren vermochten, Die Erfahrung lehrt, daß Cander, deren Wegetation ‚am reishften ift, und fih am fchnellften erneuet, an Zhiearten mit articulirten Füßen oder Infecten vorzüg- lich reich find. Dieß bewirft eine ſtarke und anhaltende Hitze, mäßige Feuchtigleit und die Abwechfelung des - Bodens. Ge näher man im Gegentheil den Gränzen des ewigen Schnees kommt, fey es nun nach den Polen ‚ bin, oder exhebe mau fid) auf den Gebirgen zu einer Hohe, wodurd die Verminderung der Waͤrme das nehmli— che Phänomen eintritt, um deſto mehr mindert fi) die Anzahl der Pflanzen und Infecten. Otto Fabricius, ‚welcher eine gute Faune von Grönland ſchrieb, erwähnt As 1818. Deft 6. nen in derfelben nicht mehr ald 468 Thier-Arten, und die Zahl der Inſecten welche er nach dem Linneifhen Sy— ſteme aufzählt, beträgt nebft den Cruftaceen und Aradı- niden nur zıo Arten. *) Betritt man aber die Regio— des ewigen Winters, fo verſchwinden alle lebende Wefen, weil die Natur fie nicht mehr da- felbft zn erhalten vermag. Die Dolar:Gegenden befin= den fi in dem nämlichen Zuftande von ‚Gterilität als die Regionen de ewigen Schnees in den höchften Ger bivgen der heißen Zone und der fruchtbarften Länder. Diefe Gebirge bilden, fo wie fie fih ftuffenweis erhe- ben, befondere Elima, deren Temperatur, Vegetabitien und Thiere, die ihnen eigen find, fie den nördlichften Gegenden Ahnlih macht. Go enthalten die Alpen meh⸗ rere Inſectenarten, die man nur in den noͤrdlichſten Ge⸗ genden Europa's wieder findet. Den Prionus depsarius, den man bisher nur in Schweden einheimifh glaubte, entdeckte man ebenfalls in den Gebirgen der Schweiz; und ich ſelbſt fieng bey Cantal den Lycus minutus, den man bisher bloß für einen Bewohner der nördlich- ften Gegenden Europa’s hielt. "Pepilio Apollo, der in der Nähe von Upfal ‚und in den übrigen Gegenden Schwedens ungemein häufig ift, bewohnt in Frankreich nur Gebirge, die fi wenigſtens 600-709 Klaftern über das Niveau des Meers erheben, Carabus **) auratus, Acridium groflum , mehrere unferer Tagfalter, die ge- meine Otter (Coluber berus), uam., welche bey uns nur in Ebenen oder in wenig erhöhten Gegenden Leben, trifft mon im füdlihen Frankreich nur in Alpengegen- den, oder in den Vorgebirgen. Dort finden diefe Thie= ve daſſelbe Clima und die nämlihen Nahrungsmittel, welche fie hier naͤhren. Ein geſchickter Entomolog wird folglich die Höhe über der Meereskäche und die mittlere Temperatur der Gegenden, Denen er feine Unterfuhung widmet, keinesweges überfehen. . Wie die Geographen, fo haben auch die Naturfor⸗ ſcher die Oberflaͤche der Erde in verſchiedene Climate abgetheilt. Jene legten die allmaͤhligen Unterſchiede, welche von dem Puncte, wo die laͤngſte Dauer des Ta- ges ſtatt findet, eintreten, zum Grunde ihrer Abthei- lungen; dieſe hingegen gründeten diefelbe auf die mitt- lere Zemperatur der Erdftriche, denen gewiſſe Thier = und Pflanzenarten eigen find. In der Philosophia En. tomologica von Fabricius wird das Wort Elima im generellen Sinne genommen, und umfaßt den geſamm⸗ ten Aufenthalt der Inſecten, oder alle Thiere mit arti— culirten Fuͤßen. Er theilt in dieſer Ruͤckſicht das Clima in acht Abtheilungen, oder in eben fo viel Unterclimate *). Diefer Shriftfteller erwähnt wahrſcheinlich bloß der ausgezeichneten Arten, und wollte Feine vollftän- dige Entomologie debjenigen Theile ven Grönland geben, mit deſſen Producten er bekannt war. Die= ſem ohnerachter läßt fi doch nur auf-eine unbe- deutende Zahl von Inſecten in diefen Gegenden ſchlieben. * Die eigentlichen Carabi haben ihren Sitz in den gemäßigten Zonen, dem Norden und den Höhen naher. In Spanien und in der Barbarey giebt es nur wenig, Y 65 IC27 N ab, nehint.: in dad indifche, das füdliche das mit— tellandiihe, das nörolidhe, das orientali- ſche, das occidentalife und das alpiniſche Elia. Bey. Mufferung der einzelnen Gegenden, wel: che er zu einer jeden elimatifchen Abtheilung vechnet, ſieht man, daß fich dieſelbe nicht vollkommen rechtferti⸗ gen laͤßt, und daß man einige Abtheilungen derfelben. einziehen muß, wenn man anders den Grundfaß der mittleren Wärme, worauf fie beruhen, fefthalten will. Die Abtheilung, welche er das mittelländifche Clima nennt, begreift die am mittefländifchen Meer liegenden Finder, und über diefes Medien und Armenten- Das nördliche erfivedt fih von Paris an bis nad Sappland. Das orientaliſche beſteht aus dem noͤrdli⸗ chen Aſien, Sibirien, und dem kaͤltern und gebirgigen Theil Syriens (). Das occidentaliſche unſchließt Cana— da, die Vereinigten-Staaten, Japan und China (!) Schon dieß ift hinreichend, um das willkuͤhrliche diefer Abtheilungen anſchaulich zu machen. Mehrere diefer Gegenden haben eine und diefelbe mittlere Temperatur; demohngeachtet werden fie hier nicht zu einem und dem felben Elima gerechnet. Wäre aber auch dieß der Fall, fo würde doch die Wiſſenſchaft feinen ſoliden Nugen bievon haben, da Gegenden von gleicher Temperatur nicht fetten fehr verfchiedene Thiere hervorbringen, Man ann bey dem gegenwärtigen Zuftande unferer Kennt— niſſe diefe. climatiſche Abtheilung von Fabricius ohn— moͤglich fuͤr die ſolide Grundlage einer entomologiſchen Geographie halten. Die verſchiedene Lage des Bodens tiber der Dberfläche des Meers, die mineralogifhe Be— fhaffenheit deilelben, die ſich abandernde Quantität ſei— nes Gewälfers, die Modificationen, welche die Gedirge, durch Ausdehnung, Höhe und Richtung , in der Tempe— ratur bervorbringen, die Wälder von größer oder ge ringerm Umfang, die ihn bedecken, und endlich der Ein— fluß weldhen die benachbarten Climate auf Temperatur haben, dieß find die Elemente, worauf ſich eine gute climatifhe Eintheilung grunden muß, deren Entwurf aber hierdurch ſchwierig und unficher wird, fen es nun, dab man diefe Abtheilungen einzeln oder im Zuſam— menhang zu würdigen verfuche. Ich werde den. Verſuch machen, diefe Climate uns ter einem andern Gefihtöpunet zu betrachten, nehmlich in wie fern gewiſſe Sippen von Arachniden und In— fecten auch nur gewiſſen Erdgegenden ausſchließend an— gehoͤren. Die Verzeichniſſe auslaͤndiſcher Inſectenarten ſind noch zu unvollſtaͤndig und unvollfommen, um einen andern Plan zu befolgen. Selbſt die europaifhe Entos mologie ift bey weitem noch nicht erfhopft. *) Wenn aber auch dieſe Armuth an Materialien nicht ſtatt faͤn— de, wide ich es dennoch kaum wagen, ein ermiidendes Nahmenverzeichniß Der ungeheuren Menge einzelner Arten zu geben und mich in das Labyrinth. Eleinlicher Details zu verlieren, das mit dieſem Gegenftand noth⸗ Es würde ſelbſt mit den Talenten eines Humboldts unmöglich feyn, hier. in, Abſicht auf eine Geogra= phie der Juſecten zu leiften, was er verhältnißs mäßig durch feine Geographie der Pflanzen ausge: führt bat, — rn 40% = - wendig berfnüpft ıfl. — Muß man nicht jeden Begen- fand auf gewiſſe allgemeine Ideen zuruͤckfuͤhren um nur die wichtigſten Nefultate, welche er veranlaßt, ſammlen? — Dieß ift der Zweck, den ih mir Hier vor— zeichne. Ob ich wohl fühle, daß ich mit ausgebreiteten Huͤlfsmitteln ihn ficherer erreichen würde, fo ſchmeichele ih mir dennoch, daß fihon die Benußung der befhrant- ten Mittel, die mir meine eutomologifchen Beſchaͤfti— gungen gegenwärtig an die Hand geben, vielleicht zit neuen und nicht uninterejlanten Anfichten veranlajlen werden. Ich breche wenigfteng die Bahn oder gebe vielmehr nur einige Winfe, um den Weg zu einer kuͤnf— tigen Geographie der Inſecten zu bezeichnen. Haben meine Bemuͤhungen aud noch ihre Mängel und Luͤcken, fo werden fie aus obigen Küdfichten och einige Nachficht verdienen. j Man muß es billig mehreren reifenden Naturfor— fhern zum Vorwurf machen, daß fie den Ort, wo fie die Gegenftande, mit denen fie unfere Mufeen bereichern, ‚ fanden, felten mit gehöriger Genafigfeit und Beftimmte heit bemerften. Noch weniger läßt fich erwarten, daB fothe veifende Entemolsgen die phufifhe und minera= logiſche Beſchaffenheit des Bodens, welhen fie unter— fuchten, immer forgfältig beobachtet hatten. And den= uch gehören diefe Umſtaͤnde ſehr wefentlich zu, dent Ganzen der eigentlichen Thiergeſchichte. Die Licinen, mehrere Dafyten, einige Lamien, Tagfalter Eleo- patra, uam. finden ſich bloß in Kalkgegenden. Ich ſelbſt machte die Bemerkung, daß die in der Gegend von Marfeille häufige Pimelia bipunctata, ſich ſtets in ver Nähe der Meereszlifer aufhält. In der Barbaren, Syrien und Egspten, uom,, leben zwar mehrere Arten diefes Gefchlehts im Innern des Landes; aber der Bo— den jener Gegenden ift mit Galztheilen geſchwaͤngert, an Halophyten reih, und folglich der Meercs- Gegend um Marfeille analog. Die nfecten der Länder am Mittellandifchen, Schwarzen und Cafpifhen Meer haben unter fich viele Aebnlichfeit, und halten ſich größtentheils- auf der Erde oder an niedrigen Pflanzen auf. Diefe Gegenden feheinen der Hauptfiß Der Heteromeren unter den Coleopteren, der Lixen, Brachyceren, der conifchen Bupreften, uam. zu feyn. Ob wohl das Worgebirge der guten Hoffnung durd eine große Entfernung von jenen Gegenden getrennt ift, fo haben Doch viele Inſec— tenarten deflelben, die Familien = Phyfiognomte mit den⸗ felben gemein. Dieß berechtigt allerdings zum Schluß auf eine natürliche Verwandfchaft des Bodens und der vegetabilifchen Producte jener Gegenden. Eben fo ge« nau follte man den fpecielleren Aufenthalt der gefun⸗— denen Infecten, fey er nun im Waſſer odersauf dene Nur die vereinte Konnte Lande, immer genau bemerfen. niß aller diefer Umftande vermag über die befondere Le— Pe ns ae u eu ke, — bensart dieſer Thierarten Aufſchuͤſſe zu geben und bes rechtigt zu wahrſcheinlichen Vermuthungen über dieſelbe. Die folgenden Bemerkungen gruͤnden ſich auf das ſorgfaͤltige Studium eines der fhönften Mufeen Euros’ pa’s und auf die Durchficht mehrerer Privatſammlun— gen zu Paris, fo wie auf die Kenntniß, welche ich mir durch eigene Beobachtungen, durch naturhiſtoriſche Schriften und durch einen ausgebreiteten Briefwechſel mit Naturforſchern mehrerer Gegenden zw erwerben ges ſucht habe. 2. Länder von gleicher Temperatur und der naͤmli— chen Befhaffenheit des Bodens, und ſelbſt von gleicher Lage unter denfelben Graden der Breite enthalten, wenn fie durch große Zwiſchenraͤume von einander getrennt find, im Ganzen oft fehr verjhiedene Arachniden und Snfectenarten. Go find alle Inſecten, die man bisher aus den füdlichen Theilen Aſiens, 5B. aus China - "brachte, durchaus von denen der enropäifchen und africas canifihen Länder, welche unter denfelben Graden der Breite liegen und die namliche Temperatur jener aſia— tiſchen Gegenden haben, verfhieden. 2. Die große Zahl der Inſectenarten unterfcheidet fih dann fpecififh von einander, wenn die Länder ihres Aufenthalts, bey gleihem Boden und gleicher Tempera⸗ tur, ohne Ruͤckſicht auf Breitengrade, durch beftimmte Naturgrenzen, zB. durd Deere, hohe Bergfetten, Sandwuͤſten und Gteppen, von einander abgetheilt find, weiche die Verbindungen diefer Thiere unterbrechen, oder fie wenigftens erfchweren. Dem zu Folge laffen ſich die Arachniden, Inſecten und Reptilien America's und Neuholland's keinesweges mit den Thieren der naͤmli— hen Elaffen, in der alten Welt vergleichen. Die Inſec— ten der Vereinigten-Staaten, obwohl den unfrigen ziem— lich nahe, entfernen fich dennoch durch mehrere Charac- tere von denfelben. Die Infecten von Neu Granada un) Peru, Ländern die in der Nachbarfchaft Guiana's, und eben fo unter dem Mequator als diefes Yand lies gen unterſcheiden ſich meiſtens von denen des letztern, weil die Cordilleren dieſes Clima theilen. Die naͤmliche Veran: derung zeigt ſich, wenn man von Piemont nach Frank: reich über den Col de Tende fommt. Diefe Regeln fonnen einige Ausnahmen leiden, vorzüglich was Wafler: Inſecten betrifft. Auch kennen wir mehrere Inſecten, welche ein fehr ausgedehntes Vaterland haben. Papilio Cardui Lin., welcher hier und bis in das nördliche Schweden, fo haufig ift, findet fich ebenfalls auf dent Porgebirge der guten Hoffnung, und Neuholland befißt eine deinfelben fehr verwandte Falterart. Sphinx Ne- sii und Celerio hat unfer Clima zu feiner nördlichften Gräanze, und die fidlichfte deſſelben ift Isle de France, Bon Waffer-Infecten findet fich Dytiscus griseus aus den Gewaͤſſern der ehemaligen Provence und Piemonts, ebenfalls in Bengalen einheimiſch. ‚Sch gebe diefe Ber merfungen nicht aus den Beobachtungen entomologifcher Sayen, die oft verwandte und ähnliche Arten der ent- fernteften Gegenden mit einander zu verwechfeln pfles gen, fondern folge hierinn meinen eigenen Beobach— tungen. *) *) D6 ich gleich die Claſſe der Eruffaceen hier von: meinem Plane auefch.iese, fo füge ich doch einige allgemeine Bemerkungen über diefelbe bey, um diefe Arbeit hiedurch zu erganzen. I) Die Gefäylehter Lithodes, Homolus und Phronymus find nur den ſchen Meeren eigen. A 5. ..2). Hepatus und Hippa hat biöhe Americaniſchen Decan gefunden. = 3) Aus dem nämlichen Meer und von den China's und der Molucken kommt Limulus, " Coristes, Galathea, Europäiz | Mn 3) Viele Inſectengattungen, vorzuͤglich ſolche, wel— ehe ſich von Vegetabilien naͤhren, finden ſich über einen großen Theil der Erdoberfläche vertHeilt. 4) Andere find ausfhließend nur gemiffen Landftri= chen des alten und neuen Continents eigen. In letzte— vem findet man folgende nfectengattungen gar nicht: Anthia, Graphipterus, Erodius, Pimelia, Scaurus, Coflyphus, Mylabris, Brachycerus, Nenopterus, Apis, Anthophora, nebft einigen andern aus der Familie der Scarabeiden. Doch diefe weftliche Hemifphäre bat wie— der zum Crfaße mehrere Gattungen, welche bloß hier su Haufe find; zB. Agra, Galerita, Nilio, Tetraonyx, Rutela, Doryphorus, Alurnus, Erotylus, Cupes, Cory- dalis, Labidus, Pelecinus, Centris, Euglolla, Helico- nius, Eryeine, Cafinia ufiv. Unſere Bienenarten wer— den dafelbft durd; Melipona und Trigona erfeßt. Die Gattungen: Manticora , Graphipterus, Pneumora, Ma- saris, und einige andere wurden bis jefßt nur in Africa beobachtet, und das erfte und dritte befchranft fich da= felöft nur auf das Worgebirge der guten Hoffnung. Col- liuris ift nur Oſtindien eigen und die Gattungen: Lamprina, Heleus, Cerapterus „ Paropsis , Panops fon nen nur im Neuholland und in dem benachbarten In— fein vor. Die größten Arten von Collus, Zeuzera, He- pialus, fommen aus diefen Gegenden. 5) Manche Arten binden fih in ihrem Vaterlande wieder ausfchließend an gewiffe Localitäten, und bewoh— wen bald die Ebenen, bald erhabnere Gegenden, oder ausſchließend die höchften Gebirge. So findet man ei- nige Alpen = Papillons nur im der Nacbarfchaft der Schneeregion. Kommt man auf-den Gebirgen zu einer Höhe, wo Temperatur, Vegetation und Boden den nördlichen analog werden, fo trifft man auch dafelbft nördfiche nfecten, die man in den Ebenen am: Fuß der Gebirge vergeblich fuchen würde. Schon oben führte ich einige Beyfpiele an, welche dieß beftätigen. Modi— fieirt fih hingegen in einem Lande die Temperatur ſei— ner niedern mit dem Horizont in: Niveau ftehenden Ge— genden durch Local=Umftande, fo werden „ im Fall ſich die mittlere Temperatur verliert, im dem: einen Falle mehr nördliche, im entgegengefeßten Fall, mehr füdliche Sinfecten fichtbar. So treffen wir- im Norden des Sei— ne:Departements nicht felten. auf Infecten , welche in den faltern Provinzen Deutſchlands zu Haufe find, und die füdlich von Paris gelegenen wärmern und fandigen Landftrihe naͤhren ſchon mehrere mittägliche Infecten = Arten. Ne 6) Die Hberflähe des alten und neuen Continets 4) Die Gefhlehter Dorippe und Leucosia bewohnen: ausfhließend das Mittelländifche und die Oſtindi— fhen Meere, 5) In den leßtern befinden: fich noch ausfchließend: Plagusia, Orithyja, Matuta, Ranina, Albunea, und Thalafhına 6) Die übrigen Gattungen find faft allen Meeren ge- mein. Ocypoda befindet fich indeflen nur in warmen Ländern. Die durch ihre Größe fich auszeichnenden Arten: von Grapsus fommen aus, dem mittäglichen Amerifa und von Neuholland. Die Gattung Remi- pes hat man bishero nur in den Meeresgegenden. des letztern Landes gefunden. 1031* ni fi laͤßt fich nach den Meridianen in verfciedene Zonen ab- theilen, deren Größe man nach dem Theil eines Paral- tel: KRreifes beftunmen kann. Die einer und und ders ſelben Zone eigenen Arten verſchwinden allmaplıg und wachen denen der folgenden Zone Plaß, fo dab von In— tervall zu Intervall die dominierenden Arten, ja wohl gar alle andere Pak machen. Ich vergleiche dieſe Ver⸗ änderung mit der Reihe von Horizonten, welche ein Reiſender allmaͤhlig entdeckt, je mehr er ſich von dem erſten Punct ſeiner Abreiſe entfernt. Schweden beſitzt mehrere eigenthuͤmliche Inſecten⸗ Arten und einige derſelben halten ſich nur in deſſen noͤrdlichſten Provinzen, zB. in Lappland auf. Der mit? tägliche Theil deffelben , zB. Schonen, nährt ſchon meh vere deutfehe Inſecten, obwohl im geringerer Anzahl. Frankreich hat bis zu dem 45 — 4ten Grade der Breite, mehrere dort einheimiſche Sinfecten = Arten. In Rirkfiht auf einige Arten bilden der Ahern und deſſen oftlihe Gebirge eine zienslich beſtinmte Grenze, . welche diefelben nod) nicht überfchritten haben. Die dem ſuͤdweſtlichen Europa eigenen Arten zeigen ſich zuerſt an der untern Seine, vorzuͤglich da, wo der Weinſtock auch in den Ebenen und ohne von beſondern Local = Berhält- nigen beguͤnſtigt zu werden, zu gedeihn anfängt. Ateu⸗ chus Hagellatus, Mylabris Cichorii, Mantis religiosa, Cicada haematodes, Ascalaphus italicus, uam. fündis gen dieſe climatifihe Veränderung an. In der Gegend von Fontainebleau, um Orleans wo fih außer obigen Thasma Roflii, Mantis pagana, Sphinx Celerio , uam. zeigen, wird fie noch ſichtlicher. | Aber dieſe Infecten, find wenn ich mich anders fo augdrüden darf, bloß Vorläufer aͤchter ſuͤdlicher Arten, Die Heimath letzterer verrath fich durch die Erſcheinrng einiger andern Arten von Cicaden und’ Mantis; an dem Daſeyn von: Zoritis, Acis, Scaurus, Termes uam. vorzüglich aber durch Scorpio europaeus und Ateuchus sacer, Die Schmetterlinge der Abtheilung Equites ha: ben auch ihren Hanptfiß in den heißen Ländern, befon- ders zwiſchen den MWendefreifen- ‚Das Reich der Vege⸗ zabilien praͤgt in Verbindung mit der thierifchen Natur durch die Cuftur des Dliven - Baums, das Erfcheinen der Baumtollenftaude, des Granatapfels, des Lavendels die Phnfiognomie des füdtichen Climas noch ſichtbarer aus. Diefe Veränderung wird zwiſchen Parts und Marferlle in der Gegend von Montelimart höchſt auffallend. Die Ufer dee Mittelländifhen Meers find nur um wenig waͤrmer. Arten von Mygale, Onitie, Cebrio, Brentus, Scarites u.a. erfcheinen bier zuerſt. Kommen wir aber in das Innere Spaniens und durchforſchen die herrlichen Oſt-Gegenden deſſelben, wo Orangen und Palmen im Freyen gedeihn, ſo treffen wir noch auf eine andere Fa⸗ milie von Inſecten und Arachniden, jedoch mit Arten gemiſcht, welche ſchon im mittaͤglichen Fraukreich vorgus Lommen pflegen. Wir finden dafelbfi Erodien ‚ Sepidien, Zygien, Nemopteren, Galeoden und viele andere den In— fecten der Barbarey und Levante analoge Arten. Schon bekannt mit der allgemeinern Phyſiognomie diefer Arten wird ung die Entomologie deö atlantifhen Afrifa’s oder der zwifchen dem mittelländifchen ‚Meer und den Altas— Gebirgen Legenden Gegenden nicht mehr befremden. Tu u. in ee a Demohngeachtet finden fich auch hier ſchon Gattungen, deren eigentlicher Aufenthalt die.tropifihen Gegenden find, al$ Anthia, Graphipterus, Siagona ıc. Die füdäftlichen Inſecten Europa’ find nicht hin. langlich befannt. Papilio Chryfippus Linn., der in Egypten und Hftindien häufig iſt, erfcheint ſchon im Königreich Neapel ). Die meiften Arten Egyptens find nicht in Europa einheimifch, ob fie. fih wohl in die na, tuͤrlichen Fansilien deffelben ordnen laſſen. Das füdliche Egypten an der Gränzge Nubiens nährt fihon eine der ausgezeichnetften und groͤßten Copris-Arten, Co- pris Midas, die mit Bucephalus, Antenor, Gigas ei= gentlich in die heißeften und der Mittagslinie naͤchſten Gegenden des alten Continents zu Hauſe gehoͤrt. An den Ufern des Senegals und in noch fuͤdlichern Gegenden Afrika's treffen wir kein einziges Euro— paͤiſches Inſect mehr an. Aug dieſein glühenden Him— melsſtrich kommen die größten Arten der Gattung: Go— liath von Lamark; die Übrigen Arten wohnen im fidli= chen Amerika. . Das Vorgebirge der guten Hoffnung iſt reich an Arten aus den Gattungen: Anthia und Bra- chycerus, Ferner find Pneumora, Manticora, Dorylus und Eurychora daſelbſt einheimiſch. M. Savigny fand indeflen in Egypten eine neue Art der Ießtern Gattung, und unter den Infecten, welche Mace in Bengalen ge= ſammelt hat, traf ich eine noch unbefchriebene Art von Dorylus. Afrika und Oftindien hat Sagra, Pausus und Diopfis mit einander gemein. In Isle de France fand fih noch fürzlich eine unbefchriebene Art der letzten Gat— tung, und Palisot de Beauvois brachte aus dem König— reich Benin, eine dem Reduvius verwandte, durch die ſchildfoͤrmigen Vorderfüße ungemein ausgezeichnete neue Gattung, welche er Petzlocheirus nennt. Encelades iſt nur der Küfte von Angola eigen. Cinige von Desfon- taines, während feinee Aufenthalts in den Barbarifchere Staaten unternommene Ausflüge in das Gebiet der En— tomologie, welche es beklagen laffen, daß er den ento— mologifchen Unterfuchungen diefer Gegenden nicht meh— rere Sorgfalt widinen fonnte, haben uns mit dem Ge- nus Masaris bereichert, welches im mittäglihen Europa und in der Levante an Celonites eine analoge Gattung - findet. Afrifa, dieſer ausgedehnte Theil der alten Weit, enthält viele Lepidopteren, welche eigene Fami— lien = Abtheilungen bilden, und außer denfelben- vielleicht noch fehr viele Inſecten, welde auf: längere Zeit hin noch unbefannt bleiben dürften. ; Die fuccefjiven Neihen der. Arten folgen in ih— rer allmähligen Entividelung und Ausbreitung der Nich- tung von Welten gen Dften, und wiederum wngefehrt. Mehrere noch jet in den ehemaligen Provinzen der Nor— mandie und Bretagne einheimifche Infecten, findet man ebenfall® in den Süden Englands. Die nördlichen Departemente des Linken Nheinufers haben das meifte mit den benachbarten Provinzen Deutfchlands gemein. *) Nicht minder der einem erotifchen Typus angehoͤ— rende Pap. Jafius Lin. (Rhea Schifferm.) T. **) Mehrere hiezu gehörige Arten fiheinen fich ‚eben= falls in Brafilien vorzufinden. M. v. die Abbildun- gen von Stolls Cikaden und Wanzen- * - dene e Sinfecten der Levante, ald Cantharis ‚orientalis, Mylabris cralhcornis, eine fhöne von Dlivier bemerfte arietät von Melolontha occidentalis, nebft mehreren Falterarten, ſcheinen von. da weftwärt? gewandert und in Defterreich in der Gegend Wiens einheimifdy geworden zu feun. Nach den Sammlungen, welche der legt ges nannte, beruͤhmte Naturforfcher in Kleinafien, Sy: rien und Perften zufammengebracht hat, fiheint es als 06 die Infecten diefer®egenden, obwohl mit den ſuͤdeuropäi— ſchen nahe verwandt, ſich doch im Ganzen ſpeciſiſch von denſelben unterſchieden. Das nehmliche glaube ich von denen. des ſüdlichen Rußlands und der Crimm. ie Arachniden und Infecten der Küfte von Coromans del und Bengalen, des mittäglihen China und felbft Diejenigen von Tibet, aus welchem. Lande mir meh: rere durch meinen trefflihen Freund, M. Mac Lery, Secretair der Finneifchen Geſellſchaft, mitgetheilt wurden, haben viel mit einander gemein, und fünnen größten theils mit. den europaifhen Gattungen und einigen afri— fanifhen vereinigt werden, jind aber fpecififh durchaus von den Europäifhen verfchieden. Die Gattungen : Gra- phipterus, Akis, Scaurus, Pimelia, Sepidium, Ero- dius finden fich daſelbſt nicht. Die Natur ſcheint fie aus— ſchließend den ſuͤdlichen und weſtlichen Theilen der alten Welt zugetheilt zu haben. Fabricius gibt zwar Oſtin— dien zum Vaterland einigen Arten von Brachycérus. Aber noch nie fand ich in den zahlreichen daſelbſt zuſam— mengebrachten Sammlungen eine einzige Art Diefer Gatz tung. Anthia befindet fi) hingegen in Bengalen und wird durch Helluo in Neuholland erfeßt. Die JInſel Madagaskar fihließt fih, was natürliche infesten = Familien betrifft, zunachft an Afrifa an, Man findet daſelbſt Brachyceri. Aber die einzelnen Arten derfelben find von den Afrikaniſchen dennoch verfhieden und von einigen derfelben finder man faft nirgends ana— loge Geſtalten. Die Colonien von Isle de France und Bourbon zeigen Spuren der PVerwandifchaft, nähern fi aber im ganzen genommen mehr den oftindifhen In— fecten= Formen. Die Anzahl ihrer Arten ift befchränft. Die Entemologie von Neuhelland *) bildet zwar einen fpectellen Typus, beſteht aber doch meiftens aus Arten, welche viele Analogie mit den Spnfecten der Mo— Tu hand der füdöfttichen Gegenden Indiens haben. Die Gattung Mylabris, deren Arten im mittäglichen Europa, in Afrika und Afien zahlreich find, fiheint nicht über die Inſel Dimor hinauszugehn. Neuhole land it in Rücficht diefer Gattung mit Amerika im gleihen Fall. Die Gattung Pallalus, welche ausſchlie— Bend der neuen Welt angehört, befindet fich dafelbft eben— falls, Ich glaube, daß die generiſchen Inſecten-Grup— pen diefer firdlichen Hemisphäre fih mehr den Producten des weftlichen Afiens al3 den unfrigen nähern, Die Gat— tung der Beutelihiere, welche in den öftlichen: Gegenden der alten Welt zu Haufe ift, findet man ebenfalls in der neuen Welt, Es wuͤrden fih noch mehrere aͤhnliche Bey⸗ 9— Reuholland if an Infecten nicht reich. Der Bo: den dieſes Landes, ivenigftens der Theile, die man jeßt fennt, ift zu trocken und zu arm an Baͤumen und Geſtraͤuch. fi, 1618. Heft 6. — — findet. 1054 fpiele, vorzuͤglich aus der Claſſe der: Eruftaceen, anfuͤh—⸗ ren laſſen. Die Infecten von Neu-Seeland, Neu-Cale— — und wahrſcheinlich aller Inſeln, welche in der Naͤhe liegen, ſcheinen mit den Inſecten Neubollande nahe verwandt. Wahrſcheinlich iſt dieß der nehmliche Fall mit mehrern Inſel-Gruppen des großen ſuͤdlichen Ozeans. Die mehreſten dieſer aus einem Aggregat ge⸗ wiſſer Corallen entſtandenen Inſeln, bilden eine fortlau— fende Kette, die ſich nach Weſten den erſten nähert. Sie erhielten folglich ihre Producte von daher und nicht von der amerikaniſchen Küfte. In geographiſcher Hinſicht muß man indeſſen mehrere dieſer Inſeln zu Amerika rechnen; zu Aſien gehören fie aber in Ruͤckſicht der orga= nifhen Producte und ihres Bodens. Die neue Welt oder Amerika zeigt eine Abnliche mit den Unterfchieden ‘der Breiten» und, Langen - Grade im genauen Verhaͤltniß ftehende Stufenfolge der Verän: derung der Gattungen und Arten. Unfer College M. Bosc ‚traf viele Safeeten- Arten in Carolina, die man in Pensylvanien nicht und noch weniger iu New - York Die Unterfuchungen Abbors über die T.epidopte- ren Georgiens belehren uns, dab man dort fhon ein— zelne Arten dieſer Ordrung trifft, welche eigentlich in den Antillen zu. Haufe find. Die Gegenden am Mifourt, zwanzig Grad weftlich von Philadelphia, beſitzen viel eis gene Inſecten, deren Kenntniß ich zum Theil der Mite theilung von M. Mac-Leay verdanfe, Daſſelbe bemerkte ih an einer Sammlung, die man in Louiſiana zufans mengebracht hatte. Die entomologiſchen Producte der Antillen hingegen, weichen bis auf wenige Arten von denen der vereinigten Staaten gänzlic) ab. Die Inſel Trinidad, unter dem ro Grad nördlicher Breite hat manche tropifche Arten, und Tagfalter von der Abtheilung des Menelaus, Teucer ıc., welche man nit in St. Domingo fand. Auch Leben dort Gürtel: thiere, weiche man auf der leßteren Inſel nicht findet. Brafilien hat mit Cayenne vieled gemein, befißt aber dennoch fehr viel ergene Arten. Vergleicht man die Varafleten der alten mit denen ‚der neuen Welt, in Hinſicht auf die mehrern nfecten- arten eigene: Temperatur, fo wird man finden, daß fich diefelben Parallelen nicht durchgängig entfprechen. Die ſuͤdlichen Inſecten der weftlichen Hemisphäre freigen nie fo hoch herauf, ale in der unfrigen.. Hier, wie wir ſchon oben bemerft haben, Fommen Std = Infeeten ſchon unter den 48° und 49° Grad nördlicher Breite vor; dort hingegen nicht über den 43° Grad, die Scorpionen, Eicaden und Mantis- Arten find in diefem Punct immer unfere Wegweiſer. Berudfigtigt man aber die phyſiſche Beſchaffenheit Amerika's und überlegt, daß der Boden deſſelben reich an Gewäflern und Flüffen, von hetraͤchtli— chen Gebirgsfetten durchzogen, mit dichten Wäldern be= dedt fey und eine fehr feuchte Atmosphäre habe; fo wird es klar, warum Snfectengattungen der alten Welt, die einen trodnen, fandigen und heißen Wohnort lieben, 3. B. Anthia, Pimelia, Erodius, Brachycerus, u.a. m, nicht auf dem fruchtbaren, waͤßrigen und befihatteten Boden des neuen Continents gedeihn konnen. Die An— zahl der Fleifchfreilenden Tufeten iſt verhaͤltnißmaͤßig 5 1035 daſelbſt geringer als bey uns in Europa. Auch die For- perliche Größe der Inſecten von gleicher Lebensart ift das Felbft unbedeutender als bey uns. Co hat der Scor— pion von Cayenne und andern Gegenden des mitttlern Amerika's die. Große der gewöhnlicher fudenropäifchen Art, die man unter dem Nahmen Scorpio oceitanus kennt. Er fommt folglich an Umfang dem afrifanifchen Scorpion, Scorpio afer, der faft von der Größe eines Flußkrebſes ıft, bey weitem nicht bey. Hingegen an der Zahl der nfectenarten, die fihb von Vegetabilien naͤhren, vorzitglich an Lepidopteren,; an Scarabaeiden, Chryfomelinen und Cerambyoinen ; an Wespen und Ameifen- Arten; in der Claſſe der. Orthopteren und an Araneiden ficht Amerifa den fruchtbarften Gegen— den der alten Welt nicht nach. Indeſſen fiheint das mit— taͤgliche China und die Molucken durch die ausgezeichnete Größe einiger Lepidopteren, als Papilio Priamus, Bombyx Atlas u. a. m. den Amerikaniſchen den Vor— aug flreitig zu machen. Merfwürd'g ıft ed, daß Europa, Afrika und das oftlihe Afien beynahe gar feine Arten der Gat— tung Phasma oder Speotrum aufzuweiſen haben, und daß die wenigen Arten, weiche man bis jeßt daſelbſt gefun— den hat, in Vergleihung mit denen der Moludfen und des füdlihen Amerika’s nur von fehr unbedeu— tender Größe find. Die verlängerte Geftalt und die Ausdehnung des Landes, die befondere Natur des Bodens, die Feuchtig— feit der Atmosphäre und der Umfang der Meere, welche den neuen Continent von allen Geiten ungeben, machen den Unterfihied erflärlich, den man bey gleichen Graden der Breite, zwifchen dem: Clima deffelben und dem uns ferer Hemisphäre findet. Die neue Welt ift gegen die alte das, was, England gegen einen großen Theil von Europa ifs Die Normandie und Bretagne bieten im Vergleich mit den öftlihern Provinzen Frankreichs ganz ähntiche Erfcheinungen dar. Wir erflärten früberhin, die von Fabricius vorge— fhlagenen klimatiſchen Abtheitungen der Erdoberflähe in Abficht auf Entomologie für willführlich und fehlerhaft. Bir verfuchen es jeßt diefe Behauptung durd einige all— gemeine Bernerfungen über die den Elaffen der Arachs niden und Inſecten eigne Localität zu beweifen, Aber iſt, es wohl möglih, fichere geographifche Abthei— tungen zu entwerfen, „welche: nicht nur den 'gegentwärtis gen Standpunft der Entsinolögte, fondern auch allen Zünftigen Erweiterungen diefer Wifjenfchaft angemeffen feyn werden? — Dieß ift. aber die Aufgabe, welde ich) durch dieſen Verfuch einigermaßen zu löfen gedenke. Grönland bildet gegen den Nordpol hin die außerfte Branze aller naturhifterifhen: LUnterfuhung. Nach den Nachrihten, welche uns Otho Fabricius von den. In— fecten diefes Landes lieferte, deren er mit Einfchluß der Arachniden bloß 81 Arten aufzaͤhlt, ſcheint es, als wenn die in Daͤnemark, Schweden und vorzüglich in dem ſchwediſchen Lappland einheimiſchen Arten, mit denſelben vollkommen identiſch wären. Man fönnte die noͤrdlichſten Gegenden Grönlands und Spißbergens, oder den gıten Grad N. B. als die Außerfte Graͤnze aller Vegetation ansehn, Um eine beauemere und meine Beobachtungen achtungen anwenden laffen, 1036 unterſtuͤtzende Duodecimal = Eintheilung zu begrunden⸗ und hierdurch einigen Schwierigfeiten zu begegnen, feße ich die Gränze jeder Vegetation noch um drey Grad nördlicher, oder bis auf den 84 Grad N.B.r Lappland hat, wie wir fehon benterften, feine fpe= cielle Fauna. Diejentge des mittäglichen Schwedens des nördlichen Franfreihs bis ın Die Gegend um Paris und des größten Theils von Deutfchland iſt ſich wieder fehr nahe verwandt. Das fidlichern Inſecten eigene Clima fange fib um Paris an. Diefe Infecten zeigen ſich zuerft in den Gegenden, wo der Wein gedeiht und eine mittlere Temperatur eintritt, allmahlig haufigerz die Eultur des Dliven = Baums, welde unter dem-45° — 44° Grad eintritt, beſtimmt die füdlichen Inſecten noch genauer, und zwey Bis drey Grade weiter herab, we Orangen und Palmenbaume im Freven ausdauern, wird die Zahl der eigentlichen Suͤd-Inſecten noch um vieles bedeutender. Die Barbaren, wo die Dattel reift, wo man Zudferrohr, Indigo und Baranen bauet, lie— fert fehen einige der Troven- Ländern eigene Inſecten- Gattungen. Die Nähe diefer Gegenden verräch ſich noch merflicher, wenn man die Arten, welche Suͤdegypten— der Senegal ꝛc. liefert, durchmuſtert. Ziehn wie nun einen Meridian von den öftlichen Gegenden Spitz— bergens oder des benachbarten Grönlande, und theilen ihn vom 8aten Grad N. B. an, in fucceffive Abtheilun- gen von 12 Gruden, fo erhalten wir hierdurch eine Felge von Breiten, welche den Gränzen der Länder, deren allgemeinere zoologifhe und botaniſche Werhältniffe wir beftunmen wollen, einigermaflen entforeben. Wir feßen diefe Eintheifung nach dem nämlichen Maafftab, auch nach dem Suͤdpol zu, jenfeits des Aequators, bis zum soren Grad ©. Bi und.der Sandwich - Kiıfte fort, welche auf diefer Seite, das. non plus ulıra aller geographi— ſchen Entdeckungen if, Die erhaltenen Raͤume laſſen fich weiter zerfällen durch aliquote Theile ihres Unterſchieds, zwölf“ So— wlirde z. B. der Kreis, welcher die zwiſchen dem 4gten und 36ten Grad N. B. lieaenden Länder begreift, in fleinere, durd) den 45ten, 42ten und zoten bezeichnete Abfehnitte, auf welche fi) mehrere meiner analogen Beob— vertheilt werden koͤnnen. Wenigftens feheint es ausgemacht, daß zufällige Local = Verhaͤltniſſe abgerechnet, eine Breitenfläche von ız Gra— den, fhon eine beirächtliche Veränderung der Inſecten⸗ Mafle hervorbringt. Diefe Veränderung wird faft total, wen man diefen Raum doppelt fo aroß, oder von 24 Graden,, 3. B. von dem Norden Schwedens bis zum nördliden Spanien annimmt. Sie findet gleichfalls nach der Richtung der Yangengrade fiait, jedoch hier nur alle mähliger und. in größern Diftanzen bemerfbarer, weil im Ganzen, unter gleicher Parallele, die mittlere Tem- peratur, wo fie nicht durch fpecielle Urfachen anders Inge dificirt wird, Diefeibe bleibt. Ye mehr man fi) den Polen nähert, um defto mehr fonnen die Inſectenarten mehrere geographifche Abıheilungen einnehmen; denn die *) Noch findet man auf Spitzbergen einige Pflam en, z. B. sſaxifragen, und dje gronländiſchä Cochlearia, ars dem Thierreich unter andern. die Eibdergans. 1037 Ausdehnung der Langen = Parallelen verkleinert ſich je weiter an vom Aequator kommt. Uber aud) andere Umſtaͤnde tragen bey die Zahl diefer Abtheilungen zu vermindern. A j — Da die Inſecten der noͤrdlichen Provinzen Amerika's, wenigſtens bis Canada hin ſpecifiſch von den unſrigen vers fihieden find, während die Grönländifchen noch zum enropäi= fehen Typus zu gehören ſcheinen; fo foll diefe leßte Gegend oder Grönland für unfere Geographie der Inſecten des alten Continents den Anſatzpunct für unfern erften Me: ridian bilden. Wenigftens muß diefes Land als ein zwi⸗ ſchen · beyden Hemisbhaͤren intermediaires Land angeſehn werden. Die Canariſchen, die Cap Vesdiſchen Inſeln und Madera find nach ihren Producten afrifanifh. Un= fer Meridian wird zwiſchen diefen Inſeln und’ der weit lichſten Soitze Amerika’, dem Vorgebirge St. Roh in der Nähe des Rio grande in Brafilien durchgehen, von da die weftlihen Inſeln der Azoren und die Inſel As— cenfion: berühren und fich in weftlicher Richtung an der Küfte von Sandwich endigen. Dies weftliche: Lange der— ſelben wird vom Meridian von Paris an gerechnet "3% Grade, betragen. Die von Dlivier in Perſien gefundenen und von mir unterfuchten Inſecten, ihre Werwandtfchaft mit den Südeuropäifhen und Rordafrikanifchen: Gattungen und die wefentlihen Unterſchiede derſelben von den eigentlichen oftindifchen Arten, Läßt mich glauben, daß die charakteriſtiſche Trennungslinie beyder am den füdlihen Gränzen Perſiens und: Indiens fiatt finde, und nördlich, ohnweit des oöſtlichen Abhangs dee ‚Uratifchen Gebirgs, und. am Ural- See, ohngefaͤhr 60 Gnde ıöft: lich von Paris zu fuchen feys Man könnte diefe Gränze bis auf den 62ten Grad”), weſtlich vom Obi, Balk und Candahar ꝛc. veftfeßen, und unfere Duodecimal- Eintheilung fortwährend. anwenden, denn, wenn wir noch 34 Grade, als den Unterfchied unferes erften Me— vidiand von. dem von Maris zu der Anzahl von 62 fügen, fo erhaften wir eine Größe von 96 Graden, oder einen Flächenraum , der: ſich ohne Brüche bequem in adıt Theile bringen läßt, von denen jeder einzelne dem dreyßigſten Theil eines Zirfels gleichen würde. Wir theilen folglich den Flähengehalt der alten Welt in zwey Hälften, eine meftliche und eine oftlihe. Verlängern wir Ieftere ebenfalls bis au 96 Gratden, fo wird der Meridian, der fie gen Oſten begrängt,, 258 Grade füdlicher als der don Parts feyn. Er wird von Kamtſchatka anheben, feine Nihtung von da na) den Carolinen nehmen, und, im Suden zwiſchen Neuholland und Neufeeland durchgehen.*). Diefe öftlishe Hälfte, um den vierten Theil +) Bis zu dem weltlichen Abhang der Gebirge, welche Mafran, GSegiftan von Indoſtan trennen, und der+ jenigen, welche zwifchen der großen und der fleinen —— an den Quellen des Jihon oder Gehon egen.. *) Es ift fehr wahrſcheinlich, daß die Thiere und Ve— getabilien des nordoͤſtlichen Afiens und des nord— weltlichen. Amerika's, oder der Yander, welche an: der Behringsftraße liegen, vieles: mıt einander ge= mein haben. Dieſe Meerenge laͤßt ſich Folglich nur‘ für eine zufällige Trennung halten, wie die “der Meerenge von Gibrattar zwilden Afrika und Aſien. Der Meridian, welcher die Granziinie zwiſchen ’ Im — En 2038 ihrer Größe, oder durch 24 Grade, veritießrf, "würde, 182 Grade öftlich von Paris, einen andern Meridian zur Gränze finden, welcher, beynahe das Dft-Cap an der. Behringsftraße berührte, fich von da bie zu den freund- fchafttichen Sufeln "verlängerte, und," fehr vortheilhaft fuͤr unſern ſpeciellen Zweck, eine Demarcationd:Linie zwi⸗ ſchen Afien und Amerika bildete. "Die uͤbrigen 144 Grade wuͤrden den Kreis des Aequators vollenden, und in Ver⸗ bindung mit der Abtheilung der Länge, die große Zone geben, welche der Entomologie Amerika's eigen ift: Auch diefe theilen wir, mie die alte Welt und mit der nehm— lichen Benennung: in zwey gleiche Halten, eine jede von 72 Graden. Der ganze Kreis des Aequutors enthuͤlt folglich vier. Bogen, deren "Gehalt 72,72 ,'%96 Und‘ 120 iſt⸗ oder in den Werhättniffen von a, und 'zg fteht. Hingegen die Ausdehnung nach der geographiſchen Fänge; der alten Welt halt 216 Grade, und Dicfenige der neuen 144 Grade; verglichen mit dem ganzen Umfang der Erd⸗ Sphäre giebt die folgende Verhaͤltniſſe: 43 und 38 oder 2, und &. Die-untergesröneten Zonen oder die Climate wurden ſich wiederum im aretifche oder aritarctifche thei— fen, nach ihrer Lage diſſeits ‚oder jenfeits der Mittags- (mie. Dasjehige Clima, welches den Raum zwiſchen den saften und 72ſten Grad N. B. in fich begreift, nenne ih das Polar» Elima. Gehn wir von da nad) der Duodecimal⸗ Eintheilung bis zum Aequator herab, fo erfeheint Folgende Reihe von Climaten: das fubpola- rifche, das o bere, das mittlere, das übersros piſſche, das tropifhe ind das aegiarorifie Elima. Da ic jede Hemiſphaͤre nochmals in zwey Hanpt⸗ abrheilungen bringe, ſo werde ich die einzelnen‘ olhna? tischen Abtheifungen durch das Beywort weftlich oder öftlich unterfcheiden. Die antarctifchen Climate beſtehn bloß aus drey climatifhen Stuffen, die fih nur bie zum öoften Grad ©. Br erftreden, was ich auf der arctifchen Seite Polar - und Subpolar- Clima ge- nannt habe, fällt hier weg. Die übrigen Eintheitungen und Benennungen bleiben fuͤr beyde Hemifphären. die nahmlichen. » Ich made indeflen den: Verſuch die Skizze einer Anwendung: derfelben auf die nördliche und weft: liche Halfte unfers Continents zu entwerfen, da wir mit den entomologiſchen Producten derfelben am. befannte- ſten find:. Das Polar: Elima enthält die, Infecten des groͤ— Bern Theils von Grönland, von Island und ven Spitz⸗ bergen. In dem Gub » Polar - Elima finden wir diejenigen Norwegens, des nördlichen Schwedens und des europäifchen "Rublande. Dies wären die Inſecten der Fälteften Gegenden. Zu dem oberen Clima rech— nen wir die Entomologie Großbrittaniens, des mit— täglichen Schwedens, des nördlichen Franfreichd bis an die untere Loire, Preuſſens, des eigentlichen Deutſch⸗ lands, und des mirtäglichen Rußlands mit Ausnahme der Krimm. Das mittlere Clima in gleicher Entfernung, Afien und Amerika bildet, durchſchneidet die Mitte des Oceans, zwiſchen der Küfte der Provinz Canıon in China und von. Ealifernien in. Amerifa, welche unter derfelben Parallele Liegen. Serbſt in geo— grashifder Hinſicht wurde dieß eine ſehr naturuche Abtheilung bilden. 1039 von dem Polar und Aequatorifchen Clima, wuͤrde die Inſekten des mittaͤglichen Europa's und eines Theils des weſtlichen Aſiens umfaſſen. Den climatiſchen Abthei— lungen des; nördlichen Afrika's bis zu der Linie ‚herab, habe in: die Nahmen des .übertropifchrn des tro- pifchen und) des aequatoriſchen Clima's beyge— legt. Dieſe weltlichen Clima's laſſen ſich durch einen Meridian in zwev- gleiche, Haͤlften theilen, deren eine jede 48 Grade enthalten wuͤrde (und dann 24). Dieſer Meridian; würde, 14 Grad. öftlih von Paris anheben, fih bis ‚in die Gegend Wiens in Defterreich erſtrecken, und: bon, da „bid;;in die Levante, den ſuͤdlichſten Theil Italiens, europaͤiſche Tuͤrkey, Egypten zc« fortlaufen. Schon fruͤher hemerkten wir ‚daß mehrere Inſecten der Gegenden Wiens ſich auch in der Levante finden, und daß der groͤßere Theil der ‚im Königreich Neapel, Egypten und dem ſuͤdoſtlichen Europa einhei— miſchen Arten ſich von denen ‚der mittägigen und weft lichen ‘Gegenden dieſer Abtheilung größtentheils unter— feheiden. Aus dieſer Urſache kann man Diefes Clima in mehrere Unter-Climate theilen. Wenn man ‚den öoͤſt— fichen Theil, deſſen Laͤnge 120 Grade ‚beträgt, durch Meridiane in, vier gleiche Abſchnitte, jeden zu 30 Gra⸗ den theilt, fo wird man hierdurch mehrere natuͤrlich be— graͤnzte Unter⸗Climas erhalten. Das erſt er e derſelben wirde,gudoftany Tibet, die kleine Bucharey, Sibirien 1 in fi begreifen; das; zweyte beynahe die ganzen. Philippinifhen Inſeln, das eigentliche, China und die noͤrdlichern Gegenden Sibiriens bis nahe an Die Ufer der Lena umfaſſen; Das; Dritte würden "E orea, Sapan, das. Land ;der Mantchou und, der Tungur fen ꝛc. und ‚endlich das vierte Kamtſchatka mit dem nordöftlichjten Afien bilden. Auch Amerika fönnte man nad) dem.nehmlichen Maaßſtabe, oder auch, in Ab— ſchnitte von 36.Graden abtheilear*). — ) Der Gleichheit wegen koͤnnte man die Abtheilung — A bey Der alten und neuen Welt bey⸗ Behalten; wo fodann jedes Clima ı2 Breiten = und die doppelte Zahl von Langen - Graden enthalten würde. Der alte Eontinent beftande dann dieſſeits ‚des Aequators aus 63 Climaten, und der neue, ebenfalls auf der aretiſchen Seite, aus 42 climgti⸗ fihen Abtheitungen., Wollte man dieſe beyden He— mifphären durch die Bucftaben A und B unters fcheiden, ihre Lage dieſſeits oder jenſeits der Yinte durch m oder s (nord und fud), ‚die “Breite Such die ’erfte und die Laͤnge durch ‚die Folgende durch einen Punkt getrennte Zahl, bezeichnen, fo würde folgenden verfürgter Ausdruck An. 5. 2. das obere, arctifhe Clima, welches Großbritanten, Das nörd— 'fiche Frankreich, Zeutfchland ıc. begreift, bezeichnen. Diefes Elima endigt ſich mit dem 4öften Grad der Lange ,, von. unferm erſten Meridian an gerechnet, Zieht man von Diefer Zahl 34 Grade, ab, fo. wird man den Unrerfchted der Lange finden, welcher zwi— fen dem Meridian von Paris und der öoͤſtlichen Gränze diefes Elima’s, 14 Grad beträgt, Man wuͤrde die Zahl 34 wieder ‚beyrugen miüflen, wenn an ein Clima des nordlichſten Theils der neuen Welt. beftiinmen follte. Man könnte überhaupt von diefer Bezeihnung zum Vortheil der Geographie Gebrauch machen. Am 3.6, würde den grobten Theil von Eyina, oder den Raum, zivifchen dem 24 und 36° Grad N. B. und von 86 — 120° Grad der Lange weſtlich von Paris umfallen. "und die Abwechfelung ihrer Farben auszeichnen *). 1040 Ich fühle es fehr wohl, daß die Natur in Vers theilung. der Wohnpläße der Inſecten, nicht immer die genaue Regel befolgt; welche ich hier vorgezeichnet habe; dab die eigentlichen Graͤnzen des Aufenthalts Krͤmmun— gen und Ausbeugungen bilden, und ſich "unterbrechen und freugen: Ich wollte indeſſen hier, nur. die Skizze einer entomologiſchen Land-Charte entwerfen," und fus chen ihre Abtheilungen fo gut, und ficher- zu Beftimmen, als es mir möglich war, und ſie mit meinen Beobadj> tungen in fofern in Einklang zu bringen, dab die noch, beftehenden Luͤcken, nach Maaßgabe künftiger Entdeckun— gen, durch dieſelben ausgewaͤhlt werden konnten. Ich wollte, mit einemn Wort, Geographie mit der Entomologie nur im Allgemeinen vereinigen, ohne dieſe Verbindung bis, in das kleinſte und entfernteſte Detail zu verfolgen, . Webrigens iſt dieß, wie ich ſchon Früher: geſtand, nur ein ‚vorläufigen. Verſuch, welhher noch mancher Berich— tigungen und Erweiterungen faͤhig iſt. Der intenfive Grad und die Dauer der atmofpha= vifchen Warme Hat auf Förperlichen Umfang, auf Ente wickelung des Zellgewebes und auf die Farben der Arach— niden und Infecten wielen Einfluß. Ge mehr man’ fich der Linie nahert, "um defto häufiger finder man Arten, welche fi) Durh Umfang, Bau und durd dem Glanz Et] bin überzeugt, daß Verftarfung des Lichts die Haupt⸗ urfahe der legtern Verwandtung fey, und 3. B.gelbm! roth oder orange umändert, da hingegen bey deſſen Ver— minderung und Entziehung die gelbe Farbe in weiß übergeht.) Dich gilt auch von den Schnecken; Helix nemoralis, welche in unferem Clima einen gelben Grund) hat, ift roth oder vörhlich in Spanien. Unſer gemeiner’ -Srautfalter (Papilio Cheiranthi Hitebn.) und Papilio, Atalanta Sin. zeigen; in füdlihern Gegenden, z. DB. auf der Inſel Teneriffa fehon eine ahnliche Farbenänlerung, Die Grundfarbe der Gebirgsfahter iſt gewöhlich weiß oder dunkelbraun. " Die Beobachtungen über die climatifchen Eigen— ſchaften der Inſecten und anderer ‚lebenden Körper in— tereffiren nicht nur den Natarforfher, fondern auch den Geographen. Letzterem fonnen fie in der Beſtimmung natürlicher Graͤnzen fireitiger Punkte nüßen, z. B. bey Inſeln, welche zwiſchen zwey Weltiheilen liegen; vor— ausgefeßt, daß die Entfernung dieſer Inſeln von eins ander groß genug fey, um den Uebergang der Vegeta— bilien und Thiere von der einen zu der andern zu ver— hindern. Gronland, weldes man in geographifiher Hinz fiht zu Amerifa rechnet, ſchließt ſich, was zoologifche Producte betrifft, nach der Fauna von Otho Fabrizius, mehr an. Europa an; wenigftens muß man es ale einen mittlern Landſtrich betrachten, welchen fi) jeder Conti: nent nit gleichem Recht zueignen kann. Die Canari- fhen Inſeln und Madeira- gehören zu Afrika; denn die Inſecten, welche man daſelbſt antrifft, ſind denen der Barbarey und der angraͤnzenden Gegenden vollkommen analog. Amerika unterſcheidet ſich in dieſer Ruͤckſicht ) Auch die Arten find in tropiſchen Gegenden dur mehr charafteriftifihe Kennzeichen getrennt, als in fälteren Zonen. ’ 1041 von den weftlichen Gegenden. unferer Hemifphäre, und man kann daraus die Folge ziehn, daß es bey der letzten Revolution unferes Planeten nicht von derfelben abge riſſen worden fey, fondern fhon früher abgefondert ber fanden Habe. Bemerkt man endlich, daß die Länder, welhe das Baſſin des mittelländifchen, des ſchwarzen und des Eafpifhen Meers umgeben, was Gattungen und Familien der Inſecten betrifft, ungemein mit eins ander übereinfommen, und aus fandigem, gewöhnlich mit Salz gefhtwängertem und holzarınem Boden beftehn, deſſen Begetabilien eben fo genau mit einander ver— wandt find, fo muß ınan fließen, daß fich diefe Gegen= den zuleßt aus dem Schoofe der Gemwäfler erhoben. Doch ih fürchte, dab ich micht hierdurch vielleicht aus Vorliebe zum Syſtem, fehr wider meine Abficht, zu fehr zu Hypothefen verleiten ließe, Geologen, deren Urtheil ich meine Vermuthungen unterwerfe, erſuche ich um die Erlaubniß, ihnen eine intereſſante Stelle des Diodorus Siculus Clib. H art, 70 ) vorzulegen; welche unter der Hülle der Allegorie, Nachrichten von den Revolu— tionen, welche jene Gegenden in den früheren Zeiten erfuhren, zu ertheilen feheint. Der Inhalt derfelben laßt ſich mit meiner Hypothefe ohne Schwierigkeit vereinigen. Die Erde erzeugte die Yegis, ein fihlangenartiges fuͤrchterliches Ungethuͤm, aus deſſen Nachen fih ein forts währender Strom von Feuerflammen ergoß. Es erſchien in Phrygien, verbrannte diefes Land, welches feinen Nahmen von diefem unglüdlichen Vorfall erhielt, vers folgte die Gebirgsfette des Taurus bis nad) Indien, und "verwandelte alles Gehölz auf derfelden in Afıhe; wen— dere ſich hierauf ruͤckwaͤrts nach den Gegenden am mittel landiſchen Meer, berührte Phoͤnicien, verbrannte die Wälder des Libanons, durchſtrich Egypten und trug feine BVerwuͤſtungen bis in die öftlihen Gegenden Luybieng, veränderte hier nochmals feine Richtung, um nach den Cerauniſchen Gebirgen zu gelangen. Es verheerte dieje " Gegend, tödtete eine Zahl ihrer Bewohner, und zivang die Übrigen zur Flucht. - Minerva, muthig und weiſe, toÖtete das Ungeheuer, und dedt mit defien Haut feit= dem Bruft und Schulter. Erzuͤrnt über dieſen Tod zeugte die Erde ein Kiefengefihleht, das aber Jupiter "mit Hülfe der Minerva, des Bacchus und anderer Götter ebenfalls uͤberwand. Hier, wie faft in allen Mythen des Afterthume, er= fcheinen mächtig "wirfende Naturfräfte vergöttert oder perfonifieirt. Die Allegorie eines fürchterlichen Unger heuers, welhes Ströme von Zeuer aushaucht, ſtellt die bulkaniſchen Wirkungen unterirdiſcher Feuer dar. Es durchwandert nach und nach die Gebirge Klein-Aſiens, Armeniens, Mediens, Hyrcaniens, den Libanon und den Atlas, kommt von da nach Griechenland und endigt feinen verwuſtenden Lauf in den Gebirgen von Chimere oder Kimera, in der Nähe Italiens. Dieß find aber genau die Gebirgszüge, in denen die Mincralogen Spu— ren ehemaliger Vulcane zu finden glauben. x Noch zu den Zeiten Homers, waren die geographis ſchen Kenntniffe der Griehen vom füdweftlihen Europa unvollftandig und es kann nicht befremden, daß fie früs herhin noch unficherer und unbeftimmter erfcheinen. Sfis. 2819. Heſt 6. — * 2 — 1042 Die Befänftigung der Natur durch die Vernichtung der verzehrenden Flamme, — der Friede und die Wie- derherftellung der geftörten Ordnung ward von den Gtie- chen der weifen Minerva, diefer wohlthätigen und trö— ftenden Gottheit zugefchrieben, und dieß war die Weran- laffung, webhalb ihr Athen, die Hauptftadt der. Lace— damonter, geheiligt ward. Man wird mir diefe Ausſchweifung verzeihn. Ich glaubte in dieſer Mythe die Schilderung des letzten but⸗ canifchen Ausbruchs, von welchem der öftliche Theil der alten Welt der Schauplaß war, zu erbliden, nur, wie es mit allen hiftorifchen Thatfahen der Vorzeit der Fall zu feyn.fcheint, mit fabelhaften Zufäßen ausgeſchmuüͤckt. Ich Habe die Gründe meiner Vermuthung aufgeführt; ohne daß ich ein anderes: Intereſſe, als das der Wapr- heit hierbey vor Augen gehabt haͤtte. x C. R. W. Wiedemann, zoologifihe Magazin, B. I. ©t. J. m. ı Kpftfe Kiel, in acad. Buch. 17. 8. 206. Die unglüflichen Zeiten, und wie wir glauben, die Barbarey der teutfchen: Bildung, in der die Kenntniß der Natur noch zu. den verlachten, oder wenigſtens nicht: geachteten Dingen ıgehört, „weil unfere Staats- und Eitteraturregler, jedoch mit. einigem 'ehrenvollen Aus— nahmen, nichts davon willen, ſchlugen dieſer Zeitfchrift auch ein Bein unter, wie fohter allen, was den ern= fien Wiſſenſchaften angehört. Nur Gefafel, Oben— fhwimmendes, Leichtverdauliches, was die ftudierten Hands werksburſche unterhält, erlebt noch Ausgaben, welche die Koften decken. An wiffenfchaftlihe Werke darf fich fein Verleger mehr wagen, und Unterftügung von Re— gierungen zu diefem Zwecke ift in Vergeffenheit gerathen, obfchon fie die Kloſterguͤther verfchlungen haben, welche zu 100 der größten Prachtwerke einft verwendet worden. Wiedemann wagt fi num wieder hervor, gewiß zur Treude der Wenigen in Deutfchland, melde für die Naturgefhichte Sinn haben. Es foll ung freuen, wenn wir ſchlecht prophezeyet haben, wenn wir fagen, daß Deutfhland noch niht reif zu einem zoo— Iogifhen Magazin if. Es ift bey Gott wahr! Die Iſis Halt fih nur um der Allotria willen, die dar- inn find, nicht wegen den wiſſenſchaftlichen Auffaßen und den Kupfertafeln. Go ſteht es im unferem ..... Dater — land! I. Wiedemann, vorläufige Erinnerung: die aͤl— tern Namen haben das Vorrecht, das Normal- Mufeum der Snfecten, von Hr. v. Hoffman nsegg gewünfcht, möchte doch werden. - IM. Hr. v. Hoffmannsegg, Entomologifche Bes merfungen, bey den anterif. Inf. in de Humboldts Re- cueils Nro,9, 21, 12, — Rutela Latreille wird in drey Sippen getheilt, ı R., tetradactyla etc., 2. Lagochile, Cetonia trigona, 3. Diabasis, Trichius retusus etc. ; von Cetonia werden die mit einem Fortfag hinten am Hals ſchild zu Maeronata. Zu ſchreiben Haltica, nicht Altica; nicht Himatidium. Dieſe 2, ſammt Hifpa und Alurnus ſtehen ſich ſehr nah lſollten nicht Sippen ſeyn). Die Neben = Augen find allein ein ficheres Kennzeichen zteifchen Lygaeus und Coreus [fehr gut]. Welche —— ſollen Lygaeus 1043. heißen, wozu die meiſten auch, C. sanctus; ferner dazu \lydus und Gerris Fabr.; aber nicht Coreus [Gründe reichen nicht] heißen, ſondern Hemityphlus, wozu Lyg.. Coquebexti, rubiginosus, suturalis, Carnifex, Koenigii, ruſicollis, Aegyptius, apterus, Forfieri, ignitus (Stoll 3. ı9), succinctus, Einiges Wichtige Über natlırl. und fünftliche Sippen. Ohne Uebergaͤnge find natürliche, fo; Buprestis, Tra- chys; Psittacus; Pezophorus; fehr übergangliche find fünftfich, wie Curculio, Rhynchaenus , Lixus, Lanius, Museicapa. Man foll daher die Kennzeichen von vers fhiedenen Organen. wählen. [Der Meynung find wir aud),. aber nicht. der, daß wir Thiere trennen follen, welche nicht Durch ‚ein befonderes Organ fich auszeichnen]. Lampyrisplumicornis ift Amydetes fastigiata, w.terf- würdig, weil file weniaftens 50 Firhlerglieder wie Bom- byx hat, was bey Kafern einzig; _da deren nur 11 —I2 da find, wie auch bey Phengodes. Prionus imbricor- nis hat 19. Ptilinus mystacinus hat 40, daher eine ©. Ptyocerus, neben Phengodes, Amydetes und Lam- pyris. L. plumosa' hat nicht mehr Fühlerglieder als jeder andere Käfer, ift das Bild von Phengodes. 'Zivey andere Amydetes aus Amerifa haben nur 30 — 40 Fuͤhlerglieder, welcher Wechſel bey Vielzahl gewöhnlich ift; fo bey Ichneumon und Noctua, Ph. und Am. müfs fen leuchten. Cicada mitffen fünftig die Tettigoniae Tabr. heißen, teil diefe allein grillen. Melipona nicht gut in Trigona getheilt. Mundes haben, wie L ‚succinctus, die andern Homa- Iysus, nicht Omal; wozu reticulatus, fasciatus s. Can- tharis tropica. Bon Ateuchus neue Sippe Canthon, die Gattun— gen mit 2 Kopffurchen, Dazu At. 7maculat, , Scarab, Schaefferi oder Sisyphus, der nur 8 Sühlergl., da die At. 9., welche Verfchiedenheit doch auch bey Melolontha, Zu Canth. auch At. Bacchus, cupreus, gibbos., vol- vens s. Scar. pilularius s. laevis, N. Hollandiae, vio- laceus, smaragdulus , scabratus, bidens, melanoceph., triangularis, 6 punct., muricat,, Helwigii; Conopygus (Scarab. smaragdulus Ill. ap. Oliv.), Chlorites (Sc, sm, Ol.). Latreilleg Trennung von Fabr. Geotrupes in ‚Sca- rabaeus und Oryctes mißbilligt: Edessa richtig, hat nur 4 Fühlergl., aber davon weg zu Pentatoma (Cimex) E. aurantia, Punctum, Janus, perspicua, nigripes. . Euglossa, Centris, Megilla, Trachina, Epicharis, Hemisia, Symmorpha gebilligt. Eugl. hat Lippentafter, Centris nicht, find aber nicht wefentlih. Beyde follen werden - a. Centris, suceincta, cingulata, surinamensis, in- fernalis; alle behaart, nicht ſchwarz, hinten gelb. b. Plusia, superba, violett. 0. Exaerete, Euglossa dentata, naft, grün. d, Euglossa, cordata, nadt, grün. Apatura und Biblis zu vereinigen. Cothosia und Argynnis, die denen ſie fehlen, ſollten Lyeus ſeyen, welche ruffelförmige Verlaͤngernng des ze 1044. Wahrſcheinlich auch wit Hipparchia, Melitaea, Acraea. Diefer Auffaß bewährt den durchdrungenen Kenner, dem alle Infecten der Welt und noch zoo Jahre zu leben zu wünfhen wäre, Etwas fürzer koͤnnte er fich fallen. III. 57. Wiedemann, über age neue Siegen fippen. 1. Amictus oblongus aus Bombylius Ars 2. Macrostomus aus Hybos ferrugineus. 3. Xenomyza planiceps und myops aus Damalis pl. et m, IV. 61. Wiedemann, neue Zweyfluͤgler um sel. ı. Tipula Unca, pruinosa, ’ 3. Chironomus punetipes , binotatus, afhnis. 6. Ceratopogon vittatus ,albitarsis. 8. Mycetophila pieta, sordens; lugens, cunctans, humeralis. su - 13. Callomyia socia. fi ’ ı4. Empis simplex. f * 15. Dolichopus popularis, chrysozygus, germanus, ehalybeus, contristans, tenellus, laesus, moglaetun, acuticor nis, vestitus. 25. Tephritis cognata, nebulosa. 26... Anthomyia (wogu Musca lardaria, teſstacea, — lida, strigosa, quadrum; dentipes, canicnlaris, pluvialis, scalaris, ciliata, meteorica) bicolor, Brassicae, cinerascens, conica, compuncta, dia- phana, incana, lepida , leucostoma, Hortorum, Praepotens, semicinerea, simplex, triquetra, ti- ‚bialis. (Dazu Angelicze s. deceptoria, Hyoscyami pratincola s. vagans. 4ı. Oscinis ornata Wer wird fich fi nicht wundern, daß es —— iſt an dem Orte, tod Fabricius gelebt, noch 4ı Mucken zu entdeden; nun möchte man wohl es aufgeben, alles fennen zu lernen, und ſich lediglich) auf die Sippen und einige Gattungen beſchraͤnken. V. Gaͤde Beytraͤge zur Anat. d. Inf ı. Monoculus Apus [all], früher von Schaͤffer gut befchrieben. Die feitlich unter dem Schild liegenden 2 Gefäße mit je 4 Windungen feheinen Kiemengefäße zu feyn, kommen aus dem Herzen, das eine vothe Ruͤ— ckenader tft, die pulfirt. Darm, ziemlich gleihdid, gerad, aus 2 Haufen, enthalt viel Sand. Sein leberaͤhnliches Organ. Um den Darm Eyer, an je zehntem Fuß ein hohles Plaͤttchen, wohin die Eyer aus dem Leib koͤmmen, wie Schäffer gut angab Rervenftranz doppelt, etiva 25 Sinotenpaare, nach der Schtenenzahl. Abgebildet. 2. Cimex rufipes (Iſis Heft V. Taf. 12. Fig.4). Die grünliche Netzmaſſe [Fettforper] befteht aus Koͤrnern mit öliger Ftüffigkert ausgefüllt, Darm zmal folang als Leib, faſt alles Magen, der drey Abtheilungen hat, die dritte iſt eine Abfonderung des Darmkanals in 4 Kanäle oder Rohr ven, die fo lang als der Leib find, und fich dann wieder in eine Röhre vereinigen, Ramdohr Hält diefe 4 Nohren bey Cim, prasinus nur für Hohlfehlen, es find aber ‚wirfs lic) ganze, trennbare Kanäle. Heißt Wanzenmagen, da diefer wunderlihe Bau fi) fonft nirgends finder, Hinter 1045: diefem Roͤhrenmagen eine Erweiterung, in die. die vier dinnen Därme [Gallengefäße] münden, welche fich zu einem dicken Gang vereinigen, der in -den Kopflaunft, und darfn die Speiferöhre mündet. Nah Ramdohr follen die Enden diefer Gefäße bey den Wangen in cine ſchwammige Subſtanz uͤbergehen, welche mit den Haͤuten des Fettförpers ver⸗ bunden ift, Der Dünndarm fehlt ganz [freylich, wenn man das alled Magen nennt, was vor der. Einfügung der Gallengefäße liegt]. Fig.4. a Speiferöhre, bb Spei- chelgefäße, ec erfier Magen, d zweyter, d dritter, £ vierter [fo; es gepeten alfo e und £ zum Roͤhrenmagen 2], g Erweiterung, h Verengerung, i dünne Daͤrme [Gal⸗ Iengefäße] , l ihre Bereinigungsftelle, m Einmündung in die Speiferöhre [diefe Öallengefäße find unten nicht genau gezeichnet. Es feheinen je 2 ſich zu vereinigen, was recht ſeyn wird; allein außerdem fieht man nod) mehrere Querriegel, die wohl falſch find. Was ift aber un aus diefem wunderlihen Bau zu machen? Verhält ch die Sache wirktid fo‘, fo kann man dabey nicht um— bin, an die Schwimmblaſe der Fiſche zu denken, welche auch durch einen dünnen Kanal in der Speiferöhre ans fängt. Diefe Gallengefäße weichen nur. darin. ab, daß fie wieder hinten in dem Maftdarne münden, wenn es wahr tft; denn wir bezweifeln cs. Liegen fie hier nur an,. fo ift es eine vollfommene Schwimmblafe. Da nun die Schwimmblafe ohne Widerrede in der Bedeu— tung der Lunge fteht, fo wären alfo hier die Gallenges De il der Funge und zunachft der Schwimm- Wir kaͤmen auf diefe Art aus aller Noth, welche Se die Gällengefaße feit fo vielen Jahren gemacht ha⸗ ben: das iſt weiter zu verfolgen.) Männl. Theile; zivey Samenroͤhren enden in hodenartigen Knopf; ‚vor der Anthe äftige Samen- bläschen. Weibl. Theile; (ehe, Eyerröhren, in jeder etwa 5 gruͤnl. Eyer, laufen in einen Eyergang, an dem eine Blaſe mit gelber Flüffigkeie, Nerven wie gewoͤhnlich. Tabanus bovinus. Imago p.95- Darmcanal; ohne befondere Abweichung, vier: Gal- lengefaͤße, erhalten viele Luftgefaͤße. Zwiſchen der Speiſe⸗ roͤhre und dem Magen muͤndet ein Gefaͤß ein, das faſt ſo lang als der Leib iſt und ſich in ein breites herzför— miges Organ endet. Jederſeits neben ihm laͤuft ein anderes, das ſich ind Maut öffnet lalſo wahrſcheinlich Speichelgefäße. Soll das vorige etiva wieder der Luft- Blafe entfprechen, wie bey der Wange? mobey befon- ders die herzförmige Erweiterung merfivürdig wäre]. Ruͤckengefaͤß; hat wie bey den Raupen flügelähntiche Anhänge und zwar 6 an jeder Geite, die aus Muskel firängen beftehen. Nervenſoſtem befteht aus 2 Hirnfno= ten, einem großen Nüfenflumpen, aus dem je 3 Seiten— nerven enifpringen und der ein Haufen verfchmolzener Knoten zu feyn ſcheint. Im Bauch, liegen 6 fleine Kno— ten in einem einfachen Strang der fich gegen den After wie der Pferdeſchweif zerfaſert. Weibliche Theile; zwey langlich runde Eyerftöde mit einer Menge Eyer in Ever: gangen, die nicht frey liegen, wie bey andern Inſecten, ſondern insgeſammt von einer feinen Haut umkleidet find, — 1040 In die Scheide laufen’ 5 —— wovon 3 ſchwarz, 2 weiß. Geotrupes naficornis, R arbe, Große weiße Fettmaffe. Darm ıt mat fo lang, als Seib. Um den Magen 3 Reigen blinddarmahnlicher Gefäße. Trachaͤen entfpringen aus jedem gie drey, die ſich wieder gabeln. Ruͤckengefaͤß, grad. Nerven; 13 Knoten. Geotrupes nalicornis. Imago. Statt der Fettmaſſe eine Menge Luftröhren, dien fih, wie bey allen Blätterhörnern blafenförnig ers weitern. Darın, zweymal ſo lang als Leib, vier Gallen⸗ gefaäße. Ruͤckengefaͤß, wie bey der Larve. Nerven, Knoten mehr aus einandergeruͤckt; die Ner— ven aus dem letzten Knoten veräften fih, Männliche und weibliche Theile hätten abgebildet werden follen, da. fie abzuweichen fiheinen und aus der Befchreibung nicht recht vorzuftellen find. Scolopendra morfitans, Fettmaſſe, Darm, Herz und Abfonderungsgefäge deutlich. Darın fo lang als Leib. Zwey Speicheldrhfen, fie, öffnen fih in den Mund und fondern das fo gefährliche Gift ab. Ruͤckengefaͤß, hat 18 Fluͤgel, ‚giebt feine an: ab, imhrdet nirgends ein. Nerven, :22 Knoten mit den Hirn, aus Bekeh jedent drey Paar Nerven entfpringen. Ein Faden aus dent Hirn und zivey aus dem on Nüdenmarksfnoten laufen an das vordere Ende des Herzens. Abgebildet find: Das Nervenfyftent von Monoculus apus, Tabanus bovinus, Scolopendra morfitans: der Darın von Tab. bovin., Cimex rufipes, Männliche Theile von Cimex zufipes. ER Diefe Zerlegungen find fehr genau und wer— den anerfannt werden. Wir wünfchen aber, daß der Verfaſſer nicht bloß Stück für Stuͤck befihreibe, als wo— mit fehiver etwas anzufangen iſt; fondern vergleiche und die ähnlichen Puncte in verfchtedenen Thieren bemerklich made: das kann der am leichteſten, der ſelbſt arbeitet, Der Lefer denkt nicht dran, oder er verirrt ſich im Auf⸗ fuchen der Aehnlichkeiten. Auch follten die Nervenfnoten wenigſtens der erfte und der letzte, in den Abbildungen Zahlen haben. VI. Geit. 110. Ueber die Ftederthiere nach Geoffroy St. Hilaire, vom Herausgeber. Diefe Ueberficht it gut gearbeitet und für Deutfchland, wo die Arbeiten der Franzofen befonders in dem Egyptifchen Werte wenig befannt ſeyn koͤnnen, von Wichtigkeit Alle Sippen und Gattungen find charakterifirt, und fo ziemlich anges geben, was man von ihrer Lebensart weiß. Die ſchlech— ten deutfhen Nahmen, wie Flatterthier, Graͤmler, Spalt— nofe, Schmalhäutler ; Kantenlefzer, Nachtflieger, Ohr- fliegen, hätten füglich wegbleiben koͤnnen. Wir haben in unferer Naturgefhichte übrigens eine andere Ord⸗ nung befolgt, 1047 Geoffroy und Wiedemannd Reihe. a. Pteropus. . Harpyia five Cephalotes. Okens Reihe, z Eippe. Zahr. 3. Phyllofioma. 2 5. Dylopes, f, Molollus, 2 Sippe. Wiſtel. 4. Nycinomus, 2. Megaderma. 5. Stenoderma, „3. Rhinolophus. 6. Noctilio. 4. Nyeteris. 7. Phylloftoma, 5 Nyctinomus, g. Megaderma. 6. Noctilio. g. Rhinolophus. . 7. Rhinopoma. 3 Sippe. Fleder 8. Taphozous. 9. Saccopteryx., ı0. Dylopes. ıı. Plecotus. ı2. Velpertilio. 35, Myopterus. ı4. Stenoderma. 46. Batt. 15. Pteropus. 16. Nyctimene (Cephalo- tes [. Harpyia.) 17. Mantelfitticher- Nun folgen die Gattungen folgender Sippen: 1) Pteropus, edulis, Edwardfi, vulgaris, rubri- collis, grifeus, firamineus, aegyptiacus, amplexi- caudatus, marginatus, minimus, palliatus. oe Gippe- Harpyia, Peronii, Pallasii. 10 Gippe- Nycteris, Daubentonii, javanieus. Fortfeßung im naͤchſten Heft. — Von diefen Sippen haben wir in unfrer Nat. ©. folgende Gattungen befchrieben: a) Pteropus minimus, marginatus, amplexicaudatus, nudus, aegyptiacus, firamineus, rubricellis, Ce- laeno, mauritianus, vulgaris, Edwardfi, edulis, b) Nyctimene cephalotes (Pallahi.) ©) Mantelfitticher, Preropus grifeus, palliatus, (ce- phalotes Peronii), plicatus. Nycteris, hifpida (Daubentonii), thebaica, javanica, VII. Seit. 149. DBeyträge zur Naturgefhichte und Bergliederung der Weichthiere, nad) Cuvier, Peron, Lamarck , vom Herausgeber. Diefer Auffaß ift wie der vorige behandelt. Zuerfi die Charaktere der Sippen, dann die der Gattungen; es fheint und aber, als wenn der verehrte Herausgeber "nicht alle Hilfsmittel bey der Hand gehabt hätte, na— mentlich Cuvier’® Anatomie des Mollusques, auch ift manches nicht berückfichtiget, was wir in unfrer Natur= geſch. in Bezug auf Gmelins Gattungen mit vieler Mühe entwirrt haben, befonders was Clio, Hyalea, Kron— jacht, betrifft. 10, Nycteris. ıı. Rbinopoma. ı2. Taphozous et $Sacco- pieryx. 13. Velpestilio, 14. Plecotus, th ebaicus, I, Pteropoda. ı) Firola (Pterotrachaea.) 2) Callianira, 5) Phyllirhoe. -4) Pneumodesma; € * 1048 5) Clio, borealis, auftralis, helicina [gehört kei⸗ neswegs hieher, fondern ift eine eigene Gippe, die wir unter dem Nahmen Kron-Jacht aufgeftellt haben, hat ja eine Schale die gewunden iſtl, Limacina liſt nicht tab. D. Fig. 5, in Martend Spizbergen, fondern tab. P. Fig. f, und ſicher— lich nicht von Clio borealis verfchieden]. 6) Glaucus, 7) Cleodorz. 8) Cymbulia. 9) Carinaria, ı0) Hyalea, corner, pyramidata, cuspidata, cau- data, retufa, [diefe 4 letzten haben ficherlich nichts nut Hyalea zu ſchaffen, retufa Fabr, ift einerley mit Clio limacina, mithin mit borealis; pyra- midata, caudata, cuspidata und eine andere re- tuſa find Cleodoren. Galteropteron hat viel Nehnlichkeit mit Pleuro- branchus [wir ftellten eö zu Lobaris oder Acera,] Brachiopoda, a) Lingula, 2) Terebratula, 5) Orbicula, Cirrhopoda. ı) Anatifa, ı) Balanus, Dann folgen Bemerfungen über einzelne Gippen. Biphores (Salpa Forskalii), criftata, Tilefii, ſcu- tigera, cylindrica, fufformis, gibba, ſocia. Onchidium, typhae, Peronii, Sloanii, celticum, laeyigatum, s ; Phyllidia, trilineata, ocellata, pufiulofa. . Pleurobranchus, Peronii, tuberculatus, baleari- cus, aurantiacus, luniceps. ; Bullaea, a) Acera, (carnola), Doridium coriaceum, mem. - branaceum. * b) Bullaea (aperta). <) Bulla, Ampulla, lignaria, Hydatis. Sigaretus (Helix haliotoidea). Dolabella (Aplysia). Teftacella europaea, cornina, haliotoidea, coltata, Parmacella Olivieri. Doris folea, fcabra, maculofa, verrucofa, limbata, tubereulata, ftellata, piloſa, tomentoſa, lae- vis; lacera, atrromarginata, puftulofa. Tritonia Hombergii, arborescens, coronata, Scyllaea. Glaucus, Eolidia. Tergipes. Janthina fragilis. Phzßanella variegata (Bucein. Tritonis.) Cyclofioma viviparum, Turbo littoreus, Thethys. N Folgt Cuviers neuefte Eintheilung in feinem Rogue anim. Das Anatomifhe im nachften Heft, 199 Nachrichten — 200. Te —— NA. > Ne 6 er die Knochenftücke der Bruftfloffe, | von Geoff. St. Hilaire [Annal. Mus. d’Hist. Nat, Vol. IX, 1807. pag- 357, tab, 29.7 R i (Hieher Iſis Taf. 13.) Artedi hat zuerfi 1735 eine Erklärung verfucht, und von Schlüffelbeinen, Bruftbein und Schulterblättern ge— redet; den lektern feyen die Bruftfloffen mit der Wurzel angefügt [meynte alfo das, war jekt G. Schlüſſelbein nennt]. 1770 hat Gouan das Schlüffelbein und Schul- terblatt genannt: 1786 hat Vieq d’Azyr Gouans Be— ſtimmungen getadelt-. Cuvier 1800 glaubte, das Schlüf: felbein in einem langen Stachel zu erkennen, der an beyden Enden frey ift, und auf den vor ihm niemand geachtet hat Lalfo was jetzt G. Gabelbein nennt), und den Knochengürtel, auf den der SKiemendedel fchlägt, und welchen Gouan [und Geoffroy] für Schluͤſſelbein genommen, halt er für das Schulterblatt. Lacepede . 1803 hat Gouans Meynung angenommen, welches auch die richtige iſt. 2. Schulterfnodem Die Bruſthoͤhle der Fifche iſt nach Hinten durch Kno— chenftücfe begränzt, welde in einem Halbzirkel an ein— auder liegen. Die, weldhe den Hintern Rand des Kies menlochs Bilden und von der Kiemenhaut bedeckt find, find die SchLlüffelbeine [ce], weil fie fih unten mit einander vereinigen und ans Bruftbein ftoßen und oben an Knochen, an denen die Floffenftrahlen hangen*). Die ‚Schulterblätter [0] ftoßen oben oder hinten an den Kopf, u oder vorn an die Schlüffelbeine. Nur beym Aal eine Ausnahme, wo das Schulterblatt nicht an den Kopf reicht 2 **) $ Dann iſt bey den meiften Fifchen das Gabelbein da wie bey den Vögeln, wofür ich den Stachel LF halte, den Cuvier für das Schlüffelbein genommen, Es kommt *) Nehmlich an das Bein, welches G. Bruftbein nennt, das aber vor den fogenannten Schl. liegt, hinter = und in dem Winfel des Zungenbeins, Ebenſo hält er die Seiten Aefte des Zungenbeins für Theile des 7 Bruſtbeins. Es iſt ein fonderbares Ungluͤck fuͤr Geoffroy, daß ihm bey ſeinen vielen Arbeiten, ſeiner ausgebreiteten Keuntniſſe, und in der That geiſtreichen Anſichten, doch die Beſtimmung mancher Knochen, befonders der Schaͤdelknochen nicht immer gelungen iſt. Wir denken in der Folge in der Bekanntmachung unſrer Arbeit, welche wir in unferer Antrittsſchrift (vergl. Iſis 9. VIE) angefangen, fortzufahren, und nad) und nad die Bedeutung der Knochen und ihre Bezier r hung ſowohl mit denen anderer Thiere, als mit den anderen deilelben Leibes zu entwideln. Hier wollen wir nur Blei und nur, wo Irrthumer da zu feyn feinen, und in das Verſtehen diefer Lehre ftörend einwirken, mahnen. Ss 18198. Heft 6. 1050 nur bey den eigentlichen Knochenfiſchen, aber bey allen vor. Es entiteht am Schulterende des Schluͤſſelbeins, ſteigt faft immer parallel den Rippen hinter der Floße herunter %). Einige, wie Centriscus Scolopax, Zeus Vomer, und Scarus Siganus haben zwey Gabelbeine, die fih bis an den Bauchrand verlängern, und da ver: wachfen find wie bey den Vögeln, wo hingegen teieder beym Strauß und Kaſuar die beyden Hefte des Gabel- beine unten getvennt find, wie aud bey den meiften jungen Vögeln. Die Knochenfiſche find nach den Dögeln, die Knorpelfiſche nach den Lurchen gebaut. Zu den Knor⸗ pelfifchen gehören aber nicht die Branchiostegi, fondern nur die eigentlichen Chondropterygii. Die Lnochenfiſche haben alſo eine Schulter, die 9 Schluͤſſelbein, Schulterblatt und Gabelknochen be— teht. — 2, Armknochen. Zwiſchen Schluͤſſelbein und Floſſe iſt eine Knochens platte aus drey verwachſenen Stuͤcken, ‚welche Artedi und Gouan für das GSchulterblatt genommen, aber au— genſcheinlich Dber - [h] und Worderarm [rg] vorftellen, nur fehr verfürzt und verbreitert, wie man das auch bey den Walen ſieht. Diefe drey Knochen erkennt man be- fonders Deutlich bey der Gippe Gadus nnd nod) beffer bey allen Sungen. : Der Arın hat aber bey den Fiſchen eine ganz beſondere Lage lja freylich!?, nehmlich laͤngs der aͤußern Flaͤche des Schluͤſſelbeins, dem er mit ſei⸗ nem Speichenrand an mehrern Stellen angefuͤgt iſt, und der Oberarm Ch] lauft gewöhnlich nach unten, waͤhrend die Floße ſich gegen den Rüden richte. Nur mit dem Ellen = Ende ſteht der Oberarm mit dem Schlüffelbein in Berührung, Auch ein Wurzelknochen ftößt an das Sch, **) Diefe Tonderbare Abweichung findet fih jedoch nicht bey allen Zifihen. Alle Lophii und Polypterus haben diefe Knochen in derfelden Lage wie die Wale. Oberarm, Speihe [r] und Elle [g] find in die Länge gezogen, und liegen wie bey anderen Wirbelthieren. Der Dberarın verwächft ziwvar bey Lophius noch mit dem Schluͤſſelbein, bey Polypterus.ift er aber nur in es ein- gezaͤhnt, Speiche und Elie find beym Seeteufel (Lo- phius piscatorius) völlig wie bey Säugthieren und Voͤ— geln. Ben Polypterus ſtehen diefe Knochen gegen ein- ander unter einem Winfel von 45 Graden und werden *) Ob em Sinochen, der am innern Rand des Schluͤſſelbeins entfpringt, und hinter ihm her unter, manchmal bis zum After lauft, das Gabel- bein ſey? Spir macht diefes £ zum Oberarm, aber wohl verkehrt. Ein Dberarm, der weder mit Schulterblatt, noch mit Speihe und Elle in Ver: bindung ſteht! *) Ein Knochen, der mit dem Bruft- Ende des Schlüſſelbeins in Verbindung ſteht, der dieſem der Laͤnge nach liegt, der weit außer aller Beruͤhrung mit dem Schulterblatt ſteht, ob ein ſolcher Knochen Oberarm fen! And die Speiche am Schluͤffel⸗ bein! Und fogar ein Wurzelknochen! Gewiß Ton- derbar, ‚66 * Lost fo von einen. platten. runden Wurzelfnochen auseinander. gehalten. 3. Slofenfnoden. Sind hinfanglich von den’ Ichthyologen befchrieben.. Nur’ bey einigen Sippen findet man deutliche Wurzel- fnochen; bey den meiften find fie mit’ den Gtrahlen- knochen verſchmolzen ſwir meynen: bey den wenigſten]; ein andermal mit der Speiche verwachſen; manchmal feh— len. fie auch ganz. Verfhiedene Formen der Bruftflofe. Die drey Armftüde wechſeln in ihrer Größe. Im Hecht bildet der Oberarm alleın das dreyeckige Blatt, worauf die Floße ruht; Speiche und Elle ſind in der Reihe der Wurzelfnochen gegen das aͤußere Eck der Floßen, haben jedoch die gewoͤnliche Geſtalt behalten, daß fie nicht zu verfennenifind.. Das Schulterblatt weicht bey: den Raub— fiſchen noch mehr ab und: befteht aus zwey Gtüden. Das Schlüfelbein gagegen iſt beftandiger. Der Gabel- knochen dagegen ift allen. Spielen unterworfen und richtet fih immer nach den andern Theilen; bald fehr lang, daß er mit dem andern: unten. zufammenftoßt, bald. wieder fait au nichts. verfüräte. Veberfidt. T. Die Knochen der. Bruftfloße beftehen aus denfel- ben Stüden, wie bey anderen Wirbelthieren. Schulter aus Schluͤſſelbein, Schulterblatt, Gabelfnochen; der Arm, aus Dberarn, Speiche und Elle; die Floße, aus Wurzelknochen und Fingergliedern.. 2. Die Schlüffelbeine und Schulterblätter bilden alleim: einen Knochenguͤrtel zwifchen. Bruft. und Bauchhoͤhle. 3. Das Schlüffelbein: verbindet ſich an einen Ende mit dem anderen. und mit dem: Bruftbein, am andern: Ende mit dem Schulterblatt, trägt den: Arm, macht die: Wiederlage fir die Schläge des Kiemendedels, und gibt dem Zwerchfell Beveftigung ,. hinten: den Arm = und Gas bei - Muskeln, außer der allgemeinen. Decke; wechfelt: faft gar. nicht. 4 Das Schulterblatt ſſtoͤßt an den Kopf, gleicht meift: dern langen,. ſchmalen der Wögel.. Bey Raubfifchen be— ſteht es aus zwey Stinfen.. 5. Gabelknochen entſpringt am Schulter-Ende des Schluͤſſelbeins; wenn: es ſich mit. dem: andern unten ver: bindet, fo. ftellt. es die Gabel. der: Vogel: vor. ” Der Arm hängt mit dem Schlüffelbein: auf zweyer— Ley: = zuſammen: entweder. liegt er: längs deffeiben, oder. er iſt abgeloſt, daß die Floße wie von einem Stiel getragen wird, in welchem Falle er ſich wie. bey Saͤug— thieren verhält. weichen: nicht ſehr ab. Der Oberarm jedoch Löft ſich nie vom Schluſſelbein ab, ſondern iſi damit verwachſen oder ihm eingezaͤhnt. Der Vorderarm bewegt ſich auf dem Oberarm, und. die. Floße auf der Elle und der Speiche- — — [Diefe: verbindet fih aber. vor, nicht: hinter. dem Schlüffelbein.], Geſtalt, Lage und felbft Verrichtungen. 1052 7. ih einigen Cippen find Wurzelknochen. 8. Fingerglieder find die befannten Floßenſtrahlen. Erklaͤrung der Abbildungen Taf. 13. Sind auf Gattungen gewählt, worinn fie amt mei fien von einander abweichen. Gemwöhnlich find fie wie beym Karpfen. o Schulterdlatt, e Schluͤſſelbein, h Hber- arm, £ Gabelfnodhen, p Wurzelfnochen, n Zloße. Zeus Vomer, Scarus Siganus, Centriscus Scolopax zeigen die Gabelfnochen bis: auf den Bauchkiel verlän gert und mit. einander verwachfen. Beh Lophius piscatorius ift Elle q und Speiche x. wie gewöhnlich. w if der einzige Knochen, welcher beyde Bauchfloſſen tragt. - 8. Ueber den Gabelfnochen der Fifche, von: Geoff. St. Hilaire (Ebenda ©. 413, Tf. 29.) Hieher Iſis Taf, 13. Hier über die Veränderungen, welche er in verſchie— denen Gippfchaften erleidet. Nicht alle Knochenfiſche fheinen den Gabelfnochen zu baben.= Ich habe in den meiften Hals-Floͤſſern feine Spur davon gefunden; ebenfo in einigen Bruft- und Dhnfloffern. So in allen Blenniis, und Uranoscopus scaber, Coepola Taenia, Echeniis Remora, und allen . Gasterosteis, in Gobius niger, Mullus barbatus, Ana- alıichas Lupus und in allen Muraenis. Gabelfnuchen. oft zu. einem: duͤnnen Faden ſchwindet, fo fonnte es wohl feyn, daß er bey den SKopfen im Mu— ſeum mit. dem. Sleifche wäre hinweggenommen worden, Oft iſt er nichts als ein. Stachel mit breitem, zuſam— mengedrüdtem. Kopf; fo bey Choetodon,, Pleuronectes, " Scoıpaena, Holocentrus,, einigen, Labris, Evoces, bey Gadus,, Cyprinus,, Clupea,. Salmo: und Moımyrus; manchmal aber ift er breuer, wie eine Mefferflinge, Lut- janus labriformis, bey Labrus nilotieus; ein andermal lanzenfoͤrmig, Lutjanus: Polymnus,- Centriscus Scolo- pax; oder. hat. einen fehr breiten ausgerandeıen Kopf, wie in den. meiften Barſchen; oder Ddiefer Kopf ift hakenfoͤrmig, Labrus Cyanopterus.. Bey den meiften liegt der Gabelknochen vorden Wirbel: rippen, ihnen parallel: und hat oft nıchis anders zu tyunale fie mit. bewegen: zu heifen, was befonders bey den Karpfen durch‘ zwey Muskeln von dem Schluffelbein auf den Gabel= knochen geſchieht, wovon ſich der eine bis auf Die erfte Kippe verlängert. Durch DBorwärtsziehen des Gabelkno— hend wird die Bauchhoͤhle erweitert, die Luyı in der. Schwimmblaſe deyne ſich aus und der Fiſch wird leichter; beym Nachlaſſen wird naturlich der Sich, ſchwerer und ſinkt. Da jedoch der 1058 —* Beym Hecht iſt er nur ein dünner Stachel faſt ohne Nusen. Die Bauchmuskeln heften fih,nicht daran wie beym Karpfen , fondern ans Shtuffeibein, Sein Nugen ift deutlicher beym Mugil, mo er die Bauchfloffen ftügt. Bis jetzt fannte man nur dreyerley Ragen diefer Floſſen. Entiveder hängen fie am Schluͤſſel⸗ und Bruſtbein, wie bey den Halsfloſſern; oder nur am Schluͤſſelbein wie bey den Bruſtfloſſern; oder frey im Fleiſch, wie bey den Bauchfloſſern. Dieſe vierte Art der Anheftung war unbekannt, daher man Mugil bald zu Bruft: bald zu Bauchfloſſer machte. - Bey einigen Choetodon hat der Gabelfnochen den= fetben Dienft, mit dem Unterfihted, daß er ſich mit den Knochen der Bauchfloffen fehr dicht an der Gtelle ver: bindet, wo fich die eigentliche Floffe anfängt, während er bey Mugil fih mit dem. Kopf der Floſſenknochen verbindet. Sein Dienft und feine Geftalt wechfeln in der Sippe Lophius ſehr, weil, man. hier Fiſche verfihiedener Sip— pen zufammengeiworfen hat... In L. piscator hilft er die Kiemen öffnen, bey andern fchließen. Das erfte ſcheint fonderbar; aber die Kiemenhaut iſt auch dort nicht mehr der einfahe Borhang vor dem Kiemenloch, fondern ver— laͤngert fih weiter dariiber. hinaus, begleitet den 'angen Arm bis gegen den Schwanz und berührt fo die Gegend, wo der Gabelknochen liegt, der nur ein fehr langer Fa— den iſt, umd deſſen fih der Frofihfifch bedient, um mit der Kiemenhaut, deren ſechs Strahlen auch verlängert find, Fiſche, wie in einen Sack, zu fangen. Dieſer Sifh hat einen Kiemendeckel, der überhaupt nicht einem einzigen Knochenfiſch fehlt. Ben den andern Lophiis ift der Gabelfnochen platt und lanzetfornig und bilft das fehr enge Kiemenloch ſchließen. Die Kiemenhaut, verlängert fich ebenfalls, nicht aber die GStrablen. Bey L. Faujas, Velpertilio und mehrern. andern neuen Gattungen find die Kiemenlocher fo eng, daß das Waller ſich einen ans dern Durchgang fuhen muß; »iefes dritte Loch iſt im Schädel zwiſchen den Sfentserh , mit einer Klappe, welche durch den Druck des außern Waſſers zugehalten: wird. Ich Eenne 25 Gattungen Lophius und werde fie ‚in 5. Sippen erutheilen. Lophius Ferguflon ift nur eine ſchlechte Zeichnung: von Piscator. ; Loph. dubius ift nichts weiter als ein Cottus. In den andern Branchioftegen,: welche auch wie die borigen, faft alle feine Wirbelrippen haben, wird der Gabelfnochen ein fehr wichtiges Stuͤck, weil es dieſen Mangel erfoßt und fih die Bauhmusfeln daran heften. Daher ift er auch viel. ſtaͤrker und größer ald in den: Bruft> und Bauchfloſſern. Befonders groß und zu viels fahem Gebrauch bey Tetrodon Fahaca im Nil. längert ſich längs der beyden Schenfel der Schwimmblaſe und wenn fih feine beyden. Hefte durch: die Musfeln ein= ander nähern, fo treiben fie die Schwimmblafe nad) vorn: auf den. Hals: der Gpeisröhre, dicht verfhloffen wird... In diefen fonderbaren Thieren ift alles verfehr:: fo. vertritt der Magen feloft die Gtelle der Schwimmblafe in forern er ſich nehmlich mit Luft anfuͤllt. Er. blaͤht ſich dadurch zu einer ſolchen ungeheu— ‚ven, Große auf, daß alle andern: Eingeweide dagegen Stellatus,, Er vers: welche dadurch: 1054 verſchwinden. Der Fiſch iſt nichts mehr weiter, als eine: Kugel, welche den willkuͤhrlichen Bewegungen nicht mehr gehorcht, ſondern gleich einer unorganiſchen Maſſe bloß den Geſetzen der Schwere folgt, faͤllt daher wegen des Uebergewichts des Ruͤckgrads auf den Ruͤcken und flötzt auf dem Waſſer wie eine weggeworfene Blaſe. Sm fohwimmenden Slopf (Tetrodon Mola) den Cuvier mit Recht für eine Sippe anfieht [hat Bloch fhon lange: aufgeftellt] erhält der Gabelfnochen eine neue, fehr fonderbare Beftimmung. Diefer Branchioftege entbehrt des Hauptorgans der Bewegung bey Fifchen, des Schwanzes. Daher mußten die Bruft-, Rüden und After = Floffen mehr Veftigfeit haben. Die. Bruftfloffen werden an ihrem) Ellenrande durch den Gabelfnodhen gehalten, der: an feinem. freyen Ende fih in einen Ha— fen. umbiegt, und in deffen Mitte der Winkel der Floſſe, welcher dem. Schlüffelbein gecenüber Liegt, fih einfügt und einen veften Widerhalt erhalt. (Sich, Ab.) In Baliftes, auch Brancdiofteg, bilden die zwey Gabelftife mit dem einzigen: Stud, das die Bauch— floſſen vorftellt, das Bauch » Knochen - Gerüft: je nach— dem die Muskeln, mwelhe vom Grund: der Afterrloffe euf die Gabelfnochen und das Schlüffelbein gehen, ſich zuſammenziehen, druͤcken die Gabelfnochen auf die Ein— geweide oder- entfernen: ſich davon. Bey andern Bran— chioftegen konnte ich die: Vergleichung: nicht anftellen; unangenehm; weil in jeder. Sippe diefer Familie der Ga— beifnochen ungewöhnlich geformt ift. Bey Bruſt- und Bauchfloflern kommen aber aͤhn— liche Abweichungen: vor. Go find: die Gabelfnoihen ei ner neuen, Sciaena und Scarus nahen, Gippe, wozu Se; Siganus. Forsk. gehört und wozu ich eine neue Gat— tung im rothen Meer gefunden’ habe, fo abweichend ge— ftaltet, daß fie kaum als folche zu erfennen find: fie find fo lang als der Bauch’, viel dicker und. ftarfer als bey irgend einem Bruſtfloſſer, und ſteigen vom Arm in einem Bogen nach hinten auf das Knochenſtuͤck, welches die Afterfloſſe traͤgt. Diefe Sigani, wie ich fie nenne, find feheibenformige Fiſche, feitlich ſehr zufammenge> ‚ deut und befonders durch die Weichheit ihres Fleiſches ausgezeichnet; ihre Eingeweide und Bauchmuskeln find nur durch Rippenftummeln unterftüßt, durch eine dünne Haut und durch fo fleine Schuppen, daß man fie faum erfennen: kann. Dieſe Nachtheile werden: durch einen Sinochengürtel gut gemacht, welcher den ganzen Umfang des Siganus umgiebt, wozu befonderd die Langen Gabel: knochen, welche den: Bauchkiel machen, beytragen. Faft der ganze Umfang: der Sigani will verknöchern; die meiften der zahlreichen. Strahlen der Ruͤcken- und Af— terfloffe find knoͤchern und felbft die zwey Außerften in: jeder: Bauchrloffe, was noch bey feinem Fiſche ges funden. Centriseus Scolopax ift bon einem ahnlichen Rah— men umgeben, nur iſt es der Bauchkiel nicht von den Gabelknochen, ſondern von zwey andern Knochenſtuͤcken. Das erſte deckt über die Hälfte der Bauchlaͤnge und ente fpricht dem einzigen Stuͤck, das ben Baliltes die Bauch— floffen vorftellt; das zweyte zum Theil norplig,, ſcheint von den Knochen zu kommen, welche die Strahlen der Arterfloffe tragen. Hier vertreten alfo die Gabelknochen, 1055 welche ſich am Ende des erſten Stuͤcks am Bauchkiel verbinden, nur die Stelle der fehlenden Rippen, wozu auch die Dberarme beytragen, die fih auch mit einan- der verbinden und zwar in der Mitte diefes Kielſtücks. Bey Zeus vomer ift eine ahnlihe Einrichtung. Er ift meines Willens der einzige Fiſch, deſſen Wirbelrip— pen fo lang find, dag fie am Bauchkiel an einander ffoßen. Ebenfo verhalten fi die Gabel= und Dberarnt- Knochen. Schlüfjelbeine, Dberarme, Armknochen und alle Rippen liegen parallel hinter einander wie Reifen um den Bauch. (Abgeb.) Bey Zeus faber tft es ganz anders, obſchon fie ebenfo liegen; die Rippen find Aaußerft furz, dagegen die Gabelfnochen um fopiel langer; fie tragen nicht bloß die Bauchmusfeln, fondern auch fetbft die Haut, dazu find fie viereckig. Sn den ſtacheligen Welfen hauft fih eine Abwei—⸗ dung auf die andere; die Gabelfnochen, bisher nur uns ter der Haut, treten hier frey berbor und werden fo ftarfe Waffen, daß diefe Fifche das Erocodill angreifen, welches vor ihnen flieht, wie ſchon Strabo be— merft hat. Man hat bisher diefe GStacheln für den er- ſten der Bruftfloffen gehalten. Sie find aber auch im Silurus eleetricus, während die eigentlichen Floſſen— Strahlen biegfam find, Die Gabelknochen find Elein, dünn und am Ende verwachfen. Schluß. Folgendes ſind die Hauptſachen: 7) Der Gabelknochen iſt deßhalb in den Knochen— fiſchen, weil ſie nach dem Vorbild der Voͤgel gebaut find, ſpielt aber nur eine Nebenrolle, fo dab die Fiſche feiner entbehren koͤnnen, wie es bey den meiften Hale= floſſern der Fall ift und fie auch bey manchen Bauch— floffern fo zart und außer Zufammenhang find, daß man ihnen faft feinen Einfluß beymeſſen kann. 2) Sein gewöhnliches Gefhaft wird auch dadurch unbedeutend, daß er fich leicht zum Dienfte der nahelie— genden Drgane hergibt. 3) Meiftens ftellt er eine Nippe-vor, und -thut ihr Geſchaͤft. 4) Sein Dafeyn iſt fo an das der Rippen gebun— den, daß er verſchwindet, wenn dieſe hinlaͤnglich find; und er wird befonders groß wenn die Rippen klein find, oder ganz fehlen. In diefem Falle beveftigen fich die Bauchmusfeln an ihn. 3 5) Auf diefe Art wird er bisweilen ein Organ der erften Wichtigfeit. 3 Das Bruftbein der Fifche „von Geoff. St. Hilaire. Ann. d. Muf. Vol, X. 1807. pag. 77. Taf. 4. (Hieher Iſis Taf. 13.) Man Hat den Nahınen Bruftbein bey den Fifchen vier zerfchiedenen Sinochenfticken gegeben. 1701 hat Duverney diefen Nahmen den Bogen gegeben, welde die Kiemen tragen. 1770 hat Gouan wieder das un— paare Stud unterm Kopf zwiſchen den Schlüffel- und —— — 1056 Zungenbeinen fo genannt. 1774 Vieg d’Azyr den Kno— chenguͤrtel, der die Bruftfloffen tragt. Endlich Cuvier 1800 einige Knochenftüce, welche bey einigen Gattungen um die bordern Eingeweide des Bauchs Liegen, Alſo nichts als Widerfprüche, as An den Nändern der Gchlüffelbeine Liegt das Swerchfell, daran das Herz und nod weiter vorn Die, Kiemen. Dahinter die Leber, Magen ıc. Vorn ift alfo die Bruft, Hinten die Bauchhoͤhle. Die Knochen, welche um die Leber und den Magen bey einigen Gattuns gen, namentlich Centriscus fcolopax liegen, konnen da= her nicht mit dem Bruftbein zu thun haben und be— ſtehn, wie ich gezeigt habe, aus den Schlüffelbeinen, den Dberarmen und Gabelbeinen. Das Bruftsein Fann daher nicht hinter den Schlüffelbeinen Liegen und muß, da es zum Mechanism des Athmens gehört, den Kie— men folgen. Hierinn helfen uns am beſten Raja, Aodon und Squalus. Zwiſchen ihnen und den andern Fiichen liegt eine andere Familie, die ic) Apleura nenne. Die Con- ° dropterygii von Artedi und Sinne, theilen fih in’ 3 Zweige. Eycloftomen, Schthyoderen (wozu Squalus) und Apleuren. Die Eyeloftomen entfprechen der erſten Ord— nung von Laeepede. Ichthyoderen, welche allein achte Halswirbel haben, find deſſen vierte Hrödnung. Den Apleuren fehlen die Bruffbeinrippen oder Kiemenftrah- ten, Sie ftehen genau zwifchen den Ichthyoderen und den eigentlichen Fiſchen, und beftehen aus Chimaera, Polyoden und Acipenser, Den Schthyoderen find fie im Ganzen gleich; durch Lage aber und Geftalt der Kiemen nähern fie fih den Knochenfifhen. Chimaera hat auch den Kiemendeckel, unterm Fleifh, hinterm Kopf bende aneinanderftoßend und der Knochenſtrahl der erften Ruͤ— Fenfloffe tragend. Nur den Evcloftomen und Ichtyode— ven fehlen die Scheitelbeine oder die Kiemendeckel [1] die man immer unter der Haut findet bey Mormyrus,. Lophius, Baliftes, Muraena, denen fie fehlen follten. Diefe Fifhe und. alle Branchioftegen fteben den Kno— chenfiſchen fo nah, daß fie cine natürliche 4te Abthei— lung der Fiſchfloſſen bilden. Fig. 7. zeigt ihre Aehnlich— feit mit den Vögeln, Lurshen und Würmern [1] Bey Raja, Aodon und Squalus find die Kiemen ganz anders gebaut. Sie liegen nicht im Munde, fon- dern hinterm Kopf unter Achten (wohl an zwanzig bey bey mehreren Hanfifhen) Halswirbeln. Man fann mit- hin hier Feine Kopffnochen mit Athemknochen verwerhs feln. Hier ift daher das Bruſtbein mit Gewißheit zu erkennen. Die Kiemen beveftigen ſich an zwey, einander con- centrifche Knochenſyſteme, welche durch Lage und Geftalt Nippen gleichen. Sie entfpringen oben vom Ruͤckgrad oder bisweilen von einem blattformigen Knorpel unter den Halswirbeln, verbinden fih unter der Bruft mit ans dern Mittelſtuͤcken, welche augenfcheinlih dem Bruft- bein anderer Saͤugthiere entfprechen. Ihre Geftalt ift nach den Gattungen verfhieden wie auch bey verſchiede— nen Gäugthieren. Bald find es vieredige hintereinan— derliegende Stuͤcke (bey den Iangnafigen Hayen), bald. liegen fie panrig neben und hinter einander mit einem = 13... umpaaren dahinter, das in einen wahren Schwertknor⸗ pel endigt (Squal. Squatina Ange.) Die dopelten Rippen, woraus die beyden Apparate beftehen , ‚find ſchwerer zu deuten, weil bey den andern Wirdelthieren dergleichen nicht vorfommt: ihre Lage aber laͤßt Deutlich die Brufkbeinrippen erfennen, welche die äußere Schicht bilden; denn fie umgeben die Bruft- Dr- gane und werden durch wahre Ziwifchenrippenmusfeln bes wegt. Man hat fie bisher nicht bemerkt, weil fie nur dünne und ſchwache Knorpel find und daher bey den Schthyoderer mit der Haut weggeiworfen werden. Daher hat man die Kiemenbogen für die Geitenäfte des Brufts ‚being genommen, was Duverney zuerft gethan. Diefe Kiemenbogen find bey andern Wirbelthieren an die Luftroͤhre, den Kehlkopf, den Schlundfopf, die Zunge und das Zungenbein ve.theilt. Sind bey den Fiſchen die an den Kiemenbogen liegenden Stacheln die Lufts röhrenringe, und die Bogen felbft die Kehlkopffnorpel (Cartilago thyreoidea, ericoidea und aritaenoidea) ? Soviel iſt wenigftens gewiß, daß bey den Hayen und den andern Sinorpelfifchen derfelben Familie, die Kno— chen, welche vor den Kiemen liegen und ſich mit den Seitenrippen verbinden, vollfommen dent Brufthein der warmbluͤtigen Thiere entfprechen. Bey den eigentliher Fifhen Liegt die Bruſt nicht ‚bloß vor dem Arm, fondern ganz und gar im Kopf, von der Kiel nad außen, dort nach innen, dem das GStirnbein und die NHinterhauptebeine allein die fehr Eleine Hirnfchaale bilden; die Scheitel- und Schlafbeine find davon auögefchloffen, auf die Geite ges ſchoben und zum Kiemendedel geworden [das ift ein arges Verſehen]. Es fragt ſich, ob das einzelne Gtüd, welches von den Zungenbeinen auf die Schlüffelbeine läuft, wirklich das Bruftbein der Knorpelfiſche iſt, wie Gouan meynt: wofür feine Lage und Verbindung zu ſprechen ſcheint und in welchem Felle man die Siemenftralen als Bruft- beinrippen ‚nehmen müßte. Allein dieſe fommen nicht von diefem unpaaren Stud, Die es vielmehr gar nicht beruͤhren, ſondern auf die Schluͤſſelbeine laufen und von vier Stuͤcken, zwey zur Rechten und zwey zur Lin— ken entſpringen, welche ſich bey den uͤbrigen Ichthyode— ren nicht finden, was einen großen Unterſchied macht. Bey dieſen beſtehen die Zungenbeine aus drey Stuͤcken, das unpaare trägt die Zunge, Die zwey langen Seiten— arme ftoßen an eim Stück der Hirnſchaale, woran fid auch die Knochen des Unterkiefers enden. Diefe drey Stuͤcke fehen aus als wenn noch ein Unterkiefer Hinter dem eigentlichen läge, bey den Knochenfiſchen ſieht man daſſelbe; aber die beyden Aeſte diefes Scheinkiefers be— fichen aus fieben Stuͤcken. Die drey vordern entſprechen den Zungenbeinen der Ichthyoderen, die Deutung der vier Hintern aber, von denen die Kiemenſtrahlen ent— ſtehen, ftodt. B Run find Ichthyoderen nach dem Vorbilde der Lurche, die Knochenfifche nach dem der Wogel gebaut, den Ich— tbyoderen fehlt der Gabelfnochen, der ein vorfpringendes Kennzeichen der Knochenfiſche ift, das unpaare Gtüd von Gouan ift breit, veft, in der Mitte mit einem Kiel, gleicht mithin dem Bruſtbein der Vögel; nur ift hier Es fehlt dazu Ifis ıyıg. Heft 6. 1058 nichts als daß die Kiemenſtralen daran hängen. Ich fieng daher num an bey den Vögel ‚ein entfprechentcs den Kiemenſtralen und der Kiemenhaut zu fuhen, und war fo gluͤcklich es bey allen zu finden, Bey jungen be— ftcht das Bruftbein aus 5 Stüden; das mittle tragt den Kiel und zwey Anhänge jederfeits, woran die Kipa pen ftoßen. Das Mittelſtück entfpricht genau unferent Bruftblatt oder dem Bruftbein nach Gouan, zwey Anhänge entfprechen daher ohne allen Ziveifel uitz fern zwey großen Sinochen der. Kiemenhaut jederſeits, md find daher ficherlich die Kiemenſtrahlen Bruftrips Die ‘pen. Diefes anerfennt auch Cuvier, indem er die Kies menftrahlen für Rippen anfieht, denen die Einlenfung an die Wirbel fehlt; dergleichen Rippen finden ſich auch bey andern Thieren, namentlich beym Erocodill. Denkt man fih bey den Vögeln den Hals weg, trennt den Apparat des Bruftbeins mit feinen Rippen da, wo fie an die Wirheleippen -ftoßen; fo erhalten twir den Bau wie er ſich bey den Knochenfiſchen findet. [2] Gewöhntih find bey den Vögeln an jeden Anhang des Bruftbeins gleihviel Rippen, Bisweilen aber am erften mehr, manchntal an einem alle, am andern Feine; ebenfo bey den Zifihen. Schlu ß. x. Unter dem Athemorgane der Fiſche iſt ein Hno— chenapparat, welcher dem Bruſtbein der andern Wirbel- thiere entfpricht. € 2. Er liegt vor den Vorderfühen, bald ‚unter den Halöwirbeln, bald unterm Kopf; begleitet in -beyden Fällen die Kıemen, & a 3. Bey den Sinorpetfifchen, die einen Hals haben, befteht das Bruftkein aus mehrern Gtüden hinter ein— ‚ander .mit einem ‚Schwertfortfaß wie bey Gäugthieren, bey den Knochenfiſchen aber befteht es aus fünf Stücken wie bey jungen Bügeln. } 4. Gouan hat unter diefen 5 dad Hauptſtuͤck be— ſtimmt. 5. Die großen Knochen der Kiemenhaut entſprechen den Anhaͤngen des Bruſtbeins bey jungen Voͤgeln, und die Kiemenſtralen ihren Bruſtbeinrippen. 6. Die fuͤnf Stuͤcke des Bruſtbeins ſtoßen bey den Voͤgeln alle an einander, bey den Fiſchen ſind aber die Anhänge von dem Mittelſtuck wegen dem Kiemenloch ab⸗ gefondert. Erflärung ber Abbild. Taf. 13. $ig.r. Bruftbein vom Huhn, von vorn, a Bruftblatt, bb vordere Anhänge, ce hintere, eee Bruftbeinrippen- Fig. 2. Bruftbein von Puter, von der Geite, a Bruft: blatt, nur die Halfte, -b vorderer Anhang, c Hinterer, eee Rippen. ig. 3. Schädel und Bruftbein von Muraena Conger, h vorderes Zungenbein, b vorderer Anhang des Bruft- beins, eee Bruftbeinrippen oder Kientenftrahfen, o Kie- menderel, Sig. 4 Bruſtbein des Karpfen, a Bruſtblatt, bb vor- dere Anhänge, ce hintere, eee Bruftbeinrippen oder Kiemenſtrahlen, k vorderes Eupen ıi hintere a 7 ⸗ 1059 Zungenkeine entfprechen den Zungenbeinäften: Bey Säug: thieren. Fig. 5. Bruſtbein des Squalus Squatina, h vorderes Zun— genbein, ii hintere, s Bruftbein, x Schwerdfortfaß, 11 Rippen halb angegeben. Fig. 6. Schädel und Bruft des Squal. long-nez, eeee Bruftbeinriopen, rırr Kiemenbogen, vxvv Blättchen vor den Kiemenlöchern ausgefpannt, h vorderes Zune genbein, nunn Halswirbeln, p Schulterbeine, Anwendung des Dberfieferbaues bey Fiſchen auf ihre natuͤrliche Eintheilung, v. Cuvier. [Fortfegung der Abh. uͤber die Zuſammenſetzung des Oberkiefers der Fiſche in Mem. du. Mus. Vol. F. 1815. Iſis 2. 18)] Das eigentliche Kieferbein der Fiſche gleicht diefem Bein bey andern Thieren ſehr wenig, da. ed: fafk bey allen Fifchen ohne Zahne tft; um fie) aber von feiner Natur zu überzeugen, braucht man es nur bey der Fo— relle oder dem Lachs zu beobahten, und ed dann in feinen. verfihiedenen: Ubanderungen zu verfolgen. Die Zwiſchenkiefer der Forellen find faſt ebenfo flein wie bey den Säugthieren. und: den: meiften Wurden; fie find ebenfo befeftiget ohne Gtiele und Beweglichkeit. Die Kiefer find wie fie mit Zähnen bewaffnet, und machen: den: ganzen Rand. des Dberfiefers Bis vorn. Die innere Reihe Zähne gehört zum Gaumenbein, wie bey den Schlangen mit beweglihen Kiefern, die welche die Mitte einnimmt, hangt am Scharbein. Der naͤmliche Bau der Kiefer hat Statt. bey den GStinten (eperlan), dem Coregonus und bey einer an— dern Abtheilung der Familie der Samen, die ich Curi- mates nenne; ift aber mehr oder weniger geändert in den verfdjiedenen Gippen, welche die Ichthyologen noch unter dem Nahmen Characinus vereinigen. Er findet ſich wieder bey den eigentlich fo genann- ten Häaringen und den Elops; bey der Clupea my- stus find es die Kieferknochen, welche ſich verlängern, fie fhlagen um, und ihr hinteree End fommt nach vorn im Odontognathus des Mr.-de Lacepede, welde Sippe sur natürlichen Sippſchaft der Haͤringe gehört. Notopterus capiratus det Lacspede, oder Cluper synura Schn. zeigt auch diefen Bau, ſowie Esox chi- rocentrus Lacepede oder Clupea Dorab Gml., die Sippe Erythrinus des Gron., Amisa des Lin., Polypte- zus d. Geoff. wo die Kieferfnochen fogar gaͤnzlich mit dem übrigen Geflchte veriwachfen find, wie bey gewiffen Lurchen; ‚auch gleichen: alle diefe Fifhe, in Anfehung ihres Innern, mehr den Häringen ald den Sippen, de: nen man fie bis: auf diefen Tag genähert hat. Der Hecht CEsox lucius L.) ſteht gewiſſermaaßen mitten inne, zwiſchen dieſem Bau. und dem: der. gewöhn- lichen Fifche.. — Das Zwiſchenkieferbein trägt da: allein Zaͤhne, es ift aber ſehr flein, und nur am. Ende der Schnauße; die Kieferknochen ohne Zahne bilden die Nander der. Kie— fer. Die Geitenzähne des Dberkieferd gehören. zu- den: Gaunienbeinen: Alſo find wir auf das hingeführt, was man hey den meiſten Fiſchen bemerkt; das Zwilchenfiefer - Bein macht m 1060 für ſich allein den Rand des Dberfieferd und trägt die aͤußern Zaͤhne diefes Kiefer, wahrend das SKieferbein nur eine untergeordnete Rolle hat. Faſt immer befteht diefe Rolle darinn, eine Art von doppelter Lippe oder Schnauße vorzuftellen, und mehr oder weniger die Hervorftrefbarfeit des Zwiſchenkiefer— beins zu begünffigen, durch einen Mechanismus, den wir fogleich erklären wollen. Da trägt das Kiererbein denn mit einem Anfıhein von Recht, den Nahmen Tippen: knochen. Bon dieſem Augenblicke an, fönnen wir das Ver— zeichniß der Sippen machen, wo. daffelbe diefes Geſchaͤft hat; man wird fehen, daß Diefe bey weitem: die zahl: reichften. find. : Alle Cyprinus, Cobitis, ausgenommen Anableps; die Fistularia und die Fiſche, welche mir dahingerechnet iverden zu muͤſſen fiheinen, naͤmlich Die Centrisci, Syn- gnathi und Pegasi. Artedi yatte geglaubt, daß die Röhre ihrer Schnauze durd die Verlängerung und Vereinigung ihrer Kiefern gebildet würde; dieß ıft aber ein Irrthum. Ihre ſehr Eleine Kiefern begränzen: dieſe Röhre, die felbft aus der Verlängerung des Giebbeins, dem Nafenbeine und den Gaumenbögen zufammengefeßt if. Die Mu- giles, Arherinae, Sphyrenae, fuft alle Acanthopterygii thoraciei, namlich die Labri, Spari, Percae, Sciaenae, Gasterostei, Scombri, Coryphaenas, Zei, Chaetodon- tes etc. Yinne, und die unzähligen: Abtheilungen, die man dabey nothwendig machen muß, und wovon Bloch und befonder6 Mr. de Lacepede fihon einen: großen Theil gemacht haben. N Die Sceorpaenae, Cotti, Triglac, Mulli, Gobii, Cepolze, Blennii, Gadi, Trachyni, Uranoscopi, Cal- lionymi, Pleuronectes, Stromatei, Ammodytes, Ophi- dia, Cyclopteri, Lepadogastri und Lophii, drey Sip⸗ pen, welche in feiner Hinficht von. den andern Snochen- Fiſchen getrennt werden fünnen, obgleich in mehreren Species die Knochen weniger ſchnell ald gewöhnlich ver-- bärten; aber das faferige Gewebe diefer Knochen, ihre Anzahl, ihre Stellung, und alle die weichen Theile diefer Sippe find den, was man bey den gewöhnlichen Fiſchen bemerkt, fo aͤhnlich, daß ein. Anatom fih immer wird genöthigt fehen, fie ihnen beyzufeßen. Unter dieſen zahlreichen Fiſchen mit Lippen - Kiefer- beinen: ift es, wo fich diejenigen finden, welche diefe Hervorziehung des Oberkiefers machen koͤnnen, die ploͤtz⸗ lich ihr Maul in eine Art Röhre verlängert, und meh— rere bon ihnen die Nahmen Traitre, Filou, Insidiator u. a. gegeben hat. RN Die Fiſche, bey welchen: diefe Bewegung. am meiften ausgezeichnet ift, find: Callionymi; Sparus. insidiator, welchen ich von der Sippe Sparus trenne, um ihn unter dem Nanten: Epibulus zu der natürlichen Familie Labri zu. bringen, zu welcher er gehört; mehrere andere Spa- zus, wie Smaris, Moena ete.,, welche ich in eine beſon— dere Sippe vereinige unter dem. Namen Smaris; einige Species, bisher unter den Lutſani begriffen, die ich das von trenne unter ihrem provenzalifchen Namen, Sublets (Corycus);, die Zei, Capri und Menes des Lacep, welche einander genahert, und mit deren. die Clupeu fas- ciata deflelben Autors muß verbunden werden, Die dere 106t feibe Fiſch iſt als Centrogaster equula Gmel. € fin- den ſich davon deutliche Spuren bis zu den Labris und Cyprinis, eigentlich zu fagen, alle oben benannten Site haben etivas davon. Um den Mechanismus diefer Bewegung recht zu ver⸗ ſtehen, muß man willen, daß bey allen dieſen Sifden daẽ Zwiſchen⸗ Kieferbein außer ſeinem Zweige, welcher den Rand des Oberkiefers ausmacht, einen andern auffteigen- den Zweig oder einen Stiel hat, welcher weder an die Hienſchaale gefugt noch eingelenkt, ſondern bloß unter der Haut angehaͤngt iſt, und auf und abgeben kann, indem er in. einer Art Zellengeweb-Scheide geht auf der obern Fläche des Giebbeins; bey den Smaris fteigt diefe Scheide felbft bis auf das Stirnbein zwiſchen den Augen. Die Länge der Röhre, welche der. Fiſch aus— firefen fann, hängt con. der Länge diefes Stiels und dem Wege ab, den dieſer in der Scheide machen kann, in welder er gehalten wird. Jetzt kommt es darauf an zu willen, wie Diefer Stiel mit dem ganzen Koͤrper des Zwifchen = Kieferbeing, vorwärts gebracht oder vielmehr gezogen. wird; dieß iſt das Kieferbein, welches: ihn dieſe Bewegung, machen: läßt, indem es ſelbſt eine Hebel- Bewegung um feine obere Ertremicat macht; und der Unterkiefer ift ed, der, in⸗ dem er ſich fenft, den untern Theil des Kieferbeins vor= wärts ftößt oder zieht, um ihn einen Zirfelbogen be— ſchreiben oder feine Hebelbewegung machen zu laſſen, fo dab es zu Diefer anfcheinend fo zufammengefesten. Bor- ziehung nur eines einzigen Muskels bedarf, desjenigen, der den Unterkiefer bey allen: Knochenfiſchen hinabzieht, und. der fein anderer: iſt, als der Analoge des. Genio- hyoideus; Um die Theile wieder zuruͤck und in. Ruhe zu brins gen, bedient die Natur ſich zweyer Muskeln, welche zus ſammen dem Schlaf- Muskel entfprehen, fo wie er bey den Vögeln eingerichtet ift, Das heißt: welche von der gauzen knochigen Platte kommen, derem Zufammenfegung wir oben angegeben haben, ‘und deren meifte Stücke Zergliederungen des Schlafbeine und die andern, Des Neilbeins find. Bald, wie bey Cyprinus, und Smaris, bat jeder von ihnen feine befondere Sehne, eine für das - Dber» Kieferbein, die. andere für den Unterfiefer. Bey andern, wie bey dem Zeus faber, vereinigen fie fih beide zu einer gemeinfhaftlihen Quer- Sehne, von zwey Ertremitäten begranzt, wovon die eine fich in das Kieferbein, die andere im Unterfiefer beveftigt, fo daß beyde Kiefer ſich durch, eine gemeinſchaftliche Bewe— gung ſchließen. Wenn: die Theile des Oberkiefers wenig Beweglich-: leit haben,. wie beym Hecht, beym Aal, fo erhält auch das Kieferbein gar feine Sehne. Im feinem Falle bat das Zwifchen-Kieferbein Musfein an fih, es wird immer durch die Bewegung: der anderen’ Knochen. mit bewegt. ‚Es find aber immer ein oder zwey Muskeln, weiche von der Hirnfihante zu: der knochigen Platte oder Bogen ges ‚hen die ich eben. bemerft habe, ein Umſtand, welcher ſich ebenjo bey. den: Vogeln findet, und bier beſonders gemertt werden muß, weil wir in der Folge: Schluſſe Baus ziehen wollen, er — — 1062 Jetzt wollen wir die anomaliſchen Fiſche unterfu- chen, bey denen das Kieferbein, ohne ſeine eigenthüm- liche Kolle zu erfüllen, dennoch, indem es einen Theil des Randes des Oberkiefers bildet, die einfachen Ver— richtungen des Lippenbeins macht. Diefe Ausnahmen laſ⸗ ſen es alſo unter gewiſſe Ordnungen von Abweichung bringen. Eins der merfivirdigften, ift das der Siluri: das Zwifchen - Kieferbein ohne Stiel fteht unter dem vor- dern und mehr oder weniger erweiterten Rand der Hirn- fhaale, und an jeder feiner Ertremitäten ift ein klei— nes Kieferbein, welches, da es biegſam wird, ſich in einen langen Faden oder Bärtel verlängert; mit einem Worte: das Hauptbärtel der Siluri ift ihr verlängertes Slieferbein. Einige Unter-Sippen diefer Sippfihaft haben noch befondere Mangelhaftigfeiten; dahin gehört befonders diejenige, welche ich nad) den alten Ausgaben des Linne, unter dem Namen Aspredo aufftelle, two die Zwifchen- SKieferbeine zwey kleine längliche unter der Schnauze liegende und die Zahne an. ihrem hinter Ende tragende Platten find. Die Loricariae welche auch zur natürlichen Familie Siluri gehören, haben eine fehr nabefommende Be- fhaffenheit; aber ihre Sieferbeine bleiben in: den Raͤn— dern ihrer Schnauße eingefhloffen, ohne ſich in Bärtel zu verlängern:- Bey Anableps, bemerft man eine Befhaffenheit, welche die der Siluri mit der ganz gewöhnlihen Korm verbindet; die Zivifchen = Sieferbeine ohne Stiel, bangen unter dem Rande der Schnauße, diefe aber wird durch die obere Ertremitat der SKieferbeine gebildet, welche breiter werden und aufwärts gehen bis fie ſich gegen- ſeitig berühren. Sch habe vorher bemerkt, daß es unter den Fifchen, welhe die Ichthyologen noch unter dem: Namen Cha- racini vereinigen, biele Anomalien giebt. Gie treffen zuſammen mit Werfchiederheiten ‘der andern Organe, weiche ftarf genug find, um die. Yufftellung, mehrerer neuen Gippen zu rechtfertigen. Mr, de Lacepede hat ſchon eine davon ausgezeich— net unter dem Nahmen Serrasalmo ; er hat fihneidende Zähne; alle die des Oberkiefers ftehen im. Zwifchenfiefer= bein, aber das Kieferbein, ſtatt als Lippenbein zu dienen, iſt nur eine fleine. Spur, quer. auf die Naht des Ober— fiefers- gelegt- Ich ftelle die Sippe Tetragonopterus des Geba auf, wovon man die Species mit: dem: Salmo' bimaculatus verwechfelt hat; er. hat denfelben Bau. der Kiefer wie der‘ Serrasalmo, aber im: oberen: zwey Reiben Zähne, und fein Bauch iſt weder fihneidend noch: gezähnelt. Sch bilde unter dem Namen Myletes eine Sippe von den Characinis, die durch Zähne, wie dreufeitige Pris- men, ſich auszeichnen;: wie Kali des Nils, welcher Has- selquist’s Salmo: dentex ift und Forskals Salmo ni- loticus. Die neue Welt hat einige Species davon mit sufanmtengedrüdtem Körper und gezahneliem Baude, wie Serrasalmo;: ihr Kieferbau iſt noch derjelbe, tie bey den vorhergehenden, 1063 Diejenigen, wolche ih Hydroeymi nenne, indem ‘ich den arabifchen Namen einer, Gattung, überfeße, haben mehr entwidelte SKieferbeine, und. die Zwifchenfiefer find vorgerüt und mit ſtarken Zähnen bewaffnet. Die einen, wie Characinus dentex des Mr. Geoffroy oder Salmo dentex des Forskal, haben nod) zahnlofe Kie⸗ ferbeine; andere, wie $. falcatus und S. Odoe Bl, haben fleine Zähne in den Kieferbeinen, und nähern fih alſo ſehr den Forellen und Stinten, von denen fie fih nur durd den Mängel der Zähne an der Zunge, am Gaumen und Pflugfhaarbein unterfheiden. Sch bilde noch) eine Sippe unter dem Nahmen Ci- tharini von den Characinis, wo die nur in der Breite ausgedehnten Zwiſchenkieferbeine, kleine, bisweilen in Borſten verlaͤngerte Zaͤhne tragen; ihre Kieferbeine ſind ebenfalls ſehr klein, und ſtehen auf der Naht. Einige haben einen zuſammengedruͤckten Leib und gezaͤhnelten Bauch, wie die Serraſalmo; dahin gehoͤrt Serraſalmo eitharinus von Geoffroy. Bey andern iſt der Körper verlängert wie gewöhnlich; fo iſt fein Characin Nefaslı oder Salmo aegyptius des Gmel. Eine der auffallendften Anomalien' diefer Sippſchaft iſt die der Sippe, welche ich nach ihrer befannteften Species, Saurus nennen ‚werde, Salmo Saurus der Linne, welche auch S. foetens, S. tumbil, Osmere galonne T.acep., S. varie deil., und Osmere à bande von Riffo. Ihr außerordentlich gefpaltener Rachen hat an feinem obern Rande nur ein langes Zwifchenfieferbein ohne Stiel an einem einfachen Band haͤngend , und das Kieferbein iſt auf eine bloße häutige Spur zuruͤck⸗ gebracht. Ich habe Grund zu glauben, daß die Sippe Syno- dus Lacep. (Efox Synodus L.) tur auf Individuen des 5. Taurus begrimdet ift, welde ihre Fettflofle verlohren hatten; dieſe ift wirflich fo Elein, daß fie bey ‘Der ger ringften Reibung verſchwindet. Nach dieſen zahlreichen‘, ‘bey den Salmen beobachte: ten Verſchiedenheiten in dem Bau der Nieferbeine, wird man vielleicht erſtaunen zu erfahren, daß es in dieſer Familie Fiſche giebt, wo die Kieferbeine voͤllig zu ihrer gewöhnlichen Rolle der Lippenbeine zuruͤckkommen. Dieß ift indeß der Fall bey gewiſſen neuen Species, und bey denen, auf. weiche M. Riſſo den Nahmen Serpe (Gaferopeleeus) übertragen hat. — Eine diefer ſo ge⸗ nannten Serpes, der Mr. Riflo als fpecififchen Nahmen den unſres berühmten Eollegen Mr. de Humboldt bey: gelegt hat, eine Species, die ich diefen Augenblick wor Augen habe und die ih für den nämlichen Fiſch halte, als die angebliche Argentina Sphyraena de$ ‚Pennant, bat einen fehr gefpattenen ‚Rachen, beyde Kiefer mit fehr feinen Zähnen bewaffnet, das obere gaͤnzlich durch das Zwiſchenkieferbein gebildet, hinter welchem das Kies ferbein das Lippenbein vorftellt. Eine der merkwürdigſten Abweichungen iſt die des Xiphias oder Schwertfilhg. Jedermann weiß, daß fein Dberfiefer fih wie eine große Degenklinge verlangert. Wenn man bey jungen Eremplaren die Näthe unter- fuht, welche diefen Theil in mehrere Stücke theilen, findet man auf drey viertel feiner Länge die Zwifchen- fieferbeine, und gegen die Bafıs das Giebbein in der 3 2064 Mitte, und die Kieferbeine an den Seiten. Diefe fünf Knochen find alfo zufammen und mit der Hirnfchante auf eine unbeivegliche Art verbunden. dla Ze Diefer Character findet fich bey feinem von den Fir fchen wieder, welche man mit Xiphias vergleichen koͤnn⸗ te; wohl verftanden, Daß man mit diefer Sippe, wie Bloch e8 in feinen von Hn. Schneider, herausgegebenen Syfema machte, den Scomber Gladius Bl., Voilier Brouflon. oder Ifiophorus Lacep. verbindet, zu wel⸗ chem, wie ich glaube, auch die Schnauze, Lie unter dem. Nahmen Xiphias Gladius (epee) Lac«p. abgebildet ift, gehört, i Auch der Schnahel des Hornhechts (Elox belone L.) und des Scomberelox Lacep. (EI. faurus Schn.) ift durch die Zwiſchenkieferbeine gedildet, die Kieferbeine find zwey Eleine Plätthen, welche auf den beiden Gets ten jener Baſis liegen. Die Exocosti, welche ich diefen Sippen nähere, ha⸗ ben feinen Schnabel, aber ihre Zwiſchenkieferbeine ohne Stiele bilden den ganzen Rand des Dberfiefers, die Kieferbeine find dahinter, und fangen an, fih der Form der Lippenbeine zu nähern. - Was die Spbyraenae des Lacep. (Efox [phyraena L.) betrifft, fo haben diefe, wie ich oben gefagt habe, die Kieferbeine ganz als Lippenbeine geformt; übrigens ge⸗ hören fie auf feine Are zur Familie der Hechte. Ihr ganzes Knochengeruͤſte und Gedäarme ſtimmen fammt den Stacheln ihrer erften Ruͤckenfloſſe fuͤr ihre Annäherung, ſowohl als auch der Mugiles und Atherinae, zu den gewoͤhnlichſten Acanthopterygiis. Die allerwiderſinnigſte Bauart, die ich noch unter den Rnochenfifchen-Eenne, iſt die der Lepifoftei des M. Lac. (Elox olfeus L.) Ihre Schnauze ſcheint, in ih— rem mittleren Theil, durch die Verlängerung des Pflug- ſcharbeins, der Nafenbeine und -Gaumenbeine gebildet zu feyn; an. den Seiten ihrer Bafıs find Fleine Knochen, weldhe man fir die vordern Gtivnbeine halten. koͤnntez ihre Ränder aber find mit einer Reihe von ır Knochen, an jeder ‚Seite, befeßt, alle durd Quer - Nathe vereini= get, alle mit Zähnen verfehen; wenn man Die vordern als Zwiſchenkieferbeine betrachtet, fo swerden die andern nicht anders angefehen werden fünnen, als Unterabtheiz tungen der Kieferbeine. Für diefe Habe. ich fie genom— men und darım die Lepifoftei der Familie der Häringe genähert, und meine Vermuthung ward dur die Un— terfuchung ihver Eingeiveige beſtaͤtiget, welche denen der Amiae und Erythrini entfprecden. Bey den Aalen CAnguilla Thunb., Muraena Bl. et Lacep.) beſchraͤnken die breiten und hohligen Kieferbeine, weit kuͤrzer als die Zwiſchenkieferbeine, ſich darauf, die Schnauze an der Spitze dicker zu machen. Bey den Ophifuris und Muraenis find fie noch weit Eleiner und nur zu leichten Spuren geworden; in allen diefen Sip⸗ ven bildet das Pflugſcharbein mit Zähnen beſetzt, die vordere Spiße Ser Schnauze; die Zwifchenfieferbeine fangen nur erft an feinen Geiten an, woran fie ſich einfenfen, fo dab man verſucht fern würde, fie für Gau— menbeine zunehmen, wenn man diefe nicht weiter inner⸗ halb fände; in Wahrheit find_fie oft faft zu einem haͤu— tigen Zuftand zuruͤckgebracht. r 1065 . Die Naturforſcher haben allgemein die Müräre (Müraena Thunb., Murenophis: Lacep., Gymnothorax Bl.) als ohne Kiemenftrahlen und Dedel angefehen; man muß aber nur fagen,. daß fie diefe Theile kleiner als gewoͤhnlich und unter der Haut verftedt haben; denn man findet fie bey allen Gattungen, es gibt fogar ei— nige, wie Mur, colubrina, welche bis auf 25 Strahlen an jeder Geite haben. f Diefelbe Bemerkung wendet fih an auf die Syn- branchi (Unibranchaperturi Lacep.); ihre Kiemenſtrah⸗ ten find fogar verhaͤltnißmaͤßig ziemlich ftarf, aber ihre Kieferbeine find eben fo groß als bey den meiften Fi: fhen und ihre Gaumbeine fehr groß und mit einer Reihe fehr regelinäßiger Zähne befeßtz zivey Umftände welche beweifen, daß man auf bloße Größen = Verfihie- denbeiten diefer Maulfnochen Fein großes Gewicht legen muß, denn die Synbranchi gehören in ‚allen andern , Beziehungen zur Familie der Aale und Muraͤnen. Ob— gleich ihnen, wie diefen Letztern, die Bruſtfloſſen feh— ten, fo haben fie doch, eben fo. wie fie, fehr ausgegeich- nete Schulterbeine. i Die Gymnoti liefern eine andere Art Abweichung; ihre Zwifchenfieferbeine find faft wie bey Aalen, und die fehr Eleinen Kieferbeine find nach hinten gedrängt gegen die Maulwinfel; dieß ift derfelbe Bau, wovon wir ſchon viele Benfpiele in den Sippen bemerkt haben, welche ich von. Characinus trenne. - Wir haben oben gefehen, daß Gymnotus notopte- rus zur Familie der Häringe gehören muß, von denen er die Kiefer eben fo wie die andern Charactere hat. Auch von der Sippe Gymnotus frennen wir den Fierasfer oder Gymnot. Acus des Bruͤnnichs und Gme— lins; in Anfehung der Kiefer, des ganzen Kiemen-Ge— ftelles und der fo ausgezeichneten Knochen, welche feine Schwinmbtafe halten, ift er ein Ophidium; auch war er von den alten fudlihen Ichthyologen unter dem Nah— nıen Ophidium imberbe aufgefuͤhrt; und nur weil von Bruͤnnich diefe Bezeichnung verfannt worden, hat er einen Gymnotus daraus gemacht, und Pennant und an— dere haben in die Sippe Ophidium, ſtatt feiner, einen wah— ren Aal geſetzt. Diefer nämtiche Fierasfer ift ed, den Riſſo neulic unter dem Nahmen Notopterus Fontanes wieder vorgebracht hat. Diefer Fifch alfo gehört zur Claſſe derjenigen, bey denen die Kieferbeine als Lippen— beine dienen. } - Bisher fieht man in diefer Tangen Aufzählung nichts als Werfchiedenheiten der Größen, der Lagen und des Zufammenhängens; fie find wichtig genug, um vortreff- liche aufzuftellende Sippen zu bezeichnen, aber die Er: fahrung, einftimmig mit dem Nachdenken, beweift, daB man fie nicht, weder zur Beftimmung noch zur Chara- eterifirung der Drönungen oder Familien benußen kann; man wuͤrde die Ahnlichften Wefen trennen, die verſchie— denartigften zufammenftellen müflen, man würde zu Eintheilungen gezwungen werden, nicht weniger wun— derlich als: die, welche die Bauchfloffen gegeben ha— ben, damit ift alles gefagt. Zwey Anordnungen nur haben mir ausgezeichnet ge: nug und hinlänglih mit der übrigen Organiſation über- einftimmend gefchienen, wur gu Außeren Kennzeichen 2 fin 1819. Heft 6. — — bey. Nichts von all dieſem iſt wahr. 1066 fahrer, natürlicher Familien zu dienen; befonders die zweyte iſt, wie wir fehen werden, vollkommen beftimint, und erfeht auf eine wunderbare Art dem Mängel aller Charactere, welhe bis auf dieſen Tag für die Chondropterygii gefucht wurden. z Die’ erfte diefer Anordnungen ift weniger. ausge: zeichnet, auch bezieht fie fih auf Fifche, welche weniger von den übrigen der Elaffe getrennt find. Bey Diodon, Tetrodon, Baliftes und Kofferfifchen (Coffres, Oftraciones), ift das Kieferbein auf eine innige Art verwachfen, oder ivenigfteng unbeiweglich am Zwifchenkieferbein , welches felbft fehr wenig Beweglich- feit hat; und der Gaumenbogen ift ebenfalls unbeweg⸗ lich gemacht, durch die Einzahnung des Gaumen- und Schlafbeins mit den vordern und hintern Gtirnbeinen, mit denen fie fih gewöhnlih durch Diarthrofe Verbin: den. Dieß find die einzigen Fifhe, bey denen ich eine ähnliche Vereinigung bemerkt babe. Auch hat ihr Gau- menbogen feinen eigenen Muskel und alle Muskelkraͤfte find auf den Dedel übertragen, der allein bey dei fortwährenden Act der Refpiration thätig ift. Diefer Character wird ohne Zweifel ziemlich uͤber— einftimmend erfcheinen mit der Verwandtſchaft, welche diefe vier Gippen vereiniget, allein von geringer Erheb- Tichfeit in Betracht der Entfernung, in die man fie gewöhnlich von dem übrigen der Efaffe ſtellt. Dieß kommt daher, weil diefe Entfernung eine - Folge der von Rai, Artedi und Linne eingeführten: Vorurtheilen ift, Vorur— theile, welche durch genauere Beobachtungen vertrieben worden, ohne daß ihre Wirkung zerſtoͤrt wäre,‘ Rat hielt das Knochengeruͤſte dieſer Fiſche Für knorpelig; Artedi glaubte fie hätten feine Kiemen-Knoͤchelchen oder »Gtrahlen, und Linne legte ihnen Lungen nebft Kiemen Ihr Knochen⸗ geruͤſt iſt knochig und oft ſehr hat, ihre Strahlen ſind ſo deutlich und zahlreich, wie bey den meiſten Fiſchen; ihre Reſpiration geſchieht wie bey allen. Die Fifche, welche wirklich wichtig. von den andern durch die Webereinftimmung ihrer ganzen Drganifation getvennt worden, find diejenigen, welche inan Chon- dropterygii genannt hat. Sie haben eine andere Kno— hen = Befrhaffenheit, einen abweichenden Bau des Ohres, der Gefrösdrüfe, eine ihnen eigene Uebereinſtimmung der Gedärme; man hat aber, bis auf diefen Tag, feine Eharactere finden können, die ihnen gemeinfchaftlich wä- ven und zugleich von den andern fie abfonderten. Wie man auch fich einrichten mochte, fo blieben dch die Sampreten, Rochen, Haye, Chimaerae, Stoͤre und Po- lyodontes nidt bey einander wie fie es follten, oder, wenn man fie zufammenbrachte, fo geſchah es nad). fal: fihen Characteren, wie zB. die Gmtelinifihen. Der Bau der Kiefer Liefert Diefen gewünfchten Character, und dieß ift der Hauptvortheil, den meine Nachforſchungen, in Bezug auf die natürlihe Eintheilung dieſer Claſſe "geliefert haben. Der Ehararter der Chondropterygii befteht darinn, daß ihr Ober-Kiefer, oder wenigſtens dasjenige, was bis: jegt Diefen Nahmen gehabt bat, nicht durch die Zwifchenfieferbeine oder Kieferbeine gebildet wird, wie bey den Fiſchen im Maas fondern durch die 7 % 3067 Gaumenknochen, und bisweilen fogar durch Das, Prlugfcharbein, Der Hecht kann und auch die Erklärung diefer Thatz ſache liefern; wir haben gefehen, daß feine Zwiſchenkie— ferbeine fehr Klein find, feine Stieferbeine in den Raͤn⸗ Bern der Lippen verftedt und daß die ſtarken zahlreichen Zähne, welche fein Dber- Kiefer bewaffnen, alle an den Gaumbeinen hangen. Wenn man zur Unterfuchung der Kiefer des Meer- Engel (Squalus [quatina) übergeht, wird man leicht auf die Beftunmung der Knochen geführt werden , wor—⸗ aus er befteht. Ein Stuͤck, gehängt an den Theil der Hienfchaale, welcher: dein: Hintern Gtivnbein und Zißenbein entfpricht, Dient zum gemeinfchaftlihen Gtiel dem Dber- Kiefer, dem Unter-Kiefer und dem Sungenbein. Der Zweig, Son dem, was man bis jeßt als Dber » Kiefer betrachtet bat, entfpriht dem Untern durch feine Größe, feine Stellung und die Zähne, womit er bewaffnet iſt; aber er begibt fih von dem Puncte, wo er am obengenann— ten Stiele anbangt, indem er ſchief nad vorn hinauf fteigt, Bis unter den Theil der Hirnſchaale, welcher Dem Giebbeine und: Pflugfeharbeine entfpricht; ev. ver— Eindet ſich dort: durch Bänder und zieht ſich noch weiter vorwärts um fi) mit feinem: correfpondirenden Ziveig zu verbinden: Es iſt gegen feine innere Seite fein Zweig, Ber mit dem Gaum= Bogen verglichen werden fünnte; alfo zeigen die Stellung und Zufammenhängungen. dies ſes Theils ſchon, daß er felbft der Gaumen = Bogen iſt, und man wird- davon völlig überzeugt, wenn man zwey Durch Bänder an feinen Geiten aufgehängte Eleine Stütz &e bemerkt, welche in der Maffe der Lippen: verftect liegen, und die ein geubtes Auge fehr ſchnell für Spus zen des Kiefer= und Zwifchenfteferbeins erkennt. Mehr oder weniger deutlich bemerkt man diefelbe, Einrichtung bey den andern Hayen und den Rochen. Die Spuren der Zwiſchenkiefer⸗ und Kieferbeine find: Fleiner bey den: gewöhnlichen Hayen, als beym Meer- Engel, und ſind oft-denen entgangen, welche fie ſkelet⸗ tirt haben; bey einiger“ Aufmerkſamkeit aber, findet man fie immer im dien: Theil der Lippen. Bey den Roden ift das Zwifchenfieferbein durch einen kleinen Knorpel vorgeftellt, der in der Maſſe des Nafen = Lap- pens verborgen tft, und ich glaube das Sieferbein in einem andern Knorpel zu bemerfen,. der eines Theils: am aͤußern Rande der Nafengrube hangt, und andern. Theis fih mit der Bruſt-Floſſe verbindet, Ich muß hier bemerfen, daß diejenigen, welche eine fejtfiehende Webereinftiimmung fogar in der Anzahl der mochigen Theile eines jeden Organs behaupten mir- eis nen, ihmen-twichtig fiheinenden Einwurf werden machen fönnen. Der gemeinfhaftliche Stiel der zwey Kiefer: und des Zungenbeins ift nur aus einem Stuͤcke zuſam— mengefeßt; das Dber = Kieferbein hat auch nur eines anı jeder Seite; indeß ftellen, nad meiner Meinung, diefe. beiden: Organe. dergleichen vor, welche bey: den- andern Fiſchen aus ſechs Stuͤcken zufammengefeßt find; naͤm— ich: das Gaumenbein, der innere. Flügel - For:faß, der. zußere, die Pauke, das Schlafbein und das Jochbein. Die Sache ift fehr gewiß; ich zweifle nicht, daß der — 1068 Stiel zugleich dad Schlafbein, Pauke und Jochbein vor— ſtellt, und das ſogenannte Ober-Kiefer die drey uͤbrigen Knochen; allein die Erklaͤrung dieſer Sache iſt ſehr ein— fach. Wenn dieſe beiden Theile nicht durch Näthe wie— der getheilt find in ihre Beſtandſtuͤcke, fo gefchieht dick aus derfelben Arfache, aus welcher die Hirnfchanle der Ehondropterygii in‘ feinem Alter Näthe hat, oder mit andern Worten; wegen des Verknoͤcherungs-Gan— 988 in diefen fonderbaren Wefen- Bey den drey obern Claſſen und den gewöhnlichen Fiſchen gefchieht die Verknoͤcherung durch knochige Fa- den, welche fih wohl am Ende in Zellgewebe auflo- fen, aber doch nichts defto weniger immer ein faferiges Anfehen haben. Ihre Erſcheinung an der: Hirnfchaale, oder, was auf eins hinnuslauft, ihre Verhaͤrtung fange bey gewiſſen Puncten an, die man Werfnödjerung®- Puncte nennt, von wo aus fie fich frahlenförmig gegem den Umfang verlängern, Die Linien, wo die von einem Mittelpunete ausgegangenen Strahlen, denen aus einen benachbarten Mittelpunete Fommenden begegnen, wer— den, inden fie eine Zeitlang Unterbrechungen des Zu— ſammenhanges bleiben, Naͤthe genannt, indeilen füllen ſich mit der Zeit ſelbſt dieſe Zwiſchenraͤume aus; die meiſten Naͤthe verwiſchen ſich, und, bey Alten, zeigen mehrere Stellen der Hirnſchaale einen vollkommnen Zuſammenhang. Bey den Chondropterygiis verhält es ſich nicht ſo; die erdige Materie, die phosphorfaure Kalferde ſetzt ſich dort nicht in die Enorpelige Bafıs ale Faſern ab, fün- dern als. Körner; diefe Körner, gleihmäßig verbreitet und an einander gepreßt, werden uͤberall gleich - hart; fie fangen nicht an einer Stelle vorzugsweife zu erfchei- nen an, und es ift niemals eine ausgezeichnete Tren— nung unter ihren verfchiedenen Gruppen; mit einem Worte, die Hirnfchaale hat feine Näthe und die andern Knochen feine Anſaͤtze; und es gibt bey diefen Thieren feine andern Gelenfe Als die mit Bewegung, die nothwendig ur freyen Bewegung der Organe. — Die juͤngſten Hayen, die juͤngſten Rochen, haben nicht mehr Theilungen an ihrer Hirnſchaale als die aus— gewachſenen jeder Species, man erkennt aber nichté defto weniger an. diefen Hirnfchaalen. ohne Nath alle, Vorfprünge, alle Vertiefungen, alle Löcher, welche jede Region derfelben dharacterifiven, und man würde leicht die Umeifle zeichnen koͤnnen, welche jeder Knochen gehabt. haben würde, mern er fich durch faſerige Strah— Iungen verhärtet hätte. Der Stör zeigt anfangkich- diefe Anlage: fih durch knochige Fafern. zu. verhärten; und man faͤngt auch an die, Knochengraͤnzen in einigen: Regionen. feiner Hirn— ſchaale zu bemerfen,. aber. bey- den. andern Fifchen die uneigentl, knorplig genannt werden, bey: den Tetro- don, Baliftes, Lophius. find die, Fafern und Naͤthe ganz diefelben. wie. bey den anerfannteften Enochigen. Atfo haben die Stuͤcke, welde ich eben: als jedes drey beſtimmte Knochen »Darftellend, angegeben habe, nicht meh: Theilungen haben follen als die Hirnfchaale, - weil dieſe Theilungen bey den gewöhnlichen Fiſchen nicht als bewegliche Gelente. vorhanden. find, fondern ST D) u 1009 .. bloß als Nathe, welche den Mittelpunften dev Verknöche— rung ald Granzen dienen. Die Musfeln beftatigen die Beftimmung, welche ich eben vorgetragen habe. Es ift nicht zweifelhaft, daß der Muskel, welcher den Unterficfer in die Höhe hebt um das Maut zu fehließen, vom Dberfiefer kommt, das heißt von zerfällten Theilen vom Gaumenbein, Keitbein und Schlafbein, und daß er alfo den Schlaf— muskel und die Fluͤgelmuskeln darftellt. An diefes Kieferbein fügen fih auch zum Theil die Muskeln, welche bey den Vögeln und Fiſchen von der Hirnfchanle zum Gaumenbogen gehen; nidjts von allem diefen aber bat bey den gewöhnlichen Fifchen ftatt weder in Anfehung des Kiefer noch Zwiſchen-Kieferbeins. > Wenn einmal die Analogie bey den Rochen und Hasen richtig gefaßt ift, fo wendet fie ſich leicht auf die andern Sippen der Familie an. Die von Polyodon des Tacép. oder Spatularia des Sh., nähert fi) den beiden erftern am meiften, indem fie dennoch merfiwürdige Abweichungen darbietet; der ge= meinfchafttithe Stiel iſt durch ein bewegliches Gelenk in zwey Theile gethellt; die Spur des Kieferbeins Liegt längs dem Gaumenbogen oder Dberfiefer und faft eben fo ſtark wie diefes; ein Fleiner Deckelknorpel lenkt ſich am untern Theile des obern Stuͤcks des Stieles ein. Der Polyodon entfernt ſich atfo in diefer Hinficht von den Hayen durch etivas mehr Entiwicelung. In eben dieſem Sinne entfernt fih auch von ihnen der Stoͤr; fein Stiel ift ebenfalls aus zwey Gtüden zuſammengeſetzt und der Deckel an das obere angehängt, - aber ohne Gelenk; die Röhre, welche fein Maul bilder, ft aus den Gaumbeinen zufammengefeßt, welche deſſen Wolbung machen, aus den Kieferbeinen ohne Beweglid- „ feit an die Seite der Gaumbeine befeftiget und den obern Rand bildend, aus dem Unterkiefer, der den untern Rand Bidet und aus den Zivifchen - Kieferbein- Spuren, die fi in der Maſſe der Lippen verlieren. - Hier kommt noch der Müsfel, welcher das Maut ſchließt, von dent Theile, welcher dem Gaumenbogen entfpricht, und gebt in einem Zwiſchenraum, der ziwifihen —* und dem Kie— ferbein geblieben ift. Unten und vorwärts des Dedels # der Theil, den teir bey den gewöhnlichen Fifchen Zwiſchendeckel nennen. Die Lamprete und Chimaera weichen jede auf ihre Art ab, aber. alle beyde durd eine Verminderung der “ Entividelung des. typus, welchen die Hayen geben. Den der Chimaeız erfegen, wie man weiß, mit Schmelz übergogene Platten die Zähne, die obern hängen on der Hirnſchaale felbft, und können folglich nur mit den Zaͤhnen verglichen werden, welche bey einer großen Anzahl Fiſche Das-Pflugfharbein trägt. Es ift alfo nicht einmal der Gaumenhogen, welcher ihnen ftatt Oberkiefer dient, fondern das. Pflugfcharbein; wodurch fie eine ſcheinbare Aehnlichkeit mit den Säugthieren, den Croco— dillen und Schildkroͤten erhalten, weil ihr Oberkiefer an der Hirnſchaale beveftige ſcheint, und das untere ſelbſt ſich unmittelbar an dieſelbe einlenkt. Dieſe Taͤuſchung aber verſchwindet fehr fehnell,_ wenn an beiden Seiten des angeblichen Oberkiefers, die Spuren der Knochen ent— deckt werden, welche eigentlich dieſes Kieferbein bilden 1070 ſollten. In der Maſſe der Lippe finden ſſch wirklich drey Knochen, welche man als das Zwiſchenkiefer-Kieferbein und den Gaumen-Bogen erkennt: dieſer Letztere hangt ganz in Muskeln und Bändern, ohne. irgendivo- einge- lenkt zu ftyn. Das Unterkiefer lenkt ſich, wie ich eben gefagt babe, an eine Vorragung der Hirnfchaale felbft ein, fo daß der Stiel, welcher bey den Hayen beyden Kie— fern und dem Zungenbein gemeinfchaftlich ift und beym Stör und Polyodon obendrein noch den Dedel trägt, » bier nichts zu thun hat als das Zungenbein und eine Spur von Dedek zu tragen. Dielleicht findet man. es fogar der Analogie anpaflender, diefe, die Verrichtungen des Etiels marhenden Knochen, als. eine Zerfällung des Zungenbeinhorns anzufehen, und den wahren Gtiel, d- 5. das Schlafbein und Jochbein, ald aufs neue mit der Hirnſchaale verwachfen, und dort wie gewöhnlich das Un— terfiefer tragend zu betrachten. Die Samprete, fo abweichend in fo vielem Betrachte, taßt ſich etwas leichter al$ die Chimaera, was ihre Kiefern betrifft, auf den typus den Hayen beziehen.- Shre Hirnſchaale zeigt fogleich fehr gut die eines Hayen, deren vorderer oder Giebbein= und Pflugfhaar- bein= Theil, und hinterer Geiten= Theil oder "derjenige, der dem hintern Gtirnbein: entfpricht, verhaͤltnißmaͤhig mehr fich entwickelt hätte, Hran fieht nachher leicht, daß diefer Enorpelartige mit Zähnen verfehene Ring, welcher ihrer fleifchigen zir— felförmigen Lippe zur: Bafis dient, aus ihren vereinig- ten und in ein Stud zufammengetwachfenen Kiefern ge: Eitdet ift, deren. Dberes, wie. bey Nochen. und Hayen den Gaumbeinen analog ift. Auf jeder Eeite, an dem Punkte, wo diefe bey- den Kiefer fich vereinigen um dieſen Ring zu- bilden, hängt und zieht ſich ein dünner Knorpel rückwärts, der nicht bis zur Hirnfchaale reicht, aber nichts defto weni— ger den gemeinſchaftlichen Stiel von beyden Kiefern vor ſtellt, oder mit andern Worten, die Vereinigung des Schlafbeins mit der Paufe und dem. Jochbein, dem. nur die Einlenfung mit der. Hirufchaale gefehlt hat: Dber- halb des Ninged, unter. der Giebhein-Vorragung des Schaͤdels, die Mr. Dumenil in feiner intereflanten Dif- fertation über die Lampreten Dberen Löffel genannt hat, ift ein gewoͤlbtes Stuͤck, das derſelbe Naturforfcher ; Un— tern Löffel. nennt, und das offenbar. den Swifchenfiefer- Beinen entfpridt, Endlich von beiden Geiten, etwas nach hinten, iſt ein Langliches und fihiefes Stuͤck, wel— ches nichts anders als das Kieferbein ift. Demnach führt diefes ganze fo widerſinnige Gerüfte der Lamprete fi) auf die Regel zurüd,. Man glaubte dieſem Fifche und. noch mehr der My- xine oder Gastrobranchus Geitenfiefer: zufhreiben und in diefer Hinficht fie mit den. Nereiden, Inſecten und andern 'wirbellofen Thieren vergleichen zu fünnen; dieß gefchah aber, teil man die Langs-Neihen von Zähnen, welche die beyden Seiten der Zunge bewaffnen, für Kiefer ‚ gehalten dat, ein Charakter, der fich bey zu vielen Fi— fohen findet, um für ungewöhnlich augefehen werden zu fonnen. Die Lampreten haben wirklich nach der Erflarung, die. wir. eben gegeben haben, horizontale Kiefern wie 1077 alle andern Wirbelthiere, nur find diefe Kiefer unbeweg- lich; was die Myxine betrifft, fo fheint diefe nur haus tige Spuren davon zu behalten und nur ihrer Zunge an deren Stelle -fid) zu bedienen; die Ammacetes, tie wir weiter unten fehen werden, haben nicht einmal ei= nen harten Theil an der Zunge, aber ohne Rüdficht auf die größere oder geringere Harte der Theile find fie doch nach demfelben Mufter gezeichnet. Der fonderbare Bau des Ruͤckgraths der Lamprete, ward auch vie eine unerhörte Erfiheinung angefehen, er findet fih aber mehr oder weniger bey andern ‚Chon- dropterygiis; diefer Bau befteht darinn, daß die Körper ganzlich ungetrennt find, und-eine lange faferige Schnur zu bilden fheinen, die fih vom Kopfe bis zum Ende des Schwanzes erftredt. Bey der Lamprete ſelbſt, bemerkt man leicht die Ningtheile der Wirbel, von einander genau unterfchies den, und in deren Roͤhre das Ruͤckenmark geht, wel— ches wie aewöhnlich, feine Nerven auf jeder Geite aus— breitet; es ift aber wahr, daß es ziemlich. ſchwer halt die Körper diefer Wirbel felbft zn ſehen, die dennoch da find. Um das Wefentliche dieſes Baues recht zu fennen, muß man ihn beyın Stör und Polyodon betrachten; bey diefen beyden Sippen findet man dieſelbe faferige Schnur, ebenfo mit gallertartiger Materie angefüllt; fie ift aber von fnorpligen Ningen umgeben, die beym Gtör fehr deutlich, bemerklich noch obgleich ſehr klein beym Po- lyodon find, jeder einem der Ning= Theile der Wirbel entfprechend und welche die wirflichen Körper eben Diefer Wirbel find, fo dab die faferige Schnur, die durch alle diefe Ringe geht, den doppelten faferig gallertartigen Kegeln analog ift, welche die Körper der Wirbel bey den Hayen vereinigen. Man ftelle ſich jeden diefer Segel mehr verlängert vor, quer durch ein Wirbel fich mit dem vordern und hintern Kegel vereinigend, fie werden dann nur ‚noch eine Achfe oder einen fortgehenden Cy— linder ausmachen; dieß wird die erwähnte Schnur feyn. Die Lamprete kann alfo eben fo wenig der Benen— nung, Wirbelthier, beraubt werden als der Stoͤr und Polyodon, mit denen fie gleichen Bau des Ruͤckgraths hat. Die Unterabtheilungen der Lampreten, ‚aus welchen Mr, Dumeril mit Recht eine Sippe unter dem Nahen Ammocetes gemacht hat, fann allein als ein wirbel- Lofes Thier berrachtet werden, nicht daß an feinen Gfe: lette nicht eben die Theile wären wie an andern, fon= dern weil feiner dieſer Theile jemals Knochenhaͤrte an: nimmt, weil fie alle und immer im hautigen Zuftande bleiben, weil alfo die Ammocetes zugleich Enochenlofe Fiſche find und man fie wirfich mit den Würmern ınit rothem Blute zufammenftellen Fann, wenn der weſentliche Charakter der Wirbelthiere, wie man lange gealaubt hat, darinn beftande, ein hartes und feftes Gerüft ins wendig zu haben; allein im einer meiner legten Abhand⸗ lungen habe ich gezeigt, daß es fih nicht fo verhält, daß ihr wahrer Charafter ein Ruͤckenmark ift, in einer Schei— de eingefchloffen, welche zur Achfe oder Syftem der Bes wequngs-Organe dient. Die größere oder geringere Härte diefes Scheide, ihre Abtheilung in mehr oder wer niger Stufe, müflen alfo nur noch als veranderliche —— 1072 Zufälle betrachtet werden, "Kurs das Nerbenfuften iſt das Weſentliche der Thierheit, und feine Modificarionen geben die großen Verzweigungen diefes Reichs; die Lam— preten, die Ammocetes bleiben alfo in der erſten Ver— zweigung; die Größe und Art der Kefpiration geben die Claſſen dieſer Verzweigung, und in diefer Hinficht blei= ben Lamprete und Ammoceres bey den Fifchen; der Bau der Kiefer ift ein Hauptfennzeichen der Ordnungen diefer Claſſe, und auch in diefer Hinficht bleiben die gamprete und Ammocetes bey den Chondropterygiis, Gert glaube ich hinſaͤnglich bewieſen zu haben: 1) Daß bey den gewöhnlichen Fifhen Oberkiefer und Gaumenbogen immer aus denfelben GStüden zu— fammengefeßt find. 2) Daß die Abweichungen der Stellung, des Verhält: niffes und der freyen Bewegung diefer Stufe gute Kenn zeichen der Eippen liefern, daß man fie aber nicht zur Unterfihetdung der Drönungen anwenden fann, wenn man die natürlihen Verwandfchaften dabey erhalten will, 3) Daß diefe Zufammenfeßung, verbunden mit den Anhängen des Gaumenbogens, dennoch dazu dienen fann, die Ordnung der Selerodermae auf eine hinlanglich be= ſtimmte Urt aufzuftellen, 2) Daß die Verfchtedenheiten in diefer Zuſammen— feßung viel weiter gehen bey den Chondropterygiis als bey andern Fifchen, und daß namentlich das Kiefer- und Zwifchenfieferbein bey dieſen nie die weſentlichen Or— gane des Kauens find, fondern da nur immer als Spu— ren bleiben. 5) Daß fie am häufigften durch ein Stuͤck erfeßt find, welches dem entfpriht, was man bey den gewoͤhn⸗ lichen Fiſchen Gaumenbogen nennt; und nur in einer Sippe durch das Pflugfcharbein. 6) Daß, da diefe Drganifations - Eigenheit die einzige ihnen allen ‚gemeinfchaftliche ift, ohne fih bey andern Fiſchen zu finden, fie ihnen zum Drödnungs = Charakter dienen muͤſſe. 2 . 7) Daß die Yamprete und Myxine , welche nad} ihrer ganzen Drganifation sur Ordnung der Chondropterygii gehören, auch in Anfehung Diefes erwähnten Charakters dahin gehören. 8) Daß dielVerfchiedenheiten, welhe im Bau ihres Ruͤckgraths auffallend find, und wodurd fie von den Wirbelthieren getrennt werden zu muͤſſen fcheinen, mit demfelben Baue bey den Chondropterygiis, die allges mein als foldhe anerfannt worden find, verglichen wer— den fonnen, Der Ichneumon, von Geoff. St. Hilaire. (Aus dem großen Werk über, Aegypten, Hist. nat. II. p- 137. tab. 6.) Iſis Taf. 4 Die Verehrung, welche das alte Aegypten dem Sch: neumon erwies, und die Erwähnungfdte fi) davon in den Alteften und geachtetſten griechischen Gefchichtfehreibern findet, haben ihm eine fo große Celebrität ver- ſchaft, daß in den beydgn Altern der Literatur faſt fein 1573 } Gelehrter, Reifender und Naturforfiher ift, der ſich nicht "damit befchärtiget hätte- Indeſſen hat es ſich zugetragen, daß, indem man mehr davon ſprach, man ihn weniger "gut gewürdiget hat: man hat nicht immer in demſelben Sinne das wiederholt, was die Beobachter davon ge— ſagt hatten, bisweilen, weil man zu fehr an ihm die Phyſionomie und, Eigenthümlichfeit feiner Nolle in der "egnptifihen Theogonie finden wollte. Man ift faft zu dem Punft gefommen, ihn zu verfennen; fo daß, wenn man die neueften Schriften über ihn, und befonders die won Bufon zu Rathe zieht, man den Ichneumon nicht mehr anders figuriren fieht, als ein von feinem Rang seiner Ur-Art heruntergefommenee, durch die Zahmung "perändertes Wefen, das fogar den Namen verlohren hat, unter dem es fo viele Generationen befannt var. Buffon hatte geglaubt, die Züge davon in einer Art bemerkt zur haben, welhe unter dem Namen Mangout, ihm aus Indien gefhidt worden war; er fand nur bey diefem einzigen Thiere, Egypten fremd, diefe feften und ſpecifiſchen Kennzeichen, welche das Eigenthinnliche der ‚wilden Individuen find. Er fucht alfo anderswo als im Ichneumon felbft, eine Grundlage zu gründlichen Beob- achtungen, weil er eine Stelle des Belon in einem zu abſoluten Siun verftanden hatte; die, wo dieſer Neifer von dem Vergnügen fpricht, welches die Einwohner von Alerandrien daran fanden, von dieſen Thieren aufs zuziehen. Andere Einzelheiten beftärften Bufon, in der Mey: mung „daß der Ichneumon in Egypten zahm ift, wie die Katze in Europa‘; „Die Bauern brachten Junge „Davon auf die Märkte; man bediente fih ihrer um indie Ratten und Mäufe zu vertilgen, und vergnügte ſih an ihrer Sanftheit und liebenswuͤrdigen Zutraus lichkeit." s Diefe Thatfahe angenommen, twurde eine andere Vorausſetzung die Folge davon: fobald es in Egypten nur Ichneumon als Hausthiere gabe, hätten fie muͤſſen, wie die andern Thiere, welche in demfelben Falle find, "alle Einflüffe diefes Zuftandes erleiden; fie hatten darin "abarten und zu einigen WVarietäten werden muͤſſen; und "in diefem Falle war es natürlich”, zu einer einzigen Art alle die Verfehtedenheiten des Wurhfes, der Haare und "Farbe, die man bis dahin als gewiß beobachtet hatte, zuruͤckzufuͤhren. Die Wahrheit iſt, dab man zu feiner Zeit dahin "gelangt ift, den Schneumon in Egupten zum Hausthier zu machen: die Art Lebt dort alenthalben im wilden Zus ſtande. Man bringt nur junge Individien auf die Märkte, wenn man zufällig einige davon in den Feldern verirrt findet: wenn man aber, weil man anfangs einigen Nu— Ben, Dienfte von ihnen hat, fie im Haufe duldet, machen fie fih bald überläftig, indem fie ihre Nauberey am Hausgefligel auslaflen. : Der Ichneumon bildet alfo eine befondere Art. Es iſt fein Grund mehr daran zu ziveifeln jeßt, da wir Ge— tegenheit gehabt haben ihn in feinem Lande zu fehen, und nachdem wir zwey andere Manguften mit ihm ver- glichen haben, welche wie diefer in unfern Thierhaͤu— "fern gelebt haben. Wir find endlich gewiß, daß die Bil- dung der Manguſte fih auf eine beſondere Grundform Süs 1818. Heſt 6. — — — 2074 bezieht, welder fih aber mit einigen leichten Modifi- cationen, in jedem großen Sandftrich der heißen Zone wiederhoft, } Hier ift der Ort diefen Sag in feinem ganzen Lichte aufzuftellen; und wir wollen es thun, indem wir von jeder Art kuͤrzlich Handeln: h ⸗ 1) Wir wollen bey derjenigen anfangen, welche zur Grundlage der Buffonifihen Beſtimmungen gedient hat, bey feiner Mangufte von Indien, oder der ‚‚gebanderten Manguſte“: In Indien bat fie den Namen Mungo oder Mungatia, wovon Buffon den der Mangut abgeleitet hat, welchen wir als Gattungsnahmen beybehalten werden. Sein Wuchs iſt 25 Centimetres (10% Zoll), fein Schwanz, weniger Tang, endet in eine Spike; feine Haarfarbe iſt geziert mit Querſtrichen, abwechſelnd roth- gelb und ſchwaͤrzlich, an 26—30, Der Untertheil der untern Sinnlade it fahl; das untere der Füße fchtvarg, und der Schwanz einfarbig fhwärzlih braun. Es ift von ihm die Nede in den Amoenitates Yon Kämpfer in den Acta naturae euriolorum (Verhandlungen der Gefellfhaftder Naturforfher), in den Reifen des P. Vincent Marie und im Linne, unter dem Na— en Viverra Mungo. Buffon hat davon eine gute Zeichnung gegeben, die ich vor einigen Jahren mit einem lebenden Individuum der Gattung verglichen Habe, beym Staatöminifter Graf Regnault de St. Jean d’Angely. 2), Eine zweyte Art, von der ih nur nad Abbil- dung urtheile, ift die Mangufte des Edward's (Voͤgel Taf. 199). Geine Schnauze ift vöthlich braun; fein ganz zer Ruͤcken und zugleich fein Schwanz, find braun gerin= gelt auf olivigem Grund; dieß ift endlich die einzige Mangufte, die ſchwarze Nägel hat. Man gab fie aus, als auch von Oſtindien gekommen. 3) Eine andere Art, ebenfalls aus Oſtindien, iſt die Mangouste nems des Buffon (Suppl. II. Taf. 27). Sie ift ein Zünftheil größer als die gebänderte Art: ihr Schwanz endet gleichfalls in eine Spike; ihre Haarfarbe ift heller, einfarbig, fowohl auf dem Ruͤcken wie auf den Pfoten: kleine vothlichbraune Striche, gleihmäßig. zer fireut und deren eben fo viele find, als Haare, laſſen die ganze Farbung röthlichgrau erfcheinen, die im Grunde ſtrohgelb ift. Daubenton hat diefe Mangufte gefannt und befchrieben im erſten Theil feines Artikels H. N. G. tom. XIII, x 4) Der Vanſir, befhrieben im ſelbigem Bande Taf. 2ı. bisher für eine Art, die fih dem Frettchen nähert, ausgegeben, ft eine wahre Mangufte. ch habe mich davon überzeugt an zwey Individuen, die in dem Thierhaufe lebten. Sie ift fleiner ald unfre erfte Gat— tung; ihr Haar iſt Braungrau, gelblich gedüpfelt, und „ihre Pfoten find Braun, diefe Mangufte lebt in Mada- gasfar, von wo fie nach Isle de France hinüber gefom- men iſt; ihr Schädel weicht von dein des Ichneumon dar- „inn ab, dab die Hirnfchaale verhaͤltnißmaͤßig mehr aufs ‚getrieben und breiter, und daß der Fortfak des Joch— beins und der des Gtirnbeins nicht genug verlängert find um fich zu begegnen, zu vereinigen und die Yugen- böhle zu fihließen. 3) Die Mangufte von Java, eine neue Art mitges bracht vom Hrn, —— hat die größten Begie⸗ 8 1075 Hungen mit der vorhergehenden, Cie gleicht ihr in Ans fehung des Wuchſes und faſt in den Farben: nur bat fie das Faftanienfarben was bey den andern braun iſt; ihre Haare auf dem SKopfe und den Beinen find von einer einzigen Farbe und dunkel Faftanienbraun. 6) Eine andere neue Art, wovon wir das Vater— land nicht fennen, ift die rothe Mangufte; ihre Haar— farbe voftfarben, ift fehr glänzend: ihre Haare find roth und fahl geringelt; ihr Kopf und Schultern gehen ind Zimmetrothe über: fie übertrifft nur ein Fuͤnftel unfre erfte Art und hat einen dichtern und laͤngern Schwans. 7) Die große Mangufte ift eine andere Art diefer Gat— tung, fo genannt und abgebildet von Buffon (Suppl. III. Tab. 26.); ihr Haar ift geringelt fahl und Faftanienbraun, aber die fahlen Ringel find fo ſchmal, daß die andere Farbe überall vorherrſcht; ihr Schwanz, der fih in eine Spiße endet, nimmt gegen das Ende eine mehr dunkle ‚Farbe an; die Zehen find mit furzen, dichten Haaren bedeckt, wie fie die Thiere haben, die ing Waller gehen. Sollte ſich dieſe Mangufte vorzüglich auf. den Fiſchfang legen? Doppelt fo groß als die gebanderte Art, und man fennt feine größere. Man ift ohn Kunde über ihr Baterland, nur glaube ich fie angeführt von Sonnerat, 8) Die legte Art diefes Geſchlechts, wovon wir noch zu reden baden, ift unfer Schneumon *). Was wir eben von feinen Yrtsverwandten gefagt haben, wird uns hel— fen ihn mit mehrerer Strenge und Genauigfeit zu be⸗ ſtimmen. Man konnte ihn, in Bezug auf feinen Wuchs Lfünfs zig Centimeter (2x Zoll)] nur mit der vorgehenden Art verwechfeln, wo er doch immer ein Sechstel kleiner ift, Sein Schwanz unterfheidet ihn davon ganz klar, eben fo wie von allen andern Mangouts, weil er eines Theile die Lange des Körpers hat, und andern Theils an feis nen Ertremitäten mit einem Buſch fehr langer ſchwarzer Haare verfehen ift, welche von oben bis unten fich ausein⸗ ander geben, und ſich in einen Fecher ausbreiten. Sein Haar iſt gröber, trockner, fpröder, fahl und faftanien= braun geringelt. Ein fahler Ring endet jedes Haar, und obgleich die Eaftanienbraunen Ningel.breiter find, fo er⸗ giebt ſich aus ihrer Gtellung eine fo gleiche Vertheilung der Farben, dab die Hauptfärbung nichts anders iſt als eine Mifchung diefer beiden Farben; die Pfoten und die Spike der Schnauze find bloß dunkel kaſtanienbraun **), der Schädel fündigt ein Thier an von entfchiedener Nei— *) Wir geben den Arten diefer Fleinen Gruppe folgende Zrivialnahmen: ı) Ichneumon Mungo, 2) Ichn, Edwards, 5) Ichn. grises, 4) Ichn. Galera, 5) Ichn. javanicus, 6) Ichn, ruber, 7) Ichn, major, 8) Ichn. pharaon. n %#) Der Suricate hat viel Beziehung mit den Manz guften, feine Haare befonders zeigen ähnliche Etel- lung und Farben; aber fein Schädel ift kuͤrzer, Gefihtsfirfte, Die ‚Stelle zwifhen feinen Augen mehr ausgebogen, und feine Schlaͤfe mehr entfernt; feine Zähne, feine Nafenlöcher und feine Füße verhalten fih anders: ich habe nicht ges 3 ihn zur Gattung bringen zu muͤſſen, wo er urch zu zahlreiche Anomalien ſich bemerkbar ger macht hatte, 1076. gung zur Jagd; die Pfeil» und Hinterhaupts- Näthe find in fehr hervorfpringende Kaämme erhoben; die Geſichts— firfte, Gegend zwiſchen feinen Augen iſt breit und gewölbt; die Augenhöhle ift hinten ganzlich geſchloſſen; endlich, ein Kennzeichen wovon eine Spur bey den Mar— dern iſt, aber nicht fo ftarf ausgedrüdt wie beym Ich— neumon, iſt die Auftreibung des hintern Theils des Stirnbeins, eine eyförmige Auftreibung, welche im Um⸗ fange einer Nuß gleicht. Alle diefe Arten gleichen fi) fo vollkommen durch die Verhättniffe ihrer Theile, dab es nicht auffallend iſt, daß man fie verwechfelt hat. Ihr Kopf erfcheint Fury, gegen die Stirn etwas gedruͤckt, und dieß ausgenommen, völlig fegelförmig; die Dberlippe fteht etiwas mehr vor als die Unterlippe. A Don je 4 Schneidzähnen find zwey im Unterkiefer die zweyten Zähne an jeder Geite) welche ſchmaͤler find und aus Mangel des Raums etwas nad innen gerudtz die Eckzaͤhne find ſtark, kurz und fegelförmig. Die Backenzaͤhne ſind fuͤnf in jeder Seite und in jedem Kiefer; in der Jugend iſt ein ſechſter, ſehr kleiner da, vor den anderen (Luͤckenzahn), fein Ausfalien, das nicht immer zu einer, beftimmten Zeit trifft, wird ges woͤhnlich durch die Entwidelung des Eckzahns berurfacht, Die zwey erften Barenzähne find faft-ganz kegelformig; der dritte von oben und der dritte und vierte von unten, find breit und mit ftarfen Spigen verfehen, die ſich durd)= freußen, dem hintern Zahn der auf dieje beiden folgt, find im obern Kiefer die beiden letzten Backenzaͤhne ent— gegengeſtellt, die fhmälften von Allen, mehr nad) innen ſtehend und fehr wenig vertieft. E \ Das Haar iſt kurz bey allen Arten, am Kopf un an den Pfoten; auch entfernen fie fich fehr wenig von den Ftüffen, dieß zeigen überdem. die halben Schwimmhaͤute ihrer Zeben. 2 ’ Die Kürze ihrer Pfoten giebt ihnen den Gang der Marder und Frette; fie gehen eben fo auf den Zehen, und feßen die Ferfen nur auf um zu ruhen, oder fich auf die Hinterfüße zu heben; welches fie thun um zu beobadhten was um fie herum vorgeht. Endlich tren— nen drey andere Kennzeichen von ziemlich großem Einfluffe die Manguften ganz beftimmt von allen Thieven, die vom - Raub leben; dieß find die langen und ſcharfen Waͤrzchen ihrer Zunge, eine ganze Nickhaut, womit ihre Augen vers fehen find, und eine Art Sad, den fie vor dem After haben. : Bey den Zibethen find die Saͤcke unterhalb diefer Deffnung; aber bey den Manguften bildet, jenfeits des Schließmuskels des Afters, die allgemeine Bedeckung ver— längert und über fich gefaltet einen Sad, den das Thier nach. Gefallen öffnet und ſchließt (iſt uns nicht recht deutlich, wir haben ed daher wörtlich überfegt), Es muß ein großes Vergnügen daran finden, das Innere diefes Sacks zu fühlen, denn es fest es mit allen falten und vorfpringenden Körpern in Berührung, die es er— blift. Es wurde in feinem zahmen Zuftande von Niemand befucht, ohne daß es fih auf deflen Schuhe gefekt hätte, Diefe Beobachtung war Belon nicht entgangen: er fpricht von ‚reiner großen Deffnung, die ganz von Haaren ums \ ‚ngeben ‚ı jeitfeits des Afters, die der Ichncumon immer Affen tragt, wenn ihm ſehr heiß iſt.“ Es ſcheint daß die Alten auch von dieſem Kenntniß ‘hatten; idieß hat fie ohne Zweifel veranlaßt, dem Ich— neumon den größten Theil der lächerlichen Mährchen zu: - zufchreiben, welche fie von der Hyaͤne gemacht haben. Aelian fagt, daß die Ichneumone Zwitter find; daß zur Brunſtzeit fie wuͤthend kaͤmpfen, und daß die Sieger, indem fie ſich die Rechte und Vergnügen der Männchen vorbehalten, die Befiegten zwingen ihnen zu Weibihen gu dienen, Es iſt ziemlich felten, daß man einen Schneumon er= blickt, und ſehr ſchwer ihm nahe zu kommen. ch Fenne fein. furchtfameres und mißtrauifcheres Thier; keins iſt umſichtsboller ſagt Belon. Er unterſteht ſich nicht einen Lauf aufs freye Feld zu wagen, ſondern er folgt immer oder vielmehr ſchleicht in den kleinen Rinnen oder Waͤſſe— rungsfurchen; er geht darinn nur mit großer Vorſicht vorwärts; und es iſt ihm nicht genug vor fich nichts zu fehen, das ihm Verdacht einflößen könnte, er ift nur erft ruhig und feßt feinen Weg fort, wenn er es auch durch den Sinn des Geruchs unterfucht hat. Dieb iſt gewiß die Urfache der ſchwankenden Beivegung und des unfichern und fchiefen Ganges, den er immer im zahmen Zuftande beybehaͤlt. Obgleich⸗ des Schutzes ſeines Herrn geiviß, geht er nie an einen Dit, wo er noch nicht geweſen iſt, ohne große Beſorgniß zu zeigen; feine erſte Sorge iſt ihn ge— nau kennen zu lernen, und gewiffermaßen die ganze Oberflaͤche davon durch den Geruch zu befuͤhlen. Indeß möchte man ſagen, daß es ihm etwas ſchwer „würde, die riechenden Ausftrömungen der Körper zu be= er merken; feine Benlihungen diefertvegen machen fih deut— üch durch eine beftandige Bewegung feiner Nafenlöcher, und durch ein Eleines Geraͤuſch, welches fehr dem Schnaus fen eines feuchenden Thiers ähnelt, das von vielem Lau— - fen erfhöpfe ift. Gewiß bedient er fich darum fo fehr . ‚feines Geruchs um fein ſchwaches Geficht zu erfeßen; und da ‚er nur dann beftimmte Kenntnis, der Gegenflände er— „Aangt, wenn er in ihrer Nähe ift, fo muß man fi nicht ‚ wundern, daß er im ewigen Mißtrauen gegen alles lebt was ihn umgiebt. Um einzufehen, wie weit er diefes Mißtrauen treibt, muß man ihn bemerken, wenn ev aus einer Furche her- vorkommt, und an den Nil zum Lrinfen gehen will. ı Wie oft guet er fih um ehe er fich herauswagt! er friecht dann auf dem Bauche; kaum bat er einen Schritt ges than, ſo geht er flarr vor Schreck ruͤckwaͤrts zurü. Nur nachdem er ſich lange befonnen und alle umliegenden Gegenftande befchnuppert‘ hat, entſchließt er ſich einen * Sprung zu mechen um zum Trinken zu gehen, oder fich auf feine Beute zu werfen. Ein Thier von fo furcht- ſamem Eharafter mußte zum Aufziehen paflend feyn; “uno wirklich, zaͤhmt man ihn leicht; er ift fanft und ſchmeichelhaft, er unterfcheidet die Stimme feines Herrn und folgt ihm faft fo treu wie ein Hund; man kann ihn gebrauchen ein Haus von Ratten und Mäufen zu reini— gen, und verfichert feun, daß ihm dieß in kurzer Zeit ge— \ ‚lingt. Er iſt nie in Ruhe, ſchnuppert immer allenthal⸗ ben herum; und wenn er in einem Loche eine Beute 1 1078 wittert, geht. er nicht. eher davon, bis er alles ange: wandte, um fie, zu erlangen, Er mordet ohne R orth; er begnuͤgt ſich dann das Blut und das Hien der Thiere auszufaugen die er getödtet hat; und obgleich ein. fo überflüffige Beute ihm nichtsl nit, leidet er doch nicht dab man fie ihm nimmt. Er hat die Gewohnheit ſich zu verſtecken wenn er frißt; er laͤuft fort mit dem was mamn ihm giebt in den entfernteſten und dunkelſten Ort feines Behälters ; man darf ihm dann nicht zu nahe kom— men; er vertheidigt feine Beute mit Grungen und foggr mit Beißen, Diefe Sitten hat er mit den großen Arten der fleifchs freffenden Thiere gemein, dem Löwen, dem, Tiger ıc.5 er hat andere, wodurch er dem Hunde mehr Abnlic, tft, » wie das Schlappen beyın Trinken, und beym Farnen das Hinterbein aufzuheben; wenn er getrunfen hats ftößt er, fein Gefäß um, fo. dab er alles Waller das darinn var, fih auf den Bauch fihüttet: Wir befaßen indem Kaiferlichen TIhierhof ein Mänıtz chen, das ich aus Egypten mitgebracht hatte. Man gab ihm nachher eine Gefellfchafterin feiner Gattung, womit der Generaf Ayme, der fie auch aus Aegypten mitges bracht hatte, ein Gefchenf machte. Die erfte Zufammeit- funftidiefer beiden Thiere zeichnete ſich durch. einen Kampf aus, wobey das Männchen fehr mißhandelt ward, Die— ſes erſte Zuſammenſtoßen entfchied über die Anmaßungen eines jeden der Streiter; die Oberherrſchaft des Weib⸗ chens war feſtgeſtellt. Das Maͤnnchen wagte nicht mehr fid mit ihm zu meſſen, verließ den Kampfplak und flüchtete fih in den dunkelſten Winfel feines Behälters. Man konnte feinen Gieg nicht. firenger benutzen; ein Biß, fogar eine bloße Drohung, fheuchte das Männchen auf fein gewöhnliches Lager, fobald es die Verwegenheit hatte da herausgufemmen und nach vorne hin in den Bes halter zu gehen, wo es nie geduldet ward. Eben fo firenge_ war es zur Sreßzeit, es nahm feinen Theil von dem Vorgeworfenen nur, wann das, Weibchen gefäts tigt war- Aber die Vaarungszeit, die in Januar traf, aͤn⸗ derte alles; das Maͤnnchen ward weniger furchtſam. Es wandte anfangs die allerpaſſendſten Mittel an, ſich ſein Weibchen geneigt zu machen. Sein Liebeston, den es un— aufhoͤrlich vernehmen ließ, war ein dumpfes Grunzen das etwas ſanftes hatte. Da es ſich zurückgeſtoßen ſah, dachte es darauf ſich das mit Gewalt zu verſchaffen, was es in Güte nicht erhalten Fonnte. Das Weibchen, ge— wohnt es zu verachten, wollte anfangs feine Kühnheit dämpfen; aber in den folgenden Kämpfen, wo es be= ſtaͤndig unterlag, merfte es, daß es bisher. feine Herr— fhaft nur dem fanften Charakter des Maͤnnchens zu verdanfen gehabt; es hielt fich feitdem im Vertheidigungs=- ftande und war nur mit den Mitteln ihm zu widerſtehen befohäftigt. Das Männchen ward dadurch noch hitziger; es machte während vier Tage und Nächte die größten Derfuche, es feinen Wünfchen geneigt und zahm zu ma— chen. Er quälte es während diefer ganzen Zeit, ohne ihm die geringfte Ruhe zu laſſen; es harte fich nicht fo= bald auf die Seite gefivert um ihn abzuwerfen, als er die Lage wieder einnahm, aus der es ihn geworfen hatte, Sch habe Fein hitzigeres Thier in der Liebe gelaunt, Das dr aber in feiner Hitze nicht zornig wär, be— weiſt dieß, daß er feinen ſanften Charakter gegen die Neugierigen die ihn befuchten, ‚immer beybehielt; man nahm ihn bisweilen von feinem Weibchen weg, ohne daß er darüber traurig zu feyn fchien, oder zu beißen ge— fucht Hätte. k # - Der Ichneumon nährt fih in Egypten von Natten, Schlangen, Vögeln und Eyern. Die Ueberſchwemmung zwingt ihn das Feld zu verlaflen, ev vettet fi) in die Gegend der Dörfer, wo er großen Verdruß verurfacht, indem er fih über die Hühner und Tauben hermacht. Indeſſen fürdten die Egyptier ſich nicht ſehr vor ſeinen Verheerungen, fie uͤberlaſſen die Gorge ihn zu verder- “Ben den Fuͤchſen und Schakalen, welche das große Waller ‚auch zwingt, die Ebene zu- verfallen. Die Schneumone mitten unter fo liftige Beide geworfen, und auf einen ſehr ſchmalen Landftric zuſammengedraͤngt, entgehen ih: nen fohwerlich. Dieſen Urfahen, welche fih ihrer Ver— mehrung widerfeßen, gefellt fi in Anfehung Ober⸗Egyp⸗ “tens noch eine hinzu. Sie finden zu Girgeh und ober⸗ halb, in dem Tupinambis (Waran, Nilquardel, unfre Zoologie 11. 315.) einen wirthenden Feind zu ihrer Ver⸗ “tilgung; dieß ift eine große Eydechſe, welche von derſel⸗ ben Beute lebt, ſich derſelben Kuͤnſte bedient um ſich dieſe zu verſchaffen, und da ſie eben ſo in den tiefen Furchen der Felder ſchnuppert, ſich immer in ihrem Weg finden. Ste ift nicht viel ‚größer als der Ichneumon, weil fie aber viel muthiger ift, und befonders viel behender, wird fie mit ihn leicht fertig. | Der Ichneumon auf feiner Geite feßt ſich der zu⸗ ‚großen Vermehrung der Erocodille entgegen, deren Eyer er zerftört, ivo er nur deren findet. Nur allein Diefes Dienftes wegen, fonnte es feyn, dab er im alten Egyp- ten verehrt ward; denn es ıft falſch, DaB er die Erocodille geradezu anfallt. So ein Wageftück verträgt ſich nicht mit dem furchtſamen Charakter des Ichneumons. Es ift “auch eben fo wenig aus Antipathie, Daß er fich Über die Ener Ddiefer großen Lurche (reptiles) macht, fondern weil die Eyer aller Thiere ohne Unterfchted die Nahrung ausmachen, welche er vorzüglich ſucht. Die Alten haben über feine Gitten einige Einzelheiten befannt gemacht, ‚die wir nicht im Stande gewefen find zu beftätigen. Pt: nius fagt, daß er nicht uͤber ſechs Jahre lebt, wir wil- fen, daß cr zwey Fahre braucht um fein vollfommenes Wahsthum zu erlangen. Gtrabo und Xriftoteles bes haupten, DaB man ihn nur in Egypten findet: diefer legte fpricht von feiner fo großen Furchtfamteit, Daß er nie große Schlangen befümpfte, ohne andere Ichneumone zu Hülfe zu rufen. Auch nah Horapollons Ausfage, diente fein Bild in der Hiervuglyphen » Sprache, einen ſchwachen Menfchen zu bezeichnen, der den Beyftand fei= nes Mitinenfchen nicht entbehren fann. Aelian fagt in= deß, daß der Ichneumon allein auf die Schlangenjagd ginge; dieß gefihehe aber mit aller Lift und Vorſicht; er wälzte fih im Schlamm, wo er fogleich den Koth an der Sonne tro@nen ließe, und in diefer Kriegskleidung und unter dem Schuße diefer Art: von Panzer, wie Plutarch es nennt, würfe er fih auf die größten Schlan- gen, wobey er doch darauf bedacht fey feine Schnautze au ſchützen, durch feinen Schwanz den er darüber breite, 1080 Der Ichneumon trägt in Egypten den Nahmen Nems, welchen nachher Buͤffon auf eine andere Art angewandt hat. Man darf glauben, daß wir dieſen Nahmen von den alten Egyptiern haben. Als einſylbiges Wort konnte er durch Jahrhunderte gehen, ohne viel Veränderungen zu erleiden. Der Nahme, den die Griechen, dort ſub⸗ ftituirt haben, Ichneumon, ganz aus ihrer Mundart ge= zogen, und ein Thier bezeichnet, welches immer mit Auf- fuchung feiner Nahrung beſchaͤftiget, ift ohne Ziveifel die Veberfekung danon. Wenigftens kann man nur auf diefe Art fich die Richtigkeit Diefer Benennung erklären; wenn man uͤberdem bedenkt, daß Herodot der ihn zuerft an— wandte, und ihn machen mußte, ehe er die charafterifti= Shen Eigenfhaften des Ichnenmone prüfen Fonnte. "Man findet im Belon eine Abbildung dieſes Thieres. Schreber hat eine beffere davon geſtochen pl. 45. B. Endlich geben wir eine andere davon die nichte zu wuͤn— fihen übrig läßt; wir verdanken fie dem Pinſel des Ma- zechal. [Taf. 14, nicht 15 gehört Hieher.] I YET R Ich habe auch Gelegenheit gehabt, in Egypten di berühmte Hyaͤne des Drients zu fehen. Sie lebt dort in den entlegenften Gegenden; an der Graͤnze der Wuͤſte, und vorzüglich am Abhange jener tiefen Aushoͤhlungen, velhe kleine Thaͤler bilden die an das große Nilthal ftoßen. Es gibt deren auch im niedern Delta, wo große Sandgroten (older) und aufgeworfene aufder Oberfläche zerriffene Streden ihr einen Schlupfwinkel gewähren, - Sch war im Stande mir eine zu verfchaffen, da ich eines Tages in das Delta gegangen warz in einer flei= nen Entfernung von Damiette erblidte ich da eine Hyähe die ein Junges, ungefähr acht bis 12 Tage alt, führte. Sie dachte nicht Daran 2 zu vertheidigen, ergriff die Flucht, fo daß ich ihr Junges nehmen Tonnte, Sch unterfuchte Das erſte Haar oder die Welzdede. Die Wolle var dicht, ungleih und fen, die Haarfarbe var weiß etwas ins Afchfarbne fallend; einen ſchwaͤrz⸗ lichen Streif, in der Mitte unterbrochen, fahe ınan längs des Rüdens; es ſchienen auf jeder Seite fünf andere Streifen Saraus zu entfpringen, die querüber faft im gleichen Entfernungen vertheilt waren; zwiſchen diefen waren einige Flecken geftreut- Die Stirn, der Hals, der Schwanz und der Bauch waren rein weiß, der Augen ftern ſchwarz, und die Pfoten weiß und ſchwaͤrzlich ges ftreift. Diefe Beſchreibung beweift ung, daß die jungen Hyaͤnen feinen eigentlich fogenannten Nanferpelz (Livree) haben; fiegleihen ihrer Mutter, außer den lebhaftern und entfchiedenen Schattirungen diefer Farben bey den er= wachfenen. Die Hyane verbreitet in Egupten bey weitem das Shreden nicht und zeigt auch dort die Graufamfeit, nicht wie in Europa unter dem Nahmen bete de Ge- vaudan (Währwolf). Sie greift dort faft immer nu die Heerden der Bedwinen an, und thut dieß immer mit außerordentlicher Vorſicht. Ueberhaupt haben alle Thiere Egyptens dort ment» ger Wildheitz ſelbſt das Erocodill zeige ſich dort weni= ger unternehmend und mehr -furchtfamer als andersivo. Iſt dieß wohl, weil fie in einem der Alteften bewohn⸗ don ER fih befinden, und mehr auf die Lange die irkung der menfchlichen Gefellfehaften eınpfunden und beſſer gemerkt, was ſie davon zu fuͤrchten haben. Schrebers Saͤugthiere, von Goldfuß. Jeft 65 u. 66. Erlang. in der Erpedit. des Schreberſch. augthierwerfs. 4. ar Das ausgemahlte Heft koſtet 2 Ather, ſchwarz 1 Nthir. zn fachf. Pranumeranten er ‘20. Proc. Kabat. Buchhandlungen wenden ſich an Stein in Nürnberg. h Der Friede hat auch dieſes Werk der deutfchen Ehre amd. des deutſchen Fleißes wieder ‚hervorgerufen. : Jeder Naturforscher, jeder reiche. gebildete Mann wird fich darüber freuen und ihm Gedeihen wünfchen. Mit dem Wünfchen iſt es aber nicht -gethban: Die Unterſtuͤtzung muß thatig werden, fonft tft zu fürchten, daß wir end⸗ dich auch diefes Werk, wie fo viele andere, verlieren, und feine Zortfeßung dem Auslande uͤberlaſſen muͤſſen. Das Werf verdient auch jede Unterſtuͤtzung in jeder Hinfiht. Die bis jetzt erſchienenen Hefte-enthalten faſt lauter ganz neue Thiere oder von bekannten. :beflere Zeichnungen und Ausmahlungen. Im erften Heft ift Simia Troglodytes Audebert, neu gezeichnet und ge— ‚mahlt, darauf folgt Dafyurus macrourus .'Geoffroy, ganz neu nach der Natur gezeichnet von Dppel, das fucheartige, gefledte Beutelthier aus Neuholland, wel: ches zuerſt von Philips und ‘White befannt gemacht worden, und das für unſer Deutſchland, ja für «ganz Europa noch fo viel wie nagelneu ft. Was wir ſchon ‚anderswo genußert Haben, müflen ‚wir auch hier wieder— ‚boten; das Thier koͤnnte nehmlich viel größer gezeichnet ſeyn, da noch Raum genug auf der Mlatte geweſen. ‚In diefem und ähnlichen Füllen wäre fogar, wegen der ‚Lange und Gradheit des Schwanzes, zu vathen, vom Ganzen des Thiers nur einen Umriß guten -auf der Tas el, doch fo lang als diefe, zu geben; in Die Mitte ‚aber bloß den Leib dee Thiers mit abgefchnittenen ‚Schwanz, fo groß als die Platte nur immer vertragen anag, anzubringen, Solcher Leib koͤnnte dann aufs ge— naueſte ausgemahlt und mit allen nöthigen Kennzeichen verſehen werden. Klauen und Gebiß beſonders und von verſchiedenen Seiten und Stuͤcken abgebildet, ſollen nicht fehlen, wenn ſie nur irgend aufzutreiben ſind. Die dritte Abbildung iſt wieder eine eigene, von Cuvier mitgetheilte Zeichnung eines noch gar nicht be⸗ kannten Beutelthieres, Lipurus cinereus, wie wir glau— „ben, der Koala, den Cuvier in feinem regne animal fo beſchreibt. „Im Unterkiefer ziwey lange Schneidzähne ohne Eckzaͤhne; oben zwey lange Schneidzähne in der Mitte, einige fleine zur Seite und zwey Eleine Eck— ähne, Körper gedrungen, mit kurzen Beinen ohne allen. Schwanz; Worderfinger fünf, theilen fich in zwey Gruppen zum packen; Daumen und Zeigefinger an einer Seite, die drey uͤbrigen an der entgegengeſetzten. Hin— terfuß feinen Daumen, die zwey erſten Zehen verwach— ſen wie bey Kängurub. Es ift nur eine Gattung davon befannt mit aſch⸗ farbenen Haaren, die einen Theil ihres Lebens auf Baͤumen zubringt, und den andern in auẽgegrabenen Dänen am Stamm derfelben. Die Mutter trägt ihr Sf18 239. Def 6 5 — — neues, gehoͤrt aber in die Reihe dieſer 1082 Junges lang auf dem Ruͤcken.“ Wir haben davon die Abbild. Taf. XIV. Sfis gegeben, ‚fo wie fie in diefem Heft von Goldfuß geliefert worden, um zu zeigen, mit welder Einficht alle Seiten diefes Thiers, feine Kenn— zeichen an Fuͤßen und Zaͤhnen mitgetheilt ſind. Dieſes einzige Beyſpiel mag genuͤgen zu beweiſen, daß Schre— bers Werk einen tuͤchtigen Erben gefunden. Der Shader iſt in natuͤrlicher Groͤße, der Hinterz Fuß iſt auf $ verkleinert, im Original aber iſt alles in natürlicher Größe dargeftelli. Das Thier mag alfo in der Größe einem Kaninchen oder Hafen gleichen, und nad) den Zähnen zu urteilen vonKraut und Obſt Leben, Mehr willen wir davon. nicht zu fagen. (Taf. 14.) Das folgt Mus pumilio Sparmanni ‚von drey ver⸗ ſchiedenen Anſichten. Bekanntlich lebt dieſe Maus mit vier dunkeln Ruͤckenſtreifen, am Vorgebirg der guten Hoffnung. Wenn die Zeichnungen nicht ſo gut ſind als die andern, fo liegt es daran, daß fie nur copirt find. Dann folgen ‚Schädel von -Cervus ‚mofchatus, fubeornutus und hamatus, von Blainville gezeichnet und dem Herausgeber mitgetheilt. Vom legten iſt nur das fonderbare Geweihe da, welches an der Spiße wie ‚ein Gemöhorn umgebogen iſt. Die Giraffe ziert das folgende Blatt; iſt nad) Pre- tre und Huet gezeichnet und gemahlt. Wir haben ſchon daran aufgefeßt, daß die Figur zu Elein iſt; auch-follte der Kopf etwa nach Levaillant befonders dargeſtellt ſeyn. Sonſt iſt dieſe F Figur ohne Zweifel beſſer als ir— ‚gend eine, die wir Davon haben. Das Pferdahnliche in der ganzen Stellung, befonders in Kopf, Huf, Mahne, Schmaͤchtigkeit der Füße, nicht zu verfennen. Damit iſt diefes Heft, was die Zeichnungen betrifft, gefchloflen. Heft 66 Liefert zuerft die fünf Menfchenraffen nach Blumenbadh. Das Blatt enthält eben nichts beſonders Tafeln und ift ‚befonders für das größere Publicum anziehend. Der Naturforfher wuͤnſcht ‚bey ſolchen vergleichenden Bil dern, den Gefihtsfhnitt. R Dann folgt Simia ‚paniscus nach Audebert von Ihle wie die meiften.gemapft. Loris gracilis Audebert, deßgleichen Lemur catte nach Audebert. Rhinoceros unicornis, wieder Original bon ©. Adam nach dem Leben gezeichnet, und wie uns ſcheint, ganz charakteriſtiſch; es muͤßte aber nach der Quere auf der Tafel ſtehen. Daſyurus Maugei und Daſyurus viverrinus Geof- froy, beydes eigne Zeichnungen von Oppel nad der Na— tur gemahlt, der bekanntlich die Claſſification der Amphi⸗— bien geſchrieben hat und jetzt mit Tiedemann das große Werk uͤber die Anatomie der Lurche, wovon das Heft uͤber die Crocodille fertig iſt, bearbeitet. So ſind alſo nun dieſe drey Beutelthiere von Neuholland, die zuerſt von obigen Englandern beobachtet worden, zum erſten Mal in Deutſchland mit Farben abgebildet; gut, huͤbſch, ohne Zweifel genau, aber wir kommen immer auf unſer altes Lied, zu klein, zu kleinlich, wie Maͤuschen mit fangen Schwaͤnzen, und rufen immerh auergeftellt ! Schwanz abgefihnitten,. Gebiß und Klauen ber! Auf der letzten Tafel * Heftes ſind Schaͤdel — 8 Ten C 1083 und Füße b. Lipurus in natürlicher Größe abgebildet, fo wie wir fie in der Iſis nachgemahlt haben, Hey dem meiſten diefer Zeichnungen ift der Maaß— ftab angegeben. Der Kupferſtecher Bock hat alle gefto- chen und verräth Stan für diefe Art von Zeichnungen. Sehen, Nägel, Klauen, Zähne find gut unterſchieden“ jelbft in den verfleinertften Fuͤſchen und Köpfchen, wos dey man faft das Mikrofon mit Nutzen anivenden fönnte. Don Geiten des Gelehrten und der Kuͤnſtler ft daher für dieſes Werk nichts weiter zu wuͤnſchen, ein Derleger aber iſt ihm zu goͤnnen, der im Stande iſt, einige Jahre mir Nachtheil auszuharren und mit Libera= iitat einen bedeutenden Aufivand daran zu feßen, nicht zu wagen, da ein Werk wie diefes nur den ſtecken läßt, der es nicht weit genug führt. Wir fennen den Beſitzer der Steiniſchen Buchhandlung nicht, muſſen aber ſchlie⸗ Ben, daß ihm Feine dieſer Eigenſchaften mangelt, wert er einmal dieſes Werk angefangen hat, und daher anzu— nehmen tft; dab er die Natur eines ſolchen Werkes wohl aufgefaßt und fich ihr unterworfen hat. Ein fo großes Werk kann nur Wohthabende zu Käufern Haben, und Beute, welche die voriger Bande noch nicht befiten, ſpa— zen daher jeßt fo lange bis fie im Stande find, fie mit Den neuen zu kaufen. Auch ift in den leßten Zeiten das CS hreberifhe Werf in fo unbeftimmten Zwiſchen— räumen erſchienen, Daß viele Befißer nur die erften Bande haben und ſich daher ziemlich in der Lage Derer befinden, die es noch gar nicht haben. bildungen find nicht bloß für Deutſchland, fie find für Die Welt. Bid aber Engländer, Franzofen und Italiü— ner gehörig darauf aufınerffam werden, vergehen meh⸗ were Jahre und es iſt noch dazu erforderlich, dab eine gewiſſe Menge von Tafeln der Fortfeßung in den Buch— Laden liegen, um in corpors fi) das Anfehen zu ver— ſchaffen, was Einzelnes nicht termag. Alſo nur ausges Halten! das Werk muß wieder in veftern Gang fommen. An Tert find geliefert, die Bogn DdDddddd HE TLLLLEL, enthalt: ,r) Reh, 2) Cervus pygar- zus, 3) ©. mexicanus (Guazu -pucu), 4) C. leucoga- fter (bezoardicus, Guazu-ti), 5) C. rufüs (Guazu- pi- za), 6) Nemorivagus (Guazu - bira), 7) C.coronatus, 8) ziger, 9) guineenfs (minutus), ı0) C. mofchatus, ıı) ©.. fubeornutus, ı2) €; hamatus, von welchen drey letzten die Abbildungen der Schädel hier geliefert find ad von denen man nicht mehr fennt. Es find in dies dem Werf alfo 22 Hirfngattungen befchrieben. Dann folgt die Giraffe mit einer vollftändigen Xuf- zeihrung aller Schriftfteller daruͤber und einer weitläuf: rigen fehr genauen Befhreibung. Dann folgt Die Sippe Antilope, 1) A. Oreas (Oryx), 2) A, interfcapularis (fumatrenfis) 3) A. pieta (Tra- zocamelus, Nilghau, Biggel), 4) A. Gnu, 5) A, Bu- balis. 6) A. Caama (Bubalis, Hartebeet.) So viel, > Madrid d. 12 Kuly ISIS: Riefenfaulthier (Megatherium.) Wir begrüßen Sie aus weiter Kerne. Geit vier Wo— chen befinden wir (Wander und d'Alton) uns bier, wo — — J Dieſe Ab⸗ 1084 und beynahe einzig das Megatherium (ein Nahme, der fein Nahme, fondern eine Befchreibung ıft, dahero abs geſchafft werden follte) befchaftigte. — Wie man fih bey andern Antaffen oft kaum zum ſchreiben ermuntern und ermuthigen: kann, fo koͤnnen wir es Hier nicht unterlaſſen, Ihnen vorlaͤufig einige Nachricht zu geben über dieſes eben fo ſonderbare als feltene Thier, und über unfer Vorhaben, eine eigene Abhandlung darüber zu fihveiben, und diefer getreue und vielfeitige Abbildungen aller Theile dieſes Thieres, fo wie von deffen verwandten Bradypus, tri- und 'di- dactylus' zu geben. Wir glauben, durch die Ausführung diefes unferes Vorhabens‘ nicht nur einen wefentlichen Beytrag zur genauer Kenntniß der untergegangenen Thierwelt zu liefern 5 fondern durch unfere Zafammen- frellung auch einige neue Anfihten und Ideen über die Bildungsgeſchichte neuer Geſchlechter zu eröffnen. Diefe Abhandlung mag denn auch als eine Vorlaͤuferin unfes res großen Werkes angefehn werden, zu dem bereits der größte Theil der Materialien fertig Liegt, Wir haben in der Zeit, in der wir wufere naturhi⸗ fiorifhe Wanderung, die wir mit Mudendorf begon- nen, fo viele und fo ungeheure Reſte Cvon den koloſſa— len Baͤrenſchaͤdeln bis zum Mastrichterthier und dem Megatherium) ver untergegangenen Welt gefehen, daß wir uns faum des Gedanfens erwehren fönnen, die ges genwärttge Thierwelt nur für ein -verfinnmertes Nach⸗ leben zu halten. Nicht immer haben die Nachkommen durch ihre Verkleinerung ein guͤnſtigeres Verhaͤltniß ge= wonnen, wie Dieb bier an den Bradypus zu erſehn, die, fo verfhieden fie an Größe und fiheinbar auch an Geftalt von dem Megatherium find, (welches an Geſtatt des Körpers, noch mehr aber durch die Falfche Art, in der es aufgeftellt ift, einem Räinoceros gleicht, das es aber noch röße und Gtärfe weit übertrifft), dennoch in der Grundform aller Theile, fo ungleich die verfihtedenen Glieder im Verhaͤltniß der Länge auch - find, fich vollfommen ähnlich Bleiben. Selbſt die Ver— fihtedenheit der Zehen (dei Megatherium find an- den Vorderfüßen 4 eigen, wovon jedoch nur 3 mit Nägeln (Krallen) begabt waren (jeßt fehlen diefe), die 4e Zehe iſt vorn Fnollenartig verkümmert, welches an beyden Fü= Ben vollfommen- gleich ftatt findet, daher dieſem niemals Nägel eigen gewefen feyn fönnenz an den Hinterfüßen bat es 3 Zehen, wovon jedoch nur einer einen Nagel hat, und die andern zwey find gleich dem der Vorderfuͤße, ver Trüppelt), laßt fich Leicht erflären, wenn man fiteht ; wie an den Bradypus mehrere Glieder mit einander verwach- fen, die in.der Jugend noch getrenht find, wie wir an Sfeleten von verfchiedenem Alter geſehn. Die eigentliche Geftalt des Megatheriums, iſt noch ganz unbekannt. Die Abbildung, die Cuvier (Annal. V.t. 24.] gegeben, tft nah einer fehlechten Zeichnung fvon dem Spanier Bru], fo wie die Zeichnung nach dem ganz falſch zufammengefeßten und aufgeftellten Skelet. Auf Befehl der Regierung find mehrere Copien diefer elenden Zeichnung ins Ausland. verfandt worden. Die Spanier haben weder jeßt, noch früher einen Zoologen. gehabt, und: noch find viele, bier einheimifche Thiere ohne Eigennahme (Don Juan. Klieg ift eben: damit be— 1085 fihaftiget, das hieſige Cabinet zu Gefchreißen.) Bon einer bergleichenden Anatomie Fennt man hier kaum die- Bedeutung; wer follte daher wohl das Skelet eines fo fremdartigen Thieres geordner und aufgeftellt haben? Don dem Ameifenfreffer , der hier lebend war, hat man nur das Fell ausgeftopft, die Knochen und Eingeweide aber, getvohntermweife weg getvorfen. Das geſchieht auch an manchen Drten im Deutfihland, auch in anderer Hinſicht geht es dafelbft fpanifch her. Um toteder auf das Megatherium zu fommen, fo ift diefes wunderbar wohl erhalten, jedoch weniger als es dem flüchtigen Befihauer auf den erften Anblick ſchei⸗— nen dürfte: denn mehrere Theile find von Holz oder Then ergaͤnzt; glücdticherweife haben diefe Theile nicht ganzlich gefehlt, fo daß fich an der einen Geite oder an dem einen Fuß erhalten hat, was an dem andern fehlte, oder mangelhaft war. Gänzlich fehlen nur einige Brufts beine, die Siniefcheibe und die Schwanzwirbel: mangels haft ifr das Beden. Wie es jebt aufgeftelle ift, paſſen mirgends die Gelenkflaͤchen auf- und ineinander, und das nicht dtiva zur Folge der Zwifchenlagen, welche die verfhwundenen Knorpelſchaalen erfeßen follen, fondern der falſchen Richtung wegen, die man den Theilen gege- ben. So ift der Ruͤckgrath irrigerwveife wie an einer ‚Kuh, grad Chorizontat) geftellt, wodurch die fehr langen Stadelfortfaße fih oben berühren, obfhon die Zwiſchen— lagen fo die find, daß die Geitenfortfähße, welche auf: einander ein Schiebegelenf bilden follen, fich nicht mehr erreichen fönnen. Diefes, wie die keilfoͤrmige Vekklei⸗— nerung der Körper der Lenden: und Rüden Wirbel nah unten, deutet unlaugbar dahin, daß der Rüden diefes Thiers, welches wenn die Schulterblätter- richtig gelagert find, wie es jetzt der Fall nicht ift, daher auch ‚die Schlüffelbeine nicht paſſen) vorne viel niedriger als hinten ift, fehr gefrünmmt war. Noch fchlimmer find die - Füße angeſetzt; fo das dem Thier, Das jekt nur als ein ungeheurer Knochenhaufen erfcheint, alles Characteriſti— ſche fehlt: So wie alles im thierifchen Leben auf die "Knochen refultirt, And die Lebensweiſe und die befon- deren Eigenſchaften der There ſich in ihrem Knochenbau ‚offenbaren, fo muͤſſen ſich beyde, die Lebensweife und die Eigenſchaften, aus ihrem Gfelet beftinnmen laſſen. Cs war daher vor allem unfer Bemühen, durch die natuͤr— liche Verbindung aller Theite, den eigentliden Charakter dieſes Thiers wieder herzuftellen und anfhaulic zu ma— chen, und folches in die Reihe feiner nächften Verwandt— fihaft zu Bringen. In unferer Abhandlung werden wir alle Theite, ohngefahr 2 Thl. natürlicher Größe abge: bildet beyfügen, um unfere Gründe anſchaulich zu mas hen, warum wir es als ein Ganzes, fo, und nicht arts ders aufgeftellt und abgebildet haben: ie follen ein ganz anderes Thier fennen lernen, Daß wie ein Bar mit - Leichtigkeit aufrecht gehen Eonnte; obfchon man es nach der einfeitigen Richtung feiner Wirbelfortfaße nach hin— ten, fo lang folhe auh, tie das ungeheure Gprungs bein, find, großer Sprünge nicht fähig: halten fann. An Kraft aber muß dieß Thier, das fonft vollfommen wehr— los iſt, alle andere Thiere übertroffen haben, und fühig geweſen feyn, einen Elephanten zu erwurgen. eine Situffelbeine, 13 Zoll lang, find an-Diee fo ſtark als mem un Br \ 1086 ein menfchlihes Schenfeldein, und die Graͤthe des Schu: terblatts iſt durch einen eigenen Bogen nach unten ver— ſtaͤrkt, fo wie alle Anſatzſtellen der Muskeln von der un— geheuerften Sraftäußerung derfelben zeigen. — — Ohne in Paris unterlaffen zu haben, was man nur in Paris thun Fann, und das gethan zu haben‘, was man nach Ihrem Ausdruck Überall treiben kann; haben wir gebrütet; und hierinn die höchft wichtige Entdeckung gemacht, dab die Blutinfelchen, in den Stadium, fvie wir folde in Panders Beytr. Tab. IV. Fig. I, abgebil- det, unter fih und gegenfeitig, ohne Herz und ohne Ge— faͤßſyſtem, pulſtren; fo daß ſolche (wie fpater das Herz) an ihrer Gtelle bald zu verſchwinden ſcheinen, bald an eben diefem Punct fich wieder vergrößern; und dieß in Beftimmter Zeitfolge gleich dem Schlagen des, Herzens. Da wir diefe Beobachtung, die uns früher bey fo hauz figen Unterfuchungen entgangen, nur an noch gefihloßnen Eyern gemaht haben, und wünfchen, daß diefe von mehrern Naturforfhern gemacht werde, fo fey hier im Kurzen erwähnt, wie wir zu diefer Entdeckung gelangt find. Wir hatten an mehreren Eyern, an denen wir gewiſſe Webergangsepochen beobachten wollten, und die fhon einige Zeit der Bruͤtwaͤrme ausgefert- waren, eine Deffnung in die Schaale gebrochen, fo groß ungefähr als der Halbmeffer des Dotters beträgt; den Rand die— fer Deffnung halten wir mit weichen Wachs befeßt, und über diefes forgfältig ein Fleines Uhrglas beveftiget, dag und zwar das Einſehen geftattete, jeden Zutritt der aͤu— ern Luft aber verhinderte, Einige von den Eyern nun, an denen wir dieß vorgenommen, traten gerade in die Entwicklungsepoche der Blutbereitung, wo wir dann das Schlagen der. Inſelchen fehr deutlih fahen. Da aber dieß Verfahren mit dem Einfeßen eines Glafes nur wenige Tage Dienfte Leiftet, indem ſich gleich nach den erften Stunden aus der Atmofphäre des Eyes Fleine Troͤpfchen Feuchtigkeit auf der innern Geite des Gtafes ‚fammeln, welche, wenn fie zufanmengelaufen, zwar die Durchfichtigfeit des Glafes hindern, in der Folge aber, wo diefe Feuchtigkeit wieder auf den Dotter zuruͤckfließt, die Urfache von dem Aöfterben des Eyes wird. Alle Eyer, an denen wir diefes vornahmen, waren nur we— nige Tage fähig, ſich weiter zu entwickeln. Wir ziveis fein feinen Augenblick, daß man durch irgend eine Vor— richtung, als etwa einen Schwamm, den man- fiatt des Warhfes am Rande der Deffnung unter das Glas bringt, und der die Feuchtigfeit einfaugt, wornach denn die’ Aus— dünftung gleichmäßig vor fih gehen fann, die Beobach— tungen auf dieſem Weg: länger wird: fortfeßen koͤnnenz welches von uns der nahen. Abreife wegen nidyt hat ge— ſchehen fonnen. Beſſer find wohl chemifche Mittel, welche dns Wafler einfaugen, ſalzſ. Kalk). — Sn dem. Golfo de Biscaya haben: wir viele Mollus— fen zergiiedert und gefammelt, ein Gefchäft, das wir zu Liffabon, wohin wir in wenigen: Tagen reifen, fortzu— feßen gedenfen.. Dafelbft werden wir uns nach‘ Condor einſchiffen. An der afrifanifchen Kufte ift jeßt die Peſt ausgebrochen, und in mehreren Provinzen Spaniens iſt es hochſt unficher, jeßt zu reifen. Gott fey mit Ihnen und mit uns; 1087 Brahma's hydromechanifche Preffe, von Hoblyn. [Aus den Londner Gef. Schriften zur Aufmunt. der Fünfte in Bibl. univ. Avril 1818.) Das Publicum ift den Herrn Brahma, die, unter Direction des Herrn Hoblyn, ihre hydromechaniſche Preſſe zur Auspreffung des Dels aus Cocus⸗ Nuͤſſen ans gewandt Haben, Dank ſchuldig, daß fie fo uneigennutzig den Bau der einzelnen Theile dieſer wichtigen Maſchine dem Publico mitgetheitt haben. Wir wollen bier erft eine Befchreibung davon geben, und dann ihr Triebiverf erklären. Fig. ı und 2 ftellen zwey hydromechaniſche Preffen, von vorne, vor. Fig. 3, die beyden Pumpen zum Einbringen des Waſſers. Fig. 4, die Preſſe Fig. 2, von der Seite. Fig. 5, die Pumpen zum Einbringen des Baflers, ebenfo. Fig. 6, Flaͤche oder horizontaler Abriß von Fig. 1. ‚Fig. 7, horizontaler Durchfihnitt, genommen in-E Fig. 2. Fig. 8, horizontaler Durchfchnitt der beyden Pumpen zum Einbringen des Waſſers. Aehnliche Buchſtaben beziehen ſich immer auf aͤhnliche Sacke in den beyden Figuren. Genaue Beſchreibung. AA, AA, Fig.1, 2, 4, 6, 7; das Geſtell aus zwey Säulen von Gußeifen, worauf die Preſſen beveftigt find. BB, Fig. 1, 2, 4 und 7, ein Eylinder ‘von Gußeifen, der das Bette der Preffe bildet, an deren jedem Ende zwey Pfoſten bon geſchmiedetem Eifen CC, Fig. ı, 2 und 4, CCCC Fig. 6 und 7; am Ende diefer Pfoften ift der Kopf der Preſſe beveftiget DDD, Fig. 1,2, 4u-6. E, Fig. I, 2,4 u. 7 iſt der Stempel, durch deffen auffteigende und niedergehende Bewegung die Prefle wirkt, Es Fig. 2, 2 u 4 iſt der Riegel, der am bern Ende des ‚Stempel veſt gemacht iſt und an jedem feiner Enden an den mit dem Eylinder parallelen Pfoſten Läuft. Weber diefem Riegel find zwey ‚Reihen wollene Saͤcke voll Fleifh von Cocusnuſſen das gepreßt werden foll; und einer von dem andern durch wine Platte von Eifenbled getrennt, wovon immer die dritte langer als die zwey andern und an dem Ende eingefchnitten iſt, wo die vier Pfoſten CCCC eingreifen und fo die ganze gepreßte Maſſe halten. (ES kann hier alles gepreßt wer den ‚ auch Leinwand, Tuch u. dgl.) 2 Fig, ı, die volle Preſſe, wann eben angefangen wer⸗ den fol. Fig. 2. 4, die zufammengepreßten Güde; das Het dringt an den ‚Seiten heraus, lauft uber den Rand der eifernen Platten ab und fällt auf die Riegel auf denen obenauf Rinnen find, die die Fluͤſſigkeit aufneh— men und zu einem Loch im Riegel führen, worunter eine Eupferne Röhre zur Aufnahme des Dels angebracht iſt, die in einer andern Roͤhre mit dem Stempel auf und niedergeht wie man bey GHI; Fig. 4 es ſieht. a 9 kann man diefe Leitungen deutlich ſehen, nebft der Oeff— nung G. Die Röhre I führe das Del zu dem Behälter, Fig. 10 zeigt den Stempel und einen Durchfchnitt des Eylinders, fo gezeichnet, daß Zoll ſtatt Fuß genom: men. Der obere Theil des Eylinders hat eine inwendig angbrachte Aushöhlung KR, in der ein doppelter leder— Fun * 1088 ner Ring liegt, auf den noch ein metallener Ring aufge— ſetzt worden, wodurch die Verbindung zwiſchen dem ar: - beitenden Stemzel und dem Koͤrper des Eylinders fü ges nau gemacht wird, daß fein Waller durchdringen fann. Fig. 1xx, das doppelte Leder, in wirklicher Große, wovon das Mittelfiüd des Raums wegen weggelaſſen worden. RK zeigt, wie das Leder fchiefrandig geſchnit— ten ift, unter einem Winfel von 45 Grad; die Ränder find abgeſchraͤgt, Damit fie um den Stempel fallen und mit der innern Höhlung des Eylinders in Beruͤhrung kommen fönnen, fo daß dadurch alles Du:chdringen des Waflers von beiden Geiten verhinderf wird. LI if ein £upferner Ring, der das Leder hält, wenn der Stempel herunter geftoßen ift und verhindert, daß er nicht an den ‚Seiten .anftößt, wenn er mit der Innern Fläche der Höh— ‚lung in Berührung kommt. Auch iſt im obern Theil des Eylinders ein Canal MM, $ig. 10 mit Werg oder irgend einem andern weis hen Stoffe gefüttert, Ver mit Del getranft und von ‚einer Scheibe oder Ninge von ‚gegoffenem-Eifen, der oben Darauf -Liegt, gehalten wird. Diefe Einfaffung dient dazu, den Eyfinder bey feiner Reibung mit Del zu ver- ‚fehen und alle fremde Stoffe von der Flähe des Stem- pels abzuhalten. An der Seite des Eylinders iſt eine Röhre O, welche «eine Verbindung zwifchen den Eylindern bildet, wovon der eine arbeitet und der andere Waller eıngiebt; am Ende diefer Röhre ift ein fiarfer Ring P von Metall, derauf das Ende. der Nöhre gefhraubt und dann mit Zinnblech ‚beveftiget wird. Dieſer Ring wird mittels-ei= ner Nuß mit Schraube Q gegen eine vieredige Unter- lage in der ausgehöhlten Vertiefung des Eylinders ges druͤckt, und dazwifchen tft wieder ein Ring von gedltem Leder gelegt, um alles Durchdringen des Waſſers zu verhindern. RR, Fig. 3, 5 und 8, ein Wafjerbehälter, über welchem die beyden Eylinder oder Pumpen 88, ange⸗ bracht find, eine von einem die andere von zwey Zoll im Fichten. Hinten am Waflerbehälter find zwey Arme oder Pfeiler von Gußeifen beveftiget TT; jeder hat zwey Löcher, worein die Bolzen, die den Hebeln YY zum Arm oder Stüßpunft dienen U U, geſteckt find. Jedes diefer beyden Locher iſt in einem gewilfen Abſtand vom Mittel punft des Cylinders, fo daß der Stüßpunft leicht ver— ändert werden fann, wenn der Hebel horizontal ift, ‚weil auch zwey Löcher durch den Hebel gehen, die denen in dem Arın, worauf er. ruht, entfprechen; es find auch zwey Bolzen oder Aren als Stüßpunfte da, denn wenn der eine im auswendigen Loche ſteckt und man den Stuͤtz⸗ punft dem Widerftande näher rien will, fo bringt man den Hebel horizontal, feet den andern Bolzen in. dag Loch zunadft am Cylinder; und fo iſt die mechanifche Kraft verdoppelt. . Die Pfoften TT haben auch cylindriſche Löcher zur Aufnahme des obern Ends der Stempel, wodurch dieſe in den Eylindern fo gehalten werden, daß fie nicht ſchwanken. Das Mittelſtuͤck der Stempel W W ift hohl zur Auf⸗ nahme der Stöfe und der Hebel; diefe Stöde find a obern Theil der Stempel = Deffnung mit Bolzen XIX ber vettiget⸗ die durch den Stempel ums das obere End des Stocs gehen; unten an diefem iſt der Arm des Hebels, der die Stempel in Bewegung feßt, mittelft eines Bol- zens angefügt. Die Hebel haben Handgriffe YY Fig. 5 u. 8 an einem Ende beweglich und am andern mit Gegengewichten ZZ, Fig: 12 — 17 find verkleinert nad) einent Maaßſtabe, wo 1% Zoll auf den Zuß gehen. Fig. 18 — 25 nad) einem, wo 6 Zoll einen Fuß bedeuten oder nach halbnatürlicher —— Fig. 12 iſt der Durchſchnitt des Cylinders oder der einzoͤlligen Pumpe und ihrer Verbindung mit der zweyzölligen. aa iſt die Pumpenroͤhre; im Boden das Ventil d, ſteckt in einer Nuß mit Schraube e, die gegen - eine viereckige Unterlage in einer im Boden des Eylinderd angebrashten Höhlung gepreßt wird, und durch eine les deene Huͤlſe allen Durchgang des Waſſers hindert: be iſt eine, unten an der Nuß angefchrobene Röhre, am Ende hat fie eine halbrunde Aushohlung mit einer - Menge Eleiner Löcher, zum Durchfeihen des Walls, - welches etwa fremde Körper enthalten möchte, diedas Spiel des Ventils ‚hindern koͤnnten. Fig. 20 ift der vertikale Durchſchnitt und Fig. ar flellt das äußere Ende die: ſes Ventile vor. £ ifk der Stempel (deflen oberer Theil weggenommen worden); er iſt maffiv und völlig cylindriſch abgedreht. g ift eine Nuß mit Schraube, die den Stempel £.Hinein laͤßt und unten die beyden ledernen Scheiben hh mit dem zwifchen ihnen liegenden Metall: ring i gegen die Unterlage im obern Theil der Pumpen— vöhre preßt und fo die Verbindung ztwifchen dem Stem— pel und deflen Pumpenröhre waflerdiht macht. Der obere Theil diefer Nuß iſt Hohl und bildet einen Kleinen Oelbehaͤlter. | Fig. 28. Durchſchnitt der beyden Lederfheiben hh und des Metallvinges i in halbnatürlicher Größe, kk, - Fig. r2, zwey Röhren zur Verbindung: zwifchen den bey: den Pumpenröhren und dem Mittelſtuͤck. Diefe Röhren find an den ‘Seiten: der Eyfinder, ſowie es fig. 10 bey Berührung der Pumpenröhre der Preſſe befchrieben, Die andern Enden der Röhren find in das Mittel ſtuck geſchroben und mit Zinnloth beveftigt. 11 die Venz file, welde folgen und die Verbindung zwiſchen der - Mumpenröhre ſchließen. Ueber diefen Ventiten find zwey kleine Schrauben mm, die bis auf eine conifihe Untere lage, die darunter liegt, eingefchroben finds durch diefe - Schrauben wird. beftimmt, wie hoch die Beräle Hinauf- ſteigen ſollen; und wenn man fie losſchraubt, Tann man bequem diefe Ventile unterfuchen. Oben hat jedes Ventil ein fleines Loch, in das man einen kleinen Bolzen fhraubt, um im Nothfall die Wentile damit herausziehen zu konnen, Fig. 22, -vertifaler Durchſchnitt; Fig. 23, ein flacher Schnitt des oberen Theils; Fig. 24 ein Durchs ſchnitt Diefer Ventile, auf der gedlipfelten Linie Fig. 22: Fig. 19 iſt die Schraube m. Fig. 13 Durchſchnitt des Mittelſtucks, nah den rechten Winkeln feiner Lage in Fig. 12. n Fig. 12 u. 13 iſt das Gicherheitsventil, wo— durch das Zerplaßen der Nöhren oder Cyhlinder verhindert wird, auf dem Kopf diefes Ventild ruht der Hebel o, der oben mit Graden verfehen iſt und am andern Ende ‚ ein Gewicht p trägt, das man nach Gefallen ın eine von den Serben am Hebel aufpangen fann. Der Stempel fie 3813. Heft 6. 1089 dieſes Ventils iſt coniſch (Fig. 29). Die Oeffnung durch die das Waſſer unten durchgeht, hat nur Zoll ine Durchmeſſer. Bringt man das Gewicht p an das Ende des Hebels, fo iſt es dann vom Stuͤtzpunkt zehnmal fo weit entfernt als das Ventil, und wenn das Gewicht 7 Pfund hatt, fo ift der Druck auf das Ventil 70 — auf eine Oeff⸗ nung von z Zoll Durchmeſſer, der A, einer zölligen Kreis fläche gleich iftz fo wirft 70 > 64 4450 Pfund oder swey Tonnen Druck auf eine zoͤllige Kreisflaͤche; wenn aber der Druck, den das Waſſer durch die Wirkung der beivegenden Kraft erleidet, ftärfer würde, dann würde das Ventil gehoben werden und das Waffer durch die Deffnung bey q über dem conifchen Grund des Ventilé hinausdringen. Dieſes Ventil ift ein ſehr weſentliches Stuͤck, wenn der Stempel in Thaͤtigkeit geſetzt wird durch eine Dampf⸗ maſchine, durch einen Gtrom, oder jede andere unbe- granzte Kraft, die irgend ein Stuͤck der Mafhine zer- ffören würde, wenn das zuſammengepreßte Waller kei— nen Ausgang fände. r Fig. 13, 5 u. gift der Hahn zum Ablaflen; er tragt einen cylindrifchen Arm, der durch den Lanfring s geht, der vorn an den Behälter gefchro- ben iſt; an der einen Geite ift ein fleiner Arm oder Hebelt, die andere ift als eine Schraube gefehnitten am Ende mit einem coniſchen Kopf, die man an eine eben- Falls Unterlage in der Seite des Verbindungsftüds an— fhrauben kann. Iſt diefe Echraube auf, fo öffnet fie eine Verbindung zwiſchen der Pumpenröhre der Preſſe und dem Behälter; iſt fie aber zu, ſo ſchließt fie diefen Durchgang und macht die Verbindung dureh den. Leiter w ig. 13, und uuu Fig.7 und g. vollfommen, und diefe Schraube felbft wird in dem Verbindungsftüc ges halten, wo die beiden Hahne vv zwifchen den beiden Preflen ftehen. Wenn die Hähne bis gegen die untre Seite ihrer conifchen Unterlagen umgedreht find, dann ift die Verbindung mit den beyden Eylindern der Pregen gehemmt; dreht man aber den Hahn rechts auf, fo iſt der Zufammenhang mit dem Cylinder der rechtöftcehenden Preſſe auf, dreht man den linken auf, fo geſchieht daf- felbe mit den Enlinder links. Fig. 15. Die beiden Hahne und ein Durchfchnitt, im Verbindungsftlik genommen, der obere Theil der Hähne ifb quer. durch Die Nuffen ww gefchroben, welche die lederne Scheibe aa gegen eine viereckige Unterlage preffen und fo den Raum zwifchen den Verbindungsftid und den Hähnen, gegen das gepreßte Waſſer fihern. Der mittlere Theil der Hahne ift genau -cylindrifch Damit er leicht durch die Leder xx gehen kann. Die bew> den Röhren, welche die Verbindung zwifchen den beyden Prebcylindern machen, find durh die am Grund des Berbindungsftüds angebrachten Streben bebeſtigt, wie in der Fig. zo zu fehen, Fig. 14, Durchſchnitt einer Shraube mit dreyfachem Durchgang für das Wafler; fie ift am hintern Ende der Preſſen bey y_beveftiget. Die Hauptleitröhre z kann mit einer Menge Preſſen zufammenhängen und ihnen zuführen; oder auch, man kann fie mittelfbeines dichten Stöpfels vor der Nuß ver- ftopfen, ſo daß fie kein Wafler un 9 2090 Fig: 16, die: Beiden: Stuͤcke der Röhre: von außen az, und Fig. a7 ihr Durchfcehnitt, dauit man ſehen kann, wie ſie zuſammengeſetzt werden. Dieſe Roͤhren ſind von geſchlagenem Kupfer; der eine Rand der Matte iſt ſcharf ſchraͤg ausgetrieben und man biegt das Kupfer cylinderförmig, fo daß diefe fcharfe Kante innwendig. in die Nöhre fommt, wie man. bey Fig. 26 fieht, wo fie in natürlicher Größe iſt. Der aus Here Nand der Platte bildet längs‘ der ganzen Roͤhre ei— nen rechtwinkligen Vorfprung um eine größere Menge Loth zu faſſen und damit das Loth nicht Über. die ganze Röhre fließen fann. Die großen Beruͤhrungsflaͤchen ziwi= schen a und b find darum-nothwendig, damit die Röhre- Stärke genug. gewinne, dem ungehenren Drud des Waf: ſers zu widerftehen, nehmlich, einer Wirfung von drey Bis vier: Tonnen (jede zu 20 Eentner) auf jede zoͤllige dreisfläche. bb Fig. 16 und 17, iſt eine Art Ring, in den die Heyden Röhren aa eingefihroben und mit Zinnloth veft werlöthet find. ee iſt ein anderer Ring, der auf das Ende des Höhrenftids a aufgelöthet: worden, nachdem vorher die Nuß mit Schraube d aufgenonmmen, diefe Ruf ift in einer Hohlung, die der an der andern Geite bey e der Roh ‚en aa angebrachten ahnlich ift, angefchroben. Eine Ku— pferfiheibe £ am. Ende der Röhre vor der. Nuß co macht Die Verbindung waflerdicht ; es verfteht fich dab die Nuß se an das Ende des Roͤhrenſtuͤcks a angeſchroben und angelöthet wird. Gewöhnlich wird jedes diefer Nöhrenftüde vier Fuß Yang. gemacht. Spiel der Preſſe und Berehnung ihrer Kraft. Wenn man aus dem Worhergehenden den Bau der Mafchine gut aufgefaßt dat, fo wird. man. ihr Spiel Keicht begreifen. k Man nehme an, der ganze Raum: swifchen den Stem— pel der Preile, die Pumpenrohre, in der er ſich bewegt, Die Leitungsrohre und der ganze Kaum: zwiſchen dem Wuffer - Einlaffungs - Stempel und. feiner Pumpenröhre find voll Waffer und im Behälter auch: eine hinlängliche enge Wafers. Wird nun der Eintaffungs = Stempel in Die Höhe gezogen, fo faugt die Pumpe das Waſſer aus den Behälter und hebt. das Ventil b- Fig. 12. auf. Geht der Stempel wieder herunter, fo fihließt ſich das Dentit b, das Ventil 1 thut fih auf, und das Wafler gebt durch die Leitungsroͤhre und kommt in den Cylinder Der Preſſe; es hebt deffen Stempel und. deſſen Ladung Crämlih dad, was gepreßt. werden: foll) je nad. der. ‚ Menge des Waſſers das einfiromt. Wenn der Einlaß— ſtemoel wieder auffteigt, fo fehließt das Ventil des Cy— linders der Preſſe fih von. oben nad unten, verhindert, den Ruͤckgang des Waſſers und erhalt den aufgeftiegenen Stempel. an feiner. Gtelle; durch das wiederholte Aufz fteigen des Stempels in der Saug- oder Eintaffungs- Pumpe: wird aufs neue Waffer aus dem: Behälter ge: fogen, das beym Wiedergehen, des Stempels in den Cy— Kinder, der Preſſe ſtromt u. ſ, w. Iſt nun ſtark genug gepreßt, fo öffnet man den Hahn x3 der Stempel gebt — \ r durd; fein eignes Gewicht nieder und das Waſſer laͤuſt wieder in den Behaͤlter. Die mechaniſche Gewalt dieſer Preſſe laͤßt ſich ſehr leicht zu berechnen. Man weiß, daß wenn zwey Saͤulen einer Fluͤſſigkeit mit einander in freyer Verbindung ſte⸗ hen, der Druck auf die eine ſich der andern mittheilt im Verhaͤltniß der Oberflaͤchen oder des Lichten ihrer Durch— ſchnitte. Alſo das Verhaͤltniß des cylindriſchen Lichten der Saug- und Einguß-Pumpenroͤhre und der Roͤhre, in der der Stempel der Preſſe ſteckt, bejiimmt die bye droftatifche Kraft derfelben, "und jede mechan i— fhe Gewalt, welche auf den Stempel der Einlaß= oder Saug = Pumpe angewandt‘ wird, theilt fih dem. Stempel der Preffe mit: durch die. aneinanderhangende Fluͤſſigkeit um Verhaͤltniß der refpectiven Grundflaͤchen dieſer Siem; pek, wovon der eine die thätige der andere die leidende Waferfäule vorftellt, welche Leßtere thatig wird, wenn fie den Stempel der Preſſe hebt. Angenommen, 3. B. der Durchmeſſer dieſes letz⸗ ten Stempel wäre 8 Zoll, und der der Einlaßſtempel refpective zwey und ein. Zoll. Die Lichten für dieſe drey Stempel ftehen im Verhaͤltniß mit den Quadraten ihrer rejpectiven Durchmeſſer; d.h. wie 4 zu 64, oder ı zu 16 für den Stempel von zwey Zoll verglichen mit dem-bom acht Zoll; oder wie 1 zu 64, wenn man den Stempel von ein Zoll annimmt. Go groß ift die hydroſtatiſche Kraft der Preſſe. Nun geben die auf die einlafjenden Stempel wirkenden Hebel der Gewalt eine mit den Armen dieſer Hebel im Verhaͤltniß ſtehende mech aniſche Kraft; alſo wenn der Stuͤtzpunct am aͤußern Loch iſt, fo iſt das Verhaͤlt— niß zwiſchen dem Widerſtande und der Kraft wie r zu 105 bringt man den Stuͤtzpunkt dem Widerſtande auf die Hälfte näher, fo ift das Verhältniß 1 zu 20. Die Totals Wirfung der Preſſe ergibt fich, wenn man die beyden Ver— haltniffe der Kraft zum Widerftande, das hydroftatifche und mechaniſche mit. einander multiplicirt. Man hat alfo re den Stempel von: zwey Zoll mit dem zehnfachen Hebelarm auf der Seite der Kraft das Berhältniß von 16 20, 160 zu 25 und im Fall, wo der Hebeların der Kraft vers doppelt wird, hat man das. Verhaͤltniß von 320 zu Io Mit dem einzolligen Stempel hat man 64 10 >< 640 zu 2, verdoppelt man. den Hebelarm, fo ift das Ver— haltniß 1280 zu 1 zwiſchen dem Widerftande und der Nimmt man Kraft, die ihm das: Gleichgewicht hält. alfo an, daß zwey Männer mit ihrer Schwere auf das Ende des Hebels im zweyten Fall wirken, dieß mittlere Gewicht 168 Pfund für den Mann angenommen, ſey 336 für beyde Männer oder nur 3 Eentner; multiplicirt man diefe mit 1280 als dem. eben gefundenen: Verhältz ni zwiſchen dem. Widerftande und der Kraft, wenn die einzollige Pumpe und der längfte Hebeların. gebraucht wird, fo hat man das Produkt 3840 Centner (3 >< 1280) als gleichgeltend dem von den beyden. Männern mit Hälfe der. hydromechanifshen Preſſe ausgeubten Drud, abgefehen von. dem Widerjtande der Reibung, die bey diefer Mafıhine ungleich geringer ift als bey jeder andern, wo die. Kraft = DVervielfältigung nur allein durch die. Wir— uns eines veften A gegen den. andern. Reg finden: „tes. ea 12; [ * Er nn Das hydromechaniſche Verfahren it nicht alfein bey alfen Arten won Prejlen, fondern im jedem Fall ans wendbar, wo eine ftarfe Kraft gefordert wird. Die Mafıhine muß immer rein erhalten werden; der Behälter voll reinen Waſſers feyn und die Stengel müffen mit dem beften Del einaefchmiert werden. Bey ihrem einfahen Bau kann die Mafıhine nicht feiht in Unordnung gerathen; allein wenn ein fremder Körper an eines von den Ventilen ſich anhangt, fo hört die Wirkung der Preffe fo lang auf, bis er weggefchafft worden, indeß trifft ſich dieß felten. SE, Beym Gebraud der Mafıhine ift es bequem, wenn man zuerſt die zweyzollige Pumpe mit dem Hebel von Io zu 2 gebraucht, um Zeit zu gewinnen; und wenn der Miderftand auf den Punet gefommen, wo er der Kraft gleich wird; dann nimmt man den Bolzen, der den Stuͤtzpunet des Hebels ausmacht, weg, ſteckt ihn in das dem Widerftande am nächften ftehende Loch, und führe fort, Wird diefer Grad von Kraft ungulänglich um den Widerftand zu überwinden, fo bedient man ſich der eingolligen Pumpe mit den in das Außere Loch ge: feßten Stußpunct ihres Hebels; um endlich, wenn es nöthig ift, daS Maximum der Wirkung "zu erlangen, feßt man den Gtüßpunct in dad Loch, welches das Ver— haͤltniß von 20 zu ı gibt, und läßt die Pumpe arbei- ten. Dann erhält man, durch die Wirkung zweyer Männer, jenen Drud, der 39840 Eentner gleich kommt, wie wir es oben berechnet haben, 2 Sechs Thefes, fo bon einem Breslauer Schneiderlein,, altdeutfchen Ro— des, im großen. Hörfaale der Univerfität zur Erlangung des Doctorhutes, oͤffentlich verfochten worden. . Aus dem Nachlaß der. Philologiſchen Blätter.) 1 Franziskus erzählt: Es iſt mtr Bald Anfangs, als die philologifchen Blätter mit der ganzen gelehrten Welt einen namenlo= fen Krieg anfiengen, vorgefommen, als thaten das die Herausgeber aus jefuitifihen Abfichten für irgend einen ‚philotogifchen Papſt, denn wozu fonft Krieg, da es doch fo leiht und fo ſchoͤn iſt, mit den famoſeſten Gelehrten Freundſchaft zu Halten, und wozu vollends einen na- menloſen, bey dem man nicht einmal famos wird, wenn fie nicht fonft entfihäadigt waren? Meine Ahndung ift zur Entdefung geworden. Ich lege fie dem. Publicum vor, und die Herren Herausge— ber, wenn fie ihr eigenes Verſprechen nicht ganz und gar’ proftituiren wollen, werden fehon die Güte haben müfen, fie in die phitologifchen. Blätter ſelbſt einzus rücken *). Sch ging bey dem großen Doctorofen vorbey; die Thür fand offen, Was giebts? fragte ich von weiten. Eben. haben fie was friſches hineingefchoben,- hieß es. Da wollie ich erjt-näher treten... ES ging mir aber gar ‚> Das thun fie denn und, bringen bey der Gelegen- heit auch die Deſes, die wohl ſchwerlich Für Pri— varmeinungen eines Breslauer Studenten gelten werden, unter. die. Leute, D. 9 cn er Eu rm 3 au ſtill gu; da fehlte an Heikern, merkte ih, und bes ſchloß mich fortzufchleichen. - Denn Einheißen ift immer: eine unbequeme Sache; ich mag lieber nachlegen. Aber: was halfs ? Im beften Ruͤckzug greift mich der Bruder Leipziger: Francisce, fomm, rette, hilf! Ich entfchuls digte mich: dringende. Gefchäfte, verbrannte Finger — alles vergebens; Nur auf einen Augenblick follte ich kommen, nur etivas fägen‘, was mir einfiele. So zog er mich fort, dicht an die Pfanne. Alle Götter, was ſah ih da! Fünf Stuͤcke Holz, ganz hinten ein ſechſtes. Die beftellten Heitzer zerplagten ſich:; feins mollte zuͤnden. Ich ſpitzte die Naſe, und ſperrte alle vier Augen auf nach Moͤglichkeit; umſonſt! Auch ich ſah keinen zuͤndbaren Fleck. Sonderbar! wie konnte man ſolch Holz nehmen! An mir lag es nicht. Das Publicum höre und entfcheide. ; Ubi bene, ibi patria; Lebten wir in einem Mutterftaate, fo hätte ich gleich gefagt, das fey abſcheu— lich. Aber fo! Den erften Grundfaß aller Kolonial— glüdfeligfeit! Non reprehendendus Ariftophanes quod Socratem argumentum Nubium fecerit. Das ift in der leßten Zeit fo .oft da geivefen, und ich felbft habe es weiter gefagt! Jetzt kann man doch wahrhaftig nichts einivenden, ohne fich zu blamiren! Gymnaftica nofira corpori eandem utilitatem affert quam Logica animae, Ein Einheißer hatte gefagt, das ſey unlogiſch. Mir wird ſchon ſchlimm, wenn ich von Logik höre, Aber man will es doch fo wenig mit der Turnen verderben, als mit den Fuͤchſen. Sch mußte mich zuſammennehmen, ich mußte durch- aus etwas thun zu den übrigen Scheiten. Mit dem fünften fah ih fhon, lich ſich auch nicht machen. Im Perfis Aefchyli Aöyos rpwraywuory; eſt nullus, das. hatten wir ja erſt ganz kuͤrzlich traftirt. Ich mußte mich an Nro. 5 urachen: Philologia verfatur circa lin- guam non circa cognitionem antiquorum populorum, Ich kann nicht leugnen, daß ich einen Augenblich. verler gen. war. Was follte ich fagen? Es ift ganz meine Anfiht; auch find wir Koloniften und der. Heros unſe— res Mutterftants ift der Grammatiferfürft felber. Ic fonnte alfo nur über Wortftellung fprechen oder Worts gebrauch; das mußte zuͤnden, oder. doch wie Feuer aus— ſehen. Schnell war ich entfihloffen, über philologia zu ſprechen, auf eine Art, durch die ich zugleich Wolfen- zu verföhnen hoffte. Ich wollte ſprechen, wie zwar aller— dings Die Grammatik der höchfte Standpunct, der Gi- pfel und die Blüthe- des philolögifchen Studiums’ fey, und es dem von ihrer Weihe durchdrungenen nicht gon= ne, in fremde Regionen abzufchweifen, wie jedoch da— neben eine Alterthums -Wiſſenſchaft beftehen fonne, der man immerhin einige. alterthüntliche Unterfuchungen anz derer Art gönnen möge, So wollte ich fprehen, und befann mich fihon auf die lateiniſchen Worte, als’ ich aber noch zeitig genug, den fechften Scheit, Der ganz verſteckt lag, erblickte und las: Schedae philologiae muper editae non plane ab- iiciendae ſunt. = 2 Sch ergrimmte; denn ich durchſchaute das ganze Gewebe der: Boshert, welche mit fünf unfduldigen unbeftreitba- ' — ven Saͤtzen einen ſechſten uber die Maßen gottloſen ein— fhwärzen wollte. Alle andern Gedanfen waren mir entwichen; aber zugleich mit dem Anblick ſtand auch der dritten Theſis zum Trotz, der herrlichſte Syllogismus entgegen. Quod diabolus fecit abiiciendum eſt. Schedas philologas fecit diabolus. Ergo Schedae philologaeæ abiiciendae funt, Da jatıchzeten aller Zuerft der Bruder Leipziger; denn nun erft gewahrte er die Verrätherey, und freute fih der Entlarvung. Denn, wie fie ed an. ihm fahen, die Heißer alle jeglicher Art, und nad deren Beyſpiel alte die Zuſchauer, Jung und Alt; ja die Todten auch an den Wänden wurden rege, und jauchzeten wie Die Lebendigen. Und durch das verworrene Jauchzen und Jubeln und Beyfall» Klatfehen erſchallte es vornehmlich von unzähligen Stimmen: Benedictus efio Framciscus. And Franciscus tönte der Nachhall von den Wänden! Sch that verſchaͤnmt und’ gerührt; ich wußte nichts zu antworten, als mit Verbeugungen nach allen Sei⸗ ten: Benedicti, Benedictini! Da erſcholl es noch ein— mal und noch weit ſtaͤrker — denn Jeder hätte Lieber die Kehle platzen laſſen als ſtillgeſchwiegen —: Franeis- cani benedicti. An das Bratpfannenfubjeft aber dachte Feiner; Alle dachten, der Braten fey nicht gahr, fondern verbrannt. Gegen eine Todfünde ıhun auch fünf Tugenden nichte. Aber es erhob ſich und ward gerettet durch. Leipziger Humanität wie durch grammatifche Subritität, etiva folgendermaßen fprehend: Vir praeltantiflime, nego maiorem 'Tuum. Reticetur, Vir praeftantifime, in thefi mea oppofitio aliqua; quam tu, Vir praefiantifh- me, putafti defiderari verbo plane, ego, Vir prae- fantifime,, ipfi verbo abiicienda. Negne enim id volui, Vir praeftantilime, non plane, [ed aliquan- tam abiicere fchedas philologas, verum id potius, non plane abiicere, fed ut diabolicum opus, evertere, tollere, .delere, cruciare, comburere. Sch ließ das Subject laufen, der Antwort wegen, und wegen: der fünffachen Unfchuld. Aber das Publi— cum .entfcheide, ob es nicht ein verfappter Emiflarius der Herausgeber der philelogifhen Blätter war, Und koͤnnie es einen Einzigen geben, der daran zweifeln koͤnnte, fo wollte ich nicht Franciscus ‚heißen. Gegen die philologifchen Blätter. Nichts geht wohl in unfern Tagen über die Annas fung und die Grobheit angehender Philologen, die fich wenigftens dadurch, da es ihnen auf einem andern Wege noch nicht möglich iſt, als ſolche zu erfennen geben müfz fen. So haben ſich jeßt mehrere folcher Philologen, die zum Theil noch die Univerfität befuchen, zum Theil uns Längft diefelbe verlagen haben, zur Herausgabe von Ph iz tologifhen Blättern verbunden. Diele Schrey⸗ haͤlſe, wenn man fie auch nicht ſonſt ſchon kennte, ma⸗ chen ſich, trotz dem, daß ſie ihre Namen wohlweislich verſchweigen, gleich vornherein durch ihre Großſprecherey und Prahlerey in der Ankuͤndigung jener Zeitſchrift deut— lich erkennbar; wenn fie ſagen: „Unſere Schrift ſoll — — nicht eine Schrift der Zeit ſeyn: Die herrfchenden Stim— men derfelben wollen wir nicht nachahmen, ihre Reden nicht wiederholen, noch was aus Studierfiuben und Hoͤr— ſaͤlen, aus Sournalen und Literaturzeitungen taufends fach twiederhallt, in einem neuen. Echo ertoͤnen laflen. Wollten wir dad, wir würden gewiß fterben mit jenen und ſchwerlich leben mit den Lebenden „unter ihnen.’ Und dennoch muß ih und gewiß viele Andre mit mir fragen: Was find denn die Philologiſchen Blätter Anz deres, als eine Zeitſchrift? Und in wiefern fir das find, find fie nicht aud) eine Schrift der Zeit, Durch die Zeit und in der Zeit erzeugt und ebendeßhalb auch nicht min der, als jede andre Zeitfehrift der Zeit unterworfen? Dder glauben etwa die Herausgeber jener Zeitfhrift, daß diefelbe darum ſchon vorzüuglicher ſey, darum ſchon der Unfterblichfeit_ fiher und ſicherer entgegen fehen fonnte, als andre Zeitfriften, weil fie den Namen — PHilologifhe Blätter — trägt. Bis jekt, und von dem Erfihienenen kann man doch nur urtheilen , ent= hatten fie doch wahrlich noch gar Nichts, was fie uͤber ihres Gleichen erheben koͤnnte, Nichts, was überhaupt nur von Wichtigkeit und Bedeutung ware. Won Jour— nalen will ich bier gar nicht ſprechen; denn über diefe, ungeachtet des wohl hier und da in ihnen vorfonmenden Guten und Erfprießlihen deu Steg davon zu tragen, ſcheint mir feine große Sache, folglich auch nicht eben ruhmwuͤrdig. Aber daß jene Herausgeber, fie, die erft durch Fähigkeit und Tüchtigfeit ihren fehriftftellerifchen Beruf beurfunden follen, fie, die der Titerarifchen Welt noch gar nicht eimnal.befannt find, von denen man erſt jeßt erfahren ſoll, dab fie eriftiren, fie, die ihres fchrift= ſtelleriſchen Lebens noch gar nicht einmal gewiß jmd — daß folche Menfiten gleich bey dem Beginnen ihres Wer- fes von ihres Gleihen, von Werfen, deren in gewiffer Art ſelbſt elaſſiſcher Werth durch die lange Dauer ihres Beftehens hinlänglich bewieſen ift, und. mithin aud von den Arbeitern an Diefen Werfen, ald von Männern, welche größtentheild durch ihre Schriften oder doch das Amt, das fie befleiden, wenn man anders nicht ganze * Univerfitaten der Ignoranz oder Pflichtvergeilenheit be= fhuldigen foll, hinlaͤnglich befannt, ja ausgezeichnet find, als von Männern, die unfre Zeit zu den Gelehrteften vechnet, und die noch der Nachivelt vorleuchten werden, verachtlich reden und ihnen gleichfan den Untergang ihrer Beiftesprodufte vorherverfündigen: fo Eann von einem ſolchen eben fo lächerlichen, als hoͤchſt anmaßenden und wenig Geift verrathenden Verfahren nur ftolge Eitels keit und Selbftliebe — und von dieſer Geite kenne ich mehrere der Herren Herausgeber — vder Neid und Ge— winnſucht — und auch Diefes Fehlers hat ſich wenigftens Einer von ihnen durch vielfähtige Beyfpiele auf der Univerfität ſchuldig gemacht, fo dab meine afademifchen Freunde ihn daran fogleich erfennen werden — oder end» lich Beides vereint die Triebfedern feyn. Dder giebt mir und jedem Unbefangenen jene oben angeführte Gtelle „Wir wuͤrden gewiß fterben mit jenen, nämlich Yours nalen und Litteraturzeitungen“ nicht etiwa Grund und Veranlaffung zu dieſer Behauptung, die fo fehr auf vorurtheilsfreyer Beurtheilung als auf Erfahrung bes ruhe? — Mit jener Stelle vergleihe man nun aber . noch den’ Aufſatz im aten Hefte ii Wachlers Philo- logen-Canon von Malchus. Zuverläffig gehört diefer "Malchus mit zu den Herausgebern der Zeitfihrift. Wollte fan mir aber auch das Gegentheil davon glaublicd) ma— ‚hen, fo treffe ihn demohngeachtet die härtefte Anklage ‘der 'eitelften Gelbftliebe und der größften Anmaßung. Es ift Hier nicht am Drte, eine neue Kritik über diefes "Product Wachler’& aufzuftellen. Immerhin mögen Die Anfichten diefes großen Marines über jenen Gegen: fand unrichtig, feine Behandlung deffelben mangel= und fehlerhaft feyn: wie kann aber ein ſolcher Skribler, ein ſolcher Dfenhüter, der in feiner abgeftorbnen Gtudier- ſtube auch allen edfern Gefühlen der Freyheit und des ‚gemeinnüßigen Leben abgeftorben ift, wie fann ein fel- ‘her Herr Malchus, der mit Recht feinen wahren Namen ‚mit dem eines Knechtes vertaufht, mit einer folhen Vermeſſenheit und Inſolenz gegen einen Mann auftreten, der ihn fo ſehr uͤberſieht, der fih durch fein unmittelbare perfönliches und fchriftfteflerifches Leben und Wirken Hinz laͤnglich beurfundet hat, wer und was er fey, der darum in den Augen aller Unbefangeneu der Mit= und Nach— welt, auch nicht das Allerınindefte verlieren würde, ‚wenn auch noch zehn folcher Malchi ihr ganzes Leben hindurch Nichts thaͤten, als ihn anbellen. Um meine obige Behauptung noch mehr zu rechtfertigen, vergleiche man endlich noch den Aufſatz des Herrn Archilochus — ein "bedeutfamer — ob auch Mann, weiß glaub' ich, ‚noch Niemand. — Zu welcher Gemeinheit läßt ſich der "Der fafler durch Beteidigte Perföntichkeit Hinreißen! Denn "ein anderer Grund wäre wohl kaum fo ftarf ‚ um Ser mandrn, der noch obendrein gebildet, ein Gelehrter ſeyn will, zu einem fo unwürdigen Betragen zu vers leiten. Nur gar zu deutlich fpiegelt fih in dem ganzen Auffaße, der weder eine Widerlegung noch Zurechtwei— "fung iſt, noch die Fehler Flar und deutlich zeigt, die ſich jener Tenaifche Recenſent habe zu Schulden kommen laſ— fen, fondern -nur eine recht fade und dabey boshafte Schimpfrede enthalt, des Verfaſſers eigner Geift und ‚Charakter aus. Aber auch felbft davon abgefthen, wie kann ein folcher Herr Archilochus, den man nad) fei- nem Erzeugniß doch noch eben fir weiter Nichts als für einen Primaner etwa zu halten berechtigt ift, fich er— frehen, über die gefammten Fiteraturzeitungen und die Zeitfihriften überhaupt, zu welchen doch auch unter an— dern die Litterarifhen Analeften von Wolf "gehören, folgendes durchaus lügenhafte und dumme Ur— theil auszuſprechen: „Der Wiſſenſchaft liegt unmittelbar Nichts an folhen Papieren.“ Ich glaube doch, es Liegt ihr wenigftene immer noch taufendmal mehr daran, als ‘an dem Gewäfihe des Herrn Archilochus. Ein Wort in Titterarifcher Hinficht von Wolf, dem gewiß weder 4 ‚Herr Archilochus, noch Herr Malchus, noch Herr Verus und wie fie alle heißen mögen, ohngeachtet fie felbft in den Kneipen mit dem Koran in der Taſche ihre Gelehr- famfeit vor den den Menfchen auszubreiten fuchen, die Schuhriemen aufzulöfen würdig ift, wird gewiß der ge- lehrten Welt immer mehr iverth feyn, ald Dußende von Philologifhen Blättern. Iſt es damit abgemacht zu fagen, der und jener Gkriftfteller und fein Werk hat feinen Werth und taugt Nichts; nun fo bedürfen wir Sfis. ıpgıg. Heft 6. 1093 entweder gar keiner Recenſionen mehr nnd folglich auch der philoluͤgiſchen Blätter nicht, deren Hauptbeſtandtheil jene find, oder wir haben naͤchſtens aud) von Schülern jeder Claſſe Recenfioren und philofogifche Blätter zu er warten. — Wenn jener Herr Archilochus ferner fagt: „Wer ſich aber um Stand der Zeit (Was ift das für ein Deutfh?) befümmert, dem ift es nicht unwichtig zu be⸗ merfen, wieviel die gelehrten Herren in einem Recenſir— blatt dem Publicum aufdringen zu koͤnnen glauben“, ſo gilt doch Dieſes wahrhaftig von Keinen mehr, als von den Herauẽgebern der philologiſchen Blätter, Die erſt gleich gewiffen Thieren einen geivaltigen Laͤrm machen, ehe fie Etwas zur Welt bringen.und dann doch nur Etwas ſehr Unbedeutendes oder wohl gar Unangenehmes und Widri— ges zu Tage fördern; fo daß man von ihnen’ mit vollem Rechte fagen fann „parturiunt montes et nascitur ridi- culusmus.“ Wenn Herr Archilochus ferner behauptet, „das leithtfertige Mittelgut Schneiderfiher Necenfionen, die flüchtigen Arbeiten der Herven Sterrmann und Seidler, dergleichen Waare Blende den Haufen: fo hätte er doch wohl beſſer gethan, er hätte durch gültige Gründe und Beweife Dieß den Lefern gezeigt und fie dann felbft jenes Urtheil daraus ziehen laſſen. — Sch muß hiebey aber auch frey geftehen, daß die Herausgeber der philologi- ſchen Blätter fih ganz gehörig aufs Blenden verftehen. — Wie kann denn folh ein unrichtiges Menfhenfind, ſolch ein Delgöße, denn diefen Namen verdient A. nach jenem Auffaße noch weit mehr, als jener Jenaiſche Recenfent, verlangen, daß man ihm unbedingt glaube ? Kann man wohl irgend einem Auffaße irgend einer Darftellung mehr nafte Erbärmtichfeit vorwerfen, felbft wenn der Verfaſſer noch ein Schieler wäre, als eben jenem des Herrn Archilochus; und wenn auch vielleicht die See— botdifchen Recenfionen nicht weit liber diefen Fehler ſich erhoben: fo haben fie doch ‚den großen Vorzug, daß fie weit unbefangener und in einem nicht fo gemeinen und niedrigen Stuͤle abgefaßt find. Ebenfo glaube ich auch von der Genaifhen und Hallifchen Liederaturzeitung, un— geachtet des grauen Loͤſchpapiers, — wen Dieß nicht gefällt, fann fie ja auch auf befferem Papiere ha— ben — und den unnöthig zerftüdelten Recen— fionen — wenn Dieß ein Fehler ift, warum machen fih denn die Philologifchen Blätter ſelbſt deſſen ſchul— dig — mit Recht behaupten zu Fonnen, daß fie der litte- rarifhen Welt wichtiger find, als die Ph. B. und daß ihr Untergang, der gewiß noch fehr entfernt iſt, fo fehr ed von Geiten diefer Zeitfehrift gewwünfcht werden mag, mehr bedauert werden wuͤrde als der Untergang diefer. Wegen des grauen Lofhpapiers muß ich nur ne= benby fagen, daß das beffere Papier der Ph. B. ihnen ja gar nicht zum Lobe anzurechnen ift, da jedes Heft da= von, ungefahr 50 Blätter ftarf ı2 gr. Courant foftet. Für diefen Preis, die innere Gewichtigkeit noch mit ein— gerechnet, koͤnnte man die J. und H. Litteraturzeitung auf dem feinften Beiin- Papier Haben. Endlich fann ich mich nicht enthalten, dem Herren Archilochus Etwas in Beziehung auf feinen. höchft erbarmlichen Witz wegen der Unterſchrift A. B. zu erwiedern, daß mir dieſelbe weit beſſer gefaͤllt, als ſeine auf eine ihm gaͤnzlich feh⸗ lende Eigenſchaft hindeuten FE und nur feinen lap- 9 1094 piſchen Duͤnkel beweifende, Art feinen Wiſch zu unter fihreiden, er müßte denn bey der Wahl diefes Naniens an ſeine Aehnlichkeit mit einem bißenden und bel⸗ lenden Hunde gedacht haben. Wenn ich nun diefe meine Behauptung mit eden fo freven als ftarfen Ausdrüuden auszufprechen wagete: fo will ich denen, die mir eine boßhafte Abficht dabey un? terlegen könnten, zum Schluſſe nur noch verfihern; Daß mich nichts Andres dazu antrieb, als der gerechte Un— willen über den beleidigenden Uebermuth und die Grob— Heit der zumahl noch unbedeutenden Vhrloiogen, der ſich aufs neue in mir regte, als ich jene beyden erften Hifte der PH. B. gefefen hatte; ja daß ich eben darum defto eher mich berechtigt glaubte, öffentlich diefe meine und vieler geſchuͤtzter Männer Meinung zugleich in ihrem Rahmen muszufprechen, teil ich ganz frey von jeder Ruͤckſicht fihreiben fonnte, indem ich weder mit den ans geführten Männern, noch mit irgend einer Redaktion der nun noch um eine vermehrten Zeitſchriften in Ver— Bindung ſtehe. Weil e8 denn fo feyn foll, fo unter: ſchreibe ih mich, fogern ich wich auch mit einem bloßen Buchſtaben kuͤrzer fallen möchte, Integerrr, Philologiſche Blätter, Schimpfſt du auf Diftihen, Fremd? Pfui! Zimmre doch wieder ein Verslein! Debet löfhen wir nur, wenn man ung Gfeiches bezahlt. Diftihdens,ı So wenig ich es im Allgemeinen für unruͤhmlich halte, irgend etwas mit den philologiſchen Blaͤttern Uebereinſtimmendes geſchrieben zu haben, fo wenig fann ich es doc) anerkennen, wenn jemand ſich berechtigt, oder, wie der Werfaffer eines neulichen Anfalls auf mic, ers mächtige glaubt, mich für jene Schrift und mit ihr für manche herrenlofe bedenkliche Sache verantivortlich zu ına= hen, für die ich es fir meine Perſon vollends nicht: bin, weder als Unternehmer, noch als Verfaſſer, noch als Gleihgefinnter. Profeſſor Gerhard, N Neber - theologifche Specialſchulen. Eine Gelegenheitsfhrift v. Fr. &. Werf, Doctor und Hrofeſſor der Theologie an der hohen Schule zu Freyburg. Bey Herder 1817. 8. 36- Eh die Univerfität die Zuficherung ihres Beftandes vom jeßigen Minifterium erhielt, gieng man damit um, fie in eine Specialſchule für fatholifhe Theologie zu ver wandeln. Dieſes die Veranlaſſung der, wie es fiheint, nach. dem Wunſch und Ginn der Profefforen entworfene Schrift, die zwar jegt für den befondern Zweck uͤber— flüffig, aber es keineswegs im Allgememen iſt; da fie vielleicht beſſer, als je geſchehen ift, das Verfehrte der Specialſchulen darthut, und porzüglih den fchonen, freyen und höhern Sinn der Freyburger Theologen aufs Neue beurfundet, der den jungen Eandidaten der Theo— logie nicht in die Wände der Moncherey einpfahlen, ſon— dern ihn für das Baterfand und die große Welt frey ge— ftalten will, der ihn nicht eine Profeffion lehren will, in der er nach dem Hammer des Meifters fein Holz abhobeln — ⸗ koͤnne, und unwiſfend in allem andern, alles vberachte und haſſe, was nicht ſeines Wiſſens, Könnens, Treibens und Glaubens iſt. Alles lernen ſoll der Theolog, was menſchlich iſt, damit er in feinem wichtigen Amte, dem Erziehen der Menſchheit, alles zu beurtheilen verſtehe; damit er wiſſe, daß es außer feinem Fach auch noch an— deres Edles, Großes, Achtungswerthes gebe, was durch ihn zu wecken, zu pflegen iſt; daß es außer der Theologie im Menſchenleben und in der Natur auch viel Tiefes und Erhabenes gebe, windig der Anftvengung der kraͤftigſten Geifter; daß er vor dem, dem einfeitigen Theologen ohnehin fo gern zufeßenden, Dünfel bewahrt werder ald wären fie. eg, Die ſich Gott zu Lieblingsſoͤhnen auserwaͤhlt, durch die er allein zu dem Menfchen vede, und nicht auch durch die Geſchichte, die. Sprache, die Dichtung, die Philoſophie, die Gefeßgebung , die Phyfif, Chemie, Naturgefhichte, den Landbau, die Heilfunft und Kriegs— kunſt; damit er nicht zum abftoßenden Praffen ſich auf— blaͤhe, dem nächft Gott der Bauch das edeljte Kleinod iſt, das erhalten gu werden verdiene, dem der, Staat ein Sehen der Kirche, der Fuͤrſt ein Bafall des Papſtes, der Laye ein Sklave des Klerikers iſt. Mit Muth und” mit Hintantſetzung mancher Gefahr hat Freyburgs theo- logifhe Facultaͤt von jeher folhen Lehren und Wahnen thätlih entgegengeiwirft: und jeßt, wo- fie freyer herz vortreten kann, um die allgemeine Bildung ihrer Theo— logen ohne Hemmung ins Werk zu feßen, wird fie nicht durch Beraubung der Mittel dazu gar gelaͤhmt werden. Die Mittel aber zur allgemeinen Bildung find die allgemeinen, überhaupt die. Gefammtheit der Willen: ſchaften, mithin nur die Umiverfität, welches Wort ſo finnig ausfpricht, was dem Gebildeten geziemt. Der Ges halt mancher Wilfenfhaften, Die dünne und zerfirente Verbreitung derfelben in der Volksmaſſe, die Halbwiſſe— rey, der Hab gegen manche wiſſenſchaftliche Beſchaͤfli— gung, die Jlliberalität im Dulten und Aufınuntern der— felben, die befhranften Anfichten, befonders vieler Theo— logen und Juriſten, und unter dieſen wieder hauptſaͤch⸗ lich der Diplomatiker und Staatsmaͤnner rührt einzig daher, daß jetzt ein großer Theil nichts als ſein Fach ſtu— diert, und in drey Fahren durch die Univerfitat rennt, dab ein anderer auf den in der neueren Zeit wie Pilze aufgeſchoſſenen Inſtituten, welche die Peft der neueren Staaten find, fih feine Sparte eintrichtern läßt, Ver— flucht fenen die abgefonderten Seminarien, verflucht ſolche Mititäracadenieen , verflucht ſolche Handels, Forftz, Berg =, Cameral=, Apothekerſchulen, verflucht alles, was einzel ein Ganzes zu feyn ſtrotzt! Diefes find Die Nefter, in denen die aufgeblähten Halbwiſſer ausgebrütet werden, in denen die Verachtung der andern Stände eingeaͤtzt wird. Solche Neſthocker find es, welche jeßt wie Naben herum— flattern, dem univerfal Gebildeten Aemter, Brod und die Möglichkeit, etwas Tüchtiges zu thun, wegſchnap— pen, welche or= und or= und organifieren, und weil alles nur halb iſt und, aus Mangel an Ueberficht nie anders als halb feyn kann, im Frühjahr ausraufen was fie im Herbfte gefaet. Solche Specialijten finds, Die den wife fenfchaftlich gebildeten Mann, aus dem befannten Neid oder. der Scheelſucht, welche den Unwiſſenden neben dem Willenden plagtz plagen, ihn auf Die Seite ſtoßen, was } y \ ng — 1095 leicht gelingt/ da er aus ſolcher Geſellſchaft ſich gern Suritkzieht, und da jener in dieſem Gefuͤhle, dem ein⸗ zigen, was er lernen muß, um etwas zu werden, nie müude wird. — Daher endlich die beſturzende Erſchei⸗— ung’ daß jegt in Deutfihland nicht mehr der zehnte Theil ftudiert, während vor 4, 3, nody vor z Jahrhun⸗ derten auf jeder Univerfität zu Daufenden waren. Das ‚mals: ſtudierte jeder Adeliche, wenn er auch. feine An— ſtellung ſuchte; er wollte fich ‚allgemein bilden; damals ſtudierte jeder, der ald Soldat etwas werden wollte; damals ſtudierte jeder ordentliche Kaufmann, jeder Buch⸗ haͤndler; damals ſtudierte jeder Apotheker, jeder Schrei— ber, jeder reiche Mann! Jetzt aber wird man Officier im Kadettenhaus und auf der Pritſche, Kaufmann auf der Elle, Buchhaͤndler in der Packſtube, ohne Kennt— niß der Buͤchergeſchichte/ Apotheker in der Küche, Schrei: ber in der Dorfſchule. Damals giengen auch noch die Fürften voran, und. zogen dadurch den Adel und die Reihen auf die Univerfitäten; vor Kurzem aber haben :fih Die Fürften für zu gut gehalten, unter und mit ihrem Volk⸗ zu lernen, und, was eigentlich der Sache Kraft gegeben hätte, daſſelbe zu hören, um gleiche Anfichten, gleichen Sinn mit dem Volk und den Staatsdie⸗ nern zu gewinnen, und daher zu verftehen, mas des Volks Gerft befagen will. Gerere et Lausanne waren bey den beften die Duellen der Weltweisheit, woraus man noch wirkſamen Nectar trinken zu fonnen glaubte. Die Sandsuniverfitäten waren zu:gering, und es ſchickt e ſich nicht, unter ſeinen Unterthanen zu ſitzen. So war die, Gottlob! hinuntergeſtuͤrzte Zeit. Beſſer will es jetzt werden. Bayerens Kronprinz hat in der neuern Zeit "wieder gezeigt, dab ein Fürft, ein Regent auch Etudent ſeyn dürfe; und wieviel. dadurch gewonnen an Benfpiel "Bey andern Fürften, ar Achtung und Freude beym Wolf, “an ‚Zuneigung und Anhinglichfert, am größerem Eifer fürs Studieren, für die Wiffenfchaftlichkeit, Für willen- ſchaftliche Anſtalten, Reifen u.f.w.; das faͤngt an, ſich durch gewaltige glaͤnzende Zeichen kund zu thun. Schon “find viele edle Fürften, kuͤnftige Regenten auf den vater- laͤndiſchen Univerfitäten, ſchon erheben fih Überall neue wilfenfhaftlihe Einrichtungen, ſchon durchwandern Reis fende fremde Welttheile, ſchon mehrt fich die Zahl der ‚Studierenden auffallend, ſchon erfcheinen wieder Werfe großer Liebe, großen Fleißes, großer Bracht, großen, Erz folge. — Das find, die Früchte der Hınmwanderung zu den Univerfitäten, nicht der Winfelfchulen. Was nun die Art vorliegender Schrift felbft bes teifft, fo halten wir fievollfommen dem Zweck gemäß, und den achten Geift und Sinn der Unwerfitäten aus— fprechend. "Die unrichtige Idee, welhe man in Deftreih von der Beftimmung der Univerfitäten bat, nehmlich daß fie bloß Beamte heranziehen foll, fängt an ven Freyburg zu verſchwinden. Eine Univerficär iſt nicht bloß Erzie⸗ hungs⸗, ſondern auch und vorzüglich litterariſches Inſti⸗ tut. Nicht bloß Landpfarrer, Amtleute und Phyfici ſollen auf der Univerfität zugeftust werden — die ma= “hen fid) endlich von ſelbſt —, fondern die Welt ſoll unterrichtet, die Wiſſenſchaften ſollen gefördert werden. Beydes iſt nur moͤglich durch Bekanntmachung feiner 4 Arbeitens · Wer nichts von ſich hören laͤßt, iſt nicht da, und eine Uniberſitaͤt, deren Lehrer waͤhnen, fie ſeyen bloße Schulmeiſter, iſt lebendig todt. Daher kam es auch, daß die Widerſacher Freyburgs an verſchiedenen Orten Gehör fanden. Es iſt aber nun das Rechte und Natürliche gefihehen; und Regſamkeit zeigt fich bereits, weil die Lebenszuficherung Lebensluſt erzeugt. Die fes verfündet der fihöne Sinn diefes Birhleine. Zuerſt beruft es ſich darauf, daß der jetzige König v. Wirten- berg die Verkehrtheit der Specialſchulen ausgeſprochen durch die Vereinigung der theol. Facultaͤt zu Ellwangen mit Tübingen; dann wird der Character einer Unider— ſitaͤt, der auf allfeitige Bildung geht, geſchildert, die Halbheit der Stuͤckſchulen, die durch keine Koſten und Flickerey auch nur zur leidlichen Vollſtaͤndigkeit zu brin— gen find; die daraus entſpringende Jillberalitaͤt, Be— fhränftheit der halb Studierten; führt dann eine Mer: ge Schriftfteller an, welche fih gegen die Stuͤckſchulen, befonders in Hinficht der Theologen erklären, Mos⸗ heim, Gerbert, Spalding, Kiesling, Chriſtiani, Kolb, Kleine, Thym, Leutwein, Wieſe, Thieß, Niemeyer, Reichenberger, Fingerlos, Dobmayer, Villers, Vering, dann Verordnungen verſchiedener Staaten uͤber die Ne— benwiſſenſchaften, welche die Theologen hören follen- Endlich werden noch andere ſchlimmere Folgen der Stuͤck— ſchulen für Die Theologen entwickelt, welche fich wohl je= der felbft fagen kann; und fo haben wir auch die Leber zeugung, daß wahrhaft gebildete Männer in Baden nicht deßhalb eine theol. Specialſchule aus Freyburg machen wollten, weil fie folh eim Ding für gut hielten, fondern weil vielleicht einige davon mwähnten, dieſes wäre doch noch, nachdem. alle Federn gefprungen, ein Mittel: chen, die ganze Uniberſitaͤt wegzuſtreichen. Dafür bat nun die Erfenniniß des Großherzogs geforgt, und ſich fo ein Denkmal feiner Regierung gefeßt , wozu die Eins führung einer freyen, gleichen ‚und wechfelfeitig gerech⸗ ten Verfoflung das zweyte feyn wird und das leßte ſeyn mag; denn wer die Sreyheit und die Bildung. ge gründet, was foll der moch höheres thun, als beyde er— halten ? REN, Bluͤthen aus Stalien, von % 9 von Weffenberg. Carläruhe und Baden b. Mary. 1918. 8. 56, Das Pantheon, (In Rom) \ Mit Ehrfurcht, o Rotunda! naht” ich dir, zum Himmel ſcheiut dein Dom ſich zu erweitern; Einft ‚allen Göttern. heilig, doch hinfuͤr Dem Einen Gott und feines Ruhms Verbreitern. Der edle Menſch, des Schoͤpfers Meiſterſtuͤck, Strahlt hier empor auf des, Verdienſtes Stufen Hier wird der Dulder, deilen heitren Blick Das Göttliche geſucht, auım. Kranz berufen. 1096 Die troß dem Hohn die Wahrheit laut befannt, Die, deren. Blut getränft die Saat der Lehren, Sie werden Glaubenshelden hier genannt; In Hymnen tönt ihr Preis an Seftaltaren, Der ftillen Tugend, die den Gieg erkämpft, Der Tugend, die den Reiz der Ungeheuer Im Schafögewand mit Wort und That gedanıpft, Gibt Hier. des Vorbilds Glanz der Andacht Feyer. Auch euch, ihr milden Genien, durch die Dem Forſchungstrieb die Fackel ward entzuͤndet, Und Zauberkraft die Kunſt der Wahrheit lieh, Der Nachwelt frommer Dank Hier Kronen windet. Anfterbliche ! denn eure Werke find Die Blüthen der Kultur, und ihre Waͤchter, Sie ftralten die Vernunft ins Erdenkind, Noch roh und fanfter Tugenden Berächter. And feiner Wuͤrde ward der Menfeh bewußt, Ließt ihr ſein Urbild ihm vom Himmel ſchweben; And ſtirbt ein Held, ihr ſagt ihm: „in der Bruſt Der folgenden Geſchlechter wirft du Leben? Por euern Buͤſten weilt mein Aug’ entzüdt, Ein heilig Feuer glüht in meinem Bufen. Ihr habt, o Sterne! mich dem Staub entruͤckt, Hell iſt mein Pfad ins Himmelreich der Muſen. * Erhabner Dom! in hehrem Geiſterbund Verſchwiſterſt du das Wahre, Gute, Schoͤne. Durch dich macht Gott, die Liebe ſelbſt, es fund „Ihr alle, die mich liebt, feyd meine Söhne!’ Abfchied von Stalien.- Land, wo Virgil und Flaffus fang, Petrarf’ empfand und Taffo glühte, Wo Dante’s Geift durch Hoͤll' und Himmel drang, Wo Raphael zum deal fi ſchwang, Das einft des Griechen Bruſt entblühte, Leb' wohl, der Kinfte Vaterland! Lebt wohl, ihr ſchoͤnen Hesperiden! In Duft vergrüht der Appeninen Nand, Sanft, wie der Freunde leßter Wink der Hand, Als von der Heimath ich gefchieden. Zum Rhein, wo meine Hütte ficht, Folgt mir jeßt, hehre Kunftgebitde ! Dort lächelt, wenn die Sonne niedergeht, Leif an die Harf’ ein Alpenlüftchen weht, Mir Zrieden zu, voll Göttermilde! hr, die herab den Himmel zieht, Verſoͤhnt und fänftigt alle Triebe. Noch wall ich, wenn der Erde Reiz verblüht, * Wenn ntatter ſchon des Lebens Dammrung glüht, In eurer Zauberwelt mit Tiebe. So fpricht, fo fingt der Mann, den Rom verkennt; der Mann, der Schwaben chriftlich aufgeklaͤrt, ſoweit ein Einzelner hier in Betrachtung kommt; fo ſegnet er .— F das Land, von welchem ihm fo vieler Kummer folge, fo thut der milde Sinn des Seelenhirten mufterbaft fi fund; fo lehrt der weife Ehrift den harten Ginn der Dberen ertragen; fo fingt der Märtyrer im Brande der DVerlaumdung und des alten "Wahns dem DR ber Herren ein Hallelnja!‘ Weffenbergs Verhättniffe find Deutfhlande ge worden. Es kommt uns nicht zu, von den hohen: Ta— fenten, den weiſen Anordnungen, den milden Gefin- nungen, den reinen Anfichten eines Mannes in und mie fother Würde zu reden; obfhon wir, aͤußerlich wenig- ftens, es zu thun vermögend wären. Was die, Welt weiß, anerkennt und Dafür Handelt, ſteht über dem Beſcheid des Einzelnen. Infofern aber nun feine Sache politifh —— gehört fie der Welt, beſonders unferem Vaterland, und aft ihn fremd. Darum hat man daruͤber ſchon viel ge— redet, wir noch nichts. — weil alles, was gerathen iſt, und was man thun will, und jegt nicht an der Zeit. fheint. Der jeßige Papft wird fein Syſtem nicht aͤn— dern, am iwenigften wegen ein Paar Provinzchen in Deutſchland. Er wird von diefen. fiherlih nicht Vor— Schläge annehmen, oder gar fich Geſetze vorſchreiben laſ⸗ fen. Den Weg nah Rom fonnte man alfo fparen. — Damit ift aber nichts gethan, wird man fagen! Wir meynen, damit fey alles gethan. Schlaͤft der Arbeiter, fo muß der Herr ihn wecken. Manche meynen, man foll das ohne Papſt abthun. Solche wiffen nicht, was fie reden. Sollen wir denn noch 39 Secten in Deutfchland zu unferem Halbdußend befommen? Es fehlt euch wohl noch an Zerreißung und an Blutvergießen! Freylich iſt es jeßt ſchon ſchier ein Majeftätsverbrechen, einen Kaifer zu wünfchen;. davon aber zu reden, dab der Papſt eine große, ja die größte Wohlthat für die Welt fey, iſt fchon fihier ein Volks— ‚verbrechen. Wer hätte denn im Mittelalter die Fürften im Zaum gehalten, wären es nicht die Paͤpſte geweſen? Wanı wäre Milde unter den weltlichen Herrfhern erb- [ich geivorden, wenn die Papfte fie nicht Durch ihre fromme Gefinnung, thre Ehrwuͤrdigkeit und loblihe Klugheit gleichfam von oben eingegoflen, und durch ihr unerſchuͤtterliches Syſtem, durch ihren Muth fo erhals ten hätten? Wie lang wuͤrde fich folhe Milde halten, wenn der Papft verfihwande? Wären die jeßigen milden Gefihlechter ausgeftorben, fo. hätte die Welt ehe 200 Jahre vergiengen, wieder die verruͤckten römifihen Imperatoren und die Wirtheriche der fraͤnkiſchen Konige- 7 Demnach verehrt die Idee des Papftes, und laſſet ihm den Spielraum, der nöthig ift, feine Wuͤrde zu be— haupten, fey es auch ein wenig mehr. Wo ıfk der, der nicht manchmal weiter geht, als er follte, wenn er die Macht hat? Weberdieß ift ja der weltliche Beſitz des Papftes nach dem Umfang feiner Geſchaͤfte, Anftalten und Ausgaben wahrlich nicht foviel als Das elendeſte Pfarrguth in Deutfohland. Das liegt vor Augen, den— noch befchneidet man fein Laͤndchen. Ja es gibt, die iur Unverftand rufen: Was braucht der Papft Land? Ein Geiftliher fey nicht weltlicher Fürft! — Es wäre gar huͤbſch, wenn der Pabft von der Luft und dene Licht, das ihm der himmliſche Water endet, eben fonntet - Die $ €, Afademie der Naturforfcher an ihre Adjuncten und Mitglieder, In der, am 8 d. M. flatt gefundenen Sitzung der hier amvefenden Adjuncten wurden die eingegangenen Wahlzettel eröffnet, und das, durch den Tod des Herrn — „Ritters v. Wendt erledigte Prafidium „den bisherigen Adjuncten, Herrn Dr. Nees von „Efenbed, Profefor der Naturwiſſenſchaften, „insbefondere der Botanik und Director des bota— .. zmifchen Gartens an der hiefigen Aniverfität, der Froßherzogl. fachfifch. miner. Gefellfhaft zu Jena, j „der königl. Baier. botan. Gefellfh. zu Regensburg, ‚der Gefellfh. naturforfhender Freunde zu Berlin, „der phyſik. med. Gocietät dahier, der naturforfd). „Geſellſch. zu Halle, der naturhiftor. au Nürnberg, „dann des landwirthfihaftl. Vereins in Baiern or⸗ „dentlichem Mitgliede, "von der Mehrheit der Stimmen übertragen. Diefes wird hierdurch den verehrlichen auswärtigen „Herren Adjuncten und. allen Mitgliedern der Akademie bekannt gemacht. Erlangen .den on Auguſt. 1818. Die Akademie. Dr. Goldfuß, Sefretair. N Die Iſis hat nicht Leicht eine angenehmere und wiſ— ſenſchaftlich für Deutfhland wichtigere Nachricht mitge— theilt als diefe. Die faiferlihe Academie iſt die Academie für Deutfhland, und Nees ift der . Mann, und vielleicht der einzige Mann in Deutfchland, . der als Pröfident ihr den alten Glanz wieder geben, der ihr neuen Glanz geben fann. Die faiferliche, die deutfhe Geſammt-Academie, ift nicht bloß Die ältefte in Deutfchland, fie ift fo alt ald die engliſche und fran— zoͤſiſche, und zahlt faft gleichviel Bände, und das alles durch Nichts bewirkt, nehmlich bloß dadurch, daß fie eine kaiſerliche, eine allgemeine war, und deßhalb jeder brave Gelehrte ihr fein Schärflein beytrug. Jetzt ift eine andere Zeit, die willenfchaftlich Lebendiger als die verfloffene iff, und daher mehr leiſten kann, wenn die Mitglieder auch nicht mehr thun, als die Altern, wo der Gemeinfinn noch nicht fo erwacht gemwefen wie ijetzt. Nees ift ein rüfiiger Mann, mit vielen bewähr- ten Kenntniffen, mit freundlichem Character, der gewiß die deutſchen Gelehrten. zufammenführt, wenn es je möglich ift. Vereinigung nur Fann uns wiffenfhaftlich den andern Völtern gleichftellen ; aber ein Zeichen, ein sfıs ıııg. Weit 6 #097 Drt der Vereinigung muß fern, und das iſt für Deuts ſche Gelehrte des naturwiſſenſchaftlichen Faches, die Leb⸗ poldinifch - Carolinifche Acadentie- — Sie fieng klein an, ſchon kurz nach der Mitte des ı7zn Sahrhunderts im franfifhen Kreis, wurde mit der Stiftuig der Londner und Parifer königl. Gefellfchaft, zu Schweinfurt veft gegründet durch Rauſch und Fehr, und ’furz darauf vom Kaiſer Leopold I in Schuß genommen und zur Reichs-Academ ie erhos ben (Sacri Romani Imperii Leopoldina Academia Naturae Curioforum.) Sie hatte nah und nad zu Prafidenten Männer wie, Volckamer, Shrod, Mid: mann, Trew, Schreber. Nun fleht ein Mann in den beften Sahren, ein Mann, der eigentlih den Naturs wiflenfehaften, nicht bloß der Medicin, angehört, ihr vor: bereits ift ein neuer Band, eigentlich fhon unter feiner Leitung erfhienen, von dem wir nächftens Rechenſchaft „geben werden; unterdeflen bier. die Geſetze: Sacrae Caefareae majeftatis mandato et privilegio Leges S. R. I. Academiae Naturae un rioforum confirmatae atque munitae. Recuſao Norimbergae 1772. Lex1I. Gloria Der, Medicaeque artis illufira- tio,.et proximi exinde refultans commodum, Aca- demiae naturae curioforum ſcopus eflo, et. cyno- fura unica, Lex II. Praefdium Academiae fit Providentia divina: Patrocinium conciliet uſus in rebus publicis bene confiitutis maximus, quem fi non omnes ac fin- guli, plures tamen et cordatiores venabuntur, aefii- mabuntque ad incolumitatis fanitatisque ——— tu- telam, omnibus gazis anteponendam, Lex III. Quoniam Societas haec in Germanis prima fumfit incunabula, adeoque hactenus membra ejus Germani fuerunt, in diverfis Imperii Romano- Germanici Circulis viventes, Societas haec Sacri Romani Imperii Academianaturaecurio- forum appellari voluit, pariliratione, qua exterae eru- ditorum Sodalitates Academiae audire confueverunt;; [perans fore, ut magis magisque adolefcente ſuo Col- legio, tam ipfius Sacrae Caelareae Majeftetis, quam Serenilimorum Electorum ac reliquorum Imperii Principum tutelam ac munificentiam, veluti fine Fi 69 1* 1098 bus fuleimentis vix diu vigere et eonfhifiere valebit, experiatur. Lex IV. Ut ergo tanto feliciora ac firmiora in- erementa Societas capiat, et ad tam laudabile, tam- que proficuum infitutum profequendum viri cordati promptius alliciantur, danda efi opera, ut ipfi auto- ritas major concilietur, membra vero ejusdem honore et praemiis, quae fiimuli ad quaeuis magna exe- quenda unici et maximi eſſe folent, excitentur, adeo- que a Summo Imperatore, Electoribus aliisgne Im- perii Principibus, necnon Liberis Imperii Civitetibus pro diverfitate membrorum Societatis, in diverfis locis degentium, Privilegia quaedam et immunitates per- fonales exurandae [unt. De quarum olementilhima ac gratiofilima collatione dubitandum non efi, cum Collegae Curiofi non in magno fint mumero, et prae- terea per ditiones urbesque Germaniae diſperſi; ipfi vero ob publicam diligentiam non minus, ae Profel- fores in Univerfitatibus, honorum et immunitatum quarundam premia promercantur. Lex V. Praefes Academiae fit, idemque uni- cus. Ipfi incumbat rebus Academiae ita prolpicere, ut quaecunque in ejus incrementum, aut commodum ullo modo cedere poflunt, vel opera, vel confilio fedulo procuret. Praeterea peculiari Libro infcribat nomina fingulörum Academicorum, addita patria, die natali, loco habitationis, functione praeterita praefentique, nec non olim die obitus: Eumque Li- brum ceu Archivum apud fe [erio cufiodiat. Lex VI. Praefdi, propter| locorum ambitum atque diftantiam, Adjuncti, velut Secretarii qui- dam, allocientur. Eorum hactenus quidem duo ſo- lum fuerunt, ipf tamen nunc fub incrementum Col- legii numero augeri poffunt, pluresque conftituti, prout ex re Academiae effe videbitur. Eligendi au- tem illi inpofterum praecipue, qui edito opufculo fefe Collegio commedarunt, et quidem a Praelide» conÄir- votis reliquorum Collegarum electionem mantibus. Lex VM. Munus Adjunctorum fit cum Praefide de Academiae emolumentis frequentius et fide- liter commünicare; Medicos alios ac eruditione prae- ftantes litteris praeprimis invitare; Collegas in Album zeceptos, praeltitis praeftandis, dignis laudibus et ag- nomine honorifico (facta prius cum Domino Praefide communicatione) ‚ uti hactenus factum, mactare; tar- dantes ofhicii fui placide admonere; oblervationes et experimenta aliunde communicata, ad locum, ubi Ephemeridum fiet collectio, dirigere. } Lex VIII. Iidem fint difpofhti ac diftributi per loca, qua citius ac facilius cum aliis extra Societatem Medicis, praecipne vero exteris, commercia littera- ria inflitui promoverique poflint. Unus tamen illo- sum perpetuo Praefidi adfit, aut certe in ejus vicinia haereat, ut cum eo ds neceflariis eommodius colloqui vel communicare poflit. Eidem Adjuncto incumbet, Praefidis, ſi is e vivis excellerit, fata mature per Pro» gramma publicum intimare, quo ab univerfis Domi- mis Collegis, absque Amultate, per vota alius, dig- nus, pTaecipue tamen e numero Adjunetorum, eligi queat: Lex IX. Academici naturze curiofi (in quorum numerum tantum admittendi Doctores et Licentiati, gut iis eruditione proximi, ommnes tamen Medici aut Phyfici), invitati et recepti, ad duo fint obftricti; ut primo feligant fibi materiam elaborandam ex Regno fiveminerali, [, vegetabili, f. animali, quae cuiquearrile. rit, niſi ab alio Collega jam tractata fir; [eeundo, Ephe- meridibus annuis conficiendis, ‚augendis atgue ofnan- dis indefellam navent operam. Lex X. Si jam, quoad prius, quis fingularem aliquam medicam materiam fibi tractandam felegerit, illamı Domino Praefidi aut uni vel alteri ex Adjunetis ante editionem fignificet delineationemgque tractationis ipfis transmittat, ut fi de eadem materia aliquid rarä et curiofi reliquis Dominis Collegis innotuerit, illud candide communicari pollit, et ab Autore, facta ho- norifica communicatorum et communicantis mentione, inferi. Eandem ob caulam, ut nempe materia per- tractanda eo ceitius innotefcat, materiae iſtae felectae annuis Ephemeridibus curiolorum coronidis loco [ub- jungi poterunt. y Lex XI. Meateriam talem Academicus elabord. bit curiofe, et qua fieri poterit diligentia, inquirendo in rei tractandae uomina, [ynonyma, modum genera- tionis, locos natales, differentias, fpecies, delectum, vires tam totius, quam partium, imedicamenta tam vulgaria, quam chymica, tam fimplicia, quam com- pofita, nec omiflis, fi qui dantur, ufibus mechanicis eo fere modo, quo conleripfit Rhodologiam [uam Rosenzerosus, Mafichologiam SrroszıBeace- rus,Marathrologiam Scresckıvus, Corallolo- giam Gassıus, Ssambucum Brocuwiızıus, et jam tum quaedam Collegii curiofi membra [ua ediderunt [pecimina. Lex XII. Licitum vero fit Domino Praefidi, (nee non aliis etiam Academicis, quibus opuleulum ante 'editionem videre contingit,) cum bona Autoris venia, et absque ipfius offenfione materiae perfeotius elaborandae gratia quaedam monere, corrigere, addere, immutare, mantillam vel corollarium pro lubitu aut opuleulo edendo addere, aut pofimodum in Epheme- 'rides Germanicas conjicere, omnia tamen amice, can- dide et veluti fraterne, citra arrogantiam aut invi- diam, vel ullins contemptum ac contumeliam; quan- doquidem vrationalis Mediei non eft, alterum invi- diofe calumniari. 2 Lex XIII. Certum tempus ’exhibitionis a Me- dico requiri non poteft, cum propter Praxeos nego- tia fibi et Collegio femper vacare non poſſit; [ufliciet fi utilitas proximi et cupido famae calcar addant, ma- turum foetum primum Collegio, pofmodum erudito orbi filtere *), *) Hac, tribusque proxime praecedentibus Legibus, non adeo exäcte ho ie tenentur ZAca emiac nolirae d Roa a Acad fi Sodales: ex quo a primo illo fingularium argu- mentorum, e tribus, quae vocant, Naturae regnis feligendorum, peculiaribus libellis pertractando- zum, infiituto iterum declinatum, et lola alter» — — — —— Lex XIV. Abfoluto opufeulo Autori et Collegao eognomen, uti hactenus factum, a Domino Prae- fide et Adjunctis offeratur, eoque ille condecoretur, Reliqui Domini Collegae, qui [altem Ephemeridum “ euriolarum collectioni fudent, eousque cognominibus careant, donec pertractata curiofa wmateria et edito opufeulo priori Collegii infituto fatisfecerint*). _ Lex XV. Qui penfum [uum abfoluit, non co- zitur ad novae materiae elaborationem; fufbeit, ut Ephemerides Germanicas, alterum Coliegii curioß laudabile infitutum, pro virili pofimodum au- geat, et aliis Collegis opem ferat, ad exornandos ipforum labores. Si tamsn cuidam [pontaneo inftinctu novas materias pertractare lubitum fuerit, lubentifime hoc ipfi indultum fit, imo eo magis Collegii favorem merebitur, et dignius Collegio membrum fe praeftabit. Lex XVI. Nam cum praeter ifiarum materia- rum [pecialem tractationem, hactenus a quibusdam Collegii membris factam, et porro faciendam maxi- mum Medicinae praebeanut commodum variae Obfer- vetiones, Experimenta, Problemata phyfica et medica; et in hac parte, tanguam l[ecundo Collegii inſtituto, fupra Leg. VIII. indicato, curiofis Collegium: curiofum fatisfacere fiudebit. Quare Programmate quodam, ad eruditifimos Europae Viros, tam in Germania, quam extra eam in Italia, Gallia, Britannia, Belgio, Dania etc, viventes directo, fubmille, honorifice per- que amanter iuvitandi illi, ut fi quae abſcondita no- vave curiola phylico-medica occurrant, cum Collegio candide per litteras communicent, et hoc tempore Vratislaviam, ubi primorum annorum fiet collectio, potilimum transmittant, Singuli quoque Collegae ab amicis fuis idem beneficji genus, in publicam com. moditatem directum, per [peciales litteras Aagitent, illa, quae imul fufcepta erat, ratio valuit, qua, uzecungue ad rem medicam phyficamque per- tinent, nec non /sliquid tam utilitatis, quam no» vitatis habent, obfervationes atque experimenta solliguntur, conjunctimque deinde in Epheme- rides, five, quod nunc ipfis nomen eſt, Acta Academiae, ut publicam videant lucem, re- feruntur. Nihilo tamen minus hodieque cu jus- libet Sodalis arbitrio permittitur, utrum ipfe fimplicia quaedam, ut = Medieis vocantur, nova, neque adhuc fatis nota atque evoluta, fingulari explicare [criptisne, an eadem Actis in- feri velit academicis; non tamen curatius habita normae, Lege XI. yraefcriptae, ratione. *) Ab hac quogue Lege nunc diſceſſum ef, poftea- quam feparata opulcula edi defierunt. Quilibet enim Sodalis, dum fufeipitur in Academiam, ab antiqui cujusdam Scriptoris, praecipue Medici, nomine cognominatur: quod eorum alii, publi- eis in muneribus verfantes, plerumque jam antea doctis inclaruerunt feriptis, beneque de literis meruerunt; alli vero, qui nulli muneri praefunt, neque adhuc ipforum fcientiam litterarum moni- mentis declarandi habuerunt Opportunitatem, par- tim ante, rn paullo pofi accellum ad Acade- miam fingulari [pecimine, aut, quae hujus locum fuftineant, memorabilibus obfervationibus, cum Praefide Academiae aut Directore Ephemeridum communieatis, [odalitio hoc fe diguos praeltare Solent, 3099 Lex XVII. Obfervationes illae, itemque expe- zimenta, inventa, problemata, aliaque hujus farinae erudita communicata , ab Adjunctis nec non aliis Col- legis curiofis, ſecundum ordinem temporis, quo com- municata fuerunt, ®» Unum corpus eolligantur, prae* millo ubique Eruditi honorifico nomine, qui ipfa, quotque communicavit, et cui communicavit. Poß ad minimum fingulis annis in unum volumen, a certis et defiinatis ad id Collectoribus *), congella, Collegii curiofi Bibliopolae tradantur, ut fub nomins EPHEMERIDUM GERMANIGARUM RATURAE CURIOSO- aum **) edantur, Hac ratione guiequid rarioris ant oceulti in Phyfica et Medicina ubicunque locorum refiterit, una quafi in tabella delineatum Eruditis ex- hibebitur, cum de fincera, prompta et probata com- municatione non dubitetur. Siquidem multis egregiis ingeniis hie janua famae et utilitatis aperitur, ut cum ipfis aliquid fingulare edendi tempus et otium non fuppetzt, cum ipforum fama et honorifica mentione in Ephemeridibus tamen id videre poſſint mundo ex- hibitum. Quare ut eo citius et Jubentius Medici cum Collegio eommunicent per litteras, Collegae curiofi temperabunt fibi, quin ifis communicatis cenlorium judicium apponant, contenti fimplici narratione prout res ipſa communicata fuerit. Liberum tamen efo in- terdum, fi fimilis aliquis calus contigerit, Scholion addere, absque omni tamen mordaci fale. Lex XVII. Anniverfariis hifce Ephemeridibus addautur, fi qui rariores Libri in Medicina editi fue- rint, et interdum, quid rari praecipue in ſe conti» nennt, brevibus enarretur: Addatur caleis loco, fi quise Collegarum numero viyis excellerit, cum ho- norifica mentione quid commodi Collegio praeftiterit, quae opuleula ediderit, adeoque brevifimis vita iphus et beata analyhis enarretur. Dex XIX. Si quis Academicorum ante opulculi editionem e vivis excellerit, fragmenta 'ab alio Col lega colligenda, et cum praefeitu Praefidis, fub no- mine Autoris demortui, ut edantur, concellum libe- rumgue ht. Lex XX. Quilibet Academicus alios etiam Me- dieos, five illi Germani fint, five exteri, Germano- rum hifce laboribus faventes, aut ipfam in Societatem protrahere conabitur, ut membra Collegii hiant, aus ut tanquasm Paätroni ac Fantores falten Collegii, reli- quis Dominis Collegis, et praecipue Ephemeridum Collectoribus rariora communicando operam eonferre dignentur , invitare, *) Immutatus eft hie ordo anno NDEIXXXIT quo varias easque [atis graves ob: caullas pecnliaris Ephemeridum edendarum Director conftitntus eft, qui transmiffas a Sodalibus obfervationes hanc ad Legem colligir, earundemgne, ut, quoad fieri poteſt, nitide ac emendate in lucem prodeant, euram gerit, ) Quod jam maior eſſet hujus Operis facta am- plitudo,; anno MDCCXXVI mutato titulo ‚ [er- vata tamen interna inftituti ratione, ACTA pHr- s1ıcCo-MEDIcCA Academiae Caelareae Leo- poldino-Carolinae naturse curiol rum dici coeperunr, {100 Lex XXI. Quilibet Academieus geſtet Symbo- jum Academiae, [cilicet annulum aureum, in quo loco gemmae fit liber apertus, in cujus una facie ocu- lus radiis e nube illuftratus, in altera Lemma Acade- micum: NUNQUAM OoT1osus, initripta fint: Librum ab utroque latere [erpentes, corpore et cauda circa annuli circulum circumvoluti, ore teneant, non tam ut ornamentum ordinis fit, qnam incitamentum, ad ‚ofhcium ſerio et ſideliter exequendum *). An die / Vaterlaͤndiſchen Freunde der Wiſſenſchaften. Die angenehme Ueberzeugung, dab in dem, bon Sr. Majeftät dem Kaiſer meiner Leitung hufdreichft anver⸗ trauten Königreihe Böhmen alles gemeinnüußige Schöne und Große gedeihet, und der mir von einigen Freunden des Vaterlandes und der Wiſſenſchaften mitgetheilte Plan zur Gründung eines vaterländifchen Mufeums für Böhmen find die Veranlaſſung diefes Aufrufe. Ä Die Gefnichte aller Völker bezeichnet Epocheny. ın welchen die, Durch lange Stürme aufgeregte, nad sußen wirkende Kraft der Nationen bey wieder eingetretener Ruhe fie auf ſich ſelbſt zurüdgeführt, die in dem Sturm der Zeiten verwahrloften Mufen wieder verföhnt, und Künfte und Wilfenfhaften zur hohen Blüthe emporge⸗ hoben hat. ; i Unſere vaterlaͤndiſche Gefhichte zeigt uns, was Kai⸗ fer Kart der Vierte, Stifter der prager Aniverfität, und ihr erſter Kanzer der Fromme und gelehrte Erzbi⸗ fhof Arneſtus für die Wiſſenſchaften im Vaterlande geieiftet haben, welche hohe Stuffe von Ausbildung nad) den Stuͤrmen des 15 und halben 16 Sahrhunderts unter *) At vero noftrorum in hac Academia Collegarım omnino interelt, haud nef[cire praecipuum illud atgue fin ulare diferimen, quod defceriptum hoc loco Symbolum, hac ex Lege a quovis Acade- mico, pro eo ut lubeerit, five in litteris publice ufurpandum, five Sigilli loco habendum, ſejun- git a peculiari illo Academiae Infigni, hoc quo- ue Symbolum fimul complectente, quo ipla ab ifEmo glorioflfimae memoriae Imperatore, in ampliori Privilegio donata et atque decorata. Licet enim, ipfo il o [ummo Imperatore volente atque jubente, foli prae- fidi atque Ephemeridum Directori licent, hoc Academiae indultum Infigne ab armo- rum hibi agnatorum dextera ferre atque habere conjunctum : nihilo tamen minus Collegarum aca- demicorum aliqui, a quibus ‚peculiare hoc prae- ceptum Caelareum ignoratum eft, eadem ratione integrum hoc Academiae IuhEne cum privato gen- tis [nae figno janxerunt, adeoque ex infcitia di- cam? an incuria, Imperatorium hoc mandatum .excellerunt. ‚Contra ea vere lieuit licebitque [em- er cuilibet Caefareae hujus Academiae Sodali, eodem hic expofito Symbolo, tanquarı figillo, uti, et quidem vel fimplici tali, qualis fupra defcripta ef, ratione, vel conjunctim inter [e inflexis, et mediae annuli fymbolici parti infertis litteris nominum ipforum initialibus, quas vulgo appel- lan. Qua de re in Hifioria Academiae nofrae transferiptum Privilegium conferri oportet, Aug LEOPOIDO MAGNO, — —— = a ! der Regierung Rudolphe des Zweyten, an deſſen Hofe fich die ausgegeichnetften Gelehrten diefer Zeit aufs hielten, Böhmen erreicht hatte, und wie für Kuͤnſte und Wiffenfhaften das wahre goldene Zeitalter eingetre= ten mar. Wem ift nicht im regen Andenken, wie nach geender tem 7jährigen Kriege unter der Regierung Marien Therefiens und Joſeph des Zweyten ein erneuer- tes wiffenfchaftliches Streben feine Blüthen entfaltete, in welcher Epoche die Gefehfchaft der Willenfhaften im Prag unter dem Dberftöurggrafen Karl Egon Fürs ften von Fürftenberg, und fpäfer die patriotifch> oͤkonomiſche Gefellfchaft geftiftet wurde, Aber auch unter der jekigen glorreihen Regierung Sr. Majefät des Naifers Franz blieb das aufgeregte Streben der Nationen ſelbſt unter minder wohlthätigen -Einflüffen der Zeit noch wirffam. Die boͤhmiſchen Stände begründeten ein polytechnifches Inſtitut, das erfte dieſer -Art in der öfterreichifepen Monarchie, welches dem Staate bereitd nuͤtzliche willenfchaftlihe Zöglinge gebildet hat; durch Privatverein wurde eine Afademie bildender Kuͤnſte geſchaffen, die mit einer bedeutenden Gallerie und. den «nöthigften Modellen zur Bildung junger Künftler ausge ſtattet ift, und ein Conleryatorium der Muſik errichtet, deſſen Zöglinge-fhon mehrmal die Zufriedenheit des Pus blikums ‚eingearndet haben; Inſtitute, welche auch des Beyfalls und der Anerkennung hoͤchſten Orts gewuͤrdigt - wurden, Alle diefe Anftalten waren in ihrem Kreife fo wirk⸗ ſam, ald es die Zeitumftände geftatteten; allein noch fo manches bleibt zu wünfchen übrig. —— Noch beſteht keine vollſtaͤndige allgemeine hoͤhmiſche Litteratur-Geſchichte, keine vollſtaͤndigen boͤhmiſchen Denkmüler (Monumenta Bohemica), die doch zur Erz. läuterung der vaterlandifchen Geſchichte fo wichtig waͤren, Zeine vollſtaͤndige Naturgefhihte Bohmens weder im " Ganzen, noch über einzelne Ziveige des. Naturreiche, fein | "geoänoftifcher Gefammrüberblid diefes, für Die Geognofie fo außerft wichtigen Landes. Diele Materialien hiezu befinden ih in Böhmen verbreitet, aber zerfireuet, wie fie dermal find, bleibe ihre Benutzung Außerft ſchwer, beynahe unmöglih, und nur die Errichtung eines vaterlandijchen Mufeums kann diefe einzelnen] Materialien vereinen, und den Weg bahnen, jene Luden auszufüllen. 2 So lange alle Kräfte nur auf eigene Erhaltung und Nettung des Staates vor fremder Bedruͤckung befihränft, nach außen wirken mußten, war die Gründung einer folgen Anftalt unmöglich; nun aber, da eine bleibende Nude errungen, und Hoffnung für ‚eine beſſere Zukunft vorhanden ift, feheint es an der Zeit zu feyn, ein Werk auezuführen, welches in den öfterreichifhen Staaten bes reits in Gräß unter dem Namen Johanneum, in Peſt J — Ar ee r ee u £ Aut mit der Benennung: National-Mufeum, und in Brünn als mährifch = fehlefifches Landes = Mufeum wirklich befteht, und wozu in unferem Vaterlande fhon beträchtliche Ans erbietungen ſowohl an ganzen Sammlungen, als eingel> nen Beyträgen von mehreren patriotifch denkenden Mänz nern gemacht wurden. Da jedoch eine ſolche Anftatt auf einer ſichern Grund⸗ ; — — s Tage beruhen, und ein Jeder, welcher hiezu mitwirken will, den Umfang derfetben kennen muß, fo theile ich r 5 hier die Hauptſkizze von dem mir vorgelegten Plane zur Begründung des vaterländifhen Mufeums’ für Boͤh⸗ men mit. Das vatertändifehe Mufeum foll alle, in das Gebiet der Nationalz Litteratur und. National: Production ges hörigen Grgenftände in fi) begreifen, und die Webers fiht alles deifen vereinen, was die Natur und der menſch⸗ liche Fleiß im Vaterlande hervorgebracht haben. Insbeſondere ſoll es beſtehen: Aus einer vaterlaͤndiſchen Urkunden: Sammlung. 2) Aus einer Sommfung von Abfhriften oder Zeichnun⸗ gen aller im Lande befindlichen Denkmäler, Grabfteine, Snfhriften, Statuen, Basreliefs ıc. > 3) Aus einer möglichft volftändigen Wappen z, Siegel⸗ und Muͤnzſammlung des Vaterlandes oder deren Abdruͤcken. ” 4) Aus einer Sammlung von Tandfarten und Plänen ſowohl in geographifch = fratiftifcher Hinficht, als in Hinficht des Altern Bergbaues in Böhmen. 3) Aus einem vollffändigen Naturalien-Kabinet aller drey Naturreiche mit befonderer Hinfiht auf das Var terland, fo, daß nebft der allgemeinen Mineralien und Petriſikaten⸗ Sammlung eine befondere topogras phiſch-geognoſtiſche Sammlung der 16 Kreife Boͤh⸗ niens aufzuſtellen, und außer dem allgemeinen Herba- rium, auch ein befonderes der Flora Böhmens mit Beyfeßung der böhmifhen Benennungen zu ſammeln wäre, welches fih von den Vierfuͤßern, Vögeln, ie ſchen, Inſecten ıc. ebenfalts verfteht. j 6) Aus einer Bibliothet, welche fih auf Bohemica im aufgedehnteften Sinne, und auf die fogenannten be= ſtimmten Wiſſenſchaften (Sciences exactes) befchräuft. Zu den erften gehören alle Bücher und Manuferipte, weiche in böhmifcher Sprache gefihrieben, von einem Böhmen verfaßt, oder in Böhmen aufgelegt find, fo wie jene, welche ihrem Inhalte nah uber Böhmen handeln; zu den leftern alle jene, welche in das Gebiet der Mathematik und Phyſik einfihlagen, und zwar: nebft den Hauptiverfen aud alle, auf dieſe Fächer Bezug nehmende Hilfsbuͤcher und Zeitfpriften dee In⸗ und Auslandes Endlich, 7) Aus einem Proöucten- Saal, in welchem alle vaters laͤndiſchen Manufactur-Erzeugniſſe, Kunftiverfe und Erfindungen oder deren Modelle aufgenommen werden. Die Aufſtelluug aller diefer Sammlungen erheifcht ein geraumiges Gebaude, deſſen innere Einrichtung bes deutende Auslagen verurfacht. Die Erhaltung des Ganzen macht die Anftellung eines, in der Folge auch mehrerer Auffeher (Cufto- den) und eines Dienere unbedingt nothivendig. Die Eriveiterung der Sammlungen,, und die An— fhafung der nöthigften Huͤlfsbuͤcher und fortlaufenden Zeitfhriften erfordern nicht nur einen. beträchtlichen Fond zur Gründung diefes Inftituts, fordern auch jährliche Zuflüuffe zu deflen Erhaltung. Auch hiezu haben mehrere einzelne Waterlande- Freunde fhon bedeutende Anträge gemacht, und es laßt Ste ge. Heft 6. ‘ 1101 ſich mir Zuverficht erwarten, daß bey dem Patriotismus der Boͤhmen, welche durch thaͤtige Mitwirkung für je- des gemeinnuͤtzige Unternehmen ſtets ihren hohen Sinn beurkundeten, eine Anſtalt kraͤftig unterſtuͤtzet werden wird, deren vorzuͤglicher Zweck es iſt, die wichtigſten Kenntniſſe fuͤr das praktiſche Leben zu erweitern, Ver— beſſerungen in allen Zweigen der Induſtrie hervor zu rufen, und, Die inneren Schaͤtze des Vaterlandes zur zweckmaͤßigern Verwendung zu leiten. Es erübrigt daher nur noch anzudeuten, auf welche Art ein jeder Einzelne zur Begruͤndung und Erhaltung diefes Inſtituts mitwirken Fann. Entweder durch Entrichtung einer Geldfumme ein für allemal, oder durch Erklärung zu einer beſtimmten jaͤhr⸗ lichen Gabe; endlich durch Beytraͤge der oben genannter Materialien, als: Bücher; Urkunden, Naturalien ıc, ıc. in Sammlungen oder einzeln, Alle, welche auf eine oder die andere Are jur Er- richtung und Erhaltung diefes Inſtituts beytragen, wer— den als Stifter des vaterländifihen Mufenins angefehen, und ihre Namen in das Errichtungsbuch zur Verewigung eingetragen. Die Herren Grafen Franz Klebehsberg und Kaspar Sternberg übernehmen die Beyträge an Geld oder Naturalien, welche, von heute an, unter der Auffchrift des einen oder des andern, nad Prag eingefendet werden fönnen, und deren Empfang von ihnen beftätigt werden wird. Sollten größere Padete eingeſchickt werden wollen, fo wird erfucht, fich Aber die Art der Einfendung mit dem obbenannten Herren Grafen früher in dag Einver- nehmen zu feßen. Schriftliche Erklärungen erſuche ich an mich felbft. eiuzuſenden. = Prag am 15 April 1818. Stanz Graf von Kolowrat, Dberftöurggraf. Raum war diefer, den Unternehmer für immer eh— vende Aufruf bekannt, fo beeiferte fich eine große Anzahl patriotifcher und liberaler Männer aus allen Theilan Böhmens, durch Beyträge von Materialien, Büchern und Geld diefe Anftalt gründen zu helfen, Diefe Bey: träge. waren aber nicht Stückchen von Gteinen und Pflanzen und einzelne Gulden, wie wohl anderwaͤrts; fondern fogleich ganze Mineraliencabinette, ganze Herz barien, ganze Thierfammlungen, ganze Bibliotheken, Eapitalien und jährliche Nenten. ‚Es gab Ge. Erc. der Dberfibggf.. feine ſammtliche Mineralien: fanmlung. Se. Exc. Profop Graf v. Hartmann feine fänmmel. Mineralien und Petrificatenfammlung, die ae der Baron Ledebursfchen, Bayer = und Melleriſchen Samm— tung befteht, fanımt dazu gehörigen Kaften. Kaspar Graf v. Sternderg die fowohl von ihn als von feinem fel. Bruder Joachim Sternb. felbft geſam— melten, dann die von dem fel. kak. Bergmeifter Lind— afer erfaufte Naturalien= und Petrificatenfanumlung. Frafiz Graf v. Hartig eine Sammlung in= und aus— Ländifcher ausgeftopfter und ſehr gut erhaltener Vogel, Vierfüßer, Amphibien, Schaalthiere ıc, 69*** 1102 Kaspar Graf v. Sternberg eine reichhaltige Pflan- zenſammlung ſammt den dazu gehörigen Käften, Der f. £. Staatöburhhalter- Beamte Seidl in feinem und des Grafen Friede, Berchtold und Hof. Kon: rad Nahınen ein von mehreren boͤhm. Botanifern ge- fammeltes vaterl, Herbartum. Der k. k. Markſcheider in Joachimsthal Klemens Pau: [us Beysräge zu der mineral, und geognoft. Samm⸗ lung aus feiner Gegend. Der Fürftenb. Rath Mrfoft Zeichnungen und Abſchrif⸗ ten verfchtedener Grabfteine und Denfmähler Böhmens. Auguft Graf v. Ledebuf feine in Prag befindliche Bibliothek, Se. Erxc. of. Gf. v. Wratislavb: a) ein pomolog. Kabinet b) ein mycolog. Kabinet e) ein Kabinet eßbarer Schwänme. d) eine böhm, Chronik v. J. 1585 e) ein arabifches Manufeript £) mehrere Erempl, Mineral. und ausgeftopfter feltner Thiere. Fr. Ant. Graf v. Desfours einige Erempl. der alten Glasmahlerey vom J. 1650. ° Leop. Sof. Sr ankl, Prager Bürger, 13 Stuͤck Münzen. Sof. Graf Kolowrat die in feinem Schloffe zu Brzez- niß befindliche anfehnlihe Bıbliothef mit einer bedeu— tenden Anzahl ſchaͤtzbarer Manuferipte. Phil. Opitz, Staatsgüter = Adminiftrationg = Canzellift, mehrere Manuferipte: Meter Beer, Lehrer der Moral der iſraelitiſchen Gym⸗ nafial und Hauptſchuljugend, feine in hebräiſcher und deutſcher Sprache erfhienenen Schriften. Buchhaͤndler Friedr. Tempsfy, 55 Werke, welhe Böh- men betreffen, oder von Böhmen-verfaßt oder über: feßt find. Zu jährlichen Geldbeytragen haben fih erllärt: Se. Erc. Graf v. Wrtby. Hr. Ehriftian Graf Clam-Gallas. Hr. Fri. Graf. v. Klebelsberg. Hr, Joſ. Freyherr v. Puteani. Zu beftimmten Sapital- Summen :, %, Franz Freyherr v. Hildebrandt. 2. Franz Graf v, Wald ſte im. 3. Franz Graf v. Hartig. 4. SKasp. Graf dv. Sternberg. 5. Sof. Earatto Grof Milefimo. 6. Ant. Freyh. v. Hochberg. h 7. rau Louiſe Gräfin v. Sternberg. 8., Leop. Graf ®. — —— Mon. Freyh. v. Henniger. 10. F. M. 8. Joh. Graf v. No ſtitz. ir. Girtler Ritter v. Kleeborn. 12. Franz v. Haslinger. 13. Oberamtmann Joh, Raſim. 14. Mich. Graf v. Kaunik. 15. Joach Graf dv. Moraczizky. 16. Joſ. Matthias Graf v. Thun. 17: Se. Exc. Feldmarfchall Zof. Graf v. Koftoredo, 18, Se. Fuͤrſtl. Gn, Karl Fuͤrſt v. Panr, 28. Se. Eye. Sof. Graf v. Perger. — — 19. Er. Eye. Hoffammerpräfident Ignaz Graf v. ‚Ehe rinsey, 20. Ihre Fürftt, Durchlauht Frau Gidonia BEN v. Lobfowip. 27.5... D.F0B 22. Ge. Exc. Staats-⸗ und Conferenz⸗ Miniſter Joh. dud. Graf v. Chotek. 23. Joh. Ad. Schramen Beſttzero v. Orßlabvitz. Euſeb. Graf v. Poͤtting. 25. Joh. Graf v. Thun. 26. Meriend Grof v. Windifhgräas. 27. Se. Fürfil. Gn. Ant. Iſidor Fuͤrſt v. Lobkowitz 29. Emanuel Ritter v. Roſenbaum. Friedr. Graf. v. Schoͤnborn. 31. Ernſt Graf v. Harrach. 32. Aug. Graf. v. Ledebur. 33. Leop. Freyh. de Laing. . 34. Wenz. Freyh. v. Lewenehr. 35. Franz Anten Graf. v. Desfours. Ihre Durhlaudt Frau Herzogin . Sagan— 37. ©e. Exc. Gef. Graf v. Wratislav. 33. Se. Fuͤrſtl. Gnaden 3. Fuͤrſt Clary. 39. Stephan Graf Dlivier Wallis, 40. Ge. Fürftt. Gnaden Koh. Fürft v. Lihtenftein. 41. Franz de Paula Czeczinkar Nitter v. Birnik, 42. Ce. Erc, Aloys Graf Kolomwrat, Biſchof zu Ko: ' niggräß: 43. Ernft Graf v. Padhta. - 44 J. U. D. Math. Kalina v. Sätenftein.. 45. Franz Becher, Befiger v. Chanowig und Glatina- 46. General: Major Karl Paufh v. Lhotta, 47. Zacharias Gradl, Befiker des Guthes Nacketen— doͤrflas. >» = 48. Sohann Nadherny, Befiker v. Chottowin. 49. Anton Freyherr v. Hoch ber g. 50. Frau Louiſe Gräfin v. Somſſich. 51. Aloys Mattaß, Pilſner Bürger. 52. Se. Hochwuͤrden Hr. Biſchof v. Budweis. 53. Adalbert Mladota Freyherr v. Solopiff. 54. Freyberr Sofepp Wanczura v. Rzechnitz 55. Franz Woborzil, Befiker des Guthes Brnka. 56, Georg Edler v. Stöger, Befiker v. Win. 57. Anton HYubatius Ritter v. Kottnom, 58. Wenzel Müller, Befiger des Guthes Lhotta Has watſchowa. 59. Jakob Veit, Beſitzer v. Liboch. 60. Die Gemeinde d. Stadt Krumau Budweifer Kreifee, 61. Se. Fuͤrſtl. Gnaden Hr. Alfred Fürft Windifh-Gräg. 62. Karl Freyherr v. Leonhardi. : s ne ir ——— af I u 63. Frau Sophie Gräfin v, Chotek geborne Fuͤrſtin v. Auerfperg- 64. C. Ritter v. Andrea. 65. Johann Rudolph Graf v. Ezernin, 66. Freyherr 9. Bibra. Mehrere £, £. Profefloren der Prager Univerfitat und Gymnafien haben ihre unentgeltl. litteraͤriſche Mitwir— fung dem Mufeum zugefichert, Gewiß! ſolchen patriotiſchen und wiſſenſchaftlichen ‚Eifer findet man in keinem andern Lande, wie in Oeſt⸗ * * reich. Die Sanımfung in Bien, Pefth, Grak und Mähren, jetzt in Prag find einzig, und die zoologifhe zu Wien foll die Pariſer bey weitem übertreffen. Und fo-ift fein Zweifel, daß der wiflenfchaftlihe Sinn und Eifer bey der öfter. Regierung, bier namentlich beym Kayſer, bey den öfter. Großen und Reihen, ja felbft bey deu andern Bürgern wirkſamer iſt, als in jedem andern Lande. Aber, wir fragen euch: was macht ihr damit? Nicht‘, nichts, und wieder nichts. Jeden Monat liefern und die Franzofen vortrefflihe Arbeiten aus ihrer großen Sammlung. Aus der Wiener nichts, aus der Gräaßer nichts, aus der ungarifhen nichts; und nichts wird Fonts - men aus der böhmifhen — wenn die Verhaͤltniſſe fo Bleiben. And welche find es? ES iſt fein Zweifel, daB der Fehler an den Gelehrten liegt, und dieje. offen» bar dem, was die Kegierung und die Großen thun, feis neswegs entfprechen. Solche Regierungen find zu bes dauern, welche fo große Anftrengungen vergeblich mas chen. Aber warum thun denn die Gelehrten nichts? Hier liegt der Haf,im Pfeifer. Hier kommen wir auf unfer altes Lied, Prehzwang, Geifteszwang: Wer legt den dem Naturforfcher auf? fragt ihr. Begreift ihr denn nicht, daß in der Welt alles wechſelſeitig ift, daß Ge= lehrter Gelehrten anfpornt, Wäre bey euch ein veges allgemein Litterarifches Leben und Weben, trieben die Selehrten manchen Muthwillen, fühlten fie fih freu zur Ergoͤtzlichkeit, dürften fie ſchreiben, was die Luft ihnen eingiebt, dann würden auch die Naturforfcher fih anges regt fühlen. Geehrt wird Der Gelehrte nur, Mo der litt. Verkehr allgemein ift, gefpornt toird er nur, wenn ex) wetteifern Fanır, Luft und Kraft zu produeiren hat man nur, wenn das Product Abgang findet. Was hel— -fen end; daher alle euere Sammlungen, wenn fie todt liegen? Für jedes Zah muß ein und der andere Mann dabey angeftellt feyn, ein Mineraleg, zwey Botaniker, 2—3 Zoologen, ein Zootom, einige Zeichner — fonft wird nichts; das Geld iſt weggewerfen, die edeln Auf— opferungen der Großen Arnten Spott flatt Ehre. Der Anfang aber von alle dem ift die Abfchaffung des Cenſur— ſyſtems; will man auch nod) nicht alles ohne Eenfur dru— den laffen, fo müffen doch die Bücher freyen Eingang und freyen Derfehr haben. Niemand hat von der Fitte- ratur weniger zu fürchten, alles hat es davon zu hoffen. Ein Land wie Deftreich mit folch milder, wiſſenſchaftlicher Fürftenfamilie, mit ſolch weifen und veften Einrichtungen, mit folhem Reich⸗ thum, mit folhen Sammlungen, nit ſolchem Himmels- firih und Boden, mit fo mannichfaltigen Naturpros ducten, mit folchen phnfifchen Kräften ware der Halt und Stock der europaiſchen Staaten, wenn ebenfo die geiftigen Kräfte frey wirken und fi üben Eönnten. Sind denn die andern Staaten mit Preßfreyheit in fhlehtern Umftanden? Iſt es unruhiger daıinn wegen der Preßfreyheit? Freylih muß manchmal ein Minifter etivas hören, wenn er will; aber ift denn das Hhr eines Minifters ein fo wichtiges Ding, daß debhalb Mil: lionen anderer fehier gleicher Menſchen, einen Theil ihrer Freyheit verlieren follen? Bloß diefe Betrachtung follte jeden Minifter beftimmen , auf Aufhebung des Werbotes und der Einrichtung zu dringen, durch welche ein anz= als Oeſtreich; ailes aber, . 1103 - gebornes Recht dem Menſchen geraubt wird, nehm⸗ lich das Recht auf fein Wort. Verletzt das Jemanden, nun fo werde es gerichtet. Woher aber die Befugniß, es vorher zu binden? Dürft ihr dem den Arm vorher binden, weil er eine Ohrfeige anstheilen kann und tiel- leicht wirklich eine austheilt? Dürft ihe dem Menfihen Luft und Licht rauben, weil er es braucht, um mit ihrer Hülfe zu ſtehlen? Mögen die Volker unmündig ſeyn, ein ſchreckliches Wort von einem Volk; was an fi uns gerecht ift, darf nieund in feinem Falle eingeführt werden. Metternich ift Doch ein tüchtiger Mann. Gollte er nicht Meifter werden über halbalte Borurtheile ? Verzeichniß von ausgeſtopften Saͤugthieren und Voͤgeln, welche am ı2ten Detober 1818 u. folg. Tage im zoologiſchen Muſeum der Koͤnigl. Univerfitat zu Berlin dem Meiftbietenden öffentlich verkauft werden follen. Man wendet fih an den Herren SEE, Maurerſtraße \o. 31. — Rammelsbexg/ im zoologiſchen Muͤſeum. Beyer, ebendafelbft. Sury, Markgrafen: a No. 41. Behrenftraße — Guin, No. 24. Die Bedingungen des Verkaufe find übrigens die bey ähnlichen Berfteigerungen feftgefeßten einer baaren Zahlung in preuffifchein Courant, ohne weiche die Ablie— ferung der erftandenen Sachen nicht gefchehen kann. Berlin, im Junius 1818. i Lichtenftein. V. bedeutet vortrefflih, ©. gut, M. mittelm., ©. [hlcht. ı) Säugthiere ı. Cynocephalus ursinus, n. Simia ursina Penn, et S. Sphinx Auct. ©. 3 Thlr. 2. Gercopithecus Sabaeus, G. 2 Thlr. 3- Cercopithecus sinicus. G. 2 Thir. 4. Pithecia Monacha, Capucino Humb, V. 5Thlr. 5. Callithrix hypoxantha V. 6 Thir, 6. Callithrix sciurea, 9, 2 Thlr. 7. Callithrix Apella. Bloße Haut. ı Thlr. 8. Hapale argentata, 9, Thlr. 9. Hapale Rosalia. G 4 Zhlr. ı0. Hapale Ursula. 9. 3 Thlr. ıı. Hapale Midas, B. 3 Thir. 12. Hapalt Eon — nigris. V. 2 Ihr. 13. Didelphys marsupialis? Jung in Weingeiſt. 12 gr. 14. Didelphys Ba V. Chr. Aka ; 15. Sciurus cinereus. ©. ı Thlr. 26. Sciurus aestuans. W, ı Thlr. 17. Cricetus vulgaris. G. 16 gr. 18. Mus decumanus, G. 12 gr. ı9. Mus Musculus, ©, 8 gr. 20. Georychus capensis. ®.. 2 Thlr. 12 gr. 21. Hypudaeus amphibius, ©. 16 at. 22. Hystrix prehensilis, V. 4 Ihr. 23. Hystrix subspinosa, W, 4 Thlr. 24. Hystrix insidiosa.. 9. 4 Thir. 25. Lepus variabilis. B. ı hir, 26. Dasyprocta Aguti. V. 3 Thlr. 27. Hydrochoerus Capybara. 28. Bradypus ——— 5 Thlr. 50. a. Dasypus niger. 6, 3 Thlr, 1104 , zo. b. Dasypus niger. Zünger. V. 2 Thtr. 50. c- Dasypus .niger, ın Weingeiſt. ı Thlr. o. Psittacus moluccensis. G. 3 5. Psittacus Erithacus. 4. Psittacus menstruus, V. 5. Psittacns festivus. 3 B 6. Psittacus ochrocephalus. ©. 2 . Myrmecophaga didactyla. (Ohne Krallen.) 2Thlr. . Tachyglossus Hystrix. . Phyllostomus hastatus, G. z Zihlr. 12 gr. -. Phyllostomus vittatus, G. 3 Thlx. ;. Chrysochloris aurata. in Weingeift. 5. a. Chrysochloris aurata, M. ı Thlr. . Talpa europaea Lin, var. alba, V. in Weingeift. ı Thlr. . Nasua Monde, . Canis Lupus. {fehr groß.) 4 Thlr. . Meles vulgaris, V. ı Thl . iIIyaena Crocuta. G. 10 Thir. © 3 Thlr. 3 Thlr. r Junges; Haut. ı Thlr. ı Fe Felis Pardalis Lin. Ozelot. M. 2 Thlr. 43. Viverra Civetta. M. 1 Thlr. 44 Mustela Erminea, Yung im Sommer, G. ı6 gr. 45. Mustela Erminea, Alt ım Winter. G. 20gr. 46. Mustela putorius. VB 16 gr. 47. Mustela putorius, mit 5 Jungen. B, Thlr. a8. Mustela Martes, V. ı The 4g. Lutra vulgaris. ’ rauhen. h "ag. a. Lutra vulgaris. G. 2.%hle. x ‘50. Phoca vituliaa. G. 3 Thlr. 2) Bog eh 3, Psittacus fünereus. G. 5 Thte. — V. 2 Thlr. RB 47 7. Psittacus leucogaster. M. 2 The. g. Psittacus vulturinus._ 3. 5 Thkr. 9. Psittacus surdus. 2 Thlr. 12 gr. 9.2 10. . Psittacus elegans. ‚ Psittacus melanonorus. ®. 2 Th. ı2 gr. Psittacus accipitrinus, V. 5 Thlr: V. 8 Thlr. we Psitracus scapularis. DB. 4 Zälr. 12. 2. Idem, MM. 2 The. N: { & 15. Psittacus Aracanga. V. 5 Thlr. idem 3 Thlr. 12 gr. 14. Psiitacus Ararauna. V. 5 Thlr. 14. a. Idem,. ©. 2 Tolr. 15, Psittacus severus, © .3 Thlr. 12 gr. 16. Psittacus Makavuanna, G. 3 Tolr. 12 gt. 37. Psittacus Makavuanna.. ®, 4 Shlr. “ Psittacns canicularis. V. . Psittacns Taraba. Psittacus gnianensis. V. 2 Thlr. . Psittäcus rurfirostris. Psittacus haematodus. ©. “ Psitiacus Gonarouba. M. 2 Zhlr. . Idem. ! —— erythrogaster. V. 4 Nthlr, 2 Thlr. 4 Ihle. ®. 2 Thlr. 6 Thlr. ®._4.%hlr. 25. Psittacus australis. B. 4 Thtr. 26. Fsittacus Chloris. IS. 1 Chlr. 12 ar. 07. Psittacus virescens. V. 2 Th. . Psittacus Tuipara. ‚a. Idem. , Psittacus Tui. ®. 2 Thlr. & TShlr. 12 gr. 2 Thlr. ©. Er Psittacus passerinus, mas. %. 2 Thlr. 31. Psitacns passerinus, fem. ®. ı Thlr. 22 gr. 52. Pezophorus formosus. V. Thlr, 55. Ramphastos Toco. _%. TO Thle. Be 54, Ramphastos erythrorhynchos. V. 4Thlr. 34. a. Idem. IM. 2 hr. A 55. Ramphastos ticolor. MW. 3 Thtr. 12 gr. 36. Preroglossus Aracarı. 3. 3 Thir. 56. a. Idem. M, 2 Thlr, — — 57. Ptexoglossus Aracari. JUNG. DB. 2 Thir. 12 gr. 58. Pteroglossus nigridens. V. 4 Thlr. 39: ee. dimidiatus. 2. V. 8 Thlr, 40. Corythaix Persa. ®. 12 Thlr. 2 Thlr. 12 gr. riridis. V. en vi 2 Thlr. 12 gr. Trogon viridis. £ V. 45. Crotophagr Ani. V. 1 Thle. 2o'gr. 4}. Crotophaga major. V. 2 Thlr. 12 gr. 45. Bucco melauoleueos. V. 2 The, 8 gr. 49. Bucco Tamatia. V. 3 Thir. “ 47. Bucco somnolentus. ®. 2 Thir, 8 8. Bucco viridis. 9. 5 Tohlr. 49. Bueco leucops.- ®. 3 Thlr. 50. Bucco einerens, V. 4 Thle., * 51. Buceo tenebrosus. V. ı Thlr. 12 gr. 52. Bucco fuscus. V. 2 Thlr. 8 gr. 55. Cucnlus chalcites. B, 3 Thlr. 54. Cnculus auratus.ı WB, 6 Thlx. 55. Cuculus prionurus. M. 2 The. .50. Cueulus prionurus juven. M 2 Thlr. 7. Cuculus cayanus,. V. 3 Chr: 58. Cuculus canorus. 16 v - . a, Cuculus canorus, roth, $. ı Thlr. 8 gr, . Cuculus galeritus. V. 2 Thtr. : Cneulus galeritus. var. G. ı Thlr. 12: gr. » Cuenlus torgnatus. G. ı Ihlr. 12 gr, j 2. Cuculus »urilus, SM. 2 Thlr, 12 gr. 5 Jynx Torquilla, V. 16 gr. Picus comatus. 9, 5 Thir. . Pieus lineatus. 9%. 5 Thlr. Picus Martius, G. 2 Thlr. Picus .cumpestris. Picus cayennensis. ®. 2. Picus robustus, 9, 4 Picus passerinns, 23, . Pieus eryıhsocephalus, . Picus coronatus. V. 4 Ch . Picus major. M. 16 gt. Picus medius. ©. 12 gr. Picus minutus.. 9%. ı The . Galbula viridis, 9. 3 Shin, Galbula oyanocephala, VB. 2 Thtr. j . Alcedo torquata. %. 2 Thlr. 12 qr. . Alcedo erythrorhynchos M. ı Thlr. 12 gr, . Alcedo Amazona. V. 2 Thlr, . Alcedo americana. V. ı Thlr, 12 gr. . Alcedo americana. f ®. ı Thle, 12 gr, . Alcedo superciliosa. V. 2 Thlr. 7. Alcedo Ispida. V. 16 gr. Alcedo tıidactyla, M. 2 Thlr. . Merops Apiaster. V. 20 gr. . Meropa ? carunenlatus, 1. Merops? cyanotis. V. Merops? corniculatus, Merops? melanops. ®. . Merops? eupogon. V. Merops? sublineatus. V. 2 Thler. . Merops? cuculliger. V. 2 Thir. Merops? Novae hollandiae._ ®. 2 Thir, . Merops ? scandens. V. 2 Ther. —— ? Figulus. "9. 1 Rthlr. 12 gr. 100. Trochilus Pella. 9. 3 hir. 301. Trochilus furcatus. V. ı hl. ı2 gr. 2 Thlr. 12 gr. Thlr. lx. 2 Thlr. 12 gr. 2 Thlr⸗ V. 2.Thlr. 12 gr. 2 Thlr. 2 Thlr. 102. Trochilus macrourus. V. ı Thlr, 12 gr. 103. Trochilus sapphirinus. V. ı Thlr, ı2 gr. 104. Trochilus Mango. 9.3 Thlr. 305. 200. 107. 208. 309. 110. ııı. Trochilus dominieus, V. ı Thlr. ı2 gr, Trochilus pectoralis. ©. ı Thlr. 12 gr. Trochilus leucogaster? V. ı Thtr. Trochilus campylopterus, G. ı Thlr. 12 gr. Trochilus glaucopis. ®. ı Thlr. 12 gr. Trochilus Mangeus. ©. ı Chir. 12 gr. Trochilus superciliosus. ®. ı Thlr. ı2 gr. 112. Trochilus Moschitus. V. ı Thir, 12 gr. 113. Trochilus atratus, ®. 12 gr. 114. Trochilus Colubris. V. ı Thlr. 12 gr. 2.6. Trochilus ruber, V. ı Thlr. 12 gr, _ — u ie Fe DE m * — — — — SE 6. Trochilus-bieolör. WM; ı Thlr. 12 gr. 9— Trochilus-bicolor, var. M. ı Chi ‚218. Neotarinia famosa. V. 2 Thlr. ‘219. Nectarinia violacea- G 2 Shlr 426. Nectarinia melampogon. V. 3 Thlr. > 121. Nectarinia chalybea. . V. 2 Thlr. 122. Nectarinia coerulea.c. WB, 2 Thl. — 123. Nectarinia eyanea. m. 9.» Thlr. dir] 124. Nectarinia cyanea. f. V. 2 Chir, > "125. Nectarinia flaveola: 3%. ı .Thir. j 126. Nectarinia mitrata. 9. ı Dhlr. 12 gi, 127. Nectarinia infnscata. ©. 8 gr. 128. Nectarinia Caffra, V. 2 Thlr. 12 gr. 129. Certhia familiaris. V. 6 gr. 130. Certhia rubricata. G. ı Thlrs a2 gr. 151. Certhia cinnamomea. G. r &hlr. 12: gr, 132. Certhia superciliaris. Wr Thlr a2 gr- 135. Certhia striolata. V. 1.Chlr. 22 gro > >: 134. Certhia mentalis. "DB. Zhlr. en) 155. Certhia rufifrons. V. ı Thlr. 136. Certhia jugularis. V. ı Zhlr. 137. Certhia frontalis. V. 1 Zhlr. — — 158. Dendrocolaptes (Oriolus) Picus. ıB.,2..Shlr,) 139. Dendrocolaptes: guttätus. ®. 2 Thlry u. .00 140. Dendrocplaptes tennirostris. Wlı2,Thlrs « ı4r. Dendrocolaptes'turdinus. B. 2 Thlr. f 142, Dendrocolaptes cuneatus. B. 2Thlr. 145. Xenops gemibarbis. V. 2 Thin ni 144. Sitta europaea. G.8gr. - 145. Oriolas Xanthornus. V. 2 Thir. 146. Oriolus Jamacaii, V. 2 Thlr. 147. Oriolus Icterus. V. ı Thlr. ı2 gr. 148. Oriolus varius. V. ı Thlr. 12 gr. 249. Oriolus icterocephalus, V. 2 Thir 150. Oriolus sericeus.' V. ı Thlr. 12 gr. 151. Oriolus phoeniceus. V. 3 Thlr. 152. Oriolus guianensis. V. 2 Thlr. 155. Oriolus ‚cayanensis. ®..2 Thlr. - 154. Cassicus niger. V. 2 Thlr 155. Cassicus haemorrhous. V. ı Th 155. a. Cassicus haemorrh. juvenis. V. ı Zhlı. 156. Cassicus persicus. V. 2 Thlr. 156. Cassicus persicus var. ®. 2 Thlr. 157. Cassicus cristatus, V. 2 Thlr. 12 gr. 157. Cassicus crist. var viridis. V. 2 Thlr. a2 9% 158. Sturnus ludovieianus. B. 2 Thlr, 159. Sturnus vulgaris. V. 12 gr. ı60. Turdus viseivorus, V. 12 gr. 161. Turdus musicus. V. 12 gr, 162. Turdus pilaris. ®. 12 gr. 165. Tnrdus ıiliacus. ©. ı2 gr. 164. Turdus arundinaceus.. &. 12 gr. 165. Turdus rufiventris. ®. x Thlv, 166. Turdus humilis: V. ı Ihr; 167. Turdus humilis. var.: ®..1ı Thlr, 168. Turdus migratorius. . ©. 16 gr. 169. Turdus? Certhiola, V. ı Thlr. ı2 gr. 170. Turdus saturninus. V. ı Thlr. 171. Turdus lividus, V. ı Thlr. 172. Turdus brasiliensis.. ı Thlr. 175. Turdus rufus. ©. 16 gr. ‘174 Turdus cearbonarius. G. ı6 gr. 175. Turdus brachypterus. V. x Thlr. 12 gr. 176. Turdus triostegus.! V. 3 Thir. 177. Turdus Merula. 2. B. ı Thlr. 178. Turdus torquatus. V. ı2 gr. 179. Cinclus aquaticus, ®. 12 gr. 180. Anthus campestris.. M. 8 gr. 181. Anthus pratensis. M. 8 gr. _ ıg2. Motacilla cyanoleuca. ©. ı Thlr. 183. Motatilla fava, V. ı2 gr 184. Motacilla alba. G. 8. gr. 185. Motacilla Oenanthe, SD. 6.gr. “ 186. Motacilla Rubetra. ®. g gt, fi. ıgı8. Heft 6. \ 87. Motacilla Phoenieurus. 37 & 16,91. 188. Motacilla sueeica. ©. 8 gr. 1 189. Motacilla cyanecula. G. r Sh 190. Motacilla Rubecula, G. g gr. — 191. Motacilla Trochilus. 9.8. gr. F 192. Motacilla Hippolais, VB. 8: gr. 193. Motacila aurorea, . &. 2 Shlr. 194. Motacilla aestiva..®, ı Shlr. .., 195. Motaeilla Guiray Bo 1 Hm oussu 196. -‚Motaeillatlateralis.. Mir Ehlers... -197. Motueilla americana, : 9. 20. gr- 298. Motacilla cyanea. G. a Thir. 199. Motacilla cyanocephala. ®. 20 gr. 200. Motacilla cyanocephal, V. 29 gr. 200. a. Motacilla cyanocephala, jung, V. 16 gV. 201. Motzcilla Velia. 2. V. 2 Thle. 202. Motacilla Velia. jung. V. 20 gr- 205. Motacilla bivittata. V. a Thlx. 204. Motacilla furva. V. ı Thlr. 205. Motacilla Troglodytes, 9. 8 gr. 206. Muscicapa atricapilla. G. 4 gr. 207. Muscicapa oleaginea. W, Thlr. 208. Muscicapa leucocephala. V. ı Thir, 217. Muscicapa.cayanensis, V. 20 ar. 218. Muscicapa animosa, ‘©. 1, Chir. 219., Muscicapa nigrigeps. V. 3 Thlr- 226. Lanius naevius. 9, 1 Thlv. 227. Lanius naevius. f, ®. 1Thlr. 228. Lanius strigosus, V. ı Thlr. 8 gr. 229. Lanius strigosus. f. M. ı Thlr. 230. Lanins stagurus. ®.-ı Thlr. ı2 gr, 231. Lanius stagurus, f, V. ı Thlr. ı2 gr. 2352. Lanius- Domicella,. B. ı Thlr. 8 .gr- 233. Lanius agilis. V. 1 Thlr. 12 gr. 234. Lanius lugnbris. &. ı Zhlr, 235. Lanius flavus. V. ı Thlr. 236. Lanius ornatus, V. 2 Thlr. 237. Lenius leucopogon. ®. 2 Thir, 238. Lanius Gnatho. %. 3 Thlr. 239. Lanius collurio, 2. V. z Thlr. 4 gr. 240. Lanius ruficeps. V. 16 gr. 241. Lanius minor. V. 16 gr. 242, Lanius Excubitor. ®. 16 gr, 2435. Lanius cajanus. V. 2 Thlr. 244. Lanins cortieinus.. DB. 2 Thlr. 245. Lanius aurantiacus. V. r Thlr, 12 gr, 246. Lanius Cinclus, V. 2 Thtr. * 247. Lanius Guianensis.. V. ı Zhlr. 248. Myiothera superciliaris. V. ı The. 249. Myiothera fuliginosa. V. x Thir. 250. Myiothera perlara. V. ı The. 251. Myiothera guttata. W. 1 Thlr. 252. Myinthera squamata. V. ı Thlr. 12 gr. . 253. Todus cinereus. V. ı Thlr. 254. Todus Caneroma. x Thlr, 12 gr. 255. Todus olivacens,. 9. 2 Zhlr. 257. Pipra Rupicola, ©. 2 Thlr. 12 gr. 255. Pippra Pareola. V. 2 — . Pipra Pareola. £.’ Br Thing, N „mr 555. Fringillatemporilis. & Th. 2 dei . Pipra. auricapilla, MW, ı Chen. | "0% 354. Fringilla nen) [Cup : En Se . Pipra leucocilla- V. ı Thlr, 12 g. "ost 355. Fringilia detruncata. f. G. Thlr. 12 gr: ‚ Pipra Aureola. 9. 2.Chlr id “ 556. Fringilla Bengalus.- G. 1,$hfr. 12 gr. . Pipra erythrooephala, Wi 1 Chu! ©. #0. ı . 337. Fringilla. Astild, M. Thir. N . Pipra strigilata, 9, 2 Tpmloagı x 558. Fringilla pectoralis. V. zn Xhlr 12 gu ;. Pipra pyrrhocephala. "W)ı SER T2 gem M Bar 559. Fringilla sibirica. :6. 2. Ch. a4 6. Pipra Manacus. WB. x hir. ROM... 340. Fringilla Paradisea. 6.1 Ihlr. 12 gr. . Pipra Manacus. f, Vor Th } 34,. Fringilla oryzivora, .G. ı Chir. ı2 gr. . Spizites punetatus, (Pipra). 8. 2’Thlr, 12 gr. 9 342. Fringilla phalerata. ı G. x Zhlr. 12 gr. . Spizites punctatus, f.: WM. 3 Thle. 12 ar, T 345. Fringilla Oryx. G. 1 Chr. 16 gr. . Parus major. ® 16 gr. i . 544. Fringilla cardinalis, V. 2 £hle. 12 gr. . Parus eyanus, ©. ı Thlr. 545. Fringilla Gnatho. V. 2 Thlr, 12 gr. . Parus coeruleus. G. ı2 gr. 345. a. Idem. M. ı Ihr. 12 gu . Parüs’ater. 12 gr.‘ BAR N 345. Fringilla cayanensis, V. 1&hlr. 12 gr. . Parus palusſtris. &; ı2/ gr. ° 347. Prionites Momota: V. ‚2 Chir. ı2 gr. . .. Parus eristaus. V. 8 gr, sriaVniiı 348. Prionites ruhcapillus.t W112 hir, 12 gu. > . Parus, caudarusı'ı B.22: gr, 349. Corvus Corax, W220 gr. ; r . Parus biarmieus, G. ı Lhlr. gr gve.. 1 350. Corvus Cornix, DS, 16 gr. . Parus regulus. (Motac.) ' &.‘g. gr. ' 351. Corvus frugilegus. 9. 16 gr- 79. Alauda arvensis. -&, ı2.gV. 552. Corvus monedula. 3. 16 gr. . Alauda cristata, G. 12 gr. j 355. Corvus Fica. ®. 2ogr. . Alauda cepensis. : V. 2 Thlr. 9. gr, 554. Corvus glandarius. ©. 16 grsoon . Emberiza nivalis. -G. 16 gr. W 2 554. Corvus @aryocaractes..G.Hn 12 usio, 95. Emberiza eitrinella. B,.16 gm »qm0isen N ‚oe 355. Corvus Pyrrhocorax. V. 11 Thin agr · . Emberiza scohoeniclus, Wi. ı2 gr. »usoiorui „as 556. Corvus Melanops. V. ı Shlr.26 gus il. > Eimberiza Pithyorims. © G. 1 Zhlis vo Mai 357. Corvus.Melanops. ver. V. Chle 16 gt= . Enıberiza’brasiliensis. MW. 8 Thuanz ge) 12358, Corvus pilearus., G. .ı Thlilaz geio . Emberiza-aureola. V. ı Dhlr. zeigen sent .« 359. Corvus olivaceus. M.. ı Thlr. 12 gr, . lanagra cristats, M:ı Th 7 ' 560.. Corvus cristatus. G. I Shlr..16 gr . Tanagra Sayaca, V. ı Thlr: 361. Coracias garrula. V. 20. gr . Tanagra Sayaca F? B. Chlr. 562. Coracias Galbula. V. 16 gr. . Tanagra SayacaM. V. ı Thlr. 363. Coracias Galbula. f. W. 12 gr, Her - Tanagra silens; V. ı Thlr 12 gr. 364. Coracias abyssinica, ®B. 2 Tblr. 16: gr . Tanagra vegeta. 1'Thlr. 12 gr- 565. Coracias bengalensis V. 2 Thlr. 16 gr . Tanagra magna. V. ı Thlr. 366. Coracias viridis. G. 2 Thir. 20 gr, . Tanagra muta. V. 2 hir. 367. Paradisea apoda. x 5 Zhlr. . Tanagra loricata. ®, ıThlr. 4 gr. £ 368. Paradisea fulva. M. ı The. 12 gr. .. Tanagra Leveriana. ®. r Thlr. 12 gr: 56,5. Paradisea regia. ©. 4 Shlr. . Tanagra nigerrima, M., r Ihle. 4 gr. 570. Ampelis Cotinga. ®. 10 £hle, . Tanagra Porphyrio 9. ı Thlr. 8 gr. 371. Ampelis cayana, V. 6 Zhlr, . Tanagra -leucophaea. ®. 1 Zhir. 497, 72. Ampelis Pompadora. 5 Thlr—. . Tanagra Jacapa. V. 3 Thlt. 375. Ampelis purpurea. V. 5 Thlr, - . Tanagra-Brasilia. ®, x Thlr. 12 gu, ı 574. Ampelis purpurea. $.: BL 3: Ch . Tanagra Brasilia. f ®. ı Th, j 375. Ampelis:nudicollis. V. 3 Thir. ..Tanagra flavas V. 1 Chir. ) 376. Idem. F. ®. 3 Thlr. . Tanagra flava, f. V. 1Thlr. | 377. Ampelis foetida. G. 2 Thlr: ). Tanagra mexicana, V. 2 Thlr, 375. Ampelis foetida var. ©. 2 Thlr; . Tanagra brasiliensis, V. ı The. 8 gr: 379. Procnias ventralis, V. 2 Thlr. 12 gt. . Tanagra Tatao, V. ı Thlr. 16 gr. 5g0. Procnias ventralis. £. ®.. 2 £hlr.. . Tanagra cyanocephala. 2. ®. 4 Thlr. 581. Hirundo rustica. ®. 16 gr. . Tanagra tricolor. B. r hl 8 gr. 592. Hirundo urbica. ®. 16 gr: 11. Tanagra violacea 9. 1 The. 8 gr 583. Hirundo riparia. ®. 16 gr. —D . Tanagra violacea. & V. 1Thlr. 564. Hirundo dominicensis.. ®. ı Thlr. 12 gwi. ; Tanagra gutturalis. B. 2 Thlr. : 395. Hirundo Tapera V. ı Thlr: 12 gr. . Tanagra Jacarina. V. ı Thlr, 8 gr; 350. Hirundo leucoptera, B. 2 Shlr: “ . Fringilla Chloris: G. 12 gu 387. Hirundo.hortensis. ®. ı*Thlr. 12 gt. . Fringilla Serinus. V. 16-gr. 308. Hirundo violacea.. ®. 2 Thlr. . Fringilla coelebs, ©. 16 gr. 589. Hirundo violacea, f. V. x i£hlr. 12 gr. ß . Fringilla cannabina. ©. 12 gr, 590. Cypselus cayennensis, V. z Zhlr, 12 gs. . Fringilla linaria. W 16 gr. 591. Cypselus Apus. V. 16 gr. . Fringilla Spinus. M. 8 gr. 392. Caprimulgus europaens. V. 20 gr. . Fringilla Cardnelis, G. 12 gr. 395. Caprimulgus albicollis. ®. 2 Thlr. 12 gr . Fringilla Pyrrhula. ©. ı Thlr. 594. Strix Bubo. V. 2 Thlr. 16. gr. . Fringilla Coccothraustes ®. 16 gr. 595. Strix Otus. ®, 20 gr. . Fringilla dominica. V. 1Thlr. 3 gr, 396. Strix brachyotos. M. 20 gt« 5. Eringilla philippina: M. 2Thlr. 397. Strix Aluco. V. 20 gr. ;. Eringilla pustulata. M. 1 Thlr. 12 gr, 598. Strix fammea. ®. 20 gr.. - . Fringrlla rosea. G. ıThlr. ı9 gr. \ 399. Strix flammea. var, 8. ı Thlr. 8 gr; 8. Friugilla albicollis. 2 Thlr. 400. Strix perlata. V. 1 Thlr. 16. gr. g. Fringilla acantliura. V. ı Thlr. 12 ge 4oı. Strix nyctea. G. 5 Xhlr. . Fringilla acanıhura. £ ®. rXhl. 12 gr, 402. Strix decussata. G. 1 hl. 4 90 Fringilla Ciris. V. 2 Thlr, 403. Strix pumila. V. 2 Thlr. . Fringilla Amandaya, DB. + Chlr, 12 gr Ao4, Falco Pygargus. G. 16 9}. * nme w 3 ib; } . k * 3 "405. Falco aeruginosus. G. Thlx⸗. 477. Charadrius brasiliensis, @. 20 gr, ” 406, Falco palumbarius. m. G. 2091. - 478. Charadrius cayennensis. ©. ı Th. - 407. Falco palumbarius, f. ®. 20 gr. ' hir 479. Charadrius collaris, M. 20 gr, 408. Falco palumbarius. juv, ©, 20 ar, , 490. Calidris arenaria, ©, 20 gr. — BE Falco buteo. G. 16 gr. —— 481. Himantopus rufipes, V. ı Thlr,. 410. Walco lagopus, G. 20 gr. 41. Falco Nisus. V. 16 gr. 412. Idem F. B, 169% +. 484. Palamedea coınuta, V. ı2 Thlr. { as Talco subbuteo. V. 16 gr. 485. Ciconia alba. M. r Thlr, 414. Idem F, ©. 16 gr. 486. Ciconia- nigra. ©. ı Thlr. 12 gr. 415. Falco Tinnuneulus, V. 16 gr, 487. Grus pavonina, &.8 £hlr, 416. IdemF. B. 16 gr. 487. a. Grus pavonina. S. 4 Thlr. 417. Falco Milvus. V. 20 gr. 488. Ardea einerea. ©. ı Thlr. $. gr. 418. Falco Haliaetos. G. ı Zhlr. 489. Ardea purpurea. ©, ı Thlr. 8 gr, 419. Falco macularus. G. ı &hlr 490. Ardea stellaris, V. ı Thlr, ı2 gr. 426. Falco Chrysactos. DV. ı Xhlr.. 16 gr, 49ı. Ardea minuta. 9, ı Zhlr. 42ı. Ealco Chırysactos, var. W. 1 Thlr. 12 gr. 492. Ardea minuta, f. V. ı Thlr. 422. Falco Albicilla. V. ı Shlr. 20 gr. 493. Ardea palliata. ®, 8 hir. 25. Falco Albicilla. var. -B. 1 Zhlr. 16 gr» 494. Ardea Agami, ©. 5 Thlr. 424. Falco rutilans. V. 2 Thlr. 495. Ardea Agami. juv. ©. 3 Thle- 425. Falco ardesiacus. V. 2 Thlr. 496. Ardea Leuce. &, 5 Thir. 426. Falco magnirostris, ©, 1Thlr. 12 gr, 497. Ardea Egretta. M, 4 Thlr. 427. Falco magniröstris. ©. ı Thlr. 12 gr, 498. Ardea Pınnata. ©. 3 Zhlr. 428. Yalco.bidentatus. G. 1 Thlr. ı2 gr, 499. Ardea sczpularis. V. 4 Thlr, 429. Lalco thpracicus., G. 2 hir, 500. Ardea scapularis. v. ®. 2 Thlr, 450. Falco degener. ©. 2 *hlr. 501. Ardea brasiliensis. 9. 3 Thlr. 12 gr. 451. Falco degener. var. V. 1 Thlr. 16 gr, 502. Eurypyga Helias. G. 3 Thlr. 452. Falco Cheriway. V. 3 Thlr. 503. Cancroma cochlearia, V. 3 Thlr. 455. Valco nudicollis. V. 3 Thlr. 504. Cancroma cochlearia, v. ®.3 Thlr« 434. Falco plumbeus. &. 2 Thlr. 505. Tantalus Loculator. V. ıo Thlr. 455. Cathartes Aura. G. 4 Thlr. 506. Ibis rubra, V. 6 Thl. " 456. Cathartes foetens. G. 4 Thlr. 506. a. Ibis rubra. M. 3 Thtr. 437. Cathartes Papa. M. 3 xhlr. 507. Numenius Arquata. ©. ,ı Thlr. 458. Cathartes Papa. jur. ©. 3 Thlr. 508. Numenius subarquata. G. 16 gt» - 459. Numida meleagris. ®. 16 gr. 509. Scolopax — B. 16 gr. 449: ‚Penelope Parraca, V. 2 Thlr. 12 gr. 510. Scolopax media. V. 20 gr. 441: Penelope Parraca. v. U, 2 Thlr. 12 gr. 5ır. Scolopax Gallinago. V. 12 gr. ' 442. Penelope superciliaris. V. 3 Zhlr. 3 512, Scolopax Gallinula. ©. 8 gr. 443. Penelope comata. V. 3 Thlr. 12 gr. 515. Scolopax frenata. B.r Ehir. 44. Penelope circinnata. VP. 4 Thlr. 514. Tringa pugnax. V. 16 gr. 494. a. Idem. G. 3 Thlr. 515. Tringa Glottis, 9. 20 gr. 445. Penelope circinnata, f V. 4 Thlr. 516. Parra Jassana. 9%, 2 Thlr. 446. Crax NMitu. V. 4 Thlr. 12 gr. 517. Rallus Gigas. B. 6 Thir. ' 447. Opisthocomus eristatus. ®. 3 Thlr. 12 gr, 518. Rallus immaculatus, G. 2 Thlre 12 gr. . 448. Phasianus Nycıhemerus. 6. 2 Thle· 519. Rallus aquaticus. V. 16 gr, 449 · Phasianus-pierus. ©. 2 Chlr. 520. Crex pratensis. M. 12 gr. 450. Pliasianus colchicus, ©. 20 gr. 521. Crex porzana. M. ı2 gr. 451. Meuura superba. ©. 6 Thlr. idem 5, = 522. Crex lateralis. 8, ı Thlr. 4 gr.. 452. Tetrao Urogallus. ©. ı Chlr. 4 ar, 525. Crex cayennensis. V. ı Thlr. 4535. Tetrao Tetaix. G.ı Zhlr. 524. Crex melampyga. V. ı Thlr- 20 gr. 454. Tetrao Bonasia, G. 20. gr. 3 525. Crex melampyga, f. ©. ı Thlr. ı2 gr. 455. Tetrao lagopus. G._ı Thlr: 526. Crex galeara. M. ı Thlr. 12 gr £ '4506. Perdix einerea. ©. ı Thlx. 12 gr. 527. Crex martinica. V. 3 Thlr. ' 457. Perdix guianensis, &. ı Thlr. 22 gr, 528. Crex Chloropus, ©. 16 gr, 457. a. Idem. I. ı Zhlr, 529. Fulica atra. ©. 16 gr. 458. Perdix marylandica, ©. ı Thlr. 8 gr. 550. Podoa Surinamensis, ©. 3 Thlr. 459. Perdix marylandica. f. G. ı Thlr.8 gr; 551. Recurvirostra Avocetta. G. ı Thlr. 8 gr- 460. Perdix Coturnix. G. ı2 gr. 552. Rhynchops nigra. G. 3 Zhlr. 461. Oortygis gibraltarica. ©. ı Thlr, 554. Sterna Hırundo. ©. 20 gr. 462. Columba Venas. ©. 16 gr. 554. Sterna magnirostris &: 2 Xhlr. 16 gr- . 465. Columba Turtur. ©. 12 gr. 555. Larus canus. G. ı Thlr. 464. Columba coronata, G. 5 Thlr. 536. Larus tridactylus. G. 20 gr. 465, Columba rufina. ©. 2. Thlr. 557. Larus fuscus. ©. ı Zhlr. 466. Columba rufina. v. G. 2 Thlr. - 558. Larus ridibundus, ©. ı Thlr. 467. Coiumba Jamaicensis. ®. ı Thlr. 12 gr, 539. Larus sidibundus. j. ©. 16 gr. 468. Columba Jamaicensis. f. V. ı Zhlr, ı2 gr. 540. Larus ridibundus. 7. hornoet. ©. 16 gr; 469. Columiba speciosa. G. 2 Thlr. 8 gr. 541. Procellaria capensis. ©. ı Ihlr. 16 gr, 479. Coltimba squamosa, ®. 2 Thlr. 542. Anzs membranacea. G. 4 Thlr. 474. Columba Talpacoti. 2. V. 2 Shlr. 545. Anas notata ©. 4 ‚ihlr. 472. Columba pusilla. ®,r Thlx. 22 gr. 544. Anas Sponsa. G. 4 Thlr. "475. Crypturus einereus V. 2.Chlr, 545. Anas autumnalis, ©. 3 Thlr. 474. 'Crypturus major. V. 3 Thlr. 546. Anas moschata. ®, 3 Thlr 475. Charadrius pluvialis... ®. 20 gr. 547. Anas pollicaris, G. 2 Thlr; 476, Charadrius curoniceus- V. 16 gr, 548. Anas clypeata, V. ı Thlr. nn 54g. Anas Crecea. ®. 16 gr. 550. Anas — Vo 20 gr. 551. Anas Nyraca. ©. 20 gr. 552. Anas Clangula. ®. r Zhlt. 6555. Anas Fuligula, ®, r £hlr. 554. Anas Fuligıla. f. V. 20 gr⸗ 555. Anas acuta. G: 20 gr. 656. Anas strepera, G. 20.91: 557. Anas glacialis. ®. ı The. 558. Anas glacialis. £&. 9. 20 gr. 559. Anas nigra. V. 1 Thlr. 12 gr. 560. Anas segetum? G. ı Xhlr. 12 gr. 561. Mergus Merganser. U. 1 Thlr. 4 gr. 62. Mergus ‚Merganser. f. .&..20.9r: F I Halteus brasilianus. ®. 3. Zhle. 3 564. Halieus brasilianus. j. 9.2 Thlr. 8 gi 565. Plotus Anhinga. ®' 3 T 566. Plotus Anhinga, j. %. 3 Thlr. 567. Colymbus cristatus. G. ı Zhlr. 568. Colymbus suberistatus. ©. ı Thir. 569. Golymbus auritus, G. 20 gr, 470. Colymbus minor. ©. 16 gr. 571. Eudytes arcticus. ®. 2 Thlr. 4. gr. 572. Uria Troile. ©. ı Thir. 4 gr. 573. Uria Grylie. G. ı Zhlr. 574. Mormon arcticus. ©, 2 Thlr. 575. Alca Torda. G. ı XThlr. 8 gr. In der. That ſpottwohlfeil. dem ie Gewaltigen ziehen nach Nahen. — Warum? Chlodwigs Zug? Karls des Großen Zug? udwigs feines Sohns? Arnulfs Fahre? 3 Brunos Plan? Wallt man zum. heiligen Grab? Um die Heere aus Franfreich zu stehen, bedarf es wahrlich der Kaiſer- und König = Werfammlung, nicht; Fraͤnkreichs Ruhe aber bedarf ihrer. Um die Pfalz an Bayern zu geben, bedarf es wahrlich der Zufammenfunft nicht; aber wu Baden zu ent fhädigen. Um Amerika zu ordnen wahrlich nicht; aber um das freygemwordene Portugal su vers forgen. Um Deutfihland zu Andern, mwahrlih nicht; aber um das Loos wegen Maynz zu werfen. Um das Meer zu befreyen, wahrlih-nicht; aber um mitzuſchiffen. Um den chriſtlichen Bund zu erfuͤllen, wahrlich nicht; wohl aber um einen h. Bernhard. zu ſuchen und einen griechifehen Napoleon. 32 ———— 222 Sm a Die poetifchen Preis» Aufgaben für die Urania auf: 1520 beireffend, Der erwünfibte Erfolg, den. Die, von mir zwerft im Fahr 18:6 (für Urania. agıg)- und zunaͤchſt zum Be- huf des bey mir erſcheinenden Taſchenbuchs Urania aus⸗ geſetzten Preisaufgaben in drey verſchiedenen Dichtungs⸗ gattungen, der, Erzählung, Epiftel und Jdytte gehabt hatten (da wir ihnen dag. herrliche Gedicht die bezauberte Rofe*) verdanfen) , war fuͤr mich fo *) Bon diefem Gedicht find jeßt zwey ſchoͤne Ausgaben, geziert mit.6 Kupfern, erfchienen, Die, eine auf ges glatteten Velinpapier zu 2 Rthlr., die andere auf feinem Sthreibpapier zu a Rthlr. 16 gr. -gefrönt werden. fonnten. R > 4 uch erfreulich und ermunternd, daß ich 1817 für das naͤchſte Sahr (für Urania 1819), nicht nur drefelben Aufgaben wiederholte, fondern noch drey andere Wreife, für den beften Sonettenfranz die befte Dde und die. befte Elegie hinzufügte. Auch dießmal war die Eoneurreng, nicht minder zahlreich als das erſtemal und ich bekenne danfbar, daß ich mich dadurch fehr geehrt fühle. Die Gedichte, welche unter den eingefendeten fir Die vorgügs lichſten und zum Abdruck in der Urania geeignet erfannk - wurden, liefert diefes Taſchenbuch für »gıg. Dort auch behalte ich mir vor, leinen ausführlihen Bericht über ſaͤmmtliche Preisgedichte zu erſtatten. Für 1820 beſtimme ich einen Preis von 20 Friedrichs⸗ d'or für das beſte Gedicht in jeder Gattung, fo fern ed den Foderungen einer gerechten Kritik entſpricht, und. g folglich ein vorzügliches iſt. 1) in der poetifhen Erzählung, wobey Stoff, Gattung und Einkleidung dem Dichter frey bleibenz 2) in der poetifhen Epiſtel, zu deren Inhalt 3 id) ein Doppeltes Thema vorfchlage, entweder „.,,. x f a) das Glüſck, welches in allen Fagen des Les bens die Befhäaftigung mit den Künften und Wiffenfchaften, oder es b) dag Gluͤck, welches der Glaube gewährt. Das erftere wurde juͤngſt von der franzoͤſiſchen Aka— demie ebenfalls zu einer poetifchen Preisaufgabe gewählt. und bat ſechs und vierzig Gedichte veranlaßt/ unter» welhen fih mehrere als fehr vorzüglich auszeichneten und von welden Vier in der Sitzung v. 17 Auguftigı7 Ueberdieß erbiete ich mich, das gelungenfte Gedicht: nach dem gefrönten im jeder Gattung, wenn es fich zur, Aufnahme in die Urania eignet und der Raum diefe ges ftattet, mit vier Friedrichsd'or für den Bogen (von ı6 Geiten) zu honoriren. ; E Wahl der Versart ift frey, Umfang etiva 1000 Bid 1500 Berfe. — ii Die gefrönten Gedichte werden in der Urania ab— :gedrudt, und ich bedinge mir an ihnen, wenn ich fie noch befonders hevausgebe, Das Verlagsrecht auf fünf‘ Sahre and, nach welchen fie an ihre Verfaſſer als reines Eigenthum zuridfallen. "Der auferfte Termin der Einfendung iſt die ß mal bis zum ı März 1819. Die zur Concurrenz beſtimmten Gedichte erbitte ich unter meiner Adreſſe mit Beobach- tung der bey Preisbewerbungen üblichen: Formen (d. h. Abfehrift von fremder Hand, bezeichnet mit einem Motto," 7 das auf einem den Namen des Verfaflere enthaltenden‘ verfiegelten. Zettel wiederhoft iſt.) E Leipzig, den 15 Julius 1818. Brodhaus, (Sch bemerke bey diefer Gelegenheit, ı daß ich ſchon feit einem Sabre nicht mehr in Altenburg wohne, und daher alle Briefe uͤnd fonftige Iufendungen nicht weiter dahin, -fondern nach Leipzig zu addrels, firen find. ‘ Bildungsanſtalten ehrwürdig find. Kachen im Vorbeygehen die Lmiverfität zu Münfter am 22ten Auguft aufgehoben. Das muß im unfern Zeiten - umd- unter den gegenwärtigen Verhaͤltniſſen dieſer Univer— ſitaͤt auffallen. Cie wird aufgehoben zu einer Zeit, wo u fienoc nahe an 308 Studenten zählte Profeffor Sıfü: ter, Ueberfeger des Salluſt, Hatte an so Zuhorer), wo beſetzt iſt, wo der Gymnafiums = und Liniverfiräts- Fond, nach Abfug aller Eteuern, jahrlih uͤber 20,000 (ſage dreyßig taufend) Reichsthaler, der ganze Studienfond aber nicht weniger als 50,000 Reichsch. (90,000 Gulden rheiniſch 9 einträgt, wo die Univerfität eine Bibliothet von 15,181 Bänden beſitzt, wo. außer dieſer noch eine reiche Dombibliothek, die jedem Gelehrten offen ſteht, vorhanden iſt; wo ein botaniſcher Garten exiſtirt, von dem der verfiorbene Fluͤgge zu Hamburg in Schra⸗— ders Journal der Botanik fagte, daß diefer Garten an Schoͤnheit mit+den Pflanzengarten in Paris wetteifere — mo ein anatomiſches Theater, und ein mit einem 2 ſchoͤnen Apparate verfehenes chemiſches Laboratorium vorhanden iſt; wo ein Spital von so Betten unterhal: ton wird, das jeden Augenblie in ein ganz vollfomme: nes Hiniiches Inftitut ohne alle Koften fönnte verwan— delt werden; — wo die nädjfte Univerfität wenigſtens 30 Stunden von Muͤnſter entfernt ift. Um dieſe Univerfitär, - — die Teßte Fathofifhe im nördlichen Deutfplande, — zu gruͤnden, bewerkſtelligte einſt eine geiftliche Regie— ierung die Aufhebung eines reihen Nonnenflo: ſters, jund ſprach zugfeih actenmäßig den be: ſtimmten Willen aus, zur Vergrößerung des Uni: verſitaͤsfonds neh und nah noeh mehrere Klofter einzuziehen; — fo war eine geiſtliche eine katholiſche Regierung für eine allgemeine Höhere Bildung des Bolfes bedacht, aber unter einer weit aufgeflärtern Brofeffantifhen Regierung geht diefes dem Wolfe gemachte Geſchenk zu Grabe! — Jede Bildungsanftaft gehört aber zunaͤchſt dem Volke an, und fie muß dem Volke um fo werther erfeheinen, je umfaffender fie iſt; fie aufheben muß dem Volke, in dem nidt aller Einn "für das Höhere und Edlere im Menſchen erfforben iff, wehe thun. Die Einwohner von Münfter haben fi um die Erhaftung ihrer Univerſität viel bemühet und zwey Bittſchriften eingegeben, wodurd fie aber nur ihren auf: geffärten Sinn ohne Folgen zu erfennen gegeben ; fie bedauern alle ohne Ausnahme, — und das gereicht ih: nen zur Ehre, — den Verluſt ihrer Bildungsanftaft. Das Todesurtheil wurde der Univerfirät in einem hand: veriſchen Dorfe Dorfmarf gefproden, in Muͤnſter am 16ten Auauft ausgefertigt, umd am 23. befannt gemadt. ‚Einfender diefes theilt die Urkunde hierüber dem ganzen deutfhen Publicum zur weitern Bestrafung hier wort: lich mit, und fügt die unterftehenden Noten zur weitern Erklaͤrung hinzu, — Er — Es iſt dann der. Ford zur Unterhaltung des Semi: nariums für tünftige: Geiftlihe hinzugezaͤhlt, ige Nachricht für alle diejenigen, denen Hößere Hardenberg hat auffeiner türzlihen Reife nad " fie mit einem zahlreichen und würdigen Lehrer: Verfonafe - Abſchrift der Urkunde. „Mit Bedauern finde ich mich durch eine Verfügung des Herrn Miniffers der geiftfihen ufiv. ufw. Angefegen- heiten vom 28ten v. M. veranlaft zur Eröffnung, daß mit Erridtung einer neuen vheinifchen Univerfität in Bonn böhern Ortes die Auflsfung ‚der hieſigen Univer- firat mit. Beendigung des gegenwärtigen Gurfus beſchlof⸗ fen worden. a) ! „Es foll indeffen hierſelbſt ein theologiſch-wiſſenſchaft⸗ licher und zur Vorbereitung darauf ein phifofophifcher und allgemein wiffenfhaftfiher Curſus für Geiftfiche b) bfeiben, ſolche durch die bisherige theofogifche und philo— fopHifche Facultäten vorläufig verfehen, und über deren Organifation die noͤthigen Beftimmungen‘ ertheift werden.’ Auch wird die Einrichtung einer practifhen mebdici- TI — —— a) Dieſem zufolge ſollte man glauben, die Univerſitaͤt zu Bonn folle auf den Trümmern der Univerfitäg zu Muͤnſter errichtet werden. Allein der Univerfitäts- fond foil nicht dorthin fließen, wie aus dem Folgen: den crhelfet; von den Lehrern an der Univerfität zu Münfter ift, außer einem Lehrer der Theologie, nicht einem einzigen eine Anftellung in Bonn angetragen worden, und die Gtudenten wird man doch nicht von Münfter nad Bonn treiben fonnen noch wol. fen. Auch ift nicht einzufehen, warum die Univer: firat zu Muͤnſter aufgehoben werden mußte, damit in Bonn eine auferfiche; — Haben dod) in frühern Zeiten, fogar unter dem ſelben geiftfichen Regen ten, beyde Univerfitäten neben einander beftanden ! — Und wenn aud) bey dem Dafeyn einer Univerfität in Bonn eine 2te Univerfität in Muͤnſter eben fein Beduͤrfniß iſt, fo Fonnte doch dieſer Umſtand erft dann in Erwaͤgung kommen, wenn in Muͤnſter keine Univerſitaͤt, und fein Studienfond vorhanden gewe— fen wären, und jegt die Frage entflände, ob auch dort eine Univerſitaͤt errichtet werden folfe, und we: her die Koften zu nehmen feyen, b) Merft es wohl ihr Gefehrten jegiger und Fünftiger Zeiten, hier iſt von einer Philofophie für Geiſtlich e die Rede, die nur vorläufig von der bisperigen Philofophifchen Facultaͤt gelehrt werden ſoll! — Einefolhe PHilofoppie für Geiſt liche fannte die geiftfihe Regierung, welche die Univerfität errichtete, und doch auch für die Bildung der Geiftlihen forgen wollte, noch nit; in Würten- berg muß man fie auch wohl nicht fennen, indem in neuern- Zeiten die fatholifche theologiſche Rehran- falt von Eflwangen nad Tübingen verlegt worden iſt; aber in Preußen fennt man eine ſolche Philoſophie, und forgt durch diefelbe für“ die wiſen fhaftlide Bildung Fatholifher Geiftfihen! — Mer will nun noch meynen, daß eine foldhe Bildung der tatholifhen Geiftlichfeit nothwendig eine einfeifige, — nicht im Geifte einer Univerfität begriffene Bil- dung werden müfe? — Wer wird endlich fo ver- meſſen feyn, zu denfen, hierin feyen nur die Fran; zofen nachgeaͤffet worden ? — 2 ee niſchen Lehranſtalt für Chirurgen ©, ingleichen die Ver: ‚befferung des Gymnaſiums d) beabſichtigt. Die Herren Profeſſoren der eingehenden Facultaͤten ſollen ihre bisheri— gen Gehalte und firen Emolumente e) aus denſelben Fonds, wie bisher, bis zur anderweitigen Anftellung £) und Enıfhädigung behalten, und alle fünftigen Ueber ſchuͤſſe der Unterrichtsfonds auch ferner lediglich zum Beſten des Unterrichtsweſens der Provinz, und insbeſon— dere der Stadt Muͤnſter verwendet werden. 2 Wenn demnad zwar die fhon lange unvermeidlich fheinende Aufhebung der rühmlich beftandenen Lehran— alt 9 in ihrem bisherigen Zufammenhange jest ent: ©) Das ift unbegreiflich, ſelbſt bey den Franzoſen! - dy° Der Himmel verhüte, daß die Verbefferung des Gymnaſiums nicht aus demfelben Geſichtspuncte ge ſchehe, woraus für die Bildung der katholiſchen Geiſt⸗ lichen geſorgt werden fol. Das Vielwiſſen ſchließt nicht zugleich auch unmittelbar eine gründliche Bil: dung ein, und durd eine gründliche Bildung des intellectuelfen und moralifhen Vermögens zeichnete ſich diefes Gymnafium vor vielen deutfhen Gymna— fien bisher aus, Unter des würdigen Bürften: bergs Leitung wurde das Studien der Mathematif in einer feltenen Ausdehnung in. dieſem Gymna- fium eingeführt, und fo von der unterften Klaſſe an: gefangen das intellectuele Vermögen der Zoͤglinge in einem. hohen Garde geubt. Es geſchah an die: fem Gymnaſium bisher zum Theile ſchon daſſelbe, was an manden hoͤhern Bildungsanflaiten erſt durch die phifofophifhe Facultaͤt bezwedt wird, e) Haben denn die Lehrer nicht auch vechtliche Anfprüche auf die Vergütung der nicht firen Emolu- mente? — Wir überlafen die Beantwortung diefer Frage gründfigen Rechtsgelehrten. ; 3) Wo haben fie diefe Anftelung zu hoffen? — Rei: nem Lehrer an der Lniverfität zu Muͤnſter ift bie: her eine anderweitige Anftelung, etwa in Bonn,-an- getragen worden; einem, der einer jeden Univerfität zu einer vorzuͤglichen Zierde gereichen würde, iſt eine nachgeſuchte Berfegung von Munfter nah Bonn fo: gar beſtimmt abgeſchlagen worden, weil ‚die Lehr: fielle, warum er nachſuchte, ſchon vergeben ſey. Wie follen fie auch, angeftellt werden können, befennt ſich do feiner unter ihnen zu der allein glüdlid madenden proteſtantiſchen Kirdel — Die meiften find nur von der allein feeligmaden den Kirhe, einer befennt- fih gar zur Religion Abrahams, Iſaals, und Jacobs, und iſt mithin von rechtswegen von der allein gluͤcklich machenden Kirche auẽ geſchloſſen. Sollte cin Jude, und vollends gar ein infallüler Katholik ein: geſchickter Lehrer feyn, und wäre er das, follte ein folder ſich zu einem oͤffentli— hen Lehramte eignen! — Wie läßt fih das mit der jegigen gerühmten Aufklärung vereinigen ? — g Hier. folfte man meynen, «8 liege ein Wider: ſpruch zwifchen dom ruͤhm lichen Beftehen, und der lange fon unvermeidlid fheinen: den Aufhebung der Univerfität ; alfein man muß fd) aus mehrfachen Beobachtungen uͤberzeugt haben, Profeſſoren der juriftifchen und medicinifehen Facuitäten, Fe ſchieden feſt ſteht, ſo muß es doc eine große Veru! gewähren, zugleich die Keime zu deren Verguͤngung N andern Formen, und den Grund zu neuen für Minfter gewiß erfprießlihen Einrichtungen hy gelegt, die Ctu: " dienfondse dem Lande, den Individuen ihr bisheriges Ginfommen aus denfelben gefichert zu fehen.. u „In Folge diefer Beftimmungen wird von bevorffe: henden Michaelis an, der Name und Zuſammenhang | der Univerfität aufhören. Es foll indeffen den Deren " Ki erw — wenn ſich junge Männer finden, die ihren Unterricht bes ehren, geftattet fen, Vorträge bis Oſtern Tunftigen Jahrs zu haften,. worüber ich zu feiner Zeit Anzeige er; ö warte. Doch darf fein Lections- Katalog. darüber publi- ziert werden. Die theofogifche und pHilofophifche Facul⸗ y täten bleiben einftweilen in ihrem bisherigen Gange, und * wird von mir das Verzeihnig der Vorlefungen hoͤhern i Orts zur Befätigung vorgelegt. / — „Einer oͤffenthichen Bekanntmachung bedarf es hierüber noch nicht i), weil dieſe unmittelbar in, Verbin, dung mit mehreren das gefammte Linterrihtöwefen ‚ber treffenden Beflimmungen erfolgen ſoll.“ Z Ye „IH erſuche die Herrn Decane, den Inrhaft diefie den zufammen zu berufenden fammtlichen Herren Brofe - foren und gußerordentlicen Lehrem zu eröffnen. Zugleich werden die Herrn Decane mir, von jeder Facufiat befon- ders, sine vollſtaͤndige Nadweifung des Gehaltes und von welchem finſtern Nebel aus die affein glücklich \ machende Kirche auf die allein feeligmachende herab: fieht, um es hinlaͤnglich begreiflih zu finden, daß die Aufpebung ‚einer vorherrfhend fatheoli fhen Univerjität Tangft ‚unvermeidlih war. Im Munſter iſt auch bey feinem Cingebornen. hierüher ein weiterer Zweifel... ‚Die Einwohrter Bonns befen: nen ſich zwar auch vorherrfhend zur fatholifchen Kir: - che; allein außer einer katholiſchen theologifgen Se tion werden dem Vernehmen nad cund die Wirklich feit wird es zeigen) in den übrigen Facultäten gar feine Katholiken, außer hoͤchſtens ſolche angefielt, die man nicht anders unterzubringen weiß. ö h) Gewiß für Münfter eine erſprießliche Ginride tung, dag ihre ruͤhmlich beftandene Univerfis tät aufpörte! — Gewiß eine eripriehlihe Einrich⸗ tung, wenn für katholiſche Geiftlihe eine eigene Phiz lofophie eingeführt wird! — ‘Und was auferdem _ noch Erfpriegliches folgt. — i i) Lieber Lefer! beym Leſen diefer Stelle geräthft du, vielleicht in Gefahr, zu meynen, es ſey hier-.eine Scheu vor der Deffentlichkeit ſogar woͤrtlich ausges, ſprochen worden; allein das wäre ein großer Frrihum, wie aus dem Folgenden erhellet. Ss fol nur bey der oͤffentlichen Bekanntmachung das Erſpriehliche der Aufhebung, und das Erſprießliche der Einrich⸗ tungen, die getroffen werden ſollten, mit dem noͤthi⸗ gen, Trompetenſchall dem Publicum verkuͤndigt ver⸗ den. Da nun Einſender dieſes das Erfprieflice bee reitd oben in cin gehöriges Licht geflellt hat, ſo it die Bemerfung, es bedürdfe noch Feiner öffentlichen - Bekanntmachung, jest nicht weiter von Gewichts 8* berifson Emofumente, welche jeber Sfenffiße Lidrer aus. nur von weten zu beräßren, viel weniger ie aufn ben Studien> und aus irgend Andern Fonds und in Um diefes wahr zu finden, muß man wien, was [einet welcher Quafität er fie bezieht, baldigft einreichen.“ Tact iſt, den freylich die Preußen nod) nicht den dran . „An die Herrn Decane ».; „Münfter d. 16. Aug. 1818, zoſen nachzuahmen begriffen haben. R h Ve der. Univerſität EHER der Oberprafident { Daß ihr euch uber die Aufhebung, beſchwert, nimmt — — —— ‚Gm Auftrage euch fein Menſch übel; allein wir koͤnnen euch verfigern, er Münfter 5.0 der Regierungsdirector daß aud fein Menfh mehr außer eurem Lande gewußt abzugeben an den Detan der Regierungstath hat, ob es nod eine Univerfität Münfter gebe oder der theol. Facultaͤt.“ U EHRT ER nicht; und wir halten an unferem Satz veſt: Wer fih So weit einftweilen, — Mehrere Nachrichten über nicht rührt, Tebtnidt, und wird billig aufz die Gründung diefer Univerfität, über. die bisherige Wir: _ gezehrt. — Ihr ſagt, wir ruͤhren uns ja, wir leſen, famfeit‘ derfelben, über die Bemühungen der Münftera- wir haben viele Zuhörer, wir bilden dem Etoa! Brauch: ner, ihre Univerfität zu erhalten ufw. follen naͤchſtens bare Diener: Alles gut, aud ift ein. PBrofefor nicht gleichfalls dem Publicum mitgetheift werden. — Ein nothwendig ein Schreiber; aber nehmts uns nicht übel: Staat, worin. die Religion, wozu fih ein Individuum wie hoch dad Worlefen anzufhlagen fey, glauben wir oder ein Volk befennt,, bey den bürgerlichen Verhäftniffen wohl zu wiſſen, da es uns an Gollegienhalten nicht fehlt, in Beruffihtigung fommt, ein folder Staat zeigt, daß und wir auch nicht und vorzuwerfen haben , daß wir die in ihm die wahre Aufklärung-und die aufrihtige Duld-, ſes Geſchaͤft nachlaͤſſig betrieben. Hat man 5-4 maf ſamkeit nicht herrſchend ſey. Ob die in Muͤnſter bey den ein Collegien geleſen, fo iſt die Fortfegung deſſelben ein Eingebornen allgemein herrſchende Meynung, daß nur Kinderſpiel, und wir anerkennen einen Profeſſor für fsı= ein. finfieren Haß ‚gegen den Kathoficismus, und gegen nen rechten, der dann nicht den Ueberfhuß von Zeit auf alle, die ſich nicht zu der allein glüdlih machenden Kir: einen Ucherfhuß von Lehren verwendet, nehmlich nun in | che befennen, die: Aufhebung der Univerfität veranfaßt weiterem Kreife fitterarifch aufzutreten, und die hoͤhern habe, ob dieſe Meynung grundlos oder gegruͤndet ſey, Bluͤthen feines Studiums der Welt mitzutheilen. Der dieſes muß ſich mit der Berrachtung ergeben, in welchen nicht fhreibt, beweist fehler, daß er es nicht über die Verhaͤltniſſen uberhaupt die Katholiken gegen die prote- Cathederweisheit hinausgebracht hat; und wie wenig fantifhen. Chriſten, und worin. ſich die Suden zu den © diefe bedeutet, werdet ihr zugeben, daß. wir es wiffen. Ehrifien- befinden. Der Denlungsweife und den biedern Wir fagen alfo: eim Profeffor, der nah 6 Jahren feines Gefühlen, der Münfferaner wurde es aber unmöglich ges Lehramts nichts ſchreibt, iſt Fein Profefor, und wir fa wefen feyn, wenn ſich von Münſter aus die Herrfhaft gen: eine Univerfität, an der in einem Jahr nichts er⸗ über ein. vorherrſchend proteſtantiſches Land verbreitet ſcheint, iſt feine Univerſitaͤt. — Platz gemadt Platz haͤtte, in dieſem Lande beſtehende Bildungsinſtitute, auch gemacht! das Leben fommt, das alles verfehfingende Thiet! \ J An Herrn Hofrath Oken, Herausgeber der Iſis J | | er rs: RR gen i Ztvenhundert Gulden 3 Ku frey. (Erhalten am zten Auguft.) ORTEN Herr Hof-Rath! 0.2 Bor adt Jahren, ald Sie bey Herausgabe Ihrer „Naturphifofophie” erflärten: „Botanif, Zoofogie und yyſiologie feyen von jeher allein Ihre „Studien gewefen, und wurden es aud. bleiben; — damals fonnte noch “ Feines Wegs geahndet werden, daß cine Zeit allmälig nahte, wo die Wiſſenſchaft fraftig- ins Leben zu wirken bes ginnen folfte, und jeder freye Deutfche hochbegeiſtet vorzüglich dem öffentlichen Geſellſchaftsleben feine ganze Aufmerk G famfeit zu widmen und fein eifriges Streben zu weihen ſich gedrungen fühlen und verpflichtet achten müffe. Endlich iſt erſchienen die heilverkuͤndende Morgenroͤthe diefes hehrſten Laͤndertages, an welchem die Sonne des Volksthums in tnferem theuren Vaterlande auch des freyen Geiſtes Wunderkeim, durch Erwärmung der Gemüther und Erleuchtung des Staatenvereins, erzeugt zum europaͤiſchen Leben; damit ſich unſer Geſchlecht an ber Blüthe zu mindeſt bald er: - gege und unfere Nahfommen ſich gewiß der edeln Frucht einft erfreuen. — Jahrhunderte lang haben in’ erdfin- ſterem Kaſt enreiche ſich die Wurzeln unſers Deutſchen Weſens bis Nun ausgebildet, und find endlich heraufgeſproßt } ‚als ein fraftiges Stammwerf. Dieß muß -jegt durch fuftfrenen Reiz der Oeffentlichkeit fiurmtrogende, Schatten: bnetende Aeſte treiben im germanifhen Bundes=:Reidh. Schon ehe der Cinn für unfere Mutterfprade in der neues ſten Zeit zum Leben erwachte, haben Cie, wirdiger Lehrer, nicht. gefcheut, verfolgt zu werden wegen Cinführung deutſcher Woͤrter in die laͤngſt vergriechelte, letztlich fogar verfranzoͤſelte Sprache, beſonders in Ihren Wiſſenſchaftem — Um ſo muthiger nun traten Sie auf, unter den Erſten, welche das freye Volksleben erfaßten, beförderten, ja mit dem Schwerte der Rede auf dem Felde der Littergtur vertheidigten ; und Sie thaten es am Ende felbft mittels ehrenvol- ler Aufopferung. — Wem Ihr guter, uneigennuͤtiger Wille Zutrauen einfloͤßte, der mußte auch die eigenthuͤmliche Form Ihres Wirlkens ohne- Scheelſucht betrachten. Darum ergriff ung jenes merkwuͤrdige Schickſal vor Nicht⸗ Geſchwornen, als Ihr geiftiges Streben auf einige Zeit fheinbar unterlag dem Ueberdrang von Richtern, die „aufden Stand: Bunctder Grfeggebung” fi ſtellen zu dürfen erffärten. Ohne jedoch die Gerechtigkeit des erften Urtheilfpruches? iiber Gie zu erwägen, wurde hier ſogleich, „um als deutſche Männer und freie Bürger ein Beyſpiel zu geben von . ’ * IN ffentliher Theilnahme an dem Kampfe um Freiheit der Preſſe für Wahrheit und Recht,“ folgende Kufonerung AN, erlafen: — * & { 3 2 ‚en re f % ’ 0, Da Hofrath Oken, oͤffentlicher Lehrer an der Hochſchule zu Jena — ungeachtet ſtandhaften Biorfprugee gegen Anſchuldigung boßhafter Ahficht, wegen feiner, ihm eigenthuͤmlichen derben Art, für Deutſchheit zu ſchreiben J zur Feſtungſtrafe verurtheilt, — als erſtes deutſches Opfer des allgemeinen, wohl nicht ſelten halb oft auch u — * verſtaͤndigen Strebens nach Redefreybeit, Die Koſten der gerichtlichen Unterſuchung tragen ſoll, welche ungewoͤhnlich erhöht wurden durch Hin: und Herreiſen ) des Beklagten und der Richter: ſo hoffet man Cohne im Minde— ſten die Richtigkeit des, bereits an das Dberappellationsgericht gebrachten Straf-Erkenntniſſes in Folge der zu Weimar beftehenden, eines vaterlaͤndiſchen Gefhwsrnen: Gerichtes ermangelnden Preßgefege zu bezweifeln, 2 aber auch ohne bloß die, feines Weges glänzende Vermoͤgens-Lage des firafleidenden Schriftſtellers zu — 5 ſichtigen) durch gegenwärtige. Aufforderung Fr 2 zu Beyträgen für jene Roftenzahlung Si: J nit nur der vaterlaͤndiſch-geſinnten Theilnahme aller Freunde vollkommner Denk-, Sprach- und Schreibfreyheit entgegenzufommen, ſondern auch ein Scherflein erwarten zu duͤrfen von ſolchen Goͤnnern deutſcher Breffrenbeit, welchen bisher die Oken'ſche Form mancher Zfiswaprpeit etwas ungewoͤhnlich- deutſch und allzufharf- engliſch ge: ſchlenen haben moͤchte. Sranffurt a, M., den erſten März 1818.“ — J Weil Hiebey nicht die Groͤße der Summe in Anſchlag kommen mußte, kam es auf den Unternehmer nit an. 7 Außerdem — wenn vorſchnelle Zeitungsdlätter auch Fein Gerücht uber den wahrſcheinlich mäßigen Koſtenbetrag Ihres ' " Nechtftreites allzufruh ausgefünder — wäre nothwendig geworden, daß ein Mannvon hoher Bedeutung und ’ zwar öffentlich fin Sie wirkte. So aber verzeihen Sie und, vor’ Ihnen aus einer reih: Stadt zu erfheinen mit einem Scerflein von nur Zweyhundert Gulden, welche demungeachtet hoffentlich der Selbſtbeſtreitung aller Gerichtskoſten Sie überheben werden.— Wenige weil der Kreis des Rundſchreibens unbetraͤchtlich war) — Haben J Beitraͤge geliefert, aber von verfhiedenften Abens-Alter, Glaubensbekenntniß und Stand — Alle mit einer Gefinnung. Deßhalb werden Sie, deutſcher Mann in gleihem Geifte wohlwollend empfangen diefen ſchwachen Beweis vaterfandfinniger Theilnahme. —— Die Auszeichnung, Sie von der freundſchaftlichſten Beruͤckſichtigung Ihres Wohls und Wehs im Namen ſolcher Landgenoſſen zu überzeugen, freut und jetzo in einem noch vorzügficheren Grade: nachdem oͤffentlich bereit# Horn: ’ tal ©ie vertheidigte vor Ausſpruch jenes Dber-Landgezichtes ,.deffen Schluß: Erfenntniß auf Ihre Berufung leider 4 N E nah immer nicht offenkundig ft, aber Sie der Ehre wohl entziehen wird, diegefeierte Wartburg als Fhren ruhmvolfften Lebens: und % eidens-Drt nennen zu dürfen. E Uebrigens möge das ewige Reich unendficher Wahrheit, Schönheit, Gute ſich immer herrlicher offenbar ge ſtalten: dann ift Ihr und unfer innigfter Wunſch erfüllt, ja mit dem Gegen der Menſchheit begründet auch des al. 7 deutſchen Vaterlands Heil! “Sn der freyen Bundes-Stadt a, M. den 22. July 1818, Sochachtungsvoll N. S. Die Unterzeichnungsliſte eroͤffnete Hr. J. B. E. mit den Worten: Ich halte es für Pflicht, den Mann, welcher für das edeffte Recht leidet, durch offen erklärte Theilnahme aufzumuntern, und bitte den — — — Verfaſſer des Dbigen, fpaterhin auch meinen jungen Söhnen zu erfauben: fih durch einen Heinen Beytrag zu ehren — damit fie früh Intereſſe gewinnen für das edeffte Recht der Deutſchen.“ Ich nehme es an, weil es fo wenig ift; mehr hätte,mih in Verlegenheit fegen können, es müßte denn ehr viel gewefen fenn, das mic von ber Welt unabhängig gemacht hatte, um — zu koͤnnen, — ein ———— fuͤr ſein Vaterland zu thun vermag. Jetzt Tommt aber die Sache bloß von Seiten ihrer Bedeutung, nicht von der ihres außern Wertes in Bexrachtung. 3 h } : - Sch nebme es an, um den Gebern das fromme, Vergnugen nicht hinterher zu verderben, womit fie erfüllt war zen, ald fie in meiner Perfon das Vaterland zu unterftugen daten. - Sch nehme es an, damit der erfte Hall ein Beyſpiel der Nadabnung fen für Deutfiplands Urgeborene und, für die Schriftſteller, Die nah mir fommen, um gegen Machrechte die Naiurrechte zu fielen; jenen zu handeln, wie Sranffurts einfichtige Bürger ; diefen, fih nicht zu Ihamen, wenn im ihrer Perfon dem Vaterland ein Dienft geſchieht. d nehme e8 an, um febendig die Jdee zu erhalten und von Gau zu Gau fortzupflanzen, daß der Deutſche des Deutihen bedarf, ſolang der Einzelne nidt gegen die Macht des Ganzen geſchuͤtzt if. iM Gh nehme es on, um-dem deutfhen Bolt ein Denkmal hinzuftellen , ae gefchrieben ſteht: 7” „Bier find zwey Hundert 7 für des Vaterlands Freyheit! R 3 W geopfert. ek, BB Frankfurt 1918 9 N . Sog te Auguſt vird mie bon mun an ein Faulten-Feſttag fenn. Bon dem Gelde dabe Ich 6 ü ah zahl ein * ——— Jehr bezeichnet, eines aufbeinahtt, ur 1798, 1806 und 1816 re Ba a erh deren. Johr R —— — — Hl *).Ym meiften-und fehr,bsdeutend durch die Unterdrückung der Iſis, oder eigentlich durch die Befanntwerbung, dap die Jis unterdrückt worden, ‘ 4 e Ei: J— 23 Encyelopädifhe Zeitung von Sahrgang ı8ı18, zwenyter Band Hefe I — XIE Vene —G ——b EEE EECITHECOURZIENBNGENFUCSOSKIRTICHBRSSENESTTNEKGTNGENER — 000000 Sena, IinBer EnBeditio n Der. ti 9 3: 0 A? — 4, ee FI Di u N dder Encnelopädifde VIREN, - fe er s m — 3 REISE MR. 9, VII. 3u n 5 a 1 —— Cnach Dfens Naturgeſchichte geordnet ) der zwanzig Bände von Annales du Muleum d’hiftoire naturelle, par les Profelfeurs de cet eiablissement. Ouyrage orne de gravures. A Paris chez Dufour, Monatlich erfhien ein Heft mit 53—a Aupfertafeln. 6 Hefte maden einen Band, davon mithin jaͤhrlich zwey erfhienen, jeder von etwa 500 ©. Daß diefes die reichhaltigſte naturgefhichtliche Zeit ſchrift in Europa war, die je gewefen, brauden wir nit zu fagen. Was Europa hatte, hatten ihm die Franzo— fen geplündert und nad) Paris gefchleppt. Der gute Ge: braud, den fie davon gemacht, mag ihnen Berzeihung gewähren, da der Ueberdrang, den fie den Voͤlkern ange: ‚than, vorüber iſt, und fie aud einigermaßen dafuͤr ge: buͤßt Haben. Mögen die Völker, welche ihr geraubtes Ei: g genthum wieder zuruͤckerhalten haben, es aber nicht Bra- che liegen laſſen, damit die Welt nicht das Unrecht hoͤ— her zu preifen gegwungen wird, als das Recht. Gewiß, Diefe Gerechtigkeit müffen wir den Franzoſen widerfahren Taffen, daß fie uns von ihrer nafurgefhichtlihen Zufam— menraffung reihfihe Zinfen bezahlt Haben. Indeſſen ge- vbuͤhrt ihnen auch Die Ehre, daß fie für Anſchaffung aus eigenen Mitteln, und für Mittheilung ihres Eigenthums mehr als andere Voͤlker feit zwanzig Jahren gethan ha: ben. Geht wäre die Reihe an uns Dazu gehörte aber, daß Deutfglands Fürften 1. Außer Ihren Defonderen, eigenen oder Staats⸗ oder Univerfitätsfammlungen, Die ja fortbeftehen mögen, wenn unfere Allgemeinheit der Bildung fortdauern fol — daß fie gemeinfhaftlid ein Bundes: Mu: feum errichten in einer mohlgelegenen Stadt in der Mitte Deutſchlands, alfo in Bamberg, 2. Daß fie an dieſem Bundes: Mufeum eine Bundes: Afademie Der Wiffenfhaften im großten Styl gründen, wozu wir einen guten Wan vor- rathig haben. Die parifer Afademie Hat bekanntlich über 100 befoldete Mitglieder. Bey folder Zahl ift es alfein möglich zu erreichen, daß etwa 20 kuͤchtig arbeiten. Die bejandern Afademieen müßten ebenfalls fortbeftehen, 3. Daß Sie jaͤhrlich etwa ein Dutzend Naturfor— fer mi den noͤthigen, ja uͤberfluͤſſigen Gehilfen auf Reifen in fresden Welttheifen unterhielten, 4. Daß fie alle zehn Jahre einige Schiffe auf Ent: defungsreifen mit bewaffneter Mannfdaft ausruͤſteten, damit Naturforfher,. Afironomen, Phyſiker, Spradfor: ſcher, Sammler, Zeihne, Schutz hätten, und damit man noͤthigen Falls ſich mit Gewalt die Erlaubniß, Unterſu⸗ — SEELEN verfchaffen fonnte. ne dieſes mind es in Deutſchland ni i SIE 1818. Heft * FE in ato feit 1803 bis 1813. Naturwiffenfhaften, und wir bleiben immer zum betteln und nachbeten verdammt. Sollte Deutihland denn nicht im Stande feyn, ala Sefammtmafe, foviel für die Wiffenfhaften zu ver- wenden, als Frankreich? Man muß fih nur zufammen- thun und nicht bloß Einzelnes fammeln wollen. Wenn* eg gleich wahr ift, was Buol-Schauenſtein in feiner Eröffnungsrede fo ruͤhmlich ſagt: daß fein Mufeum in der Welt dent Deutfhen gleihfommen wurde, wenn alle vereinigt wären; fo ift es doch aud nur zu wahr, daf, eben weil fie nicht vereinigt find, und weil die vereinzels ten Gelehrten nit daran Yereinigt,find, nie etwas Gro- ßes für die Wiſſenſchaften in Deutfhland gefchehen kann. Profeſſoren am Mufenm, welche diefe Annalen verfaffer und beygezeichnete Faͤcher übernommen haben, find: 1. Hauy — Mineralogie, 2. Faujas- Saint-Fond — Geologie, PR Fourcroy allgemeine Chemie. “ C Laugier nad deffen Tod 1810. 4. Vauquelin — &hemie der Künfte 5. Desfontaines — Botanif am Mufeum. 6. A. L. Jussieu — Botanif der wilden Pflanzen. 7. A. Thouin — Pflanzenanbau. Geoflroy - St.-Hilaire — Gäugthiere und Vögel, 9. Lacöpede — Lurde und Fiſche. 10. Lamarck — Kerfe, Lee, Korallen, 11. Portal — menfälide Anatomie, 12. Cuvier — Thier: Anatomie, 13. Vanfpaendonck — Zeichnungen und Malungen. 14. Deleuze — Geheimder der Geſellſchaft. Lebensbe— Fuge) ſchreiber Wir theilen die Darſtellung des Inhaltes der Anna: fen um das Auffinden zu erleichtern, in zwey Ordnun— gen. Zwar hätten wir ihn auch nad der Zeisfolge ge- ordnet; allein es wäre dann zu viel Raum erfordert worden, I. Ordnung, nad) den Berfaffern alphabetiſch. I. Ordnung, nad den Gegenftärden, und zwar die naturhiftorifhen nach unferer Naturgeſchichte. I, Ordnung Alphabetifh nah den Ber: faffern, 1. Augulie de St, Hilaire, Sieh b. Botanif, 2, Barıy, Verſteinte Fiſche, Tome V, 79 = ” 1107 3. Baudin, aus Jackfon II, II. a, Bendant, Turbo XV, MWeichthiere XVI, ten XVI. & &. Bigot de Morogues — — IX. 6. $ Billardiere, b. Botanif. Noch Thiere XVII. 7. De Blainville, Squalus XVIII. 8. Bonpland, Claytonia VII. 9. Bory de St. Vincent, b. Botanif. 10. Bose, Sciurus capistratus I. Kängurug TI. Hydro- charis IX. 11. De Bowgainville, Zuckerrohr VII. 12, Brard, Natrofity XIV. Limnaea XIV. 13, Brongniart, Umbra II, Mineral, Dt: XI. Erd: ſchichten XV. 14. Bru, Megatherium V; 15. Camper, Verſteintes Thier b. Maastriht XIX. 16. Ce:e, Samen 1]. 17. Chevreul, findeft alles — II bey Chemie. Belem ni⸗ "18. Correa de Serra, S. Ordnung II b. Boranif. 19. Cuvier, Gieh bey Lehen, n. Muſcheln und Schnes ckenanatomie, Fifche, Lurche, Vogel, Säugthiere, Ver— fieinerungen. Noh über Samml. im Muf. IL, Krebfe I, Minera: logiſche Geograph. von Paris XI, Galls Hirnlehre XI, Schwimmblaſe XIV, Foureroys Leben XVII, Sdhaͤdel XIX, Thierflaffifieation XIX. 20, Er. Cuvier (der jüngere), Sieh Säugthiere. Po uber Brunft IX, Möven XI, Falco XIV, Robbe XVII. 21. Daudebert de Ferussac fils, Entomosiraca VIL, Verſteinerte Schalen XIX. 22. Daudin, Tangara I, Geyer I, Picus II, Merops II, Tupinambis ornat. IL, Bewegung der Thiere, EI, La- nius 11. 03, Decandolle, S. b. Botanik. on. De Dree, Laven XT. 25. Delaroche,; Fiſche KU, Schwimmblaſe XIV. 26. Dielenze, ©. Lebensgeſchichten. Noch Zierpfiangen VIII. IX. 27. A. R. Delile, Lotus I. 28. Desfontaines, &. b. Botanik. 29. Duchesne, Bappıl VII. 30. Leon Dufour,. Brackinus XVII. 31. Dufresne, Balanus. 52. Dureau-de-la-Malle fils, Aeſchen IV. 35. Ernonf, Ueberfleinte Raraiben V. 34. Faujas- St.- Fond, alfeö bey Mineralogie und Geo: logie, und: ben Berfteinerungen. Außerdem: Bataten V, Phormium, VI, Fiſche VIL. 55. Flügge, Primula, Crataegus XI. 36. Foureröy, F. et Vauquelin, ©. b. Chemie. 37. Geoffroy -St.-Hilaire, Sieh b. Fiſchen, Lurchen, Voͤgeln und Saͤugthieren. Noch uͤber Thiere aus N. Holl. IV, Knochen der Fi— ſche und Voͤgel IX. X, Schwimmblaſe XIII, Samm— fung im Mufeum AV. 38. Hammer, Berfinerungen VI,Struthie amer, XII. 39. Hapel-la Cheuaye, Ruftropren des Pifangs IX. - go. Hauy,, ©. b. Mineralogie. Noch tiber Electr, der Mineralien XV. 31, llossackg Garten VII Ru a2. De Humboldt, Briefe aus Lima, Mexieo uf. III. IV. — a5. Jacobſon, — XVIII. aa. Jefferfon, Pflugſchaar I, Megalonyx v. K a5: Jules de Tristan, Sphaeroma etc. XIII, Pinäskyt. Reseda XVII. 46. Jurine ſils, Argulus VII. 47. A. L. Jussieu, Geſchichte des — 1, I, IM, IV, VL, XI. Botanıfhes alles b. Botanik. Ueber Reife n, NHol⸗ land V. 48 L. P. de Jussieu, Granaten XVII. ag. Lace pede, Sich Lurde. Noch über Geoffroyd Sammlung argypt. Thiere T. Thiere aus N.Holl. IV, Afrik. Hochland Yb Thiere auf Hoͤhen IX. 50. Lamarck, S. Leche, Muſcheln und Schnedſchalen, ——— Noch Tubicinella I, Anihophora, Panops, Chire- fcelis III, Erdtheorie VI, Polypiers XIX. 51. Lamouroux, Tange XX, Ophiura XX. 52. Leblond, Pfefferbau I. r 55. Lefchenault, Giftpflanzen XVI, Veget. v. NSoR. XVII, Schwefelſaͤure-See XVIII. 64. Lelueur, Quallen XIV. XV, Pteropoden XV, Pte- rotracheaXV, Wohnung d, Meerthiere, Nebden X. 55. Link, Pflanzen-Anatomie XIX. , 56. Latreille, Wespen I, Oassida I, Langeufte II, Bienen III. IV, Fapriclufeng Leben XI, Anthidium nen Aeſen der Innern XIV, Buprelüis. 2. Alten XIX. . Laugier, Sieh bey Chemie. $ * 88. Lepeletier, Mirabilis VII, Smmen VII. 59. Mangili, BWinterfälaf IX, X. 60. Marcel de Serres, Velellamutica XII, Kauorgane der Schricken XIV, Geruchsorg. XVII, Darm der Sn: fecten XX. Or Van Marum, Zorfbildung H. . Mathien, Granit XIV. Ei Menard - de - la - Groye, Verſteinte Panopea IX, Marginella XVIl. 64. ehe Salapa IT, Bermuden VIIL 65. Miger, Hydrophilns XIV. \ 66. Mirbel, ©. b. Bstanit. 67. Monteiro, Flußſpath XIX. 68. Oppel, Lurde XVI. 69. Ortega, aus Amerifa IY. 70 Palisot -de Beauvois, Pilze VIII. 71. Peale, Maftodont I. 72. Peron, Meertemperatur V, Pyrosoma IV, Erdtfen: tie VI, Quallen XIV, Aequorea XV, PteropodeaXV, 7 Pierotrachea XV, Robben XV , Wohnung.ter Meer: 7 thiere XV. = 73, Petit- Thowars, Sieh Ordnung IT ben Botanik, 74. Poiteau, Sieh b. Botanif, 76. Portal, Geſicht VI. 2 76. Pranelle, ®interfhlaf XVII. 77. Ramond, Mont -Perdu II. Gebiraspeaetabilien IVz 78. Rampalle, Miner. v. Krif. VII. Kalfbreden X. 79. Revalliere - Lepaux. In Torfgruben IX. 30, Richard. Ordnung Il b, Botanik. a yı) h er Riedle, Aus Auſtralien I ‚22. Rilfo. Citrus XX. a 83. Ruffo. Aloifia, Verbena I. | 89. Santi. Kameele XVIL. | 85, J. O. Savigny, Nymphaea I, >86. Schauenburg fils. Strix II. 87. Sonnerat, Aus Dflindien, Pondichery VI. - | 88. Spinola. Fifhe X. CeratinaX, RN 39. Spix. Sternthiere XII. 90. Sternberg. Berfteinte Pl. V. , 91. Thouin. ©. Ordnung II bey Botanik, 92, Toscan. Befur- V. 95. Du Trochet, Raderthiere XIX. XX. 94. Turpin. ©. Ordnung II. b. Botanif, 95. Vaucher. ©. Drdnnng II b, Botanif, 6. Vauguelin. ©. Ordnung II db. Chemie, 97:- Namenloſe. - Camenfendungen, Einnahme und Ausgabe am Mu: ſeum. Briefe ohne. großen Werth. h Elephantenzahn I. Mineralien bey Bofton XV. SU Drdnung Nah den Gegenfiänden. Rahmen des Gnhalts, A. Betreffe des Mufeums und der Annalen überhaupt, B. Phyſik, Geographie, Gewerb. ©. Chemie. D. Mineralogie, Geologie (Verſteinerungen am Ende), E. Botanif, Pflanzen - Anatomie und Phyſiologie. F. Zoologie, alfgemeine Anatomie und Phyſiologie, 1. Claſſe. Klure; Infuforien, Polypen, Gorallen, Wiere. II. Claſſe. Qualfen,und Seeigel, Seeſterne. I. Claſſe. Lehe; Gopeln (Seeeicheln, Schuͤſſel muſcheln, Terebratulen), Muſcheln, Schnecken, Kra— ten (Sepien udg!.). IV. Llaſſe. Kerfe. a. Würmer mit Eingeweidwürmern. b. Krabbeln cAfeln, Krebfe, Milben, Spinnen). e. Shriden c Banzen, Heuſchrecken, Libellulen). d e. f . Muden. . Smmen, . Salter, e. Käfer. V. @lafe. Fiſche. VI. Claſſe. Lurde- C Amphibien), v2. Claffe. Voͤgel. VII. &laffe. Su de, c. Zootomie. H. Verſtein erungen. 1. Biographien. | A. Betreffe des Mufeums. ' AL. Juflieu, Geſchichte des Mufeums feit feiner Sründung1643. 8. I. pag.1., II. pag.1,, HI. 1., IV. i,, —— Lacepede, Bericht über Geoffroy N. 9 Samml. aus Aegypt. I. 234. 6. Guvier, Samml. für vergl. Anatom. im Mu⸗ ſeum IT. 209. Humboldt, Brief von Lima ufmw. II. 170. 322. — — Briefe aus Mexico IL 228, 300. 1110 Baudin, Brief aus Haven Sadfon IT. 412. im III. 976. & +" Drtega, aus America IV. 76. Juflieu, über die Entdefungsreifeder Franzoſen nad Neuholland V. 1. Sonnerat, aus Dftindien VI. 91. La Billardiere, Reife in die Levante, über Thiere und Salvia pomifera XVII. 453. Geoffroy - St. - Hilaire, Zunahme der Säugthiere und Voͤgel im Parifer Mufeum, feit 1793 bis 1809. X VI. B. Phyſik. Peron, Temperatur des Meers V. 123 Toscan, Ausbruch des Veſuvs. V. 448 Lamarck und Peron, Theorie der Erde, VI. 26 Hauy, Electricität der Mineralien, XV. i Lefchenault, See von Schwefelfäure in In— dien. XVII. 425 Geographie. Lacépède, über das große Hochland im inneren Afrika. VI. 284 Michaux , über Bermubden. YIIL 356 Gewerbe. Jefferfon, befte Schweifung der Pflugſchar. I. 322 ©. Chemie, Fourcroy, über halliſche Thonerde. 1. a5 — Sarnſteine, Bezoare uſw. I. 95 — Ameiſenſaͤure. „ 333 — Bluͤhtenſtaub der Dattelpalme. 417 — Thier- und Menfchenfteine. II. 201 — Brunnenwaſſer im pariſer bot. Garten. 427 Luftſteine bey Aigle, IL 101 — Rohes Platin, nebſt neuem Metall. 129.” IV. 77. — Sundsſtein. 304 — Phosphorſaur. Eifen aus Isle-de Franee. 905 — Getreidebrand (Blé carie). VI. 332 — Kohlenfaurer Talk in Knoden. - . 397 Vauquelin, Schmirgel von Gerley IV. 212 — Saͤchſ., Brafil. Topafe. VIL 21 — Titan, 03 — gelber Stein von Puy- de - Sarcouy. = 08 — Kryſtalle von Fahlun. 157 — geſchwefelter Wadkalch (Braunſteinkalch) von Nagyag. 401 — Wurzel von Helleborus hyemalis und Bryonia, VII. 30 — grüne Farbe des vergrabenen Holzes. 167 — zu Iridium. 248 = Thoneifenftein aus groß u. Hein Burgund, 435 — grüner Speckſtein. IX. ı — Veroner Grünerde. st — Madoporit, verfieinerter, 229 — Aualcim und Sarcolith. 241 — Chabaſie. 353 — Carcolit# von Montechione Magsisre im V Pe XI. 47 — Datholith. m 89 — Sallola, XII. 7 — faferige Materie im Schmelzloͤchern der Hohofen. * — Tabak. 5% XIV. 1111 — orientaliſche Pflanzenſaͤfte, Blätter von uͤber d. Lampadius fluͤſſigen Schwefel XIX. 306 Kupferblau und grün bey Chelſy. xx ı gewaͤſſerte Talferde in Amerifa. 167 Nickel: Fahl AN. Spießglanz v. Treusb. XIX. 51 Agathophyllum Raventsara. XI — Mier-Slycin-Thonerde. XV.o9 — Stein aus Nord = Amerika; 154 — Satin auf St. Domingo. 317 — Zucker, Gummi, Milchzucker. XVI. 159 — Meteorftein ben Beaugeney ı810. XVI.ı. — Schwefel mit Metallen. 16 — rofenrother Stoff im Harn. 133 — zwey Felfen in Nord. Amerifa, 333 — Harn verfhiedener Thiere, XVIII. 82 — Edherſchale. 164 — Hirn. 212 — Pferde» Chyfus. 240 — Roßkaſtanien. 357 —. Bildung der Darmfteine. 2a] — neue DVarietät Spießglaserz. XIX. 51 — Beftandtheile der Daphne alpina. 177 — eiſenſchuͤſſig Kupfergrun. 345 Salpeterfäure u, falpetrige Saure. XIX. 188. 296 F. und Vaug. Bezoare. IV. 329 — Arragonit aus — und Kalkſpath aus Island. 105 Be an Sahthpopsthafmit. V. 317 — Keimen und Gaͤhren. v1. ı — — Vier neue Metalle im Platin, 401 — Saft von Piſang. IX. 301 BER — BWeinfäure ( Beinfleinfäure). 405 — Menſchenknochen aus dem elften Jahrhundert. X.1 — Fiſchmilch. 109 se — feinige Verhärtung aus Fiſch. 179 “3 — Zmiebeln. 333 — — uͤber Harnſtoff. XI: 222 Ri — Eifen und Wad in Anoden. XII. 136 — — Ralf u. zuckerſ. K. in Knochen. XIII. ı — — Menſchenknochen. 267 en — Gerbſtoff mit Thierſtoff in Pflanz. XV.77 — — Straußenharn. XVII. 310 —— — Matrepore. XVIII. 354 Lausier, Luftſtein bey Apt. IV. 249 — Difihene (Cyanit) von Gotthardt. V. 12 — Amphibole (Hornblende) von Cap Gat⸗ tes in Granada. 73 Epidote (Piftacit) in Wallis, 149 Eiſenkieſel. 229 fogenannt arfeniff, Bleyerz von Zohan: Georgenftadt. VI. 163. VII. 398 — Tremofit. 220 — Ehromſ. Eifen vom Ural. 325 — Strahlſtein vom Zillerthal. VII. 240 — Chrom in Meteorffeinen. 392 — rother Zeolith aus Tyrol. IX. 75 2 thierifche Subſtanz aus der Grotte Arco auf Capri. 321 — Baranthin (Scapolith). X. a71 arız — Diopſid. 2 XI. 153: — Apfom.. 2607 — Sgqleimſaͤure, Gummi, Milszude. XIV. 107 — Prehnit, bey Oberſte n. AV. 205 Harz von Xanihorhea und Maftir aus Neupolland. ‚328 — Meduſenſubſtanz. xvr Zaı — Lithographiſche Schwaͤrze. XVII. 166 Brongniard, Mineralwaſſer von Balaruc, IV.,173 Godon -St,-Menin, grüne Wafferfarbe v. Chrom, "258 Bemerfungen über Saft aus Kaffebohnen. Chevreul, Einfluß der Oxydation bey Verbin— VEan F dung der Zinntafge mit Campefgenfarbe, XVII 26. gelber Bleykalch mit Salpeterfäure und falpetriger Säure.- Kampeſchenholz. 280, 350 Knorpel des Squalus peregrinus. XVIII. 136 Saft, zwiſchen deſſen Wirbeln, 158 Mißpickel. 156 MWaidblätter Paftel), 251 Neſch und Stron mit Galzfäure. 407 Entfiehung des braunen Bleykalchs. 409 ſchwefeligſaures Kupfer. XIX. ı7 188. 290 Fette mit Laugen. XX. 315 über Turnfol. 337 D. Mineralogie, Hauy, Arfeniff. Kupfer. 1.27 ae I En blättriger Augit. Cymophane (Ehryfoberyf) aus den ver:- einigten Staaten, — Einfachheit der Cryſtalliſations-Geſetze Cläuft neue Kaldfpath = Varietäten. angebliher Strahlen: Zeolith von Zweybrüd, 194 in den Mem. fort), — Augit z Erpflalle CPyroxene), von Neu: Dorf. Faujas St. - Steinbrüde von ‚Nieder : Mennid) foßiles Katfhuf von Derbyfhire. Torfgruhen bey Brühl und Ribfar, Glaffification der Vulcanilien. Prehnit von Zweybrüden. r Geologifche Reiſe nad Dberftein, Creuz⸗ nad ufm, FIEFFA XIX. 25 Fond, über den Traß bey Andernad), III. 85. XIV. 290 XVII. 57 203. VI. 114 Sndieolith. 237° brafilifhe Topaſe. 206° Zwey neue Schwefelfied - Varietäten, 349° labradorifhe Hornblende, U. ı7 neue Quarzabänderungen, 5 97 Eifenfpath. 181 Turmaline aus Eibirien, IM. 235 Electricitaͤt metallifher Subſtanzen. 300 Eröffnung feiner mineralog. Vorleſungen. VI. 105 chromſaures Eifen und Zoiſit. IX, 103 Picknit mit Topas zu vereinigen. XI. 68 Kalchſpath. *—61 Analogie des Diopſids mit Augit. 77° Arragonit. - 241, XIII. 241 Wißmuth kryſtalliſtert. XII. 198 Mißpickel. 304. XVI. 19 169 I. 15 16 26 V. V. 71 EN Fanjasisı.. - Fond; geologiſche Reiſe zum Wulean ‚'Beauliew in Der franzoͤſ. Provinz. VIII. 200 — geolog. Reiſe — — auf den Berg Ramazzo ee Im Genueſiſchen. N zz >— Rupfernagel im Raffftein bey Niza. X, 409 — Sarecolith von Montechio - maggiore. XI, 22 —Steinkohlen in Neapel. i 144 pt — geolog. Reife von Nizza nad Genua, 189 — Trappgebirgsarten. XIX, 471 Brongniart Umbererde von Coͤln. IT. 110 — Erddſchichten unter füßem Waffer. XV. 357 ‚Bigot de Morogues, ©tinfquarz v. Nantes. IX. 502 Brard, Natrolith. XIV. 567 -P. de Jullieu, finnländifhe Granaten, XVIII. 322 ‚ Menteiro, Flußſpath vom Veſuv. XIX, 36 ‚van Marum, über Torfbildung. II. 9: Ramond, Reife auf Mont -perdu, II. 74 "Rämpälle, Mineralien von Corſika. VIII. 470 Guvier und Brongniart,, mineralogiſche Geographie um Paris. XI. 293 de Dree, neue Schmelzart auf Steinlaven ange: . wendet. XT. 405 — Granit in Corſica. XIV. 82 Mineralogiſche Beobachtungen bey Boſton. XV. 455 Daudeberd de Feruflac, Suͤßwaſſerboden und deſſen Verſteinerungen. XIX, 242 E. Botanık A. L. Jullieu, über Pflanzenfamilien. V. 216. VII: 478 — Fortfegung. Vs 246. 417 — Fortſetzung. * VI. 307. VII. 373. — Forfſetzung. VIII. 170. X. 307. XII. 285 iaranthaceen. II. 131. — Ryctaaineem II. 269 — Dnagrarien. III. 315. 473 — Baurineen, VI. 197 — Verbenaceen. VII. 63 — Monimien. XIV. 116 —_ Srimulaceen, Rhinanthen, Acanthen, Jasmi— nen, Berbenaceen, Labiaten und Perjonaten. 385 x — Solaneen, Boragineen, Eonvolvulaceen, Pole⸗ maoniaceen, Bignonien, Gentianeen, Apocyneen, Sapoten, Ardiſiaceen. XV. 336 — Araliacea, Umbellifera. XVI. 169. — Anoneen. 5 358 — Pobeliaceen und Stylidien. XVIII. ı — Ranunculaceen, Malpighiaceen. 472 — Hyyericeen, Guttiferen. XX. 459 >. Erica Daboeeia. T. 52 — -Petunia, ntu.? II. 214 — Acicarpha und Boopis neu 345 — Cantua III. 1135 — Solanum cornutum 120 — Hypericum 159 =— © Anemone- 245 "0. Grevia IV. 82 — " Gymnofiyles 258 .— Paullinia 320 — Opercularia 218 — Loasa V. 18 Palſifloxa VI. 102, 388 1114 — Dicliptera und Blechum IX, 251 — Curanga 319 — Physkium s A192 -- Hydropityon X. 387. — über Loureiros flora Oo ohinchinenfis AI. 74, 150, 231, 327, XII. 68, XVI. 358, Marcgravia XIV. 397% — Bemerkungen über Blume und Kelch XIX. a31 Desfontaines, über Tithonia 1. 49% — — Seltene Pflanzen im parifer Garten I. 127. 200, 276. II. 50, — Scorzonera, neue Species 1.135 — Dianthus 198 — . Garica (Papayer) 273 — neue Art Sodepflanze II, 28 — Jalapa 120, 485 — Geranium hirtum. Forfk, 210 — Sonchtus, neue Gattung 212 — Rheum Ribes 261 — Thee IV. 20 — Diospyros, Royena VI. 445 — Acer eriocarpum, rubrum. VII. 410 — Convallariacea IX. 45. über Tourneforts Plantes corollaires X. 218, 294 427, Kl. 51, 156. 160, 273; 376, 438, XI. 52, ııı. Syngeneſiſten XVI. 135. 181. — öte Abth. Lab:at. florae. XIX. 59, Chailetia XVII 155 Ochnacea, Simarube» 208. Bifeutella XVIN. 292 De Candolle, Strophanthus T. 108 — — WVieulleuxia I. 156 — — Cdmarogerpifze IX. 56 — —Ouviera 216 BEN — Drufa X. 406 — — Georgina (Dahlia) XV. ;07 “ Corea de Serra, Pomeranzenfamilie VI. 376 Thouin, über den Baum Ted Il. 75 — fein von Neufeeland, 228 — Dahlia (Georgina) III. 420 — Pſirſchenbaum von Iſpahan VII. 425 — Beauharnoifia XI. 71 — chineſiſcher Quittenbaum XIX. 121 J. C. Savigny, Nymphaea coerulea T. 56 A. R. De Lille, Lotus in Aegypten 5372 Labillardiere, Candollea VI. 351 VII a00 Lodoicea oder Coruıs: Baum der Maldiven IX. 140 Michaux, Jalapa II. 485 — uͤber Die Pflanzen der Bermuden VI. 356 Poiteau, Thouinia JI.-70 — Stevenlia TV. 335 — Hyptis VIII. 459 — Pedilanthus XIX. 388 Turpin, Thouinia V. 101 — Rhus arom. et [uaveol: 245 — Caliela vr 8 — Oypfelea 219 70 * 1115 1116 Dureau-de-Ia - Malle fils Aeſchen IV. 2422 Ramond, Gebirgsvegetation "IV. 395: Faujas, Phormium - VI. 470, XIX. 401 Lefchenäult, Vegetation v. Neuholland XVIsı- — Brief an Thouin XIX. 176 Turpin, Befrudtungsrögre Der. Pflanzen. VII. 199 Petit-Thouars, Pafliflora VI. 467 ° Labillardiere, Staͤrke des neufeelandifhen Leins Bonpland, Claytonia cubensis VII. 82 (Phormium tenax)) n II. 474 De Leuze, Zierpflanzen VII. 227. IX. 139 Faujas de St. Fond, Bau der rothen Patatım V. 58 Palifot- de- Beauvois, Pilze VIII. 334 Vaucher, Entwidelung der Salvinia XVIH. 404 de Bougainville, Zuckerrohr zu Suynes 478 Le Blond, Pfefferbau in Guiana N I. 313 Lepeletier, Mirabilis, hybrida 480 Bericht über Petit- Thouars Geſch. d. Pflanz. Queau -Quiney, uber Cotusbaum . IX. 146 v. Madagasfar ufm, IV. 170 Bosc, Hydrocharis [pongia 396 Thouin, Obſtbaumſchule I. 135 Bory-de St. - Vincent, Thorea (Gonferva) XII. 126 — Befruchtung von Eugenia Jambos 357 3x — — Lemanea 177- — — — Batrachoſperma 310 Leſchenault, Strychnos Tieute, Anthiaris toxi- caria, Andira Horsfieldii F XVL 459 Richard, Zapfenbaͤume 296 Jules de Triftan, Pinus- 240 — — — Berwandfchaften der Reſeda XVIIT. 392. Auguft de St. Hilaire, Oeratocephalus XIX, 463, Riſſo, Arten von Citrus XX. 169, 401. Lamouroux, Glaffification. der ungegfiederten Thalaſſiophyten CTange) „ XX. 21, 116, 207» Rordamericanifhe Bäume in Hofacks Garten zu Neu» Dorf: VIM. 476. Sewürzbaum in Cayenne I. 81 Brief von Riedle, Gärtner bey Baudins Ent: deckungsreiſe 166 Ruffo, uͤb. Aloilia Citriodora [iv. Verbena triphylla 167 Flügge, Primula, Crataegus Brief v. Sonnerat aus Vondichery VI. 91 Whyſiologie, Anatomie, Deconomie der: Pflanzen. Mirhel, Bflanzenfaft, Grundorgane VII. 274 Anatomie der Blumeu IX. 448 Anatomiſche Unterfchiede zwifchen: Mono- — cotyledonen und Dicotyledonen XIII. 54 — Ueber Keimen der Graͤſer 148. — ziber Richards Meinung darüber 152: — über Keimen. der Zwiebeln und des Spargels 166 — Nelumbo nucifera 406 — Studium der N. G. der Pflanzen: an den Labiaten gezeigt XV. 101. 213 Zapfenbaͤume 275 Begen. Endorhizen: und Erorhizen XVTI. 419 D:sföontaines, über Mirbels Pflanzenorganifation. V. 80 Roiteau, Embryo der, Gräfer, Cyperaceen und: Nelumbo.. 7 Gorea de, Serra, Beobachtungen über: Fruͤchte VIII. 59, 69. 380. IX. 288, X. 157. — carpologiſche Anſichten L. 283. X. 151 XIII. 581 — Keimen der. Nelumbo, XIV. 74 — Werth des: Perilpermium: XVII. 206. Hapel de Chenaye, Luͤftroͤhren des: Pifange: IX. 294 Richard, Embrhonen der Endorhigen oder Mo: noebtyledonen, befonders der Graͤſer XVII 223.442. Auguft deSt. Hilaire.. Embryo v. Tropeolum X VIITa61 — 0 — über. ſetundaͤre Wurzeln, XIX. 463, Einf, Bflanzenanatomie: XIX. 307 Petit Thouars,, Weder. Catechu VI. 367 XII- 196. Haidenbau II. 444. III. 326 oeconomifhe Pflanzenfhule im parifer Garten II. 142, X. 130.. 182, 265 XI. 94. XII. 205. XVI. 209: XJX. 433. XX. 140. — Bau der Pataten und Kartoffeln III. 185: — Sturmſchaden im parif, Garten IV. 32 — Gaamengarten 205 VI. 172 — Gartenwerkzeuge VI. 236 — Ringſchnitt an Pavia 437 — Fruͤhfroͤſte auf Pflanzen VII. 85 — - Bogenjmweigung XIII- 125 — Nahrungszweigung 138 — Pomeranzenzweigung XIV. 85 — Zweigung XVI. 350. XV. 34 — Anwendung des mäche fer in der Gärt: nerey XVI. 35 — erhaltene Pflanzen und Saamen II. 75. 88, 228, 249, 253. Seltene Saamen aus Carolina * 1.2 Aus Isle de France von Gere 255 Bflanzenvertheilungen vom. parifer Mufeum aus 352 Erhaltene Sämereyen IM. 477 Brief von Humboldt IV. 475 Geſchenkte Pflanzen V. an Pflanzenhandel XV. 477. XVI. 485 F. Zoofogie Geofroy St. Hil., naturh. Sammf. aus Aegypten I.254 3 — Bericht über Säugthiere u, Vögel aus Neu-Holland Läcepede, Lurde und Fifhe daher G. Ouvier, neue ZJufammenftellung der Tier: Haffen XIX: 73 La Billardiere, Reife, Mantis sordida, Corvus Pyrrhocovax, MelolonthaFullo, Mus. Ty- phlus, Velella, Tringa orientalis XVII. 453 I Klaffe. Klure. Du Trochet, Raͤderthier, Rotifer quadriciren- laris, albivestitns, eruciger, confervicolaXIX. 355 Bewegung ihres Rades XX. 209. De Lamarck, Polypiers empaies, Penicillus, “ Flabellaria, Synoieum, Spongia XX. 294,. 370, 432 IV. 171 184 II Klaſſe. — Quallen.. * Peron, Pyroſoma IV. 437. Marcel de Serres, Velella mutica- XI. ıg1 Peron et Lefueur; Medufen, neu allg. Einth. XIV. 218 — Aufiiellung der. Sippen 325 — Acquorea XV. a1. ‘ { d — — mg, 2 * 5 III Klaſſe — Lech e. Lamouroux, Ophiura hexaetinia, Alterophi- „or ara XX. 474 Verſteinerte ſieh am Ende ber Ueberſicht. a) Gopeln. Lamark, über Tubicinella % 461 L. Dufresne; Balanus- 4065 5b) Mufdeln. . lLamaxck, Crenatula . » III: 26 —, Trigonia, und eine Auſter IV. 351 — Galathea J V. 430 — Diceras VI. 298 — Amphibulima 303 — Eintheilung der Muſcheln X. 389 Aeiheria 400 üe u mn, nur Söalen, — Neue Volutae _ V. 46a — SGSattungsbeſtimmung der Schnecken, XV. 20 — Gattüngen-tSpecies) von Conus 29; 263 — Cypraea 243 BR Cypraea, Ovula XVI. 60 * Terebelluiu, Ancillaria; Oliva 300 — Voluta XVII. 64 — Mitra 103 Beudant, Turbo muriaticus, coftatus, cancell. XV. 199 Menard ‚de laGroye, Marginella aurieulata XVIL 3352 IV Rlafer Kerfe a) Würmer; fehlt fonderbarlid. > b) $rabbeln. G. Cuvier, Krebje der Alten II. 368 ‚Latreille, Langoufte (Palinurus vulgaris ſ. Can- cer Homarus) III 388 - Dandebert de Feruflac fils, Entomofiraca und Hydrashna VII. 212 Jurine fils, Argulus: foljacens 431 Inles de Trifian, Kerfe in Poitou, Sphaeroma, Idotea XII, 371 c) Schricken, fehlt. d) Mucken. Lamarck, Panops Baudini II. 263 e) Immen. Latreille einige Wespen 1..287 , — Apis parietina 11. 251 — Bienen und Waben IV. 383 — Bienen V. 161 — Anthidium XIII. 24, 207 — Aeſen der Parnopes, Bembex, Philan- thns, Anthophora XIV. 412 Lamarck, Anthophora parietina III. 260 Lepeletier, Immen mit 2egröhren, Cleptes, He- pr dycrum, Parnopes, Chrysis VI. 115 Spinola, ©&itten der Oeratina albilabris X. 236 Spinola, Diplofeparien XVII. 138 D Balter fehlt. D Rafer. Latreille Calfida I: 295 Latreille, giftige Bupreltis der Alten (Meloe) XIX. 129 Lamarck, Chirofcelis bifenelfirata III. 261 Leon Dufour, Brachinus XVIII. 70 — — — 1117, VKlaſſe. Fiſche. E: Geoffroy, Polyperus im Nil I. 57 — Achirus barbatus: (Scholl) 152 Geoffroy, der Hai und fein Rootfe IX. 469 — Kiemenſack des Lophius X. 480 Geoffroy -$. H., Salmones im Nil XIV. 160 ©— _ Galeus laevis (Emilfole) u, andere XVII. 160 Faujas, Fiſche bey Genua VIIL 365 Spinola, einige feltene Meerfiihe bey Genua, i Sparus, Centropomus, Holocenirus, Pleu- ronect., Lophius nebft Lift, X. 266 De Larsche Fifhe an.den Balearen XII. 98 = Fortſetzung 313 H. de Blainville, Squalus peregrinus XVIII. 88 Cuvier, Fiſch Lophote cepedien Mittelmeer XX. 393 Berfieinerte fieh am Ende, Schwimmblaſe unter Phyſio lo gie. VI Klaſſe. Lurche. E. Geoffroy, Nil-Krokodill IL. 37 — Krok. von Domingo, neu 65 Geoffroy, Eigenfhaften des Krofodills nad He— rodof IX. 375 — 2 Krokodille, im Nik, eins von Do: mingo X. 07. 264 Geoflroy -$. H., Trionyx Aly. ı Lacepede, Schlange Erpeton, neu- II. 250 — einzund vierzehige Eidechfe, neu 351 — Proteus tetradactylus cein Adholot) X. 230 F. M. Daudin, Tupinambis ornatus II. 220 Cuvier, Krokodillarten X. 8. Oppel, Eintheil. der Lurde XVI. 254, 376, 394 Berfteinerte fieh am Ende. VII Klaſſe. — Voͤgel. Geoffroy, Koͤnigsgeyer — Baffart von Anas Glaucion und Quer- quedula VII. 222 — Anas curvirofira (poliſche Ente) 246 — OCephalopterus; Gymnoderus (Corvus IV. 94 nudus); Gymnocephalus (O.-calvus XII: 235 — Mierodactylus, Cariama : 302 F. Mi Daudin, Tangara von Malimbo T. 148 — Geyer von Pondiſchery 285 — Pieus portoricenlis II. 285 — Merops bicolor und Alcedo ultra- marına 440 — Lanius gutturalis, Muscicapa, Turdus - III. 144 Schaumburg, Sohn, Strix funerea II. 248 G. Cuvier, Sbis IV. 119 F. Cuvier Falco Pygargus et ollifragus ‚ AIV. 301 — WMoͤven XI. 285 Hammer, Struthio americanus XI, 194 Berfteinerte ſieh am Ende. VII &laffe, Sucke, E. Geoflroy St. Hilaire, Steinddde und Ichneu— mon. II. 244 — Ovis Montana in America, 300 — Phascolomys. 504 — Dalyurus. IN. 355 1119 — Perameles. R4i m FAaV..56 — Jaguar, Paca, Aguty; Baparıfunde sad A _ Tod von Löwen, Tyger, Elephant. > 474 — Hydromys. eV: 81 — Fledermaus, Moloſſus 150 — Betragen eines Ptexopus VI. 227 — Zebra "245 —-' Aveles 260, XIII. 89 — YVelfpertilio VHI. 187 — Baftard von Eſel und — Weibchen. IX. 223 — Pteropus, Cephalotes XV. 86 — Phyllofioma, Megaderma 157 es Dalyurus Cynocephalus, urfinus 301 — Loris Caud Potto, gilt XVII. 164 — Sorex und Mygale 169 — Affenordnung. XIX. 85. 156 — Cheirogaleus 171 — Nycteris XX. 11 — Rhinolophus. 254 Bosc, Sciurus capiltratus. I. 281 Zwey Tebendige Kaͤnguruh. 1. 179 Fr. Cuvier, Simia lencophaea, Babian. IX. 477 — neue Rennzeihen der Saugthiere, Reißende, Kagen, Hyaͤnen, Iltis, Zorille, Marder, Genett, Graͤving, Jaͤrf, Stinkthier, Menk, Dachs; Zi⸗ beth, Ichneumon, Surikate, Hund, Kafun, Bär. X. — Fortfegung, Aleöfreffende, Galeopitheens, Fle⸗ dermäufe, Plexopus, Talpa, Spitzmaͤuſe, Scalops Ceigentlih Mygale mofchat.), Igel, Tenrek, 105 Chryfochloris, Rinfaju. XU. 27 — fFortjegung, von Nagthieren. XIX. 268 Fr, Cuvier, Drang = Utang. XVI. 46 — Coelogenys, Wala, X. 205 — Begattung von Zebra und Pferd. XI. 237 — neuhollandifher Hund. Santi, Kameele zu Piſa. XVII. 320 Peron et Lefueur, Wohnung der Meerthiere. XV. Peron et Lelueur, Wohnung der Robben. AV. Fr. Cuvier, ofteologifihe Kennzeihen der Haus: hunde, XVIII. Cuvier, Delphini bei Paimpol geſtrandet, D. gri- feus, globiceps, Aries etc. XIX. ı Fr. Guyier, Phoca Monachus. XX, 387 G. Zootomie. Erſte Claſſe. Klure. Spir, Alcyonium exos!, Actinia coriacea? Alie- rias rubens. XIII. 458 Beudant Bau der Weich-, Strahlen:, und Plans 287 205 533 zen = Thiere. XVI. 66 Dritte Claſſe. Lehe. G. Guvier, Lingula. I. 169 — Salpa. IV. 560 — Bullaea aperta. I. 156 — Tritonia, bej. T. Hombersgii 480 — Aplyfia, aud neue Arten, II. 287 — - Doris, viele Arten. IV. aa7 — Öuchidium W387 — Phyllidia, Pleurobranchus 269 — Dolabella, Teftasella, Parmacella 435 1120 Scyllaea, Eolidia; Glaudcus, Tritonia VII. a6 "Limax, Helix VI. 140 Limnaea ltagnalis, Planorbis cornea NER Janthina, 'Phafianella IKT: ne — Cyclofioma viyipara, nebenbey Turbo, Tro- chus, Nerita 170 — Buceinum undat,, Murex, Strombus 447 — Thethys XII. 257 — !Acera (Lobaria, Bullaca , Bulla y XVI. 1 — Olio borealisss I. 242 — Hyalaea IV. 69 Peron und Lefueur, Pteropodes XV. 57 — Firole ( Plerotrachea). H — Vierte Claſſe. Kerfer Marcel de Serres, Bau u, Verrichtung des Darm— canal8 der Inſecten. XX. 48. 89. 213. 339 — Kauorgane der Orthoptera XIV. 56 — Geruchsorgane derſelben. XVII. 44. 426. Miger, Verwandlung des Hydrophilus XIV. aaı Zünfte Clafe. Fiſſche. E. Geoffroy St. Hilaire, Elektriſche Organe des Zitter - Rochen:, Aals: und Welfes, > Ih 362 — finoden der Bruftfloflen. FE, — Gabelknochen der Fiſche. 413 — ihr Bruftbein und der Vogel. X. 87 Cuvier, Lophote Cepedien X. 595 Sechſte Elaffe. kurse Geoffroy St. H., Schaͤdelknochen des Crocodille, X. 219 Cuvier, Crocodillarten. X. 8 — lebende Erocodilfe. Dfteologie. XII.I Siebente Elaſſe. Voͤgel. Kt Geoflroy über die Kopffnoden der Wirbelthiere, bez fonder8 Der Vögel. X..392 Cuvier, Sbie. . IV. 116 Achte Claſſe. Sude. G. Cuvier, Zootemifhe Sammlung im Mufeum, 11.409 — -Rhinoceros unicornis, Dfteof, lif. 3 — Tapir. Dfteolog. 122 — Hyrax capenlis. Dftcol. 171 — Hipopotamus. Dfteolog. IV. 199. V. 56 — SFaultbier, Ai, und Unau. Dfteol. V. 129 — Elcphanten. Dfteol. VIII. 1. 05. 429 — Bamantın und Dugong. Dfteof. XI. 272 — Öroße Kagen, XIV. 136 — Bericht über Galls und Spurzheims Lehre vom Hirn. X1..152 — Zuſaͤmmenſetzung Des Shävdels der Wirbel: thiere. XIX. 85 Jacobfohn, vorderes Gaumenloch, und befomderes Organ daſelbſt in Saugthieren. H. Berfteinerungen, a) -Allerfey. Faujas ‚St. Fond, Verſtein. von Veltena nova. bey Waͤlſchbern. II. 18 — in den Breden bey Nizza. Revalliere-Lepaux, Allerley in Torfgruben unfern— Peronne. IX. = bb) Pflanzen. “ Faujas St. Fond, Im Meraelfchiefer in Ardächei U. 30 — Palmenſtamm im Vicentinifgen. IX. 388 X. 209 © et XVII. gı2 ° — x eraflein in-Steintohlen - „XIV. 314 De den verftein. langen aͤhnlich. V. 462 * Eorallen. EUR « y * Matreporit im Vicentiniſchen. IX. 224 — | E31. \ r F 4 4 Rede. amarck, Ueber Verſteinerung. um Paris (Schnek⸗ „fen. > I. 299 zn _Chiton, Patella, Fiflurella 308 2. Emarginnla, Calyptraea, Conus, Cypraea Te; rebell ‚ Oliva 385 3. WERT. Voluta. a474 4. Mitra, Marginella, Cancellaria, Purpura II. 57 5. Buccinum, Terebra, Harpa, Caſſis 163 6, Strombus, Roliellaria, Rot 217 WR Füfus 315 » Fufus, Pyrula 383, Abbild. * allen ——— 9 Pleurotoma, —— III. 163. 260. 343. 436 Abbildungen hievon nebſt Conus, Calyptraea _ Trochus VII. 242 10, Trochus, Solarium. IV. 46 Turbo , Delphinula, Oycloſtoma 105 12. Scalaria, Turritella Cabgeb. VIII. 80), Bulla 212 13. ae, Phafianella, Limnaea 289 24. Melania, Aurieula 429 15. Volvaria, Ampullaria, Planorbis V. 28 16. Helicina, Nerita, Natica gı 17. Nautilus, Dilcorbis, Rotalia, Lenticulina 179 18 Nummulites, Litadla, Spiroliua Cabgb, VII. 385. nebft Lituolites ). 237 ı9. Miliola, Renulina, Gyrogona { 349 20, Pinna, Mytilus, Modiola, Nucula VI. 117 21. Pecetunculus, Arca 214 22, Cucullaea, Cardita, Cardium (abgb.1X.236). 337 23. Crallatella, Mactra, Eryeina 407 24. Eryeina, Venericardia, Venus VI. 53 25. Venus Cabgb. IX. 399) Cytherea, Donax. 130 26. Cyelas, Solen, Filtulana 231. 419 27. Olirea VIII. 156 28. Chama Cabgb. XIV. 374), Spondylus, Pecten 347 20. Lima, Corbula 461 Faujas, verft. Schaalthiere um Mainz. VII. 372. XV. 122. — Ülotho vom Dep. Dröme, Cardita etc. XI. 384 — Ampullaria, ——— in Steinkohlen des Gard XIV. 314 Menard de la. Groye; Panopaea Faujas bey Parma. . IX. 131 Brard, Limnaea um Paris, XIV. 426. XV. 406 Beudant, Beleminiten. XVI. 76 Daudebard de Ferullae, Foßile Land und Fluß: ihaalen. XIX. 242 e) Kerfe, fehlt. f) Fiſche. Faujas, ein Fiſch bey Nanterre 1: 355 — Hayjaypn, auf Schildtrötenſchild bey Pa— ris. II. 105. — Fiſche bey Aix-an der Rhone. VII. 220 — Roöchenſtachel und Säugipierfiefer bey Mont: pellier. XIV. 376 Lacepede, Fiſch im Gyps b. P. X. 254 Site ısıy. Heft 7 er 2 } ae nee 1422 Barry, Fiſch * Nanterra Cuvier, Fiſche und Lurde bey Paris, en s) Lurde, i Cuvier, &rocodilfe. KU. 73 — Maſtrichter Thier (zu Duardel). ya Kard (Proteus) und Froſch bey Deningen XITI, A — Pterodactylus bey Pappenheim, XIII. 401 — Schildkroͤte. XIV.227 — Camper, Maſtrichter Thier. XIX h) Voͤgel. N Faujas, ben Veltena Nova. In. 18 Cuvier, von Paris. IX. 336, XIV..a5 i) Sue. Glephantenzahn bey Haffelt. I. 90 Peales, uber Maftodontfnoden, Faujas- St. - Fond, Efephantenhauer in Ardeche II. — — Zwey Arten Ochfenfchädel, überall, Bru, Megatherium. v Ba Jefferfon, Megalonyx 316 Ernouf, überfteinte Karaiben. 403 Cuvier, Berftein. um Paris, Ealaep; und Anoplo- therium, Kopf III, 275 — gortfegung, Zähne, 368 + z ⸗ Fuͤße. 442 — Forfſetung. IV. 66 Verſteinert. Tapir, Zuſatz. V. 5 ⸗ Hippopotamus. 99 : Didelphys (Sarigue) b. Paris ASIA ⸗ ⸗ Megalonyx (Megather.) — = =. Megatherium. 376 Cuvier, Verſtein. Hyaͤnen VI. 127 — Abhandl. uͤber Verſtein. um Paris, Palaeo- und Anoploth. 265 — ähnliche dem Palaeother. anderwaͤrts. 346 — Hammer, Palaeother. am Baſtberg im Elſaß. 356 — über Verſtein. um P., Zehenglieder. IX. 10 — Fortſetßzung, Fußknochen. IX. 16. 80. 206 * Anoplother. comm,, ganzes Schrach. 272 — Wirbel, Rippen. XII. * Zar Rhinoceros. vi. 19 — Bar, 501 — Elephanten. VII. 1. 03. 229 — Maliodontes, 270. 401 — WUeberhaupt über bie Pachydermen. aus — Sleifchfreffer um Paris. X. 210 — über Reisende Thiere verffeinert, IX. 428 Beriät über das von Adams 1806 mit Haut und Haaren vergraben gefundene fogenannte Mammuth. X. 38 Rampalle, Rafchhredien in Kotſika. X. 165 Cuvier, Knochenbrechen b. Gibraltar, und weiter am Mittelmeer, XII. 169 — Lamantin und Dugung, auch Wale 275 — Roſſe und Schweine, Xıy. 35 — Nager, Biber, der zu Deningen. a7 I. Lebensbeſchreibungen. Deleuze, über Leben und Werke Gärtners, T. — über Marechal ; Ve — uber Leben und Werke Hedwigs. 392. 451 71 123 — Deleuze über Andre Michaux "1. 191 — über — Dombey. - IY. a2 Latreille, über 3. 2. Fabricius gu Kiel, XI. 393 Deleuze, über Céré XVI. 329 — uber Peron XVII. 252 Guvier, über Fourcroy. 99 Khbilyunaen in Annales du Muleum d’hift, nat. Vol. IXXX. 1805— 1813. Vol. I. 1803- Tafeln. 1. Plan des Nationaf = Mufeums der Returgeſchichte bey feiner Entſtehung (Juflieu) ©. 1 I. Traf, von Pleyt ben Andernad) (Faujas) 15 411. Arfenikfaures Kupfer, naturlich CHauy) ' 27 ⸗Kaltſpath CHauy) 120 AV. Tithonia lagetiflora (Desfontaines) 29 V. Polypterus Bichir (Geoffroy) 57 VI. Lingula anatina (Cuvier) 69 VII. Zlafenfteine cFourcroy)- 06 VII. Kalkſpath Hauy) 122 IX. Scorzonera alpera (Desf.) 155 X. Tangara von Malimbo, M. u. ®. (Daudiny 148 xl keine barbatus (Geofl.) 152 XI. Bullaea’aperta (Ouvier) 150 XIII. Müpffteinbregen bey Niedermennid; CFaujas> 192 XIV. Eine Anfiht diefes Bruchs ebd. XV. Nod eine ebd. XVI. ı. Dianthus ſpinoſus, 2 Euphorbiz me- ‘ -leformis (Desf.) 198 XVII. Clio borealis (Cuv.) ; 242 XVIII. Carica. monoica (Desf.) 275 XIX. Centaurea pumila 270 XX. Geyer von Pondiſchery CDaudin) 285 XXI. Wespen und Callida (Latreille) 287 XXI. Befte Schweifung der Pflugfhar (Jefierfon 322 XXI. Brafilifhe Topafe CHany) 340 — Abänderungen des Eiſenlieſes 349 KXIY. Rerfteinerter Fiſch von Nanterre (Faujas) 353 XXV. Nymphaea coerulea (Savigny) 3661 XXVI. Electrifhe Fiſche (Geofl.) 392 XXVI. 1. Strophanthus farmentofus, 2Sts. hifpi- dus (Decandelle) 208 XXVLII. Umberdrud von Liblat bey Köln Wau jas) 460 XXIX. Darinn Palmenfruͤchte. ebd. XXX. Tubicinella und Balanus Lamarck, Du- fresne) 472 XXXI und XXXII. Tritonia, Anatomie (Cuv.) 479 II Vol. 1803- XXXIII. Berfteinerter Eleph hauer aus Ardeche (Fanjas): 2a — IV. Salfola radiata Desf.) 28 = Y. Arifiolochia caudata (Desf.) — VI. Eingeweide des Nilfrocodilld (Geoff. 52 — VII. Krok. v. Domingo (Geoff.) 65 — — Edädkef vom Nilfrocod. (G.) — VII. Quartz coordonne CH.) 100 — Eiſenſrath 182 — Tuymalın aus Sibirien — 1 1124 —R.Verſteinerter Halzahn von Montrouge — — SLVerſteinerter Schildtroͤtenſchild von — XL. Convolvulus Jalapa cDesby "Tr Kal —I. Burzef — 128 — II. Vieufleuxiz Glaucopis (Decand. > 140 — IH. Berft. Ochſenſchaͤdel F.) — 190 — IV. Ebd. 3 102 —V. Geranium hirtum Def) 210 — VI. Sonchus diyaricatus _ — NT -—- VII. 1. Petunia parviflora; 2, nyctaginifl. (Jufieu) 216 — VIII. Tupinaämbis ornatus Daudiny 240 — IX. Rheum Ribes (Desf.) 2061 L. Erpeton tentaculatus (Lacepede) — 230 —}. Picus portoricenfis (Daud.) 266 U. (I) Aplyfia Camelus, punctata, alba "287 — II. (ID — falciata, Riemen und Herz „ebd. — IV. (III) Fortfegung der Anat. der Apl. —V. (IV) — dalle von Cuvier.) — VI. Verft. Pflanzen in Mergelfgiefer CF.) 344 — VII. Daſſ. — YIII. 1. Acicarpha tribuloides, 2,Boopis an· themoides (Jull.y — — IX. 1. Einzehige Eidechſe, 2, dierz. (Dac.) 364 LX. Ovis montana (Geofl.) =00. — I. ı. Kleinia linearifolia; 2, Actinea hetero- phylla 425 — II. Merops bicolor; 2, Alcedo ultramarina (Daudiny : ö 240 x IIE Vol. 1809. “7 I. Verſtein. v. Veltena nova, Bogeffedern ufw.cF.) 18 1. ı1,.2, Crenatula .avieularis ; 3, 4, mytiloides cLam,) 25 III. Schrach (Squelette vom einh. Nashorn 32 IV. Kiefer von beiden. V. Verſt. Zaͤhne called von Cuv.) VI. Thouinia fimplicifolia (Poiteau). 70 VII. Cantua pyrifolia, VIII. fimplicif. (Jul) ; 113 1X. Solanum cornutum i 120 X. Schrach vom Tapir (Curv,) 132 XIAXIV. Verſt. Tapir. XV. Lanius gutturalis (Daud.) 3 144 XVI. 1. Hypericum laricifol,, 2, firuthiolaefol, filenoides (Jull.) j 129 XV, Hyp. elatum XVIII. Schrach eines jungen Daman (Hyrax) 471 XIX. Kopf und Kiefer (Cuv.) XX. 1, Anemone alba; 2, fumariaefol.; 3, Uo- pyreides (Jull,) - 245 XXL 1, A. cuncifol, ; 2, thalictroid.; 3, trilobat. — II. 1, Anthophora parietina, 2, Chirofcelis bifeneftrata; 3, Panops Baudini (Lam.) 251 — II—- XXX (I— VID. Verfeinerg Palaeo- therrum medium (Cuv.) 275 XXX. Befrudtung der Onagrarien, 1; — naca; 2, Myriophylinm; 3, Hipp Ta Lopezia (Jul) ..315 AXXI—XXXVI (VOI—-XID. Verf, im Gyps bey Paris (Cuvier) 368 VIII. Fig. 1, 2, IX, 3, 4, 8 Pal. magnum. 25 TE — 1%, 1, Pal.) An re TEL \ A., 1, 2, 3, 5, 6, 75 8, 0 10, il; diefem B. min, fehr nah von Orfeans XI, 2, VI, 6, 156, 2% 3 x, : 2%, 57 8 9 AU, 1; 2 3 ——— commune, IX, 2, Anopl. medium VIIT, 3, IX, 1, XIII, 4 Anöpl. minus’ VIII, 67 XT, 5, XIII, 4 Anopl. minimum, XII, 12, Kiefer von Hund oder Fuchs. Schaͤdel von Schildkroͤten, Eidechſen, Vögeln. XXXVII. 1. Dahlia coccinea; 2.roſea; 3, pin- nata (Thouin) 420 — VIH—XLINI (I-VD. Berfleinerungen im Gyps von Paris (Cuv.) aa2 I, 1—7—12, If, 1, 3 Anopl. comm. "IT, 3, Palaeoth. magn. #11:°4,.2, Anopl. med. = ere] III, 7 Anopl. min, IY, 1, 2, 3, Palaeoth. med. a—8. Anopl. min. . W412 3 4 Palaeoth, 111, 2, VI, 1-8 Pal. min. I, 8 9 von. 9? AII, 6, wie Rage. IV. Vol, 1804. XLIV. Perameles nafuta (G.) 56 XLV. Perameles ohelula ibid. XLVI. ©felett von Palaeotherium, zu Pantim (Ouvier.) 66 XLVH. 1, Grewia multiflora 2, nilida Jul.) 89 - XLVI. 1, G. glandulof. 2, acuminata 3, gua- _ zumaefolia - ibid. XLIX. 1. G. tomentola 2, cuneifolia 3, apetala ibid- L. 1, G. betulaefolia 2, — bicolor 3, — rotun- difolie 82 LI. G. carpinifolia 2, tiliaefolia 3, eriocarpa ibid. LII. Schrach vom Ibis, aus einer Agyptifchen & Mumie [Ouv.) 116 LI. Numenius Ibis, wahrer Ibis der Alten ibid LIV. ı, Abbildung des Ibis von Agyptifhen Mo— niumenten. 2, Schnabel von Ibis Mumie. ibid, LV. 1, Der Bipes Lepidopus. 2, Raja cruciata, 32, Lophius hirfutus, 4, 1. laevis (Lac.) 208 " LVI- 1, Trimerefurus leptocephalus, 2, T. vi- ridis. 3, Aipyfurus laevis ibid. LVII. 1, Leiofelasma ſtriata. 2, Difteira doliata LVII. 1, Oftracion 14 aeuleatus. 2, Teirodon argentfeus. 5, Syngnaihus iaeniolatus. Affe von Lac.) "LIX. 1, Hyalaea 2, Pneumoderrk (Guy,)' 225 - LX. Stevenfia buxifolia (Poiteau): 255 LXI. 1, Gymnoliyles anthemifol. 2, nafturtii- fol. 3, pterofperma Ju.) 266 LXII. Plan des Samengartens (Thouin) 265 LXIII. Schrad von Hippopotamus (Ouv.) 299 LXIV—LXV. Knochen v. Hippopot. LXVI. 1, Paullinia malictrifol. 2, meliaefol, Juſſ.) 340 ö5— — — — — * 1120 LXVII. 1, Trigonia margaritacea 2, Oſtrea tu- berculata (Lam.) 351 LVIII. Salpae (Thalis et Biphora) (Cuv.) 500 LXIX. Bienenzelfen und Bienen aus Sndien (Lai.) 385 LXX. 1, Opercularia alpera 2, feflilifolia (Jull.) - ars LXXI. 1, O. hylfopifol. 2, liguftrif. 3, ocymif, ibid. LXXII. Pyrofoma atlanticum (Peron) 437 LXXIII. Doris lacera, Anat, (Ouv.) 447 LXXIV. Doris ſolea V. Volum. 1804. I. 1, Loaſa [clareaefol. 2, acerifol, 5, triloba (Juſſi) ı# 1. 1, L. xanthüifol. 2, nitida III. ı, L. contorta, 2, acanthifol, IV. ı, L, ambrofiaefol. 2, grandiflora ° V. 1, L. volubil. 2, triphylia VI, Onchidium Peronii (Cuv.) 37 VII. Bohnenftengel CPhafeolus, haricois) microſco- piſch Mest) 86 VI. Wurzel derſ. IX—XI. Foſſile Knoden des Hippopotam. (Cuv.) . 09 XII. Voluta undulata, 2 nivofa, 3, Barietät der V. nivola (Lam.) 154 XIII. Mehrere Bienenarten Lat) 161 XIV. Schrach vom Ai CCuv.) 189 XV. Kopf und Füße vom Ai XVI. Kopf und Fuͤße v. Unau XV. 1, 2, Beden u. Fuͤße o. Ai,-3, a, 5, Vor: derarm, Bein und Fuß. v. Unau. XVII. A. 1—6, Phyllidia trilineata 7, — ocel- lata, 8—pultulofa. B. 1-6, Pleurobran- chus Peronii (Cuv, 266 XIX. Foſſile Didelphys (Sarigue) Cuy.) 277- ÄX. XXI. XXI. Anſicht d. Geſauenſeta b. Ober⸗ ſtein E.) Sia XXIII, Gebeine von Megalonyx (Cuv.) 368 XXIV. XXV- Schrad de Megatheriumg (Cuv,) 376 XXVI. Thouinis pinnata (Turpin) 401 XXVI: Tkouinia trifolia®. 201 XVVIII. Galathea radiata (Lam.) 430 XXIX. Dolabella, Teftacella, Parmacella, Anat, (Cuvier) 43 AXX. Rhus aromat. - (Turpin) 445 XXXI—XXXII. Verſteint. Farren analog. Sterm⸗ berg» 461 VI. Vol. 1808: XXXIII. Anfiht eines Theils des Fleckens Ober: ſtein (E.) 53 XXXIV. Werkſtatt eines Steinſchleifers zu Oberſtein XXXV. Hydromys Coypus (6.) 81 XXXVI. A. H. chryfogafter, B. H. leucogalter XXXVII. 1, Palliflora lexflora, 2, P. bilobata. Juſſieu) 102 XXXVII 1, P. Iougipes, 2, P, mexicana XXXIX. P, guazumaefol., 2, P, coriacea XL. P. ligularis XLI. P. tinifol. 2, ärrhiflore XLI. Foſſile Hyanen (Cuv.) 127 XLIU—XLYVI, Foſſile Schnecken um Paris Lam.) 21a 1127 XLVII-XLIX. Werkzeuge zur Cultur und Auf bewahrung der Pflanzen Thouin) j 236 TL-LIV. d-IV. Foſſile Knoden um Paris. Bor: _ derfuß (Ouv.) 5 * 253 Palaeoih. crallum, magnum, minus, Anopl. comm., med. LV. ı, Amphibulimus, 2, Diceras (Lam.) 298 ITVI. Palaeotherium vom Rhein (Ouv.) 346 LVII, Palaeotherium von Iffel und Montabufard ILVII. Taclonia trinervia Jul.) 388 LIX. » T, lanata 2, T. manicata . TR. T: tripartita - LXI. Scyllaea, Anat., Tritonia, Glaucus, Eolidia (Cuv.) - a16 LXII. 1; Diofpyros Iycioides, 2, D. hirfuta, 3, Royena lucida (Desf.) j 2 - 445 ILXIII. Gandollea pilosa (Labillardiere) 451 LXIV. ©. glauca 2, c. ſerrulata LXV. Pafliflora mauritiana (Petit - Thouars) 457 Vol. VII. 1800. IV. Phinoceros. 1, Foflile und lebend. (Cuv.) 19 V. Galtela deprella, erecta (Turpin) 78 vl. Claytonia eubenlis (Bonpland) | 82 VM. Cleptes, Hedlycrum et Ohrylis (Lepeletier) 129 VnI, 1X. Helix und Limax, Anat. (Guv.) 140 x. nat. d. Limax, Limnaea ltagnalis, Planor- bis eornea i 197 XI. Begattungsrößre bey Pflanzen Turpin) 199 XII. 1, Zweig der Pappel mit Querbruͤchen cDu- chesne) ! 248 er a, 35 Hydrachna teftudo, 4, Oyprisrenifor- mis (Daudeb. F.) 310 — 5, Gypfelea humifufa (Turpin) 8% 219 xXII—XV. Reriteinerte Pleurotoma, Cerithium; Conus, Calyptraea, Trochus (Lam,) 242 XVI. Aieles belzebuth (G.) 260 XVII. Gfementarorgane Der flanzen (Mirbel) 297 KXVLI—XXIV. Baͤrenknochen lebendig und vers fteinert (Cuv) : x 501 XXV. Hfüthe und Früchte von Acer eriocarpum und rubrum (Desf. 410 XXVI. Argulus foliaceus, Anat. (Jurine f,) a1 XXVII-XXXI, Hyptis (Poiteau) 459 Yol. VIII. 1800. XKKII-XXXIV. Garpologie oder Anatomie ver- fchiedener Früdte von Dryandra vernicia, Garilfa carandas, Averrhoa bilimbi und A. carambola, Brouflonetiapapyrifera, Palma maripa (Gorrea de Serra) XKXV-XXXVIL Berfteinerte Schnecken um Da: ris, Solarium, Delphinula, Turbo, Oyclo- 59; 69 ftoma, Scalaria, Turritella (Lam.) 77 XXXVIU—XLV. Dfteologie der leb. u. verſtein. Elephanten (Guy:) > XLVI--XLVIIL Velpertiliones (G.) 137 XLIX-—-LVi. Zähne und werft. Knochen des Ma- ftiodontes (Ouv. ) 512 — EN LVII. Agarious radiciformis, und A. orypiarum (Palifotz de: B.) f Der. LVIII. Berfteinerte Schalthiere um Maynz CF.) 372 LIX—LXI. Berfteinerte Schneden und Krafen, - um Paris (Lam.) : > 383 LXII—LXV. Früchte von Solandra grandiflo- ra, Incarvillea [inenfis, Syderoxylum ſpi- nolum,, Khizobolus Saouvari,- Pterygium coltatum, Ferreola buxifolia (Correa) 389 LXVI-LXIX. Berfteinerte Zähne vom Eleinen Maltadonties (Ouv.) 420 Vol. IX. 1807. I. Berfteinerte Knochen um Paris, Palaeo-un Anuploth, * 14 U--VI. Fortf., fange Knochen der Hintern Ertre: mitäten aa VII. Polygonatum orientale (Desf.) 58 VIII. Smilacına umbellata IX. Smilacina eiliata X—XI. Berfteinerte Knochen um Paris. Range Knochen der vordern Extremität (Ouv.). 102 XII. Panopea Faujas (Menard de) 131 XiII. Lodoicea Sechellarum (Labillard.) 145 XIV-XV, Rerft. Knochen um Paris, Schulter: blätter und Beden (Cuv.) 215 XVI. Cuviera acutiflora Decandolle) 222 XVII-XX. Verſt. Schalthiere um Parid (Lam) 240 XXI. Blechum nnd Dicliptera (Jufl.) 271 XXII. Schrach vom Anoplotherium comm. zu Montmartre (Cuv.) 277 XXIII, Schrach vom Anoplotherium comm,, zur Antony 282 XXIV—XVI. Srüdte( Tomutus Rumphü, Rit- tera pinnata. 288 Thelpelia populnea, Eugenia malaccenfis . 290 Pourretia arborea (Correa) 298, XXVN—XXVII. Berft. Knochen um Paris. Or- nitholites (Cuv.) 556 XXIX. Knochen von Bruftfloffen d. Fiſche (Geoflroy) 372 XXX. Hydrocharis [pongia (Bofe.) 398 XXXI—XXXN. Verſt. Mufcheln um Paris Lam.) 399 KXXII—XXXIY. Verſt. Knochen fleiſchfreſſender Thiere (Our.) 428 XXXV—XXXVI. Anatomie der Blumen (Mirbel) 457 XXXVII. Simia leucophaea (Fr. Cuvier) a7 Vol. X. 1807. I. Schädel von Krofodillen (Cuv.) PR: 11. Naden und Füße davon Ir. Nil: Kıctodill (Weofl.) 67 Ivy. Sternum von Vögeln und Fifhen (G-) 87 V-VI. Badenzähne Cmolares) fleiſchfreſſender Thiere (Fr. Cuv.) 105 VII— VIII. Carpoſogie, Lanfium domelticum, Palma mocaya, Pterygium teres, Alangium | apetalum (Correa) 157 1X. A. Köpfe und Zähne von Paten CFr. Cuy.) 203 X. Be elnige Werkketung aus einem diſche oureroy) Knochen und Zaͤhne verſteinerter * Sebenbar j u fleiffrf. Thiere um Paris (Cuv.) XL; Afphodelus creticus Te GF. Die Spannung laͤßt ſich auf die leichteſte Weiſe ausmeſſen. Es iſt hinreichend, den Faden in B auf einer ſehr beweglichen Rolle gehen zu laffen, auf dem andern Ende rin Grgengewidt T, als Gleichgewicht der 1159 Kugel zu befeſtigen. Das Gewicht "T' wird, die gefuchte Spannung ovorftellen, und daher GF. Da nun GF die Diagonale eines Rechtecks ift, deſſen Bertical - ©eite GH und das Gewicht der Kugel unter Waſſer ſchon befannt find, fo wird man gleich die horizontale, Seite GK fennen, das heißt den Trieb des Waſſers gegen die Kugel, und Daher die Gefhmindigfeit des Laufs im: Puncte G. So wird die Ausmeſſung der Schnelligkeiten, melde durch den Abweihungs: Winfel ungewiß und trüglich wird mit größter Sicherheit erhalten vermittelft Des Gewichts, das die Kugel im Gleichgewicht hält. - Zur Beflätigung und Ergänzung des Gefagten wird, ed gut feyn, die Gleihung der Curve ‚AMG au erfor: ſchen, aus welder noch weit beffer ſowohl die Truͤglichteit ber gewoͤhnlichen Methode als die Sicherheit und Zuverlaͤſ— figfeit Der Uuſern erſcheinen wird. Es ſey der Bogen ÄM = s, MN = ds. Wan siehe die Vertikalen MO, No durch M und N; der Winkel OMN fy = m 4; weihung des graden tus MN von ber Bertifale ; und es wird der WinfeloNn = mdm feyn. Endlich gehöre die Schnelligkeit des Waſſers, welche Das Element MN flößt, der Höhe u, die Normale NR ftelle den Trieb des Waſ⸗ fers gegen das grade Stuͤck MN vor, fo erhalten wir nad) befannten Gefegen vom 'Widerftande der Fluͤſſigkei⸗ ten, daß dieſer Trieb proportional iſt mit uds Col. m, was fih ausdrüden laͤßt kuds col. m?, indem k ein be ſtaͤndiger Coefficient ift. 4 Man nenne T die Spannung ded Fadens in dem Punete M u. TAT die Spannung in dem naͤchſten Puncte N. Die Spannung T wird bewirkt nad ber Richtung MP, Verlängerung des Ceitenftüds MN, und gleichermweife wird Die Spannung T-F AT bewirkt nad der Richtung NO, Verlängerung des folgenden Geitenr ſtuͤcks Nn. 3 Es fey der Faden in M abgefnitten, der Bogen AM weggenommen, in M fege man cine Kraft = 1% welche dag Seitenſtuͤckchen MN in der Richtung MP ;ie, he. Es wird ſich darum nichts verändern, und Das fol- gende Seitenſtuͤckchen Nn wird immerhin nah NO ge- Jogen werden mit einer Kraft = T+ dT. Bier ift 8 deutlich, Daß Diefe Kraft TAT, melde nah NO zieht, von zwey Kräften herruͤhre, d. h. von T, welches nad NP wirft, und von Kuds Cof. m®, das nah NA mirft. Wird nun die Kraft THAT im zwey aufgelöft, deren eine nah NP mirfe, Die andere nad) NA, ſo wird Die erz fe = T fid finden müfen, die zweyte — kuds Col. m? Allein wenn man die gedachte Zerlegung der Kraft T-FA4T madt, fo finder fih die nah NP gerichtete = cT+#4T) Cof, PNO, unddi ndNAmwrd = T+aAT) Sin. PNO feyn. Bir erhalten alfo dieſe beiden Sleihungen «T+4T) Col. PNO =T CT + AT) Sin. PNO = K uds Cof. m?, Daher nichts mehr uͤbrig bfeibt, als den Sinus und ‚Oosinus des Beruhrungswinfels PNO auszudriiden. Es ift der Winkel PNO = PNö— ONS = OMN —oNn Zm(m+4dmy = — dm, Daher Col. PNO = Col. — dm = Col.dm = ı und Sin.PNO = Sin. — dm = —dın. Subſtituirt man die: fe Werthe, fo wird die erfte Gleihung TFAT=T, 115 oder AT = 0: woher ſich beſtaͤttigt, was wir gefagt ha: ben, daß die Spannung beffändig fey, und durch Die ganze ' Gurve fih gleih. Die zweyte Gleichung wird — Tdm — kuds Cof, m?, und durch Integration kfuds Z Gonflante—T Tang. m. Um die Beftändige zu be ffimmen, nennen wir x, das, was der Minfel m in dem Puncte A wird, ſo daß a der Wintel ABT :ey, Wir wer: den alsdann haben Eonitante — T Tang. a, ‚und Die Gleichung, melde Die Curve AMG vorftellt, wird zu: fest fen: Tang. « — Tang m = k fuds. — Dieſe Gleichung zeigt klar die Betruͤglichkeit des hy— drometrifgen Pendels, wenn er auf Die bis jegt übliche Weiſe angewandt wird. Denn Da Sıads ımmerfort mail, während wir von A gegen G hin abfteigen, fo fieht man, daß wie aud Die Skale der Schnelligfeit befhaffen ſeyn möge, der Winfel m immer fleıner wird; und es wird die Curve AMG hohl fenn, auf der Seite, von welder das Waſſer fommt. Die ſcheinbare Abweichung «, oder der Winfef ABT wird allzeit größer fenn, als Die Ab— meihung m indem Puncte M, und vielmehr. als die Abweichung FGH in dem unterffen Puncte G. Man braucht fih nit zu wundern, daß jemehr die Kugel ih einfenft , Defto mehr Der Faden von dem Berpenditel ſich entfernt, Und dies ift in der That mit allen den Ver— fuhen geſchehen, Die mit dem hndrometifchen Pendel gemacht worden find. Allein daher ableiten wollen, daß die Schnelligfeiten des Waſſers wachen, je tiefer es fließt, ift ein Irrthum: denn daſſelbe müßte zutreffen, wenn fie abnähmen. Wäre die Schnelligkeit des Fluſſes überall ſich gleich, fo zeigt Deutlich die Sleihung Tang. a — Tang. m = kus : A‘ daß die Curve AMG die homogene Rettenlinie iſt. Und ſchon anders woher weiß man, daß die Geſtalt eines vom Winde angeſchwollenen Segels aud Die Kertenlinie fen, und in unferer Hnpotheie giebt es zwifhen dem Fa— den AMG, und einem an den Puncten A, G befefligten Ergel, daß von einem in horizontaler Kihtung mwehen: den Winde getrieben wird, feinen andern Unterſchied, als daß diefes von der Luft, jener don dem Waffır bewegt wird. — Zuletzt wollen wir bemerken, daß die Sleihung, wel: che wir von der Eurve KMG gegeben haben, auf Der ge meinen Borausfegung beruhe, daß die ſchiefen Eindrüde eines Fluſſes ſeyen wie die Quadraten der Sin. der Einfall: wınfef. Die Erfahrungen aber {ehren und, daß in den größeren Sinfallwinteln dieſes Geſetz ſich, bis auf weni— ges bewaͤhre; nicht bey kleinen Einfallswinkeln. Des halb wird jene Gleichung nicht alfemaf treu und mit aller Strenge Die genaue, Curve des Fadens angeben. Es ver- Haft ſich nicht fo mit der erjien dT =.o, welde uns ver: gemiffert, Daß die Spannung bes Fadens beffändig fey. In dieſelbe geht Der Ausdrud kuds Cof. m? für den Trieb des Waffers gar nicht ein, und doc herrfcht fie wie aud inmer der Werth Des Triebes feyn möge. Man erfieht alfo daraus, Daß dieſe Weite, Die Schnelligfeiten zu er— forfden, Indem man dis auf verfhiedenen Punkten sim & 1152 getauchte Kugel abwaͤgt, alfezeit gut und ficher ſey, wie ungewiß und unbekannt auch Die Fräfte ſeyn mo 9 gen, welche unter dem Waſſer den Faden drehen und Ewa B Ueber die Hydrometrifhe Stange, u je MN Gebend. 111.) ‚ Tenn uns der Wille oder Das Bedurfni i die Schnelligkeit des Waffers in irgend NE Punkte eines Fluſſes kennen zu lernen, ſo kenne ich kein wirkſameres und einfacheres Mittel, als das Pendel mit dem Faden, indem die andern Werkzeuge, welche hiezu deckt wurden, entweder mehr Muͤhe zu ihrer Verferti una oder zu ihrem Gebrauche erfordern. Es iſt jedod) fe dienlich, die Schnelligkeit nah dem Winfel zu meffen Io welhem das Senfloth fid von dem Verpendifelentfernt wohl aber von der Epannung der Schnur, oder von De Gewichte, welches die Kugel unter dem Fluſſe (Waſſer y — an Diele Beife namlich erhalt man das Maaf er nelligfeit ) ißhei ie i Rn ne it mit grofter Gewißheit, wie ich vorher ‚Aber manchmal fiegt einem nichts Daran, die Geſchwindig⸗ feit in Diefem oder jenem Punct einer fenfrechten Linie zu her fabren , fondern vielmehr auf einmahl die mittlere Ge: ſchwindigkeit des ganzenDurchſchnitts um ſchnell zur Kennt: niß ‚der ganzen Waffermaffe zu gelangen, welche in Aa beffimmten Zeit durchgeht. Und das wird befonders in dem praftifhen Gebrauche geſucht, um dur Erfahrung E den Waſſerertrag der Fluͤſſe bey dem niedern und hoben Stande kennen zu fernen, indem wir bie jetzt weder Theo— tien, nod allgemein hinlaͤnglich fihere Regeln haben welche uns von dieſem Ertrage das Maaß — Hierzu wuͤnſcht man kurze und feichte Mittel, welche ohne großen Zeit Aufwand bey der Unterſuchung, und ohne zu viel Mühe in der Berechnung der Reſultate des Erperi⸗ ments angewandt werden koͤnnen. Dos hodrometriſche Inſtrument, welches mehr als jedes andre hiezu paßt, iſt nach meinem Beduͤnken, die hydro⸗ metriſche Stange CAsta Ritrometica), von Cav. Teodoro Bouatı vorgeſchlagen; Memorie della Societa ıtaliana 1153 om. II. pag. 678.) Könnte man fih ein einfacheres In⸗ Aa voritellen) ala einen cylindriſchen hölzernen an eis uem Ende mit Bley verfehenen Stab. Und mas ift leid: ter als diefen Stock ins Waffer zu werfen, und von dem Puntte an, wo er ohne Schwanfen gleichfoͤrmig zu frei: ben anfängt, ihm eine Streie zu folgen, feine Schnellig⸗ feit zu beobachten und die Neigung feiner Are zw der Bertitale, da hierin keine große Genauigkeiterfordert wird, ungefähr zu ſchaͤtzen. “ Bonatibeweift, wenn die Sefhwindigfeiten des Fluſſes aufeine grade Linie auslaufen, Die Schnelligfeit der Stange grade dag Mittel der Berpendicularen ift, woraufdie Stange fteht. Um daher den Ertrag diefer Derpendicularen zu erhals ten, iſt ed genug, die Höhe mit Der beobachteten Geſchwin⸗ Digfeit Der Stange zu multipficieren. Und er fügt Hinzu, wenn man nicht Die Scale der Geſchwindigkeiten ſucht, fonts dern nur den Ertrag der Bertifafe, und einem nichts daran fiegt, Diefe ganz genau zu erfahren, was in vielen Faͤl⸗ fen überfläffig il); fo fann man feinen Zweck hinlaͤng⸗ lich zungen fhien es dem Hrn. M. leicht zu entnehmen, daß der natürliche Pozeß der Kryſtalliſation von einer theil- weiſen Zerfegung. der Dbrrflache eines. kryſtalliſirbaren Foßils abhange; daß von gewiſſen Flecken auf ſeiner Sberflaͤche, wo ſie zuerſt angefangen has, die Zerfegung in graden und ſchmalen Linien fortgeht, zu andern aͤhn⸗ lichen Flecken, welche ihrer Seits aͤhnliche Linien abgeben, oft den vorigen parallel, ein andermal einander in red: ten, fpigen oder ſtumpfen Winkeln durchkreuzend; auf Piefe Art theifen, oder allgemeiner zu reden, kerben — oder graben fie die Dberfläge des Foſſils in verſchiedene Felder ein, welde bey fortgefegtem Prozeße der Zerfeg: ung eben ſoviele unterſchiedliche Stüde werden, melde den Körper des Kryftalls in feinem rohen Zuffande bil— den; und zulegt Daß während diefes Prozeffes die Sub— fangen von verfhiedener Natur, in dem Mineral enthal: ten, fih abfondern in mehrere Theile deſſelben Feldes, woben die foſſile Maſſe fortfährt, folid und hart zu bleis ben, doch gebrechlich: der Verfaſſer hat zwiſchen feinen Fingern welde gebroden, melde vorher den haͤrteſten Schlaͤgen widerſtanden hatten. Die Korollarien aus dieſen allgemeinen Satzen von Metikuon aufgeſtellt, find manichfaltig und verſchieden. Allein um das eigene Weſen dieſer Folgerungen zu. ver: ſtehen, wird eine feine Anzahl derſelben binreigend feyn, Sr, Methuon nimmt ale bewahrt an. 1) Daß Kryſtalle ih auf ihren Gpigen, Kanten und Eden zu bilden anfangen. 2) Da die Natur durch einen graden Prozeß alle einfaden und zufammengefeßten Kryftalle hervorbringe, ohne zuerſt einen Nucleus (Kern) in fegtern zu bilden. 3) Daß der zur Bildung der‘ Kryftalle dienende Stoff zuerft im Zuſtande einer foliden Maffe fey, und in, demfelben Zuftande beharre während der ganzen Zeit des Kryfiallifationd = Prozeffed. Man darf ihn kryſtalliſirbare Maͤterie nennen. — ©) Das tryſtalliſirbare Materie jene ſey, welche durch Infilieration die Klüfie und Spalten ber Berge, und dei Höhlen in den Felſen angefuͤllt hatz welche Die Adern, die Stalactiten unddie Stalagmiten bildet, und überhaupt alles das, was zufällige Bildungen in del: fentrümmeru bis auf. die großen Maſſen hervor— bringt. — : ; Auf Diefe Thatſachen und Vermuthungen geftügt, . gibt Hr. Methuon den fhidliäften Apparat für feinen Srpftallifirungsproseß an. Er beſteht vorzüglih in einer Zoßdiden Lage von loderer, — aus der Zerfegung des Seins erhaltener Erde mit einem erhabenen Rand ringsum Zoll hoch. Einige Kugeln von berjelben Er: be gebifder, werden hie und da auf Diefe Page gelegt, wo auch verfhiedene Stuͤcke von folider kryſtalliſirbarer Materie geftellt werden, die vorher unter dem Namen matrix cryfallorum befannt war. An dieſe Stuͤcke wer: den andere Rugeln geflellt und darauf mehrere Stufen son Fryftaffifirbarer Materie, jo daß fie einander nicht be: gühren Zönnen. Das Ganze wird dann fo.veft als mög: lich gemagt, durd arößere oder Kleinere Kugeln, die al; — 1160 lenthalben, wo Platz iſt eingeſchoben werden; zuletzt wird der Apparat mit einer Dauer von Badfteinen umgeben, die auf einander, ohne allen Mörtel, und fo gelegt wer⸗ den, daß die Luft freyen Durchzug hat. Rach einer ge: wiſſen Zeit finder man deutliche und ſchoͤne Kryſtaue Hieher gehört die Bemerlung, welde Hr. Webfter, Arjte von Boften, mitgetheilt hat, nebmlih:: Drey Meilen von Boſton, und in einiger Entfernung. von der See, fieht man eine weitverbreitere Maffe von Spyenit, melde von einer Rage Feldſpath bedeckt ift, deffen Oberflaͤche verwittert, in Staub verwandelt, größ— tentheils feucht iſt. Wenn man dieſen Staub von der Oberflaͤche wegnimmt, fo findet man Blaͤttchen, größtens theils aus Feldſpath befiehend, mehr oder weniger zerfegt, | wie vier » oder fechsfeitige Prismen, deren feines uͤber Zou iſt. Die haͤrtern und dichtern Blaͤttchen enthalten Soͤhlen von einem Viertel bis zu einem Zoe in der Tie— fe, in welden man härtere und glängendere Feldfpatiry: falle ſindet, die wie friſch entftanden ausfehen. ; Die Höhlen und Kryſtalle find ſtets mit zerfegtem feuchten Zeldfpath bededt, Den man nothwendig abwafchen muß, ehe man den Kryſtall deutlich ſehen kann. Diele Kryſt alle find Allezeit von den Mineralogen Diefes Landes von neuerer Formation ald die Hauptmaſſen, von wel: en fie einen Theil ausmachen, gehalten worden. } * ni ‚Neues \ ie mineralogifhen un i i | Branlortigen Weiten des RN eine en —— (Bullet. d. Scienc. 1816. p. 86.) k Brochant zeigt, daß der größte Theil der hohen Gipfel der Central:Keite der Alpen vom Mons-Blanc.bis zu dem St. Gotthard nicht aus Granit in der mineralogiſchen Annahme dieſes Namens zufammengefegt find, fondern , aus einer Reihe granitähnliger Zelfen, deren Charakter er folgendermaßen beftimmt: fi } Die herrſchende Felsart in diefem Striche iſt die, welche der Verfaſſer Talkſchiefer Cheachifte) ) nennt, welche faſt immer Feldſpath-Eryſtalle einfchlieht; bald find diefe Grpftalle, die von anfehnliher Größe find, une regelmäßig verfireut, dann iſt es ein feldfpathhaltiger Talkſchiefer (Keaſchiſte feldfpathique, Br.» bald find fie aber klein, zahlreih, und gleihformig zerſtreut, dieß iſt der porphyrartige Gneis von Cevin im Tarenteſiſchen. Wenn Quarz ſich darinn zeigt, fo iſt er ſelten und unre gelmäßig verſtreut; die Hornblende, wenn fie darinn vorkommt, iſt damit innig gemengt. 2 Der granitartige Fels des Mont «Blanc hat, wie die feldfpathigen Talkſchiefer den Talf und den Feldfparh zu wefentfihen Beftandiheilen; aber der Feldſpath in“ großen Ernftalfen iſt der herrſchende Theil darinn; der Tal if von einem tiefen Grün; es findet fi zuweilen Quark darinn, aber felten und unregelmäßig zerfireut; endlich *) Brongniart, Essaid’une elass, des roohes mélangés. Journ, d. Min. vol. 30, h **) Ibid. hat die Felsart eine gewiſſe Tendenz su einem ſchiefrigen Bau; außer dieſen Felsarten gift M. Brochant daſelbſt Servpentin und Epolin an. Der Verfaſſer bemerkt, daß dieſe Felsarten, alle talkartig ſich nicht in dem Boden (kerrain) von eigentlichem Granit finden, fondern insbeſondere dem R ‚talfigen Boden angehören; er glaubt ſich berechtigt, daraus ”. zu fließen, daß die Felsart, welche die Maſſe dee Mont- ; Blanc ausmacht, fein Granit iſt, weder in minerafogi- - fiber noch in der geofogifchen Bedeutung diefed Namens, und daß die granitartigen Theife dieſes Gebirges, und wahrſcheinlich auch des Mont-Cenis und des St. Bern- hard bis zum Mont-Rofe zu den talfigen Boden der Alpen gebracht werden muüfen, folglich zu einer Forma: tion, die feine der Alteren unter den urfprüngfichen Erden iſt. Dem ohnerachtet gibt e8 in den Alpen wahre aus ‚Granit befichende Boden, und das Vorhandenfeyn die: fer Erdfgichten dient die bemerfbaren BVerichiedenheiten zu erfennen, welde man zwifchen ihnen und. den talki⸗ gen Erdlagern bemerken kann, mit denen man ſie ver— mengte. Wir werden hier die Anſicht davon vorlegen. Die eigentlich ſogenannten Granitboͤden ſind vorzüg- lich auf dem ſuͤdlichen Rande der Alpenkette gelagert, und zeigen ſich von Dorea und ſelbſt von -Turin bis zum Lago Maggiore, namentlid zwiſchen Bielia ‚und Crevacore an der Sefia und zu Baveno; fie maden nie: dere Gebirge mit abgerundeten Gipfeln, die zwifchen ſich gewundene Thaler einfchlicken. Diefe Granite find nie ſchichtenfoͤrmig; der Glim— mer, den fie enthalten, ift volllommen vom Talk verſchie— —* den; der Quarz befindet ſich in Menge und gleichfoͤrmig gerfireut;dafelbft; zuweilen werden fie zerreiblich, zerfegen * fih,. wie die von Limofin, und enthalten fo wie diefe, Porzellanerde CKaolin). Erze finden ſich felten, und wenn fie angetroffen werden, ſo iſt dieß in. wirkli- den Gängen der Fallz von der Art find die Kupfer: fiefe der Gegend von Baveno. Die Taltböden, die aus Felfen, die man protagine nennt, talfigem Gneis und feldfpathhaltigem Talkſchiefer zufammengefegt find, bilden die hoͤchſten Gipfel der. Eentraltheile der Alpen: Tette; fie find da im größerer Menge als die Granite; man- fennt da die Porcellanerde nicht; die Erze, weiche fie enthalten, find in Lager oder in Stockwerke und nicht in Gänge vertheilt. Von der Art find, die filberführen: den Bleyerze von Pefay, Macot, la Thuile, Cor- _ mayeur; die Kupfererze von Olomont, St. - Marcel, yon Servoz; die Erze mit orydulirtem Eifen ufv. Aus dieſen Thatfahen geht ‚hervor, daß die Mafje der hohen Gipfel diefes Theiles der. Alpen von neuerer Bildung ift, als die Grundlage diefer Kelte an der Seite von Italien. Eine Vertheilung, welde_der analog ift, welche von Ramond und Charpentier in den Pyrenaͤen beobadıtet * worden. — a ui 0 gr er * — — — Ueber die Pflanzen, welche wild in Aegypten wahſen, von Alide Raffenau Delile. Mitglied des Fajuiuts vou Aeghpten. Aus Le:cript. de PEgypte, Hist. nat. Tome II. 1812. *- Das Niltyal, an feinen Seiten duech Wuſten be: graͤnzt, faßt die fruchtbaren Landjirihe Aeyypiens ın ſich, und ım Eayd ift es eingeſchloſſen zwifyen zwey Ketten ‚1162 bon nadten und duͤrren Bergen. In Nieder: Negypten berührt es unfruchtbare fandige Ebenen, zwifhen welchen ſeine Breite im Verhaͤltniß mit der Ausbreitung der Arme des Fluſſes waͤchſt. —— Die Pflanzen, welche in dieſem Thale wild wachſen, finden ſich auch faſt alle in andern Rändern, als Aegypten. Die innfändifhen Arten jind nit zahlreih; mehrere da- von folgen. dem Laufe des Nils und dem angelhwemm: ten Lande, Die Ebenen aus Lagen von Schlamm und durch eine gewiffe Menge Sand gebildet, den der Fluß mit ſich fuͤhrt, beſonders in der Richtung, wo fein Etrom reißender iſt, zeigen ‚eine ununterbrodene Erhöhung. Zum Uriprung des Bodens und der Pflanzen, fommt man jenfeits Aegyptens. Hier findet man, daß viel Saa— men durh das Waſſer Hergeführt if, das den Schlamm in Abyffinien abführt, und durch die Winde, welde den Cand der Wuͤſte in den Nil werfen; man weiß aber, wie felten Pflanzen nur‘ einem einzelnen Lande eigen find. Es wurde aljo nicht gut ſich fagen laſſen, daß fei- ne andere einheimiſchen in Aegypten find, als die, welde fih nicht zugleich anderwärts finden, Die Vegetation an den Ufern des. Nils hat an dem urfprunglihen Gtro- me des Waſſers, welches den Vertiefungen des Bodens folgte, angefangen. Dieſer Fluß hatte den Schlamm nicht mitgeführt, der nachher einen Theil des Landes bil dete. Die urſpruͤnglichen Nflanzen des Bodens, der un: ter dem Schlamm iff, find auf der erhöhten Oberflaͤche wieder hervorgefommen. Cie find in dem Delta aus anderen verpältnißmaßig älteren Theilen von Aegypten, hergekommen. Auf dieſe Art vermehren ſich die Pflanzen auf den neuen Sandduͤnen der Wuͤſte, indem fie von benagbarten Dünen fommen oder von der Erde auf der der Sand liegt. - IH Habe oft nahe am Nil die Vegetation aus tiefen Spalten des Bodens entſtehen ſehen, auf einer einzigen regelmäßigen Lage in niedern Gegenden, die kuͤrzlich ver: laffen worden, naddem fie -zur Aufffelung von Waͤſſe⸗ rungs-Maſchinen gedient und vom Schlamm bloß mit— tels des Waſſers ausgefuͤllt worden waren. Die Erdlage, welche in einem verfloſſenen Jahre gegen die Ueberſchwem⸗ mung geſichert und mit Pflanzen bedeckt war, entſprach im folgenden Jahre der verſchlemmten Lage, aus welcher durch die Spalten Pflanzen hervorkamen. Das Getreide keimt auf den Feldern unter einer Lage Schlamm deren Dede von dem Grade und der Dauer der Ueberſchwem⸗ mung abhaͤngt. Dieſe Rage wird_auf einer großen Dber: flaͤche nicht fo leicht bemerkbar, wie die, welde enge Ber: tiefungen bededt. Aegypten, das Eigenthum der Gulsur geworden, hat große Veränderungen erlitten ; viele fremde Pflanzen haben fih dort einheimiſch gemacht: fie wachen wild neben den. inlaͤndiſchen; fie vermengen fid) uriter einander, Ich will hier im, Allgemeinen die Geſchichte dieſer Pflanzen angeben, und den Einfluß des Bodens und des Climas auf ihr Wachsthum beruckſichtigen. Ei— niges von ihrer. Benugung werde id) anzeigen. Das Nil: Thal. ın dem Sayd, iſt benäctlih ber die gewoͤhnlichſte Hohe des Fluffes erhoben. Die Dürre macht dort die Dflanzen ſelten, der am meilten gugen Mittag: gelegene Theil dieſes Landes, erzeugt die Bocrhaa- via repens, AUS Nubien; (die meiſten diefer Pflanzen — 1163 find in diefem Werfe naher befchrieben und abgebildet unter dem Xitel: Hist. Nat. Bot.); Habbas, eine Art Abyffinifcher Senſitiven ); Doum und Seyal, Bäume, die in Nieder - Aegypten nicht wachfen. Acacia nilotica iff einer von den Bäumen, Heide dem Ober- und Unter: Aegypten angehören. Der Dat: telbaum wachft auch in ganz Aegypten. Die andern hau- figften Baume wachfen nicht haufig an andern Orten als da, wo man fie anpflanzt. Cie find urſpruͤnglich aus dem Sinnern von Africa, ivie Sycomore, (Ficus Syco- morus?), Nabeca und der QTamarinden- Baum; oder urfprungfib aus Indien, wie Cordia Myxa, Acacia Lebbeck und Cassia Aistula. Nieder-Aegypten ift ein flaches Land, das leicht überfhwemmt wird. , Zwey Species von Nymphaea ent: falten ihre Blumen auf der Oberflache des Waſſers; diefe N flanzen wachen in der Epoche der Ueberfhwemmung; fie werwelfen, wenn das Waffer fallt. Ihre Wurzel er: Halt fih, ungeadtet der großen Dürre, welche auf die Neberfhwemmung folgt. Die Seeroſen CNymphaea) “find bei Damiette und Rofette bäufig: fie wachſen in geringer Anzahl, mehr gegen Mittag in Fayoum, und in dem einzigen Teiche von Bisket-el Rotly, bey Rairo. Der Papyrus, der in Aegypten fehr ſelten gewor: den, ſcheint vordem dem Abhange des Nil-Thals ge: folgt zu feyn, er waͤchſt in Abyffinien. “) Die Schilfe find die haufigften perennirenden Ge: waͤchſe am Rande der Canaͤle; ſie erheben ſich reihenweiſe, nachdem ſie vom Waſſer — —— worden; in den vom Sande uͤberzogenen Gegenden find fie kuͤmmerlich. Die gemeinfte Art Schilf auf den niedrigen Snfeln des Pils waͤchſt aud in den Wuͤſten. Es iſt wahrſcheinlich, daß gewiſſe Pflanzen, die bis— her nur in Aegypten beobachtet worden, auch andern Laͤndern angehoͤren, die man weniger beſucht hat und wo ſie nicht entdeckt worden ſind. Hier die Namen eini— ger dieſer Pflanzen, welche einzig nur in dem vom Nil bewaͤſſerten Boden fortkommen zu koͤnnen ſcheinen: Panicum coloratum, Pieris altiſſima Poa aegyptiaca Picris sulphurea Convolyulus cairicus Crepis hispidula Polycarpea memphitica Crepis senecioıdes Rumex aegyptius. Buphthalmum pratense Bumex dentatus Marsilea aegyptiaca. Dolichos nilotica Die wilden Pflanzen, welche dem Nil:Thal und den anfiegenden Ländern gemein find, übertreffen die vorhergehenden an Menge: fie find durd die Nadfor- fhungen verſchiedener Reiſenden befannt worden. Der Tabelle, die ih hier von diefen Pflanzen gebe, füge ich nicht ihre einzelnen Synonymen bey, die zu lang feyn würden zum Lerfegen; diefe Auslafung war in einem fummarifden Werfe unvermeidlih. Ich will es aber dadurch verbefjern, daß ich die Werfe anzeige, deren I—— 05 4 *) Dieß ift die von Bruce unter dem Namen Ergett el-krone befchriebene und abgebildete Senſitive. Reiſe nad) den Quellen des Nils. Thl. V. Tab. 7. *) Bruce Reife nad den Quellen des Nils, Tom, V. pP» 10, ⸗ — — E77 ich mich bei Benennung dieſer Pflanzen bedient‘ habe; hauptfächlih habe ich die Flora orientalis von Rauwolf zu Kathe gezogen, die von Palestina von Hasselquist; die _ Decades plantarım Syriae von M. la Billardiere; die Flora atlantica von M. Desfontaines , und die Flora Arabica von Forskal, 1: = Aegypten und der Barbarey, gemeinfhaftlid,. Cyperus mucronatus Crypsis aculeata Cyperus fuscus Potamogeton marinum Scirpus maritimus Statice Limonium Fimbristylis dichotomum Gentiana spicata Panicum numidianum Juncus bufonius Panicum repens Gnaphalium Inteo-album Rottboellia fasciculata Gnaphalium cauli-florum Eleusine aegyptica Chara vulgaris Orypsis schoenoides Ceratophyllum demer- fum. Pflanzen, 2. Pflanzen, Aegypten und Syrien gemein: ſchaftlich. Trisetaria linearis. Forsk. Raphanus recuryatus (Triletum arenarium. (Enartrocarpns arcua- Billard. ) tus. Billard.) Festuca fusca Cotula anthemoıdes Saccharum aegyptiacum Bacharis Dioscoridis Echium Rauwolfii Senecio aegyptius Potentilla supina Centaurea salcipepifiden: 3. Pflanzen, Aegypten und Arabien gemein fdaftlid. Acacia nilotica Acacia Seyal Cucifera thebaica, Alternanthera sessilis Achyrantlies argentea Hibiscus Trionum Cucumis Coloeynthis 4. Bfanien, Aegypten, der Barbarey und ©y: rien gemein. Polypogon monspeliense Gentliana Gentaurium Scolymus maculalus Cirsium syriacum, Cyperus rotundus Phalaris 'aquatıca Tamarix gallica Alisma plantago Saccharum eylindricum 5. Aegypten, der Barbarey und Arabien gemein, Orobanche tinctoria(Phe- Inula arabica. lipea lutea. Desfontai- nes, Flor. atl.) Pflanzen, 6. Pflanzen, Aegypten, Arabien und Syrien gemein. Poa cynosuroides ‚Hedysarum Alhagi, Tamarix orıentalis 7. j Pflanzen, Aegypten, der Barbarey, Syrien und Arabien gemein. Veronica anagallis Scorpiurus sulcata Glinas lotoıdes Phoenix dactylifera, _ 2165 N WVerſchiedene wilde Pflanzen wachſen faſt im ganzen Lande neben den angebauten Species. Vicia satiya und lutea, Ana gallis arvenſis und Fumaria oflicinalis wad): fen unter dem Getraide, in Franfreih, Acgnpten und der Barbarey. » Die Saamen der Gemüs- Pflanzen, wie man fie. im Aegypten und andern Ländern fäet, find am ge— woͤhnlichſten mit,Euphorbia Peplus und Urtica urens vermengt. Diele andere Pflanzen ſcheinen von Natur un: zertrennlich von angebauten Stellen zu ſeyn, naͤmlich: Panicum viride und verticillatum, Plantago major, ‚Ouscuta europaea, Convolvulus arvenfis, Alfine me- ‚dia; Oxalis corniculata, Amaranthus Blitum etc. Diefe Pflanzen, melde wildwachfend geworden find, ent: fliehen von der Eultur , welche immer an das Klıma ge: ‚wöhnte Pflanzen, den inlaͤndiſchen ſubſtituirt. Sier die Namen mehrerer Pflanzen , welche Indien ‚und Aegypten angehören, ‚Nymphaea lotus Nymphaea corulea »Cyperus alopecuroıides ‚Oyperus. dives 'Cyperus difformis ' »Seirpus;,mueronatus . ‚Cyperus Papyrus ‚Gyperus arliculatus Ottelia alismoides Elatine luxurians , ( Ber- gia Capensis, Lin, Eclypta erecta ‚Jussiaea diffufa Sphaeranthus indicus, Dieſe find vorzüglih Sumpfpflanzen: fie ‚pflanzen ſich gern in den feuchten Boden des Nil-Thals. Dieje— nigen, welche etwa aus Indien mit dem Reis eingebracht worden, ſind jetzt außerhalb der Reisfelder verbreitet, und oͤnnen von inlaͤndiſchen nicht mehr unterſchieden werden. Wir wiffen, daß Nymphaea, .Papyrus und Pistia vor der ‚Einbringung des Neis fowohl als des Zuckerrohrs und einiger anderer Pflanzen aus Indien, in Aegypten exi— ſtirt haben. Es fehlt uns eben ſo wenig an Beyſpielen von Pflanzen, die in den von einander entfernteſten Himmelsſtrichen, dieſelben ſind, wenn ſie dort einen Bo— den und beſonders eine Temperatur finden, an die ſie ſich gewoͤhnen. Sn Aſien und Africa. giebt. es europäifihe Pflanzen: befonders jind fie in Syrien verbreitet, in der Barbarei und im Norden von Aegypten. Die Uebereinffimmung des Bodens iſt ein Hindernig der Verſchiedenheit inlaͤndiſcher Pflanzen; fie find von be: fiellten Aedern verbannt, und wenn man die Felder liegen läßt, fo daß fie nicht bewaffert werden, ſchwaͤngern fie fih mit Salz, und bringen gewoͤhnlich nichts als Cal; pflanzen hervor, oder Hedysarum Alhagi und Poa cyno- suroides, Pflanzen die fhwer zu entwurzeln find; auf der Inſel Roudah und im Delta fah ic) unbebaute und gefalgene Fe:der; fie werden wieder zur Bearbeitung ge— ſchickt, wenn fie durch große Ueberſchwemmungen aus— gelaugt- find. Die Mlanzen der Wuften wachſen gemeiniglich lang: ſam und ſchwer. Oft find fie mit Flaum überzogen, Sta- chys palaestina, Astragalus tomentosus, Aerua to- ‚mentofa; oder im Dornen befegt. N Convolyulus arınatus, Fagonia arakica, Chryso- coma spinosa, Astragalus tumidus. Pistia stratiotes, Sceirpus fistulusus Panicum fluitans Panicum colonum Ammannia auriculata Sphenoclea ceylanica, Pongatium. Jussieu gen..plan&) Eihulia conyzoides Grangea maderaspatana 1166 ‚ Einige fehr kleine ſind faft, unter dem Sande verſteckt. — Forskalii, Holiparpea Basti „Alsine sucen- lenta. Man bemerft befonders unter den Y langen der Wuͤſte, mehrere Borrago - Arten mit harten.Blättern. ‚Heliotro- pium' crispum, lineatum, Lithofpermum callosum, Borrago africana ‚ Echium -prostratum, Salzpflanzen und Melden, Salsola muricata , Sal- 'sola alopeouroides, Traganum 'nudatum, 'Atriplex Halimus. ” Mehrere fehr wohlriehende zufammengefegte, Santo- lina fragrantissima, Artemisia judaıca, Inula un- ” dulata, Graͤſer, deren Halmen hart und faſt holzig. Pa- nicum furgidum, Pennisetum dichotomum , Anistida pungens, Avena arundınacea. Es ift felten, daß: die brennenden und ausgetrodne- ten Stellen der Wuͤſte einige Pflanzen hervorbringen. Es gibt deren an den am wenigſten duͤrren Stellen: fie feimen im Winter vom Thau begünftigt; naͤhren ſich vom Regenwaſſer, welches bisweilen in Eiſen herabfaͤllt; wachſen an Quellen und in der Nachbarſchaft des Mer. red. "Die fetten Pflanzen und die mit Enofligen Wurzeln widerftehen der Hige und der Trockenheit. Man entdeckt mehrere arabifche Pflanzen in den Wuͤ— ſten, welche das Nil: Thal umfaffen. Sodada decidua, eine Art arabiſcher Straͤucher, waͤchſt im Weſten und Oſten des Nils im Sayd. Cynanchum pyrotechnicum, ein anderer arabifher Strauch, wächft bis an die Wuͤſte zwi- fhen dem Nil und dem rothen Meere. Es fheint, daß der Nil die Graͤnze iſt, wo diefer Strauch aufhoͤrt; ſo wie die Daſen (bewachſene, inſelaͤhnliche Stellen in der Sandwuͤſte) und die Wuͤſten, welche in deren Nachbar— ſchaft ſind, die Graͤnze bilden, uͤber welche hinaus Sodada nicht geht. Mehrere Pflanzen von Aegypten wachſen in einem Theil von Africa weſtlicher als der, wo die beiden Straͤu— cher aufhoͤren, die ich eben genannt habe. In einer all— gemeinen Ueberſicht fuͤhre ich die Synonyme nicht an, die ih aufſpare, um fie den Befchreibungen beizufuͤgen. Ich habe fhon angezeigt, daß ic mid der atlantifhen Flora bedient habe, um die Pflanzen der Barbärcy mit “ denen von Aegypten zu vergleichen, Hier die vor; zuglich: fien Species, welde in den Wüften beider Ränder wachſen. Salyia aegyptiaca Anastatica hierochuntica Aristida ciliata Cheiranthus Farsetia Aristida pungeus Brassica teretifolia Stipa tortilis Cleome arabica Pteranthus echinatus Geranium pulverulent, Hebiotropium crispum Echiochilon fruticosum Gymnocarpos decandr, Pergularia tomentosa Salsola mollis - Salsola muricaia Bubon tortuosum Peganum' Harmala Nitraria tridentata Calligonnm comosum Geran. malopoides Astragalus annularis Lotus oligoceratos Picridium iingitanum Forskalea tehacillıma Fagonia arabica Neurada procumbens Sonchus chondnrilloides Centaurea Lippiü, 1167 Unter den Vegetabilien der Wuͤſten, findet ſich Sal- vadora persica oͤſtl. in Alien, in einer fehr großen Ent: fernung; dieſer Straub bewohnt die Kufle von Eoro- ‚mandel, Perſien, Arabien‘), Ober-Aegypten und die Kuͤſte von Abyßinien. *%) Die fetten Pflanzen, wie Mesembryanthemum copticum und nodifloerum, Aizoon canarienle, Zy- gophyllum simplex und ‚coccineum , und Hyoscya- mus Datora, nähren fi) uberflüfig von ihren. Blättern, und figen durch ziemlih ſchwache Wurzeln am Boden feft. Der Saft des innern fleiſchigen Theiles ihrer Blät- ter reicht hin um diefe Pflanzen, troß der Duͤrre des Erdreichs, Fruͤchte bringen zu laſſen. Mehrere perennirende Pflanzen der Wuͤſte werden im bewaͤſſerten Boden zu jährigen. Die Cassia Senna flirt, nachdem fie ein einziges mof im feuchten Boden des Nil: Thals Früchte gebracht hat. In der Wuͤſte iſt ihre Wurzel holzig, und treibt neue Schoͤßlinge wenn ein leichter Regen ihr Wachsthum weckt. Bunias spinosa und Euphorbia retusa ſind perennirend in der Wuͤſte, wie die Senna, und jährig im Nil: Thal. Die Wurfte ift das wahre Vaterland diefer Pflanzen; am lifer des Nils wachfen fie nur zufällig. Sch habe’ öfter in den Gärten von Kairo Saamen von perennierenden Pflanzen der Wuͤſte gefaet. Die wel, He vom Strauch der Cassia Senna und von Bunias spi- nofa geſammelt waren, braten nur frauterartige Sten— gel und Wurzeln. Salvia aegypliaca, Linaria aegypliaca und Bo- rago africana, in Franfreih gefäet ın Treibhäufern, werden jährige Pflanzen, obgleich fie in Aegypten peren- nirend fine. Es iſt wahrfcheinfich daß viele andere spe- - cies diefelben Veränderungen erleiden würden, ohne den dürren Boden der alfe ihre holzigen Theile vermehrt. Die weihliden Pflanzen, ale: Dolichos memnonia, Inula crispa, Gnaphalium caulilorum, Anthemis melampodina ete. verlieren ihren Flaum wenn fie be: wäffert werden. Die Ziveige von Heliotropium linea- zum, die von Oonvolvulus Forskalii, und die Spin⸗ del der Achren von Ochradenus baceatus, verwandeln fih nur dann in Dornen, wenn diefe Pflanzen der Dürre der Wüfte ausgelegt find. Cucumis Colocynthis und Reseda canescens haber mir perennenirende Pflanzen gefhienen oder wenigſtens weyjaͤhrig, in der Wuͤſte; nahe am Nil find fie traur- artig, feloft wenn die Ueberſchwemmung fie nicht berührt. Die Feuchtigkeit befihleunigt alle Perioden des Wade: thums, und gibt ben Pflanzen ein ſchwaches Gewebe, ın Vergleich mit der Steifpeit, welhe fie durch die Dürre erhalten. Indeſſen babe ic Oassia Senna nahe am Nil in dem Sayd, holzig werden ſehen. Der fandige Boden in dem diefe Pfianze angebaut war, und die Art wie fie verſchnitten wird, hatten ihr Wachsthum verfpatst und Venen | *), Forskal (Flora Aegyptiaco-Arabica pag. 32) bat die Salvadora persica von Arabien, beſchrieben, unter dem Namen ‚Cissus arborea, *) Bruce hat die Salvadora persica unter dem Namen Rack befihrieben, Reiſe 2 tom V. pag- 59. pl. 12. SERIEN i — — — 1168 ihrem Stengel “und Wurzeln eine holzige Conſiſtenz ge— ben koͤnnen. area 7: Man findet oͤfter kryſtalliſirtes Salz in der Wuͤſte; das Quellwaſſer ift mehr oder weniger bamit geſchwaͤn— gert. Es befeuchtet faft immer Binfen, Schilf und wilde Dattelbaͤume. Das Salz zerſtoͤrt nicht das Wadsrdum am Kande der NanumsCeen in Nieder Aegypten." Die Betten mehrerer ausgehoͤlter Regenbaͤche in dem niedern und falzigen Boden der Erdenge von Soneys (Guy), find nicht ganz unfruchtbar. Es gibt im Thale Seba’h- byar Tamarix,' die yon Diefer Erdenge fih gegen den Nil erfiredt. Das Thal der Verirrung (ega- ‘ rement), bringt viel Schilf hervor am Ufer des rothen Meeres. Diefer Schilf füllt einen Moraft, der am Aus: gange dies Thals von dem füßen Waſſer eines Bade, entſteht, dem ſich das zuridfliegende Salzwaſſer beymifcht, Der Sand häufelt fih in der Wuͤſte zwifchen dei Zweigen und Stengeln der Pflanzen: er begrabt Stau⸗ den und ſelbſt Baumſtaͤmme. Er Milvet Hügelden um die Mofes Quellen, und bekoͤmmt eine natürfice Haltung von den Stengeln und Wurzeln des Schilfs, welche ihn durchziehen. . Die Atmofphäre im Innern von Aegypten wird faft "nie vom Regen erfrifht, und nur von der Feuchtigkeit des Nils und dem Thaue gefhwängert. Diefeltmofphäre trägt dazu bey dem Laube der Baume ein Fedriges oder faferiges Gewebe zu geben , und befommt dem Sycomor und dem Dattelbaume, deren Blatter etwas troden find; der Acacia oder Mimosa deren Blätter fehr getheilt find; und der Tamarix, die graue und fehr feine Aefte haben. Nieder-Aegypten, deſſen Clima abwechfelnder iſt als das von Sayd, hat weit zahlreihere Pflanzen: Arten. Laͤngs dem Mittlaͤndiſchen Meere fallt ziemlich Regen während des No embers, Decembers und Jaͤnners, fo daß fie wachen fönnen um Alerandrien und auf den Dünen von Abougir und Bourlos. Mehrere von diefen Pflanzen find von denen des mittäglichen Frankreichs nicht verſchieden. Salieornia fruticosa Lygeum $partum Chrysurus aureus Lagurus ovatus Plantago albicans Lithöofpermum tinctor. Anchula undulata Gonvolvulus althaeoides Lycium europaeum Hyoscyamus albus Paronychia nitida Car:ina ianata Salsola Kalı Scolymus hifpanicus. Sie werden feltener jemehr man fih gegen’&uden vom mittländifhen Meer wende * Spartinm mono- (permum und Prenauthes spinola aus Epanien, wad: fen nicht weit von Soueys, im mittlern Aegypten, Ta- marix gallica iſt der einzige europäiſche Strauch, der bie ’ in das Sayd fortgeflanzt fe. Die Cryplogamen, den falten und hodigefegenen Ge— genden eigen, ſind in Aegypten faſt unbefannt. Sn dem hoͤchſſen Heit der Wuüſte gibt es Lichen, zwiſchen Kuno Statice monopetala Pancratium maritimum Allium subhirlutum Pallferina hirfuta Capparis [pinofa Delphinium peregrinum Teucrium polium Satureya capitata Phlomis frutieola Hieracium bulbofum und SDem rothen Meere, Sie bedecken trodne Steine} und werden außerſt alt che fie zu Grunde gehen; die Ne bel machen ſie wieder friſch. Dieſe namfihen Flechten ſich auch nahe sam ‚Gipfelider Pyramiden von Gyzeh; ; nur an der NRord-Geite, und an ‚denen von Saggarah. Man entdeckt im dem Grünen, das im Herbfte auf f dem. Schlamm ‘des Nils wieder erſcheint, 1) ein before ders, aͤußerſt kleines Moos, dad Gymnostomum inilo- ticum; 2) Rüccia verystallina und Nostoc ısphaerieum, zwey Erpptogamen, ‚die auch bisweilen in Europa wad- ſen an uͤberſchwemmt gewefenen‘ Stellen. Die Meer: Eryptogamen, wie die Algen oder Fucus (Tango) find in Soueys und Alerandrien im Ueberfluf. Der Nugen ider inlaͤndiſchen Baume ftellt fie den angebauten fremden gleich. Der Dattelbaum iſt der ein: zige, der Waldchen von einigem Umfange bildet in Aegyp⸗ ' ten," im wilden Zuſtande bringt er feine. genichbare > Früchte, durch die Cultur aber werden ſie vortrefflich. Man pflanzt die großen Baume, den Mauföbeerfei: genbaͤum (Sycomore) ‚den 'Nabecanete. neben die Be: wäljerungs- Räder, um die Ihiere welde zum Umtrieb dieſer Räder gebraucht werden, :gegen'die Sonne zw ſchuͤ⸗ . Ken. Auch in den Höfen der Saufer geben diefe Bäume Kuͤhlung; ihr Holz ifi gut zu Bauten. | Die abgefignittenen Roprftengel, von Arundo aegyp- ' ‚Ha und nisiaca, werden bisweilen, ſtatt Hol ge: braucht. Man’ legt fie Ihichtweife auf die Deden der Bimmer , ibefchüttet fie ‚mit ‚Erde, und bedeckt fie mit Mauerwerk. In dem Delta braucht man zum Brennen der Bad: eine die wilden Pflanzen, Atriplex Halimus, Suaeda baccata etc. , die etwas holzig und auf unbebauten Fel⸗ dern ausgeriſſen werden. Die hohen Stengel von Cyperus Aires, und alopecuroides werden zu Matten gebraucht auf welchen man zu ruhen pflegt, und die in den Mo: ſcheen und Häufern die Stellen der Fußteppiche vertreten. Der bearbeitete Boden wird von wilden Kraufern Icer. Die Thiere Tefen diejenigen, fo zu fagen, die in den unbebanten Feldern wachſen auf. Sie erhalten ihr - Futter von der Hand des Ackersbauers, fie Tmaften fid) von dem dichten Zutter fünftlihen Wiefen. | "Die Mlanzen der Wüfte-reihen hin zu den. noth— wendigften Bedurfnifen der Araber. Die Karavanen be— ſcheunigen ihre Reifen, um zu Pägen zu gelangen, wo die Cameele die Zweige einiger dornigen Straͤucher ab- weiden können, Die Wurzeln unter'dem Sande hervor— geſogen, dienen den Arabern das noͤthige Feuer anzu: m Brennen, um unter der Afche das Brod zu Backen, wel: hes fie gleich bereiten. Die vierfüßigen Thiere der Wuͤſte berühren feine fette Pflanzen, feine von ſehr ſalzigem bitterm Saft, noch diejenigen welche eine giftige Milch enthal- fen. Mesembryanthemum nodiflorum und Zygo- phyllum coccineum, fette Pflanzen der Würfe, von Kameelen, Ziegen und Gazellen, ihrer Scharfe halber nicht gegeffen, tragen Körner welde die Araber einſam— meln. "Aus denen von Mysembryanthemum maden fie Mehl und Brod; die von Zygophyllum verfaufen fie an die Drogiften von Kairo als Gewürz. . Die fehr glatten Binfen von denen man die ſchoͤn— fien Matten mat, find init ein Dandels- Artikel der fir 1318. Heft .. 1 W En 1178 ‘Araber, Sie bringem auch aromatifhe Pflanzen in hie Sjadte, Sautolina fragrantiflima, ‚Artemifia judaica, ‚Senne und ‘Coloquinten. Bra Die Blätter und jungen Schoͤßlinge der Pflanzen der Wuͤſte werden häufig von Inſecten und Srdſchnecken, die fih an diefe Pflanzen Hängen, zerfiört.” Der O’charz oder ‚Asclepias procera, Strauch ber brennenden Ebenen won Ombos :nährt, eine -Zliege , die feinen Bluͤthen "und Früchten wenig fhadet. Keine ein- zige Concretion findet fi) weder auf feinen Blättern noch ſeiner Rinde. Ein Tenebrio lebt um ſeine Wurzel, ‚In Perfien gewinnt man von den Blättern dieſes Srauchs seinen weißen füßen Zulfer ), der die Rarve seiner Stiege umhullt.. ‚Diefer Zucker und die beſondere Art Fliege, welche in Perſien die Blätter des O'dhar fit, iſt nicht in Aegypten. 2 9, Der ‚Alhagi 'oder a’ägoul, sein niedrer ſehr dornich⸗ ‚ter Strauch, vom genus Hedyſarum, und den Gin- ſter ſehr aͤhnlich, erzeugt, ohne den Stich eines Inſectes, in den Wuͤſten von Perſten und Arabien ,; ein Manna oder. vielmehr wirklichen Zuder, den er in Aegypten nicht hervor bringt. Man ſchneidet die Zweige des Oſchar ab zum Vet: brennen; fie find voll herber Mich; die Kameele ruͤhren fie nicht anz'aber fie freffen den Alhagi), trotz "feiner ſtar⸗ fen Dornen. — * Ueber Sciaena Umbra, v. Cuvier — ib Iſis 15.) — F Bemerkungen uber einen beruͤhmten "und de ter bey. den — — —— Da RL genannt auf unfern Kuͤſten des Weltmeers Aigle oder Maigre, und auf denen des mittelländifcen Meeıs Um- bra, Fegaro und Poillon royal; mit einer furzen Be: ſchreibung feiner ee Aus Mem. du Mus. Yol A. } Man erweißt der Zoologie feinen geringeren Dienft wenn man fie von unvollfommen «gefannten Arten befreit, als wenn man neue Arten bekannt macht; vielleicht find wir felbft auf den Punct gefommen, wo. eg nölhig ſeyn möchte eine Zeit lang das Nachforſchen nah dieſen un: fruchtbaren Erwerbungen aufzugeben, um das Chaos der Synonyme, ‚die ohne Kritik aufgehaͤuft worden find; auf: zuhellen, und um durch unmittefbare und genaue Benh. achtungen die wahre Stelle der Arten, welche man für befannt hält, zw befeftigen; ſonſt iſt man in Gefahr das Labyrinth des Syltema naturae jo unentwirrbar zu ma “) Sich, Beſchreibung des Zuckers aus dem Strauch Achar (o!char) von F. Ange de $t. Joseph, in der Pharmacop. Pers. p. 361; Lutet. Parisior, a. 1681. in ®. Serapion hat vom Zuder von hahescer (o’char) geredet und den Strauch befihrieben, der ihn hervor- bringt, de, Temperam. :simpl. «ap, 50, de Zır. charo. *) ©ich. Ranwolf, Iter, part. 1.0.9. — Niebuhr, Descript. de l’Arabie p. 129 — Olivier, Voyage dans l’Empire Othoman, tom III. p. 188. Bruce erzählt, ‘tom V. p. 62, daß er an ‚einigen Blättern einer wilden Abyſſiniſchen Grasart einen ſchleimigen, ſehr zuderigen Saft gefehen. 74 1171 chen, daß es leichter ſeyn wird, das Gebaͤude mit neuen Koſten wieder anzufangen, als auszubeſſern. 5 Der Fiſch, von dem ich die Elaſſe fo eben unterhal⸗ ten wi, wird diefe Bemerkungen rechtfertigen. Er ift groß und merkwürdig gebaut; auf gewiſſen Küften fehr gemein; berühmt ‘wegen der. Vortrefffichteit feines Geſchmacks; er ift der Gegenftand befonderer Ge: sechtfame gewefen, und hat artige Anecdoten veranlaßt; viele Schriftſteller haben ihn beſchrieben und. dargeftellt, and dennoch haben ihn die foffematifchen Naturforſcher nicht erkannt; fie haben die alten Beſchreibungen, welche man davon hatte vernachläffigt, oder haben fie auf an: dere Gattungen bezogen; und wenn fie Gelegenheit ge Habt Haben , den Fiſch felbft zu fehen, Haben fie ihn für ganz neu gehalten. Die Fifhfenner des 16ten Zahrhunderts haben ihn alle wohl gekannt; Salviani fol. 115 ftelft ihn dar unter dem Namen Umbrina, welhen die Parifer, fagt er, maigre nennen; und feineiganze Befchreibung paßt ge: nau auf die Individuen, welche wir unter den Augen ge Habt-haben. „Seine Schnautze ift nad) diefem Schrift— fielfer ftumpf, fein Mauf mittelmäßig und mit Zähnen zerfehen; fein Kopf ziemlih groß; er hat-auf dem Ruͤ⸗ cken zwey Floſſen und acht Stacheln. Seine Schuppen ſind breit und ſchief. In ſeiner Jugend iſt er ganz ſilberig, aber mit dem Alter nehmen feine Rüden und feine Seiten eine bleiche Faͤrbung an. Gr befommt oft ein Geiviht von mehr als ſechzig Pfund.“ Rondelet, welcher beſſer als irgend jemand die Fiſche des Mittelmeers gekannt hat, und deſſen Werk noch einmal fo nügfich feym würde, wenn er feine eigenen Beobach— tungen wohl unterſchieden hätte von denen, welde er aus “den Alten nimmt, um fie dert nah Willführ einzuſchie— ben, diefer zeigt an und fellt unfern Fiſch dar, ohne alfe Zweydeutigfeit p- 155. Nachdem er die Sciaena nigra von Blod unter dem Namen coracin, corb oder cor- bean und die Sc. cirrhola L. unter dem Namen umbra, maigre oder daine beſchrieben hat, geht er zu einer viel größeren Gattung über, die wie er fagt, in Languedoc peis rei oder poillon royal genannt wird, ‚und bie er für den Latus der Alten hält. „Er ift weißer, fest er Hinzu, als die beyden vorigen, ſowohl in den Schuppen als im Fleiſch; der Hafen am Kinn, welder die daine cSc, eirrhofa Lı) haracterifiert, fehlt. Er ift nicht fo breit ald der corb (Sciaena nigra Bl). eine Schup— pen find verſilbert und fhiefz feine Zähne find marfiert und. er hat Steine im Kopfe.“ Und da Rondelet nad: her das, was die Alten von, der Größe ihres Latus ge: Sagt haben, darauf anwendet, legt er ihm ſtillſchweigend den namfihen Wuchs bey. Hier ift zu bemerfen, daß der Latus des Nils, von welchem Strabo und Athenaͤus fpreden, ohne Zweifel die Perca nilotica iff, wie es unfer College M. Geof- froy erfannt bat, aber daß der Latus des Mittelmeers, von welchem dieſe namlichen Schriftſteller reden, fehr wohl unſer Maigre ſeyn kann, welcher der Perca nilotica hinreichend aͤhnlich iſt, fo daß ihn die Alten ſehr wohl als zur naͤmlichen Sippe gehörig angeſehen haben koͤnnen. Belon p. 117 und 119 iſt eben fo kurz und beſtimmt; TEE ER —— — 1172 fo wie Salvian haͤlt tr unſern Fiſch fuͤr die Umbra der Alten. „Er wiegt, ſagt er, gemeiniglich 60 Pfund und iſt zuweilen vier Fuß lang; feine Zaͤhne ſind gedraͤngt, feſt, fpigig, worinn er vom Glaucus (die Sc. cirrhofa L.) unterfhieden iſt, welder bfoß. Rauhheiten an den- Kiefern hat. DerMaigre hat feinen Stachel in der After: flofe ‚‚cdiefe Angabe iſt nur verhältnißmaßig richtig, da bey diefer Gattung wirklich ein einziger. und ſehr Heiner - Stachel da if ;“ feine Schwanzfloffe ift weder gabelför- mig noch rund, aber gleichſam winflig. Seine Schup— pen foheinen ſchief; im Weftmeer find fie bey demfelben _ dunkler; im Mittelmeere haben fie einem Gold = und Silberglanz, und wenn der Fiſch fich bewegt, ſchimmern fie in den Farben des Negenbogens, uſwp.“ Aber eben da, wo Belon den maigre der Franzofen fo gut beſchreitt, bezieht er feinen genuefifhen Namen: Fegaro auf einen, ganz andern Fiſch, welcher mit den ſchiefen Linien. der Se. cirrhofa ein langeres Bartef. verbindet, und der vielleicht nur eine zufällige Varietät davon warsıı Das Werf von Willughby hat angefangen Ber- wirrung in eine bis dahin fo Hare Gefchichte zu bringen; diefer. Beobachter oder fein Herausgeber Ray fpreden von den Gattungen der Sciaenen nur mit Ungewißheit und ohne weder ihre Anzahl noch ihre Kennzeichen feft fteffen zu koͤnnen | Mit ein wenig Aufmerffamfeit: bemerft man leicht, daß das Werf von Willughby dem des Artedi zur - Grundlage gedient hat, und folglid dem Theile von den Fifhen in dem Syſtem von Linne. Artedi theilte die Ungewißheit Willughby’s über den zwifchen Maigre und Corb zu macenden Unterfhied; er vereinigte unter eine und bdiefelbe Gattung die Artikel, welche diefe bey: den Fiſche angiengen; Linne gab diefer zufammengefaß: ten Gattung den Namen Sciaena umbra, welcher nur dem Maigre angehörte, aber die. Charaktere, welche er ihm ertheilte, wie die fhwarzen Floſſen uf. waren die vom Corb, und feitdem blieb der Maigre gleihfam ver⸗ wifcht von den Verzeichniſſen ber Naturforſcher. Obgfeihd Duhamel eine neue und genauere Be, fhpreibung davon wieder vorbrachte Peches II. part., fect, VI, p. 137, begfeitet von eimer guten Figur, pl.L, Fig. D, achteten doch weder Gmelin noch Bloch im mindeften darauf, und obgleich diefer fegte wohl ausfagt, ' daß es cine von Oorb verfhiedene Umbra gibt, und daß Artedi und Linne Unrecht gehabt haben, diefe bey: den Fiſche zu vermengen; da er feine Abbildung feiner Umbra gab, fogar felbft nicht einmal in feinem Sy- — — fiema ed. Schneideri davon ſprach, ſo ward dieſe Gattung gaͤnzlich vergeffen. Das ſonderbarſte iſt das, daß fie auch von den Ver— zeichniffen der Körmanner (gourmand) vertilgt worden ift; im 10ten Jahrhundert in Paris wohl befannt unter dem Namen des Maigre, welden alle, Schriftfteller je ner Zeit aufführen 9, jest hat er dafelbft gar feinen z.es erfeheinen da jahrfih Faum ein oder zwey @tud von demjelben bey ‚den. Victualienhandfern, und man fucht fie fo wenig, daß der, von dem ich das Schrach cÖfelın *) Er hatte fogar Gelegenheit zu dem Sprichwort gege— ben. Er fommt von Rochelle, er ift beladen mit Maigre. ©, Furetiere, art. maigre, — — — 1173 vorlege, ohnerachtet feiner Größe zu Dieppe für nicht mehr als 10 franes verfauft worden ift, Jedoch kann id durch die Erfahrung bezeugen, daß fein obgleich ein wenig trodnes Fleifh auf jede Art zugerichter,; fehr gut zu effen ift. Da man gewöhnlid genothigt iſt ihm ſtück— weis zu verfaufen, und der Kopf der geſchaͤtzteſte Theil iſt; fo hatten die Fifher in Rom fonft den Gebraud, diefen Kopf, fo wie den des Stoͤrs den drey obrigfeitli- sen Perſonen, welche Erhalter der Stadt genannt wur- den, wir eine Art Tribut darzubieten, fo daß man nur bey ihnen felbft oder durh ihre Gefälfigfeit davon zu eſſen befam. - Paulus Jovius erzahft felbft: bey: diefem &e- genſtand eine Geſchichte, die ich ohne Bedenken aufführe, ‚weil fie beweißt, in welcher Ehre der Maigre zu feiner ‚Zeit fland. Ein berühmter Schmaroger Namens Tami- io ftellte feinen Bedienten am Marft auf die Lauer, um “die Däufer zu erfahren, wohin die guten Biſſen famen; da er nun eines Tages erfahren hatte, daß ein unge: woͤhnlich großer Maigre angefommen fey, eilte er den Confervatoren einen Befuh zu maden, in der Hoff nung, dab man ihn behalten, und er feinen Theil von dem Kopfe befommen wurde; aber er hatte noch nicht die Stuffen des Capitol erftiegen, als er diefen Kopf zu: ruͤcktragen fah, den die Gonfervatoren mit Blumen be: graͤnzt zum Eardinal Riario ſchickten, welcher damals ale Nefſe des Pabſts Sixtus IV. in großem Anfchen ſtand. Ganz erfreut, daß diefes leckere Stuͤck für einen Prafa: ten beſtimmt war, den er fannte, und bey welchem er fi ohne Scheu zum Mittagseffen bitten durfte, cilte Famihio ſich an die Leute des Conſerdators anzuſchließen; aber zum Ungluͤck des Schmarotzers halte Riario einen andern Einfallz es iſt billig, ſprach er, daß der Kopf ei- ns fo großen Fifhes an den Größten der Gardindle ge- Jange, under fhidte ihn einem feiner Coßiegen, dem ‚Sardinal F. de San $everinv, dem die Jahrbücher einen fehr unmäßigen Wuchs zufchreiben. Neuss Laufen für "Tamifio und neuer Zwiſchenfall. San-Sev., der dem zeigen Banquier A, Ohigi viel Geld ſchuldig war, war fehr erfreut ihm eine Höflichkeit zu. erzeigen; er ſchickte ihm den Kopf auf einer goldnen Schüffel, Nun mußte ST. ibm längs der Tiber folgen, wo Chigi den ſchoͤnen > Zarnefinifhen Palaſt bauen fie, den die Meiſterwerke F Raphaels und Sodomas fo beruͤhmt gemacht haben ; aber auch Ghigi behielt ihm nicht „er fich die von der Gonne -perwelften Blumen erneuern, und fehidte ihn feiner Ge: liebten, einer Buhlerin, welde damals an der Tages: ordnung war, und an der Oirtusbrüfe wohnte; dort ‚erfl fonnte der arme Tamiho, nachdem er, ein. alter dicker und fhwerfaliger Mann, die ganze Stadt hey einer brennenden Hitze durchlaufen hatte, nach Herzensluft am Gegenſtande einer fo heftigen Gier ſich weiden. h Man wird zugeſtehen, daß ein Fiſch, dei die Groͤßten in Rom fuͤr ein praͤchtiges Geſchenk angeſehen, und der einen alten Koͤrmann, der Mittagsſonne von Italien - troßen: ließ, wohl in den. Buͤchern der Ichthyologen cine ‚Stelle verdiente. Rondelet hat auch diefe Geſchichte, aber er bezieht fie unpaffend auf die Sciaena cirrola, welde weder groß noch koſthar genug, iſt, um. dazu Gelegenheit gegeben au haben; \ 1374 “* Duhamel dl. 0.5 macht eine Thatſache befannt, wei he vielleicht die Vergeffenheit in die der Maigre zu Pa- ris gerathen war, enflären wird; nad ihm hatten dieſe Fiſche mehrere Jahre vor dem Druck feines Werks die Käften von Aunis verlaffen,, um die von Biscaya zu be: wohnen, die ein Hundert Stunden davon entfernt fiegen, Sollten fie nit ein wenig früher aus dem Canal La Manche zu den Küften von Aunis gewandert feyn? Die Fifcher zu Dieppe kennen ihn jegt unter dem Na— men Aigle , den fie ihm 1823 gaben, zu melder Zeit fie 9 oder 10 derfelben fiengen, und den fie ihm fo fange be- Halten werden, als die Tradition fih erhalten wird; aber wenn fie mehrere Sahre lang feinen fangen, fo iſt es nicht zu verwundern wenn fie ihn naher anderö nen: nen. Dadurch kommt fo viel Ungewißheit in die gemei- nen Benennungen, und dieß bringt fo viel Verwirrung in die Gefhichte der Gattungen, welche nicht durch aute Abbildungen und genaue Befhreibungen feftgeftekt find, Einer von diefen Äigles oder Maigres ward nad Rouen gebracht, von wo die M.M. Noel de la Mori- niere und Mesaize dem Hr. Grafen de Lacepede eine furze Notiz daron zuſchickten, begleitet mit einer Abbil⸗ dung großentheils aus dem Kopfe gemacht, wie ich von einem: derſelben erfahren habe. M. de Lacépéde um diefe Nachweiſungen nicht verforen gehen zu laſſen, und fie wenigftens als Merkftein zu benugen, nahm fie zur Grundlage des Artifels, den er in feinem Nachtrage lie: ferte tom. V , p- 685), und wo er dieſe Gattung unfer dem Titel cheilodiptere aigle darftellts, ; 3 Einige Jahre vorher, als id} mich bey Fescamp auf Hieft, hatte man mir einen diefer Fifche gebradt, an welchem ich die Beobachtung in Rüdjiht auf die Schwimm- Mafe gemacht habe, welche fih in meinen Vorleſungen über vergleichende Anatomie Ct. V, pr 278) befindet; aber da ich auf der Reife, ohne Bücher mich befand, und durd die Aehnlichkeit des Maigre mit em Bar oder Percalabrax getäufcht ward, fo verwechlelte ich diefe benz den. Nur im Sahr 1909, da ein bey Abbeville geſiſch⸗ ter Maigre an unfer Müfeum dur; M. Baillon Corre- foondenten deſſelben geſchickt worden war, fand ich diefe fonderbare Blaſe wieder, welche ich feit zwölf Jahren in allen Gattungen von Persa, die mir unter die Händerge- viethen, vergebens ſuchte. 4 Unſerm -Maigre gehoͤrt gegenwaͤrtig zu Genua der Name Fegaro, der bisher nur von Belon erdichtet wor⸗ den war, aber vom ihm undaſſend einer bärtigen Gat- tung, wie Seiaena cirrhofa beygefegt worden war. Mir iſt diefe Thatſache verjihert worden durch M. Viviani den gelehrten. Profeſſor der Naturgefchichte in diefer Stadt, und durch M, Duvaueel meinen Schwiegerſohn, der mir fo eben einen vom Fegaro genommenen Kopf geſchickt hat. Jeder fann fih ven feiner Einerleyheit mit dem des Maigre Überzeugen. Zu Nizza nennt man diefen Fiſch Fegoms, M. Pillo: hat ihn. befehrieben und abgebil- det unter dem Namen Perfeque-vanloo (Ichthyol. de Nice, p. 298: pl. IX; £. 530), aber ohne feine Einerley beit mit denen zu. bemerken, von denen feine Vorgänger geredet hatten, gab: auch er zugleich der erfien Rücken— flofe eine wenig genaue Form. Jedoch iſt die Einer— leyheit gewiß, und M, Rillo bat, da er in Paris war, 5175 feine Perfeque vanlod in zwey Maigres erfannt, welche M. Lalande der‘ Sohn, einer der Profectoren des Mu: feums fo eben von Toulom gebracht hatte: M. Riffo fagt, daß diefe Perfeque eine Länge von zwey Meter erreicht, und in den glänzenden Farben bie er ihr zuſchreibt, erkennt man die Richtigkeit von Belons Beobadtung über den Glanz, den dies. Schuppen deö Maigre im Mittelmeer annehmen. Aus mehrern glaub— würdigen Zeugniffen: fehe ih, daft der Maigre zu Rom fo wie im 10ten Jahrhundert den Namen ‚Umbrina führt, Und ich bin gewiß, daß er ihn gegenwärtig mit dem Corp oder Sc. nigra theilt, den ich dafelbft unter diefem Namen gefauft habe, ob er gleich zur ‚Zeit von Salvian dafelbft corvo de fortiera hieß. ti Vielleicht fand diefe Verwechfelung der Namen fdyon zur Zeit von Willughby flatt, und hat zu der Unge wißheit über diefe beyden Fiſche Gelegenheit gegeben. Das wahre Vaterland des Maigre muß der mittag. fiche Theil. des Mittelmeers ſeyn; an.den nördlichen Ru: ſten dieſes Meers fieht man ihn nur ſehr groß; in Sr: — — — / nua wo er nicht ſekten iſt, würde es unmöglich feyn, eis . nen ffeinen zu erhalten, wie mir M. Viviani berichtet; aber M. Geoffroy-Saint-Hilaire unſere College Hat «ei: nen dergfeihen von den aegyptiſchen Kuͤſten gebracht, von nicht mehr als ı Fuß Länge. Diefer Zifh muß auf den Kuͤſten des römifhen Staates fehr gemein feyn, wo man nad) Paulus Jovius an den Windungen der Fluͤſſe mit Stören viele dergleichen fing, und in den Hundsta- gen hielt man ihn nad) Salvian fur trefflich. Die großte Anzahl ward jedoch nad) Nondelet von den Umgebungen von Gaeta, von Neapel und dem Außerfien Theile der italiſchen Küften gebracht. Man ſieht aus Cetti, daß er ſich mit dem Corp oder Sc. nigra längs der Kuͤſten von Sardinien findet, wo die Sc. eirchofa-unbefannt ft. Düuhamel verfihert, daß man deren bey Narbona und an derMündung der Loire fängt; daß er im Dan ein Zugfiſch ift, welcher an einem Drte furze Zeit bleibt; daß er in Schaaren in den Monaten May, Zuny und Sufy fommt, und daß man dann im Perthuis feinen Fang unternimmt, zwiſchen der Infel Re und dem Ber ’ mediet Flufe, woman fie unter dem Waſſer heraufholt bis zu 10—12 Faden. Einige davon bleiben bis zum Ende des Augufts. Wenn diefe Fiſche in Haufen fhwimmen, fo laſſen fie ein Gebruͤll heraus, ftärfer ‚als das vom Knurrhahn (Trigla gurnardus, Grondin], und es hat fid ereignet daß Fiſcher gefeitet durch diefen Lärm, zwanzig Maigres auf einen einzigen Neßzug gefangen haben. R Die Schiffer verfigern, daß der Lärm der Maigres beträchtlich genug ift, um aus einer Tiefe von 20 Faden unter dem Waffer gehört zu werden, und fie halten mit Abfiht von Zeit zu Zeit das Dhr an die Ränder des Fahrzeugs, um fi nad dieſem Geraͤuſch oder Gefang wie fie ed nennen, zu richten; aber ihre Ausfagen uͤber deſſen Beſchaffenheit find Fehr verſchieden: einige fagen es fey ein dumpfes Gefumme, andere, es fey vielmehr ein feines Zifhen. ‚Um Hochelle hat man ihm das Wort Seiller beygelegf, wie man von der Stimme des Eſels fagt, braire, und aboyer von der des Hundes, ‚ner. brittannifhen: Zoologie, ? 1176 Einige Fiſcher behaupten, daß die Männchen allein die⸗ fen Larm zur Zeit des Laichens von fi geben, und daf ‚man fie durd Pfeifen ohne Lockſpeiſe anloden fan, So wie man weiter nad Norden fommt, fo wird der Maigre feltener» Pennant erwahnt ihn nicht im fe: Die Fiſcher zu Fescamp welde mir im Jahr 1798 den erſten, den ich geſehen habe,- Fiſchern zu Dieppe eben fo unbefannt, welche ihm den Namen Aigle beylegten, aber ſeitdem haben jie deren. von Zeit zu Zeit sgefehen. "Man hat im: legten September während mein Bruder in Dieppe wat, deren zwey gefiſcht. Der welden ih der Claſſe worlege, war in Re gen, welde am Ufer :aufgeftellt waren, gefengen worden. Man’ fand ihn fchlafend, wie: es bey den auf diefe Art ‚gefangenen Fifhen oft vorfommt, aber da er aufwachte machte er fo heftige Bewegungen‘, daß er den: Fijcher welcher fih ihm genahert hatte, ins Warfer warf, und 8 verkauften, kannten ihn gar nicht. Er war 1805 den daß dieſer genoͤthigt war, Huͤlfe zu rufen um ſich feiner zu bemeiftern. Duhamel jagt auch, daß der Maigre eine außerordentlihe Starke befist, und daß er wenn man ibn febendig in ein Fahrgang bringt, auf einen Schlag einen Matrofen umwerfen kann; daher födlet man ihn ge: wöhnfich Fobald man ihn gefangen Hat. ‚Diefer Schrift— fefler berithtet daß man zu Royan die Erfiheinung des Maigre als die Anfündigung der Ankunft der Sardellen anfieht, und zu Dieppe hat ınan im Betreff der Haringe diefelbe Meynung. Diefer Fiſch werhalt fih daher wie andere große Raubfifche, welche den Schaaren der Zug: fifche folgen, wo fie eine vortrefflihe Nahrung in Ueber: flug finden. ea, Die Steine, welcher dieſer Fifh im Ohre hat, wie ‚alle andere Knochenkihe, aber die bey ihm wie bey der Sciaena umbra und .der ‚Sc. .cirrhofa nach Berhältniß k großer find als bey irgend einer andern Sippe, find von den Alten beobachtet worden, welche wiederholt. fagen, ‚daß der Umbra Gteine im Kopf hat; und ım Volfe hat- man ihnen eingebifdete Krafte zugefchrieben, wie allen Fonderbaren Dingen. Man nannte fie fonft nad Belon Roliffterne, und man trug fie am Halfe, in Gold ein gefaßt, um dieſe Kraniheit zu heilen und felbft um fich 5 “vor ihr zu ſchuͤtzen; ‚aber es war dazu erforderlich daß man ſie zum Geſchenk erhalten hatte, die erkauften ver— loren dieſe Tugend. Klein hat die Steine aus dem Ohr des Maigre ſehr wohl abgebildet, in dieſer Abhandl. uͤber dieſe Steine uͤberhaupt, pl. V, f. D. D. Sie find ſehr viel groͤßer als die der Se. cirrofa. Aldrovandus gibt die von zwey Arten auf der nam: $ lichen Tafel, und fehr freu, wie ich mich übergeugt habe, ‚Muf. imetallicum, p. 796. Was man auf für eine allgemeine Eintheilung in der Schthyofogie annimmt, fo fann man doch nicht, ‚ohne der Naturgewalt auzuthun, den Maigre von den beyden Fifchen frennen, mit denen er zu ‚allen Zeiten felbft unter dem Volke verbunden ge wefen iſt; es iſt überhaupt unmoͤglich ihn in ein anderes Genus als den Corp :oder Se. nigra zu ſtellen, dem er fo fehr gleicht, daß nad der Xusfage von Rondelet, Be- lon und ‘Salvian man die jungen Maigres für Corps und die großen Gorps"für Maıigres verteuft. ; Sn der That paben dieſe Fiſche mit einander gemein 2177. ihre Saustform, ihren aufgetriebenen und fiumpfen Kopf, der dundgehende ‚mit Schuppen bededt, und durd) hohle oder durd herrorfpringende Theile gehaltene Kno— gen getragen iſt, und welde man im &fefett mit den . "Berzierungen in der gothifhen Baufunft vergleichen koͤnnte; die bemerkbaren Definungen mit denen der untere Theil ihres, Unterkiefers durdbohrt iſt; ihre zweyte fehr lange Rüdenflofe, die von der erffen oder der flachlichten un— bollfommen. getrennt iſt; eine fehr Furze Schwanzfloffe; der Magen in Form eines fangen Blindſacks; ihre zehn. oder zwölf Blinddarme; ihre. große Schwimmblafe, die großen Steine in ihren Ohren, bis auf die Aehnlichkeit des Gefhmads und die Farbe ihres Fleiſches. Alle drey - Haben, wenn fie jung find, eine Zähnefung am Voxde— - del, welde mit dem Alter mehr oder weniger verſchwindet, und auf die man nicht mit Sicherheit einen Charafter wenn aud) nur der Gattung ‚gründen koͤnnte; denn uns ' fer Maigre, melder ihn eben fo bezeichnet hat wie viele Perfeques und Holocentri, wenn er nicht länger ift als 17, zeigt kaum noch Spuren davon, wenn er über 5 heraus iſt. Bey dem Latus oder Perca nilotica habe ih eine noch ausgezeihnetere Veränderung beobagtet; ine Vordedel, ſeine Unteraugenhoͤhlenknochen, feine Schulterknochen Haben in der Jugend fharfe Zähnelun- gen, welche bey Individuen von 2/ oder 3° nicht mehr vorhanden find. Bey jedem von unfern drey Fiſchen en: digt fh der, Kiemendedel in zwey hervorfpringende ab: ‚ geplattete Gpigen, welche an getrockneten Fiſchen fehr deuilich ſind, aber bey den lebenden oder friſchen Indi— piduen ſich kaum in der Dicke der Membranen zeigen, - welche fi über diefen Theil immer verlängern, fo daß’ man diefen ‚Charakter nicht mit Sicherheit anwenden ann, wenn man ihn nur in trodnen Individuen hat "beobachten können. ; Idh ſchlage daher den Naturforſchern vor, dieſe drey Fiſche wieder zufammen zu fiellen, um daraus die Gippe ‚Sciaena wieder zu bilden, fo wie fie von Artedi aufge ftellt worden war, und die erſten von Blochs Jon- nius damit zu vereinigen, welche augenſcheinlich in kei— ner Hauptfahe weder vom Maigre noch vom Corp ver: ſchieden find. Die Sc, cirrhofa allein. wird genug Charactere dar: bieten, um im Genus Sciaena eine Unterſippe zu, bil- den, wegen ihrer Zahne, welche aber am Ende fein fammetartig find, wie die des Barſches, und wegen des fleiſchigen Hoͤckers, der unter der Verwachſung des Un— terkiefers eine Spur von Baͤrtel bildet 5) Wenn die Sippe ſo aufgeſtellt iſt, ſo werde ich fuͤr den Corp, Corbeau oder Negre den Namen Sciaena igra behalten, der ihm von Bloch beygelegt worden iſt, und ich werds auf den Maigre Sciaena umbra befehrän: "ten, der. ihm von Linne in Gemeinfhaft mıt dem Corp gegeden war. Nah diefen vorläufigen Bemerkungen fom- me ich an die befundere Beſchreibung des Maigre, aus der man leicht feine ſpecifiſchen Charaktere wird ableiten Tonnen. > on ee ee 020 2 *) Der Lonchurus barbatus Bl. (fehr verfhteden und ſehr entfernt vor feinem Lonchurus ancylodon) und 1. Pogonias fasce Lacep. weiden aud ale Unter: — 1278 Der Maigre, Sc. umbra iſt ein großer Fiſch, nel: cher felten unter »3/ groß gefangen wird oft Deren 5 und zuweilen 6 erreicht; dick genug im Verhaͤltniß feiner Ränge bat er beynahe die Geftalt des Karpfens. ein Kopf bis zu den Klemen macht etwas weniger als den dritten und etwas mehr als den vierten Theil feiner ganzen Range aus. eine größte Höhe, welche der Mitte feiner erfterr Ruͤckenfloſſe entſpricht, beträgt beynahe den fünften Theil diefer Lange. Seine Schnauze ift ſtumpf und ein wenig aufgetrieben ;/ eben fo wie die Baden und Kiemendeckel mit Schuppen verſehen, aber feine auf den Kiefern, u— den Zwifchenkiefern; jene haben wie bey den meiften Fi: fhen feinen Zahn und begleiten die Zwifchenfieferbeine bis zur Vereinigung der Kiefer wo fie fi) erweitern; es find- feine fleiſchige Lippen, weder einfache nod; doppefte vorhanden, welches hindert diefen Fiſch unter den von M. de la Oepede gegebenen Charakter, zu feinen chei- lodipteres zu felfen. Das Maul ift wenig gefpalten ; eine Reihe von fpisigen und einwenig hafichten aber nad Verhaltniß wenig beträchtlihen Zähnen nimmt den Rand jedes Kiefers ein, Zwifchen den großen im Unter: fiefer und hinter diefen im Oberkiefer ftehen viel klei— nere; aber weder an den Gaumenbeinen noch an der Pflugſchaar, noch auf der Zunge find dergleichen vor: handen. Der Corp und die Sc. eirrhofa find dem Maigre in diefem Stuͤcke aͤhnlich, aber fie unterfheiden fi davon durd die Zähne in ihren Kiefern, welche einen breiten Sammetſtreifen bilden, der bloß bey den alten Corps mit einer- Reihe flarkerer nad Außen verfehen ift. ‚Auf jeder Seite unter dem Linterfiefer bey der Ber: einigung zeigen fi drey eingegrabene Deffnungen, Die Kiemenhaut iſt durch fieben Strahlen getragen, von wel: hen die drey legten von einer außerordentlihen Größe und nicht abgepfattet fondern abgerundet find. Da der legte von allen unter dem Kiemendeckel verborgen iſt, fo hat man ibn nicht Immer mitgezaͤhlt, und daher kommt es, dab man am Maigre zuweilen nur 6 oder fogar nur 5 Kiemenftrahlen gezählt hat. Rinne gibt bey der Sciaenis im Allgemeinen nur 6 an, obgleich alle deren 7 haben, fo. wie die Barfche und Mafreelen. Die Unteraugenhöhlenfnoden find unbeträchtlih und weit entfernt die Baden zu bededen. Der Vordeckel iſt, wie ich geſagt habe in der Jugend am hinteren Rande gezaͤhnelt, und bey einem gewißen Alter von diefer Zäahnelung nur noch einige hautige Kappen übrig. Wie gewoͤhnlich find fuͤr jedes Naſenloch zwey Def: nungen da; das Auge iſt groß umd die Grig filberig. Die erſte Ruͤckenfloſſe Hat 9 dornige Strahlen, von de— nen der dritte der hoͤchſte iſt; die zweyte aͤndert don 27 bis zu 50 Strahlen nah den Individuen, und nur der erſte ift dornig. Zwiſchen diefen beyden Schwimmfloſſen iſt kein Zwiſchenraum „und ſelbſt die Haut ſetzt ſich von einer auf die andere eine bis zwey Linien hoch fort. Die Bruft: u. Bauchfloſſen haben nur eine mäßige Ausdehnung; man zählt auf die erſteren 16 Strahlen und 6 auf die andern, von denen einer flahlig. Die geipaltenen Genera angefehen werden muͤſſen ın der großen Sippe Scıaena, wie ıc) jie aufftelle, 74 * 1179 Strahlen der Bauchfloſſen find ziemlich did, Die After: floffe ift im Verhaͤltniß zu der zweyten Ruͤckenfloſſe merf- barflein. Man zahlt darinn nur 9 Strahlen, von denen ein einziger ſtachlicht und wenig die iff, ein nicht gemeis ner Charakter bey den Acanthopterygiis, und der in jedem After und jedem Zuſtande der Aufbewahrung leicht den Maigre von Corp unterfcheiden fann, wo-man an der Afrerflofe zwey fehr ſtarke Stacheln vorzüglich an der zweyten bemerft. Die Schwanzfloffe Hat 17 gefpaltene Strahlen, und man fann fie ald gradlinig an ihrem Rande anfehen, obgleih ihre Außerfien Strahfen eine Spige bilden. Der Maigre fann feine erfie Ruͤckenfloſſe niederfegen, und der Länge ihrer Strahlen ohnerachter, beynahe ganz zwifchen die Schuppen verbergen, weiche die Seiten ihres Grundes befegen, ein Charakter, den inne als den Sciae- nis eigenthuͤmlich angefehen hatte, aber der fi bey un: zaͤhligen andern Acanthopterygiis wieder findet. Die- Schuppen zeichnen ſich bey diefem Fiſch durch ihre fhiefe Lage aus, weldes Salvian und Belon fhon ber merkt haben; ich meyne daß ihre untere Geite mehr nad) hinten läuft, als die obere, was ihren Rand ſchief nad; der Are des Fiſches gerichtet erfcheinen macht. Diefer Rand ift dünner, in Strahlen geftreift und gleichſam ein wenig vertrodnet. Die Farbe der drey Maigres welche ich frifch gefehen Habe, war ein filberiges fehr einförmige Grau; jedoch gegen den Rüden einwenig braunfider, gegen den Bauch ein wenig bleiher; die erfte Ruͤckenfloſſe, die Bruft- und Bauchfloſſen ziemlich ſchoͤn roth und die übrigen Schwimm— floffen röthfihbraun; ein neues Kennzeihen welches im frifhen Zuſtande den Maigre leicht vom Corp unterſchei— den wird, ohne Rüdfiht auf ihre Geſtalt, indem der Corp ſchwarze Schwimmfloſſen hat. Die Geitenlinie bfeibt beynahe dem Ruͤcken parallel, und fie fest ſich durch ähnliche Schuppen bis an den Anfang der Schwanz— floffe fort. Diefes iſt die außere Beſchreibung des Maigre. Sein Inneres zeigt, wie ich faate, einige merfwuürdige Beſon— derheitem; und was zuerft das Skelett betrifft, fo gleicht fein Schädel volffommen dem ber beyden andern Sciae- nae, in Rüdfiht auf die erhobenen Bögen welche feine Dperfläche hoͤhlig machen ; aber feine Zufammenfegung hat nichts befonderes; feine Naſenbeine, feine Unter- Augen: Höhfenbeine und Vordeckel Haben die nämlichen Einbiegun: gen wie der Schädel und tragen zu dem gewölbten Aus: fehen bey, welches diefer Fifhe mit den andern Sciaenen gemein hat. Die Shlundbeine, welde bey den Sciaenis mit klei⸗ nen Zähnen gepflaftert find, haben diefe bey dem Maigre nur wie Hafen oder Karden; die Kiemenbögen find mit Heinern deutfihen Haufen von feinen fammefartigen Zaͤhnen befegt. In feinem Ruͤckgrath zählt man 24 Wir- bef, von denen 12 dem Schwanze angehören ; und da fie #feiner werden je weiter fie herabfommen, fo nimmt der Bauch eine Länge ein, welche fi zu der des Schwanzes die 3 zw 2 verhäft. Es find 11 Rippenpaare da, das Ae Rumpfivirbef ftellt nur einen ringartigen Theil für die Geföße dar. Die Rippen verbinden fih unten niet, bad von M. Geoffroy fogenannte Gabelbein ift abge: 1180 pfattet und von mittler Große. Die Berfenfnogen find breit und angehefter, wie bey alfen subbrachüis an der Verwachfung der Schulterknochen. Der Schlund iſt fehr weitz der Magen bildet einen großen Sad mit-dien inn- wendig gerungelten Wanden, deffen &rund gerundet ift. Der Pylorus iſt an der Seite des Magenmundes, und zehn Bfinddarme oder pancreatifhe Röhren umgeben den Ur fprung des Darmtanaks, Diefer winder fi ziveymal, und von Anfang fehr dief, nimmt er ſchnell ab, und - feine Wände nehmen ein wenig nad der Mitte feiner Länge an Dide zu; die. Urinbfafe ift doppelt und die Samenbläsden öffnen fih in einen gemeinſchaftlichen Canal, wo man fleifhige Säulen ſieht, welche Fräftig jur Ausfaffung des Samens wirken muffen. Das fonderbarfte was am Maigre flatt findet, iff unwiderfprehlich feine Schwimmblaſe. Sie iſt fehr weit, und erftredt fi nad) der ganzen Lange des Bauchs; ihre eigentfihe Membran ift außerordentlich die, und ihr Zu: fammenhang mit den erſten Wirbeln von der Art, dap man fie nit davon losmachen kann, ohne fie zu zerrer- fen. Man bemerft an ihr "feine Gemeinfhaft mit dem Darmcanal, aber fie befommt Gefäße und Nerven, wel- he von denen ausgehen, die zu den Därmen gehen, und dafelbft dur eine Deffnung dringen, welche an ih: rer unfern Flaͤche im erften Sechſtel ihrer Lange befind- lich iſt. Bis Hierher zeigt fie. nichts, was fi nit in vielen Fifhen wieder findet, aber wovon ich fein ander red Benfpiel gefehen Habe, das find die zweigartigen Fortfage womit fie verfohen ift. Man zahlt davon 36 an jeder Ceite; fie haben durch eben jo viele Loͤcher Ge— meinfhaft mit dem Innern der Blafe, und find durd ihre) eigne Membran gebifdet, und wie diefe felbft inn: wendig durch die innere Haut befleidet. Jeder diefer Fort: fage ıft in zahfreihe Hefte getheilt, und kann mit einem entlaubten Bufchwerf verglichen werden. Sie nehmen an Größe ab_bis zum fünften; der fechffe und fiebente find noch fehr groß. Nachher nehmen fie ftufeniveife ab bis zu den Testen von allen, welche nur kleine einfache Kegel find. Bey ben größten diefer Fortfäge find die Zweige aufgeblafen und weiter als ihr Stamm; fie drin- gen ſelbſt zwifchen die Rippen, und gehen zuweilen in den dickeren Theil der benachbarten Musteln ein, deren Fleiſch man serftören muß, um fie fosmaden. Ich neh: I me an, daß diefe Art von Bruch entfieht, wenn die Ab- fonderung von Luft in der Blafe das Maaf ihrer Ein: faugung überfehreitet, was bey dem Fifchen, wo die Blafe feinen Luftcanal hat, zuweilen erfolgen muß. Die äfti- gen Fortfagungen, welche auf die groͤßern folgen, find’ ganz in ein dides Zellgewebe gehuͤllt, von röthlicher Farbe und drufigem Ausfehen. In dem erffen Maigre den ich 1798 zergliederte, war es von beträchtlicher Feſtig⸗ keit. Nachher habe ich geſehen daß die Feſtigkeit ſeines Zellgewebes nah den Individuen verſchieden iſt; ich uber— laſſe es den Phyſtologen zu entſcheiden, ob dieß Gewebe zu der Seccretion der Luft beytragen kann, und ob Die zweigigen Organe, welde darein eingehuͤllt find, wie ich anfangs geglaubt habe, als Abfonderungsgefäße, welche die Luft in die Blaſe braͤchten, angeſehen werden fonnen. Was das Gegentheil könnte glauben maden, iſt, daß fie mit dem roͤthlichen Zellgewebe, welches fie einhuͤllt —— — — — N 1188 u feine fehr! innige Weife verbunden find, und daß man ſie daraus, ziehen Tann ohne fie zu zerreißen, und ohne daß fie die Luft fahren fiegen „welche man hereins bläst; aber vielleicht ift die Luft in dem Augenblick wo fie Hersongebradt wird, in einem’ Zuftande wo fie durch Poren gehen ann, welche fie nit mehr durdfaffen, wenn fie eine elaſtiſche Fluͤſſigkeit geworden if’, wie wir fie in der Bfafe ſehen. Einige andere Sciaenen haben wohl an ihrer Blaſe Geitenfortfage, ‚aber fie find die, turz, flumpf und ohne Zweige, was den Gegnern meiner erfien Meinung einen Beweis mehr geben könnte, Ueberdem, was der Nutzen diefes bis jegt unter den Fiſchen einzigen Baues ſeyn mag, Mo hat aud der Maigre im Snnern feiner Bfafe dad gewöhnfiche Abfon- derungsorgan, welches man-in allen Fifhen findet, wel: chen der Ruftcanal "fehlt, und weldes von M. de La- roche (Anal. du Muf. t. 14) beſchrieben worden iſt; viel⸗ leicht unterſcheidet man ſelbſt in dieſer Gattung den * dieſes Organes am beſten. Es liegt auf der untern Flaͤche der Blaſe, zwi- ſchen ihrer eigentlichen Subſtanz und ihrer innern Haut, und iſt in zwey abgeplattete Theile getheilt, welche beyde verlaͤngert find; doch übertrifft der zur Rechten den zur Rinfen nad hinten um zwey Daumen breit. Ihre Farbe ift ein ſchoͤnes Roth, und ihre Oberfläche zeigt Heine Furchen, vergleichbar im Kleinen den Bindungen des Gehirne. Eine ſlarke Arterie, welche in die Blaſe getreten iſt, wie ich weiter oben geſagt habe, ſetzt fih zwifchen die bey- den Bortionen dieſes roihen Organs fort, und gibt ihm viele Zweige welde nicht grade dahin eindringen, fon: dern nur nachdem fie erft innwendig zur Geite des Stam— nice, von welchen: fie entfpringen, gegangen find; Hierauf geben. ihre Zweige im das Organ, dieſe Aeſte verfolgen ihren Gang zur Seite und | vergweigen fih in der eignen a der Blaſe. -Was das rothe Organ ſelbſt betrifft, fo iſt fein Ge- * auch von einer beſondern Beſchaffenheit, es find we— der Lappen noch Körner wie im den zuſammengehaͤuften Druͤſen, fondern eine Platten oder kleine Bänder, welche ſchief von einer diefer Oberflächen zur andern ge: hen, indem fie zwiſchen füh Leeren oder fehr beflimmte Zwiſchenraͤume laſſen, die zuweilen von Blut getraͤnkt find. M. Duvernoy hat eine genaue Befchreibung die: fer Blaſe und der rohen Drgane vom mehrern andern vorbereitet. In der Erwartung, bis es diefem gefchieften Anatemen gefallen werde, feine Arbeit befannt zu maden, habe ih geglaubt den Naturforfgern einen gefallen zu !hun, indem ich ihnen diefen ſummariſchen Begriff von einem ihter Aufmertfamteit würdigen Bau gab. — u Erklärung der Rupfertafel, Fig. 1. Der Maigre nad einem jungen Stuͤck dar: geſtellt in halber Größe. Die Erwachſenen unterſcheiden ſich nur durch die. mehr oder weniger vollfommene Ber: wilhung ce Zahnelungen am Vordeckel. Big. *— Die Schwimmblaſe des Maigre, ganz} von der unterm Seite sangefehen. a. Eintritt der Arterie und der andern — — 666. Die groͤßten ihren Anhaͤnge, mern 1152 aufgebfafen. es. Roͤthliches Zellgewebe, welches die An— hänge einhuͤllt. li - Auf Tafel IT, welche Figur wir, weggelaffen: Die: felbe Schwimmblaſe an ihrer obern Seite geöffnet. — aa. Ihre eigne Haut ausgebreitet. bb. Ihre innere Haut zum Theil losgemacht und zuruͤckgeſchlagen. — cc. Die innere Haut, welche nod die eigenthtumfiche Haut aus: Hleidet. Add. Mündungen der Afligen Anhänge, — zee, Rothes Drgan, bededt von der inneren Hauts — SIE, Innere Deffnungen der Anhänge, dig. 3. Das rothe Drgan, zum Theil eröffnet um feinen inneren Bau zu zeigen. — aa. Gefaßreihe Mat- ten, aus denen es zufammengefegt ift. — b. Haupiger fa. — cc. Seine Zweige zum rothen Organ. — dd. Seine Zweige zur innern Haut, — ff. Innere Müns dungen der Anhänge, | Ueber Argentina Sphyraena, Mullus imberbis , von ®. Eupisr. (Mem. du Mus. I. 1815. 220). A SE Taf. 16.) Das Syliema naturae, in dem Zuſtande, zu wel chem es die beharrliden Arbeiten eines Ray, Linne, und derer die im die Fußtapfen diefer Manner von Ge: nie ‚getreten find, gebracht haben, hat fürwahr einen fehr impofanten Anfchein. Man kann nicht ohne eine Art von Erftaunen an die bewunderungswürdigen Anftrengungen denfen, diees erheifchte, fo die ganze Natur den Abſtractio— nen unferes Geiſtes zu unterwerfen, um alfen ihren Hervorbringungen einen Rang und Zeichen der Wieder: erfennung anzumweifen; und felbft um unter einem einzi— gen Gefihtspuncte alle Benennungen zu vereinigen, wel: che von den verſchiedenſten Geiftern ihnen bengelegt wor: den find. Dieſer Begriff hat bey Unternehmung eines folhen Werfs geleiter, und Diejenigen, welche die Aus: füh ung ‚nur oberflahfih prüfen, koͤnnen glauben, der Begriff ſey realifiert worden. Unglüdlicherweife befommt man eine andere Vorftellung, wenn. man. tiefer. in das Einzelne eingeht, und man bemerkt. fchnell, daß dieſes Gebäude, weldes von weitem; fo prachtvoll fhien, im mannichfacher Hinfiht nur noch den Modellen ähnlich daftept, welche die Architecten machen um fid über die Wirkung ihrer Plaͤne Rechenſchaft zw geben, oder wie IhenterzDecorationen, wo eine grobe. Reinwand allen Anfhein des Brunfes von Rom oder Babylon gikt. In Wahrheit, die Zahl der Gattungen, die nicht immer oder gar nicht Die Charaktere an ſich tragen, die man. ihnen giebt, iſt noch fehr groß; noch größer iſt die der Öattungen, die den Characteren, welche man den Sippen giebt, unter die fie geordnet find „nicht entfore: hen; es giebt: faſt Feine, unter welcher man nicht hete: rogene Synonymen. angebauft batte; die zweyfach, die dreyfach verſchiedenen Anfuͤhrungen einem und derfelken Art, zuweilen unter verfchisdenen Sippen, zuweilen in verſchiedenen Drdnungen, kommen unzaͤhlig oft vor, und entſtanden meiſtentheils nur aus der Achtung, die man für die vorhergehenden Autoren gehabt, und aus der «Bereitwilligfeit, mit welcher man ihre Arten auf: genommen ohne fie zu berichtigen. Die eitle Be- #183 gierde, die jeder Autor hatte, in feinem Werke als ein Bermehrer der Zahl der befannten Wefen zu erfcheinen, Kies ihn immer viefe Gegenflände als neu anjehen, die er mit den gegebenen Diagnofen nidt in Uebereinftim: mung fand, und vermochte ihn folglich, bey dieſen Diag— nofen eine Genauigfeit vorauszufegen, die fie gar nicht Haben. Dieß veranfafte mic) mehrmals, zu Tagen, daß bey dem jegigen Stande der Naturgefchichte mehr Nugen und mehr Schwierigfeit und folglich mehr Ehre darinn ift, fie von dem Gewirr alter Gattungen: zu befreyen,. als neue Battungen befannt zu maden; und jemehr ich in meinen Unterfuchungen vorwärts komme, deſto mehr uͤberzeuge ih mich von der Wahrheit diefer Behauptung. Sonderbar genug gilt fie gerade vorzugsweife bey den gemeinften, bey den gewöhnlichften Gegenftanden ; denn hauptſaͤchlich in Hinſicht auf dieſe hat man ſich im: mer auf die frühern Schriftfieller, von denen man glaubte, fie hätten fie genugfam beobachtet, bezogen; und unter diefen fo vernachläffigten Gegenftänden find es von allen am meiften die Fifhe des mittellandifchen Meeres, weil vor Riſſo fie nur von Schriftſtellern des ſechszehnten Jahrhunderts, Schriftſteller die Rifſo ſelbſt allzuſehr zu achten zuweilen die Beſcheidenheit gehabt hat, befiprieben worden waren. Vollftändig beweifen wird dieß, hoffe ih, dasjenige, was id) über die Glafification und die Synonymie eini: ger Gattungen, Die ich auf drey an die Kuͤſten des mit: telländifepen Meeres gemachten Reifen ebenfalls beobachtet habe, bemerfbar meden muß. 1) Bon der Argentina, Die Argentina iſt ein durd den Gebraud), den man in Stalien von ihr madt, um die falfchen Perlen zu colorieren, — ein Gebrauch der dem ahnlich iſt, welchen wir in Frankreich vom cyprinus albula machen, — fehr bekannter Fiſch. Sie gehoͤrt, wie wir ſehen werden, der großen Familie der Salmen an, durch die kleine fettige Schwimmfloſſe die ſie auf dem Hinterruͤcken traͤgt, und in Hinſicht auf fie iſt man darum auf To viel irrige Be: Hauptungen gerathen, weil die erfien Beobachter jenes Haralteriſtiſche Zeichen nicht beachteten. Meder von Salviani, noch von Bélon, noch von Paul Jovius iſt fie aufgeſtellt worden; es ſcheint aber, daß fie die Heine Iphyraena des Rondelet ©, 227 fey, obgleich Die fertige Ruͤckenfloſſe dort gar richt, und die Afterfloffe zu fang vorgeſtellt it; die Schwaͤrze des Ma- gens Aft eines jener befonderen charakteriſtiſchen Zeichen, welches in Verbindung mit der Uebereinflimmung alfer anderen , nicht wohf einen Zweifel übrig faffen Tann. Geöner und Aldrovandi beſchraͤnkten fih dar— auf Rondeler zu copiren ; die Anwendung ber Schwimmblaſe diefes. Fiſches zum Farben der falſchen Perlen muß wohl zu ihrer Zeit noch nicht bekannt gewe— fen ſeyn, denm fie jagen Nichts Davon, Willwghby, »der fein Herausgeber Ray, fah den Fiſch wieder in Rom, wo er fhon allgemein gu dem Zweck gebraucht wurde, won dem ich geredet habe. Die Beihreibung, Pie man vom erſtern dieſer beyden Naturforfher , Ichth. 229 antrıfft, geht in ein genaueres Detail als die des Rondeletz der Schwärze des Magens fügt fie die Hefe Gilberfärbung hinzu, die — — — 1184 die Blaſe toforirtz, die Zahl der Strahlen jeder Schwimm⸗ floffe; die ſtaken Zohne, ‚welche die Zunge waffnen; mit Einem Worte, fie ift außer alfem Zweifel auf den Fiſch, den wir vor Augen haben, anwendbar, nur daß die fettige Schwimmfloſſe dabey auch noch vergeſſen iſt. Die Abbildung Taf. 11) iſt nah Rondelet copirt. Ray führt dieſe naͤmliche Beſchreibung ein. wenig abge⸗ kuͤrzt wieder auf, in feiner Synophis piscium 108. —Artedi, der hauptfaͤchlich Willughby sum Füfz rer genommen hat, hat: ſich ganz auf des letztern Be: ſchreibung bezogen, und nad) ihr madt er aus der Ar- gentina eineneuevon der der Salmen verfchiedene Sippe, Cen., p. 8. Syn., p. 17. Selbſt Linne beſchraͤnkt ſich Anfangs, in feiner. vierten Ausgabe, Artedi.zu.c piren. Da indeß kein Fiſch exiſtierte, auf den die ſo man— gelhafte Beſchreibung paſſen fonnte, fo ſuchte Jeder die Argentina in Ihr wiederzufinden und entſchied ein wenig voreilig. Side Linne felbft führte (Mufeum principis no, 85.) in die Sippe einen Fiſch ein, welcher der der Hechte angehört, und welcher zehn Strahlen an den Kiemen hat, während die wahrhafte Argentina nur ſechs, und brachte dieſe Angabe der Zahl von zehn Strahlen in die generifche Beſchreibung feiner fehlten Ausgabe des Naturſyſtems. Gronov gab in feinem Muſeum I, p. 6 nod) eine andere Argentina. Die Beſchreibung derjelben iſt zu furz, ale daß man das Thier wieder erfennen follte; aber da er ihm Zaͤhne an den beyden Kiefern giebt, ſo kann es nicht die wahre Argentina ſeyn. Er fügte ihr dann in demſelben Werke, IT, p. 4. no, 152, eine furinamifhe Art bey, die außer Zweifel ein ancheis iff, wovon man ji leicht durch den hervor: ragenden Schnabel, durd die außerordentliche Größe des Mundes und der Kiemen, und durd) alle die gndern Merkmale der er ihr giebt, -uberzeugt. Er erfennt ihn in feinem Zoophylacium ſelbſt an, ° weil er die Abbildung eines ancheis bey Kondelet, lib. VII. c. IV. auf ihn bezieht; und da er ihm zu glei— Her Zeit mit feiner erften Art identificiert, fo läßt er ung glauben, daß diefe ebenfalls ein anchois iſt. Endlih, zum legten Beweife meiner Behauptung, verbindet er mit ihm die Menidia ded Brown, Jam. taf. XLVO. £ 5. die offenbar ein aus Rachlaͤſſigteit ohne Bauchſchwimmfloſſen vorgeflellter ‚anchois ift, eim in allen Meeren verbreiteter Fiſch, unter allen Arten von Namen befgrieben, und aus dem man fehr umpaffend, wegen der Silberbinde, Die feine Seiten ſchmuückt, eine Atherina guncyi hat. Wir werden dieß deutlicher in einem der foigenden Artikel zeigen. Dich ware denn aljo unfere Argentina, vorher uns vollſtaͤndig befchrichen, jest in-eine ganz andere Sippe verwandelt, und ihr Name auf einen Anſchovis uber getragen ! : Die neunte Ausgabe des Limne bietet, ohne Zwei— fel nad) Gronov, ihrem Herausgeber, zwey Kennzeichen dar, die nur dem anchois zulommen; ich meine acht Sisaiın an den Kiemen und Zahne an den Kiefern. Dieſe Spppe blieb, indeß gujammenyefegt jowohl aus der sıftern Argentina, welde die wahre iſt und. nur ſechs ieci geordnet DET 1 1185 Strahlen hat, als aus der zweyten, die deren zehn hat, und ein Hecht if. oe :& Die Charakteriftif der Sippe Argentina wurde ſo ein Rerein von Auslaffungs- und von Begehungsirrthümern, welche fie fogar auf die Arten, die man unter ihr Ban- ner ordnete, ganz unanwendbar machten. Sn der zehenten Ausgabe des Naturfpftems begnuͤgt fh Rinne. feine zweyte Argehtine, unter dem Namen Elox hepletus, in Die Sippe der Hechte zu: verweilen, aber indem er fehr unpaffend als Synonymen die Piqui- kinga Des Marggraf und Die Menidia das Brown auf fie bezog, melde, wie ich ſchon gefagt habe, anchois find. Die ı2te Ausgabe gab ebenfalls feine Aendernng der Diagnofe, odglei Der Verfaſſer zu Der Eippe eine neue Gattung (fpeeies), die Argentina carolina, hinzufügte, welcher er ſelbſt aht und zwanzig Brangialftrahlen bey: legt, und die offenbar eine Gattung Elops if. Indeß hatte er eben erft feine neue Sippe 'Elops, welcher er je: ne zahlreihen Strahlen an den Kiemen als Kennzeichen benlegt, gefchaffen. und auf demſelben Blatte befhrieben fo fehr find zumeilen Männer vom größten Genie in gro: Ser Zerfireuung! Nichts deftoweniger wurde lange Zeit der Artifel Argentina von allen Verfaffern von Compen; Dien, jo wie ihn Rinne gelaffen hatte, ihm nachge— ſchrieben. Forskal, der auf ſeine Reiſe nur die 10te Ausga— be mitgenommen hatte, wo die Sippe Elops ſich noch nicht findet, fieng im rothen Meere den Fiſch, der nachher Elops ſaurus genannt ward, und glaubte ihn ebenfalls nur unter die Gippe Argentina bringen zu Dürfen; er deſchrieb ihm unter dem Namen Argentina machnata, und fügte noch eine andere. fehr verſchiedene Gattung, feine Argentina glollodenta hinzu, von der id nur Die Zunge und Den Magen fenne, und von der ih noch nicht weiß, wohin ich fie claffificiren folf. -. ‚Pennant, Brit. zool., nor 150 hatte noch beffer ge: than; er fegte an Die Gtelle der wahren Argentina eiz nen Fiſch von einer noch ganz neuen Sippe, den Riffo feitdem wieder aufgeführt und unter die Gafterope- hat, unter dem Namen SerpeHum- boldi. Die Sippe Argentina wurde alfo auf jede mögliche Art verunftaltet; aber was luſtig ift, Die Diagnofe von ihr blieb Diefelbe. j = SGmelin, der geſchickteſte Menfh von der Welt, um Gertgümer und Widerfprüde zu haufen, ſchreibt die generifhe Diagnoſe Linnes mit den acht Brandialftrahlen ab, und von den vier Gattungen, die er zufammenftellte ‚bat keine diefe Zahl. Zwey von diefen Gattungen, die carolina und die machnata, find von der ©ippe Elops ; eine andere, Die eloffodonta, ift von einer neuen Sippe; Die erftere: A fphyraena, ift eine willkuͤhrliche Excombination der wah— ven Argentine und eines anchois, Es gab indes feit Wilughby genauere Beobach— tungen. Hr. Gouan hatte die wahre Argentine beobachtet; die generifchen Kennzeichen, die er in feiner Hifioire des Poilfons gab, wurden nah ihr ‚entworfen; Die gezahnte Zunge, dev föhlige Mund, Die zweyte fettige Ruüdenfloffe Sets ıgıg. Heft 7 =———— — 1186 erfauben feinen Zweifel daran; nur fügte er Cohne Zwei⸗— fel aus Achtung für Sinne) einige aus bem Syſtema na- turae entlehnte Züge, und von denen er wahrſcheinlich glaubte, daß fie den Gattungen die er nicht gefehen hatz te zufommen, hinzu. Mr Duhamel CPöches. fect. IH. p. 536.) theifte ei- ne Bemerkung Poujet's mit, melde die Argentine in die Sippe der Salmen zuruͤckfuͤhrte. Bruͤnnich beſchrieb gleichfalls die wahre Argentine in feiner Ichthyologia Mallilienfis , P- 79, und ſchuf nad) feinen Beobachtungen die Diagnofe der Sippe um, in feinen. Fnndamenta Zoologiae, Shm folgte Forfter, in feinem Enchiridion. Bonnaterre, in den Kupfertafeln der Encyclope- die/methodique, P- 177. gab der Sippe, fey ed nah Gou— an oder nad) Brunnih Charaktere, die fo geordnet find, daß fie von der wahren Gattung mit gelten fonnten, und Hr. de Lac&pede, Hilft, des Poilfons Tom. V., in: dem er Die Gattungen Gmelins beybehält, hatte die Aufmerkfamteit, die Zahl der Brandialftrahlen fo anzu: geben , daß feine Diefer Gattungen im Widerfprud da- gegen war. Der Fettfloſſe that er indeß Feiner Erz wahnung. 3 Alle dieſe Verbefferungen find nichts deſtoweniger un⸗ zureichend geblieben. Shaw, Vol. V., hat ſich begnügt; Gmelin zu folgen, und Riffo hat Die wahre Argenti- ne nod nicht erfannt, weil er für Diefelde-einen Fiſch ausgiebf, dem er eine glatte Zunge und eine einzige Rü- Tenfloffe beilegt. Man wird daher nicht befremdet ſeyn, dab Herr Schneider, über alle Diefe Ungemißheiten und Widerfprii- Ge in Verzweiflung, die Eippe Argentina ganz unter: drückt, und fo nah Brünnid’s Idee die Gattung in die ©ippe der Galmen zuruͤckgebracht hat. Wirklich, da die Argentina machnata, und die A, carolina Elopen find, da die glollodonta eine neue ©ip- pe bildet, fo bleibt nur nod) Die [phyraena, welche nad Lin ne's und Blod’s, und Hrn. Lacepedes Ein- theilung, nur zu den Salmen gehören kann; aber in Diez fer großen Gippe, oder vielmehr in dieſer großen Fami⸗ lie der Salmen muß ſie noch eine Unterabtheilung bilden, eine beſondere Unter-Sippe, in Betracht, daß ſie in meh⸗ rern Puncten von allen den andern Unter-Sippen, wel— he hier aufzuſtellen bis jetzt moͤglich geweſen iſt, abweicht. Ich muß jetzt zweyerley thun, deſſen Nothwendig- keit durch Das eben Mitgetheilte bewieſen wird: ich muß von der Argentina eine Beſchreibung und eine Abbildung geben, denn unter den Beſonderheiten ihrer Geſchichte kann noch erwaͤhnt werden, daß ſeit Ronde— let Niemand fie hat abbilden laſſen. Die Argentina iſt ein Fiſch, der im feiner vollfom: menften Entwidelung gewoͤhnlich nur 8 big 10 Zoll er- reiht. Sein Körper ift ein wenig verlängert, mittelmäfig zufammengedrudt, ſechsmal fo lang als hoch, und unter: ſcheidet ſich nicht fehr vondem der Forelle; aber fein Kopf ift verhaͤltnißmaͤßig ein wenig größer; er macht beynabe das Viertel’ der ganzen Ränge, die Schwanzfloffe darun: ter begriffen. Das Auge iſt groß, in der Mitte der Kopfs— lange befindlih; Der "Schnabel mittelmäßig, ein wenig 75 J 1187 ſoͤhlig eingedrüdt; der Mund Fein, am Ende bed Schna: bel8, der Quere und fühlig gefpalten; Die zwey Kiefern faft gleich, ohne Zähne; das Zmifchenfiefer fehr Klein und zu kuͤrz um allein den Rand des obern zu bilden. Das Oberkiefer anf einem gewöhnlichen Plage macht Diefen Rand vollftändig, indem er ſich wie gewoͤhnlich gegen feine aͤu— ßere Extremitaͤt erweitert; eine. Querreihe von fleinen gefpigten Zähnen nimmt den Borderrand dee Vomer ein, unmittelbar: hinter den Zwifchenfiefern. Die Zunge ift mit mehrern Zähnen bewaffnet, die ftarfgefpigt und. haken⸗ formig, wie in den am beflen gezähnten Forellen. Der Hin: tergrund Des Vordeckels ift geradlinig, ſcheitelrecht, oh— ne Zähmelung oder Dornen ; die drey andern Deckelſtuͤ— cke ſind glatt. Der Unterrand des eigentlich: fo genann: ten. Dedels geradlinig und ſchraͤg hinterwaͤrts ſich erhe: bend, Dieſe Theite glänzen vom febhafteften Silderglan— 30. Die: Durfichtigfeit der Hirnſchale läßt fehr leicht das Gehirn fehen, Man zahlt ſechs Strahlen an der Bran: chialmembran. Der Körper hat feine fihtdaren Schup— pen. Die Seitenlinie erftredft fi ganz gerade von einer Extremität zur andern. Der gegen feine Floſſe bin mehr gedruckte Schwanz hat in der Mitte feines Hinterran- des einen Heinen Ausfhnitt, weldhen ohne etwas Be: merkenswerthes Darzubieten, Rondelet mit der Fi— gur eines Herzens verglichen hat. Die Bruſtfloſſen ſind ſehr niedrig geſtellt, von mittelmaͤßiger „Große, ge: rundet, und -drenzehn Strahlen zählend. Die erfte Kur Kenfloffe ift beynah in der Mitte des Körpers (den Kopf darein begriffen); man zähft daran zehen Strahlen. Die Bauchfloffen entfprehen der hinteren Hälfte der Rüden: floſſe, und haben jede eiff Strahlen. Die Afterflofe ift ein wenig mehr binterwarts, als die Mitte Des Raumes zwiſchen der Vaud) = und Schwanzfloſſe; ih habe daſ⸗— felbſt gleichfalls eilf Strahlen gefunden. Leber ihr ift die zweyte Nüdenfloffe, fehr Hein und fertig. Die Schwandfloſſe endlich ift gegabelt, und beſteht aus 24 bis 26 Strahlen. Die ganze Ränge jeder Seite hinab herrſcht eine breite ©ilberbinde von einem fehr lebhaften Slan: ae; das Dbere und das Untere diefer Linie ift halbdurch— fihtig, und das Dbere dunkler. Sm Innern bemerfen mir den Magen, dunkelſchwarz, ziemlich ſtark auf ſich ſelbſt zurückgekruͤmmt; die Leber, blaßgelb; acht oder zehn verlängerte Blinddaͤtme, den Pylorus umgebend, das Inteſtinum klein und zweymal gewickelt; die Schwimmblaſe lang, nicht ſeht groß, ziem⸗ fi) gefpigt an-beiden Enden, did, und von einer fo ſchö— nen Silberfarbe, daß es feheint, fie beftehe aus einem Blech diefes Metalld. Das ganze Peritoneum ift an ſei⸗ ner Außenſeite eben fo geſilbert. Mit Der Subftanz , die ſo die innern. und aͤußern Theile des Fiſches färbt, macht man die falſchen Perlen; man weiß, daß fie fih dur waſchen wegnehmen laͤßt, und daß ſie dann ſich leſcht an die innern Wände der ffeinen Kugeln von din: nem Glas, melde man, um Diefen Ueberzug veftzuhal: ten, präparirt, andeftet. Wergleiht man meine Figur mit der von Rondelet, fo wird man urtheilen, Daß ber Hauptfehler Der legtern das Weglaffen der fertigen Floſſe iſt. Der Stecher hat aud die Linie des Vordeckels CPreopercule) dort zu ehr nerlängert, lo Daß er Ihr das Anfehen einer Art non | 2188. Bärtel gegeben hat; endlich die Afterfloſſe dehnt fie zu weit hinterwarts aus. Indeß zweifle ih nicht, daß diefe Figur wirflih nach unferm Fiſche gemacht fey. Es ift ohne Zweifel niemand der nicht aus diefer Be— ſchreibung einfehe: | ib, 1) daß die Argentine der Zamilie der Galmen an- gehört, h R 2) daß fie eine Unter: Gippe bilden muß verfchleden von der. derorellen und Derosmerus, weil fie feine Zaͤh⸗ ne an den Kiefern hat; von der der ombres oder cöre- gonus, und von allen jenen, in welde man die chara- eini eintheifen muß, weil fie deren auf der Junge hat. 3 Daß Die Eippe Argentina, fo mie fie in Pinne und in denen, die ihm folgten, befhaffen ift, aus Dem Syſtem ausgeſtrichen werden muß, 2 Vom Mullus imberhis oder Apogon. Die. Alten gaben den Namen romyıy im Griedifhen und Mullus im Rateinifhen dem Fiſche, den die Stalide ner noch Trielia nennen, und der unfer Rouget von der Provence, Mullus barbatus Linn. ift.Alle Gattungen, welche man Heut zu Tage von Diefer Sippe fennt, haben zwey fange Baͤrtel unter Dem Unterkiefer; indeß da einiz ge Alte von den bärtigen Mullen, wie von einer befon- dern Öattung gefproden haben, fo hat man angenom: men, daß fie auch unbarfige Mulfen hatten, und man hat von Diefem Namen verfchiedene Anwendungen gemacht. Rondelet nennt fo eine Trigla im jegigen Sinne des Worte, Die Trigla lineata Bl., aber Willughby hat den namlihen Namen auf einen andern Fiſch übergetragen, von dem er eine gute Befchreibung gegeben hat, ‘und der, mehr, wenigſtens Dem erften Anblide nad, durch feine etwas furze Form, durch die Lage feiner zwey Kudenflof- fen, feine rothe Farbe, feine großen abfälligen Schuppen ufm, den gemöhnliden Mullen gleipt. Diefe Gattung in Malta unter Dem Namen des Königs der Mullen, re dei trigli befannt, ift von Artedi und von Linne ale eine Gattung von Mulfen adoptırt und nad Willughby Mullus imberbis genannt worden; dieß iſt die Sippe Apogon des Hr. Lacepede. Aber da diefe Verbindung eine vollftändigere Aehnlich— feit, als welche wirklich vorhanden iſt, vorausfegte, fo ift der namlihe Fiſch, von verfhiedenen Naturforſchern ges fehn, nit‘ wieder erfannt worden, und: Die Gattung bat fi fo in den gelehrreften Werfen auf eine erſtaun— fihe Weife vervielfältigt. Fürs erfte war fie nicht, wie man zu glauben ſcheint, den Schriftſtellern des 10ten Jahrhunderts unbefannt, Geßner giebt Davon eine, für feine Zeit, leidliche Abbildung ©. 1273, Die ihm aus Stalien unter dem Ramen Corvulus geſchickt worden war. F Willughby erkannte die Identitaͤt dieſes Coryulus mit feinen unbaͤrtigen Mullen nicht; er gab von die fen Tegtern eine furze aber ziemlich richtige Beſchreibung ohne Abbildung, von welder ohne Ausnahme alle die— andern Befhreibungen, die in der Folge davon gemacht worden find, ſey es als von einem Mullen oder von ci: nem Apogon, genommen find. 3 Die, welche wie Linne ihn unter den Mullen ge, — er 1189 Taffen haben, Haben ſtill ſcweigend dabei Shgtnoininen, daß er die Kennzeihen der Mulfen habe 3.8. drop Strahfen an den Riemen, die Stirn adfchüflig, zahlreiche Blinddaͤrme ufw., und die welche wie Hr. de Lacepe- 2 de coßne daß fie ſelbſt ihm beobachten fonntem) gegläubt 2 — haben, daß fie eine beſondere Sippe daraus machen muß: I 7 ten, haben diefe Sippe nur auf Die Abmefenheit der Bar: tel gründen können; fie haben alfo auch ſtillſchweigend die Wehnlichkeiten mit de Mullen, von denen wir eben gere⸗ det haben, angenommen. Dieß rechtfertigt die Beobachter welche, da fie am die fem Fiſch die Kennzeichen der Mulfen nicht fanden, ſich nicht einbildeten, ihn im ihrer Sippe, oder in einer Sippe, welche man von der ihrigen" blos dismembtirt hätte, fu: chen zu muͤſſen, und die ihn in irgend eine andere geſtellt, oder ihm beſondere Sippen gewdmet haben. —Gronov hat. Daraus eine Sippe Amia gemadt. Seine BefhreitungZooph, (Bruyn, Voy.ide Perfe, pl: 204 B, p: 80) und feine Abbildung: Taf, IX. f. 2. laffen > feine Zweideurigfeit. Man Hat Mühe zu begreifen daß weder die einen noch Die andere die: Aufmerffamfeit der folgenden. Schthyologen auf ſich gezogen hat, da: das Heft des Zoophylacium, weldes fie enthält, ſchon 1763 erſchie⸗ nen iſt, Es iſt befonders zum Erflaunen, daß Rinne den Namen Amia seiner, von der Drdnung der Baudflof: fer und der Familie der Häringe,, ganz verſchiedenen Sippe gegeben hat. Hr. de Laroehe, welcher unfern Fiſch in Spica ges funden hat, hat geglauot in ihm Bruͤnnichs Perca pulil- la, Icht. Mall. p. 62 wieder zn erkennen, und hat ihn - unter diefem Namen in den Katalog der Fiſche diefer In: ſel, welchen ter in Die Annafen des Mufeums Theil 13 eingeruͤckt Hat, eingetragen, Aber ob ich fhon die wahre - Perca pulilla nicht fenne, ſo fcheint es mir doch unmoͤg⸗ lich, daß die Befhreibung, welche Brünnid davon giebt, ‚von unſerm Apogon genommen feyn könne. Sommerfon hat ihn in feinen Manuferipten nit beſchrieben, aber er hat eine gute Zeichnung davon, Als pro beritelt, und Die leicht zu erfennen ift, wenn man den Fiſch gefehen hat, hinterlaffen; es iſt der welcher Lacep. t. III. XXXII. fig. 2. unter dem Namen Ofteo- hynque fleurieu abgebildet if: Mr de Lacepede der den unbärtigen. Mullen nur.aus den ſchwankenden Be: ſchreibungen ſeiner Vorgaͤnger kannte, konnte nit ver— muthen, daß es eine Abbildung deſſelben ſey. Er mußte “fe als die einer neuen Sippe anfehen, und da die Zähne wegen ihrer Klein heit nicht ausgewirkt ſind, fo hat er den— fen können, das Die Kiefern nackt und ohne Zähne ſeyen; Daber. fommen Die Charaktere feiner Sippe Osteo- zhynque. Es iſt fogar Urſache zu glauben, daß eine andere ebenfalls von Commerſon hinterlafene Zeihnung un- ter dem nem lichen Tıtel Aspro, geftohen Lac. III, XXX 2, unter dem Namen Dipterodon hexacanthe, wo nicht unbaͤrtigen Mulfen wenigftens eine fehr verwandte Gattung vorſtellt Von einem andern Künftler als Die vorherge: bende, bloß mit der Feder und ziemlich grob gemacht find die Zahme durch Puncte vorgeftellt, welche für Zaͤhne analog Denen der Spari genommen werden 1190. konnten P’ und baker kommt num wicher der Character der Sip pe Diptérodom ie * Endlich um dieſe Reihe won’ "Sonderbarkeiten der Nomenclatur vollftändig zu machen, ſo hat Hr. Marim:iz, Tian Spinofla von Genua'ganz neuerlich unſern Unbärtigen Mullen wieder aufgeführt als neues Geſchoͤpf, und hat 1 den Namen Centropome zouge ‚gegeben. An. du . d.Hift) nat.'tome X, pl28, f. 2, Man. muß nur Diefe Figur neben die von der Amia des Gro⸗— novfegen, um im Augenblicke zu erkennen: daß es derſel⸗ be Gegenſtand iſt. Riſſo ſcheint mir der einzige von denen auf Witlugt⸗ by folgenden Naturforſchern, der den wahren unbaͤrtigen Mullen dieſes Aut. oder den Apogon des Hr. de La- cepede geſehen, und ihn fuͤr das erkannt hat, mas er iſt. Es iſt daher micht unnuͤtz, hier eine Beſchreibung und eine Figur dieſes Fiſches zu geben, die geeignet ſind, ihn in allen Faͤllen kenntlich zu machen, und vorzuͤglich um ihm feinen rechten Pag in den natuͤrlichen Familien zu verſchaffen. Der Apogon'ift ein kleiner Fiſch, der ſelten mehr als vier und niemals mehr als ſechs Zoll Laͤnge hat; fein Körper ift furz, mittelmäßig gedruͤckt und beſonders bau— dig in feinem mittlern Theil; ſein Kopfeiſt tung, ein wenig flumpf und hat nichts von den Berhäftniffen derer der Mullen, denn der unterfcheidende Charakter. befteht in der bald ſcheitelrechten bald fhrägen Verlängerung des Raumes zwiſchen dem Munde und Den Augen, eine Verlängerung, welhe an dem Siebbein und dem Unter— Augenhöhlenbein hangt. Im Apogomim Gegentheil ift dieſer Zwiſchentheil außerordentlich kürz. Die beiden Kiefern find bewaffnet mit einem engen ©treif fammetarz tiger Zahne, fehr fein und ſehr eng geſchloſſen. Eine Bereinigung von ähnlichen Zähnen nimmt die vordere Eriremität Des Vom ers ein, und es iſt eine Heine Reihe derfelben an jedem Palatin ; die. Pharyngea haben ftärtere, aber man ſieht feine Davon auf der Zunge Die brandiejtegifhe Membran hat fieben Strahlen wie in der Sippe Perca und nicht bloß drey wie in den Mul: fen. Das Auge ift groß. Der Vorderfel hat einen fein: gezähnelten Rand wie in vielen andern Fiſchen diefer Familie; aber ein, dem Apogon befonders eigenes Kennzeichen iſt, daß dieſes Sıüd eine berporfpringende Platte hat, melde einen doppelten Vorrand vor Dem ordentlihen Rande bilder; der Deckel trägt einen Heinen Dorn an feinem Hinderrande; uͤbrigens find die Baden und alle Stüde des Deckels mit großen, an ihrem Kan: de eın wenig. rauhen Schuppen verjehen ; aber von diefen Suppen jind feine zwifchen den Augen oder auf-Der Schnauze Die Ceitenlinie folgt beynahe der Kruͤmmung des Nüdens, welcher fie ſich vielmehr nähert, als der.des Baudes. Die beiden Ruͤckenfloſſen find durd einen be: Deutenden Raum ‚getrennt; obgleich verhaͤltnißmaͤßig we: niger groß als in den Mullen. Die erſtere hat ſechs dornige Strahlen, deren zweyter der laͤngſte iſt, die zwey⸗ te hat einen dornigen und neun äftige; man: zahlt deren zehn weihe an den Bruſtfloſſen, einen dornigen und fünf Afige an den Bauchfloſſen, zwey Dornige und 1197 acht aͤfige an der Afterfloffe, endlich wangig aͤſtige an der Schwanzfloffe, welche vielmehr viereckt als, gegabeft.ift, Die allgemeine Farbe dieſes Fiſches iſt ein Roth, welches je nach den Jahreszeiten mehr oder weniger ins Gelbe ziehtz es giebt Momente, wo es faſt ganz.gelb if; aber er bewahret immer einen ‚großen ſchwaͤrzlichen Flecken an jeder Seite des Schwanzendes an der Baſis den Schwanzfloſſe; es iſt Deren auch: gewoͤhnlich einer nach jedem Wiukel ber Schwanzfloſſe hin ein anderer auf der Spige der zweiten Ruͤckenfloſſe, zwiſchen dem Auge und Der Schnauze. Sein ganzer Koͤr⸗ per iſt mit ſehr feinen ſchwarzen Punkten beſaͤet, welche ſich noch mehr bemerkbar auf den Baden und auf Dem, Deckel machen: die Eingeweide ſind nicht weniger als das Aeußere aͤhnlich denen in der Sippe Perca. Der Magen ift fleifehig, kurz und gerundet 5 der Pylorus iR nur von sier Hlinddärmen umgeben ; das Intestinum wenig ver: laͤngert, ift nur zweymal gewicelt. Jh zähle am Schrach vier und zwanzig Wirbel, deren blog neun dem Ab: domen angehören „. und unter denen acht Kippen fragen. \ — Sc denke, daß dieſes hinreiche um zu beweiſen, daß der Apogon ſich mehr der ©ippe Perca. nähert als den Mullen, er kann fogar von. der erſtern methodiſch unters ſchieden werden blos durch den bedeutenden Zwiſchenraum, der ſeine beiden Ruͤckenfloſſen trennt, dogegen ſie in der Perca nahe aneinander find, und ſogar durch ihre Grund; Yagen ſich oft vereinigen. Dies iſt auch Der unterfceiden: fe Charakter, ben Mr. de Lacepede ihm gegeben hat, Der beyden Treviranus sermifhte Schriften anatomifchen und phyſiologiſchen Juhalts. Zwir 8, m. 10 K. Bremen b. Henfe 17, A, 92» Iſis Tafel 179 Alto der Dritte Verfeger ift es, zu dem dieſe trefffihen Zerlegungen wandern müßten, Was gibt das fir einen Begriff von unfern Naäturfreunden ? Muß man nigt denken, daB noch Die meiften Die Zoologie bloß nach den außern Kennzeichen treiben, und ſich zootomiſche Werke nicht anihafen? Wer glaubt, ein Inſect, beſon— ders ein faͤgelloſes ohne Anatomie zu fennen, irrt fehr, und begreift nie, warum foldhe bey folgen in Dem na— türfihen Syſteme ſtehen. Es if doch ohne Zweifel kei⸗ nes wegs gleichguͤltig, od eines durch Kiemen oder Luft— öhren athmet, ob nur eine Ruͤckenader da ift oder ob fie Zweige hal, bb die Geſchlechtstheile am Schwanz oder gegen die Bruft ſtehen. Nun athmen aber Scorpione, Spinnen, Laͤnd-und Waſſeraſſeln durch Kiemen, Fhalau- gium aber, Trombidium, Hydrachna und fo fort durch Luftrögren. Darauf muß doch wohl ein Drdner Ruͤckſicht nehmen, und nicht minder jeder, der einige Ein; ſicht in Die Lebensart und das Weſen der Thiere erhal: ten will, Zortſ. der Anat. der ungeflügelten Inſecten. VII-Abh. Wallfiſchlaus, Onilcus Ceti. L., Squilla Balaenae Degeer, Pycenogonum Ceti F., Oyamus C. Latı. Wohın man eigentlich dieſes merkwürdige Thier fommen foilte, mußte man nicht. Wir haben es gluͤcklich und etwas braunes 4892 tappend zu Gaprella gebracht, wohin Tr. auch rath cunfı Zool. I. 589.) ; x ig. 2. W. von unten, Haut die, zaͤh, gelblich, Rumpf oringig, 2 einfache Augen, £ agl. Fuͤhlh. darun— ter = fürzere zg1l. Kz zwey kurze agl. Halsfüße, letztes hafenf. Glied mit dem vorlesien bildet eine Zange; dann 6 Paar Kumpffuße,, agl., Die bezeichnet 2,.,5, 6, 7. mit Haken; Die bez. 5,4 ſind nur 2gl.,, legte, Tanger, behaͤ⸗ relter Cylinder, wahrſcheinlich Athemfüße. „BB zwey Paar Anhaͤnge ben beyden Geſchlechtern, x beym W. noch 3 P. Platten, nur am Außenrand beveſtiget Cmahnen wohl an die, auch innen loſen Bauchſchuppen ‚der Kelleraſſel. und es ſcheint und, ‚als wären. Die Waͤrzchen auf den bintern Dingen, die beym W. auf allen ‚find, Die Andeu— tungen Der verfümmerten Schuppen]. A After, b. Ms Darunter Die nicht laͤngere Ruthe mit 2 Haltern, , ‘Fig. 4. Freßwerkzeuge wie Oniscus, nur einfacher, ⸗ſchmale, abgerundere Kinnladen [Unterkiefer], mit längs lichem Zwiſchenraum g, und 2 Palpen r, zw:Y fehr klei⸗ ne Kinnbaden k, vielleihr nod) ein Paar Kinnladen zwi— fen 'z und k; d vielleidpt eine’ Palpe, runde Platte an der Stirn mit 2 Anhängen m, [Diefe Angaben find zu unbeſtimmt, als daß man die ſichere Bedeutung angeben fonnte. z denken wir, iſt Unterlippe, deren Palpen x; d etwa Untertiefer mıt Palpen, k DOberkiefer.] Darm aud) wie Oniscus, doch einfacher, Gpeigel- und Gullengefaße nicht gefunden; Darunter Nervenſtrang, ztnotig, eckig und platt wie bey Oniscus, Hirn aus 2 Knoten, aus vordern Seh⸗und Fuͤhlnerven. Weder Luftloͤcher noch -roͤhren, Aorte deutlich, Sei— tengefäße nicht geſehen. Als Kiemen wirken vielleicht Die Siummelfüge 3, 4, melde von der Laus immer auf den Kuden geihlagen find, Die Schenkelanhaͤnge PB Lind dog ia wahrſcheinlich nichts anderes als die Schentel felbft, fog. - Hüften], und bey dem W. die Matten a, wenn gleih fi hier. die Zungen entwireln ; alle Diefe Theile fhwanız mig, weich⸗ 2 ; Ein Eyerſtock, zwey röhrenf. Samenblafen Iwas ift m Fig. 7? etwa Ruthenmusfeln ?) — : Gehört zur Familie des Oniscus, entfernt von Squil- la und Cancer Pulex, am naͤchſten Caprella linearis, . VIII Abb. ı1. Zudferthier, Lepisma facchari- num, 319. 1,6. Zwar entfernter, aber dod) noch den Waf- feraffeln verwandt, aͤhnliche fadenf. vielgl. Fuͤhlh. und Schwanzſpitzen, ähn!, Augen, aus Heinen Kuͤgelchen be- i ſtehend, tleine, ſchwache Freßwerkzeuge, gewoͤlbter, viel— ringiger Leib, Fußbau ziemlich gleich, doch nur 3 Paar. Doch Verſchiedenheiten größer, ſchlanker, ganz mit klei— nen Schuͤppchen bedeckt, Fuͤhlh. £beharelt, runde kleinere Platte deckt den Kopf, 12 Ruͤckenph., 11 Bauchplatten, Füße 5gl., an drey erſten Ringen, hinten q Balpen, r Schwanzſpitzen, m, n wieder kürzere Palpen, ganz bins ten nod eine Schwanzipige t Lmahnen fehr an Die Bar: ven der Ephemera], ' Sig. 3 Freßwerlz. M Rinnbaden 5zaͤhig, m Rinnla- den mit Zange, Fig. 6 8 und 5gl. Palpe P und Fig, 1 p; Dberlippe a quer in a bewegliche Schienen getheilt, % ’ F Uuterfippe I’afappig n, x Fig. a mit agl. Palpen h oder a bed. - [Hier ift aljo ein. regelmaßiges Gebiß: 40SDberlippe RS M Döerkiefer a * m Unterkiefer mit Kieferpalpen P 1 Unterlippe mit &ippenpalpen hJ H Im Magen 6 aͤhne Fig. 2, wovon 2Hafen (5,5) find, Lund nur eınen Malmgahn 4 zwiſchen ſich haben, alſo wahr: - Iheinfid gegen die Hauchfeite liegen, und der dazwiſchen liegende Die Unterlippe vorſtellt, wodurch dieſe Hafen: zu Ustertiefern würden, zwey Der folgenden zu Oberkiefern 2,6, die überdieß gleich find, der oberfte 1 zu Oberlip⸗ pe]. Aehnliche Magenzaͤhne finden fih ben Blatta, alle von verihiedenem Bau. 4 Gallengefaͤße fügen ſich beym hinteren Viertel in den Darm, Fetttoͤrper Hein, unregel: marig, enthält wirtlih Del. Legſtachel unter der mittlern Schwanzſpitze t, zii: ſchen 2 Platten mit 6 gegl. Palpen, zwey Eyerroͤhren, jede mit a—5 Zweigen, noch 2 Saftblafen. Ruthe kurz, zwiſchen ähnlichen Platten und Palpen, 2 Safıblafen die darınformig, und wie eine Schleife ge; bogen find, 2 Samenroͤhren, Die fich auch ‚verzweigen, welche Zweige in Blaſen enden. Athemorgane nicht gefunden, weder Ruftlscher,= roͤh⸗ ven no Riemen. Tr. denkt daher, fie athmeten durch die ganze Oberfläche, und zwar vielleicht durch die Schuͤpp— J — — ⏑⏑ LE u — — chen, Die geftreift und geftielt find, Nah Sorgs Un: - terſuchungen verzehren Diefe Thiere viel Sanerftoffgas. 7) Hırn, nebft 11 Nervenfnoten, jenes einfach [in allem 12 ®n.] Wohin ? fagt Tr. nicht. Wir haben es inunf. 265. mit Blatta in eine Ordnung geſetzt, aber in eine andere Sippſchaft. IX Abb. 18, Scolopender. Die aufgeführten Bi? R Thiere entfernen fid von den Krebfen und Mujcelinfe: N cten in der Ordnung der Aufführung. Bey den ©c. find R jene Charactere meift verſchwunden. Hier die Geſchlechts— theile hinten, Arhemorgane ganz wie in vollk. Inſecten, - in die jie Daher ubergehen. 1 Kennzeichen: Leib lang, platt, an jedem Ringel a Zußpaar, 2 borftenf. Fuͤhlhoͤrner, zwey gegliederte Freß— zangen und 2 fadenf. Palpen. Freſſen Fleiſch. Seol. forficata. Fig. 7 männl. ©c. von der ©eite, a Fahlh. faft Halb fo lang als Leib, aus 45 Gliedern, 02 große aber einfache Yugen, Dahinter aber noch ein Hau: " fen tleinere, 23 [mohf 2mal], 15 Fußpaare abgefnitten, "79. m eine Freßzange und Palpe, z After und Ruthe, 416 NRüdenplatten, 15 Bauchplatten. F m Freßzange fehr groß Fig. 1, jede beſteht aus 2 Hälften, die dußere r if viergliedrig, innere Hälfte, wel: che mit der andern Zange zuſammenhaͤngt iſt ein drey— iger Knorpel mit Zähnen k, das ‚ganze alſo Kinnba: den, m ihre Muskeln. Fig. 2 C Schadelrand, woran die Kinnbaden waren, [ Sılumd, m Musfeln der an« dern Freßwerkzeuge, m 3gl. Palpen, dazwiſchen hhh’h‘ Unterktippe alapp., aa Zuhlh., dazwiſchen d Oberlippe, worunter der Mund; Fig. 4 8 zwey Kinnladen noch an Eriten des Mandes o. Fig. 5 Doerlippe aus 4 Horn: ſtaͤbhen Der Siß foll giftig ſeyn. Giftblaſen, Spei— delgefähe,, Gifikralle nicht gefunden, Doch wahr: ſcheinlich da. — x } f 4 — 1194 Bir woͤchten dieſe Theile anders. deuten, und zwar ſo: d. Oberlippe g- Kinnladen — Oberfiefer h. Unterlippe = Unterfigfer n. Kieferpalpen p- Rinnbaden — Unterlippe r. Zunge = Lippenpalpe. So ift au) hier feine Unregelmaͤßigkeit, ja es ſtimmt noch bejier, da p,mit Dem Nachbar als wahre Kippe ver- wachſen iſt. Daß Diefe Lippe und die Palpe x kauen hel— fen iſt nicht widerfprechend. dig. 4. A Darm einfach. Einfuͤgung der 2 Gallen- gefäße k am Hintern Fünftel, deren blındes End läuft ganz nah an den Kopf und heftet fih zwifhen den Ruͤ— Fenmusteln m veft, alfo umgefehrt mit den geflügelten Infecten, wo fie gewoͤhnlich am Maſtdarm enden. Der Sertforper umgibt immer das Ende der Gallengefäße, liegt Daher bey gefl. Inf. hinten im Baud;, beyder Scof. aber ganz vorn hinterm Kopf und zwar nur als 2 fleise Maſſen q, welde nicht & des Leibes einnehmen, der Fettk. ſteht alfo alferdings in Beziehung auf die G.gefäge, Diefe leeren aber nichts in ihn aus dur offene Enden. M. Theile fonderbar, Fig. 7 « Samenbehälter mit meißer, zaͤher Materie, PB 2 Geitengefäße mit förniger Materie, d Bläschen, in Das diefe Gefäße gehen, und das ſich in Die furze Ruthe z öffnet, E zwey Fertmaffen, aus deifen je 2 Kanäle rr’ auch in die Blaſe d gehen, was noch bey feinem Inſect beobadhtet worden. [Mas fol man hieraus maden? Uns fallen dabey unwillkuͤhrlich Die Nieren ein. Die Leber [dettkörper] hat ſich hier in ihr zwey Bedeutungen geſchieden, in die Achte Leber vorn im Leib mit den Gallengefäßen, und in die Geſchlechtsleber hinten]. In pB fand Tr. immer Eingeweidwürmer in Epiralen: ‚was foll man dazu fagen? Die ohren p find auch wnnderlid. A After. MWeiblihe Theile ein langer Eyerſtock entſpricht «, zwey weibl. Blaſen (wie 8), a Fettmaffen jede mit einem Ausführungsgang in Die Barmutter (wie d, im Grunde find wegen den 4 Ausführungsgängen aud) a Fettmaſſen, je 2 verwaclen], neben der Rutze 2 Palpen. ge 7 Luftlöher Fig. 7, 1—7, fehlen tey p und d, aͤchte Luftrohren geben überall hin. In Def getaucht ſchadete nicht. Herz lange Aorte ohne Zweige, aber mit Muskel— fluͤgeln. Nero aus Hirn und 17 Knoten, wovon die 3 vor- derften fich fehr nah [Bruflfnoten], die andern durd 3 ©tränge ‚verbunden, aus jedem Knoten 4 Var Nerven, Scol. flava von electrica verfhieden; weiht ab, 5 Fußpaare, Fuͤhlh. 1agl. Fig. 3, a, Augen fehlen wirk— lich, aud) gibt das Hirn, aus denen fonft die Gehnerven als die größten gehen, diefe Maſſe an die Fuͤhlh., diealfo mit Die Augen vertreten. Dies erſten Knoten etwas ents fernt, dann in jedem Reibesringel einer, faft aus jedem 3 Npaare, der Längsitrang hinten einfach cverwadfen) vorn Doppelt. m Freßzangen find den Rinnbaden p cın- gelentt, alfo oben, nicht feırwärts, find alfo keine Unter: lippe fondern wirkliche Kinndacken [Rınndaden, nebmiih - Dberfiefer haben in den regelmäßigen Inſecten feine Pal— pen, was bier m aug · iſcheinlich ſind. Sollten cs alſo 75 N 1195 durchaus feine Unterlippe feyn, fo mußte man fie doch Unterfiefer cRinnfaden) nennen. Allein-dem widerfpre: hen bey Sc. forf. die andern Theile, Bedeutung muß mithin als Unterlippen bleiben, die fih eben gefpalten baben, was fie ja leicht fonnen, da fie in der Bedeutung des hinterften dritten) Fußpaares fliehen, wie wirin unf. Lehrb. der Naturphilofophie 9. 3097 mit ausdruͤcklichen Worten ausgefproden haben. Fig. a Kinnbacken p mweggenommen. 1 Unterlippe, nur zweylappig, q Palpen der Unterlippe, bey Sc. forf. als Palpen n angenommen, find hier ftarker, und wie Kinnfaden, r Kinnladen hier fehr Hein. [Wir deuten nun fo: p. Kinnbacken = Unterlippe m = Lippenſchnurren 1 Unterfippe = Unterkiefer q Kippenpalper — Unterkieferfhnurren r Rınnladen = Äberfiefer.] Darm fonderbar, 3 nur mie Gallengefäß o, wird dann ſchnell gehörig di v, koͤnnen Daher wohl nur thie— rifhe ZFluffigfeiten faugen. Daneben vom Mund an zwey gleihgebaute Speichelgefaͤſe z s. Verdient nicht, deßhalb eigene Sippe zu werden. X. Abb. 39. Julus terrefiris und [abulofus nur in der Zeichnung verfhieden. Aeußerlich wie Scol., inner: lich abweichend, ſchließt fih an Blutegel und Aphrodite an. Iſt vor der Zerlegung in Effig zu meiden. Fig. 1. Kopf rundlid, £ Fuͤhlh. Ogl., Dahinter die 2 Augen o, jedes aus Go Fleinen zufammengejegt. Fig. 2 Unterfeite des K., ab Linterlippe alappıg, jeder 8. mit fleifhigem Anhang, p Kinnbaden. Fig. 3 Diefe Theife weggenommen, qg Rinnladen, dazwiſchen der Rund, d Rand der Unterlippe [21 [Die Bedeutung diefer Theile iſt Harz £ Zuhihörner e Dberlippe 4J p Kinnbacken = Oberkiefer a Unterkiefer b Unterlippe Die fleiſchigen Anhaͤnge oder Spitzen auf a und b find Palpen.} Rıngelzahf verſchieden nad) dem Alter, bey einem J. terr. a0, bey einem Altern 46; bey einem größern J. lab. 50. An jedem Ring, Afterring ausgenommen und bey M. auch Der Gte und 7te, zwey Yußpaare, je Ogl., erfies bey M. kaum fiihtbar. Auf jedem Ring, in deffen Seiten— mitte 2 Luftloͤcher, Fig. a Ss, und darunter 2 blinde Tr. Jedes der aͤchten Luftloͤcher führt in eine Blafe Fig. 5. de, woraus aber keine Luftroͤhren entſpringen, und die auch leine Luft, ſondern einen braͤunlichen Saft enthalt, alfo wie Blutegel inıht jo bey Aphrodite], Herz einfache Ruͤckenader. Darm grad, weit. An Ende des Magens, am hin— tern Drittel des Magens die Gallengefäße, Dieſe und die Speichelgefäße von gleicher Geſtalt und mit einander verwickelt, Zahl nicht groß, Diefer fiheinen 3 Paare, je— ner 6. Außerdem ift der Darm mit fehr feinen kurzen Gefaßden, wie mit Floden oder Wurzelzajern befegt, ſtehen nicht mit den Athemblafen in Verbindung; Treo. dentt aber, fie jeyen etwas Den atbmenden Qarmblaien — — e der Aphrodite Aehnliches. fhon im Sahr 6 unterfudt. Da find es Bfindfare Des Darms voll Adern, die auf den Rüden laufen, und ;wi- fh en den Schuppen Durdguden, fo daß fie das Waſſer beſpühlt; find Bruͤche. Diefe Flocken im Julus fheinen uns das Analogon der Reber zu feyn, da bier uͤberdieß ber Fettkörper fehlt. Aehnliches haben wir bey Arenico- la, beffer bey Lernaea branchialis gefunden. Doch wol- len wir keineswegs laͤugnen, daß dieſe Flocken mit dem Athmen zu ſchaffen haben. Eyerſtoͤcke 2 Roͤhren vom Kopf zum After; fo die Samenröhren lang und duͤnn, dffnen fih in eine Spalte hinter dem fiebenten Fußpaar [mahnen alfo an Blutegel, Regenwurm, Spinnen, Scorpionen, Wafferjungfern] zwi: [hen 2 Platten und zwey Haltern. Servfirang Knoten an Knoten foviel ale Ringel, aus jedem > Nervenpaare, Hirn groß, befonders Sehnerven und zudin Fuͤhlh., noch 2 rudfaufende, die auf dem Naden einen Knoten bilden, XI Ab). 55. Bau der Cypris pnbera, Thier in zweyklappiger Schaale — Muſchel. Beſſer zu unterſu— chen, wenn vorher in Weingeiſt gelegen. Fig: 5 W. aus der Schaafe, nu Fuͤhlh. 6gl. eigentlich auch Fuͤße, qq Vorderfüße agl., pp Hinterfüße agl.; fo wären es auch 3 Fußpaar. Zwiſchen nn ein einfaches Auge, Freßwerk⸗ zeuge m zwiſchen n und q, fo wie in Cypr lirigata v. Ramdohr Beytrage zu Monoc. Baud voll Eyer, ent fliehen ın 2 Schlaͤuchen oo, hinten der. Schwanz a 2gl., unter den Bauch gebogen zwiſchen dje Hınterfüßelmahnt on Podura], rr 3gl. vielleicht NRuthen, dd auf beyden Seiten des Ruͤckens 2 ſchlauchfoͤmige Drgane-in der Schaale verborgen, vielleiht Athemröhren wie bey Mu— ſcheln; wenigft find an den Füßen Feine Kiemen, [Es ift ganz aufjallend, wie Diefe Mufgelinfecten an die Le— paden und Salanen erinnern, Es fragt fih, ob fie in 1106 Mir Haben die Aphrodite einanber- übergehen, oder ob fie nur Wiederholungen find, _ Thun fie Das erfte, fo müßten bende beyfammen fliehen, oder die Muſcheln auf die Inſecten ſolgen, auch die Mu⸗ ſchelinſecten höher als die Krebſe ſtehen, was barok wir ve; thun ne das letzte, fe fallen Die Wirrigkeiten weg. J Trennung der Krebſe und Kiemenfuͤßler von den Sn: fecten, wie die Franzoſen gethan, ift alfo unrichtig. Blut: umlaur und Riemen haben aud) Scorpione, Spinnen, Afz feln, und an diefe fließen fih Phalangien, Trombidien, | obgleich fie durch Luftroyren atımen, fo genau an, daß fie ih ohne Gewalt nicht trennen laſſen. \ Auch iſt es unrihtig, daß man Blutbewegung und Freßwerkzeuge für die wichtigſten Buncte bey der Tier: eintheilung baltz ebenjo Das Nervenſyſtem, Das bey ı Spinnen und Phalangien aus zerftreuren Knoten beſteht wie bey Schnecken, beym Ccorpion aber aus einem ind tenftrang. Darm ziemlich beftändig. Rage der Geſchlechtstheile nur zu Familien. nod die beftändigften. Die Aptera aljo wieder zu den Inſecten; —— in 2 Abtheil. I Kopf und Bruft arnoflen (Entomoltraca , arebſe, Arachniden. 1, Dis mit Kiemen befestigen Schwimmfuͤße find nicht Organe der willkuͤhrlichen Bewegung bey allen En tom oftraceen, Cypris pubera hat kun: . Eöwinmtühe. © 2 Familie der Trebfe hat Riemen unter der Bruft pder Dim Schwanz und wenigſt 5 Fußpaare zum Gehen, Oberen Wurzeln parallel an der Bruft, außerite Glieder zum Theil zangenförmig. 5 Arachniden theils Luftröhren, theils Riemen, Fußwurzeln fliehen im Kreife, davor Die Freßwerkzeuge, Dahinter Die Geſchlechtstheile. Scorpione, Spinnen, Ba: ſtardſcorpione CObilium), Phalangien und Milben. Zwey erſte Kiemen, dritte zweifelhaft, legre Lufroͤhren. Biel milie, Dhalangiten. Letzte gehen aber fehr in erfte uber durch Obilium, Phryuus, Thelyphonus, Galeodes. DM. Zweyte Abh. Der Flügelloien, wo Kopf von Sruſt getrennt, zerfällt in 1. Kiemenathmende — affel; “artige, Oniscides, mit Kreislauf, vielleiht Dazu Le- pisma und Podura, welche legte zu den Ecolopendern berzugehen fcheint, After hinten, Geſchlechtsmündung in der Mitte bes Bauches zwifchen den hintern Fugen. Spring— dertzeuge eigenthümlich, P. aquatica hat graden, weiten "Darm und Luftroͤhren. 92, Die Volypoden und Myriapoden athmen durch Luftloͤcher. Bey jenen, wozu die Scolopendern, "find Luftröhren, wie bey den Geflügelten und fein Kreis— Tauf; bey diefen find Athemblaͤschen, zu Denen Gefäße vom Darm zu gehen ſcheinen. ; E Dann folgen mit Abbildungen: Fernere Beob. uber Die Bewegungen der grünen Materıe im Pflanzenreid, v. £, Tr. — Auffteigen und Ni eigen im grünen Saft je eines Schlauches aller Cha- zae, flex., vulg., hilp., aud) In Najas minor, und nad) ‚Corti in den Zellen Höherer Pflanzen. Bewegungen der Dfeifatorien hören off in der Kälte auf. Aus den Schlaͤu⸗ ben der Conf. mutab. (Balrachofpermum glomer.) ahen Tr, und Dittmar die grünen Körner gehen, ale Snfufionsthierhen Lind Monaden J wilfürlig herum: Schwimmen, und fih Dann zu Staͤbchen auf den Boden an der Scattenfeite bewegungslos an einander fegen, Die wieder nad; und nad) die alte Conferve wurden. Die drner giengenzu einer. Seitenoͤffnung lalſo wie bey Bands Würmern, denen dieſe Conferven in allen Küdfichten fehr gleichen] heraus, und nachher zeigte ſich der Schlauch Ieer und durchſichtig. Ebenſo bey C. compacta [, lucens, reticulata; feine Bewegung in C. dichotoma (Gerami- um f. Ectofperina), obſchon im Bau der Chara flexilis ehr ahnlich, feine In C, fetiformis, quinina, in Conju- ta. Die Spirallinien in Der quinına find zwar mit örnern bejegt, allein fie felbft find Falten der Schlaͤu— be, die da jiärfer an der außeren Röhre bangen. Die Eopulation (Anmuͤndung eines Schlauches an den an— Dern u, Uebergang der Koöͤrner) geſchieht nicht bloß zwiſchen zIwey Faden Gioͤciſch), ſondern auch zwiſchen zwey fol: ‚genden Schlaͤuchen der Länge nad, b. Conj. longata. J J Grauer Baͤr von Amerika, von H. de Blainville. (bull. des Sc. 1811. 5 Novbr.) mM, Elinton, in den Rosen zu feiner „ der litter— "gen 12]. Kennzeichen alſo: Riemen oder Lungen und bloße leicht nur erfte zu Arachniden, aus legten bejondere Fa: 1198 rariſchen und philoſophiſchen Geſellſchaft zu Neu» Dork, 1815 vorgelefenen Einfuͤhrungs Rede, liefert einige ziem— lich intereffante naturbiftorifche Bemerfungen, woraus wir Diefe Befchreibung uber den Bären ausgezogen haben, den die Amerifaner graulichen Bär (grilsley-bear) nennen und von dem wir im vorigen Jahre in Enzland eine Tage zu fehen Gelegenheit hatten, Die ung durd ihre Groͤße wirklich in Erſtaunen fezte. Der weiße, braune oder grauliche Bär, fagt M. Clinton, den er fann Diefe Farben haben, von braun bis faft rein weiß, iſt weit größer ale der gemeine Bar (). Ein Eremplar, das bey der Erpedition von Clarkeund Lewis erlegt war, wog mwenigftens zwild«n 5 bis 600 Pfund; er war 8 Fuß 7% Zoll von der Nafe bis zum Ende des hintern Fubesz der Umfang war an der ruft 5 Fuß 16 Zoll, 3 Fuß 10 Zoll am Haffe, und 1 Zuß 11 Zoll an der vordern Tage; die Krallen waren a 2 Zoll lang. Man Hat ım Sande oder Schlamm Fußſtapfen dieſes Thieres gefun— den, die 11 Zoll lang und 74 Zoll breit waren ohne Die Kralfen. Dixon, ein indianifcher Jäger, verficderte einem Sreunde des M. Glinton, ein Eremplar von 14 Fußlang geſehen zu haben, Die vordere Tage mit ihrer Hauf be: deckt, welche ih in London in der Sammlung des Mr. Bullock fah, fheint von einem Grempfare zu fenn, das wenigſtens jene Größe hatte und fogar no rorit größer war, wenn man nad) feiner Strenge das zuläßt, was M. Bullock in der Befhreibung feines Mufaums davon ſagt, da er annimmt Daß Diefe Tage ausgeipannt um Beu⸗ te zu ergreifen einen Raum a Fuß lang und 3 breit einnehmen würde, Dem fey wie ihm wolle, der ameri- canifche filberfarbige Baͤr ift viel länger als der gemeint, fein Bauch Heiner, Kopf größer und länger, fo wie feine Hauzähne oder Hundszähne. Er hat an allen Fußen 5 Zehen, wie alle Arten der Sippe, und die Kraffen am Ende find viel länger aber fiumpfer als beym gemeinen Bär in Schwan; if fürzer; fein Haar länger, feiner, vol allen Iheilen des Körpers, bildet am obern Theile des Halfes einen großen Buſch oder eine Art Naͤh⸗ ne. Die Hoden hängen unter dem Bauche, jeder in ei— nem Sack, der von dem andern 2—3 Zoll entfernt iſt, anſtatt wie beim gemeinen Baͤr und den Hunden mehr nach hinten zwiſchen den Schenkeln zu liegen, Leber, Lunge, Herz ſind groͤßer, ſelbſt im Verhaͤltniß zu ſeinem Wuchſe. Dieſe Gattung ift im Nordweſt der americaniſchen Colonien ſehr zahlreich, hauptfähli in den weitläuftigen Gegenden, wo die verſchledenen Quellen des Miſſuri jen— feits des Miffiffippi entfpringen ;.man hat.deren fogar bis am Fluſſe von Hudfon gefehen. Diefer Bar iſt ſehr grimmig und. eigentlich fleifch- freffend ; er greift den Menfchen altenthalben an, wo er ihn erblict und ift auf deffen Fleiſch ſehr begierig, aud wird er für Den Fürften der Wälder diefes -Theiles von America gehalten. Die Indianer greifen ihn nie andere als in Gefellfaft von mweniaftens 7 bis 8 Mann an; und wenn fie ihn verfolgen, fo jhminfen und mahlen fie fih und bedienen fih überhaupt aller‘ der abergläubigen Seremonien, welche fie beym Kriege mit einer benachbarten c) Wahrigeinfih verficht man in Amexica den ſchwar— wen Baͤren Darunfer, 2199 * Nation gebrauchen. Sie fügen, daß diefe Bären. oft die tapferfien unser ihnen zerriſſen haben ;dod hat man eini: ge gelehen, melde von ben Sndianern gluͤcklich gezaͤhmt waren. Das zahe Reben dieſer Gattung ſcheint außerordent- Tih zu ſeyn; feine Wunde wenn fie nicht grade durch Kopf oder Herz geht iſt toͤdlich, oft kommt er davon wenn er an einem anderen Theile Des Leibes ſchrecklich verwun— der iſt. Ben der Grpedition von Clarke und Lewis, deren wir oben verwahnt haben, fielen fie oft Die Jager an, und Gapıran Lewis ward jelbft von einem ſolchen Bar verfolgt, und entfam ihmnur indem er fid in einen Fluß flurzte. Einer feiner Leute verwundete einen durch die Lunge; er ward nichts deſto weniger von Dem wuͤ— thenden Bar ı Meile cengl.) weit verfolgt, und nur von dem Capitän und 7 feiner Leute, Die der Blutſpur des Tieres nachgingen und es erlegten, gerettet. Er hatte mit feinen Krallen in der Erde eine Art Lager 2 Buß tief und gegen 5 lang gemadt, und war ganz febendig da fie ihn fanden, menigftens 2 Stunden nachdem er verwundet worden war. ( Bas’s Journ. Lewis et Glar- ke Exped. am Missouri Vol I.) Der ehrwuͤrdige John liechwelder fagt, die Indianer vom Stamme Mohican haben eine Tradition von eınem There, der große nadte Bär genannt, fie nennen ihn ganz nat, ausgenommen einen Buſch weıper Haare auf dem Rüden ; fie fegen hinzu er fen fehr graujam, viel dicker und fönser als der gemeine Bar. Es ſcheint glaublich, wie M. Ulinton denft, Daß dieſes Thier mit dem grauen Bar von America, von dem mir eben, gere: der haben, eins iſt. Mir Unrecht bat man in den Philo- soph. Transact, Am, Soc. Tom VL. ihn für den Lin: neiſchen Ursusaretos gehalten, und Dr. Belknap ibn in feiner Geſchichte von Neuhampftire als folgen abgebil: der. Es iſt aud glaublidy, Daß Bossu in jei Keife nad Louisiana von Diefer großen Bären: Ser det hat, wenn er fagt, dag in dieſem nnd eiße Baren giebt, deren Haar fehr fein und weich iſt, welches wıe Forfter in den Noten zu feiner. Ueberfegung der Reiſe des Bofly richtig bemerft, nicht auf Den weihen Polar: -Bär paffen kann, deſſen Haar im Gegentheil yart ift wie Schweine Borften. Es wäre nun noch zu beſtimmen, ob Diefe große Gattung Bar dem feften Lande von America eigen iſt. Nach dem was Vennant fagt Arct. zoology. Vol. IIL, Daß es im der noͤrdlichen Tartarey ganz weiße Landbaͤren gäbe, Die ſehr groß würden, und Daß die jilberfarbenen Buren, die von den Deutſchen Silber-BäAr genannt werden, weil Die weißen Haare mit ſchwarzen untermengt find, in Europa und Nord: America unterm 70° Der Br. gefunden worden find, koͤnnte man auf die Vermuthung gesracht werden, Daß dieſe Gattung beiden Laͤndern ge: mein ey; dieß iſt wirfli Die Meinung, auf deren Seite M. Clinton ſich zu neigen fcheint, aver uns ſcheint es nicht fo wie ihm, Daß dieſes Problem jhon ganz aufge: loͤſt ſey. Viclleigt verhält es ſich mit der teren Frage eben fo, nehmlich: welche M. Jefferfon unter dem Nahmen Mesalo- nyx befannt gemacht hat, nit von Diefer großen, Saren⸗ weit intereſſan⸗ x — REN BIER ob die Thierfnocen, 1200. - > = fi Eippe herruͤhren; man an voraus Bon; dag die un: , gerahr Die I kkuri dreſes grozen Mannes ſeyn muß. Warklich hatte M.Jeflerlon nach den arodın Zeicinungen von eıner Sippe Lowe, welche bey den wılcen Nationen. ſich fand, nad den Berichten alter Geſchichtſchreiber, Daß ım Lande eine. gr. fr Sippe von Dieter Arı Da ſey, und endlſch nach den Erzablungın einiger Yeifenten, melde bei Nacht ſchreckliches Brullen hörten, das Hunde und Pferde ers ſchredte, geiloffen Daß ın jew ‚em Rande ein grobes fleiſch⸗ freſſendes Thier leben muüſſe, ‚und es aljo moͤglich waͤre, daß die Knochen, welche er beſchtieben, dieſer Sanung ge— hoͤrten. Alſd ſtreitet Die wirlliche, gewiſſe Enterdung dre⸗ ſes großen lebenden fleiſchfreſſenden Thieres ehr für Die? Meinung des M. Clinton, ewlcher glaubt, das die von M. Jeſſerſon unter dem Nahmen Megalonyx beſchtrede⸗ nen Knochen von diefer großen ledenden Baͤrengauung kommen, wobei er doch geſteht, daß um feine Sypotheſe zur Wahrheit zu eryeben, eine genaue Vergleichung der Skelette noͤrhig ſey. Wir beiennen auch, daß ungragie des ſchwierigen Beweiſes nad) dem jegigen Zuffanve unz feres Wiſſens wenigſtens, man verleirer werden fann, die Meinung —— wenn man ſieht, daß 1), an den Orten, wo jjihl jegt noch, und wo vor Alters fih noch häufiger, der filderfarbne Bar ges funden haben muß, das heißt in Weſt-Virginien, eben⸗ fals die 5 oder 6Knochen, Die einzigen, welde man vom Megalonyr tennt, gefunden worden. ! 2) Daß dieſe Knowen in den Kalk Lager, die in Diez fem Lande häuſig und denen analog jind,wo in Deurfhr land Die Knochen Ddes-Doy,len -Baren gerunden, entdeck worden jind. 52. Daß die an dem verfieinerte Thiere ——— — der des Bene fat leid, ft. li er ſtehen. 5) Endblich wird man deſto mehr hiezu PA ‚als man uderzeugier ſeyn wird, Daß die Kenninig Der Dietz h füßıgen Thiere noch enge! nicht volltominen genug, tlg um andere Seppen als die, von Deuen man Hejte ım erpfiallijirten Steinen finder,_ als gänzlıd) verloren a — wie Die Anoplotherium, Palacotliecium ujm { Indeſſen, ich wiederpole es, iſt Die Vergleichung Des‘ Eier leits vom fülberfarbnen Bär mit Dem Wenigen, Kas wie von dem des Megalonyr kennen, Das einzige Burtel, Die e Meinung auf eine genugipuende Art aufzuſtellen. Jules Céſar Savieny , Abh. über die wirbelloſen Thiere. CMeuivires [ur les aniuaux lans verréebres. Erfter Theil. Befpreivung und Elaſſification der, wirbel⸗ loſen, gegliederten Thiere. Erſtes Heft. Theorie Dep Mundorgane bey Cruſtaceen und Inſecten. Mir ı2 Kup fertareln. £ — Paris und Straßburg ben Treuttel. Jaͤnner 1816. 8. 11%. c Hierher Tafel 17.) Eu 4 Diefe Abhandlungen fommen uns ſehr gelegen, da fie und Der Muͤhe, der wir uns ſchon zu unterziehen anfien⸗ gen, entheben, nehmlich ausfuͤhrliche Kupferrafen zur B⸗ deutung der Freßwertzeuge der Jaſecten, wie wir fie in unſerer Naturphilofophie und Nat. Geſch. @eryı, Sue — * Heft IH. 1818) aufgeſtellt haben, Wir Haben dorf ausführ: lich gezeigt, dab Die Kiefer Miederholungen der Fuße im Kopfe ‚find; die Deutichen haben aber dazu gelacht. Wir — gezeigt, daß die Freßwerkzeuge aller Inſecten nichts anders als Kiefer find, hier verwachſen, hier zerfal: len, Da verlängert, dort verluͤrzt, da vollſtaͤndig, dort ver⸗ kuͤmmert; die Deutſchen haben aber dazu gelacht. Wir haben in unfrer Naturgeſchichte die Abbildungen der ab: weichenden Freßwerkjeuge aus verſchiedenen Snfectenord- nungen ſtechen Taffen und nad unfrer neuen Lehre er: Hart, die Deutſchen haben das aber nicht geachtet. Nun kommt ein Franzos, ein tüchtiger braver Mann der in Aegypten gewefen; der fagt das auch, gibt auch Abbil— Dungen Dazu, freylih hübfchere und beffere als wir in dem armfeligen unterflügungsfofen Deutfhland hervor: - bringen fonnten. Wir müfen hier der Wahrheit zur - Steuer befennen, daß auch hier die Deutfchen uber Sa— vigny lachten (Goͤtting. Anz. ). Er iff etwas zu ſchnell - nad einem Deutſchen geflommen. Hatte er die Sache nur ein. wenig vergeſſen laſſen und hatte dann feine Reife nad Deutfhland unternommen, fo wuͤrde er mit aller Soͤflichkeit und Untermurfigfeit auf Die Bühne geführt worden ſeyn. Da es ihm alſo ſchier ergangen ift wie ung ſelbſt, ob fhon wir den Sturm zuerſt ausgehalten hatten; - fo wollen wir und freundlich feiner annehmen und. ver: Suchen, ob nicht. mitinereinten Kräften die alten Berfef: fenbeiten aus. der. Naturforfher Schädeln zu fegen find. TE | " Wir werden nad und.nad des Pfr. Werf weſent— lich ganz liefern und aud von den Abbildungen nur das weglaſſen, was uns überfluffig fcheint. Die Zeichnungen finde reinlih und unſrer deberzeugung nach jo genau, daß wir, ſo bald wir jie erblidten, ung ſogleich enticlof: fen. haben, feine sıguen ſtechen zu laffen, Aud glauben - wir, ber Bfr. habe. Die Deutungen. größtentheils gefroffen, = und wo wir Die Sache anders aufgefaßt haben, werden wir es gelegentlich angeben. Da dem Vfr. die Lehre von der Wiederholung des Rumpfs im Ropfe nod nicht ganz, deutlich zu ſeyn ſcheint, fo hat er die Beziehungen Der Kiefer mit den Fuͤßen befonders in Hinſicht auf beyder Zahl, und die Ber:ummerung ım Ropf nicht immer aufs | gefaßt ; und da werden mir aͤlſo noch zu ergänzen haben. Indeſſen find wir vollommen. mit feiner. Arbeit zufries den und reihen ihm nachbarlich die Hand, od fihon er - uns in Aegypten etwas zuviel Vogel gemacht hat, die, wir. ihm: gelegentlich wirder umbringen werben, Wir befolgen hier eine andere Anordnung, als der Vfr,, indem wir Die zweite Abhl. vor der erſten geben, weil deren. Gegenjtände mit denen von des Treviranus Arbeis ten ziemlich dieſelben find. I. Abh. Allgemeine Bemerkungen über den Mund der Aramniden, Eruftaceen, und &ntomoftrafen. Die wirdellofen und gegliederten Thiere, welche Lin— ne unter der Benennung In ſecten begriff, theilen fih natuͤrlich in zwey Claſſen. Die der erſten haben im vollfommenen Zuſtand nur drey Fußpaare an den drey erften Ringen des Körpers, Sie mögen Herapeden heißen, dazu gehören alle ge: flügelten, nebſt Floh, Laus, Zecke, Zudergaft und Podura, Itns 1518. Heft 7a 1202 gegen welche zwey leztere do Einwendungen flatt finden fönnen, In der zweiten Glaffe haben fie im vollfommnen Zuftande immer mehr als ſechs Fuße; ich nenne ſie Apiro- poden, teil ihre Fuße oft fehr zahlreich find: dazu Ento- mojtrafen, Gruftaceen, Pycnogonum,}&corpione, Epinnen und andere Inſetten ohne Fuͤhlhoͤrner, Scolopendern, Julen. Man weiß wie fehr die Natur die Theile abgeändert bat, woraus fie den Mund der Herapoden bildete, Tem Anſchein nach finder Feine Achnlichkeit ſtatt, zwiſchen den gezähnten Unterkiefern der Coleopteren, der Rollzunge ber Pepidopteren, dem fteifen und gegliederten Schnabel der Hemipteren, dem ruͤckziehbaren Ruüffel der Dipteren ufw. Der Mund der Apiropoden fheint mehr inter: migfeit in feinen Beftandtheifen zu haben, die Zerfegung zeigt indeſſen, daß fie anderen auch widtigen Veränderun: gen unterliegen. Um das zu beweifen, wollen wir zuerſt den Mund der Herapoden betrachten. Der Mund einer Heuſchrecke beſteht, abgefehn von Zunge und anderm Zubehör Des Pharynx, aus vier Arten über einanderliegender Organe, 1) Oberfippe (Labrum), 2) zwey Oberkiefer (Mandibulae), 3) zwey Unterfiefer, a) Unterlippe (Labium), mehr oder weniger gefpalten, und tann betrachtet werden als gebildet durch die Vereinigung eines zweyten Unterfiefers: Diefer Mund fiegt ͤberdießan einen frey eingelendten Kopf mit zufammengefeßten Augen und mit Fuͤhlhoͤrnern. So ift es in der Hatiprfadhe bey allen ührigen Herapoden, wie Die erſte AbH., Die wir fpd- ter liefern werden, zeigen wird, Bey Den Apirepoden ift Dagegen der Kopf mehr mit dem Leib verſchmolzen; oft kann man ihn nit einmahl unterſcheiden, und auch keine Fuͤhlhoͤrner wahrnehmen. Ferner gibt es unter ihnen nur einige Sippſchaften, de: ren Mund nur aus Theilen beſteht, die ſich mit den Un— terliefern und den Lippen der Herapoden vergleichen laſ⸗ fen; es giebt aber andre Sippſchaften, wo dieſe Theile Be} ir erjalten, von denen fi die entfprehenden nicht im Kopfe ber Herapoden finden, wohl aber, wegen ber innigen Berfhmeljung des KRovics mit dem Rumpf, an der Bruft und in den Füßen diefer Herapoden. Bey viel, andern Sippfhaften endlich bemeift man, daß ſich die Elemente, welche die Mundtheife der Herapoden bilden, verfohren haben, und daß die vorher nur zufälligen Bey: ſtuͤcke auf einmahl die Hauprfiüde geworden find, fo das man bey bisfen Apiropoden folgern muß, die Drganc welche zum Kauen dienen, unterſcheiden ſich dem Wefen nad nicht von Denen, welche ben Den Hexapoden und den erffen Sippſchaften der Apiropoden zur Ortsbewegung dienen: [Rurz, Züße und Kiefern find einerleg, wie wir diefes ſchon vor eilf Jahren in unferem Programm über die Bedeutung der Schaͤdelknochen, bemiefen haben.) die- fes merfwürdige Ergebniß liefert und kann allein die Er- gänzung der allgemeinen Theorie des Mundes der Kerfe liefern, Folgende Thatſachen werden es beweiſen: I. Julus terrestris, Taf. 17. Der Jul:hat einen deutlichen, mit zuſammengeſezten Au⸗ gen und zwey Fuͤhlhoͤrnern verſehenen Kopf. Die Kappe ıa vertrittſdie Stelle Der Dberlippe, Darunter zwey Oberk., zwey erfte Linterkiefer, zwey zweyte unter ſich und mit den bey— Den vorigen verwachſen, und — Unterkiefer bilden 7 1203 durch ihre Vereinigung die Unterlippe. Drey Paar Süße, wovon zwey gleihfam am Mund ſtehen, da tie Ringe an denen fie figen, fehr furz find. Nah Degeer find die: fe drey erſten Fußpaare die einzigen, melde der. Julus gleich bey feinem Entfichen hat; nad diefer Beobachtung, übereinftimmend mit ihrer Stellung, muüffen fie als die ichs Bruſtfuͤße der Herapoden vorftellend angsfehen wer: den. Sehr viele Ringe und ebenfo viele Fußpaare, denn der Zulus hat, trog Der entgegengefezten Meynung, wirk— Iih nur ein FZußpaar an jedem Ringe, und Tann auch des ren nit mehr haben, Nur find Diefe Ringe im allge meinen einer um den andern fhuppenartig und haufig und die häwtigen ſtecken unter den ſchuppenartigen Ringen. Der Mund des Sulus hat alfo Feine andere Theile als der der Herapoden, diefe Theile find bey ihm fogar verkleinert, entblößt von Palpen, in ihren Bewegungen befhränft; ahre Thatigfeit kann nur langfam und fhwad feyn. In— deſſen dienen die ſechs Bruflfüße des Aulus nur zur Fort bewegung wie bey den Herapoden, obgleich fie noch eis ne Menge anderer Füße haben, die bey den andern ſich nicht finden, Sieh Anmerk. 1. Einzelne Theile von Julus terrefiris. a Kappe, von oben, Rand herzformig ausgeſchnitten und Dreyz zadig, 1 linkes Dbertiefer CMandibel y- ©, Unterlippe, aus den erſten und zweyten Kiefern be: ftehend, von unten. ü. Einfes Oberfiefer an natürli: er Stelle, wovon man nur den Träger fieht. D—-c-— d. 18, 28, 36 Fußpaar. Das erfie zeigt im Kleinen die zweyte Beylippe der Scolopender 10, \ 20; die Hüften find eben fo einander genahert und verwahfen, Schenkel eingliedrig, Fußmurzel ſpitzig ohne deutlichen Nagel. Zweytes Paar noch mit parallef erhöhten und verwachſenen Hüften aber mit jwengliedrigen Schenkeln, und Fußwurzeln mit Nägeln. Diefe Drey Paare, melde immer fleigend größer werden, verändern ſich zugleich fo, daß Das Dritte gar nicht mehr von den folgenden Fuͤßen ver⸗ ſchieden ift. Diefes Beyſpiel zeigt, daß die immer nahe am Mun— de eingefugten Vorderfuͤße der Myriapoden, ſo wie die der Cruſtaceen eine natuͤrliche Neigung haben, ſich in Palpen und Beylippen zu verwandeln, wie die Vorder: füße der Cruſtaceen. EJulus plumbeus weggelaffen.] II. Ssolopendra. Taf. 17. Die Scolopender hat wie Zufus, zwey Fuͤhler, zwey zuſammengeſetzte Augen, eine weite Kappe a, Die den Mund bedeckt, zwey Dberfiefer 3, zwey erfte Linterfiefer ©, zwey zweyte fehr fleineu, an ihrem Grund mitden vorigen ‚vers bundene Benfiefer, welche vier zuͤſammen eine Unterlippe bilden. Mund der Scolopender iſt alfo, ſtreng genom— men, gerade wie bey Julus, was ſchon die Verwandt: Schaft der benden Sippen langft hätte vermuthen laflen muüffen. Die Fuße find aber bey Zulus kurz, die Bewe— gung langſam. Scolopendern haben fange Füße; find geihwind, fleifäfreffend, bejtimmt von lebender Beute fih zu nähren. Es ift Har, daß der Mund der Julus zu folder Lebensweife nicht paßte, Nach diefer Unterlippe hatte id nun Das erſte Fuß— paar, dann das zweyte, Dritte ufw, finden follen. Statt deffen aber bemerke ich eins erfte Neben; Untsrlippe haus ‚anfangt zum Gehen zu Dienen. zwey Fangen, dornigen, und mit Nagel’ verfehenen Pal: pen beftehend; Darauf eine zweyte Nebenlinterlippee, die den ganzen Mund bedeckt, mit zwey darüber fishenden karfen Palpen, wovon jede einen gebogenen, harten und fehr fharfen Ragel hat; und endlich eim Fußpaar, das 1204 hier nur das erfte ift, aber bey Julus ſchon das dritte ſeyn wuͤrde. Wenn ich die Einfuͤgung dieſer verfcjiedenen Theile forgfaͤltig unterſuche, fo ſehe ich, daß feiner von den letz⸗ ten wirffih am: Kopfoveftfigt, dag aber Die zwey Neben: fippen der Scalopender genau ander Stelfe der beyden erften Zußpaare, des Zulus ftehen. Hieraus ſchließe ih, ° dab fie nichts anders als eine Modification dieſer beyden erften Fußpaare find. Vergleihe ih nachher dieſe Geyam Nebenfippen mit den darauf folgenden Füßen, eder nod; beffer, mit den vordern Füßen des Julus; fo finde id) an beiden Geiten einen beweglichen Grund, oder eine Hüfte bb, da die bei⸗ den vereinigten Hüften ganz deutlich den Korper der Rin: pe oder den gemeinfchaftlihen Träger der Palpen bilden; ein erſtes Gelenk oder Schenkel c, ein zweytes und drit— tes Gelenk, oder ein Bein dd, Cdas Bein beſteht bey den Apiropoden gewoͤhnlich aus zwey Stuͤcken, und nit aus einem, wie bey den Herapoden ), endlich ein viertes Glied mit feinem Hafen, oder Fußwurzel mit ihrem Nagel. Mit einem Wort, die Beftandtheile find key: beyden glei. Hier ſchließe ih nun wieder, daß die Nebenlippen der. L Scolopender nichts als eine ziemlich ſchlecht verfiedte Uns bildung ihrer erften Fuße find. Mit den Palpen: Hafen ihrer Nebenlippen ergreifen, durchbohren und tüdten die ©colopender ihre Beute. So einen Gebrauch fönnen die Herapoden von ihren Palpen nicht machen, die überdieh, niemals weder Kfauen noch Hafen haben 1); Ddiefer Gebrauch paßt Hingegen voll- fommen auf zu den allgemeinen Attributen der Border: füße der Apiropoden. Sch -fchließe immer, daß die unte— ven Nebenlippen der Scolopender wirflih ihre vordern Fuͤße find, Daher erfgeint es als veftffehend, daß die Scolopen— dern von den Julen wefentlid nicht weiter verfchieden find, als daß ihre beyden erffen vordern FZußpaare in Neben fippen find verwandelt worden, und daß daß dritte alfeın Hinter Ddiefem findet man, wie bey den Zulen, eine lange Reihe Ringe, die alle Füße tragen. So haben wir fhon im Mund der Myriapoden Drgane entdeft, die dem Mund der Herapoden gamz fremd find; und diefe zweyen Unterlippen fo ähnlichen * Organen, find wirklich nichts als zwey Fußpaare. Jene Kraft der Natur, die Organe der Ortsbewegung in Or: gane Des Effens zu verwandeln, fann fih Teiht an den Apiropoden zeigen, deren Kopf mehr oder weniger mit dem Körper verſchmolzen iff, und deren Fuße immer - zahlreicher find als bey den Herapoden. 1) Mir ift eine fonderbare Ausnahme bekannt, die. aber eigentlih mehr. ſcheinbar als wirklich iftz Die Klaue ift nur ein Dideres Haar als die andern, das man leicht abfireift. — # Cingefne Theile von Scolopendra, Sentigera ara- H a Latr. Ne ea "A, Kappe, von vorn, A j “ i, rechtes Dberkicfer, ER i "eo, erſte Unterfiefern mit den jwenfen verbunden. und mit ihnen eine Art Unterfippe bildend, Die, in Anfe: hung ihres Baues, denen der Juli ähnlich, tief zwey⸗ ſpaltig if, b, erfte Beylippe. Shre Balpengelenfe find mit fangen f Stacheln umgeben, wie an den Gehfuͤßen dieſes In: fects; das lezte Gelenk hat Feine, weil es der Fußwur⸗ Be entfprit, Die aud) feine hat; ; unter ftarfer Ber: groͤßerung ſcheint es eben fo wiediefeaug einer Menge fehr eng zufammenftehender und mit Saaren bededfter Ringe zu beftehen. 6, Zweyte Beylippe. Vergleicht man diefe zweyte mit der der folgenden Gattung, fo findet man daß bie Hüften db, aus denen fie befteht, mittelmäßig find und unvoll⸗ fommen verbunden; Daß Die beyden dem Beine dd entſprechenden Gefente hingegen ziemlich groß find; daß die Fußwurzeln 8, raud) und dünn, obſchon fehr ſpitz, Das heißt, das im ganzen die Geſtalt Der Gehfuße darin weniger ver: ſteckt iſt, I. 2. Einzelne Theile von Scolopendra morſi- tans, Lin. - a, Kappe, von vorm, e, Zunge oder umgebogener Hand des Schlundes, rechtes Oberkiefer, 0, erſte Unterkiefer mit den zweyten verbunden, oder zuſammengeſezte Unterlippe. Der Grund der zweyten Unterkiefer it ben dieſer Sippe ſehr ſchmal, in Julus exrestris aber iſt er es nicht minder. v, Erſte Bey Lippe in natuͤrlicher Lage, das heißt, an die Untertiefer angelegt. Das Bein nur ein Gelenk, da hingegen aber hat die Fußwurzel eine Klaue, ©, zweyte Bey⸗ Lippe. Ihre Hüften bund Schenkel haben „jede einen innern gezähnten Lappen ; ‚Bein zwey ſehr " Furze Gelenke. Dieſe Lippe iſt ſehr ‘groß und in na- tuͤrlicher Lage; ſie bedeckt vollfommen die uͤbrigen Theile Des Mundes. 4, Erftes Sußpaar; das ‚dritte, wenn man die zwen Bey⸗ Lippen mit zu den Fuͤßen zahlt: Es iſt an ei— nem Segment, das Das erſte zu feyn ſcheint, aber ei- gentlich der dritte Koͤrperring iſt, bavefliget. Dirfes Haar dient bloß zum Gehen und, wie bey Julus,, 2 unterſcheidet ſich in nichts von den folgen en Füßen. Beylaͤufig will ic bemerken, daß ben dem Gehfüßen Hier das Schenlelgelenk fehr kurz ifi, und daß ihre Fuß— wurzel zwey deutliche Gelenke außer dem Nagel hat. Die Fußwurzel die bey Julus einfach war, ift bey dieſer Fa: milie getheilt. IV. Oyamus Ceti. Taf. 17. Fabricius feßte Pye- nogonum, wo nur ein Fühler ift, und Cyamus, wo de: ren vier. find im eine Sippe: Zwar iſt dieß ein Verſe— Sen, aber ein Verſehen, das durd) die weſentlichen Bezie⸗ hangen, die ſich awiſchen dem Aufenthalte, der Lebens; — —— num gehoͤrt, mit einander vergleiche; 1206 weiſe, und beſonders der allgemeinen Koͤrpergeſtalt dieſer paraſitiſchen Inſecten findet H entſtanden iſt. Wenn id Cyamus, der dem Gammarus fo nahe ſteht, und Nymphon , der zur Sippſchaft ber Pycnogo- fo werde ih viel- leicht zeigen, wie die Natur von dem Mund der Erufia- een zu dem der Arahniden gefommen ift. Cyamus hat einen fehr geſtreckten, coniſchen Kopf mit großen zuſammengeſetzten Augen, vier Fuͤhlern und einem Mund, der aus denſelben Theilen beſteht wie bey Gam- marus, die aber anders geftellt und ſchon ſo klein ſind, daß ſie Fabricius nicht gefehen hat. Der Koͤrper iſt laͤng⸗ lich, platt, in ſieben durch tiefe Einſchnitte getrennte Rin— ge getheilt; aus den verlaͤngerten Seiten dieſer Ringe entſpringen vierzehn Gelenkglieder, die nach der Abwech— felung ihrer Geſtalt und der Zahl ihrer Gelenfe unter: fehieden worden find, in eigentliche Füße und in falſche Füße. Zabricius hat fogar Die beyden vordern Fuße als Dalpen angegeben. Auf diefeıa Fuße folgen gar feine an- dern. Schwanz iſt nit da; flatt deffen findet man eine Heine Bauchwarze die den After trägt. 1. Einzelne Theile v. Cyamus ceti Latr., Pyeno- gonum ceti Fabr. 1) Nännden von oben, Fuße der linken Seite weg. Das erfte Baar c, ſchlank und im natürlichen Zuftande unter der Bruft hangend, wie in Fig. 1,2, das zwente hat. ein Ge: lenk weniger als die drey lezten, das dritte und vierte feinen Kiemenfüße, wie Latr. fehr richtig bemerft hat. D iff der Schwanz oder ein Rudiment von Baud. 2) Weibchen in natürliher Größe, von unten. Man fieht Die a eyertragenden Schuppen am Grund der a Kie— menfüße eingefugt, Die alſo indirect zum Tragen der Eyer beſtimmt find. a, Dber:Lippe aufgehoben, von unten, e, Zunge eher vierfpaltig. als zmenfpaltig, i, Oberfiefer, ohne Valpe. 0, erſtes Unterkiefer von der rechten Seite; es Hat nur eine einzige N atte, a, zweyte Unterkiefer vereint auf. einem gemeinſchaftli⸗ chen Träger, CErſtes linkes Unterkiefer in natürlicher Lage, um zu zeigen, daß die vier Unterkiefer neben einander fehen wie bey den Myriapoden; allein fie find nicht ebenfo verwachſen. b, Beylippe ofne Lappen. V. Nymphon hat einen mehr geftvedften Korf als yamu⸗s dieſer Kopf aber iſt eine ſchlichte, etwas coni— ſche Roͤhre, ohne zufammengefegte Augen und Fuͤhler, und deſſen am Ende ſtehender Mund kaum einige Lip: pen- und Unterkiefer: Spuren verräth. Augen des Nym- phon fehr Hein, einfach und, naheam Kopf, auf dem Ruͤ— fen zufammenftehend. Sonderbar iff es, daß fih auch ben Cyamus zwey feine glatte Augen finden. Es find — u nn um 1) Pyenogonum ifilfein foiher Parafit wie Cyamns. Es ſcheint daß es ſich befonders an die Schaalen der Zweyſchaaler anſetzt. In Anfehung der Verwandt: {Haft beyder Familien fich Die danifhe, Zoologie ves beruhmien Müller, 1207 Dieb fogar die einzigen, die von Den Naturforſchern entz Deiff worden find. Der Leib von Nymphon ff geſtreckt, platt, und tief ausgeſchnitten, wie bey Gyamus. Er hat eben fo 1a Gfieder oder gefenfre Theile, die alte möchten Füße oder faliche Fuße genafint. werden. Die zwey er: fen © find fur;, nur drengliedrig, und am Ende mie Krebsfcheere. Fabricius betrachtet fie ala Palpen und La— treille als Oberfiefern der Weberknechte CPhalangium). Wie ft aber die Analogie zwiſchen ber Steklung oder den Zunctionen diefer beyden Heinen Scheeren und der der wirklichen Oberklefer aufsufinden ? Die jwenten Fuße find faft eben fo fur als die erften, aus fünf Gliedern biſtehend, wie die Palpen der Weberknechte, und eben fo am End mit feiner Klaue. Bende haften Fabricius und Latreille für Palpen. Die dritten Füße find noch ziemlich kurz, dünn, vielgelenkig am End; fie finden ſich nur bey ben Weibchen nad) Latreilles Beobachtung) und find zum Tragen der Eyer beflimmt. Latreille nennt fie ſchlechtweg falſche Füße. Die acht legten find fehr lang, haben viele Aehnlichkeit mit den acht Füßen der Weberfnedre. Der Körper hat, wie bey Oyamus, feinen Schwanz ; endet mit einem Male in ein Kleines Abdomen. Man fieht deutlich, daß bey Nymphon die Fühfer, die zuͤſammengeſetzten Augen ind Die Kauorgane des Gyamıs weggefallen find; aber ebenfo gewiß fieht man daß er die 14 Füße des Cyamus behalten hat. Doch find die vier vordern ſchon fo fehr in ihrer Form veraͤndert, daß ſie den Namen Oberkiefern und Palpen erhalten ha— hen. Der weibliche Nymphon behält alfonur ned) zehn Zußpaare. Auf eben die Art behält der männlide nur adıt. Betrachtet man die PWeranderungen, die im Aeu— fern bey den Sippen, die den Ueberganz von Cancer zu Phalangium bifden, vorgehen, fo follte man denfen, daß die Natur, wenn fie den Eruftaceen ihre vordern Organe nimmt und ifren Schwanz durch einen Bauch erſetzt, fie in Arachniden verwandelt‘). a. Einzelne Theile von Pyenogonum — Nym- phon groflipes. Fabr. 1. Weibchen son oben, von den vier langen Fugen der finfen Seite nur die Hüften, und die rechten Füße gänzlich weg, cr d Füße, die Unterfiefer und Palpen genannt worden find, und ſich von den Unterfiefern und ‚Balpen der Phalangium gar nicht weſentlich unterſcheiden, gift das Fußpaar, das die Ener trägt; bey allen Pyenogonis find nur zwey Eyertragende üße und diefe Fuße, Die fi, bey ben Männden dieſer Fas milie [don verlieren, fehlen allen andern Arachniden; * — — — a) Die vordern, gegliederten Organe des Cancer, die den Araniden fehlen, find 1) Fühler, 2) Oberkiefer, 3) erfle und zweyte Unterkiefer, a) erfte Beykiefer 5) Scheeren .oder erfte Bruftfüße. Es iſt ziemlich fonderbar daß die Beykiefer bey Cancer, Das erſte Haar abgerechnet, die Ober > und Unterkiefer der Arahniden bilden und daß die Bruftfüße eben Diefer Krebfe, das .erfte Paar abgerechnet, ebenfalls Die Benjüße der Arahniden ausmachen. * ‚1208 — entſprechen den erſten Eyertragenden Süßen des Cyamus. Man bemerkt feine Ausere Athemorgane. Der glatten Augen find vier; auch iſt Die. äuderfte Kleinheit des Bauchs zu bemerfen. ** A. Kopf, oder vorderer und beweglicher Abſchnitt, yon. unten; er hängt noch am zweyten und Dritten Abſchnitt deren Zube abgeſtuzt. Der Mund mit drey Eleinen Stuͤcken, die als lezte Spuren der Ober-Bippe, und der Unterkiefer angefehen werden fönnen. ee 3, Kopf und erfte Körperringel des Pycnogonum "Ba- laenarum Fahr: Mönnden, von. oben. Dive Gat⸗ tung hät feine Oberkiefer und Balpen, d. b. mcht die zwey eriten Fuß Paare Des Nymphon. ©.e- fdeint aud feine Ringel zu haben, Die fe tragen, und Die fer fegte Mangel, wirklich oder. ſcheinbar hat io ei: nen Ginfluß auf die Körpergeſtalt, daß Die glatzen Augen, die bey Nymphon weit vom Kopf ätfernt - find, hier ihm fehr mahe fiehen. Die Familie des Pyenogonum iſt befonders ausgezeichnet, Dura Bie Leichtigkeit, mit der ſie ihre vordern Glieder verlichrt oder wiedererhaͤlt. Dieſes Phänomen ſcheint meine Meynung fehr zu befintigen, daß der Mund von Nymphon und Pycnogonum nichts, als. der von den Gruftaceen, auf feine, lezten Elemente. zurückge— führt, ift. rar —— Die Füße von Pychogonum unterſcheiden fi denen des Cyamus durch ihre mehr A Aa ; mehr verlängerten Gelenke; die Hüfte hat zwey deutliche VI. Phalangium (Weberfneht), hat weder Fuhfer noch ‘irgend eine Art von deutlihem Kopf, Augen glatt und auf dem Rüden zufammenftehend. Man ſieht nicht einmal einen Pharynx(?] bey ihm, fondern an deifen Stel: le eine Art harter, fpigiger Zunge und an beyden Eeiten zwey unmerlfihe Löcher zum Durchgang der Speiſen, ei- ne fonderbare Drganifation ‘), von der mir ‚bey. andern Apiropoden noch nichts aͤhnliches gefunden haben, und die eine ganzlihe Umkehrung in dem Kauſyſtem anzudeuten fHeint. Auch find die Dberfiefer und. die Valpen des — — nichts als Theile, die den vordern uͤßen entſprechen, die man bey Nyr en fo. be: — an bey ymphon eben ſo be⸗ ‚Phalangium hat alſo zwey Oberkiefer, di Gliedern beſtehen, wovon das zweyte Anl a en ve bilden, und zwey Linterfiefer deren jedes eine fünf tie: drige Palpe trägt, wovon die letzte eine Klaue hat. Sin ter dieſen hat es bekanntlich vier Paar langer Fuße ’ Unterfuht man die Palpen der Phal. und anderer Arachniden und vergleicht man ſie mit den eigentlichen Süßen, fo findet man bald vielfältige Beweiſe, daß fie nur mehr oder weniger verſtellte Vorderfuͤße find: Ba 3) ihr erfleö und, zweytes Gelenk fielen den Schen— kel vor, das dritte und, vierte da® Bein, der letzte * ſeiner Klaue Die Fußwurzel der andern Fuße der Arach⸗ niden, das Unterkiefer ſelbſt iſt Hüfte oder Träger. Diefe Aufammenftelungen find fo gut begründet, Daß, bey Pha- langium, bie vier langen Vorderfüße, die ebenſo gurale.- die vier hintern zum Gehen Dienen, nichts deflo wenige r *) Diefer doppelte Pharynx ſcheint den Arad — ef n f gen, Kaum findet man etwas aͤhnliches ph 1209 ihr erſtes Stuͤck oder ihre Hüfte in überzähfiges Kiefer verwandelt haben. Wirklich hat Phal. ſechs Unterkiefer, wovon nur zwey d Palpen, und vier andere gh wirffiche Füße tragen, Der Scorpion zeigt eine Ahnlihe Bildung. In den meiften Sippſchaften Aber unterſcheiden ſich die Huf: ten der vordern Fuͤße nicht von denen der hintern. 2) Bald find die Palpen bloß mit Klauen verfehen, wie bey Phal. und Epinnen, bald am End mit Zangen wie bey den Scorpionen u. Bücerfcorpionen, Bildungen, die ich vergebens in den Palpen der Hexapoden ſuchen wuͤrde, die ſich aber, mit allen ihren Abweichungen, in den vordern Fuͤßen der Cancer, Squilla und? Gammarus ufw.; fin: den’); die fogar fi bey ben Füßen gewiffer Herapoden, namentfich ben Nepaoder Wafferfcorpien finden, deren Borderfüge Geoffroy, mit mehr Recht als man bisher geglaubt Hat, für Fühler oder Palpen, denen des Obi- ſium und des Ccorpions ähnlich, gehalten hat”). 3) Wie die Fanghaken der Eruftaceen und die Raub- fuͤße vieler Herapoden, fo. werden aud fie zum Ergreifen und Veſthalten der Beute gebraucht, auch haben viele Sshriftſteller ſie durch die Benennung Arme ausgezeich: 2 } net. Cie ruhen oft auf Dem Boden und feinen auch zum Gehen nicht ganz ungefhidt zu feyn. ES giebt fo- gar einige Eippen, wie Solpuga, wo Die Palpen und die beyden vordern Fuße fi fo fehr gleihen daß man beyde mit gleiche Necht, Palpen und auch Fuße nennen fann nad Rep eletiers fhonen Beobachtungen erfegen die Valpen der Spinnen fih eben fo gut wieder als ihre Buße. Einige Aehnlichkeiten zwifhen den Palpen der Arad: niden und den eigentlihen Füßen vieler Apiropoden er: fireden fih bis auf die größten Nebengeſchaͤfte. 3. B. "Die männlichen Theile der Epinnen und Krabben find Doppelt ; bey den Krabben fliehen fie an den letzten Bruſt⸗ oder an den erſten Schwanzfüßen; bey den Spinnen an ihren beyden Palpen liſt bekanntlich unrichtig und hatte es Savigny wiſſen fonnen]. Bey den Weibchen haben die Fuͤße ein anderes Geſchaͤft, fie tragen die Eyer wenn — — *) Die Entomologen haben ziemlich obenhin die Glie— + der der Apiropoden, beſonders Truſtaceen unterſucht. Nachdem fie bemerkt hatten daß die Beine der Can- cer aus zwey Gelenken befiänden und ihre Fuß wur⸗ zel aus einem einzigen, fo haben fie eine eigenthuͤm⸗ fie und der vorigen in Anfehung der beyden Bor: derfüße entgegengefegte Organifation vermutbet; in: dem fie die Scheere am End jedes Arms für Fuß: wurzel nahmen, da dieſe doch nur den Daumen Die: fer Scheere aus macht. Bey Gammarus wird die Scheere, wenn eine da iſt, aus den beyden Gliedern des Beins gebildet; die Fußwurzel fehlt deßwegen nicht immer; man finder fie oft wieder am End je: "per fonderbaren Echeeren, Deren Daumen Dann, eine bewegliche Klaue hat: *") Der Hafen am End der gordern Füße bey Nepa, Ranatra, Naucoris ufw. beftebt aus Bein und Fuß: wurzel zufammen. Geoflxoy vergleicht dieſe Fuße mit den Krebsfcheeren, und Latreille in feiner Hiſt. d. Naucores, mit den Fanghaken der Spinnen, - zen iſt; LU Sn zu 72} re - * 1210 fie aus dem Eyerſtock getreten find, bis die Jungen ausfchliefen. Die Krabben halten die Eyer an ihre Flof- fen oder Schwanzfüßen beveffiget ; Die Nymphon an ih: ren vordern Füßen, ufm. Ebenfo enthalten ſich weibliche Spinnen während mehreren Wochen aller:Rahrung, weil fie ihre Eyer an ihre Oberfiefer angehängt und von ih⸗ ren Palpen gehalten tragen (in Walkenaer Geſchichte der Epinnen, findet man eine Menge neue -und merk: wirdiger Beobadtungen.) Die Oberfiefer der Arachniden unterfeheiden ſich mehr von den eigentlihen Füßen als die Palpen; allein die Aehnlichkeiten, welche fie mit dieſen Testen behalten, be— weisen deutlich ihren gemeinfhaftlihen Urfprung.- Die meiften befteßen aus zwey Gelenfen, d. h. aus einem Schenkel und einem Beine; fie haben faft immer eine kleine bewegliche, fehr ſcharfe Klaue: oft find fie aud wie Schee- ven geformt. Sie find nit convergierend ; find aneinan- der gerüdt und parallel nad vorn gerichtet; dienen nicht zum zermafmen der Beute, fondern um fie zu ergreifen, zu durchſtechen und fie veft gegen Die Unterkiefer gedrucz zu haften; mit Diefen Kiefern wird Die Beute wechfelsmweife gedrüdt und der Saft ausgepreßt, der Dann in den Pha- rynx binabgeht. Die Dberfieferbafen der Spinnen und Solpuga werden fir nicht weniger giftig gehalten als die Hafen an den untern Palpen der Scolopender, Mit ei- nem Wort, die Oberfiefer der Aradniden find im Grund weiter nichts al& zwey vordere Balpen, die dicker und befonders kuͤrzer find afs die Hintern Palpen Cbis mei: Ten find fie auch länger) A. Daher ſcheint es mir gewiß, daß die Arachniden weder wahre Dberfiefer noch Untertiefer haben: da ihnen au die Oberlippe abrum), gufammengefezte Augen. und Fuͤhler fehlen, fo mangeln ihnen die fihtbarften Theile des Kopfs der Herapoden, Mann fann von den meiften Cruſtaceen fagen, daß ihr Kopf mit Dem Leib verſchmol— ‚und von den Arahniden, daß die gar feinen Kopf haben. Wenn man alfo nur auf die Außern Drgane Der Ernährung und Bewegung fieht, fo fönnte man gewiffer: maßen die Arachniden definieren, als Gruffaceen , ohne Kopf, mit zwölf Füßen, wovon die zwey erſten Paare in Oberkiefer und Unterkiefer verwandelt worden find. Sn diefem Sinne haben alle Arachniden zwey Ober: und zwey Unterfiefer, Die Natur begnügt ſich fie zu verz ändern, ohngefaͤhr fo wie fie es bey Den Herapoden macht, Sch will auch anderwarts beweifen, daß Die beyden Plat— ten des Saugers bey Ixodes, bey Argas uſw. zwey Ober— fiefer find, die ganz mit Denen der Scorpione und Mil— ben verglichen werden fonnen. Diefe hornigen und ſchnei— denden Lanzetten, mit Denen die parafitifhen Arachniden fo tief in Die Haut der andern Thiere einſchneiden, finden ih alſo am Ende als wahre Fuße; einer Umbildung, die man faum begreifen fann, und die mir dennod un: bezweifelbar ſcheint. 1) Bruft von Phalangium copticum. Savig; Weib: den von vorn mit Dberkiefer wie Scheeren ce, und zwey falſchen fadenfornigen Palpen dd, im natürlichen Zuftande an der Einlenfung des Schenkels mit dem Deine gebogen an er Ende mit einem Nagel, 7 1211 Auch fieht man Hier die Hüften ber beyden erften langen Fuße. ! A 2) Einzelne Theile von Phalangium aesyptiacum Sa- vigny, - ZN : i 1, Männden, die 8 Füße 5 h, k, 1, weg bis auf bie Hüften, von unten, © d find die a Kaufuͤße oder ſei— ne DOberfiefer und Palpen. 2, Bruft deſſelben, Oberkiefer, Palpen und adt fange Füße weg, bis auf Die Hüften, d Haupt : Unterkiez fer; h, zweyte und Dritte, oder uͤberzaͤhlige Un— terfiefer, an den Hüften der erften langen Zußpaare hangend; die Hüften der zwey letzten find nur fehr wenig verändert, € Lippe oder Bruftbeinzunge, 3) Diefelbe Bruffbeinzunge von oben und in naturli: cher Lage, d. h. zwifhen den beyden Haupt Unter: fiefern , deren Enden fie bier bedeckt. c, dreygliedriged und ſcheerenfoͤrmiges Neben-Oberlie⸗ fer; es iſt am Gelenk des Schenkels, mit dem Bein iſt es verwachſen; Fußwurzel bildet einen bewegli— chen Finger, wie bey den Scheeren der Krabben. d, Erftes Neben» Unterfigfer, tragt eine Palpe von 5 Gelenken; das legte, oder die Fußwurzel ſchmal und mit Nagel. Die Platte b* iſt nur eine Innere Aus: breitung der Hüfte, Die den Kieferkörper, bildet. g, Zweytes Kiefer, Das erſte von der uͤberzaͤhligen, nebft der Hüfte vom Körper abgeloͤſt, von der obern Flaͤche. h, Drittes Kiefer, eben fo. = 3) Einzefne Theile von Chelifer — Obifium leſa- moides Saviguy. ; 4) Bruft, porn von unfen, ce Neben s Oberfiefer, fehr fein und ſcheerenfoͤrmig, dd Palpen oder Arme, ſehr groß, auch in Scheeren auslaufend. Die verſchiede⸗ nen Gelente derſelben mug man mit Denen von ei— nem Zuß des Gammarus oder Palemou Fig. 4, 8 verglichen. ) ; — e, Oberkiefer, von der. Innern ©eite ; fein beweglicher Finger, wie Kamm, 2) Unterkiefer, ohne Arme, und Bruſtbeinzunge. Nun ſolgt der Bericht der Commiſſäre Cuvier, La- marck, Latreille, morinn fofgendes : 1) fagt Savigny : der Leib von Julus beſtehe aus ab— wechſelnd hornigen und haͤutigen Ringen, an deren jedem ein Fußpaar. Die hinteren ſchieben ſich in einander und verwachſen; Zaher man irrig glaubte, jeder hornige Ring trage zwey zußpaare. Dagegen: es estfpringen wirklich unten an der Mitte jedes hornigen Rings, die vorderen ausgenommen, zwey Fußpaare, und die Haut zwiſchen zwey Ringen kann nicht als ein beſonderer Ring betrach⸗ tet werden. 2) Bis jest hatte man bey Oyamus nur zwey einfa⸗ che Augen gekannt; durch die Entdeckung von zwey zus fammengefegten fiefert ung Savigny einen Fall, wovon wir nod) fein Benfpiel unter den Eruftaceen hatten, und ber eine neue Aehnlichkeit Des Cyamus mit den Aradıniz ne Fuͤhler, anzeigt. 9 * — glaubt wegen der Achnlichkeit des Rei: bes zwifden Nymphon und Oyamus, daß die erffen den Lebergang yon Den Gruflaceen zu Den Suplerlofen Arad niden machen. Wan fönne den kegelfoͤrmigen und. vor: EHE TASK — —— —— deſſen Top abgeſtutzt wäre. 7 Otto Fabricius bemerkt in ſeiner Fauna Groenlan- dica, Pycnogonum, welche Sippe dem Nymphon ſehr nas he ſteht, habe mehr Verwandſchaft mit den Cruſtaceen als mit den Phalangien, wohin fie Linne geftellt. Pyeno⸗ genum aber, wie auch Nymphon haben feine äußere, me: nigftens feine fihtbare Riemen, mwodurd ſich die Eruflee ceen von den Kiementragenden Arachniden ausſchließlich unterfheiden. Latreille date, fie fönnten mittelft ei- nes rahrigen Gliedes am hintern Ende des Leibes ath— men, wie mande Snfectenfarven. Er gab hiezu Sa— vionn ein Pycnogonum, um es zu zerlegen. Er glaubt sinige Gefäße zu den Füßen Taufend gefehen zu haben, ohne aber eine Deffnung nad außen finden. zu fonnens Epeiferöhre füllt ganz die Höhle Des Ruͤſſels oder des erften Rings aus, der gar nicht getheilt ift, und Deffen Ende ein fiernförmiges, Dreyfirafliges Loch hat. Diefer Küffel hat feine Achnfichfeit mit dem Sauger der Fuͤh— Tertragenden Arachniden, und Gavigny hält ihm für eis nen Kopf. Dem fügen wir bey: a) das Männden von Nymphon har feine eyertras genden Zuße. b In der Sippe Phoxichile fehlen die Palpen. c) In der Sippe Pygnogonum find weder Palpen noch DOberkiefer. Die Weibchen dieſer drey Sippen ha— ben ein, doch kleineres Fußpaar mehr, an dem die Eyer je in zwey Balfen haͤngen. Stellt man dieſe Thiere zwi⸗— ſchen die Cruſtaceen und fuͤhlertragenden Arachniden, ſo erhaͤlt man eine ſtaͤtige Reihe von Apiropoden, deren Weibchen die Eyer tragen; eine Gewohnheit, die aus— ſchließlich den Cruſtaceen, Araneiden und Pycnogoniden eigen iſt. Die Stelle der letztern bleibt bey alle dem noch zmweifelbaft. Dazu fagt S., er könne die Stelle auch nicht geh: rig beftimmen; die Die Eruffaceen, Arachniden und My— * — a © foringend en. Cauger mit einem Cruſſaceenkopf pergleichen, riapoden Cwelhe man als Arahniden mit Kopf und uns’ beitimmter Fußzahl, ohne ein Abdomen anfehen könne), wichen fo auseinander, daß man fie nicht in einer Neihe fönnen folgen laffen. Die Myriapoden bey Ceite gefegt, fo fragt es fih, welche Arachnidenfamilie den Cruftaccen am nädjften fteht, was fih durd bloße aͤußere Drgane entfcheiden laßt. Die Gruftaceen haben einen Kopf, und unter den Arachniden find es Die Pycnogone allein, die aud einen haben. Eigentlih haben Die Eruftacen kein Abdomen, und die Pycnogonen unterfheiden fih von den andern Arahniden durch die Länge ihrer Bruſt, und die Außerfte Kleinheit ihres Abdomens. Die Eruftaceen haben übers Fuße, und,. abgefehen von den Palpen und Oberfie- | fern, find Die Iycnegona aud wider Die einzigen Arad niden, welche mehr als 8 Fuße haben. Cie haben fogar 14, wenn man die Palpen und Oberkiefer dazu rechnet; d. h. fie haben eben fo viel als Die meiſten Cruſtaceen an der Bruſt. Wenn mir Die DOberfiefer und die Palpen näher anfehen, fo muüffen wir fagen‘, daß in der Sipp— Schaft Der Bpenogene dieſe Organe am wenigften ſich von gewöhnlichen Füßen, ſowohl in Lage als Gebrauch, un: terfheiden. Cie find weit von der Mündung des Schlun— des singefugt, am bie fie oft.nicht einmal Tangen Können ; $ F 1218 nicht am Kopf oder, am vordern Ring, der als Reyf, dient, . fondern felbft an der ruft find fie eingefugt. Die Pal: pen bangen an feinen Kiefern. "Und mas foll man von der bisweilen gaͤnzlichen Unterdruͤckung dieſer Organe den: fen? Wenn Nymphon Palpen und Oberkiefer hat, ſo hat Phoxrichile nichts als Oberkiefer — und das eigentliche Pyenogouum weder Oberkiefer noch Pal- pen; dieſe merfwürdigen Dinge hat Latreille beobadjs tet, und id. auch. Indeſſen fuchen dieſe drey Sippen die N nämtigen Nahrungsmittel, fie find gleich fleifhfreffend, was beweißt, Daß die Theile, welche man bey Nymphon Palpen und Dberfiefer genannt hat, zum Freßgeſchaͤft nicht noͤthig find; Daß der Mund, unabhängig von Die: fen Theilen, für es da fen; Daß er mwefentlih aus an— dern Drganen beftehe: und diefer Punct iſt dermaßen = entfiheidend, daß er hinreichte, die Frage zweifelhaft zu macden, ob die bisher bey den Arachniden geftandenen ' Pycnogona nidt ſchicklicher bey den Eruftaceen ftänden. Die An: oder Abmwefenheit der aͤußern Kiemen iff zur Auflöfung die fer. Frage ohne Gewicht, weil. eınerfeits der Mangel äußerer Kiemen ein allgemeines Kennzeichen der Arachniden iſt, und anderfeits Die Anmefenheit Diefer Kie— men bey vielen Eruflaceen vermummt und zientig zwey⸗ deutig iſt. dem zweyten Fußpaar der Gammari, 9) Die zweyte Nebenlippe der Scolopender hat zwey Hafen womit dieſe Apiropoden ihre Beute fangen, durchs fiehen und vergiften. Diefe Nebenlippe entfpriht dem zweyten Beyfiefer: Baar der zehnfüßigen Gruftaceen oder Wir haben ge: „ ſehen, daß dieſe Nebenlippe gleichfalls von zwey Organen der Ortsbewegung gebildet wird. Die Oberkiefer oder Zangen ber Spinnen ufw. fiellen aud) das zwente Paar der Nebenfirfer von den Krebjen vor, oder Das zweyte Fuß— paar ber Gammari. Der Hafen, in den fie bey den Ara: neiden enden, hat den nämlichen Dienff, wie die Der zwey⸗ { ten Nebenlippe bey Seolopendra, er ift ebenfalls von einem Giftloch durchbohrt Dieſe Aehnlichkeiten beweiſen Savig- vꝙs Anſichten und zeigen, daß die Giftorgane der Spin: nen und Scolopender, ungeachtet ihrer ſcheinbar verfcie- - Denen Lage jih enifpregen. 5) Savigny wird den fühlerlofen Arachniden den Kopf nicht ſtreng abſprechen wollen. Die einfahen Augen, und ſelbſt ein dreyediger Raum vorn auf dem Bruſtſtuͤck, deu- ten ihn an. Er fiheint, beraubt alfer äußern Drgane, die wir bey Eruffaceen finden, in Das Innere des Rumpfs gedrängt zu feyn. Die Speiferöhre ift tiefer hineingetre— en und fo wurden aud die Theile um den Schlund ver: terkiefer geworden. ändert, das Gelenf, weldes die Palpen trägt, ift ein Un: Auch ift bey den Krebfen der Kopf nit wirtlih mit dem Rumpf verſchmolzen, fondern nur innig damit verbunden. Er befteht aus einem fnschernen Koͤrper, welcher die Fuͤhler, die Augen und den eigentli: den Mund trägt. Die Bruft trennt fih leiht ab und die vier intern Beykiefer bleiben immer daran, der Kopf bleibt an der Schaale. Cine fühlerlofe Arachnide ſtellt dieſe Krebſe vor, ohne aͤußern Kopf, und ſelbſt die vier an der Bruſt hängenden Beytiefer find, wie oben bemerkt, abgeandert worden, UT — — — 1214 Erklärung der Buchſtaben, A. Royf. E. Mund a ober; & Dberlippe — a Kappe e — 2, Zunge — é Zunge oder Brufibeinlippe 3, Oberfiefer a oder A B Stiel 8 Säneidezäßne i, Mahlzähne 2 o — 5 Palpe u — ü, Truͤger o oder ö, erfte Unterfiefer — 3, Stiel — S„«,, äußere Platte I, inne — 6, Palpe ü, Träger zweyte Lnterfiefer ä, Stiel — &, äußere Platte innere — — ö, Palpe — ü, Traͤger y, Pharynx. ae, zuſammengeſ. oder gehaͤufte Augen, ag, einfache oe, Gehörorgane j; äußere Fühler — j, geſtutzt v, innere — Die über Die Lautbuchſtaben geſetzten Zeigen *3 find. mweggelaffen worden, wo es bey ganz einzelnen Thei- Ten unnöthig war, ©. Bruft. D. Baud. b, erffe Süße cerfte Beyfiefer der Krabben uſw.) c, zweyte Füße Oberfiefer der Arachniden) d, dritte Fuße Clinterfiefer Der Arahniden), f, vierte Fuße cerfte Füße der Krabben) 8, fünfte Fuße (erfte Süße Der Arachniden) h, fehfte Füße. k, fiebente Fuße 1, adte m, neunte Cerſte Schwanzfüße der ruftaseen. n, zehnte p; eilfte 9 zwoͤlfte. b, Huͤfte Lingliedrig; zweygliedrig, rechnet man das erfte Söentelglied Dazu, wann der Schenkel drey: gliedrig iſt) — b’ blätthenförmige oder unterkiefer⸗ formige Ausdehnung der Hüfte, e, Schenkel — c* feine innwendige blaͤttchenfoͤrmige Ausdehnung. — zweytes Glied des Schenfels. c, äußere Theilung eines zweyſpaltigen Fußes. d, Bein. — d’ zweytes Gelenk des Beins. f, Fußwurzel. Es iſt für jedes Organ ein befonderer Buchſtabe gegeben, um fie auf jeder Tafel Leicht erfenntlih zu ma: ie und fie in al ihren Berwandfuugen verfolgen ju onnen. — ji, {=} Bkore» | zo "-n» 215 Borftehende Anfihten And ganz und gar richtig, im Allgemeinen. Im Einzelnen fonnte man ſich zu größerer Bequemlichkeit Die Dinge etwa fo nennen. Savigny Dfen Julus terreftris. a Rappe fo, au Dberlippe a Oberkiefer Oberkiefer o erſtes Unterkiefer Unterkiefer ) beyde mit u zweytes — Unterlippe Palpen Soolopendra feutigera a Kappe auch Oberlippe i Oberkiefer a erſtes untert · | interkiefer u zweytes o. Unterlippe \ ab erfte Nebenlippe Rieferpalpe b Hufe —_ Schenkel ce Schenfel Bein dd’ Bein Fußwurzel FE Zußmurzel Zehe b. Unterlippe 10-zWoeyte Nebenlippe | c£ Lippenpalpe Scolopendra morfitans o erfted Unterk. k | i u zweytes od. Unterlippe Unterfiefer 'ab erfte Nebenlippe o Unterfiefer mit Palpen b£ 2c zweyte b Unterfippe mit Balpen cf ad erſtes Fußpaar. Cyamus Ceti i DOberfiefer e vierfpaltige Zunge o erftes Unterkiefer u zweytes untertieſer mit Palpen unildvyt mit Palpen Nymphon iſt die Zange ct mit derfelben bey Phalangium ; d iſt eben⸗ falls gleich d bey Phal., £ etwa eine £ippenpalpe. Co tönnte man fih ungefähr Diefe Dinge nennen bloß zur fchnelferen Berfiändlichfeit, nicht etwa wegen groͤßerer Richtigkeit. Was Scorpio, Aranea, Phalangium, Nym- phon betrifft, fo gehen fie augenſcheinlich im Monoculus Apus u. Limulus Gigas über, d. b. das Maul rüdt nad) hinten zwiſchen die achten Fuͤße, bie völlig gleich werden Denen von Balanus, Lepas, endlich den Armen der Sepien; ber Mund wird ein Eentralmund, wie ben den Scheibenmedufen, Seeſternen und Geeigeln, — Es ift zu bedauern, daß S. Diefe Freßwerkzeuge, bloß zerlegt und nicht im Zuſammenhang abgebildet hat. Wir for⸗ dern Treviranus auf, die Freßwerkzeuge ſeiner ſchon abgebildeten Thiere noch einmal vorzunehmen, und fie befonders ‚und größer gezeichnet, etwa ın der Iſis zu ge: ben; denn für folche einzelne Dinge findet man doch feine Berleger mehr; und, wenigftens erhalten. fie doch durch die Jis ein größeres Publieum, als wenn fie ‚einzeln hexumirrten. Archiv für den thieriſchen Magnetismus, “ Sn Verbindung mit mehreren Naturforfhern, herausge geben von Dr. C. U. von Efhenmapyer, Brofeffor zu Zübingen; Dr. ©. ©. Kiefer, Profeffor zu Sena; Dr. Fr.,Naffe, Profeſſor zu Halle. Zwenter Band, drittes Stuͤck; dritter Band, erſtes und zweytes Stud. Halle, bey Hemmerde und Schwetſchke 1818. 160. 172. 180 Sei⸗ ten 8. Das legte Heft mit einer Kupfertafel, Gedes Heft 18 ar.) Sg Durd die Unterbrehung der Iſis ift auch, wie fo Mandes, die fortlaufende Anzeige dieſer Zeitſchrift ges hemmt worden, daher wir wieder die legten 3 Hefte zu: fammen anzeigen, und wie früher (Iſis, 1818, zweytes Heft, ©. 292.) die einzelnen Abhandfungen im Archiv nad) ihren verfdiedenen Rubrifen angeben. I. Eigenthuͤmliche Abhandlungen und Driginalbeobadtungen. y 1. Zweyter Band, drittes Stuͤck. ©. 3—71. Be: fhihte einer merfwurdigen Entzuͤndungs— franfheit des Unterleibes mit dem Character der Erfudation, welche mit nervoͤſen Leiden von verfchiedener Form verbunden war, und ım Comnambulismus ihr Heilungsmittel fand. Aus dem Tagebuche ſeines Vaters gezogen und geordnet vonDr. Philipp HSeinefen in Bremen. Mit einem Vorworte von erfierem, — Bon Neuem erfcheint hier der würdige Prof. Heinefen in Bremen, welhem der Magnetismus durd die früheren Bearbeitungen deffelben unendli viel verdankt cindem 1216. 4 er net Bodmann, Wienholt, Gmelin u. a. die mit Mesmer aus dem verfennenden Deutſchland ger wanderte Kunſt, zuerft wieder in Deutfchland einführt und welcher zu den Nefforen des gegenwärtig lebenden ' Magnetifeur zu zahlen ift, vor dem großen PBublifum, indem er aus dem Schatze feiner viehjährig gefammelten Erfahrungen durch die Dand feines Sohnes einen ine tereffanten Fall ‚mittheilt, und mehrere hoffen laͤßft. — Boran in der Vorrede einige fräftige Worte über den - Mißbrauch des thieriihen Magnetismus in den Haͤnden unerfahrner Perfonen, und der Wunſch, daß bald em der Wichtigfeit des Gegenftandes gewachſener Mann ih erbarmen, und die Welt uber den Mißbrauch deffelben befehren möge. „Wer in den magnetifhen Erſcheinun— Nr gen ‚+ fließt der Br, „feinen ſchoͤnern Sinn erkennen fann und wild, wen ihre große Bedeutung nicht auf” v2 fallt, wer bey ihnen nur den phyſiſchen Menſchen vor Aus” gen hat, und die Beziehung deffelben mit. dem Geifligen nicht errath, wer den Mafrofosmus im Mikrokosmus nicht erfennet; der fann fih auch unmsglich zu der Ger © fteshöhe und Reinheit erheben, worauf der wirdige Mage netifeur ftehen muß; dem if es beſſer, feine Thatigfeit I auf andere für ihn mehr geeignete Gegenfiande zu vers wenden, als ſich in diefe Sphäre zu wagen.“ — Die Krankheitsgeſchichte felbft Teidet nicht wohl einen Auszug, " daber wir nur einzelne Momente berausheben. ‚Die Kranke ſchrieb im Somnambufismus mit verſchloſſenen Augen ſehr ſchoͤn und deutlich die Urſache isrer Kran heit und die dagegen angewendeten Heilmittel auf. — Viſionen eines Verfegtfeyng: in eine andere Welt, wo 4 Ä 1217 alles ein Jauchzen und Frohlocken geweſen. Merfiourdig iſt ihre Erklärung des Unterfhieds zwiihen Traum und Somnambulismus, fo. wie des vierfachen Zuftandes des Somnambulismus, in weldem fie ſich befinde, welches wir aber aus Mangel an Raum nicht befchreiben fönnen. j — Fernfehen im Raume: Shren so Meilen entfernten n } Schwager fah fie fohreiten, und der Brief an fie fam an, wie fie voraus beffimmt hatte. Den entfernten Sohn ihrer Freundin fah fie nad) Amerifa verreifen, was ſich - zur angegebenen Zeit ereignet hatte. — Ueber die bey den verſchiedenen Functionen der Seele thätigen Hirn- organe thut fie. merkwuͤrdige Auffagen, welde künftige Eraniofcopen berueffichtigen mögen. — Eben fo über Die geiſtigen Verhaͤltniſſe der Seele, die ung aber fehr phan— daſtiſch, d. h. mit Phantaſiebildern ausgefhmüdt ſchei⸗— " nen. Vorausſehen in der Zeit: den Heimmarſch der i Nuien 4 Damburg fagte fie genau voraus; eben fo am 17. Juli die am 20. Juli in Bremen vorgefallenen Un: ruhen, — Die Kranfe wurde vollfommen hergeftellt. # 2. Dritter Band, erfles Stuͤck S. 5 —%6. Berid: tigumgder Pfaffiſchen Einwuürfe gegen einige im Archiv erzählte Facta, ‚und Reflexionen über den > thierifehen Magnetismus. Bon Brofeffor v. Eſchen— mayer. Mit Ernft und Würde, wie cs der Sache und dem Manne geziemt, wird hier derjenige Theil’ der Pfaf— fiſchen Schrift, welcher gegen die Wahrheit eſchichte der Rickiſchen Somnambule cim ı Bande 2 des Ars chivs) gerichtet ift, auf feinen Werth zurücgeführt, in: dem gezeigt wird, daß, theils die Unwahrheit des Fac— ums gewiß: an Drt und Stelle ihren Beweiß gefunden haben wurde, theils der Schluß des Hrn Pfaff logiſche Fehler in ſich trage, theils der untergeordnete phyſtkali— ſche, chemiſche und phyfiologifhe Standpunct, von wel dem aus Hr. Pfaff die Erſcheinung betrachtet, ihn die Wahrheit der edleren Natur, als welche dieſer Erſchei— nung eigen: fen, nicht erkennen laffen koͤnne, theils daß in unſerer Natur felbft Andeutungen Tiegen, welche ung auf das Wefen diefer Höheren Sphäre des Lebens leiten. Eingewebt ſind finnreide phyftologifh =phychologifche SBetrachtungen, und in einem Briefe des Ruf. kaiſ. Leib: arztes Drr Rehmann einige höchfimerfwurdige ‚neue Erſcheinungen an einem Knaben, deſſen Empfänglichteit für die magn. Einwirfung fo groß war, daß ein mag: netiſirter marmerner Stoͤßel gegluht, abgedreht, poliert, mit den ſtaͤrkſten Saͤuren und Ammonium behandelt, eben fo geglühte Eifenflangen, magnetifiertes und dann zu Acche gebranntes Papier noch auf ihn einwirften und ihn ſchneller als der Blitz zufammenftürzen machten, welde Erfgeinungen denn durd die Annahme eines Leben: - äthers und einer hoheren Potenz des pſychiſchen Lebens zu erflären. verfudt werden. — Db fih der folgende Schlußſatz mit den aud) wohl v. E, in feiner Pſychologie angenommenen. Grundbegriffen von der Smmaterialität und Unendlichkeit der Geifterwelt und der menſchlichen Seele veimen laſſe, und durch diefe Inconfequenz nicht ‚Seine Unrichtigkeit anzeige und feine Zerſtoͤrung in ſich träge, laffen wir einftweilen dahin geftelt feyn. Hr. v. €, jagt namlid zum Schluß: „Und if es denn noch fo "weit auf die Annahme, daß es Wefen gebe von diefer böyeren Drganıfation und von diefer Höheren Indivi⸗— Iſis 1848. Heft 7« ee — — — — — — 1218 duafität, welche eine unſſchtbare Geiftergemeinfchaft auch für uns bilden koͤnnen? — Schon Sokrates hat im Ernfte- des Berufs von Damonen gefproden, u. denfelben das Gefchäft übertragen, den Menfchen zu warnen und zu lehren (nicht ihre Freyheit zu ſtoͤren) und die Gebote derfelben zu den Göttern emporzutragen. Und dieſe Meynung iſt nichts weniger als Wagſtuͤck, fie geht viel— mehr aus einer geſunden cd) Pneumatologie hervor, welche jenen höheren Drganifationen und Individualitc- ten an der gleichen Natur: Sfala, auf der wir auf die: fem Erdenrund nur eine Sproffe einnehmen, eine Stelle, und zwar höher einraͤumt.“ — 3.58% 1 Stud. ©. 27-50. Ueber dag Schauen der Zufunft im magnetifhen Schlafwa— hen. Von Naffe. Einzelne Bemerfungen über die verfhiedenen Erfheinungen und Entflefungswefen des Fernſehens in der Zeitz jedoch ohne beſtimmte Zuruͤck— führung auf das höhere phyſislogiſche Gefeg, welches hier obwaltet. Auch [deinen uns manche Facta mit Un- recht gelaͤugnet, 3. B. dag Somnambulen nie etwas von ihnen unbefannten Perfonen ausgefagt. Der Vfr. ſchließt mit der, Annahme, dag hinfichtlih des Verhältniffes der Vorausfagungen der Schlafwachenden zu der Freyheit oder Nichifregheit der vorausgefagten Handlungen, entweder das Vorausfehen einer Handlung, oder die Freyheit diefe Handlung zu begehen oder nicht zu begehen ein eitfes Ding feyn muß, fo daß die menſchliche Freyheit eine Freyheit der Gefinnung, -niht der Handlung ſey; — welche Annahme in einer Note des Prof. Kiefer als auf falfhen Anfihten des Verhaͤltniſſes der ſich nothiven: dig wechfelfeitig befhranfenden Freyheit und Nothwendig- keit überhaupt beruhend, zu widerlegen und. die menſch⸗ liche Freyheitz retten verſucht wird, 4.35%. 1 St. ©, 51— 75. Das vermeintlide Abftoßen der Merallnadeln durd den ftrei: chenden Finger; cine efectrifche, und nit eine thie: rifeh magnetifhe Erfheinung. Bon Profefor Dr. Kie- fer. Jrrthuͤmer zu widerlegen nügt ebenfalls der Wahr— heit, indem dieſe hierdurch reiner dargeftellt wird. — Prof. Wolfart in Berlin fagt befanntlih (Erlaͤuterun— gen zum Mesmerismus. Berlin 1815. ©, 99, daß fein Finger -die Magnetnadel an jedem Pol niederbeu: gend abfioge, fo daß fie faſt nach dem Boden gerichter, wie angeffebt ſtehen bleibe, und felbft ein ſtarker Magnet fie nicht fogleich bezwingen fönne, und fegt dieß mit dem thieriiden Magnetismus in Beziehung. Der Vf., wel: cher diefe Forfdung bey Hr. Prof. Wolfart felbft ge: fehen, unterwirft fie hier einer auf eigne vielfältige Er: perimente geflügten forgfältigen Unterfuhung, deren Kefultat ift, daß hier fein Abfloßen, fondern eine Anziehung der Magnetnadel vorhanden fey, daß nicht der Finger, fondern die geriebene Glasplatte anziche, und daß diefe Anziehung rein electriſch fey, wie ſich durch verfchiedenartig angeftellte Verſuche, und vorzüglich anı Electrometer nachweißen lafe. Das Experiment fann jeder an einer beweglichen Bouffole wiederholen. — Zum Schluß die Enthullung der Charlatanerie eines englifchen Shemifers, Godwin Knight, welder das ihm für fei: nen Preis feile Geheimniß zu befigen vorgab, die mag: 77 — 2219 etnadel zu dirigieren, welches Geheimniß wahrſcheinlich nur in dieſem electriſchen Kunſtſtuͤckchen beſtand. 53%. 1 St. ©. 76— 402. Geſchichte eines mit merkwuͤrdigem Hellſehen und Divina— tion verbundenen Somnambulismus. Von Dr. Lechler in Leonberg im Würtembergifhen. Die Wuͤrtemberger Somnambulen ſcheinen jetzt in Deutſch— land ſich des Vorrechtes zu erfreuen, eine höhere Stufe ihres Hellſehens zu erreichen, als bey vielen der obigen Somnambulen. der Fall if. Die Kranfe, ein Madden ron 24 Jahren, litt ſeit 5 Jahren an Kraͤmpfen man⸗ cherley Art, gegen welche ſie im Jahr 1811 magnetifche” Hufe fuchte, durch welche fie bald zu einer bedeutenden. Soͤhe des Somnamtulismus gebracht wurde, wo nun die gewoͤhnlichen Erfheinungen des Sehens mit verfehloffe: en Augen uſw. ſich einftellten, Am merfwürdigften iſt hier ein 2aflündiger Somnambulismus, in welchem fid) Ahr Sernfehen im Raum und’ in der Zeit aufs Hoͤchſte feyerte. Sie fah in demfelben Höchft beffimmt, wie ein Fönigl. Raufer dem in Stuttgardt befindfihen und fie befuchen wolfenden Hofmed. v. Zager eine Drdre brachte, nah Zudiwigsburg zu Fommen, was fih, wie fi nachher ergab, im derfelben „Minute zugetragen hatte. Eben fo beſtimmte fie Yichtig einen Tag voraus, daß ihre Schwe— fer mit dem Hofmedifus v. Klein nad’ Stuttgardt zu: rüdreifen werde, obgleich in dieſem Augenbli die Anfunft des Hrn ve RL. nicht einmal geahndet werden fonnte. — Dann folgen auch hier Phantaſiebilder ihres ſich ihr all: -mählig nähernden verftorbenem®Baters und ihrer Sefhwi- fer, welchen erfteren fie bittet, fie doch mitzunehmen umd aus dem irdifhen Leben zu erloͤſen, und wo der Arzt die Folgen, wenn ihre Phantafie ihr das Traum: bild vollends in ihre Arme führe, auf geſchickte Weife nur dadurch verhindert, daß er die ale des Waters übernimnit, und ihr ihre ungeziemende Bitte verweiſet. — Eine Erfahrung, welche, wenn man nod gegen alle gefunde Pſychologie die Wirklichkeit: diefe Phantaſiebilder behaupten wollte, fie. auf die bundigfte Weife auf ihren wahren Werth zuxuͤck führt: — Zufegt ſpielt auch hier der verſtorbene König in Würtemberg eine Rolfe, indem die Somnambule den Unwillen deſſelben uber den Mag: netiſeur, wie durch ein’ fpäter erfchienenes und hier abge drucktes Reſcript bewiefen wird, vorausfieht, und ihrem Magnetifeun anzeigt. 6.,Ein bfindessMäadchennsfieht mit den Singerfpigen. Bon Dr. Nees von Efenbed, Die auch in. mehrern deutihen: Zeitihriiten erwähnte, in England zu vielem Streit Gelegenheit gegeben. ‚ha: bende, aus- dem Jonrnal.ide, Phyfique entlohnte, Ge: ſchichte der bfinden und mit den Bingerfpigen ſehenden Margaretha MAvoys bey welcher vorzuglich intereſ⸗ ſant iſt, daß ſie nun vermittelſt einer Glaſplatte, auf welcher ſich die. Lichtfirafen von den Db,ecten abſpiegeln, und welche ſie mit den Fingern taftend beruͤhrt, ſieht, woraus das Sehen offenbar ein eigenthuͤmlich erhoͤhtes Taſten, ein Taſtſehen iſt. — Dieſe hier ausfuͤhrlich er: zaͤhlte und mit mannichfaltigen Urfachen« beisgte Thatſa⸗ he iſt nicht nur in England, fondern aud sin Deutſch⸗ land von demenigen, die, gleichwie der Hund den Mond anbellt, was ihnen nicht erklaͤrlich iſt, für nieht moglich BET EERE - . von ‚doppelter Bedeutung iſt daher die im folgenden Wirkungen vSellung-von Krankheiten. no: halten, als auf Trug. beruhend angefochten werden; — Stuͤck des Archivs erzählte Krankheitsgeſchichte, mo dieß Taſtſehen der Finger‘, zum vollkommenen Sehen mit den Fingern und anderer Theile der Haut geſteigert iſt, und wo das Sehen nad) denfelben optiſchen Sefegen ge: ſchieht, wie das Sehen mit den menſchlichen Augen. > 7.58. 261. ©. 3—180. Das magnetiſche Sepäftnip &Baqgued und der durd daffekbie - erzeugte Somnambulismus Nach Theorie und Erfahrung. Bon Brofeffor Dr. D. ©, Kiefer: Mit einer Abbildung des Baquets. Der Vf. geht hier, fer. nem im 2 ©t. des 2ten Bands. ousgeſprochenen Grund: fage. getreu, den ſtreng wiſſenſchaftlichen Weg fort, um N die Lehre des thieriſchen Magnetismus durd ‚Theorie und Erfahrung immer mehr, gu verpollkommnen, ahne fih an das Gerede derjenigen zu fehren, - 6 den thieriſchen Magnetismus bloß als ein. Gaufelfpiel ou Phantaſte betrachten, bald ihn als etwas Uebermenſchli— ches der Sphäre des menſchlichen Wiſſens entziehen u Ten, und nur dur; den Glauben: erreichbar shalten.‘ > j Der Zweck diefer Abhandfung iſt nichts — als die Unhaltbarkeit der mesmeriſchen Theorie, von der Wirkung des Baquers;stheoretiih und practiſch nachzu⸗ weifen, und darzurhun, daß das Baquet nicht, wie Meb- mer und ſeine Anhaͤnger meinen, nur dadurch wirke, daß es von dem Magnetiſeur magnetiſtert, de h. mit magne⸗ tiſcher Kraft, geihwängert-fey ,; ſondern daß das Baquet aus eigner ‚Kraft wirke, alfo, als ein ſelbſtſäändiger anorganiſcher Magnetiſeur angefehen werden muſſe Die Abhandlung ſelbſt zerfaͤllt in mehrere Wtheilun⸗ gen und Ueberſchriften. Nach der Einleitung, in welcher. einige Bemerkungen uber den im Magnetiemus fih offenbarenden Weltgeiſt hingeworfen find,“ und die ganze folgende Unterfuhung auf die nahere Erörterung von aFragen zuruͤckgebracht tft, folgtia. Mesmers Ba: quet, mit Meemers und Wolfaris eigenen Worten ber fhrieben, woraus hervorgeht, wie. wenig Mesmer mit ſich ſelbſt ber die; Theorie des Baquets einig gewefen. 2. Die Rhabdomantieund die Bendelfhwin: gungen. Die bisher. noh ganz: unerflärten.Erfcheinun: gen des Schlagens der Wunfcelruthe (Baguette) in. der, Hand der. Metallfuͤhler, u. des Dfeillivens des Pen— dels ber verſchiedenen metalliſchen Subſtanzen, ı merden hier auf die hoͤhere Wechſelwirkung zuruͤckzuführen gez ſucht, welche, nicht galdaniſch, electriſch oder phyſiſch⸗ magnetiſch zu nennen, zwiſchen lebenden Orgaͤnismen und dieſen Subſtanzen unfaugbar Statt finder, und es wird in dieſer Beziehung zuletzt die Frage aufgeſtellt; „Sind die im Baquet wirkſamen Subſtanzen, vielleicht nur und allein dieſelben Subſtanzen, welche auf Merale fühfer einwirfen, und. fuͤr welche: diefe Rnabdomanten Empfanglichkeit Haben *, 3, Die vermeintliden des magnetifhen Eiſens zur Da kein beftimmter Berfuh bekannt iſt, um zu erforfchen, ob das mag ti⸗ ſche Eiſen, deſſen Heilkraͤfte wohl nicht zu fäugnen, durch feine phyſiſch-magneliſche Kraft, oder vermoͤge einer 6%: herh organifden Rraftiheilend wirfo, de h. alſo ob das * Eiſen nicht auch unmagnetiſch dieſelben Wirkungen wie Yy 1221 Ba J dieſes aͤußere, ſo wird auf dieſe esligteit einer beſon⸗ 8, welche: vielleicht bey ‚dern 'metallifchen Kraft des Er ®r jenen Heilungen gewirkt,n sure Und au jegt/üm Magnat a gemacht. 4. Dieſes Baquet. ae nn hatt d durch eine Abbildung erläuterte Angabe des Snvsfolgenden Verſuchen angewendeten va ueis Red hrs Cs beſteht, von Mesmers Baquet — at hend „aus einem einfachen, ‚Eifenfhladen, — Hlag und Waſſer enthaltenden Kaſten, mit wel- J0 Mine daß das Baquet vorher, oder während der Be: tung -magnetifiert ‚worden ware, von Kranfen in ifeindung gefge werben. 5. Geſchichte eines durchs anmagnetifierte Baquet allein erzeugten v Sömnambulismus ud hierdurch geheilter ” Epifepfie Für im mehr als einer Hinficht hoͤchſt merlwuͤrdige und mit beſonderer Treue find Ausführlich: keit erzählte: Krantheitsgeſchichte Weils naͤmlich iſt fie voͤllig ih ſich geſhloſſen, und zeigt, wie mit allmaͤhligem Enſtehen des Somnambulismus die Krankheit gleichſam in dieſen uͤbergieng, und mit dieſem ſpaͤterhin verſchwand, alſo wmelaſtatiſch geheilt wurde; heils, und was hier das 4 ‘ Birhfigfte iſt, entfland der Somnambulismus bey: dem Mahrigen Knaben bloß und allein, indem der Kranke fi an das unmagnetifierte Bu quet festey ſo daß alfo "die felbſtſtaͤndige Wirkung des Baquets hierdurch vollig 3 “erwiefen iſt; theils endlich erhärtet fie die Erfheinung der Verfeßung der Sinnesorgane, in diefem ‚Falle bloß des Gefihtsorganes, an andere Theile des Körpers, auf eine ar, welche, fo weit hier. Verfuche zu machen, faum etivas za wünfgen uͤbrig laͤßt. Der Knabe fah vorzüglich mit vd ingerfpigen und mit. der Nafe, mehrere Monate \ "Hang. täglich faft eine Etunde Tang,' außerdem mit den en mit den Knoͤcheln der Sand und der Finger, mit dem Ellenbogen, den Schultern, mit der Magenge⸗ and, mit dem Kinn. und mit der Geſichtsflaͤche. — Merkwuͤrdig, und hier zuerſt durch eigne Verſuche bewie— “fen, if, daß dieß Sehen nit ein. Ferntaften , fondern gleich dem Sehen mit den Augen durch die Lichtſtralen vermittelt war, daher optiſchen Geſetze folgte. Jedoch var die Intenſitaͤt der Lichtempfindung geringer, als im . asfunden Aug, daher Sonnenlicht, ſelbſt durd ein Brenn- ‚a concentrierte®, feine Blendung erzeugte, — An— dere merkwuͤrdige Verhaͤltniſſe ſind unter der Ueberſchrift; — und Ueberficht am Schluß dieſer Kran. heitsgeſchichte in 15 Saͤtze zuſammengezogen. — Es folgen unter der Ueberſchrift: Vorlaͤufige Schluß— bemerfungen in 8 Nummern practifche Rathſchlaͤge ber | die Art der Anwendung des Baquets, welche wir . mit Recht allen Aerzten, die das Baquet zur Heilung von | &rantpeiten anwenden wollen, glauben empfehlen zu koͤn⸗ nen, Es werden hier folgende Gegenſtaͤnde eroͤrtert: Ch) Welche: Krankheiten durd das Baquet heilbar feyn \ moͤchten; wo der Vf. den Manchem vielleicht zu keck aus: geſprochen ſcheinenden ſich aber wiſſenſchaftlich vertheidie „gen laſſenden Sag hinftellt: daß er es für Frevel an der "Heiligen Sache dis Magnetismus hefte, zu behaupten, N unter ‘allen chroniſchen Krankheiten, ſelbſt ſolchen, che in organiſch n Fehlern begründet find, ſich auch ur eine finden koͤnne, welche durchs Baquet nicht zu * ſey, ara daß er jede Krankheit, welde durch dy— ER ae nn * Darſtellung „1222 nawmiſche Mittel’ heilbar ſey, au für durchs Baquet heilbar halte, ſobald nur die zur Heilung noͤthige Zeit und die uͤbrigen Bedingungen der magnetiſchen Hei— fung gegeben ſeien. Dieß letzte führt 9 zur naͤhern Be— ſtimmung der richtigen Anwendung, wo der Bf, ſich ges gen die gemeinjhaftlihe Behandlung erflärtz 3) die Bes handlung dev ſich haufig einſtellenden krampfigen Er: ſcheinungen angiebt; 1 Nicht mit den Stunden der Be handfung zu wechfeln raͤth; 5) Ale magnet. Manipula- tionen während der Behandlung mit dem Baquet zu ent fernen wuͤnſcht, um reine Nofultate uber die Wirfung des Baquets zu erhalten; 6) Eben fo alle pharmaceutiz ſche Mittel waͤhrend dieſer Zeit verbietet; D Die Quanti⸗ taͤt des Baquets in — zieht, und endlih 8) vor der leichtſinnigen Anidendung diefes Mittels, deſſen Wir— füngen durchdus noch nicht zu berechnen ſind, warnt. — Die Kupfertafel giebt eine Abbildung des vom Bf. ange— wendeten Baquets in feinen Theilen im vertikalen Durchſchnitt. U. Eritifen erſchienener eisrifien über den thierifgen Magnetismus, In vorlie: genden Heften finden ſich —— — Yngeigen von fol: - genden fieben Schriften: *. Soh. ©tieiglig uͤber 9 chhieriſchen Magne⸗ tiſsmus. Hannover 1814. 8. Von Prof. Dr. Nees v. Eſe bed, Mit Sronie wird! ihr eine höhere Anficht zu & jelegt, als fie enthalt. Eine Art der Critik, we ſtatt beabſichtigte Verſtaͤndigung wohl nur zum — werden möchte, . R. Chr. Wolfart, der Magnetismus gegen bie Endes Hufelandiſche Schrift uber den thier. Magn. in feinem Werth behauptet: Berlin, -1816. 8. — Bon Prof. Dr. Rees von Eſenbeck. Wolfarts Verdienft der wurdigen Vertheidigung des Magnetismus wird ans erfannt. — 3. Annales du Mägnetisme anımal, Paris 1815, 1810. 8. Cahier 15—30. Ein dur‘ zwey Stuͤcke durd: laufender Auszug diefer beſonders wegen der enthaltenen Unterfuhung über die frühere Gefhichte des Magnetis: mus nicht unwichtigen Zeitſchrift. 4. Briefe uͤber eine magnetiſche Kur von einem fief: Tandifchen Landprediger, Dorpat, 18106. 8. Von Nrof. Dr. Nees von Eſenbeck. Ruhige, zweckmaͤßige einer in mehrerer Hinſicht merkwuͤrdigen magnet. Geſchichte. 5 J. K. Lichtenſtaͤdt, Unterſuchung über den thieriſchen Magnetismus. St. Petersburg, 1816. 8. Von Prof. Dr. Nees von Eſenbeck. Practiſch, ni: tern, beſonnen, aber ohne eigne Anſicht, die nicht im Zweck der Schrift Tag. 6. J. Demſchick über den thieriſchen Magnetis— mus. Münden, 1816. 8. — Von — vu. — Alter, blinder Widerfpruc in neuer ungeſchlachter Form, ;» 7” 8 Bodenmulfer über das Verhaͤltniß des Schlafens und des Wadhens zum Mesmerismus. Von Prof. Dr. Nees von Efenbed. Unberufen; eine nicht geradezu verwerfliche Anſicht in naturphilofophifcher Form unbeholfen vorgetragen, IH, Notizen, Anfragen, Bemerfungen uſw. über den shierifhen Magnetismus, Ent 1223 haͤlt in vorfiegenden Heften folgende Ueberſchriften: Meue Schriften über den thierifhen Magnetismus, (12 an der Zahn. — Anfündigung: des Wolfartihen neuen Askfe- piaions. — Ein Beytrag zur Gefhichte des Celbfimag: netifivens, von Dr. Earl Burfy in Kurland — wahr: ſcheinlich nur Wirfung des Baquets.) — »Somnambu- lismus’spontanaeus wey Falle aus engliſchen und ame ritanifhen mediciniſchen Zeitſchriften). — Verhuͤtung des Mißbrauchs mit magnetiſchen Kuren. Gerordnung daruͤber in Bayern und Heſſen). — Jedem Endhefte eines Bandes iſt ein vollſtaͤndiges alphabetiſches Sachregifier angehaͤngt. S Die Sduld, . Trauerſpiel in A: Aeten,, von Adolph Muͤllner ufw. [Journal d. Savans September 1816.] Unfre Abſicht fann hier nicht feyn, von, allen Trauer: fpiefen, die in Frankreich, Deutſchland oder anderwaͤrts erſcheinen mögen, Nehenfhaft zu geben; das vorliegende aber fheint uns darum Aufmerffamfeit zu verdienen, weil e8 die Hoffnung): einer. Ausgleihung zwifchen den beyden Partheyen, die ſich jest Die tragiſche Bühne ſtrei⸗ tig machen, zu erregen ſcheint. Schi meyne hier die ro— mantiſchen Dichter, welche nachdem ſie den Norden überzogen haben, ſchon den Süden bedrohen; und die chaffifhen Dichter, die im Süden ih m eil, war ohne Hoffnung auf Eieg, verteidigen. Hr Müll: ners Trauerfpiel ſcheint von dieſen beyden fich e gegen: ſtehenden Dichtarten etwas zu haben und ſie zu vereini⸗ gen, in foweit eine ſolche Vereinigung moͤglich iſt. In Wien und in den Haupiſtaͤdten Deutſchlands machte die— ſes Trauerſpiel das groͤßte Gluͤck, die deutſchen Journale aben den Verfaſſer mit den. größten Eobeserpebungen überfchüttet. Man hat ihn mit Schiller und Goͤche ver: glihen; ihn Shatefpear nahe geitellt. Hr. Muüner felbſt außerte ſich uͤber dieſes uͤbertriebene Lob. Er weiß, beſſer als irgend jemand, wie hoch das Verdienſt ſeiner Arbeit zn ſchaͤtzen iſt, und er außert es mit einer Offen⸗ heit, die ſeinem Charakter ebenſo viel Ehre macht als fein Trauerſpiel ſeinem Talente. Er wagt ſogar, zur Unterſtuͤzung ſeiner Meynung, den claffifhen Ariſto⸗ ies amzufuͤhren. Kann man nicht ſich ſchmeicheln, daß ein fo treffliches Genie, durch fortgeſetztes Nachden- fen und Vergleichen endlich feinen Sandsleuten zeigen wird, wie der alterthuͤmliche Geſchmack ſich dem Ge: ſchmack einer: jüngern Nation anſchmiegen muß, um Worte zu liefern, die Her und Berftand zugleid) befrie⸗ digen: wie man romantiſch ſeyn kann, ohne Lebertrei- bung und claſſiſch ohne kalt zu ſeyn, und daß er ſo das wahre deutſche Trauerſpiel faͤnde, das Goethe und beſon— ders Schiller ſo lange und auf ſo verſchiedene Weiſe geſucht aber wahrſcheinlich nie gefunden haben, da fie ben jedem neuen Berfuche einen andern Weg einſchlugen? Obgleich Muͤllners Trauerſpiel von der. romanti— ſchen Kritik fo günfiig aufgenommen worden, koͤnnte e3 doch, und mit großem Rechte, von der claſſiſchen in Anfprud genommen werden. Die Regel der drey Ein: heiten iſt darinn ziemfih genau beobadtet. Das Stud fängt des Abende an und endet um Mitternacht des fol: — en SE 1224 — Zages. — “Fällt zwar nicht immer in mfelben Zimmer aber u. in demfelben Schloſſe vor. Die Handlung iſt unvermiſch Ba f fteht in der" Enthüllung eines gu Ihe infaz ang "hrechens vor den Au gen aller derer, die darein verwidel — Acc 2 172% ind, Der Berfal fer hat fi) weder. jenes Pompes noch je. Tpeaterfpiels bedient, das ſelbſt das. clafjifihe Trauerfpr.. waren ‚gr braudt und mißbraucht: hat: weit sentfornt 'r: , f iefen- den Verfonen zu haufen, hat er ſich faft mit. ra; — —— gſtlicher Genauigkeit an Horatzens Vorſchrift gebunden: Neck, _, loqui perſona laboret’; denn er hat im Ganzen +, viel ber fünf Perſonen; felten bringt er mehr als drei, zugleich auf die Bühne, kurz, flatt,. wie einige roman: tiſche Dichter, ein Trauerſpiel in sein-oder zwey Banden igefchrieben zu haben, das nicht anders auf die Buͤhne gebragt werden: kann, als wenn vorher die Halfte, da— von weggeflrichen iſt; uͤberſchreitet das feinige nicht die gewöhnliche Zeit, in der die Aufmerkfamfeit der Zus ſchauer bey der Vorſtellung geieffelt werden fann. Wenn aber auch Hrn Mülners Trauerfpiel durd die Anordnung nicht zur romantifhen Schule gehört, fo nähert es id ihr doch durch die Ausführung. Die Sitten find gan aus der neuern. Zeit und gehen fogar in jenes Mittelal- - ‚ter zuruͤck, wohin die Lehrer jener: Schule fo gern ihre Dichtungen verſetzen. Die Perſonen, obgleih aus den hoͤhern Ständen, find in ihrem häuslichen Verhaftniffe gefchildert. Cine if ein Kind von ungefähr 12 Jahren, deſſen Natürlichkeit und feine Meuterey fich zu fehr von E den edlen Formen des claſſiſchen Irauerfpiels enffernen. Diefes Edle mangelt: ebenfalls ‚in der Rolle des. Heitz knechts, der etwas Wichtiges erzählen foll und dieß in ei⸗ nem Style thut, der zu ſeinem Stande mehr als zum Trauerfpiel paßt.- Ucberhaupt, bemerft man ben rar mantıfhen Geſchmack befonders in den Charakteren; fie Haben mehr individuche als ideale Waprheitz die Na— tur zeigt ih zu blod; der Verfaſſer denkt nicht genug am“ die, von dem Mahler des Eudorus und Oymodoces’ fo gut ausgedrüdte Vorſchrift zu verffeden und. zu verfhonern. Die zu wichtige, Benugung des Aber: alaubens des 10ten Jahrhunderts, eines Aberglaubeng, der nichts Edles hat, ſchadet auch der Würde des a ee N nd ra ea ſchen Trauerfpiels; der Versbau, welchen. der Verf. bes folgt, ift der der romantifhen Dichter, die bey jedem neu auszudrüdenden Gefuͤhle, zu einem, neuen Verse” maaß übergehen, Ich habe noch nichts von der Verwidelung gefagt; fie iſt fehr einfach; allein die Erzahlung des Vorherge gangenen fehr verwickelt. Ich will verfuhen meinen Leſern einen Begriff davon zu geben. Ohne den Zucck des Dichters hier zu enthüllen, muß id anführen, daß der Gegenftand- feines Stuͤcks kin Brudermord if. Da er aber doch diefen nicht auf Die Bühne bringen wi “fo verfällt er auf folgenden Ausiveg. 9. Edwin, letzter Graf von Derindur, ein mächtiger Herr in Norwegen, hatte Feine Kinder. Gein Name wollte -erlöfchen und feine Lehen der Krone zuridfalten, als feine Gemahlin fhwanger ward, Er muß fi Könige zum Heere folgen, und die Gräfin geht, auf din Kath, des Arztes, ing Bad nad Barege. De 07225 ‚Zeit der Refigiondfriege. Die Gräfin, ald Proteitantin, ‚ ‚glaubte, unter ihrem Nahmen, in einem tatpolifchen Lande nicht fiher Tih aufpaiten zu koͤnnen; fie nimmt den Nahmen eines katholiſchen Haufes an, bag ihr die Erfaubniß dazu gibt, In Barege wird fie glüfih von einem Sohne entbunden , den fie Hugo nennt; ihre Ge⸗ ſundheit aber und der Rrieg erlauben noch nicht, ihre Ruͤckkehr ins Vaterland. Nah zwey Jahren ſtirbt ihr Sohn; die Gräfin iſt untroͤſtlich. Eine fpanifhe Dame hilft ihr Heraus; fie uͤberlaͤßt der Grafin ihren zweyten - Sohn, der in Hugos Alter fteht, und mit diefem ange: nommenen Sohne fehrt die Gräfin nah Normegen zu: ruf. Dem Grafen Derindur ftellt fie ihn als feinen wirklichen Sohn vor, und bewahrt ihr Geheimnif bis zu dem Augenblick, wo ihre Ehe zum zweyten male fruchtbar wird, Nachdem fie von einer Tochter entbun— ‚Den worden, enfdedt fie dem Grafen alles, außer dem Rahmen der wirffihen Mutter, den fie nie zu verra: then, geſchworen hatte; fie wollte fogar daß die Sache zwiſchen ihr und ihrem Gemahle geheim gehalten wurde; nad ihrem Tode aber glaubte der Graf dem Ronig die Seſchichte entdeifen zu müffen, die Antwort des Monat: ‚hen war ein geheimes Diplom, wodurch dieſer Fürft, der den Nahmen Derindur auf die Nachwelt fortgetragen wiſſen wollte, dieſen Rahmen und alle Familien: Güter demjenigen verlieh, dem Edwin Diefes, Dipfom vor fei: nem Tode einhändigen würde, Das fpanifche Kind, fo mit allen Würden einer not: wegiſchen Familie bekleidet, ift die Hauptperfon unfers porliegenden Trauerfpiels; dieſes muß der Dichter zum ‚Brudermord führen; wir muͤſſen wieder zurüudgehen, um zu erklären, auf welde Art er dazu kommt. Man hat erſtaunt feyn muͤſſen über die Handlung jener ſpaniſchen Mutter, Die einer Fremden ihren Sohn hingibt, und fi verdammt, ihn nie wieder zu fehen. Donna Laura Cfo heißt fie) war fehr aberglaͤubiſch. Sie Tiebte ſchwaͤrme⸗ iſch ihren äfteften Sohn, und war zum zweyten male ſchwanger, da ihr Gemahl als Statthalter nah Amerifa gefhift ward. Eine Zigeunerin ſpricht fie in den Saffen zu Tafavera um ein Allmofen an. Laura ſchlaͤgt es ab, und die abgewiefene Zigeunerin raͤcht fih durch eine Wahrſagung: wenn Laura von einem zweyten Sohn ent: bunden wird, wird dieſer feinen Bruder morden; bringt fie ein Mädchen zur Welt, fo wird der Cohn, den fie ſchon hat, feine Schweſter ums Leben bringem Man be: greift jest, wie Die leiptgläubige Laure fo ohne Schwie: ‚tigkeit ihren zweyten Sohn der Derindur, mit der fie zufammen im Bade zu Barege war, überlaffen fonnte, Bir fahren fort. 7 Die beyden Kinder der Laura wuchſen heran: der ältefte Don Carlos in Spanien, als Erbe dis Don Ba: leros; Der zweyte in Norwegen, unter dem Namen Hugo, als Sohn des Grafen Derindur. Don Carlos fommt zu dem Alter fi zn vermahlen; man vermahlt ihm, aus ehrgeizigen Nuͤckſichten, die ſchoͤne und edle Efoire, die er anbetet aber von Der er nicht geliebt wird. Hugo erfährt, beym Tode feines Vaters, alles was dieſer von feinem Geheimniffe wußte. Er denft auf feine Vermähfung, all fein Streben geht dahin feine wahren Eltern aufzufinden. Die Sache ift ſehr ſchwierig, weil er von ihnen nichts als A Turn ee Hält fih für Hugos Schweſter. Taͤuſchung Wahrſcheinlichkeit. 1226 den Nahmen ihres Landes weiß. Indeß geht er nad Spa⸗ nien; dort trifft er Don Carlos, und ohne zu wiſſen, daß der ſein Bruder iſt, faßt er fuͤr ihn die innigſte Freund: ſchaft; ungluͤcklicher Weiſe aber entflammt ihn auch die heftigſte Leidenſchaft für Elvire. Elvire theilt gleiche Ge⸗ fuͤhle, und weiß ſie ihm nicht zu verbergen. Carlos ſchwa⸗ che Geſundheit erzeugt bey Hugo eine ſtrafbare Hoffnung die Elvire nicht zerſtoͤrt. Liebe und Freundfchaft tämpfen in dem Herzen des jungen Grafen, Er rettet, bey einem Stiergefechte Carlos Leben, indem er fein eigenes wagt, Aber Eiferſucht erwacht in Carlos Bruft, und man fennt fpanifche Eiferſucht. Elvire vertraut dem Grafen, dag ihr Gemahl feinem Reben nadjftelle; Hugo geht, um ſich mit ihm auszuföhnen: er findet ihn auf der Jagd, einfam in einem Walde, ohne von ihm gefehen zu merden, Alle Leidenſchaſten erwachen in ihm ; verlegt auf Carlos an, der Schuß fälr, und der Brudermord ift vollbracht. Kurz darauf vermaͤhlt fi die leicht getroͤſtete Elvire, dog ohne 28 — dem Moͤrder ihres Gatten urch Die Erzaͤhlung der Vorgeſchichte zu di Trauerſpiel Haben wir faft das Yanze Stier it legt, denn faſt das ganze Stuͤck befdjäftigt fih mir dir Enthülung deſſen, was wir unfern 2efern eben erzählt haben. Das Stüd fpielt in Norwegen in dem Schloſſe wohi 90, nad feinem Verbrechen, Eloire zu bringen t, nebft Dito, einem Finde von zwölf Jahren Ivirend Sohn. Serta, Die wirkliche Tochter enen Grafen Derindur. wohnt bey ihnen und Im erften A bloß die Charaktere aufgeftellt, Man fieht ae beftige Liebe, eine Liebe Die von der Eiferſucht getrußr wird, von Gewiſſens biffen, und. befonders von der Angft die die duͤſtre Heftigfeit ihres Gemahls ihr einflögt. Ser ta liebt mit fanfterer Liebe den, den fie für ihren Bruder halt ; ihre Seele ift reiner, ihr Charakter ruhiger nach⸗ denkend. Dtto zeigt, in feinem zarten Alter, allen Stof; alle Wornrtheile des Bandes mo er geboren mard und nach welchem er fich immer fehnt. Er liebt feine Mutter aber er fann ihren neuen Gatten nicht als Vater anfehen. Die Abroefenheit Hugos und feine Gefahr, da er ſich auf der Jagd verirrt haf, führen dieſe erffe Entwickelung her: bey. Der Act ſchließt mit Der Anmeldung eines großer fpanifhen Herrn, und mit der Nachricht von Hugos Ruͤckkehr; allein feiner von beyden erfceint. Sm zweyten Act entdeckt Hugo, ziemlich ohne Nork das Geheimniß feiner, Geburt an Serta. Diefe theilt es Elviren mit. Es enfffeht daraus eine EiferſuchtsScene zwiſchen Elviren und Hugo, eine Erene, die in etwas den Anftand der Bühne verlegt, und gar nit Hieher zu gehören ſcheint; fie erinnert aber die benden Gatten an den Zeitpunet ihrer Verbindung, und an Carlos Tod, der ihrer Qermählung doranging. Diefe Erinnerung, trau- rig und beunruhigend für Elviren, ifffür Hugo ſchauder⸗ Haft, da er grade an dieſem Tage Carlos tödrete. Seine Einbildungstraft wird gefpannt, Geniffensbiffe foltern ihn, Don Valeros tritt auf, und Hugo glaubt den Sat: ten ſeines Schlachtopfers erſcheinen zu fehen. Die natuͤr⸗ liche Aehnlichteit zwiſchen Vater und Sohn, geben dieſer Don Valeros iſt Garlog Vater; er war der Gemahl von Donna Paura, die er 77_ - 3227 in Amerifa verloren. Bey feiner Ruͤckkehr nach Spanien hatte er den Leichnam feines während feiner Abweſenheit ermordeten Sohnes im Sarge fehen wollen. Der Anblick Diefes Leihnams überzeugte ihn, dag Garles meuchlings umgebracht worden und Rache fordere. Andre Zeichen braten ihn auf den Bedanken, er würde deſſen Mörder im Norden finder. Er reiſet umher, um ihn zuientdeden, Doc weiß er nicht od er, wenn er ihn gefunden, Die Kraft ‚haben wird, Race an ihm zu nehmen; denn in ihm kaͤmpft ein doppeltes Gefühl, Abſcheu und Wohlwollen gegen Diefen Mörder, den er nicht Fennt. Während dieſer Er: „zahlung mit der der’ Act fchlieht, wird Hugo zweymal Aübel, und endlich fallt er in Ohnmacht. Im dritten Aete wird die Entdeckung volllommen. Valeros hat ſchon Argwohn gegen Hugo gefaht. Eine „Scene mit Otto, den er über Hugos Verhaͤltniſſe mit Ot⸗ 108 Vater befragt, treibt dieſen Verdacht aufs Hoͤchſte, ‚ohne ihn zu beſtaͤtigen. Valeros befragt Hugo ſelbſt ganz offen; durch Elviren oder. durch Euch, ſagt er, iſt Don Carlos umgekommen. Hugo ſtockt; er iſt halb uͤberwun— den; er faßt ſich aber noch, und betheuert bloß, daß EI: Dire am Morden ihres Gatten unſchuldig iſt. In der fol: genden. Scene unterliegt er. Efvire und Jerta treten ein, Baleros fragt Serta, ob fie Hugos Schweſter if; fiean- wortet: nein, während Elvire, ja, fagt. Die befon- nenheit führt eine andere herbey. Hugo P mals feine Geſchichte. Valeros erzählt dage % oder vielmehr die von der Zigsunerin und® andere Anzeigen uͤberzeugen zugleich Valeros, daß er Hugos Vater if, und Hugo daß er einen Brudermord Degieng, da er Carlos tödtete, Er hatte die Bürde eines bloßen: Mordes ertragen, der Brudermord sermalmt ihn, und er thut das: fhauderhafte Bekenntniß. Mitten ia der Betaubung, dem Schmerze, der tiefen Kränfung, die dieſes Geſtaͤndniß erregt, getroffen vom: vaterligen Flu: che, faßt Hugo den Entfäluß, und fpriht es aus; fein Verbrechen auf dem Blurgerüfte zu buͤßen. So endet der dritte Act; vielleicht ſollte dieß der letzte ſeyn. Der Gedanke aber, daß für ein Verbrechen, das nur daheim, nicht oͤffentlich bekannt iſt, die Strafe des Blutgeruͤſtes für den Verbrecher erniedrigend ſcheinen moͤchte, hat vielleicht Hn. Muͤllner abgehalten, das Stüd hier zu. fliehen; indeffen wäre Diefe nur ganz in der Zerne angedeutete Idee, Die Dem Zuſchauer ganz es frey ftellt zu zweifeln, ob fie ausgeführt werde, vielleiht mehr werth gewefen ald ein ganzer At, Der dem Trauerfpiele nod nad der Entwickelung angehängt ift, der eigentlich in. dem. Befenntniß befleht, Das von Gewiſſensbiſſen Dem Verbrecher entrifen wird. Indeß ift dieſer Act fehr fang; jede der handelnden Perſonen ſucht die Sache nach ihrer eigenen Aut zu ſchlichten. Serta will Bug m den Krieg fenden, er wird fein Berbregen durch ſeinen Kriegsruhm ausloͤſchen oder dort ſeinen Tod finden. Slyvire findet nar Retung in einer Krengen Babe, und in der göttlis Gen Barmherdigkeit. Valeros will Unfangs einen Zwey⸗ Kampf mit feinem Sohn, und mit eigener Hand Carlos Ermordung durch Hugos Ted ragen. Diefer bietet. ſei⸗ nem Vater feine Bruſt dar z Elvire fommt dazuz Va⸗ Faras wird erweicht, yerzeiht , und ſtimmt anf Elviren’s Erita für Buͤßung und Abfolusion, Jerta, als Proter j = — — — va; 1228 flantin, widerſetzt ſch dieſem, und erinnert Hugo Daran, daß auch er Proteſtant ift. Endlich, faßt Hugo: einen Ent: ſchluß. Er entfernt alle, um mit Elvirn allein zu blei- ben, und beyde erſtechen fig. 5 4 Ich habe oben ‚gefagt, daß die: wahre Entwidelung biefes "Trauerfpielg, das dem Hugn, fo zu ſagen, durch die Folter der Gewiſſensbiſſe entriſſene Geſtaͤndniß des Brudermordes: iſt. Dieſes Ziel ſcheint ſelbſt durch den Gang des Stuͤcks, und durch Tauſend andere Sachen, die ich hier unmoͤglich ale angeben kann, vorgeſchrieden zu ſeyn. Aus Diefer. Sdee entfpringen alle Schönheiten - des Studs; Hieraus. fHopft es feine Moral. Wenigſtens glaube. ih, dachte man fo in. Frankreid darüber; ich muß aber bemerfen, daß die deutfhen-Rritifer dem Dig: »ter einen andern Zweck unterfhieben, und daß er ſelbſt j weder auf jene noh auf unfre Geite tritt. - Gene Keitifer fanden in feinem Trauerfpiel den gluͤcklichſten Berfuh, der je in Deutfchland gemacht worden ift, das Fatum der Alten in das ZTrauerfpiel einzuführen. Der Verf. vertheidigt fih gegen eine fo wenig chriſtliche Abſicht; ur hat feinesmweges Dem groben Fatalismus das Wort vedın wollen. Gein, Zweck, ſagt er, war: „jenes Band der i „Saufalität, gewoben vom. blinden ‚Zufall, von „Fehlern und menſchlichem böfen Sinn, wodurd Das Ver— „brechen eines Menfchen von ganz gleihguftigen Umffänz ‚den, Die vor feine Geburt eintraten, abhängt, vorzule- gen.’ Sch weiß nicht, obdiefer Sas, in Der Ueberſetzung mei- nen £efern klar feyn wird; ich ſelbſt verſtehe isn im Ori— ginal nicht fo ganz — was ih davon weiß, ift, Dafxen diefer ſyſtematiſchen Art Den Gegenſtand eines Trauerfpiels ä zu betrachten, ale Mängel hergelommen find, die man dem- felben vorwerfen fan, Um dieſes myſtiſche Band der 5 Caufalisat bemertbar zu machen, has der Dichterfich abe gemartert, allenthafben das Wunderbare zu verbreiten. Diefe Idee braste ihn auf die Weifiagung der Zioey: nerin, ffatt deren er taufend andere. Erdichtungen haͤtte aufſtellen Tonnen. Eben daher kommt die Wichtigkeit, die er darauf-legt, Daß im erſten Act, wahrend Eloine die Harfe ſpielt, eine Saite an berfelben reißt, und fie fi im legten Act auf. diefelbe Harfe fügt, als fie fih ers flihtz daher ber ahndungsvole Traum bey Elvirn und Otto, der von der Vergiftung Hugos und feiner Mutter traͤumt; Daher Die Drohungen von. Garlos Leihnam, und die Erblifung der Nordliter, Die Valeros beſtim⸗ men, im Norden den Moͤrder feines Sohnes aufzufugens | Alles Erfindungen, wenig. wuͤrdig de Trauerfpiels. Ga Bolge dieſes Syſtems auf, Das die Negeln des Trauer friels a priori auffinden wid, Bat fih Hr. Muller zu ei⸗ nem ſonderbaren Mißbrauch Der Regeln des Contraſtes hinreißen laſſen. Die feurige Spanierin Elvire iſt aß Gegenſtück der kalten Norwegerin Jerta aufgeſtellt. HBue⸗ 50, Valeros, Dito, ſtehen im beflandigen Widerſpruch mit ſich ſelbſt. — Bey dem erſteren mar dieß ſehr nasurlih; — vielleicht iſt es fogar auch noch natur lich, daß Die beyden andern wechſelſeitig ſich angezogen und wieder zuruͤckgeſtohen fuͤhlen von einem Mann, dem die Natur fo vortheilhaft begabte, der aber ihren Vater und Sohn umgebracht hat. Hätte aber nicht ter Bir, bemerken muͤſſen, daß Contraſte aufgeftelft werden, um Ab⸗ wechſelung hervorzubringen, und daß ſie, wenn man allent — ee m halben auf fie fioßt, Einformigfeit hervorbringen! Mußte er nach diefen Gegenfägen' yon Eharafteren und Gefühlen uns nun auch no die Entgegenftellungen der Himmels: friche, der. ©itten, der’ verfehiedenen Religion aufftellen ; die Unordnung, Die in Hugos Seele herrſcht, Daraus herz leiten, daß er in «Spanien gebohren und in Norwegen erzogen ift, und ganz ernfthaft ung erzählen, daß Nord: und Sud:Vole einer Are find, die fih nie in einen Ring biegen foll ? durfte er den Geſchmack des jungen Ditofür Das fpanifche Coſtum in den Gang des Stuͤcks verfled: ‚den, und darauf einige tragifhe Worte gründen? Muß— te er, um die morafifche- Liebe der nordifchen Weiber bef- ‚fer hervorzuheben, in der Spanierin Elvire eine faft ganz finnlide Liebe mahlen? Das Streben ‚den Brote: ſtantism und Gatholicism auch einander entgegenzuftellen, Hat ihm auf noch unverzeihfichere Abwege geleitet, dem Satholicism hat er zuviel Aberglauben, dem Proteftantism zuviel Philoſophie untergelegt. Hugo, ala Proteſtant, weigert fih den Troft: und Beruhigungägründen, melde die catholiihe Religion ihm darbietet, und das iſt begreif- Hd; kann aber ein Proteſtant, ein Chriſt im Selbftmor: de eine Suͤhnung feiner Verbreden fehen! Kann Efpire, als Catholitin, nad folh einer That, noch glauben in "- Den Himmel zu gelangen ? Jh fürdte, unfer Dichter Hat, - um beyde Religionen im Gegenfag zu fielen, beyde et: was entftellt. Ueber die Unwahrfheinlichfeit der Gedichte, melde Sr. Müllner behandelt hat, will ih mich nicht auslaffen: $ in der Borgefgichte find der Unmahrfcheinlichkeiten viele; ‚man verzeihf dergleichen aber gewöhnlich y das Stuͤck ſelbſt hat deren wenige; faft koͤnnte man dem Verf. den Bor: wurf macen, daß er zu Eleinlide Mittel angewandt ha: ‚be. Daß Hugo im zweyten Act der Jerta fo. leicht feine Ge— ſchichte erzählt; .Sertas Unbedachtfamfeit im dritten, find vielleicht Heinlide Mittel und Unwahrſcheinlichkeiten zu: ‚gleih. Der Verf, bedienze ſich ihrer vielleicht nur, weil er nicht genug darauf Dachte, andere aufzufinden. Die Aurze Zeit, in der er ſein Schauſpiel geſchrieben, kann ihn entſchuldigen; nad einem fo glaͤnzenden Erfolg, den 4 ſeine Beſcheidenheit gar nicht erwartete , läßt ih vermw chen, Daß er ein neues Werk beffer überdenfen und aud: geilen wird In den Noten, die er uber die Analyſe er . nes Sournaliften gemadt hat, der ihn ganz unbedingt gelobt, ſieht man, Daß er uͤher fein Stuͤck viel nachge: dacht hat; daß er ſogar an feiner Hauptperſon einen Zehler enideckt, den feine Kritiker nicht bemerit hatten. Sugos Charakter iſt, wie Ariſtoteles es will, aus Gu— - tem und Boͤſem zuſammengeſetzt, doch heruſcht das Boͤſe au fehr darinn vor. Dieß iſt ein großer Fehler; er cha det dem Intereſſe, Das Die Rolle einfloͤßen foT ; unfere Leſer haben dieß gewiß gefühlt, und wir würden Hr. Müllner es hart vorgeworfen haben, wenn er es. nicht ſelbſt gefuͤhlt haͤtte. Der wahre Werth dieſes Trauerſpiels beſteht in der Entwidelung der. Charaktere, die alle trefflich durchgefuͤhrt find. Sn der Einfachheit der Handlung and befonders - in der immer fleigenden Schilderung von Hugos Smir a ſensbiſſen und ihrer wirklich ſchauderhaften Wirfene. Es liegt auch eine tragiſche tiefe Moral in der Einwirtung, welche Hugos Verbrechen auf alle ſeine Un gebungen ha. \ 1220 "Niemand kann in feiner Nähe gücflich ſeynz weder feine Semaplin, die ihre firafbare Neigung zu ihm ſich vor: wirft und ihn immer als einen Raub der duͤſterſten Schwermuth fieht, nod die fuͤhlende' Zerta die ihn an— betet und nur zu gut ed merft, daß er nicht gluͤcklich ifl; auch nicht der junge Otto, der in ihm den Mörder fei- nes Vaters zu ahnden ſcheint; endlich Tann Valeros felbft feinen zweyten Sohn in Hugo finden, ohne den Moͤrder feines alteften in ihm zu erfennen; fo viele Perfonen, un: gluͤcklich gemacht durch ein einziges Verbsechen, floͤßen wirklich den Schauder und das’ tragiſche Mitleiden ein, welche, nach dem Geſetzgeber der Buͤhne, die Leidenſchaf⸗ ten laͤutern ſollen. Cs laͤßt ſich viel vom einem Dichter erwarten der, nach Dem er 38 Jahre gewartet ehe er auf die Bahn trat, fih durch fol ein Probeſtuͤck antündiget. Her meiß, ob nicht die Critiker feines Landes, Die ihn fo günftig beurteilt, trog feiner ſtrengen Beobachtung ber Regeln, und fein Trauerfpiel unter die romantiiden Werke geftellt Haben, bemerfen merden, daß fie bisher dieſem Worte zuviel Ausdehnung gegeben haben! Woll— ten jie Diefes Wort nur gebrauden, um. von: Der Dichtart/ worinn alte Mythologie, Sitten und Ideen herrſchen, Die jenige zu unterſcheiden, in der neuere Religion, Sitten und Vorurtheile aufgeſtellt find; fo wuͤrden unſre Griti— fer gerne ihnen beyſtimmen; und wir koͤnnten ihnen auch in Sranfreich romantifche, mit dem glänzendften Erfolge, ehe Diefes Wort in Deuifchland gefhmiedet worden, 987 te Trauerjpiele zeigen; allein: wir werden nie darinn einflimnren einem Worte Die Kraft zuzuerkennen, allen Berirrungen. der Imagination, Der Verlegung aller vor⸗ gefgriebenen Regeln der Wahrſcheinlichteit, der wis derjinnigften Miſchung — des BVortreffligen, des Er: habenen und des Semeinen, des Pathetiſchen und Des Spaßhaften, zur Entfhuldigung zu dienen. Wir wollen eingeftehen, daß Shakeſpear und andere ihrer Nation gefalfen haben, ungeachtet dieſer Fehlers allein immet werden mir gegen den Irrthum fireiten, den man auf: fielen will, daß fie gerade. dieſer Fehler wegen gefallen Anden. Man konnte hier noch Die Verſe Des weiſen Ma- here anfüften: Quand sur une‘ persöonne em preiend se regler, C'est par sesbeaux cöles, qwil lui faut ressembler. Hr. Muͤllner ſcheint nad dem Wege, den er sidgeichta: . gen bat, [don hiervon überzeugt zu fern. Monte feine Ueberzeugung den Dichtern feines Vaterlandes fih mit rheilen! Dann: konnte die Annäherung, Die wir {m Mi: fange dieſes Auffages zu ahnen wagten, zur Zufrieden⸗ heit beyder Theile ſtatt findem Vanderbeurg, König Jugurd, Trauerſpiel in fünf Xcten, v. Adolpn-Mflner kim. uftt. [F. d. Say. Octobre 17:19 ’ Wir würden Dieits zweyte Trauerſpiek des On. Mullner gerne mit Stillſchweigen übergehen, wenn mir nidt von feinem erſten, die Schuld cine umſtaͤndliche Beurthei- lung gegeben haͤtten. Dieſe Orſtlinge eines Taͤlentes, das feine Jade nur dann erſt brachte als es zur vofffenim: nem Reife gelangt war, hatten une große Erwarrungen 1231 gegeben. Hr. Muͤll ner Hatte durch feine Befolgung der Regel der Einheiten bey einem Stoffe, der übrigens ganz Der neuen Zeit und ihren Sitten angehörte, uns die ſchmeichelhafte Hoffnung erfaubt, daß eine Annäherung, eine Ausfoͤhnung fogar zwifchen der klaſſiſchen Mufe der Alten und der romantifhen feines Vaterlandes zu Stande fommen werde; er felbft fehlen uns ganz zum Vermittler hierinn geeignet zu feyn. Der Ronig Sn: gurd vernichtet nun wenigſtens dieſe Tegtere Hoffnung, und wir fönnen unfere Lefer nit fänger in der Tau: fung laſſen. Indeſſen wollen wir ſuchen dieſes wirklich unangenehme Geſchaͤft, fo viel moͤglich, abzukuͤrzen. Bey unferer Beurtheilung der Schuld, bemerkten wir, daß die Einheit der Zeit und des Dris in dem Stüde ziemlich gut beobadtet war, Im In gurd ift es ſchwer, die Dauer der Handlung zu beftimmen und Die Scene iſt, nicht allein in jedem Acte fondern zmeymal mitten im Act, an einem andern Orte, Wir hatten dem Werfaffer gratuliert, Daß er das Pomphafte und jene The: aterfpiefe, Die oft fogar bey uns (den Zranzofen) ftatt Entwickelung der Leidenfhaften gebraucht werden, zu ent: behren verftand: im König Ingurd iſt keins dieſer Hüffsmirtel weggelaſſen, bier findet man ein Gewitter, einen Sturm, einen Schiffbruch, eine Schlacht, die mit einem Vact mit dem Teufel endetz ohne der Neminifcen- zen und der Traveftierungen zu erwähnen. Wir hatten aud Hn. Muͤllner gelobt, daß er niht mehr als fünf Perſonen gebraucht hatte: in dem neuen Stuͤck ſind ſo Fiele Rollen, daß er ſelbſt zweifelt, ob irgend eine deut: {che Truppe ftarf genug fen, fie zu befegen. Endlich, ob⸗ gleich die Vorerzaͤhlung in ſeinem erſten Trauerſpiel nicht Wahrſcheinliches und nicht Einfachheit hat, ſoliſt doch die Handlung ſelbſt bewundernswuͤrdig einfach und wahr, und läßt in Betracht der Einheit gar feinen Vormurfzu: Die Vorerzählung Des König Ingurd iſt fe fehr ver: Dickelt, daß man, nad) einer 28 Geiten fangen Erzählung faum den Gegenftand des Stuͤcks aufgefaßt hat, und die Handlung, welde unter unfern Augen vorgeht, würde fi eher fuͤr einen Roman als fuͤr ein Trauerſpiel paſſen. Weicht aber nun auch dieſes Stuͤck von dem erſten in Allem ab was jenes lobenswerthes bat, fo hat es da⸗ gegen alle Fehler deſſelben. Im König Ingurd fin det man alle Fehler, Die wir ‚dem romantifden Trauerfpiel vorwerfen; Begebenheiten eine auf Die andre gehäuft, ein verworrenes Gemiſche von Perſonen jedes Nanges und jedes Standes, eine Unbeflimmtheit uber die Spoche der Handlung, welde zwiſchen den abergläus biſchen Ideen der unmiffendften Zeiten von 20 Sahrhun: derten uns die Wahl laßt. Zwey von den Hauptperſo⸗ nen, König Ingurd und König Alf haben das fünftige Schickſal durch Prophezeihungen erfahren, an die ſie glau— ben und die auch in Erfüllung gehen. Zwey andere, Prinz Döfar und Prinzefiin Asla, haben Dffenbarungen im. Traume, die Königin Brunhilde wird verruͤckt und prophezeiht aud) in ihren Anfaͤllen; bald ift die Rede von Odin und Wallhalla, bald von Gatan und von Der Kirche. Hier ift nicht mehr Die Tiefe, tragifhe Moral, die wir in dem erften Werfe Des Hn. Müllner bemerf: ten, wo wir ein einziged Verbrechen nit ben Schuldi⸗ gen allein, ſondern feine ganze Umgebung ungluͤcklich ma: 1232 hen Tehen, und wo das Geſtaͤndniß dieſes Verbrechens nur allein durch die Marter der Gewiffensbiffe entriffen wird: König Ingurd wird erft im at Net ftrafbar, in Fol- ge des Pacts, den er im an mit dem Teufel ſchließt; und nit er, fondern der von ihm gedungene Meuchelmoͤr⸗ der entdeckt das Verbreden, das ihm dieſer Furft bes fohlen hat. \ y u ** Man würde aber Unrecht Haben, wenn man aus die— fen dem Vfr. des Königs Imgurdjegt vorgeworfenen Fehlern, auf gänzliche Verdienftlofigfeiifdes ganzen Stuͤcks fliegen wollte; es wurde fonft gar Die Erwähnung nicht verdient haben. Alle Charactere deffelden eignen fih, nach unfern. Begriffen, nit für das Trauerfpiel: Die meiften aber haben Wahrheit und find fehr gut durchgefuͤhrt; die meiften verdienen in der romantiſchen Gattung kei— nen Vorwurf: denn einem Rahahmer Shatefprar’s kann man wohl zwey junge Verliebte zu Gute halten, bey De: nen Die Leidenfchaft alle Kräfte der Seele verzehrt, und fogar ihnen den Gebraud ihrer Sinne raubt; eine Ab: nigin, wahnmigig von Stolz und Eiferſucht, Die in den gemeinſten Bildern wahrfagt; ein. Meuchelmörder, Der mit feinem Schlachtopfer philofophiertz Fiſcher, die fid Dingen laſſen, einem koͤnigl. Schiffe Hülfe zu feiften. Der Styl im Allgemeinen hat Kraft, Harmonie, und Poefie, und wenn er nicht zu oft Durd) fonderbares Ge— drechfel, und bejonders durch den wunderlichen Myſticis— mus, der in den Hauptrollen herrfcht, Dunkel gemacht würde; fo moͤchte fih das Stüf wohl aus Neugier und ohne Ermüdung von einem Ende zum andern durchle⸗ fen faffen. Kurz die Arbeit hat mehrere wirklich drama tiſche Situationen, mehrere Scenen, die die größte Wir- fung hervorbringen fünnen. Diefes Verdienſt würden wir fogar der fünften Scene des dritten Acts zwiſchen Ingurd und feiner Frau, wo Die Reue, die Liebe, der Stol; mit den febhafteften Farben gemahlt find, im hoͤch— ſten Grade zuſchreiben, wenn dieſe Ecene nicht mitten in einer Schlacht vorfiele, wo fie in dem entfheidendften Au: genblic 16 Seiten anfült. Um aber unfer Los Diefer Scene mit Gründen zu unterflügen, ‚müßten wir vorher eine Zergliederung des Stüfs geben, und Dieß würde und weit Uber die vorgefchriebene Gränge hinausführen ; denn das Trauerfpiel allein Hat 556 Seiten und 3000 bis 3500 Berfe. Bey dieſer Vorrechnung höre ich meine Lefer ſchreyen über Die ungeheure Länge dieſes Schauſpiels; fie glau— ben es müffe den Muth des unerfehrodenften Zuſchauers brechen. Ich glaube dieß mit ihnen und doc) ift dieß noch nicht der Grund, warum id) Die Hoffnung, die Hr. Muͤll⸗ ner uns gegeben hatte, muß fahren laſſen. Er waͤre nicht der Erſte, Der nad) einem gluͤcklichen Erfolge, einen Fehl⸗ tritt gethan, und in der Folge ſich wieder aufzurichten ge- wußt Hätte. Was uns aber an feiner tragifhen Mufe verzmweifeln läßt, das iſt, daß er nicht aus Unbedaift, fondern aus Grundfaß gefehlt hat, und daß auf feiner Seite vefter Entſchluß iſ. Am Ende des Königs In— gurd ſo wie hinten an der Schuld, hat er ein Sup— plement angehaͤngt, das an die Corneilliſchen Unterſu— chungen erinnert, und worinn er über fein Stuͤck, die Schauſpieler und das Publitum, Das Urthel fpricht. Hier ift aber nicht mehr jene Beſcheidenheit, jenes Mißtrauen a — 1233 in fein Talent, die toir bey der Prüfung feines erſten Trauerfpiels gefobt hatten; im Gegentheil mißte Hr. . Müllner bier der ganzen Meft, fih allein ausgenommen, Die Schuld bey, daß fein König Ingurd fo. wenig Beyfall erhalten hat. Von fehs Bühnen, denen er ihn im Manufeript zufgicte, haben nur Drew ed angenom:- _ men, zwey nur ihn aufgeführt, Wien und Braunfhmeig. Zwar haben nachher Dresden und Gtuttgard ihn um 2 fein Stüd gebeten und ed auch aufgeführt; auf Dem von dieſen Theatern aber ift es mehr oder weniger geftrichen und entfiellt worden, theild nad) feiner eigenen Angabe, theils nach den Launen des Directors, In Berlin hat - man es noch fhlimmer gemacht: Koͤnig Ingurd if Dort bis jegt noch nicht gegeben worden, odgleih ſich Hr. - Mülner einen Monat lang in diefer Hauptfiadt aufge halten Hat um e8 den Schatfpiclern zu erffären. Es ift aber auch wirffih nicht jedermann gegeben den Geiſt Das h von zu erfaffen und die Worte zu verftehen, und Hr, Müliner beffagt ſich daruͤber ohne nuwzu ahnen, daß doc Eros ein Theil der Schuld hievon an ihm ſelbſt Tiegt, i Es ift ferner aud nicht die Sache mander Zuſchauer, ein und daſſelbe Stu vier bis fünf Stunden fang mit ‚ Aufmerffamfeit anzuhören; und Hr. Müllner, flatt dar: aus zu fließen, daß er feine Stüde fürzer machen muß, thut den Vorſchlag, entweder das Stuͤck in zwey Vorz ſtellungen zu geben, oder etwas Davon zu fireihen, oder auch die zwey erſten Acte hinter einander fort zu fpielen, bir dann nur ungefahr 14 Stunde dauern würden , oder auch alle Zwifchen : Acte fehr furz zu maden. Lieber das - ®ute diefer verfhiedenen Hulfsmittel, und den Vorzug, den jedes verdient, überlaffe ih jedem zu urtheilen. Al: lein ganz fonderbar wenigſtens ift die Art, wie ed Hrn, Hüllner beliebt hat, feine Grunde dafuͤr aufzuftelfen. Bald will er die Dauer des Stuͤcks wohl abkuͤrzen aus großmüthiger Huld gegen die Zufchauer, die fih zu we: ig von dem Materiellen losmachen koͤnnen, um die Abendeſſenszeit des Schauſpiels wegen zu verfäumen ; bald waͤhlt er die Gcenen aus, die er, je nad) der Un: nheit und Geſchmackloſigkeit ihnen opfern will. Er et des Zufhauers, Der nod) etwas von der empfun— Denen Ruͤhrung mit nah Haufe nehmen mödte; außer: dem aber will er nicht zugeben, daß man ihm, wenn er durch und durd gerührt worden ift, einen Zmifchenact zu feiner Erholung gönne, und dieß darum, weil „der tragifhe Schauder ein ftarfes Heilmittel ift, Das Die Aſthenie bes Mitleids aufheben und fie in jene Art von Stehnie verwandeln muß, die dem Menfchen augen: rstidis die Kraft ertheift, feiner aufgeregten Leiden— ufhaften Meifter zu werden, und dadurd) aus feinem ei: genen Schmerz Vergnuͤgen zu ſchoͤpfen.“ Man fieht, dab das Browniſche Syſtem auch fogar Das romantifce Trauerfpiel fih zu unterwerfen droht. Wenn dieß nod) nicht einfeuchtend genug ift, fo verweiſt Hr. Müllner ung auf feinen Almanach für geſellſchaftliche Bühnen. Ungluͤcklicher Weife haben wir diefen night zur Hand; indeß wird das Angeführte hinreichend feyn, unfere Refer zu Überzeugen, daß Hr. Müllner, wie wir ſchon gefagt haben, nicht aus Unwiſſenheit gefehlt hat. Ich will den Theil feines Supplements überge: ben, worinn er uber Die Art und Weife fein Stüd aufzu— SEHS 1818. Heft 7, z 1234 führen Anleitung gibt, und dies um fo mehr, da er, trotz all der Freude, die er empfinden würde, wenn er r gut aufgeführt fähe, dennoch anraͤth, es nicht aufzufüße ren. Noch mehr, es gereut ihn, Daß er die Aufführung deffelben nicht ganz unmöglih gemacht Hat. Wirtfig glaubt Hr, Mülner, wie mehrere feiner Randsfenre nicht, daß Die Aufführung weſentlich zum Trauerfpiel gehoͤre; er führt hierben fogar Die Autorität des Ariſto⸗ teles an, welcher ſagt, daß die Kraft eines Trauerfpielg aud ohne Darfiellung und ohne Schauſpieler beftehe Wir wollen mit Sn, Müllner ber die Erffärung diefer fo herausgeriffenen Stelle des Philofophen von Stagira nit ftreiten. Nah dem was vorhergeht und was nad): folgt, ift darinn weniger die Rede vom Werfen des Trau- erfpiels feltft, als vielmehr von dem Antheil, den Der Dichter durch feine Bearbeitung daran hat. Es wird dort gefagt, Daß der Wohlflang ihm den meiften ei verleihe, und die Aufführung feine Wirfung fihere Arik Poet. c. VI. 10, 11). Diefer Streit würde zu weit füp- ten: es bleibt aber dem ungeachtet wahr, daß alfe großen Dichter, claſſiſche ſowohl als romantiſche (wie Scha⸗ kespear und Calderon), bis gegen das Ende des [esten Jahrhunderts, Trauerfpiele nur für die Buhne geſchrie⸗ ben haben, und wirklich ſcheint ein Widerſpruch darinn zu liegen, Trauerſtuͤcke zu ſchreiben, die bloß geleſen werden follen. Wir geftehen Hrn. Muͤllner und allen Romantifern gerne das Recht zu, Dialogifierte Ro- - mane zu ſchreiben, zur Bequemlichkeit der Leſer, wenn dieſe Dialogen auch mehrere Baͤnde durchgehen, wenn fie nur ihren Werfen nicht den Titel, Trauerfpiel, geben wodurd fie doch nur beengt werden muͤſſen. Sobald fol. he Stücke nicht aufgefuͤhrt werden folen, warum tritt der Dichter hier nicht ein, warum fpricht er nit biswei- len in feinem eigenen Nahmen! Statt diefer ſchleppenden Proſa, worinn ſo langweilig und unvollſtaͤndig der Ton den der Schauſpieler annehmen ſoll, das ſtumme Spiel, der Drt der Handlung, die Veränderung der Decoration angegeben und beſchricben werden, warum beſchreibt und mahlt der Verfaffer nicht ſeblſt Das eine wie das andere in f[honen Verfen, wenn er Dichter, in guter Proje wenn er Romantifer ift! Dieb wäre meit deutlicher und befier, und befriedigte Jedermann, ohne dem rafden Dia: loge zu ſchaden, wo die Veränderung der redenden Der: fonen, wenn man wollte, nur durd ihren bloßen Namen bemerkt werden durfte. Man wird mir vieReicht fagen daß auf ſolche Art verfertigte Werke in das Gebiet de6 Romans oder der Epopoe gehören. Ich gefiehe Dich ein was mare Dieß aber für ein Ungluͤck? Solche Merle fönnten dennoch fehr unterhaltend und angenehm zu le— fen ſeyn; und man hat aud ſchon darauf verzichtet dergfeigen aufführen zu laffen. Wir find bier nur, und wahrfiheinli mit allen Elaſſikern, der Meynung, daß es nie erlaubt ſeyn wird, in einer Sammlung von Trauer: fpiefen, die unmoͤglich aufgeführt werden fonnen, ein Theater anzuerfennen. Es ift Zeit, dieſen Artikel zu ſchließen; wenn er Sn, Muͤllnern zu Geſichte fommt, fo wird er ung gewiß fehr ſtreng finden; hat er aber den Auffag gefefen, wo wir feine erfie Arteit beurtheilen; fo wird er bemerkt haben, dag wir ihn mit mehr Vergnügen und derfelben Unpar: 73 1235 theylichteit gefoßt Haben. Als warnte Theilnehmer am: Ruhm der deutſchen Piteratur hatten wir und gefreut, ci- nen Schriftſteller auftreten zu fehen , der Deutfihland eis ne tragifche Bühne zu ſchenken verſprach, nicht auf dem Papier, fondern in der Wirklichkeit; daß jest unfere Er: wartungen vernichtet find, das mußte natürlider Weife einen: lebhaften: Eindrud auf; und machen. Vanderbourg.- Aſiatiſche Nachforſchungen. Aſiatio Researches Vol. XII. (Journ, of royal; Inft. IY.) Diefer Band enthalt: 1.. Eine Nachricht von: der Meffung: eines Meridian: Bogens zwifchen den. Breiten 8°9/3839 und 16°59’18'95: nördlich, eine Fortfegung des großen Bogens, der im Jahr x 1804 angefangen: wurde, und fid bi& zum1a°6‘19/‘ noͤrd⸗ lich ausdehnt. Von Wilh. Lambton.. 2. Ueber das Volk Malayu, und. feine Seeeinrich— tungen. Von: Thomas Falles, Esq; 3. Bon der früheren Gefhichte der. Algebra. Von Eduard Strachey, Esq. a.. Nachricht von den Leichen-Ceremonien eines Bur— manpriefters. Von Wm.. Carey.. 5. Nachricht von Beobädtungen auf der Warte bey; dem: Fort St. George in: Dftindien, um Die Schiefe der Ecliptik in. den. Monaten. December 1800, Suny und De: cember. 1810 zu beflimmen.. Bon: Kapitän John. Warren., 6.. Ueber: Die Begriffe der Hindu-Aftronomen,. in Ber treff des: Vorruͤckens der Nachtgleichen, und’ der Bewegung. der Planeten, Bon. dem; Prafidenten. 7. Ueber Die Hohe der: Himalaya Berge Bon dem: Nrafidenten.. f% 8. Nachricht von. der Meſſung eined Meridian: Bo: gens,. von 10°59’49'* bis. 15°%6‘0’‘65, nördlichen Breite. Bon Lambton.. 9.. Ueberfegung, einer Sanſcrit-Innſchrift, auf eis nem Steine in Kundele’hand,, Bon. Lieut.. W.Price. 10, Reife nad dem See Manalaravara in Undes, eine Provinz von Kfeinthibet. Yon: Wilm: Mooreroft.. Die große Gentralfette von: aſiat. Gebirgen, welde Himalaya heißt, und für den Mons Imaus ber Alten, gehalten wird, ift big jegt unbekannt geblieben, weil durch ihre Lage mitten unter Völfern, mit welden. mir gerin- gen Verkehr gehabt haben, unzugaͤnglich. Man hat jedoch längft in Indien gesfaubt, daß dieſe Gebirge, wenn fie nit alle andern Gebirge in beiden. Hemijphären an Höhe überträfen, dieſen wenigftens gleich roären.. Einige Beweiſe Diefes Umftandes, aus der Er: zaͤhlung einer. Reife, melde Lieut. Webb und Kapitän Kaper machten, find bereits bekannt gemadt worden. Al. Refsarches II. p. 445) 5 allein. nad) meiterer Unter: fuchung, der. von diefen Männern angeſtellten Meſſungen, verglichen mit einigen: anderen, iſt es jetzt ſo viel als. ge: wiß, daß dieſe Berge an Höhe die erdabenfien Gipfel Der Anden. bey weitem übertreften. Wir haben vernommen, daß der. Held: der Noaturwiſſenſchaft, Der unermuͤdete IM. de Humbolds Wiltens fen, dieſe Bergreihe zu unterfu- den; und wir erwarten, mit Ungeduld: Das Reſultat ſei— 1236 ne& Unternehmens. Inzwiſchen wird es unſern Leſern angenehm ſeyn, eine kurze Nachricht von der Methode, nach welcher die Höhen dieſer Gebirge ausgemeſſen wur: den, und von den: Reſultaten der Berechnung zu er: halten. Die Himalayaz-Kette wird von Patna an den ſuͤdlichen Ufern: des Ganges, gefehen: als eine fortlaufen: de ſcharfbegraͤnzte Linie von weißen: Felſen, welche ſich durd mehr als zwey Punkte des Kompaſſes, im einer Weite von etwa do Stunden: ausdehnt, während man in gfeiher Entfernung: den Chimboraffo,,. den hoͤchſten der Anden, nur als einen; einzigen: Bunft oder‘ Spitze ſicht, fo daß da der: übrige Theil der Cordilleren unſichtbar bleibt. Aus Kapitän: Turner's Nachricht erhellt, Daß das Horn des Chamalali,. bey weldem er vorbenzog, nachdem er- die Grenze von: Thibet durchſchnitten hatte, daffelde Gebirge fen, Das man: fieht von. verfchiedenen Standorz - ten. in’ Bengalen, deſſen entfegenfter Berg: nit weniger, als 232. engl. Meilen entfernt. ift. Diefes, beym gewoͤhn⸗ lichen Zuftande: der. Atmofphäre, erfordert eine Hohe von. 28,000 Fuß, obwohl bey: ungewöhnlicher Refraction we— niger: hinreichen mag.- L ; Der Prafident felbft bemerkt, daß die gewöhnliche Höhe einer Spige Des Himalaya 1°1* Betrage, wenn man. fie von, einem ©tandart in Bengalen-, der. nad Rennells CHarte nit weniger als 150 engl. Meilen ent: fernt iſt, anfieht, welches, wenn der Erdrefraction: das. Gehörige angelegt wird, eine Höhe von: wenigftens 26000: Fuß gibt. Gemaͤß dem: mittlern. Ueberſchlag von mehreren Beobachtungen einer Spitze, welche Lieutenant Colonel. Golebrooke von: zwey Standorten in RKohilkhand, nehm⸗ lich Pilibhit und Jel'hpur aus anſtellte, und bey wel: hen er 7 des eingeſchloſſenen Bogens für Die Brechung annahm ,. (was ungefaͤhr hinzureichen fdyeint „ nad. De- lambre, Legendre und Maskelyne) fand er Die Höhe über. der. Ebene von. Rohilkhand, 22,291 Fuß, dder un= gefaͤhr 22800 Fuß über Dem Meer... Es ſcheint jedoch aus mehreren: Beobadtungen des Hn. Major Lambtan zu ers hellen, daß Das Mittel der Erdrefraction in Indien, wel⸗ che von & bis abwechſelt, ungefähr # fey, und die Hdz hen in Diefer Abhandlung find ſowohl nad) diefen beiden, als verfiedenen: anderen Annahmen der Kefraction bes rechnet worden. gehenden: Beobaghtungen, von. Enlonef Crawford, zu Cathmandu, im Gahre 1802 angeſtellt, follen durd ihn dem Prafidenten mitgetheilt worden. feyn; und eine anz dere größere Anzahl von demfelben Manne follen jegt, wie es; heit, in England feyn. 3 ey Colonel Crawford’ verfuhr dabey ſo, daß er die. Winkel von verſchiedenen ausgeſuchten Puncten aufs nahm, und die Entfernungen derſelben durch tri— gonometriſche Meſſung beftimmte- Er nahm die Länge und Breite von verſchiedenen Standorten. Viele andere genauere, als die vorher- im Thale Nepal, und beſtimmte deren relative Lage, trigonometriſch, woben er von einer Baſis von gs2E Zus, die viermal forgfaltig gemeſſen, ausgieng, und Dusch eins andere Baſis von 1582 Fuß zweymal ge: meffen, geprüft worden. war, Die Rage derfelden Ge . | birge wurde auch durch Beobadtungen, Die fie in Ebenen. von Behar anftellten, feftgefegt. gen mit mittler Refraction Gemäß den Beobachtungen, welche dem Praͤſidenten mitgetheilt wurden, iſt der Berg’ Dhaibun 20,190 höher als Oat hmaudu, welcher felbft mehr, als. 4600 über die Seeflaͤche hinausragt, und ein anderer Berg‘ uͤberſteigt die Höhe deffelben Standortes mit 17,819 Fuß, ein an: derer um 20,025, eim anderer mit 18,662 Fuß. Alle diefe: werden: von Patna aus geſehen; der naͤchſte iſt ungefaͤhr 170 engl. Meilen, und der weiteſte ungefähr: 226 Meilen entfernt, ! Der Dhawalagiri' oder weise Berg,'deffen Lage nah: bey den‘ Quellen des Glandac-Fluſſes angenommen wird, ift nad) den Beobachtungen der Länge und’ Breite, nel: de Hr. Well von vier Puncten aus, und’ der Höhen, wel⸗ che er von dreyen aus anftellte cwenn man # für ‚die: Lichtbrechung annimmt! , 26,784 Fuß; und nimmt man Tr an, 27,551 Fuß, befunden worden: | } Geſetzt die Fehler, welhe von der Reftaction, und Die, welche von’ der Beobachtung herrüßren, feyen die’ hoͤchſt moͤglichen, und beyde übertrieben, fo rechnet der‘ Praͤſident, daß deffen Hohe über den Ebenen von Gorakh-- pur nicht geringer ald 26,162 Fuß, oder 26,862. über der‘ Seeflaͤche ausfallen Fonne.. Die Richtigkeit der oben an: geführten Berechnung wird in einem’ gewiffen Grade da- durch bewieſen, daß die. der verfchiedenen Methoden auf wenig: hundert Fuß jufammentrafen,. völlig fo, wie ‚man bey der Meffung des Montblanc verfahren iſt. Man: Hat’ barometrifche Ausmeffüngen von: der Höhe: verfiedener Berge von: einer unumterbrochenen Kette zwi: fen den naͤchſten zugängliden Gebirge: und denen von: Himalaya, welche in der Berechnung von der Höhe des legtern: gebraugt wurden. — Folgende Meffungen: gibt der Autor als nahe Berührungen der. Wahrheit. . nahe an. . Dhawalagiri, oder Dholagir, über Gorakhpur, wel: ches 100 Fuß über der Meeresflaͤche gefhägt wird, nad: einem Mittel von: zwey Beobachtungen und bey niedrig: ſter Berechnung Engl. Fuß: 26,462.. Nach einem Mittel von’ drey Beobachtun— 27,677; -„ Ueber der See, nad der niedrigfien Be: rechnung Yamunavatari, oder Jamautri, uͤber der äuferiten Höhe von Nagunghati, weldje 5000: Fuß höher als das Meer, angegeben wird’ Ueber der See Ein Berg, den man für Dhaibun: hält, bey Cat’'hmandn, welches nad) einer barome— trifhen Meſſung wenigſtens 2600 Fuß höher: als Die See gefunden: wird Ueber dem Meere: - } Ein unbenannter Berg, von Pilibhit et Jet’hpur, gefehen, über Rohilkhand, das man zu 500 Fuß über den: Meere fhadt nad einem Mittel von Beobacht. an beiden ©tand: orten, 227291 oder genauer beflimmt. Ueber Dem Meere Ein unbenannter Berg, von Cat'hmandu aus gefehen, und in der Richtung von Calaib- hairavi liegend, über dem Thale Nepal, 3600 Fuß höher, als die See A! 20,802.- 29, 805:- 25,500.: 20,140.- 24, 740: 22,268.- 22,7068.- 20,025. rn nn — 1259 Heber dem Meere u 24,628 Ein anderer, in feiner Naͤhe, uber dem Thale Nepal Be 18662, Ueber dem Meere — 23,262. Ein anderer, in feiner Nähe, über dem: That Nepal 18,462. Ueber dem Meere 25,05% - Unterfuchung: des’ Fluſſes Zaire oder Congo 1816, unter der Leitung des Gap. Tuckay, Diefe Ausrüſtung mar unternommen, um die große geographifche Aufgabe in Hinfiht des Fluſſes Niger zu Tefen. Was wir von: dem Snnern Africas wiffen; kommt von den arabiſchen Schreibern: des Mittelalters und der’ neueften Zeit. Dann famen die Vortugiefen, die aber al-' les verheimlichten. Nach ihnen fliegt der. Niger von Offen nad Weſten; Herodot aber fagte 2000: Jahre früher das Gegentheil; wo er-aber endet, weiß. niemand. Nah Rennell's Unterfuhungen. und Vergleichungen ſchien ee endlich gewiß, daß ſich der Niger in den großen Seen oder. Suͤmpfen von Wangara verliere; was mit Vtolo: maͤus übereinffimmt, der fagt; der Niger. verliert. fih in die Lybiapalus.. Ein Arm des dgyptifchen Nils, wie. Die Araber allgemein behaupten, fann er nah Rennell nicht feyn, wegen Verſchiedenheit der: Wafferhöhe, indern ber Nil nad; Bruce vick höher fiegt. Auch weil der Nillange nad dem Niger austreten: müfte, was nicht der Fall iſt; und an: der Dſtkuͤſte von. Africa mündet der. Lezte auch nit, weil fih vom Vorgebirge Gardafui bis zum V. Corientes fein fo großer Fluß findet. Daß er: bis Tom- botcu nad Oſten fließe, ift gewiß. Bey Park’s: zweyter Reiſe vermuthet: man, nad) Seezen’8 und Maxwell’e Angaben, der Niger könnte fich: wenden und als Congo oder Zaire in das atlantiſche Meer bey 6° ©. B. fir: men: Den den: Eingebornen: heißt er Moienzi-Enzaddi oder der Fluß, der alle andern verfälingt.. Der Haupt: einwurf gegen Die Einerfeyheit des Niger: und Des Zaire ift die, Zwiſchenlage der. Congps Gebirges,. die große Laͤn— ge feines Laufes über, 4000 engl. Meilen, da der Amazon nur 3500. Länge hat, und die Abweſenheit aller mahume— daniſchen Religion und der arabiſchen Sprache am Zai⸗ re, was aber. Barrow alles widerlegt hat. In dieſem Zuſtand von Zweifeln und Vermuthungen veranſtaltete Die engl. Regierung. zwey Ausrüſtungen; die eine follte Park’s Entdeckungen verjolgen auf dem Niger die andre den Zaire aufwärts gehen.. Zwar habe: der Irzie unfern: von: den Küſten einen Wafferfal, Darüber aber fey er 6oo engl, Meilen ſchiffbar. Man hat deßhalb ein Dampf- boot dazu nehmen wollen; dann. hat man. aber leichte Böte vorgezogen. Eapit. Tuckay hat Maritime Geography und Sta- tilties gefehrieben. Prof. Smith ging als Botaniker, Tu- dor als vergleichender. Anatom, und Granchals Samm- [er von Naturalien mit; Daß alfes ungluͤcklich ablief, iſt ſchon befannt.. 21 Perfonen: ftarben in weniger als drey, Monaten. Darunter alle obengenannten. Uebrigens war das Wetter Hübfch, des Thermometer ſtand nie unter 60 Fuß wahrend der Nacht, und nicht über 76° waͤhrend des — — 1259 Tages, Die meiften farben an Erſchoͤpfung wegen über: mäßiger Anfirengung, und zwar an Sieber. Die Tage: buͤcher von Tuckay und Smith find gedrudt. Die Mlanzen mit den Bemerkungen von Brown find das be: fie, Es find 590 Gattungen wovon 250 neu; faft eben: fo viel finden ſich nur allein noch an der Weſtkuͤſte. und etwa 70 hat wenn auch in andern Gegenden zwiſchen den Wendkreiſen gefunden. Unbekannte Sippen find 32, wo— von 12 ganz neu, 3 zwar ſchon gefunden aber unvollftan- dig, 10 finden ſich auch an der Kuͤſte und 7 aud in an: dern Gegenden Eine neue natuͤrliche Ordnung ift nicht dabey aud) feine Familie, die dem aquatorialifhen Africa _ eigenthümlich wäre. Die Mineralien von König, ma: * Sie kamen am Vorgebirge Padron am ot Sul 17 an. Gegen die Mündung ift der Zaire drey engl. Mei— Yen breit und fließt az Meife weit in der Stunde. Das Schiff Congo verlor am 5t Auguft zu Embomma ein Anker, am 13, waren fie zu Yellala an dem Bafferfall ; n aingen fie zu Fuß den Fluß hinauf bis zum ot Sep⸗ an Dir engl. Meilen von Padron, mo Tukay verdrieß⸗ {ih umfehrte. 3 ; 3 ie; Don a Eingebornen litten fie nichts. Die Bevol: it au gering, an Nahrungsmitteln aber hatten — ne Ungefähr ıao Meilen von Padron wird der Fluß ſchmaͤler nur 3 bie 500 Stab (3 Fuß) breit, bleibt fo bis Inga 40 Meilen höher, Die Ufer find fo weit fteil, Seftehen aus Thonſchiefer, der an verſchie⸗ denen Stellen durch den Fluß ſetzt und Faͤlle verurſacht, welche die Einwohner Yellala nennen. Der größte war och, 300 Stab breit, und fiel üder Gfimmer: 2 — ſind die Ufer ſehr ſchoͤn und maje— ſitiſch. Fuͤr die Juden. ei s ille veritatis viribus — Eu [ex menfes male, ait, dixiftı mihi Refpondit agnus; equidem nalus non eram, Pater hercule tuus, — en mihi! 1 eptum lacerat ınjulta nece. Atque ıfa correp J a i der Jude wird verbrannt. Thut nichts, J — ochgeehrteſter Herr! Jeder — Sie Ihr Blatt öffnen, wollen Sie daher gerecht fenn, ſo werden Sie Diefem Auffaße nur dann die Aufnahme verweigern, wenn Sie ihn in Titerarifeier Hinfiht derſelben unwuͤrdig halten zu muͤſſen glauben. Ih Bin nicht Thor genug zu mähnen, daß meine Stimme die Gefinnungen der Menge zu ändern wermöge; aber ber Beſſere ift es fid felöft, der Wahr: heit fhuldig, feine Meinung ruͤckſichtslos zu ſagen, wenn auch der Nutzen der daraus hervorgehn kann, problema: ar Bin Eltern gebohren, welche fih zur juͤdiſchen Reli: gion bekannten, gehörte ich einer Maſſe Menſchen an, über welche von Gebildeten und Ungebildeten das Anathem ausgeſprochen ift. Wenn ich Den Neckereyen und Beſchimp⸗ 1249 fungen entging, welche ſich faſt jeder Chriſt gegen jeden Juden erlauben zu dürfen glaubt, ſo geſchah es bloß deß— halb, weil man mich nicht als ſolchen kannte. Sch ergriff: die Bahn der Wiſſenſchaften; ſehr bald mußte ich darauf kommen, mid mit Aufſuchung der Gründe zu beſchaͤftigen, melde eine fogar der Zeit trogende Anfeindung einer Summe Menſchen hervorbringen, deren Glaube ein an— derer als der Der Mehrzahl iſt. — Die Geſchichte lehrte mid) den Haß, die Unruhen, Verwirrungen, Schredniffe, Kriege, Bluthochzeiten, Autodafes und alle Die unnatürs lien Greuelthaten fennen, welde fanatifhem Religons⸗— eifer ihr Dafenn verdanken ; fie lehrte mid daß der Men leichter jedes Verbrechen verzieh, als das,/anders zu denz» fen; war e8 Daher ein Wunder, daß ih nicht weiter fu chen zu muffen glaubte und der abweichende Glaube der Suden mir fhon als hinreichender Grund des Haffes ge— gen diefelben erſchien? — Welche Taufdung! jene Zeiten waren ja längft voruͤber, Autodafes waren ja nit mehr, die Philojophie hatte ja die Köpfe erleuchtet; Voltaire durd bfendenden Wis, Rouſſeau durch hinreißende Be— redſamkeit, Leſſing, Herder und fo viele andere vortreff⸗ lihe Neuere durch philoſophiſche Grunde den Geift der Zeit geändert, eine Maffe von mächtigen Borurtheilen vernichtet und neue Anfihten. über Religon verbreitet, Es hatten fih Srundfage entwidelt, melde ikre Grund: feften maͤchtig erſchuͤtterten; Srivolität, Irreligioͤſttaͤt, Un: glauben und Atheismus waren bei vielen an Die Stelle des finftern Glaubens einer alleinfeligmadenden Kirche getreten, Die alten Schredbilder waren ihnen zu Fanto— men geworden; ed war dahin gefommen, dag Robespier- re und der Nationalconcent durch ein laͤcherliches Poffen- fpiel 9, ein franzoͤſcher Schriftſteller Dur‘ ein Memoire en faycur de dieu mwenigftens den Glauben an die Eri- ftenz Gottes ſicher ffellen zu muffen glaubten, während ein anderer **) fogar Die hiſtoriſche Griftenz Chriſti Täugnere. Wie Hätten fo denfende alſo ihren Mitmenfhen deßhalb hafien können, weil er über etwas anders dachte, über das man lachte, defen Realität man bezmeifelte, und dag man als etwa für den Poͤbel nothwendig paffiren ließ. Es mußte alſo ein anderer Grund ſeyn, der mit dem Zu⸗ ſtande unſerer Cultur und Humanitaͤt weniger im Eon— -trafte war. Ich glaubte ihn Inad Art vieler jungen Leute unter den Zuden] in den Vorwürfen und Beſchul⸗ digungen zu finden, welche Den Juden von chriſtlichen Schriftſtellern gemacht werden. Ich mag hier nicht une terſuchen ob die ihnen zur Laft gelegte moralifhe Ver— derbtheit wahr oder unwahr, ob fie in erfferem Falle eine Frucht ihren Religion, ihrer Verfolgung, oder ob dag Gegenthetl der Fall fen; über alles: diefes iſt von den Geg nern und Bertheidigern der Juden alles dasjenige gefagt nnd gefchrieben worden, was Darüber, dawider und da- für gefagt und geforieben werden kann. Mein Schickſat und mein Beruf haben mich in verfchiedene Staaten, un: ter Menſchen verſchiedenen Ranges geführt, überall fand ih Zuruͤckſetzung der Juden, überall ſuchte ih den Ein- flug der denſelben gemachten Beſchuldigungen auf ihren ) Im Juny 1795. — ") Volney. en, zu ſtudiren. 1241 i prüfen und bin, wie das nicht felten iſt, zu der von mir früher als laͤcherlich verworfenen Anfiht zuruͤckgekehrt, nachdem mich uͤberwiegende Umſtaͤnde zu dem Reſultate fuͤhrten, daß nicht jene ſchon gedachten Beſchuldigungen es find, welche die Kluft zwiſchen den Chriſten und Ju— den bilden, und die Regierungen zu Härte gegen dieſel— ben verleiten; fondern ein herkoͤmmlicher Haß gegen den Juden, gegen feinen Nanten, feine Religion aus religid: ſem Borurtheife, welcher fhon dem chriſtlichen Kinde ein: gefloͤßt wird. ) Man wird diefen Vorwurf hart finden, man wird ihn ungerecht nennen, und fich felbft eingeftes ben, Daß er gerecht fey. — Im einem der größten Staa: ten Europas iſt es Kraft der Erlaubniß eines frühern Regenten den Zuden geftattet, allerfey bürgerliche Gewer; be zu treiben. Fabriquen anzulegen, das Land zu bau: Bon diefer Erlaubniß madten einige Gebraud, andere zogen es ihrer Neigung gemäß, vor, ihrem alten Gewerbe treu zu bleiben, und den Sack auf dem Rüden durch Geſchrey auf der Gaffe ihre Handels: gier fund zu thun; unter den erften fanden ſich viele, welche Handwerke und Kuͤnſte lernten, und das Meifter: recht erlangten; einige aber, welche in ſich einen hoͤhern Beruf fühlten, widmeten ſich den Rechten, der Heilkun-⸗ de, und erlangten den Grad eines Doctors; daß man an ſie nicht geringere wiſſenſchaftliche Anſpruͤche als an andere machte, verſteht ſich von ſelbſt. Waren ſie ge— winnfüchtig, betrügerifch, aberglaͤubiſch, feig? Ohne Zwei: fel kann man dieſe Untugenden bey ſolchen nicht voraus: ſetzen, die das Studium der Philoſophie mit Ehren ge— trieben haben; es iſt auch niemand eingefallen, ihnen die— ſelben zur Laft zu legen, doch haben dieſe Doctores Me- . 5 dieinae et Jaris, fo wie. die obengedadten Handwerfs- meiſter, mit mehr und nit weniger Buͤrgerrechte als jene Schreyer mit dem Sacke auf dem Rüden; das Wort Jude bezeichnet Diefe und jene, und erklaͤrt fie bei: de für gleich unwuͤrdig. Wil man hiermit Die Juden 5 aufmuntern, und bezeichnet Die Regierung nicht hiedurch ihren Zwei am beften, naͤmlich daß fie nicht thatige, nügliche, gebildete, gelehrte Juden, fondern daß fie Gei— f ſter will; denn hier erflart ja der Staat felbft, indem er } ihnen ſolche Würden ertheilt, jene Beſchuldigungen für { ihre Perfon ald unwahr, und welcher Lohn wird ihnen "zu Theil? daß fie mit dem Trödfer in eine Rategorie ” fommen, und denfelden Neckereyen, Plackereyen, Ein: ſchraͤnkungen, verſchaͤrften Steuern u. ſ. w. unterwor⸗ fen find. J Werfen wir einen Blick auf den. Zuſtand der Juden in einem andern Sande, deſſen Einwohner im Allgemgi- nen vielleicht die gebilderften in ganz Deutſchland find, das von einem Fuͤrſten regiert wird, den feine Untertha- nen im hohen Grade verehren, und Der Diefe Verehrung in jeder Nückficht «verdient. In Der Hauptſtadt dieſes Bandes [das it Sachſen wovon ih fprede], findet "man 150 jüdische Familien, welchen das Recht daſelbſt zu — — m) Dr größte Theil der Chriſten Haft die Zuden, weil es fo herkoͤmmlich ift, ohne fih ubrigens darum zu befiimmmern, ob Die denfelben gemachten Vorwürfe gegründet find, viele ohne fie zu fennen, 1242 wohnen unter druͤckenden Bedingungen vor vielen Jah— ven geftattet wurde, Für fie ift außer Aufhebung des Leibzolles unter einem fremden Gouvernement geſetzlich nichts geſchehen. Wunderbar muß dieß in einem Lande feinen, in welchem ſich die Juden hinſichtlich des Aeuf- fern mehr als in irgend einem andern dem Ghriffen ge- nähert haben, wo ich fehr Häufig Geſellſchaften von Chriſten und Zuden ſah, und wo aud) ein Pripatumgang unter hrift, lien und jüdifhen Familien gar nicht felten if. Wa. ren’ vieffeicht jene Beſchuldigungen die Urſache, daß die Juden durch Das Gefeg fo bedrängt wurden ? Selbft wenn ich zugeben wollte, daß fie alle gegründet und wahr feyen, würde ich dennoch behaupten, daß nicht fie die Triebfe: _ der jener in unfern Tagen einzigen Zurüdfegungen von Geiten der Regierung find, fondern wie ih fhon oben fagte, jene Abneigung gegen die Juden, welde auf: refiz giofen mit der Erziehung eingefogenen Meinungen beruht; denn wäre moralische Verderbtheit der Juden der Grund, fo wurde ja Dod wohl die Negierung etwas gethan ha- ben, ihnen beſſere moralifde Grundfage beizubringen, um fo Die Zuden einer Verbefferung ihres Zuſtandes würdig zu machen. Als fie die Erlaubniß erhielten in Dresden wohnen zu dürfen, wurde ihnen zu ihrem Ermwerbe der Handel mit alten Kfeidern und Juwelen geftattet. rgreifen fie einen andern Handels;weig, fo ift Dieß ungefeglih, fah die Regierung denn Aber nit ein, daß 150 Familien von einem folhen Handel in ei- ner nicht zu großen Stadt nicht leben fünnen, oder fol: ten fie Dadurch Daß fie verhungerten, zeigen, daß fie ei— ner. beffern Behandlung würdig wären? Vielleicht aber wollte die Regierung gerade dadurch, daß fie ihnen die andern Handelszweige ahfhnitt, fie zwingen, daß fie von der Handlung abftünden, einen andern Erwerb ergriffen, und fo dem größten und gerechteſten unter allen Vorwür— fen der Chriſten auswichen? Dieß wäre ohne Zweifel ein fehr weifes, in jeder Hinfiht Tobenswerthes Mittel gewe- fen, wogegen nur eine Kfeinigfeit erinnert werden fann, naͤmlich daß es der ſaͤchſiſchen Regierung nie eingefallen ift, die Juden hierauf aufmerffam zu machen, daß ſie die- felben nie ermuntert oder aufgefordert hat, ſich einem an dern Erwerbszweige als dem Kleinhandel zu widmen, daß fie nie Durch ein Geſetz erlaubt Hat, Zudenfnaben als Lehrlinge bei Handwerkern aufzunehmen, daß fie nie einem Juden erlaubte das Land zu bauen, daß fie das Studiren einem Juden zwar nie gefeglih verbot, doch » "auch nicht beguͤnſtigte, und daß fie endlich nie einen Fräfs tigen Schritt that, um unter der gemeinen Juden— Haffe gute Grundfage zu verbreiten, und ihnen Abnei— gung gegen den ‚Trödel einzuflößen. Wäre dieß nit alles gefchehen, wenn eine Regierung, Die fonftihre Maß: regeln fo wohl zu nehmen weiß, die den Juden gemach— ten Befhuldigungen als wahr erfannt und folde nit zum Grund, fondern ald Grund’) einer zu unferer Zeit — — ) Wer ſucht, der findet, Iſt es denn unter den Chri— ſten anders ? Wie oft haben die irlaͤndiſchen Katho— liken ihre Anfprüde auf Bürgerrechte geltend zuma: Ken geſucht, und hat es ihren driftlihen Mitbuͤr— gern und ihrer a Regierung an Gründen 7 1243 ‚einzigen Beſchtaͤnkung genommen hatte? in einem Lande, welches auf, einem. fo hohen Grade, der Bildung fteht, ‚wo Der Duldungsgeift fo allgemein ift, wurden. folde ‚Mafregeln ‚von Seiten der Einwohner, Miderfiand ge: funden haben ? früher als irgendwo würde dad Mifver: haͤltniß verfhwunden, und ein anftändigered an deſſen Stelle getreten feyn ; fo wie dieß bei zweckmaͤßigen Ma$- regeln in jedem Lande gefhehen wäre, — Auch in den meiften der andern Staaten gehört bey einem; Juden ein gewiſſer ‚Grad von Gelbftverlaugnung Dazu, um-fid einem höhern Berufe z. B. den: Wiffen- ſchaften su widmen, Hat er,das ſich vorgeſteckte Ziel er: reicht, wie weit wird er meiftend hinter Die zurück gefeht, die LECHrifien] mit ihm diefelbe Bahn gewandelt waren. Seinen Ljegigen] Collegen bleibt er, der Zude, in Der Kegel immer ein Dorn im Auge; fie. verachten ihn, wenn er dummer iſt, und haſſen ihn, wenn er kluͤger ift, als ‚fie, niemals. aber verzeihen fie ihm, [wenn er feine ‚Zeit nicht auf Religionsänderungen verwendet], Daß feine El: ter Juden waren, er habe übrigens fo viel fhagbare Ei: sgenfhaften und. fo wenig oder fo viel Religion als er wolle; ja fie verzeihen es ihm aud in dem Falle nit, wenn fie felbft atheiftifhe Grundfage haben follten‘ ). — Die Chriſten aber handeln intonfequent; an fhönen Be: weiſen, daß alle Menſchen gleiche Rechte und Anſpruͤche ‚haben, und an treffenden Argumenten, daß es nicht mehr als hoͤchſt billig fey, jedem Menfhen Gedanken -und Ge: voiffensfreiheit zu verfhaften’*), fehlt es ganz und gar nit; jener aber bedienen wir ung bfoß um Die Unge— rechtigkeit der Adelsrechte, und.diefer um Die Verdamm— lichkeit, der Eenfur recht klar zu machen. Viele unſerer neuern Schriftſteller zeigen Geſinnungen, welche dem Ge: nie eines Großinquiſitors alle Ehre machen würden, und wären gar nit abgeneigt, Dragonaden zu Belehrung der: Ungläubigen zu empfehlen. Hätte aber eine Regie: rung das Recht, die Befenner folder Meinungen, welche ihr nit nachtheilig find, aber falſch zu ſeyn ſcheinen, zu beſchraͤnken, ſo koͤnnte ſie ja wohl auch einen Menſchen einfperren oder aus dem Lande jagen laſſen, der die Rich- tigleit des copernicaniſchen Syſtems oder der newtonſchen Saͤtze bezweifelte. Vielleicht aber hat eine Regierung dies Recht nur bei Anhaͤngern derjenigen Meinungen, von de— ——— — 2 gefehlt, ihnen dieſelben zu verſagen? oder fehlen ſie dem Fuͤrſten, der die heilige Inquiſition wieder her— ſtellte, in feinen Landen nur Katholiken zu, dulden? *) Es giebt viele Menſchen, die ihre eigene Religion nicht Tieben, nichts defto weniger aber die Anhanger der andern haſſen; ich muß auf dieſe Art von Reli: gionshaß aufmerkfam maden, damit man mid nicht der Snconfequenz beſchuldige. 5 Vielleicht würde aud, wenn diefe Dinge zu Stande famen, für die Juden fein großer Gewinn daraus hervorgehn, da ich gar nicht bezweifle, daß Hr. Pro: feffor Ruͤhs in einer dritten Schrift durch hiftorifche Beweiſe und Citate aus den Reifebefhreibungen Ge: lehrter deutlich darthun wird, daß den Juden Der Character der Menſchheit gar nit zufomme, \ i 1 244 nen es ihr ſcheint, daß ſie das Seelenheil ihrer Unter⸗ thanen gefährden ? nun ſo ſollte man ja Philipp IL Hei: lig ſprechen; wer. Darf es noch wagen Maria von England, Zerdinand VII und alle die andern zu tadeln, die das Bofehrungsgefhaft mit Feuer und Schwerdt trieben ?*’) loben folfte man fie, daß fie ihr Gefühl und die Stimme der Natur dem Wohle ihrer Völker aufopferten; die Aufhebung des Edicts von Nanted war die perrlichfte That eines großen Monarchen; die Autodafes, die Blut: hochzeit u. ſ. we — ensrgifche Befferungs zund Sub mittel. — Dder machen hier Die Suden etwa eine Ausnahme - und ift der Staat nur zur Duldung der ihm irrig ſchei— nenden Meinnngen griftliher Nefigionspartheyen verpflide tet? Diefe weichen wohl im Nebendingen von einander ab ? Wer Catholiken und Proteſtanten aus der Wirklich: - feit fennt, dem wird es nicht entgehen, daß der Abſtand zwi⸗ ſchen ihnen und den Juden nicht groͤſſer iſt, als der zwi: ſchen ihnen ſelbſt. Billig ſollte man doch auch den Juden bei feinem Glauben laſſen, unb dem Gebildeten zufrauen, daß er von feiner Religion, von Rechten und Pflichten Diejenigen Anſichten habe, Die der Tendenz der Gefege und den Mahnungen ber ‚gefunden Vernunft nicht entgegen laufen. Ueberfluͤſſig ſcheint mir die übrigens ales Dan: tes werthe Sorge einiger. neuern chriſtlichen Schriftſteller für das Heil der Juden jenſeits, und moͤchte auch hier billig dem Juden zu verzeihen ſeyn, wenn er Das Weg⸗ waſchen der Erbſuͤnde zu feiner Seligkeit, für nicht durch aus nothwendig haͤlt“). Ohnehin duͤrfte ihm die Wahl zwiſchen Den verſchiedenen chriſtlichen Partheyen nicht ganı leicht fallen. Hatte er ſich aber auch nach langem Bt ſinnen fuͤr eine derſelben entſchieden, um hinſichtlich fei: nes ewigen Heils ganz gewiß zu ſeyn, ſo moͤchten ihn doch [wenn er im Glauben nicht recht feſt iſt noch manch— mal Sorgen deshalb anwandeln; denn keine-der zuruͤck— geſetzten Partheyen wuͤrde ermangeln, dem Neuling mis imponirender Zuverſicht zuzurufen, daß er trotz alles Strebens den wahren und allein zum Himmel führenden | Weg dennoch verfehlt habe und den hoͤlliſchen Strafen eben fo wenig als vorher entgehen fünne, wenn nicht etwa einer der hriftlihen Religionsfecten barmherzig genug dent — ihn zum Segefeuer zu begnadigen. — n Es giebt unter den Juden gar viele, die das nicht ſind, der Chriſt Jude nennt, die hell genug denten, um ihre Religion aus dem richtigen Geſichtspunkte zu.ber tradten; folgt denn hieraus etwa, daß fie Neigung has ben muüffen fih zum Glauben der Ehriften zu betepren ? Thun fie es alfo dennoch, fo wollen fie durch eine Heu⸗ cheley fih eine ehrenvolle bürgerfiche Eriftenz fihern, Diefe \ Te er) Wir ſchweigen abfihtlih von ‚den: Verfolgungen der Ehriften durd die Römer in den erſten Jahr⸗ hunderten. s **9 Dpgleih es Hr. Prof. Ruͤhs in feiner 2t Särift | gegen die Juden S. 11 ganz deutlich ſagt, daß das Chriſtenthum zur zeitlichen und ewigen Wohlfahrt nothwendig iſt; und dies ſchreibt ein Mann hin, der | den Juden vorwirft einen Nationalgott zu Haben, un Verſtaͤndniß fondern durch Zeigen, 1245 4 : — alſo ſind achtungswerther als die andern, dieſe allb ver⸗ dienen nun Feine Zurüdfegung) feinen Haß mehr? und mad gewinnt der Staat? — einen Bürger derdie ſchwa— He Seite des Vormunds benugtz und Die Kirche? — einen Baflard, der ſich uͤber die alte Mutter luſtig macht. — Der Worte genug; fie werden die Sache nit an: dern, Die Mehrzahl und die Staͤrke hatten, feit dem die Welt,’ fleht, immer recht; aber der Wahrheit und meiner Achtung für Die wenigen Menfhen unter den Menſchen glaubte ich es fhuldig zu feyn, einen der Ge— ſchichte der Menfhheit wichtigen Gegenftand aus dem wahren Geſichtspunkte darzuſtellen. Wollen Sie hochgeehteſter Herr, die Verſicherung ‚meiner aus gezeichneten Hochachtung mit Gute auf: en 9 — S. en en. in — Philoſophiſche Encyflopädie, oder Syſtem der geſamm⸗— ten wiſſenſchaftlichen Erfenntnig: Ein Grundriß für Vor— Tefungen. Sr. b. Herder. 1818. 8, 70. Bey Eröffnung philofophifcher Borlefungen ift die y _ Vorausſchickung der ‚encpflopädiichen Ueberficht. fehr pal- fend, auch mußten wir an der Einrihtung dirfes Buches eben nichts auszufegen. Vielmehr umfaßt es alles, was in dieſes Gebiet gehören mag, und das mit der hinlaͤng— lichen aber mäßigen Gliederung, die nicht durch endloſe eeeinen eher verwirrt als aufraͤumt, wie es jetzt mit unſerer nomenclatoriſchen Naturgeſchichte der Fall ‚zu werden ſcheint. Nur unter gewiſſer Bedingung ha— den wir an der Ausführung der Schrift etwas auszuſe— fegen, Iſt jie für Privatvorlefungen beſtimmt, fo ift fie zu fur, indem fie in diefem Falle bey weitem nicht gez nug ins Einzefne der bejondern wiſſenſchaftlichen Zweige eingeht, um Den Zuhörern ein vollftändiges Bild Davon ‘zu geben. Dagegen öfentfihen Vorfefungen, die woͤchent— lich nur ein oder zwey Stunden gehalten werden , ift fie voͤllig angemeffen. Der Begriff einer jeden. Wiffenfchaft ft Deutlich aufgeftellt, Die Wiffenfhaften feldft find gene: tifh auseinander entwickelt, und der Verfaſſ. laͤßt allen Zweigen der Philoſophie, der Natur wie dem Geiſt Ge: rechtigfeit widerfahren, und ordnet fie gehörig unter eine ander. Nur einzelne Begriffe find im Dunfeln ſtehen ge: dlieben. 3. B. der der Ideen, deren Darſtellung die Phi⸗ loſophie iſt. Was eigentlich die Ideen find, deren Er: fheinung Welt ift, ſcheint noch Manden ein Rathfel; durd bloßes Definieren fommt man freylich nicht zum sie Die Ideen Welt werden, was mithin außer dem Gebiete der Gei— ſtesphiloſo phie liegt, und daher auch die ſo genannten Geiſtesphiloſophen dieſe Begriffe ganz verloren haben, — Sb Denken und Eriflieren Gegenfäge find c$. 12), hät: " te auch erörtert werden fonnen oder nicht beruͤhrt werden ſollen. In einer Encyklopaͤdie, moͤchte es wohl ſchwer ſeyn zu beweiſen, das Denken und Seyn eins iſt, nur durch die Stuffe verſchieden. Des Vfs. eigentliche Mey— nung hierüber, haben wir nicht heraus gebradt, Unfer Seyn ift augenſcheinlich nur unfer Denfen, und fo Die 1246 Welt — Sottes Denken. Was über Sinn, Verftand und Vernunft geſagt iſt, iſt logiſch richtig; es müßten aber auch dieſe Verrichtungen in Verhäͤltniß mit der Natur gefegtiwerden. ,,Der Sinn empfängt das Mannicfaltige, die Vernunft faßt die Einheit deffelben, der Verſtand vermittelt fie“ Eigentlich erfaßt die Vernunft die Welt, oder Gott, der Verſtand die Menfhheit, der Sinn das Materielle. In allem ift Mannicfaltiges nur ein ande re. Bernunft und Berfiand müffen als Natur-Fun— ctionen behandelt werden, font fommtman damit nie ing Keine; wenigſtens nicht der bloße Logiker, der den Geift nicht aus der Natur entftehen laßt, ‚fo wie die Natur hinwieder aus dem görtfihen Geift. Doch das find Din: 98, die hier wegbleiben mögen. Nach einer Einleitung, welche die Grundfunctionen des menfhlihen Geiſtes entwidelt, theilt der Bf. Die Phiz loſophie erſtens in reale oder Wiſſenſchaft der Natur, 2tens in ideale. A. Jene in allgemeine Natur: lehre, die wieder in Phyſik und Chemie zerfällt, wozu wir, und zwar vor ſie, die Aſtronomie ſtellen würden. B. Drganologie, worunter der Bf. auch die Lehre von den unorganifchen Individuen begreift, dem wir nicht beyfiimmen koͤnnen. Zufammenhang, Gelbfterhaltung dur geiffige Thätigkeiten, iſt zwar überall, auch in den Mineralien; allein dag Wort und der Begrif, Orga: nismus muß Pflanzen und Thieren ausſchließlich blei: ben, ala welche allein Individuen fi find, welche Totalität, eine Welt im Kleinen wieder in fi darftellen. 5 C. Geologie, oder Ehre von’ dem Erdorganid: mus, worunfer Mineralsgie mit Geognoſie, Phytologie und Zoologie, welche Fächer etwas ausführlider behan— delt werden foltten. Eine Idee von der Claffification Die: fer Reiche wird in einer Encyffopädie niht am unrechten Mage ſtehen; ſo wie auch von den weſentlichen Beſtand— theilen einer volllommenen Pflanze wenigſtens, oder eines Thiers. D. Phyſiologie, worunter der Vf. die Lehre von dem menſchlichen Organismus mit der geſammten Heilkunde begreift. Die Phyſioſogie der Pflanzen und Thiere müßte daher nad dem Bf., in feiner Drgano: logie abgehandelt werden, wodurch aber dieſe Wiffenfchaf- ten zu fehr zerriffen, und mit Fremdartigem, 3. B. ben Kryftallifafiong = Gefegen vermengt werden müßten. Cine menſchliche Phyſiologie ohne Thier- und Pflanzenphyſiolo⸗ gie ift ein Unding, und nur in den Zeiten zu Dulden, wo man nichts von den letzten gewußt hat. Eine Univerfirät, morauf nicht vergleichende Anatomie wenigſtens gelehrt wird, fann auch feine — Phyfiologie des Menſchen haben. Die deal: Philoſophie oder Wiſſenſchaft des Geiſtes zerfaͤllt in: A. Pſychologie oder Naturlehre des Geiſti— gen, und dieſe wieder in a) Sinnenlehre, vom Empfin- den, b Vernunft oder Wilfenslchre, c) Ethik, Verſtan⸗ Ichre, Logik, worinn {done Blicke in die Sdentität der geiftigen Functionen mit denen der Natur, namentlich was die Logik betrifft. Wir mwinfden dem Verf, Kraft, Die Gongruenz der logiſchen Gefege mit denen ber Natur nachzuweiſen, Schon hat er einen großen Schritt ge 4247 than dur die Anerfennung dieſes Grundſatzes, wogegen ſich die Geiſtesphilo ſophen bis jetzt mit Zunge und Han: den wehrten. Die Hauptſache ift freylich, zuerſt die Ge— fetze der Natur, wenigſtens die, welche das Fachwerk bil- den, aufzuſtellen, und, was das ſchwierigſte iſt, getreu zu ordnen. Wir zweifeln, daß dieſes fo geſchehen kann, mie es zu einer Geiſtes-Phyſik nöthig iſt, bevor Die mathe maliſchen Gefege mit der Natur parallelliiiert worden. Indeſſen wäre es fonderbar, bis dahin zu ruhen, und me: der etwas von Rogif, nod von Moral und Naturrecht, das jetzt verhaßte, und von Rechten: Machern abdiſputier— fe, zu fehreiben und zu lehren. Es geht hiemit, wie mit der Phnfiologie des Menſchen; man redet davon, weil man es doch einmal haben muß, und weil man dag und jenes recht gemerkt hat. B. Anthropologie, die mit aͤußerem Zweck Erz ziehungsfunft wird. C. Hiftorie, welche der Bf. von Gſchicht e un terſcheidet, was er nicht thun ſollte, um das deutſche Mort zu bewahren. Der Unterſchied laͤßt ſich durd ein Beywort feiht ausdruͤcken. Der Vfr. hat ſich in dieſem Hauſe wohl umgeſehen. Auch die Rechtswiſſenſchaft und Staatsverwaltungskunſt ſteht hier. D. Aeſthetik, zerfällt in, a Sprachwiſſenſchaft, Philo⸗ logie, b Mythologie, c Kunſtlehre, worinn viele Ordnung. Endlich kommt die Mathematif, die nirgends vecht Plag findet und ſich doch überall felbft nimmt. Bir glauben fie müffe überall voran ſtehen und ale die eigent⸗ line Wiſſenſchaft von den göttlichen Functionen darac terifiert werden. Theologie ift Diefe göttliche Wiſſenſchaft practifch angewendet, wie die Erziehung die practifhe Anthropologie iſt, und Die Staatövermaltung Die practiz ſche Ethik, und Die Kriegsfunit die practifche Phnfif, und die Medicin die practifche Naturgeſchichte. Er theilt Die Ma: thematif ab in a) Geometrie, die Lehre vom Raum, b) Arichmetif, von der Zeit, © Trigenometrie, von beiden. Scheint ung nicht wohl. Trigonometrie gehört zur erſten. eit und Raum find verbunden in der. Bewegung, deren MWiffenfhaft die Medanif ım weitern ©inne ift. Nun maht den Schluß die Theologie, die un: ſeres Erachtens mit der Mathematif voran fichen follte: All unfere Wiffenfhaft ift von Goti. Jedoch find beide Wege gercht. Man fann von dem Menfchen eben ſowohl zu Gott fommen, alsvon Gott zum Menſchen; jenes ſcheint uns aber der practiſche Weg, diefes der der Wiſſenſchaften. Im ganzen Werke findet man einen flaren, wiffen: ſchaftlichen Sinn, und ein reines Beſtreben, ihn in das Reben einzuführen, Er wird Daher feinen Zweck nicht verfehlen. Der Verfaſſer hat auch ſeine academiſche Antrittsrede: Ueber den Begriff und Zweck der Philoſophie. 8. 24. 1817. druden Taffen, worinn er die Berhäftniffe ber Philo⸗ fophie zur Welt und zu den andern Wiſſenſchaften, be fonderd zur Religion , ihre Schickſale, und Die einiger ihrer Befenner furz und treffend fhildert; beſonders auf ihre Wichtigkeit für dieBildung überhaupt hinweißt. Es iſt ſchwer zu fagen, was die Philoſophie ift, nehmlich fo, daß 6 dem, der nichts davon weiß, verſtaͤndlich ſeyn fol. — — — — 1248 Am beften ſcheint uns daher, man gebe den Zuhorern die Gegenſtaͤnde einzeln an, welche ſie aufzukaͤren hat. Dieſe find intereſſant genug, um jeden, der Sinn fuͤr Wiſſen⸗ haft hat, nad) der Auflofung begierig zu machen. (Berghofer) Hofſcheu und laͤndliches Heimweh. Eine Biographie. Hamburg 1818 bey Herofd. kl. 8. 92. tr Diele Schrift hat uns lebhaft ergriffen, ſowohl fuͤr als wider den Autor, ſowohl fuͤr als wider die Welt, ſowohl fuͤr als wider Deſtreich. Vor 30, 40 Jahren fieng Berghofer an, in den Kreis der Freyſinnigen und berühmteften Manner Deutſchlands zu treten. Große Kraft, Harer Ginn für Menſchenfreyheit, ähte Religion, raſtlo— fer. Eifer, das. Schlechte überall zu entfernen, Das Gute hervor zu bringen, erregten die Theilnahme aller Manner jener Zeit, die fih regten. Seine Schickſale wurden aber fo wunderlich, abmecfelnd, meift fo ungluͤcklich, daß man nicht begreift, wie ein folder Mann 75 Sahr erreihen fann, ohne fih durch das raftlofe Kämpfen aufzureiben oder durch die eingefperrte Gluth zu verbrennen. So fehr wir ſolche Charaktere ehrem, fo können wir dod nicht laͤug⸗ nen, daß fie nicht unverdient in der Welt herumgemworfen werden , nnd dab daher Berghofer ohne alle Widerrede, wir moͤchten nicht bloß ſagen, ſchuld an feinen Begegniſ⸗ fen iſtz ſoadern fie an den Haaren herbeygszogen hat. Ber fo, viel Talent und Kraft hat mie er, follte billig aud wiſſen, daß es verfehrt iſt, die Menſchen auf Der Stelle befehren zu wollen; folte wiffen, Daß die Menſchen aud ein Recht haben, ſich nicht befehren zu laſſen, wenn fie nicht wollen, ſollte wiſſen, daß alte Baͤume nicht mehr zu kruͤmmen ſind, daß man nur den Samen in ſeiner Gewalt hat, daß es endlich die Natur zerſtoͤren heiße, wenn man ſie plöglih in andere Verhaͤltniſſe bringen will. Alfes hat fih an B. gedrängt, Große, Reihe, Ge— lehrie, Geheime Gefellfhaften, um ihn zu unterftügen,. um ihn aufzunehnien, um feine Grillen zu realifieren, um ihn anzuftellen , ja nur um feine Geſellſchaft zu genießen : aber nirgends fand er Ruhe, nirgends Frieden, Alle Aemter flug er aus oder gab verwaltete wieder auf, Freunde, bey Denen er gelebt, verließ er ohne zu wiffen warum ? Bald will er ale Bauer leben und faht fih ein Bauernhauschen Faufen, bald als Hirt inden Af- pen, bald will er Erzieher werden, bald Schulmann bald iſt,er Schulmann, bald Cenfor, bald. vernagelt er feine Fenfter mit Laden, bald reiff er wie der ewige Su: de herum; furz er iſt von einem innern Geifte geplagt der ihm nie eine Ruheſtaͤtte vergonnt, bloß weil Die an Dorbenen Menſchen fih nit beffern wollen, weil fie ihm nicht gefallen, weil fie nicht fo gefgeidt find und thätig wie er, fehr oft aber auch, weil fie ihm fehlecht mitipiel- ten. Unrichtig iſt er allerdings behandelt worden, und eben fo verkehrt, wie er Die Welt benandelt hat; alfein er hat die Welt nicht kleinlich behandelt, wie man ihn, . nicht ſchmutzig, nicht abderitiſch, nicht pfaͤffiſch, nigt J volutionsriecheriſch. Und hat ſich daher ungeachtet feines unbiegſamen und gewiß ſonderbaren Charakters, dennoch die Achtung der Welt erhalten, mit der ihm jetzt freylich nicht viel gedient iſt. Wir halten daher feine Zuruckſe— hung vom Staat, eben nicht für unrecht, aber für hoͤchſt unbilig. Weil folde große geiftige Talente, machen fie auch den Staatemännern manchen Aerger, doch der Staat beruͤckſichtigen und gleichſam als ein Meiſterwerk, Das mehr Bi als nüßt, erhalten muß. Auch geziemt es dem % Staat, immer groß zu handeln, und Eigenthumligfeiten R als nicht vorhanden zu befragten, wenn fie ein tüchtiger Wenſch nieht ablegen fann. Doc ein edles Streben, wie j. Berghofers, hätte durchaus früher von den oͤſtreichiſchen Staats maͤnnern recht eigentlich erkannt, ſtudiert und ge— nicht im Stande war, Die rechten Hebel zu finden. Jetzt voruͤber iſt, wäre es liberal, feine alten Tage, nad dem ſturmvollen Leben zu erheitern, und ihm wenigſtens Die Befoldung zufommen zu laſſen, die er früher als Angeftell: ‚ger genofien Hat, Amand Berghofer — geboren im Dberofferreich zu Grein, einem Städtchen am Wirbel und Strudel der Donau 1745 — fam im fehlten Lebensjahre nad Paſſau, ums fein Vater als Rechtspfleger angeffellt wurde, * Dort — der Verfaſſung und Sitte gemäß — ward er im Srrthum und Aberglauben groß gezogen, als fein Genius ihn in die Ferne trieb, zu forfhen im Weltall über das aufzulofende Rathfel — der Menfd. Da wurde er vertraut mit Dem menſchlichen Elend, Es weckte ſeine Kraͤfte. Er drang durch die Nebel der Vorurtheile auf die ihn felbit noch verletzenden Spuren ſeiner eigenen Ver⸗ wahrlofung, fah die Grenze des Entbehrlichen verruͤckt durch der Weichlichkeit Afterfuftur, lernte fi$ von Men: ſchen und ihren Bedürfniffen unabhängiger maden, und — ſeinem Ungluͤck eine dankbare Thraͤne. Die Stille der Nacht weihte er oft, das Goͤttliche Am Tage trieb er fih mühfam herum im Unterricht geben und nehmen. i F Gegenſtaͤnde des Lezteren waren die Wiſſenſchaften der Rechte, Finanz und Polizei — vorzuͤglich jene, welche den Menschen betreffen, und feinen Karatter zur ſittlichen Srazie bilden — humaniora. ; Sein Fleiß erwarb ihm ein Zeugniß von felte: ner Art CO. Er widmete ih dem Schulfach. —* tum ſeripto, tam multa, tamque luculenta jam edidiffe, ut vel inter praeltantilfimos femper emi- nuerit. =‘. Viennae Auftriae prid. Calend. ni, Aug. MDCCLAXXI. Joh. Adam Haslinger, ‘ elegantiorum literarum ac eloquen- tiae profellor publ. ord., Cael. xeg. U: humaniorum director. Hi Is 1818, Heft 7. " börig angewendet werden müffen, ‚da der Mann ſelbſt aber, da. Die Moͤglichkeit durch dieſen Mann zu wirken J De ‚ Durd die Empfehlung des Slaatsminiſters, Fuͤrſten von RKaunig, dem die Eritlinge feiner Mufe C) gefie— fen, erhielt er die freie Wahl zu den erſten und einträg: lihften Bolten als Direktor. ——— Er waͤhlte genugfam den geringſten in Steyer, aus Miftrauen auf fein Wiffen, worin er noch vieles nad: zubolen fand. Nah a Jahren, mandem Zwiſte feines Amtes, und dem fchmerzlihen Todesfalle feiner Familie, Frau und Z Kindern, verlangte er feine Entlaffung. Sein Beweqgrund war: Weil Die Empfindungen der Menſchlich— keit, aus welchen er nad dem Tode ſe i⸗ ner Frau und Kinder eine Erholungs: reife Geſundheits wegen unternabm,nad einem Defretevomıı1. März 1779, 4utro- Eene, unflidhaftige Verantwortungen find; und id mit der Staatspflicht nicht sufammenreimenTaffen. Auf Die ehrenvolle Einladung des Grafen Herman von Kallenberg, begab er fi; an deffen, den Mu: fen freundliden, Fleinen Hof zu Muſcka in der Ober— lauſitz. Die Wege dahin fuͤhren durch duͤrre, veroͤdete Hei⸗ den, die mit verfrüppelten Zwergen von Bäumen ſpar— fam befezt find, re Nicht der Laut eines Vogels erfreuet, nicht ein Te: bendes. Bädjlein erfrifcht fie. Nie wird das fcheue Reh hier fihtbar — nicht eine Spur von Fiebender Zeugungsfraft der Pflanzen und Thiere, vom Fluͤhlingsſchmuck und lieblichen Wieſengruͤn — nicht einmahl der Wechſel von Steinwerk und Felſen. Wunderlich, daß es auch Plaͤtze giebt, wo man nach Kieſel ſich ſehnt! Der Edelſitz des Grafen allein, das Schloß, mit Gaͤrten umgeben, und.die hohe Lindenallee an der Neiße gewähren dem Auge Erholung. Der Strom iſt heimtuͤckiſch reiffend, mit Sandftaub durchwuͤhlt, in welchem der Ungluͤckliche, der es werfieht, eher erſtickt, als erfäuft. . Die Menſchheit da in den Hütten der Wenden, welche das Joch der Unterthänigfeit tragen, war noch im Zuftende alter Sflaverei. Unverzeihlih in unferse Wandererd Sinne, A Unhold, wie Diefe Natut, ergriff ihn ſtaͤrker ſein Truͤb⸗ finn, von unholden Menfchen erzeugt. \ ’ Während feines Aufenthalts daſelbſt ſchrieb er an die Schweſter des Grafen, Gemuhlin des Reichshofraths, Grafen zur Rippe: Ich ehre den feinen: aufgeflärten Geiſt, and bewundere die finnreide Lau⸗ nedes Grafenim Sandlande, a Mehr würden unfere Herzen ſich nähe: ren, wennermeniger Graffeyn, und id den Menfdeninmir, wie ih ihn fühle, freier entwideln und darfteflen fönnte Berghofer fühlte ſich verirrt in der kuͤnſtlichen c) Empfindungen aus meinem Beben, Bien 1774, 79 v . 1256 — Menſchenwelt, uber die Verlegenheit feiner aufſtrebenden Kraft und ſelbſt über die Fuͤlle feines Herzens beſchaͤmt. \ Kallenberg, gebiethender Herr in feiner ‘Lage, mehr als es feinem Gemuͤthe behagte, hielt es ſelbſt für din Unglück, mit feiner Anlage zum beſſeren Menſchen den fogenannten Großen 'eingereiht zu feyn- RR Ein für alle Gefühle der Menſchlichkeit gart und weich geihaffenes Herz, wie das feine, ift da nur we: nigen eigen, und wird in Selbſtſucht und finnfihen Ge— nüfen erfhöpftl. Er bot feinem weltſcheu irrenden Gaſt, der die Ru: Hi des Herzens verlohren hatte — fofern er feinen uͤbri⸗ gen Planen entſagte — Wohnung, Tafel, Bedienung, Reitpferd und Büdherfaal an. — Ales im freundfhafrlihen Verhaͤltniß auf Zeitlebens. . Aber Berghofers Geift fann unter irgend eines Hofes unreinen Geiftern nicht einheimiſch werden. Od es gleih hier, wie überall, mande Ausnah— me gab. Er mißtraute dem Gluͤcke, als einem der Veredlung feindfefigen Dämon und heillofen Gogen der Welt, Seldftftändig fih durch eigene Mühe und Arbeit zu ernähren war das Ziel feiner Wuͤnſche. Er. zog Diefe Le: bensart vor, obgfeich fie in den meiften Berfaflungen an Dürftigfeit grenzt und — leider aud an Beratung. Er fonnte diefer Lebensart Utliches Bild nit mehr feinem Herzen entreißen ohne Berbiutung. Verborgene Stille und Einfalt unter kinem Stropdad mitteinem Pallaft zu vers taufhen war fein füßefter Traum. Er vermißte in den großſprecheriſchen, fhatenlofen Zirkefn den reinen unverdorbenen Menfchen, und glaubte fih in ihrem fügenpaften, einander fi vergötterndem Geſchwaͤtze, trog allem Anftrih von Schöngeifterei, an der moralifhen Wurde verletzt. ; Nicht der Natur und Menſchenbeſtimmung Huldigen ‚Je, fondern ſich felft und dem weichlichen Wohlleben. Diefe Role genuͤgte ihm nicht, er ſchaͤmte fih ihrer. Er dahfte für das großmuͤthige Anerbieten, und gieng mit dem Gefühle eines höheren Berufes in die meite, ihm unbelannte Welt. Seine Melandolie, die ihn an nichts innerlich Werth⸗ fofem Theil nehmen fick, hing an feinem häuslichen Ber Tufte, und grub ſich immer tiefer in fein Gemuͤth. Fand er noch heitere Tage, ſo war es bei liebreichen Seelen, die ihn erkannten. 9a ſchloſſen die Herzen vertraulich ſich auf, als hät: sen fie fange mit Sehnſucht auf ihre Begegnung ge: arrt. Aber es traten auch gegen ihn auf Verraͤther und Soͤhner ſeiner tranfen Phantaſie, und unbeſcheidne Tadler feiner Schriften, Denkart und Lebensweiſe, nach dem Raabſiade ihres Verſtandes, mit dem fie überall einpaſ⸗— jen in. das Verderbnif der Welt. | Sm bfendenden Halblichte treibt Die geſchliffenſte Selbftiuct dort unter wechſelnden Rollen ihr Spiel. Aleine Defpoten finden ſich unter den größeren be: haglich zu Haufe, im Wohlleben ſatt und gefuͤhllos, der edel. theilnehmenden Großmuth nicht faͤhig, um ſanft zu berühren des Leidenden zartes Gemuͤth. — ih! Ay Stolz auf den leichtfertigen Vortrag ihrer geläufigen Feder und Zunge, behaupten fie ho ihre Meinung in dem entfheidendften Tone. \ — 9 Um Gold und Fürftengunft ſprechen fie kraͤftig das Wort, fordernd Die gangbare Münze des Guten u Bofen. eu; * Sie nehmen die Peſt und den Teufel in Schutz, ih⸗ sen Wig in verfaͤnglichen Trugſchluͤſſen end Scheingrun: den glänzen zu laſſen. N Des Herzene Verderbniß zerrüttet und ſchaͤrft nur zum Boien den Gift, h h; Aus beiden entfpringt alles Unheil der Well. Aus jener unreinen Quelle ſchoͤpfen ſie Haß und Menſchenverachtung, und Des hohen eigenen Werthed ber - raufhenden Wahn, 2 Shre eingebildete Weisheit ift der Haffarth und Ei— — telkeit Narrenthum — das Schauſpiel ihrer Talente ein. fehr gefährliches: Prunkſtuͤck c). 5 Mas flect hier unter der Larve des Spielers ? r f Ein auf anderer Schwaͤchen ſchadenfroh lauernder, alle Vortheile für fih ſchlauklug durgfpähender Geifl, Immer muß in der Nähe desſelben jeder gemushliche Menih ein heimliches Mifbehagen fühlen, gleid dem un: ” befangenen Mädden, weldem Meppiftophiles als blühen der Juͤngling erſchien C. Eın Sahr lang durchwandelte B. mit liebevollem Herzen die Schweitz. ‚ = Zu Dron im Bernergebiete nahm ihn der Landvogt Tſchiffeli fehr gaftfreundlih auf. nz R Er äußerte und er bewährte durch edles Benehmen den Satz: Die Ahtung und der Tribut für Wiſſen— ſch aft und Kunſt, der redlich verwendes, ten Faͤhigkeit dargebracht, ehren den Ge— berundden Empfänger. u Eine der Alpen, worauf er zulegt und am laͤngſten, vermweilte, war Deifh C). | —— 34 Zwei gebildete, biedere Maͤnner wurden daſelbſt aus innerer. Geiftesverwandtfchaft feine vertrauten, innig theit nehmenden Freunde. — j I" Faber und Dachs. : 1a Faber, anfälliger Bauer, und Dachs, Verfünder des göttlichen Worte, erleuchtet ald Dedant und durch der Liebe haͤuslichen Verein, ein wurdiger Menſch. — Faber beſang in der dort innlaͤndiſchen · Sprache die Anfiedelung feines Freundes, deren Bewilligung fie vom dem Bernerrath billig erwarteten. — Das Gedicht iſt ſammt einem Briefe im Anhange beigedruckt. SR 7 Einige Stellen daraus, die hier frei uͤberſetzt find, werden beweifen, mas ein traft: und ruhe bedurftiges Herz durch die Entfernung von fo einem Freunde ver⸗ liert. — — — . —* *) Incidi in homines, ſuperbe delirantes et carna- les mimis et loquaces. * $. Auguftinus eönf. L. III. C. 10. +) Kauft von Goͤthe. e *) Chateau d’Oex., S Sa ER al Ueber Berghofers Anfiedelung. kr Emedt ‚den Neid eurer Größe, ihr Städter! Zeigt eures Gluͤckes verſchwen erifchen Reichthum! Euer Prunk iſt der alles oerfälingende Abgrund, Eure Wohlthaten felbft ernähren das Rafter, u, Mein biederer Freund beneider euch nicht. ef Ber euer. boöhaftes Narrenfpiel kennt, der fucht feinen ’ Ruf unter euch. J die Freunde der Tugend begluͤckei der Einfamfeit Frieden. Y Weihe, DO Berghofer! Hier im Schooß der Natur Und in laͤndlicher Ruhe dein Leben der Wahrheit, Die bis zur Höhe der Alpen dich trieb, h Wähle, o Freund! diefe friedfiche Heimat — t Der Liebe und Sreundfgaft heiligen Freiſtaat! Laſſe am hohen Gebirge haͤuslich dich nieder bei uns! Burg ungluͤck gepruͤft und rein im Gefuͤhle der WMenſchheit, An Sitte ſo einfach wie wir, und reich an Erfahrung. Leite uns dann, wenn noch Zweifel uns quaͤlen! DSDu kenneſt das Blendwertk der aͤußeren Große. Vom luͤgenhaften Werth enttaͤuſcht uns das Beiſpiel des Weiſen. Komm, bier zu genießen der Freundſchaft beglüdende Wonne! Die Freuden der Unſchuld, Tugend, Talente, Sind der bewaffnete Schutzgott derſelben Gegen der Ehrſucht unerſaͤttliches Unthier. Es trüben nit Gelbftfugt und Neid des Soglän- Ber: ders heiteren Himmel, "Sie ummwoffen hier nit den friedlichen. Geift, Nicht deines Lebens fanft fließenden Tage. 7 Milch und Fruͤchte fi find hier die Nahrung des Weifen, | Ermuͤdende Arbeit wuͤrzt ſeine Tafel; ? -Berhärtete Hände und abgebraunte Geſi chter Sind unſere Schoͤnheit, mit welcher wir prangen. Zacke, Schaufel, Senſe und Rechen, nd uns ein ehrenvolles Werkzeug, die Wappen des *. Adels, F dDurch Einfalt genaͤhrt, weicht jelten das Gluͤck von ben Hs Hurten. Verlaß ohne Reue der Staͤdte truͤgeriſche Freuden, In laͤndlicher Freyheit froh deine Tage zu ſchließen! Der Arbeit, den Muſen wechſelweiſe dich weihend, ze Erndteſt Du Srücte der goldenen Zeit. Die Natur ift fo fhon für edfe gefuͤhlvolle Seelen Das wahrhafte Gluͤck gedeiht nur bey ihr. D wie Tieb’ ich die Felder und grünenden Wiefen, Dieſe Höhen von Wäldern und praͤchtigen Helfen, "Die, wie es ſcheint, die Natur als weiſe Beidugerin Der Freyheit Zu unſers Gluͤckes Sicherheit aufgethuͤrmt hat. Die Alpenbewohner in Oetſch ſahen der Anſiedlung freundlich entgegen, und boten ji großmuͤthig an, dem neuen Bewohner im ıriten Jahre einer Wirthſchaft be— zuͤlflich zu ſeyn, Damit er, in ihrer Geſellſchaft liebreich ⸗ (Es ns ermuntert, fi deſto Teichter an die. härtere Arbeit‘ ges möhne. Allein: Sm Bude des Schickſals * ua Berg hofers Kampf und muͤhſelige Wallfahrt des Lebens. Sein einziger Wunſch und ſein Alles hienieden — in Hinſicht des haͤuslichen Gluͤckes — war der Beſitz ei: ‚ner ländlichen Wirthſchaſt. Auf feine Bitte um das Anſiedlungsrecht ſchickten ihm die Erzellenzen von Bern fechzig Thaler Reifegeld mit dem Befceid; Sie fürdten, er mödte bei feinem all. zu geringen Kapital dem Staate mit feiner Tünftigen Familie zur Laft fallen. Y O der kleinlichen Seldftfucht in dem ehmal fo groß: gefinnten Schweitzerlande. Der nun feiner fhönften Hoffnungen beraubte Freund der ſchoͤnen Natur und ihres Hirtenlebens fand ſich dops pelt befeidigt. Er ſchlug das angebotene Reifegeld aus, und ſiellte ihr Unrecht dar mit den Worten? 36 binnidt gefommen zu betteln. 55 fam mit würdigem Herzen als Mitbruder und wärmfter Unhanger Ih— rer Sreiheitsgrundfäge, St gleide, edle Gefinnung Shres Schutzes nicht werther, ale Eingeburt? Aus feiner Wohnung im Schloffe, wo fein vertrau= liches Luͤftchen ihm wehte, zog er die festen acht Tage, wie ſeine Freunde es wuͤnſchten, in ihren Familienzirkel. Ach! allzu eilig nahte die Stunde des Scheidens! Unter Seegenswuͤnſchen und Thraͤnen wand er ſich los aus ibrer ‚Umarmung. Nur wie im Traume fann er ſich ihrer mit Wehmuth erinnern, fie ſelbſt nicht mehr fehen. Sein Schickſal trieb ihn nun abwärts auf dem Ruͤ— fen der Donau Bis in Defterreihs Kaiferftadt. In Rauenfteind Hohen. Gebirgen, zwey Meilen von Bien, zu Hefenabey Baden liegt an einem Bade ein Hausen mit Garten zwifchen empor ragenden Rui- nen barbarifcher Fehdezeit. Zum Anfauf_deffelben borgte der Meifter vom Stuhl in der Loge zur Eintracht ihm vier hundert Gulden aus der Maurerfaffe. Es war Born, PVerfaffer der Monohologie, der Finfterlinge und Defpoten Feind, und der biederfte Freund aller freigefinnten, wiſſenſchaftlichen Männer. Berghofer fahre fih faum im Eifer des felbk- ſtaͤndigen Wirkens, als er erfah den aufgehenden Stern feines dunklen Geſchickes. Wie pochte ihm das Herz, als er einmahl da ſeinen eigenen Herd antreten konnte. Freudig ergrif er den Spaten und die Haue. Keine Arbeit fonnte feine Arbeitsluft fättigen, Tage reiten nicht hin. Er fiand in den Naͤchten ded Vollmondes auf, arub in die Erde, und beſchnitt im firengen Winter noch Bän- me mit gegendie Schärfe der Luft verbundenem Geſichte. Er fant im heißen Sommer ein paarmahl erfchopfs 1252 2 auf den Boden, und nahm doch täglich an Frohſinn und Lebenskraft zu. Kein Fluch — ein Segen iſt die Arbeit dem Men— ſchen, auch im Schweiße ſeines Angeſichts. * Liebe, Naturtrieb und Freyheit rufen den Erſchoͤpf⸗ ten in cin neues Leben zuruͤck. Nur im fhwelgenden Miffiggang lauert der Tod. Berghofer konnte oft wochenlang ohne Hibe fein Kleidungoſtuͤck anziehen, fo fehr_ waren feine Finger von der Kalte und Arbeit verlegt, So fam er einmal zu Borns freundſchaftlicher Ta: fel mit blutig gerigten Händen, kaum fahig, Meffer und Babel zu halten. > Erſchrocken rief eine Dame Da aus: . — Gott! wasifl®. fürein Narrlermauert i Die Genfer auf Die Straße zu, undarbei: tet fih blutig in feinem Garten Born erftaunte und ſprach: Nunfebe ih, daß Ihre Grundfägenidt Hlos romantifd im Gehirne, fondern praftifh und mahr find. Nachher wurde das dargeliehene Kaufgeld ihm von der Roge geſchenkt. ; Fr Ss war die Zeit, als emporſtieg die geheime Polizei, und der Bau am MWeisheitstiempel»geheimer Orden verfiel. Schuldenfreier Grundherr von taufend Quadratklaf- tern Erde, blickte er froh auf fie herab und dankbar gen immel. ——— wars, wovon er lebte — die Milch von einer Kuh, die Frucht aus ſeinem Garten, und der Verkauf eines Reſtes feiner Schriften. - Die katholiſchen Bauern und Winzer, feine Nachbaren, wurden fehr ſtutzig, und hielten ihn anfangs, weil er feine Bücher ſelbſt eindand, und Das Fenſter auf. die Straße zugemauert hatte, für einen geheimen lut he— Afchen Buchhändler und für einen Frei— maurer. Er ift ein Herenmei einen Begriff. ” — den Stiefel an, weil bey ihm kein Altar und kein Weihwaſſer — nur ein Paar Stiefeln zu ſehen waren, die nach der Arbeit im Freyen zum Trock— iengen. —— feltfamen Begriffe theilten ſie Fremdlingeu mit auf die Frage: wer bier wohne? Die Neugierde zog in der Nähe des Bades vornehme Reiſende hin, wie einſt den E lephantenin Schoͤ n⸗ drun, fo — mie fie ſagten — den BHilofophenin Helene zu fehen. s R Es kamen Beſuche zu Pferd und zu Fuß und viele Magen vor feine Thuͤre, worauf er, den Troß zu ver⸗ ſcheuchen, das bekannte Spruͤchelchen hinſchrieb: Langweiliger Beſuch mocht Zeit und Zimmer enger. Q Gott, bewahre mid) wor Jedem Mupigganger, Bier Jahre genoß erin dem freundlichen Thale, das die Wellen eines muntern Baͤchleins durchſpielen, fein im verkleinerten Naaßſtabe erworbenes Gluck, von ben Schoͤn⸗ ſter, ſagten ſie, der ſeinen Kindern die Pocken anzaubert — vom Cinimpfen hatten ra Tann Frust ung 5 - —— 3 heiten der Natur besauberf, in-einer fnanzmäßig' kuͤm⸗ merlichen Rage. - RER: Le) Dre, Beine unmifenden Nachbarn gewannen ihn bald Tieb, feiner fo ganz menfhlihen Denf-und Handlunggz weiſe, und feines ihm angebornen Wohlwollens wegen. Nur der Verwalter feiner Grundobrigfeit, ein- ver ſchrobener erzrober Kanzleikopf, fuchte durch deſpotiſchen Einfluß fein friedfertiges Leben zu verbittern. Ungluͤcklicher Weiſe lag fein Säusden zu nahe am Pfarrhof, wo ein intoleranter, eingefleiſchter Moͤnch hauste. I er Die Obſcuranten, der Laie und der Pricfter, reichten ſich Hulfreihe Hand im menſchenfeindlichen Bunde gegen Berghofers Philofophie. Der Mind lich ihn an einem Sonntage fagen: Erwscte fogleid Die in feinem Garten aufgehbangene Kinderwäfde wegnehmen aus Refpect für den Gottesdienfidh. Der Verwalter trat mit aufgefegtem Hut in Berg- bofers Zimmer, und befahl diefem feint Muͤtze abzu- nebmen, weil bier nidt der Eigentümer, fonderner, der Verwalter, zu befehlen ha: be, da er als Dbrigfeit-eintritt, i Die forıdauernde Frechheit Diefer gemalthätigen mende Mangel zwangen ihn endlich dies Muſterplaätzchen feines: irrdiſchen Paradieſes zu verlaffen. : Der mit Ehren aller Art ausgezeichnete ruffiihe Ad⸗ miral, Zurft Tſchernitſchef, fann auf Berbefferung feiner Rage. ; Er botnhm, als Gefchenk, ein mwohfeingerichtetes. Land⸗ gut zwei Stunden von Petersburg, nebſt Reiſegeld und zwei hundert Gulden jaͤhrlicher Zulage an, ; Der finderreihe Mann in der aͤrmlichen Hütte wank: te zweifelhaft hin und ber. Der berbe, ruſſiſche Himmel ftieß ihn zuruͤck, wenn Die Gute des Admirals ihn anzog. Die dort herrfhende Landesſute ſtimmte mit feinem Freiheitsgefühle wenig überein. f Sm Unglüf von Menſchen verfaffen, fand er noch Troft in der ſchoͤnen Natur. *7 Sn Rußland. ware dem Verkannten auch dieſer verjagt. Sein Schickſal benahm ihm den Muth, im Herbffe des Lebens mit Familie cine fo write Keife nad einem feindjeligen Rlıma zu wagen. Tſchernitſchef entlie ihn mit reihlihen Geſchen⸗ fen und dem Verſprechen Der Wiederholung feiner fters freundfgaftlihen Theilnahme beym Wiederfehen. Cie ſahen fih nie wieder. s Wuſt⸗ linge und der bei ausgebrochenem Kriege uͤberhand neh— 1 * rt JR ‘ Zum zmweitenmale reiste Der Mann mit bem 44 ländliden Heimmeh aufwärts, Dem Boden der Freiheit und feinem reineren Himmel zu. Er Hatte Frau und vier Kinder und abermal ein feines Kapital. i Es waren Taufend Gulden, die ihm fein Jugend— freund Boshunger Schenite, deſſen vaͤterliches @ibe im großen baieriſchen Waldungen lag. \ J ER zu # Waldungen waren ein Schutort der Freiheit und eine freundliche Heimath für Berghofers Mufe. Schon als Züngling hatte er da mit Begeiſterung umhergeſtreift, die Flöte und ein Bug in der Taſche. In der Einſamteit heiligen Stille erhebt ſich des Wrenfſchen Gemuͤth zum Glauben an Gott, zur Liebe und labenden Hoffnung empor. r A > 9. Benn fih mit Ausfchluß der Menſch nur an Men: ſchen gewoͤhnt, wenn ihr Treiben, ihr Seyn und Gewuͤhl ihm einzige Welt wird, fo ſinkt er verdorben zum nie: drigen, efenden Gefchöpfe herab. 3 N Schön der Juͤnglin vghofer, die gute Tafel und das weichliche Lager verlaffend, begnügte fih mit Milch - oder Honig und Brod,-fhlief unter Dem naͤchſten Stroh: > Dad oder auf offenem Rafen, war von dem Armen ge: Tiebt und gefhäzt, und von den Reichen als ein Sonder⸗ | $ N, 4 —J4 ling angeſtaunt, der im Rufe der Heiligkeit lebte. Die Söhne und Toͤchter der Natur auf den bewohn⸗ ten und freicren Dlägen gingen oft Abends mit ihm auf ein nahe gelegenes Dorfen, und tanzten in Reihen beim Spiel feiner Floͤte. Der Gutsherr des Schloſſes Traxelsried und ſein wohlbeleibter Verwalter führten ihn auf eine Hochzeit. % Die Nacht dur goffen fie in fi zwei und vierzig Maaß baierifhes ‚Bier, während er nichts ald Waſſer tranf, und fropli und fraftvoll, mit einem ſchmucklo— - fen Mädchen am Arme, den hochzeitlichen Tanzfaal im Balzer durchflog. ‘ B. war. völlig bereit, ſich anzuſchließfen dem Stande . Diefer gefunden, fo wenig beduͤrfenden Laͤndler — obgleich nicht ganz ihren Sitten. — Nimmer wollt er zuruͤck nad 3 Stadt. Beneidenswerth ſchien ihm das Loos der noch freies ren Hirten, die mit ihren Heerden die Wälder durd: " fireifen. : Wohlmeinend warnte er fie vor dem einfamen Müs ’ Figgang, welder, beim Mangel an Bildung, zurroheften \ Sinnlichkeit führt. a * Darum follten fie traten, durd Stricken und Flede "ten fid) nützlich die Zeit zu verfürzen. { Vborzuͤglich rieth er denfelben, durch Sprechen, Rufen und andere harmonifche Töne die. Heerde an ſich zu ge: woͤhnen. — Die Ton: oder Dichtkunſt der. Luft, nah Jean R Paul, zieht jedes lebende Weſen an ſich. + Zriedfich vereinen dur Wohllaut und Einklang fi Menſchen und Thiere, 3 J Poſchingers Hirt iſt zwey Meilen von Wohnun: gen und Menfchen entfernt. x h Seine Hüfte, wo er Abends fih _einfindet, liegt in der Tiefe eines ungeheuren Waldes. a Es kaufen da Bären, Luchſe und Wölfe, nebft den in der Brunitzeit gefaͤhrlichen Hirſchen. Einmahl wandelte 8. feiner Luſt nad dahin, nad: dem er ſich einige Zeichen des Weges gemerkt hatte. - r Don einer Anhoͤhe fah er im Thal einen Bad und felhaft ſtillſtand. *—0 über demſelben am Fuße des Berges die Hoͤhle fo eines zöttigen Brummerd Ce RR. 17 y Ein Holzhauer hatte — nad), feiner eigenen Erzaͤh— Tung — mis diefem Unhold einen, zum Gluͤck nur tomi- ſchen Auftrift gehabt, j ; ' Cr war mit dem Beil auf der Schulter über F diefen an der Erde liegenden Baum getreten. ” ne Als er einen Fuß gerade vor ihm auf. ’ Starr fahen fie Tange einander ſich an. , Der Holghauer flieg einen baͤrenaͤhnlichen Ton aus — x \ Deßgleichen that auch der Bär, und zog ab. Zwar empfichlt man, wo es an Kraft fehlt, Maapen, die Politik — nehmlich;: Bei Der Erfdeinung fo eines Gewal— tigen dehmuüthig fih auf die Erde au. legen. Der Scheintodte fommt dann in Gnaden da i einer kleinen Betaſtung. lang Aber der Teufel mag fo eine. PBolizeiu aushalten. —— — B. gieng am naͤmligen Orte, ſchah, in Gedanken vorüber, und verfehlte die Bahn. Ein Schauder, Überfiel ihn, als er eine Weile zwei⸗ Unlaͤngſt hatte man ihm Beiſpiele angefuͤhrt von fol: hen Berirrten, deren Gerippe man fand. Sie waren verbungert oder von Thieren gerriffen, So, innerlich zerriffen, den Frieden ſuche nirgends fand, 308 er hin und ee Fi * Be: nad Deftrei und erhielt in Eing die Buchercenfur und die Direction der aufgehobenen Kloſterbibliotheten wo er mit 400 Gulden Gehalt 26 Jahre lang diente, Auf einmal wurde er bey Nacht uͤberfallen und mit feinen Schriften und Brieffehaften in Policeyunterfuchung ezo⸗ gen, verbotener Schriften wegen, die er verfaßt ſoll. Zugleich ſtarben ihm 2 Kinder und ı Enkel. Er mußte ein Blatt unterfreiben , welches: feine Abdanfun enthielt. Er bekam ein Gnadengehalt von 135 ng lebt nun mit feiner Familie in Steiermarf nahe bey Gräg, ald Greis von 73 Sahren, im Kampfe mir — — Zugru ndegehen. Dann folgen noch mehrere bip- graphiſche Beytraͤge, worunter Briefe von Wieland, Rottenhan, Weftenrieder 4 te. wird hinlänglich feyn, ſowohl den Mann als i Belt, in der er herumgemorfen wurde, zu de Moͤchte irgend ein oͤſtreichiſcher Großer ſich dieſer une gluͤcklichen Familie annehmen. Verdient es auch nicht dag Betragen, fo verdienen es do ihre Schickſale Ein er: ſehen oder auch Vergehen follte billig 26jaͤhrige bein Staat geleiſtete Dienſte nicht ausloͤſchen. 9. Murmurant, . ein Spottname der Mi N in Kloftern, \ ee sten 79 * hinüber gefezt Hatte, ftieg der Bär übfiger wo Diefer Auftritt ge ulm, Das Mitgerheils REN Eee — ir deu rauen auf 18195 v. A. Schre i⸗ ee —— b. an — nn. et : ; -furt bey Hermann. — Die Cornelia waͤchſt raſch heran, nimmt von Jahr zu Jahr zu an Schoͤnheit, Artigkeit und Verſtand und wird: ſich bald in dem Reigen ihrer Schweſtern voran- ftelfen: können. Sie enthalt fehr ausgewählte Gedichte und einige Erzählungen in Profa, die. ihrer Beftimmung vollfommen entfpreden; auch Die Kupfer find groͤßten⸗ theils gelungen... Das. Titelfupfer ftellt die Kronprinzef: fin von Bayern vor. Da: wir aus dem vorigen Jahr— gang ein Gedicht von: Dem Herausgeber aböruden ließen, ſo fordert. es dieß Zahr Die Artigfeit, daß wir eines vom feinen. Mitarbeitern aufnehmen. Bir: wahlen hiezu:⸗ Germania C1818. ) Der Dichter. Jungfrau, blickſt fo traurig, nieder Auf den. Eihfranz in: der Hand! Kehrte nit die Freiheit wieder Sn dein altes Heimatheland ? Serrlich haben wir. gerungen, Deiner und der Vater werth, Hell iſt unfer Lied erflungen, Und noch heller unfer Schwert, erman ia⸗ Ach, es war ein kurzes Waͤhnen, Was mein: Herz mit Luft beruͤckt! Unter Blut und- heißen Thränen Hatt’ ih mir den Kranz gepflüdt: Aber die für mic gefallen, ⸗ Deckt ein bald vergeßnes Grab, Duͤſter aus den Wolkenhallen Sehen fie auf uns herab, Raſch iſt Thorheit im Zerfiören, Zangfam. baut die Weisheit auf, Keiner will der Zeit: gehören, x Alle folgen: ihrem. Lauf. Fromme Sitte folf nit walten, Und des Rechtes heifger Bann, Trug und: Argfift wollen falten, Wie der Welfge fie erfann. Furchtbar ſteht die Weltgefchichte Mit dem Flammengriffel da, Unerbittlich zum Gerichte Ruft fie Alles, fern: und nah. Nie entrinnem ihrem Fluche Mag des Staubes niedrer Sohn! Stri fie niht aus ihrem Bude ‚Wölfer zweier Erdtheil ſchon? ‘ Und: der dritte ift im Wanfen, Und im fernen Dean Definen fih die neuen Schranfen Du der Menſchheit neuer Bahn. Schoͤnes, theures Land. der Eichen / Das noch fein Eroberen zwang, = ©prich,.begreifft Du nicht die Zeichen. Von bes Lebens Untergang? ? Was vom Heiligen ſich mender, Muß in Noth und Schmach wergehn Was der ſchnoͤde Wahnfinn biendet, > Kann im Wahne nur befteh’n, n Bauen will der Thor vermeffen, Und er baut fein eigen Grab! Iſt des Baumes Herz zerfreffen, 'D fo dort die Kron or Sa, es iff ein Geiff der Zeiten, ° Doch der herrſcht und Dienet nicht; Frei nur fönnen Geifter ſchreiten, Und ihr Leben ift im Licht. Kannſt du nit fein Raͤthſel loͤſen, Mehe, dann ift Tod dein Foos, Und der Genius des Boͤſen RER Reißt did in der Naͤchte Schoos. — Auch in dir ſind Goͤtter, fragen Mußt du treu und redlich fie. - Allen: Darf der Menſch entſagen, Nur der Menfhenwürde nie. BR Und fie muß ſich offenbaren * In der Voͤlker ſchoͤner Treu, Und ſie muß ſich rein bewahren In des Herzens frommer Scheu— Wär’ e8 aber fo veſchloſſen Sn dem unfihtbaren Rath, Mag kein kn mehr fproffen Yuf fe man ifenfaat: x Muß fie raften diefe Erde Nach der Zeiten ew'gem Recht, Daß fie wieder Wiege werde Einem künftigen Geſchlecht; Wird's in fernen Nähten tagen, Wenn von uns die Gtralen flich’n, Muß der Göttin Dradenwagen Raſtlos durch Die Lander zieh’n: Muͤßt ihr, meine Rinder, ſcheiden Bon dem fhönen, theuren Land, Wie ihr einft von Gilans Weiden Euch zum Rheine Hergewandr: D fd denfet meiner Lehre, Hült in Mannesmuth euch cin, Nehmt mit euch der Väter Ehre Und ihr heiliges Gebein. Bluͤhen fünftig eure Halmen An des Niagara Strand, Oder neben Kofospalmen Sn dem alten Sonnenland. SH — ich bin im eurer Mitte, Gebt eud nie dem Fremden hin, Nimmer laßt von frommer ©itte, Nimmer laßt vom deutſchen Sinn ! * hadt 3 je gelegen F —— dem Mutterbuſen mi, 0... 49 a Bleiben ſoll euch auch mein Segen — „Und mein Name für und für. — * —— Viator. SOhne den anderen Gedichten irgend etwas vom Werth alsburg und vom Herausgeber angeſprochen, deffen vier Erzählungen gleihfals ein finniged und weiles Streben offenbaren; wir bebauren, fie nicht einzeln aufführen und würdig en yu fönnen. Die Kupfer meift vom Heideloff . gutge at, von Karder, Bittheufer nd Fleiſch— * mann mit Ginn geflogen, in edleres, zierlicheres Neujahrsgeſchenk für gebildete Frauen werdet ihr nicht leicht geben. — Von A. Shreiber is nun auch die zweyte Ausgabe feines Handbuchs für Reifende am Nhein ch. Engelmann) erſchienen, mit einer gut entworfenen, fehr vollftändigen und gut geſtochenen Charte, in der aber ‚mander Name Fehler hat. Neu ift hinzugelommen der große Abſchnitt "über den Schwarzwald. Die übrige Einrichtung ift ge: blieben, Das Wert iſt uͤbrigens ſo bekannt, daß es von feloft i in die Hande eines „jeden Neifenden geraͤth, und durch unſer ſchwaches Lob daher nichts mehr gewinnen lann. Das Gleiche gilt vor = Deſſelden Beſchreibung Badens um. > hr Unter den vielen [hönen Gegenden des Oberrheins ges h hört befanntlich Die von Baden zu den ſchoͤnern; wie Die % von Freyburg ins Große und Majeftätifge fätt, fo die von Baden ins Liebliche, fanfte, fröhlihe, als Hätte fie ih für Badgafte anzufegen. gewußt. Gm eigentliichen | Deutſchland werden Antonins und Hadrians Thermae . immer der Sammelplag der Erfien Europas bfeiben. An (claſſiſchem) Alter, an Pracht, an Schönheit, an Ra: ac, an Clima, an Reichthum der Fruͤchte aller Art, an ü vroͤhlichteit tennen fie feine Wetteiferer. Allerunterthaͤnigſtes Promemoria, den allerhoͤchſten verbündeten Monarchen aufs alferthrz h furchtsvollſte überreicht, Weber die — unerlaͤßliche Nothwendigkeit einer definitiven — ins der Angelegembeiten des ur vormaligen Kdnigreihe Weftphafen.) Deutfhland 1818, N Die göttlihe Vorfehung hat die Waffen der alliirten j Mächte gefegnet „. damit die Herrſchaft des Rechts an die Stelle frere von der, der Gewalt und Willkuͤhr. Als die erften Monarden Europa’s, fnieend vor dem Ewi— gen, in frommer Inbrunſt, auf den blutigen Schlachtge⸗ filden Leipzigs, die Hande , danfend für Den verliehenen . Sieg, zum Himmel empor huben, — da verhießen ſie, in des Herzens begeiſterter Ruͤhrung, Gerechtigkeit den Völkern. Als fie einer fange ſturmbewegten Welt den Frieden ſchenkten — da vertündeten fie Worte der N Serehtigfeit. Als fe, in aͤcht religiofem Gefühl, die ewig denfwürdige, heilige, chriſtliche Allianz unter: Feichneten — da gelohten fie Gerech tigkeit. Nichts “ gonnte geeigneter feyn, die Gemuͤther aufzurichten, als dieſes heilige Fuͤrſeenwort, durch Die Religion beſiegelt, 9 entziehen, haben uns vorzüugfid die von Söentendorf,, „doppeft Beifig erfeinend. In ihm word bie Mor: genrörhe des fonımenten Gluͤcke erfannt. Den Hantti n⸗ gen der Regenten ſollten die Gebote des Chriſtenthums zur unabaͤnderlichen Richtſchnur dienen, und Diefes woll: fe, dab das Reich der Gerechtigtkeit fortan hertſche auf Erden immerdar. Der Gewaltherrſchaft Napoleons ein Ende ma— Hemd, erhuben darum die chriſtlich derbündeten Monarz hen die Regitimitat wieder auf. den "Thron, Die wohlthaͤtigen, völferbeglucenden Abfihten des großen Stifters der heiligen Allianz und Eeiner erhabenen Ber: buͤndeten, konnten nicht zweiſelhaft ſeyn. Es lag darınn eine neue Gewaͤhrleiſtung, daß fortan Gerechtigkeit walten ſolle in Europa. Denn Legitimitätſchlicht ſchon, dem Worte und der Bedeutung nach, den Begriff der Geſetzmaͤßigkeit in ſich. Wo ein legitimer Zuftand,der Dinge fern folf, —- da fann kein regtle: fer fen. Recht los aber iſt ein Zuftand, wo feine geſetzlichen Beſtimmungen obwalten, wo es der Macht gegeben und vergoͤnnt iff, lediglich nach Willkuͤhr und Convenienz zu handelm Wo demnach ein ſol⸗ cher Fall eintritt, da haben die allerhoͤchſten europaͤiſchen Friedensſtifter und Geſetzgeber durch Gruͤndung der chriſt⸗ lichen Allianz, und Die auf dieſe gebaute Wiederherſtel— lung der legitimen Herrſchaft, die erhabene, heilige Ver: pflichtung uͤbernommen, Fuͤrſorge zu nehmen, auf Daß an die Stelle der Rechtlo gfeit, — Gifehmäßie feit trete. Ein folder restfofer Zuſtand herrſcht num offen: fundig feit beunahe fünf Jahren, mitten in Deutſchland, ruͤckſichtlich aller Berpältnife, welde mit Der Auflofung des Koͤnigreichs Weſtphalen und deren Folgen in Beziebung ſtehen. Die gottesfuͤrchtigen Monarchen, welche ſich zur chriſt⸗ lichen Allianz verbanden, können wider wollen, noch - zulaffen, daß die Betrachtung dieſer Rage der Dinge in. eimem nicht unbeträctlichen Theile des wieder herac fiellten deutfchen Baterlandes, Stoff zu der, mit Den aut: richtigen Sntentionen der erhabenen Unterzeichner im IB: derfpruch fichenden Vorausſeßzung darreiche, als beſtehe jene preiswärdige Allianz blos Dem Namen, aber nit der That nad. Cie fünnen e8 nicht gleichguͤltig anfe: hen, wie ſtil lſchweigende Duldung eines aner— tannten Zuſtandes von. Geſetzloſigkeit zu dem Irrtham veranlaſſen koͤnnte, als ſey das Reich der Legitimitaͤt — und folglich auch des Rechts — das Ziel aller Anſtren⸗ gungen der Maͤchte im blutigen Kampfe gegen Das uͤber— mädtige Frankreich — feiner befeligenden Folgen erman— gelnd, nur in Worten misder. hergeftelt uud vor: handen. Non dringender „. unerfäßliher Notkwendigfeit er— fiheint e& Daher, dem Zuflande von Rechtloſigkeit, der, in Beziehung auf alle Welphalifhe Verbaltniffe, bisher obgewaltet hat, und noch gegenwärtig fortdauert, fo ſchnell, als moglich ein Ende zu machen. Wohl bietet Die Geſchichte — Die ältere, wie Die neuz ere — Beiſpiele in Menge dar, daß Reiche, welche mehr oder weniger lange Perioden beſtanden, durch das Recht des Siegs und der Eroberung zertrümmert, zerſplittert, zertheilt wurden; allein feittem Der europaͤiſche Welt⸗ heil Zu einer beſſern und hoͤhern Kultur erwacht, und, in dolge der Eivilifation, ſich ein Voͤlkerrecht gebil⸗ det, haben politiſche Veränderungen nie ohne Beobachtung gewiffer voͤlkerrechtlichen Formen und Grundſaͤtze Statt gehabt. Eine voͤllige Mißachtung derſelben koͤnnte Euro⸗ pa nur in die alte Barbarei, in jene Zeiten des Fauſt⸗ echts zurruͤckführen, wo fein anderes Recht galt, als das des Stärferen. Am menigften kann man mollen, daß die neue, durch Stiftung einer beiligen, chriſtlichen Allianz, unter den Herrfgern verherrfichte Periode der wieder hergeſtellten Legitimität mit einem folden Akt rei⸗ ner Gefetzloſigkeit beginne. Das Verſchwinden des Koͤ⸗ nigreichs Weſtphalen aus der Reihe der deutſchen Staa— ten, in Der es einen geraumen erlicher und öffentficher Ansriennung der Naͤchte beſtan⸗ den, waͤre eine Thatſache, welche die jctzige Periode der Nachwelt als eine fol e bezeichnen müßte, in der Die MWilftühr über alles Recht den Sieg Davon getragen, wirden nicht Die Bedingungen feftgefegt, unter denen vstterregtlih allein Die Auflöfung dieſes Reichs gedacht werden kann. Unmögli kann irgend Jemand glauben, daß es den . fiegreigen Monarchen, die Shre frommen, lieberalen Ge⸗ finnungen ſo deutlich ausgeſprochen, jemals in den Sinn getommen, bei der Zerſplitterung des vormaligen Weſt⸗ phaͤliſhen Staats, das Wohll oder Wehe von zwei Millionen Deutſchen, durch gaͤnzliche Unterlaſſung fuͤr⸗ ſorgender Maasregeln, der bloßen Willtuͤhr als Spielball bloßzuůſtellen, und ſolchergeſtalt einen Zuſtand von Recht⸗ fofigfeit für Die Bewohner Des ehemaligen Weſtphaͤliſchen Gebiets zu begründen, Der an und für ſich Thon, mit affen Regeln, fowohl der Moral, als der Religion, im Widerſtreit, weder mit den goͤttlichen, noch pofitiven Ge: fegen verträglich. Auch ift es nie von irgend einem Ka⸗ binete zu erkennen gegeben worden, daß man wirklich die Abſicht babe, Das, mas ſich ſchon aus Dem Vorhergehen— den als nothwendig ergiebt, zu unterlaffen. Nur eine ſeltſame, widrige Verkettung von Umſtaͤnden hat den Schein geben koͤnnen, als ſey man bisher feinesmegs im Eruſte Darauf bedacht geweſen, die Gemuther dur Ei: Keritellung des Schickſals zahlfofer Familien zu beruft: gen. Als die ſiegreichen Bafien der drei verbündeten Monarhen Rußlands, Deſtreichs und Preußens die Pro— vinzen des Weſtphaͤliſchen Koͤnigreichs einnahmen, und die pfögliche Auseinanderreißung derfelben, nachdem fie Wine Reihe von Zahren in ‚der Einheit zufammen beitan- den, erfolgte, da dachte man wohl freilich kaum, daß die— ſes Ereigniß Folgen haben fonnte, deren unverfehufdetes Dpfer Taufende zu werden gefahrdet waren, Es fag in der Natur der Sache, daß man fih im Drange des Krie— ges und mannigfaftigften Intereſſen, nicht mit Yuszinanderfegung von Verhaͤltniſſen befaſſen fonnte, Die bei ihrer Vexrſchie— " _penartigfeit, einer reiflihen Erwägung bedürfend, fried- lichern Zeiten vorbehalten werden mußten. Auf der an⸗ dern Geite hatten Die Bewohner des aufgeloflen Reichs Gründe genug, einem, ſolchen Zeitpunkt in aller Ruhe Zeitabfehnitt hindurch fak⸗ tifch, diplomatiſch und voͤlkerrechtlich konſtitzirt, mit fey⸗ mitten unter deſſen Chancen, nicht mit. Feſtſtel- fung völferregtfiher Normen, nicht mit Ausgleihung der entgegenfehen zu buͤrfen, und fi darum, in feſter Zur verſicht auf Die Gerechtigkeitsliebe Der Eroberer, jedes Schrittes zu enthalten, jenen Zeitpunkt fruͤher, als es die Umſtaͤnde zulaſſen moͤchten, herbei zu fuͤhren. Die Gemuͤther waren Damals von der Morgenroͤthe Des Gluds geblendet, das den Voͤlkern für die Zufunft verkuͤndigt worden ind deffen fie ſich durch heldenmuͤthige Aufopfe- rungen fo werth gemacht. Die legitimen Herrſcher erfihies nen wie heifige, von Den Göttern gefandte Hrroen, von denen nichts anders, als Beglückung des Menfhenge: fhfehts zu erwarten. Die Göttin Dife, Hoffte man in edfer Begeifterung, werde fortan allein den Scepter fuͤh— ven, alle Reidenfhaften wären bei den Mächtigen vers ffummt, und, von Selbſt- und Habſucht und einer Polis tif, die unbefümmert um das Beſte der Einzelnen, egoi⸗ ſtiſche Zwecke verfolgt, Tonnte Feine Rede mehr ſeyn. Wer zu jener Zeit Mißtrauen, oder Argwohn hätte bli— en Taffen, ware in Gefahr gemefen, eines Frevels bes fihufdigt zu werden an dem heifigen Fürftenwort, an den aufrichtigen Gefinnungen der Monarden, Deren gottes— fürchtige Froͤmmigkeit jede Ahnung zu befurchtender Trub⸗ fale verſcheucht. 4 { f . Vertrauensvoll erwarteten daher au die Staatsbuͤr⸗ "ger Weftphalens bei dem ploͤtzlichen Wechſel der Eouver rainität von dem demnaͤchſtigen Frieden die Beſtimmung ihres Schickſals. Daß mit dieſem zugleich auch eine Aus— einanderfegung aller der Intereſſen und Verhältniſſe ers folgen werde, Die nieht unbeachtet bleiben fonnten, ohne das Wohl oder Wehe von Taufenden und aber Taufen; den deutſcher Familie zum offenbaren Nachtheil für das Ganze aufs Spiel zu fegen, war eine Sache, über die fih Niemand den mindeften Zweifel meder-erfauben durfre, noch erlaubte. . Denn felbft in der jüngft verfloffenen Pe— riode, im der polirifhe Veränderungen an der Tagsord- ‚nung gewefen, hatte man feine ſolche erlebt, wodie Sich— erung privatrechtlicher Verhältniffe ganz euffer Acht ge- S laſſen worden wäre, in der jegigen Periode war aber cr ne Fuͤrſorge dieſer Art um fo mehr und mit um fo voll⸗ erem Rechte vorauszufegen, da ſich Diefelbe von Der vor— bergehenden, nach dem laut verfundeten Worte der er: ſten Monarchen Curopas, gerade durd Entfernung jeg— licher Napoleonifher Willkuͤhr auszeichnen ſollte. Boll des unerſchütterlichſten gzertrauens auf die wohl— tHätigen Abfihten der Mächte, Denen die göttlide Work; hung das Schickſal Europas in die Hände gegeben und auf deuziche Gerechtigkeit nahmen die Voͤlker Weftphafens die Wiederherftellung der alten legitimen Regierung auf, und folgten gern dem Rufe zur Ergreifung der Waffen zu deren Befeftigung, fo wie zur Bekaͤmpfung des ge- meinfamen Feindes. Muthig und tapfer fochten fie in den Reihen der alliirten Heere und zu Aufopferungem ohne Zahl verſtanden fie ih willig, um dag Ihrige zur ° Grreihung des großen Zweckes beizutragen, der fein anz derer ſeyn follte, als die Wiederherſtellung des Reichs AH! wie haften fie Damals, dem der Gerechtigkeit. edelſten Enthufiesmus ſich Hingebend, ahnen fünnen, daß ihnen zum Lohn für affe unfagfihe Anflrengungen eiye fang dauernder Zuftand von Rechtloſigkeit werden ſollte, der das Gluͤck zahllofer Familien untergrabend, bloß damit zu enden drohete, Die im bfutigen Kampfe fürdas —4* A ‘ 4 5 —— —— Ei AFEN | | 0.37 ER ee wu TR gemeinſame deutſche Materond ſo ſchön aufgelode Ws % fe: * —â— ——— ER — * Funten des Patriotismus zu erftiden und die Gemuͤther ‚Der neuen Ordnung der Dinge abwendig an maden. Der allgemeine Friede wurde in Paris abge: ſchloſſen. Die in demfelben aufgefiellten Grundfage ath: meten einen Geift der Riberalität und Gered: tigkeit, der die Welt mit Freude erfüllte, mit Hoff: nungen für Die Zufunft belebte. Ale Gebiete, welche das Koͤnigreich Weftphalen gebildet Hatter, wurden da— rin formli abgetreten. Diefes war ſtets als ein Theil des franzofifgen Kaiferreihe angefehen worden, mie ließ Sid) Daher anders vermuthen, als daß die Befftimmungen des Parifer Friedensinftruments auf daffelbe ebenfalls ihre Anwendung finden müßten. Vornehmlich hielt man fih zu der beruhigenden Ueberzeugung berechtigt, daß der 16. Artifel des Parifer Friedens, der der fürforgenden Gerechtigkeits liebe der Unterzeichner fo fehr zum Ruhm ‚gereichte, nicht blos auf, Frankreich im befgränfteften inne Beziehung erhalten. fünne. Mit Weisheit waren Hier ausdrudlid ale.rudmwirfende Maasregeln Unterfagt, und die perfünfihen und wohl erworbe: nen Eigenthbumsrehte der Staatöbürger fiher geſtellt. Gleich wie ein ſolches Verfahren ſchon im Bernunftgefeg begründet war, fd mochte man ſich Billig dem zuverfihtlihen Glauben hingeben, dieſe Be: ſtimmung werde, als allgemeines Friedensgefeg, - fo nothwendig zur Beruhigung der Welt, überaflin Kraft treten. Denn wie ließe es fih annehmen, daß, was in und für Franfreid ald gerecht und bil: Tig -anerfannt und verordnet worden, aufferhalb ° Srenfreid und namentih in Deutfhland nicht befolgt werden follte! wie war es möglich zu denfen, daß den Siegern der Genuß von Rechten und Beguͤnſti— gungen verfagt werden koͤnne, der den Befiegten zu Teil geworden! wie mochte man voraus ahnın, daR Deutfche Regierungen ſich in Dingen, wo es lediglich auf einfache Handhabung der allgemeinen Grundregeln des Rechts und der Bilfigfeit anfam, von der franzofifhen wurden übertreffen laffen! Doc nur zu bald wußte man dem angeführten 16. Artifel des Parifer Friedensvertrags eine blos einfeitige, den wohlgemeinten Abfichten Der allerhoͤchſten verbuͤndeten Maͤchte widerſtrebende Deutung zu verleihen, indem man deſſen Vollziehung lediglid für Frankreich verbindfih ausgab. Cine natürliche Zolge davon war, dab der Zuſtand von Rechtloſigkeit, der einmal aus Mangel an Feſtſtellung geſetzlicher, zur allgemeinen Richtſchnur dienenden Beſtimmungen fuͤr die Staatsbürger des vormaligen Koͤnigreichs Weſtphalen Pag gewonnen, nun von neuem verlaͤngert wurde, Indeſſen hatte doch ſchon die Weisheit der erhabe- h nen alliirien Monarchen, noch ehe fie mit den Armeen . “über den Rhein gingen, erfannt, daß früßer, oder ſpaͤ— ter mothimendig eine Negulierung der aus der Auflöfung des Weſtphaͤliſchen Eracts fih ergebenden Angelegenheit: ten vorgenommen werden muffe, und fie waren hierbei nicht fichen gelfieben, fondern hatten eine folde Dem: nähflige Regufirung wirklich als Verbindlichkeit auferlegt. Eben fo flaatstlug, als gerecht, war in dem 5. geheimen Artikel des zu Frankfurt am Main unterm 2. Dezember . 1815 zwiſchen Rußland, Deftreih und Preuffen einerſeits Is rter 2257 und dem surüfgefehrten Kurfürſten son Seffen K. 5. an⸗ derfeits abgefchloffenen Ceſſionsvertrags beffimmtundver. ordnet worden, Daf eine Commiffion niederge- fest werden folle,um für Die Regulirung Der Sntereffen Der verfhiedenen Provinzeu des beffandenen Koͤnigreichs Weftphalen N zu ut" a vergeblich fah man der ollziehung dieſer ausdruͤcklichen i Ale Wertppäfifce ———— —— ſchwankendſten Ungewißheit zu verbleiben, deren verderb liche Folgen nur zu bekannt find, bis endlich die Eroͤff⸗ ‚ nung des Diener Kongreffes, die troſtreiche Aus— fit zeigte, einen Gegenftand von folder Wichtigkeit zur Sprade und Entfgeidung gebracht zu fehen. Das Koͤnigreich Weſtphalen befand ſich unter andern mit dem Großherzogthum— Sranffurt, ſowohl rudfiätfih feiner Entftehung, Bildung und Drganifation, als in Betradt feiner Dauer und der für beide Staaten zu gleicher Zeit erfolgten Zerfplitterung, durdaus in einer und derfel: ben Kategorie. Was für Diefes galt, mußte au für jenes gelten, follte nicht das Gerechtigkeitsprinzip oͤffentlich vor den Augen der Welt verlegt werden, Ale Staatsgelehrten fällten in Ddiefer Hinſicht das übereinffimmendfte Urtheif, und eine ungleigmäßige Behandlung beider gedachten Staaten ſchien eben fo ſehr mit den Grubfägen der alferhöchften und hödften verbuͤndeten Maͤchte unverträglich, als fie an fi unge reimt war und ſich blos als eine ſchreiende Ungerechtig⸗ keit fund thun konnte. Mit Recht fast fich daher wohl behaupten, daß es nie in der Abſicht der Kabinete gelegen haben kann, wirklich ein Uungleichartiges Verfahren ruͤckſichtlich der Gegenſtaͤnde, die bey dem Großheueg thum Frankfurt und Koͤnigreich Weftphafen zur Bera- thung fommen mußten, zu beobadten. Die UAngelegen- heiten des Großherzogthums Frankfurt fanden bei * Wiener Kongreß auf eine Weiſe ihre Entledigung, wie es von der weiſen, ruͤckſichtsloſen Gerechtigkeitsliebe der allerhoͤchſten alliirten Monarchen und der Fuͤrſten Deutſch lands zu erwarten war. Es war in der Ordnung, daß nun auch Die Angelegenheiten des Koͤnigreichs Wert phafen an die Neife fommen mußten, zumal, da für Diefe bereits der mit des Kurfuͤrſten von Heſſen König: lichen Hoheit abgeſchloſſene Frankfurter Traktat eine vor⸗ —— fürforgende, ausdruͤckliche Beſtimmung ent: hielt, Aber eben, ald man fih mit diefem Gegenfin d der an Wichtigkeit den kurz vorher — übertraf, ernſtlich beſchaͤftigen wollte, wurden Die Ver: handfungen des Wiener Kongreffes dur die unerivar- tete Wiedererſcheinung Napoleons in Frankreich ploͤtz⸗ lich unterbrochen, und das von neuem auflodernde Kriens; feuer bafte unter andern auch Die unſelige Folge, dab ‚die definitive Regulirung der Weſtphaͤliſchen Angelegenhei- ten von neuempvertagt wurde, Unbeſchreiblich iſt die Maffe von Ungluͤck jeglicher Art, Die ſolchergeſtalt durch ſtete Aufſchiedung des mit unabläßigers@ehnfucht erwarteten Termins zur endlichen Beſtimmung einer Sache, mit deren Siledigung Die zeit: liche Wohlfahrt fo —— Tauſenden in. der innigſten 79° 1258 Berfnipfung Must, vider eine Menge: peutfier Familien R ausgefhüttet worden. Wie mander Vermoͤgenszuſtand if nicht in diefer Page voͤlliger Redtlofigfeit, bei der gänzlichen Ermanglung der das Eigenthum der Priva⸗ ten ſchuͤtzenden Regulative, zerruͤttet worden! Golfen nicht noch viele Andere, ohne Verſchulden, ein grauſa⸗ mes, von der Gerechtigkeit nie zu billigendes Opfer einer, ſchon ſo lange gedauerten Verzoͤgerung geſeblicher Be⸗ ſtimmungen werden, ſo iſt ſchleunige Abhulfedrin- gend nothwendig. Bezjammernswerth ft das Elend, in das fo viele redliche Familienvaͤter nerfegt worden. find, die bei der ploͤtzlichen Staatszertrümmerung Alles, wie in einem Schiffbruch, verlohren, und welche blos noch die Hoff: nung bisher aufrecht erhalten fonnte, Gottes Wille koͤnne unmöglich länger die Fälle von. Unrecht dulden, Die ih: nen: widerfahren. — So ift e& leider gefommen, daß die neue Epode, von der, wie man. mit Grund und uns wandelbarem Vertrauen auf die großmuthigen Geſinnun— gen und menſchenfreundlichen Abſichten der maͤchtigſten Monarchen erwarten durfte, eine neue Periode eines auf Gerechtigkeit Hafırten Völterglüds ſich datiren ſollte, für eine übergroße Zahl deutſcher Familien im Umfange Des Gebiets: des vormaligen Koͤnigreichs Weſtphalen, eine Epoche, des Jammers und Trübfals geworden. Während Millionen frohloden über der zeit Wiedergeburt, haben Die Bewohner Weftphafene ein feindfeliges Geſchick zu betrauern „ das fie, unverſchuldet, aler der Wohlthaten beraubt, welde die neue Epoche bringen follte, und auf deren: Genuß fie nit minder, ald andere Deutſche, ge— rechte Anſpruͤche haben. “ Räugnen. läßt es ſich nicht, ein folder, den erhabe— nen Zwecken der europäifhen Monarchen fo fehr wider: ftreitender, unfeliger Zuſtand, hat fehr nachtheilige Wirs füngen auf den öffentligen Seiſt und die Stimmung der Gemuͤther zur Folge gehabt. Sind das die Fruͤchte unfrer Anſtrengungen — hoͤrt man fragen — daß wir ' und ungeredter, unbilliger, inhumaner behandelt erblicken, als ſelbſt die Befiegren? — Haben unfre Söhne Darum für Die allgemeine Sache auf den Schlachtfeldern geblutet, auf daß Die — zu Hauſe ohne Erbarmen der Unterdruͤtkung Preiß gegeben werden? Iſt das die Erfuͤllung aller der Verheißungen, die mar uns gethan, als wir uns willig und bereit finden. fießen zur Aufopferung fürs Vaterland ? — Hin und mieder ‚hat leider das Mans des Uebels einen folgen Grab erreiht, daß man ſich ſogar veranlaßt gefehen, Die‘ vorige Herrſchaft wieder zuruͤck zu wuͤnſchen, unter der Der Staatsbuͤrger ſich doch wenigſtens nicht rechtho s fand, und Sicherheit Der Perſon, wie des Ei- genthums genoß. So iſt das Mißvergnügen geweckt und genaͤhrt worden, und die Unzufriedenheit hat bei der ununterbrochenen. Fortdauer jenes Zuſtandes, einer, der Anarchie faſt gleih zu fellenden, Gefeglofigfeit, eine Stufe erreicht, melde feldft für Die oͤffentliche Ruhe beunrubi- gend wird. Nicht Schuß und Schirm vermag der Unterthan mehr zu finden bei den Landesgerichten; denn: dieſe find in ihren Erfenntniffen und Urtheilen theild durch Lokal— yerordnungen, ausgefloffen von Der fouveranen Gewalt, sehöinnen,; theils infompetent, da «s ſich weiſtene hei er zahllofen vorgebrachten Klagen um Gegenſtaͤnde Handelt, die weit über Die Sphäre der u Geſetzge⸗ bung und ber. ‚Cipiftribunafe, hinausreichen. Die Juſtiz⸗ behoͤrden ermangeln, um einen güftigen, ihrem Beruf entfprehenden Ausſpruch zu thun, eined von höherer Hand erft zu erwartendeh, leitenden Prinzips, und den allerhöchften drei verbündeten Maͤchten fann, ale Erobe⸗ rern, allein die Befugniß zukommen, die voͤlkerrecht⸗ Ligen Grundfäße feſtzuſtellen, welche bei der Beurthei⸗— fung der Dinge, die ſich afs Folgen der Auflsfung und Vertheilung des Königreihe Weſtphalen ergeben, zur unabänderliden Richtſchnur dienen follten. n J F gi r N * — — J Sn gleicher Lage mit den Landestribunalen befindet = © ſich, in Beziehung auf alle Weſtphaͤliſche Angelegenheiten Die Hohe deutfhe Bundesverfammlung. Der ruͤckſichtlich dieſer Angelegenheiten, foridauernd obmalten- de Zuftand offenbarer Rechtloſigkeit, ift laͤngſt von ger dachter oberffer Behörde Deutſchlands anerfannt worden, und dennoch ift fie aufer Stande, demfelben zu feuern, fo lange von Geiten der allerhöchſten Mächte feine Nor: men ausgefprocden find, die bri der Berathung und Ent⸗ ſcheidung, zum Grunde gelegt werden koͤnnen, oder fo lange fie nit von den Mächten mit der Feſtſtellung fol- Her Normen beauftragt fih findet. Der Hohe deut: ſche Bundestag in Frankfurt am Main, dem Dieer: habene Beflimmnng zufommen fol, forgfam über Die $ “ \ ‘ Handhabung des Nedts im Deutfähland zu wagen und zu verhüten, daß fein Deutſchher Gtaateburger redtfog bleibe, ſteht fi, auf eine feinem Anſehen nur zu nad theifige Weife, in feiner Würde compromittirt indem er, ohne Die gewünſchte Abhuͤlfe gewähren zu Fonnen, einen Zufand des waltenden Unrechts ın einem beträdht- lien Theile des deutſchen Vaterlands dulden muß. Die verehrfihen Mitglieder der hohen deutfhen Bundesver: ſammlung haben fih begnügen müſſen, die Betheiligten auf die von den Mächten zu erwartenden döheren Beflimmungen zu vertroͤſten, und fie an Diefe unmit— telbar zu vermweifen. Die neue Zufammenfunftder dresaffer hoͤchſten verbündeten Monarden in Aachen giebt endlich die fo lange und mit fo vieler Sehnſucht erwartete Gelegenheit, einen Gegenffand zum gehofften definitiven Ziele geführt zu fehen, deſſen dringend und unerlaͤßlich nothwendige Erledigung ganz Deutſchland von der fuͤrſorgenden Gerechtigkeitsliebe eben Diefer Mo— narchen vorausfegeir darf. Siſe, dieſe erhabenen Fürften waren es, welche vermoͤge des Sieges- und Eroberungs— rechts, die Befugniß hatten, uͤber die Provinzen des Koͤ— nigreichs Weſtphalen zu diſponiren, Ihnen gebührt ohne Widerrede die gleiche Befugniß, die Bedingungen feftzufegen und befannt zu machen, unter denen ®& ie uber das Shidfal gedachker Provinzen bei deren Vertheilung und Abtretung verfügen wolften. Mit unbegrenztem Bertrauen erwartet man die al- lerhoͤchſte Beffimmung in Anſehung der endlichen Reguli— rung der Weſtphaͤliſchen Angelegenheiten, ©ie, die Al: lerhoͤchſten haben es den Voͤlkern gelobt, daß Cie der Welt das Reich der Gerechtigkeit bringen wollten, Sie werden nicht länger anſtehen, dem Zuſtande der Rechtle— * 3 h \ P: . a P- % phalen erwarten Das naͤmliche glückliche Loos jez * figfeit i in einem Age don Deutfgland fünel und Förder: "tamft ein Ende zu maden. ' - Seine Rajeflät, ter Koͤnig von Bre ußen hat bereits, im Gefuͤhl der Geredtigkeit, die Grundfäge offizielf zur. öffentlichen Kunde bringen laffen, die Al⸗ Lerhoͤchſtderſelbe in diefer Hinſicht beobachtet wiſſen will, und durch dieſe Maasregel ale Gemüther beruhigt, die Herzen aller redlichen Deutſchen gewonnen. Die per— oͤnlichen Eigenſchaften Abllerhoͤchſt Seiner beiden — erhbabenen Verbündeten, geben feinem Zweifel - Raum, daß Diefelben,. von den naͤmlichen Grundſaͤtzen be: feelt, die Preußens Könige zu fo großem Ruhm gereicht haben, ug anftehen werden, ſich in voller Ueber: einfiimmung mit Shrem hohen Afliirten, gleid- - falle Sffentlig, zu denfelben hu befennen. Wie ließe fih etwas Anders von einem Kaiſer Alerander, dem großen Stifter der heiligen chriſtlichen Allianz, erwarten ? Wo ift der Deutfche, der niht ein Gleiches von dem ehe⸗ maligen gefrönten Dberhaupte der Deutſchen, dem durch Berehtigteitöliebe fo ausgezeichneten Kaifer Franz er: warten wollte? - Mit voller Zuverfiht darf daher einen allerhuldreich⸗ ſten Beſchluſſe der. drei zallerhoͤchſten Monarden im dicfer "Hinfiht während Allerhoͤchſtdero glorreihen Zufammen- tunft, zur allgemeinen Beruhigung allerehrfurdisnof ent: gegen ‚gefehen werden. Im Parifer Frieden find von She nen, wie weiland beim Weſtphaͤliſchen Frieden gefhah, mit Weisheit die Grundfäulen zu dem neuen, für Euro: pa zur allgemeinen Richtſchnur für alle Zufunft dienen- den Gebäude von Staatsrecht gelegt; Ste werden daſ— ſelbe begruͤnden und befeſtigen, — Sie den im Pari— ſer Frieden ausgeſprochenen gerechten und liberalen Grund⸗ fägen allgemeine Guftigfeit und Vollziehung verleihen. Unter der alferhögften Leitung eben diefer Drei erhabenen Monarden ift ed beim Wiener Kongreß gefhehen, daß. durch Regulirung der Berbältniffe des Großherzogthums Srantfurs nach Grundfägen der Gerechtigkeit und Bilig- teir ein für Die Bewohner dieſes vormaligen Staats eben fo beruhigender, als beglüͤckender Zuſtand herbeygeführt worden, Die Bewohner des vormaligen Königreigt Weit t vonder 3 Berchtigfeit und Weisheit dieſer Monarchen und beide find ihnen Buͤrge, daß ihnen zu Theil werde, deſſen ſich ihre Bruder in allen. Gebieten des ehemaligen Großher— ı zogthums Frankfurt erfreuen. Moͤgen demnach die drei erhabenen Monarchen Eu— ropas, die der Welt die Palme des Friedens dargereicht und die neue Drdnung der Dinge in dem fange beunru— higten Welttheile gegruͤndet haben, Ihrem Ruhme in den Jahrbuͤchern der Geſchichte die Krane aufſetzen, in: dem Gie den geredten Erwartungen der Gegenwart durd weiſe Verfügung entſprechen, um dem obwaltenden Zu— ſtande von Rechtloſigkeit in. einem Theile von Deutſchland, der fein Heil von der Monarden aller hoͤchſten Zufammen: funft allerehrerbistigft erwartet, ein Ende zu madıen, Mögen Sie allergnadigft geruben, der Welt, die ihre Slide auf Cie riäter, den Grundfag fund zu thun, - daßes Ihr allerhöchſter Wille ſey, daß. fo: -mohfldie Beffimmungen Des 16. Artikels des Sarifer Friedens, ale die Feſtſtellung der — R N — —*⸗, 1259 Wiener ongrepafte in Beziefung aufdas vormalige Großherzogthum Hrankfurt, -gleidermaßen auf das vormalige Könie- reich Weftphalen ihre Anmwenbung finden „folfen, und folgergeftalt auch dem mit des Rurfürften "von Heffen Königlichen Hoheit abgeſchloſſenen Ceſſions⸗ traftate eine authentifche Erflärung, die demſelben bisher noch mangelte, zu verleihen. Mögen Sie aller: huldreichſt geruhen, die Hohe deutfche Bundesverfammlung zu fommittiren, ih in Gemaͤßheit diefes von den Aflerbödhften Maͤchten feſtgeſtellten "Grundfages mitder definitiven Reguli- rungallerder Angelegenheiten zu befaffen dDiemitdem beffandenen Rönigreide Weſt— vhalen in Verbindung ſtehen. G. W. Böhmer, Kaifer Friedrids IM. Entwurf einer Magna Charta für Deütſchland uf. 1941. Gött. 6, Berfafler ı8. 8 - 366. m. d. Kopfe des Kaifers, har unferen Zeitfhriften und felbft den Zeitungen zu ſolch reichlicher Nahrung gedient, daß eine weitere: Dem kanntmachung nicht moglich iſt. Das Vuch feldft aber it feine Zeitungsnadriät, fondern fann das: Fußgeftel für diejenigen werden, welde die jegigen deutſchen Ber: faffungen zu entwerfen haben, und: ein großes, frengebt- ges Mufter für die Fůrſten die edef geben wollen, feurige Kohlen aber für die, welche nur aus Zwang ge ben follen, und Befhämung für die, welde fnidern oder gar mit der.andern Hand nehmen, was fie mit der ei— nen gegeben, wie mande hinterher zum Defert aufge: tifhte Rühldecrere fhmeden follen. B. hat demnad dem Vaterland einen großen Dienft eriviefen, und wir zweifeln nit, Daß ihm demnaͤchſt ein Ordensiterm zus ſchießen wird, mofern folde Dinge Gelehrten als Ge— tehrten beſchieden find, Der Bir. Hat auch eine Heine Schrift: Ueber die au⸗ thentiſchen Ausgaben der Earolina, nebſt einer An— kündigung einer Ausgabe der letzten Hand, Göttingen bey Beyer 1818. 4. 24 herausgegeben, worinn er wůnſcht, man möhte ihm Nahmeifungen uber den Verluſt Des Originals der Carolina mittheifen. Der Br. hat ſich unfägfihe Muͤhe gegeben, alles zufammenzuftellen„ was Darüber befanht iſt, und faum wird wohl jemand zu ei— ner neuen Ausgabe fo vorbereiter ſeyn wie er, Das Werk fol! aus 8 bis-10 Alphabeten in 3 beſtehen. DerıtBand wird enthalten: 3) Geſchichtliche Einfeitung, 2) Tert Der Carsfina nad der correcteſten Schoefferiſchen Ausgabe, 3) gegenüber Die Ueberſezung, A) critiſche Anmerkungen, 2: Band. Erläuterung der. 110 erfien Artikel. 3? Band, Erläuterung der 109 folgenden. at Band. Die neue Sarolina, oder Entwurf einer Griminafgefeßgelung für das neue Jahrhundert. Er ver: langt Unterzeihnungen fobald als möglich und verſpricht dann ſchon auf Dftern 1819 dem erften Banb zu fiefern, fo daß alles bis 1821 fertig feym foll.. Der. Preiß auf Drudfpapier iſt zwey Friedrihd’or, auf Schreibpapier dren > Beftellumgen nchmen an: Guilhauman zu Frank furts, Schwerfgte zu Halle, Deuerlich zu Goͤttingen. Das 1260 Merk iſt nicht bloß für Zuriften, fondern auch für jeden Sebildeten wichtig, der warmen Antheil an feinem Ba: terfand nimmt. s Bee d. j., Juſtiz-Comm, zu Baderborn, über bie Gefeh- gebung fur die Rechtspflege, mit befonderer KRüdfiht auf” die Befchränfung Des Unterfugungsverfab: rens, Die Vereinigung ‚der Anmalde und des mundlichen und öffentlihen Verfahrens mit, Dem procefjualifchen Ver: fahren nad) der allgem. Gerihtsordnung, für Die preuſſi— {hen Staaten, Pad, b. Mefener und Leipz. b. Kummer. 18, 8. 71. gehört eigentlich niıht vor Das Forum der Iſis, ſcheint aber wichtige und noͤthige Vorſchlaͤge, auch Zufäge zu den preuß. Geſetzbuͤchern zu enthalten, und verdient Daher wohl, daß mir auf dieſes Schriftlein deuten. D-26100 in Goburg, über Die Erziehung zum Buͤre— an Fee: Made uf. Cob. d. Ahl. 18. 8. 30. Athmet einen verftändigen und kenntnißreichen Geift, . will eben nit die fhulmeifterifhe Erziehung der Spar⸗ taner, mehr die der Athener, fuͤr die neuere Zeit abge: ändert. In dergfeihen Fallen muß ins befondere aus: gefprochen fern, was deshalb anzuordnen mare. Allge⸗ meine Anmuthungen wecken zwar, halten aber nicht nad), Es müßte einmal ein Heiner deutfcher Zürft* auftreten, und eine Volkserziehung vom Staat aus einrichten, Suz gendipiele, Volksfeſte, kirchliche Landveriammlungen an: ordnen ufw. Große Staaten mufjen Mufter haben, und dieſe in Bewegung fehen, damit fie auch ıhre unbetolfe⸗ nen Flittiche probieren. Die grieh. Siterafurzeifung, Hermes Logios. Diefe Zeitung, melde ın Wien von zwey Gelehrten Theoclitus und Kokinaki herausgegeben wird, geht ſeit ungefaͤhr zehn Jahren ununterbrochen, fort. Monatlich erſcheinen 2 Hefte zu 23 Bogen, enthalten theils eigene Aufſaͤtze, wozu eine Menge Griechen beytragen, theils Aus⸗ zuͤge aus fremden Zeitſchriften. Der Innhalt iſt uͤbrigens ſehr mannichfaltig, doch meiſt wiſſenſchaftlich und nuͤtzlich. Die lange Dauer dieſer Zeitſchrift bey einer ſo unterdruͤck⸗ “ten Nation iſt ein fhoner Beweis von dem erwachten Ci: fer. ihrer Gebildeten. Mit den Wiſſenſchaften müffen alle Eroberungen angefangen werden; fo wie fie aud mit ih— nen verloren gehen. Mögen Die Griechen ſo fortfahren und ſo unterſtuͤtzt werden, und vorzuͤglich die oͤffentliche Meynung ſich erhalten, die doch am Ende den Anſtoß zu allen großen Unternehmungen gibt, wie denn auch die Kreuzzüge zur Rettung der Ehriften in Dalaftına von der Erhebung des Volkes dur die Gelehrten ausgegan: gen find. Laßt uns Schriftſteller zehn Jahre lang un⸗ zufhoͤrlich von der Rettung Der Griechen reden, wir wol: len fehn, ob Dann die Regierungen durd) die allgemein gewordene Stimme nicht diefe Rettung für nothwendig holten. Vorher aber, ehe Die Voͤlkerſtimme ſich allgemein erhebt, ehe dieſe herrliche Idee jedes chriſtliche Gemüth durchdrungen bat, thum Die Regierungen ſicherlich nichts! Enthaͤlt unter andern: Ueber die griechiſche Philologie. — Anzeige von K. M. Kouma, über Die Ausgabe ſeiner ſyſtematiſchen Philoſophie. RX 2 Ueber die efectrifhe Säule von Zamboni. Ueber Dihtfunft von K. Oikonomos, —— Ueber das Urtheil des Paris. > B Ueber die Geſchichte der Medicin. : -\ Ueber Phofphor, i Erflärung des Worts Maufoleum. j Ueber die griechiſchen Schriftſteller, die'noch in der Hands ſchrift liegen. Leber den Steindruck. i N Ueber das phuficalifhe Wörterbuch uſw. Ueber die vom Himmel gefallenen Steine, ° - Ermunterung zum Studium der phyficalifgen Wiſſen— ſchaften. Vergleichung der Griechen mit den Römern. Ueber die Ueberfegung des Anadarfis. Unterſuchung über die Brennspiegel des Archimedes. Ueber die Harmonie der Sprachen von d’Alemberk Ueber die Bucher der Schiffahrtskunde des Kephala. - Ueber die pergamentifchen Manuferipte, Ueber Kalligraphie von Kalampaki. Ueber Die Geſchichte der alten Landftreiher Cayvorauaz): - Bibliothek berühmter griech. Schriftſteller v. A. G. Bayel, Ueber die Ausgabe des Strabo von Korais, y Ein Brief von Volta an Configliachi, über die periodiz ſche Ruͤckkehr der Gewitter. i Y Ueber (Tv&9ı oavrov). od. phyſiſche Gefhichte'des Menſchen. Ein Brief an Moliere k Mittel zu erfennen, ob eine Fluͤſſigkeit Arfenif enthält. Philologiſche Nachrichten. Ueber die zweyte Ausgabe des Hippocrates. Ein Brief des Z. Pop an Villoifon. Eine gefiel. Abh. uber Smyrna von K. Oikonomos. Ueber Mufif, —— Ueber Selbſtverbrennen. Ueber die phyſiſche Erziehung. Nachricht über eine griechiſch-deutſche Sprachlehre. Außerdem verſchiedene Nachrichten über neue, lin Deutſchland, Franfreih, Italien herausgefommne Buͤ— cher, Auch über neue Bücher in neugriedifder Sprache und Ueberfegungen aus der deutfhen, franzöfifhen und itafiänifchen, wie auch Urtheife darüber, Früher war eine ©treitigfeit unter den Gelehrten in Griechenland über ihre eigene Sprache. inige behaup- teten, Man müfe nur die alte griehifhe Sprache zur Buͤcherſprache machen: Das ıft aber verworfen worden, und zwar, weil.fie, Die Gelehrten ausgenommen, das Volk weder verfieht, noch ſchreibt, und deßwegen eine all: gemeine Guftur für die griehifhe Nation unmöglich feyn würde. Andere wollten Die gemeine Volksſprache vorzie- ben. Diefe Meinung iſt auch verlaffen, weil die wiſſen— ſchaftlichen Ideen in dieſer Sprache nit ausgedrückt werden koͤnnen. Jetzt brauchen ſie, wie aus jener Zeitung erhellt, eine, welche zwiſchen Der Alt: und Neugriechiſchen das Mittel haͤlt. Auch ſucht man alle fremden Worte zu vermeiden. N J Bi‘ ’ — OR ——— — 3 u“. Y Ya 3 TR RR, er En Goldmaher Beytraͤge zur neueſten Geraichrexd, Univerſ. zu Würzburg. at Riss. für 18106—17, St Pıef. fürd Sommerſemeſter b. Gobhard 1817 und 18. 8. Mit foril. Geitenzahl 358, Daß ſolch befondere Zahrbücher, melde alle Vorgan: ge an einer Univerfirat bezeihnen, Werth für Die grö— ere Welt haben ſollten, ift nicht zu denfen; aud wuͤr⸗ den dieſe Beytraͤge ohne Zweifel nicht über Die erfle ie: ferung gefommen feyn, wenn der Vfr. in den folgenden Heften ih nicht weiter ausgedehnt und felbft Auszuge “ aus den dort erfchienenen Buͤchern - gegeben hätte. Auf dieſe Art erfährs.man nicht bloß, was an der liniverfirat vorgeht, was und wann gelefen, wer angeftellt wird uſw. R fondern aud in welder Art die Wiffenfhaften zu Würz- > Burg gepflegt und um wieviel fie Dafelbft weiter gebracht werden. Es ſcheint als wenn jeder Vrofeffor feine Bücher felbft anzeigte, was in einer folgen Schrift, die gewiffer- maßen Alfen angehört, ganz an feinem Drte if. Bon der Einrihtung Diefer Beytrage haben mir fhon bey Ge: legenheit des erfien Heftes im vorigem Jahrgang gefpro: qen. Wir können nicht anders ale diefem Unternehmen unſern Beyfall zolen und wir würden jeder Univerfitat ſolche Jahrbuͤcher wuͤnſchen, wenn wir nicht von der Un— möglichkeit folder Unternehmungen überzeugt wären. Wie bkoͤnnten fo viele befondere Sahrbicher ein Publicum fin; den? wir wundern uns ſchon genug, daß es hier bis zur sten Lieferung gefommen iſt. Zwar hat jede Univerfirät einen gewilfen Kreis theils von Land oder von Menſchen, - welche fih um fie befümmern, alfein dennoch würde die; ſes nicht hinreihen,-folhe Zeitſchrift zu halten, und der eigentliche Zweck, der beabſichtigt iſt, wird doch nicht da— bey erreicht, nehmlich daß das große Publicum in Kennt: niß von der Thätigfeit einer Liniverfirät gefegt werde. Will man daher einen ausführbaren Wunſch Außern, der zugleich deyı Zweck entfpriht, fo ſcheint es der zu ſeyn: F daß man den Blan verfolgt, welden Wildberg gehabt, nehmlich jährlich einen Almanach aler Univerfitäten her: M auszugeben. Da MWildberg einmal den Anfang gemacht, fo wäre es natuͤrlich und billig, ihm die Sachen zuzuſchi— AR fen. Es muß ein Zufammenmirfen in Deutſchland ent- ‚fieben; und da das in der Politif leider, leider! nicht oͤglich iſt, ſo muß es in der Fitteratur verfucht wer— den. Hier find es Die -Univerfitäten vorzuͤglich, Die als Corpora zufammenhalten,- fih mwechfelfeitig unterſtuͤ— = sen und empor heben müffen; denn fie find vorzüglich x der Gegenftand des Nüttelns und Schüttelns, Zerrens und Zerfiörend der aufgeblähten Rechtenmacher. Die ei: gentlih gelehrten Stände, wozu auch natuͤrlich die Ju— " riften gehören, welche fih von den Rechtenmachern unter: feiden, müffen mit vereinten Kräften fih gegen den Hoch— muth und Die immer weiter gehenden Eingriffe dieſer, "gen fuchen. Das geſchieht nur dadurd, daß man ihnen zeigt, andere Stände wüßten und thäten aud etwas und haͤtten noch den Vorzug, daß fie nicht Geſchaͤfte wie Schnee: maͤnnchen erfänden und formten, um ihre Wichtigkeit für den Staat zu bemeifen. Dazu iſt alferdings von den vielen Mitteln ein jährfiher Bericht über Das, mas fie ihun, eines der vortreflihften, alle, Annehmfichfeit des Lebens zerftörenden Kaſte, zu fu: - 1261 Chirurgiſch Medieiniſche Academie in Dresden.‘ Neben lau Daran lehren jegt nicht weniger denn zehn Profef: foren. Ceifer, Kreyſig, Raſchig, Ohle, Franke, Ca: tus, Ficinus, Haan, Treutler, Brofhe und Web, Profector, Wovon die meiffen unter den erften Gelehrten Deutfchlands fliehen. Wir wurden ihre Borlefungen abdrucken faffen, wenn uns nicht die Kogehujade die ganze Ordnung verrüdt hätte. ' 3 „Der landesvaͤterlichen Fuͤrſorge Cr. Majeftätgdes. Königs von Sachſen für das Wohl des Landes haben wir Die nun vollendete BVerbefferung der hiefigen Thier⸗ arzneyſchule zu verdanken. Diefe Anſtalt, eine. der dt teften in Deutfchland , die fhon im Jahre 1772 errich⸗ tet worden iſt, und als Weber, Rumpelt, Hirſch an iht arbeiteten, im allgemeinen, beſonders aber durch die von ihr aus zuerſt in Sachſen verbreitete Verbeſſerung des Beſchlaͤges fih ausgezeichnet und mwohlgegründeren guten Ruf erworben hatte, ift nun, einem fon früher ertheil⸗ ten König. Befehle zu Folge, mit der chirurgiſch— mediciniſchen Academie vereiniget worden. u x ‚Der Director Diefer Hat aud die Aufſicht uber die Thierarzneyſchule, einige Profeſſoren derſelben, Dr. Sei⸗ fer, Director der Academie, und Dr. Zicinus halfen befondere Worlefungen für die Schuͤler der Thierarzneys föule, jener uber Zootomie und Zoophyſiologie, diefer uber Naturfunde und Heilmittellehrez Brofhe, der an der Wiener Thierarzneyſchule, gegenwärtig der groß: . ten ın Deutſchland, fieben Jahre lang als Lehrer gear beitet hat, ift als Prof. der praftifchen Thierheilkunde und Dir. der Thierheilanſtalt angeſtellt worden; auch Major von Tenneker ertheilt.jegt über "einige Zwei: ge ber Roßarzneykunde Unterricht; in der mit der Anz ſtalt verbundenen Apotheke koͤnnen ſich Die Schuͤler prak⸗ tiſche Kenntniſſe erwerben, von den Kennzeichen der Arz⸗ neyen und der Art der einfachern Zubereitungen aus denſelben; an dem Lehrer der Beſchlagskunſt, Salzmann, beſitzt die Schule nicht allein einen geſchickten Schmid, ſondern auch einen erfahrnen praktiſchen Thierarzt. Der für Die Thierarzneyſchule beſtimmte Raum ift durch ein Stüd des demofirten Plages hinter den Gebäuden der: felben vergrößert, die Stakungen find ermeitert und derbeffert worden ; für die ‚nöthigen Bedurfniffe zu eis nem grundliden Unterrichte ift geſorgt; und fo wird dieſes Thierarzney-Inſtitut, den Fortſchritten der Mif- ſenſchaften und den Zwecken gemäß organifirt, dem bie jest ſehr fühlbaren Mangel brauchbarer Thierarzte im Lande fehr bald abhelfen, Univerfiät zu Loͤwen. Diefe, ſchon im Anfang des 15 Jahrhunderts geftift: tete Univerſttaͤt, alfo eine der äfteften in Deutſchland cehes mals), worauf eine Menge der erleuchtetften Profefforen gelehrt, und Die durch ihren’ alten Ruhm Studierende zu Taufenden aus ganz Europa an fih gejogen hat, wurde im vorigen Jahr yon dem König von Niederfand- wieder hergeftellt, nachdem fie, während. der Sranzofenzeit gegem 20 Jahre, dem Zerfisrungsdunfel dieſes Wolfe gemäß, 79 “*"”r x 1262 ; zerſtoͤrt gelegen Hatte, Indeſſen iſt die Auferſtandene noch ſehr ſchwaͤchlich, und nicht mit der Liberalitaͤt aus— geſtattet, die dem Reichthum des hollaͤndiſchen Kaufmanns Ehre braͤchte und den — Forderungen einer wirt lichen Univerſitaͤt entſpraͤche. Sie hat den Heinfigen Zu⸗ ſchnitt der franzoͤſiſchen Univerſitaͤten, wo eine Menge Zaͤcher gar nicht beſett, andere zu halb Dutzenden auf ei⸗ nen Profeſſor gewaͤlzt find. Freylich har Belgien jetzt 3 Univerfitäten zu ernähren. Drap fann aber mit Recht fragen, warum nndiwozu? Sn Lüttich und Gent wird nimmermehr eine Univerfität zen und das Geld iſt daher weggeworfen. Auch hat niemand einen Grand, für Diefe Städte eine Univerfität zu verlangen, ‘da nie eine dafelbſt geweſen iſt, und andere Erwerbzweige, Fabrica— tion und Handel ohnehin die Wiſſenſchaften verſchlingen. Loͤwen allein hat einen großen Ruhm, hat Gebaude und Einrichtungen für ſolche Anftaft feit Jahrhunderten. Die a Buͤrgerſchaft bat allein Begriff und Sinn für das Uni- verfitätsleben, das ın Belgien nur zu Loͤwen gedeihen wird. Es war daher ein ungiudl er Gedante, wir wiſſen nicht, wer ihn gehabt hat, die einzige nur in Loͤ⸗ wen gedeihliche Univerſitaͤt in drey zu zerreißen und alle drey zu Nichts zu machen. Von Luͤttich und Gent iſt uns noch fein Borlefcatalog mitgetheilt worden, dagegen von Löwen, aus unten folgendem Grunde. Theologie ift no‘ gar nicht vorhanden, Die Abtheilungen und Lehrer fi find folgende: 8. 3. Harbaur ift bfeibender Rector der Univer- ität, für Die er großen Eifer zeigt, und mandes für ſie shun fann, da er zugleich Leibarzt des Königs iſt und mit dem Minifter von Falf, der jest Euraterift, auf einem freundſchaftlichen Fuß fleht. Man hofft jest beſon⸗ ders viel von dieſem Curator, der allgemein als ein li— beraler, einſichtiger und thatiger Mann gerühmt wird. Neben ihm nennt man ben &ommiffär des Königs für den Eultus van Shert, der alles Eifers voll für die Wiſſenſchaften ein mädtiger Hebelift für Das Emporfom- men der Univerfitäat Löwen, die wir ſtatt Aller nen— nen, indem wir nicht glauben, daß aus den andern je et: as von Bedeutung werden fönne, was ohne üble Deu: sung auf die Lehrer daſelbſt, vondenen wir felbft einige als vortrefffid Fennen, gefagt ſeyn Toll, und die aud) ver: ſtehen werden, in welchem Sinne wir das Obige mey— nen; ja von denen wir ſogar uͤberzeugt ſind, daß ſie die Sache wie wir anſehen. An Anftalten iſt außer den Gebäuden, deren ſonſt eine Menge vorhanden waren, die der Univerfität gehör: sen, noch gar nichts, das man vorhanden nennen fönnte, das ©pital etwa ausgenommen, Keine Sammlung von Mineralien, Thieren , phyſikaliſchen, chirurgiſchen Inſtru— menten, hemifchen &eräthfchaften, feine Bibliothek, fein chemiſches Laboratorium; der Botaniſche Garten iſt kaum im Werden. Es iſt aber viel Eifer und guter Wille vorhanden, der bey den Mitteln, welche dem reichen Han: delsſtaat zu Gebote ftehen, und bey der Liberalitat des Königs leigt in Thaͤtigkeit uͤbergehen kann. Doch ſoll eine Art von Secketaͤr, welcher nah Loͤwen geſchickt worden, um das Defonomifche und vielleicht auch die Ein: richtung der verſchiedenen Anſtaltenzu beiorgen, von Dem Weſen einer Univerfirät wenig verſtehen und — un⸗ geſchicktes Zeug maden. Bon vorn herein muß freylich ein ſolches Werk nicht verpfuſcht werden, ſonſt iſt es nie wieder in Die gehörige Form zn bringen. Wir ſetzen alles Vertrauen in den jegigen Eurator Falk, der ge: wiß, wenn er freyen Epielraum hat, aus Neu: Loͤwen wieder Alt-Loͤ wen machen wird. Die Curſus ſind jaͤhrig, die Ferien im Auguſt und September, bis in den October. Für ein jaͤhriges Col⸗ legium zahlt der Student, wenn wir nicht irren, zo Gulden, Curlus der Medicin. ; i 3.3. Harbaur hält med. dir. Clinicumim Bürgerfpital um 9 Uhr, Geburtshulfe und abwech— felnd über NAugenfranfheiten um 10 Uhr. Jacmıart, Materia medica um ı1 Uhr Montage, Mittwohs und Freytags; gerihtf, Arznevfunde um ıı Uhren den drey andern Tagen; auch Diätetik, G. J. v. Gobbelſchroy, Bhyfiologie ums Uhr, dreymal die Woche, Pathologie nur zwenmal. Bandertaclen, medic. Praris um 2 Uhr; außerlihe und innerlihe Clinif mit Harbaur und Baud, Anatomıe, Winters täglid von 5 bis 5 Uhr; Sommers in denfelben Stunden Chirurgie; endlich mit den zwengenannten Glinif im Mifitärfpital. Curlus der phnfical. u, math. Wiſſenſchaften. Sentelet, Grperimental: u. mathematifd Phyſik um 11 Uhr Dreymal; die übrigen Tage Diefelbe Stunde phyfical, Aftronomie, und cin der Ran: desfprage Landmwirthfhaftund Ackerbau— Ban Mons, das ganze Jahr, Montags, Mittw. u. Freytags um 10 Uhr, allgem. u. fpecielfe Ehe mie; Dienft, u. Donnerft. Diefelbe Stunde, techniſche Chemie. Sonnabends, diefelbe Stunde auch cin d. Lanz desfprade) Landwirthſchaft. Dienſt. Donnerſt. u, Connab., 11 Uhr Materia pharmacentica, therorcti« fdeu. practifde Pharmacie, J. Goebel, das ganze Jahr, Dienſt. Donnerſt. u, Sonnab. 8 Uhr, Elementarmathematiktarith— metiſche Elemente u, Algebra, die Gleichun— gen ufm.; Geometrie, Trigonometrie und Po— Ingonometrie um 4 Uhr dreymal; die Iheoreme der frummen Linien, die mathem. Transcendenten um 8 Uhr dreymal., Sommers Die math. Theoreme für die Aſtronomie. Der Lehrftupl für Mineralogie, Zoologie, vergleihende Anatomie, Sotanif und Phy— fiofogied. Bflanzen, alles zufammen nehmlich, it noch unbefegt. *) Curfus der Facult. der PHilofophie u. der Riteratur. J. B. Liebaert, Logif, Metaphyfif und Moralum 9 und 2 Uhr faft taͤglich. A, F. J. Dumbed, alte Geographie ud Ge ſchiche d. alten Volker um 11 Uhr dreymal. vv miſche Geſchichte und Antiquitäten Dreymalz *) Er war Kiefern angetragen und aud) wir haben eine Anfrage Dephalb erhalten; allein welcher Menſch in der Welt fann einen folhen- Haufen Fader über: nehmen, wofür aufs allerwenigite vier Profifferen nötbig find? Wie wir vernehmen, fol jegt ein gez wiſſer Adelman von Antwerpen hingelommen ſeyn, der indeſſen für Botanik forgt, BT F / 18 3 Pal . IN Winters, Erfläarung des Herodots um 10 und 2 * r F - 2 S - Uhr 5mal, Sommers, hebräiſche Antiquitäten. Becker, Winters Giceronis epiltolae ad familiares um 8 Uhr dreymal; nad Pfingſten, Orationes Cicero- is, pro Archia, Milone, Lege Manilia, Interridt im Rateinfhreiben; driechiſche Antiquitäten nad Bofius zweymal; griech iſche Spradlehre um 5 Uhr zweymal; die Ddyffee und homeriſchen - Hymnen, Gonnabends 3 und Allhr; Eenophon im 7 Sommertrimefter 5 Uhr zweymal, mit Hebungen im Gris- chi ſchſchreiben Heuſcheling, Naturrecht, Ariſtoteles, uͤb. die Rogif, Dialectif und Metaphyſik; einige Tragoͤdien von Sophokles und Euripides, Hebraͤiſch, Syrifd, Chal daͤiſch und Arabifd, d. Buͤcher der Geneſis und einige Pfalmen; Daniel und Sira Haldaifh, Das RT. und die Berfevon Ephraim forifh, die arabiſchen Sprüdmör: . ter, die Gabeln von Locman und cin Theil Des Alforans arabif$ um 11 Uhr Zmal. Altenbroefe:Hocfftra, hollandifhe Sprade; das flammandifhe Gedicht von Marland (Spiegel hilto- xriael). Im zweyten Gemefter diefelben Stunden, Ge⸗ wre) We ſchichte des Koͤnigreichs Belgien. Ourlus der Rechtswiſſenſchaft. Birnbaum, dag ganze Jahr um 8 Uhr, Montag, Mittwoch u. Freytag, Criminalrecht; Dienflag und Donnerſtag diefelbe Stunde, Bolit. Geſchichte von Europa; im Sommer, in noch zu beftimmenden Stun— den, Statiſtik. — de Coſter, das ganze Jahr, Hmal die Woche, um 9 Uhr cin franzoͤſiſcher Sprache) das neue Cipilrecht. Sm Winter, Dienſtags u. Sonnabend 3 Uhr, Staa ts— recht; Sommers Diplomatif. ? Debruyn, täglid 10 Uhr BPandecten, Montag und Mittwoch um 3 Uhr Natur: u. Voͤlkerrecht. Jacquelart, Donnerflag, Freytag u. Sonnabend 11 Uhr Snfiitutionen Des roͤmiſchen Rechts; Donnerſtag und Freytag Practicum. Gelegenheit zum Reiten, auf der Reitbahn. Reuere Sprachen. Unterricht im Tanzen, Zeichnen und Fechten. AnOken. Schon lange hegte ich den Wunſch, für Ihre Iſis, bieweilen beytragen zu koͤnnen, nur hielt ich mich bisher in dem Fache, worinn ich vorerſt Beytraͤge zu liefern, Luſt habe, noch nicht reif genug, fange aber doch allmaͤhlich an zu fuͤhlen, daß ich wohl manches leiſten koͤnnte. Ge— falls Ihnen die beyliegende erſte Probe, als brauchbar für die Iſis, fo ſoll in der Folge mehr kommen-(Et— was Philoſophiſches). — Kraftig haben Sie bisher durch die Iſis von unten herauf für Die gute Sache gewirkt, und fih dadurd gewiß bey. Vielen, die Sie noch nicht fannten, ein hohes Vertrauen erworben; es muß aber — fol der Zweck vollftändig erreicht werden — bismei- len aud das Wirfen in der umgefcehrten Richtung von oben herabwaͤrts gehen, was viclleiht bisher noch zu wenig der Fall war, Ed wäre wohl Zeit, daß man ahnz .r ——— . 1263 den und endfich erfennen Ternte, in welchem Verhaͤltniß das Unten Und Oben ficht, damit man, wo möglid, aufhörte, Die Philofophie für ein zufälliges, entbehrliches Ding zu halten. Ich bin vollfommen überzeugt, daß man Ihre Verdienfte um die Naturgeſchichte nicht eher gehörig anerfennen und würdigen fann, als bis man fid end: lich einmal entfhlofen haben wird, Shre philofophifchen Schriften mit Ernft und ohne Vorurtheil zu fludierenz: denn biefe glaubte man bisher bey der Beurtheilung Ih— 106 Lehrbuchs der Naturgefchichte gar nicht noͤthig zu ha— ben, wovon die vorhandenen Necenfionen den Beweis lie: fern, die freyfih nicht umhin koͤnnen, viel Gutes von Ih— rem Lehrbuche zu ruhmen, von der Hauptfache aber ſchwei⸗ gen, nehmlich davon, wodurd fih Ihr Syſtem von allen bisherigen wefentlih unterſcheidet. Auch wird wohl, was auszufegen wäre, uberfehn und dagegen getadelt, was Voll fommenpeit ift, indem man 3. B. die Einfachheit der Glafification für eine labyrinthiſche Verwickelung anfieht, aus der man ſich faum an dem Faden der gefpanntefter Aufmerkſamkeit herauswinden koͤnne. Ich hatte im vergangenen Winter eine Zeitlang mehr Muse als gewoͤhnlich, und es fiel mir ein, einen Theil derfelben auf die Bearbeitung einer von ihren Aufgaben No. a8 d. Iſis 1817 zu verwenden. Sch wollte nehmlich etwas zur Würdigung von Schellings ©griften und Steffens Beyträgen zur. innern NG. d. E, auffegen, und zwar vorzüglich in Beziehung auf Naturphiloſophie, war aber zum Voraus überzeugt, daß diefe Arbeit, wenn fie Nugen haben fol, nicht ohne Vergleihung mit Ihren Schriften unternommen werden durfe. Es ift dieß freylich ein tühnes Unternehmen für unfer einen, aber id war tiberzeugt, daß man dur ſolche zugleich am meiften für die eigene Bildung gewinnen fann. Und ſo ift auch wirk ih etwas Manufeript zu Stande gelommen, welches gt drudt, etwa den Raum ven einem Stuͤck der Iſis einnch- men würde, vollendet aber wohl doppelt fo viel betragen dürfte. LRann viel mehr feyn]. Sch bin durch diefe Ar beit von Ihren Verdienften, wo möglid, ned mehr über: zeugt worden, indem ich den Umterfchied zwifchen Ihnen und Schelling, beſonders durd eine ſchaͤrfere Prufung der Weltfeele, nun viel beffimmter fennen lernte. Ich wage aber mit diefer Arbeit nicht cher Hervorzutreren, als bis ich Zeit gehabt haben werde, den Aufſatz, ſoweit er fertig ift, einer forgfältigen Durchſicht und Selbſtkritik zu unterwerfen. Das iſt eben das Schlimme, daß die Ber "arbeitung folder Aufgaben (wie No. as d. Iſis) viel Zeit erfodert,. oder vielmehr, daß diejenigen, die Luft und Vers mögen dazu hätten, felten in einer Lage find, in der fie viel Zeit unentgeltlih aufwenden koͤnnten. Die Iſis follte Kräfte haben, Preife auf fo etwas zu fegen, denn außer: dem wird fie ſich felten folder Auffage von der erz wähnten Art, aus dem erwähnten Grunde rühmen fünnen. 9 *) Das hängt alles von dem Abfage der Iſis ab, ber mit ihrer Wohlfeilheit noch in gar keinem Verhaͤlt— niß fteht. Es iſt leider nur zu gewiß, daß der Haupt abfaß der Iſis nur durch die Eefezirtel gemacht wird, Wohin ſoll das führen? Co wenig Eifer für dieern- fien Wiffenfaften it in unferem Deusfhland, daß, & a ‚1264 j - Es Hat fh hier nach und nad, fo wie ihr Dafeyn befannt wurde, ein Zirkel von Mitiefern Ihrer encyclopaͤ⸗ diſchen Zeitung gebildet: die erſten waren B. und 9. in D., und unter den uͤbrigen befindet ſich auch der Geolog 9., weldes einer von denjenigen iſt, welde die Iſis mit dem meiſten Intereſſe leſen. — So ſehr es mich freut, daß ſelbſt Ihre große Freymuͤthigkeit dem Fortgange Ih⸗ res Unternehmens noch nicht viel hinderlich gewefen ift ), und daß man nun wohl auf ein langes Seftehen rech⸗ nen darf, fo fuͤrchte ih doch einen Nachtheil daran, nehm⸗ lich dieſen, daß Ihnen dadurch, wegen der daraus erfol⸗ genden betraͤchtlichen Beſchraͤnkung Ihrer Zeit, die Vollenz dung Ihres Lehrbuchs d. N.G. durch die Bearbeitung der Botanik auf fange Zeit unmöglid gemacht ſeyn dürfte, und’eben ſo die Herausgabe Ihrer Phyſiologie; zwey Funf- tige Erfgeinungen, welden gewiß alle ihre Freunde mit Verlangen entgegen fehen, 5) — — — ie Politica aus der Iſis weg, fie ohne wei— N Sgnde gehen wurde, Mit 500 Abſatz fana die Sie nicht befichen wie fo viele andere Zeuſchrif⸗ ten, ja die ſich mit 200 halten, wie des hitzigen Gilberichens tu rz e Waare; und dabey iſt nichts beredynet, als was ſie felbft uns baar Foftet. Eepte fie daher nicht beträchtlich mehr ab, fo ware alfer Zeit: und Beiftesaufwand ren ‚verloren, von dem Lohn, der billig dem Buchhaͤndler fur ‚Eifer und Mun gebührt, nicht zu reden. So lang nicht Die Einzelnen ſich der Siis annehmen, und fie ‚nur aus ben Händen der Beitungsträger odervom Tiſch der Murfeen empfangen, IE nicht zu helfen. Acndert ſich das, fo fell nichts ge fpart werden, Was der Iſis fehlt, wiſſen pir ſehr wohl. Wir müſſen wentgft ein, Sutzend tüchtige Man: ey mit ung verbinden, Die fur Ihre Arbeiten tuchrig bezahlt werden, Das Geld muß aber natürlich das Publicum vorſchießen., Wo foll es ſonſt herkommen? Kach ein und dem andern Jahre wird es eigen 53 gentheil. Unſere Regierung hatte der Iſis a en Dienft ermweifen fünnen, als fie. ıbr durch Die linterbrudung und Durch Die alle Melt fo “aufregende und in Erftaunen ſetzende Verurtheifung Des. Herausgebers auf die Veſtung ermiefen. dat. Ich fönnte daher faft bedauern, nicht ohne weiteres auf die Wartturg cmo nad) Ausfage mehrerer Neifenden ſchon Das Zimmer fur mich fell bereit gemadt ge: wefen fen, grade neben Eutberf, fo Daß id) durd) die Thür Den Dintenflef an der Wand fehen fonn- te von dem Wurf, den 2, dem Teufel ins Geſicht gethan) gegangen zu feyn, wenn Die, Apellation nicht dag Gufe gehabt hätte, Die Weisheit und Rechtlich⸗ feit des Ober— Yppelationsgeridis in einem ſo rei— nen und abſtechenden Lite zu zeigen. Die Nedaction der Iſis nimmt mir am wenigſten ; Kann: oler Das Leſen von Drey fo, fhweren Bot; Tegien, wie Raturgefbicte, hnfiofogie umd — philo fophie in diefem Sommer-hoffentlich zum — Der Univerfität, and zur Zufriedenheit auer derer, die Hier und ın Weimar folde Wiſſenſchaften nicht veradten; dabey Die unaufbörlide Plackerey mit den NRegierungsleuten, das ewige Laufen und on der Bothen, Gensdarmen , das unnuße N ı an Adoscaten, Commiffare, Concipienten, Erpe I: ten, Griminaliften, Boliceniften, Das ee a wieder Verhören, Kefcribieren, Abfchlagen, Erlauben, SRerbieten, Inquirisren, Citieren, Abjolvieren, Gra— Pr > \ Cine Auskunft gegen diefen Nachtheil fann ich noch nicht ahnden, da Cie die Redaction der Iſis, ohne deren größten Nachtheil ſchwerlich ſobald aus den Handen ge ben können. ° Doch dem Thaͤtigen ift Viel möglid, ein Satz, der mid) in der erwahnten Hinſicht noch beruhigen fann.— © Mit hoͤchſter Achtung s 1 h | Shr B. Herbarium. 5 Soffegien -Affeffor von Gufenberger in Stuttgart bietet fein wahrend mehrjährigen Reifen und durd eine - weit verbreitete Correfpondenz zufammengebrachtes Herba: rium zum Berfauf an. 95 Folio-Fascifel enthalten 1160 phaenog. Genera und an 7000 Species in mehrern Tauz fend Eremplaren,. Sierunter find begriffen etwa 800 Eryp= tog. und unter diefen 300 Laubmoosarten, mehrentheils in großer Menge, in 22 Fl. a Baͤndchen frey aufbewahrt. Die feltenften ſchweizer, tyroler, franzöfifhen, deutfchen und auch einige hungarifhe Pfl. von naturf. Standorte find aus den. verfepiedenften Gegenden 2, 4 undaft 2ofad) vor: räthig. Die Sammlung zeichnet. fi aus durd genaue Beftimmung und forgfaltige Angabe derfelben von vor: zuglihen Botanifern. Gin ſyſtematiſches Verzeichniß nach Perf. und cin. alphabetifches der Eynouyme giebt über jede vorhandene Species die genauefle Ausfunft. Liebha— ber werden erſucht, dem Befiger Geldanerbietungen zu ma. en, welche dem Werthe einer folden Sammlung ange meffen find, und fie kann bey annehmlichem Gebot fo: gleih in Empfang genommen werden. Das Herbarium enthält unter andern 100 Gap-Pfl., einige fiberifhe Spe— cies, verfchiedene aus den Gärten von Kew, 60 Fucusar ten, fehr viele Conferven auf Frauenglaß, auch das Iplach- num rubrum et luteum, und folgende Genera. Ai- lanthus. Aldrovanda. Häufig) Billardiera. Calomeria, Cliffortia. Oylinus. Dais. Damafonium. Diapenfia, Fontanefia. Goodenia. Königia. Loranthus. Me- rendera. Paederota. Pontederia. Ramondia, Sira- tiotes. Suffrenia. Targionia. Trioſteum. Valisne- ria. Bielfah) Wulffenia. . An Arten z. B. ohne weitere Auswahl? v. Androface 8. v. Anemone 19. v. Aretias v. Arenaria 35. v. Campanula 46.!v, Gentiana 31. von Primula 15. v. Ranunculus 47, — — — vieren, Excipieren, Appellleren, Perhorrescieren, Ger buͤhren fignieren, folvieren, dividieren, Befhuldigun: gen communicieren , referieren ufm. ufm., en fo hof“ euch Der — liebe Herrgetr! das Laufen und Fahr ren hier- und in Weimar herum, diefes find die —er— machten Gefhäfte, welche mir Die Zeit zertrümmern; endiid Die feine Art, womit mid Die Regierung behandelt hat, iſt vorzüglich geeignet, den Gelehrten und ©taatediener mit Liebe und Ruhe den Wien: fhaften obliegen zu faffen. Würder ihr euch wohl wundern, wenn.ic oft wochenlang verdrichlich berz umgelaufen ware, ohne eine Feder anzurubren, oder nur zu einem verftandigen Gedanken zu fommen ? Und dasin unferem deutſchen Athen! In dem Athen, 100 ſchier Die meiften Regierungsräthe -Poeten find! - —— I AU - . B: x . der Enenelopädifae k VII. Berbandlungen | zeitung der Leopoldiniſch-Caroliniſchen mt der Naturforfeher. 8. I. Gefammelt und herausgegeben von Fr. v. Wendt, Mit 8 illumin. Kupfertafeln. Gefeyert ſey deine Auferſtehung — nach 27jährigem : Schlummer, ſchier Tod! Dieſes iſt die einzige Geſellſchaft in Deutſchland, welche bewieſen hat, daß ſie lebt. Ihre vielen Baͤnde ſind ein großes Zeichen Ihrer Wirkſamkeit. eine andre in der neuern Zeit hat verhaͤltnißmaͤßig ſoviel bonnen drucken laſſen, als die Ur-Academie, die Mutter: Academie unſers Vaterlandes, die alma kaiſerliche — Geſellſchaft — und das, weil fie eine allgemeine Acade: - mie ifl. & Dur den Franzofenfrieg nur ward die Fortfegung unferbroden. n: Seit 1791 ift fein Band erſchienen, daher voran die ſeit diefer Zeit aufgenommenen Mitglieder, deren bis jezt K von der erften Stiftung an, alfo feit 150 Jahren nit mehr als 092 find, welde geringe Zahl in der That der Kayſerl. Academie ebenfo wie den Mitgliedern zur Ehre gereicht. Es giebt gefannte gelehrte Geſellſchaften, deren Directoren groß damit thun, Daß fie in wenigen Jahren auſende von Mitgliedern in ihren Schooß aufgenommen haben, gleihfam als wenn ſich die Mitglieder herbeyge: drängt hätten, da ihnen doch die Diplome oft wider ih: ren Willen in die Taſche geihoben worden. Cine Ge: 1% fellfchaft, die mit fo wenig Mitgliedern leiſtet, was die — Kayſerl. bey der auf das Jahr nicht uͤber 7 neue Mit— glieder kommen, iſt gewiß aller Achtung werth, und wenn man bedenkt, daß fie ſicherlich in Europa diejenige iſt, welche am wenigſten Mitglieder zählt und deßhalb die vorzuͤglich— ſten Männer ausgewählt haben muß; fo wird man feinen Anſtand nehmen, ſi fie von Seiten der Würde, Ehre und Achtung, fo wie von Geiten des Alters allen andern Eu: ropaãiſchen Kayferl., Königl. und Fuͤrſtl. Geſellſchaften poranzuſtellen. Freylich Hat ſie nicht geleiſtet, was man- che von dieſen, wenn man die Zahl der Baͤnde und, um ER Y | m d, Academ. aufrichtig zu ſeyn, aud den Innhait in Betrachtung zieht, ° Sie ıgıg, Defte Erlangen 1818. (Nova Acta Acad. Nat. Curioforum Tom, IX.) Bey Stahel in Würzburg, A. 420, und 80. erwagt man aber dagegen die Mittel, wodurch jene und wodurch dieſe in Wirkſamkeit geſezt werden; fo wird man erftaunen, Daß jene nicht mehr, und dieſe nit nichts ge= than. Jene fanden Kaiſerl. und Koͤnigl. Unterftügungen, unfreaber fieng, wie allesin unferem verlaffenen Deutſch⸗ — nit Nichts an, gieng mit Nichts fort, kam mit Nichts bis anher, und iſt dennoch ſchwer beladen. Das iſt ſo das Rechte, wie man's in Deutſchland liebt. Ein ſchoͤpferi— ſches Volk! das mit Gott getroͤſtet aus Nichts alles ge— ſchafft, was wir als gelehrtes Volk Haben und find, Das will nun freyfig nicht mehr recht gehen, und es wäre daher Zeit, daß die, welche geben fonnen, Denen das Ge— ben Amt iff, fi der armen, atıfopferden Gelehrten an: nähmen und das Werk, das wenige Cinzelne nun fo weit geführt, fortbauten. Da nun freyiid fo etwas in unfes rem weiten Deutſchland zur Zeit noch nicht wohl zu den— fen iftz fo muͤſſen die Einzelnen Die Kräfte noch nicht fin- fen und ben ehrenvollen Bau nidt in Schutt zerfallen laſſen. Sie müffen fih zufammenthun und Deutſchlands Ehre an das feffeln, was ſchon ſo viele errungen, und am Ende aud) das Einzige if, worinn Volksehre befteht. Denn wo ift Ehre, wenn fie nicht im Glanze der Wiffenfchaften thront ? Zu wünfden ware daher, alfe einzelne bloß von Pri- vatleuten geftiftete und unterhaltene gelehrte Geſellſchaf— ten faßten Den, ihnen und dem Ganzen, förderlichen Ent: ſchluß, ſich mit der Kayſerl. Academie zu vereinigen und ihre Abhandlungen dieſer einzufenden. Sie braudten auf dieſe Art fih nicht aufzuheben; vielmehr wäre es beſſer, in Derfelben Berfaffung zu bleiben. Nur Die Herausgabe eigner Abhandlungen, die ohnehin immer mit Nachtheil verfnupft ift und ſchnell ins Stoden geräth, follte unter: bleiben. Durch dieſe Einrihtung könnten vielleicht jährlich zwey Bande Kayſerl. — erſcheinen; 0 1267 vg fie würden ein großes Publicum nicht bloß im Inn-ſon— dern aud im Auslande finden; es könnte fih, ein Stock von Vermögen fammeln, wodurd die Academie für ewige Zeiten veſt gegründet und | wurde, fir Die Abhandlungen eine Verehrung anzu bieten, Wir moͤchten daher unmaßgeblid rathen, daß 3. B. die Berliner, Boͤhmiſche, Lauſitzer, Regensburger, Schwaͤ— biſche, Wetterauer, Erlanger, Sqhweizer, und Die andern, welde ung nit einfallen, ihre Arbeiten der Kayſerl. Ara: demie darbraͤchten. Die fleine Ehre, eigne Geſellſchafts⸗ Schriften zu haben, der ſie ſcheinbar dabey entſagten, wuͤrde ſich in groͤßern Glanz aufföfen, theils durch den er— habenen Rang der Academie, durch Alter, Raſtloſuecit, Allgemeinheit begründet, theils dadurd daß ihre Abhand- Sungen nie ins Stocken geriethen, ja vielmehr uber ganz Europa verbreitet würden, Wir dachten, fold ein Vor: ſchlag verdiente mit Ernft überlegt. zu werden, Nichts ift zu uͤberwinden, als ein klein wenig Eitelkeit; und wir aben eine Academie, die der Parifer und der Londner Rönigl. Geſellſchaft ſich an die Geite fiellen darf. Nur einer der Prafidenten der genannten Privat⸗Geſellſchaften trete auf und ſetze fih mit dem Präfidenten Der Rays Ferl. Geſellſchaft in Verbindung. Das eine Beyſpiel wird Hinreihen, die andern ebenfalls dazu zu ermuntern. ud müfen wir Gelehrte in Deutfoland das Beyſpiel der Einigkeit geben. Wieder auf unfer Werk fonımen. Dann folgt das Leben von Delius, gebor. 1720. guftorb. 1791, dem Präfidenten ber Academie ©. 1—14 Dann das von Schreber, geb. 179, geft. 1811, dem vorlezten Praͤſidenten. Seite 1 14. Reben Hildebrandts, Adjuncts der Academie, Profeſſ. Der Anatomie in Erlangen; geb. 1764, gef. 1810. Brite 15 — 54» zufang Was foll aus den Sefelf: ESärif: fen werden, wenn Dad Reben der Mitglieder Die wiſſenſch: Abhandlungen verdraͤngt! 38 1. Kiefer; über die urfprängf, und eigenthuͤmliche Form der Pflanzenzellen, mit einer Kupfertafel, Seite 0 — 36. Ein hoͤchſt interefanter Auffaß, der auf einmal eine Menge Erideinungen, welche das Zellgeroebe bey den perſchiedenen Durchſchntten zeigt, erklärt, wie auch die Grundmaſſe, woraus die Pflanen ſich bilden, in ſofern fie ſich auf Form bezieht, kennen fehrt. Die Belle ift ein NhHomboibal : Dodecasder , deſſen ſechsſeitige Säule meift in bie Ränge gegogen. So nothwendig dieſe Figur entſtehen muß, wenn die Pflanzenzellen urfprünglich Ru: geln oder Bläschen find, die ſich wechſelſeitig druͤcken, weil nie mehr als zwolf fih um eine mittfere fegen koͤnnen, fo war es doch Kiefern vorbehalten dieſes zu erkennen und ausjufpreden. Ein Rhomboidel-Dodecaeder mag man durqſchne iden mo man will, fo erhält man- immer eine fecpsfeitige Jeihnung ein einziger Schnitt ausgenommen, der dure die lange Gehrung Diagonale) von vier an einanderfoßenden Rauten geht. Solcher Ebenen find nicht mehr als vier am Rhoͤmbodal — Dodecasder vorhan⸗ den. Jeder andre Schnitt, wie er auch geführt werden mag, gibt ein Sechseck. Auf der Tafel find verſchiedene Anfihten von Der Ansinanderfügung der Zellen gegeben, 0 00007 f N > — i vielleicht auch in Stand geſetzt 1268. von Kiefer ſelhſt gezeichnet, von Jakob Sturm, wie alle Tafeln diefes Bandes, nad) feiner befannten Grnaus igfeit, Sauberkeit und eignen Kenntniß Der naturbifterie fen Gegenflände, gezeichnet. Auf Diefe, Weife wäre mies der etwas ind reine und auf mathematiide Ötunfäge gebracht, — worüber man bisher nur im Blinden ge: tappt ift. ; i II. Obferyationum botanicarım Sylloge, auctore Francilco de Faula de Schrank, p- 89-110. 1) Lopeziae Genus; Eharaftere der Sippe und folgender Gattungen aufgeftelft: m Lop- hirfuta, cemofla, 5 axillaris, 4 oppolitifolia, 5 minima, ticola. : ? 6 fiu- N Bad = 07 Du. 2 u a ne Bay 7 2. Pulmonaria; ı P. offieinalis, 2 mollis, 9) N tuberofa (angultifolia), 4 angultifolia (Bellera azu- rea), a arınena, 6 maritima, 7 fibirica, & pumila, 9 virginica, 10 parviflora cpanicnlata) Ele) fuffzuticofa. ; 3. Onosma; 1 fimplieiflima, orientalis, a echioides, 5 coerulea, Ö calpica, (Lycoplis nigricans). z 2. Echium; fruticofum, 2 candicans, 3 gigan- teum, a firictum. (canarienle), 6 capitatum, 6 rulli- cum, 7 trigenum, s glabrum (glaucophyllum) , 9.ar- genteum, 10 rolmarinifolium , 11 italicum,) 12.PyIe. naicum, 13 vulgare, 14 rubrum, 15 violaceum, 10 plantagineum, 17 grandiflorum, 18 abbreviatum, 10 lufitanicum, a0 creticum, 21 orientale, 92 proltratun. 7 pulla 2 fuffruticofa, 5 E; Zu fagen, daß ein Mann wie Schrani, der von aften Zeiten her unter den erften Naturforſchern unfer® Baterlandes, die feldft fehen und mit Verftand unterfus en, vorn ſteht, Diefe Pflanzen mufterhaft beſtimmt bat, geziemt und nidf. 1If. Lehmann; Synoplis fpecierum generis he- liotropiorum. Charaktere folgender Gattungen: ı H. amplexicaule 25 — coromandelianum " 2 — peruvianum 26 — malabaricum 3 — corymbolum 27 — [upinum 4 — oppolitifolium 28 — capenfe 5 — iucanım 29 — europaeum 6 — vindiflorum 30 — filofum 7 .— lanceolatum 51 — glandulofum 8 — citrifolium 52 — erofum 9 — latifolium 35 — eriocarpum 10 — curallavicum 34 — alperrimum Er a linifolinm 35 — marocannm 12 — zeylanicum 36 — undulatum 13 — Aliforme 37 — lineatum 14 — canelcens 58 — Oltoni 15 — gnaphalioides 59 — fruticofum 16 — inundatum go — ternalum 17 — decumbens Ar — hirtum 18 -— gracile a2 — polyphyllum 19 — microliachyum n3 — [ohatum 20 — plyolum 04 — firigolum ag — microcalyX 15 — myofotoides 22'— humile Lamarck 46 — Rötcleri 25 — parvillorum a7 — thymifolium 24 — Syneyllachyum 48 — pauciflorum N j ARS9 5 5 * x 5 — 6 RN 65 ii ‚ventricofum. RER 50 — paniculatum 57 — tenuifolium 538 — giabellum Ei zue: rfieum > Br! ‚50 — falcieulatum ‚51 — campechianum 52 — bracteatum 55 — marifolium . Species dubiae vel ignotae Species ad alia genera 4 H. argenteum pertinenles 2 — bacciferum ı H. pinnatum ad Na⸗ 3 ⸗humile Schultes cellam. 2 — indicum —'Tiaridium 3 — lithofpermoides n — l[corpioides 4 -- orientale hy, 5 — prolftratum 6 — tetrandrum: Lehmanns Genauigkeit und Eifer find durch meh⸗ rere Monographien bewaͤhrt. Er iſt jetzt Profeſſor in ‚Hamburg. Mir fönnen nit Säugnen, daß wir. Dafür haften, " Auffäge wie Diefer und der vorige von: Schrank, gehür: ten eigentlich nicht in Geſellſchafts-Schriften, folten über: haupt nicht beſonders gedrucdt werden, da fie auf folge E Art faft feinem Menſchen etwas nuͤtzen. Solche Dinge muß man denjenigen einſchicken, die ſich mit der Herausgabe des Pflanzenſyſtems beſchaͤftigen, alfo an Roͤmer und Schultes. Da find fie am rechten Orte. Abbildungen Dagegen von einzelnen Gattungen, "muß Sturm in Nürnberg befommen. ı Liebe Freunde! vereinigt euch, ſonſt geben die Naturwiſſenſchaften in Deutfchland vollig zu Grunde! Wer kann alle einzelne Monographien kaufen, wer wird mit allen befannt, und was iſt auch Ruhms daran, wenn man eins und das | ; anzuwenden. andere Ding, dag wie eine Gattung ausfieht, herausge— Haudt und ein bisgen beſſer geftellt und charakteriſirt hat, als tin anderer? Wir laſſen es gelten, wenn man ganze Zuͤnfte von Pflanzen in einer beſondern Abhandlung, ‚oder auch in einem eigenen Buche behandelt. Sollten wir aber fuͤr jede einzelne Sippe einen beſondern Aufſatz oder gar ein beſonderes Buch bekommen; ſo dürfte man ſich wahrlich niht wundern, wenn die Leute dieſen Plunder von Raturgefdichte zum Fenſter hinausfehmiffen. IV. Rees von Eſenbeck, uber die Bartmuͤndi— gen Engianaten, Seite 141 —178, nebſt Tabelle. Dieb ift auch eine Monographie, aber nicht eine bfo- * Aufzaͤhlung der Gattungstennzeigen ; fondern ein neu: ‚er Verſuch, und zwar ein Verſuch, die allgemeinen phi— —— Anſichten uͤber die Verhaͤltniſſe des ganzen Pflamenreichs, auf die Gattungen einer einzigen Sippe Dieſe Abhandlung iſt daher zu leſen, nicht bloß um Zahlen zu fernen, fondern zur Einſicht über Die Entwidelungegefhihte der Pflanzen» Gattungen, und da: durch den Schluͤſſel zum natürlichen Syſteme zu_finden, Die Haupifache ſcheint in folgendem zu beftehen : ‚te Meramorphofen : Reihe; nach der Verzweigung. =) Sontradirtere Steagelform, wo zahlreihe Aeſte am Grund entipringen, a) mit locderem jigendem Bluͤthenbuͤſchel; Gentiana nana, carniolica, glacialis. p) mit gedrängier Blüthenpyramide; G. campeliris, montana N., pyramidalis N., A zum Theil pratenfis und amarella, b) erpandirtere Gtengelform; Asfie oben, meift Dol— —_— oder nidt. ‚widelt feyn, wie ihre Sockel, die Stocktheile; 1270 dentraube G. pratenfis, uda, obtififoii, Amarel; ' la, germanica, uniflora, j 2te Metamorphofen = Reihe; nach der BSlattverbrei⸗ terung, a) contrahirte Form im Wurzelblatt. Die) nefehrte Ey: form der Wurzel > und unsern ‚Stengel = Blatter ftei: gert fid am, Stengel zur Enform, und oerliſcht ſchnell als breites Bluthenblatt, ed ohne AJufpigung; G. nana, carınfhiaca, glacialis. b) mit Jufpißung: G= pyramidalis, miontana, cam- pefiris, uliginola. ‚.b).die erpandisrte Form; das Wurzelbfut wird durch mehrfache Wiederholungen enger, fihlefer Umlauf der Blätterpaare zur Eylanzetſorm geſteigert: G. ob- tufifolia, praten ſis, germanica, Amarella. Der Kelch ift der legte Umſchwung einiger Blätter: Paare mit oder ohne Berfümmerung eines, Gliedes. Ste Metamorphofenreihe; nad) dem Kelche a) contrahierte Form, der Kelch ift gleich einem Kreife von Blättern, Theilung tief, a) Kreis gleichfoͤrmig; G. carniolica, nana. 6) bey weiterm Wachsthum entſteht eine Oppofition der Theile: G. campeſtris, glacialis, montana, . pratenlis Wolff, obtulifolia, pyramidalis, Ama- rella. b) xpandierte ? Form; das Wachsthum geht zur hoͤ— bern Evolution durch Zertilgung der Blattform zur Bluͤthe. Das Gefeg der Entwidelung mehrerer am Grund zur Einheit verbundenen Blatter ift, wenn Die Einheit beſtehen foll, die Dehnung zur Röhre. Das gemeinfhafrlihe wird herrſchend, das Blatt als das Befondere, verzehrt fih, und wird zum ſchmalen Keldlapyen. Das Grüne finft, das perneinende Blau tritt herein; G. montana, pyramidalis, obliqua pratenfis Wolf, uliginofa , Amarella, germanica, [Der Sinn ift uns hier dunkel und wir willen Da: her nit recht, ob wir es anders meynen als-der Bir. Unfrer Maynung zu Folge if die Röhren: form ein niedrerer JZuſtaud als die Spaltung, und wenn der Kelch wieder röhrenförmig wird, nachdem an Sten— gel fhon zerſtreute Blatter entftanden waren, fo fommt es wahrlich nicht Daher, daß dieſe Blätter edler würden oder im Wachsthum fortfchritten: fondern daher, daß der Kelch in der Blüthe das Wurzelblatt, welches weſentlich immer ein Cceidenbfatt ifi, wiederhoft. Wir haften den in unfrer Raturphiloſophle und Naturgefhichte aufgeftell: ten Sag, Daß Die Bluihe die Wiederholung des Pflan: zenſtocks fey, für ausgemacht, und bauen ohne alles Zau⸗ dern ſowohl in unfern phyſiologiſchen als unfern ſyſtemati⸗ ſchen Arbeiten Darauf: und zwar iſt durch alle Titel hinz dur) der Sa men die wiederholte Wurzel in der Bluͤ— the; Durch alle Pradicamente hindurch Die KRapfel die Wiederholung des Stengels in der Blüthe; Die Blu- me durch alle Gategorien hindurch Die Wiederholung bes Blatts in der Bluͤthe. Begreifliherweife fonnen fie nicht fo weit auseinander fiehen und fo geräumig ent: allein den: noch iſt jeder Bluthentheil vollffommener und edler dar— gefteht als je ihr Sockel. So ift der Kelch vollfommener x 1271 ols der ungefpalfene Stengel, die Blume vollkommener als das grüne, harſche Blatt. Auch wilfen wir nit, wa⸗ rum der Bir. fagt „das grüne ſinkt.“ Sicherlich iſt doch jede andere Farbe edler als grün, fonft würden ja Die Blumen andere Farben nidt wählen.] ate Metamorphofenreihe; nad der Eorolle [Blume]. a) contrahierte Sfumenfröne; fie ſteht dem Kelch in Bau und Bedeutung gleich. Sie ahmt, wie Diefer, den Kreisftand der Blätter nad. Die Röhre als der Ausdruck des gemeinfamen ihres individuellen Lebens tritt zuruͤck. Es entfieht H die Radformige; G. rotata, [ulcata, auriculata — carinthiaca, oder a hinauf p) die Glockenfoͤrmige: G. nana. b) die erpandierfe Slumenfrone tritt frey über dem Kelch hervor und das Wachsthum offenbart ih durch die Laͤngsdehnung der Nöhre, Die ſich erft weiter nad) oben fpaltet; Trihterförmig od. Vräfentiertellerformig «) Einfnitte vierzählig [2]: G. glacialis, campe- firis, montana, pyramidalis, pratenfis Wolff, obtufifolia Froelich, B) durch ein Uebergewicht der Krone uͤber den Kelch: G. chloraefolia Nees, Amarella Sm. ; » gracilis Nees, germanica. Ueber Die "Blumenfrone Binaus in Staubfäden und Stengeln ift, felbft für Die untergeordnete Verwandt— ichaftsreide, Feine Verſchiedenheit mehr. Dann folgt die Eharafteriftif der Gattungen. Die Grundfarbe der Wurzel in gelb, der Bluüͤthe blau, mit Neigung zum rothen. In die mittlern Raͤume der Metamorphoſe faͤllt das Gruͤn, indem ſich beyde Far: ben vermitteln Lfehr- huͤbſch, fehr gut, Diefes Gefeg findet fih bey allen Pflanzen, befonders bey denen, welche Farb: ftoffe liefern. Die Blume des Waids iſt gelb weil das Ylau im Stod ſteckt ufw.] Durd) die Gentianen ſchwan— fen die hoͤhern Monocotyledonen — die gradgliedrigen, ſechstheiligen zu den ungleich gegliederten, fünftheiligen Dicotyledonen herüber. 4 Gentiana rotata, 2 — Sulcata 3 — auriculata 5 — carinthiaca 5— nana 6 — dichotoma "7 — glacialis 8 — tenella 11 — pyramidalis 12 — obliqua 5 — pratenfis 14 — uliginola 15 — montana 16 — ehloracfolia 17 — Amarella 18 — germanica 9 — campeliris' 19 — gracilis 410 — obktulifolia 20 — uniflora V. Ueber den Bau und die Natur der Charen, von 8. PH. Fr. Martius [der jest in Braſilienn. S. 179— 14 mit 2 Tafeln. Chara vulgaris, flexilis, hifpida. Eine gediegene Abh., Die uns naher mit einer Uebergangs— »flanze befannt macht, durch welche die Ratur ihre Kunſt⸗ griffe verräth, mie fie aus einfachen Formen zu zufammen- gefesten gelangt. Die Chara iſt ein fadenformiger gegfiederter Stengel, der ohne wahre Wurzel bfoß mit feinem untern, fnotigen Ende im Boden beveſtiget iſt, lang von einigen Einien — — — * J 1 272 bis 5 Zoll, und mit ante Aeſten. In Dedblat⸗ tern eine Nuß, worinn außerordentfih kleine, runde, durchſichtige Samen. Darunter gewoͤhnlich eine rothe haͤu⸗ tige Kugel, mit Convolat von durchſichtigen gegliederten Fäden und einer pulverichten Maffe, Die ihr die Farbe gibt, angefülft, bmaͤnnliche Regungen, wie by Sertula— rien. vielmehr. Die, Cellularien des fühen Waffere.] ä Enthalten feine Spirafgefäße, auch fein eigentliches Zellgeweb; ſondern beſtehen aus einer oder mehreren haͤu⸗ tigen Röhren oder Schlaͤuchen, mit fchleimiger Maffe über: zogen und verbunden [Eonfervenhaufen]. Sn diefer Maf- fe, die trocken hornig wird, grüne Körner, und auf Der Oberflaͤche ftahelartige Fortfäge. Beſteht nad) Buchner 4 meiſt aus kohlenſ. Kalk, Extractivſtoff, Schleim, Harz us Waſſer. B. vermuthet, der Vflanzengeruch tomme von. einer flüchtigen neuen) Lauge her. ER Sn den Schlaͤuchen Waffer mit Schleim und falzfau= Mi; ren Salzen cf. Anim. u. Kalb, ferner grüne Körner aus Harz. Die Bewegung Diefes Gaftes, welche Corti und ‘2. Treviranus gefehen haben wollen [und was legter in den vermiſchten Chr, beftätiget], ſah weder Wallroth nach Martius; dieſer haͤlt ſie fuͤr mechaniſches Sinken udgl. der Körner, und überhaupt die Erſcheinung eines Kreislaufes in einer Dale für unerflärlih. Dagegen fann man aber des ältern Treviranus Beob. in den Kie: menblättchen der Affeln anführen, das Blut im Herzen der Edildfröten, die Aderloͤcher in manden Schnecken? mechan iſch freylich iſt folcher Kreislauf nicht moͤglich; allein die Phyſtologen, welche noch waͤhnen, das Blut be— wege ſich durch den Stoß des Herzens, gehoͤren ware das alte Eifen]. Der Bau der rothen Körper ift zelfig, berften nur unregelmäßig. Faden von 60—100 Gliedern [Eonferven], dazwiſchen ros the Körner. In der, oft ſpiraligen, Frucht oder Nuß Scfeim. mit feinen, weißen Samen, die an der Spige austreten oder fon unter dem Kapſeideckel hervorkommen. Zufammenftellung. Weit von den’ Najaden oder Snundaten, Die alle GSpiralgefäße im Kern, und regelmd= Biges Zellgeweb haben, ob. nicht Dazu. Lemna, Oallitriche mit Serpieula eigene Sippſchaft neben die Ara. Equifetum ſteht viel Höher als Chara, weil Zellgeweb, Spiralgefäße und Spaltmun— Dungen. Zellgewebe fehlt bey den Charen, iff nur in den fogenannten Saubbeuteln, und da nicht ale Paren— chym, fondern als Oberhaut, die dem Uebrigen der Bflan- je fehlt; dafür die Schleimhuͤlle. Stimmen am meiſten mit Conferven uͤberein im Bau und in den Beſtandthei⸗ len, die aber keine defondere Gortpflanzungdorgane Haben. Die entfprehenden find bey den Tangen. Aechte Ge: ſchlechtsorgane find nicht da, weder Staub noch Narben. Aus den rothen Kuͤgelchen lalſo männliche] entflehenneue Pflanzen, und die Körner in den Ruͤſſen find doch wohl auch Saamen, Dergleihen Körner find bey den Tangen bafd über den ganzen Wedel zerftreut, bald in Kapfeln ll und es entſtehen junge daraus; auch iſt der Ueberhaupt find Die Charen die Sertularien oder. Das Innere iſt ein Knaͤuel gegliederter * Myriophyllum gehört aud) fi a 1273 _ Stengel ein Gefilz ähnlicher, ——— Faͤden — ve ‚ferven. Es entſprechen bey den Charen Tangen die rothen Koͤrner An einfaden Samen die Nuß Pericarpiis deren meiße Körner eren farbigen gegliederte Faden den freyen Sonferven-Fäden. Chara ift eine ®erbindung von Conferva und Fu- cus. Uebergang durch Gonf. nodola «(Batrachofper- mum) zu Chara. Ch. flexilis der Vaucheria am naͤchſten. — Dann geht Geramium im Fucus über. Noltioc, ‚Rivularia, Liukia, Ulva, aud) eine Reihe zu Fucus..- Die Samen: fanfeln der Farrenfrauter beftchen aud aus Zellen. Bey Marl[.lea und Pilularia etwas Aehnlihes. Soviel. Dieſe Abh. verräth viel: vergfeihendes Talent, und mithin auch viele vergleichbare Kenntniffe. An der gege— nen Stelle fuͤr die Chara jiveifeln wir feinen Augenblick. Die Bedeutung der rothen Körner mit den gegliederten Faden fann aber immer die der Staubfäden und Beutel bleiben, wenn fie gleih fih wie Samen fortpfianzen. * Staubbeutel find ja auch Knoſpen. Hier hat fid die mann: liche Form nur noch nit aus der weibfihen los gewun— Den ; daher die Entwidelbarfeit des maͤnnlichen Samens, Wunder find: hier feine; außer für Die verfleiften Phnfio: logen, Die nicht wiffen, daß männlige und weibliche Thei⸗ fe vollig eins find Ida! Ha! Halı- £ r⸗ [Spongia fluviatilis neue Pfla nze. Gelegentlich wollen wir hier beyfuͤgen, daß wir nach vielfältigen microſtopiſchen Unterſuchungen nun gar nicht mehr zweifeln , daß -Spongia fluviatilis eine wirkliche Pflanze fey, und bieher gehöre. Selbſt die Samenkoͤrner fehlen nit. Sp. fleht den Tangen am nädjten, Wahr⸗ ſcheinlich iſt Spongia oflic., und fo alle Schwaͤmme nichts weiteres), als eine befondere Bildung von Tang. Das Microfcop fpridt dafür. Alcyonium ift ganz; anders ge- baut. Die Sternloͤcher bey Spongia (find AR bey den Tangen.] _ 215. Martius, de Fuci veficulofi ortu et incre- inentis epiftola, c. tab. picta. Ein öfferreihifches Ge— lehrtenſchiff nah Brafilien mußte befanntlich wegen Sturm in Iſtrien bey Pola landen. Da fand M. die erften Keime obigen Tangs, die hier beförieben und ausgemalt find; 4 L.,feufenförmig, ge: ftielt, einige oben offen, andere — braun, um den Fuß dünne Schleimmaſſe, aus dem Kelch oben microſc. Faͤ— Den, welche endlich die breiten Zweige werden. Wachſen ſchnell, fhon bfattfarmig, wenn 1—2 Rinien hoch, der Wur— zelſchleim wird fugenformig. Sind fes—a’'’ hoc, fo ent: ftehen fhon überall Schleimloͤcher zur Samenbildung. Die ganze Maffe zwar ungeſchieden, doch erkennt man ſchon eine Menge gegliederter daden, woraus nachher der Tang beſteht. Alle wachſende Koͤrner werden durch Poren ausgeſtoßen. Unter jedem Poren iſt ein Knaͤul aus flei: nen, äfigen, gegliederten Faden, dazwiſchen die Körner. Die Körner oder fogen. Samen fi find zufammengefe t aus, feulenformigen Körpern, die gleich ſind den jungen Tan— gen Lfind eben junge Tange wie alle Samen junge Pflan— 1274 zen find]. ind alfo anfangs wie einfage Conferven, die dann zuſammengeſetzt werden. VIII, 225. Nees ab Efenbeck et Fr. Nees fratres, de plantis nonnullis e Myceioidearum regno tum nuper deteetis, tum minus cognitis commentatio prior, ©. II tab. piotis. Die fippifhen und Gattungscharaftere angegeben, vieles abgebifvdet, 1) Sporidermium atrum, fuliforme cabgb.) va- gum Cabgeb.) >) Bactridium, Havum cabgeb.) carneum Cabgb,) 5) Fufarium heterofporum (abab.) 3) Exofporiam (Conoplea), rubi Cabgb.) 5) Atractium pallens (abgb.) 0) Periconia, [ubulata cadgb.) byffeides (abgb.) 7) Erinenm (Phyllerium), alneum (abgb.) 3) Helmilperium, [implex (abgb.), tenuilfimum "u %,6, B. —— ——— venator. 2 5, 20. fornicator, Oph. clavator. Or ofcula- torius. der 3 uSgt dr 1: st F. 1. X. Ophion; Caput —— Abdomen petiolatum, comprefllum, 0 4te F, 20, 18, 18, 32 Oph. pugilator, nidulator, 21%, 4. O. glauccpierum, Ich, virgatus 3t F., a. O. eircumflexum, Ich. enecator. 20. O. amictum, Xanthopus, flaveolatum , flavifrons, Ichn. latro, "at 5, 2. ©. vulnerator, Lepton femoralis, öt F. 3, 6, ©. moderator. 68%, 9. O. luteum, ramidulum, ——— mars ginatum. 7t F. 0 age Fr h 96 3, 1. Anomalen cruentatum, REST 3%, 9. ©. nutritor,' jocator. Ich, bedeguaris, 8 0. triangulare, eynipfichne —— ſtrobinellae. it 3, 1. . X. Aecaenitus; Bapuf' transyerlum; Antenois brevibus, 'Aliformibns, Pedes pofici elongati, validi. Abdomen fubfefile, teretiusculum (foeminae valvula magna, acuminata, venirali, radicem terebrae exler- \ tae mediocris ant longae tegente.) 6. Ich. arator, XI. X orides (Sphaereiotes); Gaput globofum. Abdomen petiolatum aut nblellile, canvexum. Te- rebra exlerta. J * it Ir 3 % 2. 2t $., 1. Anomalon rufpator. St F., 2 ad, 1. 3t 5%, 1. Ichn. reluctator. Gewiß eine Arbeit, für die man Achtung haben muß ;' aber liebe Beute, macht Dod andern Reuten die Natur: ‚aeihichte nicht gar zu fauer! Nees ab Elfenbeck Appendix, exhibens genera ei familias Ichneumonidum adfsitorum. 4 $., Ichneumonides. 2t %., Evaniales 3 %., Diplolepariae (Cyniplera) at 5, Proctotrupini 1t Ichnieumonides Stirps 1. Ichn. genuini St. 2. Ichn. adlciti E Linea ıma, Bracones. Palpi maxillares 5articulati, labiales: triarticulati, zarillime 4 articnlati, Areolae cubitales varige, 4/9 ıt Stephanus; Caput cubieum. Prothoraz conicoangustatus. Abdomen convexum petiolo lon- 80, eylindrico. Areola radialis’lanceolata, eubitales duae, obliquae'(terebra exferta), 1 St. coronatus, 2t Goeliniws; Caput fubcubicum, occipite ex- cavato. Prothorax breyis, ovatus; Abdomen. deprel- fiusculum, petiolo;lineari. - Areola‘ radialis [emiova- ta, ab. apice alaeremota, cubitales duae polterieri in- determinata (terebra non exferta.) 2. St. parvulus. 3t Spathius; Caput transverlum vertice lato, Prothorax breyis; Abdomen depreflum , ebovatum, Petiolo longo lineati. Areolae cubitales tres, ſecun- da majori' neryum'recurrentem — —— (terebra exlerta).. 2. Crypt. clavatus. 4 Aphidius; Caput transver[um, vertice lato. Prothorax 'brevis. Abdomen convexum, petiolo ‚bre- vi, eylindrico. Antennae arxticulis paucis (124144 (terebra mon .ex[erta, Speeies parvae) 2, 11 Bracon, picipes, 1: Br. ex[oletus, 5t Perilitns; Caput transver[um , vertice li- neari augufto. Prothorax brevis. Abdomen conve- xnım, petiolo bafi lineari vel teretiusculo, poltice co- nico dilatato, depreliuscula. (Terebra exlerta). 6, Bra- eon rutilus, 12 Br. ictericus. 68 Leiophron; 3. ln ae werden uns zulang. 7t Bracon; a Br. — 1, 10 Br. orbicula- tor, 11 Br. difpar. 26 Br. ofculator, minutator, varie- gator, 12 denigrator, initiator, impoſtor, 14 nomina- tor-F,, tentator, caltrator, roftrator; urinator, 4 Vi- piones, Ich. terrefactor, defertor. 8t Agathis, 12, A. malvacearum, [yngenefiae, gt Microdus; 10 Baflus gloriatorius, M, tu- midulus, 4 M. obſcurator. 16t Hormius:2. Bracon moniliafus, 1. ı1t Microgalier, ı2 Oryptus globatus, M.dor- falis, 4 Ich. glomeratus, Ceropales [efhlis. 12 Blacus;. 4 Br. humilis, Ophion longi- penne, 3, Linea 11da. BaMı. . * Palpi maxillares biarticulati, labiales 4 articulati. Corpus eoactum. Caput ——— Abdominis ſegsmen- ta anteriora ſaepe majora. ER cubitales ut plusi- mum 3, media ampla yangulari. ıt Rogas, 9 Br, linearis, collaris, 15 Br. galie- rator, bicolor;- teltaceus, Ball, teftaceus, 2 Br.. deure- fcens, af Cardiochiles; 1. ö Helcon, 6 H. tardator. at Euwbazusi 4 pallipes, st Alylia (Ballus) IEharatter ellenlang, was fol. Ser Befreibungen bedarf, iſt feine Sippe}: 5 Orypt. manducator, Ba: fimilis, 11 B. ahdominator , rufi- eeps, 9 B.- ruliventris, 2'concoler, 13 Bracon areola- ris, Ball, ſenilis, ——— 1 apterus. 61 Sigalphuüs; 11 femirugofus, pallipex, zt Chelonus;. 2 Sig. irrorator, elternipes, 2:Ch. dentatus, Sig. planifrons,. 6 Sig. fimilis, Klügüi, 12 Ch. — Sig. Bonellü, Grav enhorfii, ——— Sehr fleißig und ohne Zweifel gut, aber liche Lu— ‘2270 fe, macht nur andern Leuten die Naturgeſchichte nicht gar zu ſauer. ERIHEHAN FOR Goldfufß, Beſchreibung eines ffoſſillen Biel: Fraßfhadels m. Kpftfl. ©. 311. Aus wer gaifenreuther Höhfe, woher fhon Urfus Ipelaeus, und arctoides, und prifcus wie aud Löwen, Syanen und Wulfeihädel (S. Goldfuß, die Umgebungen von Muggendorf, abgb.) Ein Unterfiefer früher einer Wiverrenart zugefchrieben ‚zeigt fi jegt durch zwey -aufgefundene ganze Schaͤdel einem Gulo angehörig, wie hier umſtaͤndlich beſchrieben und abgebildet. Gulo fpelaensz Schädel 5° 5 lang größte Breite a/, Höher... , Zähne 3, 5, &ı2- oft ig XI X Rau, einfahe Methode die eigne Schwere flarrer Körper genau zu beſtimmen. 325 Seite. Sehr genau und mathematiſch. XI. $ A. Buchner, uͤber die chemifche Beſchaffenheit der Chara. ‚osia Sehr ausführlich und verſtaͤndig. Wirhabemgegen affe Befhreibungen hemifcher Zerlegungen einzuwenden, daß die genaue Angabe, wie Die Dinge gekocht werden, einem den Appetit verderben. Die Hauptproceffe laffen fich ge: drängt begeihnen. Das Uebrige fen das Reſultat. Sn 1000 friſcher Ohara hilpida find, Gruͤnes Harz 7 Schleim 5 Ertractioftoff 15,5 Gfutenartige Materie 20 Pflanzenfaſer 40 Salzſ. Ammon 2 Salzſ. Kalk 4,5 Kohlen. Wadoxyd 14,4 Kohlenſ. Kalt 118 Waffer 775 Sn 2,68 Aſche waren, Thonerde 0,20 — Eiſen- und Wadkalch 0,24 Kohlenſ. Kalt 1,24 Kiefelerde 0,62 XI. A Raubreis, Beobadtungen von Waſ— feranfammlungen in den Hirnhöhlen: bey Erwachſenen. ©. 379-418. Mehrere Krankengeſchichten mit Leichenoͤff⸗ nungen. Dieſen allen Werth zugeſtanden, koͤnnen wir uns nicht uͤberzeugen; daß Krankengeſchichten in acade⸗ mifche Geſellſchaftsſchriften gehören. Dafuͤr iſt Hufe— fands Journal. Ueberdieß kaufen deßhalb Aerzte ſolche Seſellſchaftſchriften nit, und den Naturforſchern nehmen die Krankheiten ohnehin ſchon genug Zeit weg. Sollen wir nun ein Urtheil über den ganzen Band fallen, fo fann es nicht anders heißen, als daß Diefer Band vorzüglicher ift als irgend ein früherer, ferner, daß er ſich neben alle in Deutſchland erſcheinende acade- mifhe Schriften ſtellen dürfe, daß er faſt den Werth der Münchner erreiche, Daß er mithin in Betracht, daß er wieder der erffe Band in der neuern Zeit ift, allerdings zu der Ausfiht berechtige, daß Diefe Schriften alle andern Geſellſchaftsſchriften in Deutſchland binnen kurzem uͤber⸗ treffen werden. Gr erreicht aber nicht die Annales du Muſeum d’hi- fioire naturelle und nicht Dis Transactions of Linnean lociety. ‚ 1259 * Weiter iſt er ein treues Bild der deuiſchen Natur forfhung, die wir nod nicht Toben koͤnnen. Ihr Haupt: character beſteht noch im Auffuchen, Zaͤhlen und Beſchrei⸗ ben einzelner Naturſtücke ohne Eindringung in ihr Inne— red. Statt folder gediegenen Abhandfungen, wie Die der > Sranzofen über Keimen und Wachſen der Pflanzen, über natürliche Familien, uͤber Anatomie:der Pflanzen; ftatt Auseinanderfegung ſchwieriger Sippen, Sippſchaften, Zuͤnſte und Ordnungen hoͤherer Thiere, etwa von den Fiſchea an, ſtatt Bekanntmachungen ſolcher neuer, oder noch unvollſtändig »gefanaten Thiere,: ſtatt durchgreifen— der Zerlegungen von dergleichen, ſtatt zuſamenhaͤngender Vergleichungen eines oder mehrerer Organe zuſammen, durch eine Menge von Sippen, oder Ordnungen, oder Claſſen, z. B. der Zaͤhne bey den Fiſchen, der, Athem⸗ werkzeuge bey ihnen und den niedern Thieren, der Schaͤ— delknochen bey Fiſchen und Lurchen, der Kꝛemenknochen, der. Floſſen-Knochen, ſtatt ‚aller folder Arbeiten, die, jetzt an der Zeit find, Die der Naturforſchung Noth thun, denft man bey uns an nichts, als den einzelnen Bflänz: Gen und Inſecten nadzulaufen, fie Falt und troden zu beſchreiben und den verwirrten Haufen durch ganz unbe: deutends, weder in Das Leben noch in die Syſtematik ein: greifende Dingerden zu vermehren, ohne aud nur ihre Gitten zu beobachten, welche Doch 3. B. bey den verſchie— denen Bienen , Rauventödiern Spinnen intereffant find und wodurch am Ende dod die natürliche ,Eintheilung fi vorzuͤglich muß leiten laffen. Niemand überlegt im Deutihland, was an der Zeit iſt; alles Dufelt in dem. gewohnten Trapp fort unbefümmert, wo es hingehen mag, wie im,Politifchen fo in Wiſſenſchaften. Selten fteht ein- maleiner ftill oder fegtfih nieder und frägt ſichz ift denn auch das, was du ziehſt, werth gezogen zu werden ? Gibt ed denn nichts befferes auf den Wagen zu laden? Hat denn die Wiſſenſchaft noch nit genug von diefem Ma: terial? Kann denn der ©teinhaufen nod nicht hinrei- henkgum Gebäude ? Wäre es denn nicht beſſer; Die Baus materialien zuſichten ? ihre innere Verhaltniffe zu prüfen? Das unnütz herbengefchleppte aus dem Wege zu reimen,idas mit ſich die Arbeiter doch bewegen könnnen 2 Statt alles deffen thut immer Ciner was Der Andere, als wenn es unz ter 30 Millionen vollig an Ideen, ja an Einfälen mans gelte. Und doch hätten wir ja die Sade nicht zu erfinz den, die Mufter liegen ja fhon vor. Eine Menge Pro: bfeme und Wuͤnſche find ja ſchon und werden täglich aus: gefprochen: Freylich haben wir feine Schiffe auf der See, freyfih langen nicht monatlich neue Thiere aus Auftras lien an. Damit glaubt man ſich hinlaͤnglich entſchuldi— get» Ein faules Bett, Naturalien find ın Deutſchland genug , namentlid Mineralien und Pflanzen in Ueberz fluß; hat aber aud nur Einsr fo über Pflanzenfamilien gearbeitet wie Juſſieu? ind nit Thiere n Ueberfluß zu Wien und Berlin? und ‚hört man denn nur aud von einer Zerlegung derfelben, Guckkaͤſtchen, Raritäten gläfer zum Anglogen für Handwerksburfche und fid lang: meilende Soldaten. Das muß alles fein erhaltn werden, damit die Oberauffeher nie etwas auf Der Liffe vermiffen. Es hat ja Geld gefofter und man iſt Dafür verantwortlid. Das ift der Stand des naturhiſtoriſchen Deutſchlands! Mit Ernft muß es aufgeregt, Salz muß ihm eingeriez, werden, damif die Faulheit auatrodfne und frifcjes St mit friſchen Ideen granuliere. Sehen wir nun noch einmal den vorliegenben Band an, fo befleht zwey Drittel, Die Tanggedehnten und ziem⸗ lich unnutzen Lebensbeſchreibungen nicht Dazu gerechnet, 3 bloß aus micrologiſcher, nicht großartiger Syſtematik, meiſt nur. einer Species « Syſtematit, die nit von der Stelle | fommt, ja in. Der eher die Naturforſchung ftedfen bleidt, Die ohne fie noch fortſchreiten koͤnnte. Das ſoll nit hei- Ben, daß die, ‚Auffäge nichts taugen; an und für ſich find fie alles Lobes werth, und das ift ihnen auch zugeftanden, Sie find es aber nicht in Beziehung auf dem jegigen Stand der Naturfunde. Das andere Drittel des Buchs iſt zeitgemäß und frägt den Charakter der Abhandlungen in den Annales du Mufeum, die wir immer als Mufter ‚vorfi führen. ‚Ein guter Stock iſt alfo vorhanden ;' wenn er im naͤchſten ‚Band ſich mehrt und die ierofegifhen Zwei: 98, Ranfen und Dornen beſchnitten werden, fo ifter einer allgemeinen kayſerlichen deutſchen Atademie wuͤrdig. Daß es fo geſchehe, moͤge jeder Deutſche aus vollen Kraͤften beytragen moͤgen beſonders die andern deutſchen Geſell— "foaften, fih als Glieder der allgemeinen betrachten und —7* wirken. MNacghtraͤglich verdient wohl bekannt zu werden, Daß ner Schreber fhon ein neuer Band zu drucken ange: fangen worden, und zwar bey Palm, den Die Franzofen "in Braunau erfoffen, als erfte Erefution des litt. In— quifitionsgerichts in Deutfchland. Zugleich Haben fie ihm alle Papiere genommen, und darunter aud Das gefamm: fe Manufeript zum neuen Band der Leopold. Verh. ohne je etwas zurudzugeben. Solches ſcheint in Deutſchland noch nicht nachgeahmt worden zu ſeyn; auch ſprechen alle Anzeigen dahin, daß jegt weniger als je ſolche Nacah: mung flatt finden werde, fintemaf, das Nadahmen in Deutfihland den Nachahmern noch nie bekommen, und der Trieb zur Driginalitaͤt manchen Orts ſehr erwacht iſt. Adjuncten ſind jetzt. — Ch. Stark zu Jena J. Doͤllinger © A. Goldfuß zu Erlangen. |] 3. ©. 8. Schweigger Srieflich ift uns mitgeteilt, dag e8 aud Kreijig in Dresden fen. Loſchge in Erlangen ift Director, Gold: a Seeretär — nnd. Nees v. E. affo Prafident, Nachtraͤge fi — suben Warifer ——— vom Sept. 17 — Tann, 18. | Ei . 8 Bibl. univ. 1818 Septemb. Die Academie der ſchoͤnen Kuͤnſte ſchickt der der ſchoͤnen Wiſſenſchaften Shrenzeichel auf de la Grange feel. geffogen von Donadions. gt. Petit Jean, über den Zuſtand des Menfchenge: ſchlechts. An Hauy nnd Ampere. Geoff. ‚St. Hilaire, uber Das Zungenbein in. ver- ſchiedenen Thieren, befonders den Fiſchen. Bey Diefen deſteht es aus g Stüden ; bey den Cäugthieren aus 8, bey den Vögeln aus 7. Der Dfr. gibt alfen Stuͤcken neue Rahmen. Bey den Fiſchen ift Diefes Geruft am meiften entwickelt, bey den Voͤgeln am wenigſten. Er betrachtet des Zungenbein⸗ Geruͤſt als vorgeſchobenen Lungen: Appa⸗ ‚rat, welcher in den Dienft des Schluckens tritt. - De Lambre fisßt sine Abh. vom General Sau- Site 1818. Heft 8, me. ne — — — 1282 viac, über das Meer, worinn der Vfr. mehrere ſehr unge⸗ woͤhnl. Meinungen von ſich gibts unter andern beredet- er fih, die Wafferzerfegende Wirkung der Pflanzen wir, de endlih nad) einigen Zahrtaufenden Die Meere austroc- nen. Mird nit weiter ausgelefen- 228. Preiß der Berliner Academie. 1) Man foll einen gegebenen Cryſtall in geomesrifcher Sprache beflimmen, Die Rage der Durdgänge und bie Kerngeſtalt. 2) Analytiſch eine Theorie uber Die Art der Anziehung, wodurch dieſer Cryſtall gebildet worden, aufſtellen. Ziel lezter März 19. Preis 50 Dukaten. Ertheilung am 3 July Geburtstag von Leibnitz. Sn der nonyeau voyage dans L’cmpire de Flore von l’Oifeleur de Longchamps, hat der Marquis de Bowen den. phyſiologiſchen Theil bearbeitet. Wird ge tobt. 15t October. Der Seeminiſter ſchickt der Academie ein Denkzeichel auf die Reife der Corvette Urania Capif. Freycinet, Ampere über Cochranes metallene Lampe mit Nauchfang. Die Hauptabänderung, welde dieſe Erfin— dung mit der befannten argandifgen Lampe vornimmt, iſt die Teilung der Laterne durch eine Scheidwand, wo: durd Die Urfahe der Flammenbewegung aufgehoben wird. Bericht günftig; weil aber der Minifter Verſuche damit auf den Leuchtthuͤrmen anftellen läßt, fo wird die Beurtheilung verfhoben. 20f, Der Preis von St. Phars Alidographe iff 406 Franken. Opoix, die Butter friſch zu erhalten. Man knetet ſie mit Alkohol, laͤßt ſie abtroͤpfeln, und wiederholt das ſo lange bis der Weingeiſt nicht mehr milchig iſt. Durch Deſtillation iſt er wieder zu brauchen. An Thenard. 15t. Novembr. St. Hilaire, über die Knochen an die die Athemorgane bey den Fiſchen angeheftet find. Der Unterfhied zwifhen den beyden Elementen, in denen geathmet wird, hat in der Drganifation der Thies re, Die zum Leben in der Luft oder im Waffer befimmt find, eine Verſchiedenheit nothwendig gemacht. Durer ney nannte ſchon die vormaligen Fiſchohren Lungen, wegen ihrer Achnli keit mit den Rungen der Saͤugthie— re. Die Kiemenboͤgen, welche diefe Ohren flügen, find bisher nur als Kopfknochen betrachtet worden, und ale folche, die nur zum Schfuden dienen. Der Vrf. betrach— tet fie ald einen Bruffapparat, der mit den Kopfknochen fi verbindet und auf Piefe fih fist, Bey allen Knochenfiſchen beſtehen diefe Riemenbogen unverandsrfih aus vierddgen, jeder in Zwey Theile, wie Gabel, getheiltz, die ih über einander mit Schar— nier bewegen; Diefe Knochen, melde der Vfr. Pleuralia nennt, tragen die Kiemenblaͤtter. Er nennt Pharyngea die, wodurch ſich jene mit dem Kopf verbinden; fie ſto— ken an die Plenralia durch eine Art Heft, und find vers fhieden in Lage und Geftalt, je nach den Fiſchen, bis: meilen find fie nichts als ein platter fehr breiter Knochen, den man für Das Geruft der Larynıx gehalten hat. Ge- off. betrachtet fie.nad) ihrer Lage und verfhiedenem Bes brauch als Anafogon eines kleinen dreyeckigen Knochens, den er am Grund des Vogelſchaͤdels bemerkt hat, vo > 81 1253 dem Keilbein und von den er feinen Nutzen auffinden tonnte.. Er glaubt auch das Analogon im os hamoide- um (grele von Petit; os palatinum von Schneiden), in einem. längs: dem Gaumbein: liegenden Knaͤchelchen, bas fih auf das Pharyngiale und-Plenrale: ſtüzt, gefunden zu haben, und das zugfeid) ale Unterlage und Regulator dient. 101. Das allgemeine Reluftat iſt, daß man an ber Bruft der Voͤgel die Entſprechenden aller Bruſtknochen der Saͤugthiere findet; Vergleiht man: dann die Zifhe mit den. Bögeln,-fo findet man: bey jeuenjdiefelbe Einrichtung und die namfihen Organe, wie bey ben: Resten; und er fchließt endlih dab es für alle Athmenden nur eiz nenjeinzigen Typus, einen: einzigen: Drganifationgplan: gebe⸗ Magendie über die Anwendung der Blauſaͤure Aci- dum hydrocyanicum) , defonders in der Lungeufucht. Diefe von Scheele entdedte Säure iſt ſchon lang als ein Gift: befannt: und zwar gegen: Pflanzen: wie gegen Thiere; wirft bey denen: fchneller Deren Athmung und Kreislauf thätiger And, und fheint die Contractilitaͤt der Muskeln gaͤnzlich zu zerſtören. Rein. angewendet reicht ein- einziger Tropfen hin: den ſtaͤrkſten Hund zu: tüdten, wenn er auf die Speisröhre oder Die Hornfaur oder in Die Droffeloene: gebracht wird: Die Vergiftung. erkennt: man: an: dem: Gerud; nad; Blaufaure oder Pfirſchenblüthe den der todte Leib mehrere Tage lang: von ſich giebt.. Coulomb hat. an: fi) ſelbſt erfahren, daß man ohne viel, Gefahr bi, 60 Tropfen nehmen kann, menn: ſie nach Schee⸗ les Art. dargeſtellt worden.. Magendie hat: zwey Maͤdchen vor trodenem: und krampfhaftem Huſten gruͤndlich mit 0 Tropfen nad: Scheele) in 3 Unzen: Pflanzenaufguß, ge: heilt. Dann: hat er Dem beſchwerlichen Huſten der Run: genfüghtigen damit beſchwichtiget und ihnen Schlaf vers Schaft, wenn die Krankheit nur noch nicht das dritte: Stadium. erreicht hatte: Mit Dr, L’Herminier hat er in Spital. lacharite an5o Lungenſuͤchtige auf diefe Art, ohne üble Folgen, behandelt: Eine Frau mit der. fnoti: gen: Lungenfucht im zten Grad, hat er geheilt in zwey Monaten mit: täglih © — 10 Tropfen nad) Schtele, ei— ne andere von: 28: Kahren, mit wahrſcheinlicher Lungen: ſucht im: erſten Grad, mit’ s Tropfen. täglih nad, Rau: je, der nur X Des Saftes auszieht, ihm über. fohlenf. Kalk. rectificirt: und Davon: wieder nur F augzieht;: auf dieſe Art. erhält man die Saͤure ziemlich gleichfoͤrmig conz centrirt. Der Vfr- ſchließt. 1) Daß die Blauſaͤure rein ein Gift fen. 2) Berdünnt, trodene und nernofe Huften findere und ſelbſt heile. 3) Lungenſuͤchtigen Huſten mildere. a) in gewiffen Fallen: dem Fortrücken der Krankheit ſich ſeldſt entgegenftelle. D. 241. Fresnel über die Modificationen, welche die Palariſation der Lichtftrahlen. durch Reflerion erleidet. Das vollftändig polarifirre Lit wird durch Die Reflerion auf durchſichtigen Körpern nit. depofarifirt, wie Malus glaubte: Es erleidet nur eine Aendrung: im. Aimuth feiner Palariſations-Ebene, die ſich der Refleriongebene nähert, fo wie. man: die Neigung: des durchſichtigen Kor: pers vermehrt. Wird der Strahl. Diefem Körper parallel: 4‘ BETTER) 1284 fe fallen beyde Ebenen zufammen. Bey der Volarifation mitteld eines Cryſtalls fieigen Di. Farben in der Ordnung der Neutoniſchen Ninge, wenn die Are der Seite der Kr: flerions-Ebene parallel iſt. Cie finfen herunter, wenn die Are ſenkrecht auf diefe Ebene flieht. Wenn nad) ver- lorner Polarität ein Strahl fie wieder erhellt, fo haben die Bilder Die namlihen Farben: wie die directen Bilder. Der Br. erffärt dieſe Erſcheinung durch die Annahme, Se Y $ daß die Reflexion Den polarifirten Strahl in: zwey Theile - ſcheide, deren Undulationen durd eine Achtels Welle getrennt find. An Ampere und Arago. Du Petit-Thouars. Ueber Vergrößerung der Zwie- bein. Er zeigt zwey gewöhnliche: Zwiebeln, die er von Nimes- erhalten, wovon: eine 3 Pfund 7 Unzen wog und 18.30lE im: Umfang: hatte- Defaguliers berechnete, daß eine Rübe 458000: mal. mehr wog ale ihr Samen und während des Wachſens, in der Minute 7 mahl ſchwerer wurde als das Korn. D.T. fand daß die Zwiebel in ‚der Minute nur 3 mahl mehr Gewicht erhielt. Sm die: fen großen: Zwiebeln: find in Maſchen des Parenchyms nicht weiter ald in Heinen, fondern viel zahfreiher, auf eine Linie gehen 32: Diefe Maſchen find Schlaͤuche, Die ſich unter der Lupe warzig jeigen. Die Adern der Zwie— bein vermehren: fih nit durch Die Vergrößerung: An Richard: und: Labillardiers s — J Den 7t December de Bornis [271 über den Beweg- Widder. Zis jet hat man. ben. Stoßheber nur zum He ben des Waffers angewendet; der Vfr. zeigt da man. ihn auch ala Beweger brauden könne, wenn. man dieauf- une en ——— — — ſteigende Klappe in einen Stengel verwandelt. Ertnnte dann an: die Stelle der Schöpfräder Croues & auge ) mit mehr Vortheil treten, weil man ihn zwiſchen die Bruü- ckenjoche ſtellen koͤnnte, ohne daß er, wegen feiner Klein⸗ heit den: Strom merklich hemmte. Auch koͤnnte er das wichtige Problem von. der Anwendung, als Beweger(Mo: ter) bey, Ebbe und, Fluth auflöfen. Mengolfier hatte vorgefhlagen, mit Dem: Stoß-Heber Die. Teihe mit Meer- maffer zu füllen, wobey feine Veſtigkeit und: Kleinheitdie Gewalt der Fluth aufbielte. Man. tönnte einen Regulater, anbringen, befonders dad Pendel von Watt, An Girard Duc de Ragulfe.. ; Yvard Berit über John Sinclaire Agrikultur⸗Cöder Diefes Werk iſt eine furze Ueberſicht deſſen, mag beym. Ackerbau zu thun iffz-und die Zeit ift gefommen, mo man ihn unter Regeln. bringen Tann, Plan des Werte: 1) Unterſuchung der ſchicklichen Mittel zur Kultur, d. b.. Capitalien, Vieh, Waſſer u. ſ. w. 2) Angabe verſchiedener Mittel zu Berbefferung des Bodens; Einzaͤunungen, Aufreißen, Verbeſſerung, Boden- —9 | Erhöhung u. ſ. w. 3) Darlegung verſchiedener Mittel, den Boden 4— befegen,. Felder, Wieſen, Wälder, u. ſ. w. # 4) Einige allgemeine Bemerkungen, über die Wer befjerungen des Landbaues. Der Bf glaubt, die engliſchen Afer : Inftrumente übertreffen an Vollfommenheit die aller andern BiL- fer. Unter andern Zerbefferungemethoden gidt er für Torfboden folgende zwey an : 1) das Grummet nicht zu mähen fondern faufen zu laſſen. 2) liegend Wafier auf das ausgeflogene Land h zu laſſen Unr der Lorf ins Titer zu (ömemmen. Dies es Verfahren ſcheint ſehr fonderbar. In Bezug auf Ein- aäunungen behauptet er, daß 50 Morgen Wieſen in fünf Binnen getheift, foviel liefern. als 60 Morgen in einer Sin⸗ ne. Er betrachtet die Brache in Fr: und Schottland zur Zerftörung des Unkraͤuts nothwendig. Er geſteht ein, daß der Säcsflug des Herrn. Tull ſeit undenfliden Zei— ten’ in Indien befannt-ift. Er rühmt die Dreſchmaſchine fehr, wie hoch aud ihre Einführung lommen möge. Indem Kapitel uber Verbefferung des Landbauee fiellt er folgende Puncte auf, von denen die Wohlfahrt eines Bolfes abhänge: » Ron dem Ueberſchuß Verbrauch. — 2) Bon dem Preiß dieſes Ueberſchuſſes. 3 Bon den zum Aderbau angewandten Capitalien. Er zeigt, Daß das Wohl des Staates von Dem Arfer: bau abhange; fo bezahlt der Ackerbau in England zwey⸗— mal fo viel als der Handel, obfhon noch 20 Millionen Morgen Brad liegen. — Der Vf. wuͤnſcht Meyereyen, wo Verſuche angeftellt werden fönnten, Lehrer des Ader: baues , PVieharzney- Schulen, und daß den Erzeugnif: fen des Inlandes ein Vorzug vor den auslaͤndiſchen zu gejtanden werde, Diejes Werk umfaßt. viele Gegenftände in einem fehr eingeengten Raum, Defhalb war. der Vf. gegwungen mehrere wegzulaſſen, ünd andere zu vernachlaͤſſigen. Nach⸗ dem der Vf. mit Recht den Ackerbau des Luxus geta— beft., der den Ertrag verdoppelt, indem er den: Aufwand werdrenfacht, ſchließt er, Daß: es allemal beffer fen für Die Randbeguterten, wenn. fie ihre Grundftüde verpachteten, als wenn fie fie ſelbſt bewirthfchaftetei.. Diefer Schluß iſt nicht alfemaf richtig, Des Vfs. Eifer verdient. den Dank. der Ncademie, S Gay-Lullas über Verbindung des Schwefels mit Laugen. - Vauquelin: hatte behauptet, Daß in ber erhig: ten Schwefellauge fih Die Lauge wohl im metalifhen Zuftande befinden fonne, weil man in der waͤſſerigen Auf- Töfung des Schwefels eine Schmefelfäurung findet, die wahrfheinfid während der Operation entflanden iſt. Da— gegen fagt Gay-Lulfac, daß nad feinen Erfahrungen, wenn man nit gar zu ſtark heise, ſich nur ſchweflige Säure bilde und Feine Schwefelſaͤure. Ebenſo verhalte feines: Landertrags, uber den! © 08 fih mit den faugigen Chloruren ; bey hoher Tempera- tur erhält man nichts als ein Chlorur und Sauerſtoff. Diefes ſtimmt, nad ihm, mit der. Theorie. der Berbindun: gen ın verfihiedenen Proportionen. zufammen, wovon Die weniger fländigen fih immer zuerfi bilden, Vauquelin: gegeben. fagt, er habe feine Meynung nur für wahrſcheinlich aus: Den a2t. Burkhard, ib. den’ &ometen von 176% [?T. Er wurde beobachtet zu Paris von 8 big zum 12. April. und auf der Inſel Bourbon im folgenden May ge; in. ° Seine Ellipfe hat man beflimmt. Er mußte am 26 April durch das Perihelium gehen. Die Ereentricität ift = 0,874: die Neigung der Bahn 87,105 der Umlauf‘ iſt nur 8,580380 Jahre, etwas.mehr ale 54, \ Brochant, über zwey Abhandl. von de Buch. Leber b Ph 1286 Die Urſachen, melde die Bilde von Urgebirgsarten auf den Zura geführt. Dann über den Tropp-Porphyr. Sauffure hat zuerft die Geologen auf die große Er: fSeinung von der Zerftreuung folder Bloͤcke auf fehr entfernte und oft fehr hohe Kaltboͤden, wie der Jura if, aufmerffan gemacht. Uber den Urfprung entſcheidet er nidte. Man hat: verfhiedene Hppotheien darüber auf⸗ geftellt. N i * 1) Man nimmt an, dieſe Bloͤcke ſeyen von der Mit felfette der Alpen mit Eisſchollen, wie auf Floͤßen, gt fommen. 2) de Luc mepnt, zur Zeit, Höhlen einftürgt, Hatten die elaftifchen Bloͤcke in die Ferne gefhleuderr. >) Dolomieu nimmt an, fie feyen durch einen Waſ⸗ ſerausbruch oder durch ungeheure Meeresfluthen fort und ſelbſt auf die Berge geführt worden; Schon Saullure hatte Demerft, daß man die meiſten diefer gerollten Gra⸗ nite den abfallenden Alpenthaͤlern gegenüber finde beſon⸗ ders in Beug auf das Rhone Thal, das gegen ben Berg Chalferon im Kanton Neuenburg läuft. Im diefer Gegend hat de Buch die Zone der Bloͤcke am hoͤchſten gefunden; fie ſentt ſich von da nad N.D. und © B., der niedrigfte Punct ift noch’ über der Grenze des Wein⸗ los. Daraus ſchließt er, fie feyen aus der Mitteffette der Alpen gekommen aber weder mit Floͤßen noch aufge: neigter Ebene, fondern: durch einen einzigen Auswurf, um: deffen urfache er: ich nicht‘ befilmmert. Nach ihm iſt der Urfprung ber zerſtreuten Granitbloͤcke auf dem a: feron der. Montblanc ſelbſt, der in. der Algentette gleich⸗ ſam nad N. W. ein Vorgebirge bildet. Die Bloͤcke auf dent Berg’ Saleve feyen von: der naͤmlichen Kette aber aus der Gegend von. Dem: Uebergang Bonhomme. Der Trapp-PBorphyr, (Trachyt= Hauy) wurde zuerſt v. Dolomien unter dem Namen av e aufgeführt. Wer- ner dagegen hielt ihm aus dem: Waſſer entſtanden; de Buch -war auch dieſer Meynung, verließ fie aber 1806, nachdem er die Vulkane in der Auvergne beſucht hatte. er beſchreibt dieſe Gebirgsart genau und gibs dann ihre gtolo⸗ gifhen Verhältnigean. Erzeigt daß in der Auvergue Der Perlſtein, Pechſtein und Obfidian: dem Trapp untergeotd- net find „ der Ddfidian iſt, obſchon er teine Luft‘ enthält, nichts deſto wenigerentfchieden vulfanifh, der Oruck kann die. Entwickelung gafiger Subftanzen verhindert haben. er glaubt Diefe Trappe ſtammen von Granit. her, wofuͤr er Ströme aus den Gegend von Clermont anfuüͤhrt, welche auf Sranit ruhen» was bemeift,, daß die Laven und Bafalte, nicht noͤthig hatten durch den Mittelzuſtand der Porphyre zw gehen. Daſſelbe findet man am Berge Mellin. ? ſchon Esmarx in der Befchreibung von Ungarn verliert, er habe nirgends einevulfanifhe Spur gefunden, fo Halt doch de Buch: dafür, die Ganggebirge: von Schemnitz und Kremnitz ſehen durch alte Vultane hervorgebraht, Die ebenſo aͤusſehen, wie die derfelden Art im Bantal.ı Der Trapp: Borphye verhaͤlt fih da wie in‘ den Anden, mo ihn Humboldt nie anders ale in der Nachbarſchaft der Vul— lane gefunden. Indeſſen macht er fih ſelbſt den Einwurf, wo das Dad der Erd: Fluͤſſigkeiten dieſe daß die Porphyre von Guanaxato durch Goldgaͤnge durch⸗ fegt. ſind, welche ſich bis in den darunter liegenden Thon 1297 Schiefer erſtrecken. Faͤnde man in Ungarn Analogus, fo tönnte man die Meynung, welche dem Porphyrtrapp den Feuerurfprung abftreitet, darauf gründen. \ 7. -D. agt. Trechart fehlägt vor, die eigentliche Buͤhne von dem uͤbrigen des Gebaͤudes durch eine Mauer abzu⸗ ſondern, ferner, unter dem Gebäude einen Waſſerbehaͤl⸗ ter anzufegen-mit 16 Zeuerfprigen, ‚Deren Köhren bistauf die Bodendede reichten. Diefe Dede wäre mit durchloͤ⸗ chertem Blech zu überziehn, wodurch Das Waſſer wie ein Regen herunterfiele. Letztes nicht, Uebriges gebilligt. Geoff, St. Hilaire, über das Bruſibein der Lurche, werinn Diefe Thiere ſehr von einander abweichen. Bey den Schildkroͤten iſt es der herrſchende Apparat und be fteht aus 9 Knochen; bey den Froͤſchen nur aus 3, wel: che den entfpredenden im Huhn fehr ahnlid find. Die Anhänge und die Bruftbeinrippen find nur angedeufetz die Shulferfnoden Dagegen unvsrhältnißmaßig groß. Der Rabenfchnabelfortſatz entwickelt fih allgemein in Diefer Thierklaſſe fo fehr, daß ihn der Vfr. clavicula coracoi- dea nennt. Die Sippe Lacerta nad) Linne zeigt im Bau des Brufibeins Verfhiedenheiten; das Grocodill nähert fih darinn den Gäugthieren. Den 5t Sanuar, der Ausſchuß zur Prüfung Der Abh. der den Gang des Thermometer beſteht aus Gay-Lul- fac, Arago, Fourier, Charles, de: la Place. Fur daß Theo⸗ rem von Fermat, find la Place, le Gendre, Poinlot u. Cauchy. 9. ınt: 1) Perey, über Montegres, Abh. üb. die Ha: morrhoiden. Rath das Tropfbad mit faltem Waffer. D her Fourniers periodifche Abh. für medicina militaris, worinn Maflurier das Elend Des franzof. Heers in mos⸗ fauer Zug ſchildert, und Baron uber das Feldlazarethe wefen. 39 Sn den Mem. d. 1. Soc. medicale d’emula- tion fir 16 ift von Lobftein eine Abh. über die Nat. Gef. des virginiſchen Beutelthiers Garigue), welche al: 1s5 beftätiget , was Ouvier und Geoflr. darüber gefagt. Eine Theorie des Zahnens von Serre. Die Keime der erfien und zweyten Zahne finden fih, nad) ihm, fon im £oetus; Die erften Haben eine Arterie, Die mit ihnen ver: fhminde; das Zahnfleife Billern) Habe befondere Druͤ⸗ fen, welche den Weinſtein abſondern; ein faſeriges Ge— webe beveſtige den Zahn (gubernaculnm dentis). Be: obachtungen über die Handwerfer und ihre Sranfheiten von Cadet de Gaflicourf. 4) Im Bulletin dieſer Gefell: ſchaft für 15 und 16 ift eine Beſchreibung einiger Anfaͤlle von Wahnfinn, welche der uͤbertriebene Eifer einiger Miſ⸗ fionarien hervorgebradt hat. Eine Beſchreibung eines Au⸗ genmuſkels, der beytragen koͤnnte das Auge den Entfer⸗ nungen anzupaſſen. Das mineralogiſche Chamaͤleon iſt ein fehr taugliches Mittel die Anweſenheit des Arſeniks an⸗ zuzeigen, indem es 15500 Gran angibt. Der Heine Komet von Pons ift im Schwan. Thalorier über Die Zufammendrudung der Gafe. Ein Stempel von einer 12 Eentn, ſchweren Ramme (Mouton) gebruct, fällt a Fuß herunter. Solch ein Druck ſey 100 Atmo⸗ ſphaͤren gleich. An Prony und Girard, La Cofte ſchlaͤgt, um den Hagel zu verhindern, vor, die Elektricitaͤt durch Drachen Coerf volant) abzuleiten, De: nen man etwa mit einem Luftbalon nachhelfen koͤnnte. An Charles und Fourier. 3 088 Der Ausſchuß für bie mathemat. Breife für 1820 beſteht aus leGendre, de la Place,la Croix und Poinfoi. Nach Vauguelins Unter. id. das FahlcAntimonium). fheintfih zu ergeben, daß alle Metalle, welche man durch laugige Mittel ſchmelzt, Pottaſchenmetall enthalten. Moreau de Jonnès, über den Sturm, der Die Antilz fen verheert hat. er Tract€E de Phyſique, Experimentale et Mathematique | par J. B. Biot, .Membre de l’Academie. British Fieview 1816. p. 425.) Zwey wichtige Fragen find es, die ſich der Gele deſſen, der eine Abhandlung über Naturphilofophie zu _ ſchreiben fih vornimmt, von ſelbſt nahe legen: welde Zweige der Wiffenfhaft müfen in f. Werf eingeführt werden? und: Nach welder Manier. müffen fie abgehan- delt iwerden? Ueber jede diefer Fragen giebt es verſchie— dene Meynungen; fo daß, weldes aud immer der von einem Verf. angenommene Plan ſey, er ſich ſelbſt, im, Betracht ſowohl der Gegenffände, als der in Entwicke— fung derſelben zu befofgenden Methode, gluͤcklich ſchaͤßen darf, werner der Hälfte feiner Leſer Genüge hut, oder, aud nur der Hälfte desjenigen Theiles ſ. Leſer, die für , competente Richter gehalten werden fünnen. KR Es iſt in Großbritannien, wenigft feit Reiwfons Zeit, gewohnlig geworden, unter der allgemeinen Rubrik ber, Raturphilofophie Alles zu begreifen, was Bezug hat auf Mechanik, Hndroftatif, Hydraulik, Pneumatik, Aluſtit, Optik und Aſtronomie; und wahrend der legten 20 oder. 30 Zahre, in welden Magnetismus und Cleftricität mit Einfluß des Voltaismus, die Geſtalt und Große befon- derer Zweige angenommen haben, find aud fie noch zu diefer Lifte Hinzugefügt worden. Es gefhieht jedoch ſelbſt bey uns nit leicht, daß alle diefe wiſſenſchaftlichen Kenntnife in den Curſus der naturphifofephifgen Vorle— fungen aufgenommen werden. ©» find zu Gambridge,- derjenigen engf. Univerf., wo auf abftvacte Wiſſenſchaften der größte Theil der Zeit des Studierenden verwendet wird, die einzigen Branden, die in den vorgeſchriebenen Eurfus der Phyſik, gefehrieben von Vince und Wood, aufgenommen werden dürfen, Mechanik, Hydroftatik, Pneumatif, Optif und Aftrenomie. Einige wenige abge trennte Saͤtze aus der Lehre vom Magnetismus und Elek— tricität werden, wie wir glauben, gewoͤhnlich durch Expe— rimente in den jährlihen Vorleſungen des Plumiarz Profelfor erfautert; aber von feiner von beyden wird, fo viel wir erfahren haben, etwas was einer foffemat. Ueberſicht ähnlich ware, mit den Vorfefungen verbunden z und wir befürdten aud nicht, daß irgend befondere Vor— träge in welden ‚fie mit begriffen find, allgemein auf d. Univerf. eingeführt worden -feyen. — Sn Edinburg, wenn wir unfer Urtheil nad Prof, Playfairß „Outlins of Natural Philofephy“@ bilden durfen, hat es beynah diefelbe Bewandnig damit. Die Hauptftüde begreifen Dynamik, Medanif, Hydroſtatik, Hydraulif, Xeroftatif, Pneumatik und Aftronomie; In Prof. Playfairs „Curſus“ ift aus Afufif Qvir koͤnnen jedoch nicht errathen nah welchem Grundfage ein Theil der Pneumatik gemacht; aber für Magnetismus und Eleftricität, ja fogar, was noch befremdender iſt, für Optik, ift da fein Mas, | er Sm Collegium zu Dublin ift der naturvhiloſobhiſche EEE 3 Curſus dem gegenwärt. Stande der Wiffenfhaft mehr angemeffen. Selbſt in der Zeit des Prof, Helsham (vor laͤnger als einem halben Zahrhundert war er in gewif: fen Betrachte umfaffender ald die Curſe gegenwärtig in Edinb, und Cambridge: und während der legten 20 Jahre enn wir recht berichtet find) begriff der Dubfiner Cur⸗ fus no in ſich Statif, Dynamif, Hydroftatif, Hydro: dynamif, Aeroſtatik, Pneumatik, Akuſtik, Optik, Elektric., Magnet. und Aflronomie. Es iſt nicht unfer Gefhäft, von diefer Verfchieden- heit in den Gewohnheiten und den Anfichten verfhiedener Univerf. und ihrer gelehrten Profefforen Gründe anzuge: ben, obgleih wahrſcheinlich dieß nicht fehr ſchwierig ge: funden werden würde, laßt ung vielmehr, weil dieß un: mittelbar auf unfern Gegenffand Bezug Hat und mit we: nig Worten abgethan feyn wird, die wahre Sphaͤre der Phyſik, als verſchieden von der der Chemie, bezeichnen. Wenn der Naturphilofoph fih begnugt mit Erforſchung der allgem, und bleibenden Eigenthuͤmlichkeiten der Cor: per, oder mit Nachfpürung nach gewiffen leichten und vorübergehenden Veränderungen, denen Körper unterworfen find, und die von folcher Art find, daß, wenn die Ur: ſachen der Veränderung verfhwinden, fie in ihren vori: gen Zuftand zurucfehren ; oder wenn er bloß verfucht die gegenfeitige Thäfigfeit der Körper zu beſtimmen, wenn fie in einer Entfernuug von einander find, und d. Wir: tungen dieſer Thatigfeit, die in den Veränderungen des . Abftandes oder der Pofition angezeigt werden: fo fann er betrachtet werden als auf die wahre Sphäre der Phy- fit ſich beſchraͤnkend. Wenn er aber vorfgreitet zur Un— terſuchung von Phanomenen die von einer innern Thaͤ— tigfeit abhängen , welche von den Theilchen der Körper, in unbeſtimmt geringen Abftänden, auf einander geau- Kert wird, und welcher Thatigkeit zu Folge diefe Theil: hen ſich trennen, und fo wieder vereinigt werden, daß fie neue Verbindungen, und vielleicht neue Eigenthuͤm— Tihfeiten hervorbringen: fo ift er in das Gebiet der Ehe: ‚mie hinuͤbergeſchritten. Dieß iſt, dachten wir, die jest gewöhnlich angenom: mene Unterfheidung: und der fehr befannte Vfr. des vor uns Tiegenden Buchs ſcheint den Plan feines Unterneh: mens nach ungefähr einer ſolchen Anfiht des Gegenftan- des entworfen zu haben, Jedoch hat er in feinem Werf nicht alles das aufgenommen, was darinn, nad) unfe rer Meynung enthalten feyn müßte, Nah Entwickelung Ber allgemeinen Phaͤnomene und Darlegung der Mittel zur Beobachtung handelt er v. Afuftif, Electricitaͤt, Mag- netismus und Richt: Ueberall als befannt nimmt er an die Grundfage und Formeln der Mechanik, Hydroſtatik und Pneumatik; Aftronomie läßt er ganz weg. Ueber dieſen interefjanten Punct indeß hat er fihon früher ge ſchrieben, in ſ. Traite elementaire d’Aftronomie Phy- fique, einem Werfe, gegen das man mur gerecht iſt, wenn man es als die geſchmackvollſte und ſchaͤtzbarſte Einleitung zu Laplace® Mecanique Gelelte ſchildert. In Bezug auf die Manier, nah welder die Wahn heiten eines Syſtems der Phyſik zu entwideln find, fin der große Verſchiedenheit der Meynungen Statt. Soll der Vortrag populaͤr und beſchreibend feyn? oder: Soll in einem gegebenen Verhaͤltniß; aber weh er '2290 er logiſch und feientiffh fen? Und wenn das letztere auf welche Weiſe ſoll die Theorie aus Experimenten fe geleitet werden? Ga England gibt man den meiflen Abhandl. über phynfal. Gegenftände eine populäre Form, und wir find nicht geneigt zu leugnen, daß folge Me: thode ihren Rutzen Haben mag; befonders wo die unter- richtet werden follen, die fih mechaniſchen Kınften wib- men, von denen wahrfheinlih wenige Luft oder Mei- gung haben, ſich in eine Materie bis auf den Grund zu vertiefen. Jedoch wie groß die Vorteile ſolcher Nopufa- sität für dieſe Elafe ſeyn mögen, wir find geneigt zur glauben, daß in Bezug auf tüchtigen Vorzug und auf Vermehrung feientififher Kenntniſſe ihre Tendenz nad: theifig iſt. Eine populäre Abhandfung iſt eine Art von erweitertem Inder, mittel8 deffen ein Refer den Umrig eines gegebenen Departements der Philoſophie erhalten oder erfahren mag, daß gewiſſe befondere Materien da- rinn zu finden find; allein fie fhafft feine Mittel herbey über die Schranfen heraus zu gehen, oder zu beffimmen wie oder warum folche befondere Gegenffände gerade in diefer Umzaͤumung Tiegen und nit andersmp, Der Studierende mag 3. B. vom Vfr. siner ſolchen Abhand⸗ fung belehrt werden, daß die von freyfallenden Körpern beſchriebenen Räume fi wie die Quadrate. der Zeiten ber: haften, daß der Druck der Fluͤſſigkeiten ſich verändert zugfeih mit ihren Tiefen und Digtigfeiten ; daß in der Dptik der Einfallswinfel gleih ift dem Winter der Re⸗ flerion, und die Sinus des Cinfalle: und Refractionswinfels fo erhaftenen Unterrihts, befriedigt gehug it Yale nit zu fragen, warum folde Saͤße gelten, wie fie be: wiefen werden, oder auf welche Weife fie durch Erfah— rung beſtaͤttigt werden, fo iſt, möge er gelehrt worden feyn was er wolfe, oder glauben was er wolle, fein wah⸗ rer Fortfehritt nur fehr gering. ; Die einzigen gefunden Grundlagen ädter Philof⸗— phie find Verſuch und Beobachtung, —5 ut Schriften, die von Einem, der einee Philofophen Wir ſenſchaft zu erreichen, und eines Phllofophen Methode fih anzueignen wuͤnſcht, mit Nugen fkudiert werden fün- nen, find die, aus denen er lernt, wie das Reſultat der Verſuche und Beobachtungen ausgedruckt und, in der Abſicht allgemeine Geſetze zu geben und Urſahen zu ent- wickeln, angewendet werden muͤſſe. In ſolchen Erik. ten wird die Verfahrungsweiſe der Mathematifer befof, t werden, und dieß nicht zu dem Zwecke, eingebifdete Ina fogieen und Harmonieen jufammen zu ſtellen, fondern Thatſachen und deducirende Printipien zu verbinden und zu claſſificiren. Die Geometrie fann nur von einem ge: ringen Nugen feyn, wenn fie ja von einem ift, fo lange nicht Data gefammelt find wornad fie arbeiten Tann. Baco fagt: Mathefin philofophiam naturalem ter- ininaredebere, non generare aut Procreare, Laßt und über dieſen Punct Mr Biot hören : „Rasdem id die Materialien gefammelt hatte, Hatte ich über die Methode, nad der ih in meinem Werke Ge: brauch davon machen fonne, nadzudenfen. Sn Frank: reich und auch außerhalb denfen manche, daß Raturppilof. unter einer rein erperimentalen Form vorgetragen wer den mäffe, ohne irgend einen algebraiihen Apparat, 81 * ‚1291 Die Engländer, ſo ausgezeichnet in dieſer Wiſſenſch., werfen uns vor, daß wir allgemein uns zu vieler Berech— nungen bedienen und ſomit Verworrenheiten der For— "meln ſtatt Deutlichkeit derſelben herbeyfuͤhren. Einige von denen, die zugleich ſehr geſchickte und gruͤndliche Philoſophen find, glauben, daß Die. Präcifion, welche wir fo zu erreichen beabfichtigen, rein. idealiſch fiy, weil fie unendlich weit über die Grenzen der. Jrrthuͤmer, de: nen Experimente unvermeidlih unterworfen find, hin ausgehe. Diefe Fundamentalfrage verdient in ber That Erörterung, Aber es iſt vorher noͤthig zwifhen dem ra: zionalen Gebrauch verfgiedener ‚Galeuls und ihrem Miß— braud zu unterfcheiden. Es iſt ohne Zweifel nußlos, unter einer algebraifhen Form Refultate auszudruͤcken, die fo einfach find, daß fie fo wie fie ausgefproden, auch "begriffen und ermeffen find. Noch ſchlimmer iſt es fo eine Verbindung vager oder hypothetiſcher Elemente zu verfuchen; denn wir geben fo dem Ungewiffen Wirklich: Zeit, dem Irrthum Beftand. Wenn wir aber mit Schärfe ie verſchiedenen Weifen defelben Phaͤnomens beobachtet und daraus numerifhe Maaße erlangt haben, welche Inconvenienz fann dann noch feyn, wenn wir fie durch eine einzige das Ganze umfaffende Formel, mit einan- der verbinden? Wenn fie zu reducieren find auf ix gend ein einfaches Geſetz, welches nicht gleih auf den erſten Blief gefunden wird, iſt nicht dad der einzige Weg 08 zu entdefen? Wenn im Gegentheil die Natur ihrer Relationen weſentlich compliciert ift, welches der ge: woͤhnlichſte Fall ift, ift dieß nicht wieder das einzige Mit: tel, durch weldes ein Ganzes conflituirt und eine allge: meine Bezeihnung daraus erlangt werden kann, welde wir nachgehends mit allem dem Schwankenden ihrer Un⸗ veſtimmtheit, in die Analyſis anderer Phaͤnomene, von welchen die erfteren einen Theil ausmahen, aufnehmen dürfen? Könnt ihr 3. B. die phyſikaliſchen ragen auf Yöfen, in welden die Quantität der Fluͤſſigkeiten in Bes trat fommt als ein veranderlihes Element, wenn ihr nicht die zufammengefaßten Gefege ihrer Erranfion auf Formeln reduciert habe? Um zu erfennen, wie zuverläf: Fig diefe Methode fey und wohin fie führen koͤnne, ift weiter Nichts nothig als den Gebrauch wahr zu nehmen, den Newton von ihr in feinen Nachforſchungen über die fubtilſten Eigenſchaften des Lichts gemacht hat. Da er mitteld feiner Mefungen die einfachen Geſetze, die dur die Intermitteng der Reflexion und Einlafjung unter perpendiculärem Einfall dargeboten wurden, entdeckt und veſtgeſtellt hatte, ſo unternahm er es, um einen vollſtaͤn⸗ digen Begriff von dieſen Phaͤnomenen zu erhalten, ſie erperimental unter ſchiefem Einfall zu verfolgen. Aber dann wurden fie modificiert und compliciert in Folge v. Geſetzen, welde nichts Evidentes hatten, außer daß fie im Fortſchreiten zunehmen. Was that Newton? Er beobaͤchtete und maß fie aufs Neue unter einer großen Zahl und Mannidfaltigfeit von Einfallen; er bildete eine numerif—he Tafel von ihren Veranderungenz dann verband er alle Diele Zahlen durd eine empiriſche dor⸗ mel, welche die Werthe wieder gab mit einer Annaͤhe— tung faft vollig den Beobachtungen ſelbſt gleich; und alsdann im Beſitz des allgemeinen obgleich empiriſchen Ausdruds der Phänomene für alle moͤgl. Einfälle führte — — er ihn als ein Element in alle die Unterſuchungen ein, wo der ſucceſſive Effect von Intermittenzen combiniert wird mit der Schiefheit des Einfalles der Lichttheilchen, und mit der Länge der Trajectorie, welche fie zu befchreiz ben. haben che ſie die Dberflächen erreichen, welde fie reflectieren oder einlaffen follen. ‚Alle Perfonen von Un: befangenheit, welde über diefen bewundernswürdigen Theil von Newton’s Optik, in welchem er die Theorie der Anwandlungen veftftellt, nachgedacht haben, frage ich, ob es mögl. ſey, unabhängig von Galcufs diefe Intermittenzen des Lichts zu erklären, und vor allem fie, fo wie N. ge- than hat, mit der Schiefe und Dice zu verbinden, ſo daß man numerifh alle durd Reflerion auf ber zweyten Oberflaͤche der diden Platten producierte Erſcheinungen, nehml. die Anordnung, die. Farben, und felbft die abfe: luten Größen der reflectirten Ringe, ableiten fann; und alles dieh ohne andere Data als die Die der Platte, ihre Befhaffenheit, und die Richtung und die Art. ber einfallenden Etrahlen ?“ Diefe Grunde find hinreichend, den mäßigen Ge brauch der neuern Analyfis in philofoph. Unterfuhungen zu rechtfertigen 5 und dieß ift alles was. Mr Biot zu Be ſchuldigungen veranfaßt, obgleih vielleiht feine Praxis in diefer Hinſicht mit |. Theorie nicht ‚ganz genau uber: einſtimmt. Wenige koͤnnen in jetziger Zeit ein Werk, wie das vor uns liegende, mit groͤßern Vortheilen unternehmen als Mr Biot. Sowohl feine Talente als feine Lage find in diefer Hinſicht ausgezeichnet. Ob er gleich nicht der größte der Mathematifer feyn mag, fo verdient er doch hochgefiellt zu werden und er bat eine’ Liebe zuerperi- mentafen Unterfudungen und eine Gewandtheit-und Ge nauigfeit in Anſtellung derfelben, auf die wenige. neue Theoretifer Anfprud maden dürfen. Gr hat au einen ausgedehnten Briefiwechfel mit wiffenfhaftlihen Forſchern in ganz Europa, von deren manden er Mittheifungen. ausdrucdlich zu dem Behuf, feine Arbeit dadurch ſich zu erleichtern, erhalten hat. Und ferner hat. er den Bor: theil, gewiſſe [hagbare Manuferipte, deren Innhalt noch nit Publicität erhielt, zu Rathe zu ziehen. Madame Lavoifier gab in feine Hande den Driginalbericht uber die intereffanten Verſuche, die im Jahr 3731 und 1782 durch die M. M. Lavoifier und Laplace über die Aus- dehnung veſter Korper gemacht wurden; und Mad. Coulomb erfaubte ihm aus den nicht herausgegebenen Papieren ihres Gatten uber Gegenflände der Elektricität und des Magnetismus alles das auszuziehen, was er für fhagbar hielt. Von einem folhen Schriftſteller, im Be fig folher Hilfen, war ein Werf von Verdienft und wide tigem Innhalt ganz natuͤrl. zu erwarten: und man iff in der Erwartung nicht getaufcht worden. Der Hauptfchler in diefem Geiſteswerke iſt ein Mangel an Gediegenheit: das Ganze ift, wie Moscommon fagen würde allzuſehr „drawn to French wire;“ („nad franzoͤſiſchem Drathe gedreht‘) doch von manden „pages“ („Blättern‘Y iſt es wahr, daß fie nicht nur „ſhine“ (‚glänzen fondern vieles geben, was wahrhaft inftructiv und werthvoll iſt. Der erſte Theil, wen 556 Seiten) fann als eine Einleitung angefehen werden: er enthält eine Darfegung allgemeiner Phänomens, und bejchreibt die Mittel der 2 x Beobachtung. Rassen einige wenige Definifionen und allgemeine Betrachtungen vorausgefhidt find, handelt der Vfr vom Gleihgewihte und der Manier Gebraud davon zu madhen; dem Thermometer und feinem Ge braude; der Deffruction und Reproduction der Hige, bemerkbar während der Veranderung des Zuffandes der Körper; vom atmofphärifhen Druf und dem Gebraud des Baͤrometers; von Verhaͤltniſſen des Barom. und “im Aug. 1814, 105; im Aug. 1815, 1022; Thermom. ; von den Gefegen der Verdichtung und Ber: duͤnnung der Luft und der Gafe, unter verfehiedenem Druck derfelben Temperatur; von Anwendung der Pum— pen in der Hydraufif, Yneumatit und Aeroſtatik; von dem Maaße der Ausdehnungen veſter Körper, Gaſe und der Slüigfeiten; von den Kräften, welche der Con: flitution der Eörper in den verfchledenen Zuſtaͤnden der veſten Körper, der Slüfigfeiten und der Bafe beffimmen; »on den Dünften im Allgemeinen, ihrer Bildung, ela: ſtiſchen Staͤtle, ihrem Gewicht unter gegebenem Druck und bey beſtimmten Temperaturen, ihrer Vermiſchung mit den Gaſen; von der Ausduͤnſtung; von der Hygrome⸗ trie; von dier pecifſchen Schwere der Gaſe, der Fluͤſſig— feiten und der veſten Körper; von den Erfgeinungen der Haarroͤhrchen; von der Glafticität. Hierauf folgt ein Supplement von Tabellen, nehmlich: von Maafen; von ‚der Danipfelafticität; von den Schmelzgraden verſchiede— | ner Körper, von den Giedpuntten, und von den fpecifi- ſchen Schweren verfehiedener Körper. Die Zahlen in die- fen Tabeiten find. im Weſentlichen richtig. Die einzige ‚Ausnahme die wir mit. Mißfallen bemerkten, ift bey der ſpeciſiſchen Schwere werfhiedener Hoßarten: will man dieſe mit Richtigkeit vergleichen, fo iſt ſtets nöthig, zu ‚wiffen, wie lange fon das Holz gehauen iſt, und dieß iſt ein Umſtand, den Mr Bios nicht beachtet. Wir find im Stande den Einfiuß der Zeit auf die Verände ‚rung des Gewichts zu wiſſen, und mithin die fpecififche Schwere, vorzugl. der Eiche, wahrend des Proceſſes deö Trocknens. Acht Stuͤcke engliſches Eichenholz, geſchnit ten von Bäumen die gerade im Februar 1810 aus dem Walde gebracht wurden, wurden. unverzüglich, zum Trocknen, in Plymouihs Schiffswerfte niedergelegt; fie "wogen dann zufammen 9723 Pfund; im Auguft 1816 war ihr Gewicht reduciert auf 6308, fo dad der Verluſt ‘an fpecifiiher Schwere in fiebenthalb Jahren mehr als ein Drittel war. Das’ Gewicht eines einzelnen Stuͤcks ‘war in Febr. 1810, 1653 Pf.; im Aug. 1810, 1253 Pf.; in Febr. 1811, 1175 im. Aug. 1811, 21003; im "Sehr. 2812, 1074; im Aug, 1812, 1053; im Aug. 1813, 10345 im Aug. 1816, das nämliche. In den andern Stuͤcken folgten Veraͤnde— zungen der Schwere beynah demfelben Geſetze im Ber: haͤltniß mit der Zeit; welche daher ein feincewegs in Be- zug auf diefen Gegenftand unbeachtet zu laſſendes Ele « ment if. Es wird auch gefunden, daß alles Hol; nad der Wurzel und dem Grunde des Baumes hin viel dic: ter wird als nad dem Gipfel zu. Co fand man, daß ein Cusiffuß der großen Weihrauchkiefer pilch pine [Pinus taeda]) von Baltimore 46 Pf. an der Wurzef wog und nur 363 Bf. an der Epige; und cin Cubikfuß der New-DorkFicte unten 34 Pf. 5 Unzen, oben 26 Pf. Unterfhiede wie diefe madhen auf mehr Aufmerffamfeit Anſpruch als ihnen bisher gewidmes werden Nf, — 1294 Unter dem zahlreichen intereffanten Unterſuchungen im erffen Theile ift das, was uns am ſchaͤtzbarſten ſchien, im Gapitef über die Ausdehnungen vefler Körper enthal- ten, Hier hat der Vfr die Erperimente Lavoifier’s und Laplace’8 benugt und in der That den Innhalt ihres ganzen Memoires gegeben. Die in veſten Körpern dur die Wirfungen der Wärme veranfaßte. Ausdehnungen find im Allgemeinen fehr gering, und erfordern daher zur Meflung einen Apparat von fehr feiner und genauer Eonftruction. Die zu diefem Zweck angewendeten und unter dem Namen Pyrometer bekannten Inſtrumente ſind gewoͤhnlich aus Hebeln, Raͤdern und Drillingen. (pi- nions) gefertigt worden, fo daß fie die fihtbaren Wirfun- gen vergreßern. Aber man hat diefe manden Irregula— ritäten unterworfen gefunden, welche, es unmoͤglich mas hen zu den Nefultaten, die fie geben, einiges Vertrauen zu haben. Mr Wedgewood’s Vyrometer, gebildet. aus Cuben von trodnem Thon, verdient diefen Vorwurf nicht, er iſt aber einem andern Ausgefest, der fih auf die Thatfache gründer, daß das Einfhrumpfen nit ein: zig und unwandelbar die Wirfung jener Urſache ift, der fie zugefchrieben wird, und nicht zu ihr im richtigen Ver: haltniffe ſteht. Der- Apparat Lavoilier’s und Laplace's, als von geniafer Erfindung, erfordert große Genauigfeit in der Anwendung. Die dem Experiment unterworfenen veften Lineale druͤcken, da fie gemadt find. fih zu erpan- dieren durch Erhöhung der Temperatur des Wafers, in welches fie eingetaucht find, gegen das eine Ende eines beweglihen Winbel-Sebels, an deſſen anderem Ende cin achromatiſches Teleſkos beveftigt iſt; die fo mitgetheilte Bewegung verurfacht, dab d. Teleſkop nach einander auf verſchiedene Theile einer ungefähr 200 Stab (Wards) ab- ftiehenden Scale mit Graden binweift und fo vermehrte Maaße der Erpanfionen barbietet. Von den mittels. disfes einfachen Apparats gemad- ten Erperimenten wurden die Linearausdehnungen ver: ſchiedener Subftanzen zwiſchen der Temperatur des Ge frierens und des fiedenden Waſſers, in Bruͤchen der Lange ausgedrückt, gefunden wie folgt: - Bobain: Glas — Glasroͤhren (ohne Ale drey Sg — rer 1000} enalie Flintglas 8 Aupfer und —— Meffing S33 1 30} — Eiſen z4;; Eifen: drat 21,5 ungebärterer Stahl z4-, 387) gehärterst cange: — Bu 65° Eentigrad) 2575 Bley indianiſches Zinn A ſa SR Zinn 445: Silber von der oapebe 3325 Gold zi r; Platina (nad) Borda) Fe>- Mr Biot giebt feinen Leſern eine Tabelle, in welcher die Anwendungen von diefen und andern Subſtanzen für je: den Grab des Reaumurifchen Bub: des hundertgradigen Ahermometers grgeben find. Dieſe Tabelle wird, wir hof: fen, bald in einem der engl. shifefops, Sournale erjgei: nen; in der That, das Ganze von Lavoifier’s und La- place’5 Memoire, enthaltend cine deutfihe Nachricht von ihrem Apparat ind ihren Experimenten, nimmt nicht 8 Seiten ein und wird zur Snfertion in einem oder den anderen unferer periodifchen Werfe, die der Philofophie gewidmet find, fehr geeignet gefunden werden. Der Nachricht von diefen Experimenten folgen einige nußlihe Deductionen und Formeln tiber die- NAusdehnun: gen vefter Körper und die daraus nothwendig zu machen: den Schlüffe bey Inftrumenten, die zu geodaͤtiſchen Arbei- 2295 ten und sur Zeitmeſſung gebraucht werden. Die. in ber Erpanfion der Safe betrachteten Geſetze, da ſie beynah ganz in derſelben Zeit von unſerem ſcharfſinnigen Lands⸗ Manne Mr Dalton und von Mr Gay -Lalſſac entdeckt wurden, find ebenfalls deutlich dargelegt und einige von Den zufegt genannten Bhifofopgen erfundene fehr elegante Apparate in Kürze beſchrieben. Bey der Ausdehnung der flüffigen Körper hat der Vfr dieſelbe Methode befolgt, wie in: den von D. Gregory in der Zten Ausgabe ſei— ner Mechanik eingerüdten Auffage, wo ‚die Formeln vorzüglih aus den genauen Verfuchen Mr Gilpin’s zu ‘Sir ‚Charles Blagden’s entlehnt find. Die Gapitel über Dampf und Ausdünftung find ſchaͤtzbar. Daltom's Theo: vie von den gemifchten Gafen ift mit Klarheit wiederge: geben, und mit Geſchick vertheidigtz und D. Wellss Crffärung der Phänomene des Thaues erhält ihren ge: vuͤhrenden THeil Lob, Die mangelhafteſte Abtheilung die: ſes Bandes ift die, welche ſich mit Hygrometrie befhaf; tigt: der Vfr, als ob er die Mangel derſelben ſelbſt fuͤhle, hat ein „Suplement zur Hygrometrie in feinem oten Bande gegeben; nad Allem bleibt immer die Be: Handlung diefes Gegenflandes unvollfommen. Das ate Buch, welches 198 Seiten des 2ten Bandes einnimmt, beſchaͤftigt ſich mit der Afuftil. Nach Auf heffung der Lehre von Entftehung und Sortpflanzung des Shalles und nad Beſtimmung der Geſchwindigkeit feiner Fortpflanzung, handelt Mr Biot von dem Ber: nehmen und dem Vergleichen ununferbrochene Tone; v. mathematiſchen Approrimationen in der Mufif angewens det um die Intervalle der Töne auszudruͤcken; von Re: ‚geln der Temperatur, von Quers, Laͤngs⸗, und Kreis⸗ Schwingungen geradliniger elaſtiſcher Staͤbe; v. Schwin⸗ gungen elaſtiſcher Gabeln und gefrümmter Stäbe; von Schwingungen durchaus erfchlitterter Korper, mogen fie feyn ffarr oder biegfam von Luftinſtrumenten ; von ber Fortpflanzung des Schalles burch Gaſe; von der Reſo— nanz der Coͤrper und dem Gehoͤr- und Sprachorgane. Diefer Theil des Werks ift nicht durdaus von gleichem Intereſſe und Werther das erſte Capitel insbeſondere iſt zu mager: doch wir erinnern uns ſeit Malcolm's und D. Smith’s Zeiten feines Werks, worinn die mathe: matifche Theorie der Mufif fo genau und philoſophiſch abgehandelt if. Es ift befannt, daß, fo lange das Dhr den Eindrucf einer Reihe von hinreihend ſchnellen Echlä- gen.empfängt, «8 die deutlihe Empfindung des Schal—⸗ ie hat, und daß wir, in Hinficht auf Tiefe und Hoͤhe, die Natur diefes Schalles nad der Sefhiwindig- feit beſtimmen, mit welder dieſe Schlaͤge oder Schwin⸗ gungen einander folgen. Die Natur des Tones, in Hin: fit auf Sanftheit oder Rauhheit, Schwäche oder Stärke, wird von der Natur und Gonflruction der Gubftanz ab: hängen, welche die, Aufeinanderfolge v. Schlägen giebt; aber der mufifalifhe Charakter des Tones, in fefern er grav oder acut ift, hängt ganz von der Schnelligkeit des Schlags oder der Schwingung ab. Euler iſt der Mey: nung, daß fein von weniger Schwingungen als 30 in einer Secunde oder von mehr als 7520 in einer Se— cunde, entftehender Schall von dem menſchlichen Ohre zu vernehmen ift, Beynah zu demfelben Refultare: füß: : } 82298 rend iſt von Mr Biot experimental bewieſen, daß ein ſchwingender Körper, wenn er in einer Secunde 32 Schwin⸗ gungen gibt, einen gewoͤhnlichen vernehmbaren Ton her⸗ vorbringtz und daß der Ton übereinflimmt mit: dem, welcher dur die Refonanz einer offinen 32 Fuß langen Roͤhre hervorgebracht wird; diefer Ton ift a Dftaven un ter dem ut in dem niedrigften Theile der Scala unferer Harpfihorden, da von den letztern befannt: iſt, daß er enffteht von 1928 oder. 129 Schwingungen in einer Se— funde, Laffer vorftellen die Lange einer muſikaliſchen Saite oder Drathes, r den Radius der Querfeciton,'d das Gewicht einer Qapacitätseinheit der conflituirenden Materie, P das Gewicht oder die Ausfpannung dur welche die Gaite geftredt ifl. g = 32% Fuß, Ausgedrudt mit denfelben Benennungen wie die Dimenfionen: der Saite, und N die Zahl der Schwingungen, die don der Saite in einer Secunde nachdem fie berührt worden ıfl ‚ UBER Mr gegeben werden, dann iſt N =7 er — Von dieſem Ausdrucke werden die gewoͤhnlichen Eigenſchaf— fen der muſikalifchen Saiten leicht abgeleitet: ſo daß, wenn Saiten von derſelben Dicke und derſelben Materie gleicherweiſe geſtreckt werden, die Zahl der Schwingungen in einer gegebenen Zeit umgekehrt iſt wie die Laͤnge der Saiten; wenn die Dichtigkeit, die Laͤnge und der Radius dieſelben bleiben, ſo iſt die Zahl der Schwingungen wie die Quadratwurzel des ſtreckenden Ge— wichts; wenn das ſtreckende Gewicht, die Laͤnge und Dichtigkeit dieſelben bleiben, ſo iſt die Zahl der Schwin— gungen das umgekehrte vom Radius der Section uſw. Die erſte diefer Eigenfchaften angewendet auf die Bi- fecfion einer muftcalifhen Saite, führt zu den. Eigen: ſchaften der Octavez angewendet auf: die Trifection und dad Verhältniß 3 zu 2 führt zu denender Quinte; angewendet auf die Quadrifection und das Berhältnik a zu 5 führt zu denen der Quait und f. f..M, Biot. verfolgt diefe Verhaͤltniſſe durd alle Tone und Halbtöne der Octave; bezeichnet die Befonderheiten der chromati— fhen Eintheilung mit der Nothwendigfeit, Moll und Dur dlats und [harps) einzuführen; ‘gibt die Gefchichte des Urfprungs der natürlichen Harmonica; zeigt warum sim Mufifftüd in einem Schlüffel angenehmer und cha— rafteriftifcher ift, ald in einem andern; und madtvon da einen natürlichen Uebergang zu einer genugenden Grffä: rung der. Grundfage muſikaliſcher Temperatur. Die Lt Theorie der Blasinftrumente ift im: Weſentlichen diefelbe, wie die des Daniel Bernoulli und wird beſtaͤtigt durch Mr Biot’8 eigene Verſuche. Sie wird angewendet auf die Erflärung der Töne, welhe von Orgeln, Flöten, Serpens und Hörnerm herdorgebracht. werden. Mit Be ziehung auf die letztern erklärt der Autor fehr befriedi- gend, wie es zugeht, daß einer, welcher dieß Inſtrument fpielt, Tone und Halbtoͤne in den obern Theilen eines Mufitinfiruments hervor bringen fann, wahrend er in den untern bloß großere Intervallen. als Quarten, Quin- sen und Octaven hervor bringen kann. Es find verfehie,, dene intereffante Bemerfungen gemacht über die Gtimm- organe verfehicdener Thiere, von denen wir einige wenige ‚anführen wollen. st ae Im Allgemeinen find die Stimmen der Kinder ih: — a — 4 > "und Weiber heller, als die der reifen Männer, weil die Bander ihrer Stimmrige verhäftnifmaßig viel Fürzer find. Sie vergrößern fih im Manne mit dem ı5ten oder 16en Sabre feines Alters und erfangen in einer furzen Zeit, faft das Doppelte der Lange, welches fie erft hatten; dieß iſt e8, mas die Veränderung im Tone der Stimme, die in biefer Epoche bemerkbar wird, erzeugt, da die Stimme nun tiefer wird. Was ihren abfoluten Lim: fang betrifft, fo hängt er in jedem Individuum von der Dide der Lippen des Mundftüdes Letwa Kehffopf oder Luftröpre] ab und von der Etärke des Ausathmens, de: ren die Lungen fähig find.“ - „Thiere mit Lungen, nehmlich Cäugthiere, Bügel und Lurche, find allein die, welche, eigentlich zu veden eine Stimme haben. Die Natur des Etimmorganes if in ihnen alfen mefentfich daffelbe. Es iſt ein Inſtru— ment mit einem freien Mundſtuͤck, weldes macht, daß die aus den Lungen ausgetriebene Luft- tönt, Aber es gibt in der Dispofition diefes Mechanismus große Ab: weichungen. x .. Die Saugthiere und Lurche haben wie der Menſch bloß eine. einzige Stimmrige oder Mundftüd Cauche or ‚reed) , die am Ende der Ruftröhre liegt, wo fie in den Mund endigt. Die Stimme, oder das Geſchrey wird da: ber in ihnen ganz auf diefelbe Weife hervorgebracht, aus— ‚genommen, dab der Menfh durd die Beugfamfeit ſei— ner Lippen, durch die Beweglichkeit ferner Junge und die andern Modifcationen feines Mundes einer Menge von Articulationen fähig iſt, welche andern Thieren wer gen ihrer unvollfommenen Drganifation, verfagt find. Die Claſſe der Voͤgel, welche folde melodifhe Ganz: ger in fich begreift, bietet im Bau des Stimmorganes verſchiedene Eigenthümfigfeiten dar, deren Einfluß auf die Mannichfaltigkeit der Tone leicht zu bemerken ift, Die bemierfenswertpefte ıft, daß die Etimmrige und die“ Stimmbänder dort faſt an den Enden der Lungen und an dem Anfange der Luffröhre befindlich find. Im Ue brigen, obgleich dieſe Luftroͤhre verhaͤltnißmaͤßig Tanger und ausdehnbarer als die der Saͤugthiere ift, fo ift fie doch immer noch viel zu furz, als daß die Tone, welche aus ihr herauskommen, hervorgebracht werden fünnten, ie in der Floͤte. Dieß dient dazu, zu beweifen, daß in Diefer Claſſe, Sowohl als im”der vorhergehenden das Stimminfirument ein Mundftüd ift; und der Beweis, dab das Mundfliik im ihnen am unten Ende der Luft: röhre liegt, iſt der, daß wenn wir den Hals eines pfei- fenden oder. fchrenenden. Vogels felbft weit unter dem Kopfe durchſchneiden, er das naͤmliche Geſchrey von ſich ‚geben wird, wie vorher, weil das Inſtrument, mit-wel- hem er den Ton hervorbringt, noch erifürt, wenigſtens in dem Theile, der zur Bildung der Stimme am weſentlich— ften noͤthig iſt. Ich habe geſagt, daß die Stimmroͤhre der Voͤgel contractiler iſt, als die der Saͤugthiere. Sie bietet noch eine andere Eigenthuͤmlichkeit dar, nehmlich daß ihr oberes End fo zufammen gezogen und erweitert werden tann, daß es einen mehr oder weniger freyen Durdigang dem Ruftfrome-geftartet. Die Veränderungen der Lange und der Mündung find daher zwey Mittel, welche der Vogel anwenden tann, um die Lone feiner Stimme Iſis 1818. Heft 3. 1298 und die Stärfe diefer Tome zu vermannichfachen; gerade fo wie die Form der Röhren, welche wir über die ge⸗ meinen muſicaliſchen Mundſtuͤcke ſetzen, auf den Ton, welchen fie für eine gegebene Ränge von vibrirenden Matten hervorbringen, zuruüd wirft. Aber wahrſcheinlich dienen dieſe Huͤlfsmittel bloß um die delicateſten Ueber: gänge des Tones zu bilden; denn wir haben gefehen, daß der bloße Wechfel der Länge in den Lippen des Mund: flüds immer die erffe und Haupturfache der Veränderung des Tones iſt. ; Wir Haben auch gefehen, daß die Form der Stimm: »röhre den gewöhnlichen Mundftüden angepaßt die Quafi- “tat des Tones, welhen fie hervorbringen, modificiert und fie mehr oder weniger dem verfchiedener Inftrumente ähn: ih, macht. Analog. Aeweihungen werden in Vögeln durch eine aͤhnliche Urſache, nehmlich durd die Form ih⸗ rer Luftroͤhre hervor gebracht. Diejenigen welche eine coniſche Luftrohre haben, gegen den Mund eriweiterf, haben eine laute Stimme, analog dem Trompeten: Tone in Orgeln. Andere haben in gewiffen Abtheilun- gen ihrer Luftr. Auſchwellungen, welde dienen, die Quafirät des Tones zu modificieren, fo wie das was in Orgeln durch die hervor gebracht wird, die Caminröhren genannt werden, Aber die Singvogel haben eine cylin- derifche Luftr., die ganz aus Knorpelringen ſo fein wie Zwirnsfaden, zufammengefegt if. Es fann in der That leicht begriffen werden, daß die Qualität des Tones durch die mehr oder weniger zarte Conſtruction der tra- chea und die mehr oder weniger efaftifhe Natur der Subſtanz aus welcher fie befteht, modificiert werden wird, Sie muß alfo dur den Zuſtand der Stimmrige oder des, Mundftüds, welche mehr oder weniger rauh feyn fann, wie man. bemerft, daß in Betracht gewöhnlicher. mufifa- liſcher Mundſtuͤcke fih zutraͤgt, verändert werden. Aber diefe Details gehören nicht hinreichend zu unferm gegen- wartigen Gegenſtande, um hier abgehandelt zu werden.“ Der übrige Theil des zweyten Bandes iſt dem Ge genſtande der Electricität mit Einfhluß des Voltais— mus gewidmet. Mr Biot, nachdem cr die allgemeine Phaͤnomaͤne der electrifhen Anziehungen und, Abſtoßun— gen dargelegt hat, jo daß er dann die Unterfcheidung . in zwey Arten von Efectricität macht, fielft dann nad Erperimenten das Gefeß der umgekehrten Quadrate auf, der in den anſcheinenden Anziehungen und Abſtoßungen electriſierter Körper bemerkten Entfernungen, fo wie auch das Geſetz, welchem zu Folge die Electricitaͤt durch die Beruͤhrung der Luft und andere Urſachen zerſtreut wird: Er handelt dann von der Dispofition der Electricitaͤt in Aequilibrio in ifofierten Conductoren ; von der Theorie der in den Körpern durch electrifche Anziehung und Ab: foßung erregten Bewegungen; von der Konffruction efectrifher Maſchinen, Clecwofcope , Gendenfatoren, Leydener Flaſchen, electriſcher Batterieen, electriſcher Saͤulen ufw.; den Anwendungen der Electricitaͤt, der athmoſphaͤriſchen Electricität und des electriſchen Lichtes. Sn diefem Theile des Werks macht der Verfaffer Ge: braud von den bereits erwähnten Papieren Mr Cou- lombs, indem er eine Menge angenehmen, Erperimente dur) geht und aus ihnen eine elegante Theorie ablei: tet. Doc wir find,» wir gefichenves, ein wenig befrem— 82 I 129° der, daß er feine Kenntniß nimmt von Mr Cavene- difh’8 ausgearbeiteter Abhandlung über efectrifhe Wir: fung im 6ıten Bande der Philosophical Transactions. Eine aͤhnliche Ueberzeugung fommt in Mr Havy3 Glementar = Abhandlung uber Natur - Phifofophie vor, und diefer Umftand iſt in Hinſicht auf die Geſchichte der Wiſſenſchaft um fo mehr zu bedauern, weil Mr Caven- dish der erfie war, der die verſchiedenen Theoreme uber die Action der Sphäre und Circularplatten in einer ab: ſtracten und allgemeinen. mathematifchen Form anwend— bar auf jedes Geſetz electriſcher Actionen, welches ange: meffene Erperimente garantieren, ergründete. In dem folgenden Theile des Buches, über Efectric- tät, handelt Mr Biot von der „Entwickelung der Electri⸗— eitär durch bfoßen Contact“, wobey er die Geſchichte der Entdefungen von Galvani, Volta, Ritter, Sir Humphrey Davp, Doct. Wollaston und I. in die fem reizenden Gebiete der Wiſſenſchaft durchgeht. Die phyſiologiſchen, phyſicaliſchen und chemiſchen Wirkungen der Voltaifhen Säule werden angemeſſen erklaͤrt und eine gefällige Parallele ift gezogen, zwiſchen den Phaͤno⸗ menen der magnetifierten Stäbe und electriſchen Saͤulen. Das ate Buch, mit welchem der Zfe Band anfangt, bezieht fih auf Magnetismus, und iſt wieder durch zahfreihe Experimente von Coulomb ausgeſtattet. Der Verfaſſer fängt feine Abhandlung (wie gewoͤhnlich damit an, daß er Haupt: Phanomene magnetifcher Anziehung und Abftofung darlegt. Er gibt dann allgemeine Be radtungen über die Entwidelung des Magnetismus in magnetifierten ©täben und handelt von der Mefjung der feitenden Kräfte, welche durch den wwaffererdigen Globus auf magnetifierte Nadel geäußert werden; über die verz ſchiedenen Arten des Magnetifierens, das Gefeg magne— tifcher Anziehung und Abſtoßung; die Erſcheinung der Intenſitaͤt des freyen Magnetismus. In jeder Epiße tür ner, durd die Methode doppelten Contacts bis zur Saͤt— tigung magnetifierten Nadel; den Einfluß der Tempera⸗ tur auf die Entwickelung des Magnetismus, uber die hoffe) Form für Nadeln im See: Compaß; über die Wir— tung der Magnete auf alle naturfiche Korper und das Gefeg des Erd-Magnetismus unter verfehiedenen Brei: fen. Die von Mr Biot gegebene Methode um die Lage des magnetifhen Aequators zu beſtimmen, iſt einfach und ſcharfſinnig und das ganze Capitel über Erd -Nag- netismus it ſchaͤzbbar. Es würde jedoch vollfländiger aus: gefallen ſeyn, wenn Mr Biot mit den Beobadtungen iber die Abweihung des Compaſſes in Lord Macartueys Reife nad China und den von Capitain Horsburgh erwähnten, befannt'gewefen wäre. Wo er von der Wir: fung des Mignets auf alle Korper handelt, ſchreibt ur: fer Autor Mr Goulomb die Entdedung der Tharfade zu, daß Nadeln von Gold, Silber, Glas, Holz oder jeder andern Subſtanz den magnetifchen Einfluß empfins den und fegt ihre erſte Ankündigung in das Jahr 1812. Aber dieß iſt nur zum Theil wahr. Vor beynahe 60 Jah: ven madte Mr’ William Arderon von Norwich verfehie: dene Experimente über den Magnetismus des Mejfings und hatte auch Glück damit, obgleich nicht auf eine ſo αα— —ñ —— — — uͤberraſchende Weiſe wie in denen, die er mit Zinn pe— ter) machte. 9 ? } su HER Wir könnten wünfhen, daß ‚die Profefforen der Natur= und erperimental. "PHilofophie auf unfern zwen ' englifhen Univerfitäten, diefe Abtheifungen. von Mr Biots Werf, welde der Efectricität und dem Magnetis- mus gewidmet find, forgfältig unterſuchen mochten. In England. find Ddiefe Zweige der Natur » Wiffenfchaft ge: wöhnlich angefehen worden, als bloß wenige interofante und ergögende Verſuche darbietend, die aber ohne allen Nugen und in einem hohen Grade unfähig find, befrie- digend erflart zu werden. Iſt dieß richtig? Dder iſt es nicht vielmehr wahr, wie Gavendish, Robifon und ei nige andere unfer ung, zu zeigen verfucht haben, daß die Phänomene der Electricitat und des Magnetismus nidt bloß einer’ Beyfall erzwingenden Erklärung faͤhig find, fondern aud eines dentlihen Ausdrucks durch mathema- tifhe Formeln, welche die Gefege der Wirkungen, dir wirklich ſtatt finden, entwickeln, und fo zu einem vellfan digen Zweige der Natur» Wiffenfhaft erhoben’ zu werden - verdienen. Wenn das fegtere der Fall iff, wie wir uber: zeugt find, daß er es fey, fo follte diefe Materie bey dem Univerfiräts-Unterrichte die ihr angemeffene Aufinerffam: feit erhalten und folte den Engländern nicht langer ver borgen werden, unter jenen Unterfuchungen die haupt: fachlich auf den Eontinente Europas‘ im Schwange find. Kein mit den Wiffenfhaften offenbar verbundener Ge— genſtand, ob er gleih Anfangs zu nichtiger Speculation zu führen foheint, follte in diefer Hinſicht voreilig der Vergeſſenheit überliefert werden: man laffe ſeine Natur vollſtaͤndig unterſucht werden, und es iſt nicht wahrfchein: fh, daß die Arbeit eine verforne feyn wird. Wenn z. B. magnetifhe und efectrifhe Anziehungen fih nad demfelben. Gefege bequemen , wie die Anziehung der Schwere, iſt e8 dann nicht natürlich, zu muthmaßen, daß fie alle aus irgend einem allgemeinen Princip flies " ken, welches, obgleich noch vor uns verborgen, fi mit der Zeit felbft entwideln mag, um menfhlihen Fleiß und Talent zu belohnen, { Das 5 und 6fe Bud von Mr Biots Werf, welde zwey Drittel des Zten Bandes und beynahe den ganzen aten Band einnehmen, befhäftiget ſich mit der Materie vom Lichte. Dieß halten wir für den bey weitem ſchaͤtz⸗ barften. Theil des Werks und doch wenn wir zurud fehen auf dag, was wir gefchrieben haben, fo fürdten wir, es wird und unmöglich feyn ihn noch befriedigend zu fie dern. Nachdem er einige wenige allgemeine Betrachtun— gen in Bezug auf die Unterfugung, ob. die Genfation des Lichtes durch Pulfationen eines elaftifchen Fluidums oder. durch einen wirklichen Ausfluß matexieller Koͤrper— chen aus Lichtſubſtanz veranlaßt wird, voraus geſchickt und gezeigt hat, warum die erſtere Hypotheſe vorzuziehen ſey, handelt ünſer Autor zuerſt von der Katoptrik, von der Dioptrik, und dann von der Analyſe des Lichts. Un— ter dem erſten dieſer Capitel begruindet Mr. Biot durch Erperimente. den wichtigen Sag, welder die Gleichheit des Cinfalls und Abpralls betrifft, und wendet dann dieſe — — — — CNewvv Abridgement Phil. Trank vol Eh p- 284: a * 1801 | Waprheit auf die Erforſchung der ‚gensäntihen Phaͤno mene der ebenen und krummen Spiegel an. Zum Theil auf die Theorie der Reflexion fih ſtuͤßend, iſt die Con- ſtruction des Helioſtats eines von Mr Gravesande erfundenen und neuerlid ven Mr Charles verbefferten Suffruments. Diefes Inſtrument iſt beſtimmt, jene große Unbequemfichfeit in optiſchen Erperimenten, welche durch die Bewegung der Sonne verurſacht wird, zu ent fernen, Es beſteht aus einem metallifhen ebenen Spie— gel, welcher durch ein der Sonnenzeit angepaßtes Uhr⸗ wverf fo bewegt wird, daß er immer die Sonnenſtrahlen refleetiert und firiert. Diejenigen von unfern Leſern, die mit englifhen wiffenfhaftlihen Buͤchern die ein halbes Jahrhundert alt find, befannt find, werden ſich vielleicht der Befhreibung eines aͤhnlichen Inſtrument in Martins Infiituts erinnern. Mit Charles Verbeſſerungen, muß es außerordentlich nuͤtzlich gefunden werden: und wir denken, man würde durch einen “analogen Apparat mit den groͤßeren reflectirenden Teleſcopen vertiniget) ei: nes laͤſtigen mechaniſchen Anhanges Lberhoben feyn koͤn— BEN et um die Bewegung des Tubus zu regulieren. In der Abtheilung des Berts, welche der’ Dioptrif 2 gewidmet ift, Hat der Autor einige fehr arfige Formeln eingefhaltet um die Nefationen zwifchen den Sinus des Einfalles und der Brehung unabhängig von Hypotheſe zu beſtimmen: diefen folgt eine Menge’ von. Practiſchen Proceſſen durch welche die Winkel genau gemeſſen und die Brechungen beſtimmt werden koͤnnen, ſey es für fee Körper ‚oder fiquide oder fluide; diefen wieder folgt "ein fhägbares Capitel über die Doppelte Brechung und ’ ein anderes, Wwelches die Anwendung dieſer Theorie auf die Conſtructionen von Mierometern mit —— Bil⸗ dern darlegt. Die Malyſe des Lichts iſt ein hoͤchſt ———— Se: J genſtand über dem nicht oberflaͤchlich hingegangen wer— den darf Diejenigen, welche befannt find mit den fruͤ— F * "Bänden der Philesophical Transactions werden ifen, welcher lange und kindiſche Streit durch New- Ha bewunderungswurdige Entdeckungen veranlaßt hunde: *) und auf Feine Weife felten find die mit Phi Bi; | — H J ©. New Abridgement of Phil. Trans. vol. ı und 2, wo unfer soffreiägeh, mit erffaunenswurdiger ' "Hartnäktigteit von Pardies, Linus und And. behaup— teten Albernpeiten, aud) diefe war „daß niemals irgend ein Unterſchied fey, zwifhen der Ränge und Breite des colorierten Spectrum, "außer wenn die Sonne entweder durd eine weiße Wolfe feine, oder einige folder Wolfen in der „Nähe erleuchte!“ Es ſollte indeß ſcheinen, daß in jenen Tagen, fo gut wie in den gegenwärtigen Männer von großem Scharfſinn und glanzendem Genie gnadig auf die Fehler derer herab zu fehen wußten, die unter ihnen flanden : wie es der’ chen er: } wähnte "Francis Linus beweist, welcher fehr herab— laſſend feinen Brief uber Newton mit den Worten ſchleßt „id bin weit davon entfernt, behaupten zu wolfen,; daß der hier -erwahnte Irrthum auf irgend eine Weife den Ruhm diefes gelehrten Mannes ſchmaͤ— Tore. Es fonnte wahrhaftig mir felbfi begeg— u} 1302 loſophie ſich bruͤſtenden, welche ih den; fegten. 20 Sahren ihre Treuherzigkeit bewiefen haben, indem fie eine Reihe eben fo abgeſchmackter Eimvurfer machten. Mr Biot Kann mit diefen nicht zufammen geſtellt werden. Im Gegentheil, er hat eine fehr fcharffinnige- Vertheidigung von Newtond Theorie: der Zerlegung des Lichts. in fei- nem Werfe gegeben , hat die Haupterperimente in feiner Optik durchgemacht, hat gezeigt, wie mande: won ‚ihnen mittefft des Helioftats mit mehr Leichtigkeit: gemacht wer den koͤnnen und iſt eine Menge andere. non ‚ihm. felbft und Mr Charles’ gemachten Berfuhe won :denen mande ſehr ſchoͤn findy durchgegangen, welche beabſichtigen fo wohl die Decompoſition und die Recompoſition des Son— RR evident zu maden. "Das letzte Capitel des zten Bandes Sat, vom Ahromatismus, doch wie es uns fheint zu kurz. Es enthält indeß, außer den gewoͤhnlichen Thatſachen der Geſchichte, verſchiedene von Mr Biot und Mr Cauchoix geleitete Experimente und Nachforſchungen, welche gu ei— nem genauen Proceß fuͤr die Compenſation, welche den beſten Achromatismüs ſicher ſtellen fol, leiten, einen Pro— teß, welcher zugleich einen indirecten, aber entſcheidenden Beweis gibt, daß das Verhaͤltniß der Sinus des Einfalls und der Brechung wirklich beſtaͤndig iſt, fuͤr jeden ho— mogenen Stral. Der ate Band, fängt mit einem ſchaͤtzba r ausge: arbeiteten und deutlichen Gap. an uber. die Farben, welhe durch duͤnne Matten hervor —— und uber Newtons herrliche Theorie der Anwandlungen von leichter Einlafung und Teichter Reflerion,. Unfer Autor vertheidigt diefe Theorie ‚gegen Einwürfe, beweißt, daß Thatfachen die von Mazeas, "Walker u, A. als unver> traͤglich damit vorgeftelft worden find, wirklich nothwendig aus ihr fließen und zeigt, daß nicht wenige von den Einwürfen gegen Newion in Frankreich und fonft auf dem Continent, durch falfchelleberfegungen feiner Sprache veranlaßt worden finds er zeigt fogar die innige Verbin: dung zwifchen den Phaͤnomenen ‚die von Anwandlungen von leichter Einlaffung und Reflerion abhängen, u und. der neuen Theorie von optiſcher Polarifation und macht 8 in der That einleuchtend, daß Newton nicht ganz unbe fannt mit diefer Berbindung-feyn fonnte, Durch) diefen gan- zen intereffanten Theil des Werfs von Mr Biot ift feine Sprache die des unterrichteten Commentators über. New- tons großes Werk und des einfichtsvollen Anwalds feiner Grundfäge. Zum Beweife davon fann eine Anführung hinreichen. „L'aecord de ces phenomenes avec la. theorie des acces efi AR extraordinairement fidele, qwil faut les entendre decrire par Newton meme pour ne point donter, que leurs details n’ayent ete rappor- tes exaciement, Cependant Newton [eul les ayant vus jusqu’iei, j’ai pense qu'il lerait utile, Jinon ne- cessaire,, de les conftater de mouyeau, Jurtout a caule des finguliers prejuges qu’un exa- men [uperficiel parait avoir in[pires net feyn, wenn bey meinen erftien Verſuchen damit, die Sonne in einer weißen Wolfe geiwefen ware wie e8 ihnen begegnet zu feyn fheint!“ &;-New Abridgment vol. II. p. 176 1303 aux phyficıens en gendral contre la theorie desacces. J’ai donc repris aves M. M. Pouillet et: Defleurs toutes les experiences decrites dans ce ehapitre, tant pour l’incidence perpendicu- laire que pour les incidences obliques, et pour la lumiere fimple que pour la lumiere compolee, Nous y avons employé divers miroirs de verre eta- mes et non etames, fur lesquels nous faisions itom- ber un rayon ſolaire fixe au moyen d’un helioftat. Nous avons ainfi verifie dans, les anneaux fimples la }oi-des carres des diametres, et dans les anneaux compoles Vordre des couleurs, la maniere dont ils fe recouyrent, enfin les variations de leurs apparen- ces, felon -lincidence du‘ rayon fur les plaques, Nous avons trouve tous ces details exactement con- formes 8 ce que Newton a (dit. Con incroyable fidelite, nous nous lom- mes demande comment perlonnejusque 1a n’avait repete sesbelles experien- ces, etcomment, lans les avoir repetees, on avait [li hardiment prononce que la theorie desacces, doent;,elles offrent aur tant de preuves materielles, n’etait u’uneingenienfehypothele‘ 34: An Nachdem die bewundernswurdig optiſchen Principien -unferes großen Philoſophen fo mit Geſchick begründet, erilärf und vertheidigr ſind, gibt une Mr Biot eine ſehr volitändige Abhandlung, Aber die neuerlich entdeckten härioiniene der Hobarifarton. des Lichte, in welden er die japfreigen von Brewiter; ..Malus und: Seebeck befannt gemachten Thatſachen durchgeht und claſſiſiciert. Dieß iſt eine zu fruchtbare Materie um am Ende eines Artikels erörtert zu werden. Wir hoffen und vertrauen, daß D. Brewßer in furzem die zerſtreuten Data ferner eignen glänzenden Entdedungen ſammeln und ordgen wird; dann werden wir mit grokem Vergnügen ihrer untetſuchung einen ganzen Autis. widmen, Wir betrachten wirklich die neuerlichen, mit der optiſchen Polariſation verbundenen Entdeckungen „als die intereffanteften und ſchaͤtbarſten, Die im festen Jahrhunderte in den Wiß ſenſchaften gemacht worden ſind; mit der Ausnahme viel: feiht von Sir Humphry Davys glanzender Vermeh: rung der Schaͤtze ber Chemie, Auf Mr Biots meifierhafte Analyſe der Thatſachen und Lehren, welche die Polariſation beiveften, folgt in ſeinem das Ganze ſchließenden Buche eine Abhandlung über ſtrahlende und gebundene Warme. Dieß enthalt Mr Berards Beſtaͤtigung und Ausdehnung von Her- fchels Erperimenten über die Wärmefiralen der Sonne und eine deutliche Darfegung der Verwandſchaften von Licht und Waͤrme. Es handelt auch von den Geſetzen der erwärmenden und tühfenden Körper in unbefliminten Kitten, den Einfluß des naturlichen Zuftanded der DOperflägen anf die Stralung Der Varme, den Geſetzen der Fortpflanzung der Waͤrme in veſten Körpern, der Wärme:Bapacität, der Körpers und, den Grundfagen der Dampimafıhine, Dur dieſen ganzen Theil des Werls hindurch, benutzt der Autor auf eine chrenharte Art die Arbeiten von Black,. Crawford, Rusmnford, Leslie; Laroehe, Dilong un) andern, und, en.berit: > = —* ⸗⸗⸗ En admirant ° 1394 chert fein Werk mit manchen Formeln (manchen von leichter Anwendung), welde nod nicht anderswo. be kannt gemacht worden find. Wir ‚bedauern, . daß wir nit Raum: haben mehr zu thun, als fo in allgemeinen Ausdruden davon zu reden, j k Wir find Halb geneigt, zu verbergen und doch wiſſen wir nicht warum wir es follten, die gemifäten Gefühle, mit welgen wir Mr Biots fiefeindringende ‚aber deutlic) Abhandlung über Optik durchleſen haben. Wir haben viel wahres Vergnügen dabey gehabt: doch iſt es beglei⸗ tet geweſen von einem andern Gefühle, welches, da wir bloß British Reviewers find, nicht über bloßen Ver— drug himausgegangen ift, aber wenn. wir. Cambridge Profeſſoren der Natur-Philoſophie waren, ſich erhoͤhen würde, zu einem directen und enfjchiedenen Aerger, New- ton der ‚große Vater der Wiffenfhaft der Dptik fowohl als der phyſicaliſchen Aſtronomie lehrte feine, Philoſophie zu Cambridge, Dort bluͤhete feine Schule in langer und ehrenvoller Aufeinanderfolge; dort wird feine Philo— fophie noch gelehrt; und dort iſt das Collegium zu Def E fen intellectuellem Glanze er fo weſentlich beytrug und wo unter den. Mauern der glänzenden, Buͤcherſammlung defjelben wir. in ‚den, Tagen. der jugendfiden Begeiſte— rung faum je wandelten, ohne uns einzubilden, daß wir bey jedem Schritte die Pfeiler von dem Namen New- tom'wiederhallen hörten; dod iſt von Cambridge uns feit langer als einem halben Jahrhundert feine Ausgabe -der Principia Newton beforgt worden, noch auch eine Ausgabe oder auch nur eine Vertheidigung ſei— nen Optik feit ‚beynahe eben fo langer Zeit. Seit der Zeit. des D. ‚Smith hat dieſe gelehrte Lmiverfitat bloß einen. magern Tractat; über Optik hervorgebracht 9, und diefen werden wir nicht harakterifieren, Damit wir nicht für partheyiſch gehalten werden, der Wiſſenſchaft und Rachfolger Newlous davon ohne Verdruß reden oder daran denken? Und wie koͤnnen wir, da Cambridger Philoſophen vor der —— den und andere Engländer ſie abbrechen, den Beyfa "per: weigern, den ein gebildeter und einſichtsvoller Auslan; 14 Wie können Freunde % 74 der, der fie fo ehrenvoll für ſich felöft und für unferm matellofen Sandemann vollendet hat, verdient? Wir Hoffen indeß, da das Werk endlich fo ſchoͤn vollbracht £ worden iſt, daß irgend jemand von. bewährter Kenntniß h und Urtheilöfraft diefe Abtheilung von. Mr Biots Ban- N den (mit einigen Abkürzungen) ſchnell uͤberſetzen und, dent engliſchen Puhlicum zum; Geſchenk machen wird,. Es kann nicht als eine vollſtaͤndige Abhandlung uͤber Optit angeſehen werden, denn der Autor unterläßt von & der Theorie des Sehens und der Conftruction optiſcher Snftrumente Kenntniß zu nehmen Cin ‚der Abſicht, dieſe — * *) Kiplings Buch iſt eine anerkannte Abfürzung vom D. Smiths Optit und widerſpricht daher der Wahr— heit odiger Bemerkung nicht: Man fehe ferner, zum Beweis unferes. Tadels dieſer unbegreiflichen Gleich— gultigfeit p. 436 vol. 7 Britt. Review. Wir wuß— „ten Damals niet, daß ein gelehrter Auslander ein Werk unternahm, das unſerm hochberühmten Lande- manne auf eine fo glänzende Art Gerechtigleit wie: derfahren laͤßt. * | J I} j 4309 — — in einer. beſondern Abhandlung zu eroͤrtern) 3: aber wenn man «8 aus dem Gefihtspuncte betradter in welden «3 geftelft worden ift, fo ift das Werk unfhasbar; und da: ber ohngeachtet einiger geringern Sleden, empfehlen mir hoͤchlich dem Studium unſerer wiſſenſchaftlichen Refer. — Beſchreibung vallee de l’egarement) und geologiſche I Fr aus der Umterfchung deffelben , von M, P.S. Girard: ⸗ ⸗Inſpectox, Director des Ourcg ; a: mals und —* — Mia ägyp- . elcrıpt, de .4 . —* ——— I. EN — ar b ifche Beſchreibung des Irrthals. — Leichte RE — dem Nil und ro— them Meere Darbictet. D’Anville hat, auf der neuen Eharte von Aegypten ein Thal angegeben, welches, vom Ausgange vines Der: vom Fuße des Mokattam, ungefähr 2 Stunden ober: Halb Kairo, fi dis an’8 Ufer des rothen Meers jieben oder acht Stunden füdlih von Suez ausdehnt. 2 68 war der Mühe werth zu unterfuchen, ob dieſes unter den Namen Srr:- Thal zur leiten Qerbindung des Kils mit dem rothen Meere, zu Lande, oder mittels eines Canals, dienen koͤnnte. Der beruͤhmte, oben angeführte, Geograph, fegte beym Ausgange bes Irrthals zur Seite des rothen Mee⸗ res, eine alte Stadt, Cly s maz; feine Meinung brach— te auf die Vermuthung, Daß Diefes ‚Thal ſonſt beſucht wvorden ſey; und dieß gab der Reife in dieſem Theile der arabiſchen Kette, melde Der Pater Sicard unter allen neue: ren Reifenden zuerft durchwandert zu haben fein, ein “neues Sntereffe- ; 5 reifte den at Ventofe im Jahr 8 (23 Febr. 1801.) mit einigen Mitgliedern des Aegyptiſchen Inſtituts und der Eommiflion. der Kuͤnſte, ab ad, um auf dieſem Wege nah Suez zu gelangen. Mr. Devilliers ‚ der mit ung war, übernahm es, die verfhiedenen Bud: ten deffelben mit der Bußole aufzunehmen, nebjt der Lage Der Berge melde ed begrenzen; eine Arbeit, die er mit "eben fo großem Eifer ald Genauigkeit zu Stande ge: bracht Hat. _ —— Ich habe mir vorgenommen, hier eme topographi⸗ ſche Beſchreibung des Str: Thals zu liefern, und dieſer Beſchreibung einige geologiſche Bermuthungen » über Die Urfaden , es Thal feinen jegigen Zuſtand ver: eyzufü liegt das Dorf Bacatyn, von . Arabern bewohnt, die unter dem Namen Terrabyn befannnt find. * nmittelbar über dieſem Dorfe iſt der niedrigſte Theil des Weges, den man verfolgt, mit klei⸗— nen aus Gyps und Conchylien⸗Fragmenten gebildeten Huͤgelchen bedeckt, um welde herum man die Riffe von ur — nee a) MM. Delile , Mitglied des ägypt. Inſtituts; Roziere Ingenieur des Mines, Devi lers und Alı- bert, Ingenieurs des Ponis ei Uhaullees, Berthe Artillerie Bataillons ⸗Ehef. 1306 Regenwaſſer bemerkt, das von den Bergen in das Nil— Becken rinnt. In diefer Gegend wird der weiße Sand⸗ ſtein gegraben, woraus man die in Kairo gebraͤuchlichen Schleifſteine macht. Sieben Kilometer von ſeinem Ausgange fangt das Thal an ſich zu verengen. Auf der linfen Seite ift es von einem Kalkhuͤgel begraͤnzt. Die Oberflähe des Bo- dens befteht aus Geſchieben, Gyps-Kryſtallſtuͤcken, und zu Achat verfteinertem Holze. Geht man weiter hinauf, fo verengt fih das Thal mehr und mehr; rechts geht man an einem fenfreht abgefchniittenen Berg hin, von deffen Fuß bis mitten im Wege Trümmer verbreitet find, Die von einem theilweifen Cinfturz dieſes Berges herzu⸗ rühren feinen, und das Thal fo fehr verengen, daß fei- ne kleinſte Breite nur noch 200 Meter beträgt. Am Ausgange Diefes Thals fommt man auf eine faft horizontale Anhöhe, deren Oberflähe auch von Kiffen der Baͤche gefurdt ift, melde über feinen Sand und gelblis Shen Thon fliegen. Diefe Anhöhe liegt zwiſchen zwey Bergen, die beide zwey ausgehoͤhlie Krümmungen bilden. Diefe Heine Ebene haft ungefähr ein Myriameter; dar: auf fomımt man in einen engen Weg, 40 Meter breit, von Heinen ſenkrecht abgefhnittenen Hügeln begränzt, de- ven Maffe aus verffeinerten Conchylien beftcht. Der Weg fängt nun am Cingange dieſer Schlucht an fih geger Sudoft zu wenden. Gie sieht fih eine Stunde Wegs din, und führt auf eine zweyte Anhöhe, welde das Waſ⸗ fer der umliegenden. Höhen aufnimmt: dieſes Waſſer er: gießt ih in ein gegen Cüden laufendes Thal, faſt fenf- recht auf Den Weg, * Dieſe Art Abſatz, der ſich ſehr ſanft gegen den Nil hinab ſenkt, kann ungefähr 7 bie 8 Kilometer Breite feyn. Er iſt mit Kiefelgefhieben, Granit, und an eini- gen Stellen mit ausgewittertem Salze bedeckt. Der Weg, den man hier verfolgt, ift von feinen von den abgeriſſe⸗ nen, vom Waſſer hingefuͤhrten Stücken der benachbar⸗ ten Berge gebildeten Hügeln begrenzt. Diefe Hügel find fufenweife übereinander, und zeigen in ihren abgerif: fenen Schnitten viele Conchylien. Denn man 16 Kilometer zurückgelegt hat, mitten in Diefer Heinen Ebene, fo tommt man zu den Brunnen von Bandely. Cie liegen nord -Sftlih vom Mege tief in einer Shludt morinn fih alles Regenwaffer von den benachbarten Strichen zu ſammeln fceint. Dieſe Brun: nen ſind in einem angeſchwemmten Boden gegraben, der aus Mergel und Kalkerde beſteht. Es find deren 7 oder 3, nicht tiefer als höchſteens 2 Meter, und von Vflanzen und Straͤuchern umgeben, deren Vegetation jehr Tebhaft ſchien. — > Qon den Brunnen von G andely fommt man auf eine ziemlich ausgedehnte Erhöhung, füdlid von einem einen holen Bogen bildenden Berge bedeckt, auf zwey bis Drey Stunden weit hinaus. Dieß ift der am hoͤchſten Tiegende Theil des Thals. Man fieht dort auf dem Boden jer: fireute Stucke Gypskryſtall, und große Muſcheln, die nieht verfeinert find, unter welchen man fehr gut erhaf- tene findet, deren Schaalen noch zufammenhängen find abgebildet.) Nah der Auskunft, die wir von dem Araber, der und zum Fuͤhrer diente erhielten, ſcheint es, dab die t 92 * 1307 Karavanen, welche dur die Wufle von Ober-Aegyp— ten nah Syrien gehen, an dent Gandelyfhen Brunnen tranten und: dann wieder auf die Höhe hinauf gehen, wo man uns den Weg zeigte, welden fie nehmen. Bon diefer Ebene fängt man an, gegen das rothe Meer Hinabzugehen, durch ein ziemlich breites Thal, in dem man, ſehr in der Ferne, grade in der Richtung mit der Straße, einem einzel fchenden fegelformigen Meinen Berg von rothem Sandftein bemerkt, den Die Ara- ber Grayboun nennen; er fann an feinem Fuß 100 Me⸗ ter im Umfange haben und 15 bis 18 Meter Höhe. Wenn man von dieſem Buhl — der ungefähr 5 My— riameter vom Anfange des Thales bey Bacatym abiteht, vorbei gelommen ift, folgt man eine zeitlang einem al: ten Regenbahe, der anfangs fih gegen Morgen neigt und nachher gegen Sud: Off geht, am Fuße eines Kalk— ruͤckens, der den Fels ganz nackt ohne irgend ein Stuͤck— den Conchylien oder Gyps Kryſtall zeigt. Bon diefem Rüden gelangt man auf einen faft wa— gerechten Abfaz, mo man oben auf dem Boden Die gro- Ben Mufheln wieder findet, von Denen wir oben geredet haben. Darauf fommt man in ein 200 Meter breites Thal. Der Hügel, welcher es ſuͤdlich begranzt ift ven Maffer tief ausgefpült. Der obere Theil diefes Hugels ift mit einer fehr falzigen Erde und mit Kallk-Geſchieben bededt, die nicht hergerollt worden zu feym feinen, fon: dern Trümmer Des Bodens felbft find. Beim Audtritte aus Diefem Thale erblickten wir no ben Kaft:gels, ganz entblößt im Bette eines Regenbachs, in dem wir einige Zeit hingiengen ; fein, etwas hohes Ufer rechts iſt ein meißer Stein von derfelden Art. Das Bette diefes Regenbachs bleibt rechter Sand fie- gen, wenn man zu dem mitternadtlihen Gebirge will, Die Hügel längs dem Wege flehen flufenformig. Es ift dort feine Gerolle, fondern man bemerft eine Reihe GSyps-Buͤhel, deren Fuß mit foſſilen nicht verſteinerten Conchylien bededt ift- Dort fängt ein enger Vaß so bis 100 Meter breit an, zwifchen einer Reihe von feinen Bergen, deren Xeuf- feres aus Gefhieben und abgerundetem Duarz befteht, und das innere aus Grund mit diefen naͤmlichen Stoffen vermifcht, unter denen man au adatifirtes Holz; er: tennt. Der Waſſer⸗Lauf finder ſich wieder deutlicher bis zum Eingange einer Schlucht bezeichnet, welche durch das Zuſammenkommen der beiden Vergketten gebildet wird, Die man bis dahin nur in ber Ferne bemerkte. Diefe bei: den Keiten find Kalkftein, deffen Theile jo verfhiedenar- sig find, daß, ba die zerreibbarften zerſtoͤrt find, Die Dberfläde diefer Steine ganz voll Riffe ift. Diefe Schlucht ift hoͤchſtens 60 Meter breit. Die Neigung der Cträuder und Gebuͤſche, womit fie bedeckt if,’ zeigt, daß das Waſſer, welches bisweilen darüber hin geht, dort reißend iſt. Ich habe aus den Stoffen, welche es mit ſich führt, geuctheilt, daß dieſes Waſſer bis auf 8 Decimeter hoch fleiget ; es fammelt fih nad dem Kegen am den Geiten des Weges in einigen Gräben, wo die Araber ihre Heerden trönfen, man kann aber nicht allemal fiher feyn hier Waſſer zu finden.- Beym Ausgange aus dieſer Schlucht, die wohl 3 1308 Kilometer lang ſeyn Farin, wendet das Gebirge zur Pins fen ſich faſt rehtwinfelig gegen Norden, während das zut Rechten fortwaͤhrend gegen Oſten laͤuft. Dieſe Gebirge ſchließen alſo eine ziemlich große Ebe— ne ein, an deren Grenzen man in der Entfernung am Fuße der mitternächtlichen Küſte, Hügel von Geröllen erblickt. Der Lauf des Waſſers draͤngt ſich ans rechte Ufer; man erkennt ihn an verſchiedenen Ausſpuͤlungen und an einem Striche von Stauden und Pflanzen, wo— von der übrige Theil der Ebene gang und gar ent: bloͤßt iff. Der Boden dieſer Ebene ift ein großes aufgefölemm: tes aus Falfigen und gypfigen Stoffen beſtehendes Stuͤck Land. Nahdem wir zwey Stunden in diefer Ebene fortgewandert waren, erbliften wir das rothe Meer. Bir wünſchten fehr, und Anfangs gegen Süden zu ſchlagen, fängs der Berge, melde die Kuͤſte begrenzen, um ein größeres Stuf davon zu durdfaufen und aud gegen Norden hinaufzugehen, um uns von dem Dafeyn der Ruinen von Clysma zu überzeugen; aber die Beduͤrf— niffe unferer Führer, welde nur auf eine Dreytägige Reife gerechnet hatten, nöthigten uns den graden Weg nad Sur einzufhlagen. ; Wir begaben und alfo zu den Brunnen el Tou a reg genannt, die am Strande am Fuße des Berges liegen, der gegen Norden das Ser: Thal ſchließt. Das Baffer in dieſen Srunnen) iſt ſalzig, weil es ein Ge— miſch von ſuͤßem Waſſer iſt, das von den Bergen herab: läuft und von Meerwaſſer, das ihm entgenfommt, indem es Dur den Sand jidert. Man finder das ganze Jahr hindurch Waſſer in dem el Touäreg; 8 ift nur zu bemerken, Daß es je nad) dem mehr oder weniger Regen fallt, auch; meniger oder mehr ſalzig ift- Bir find 26 Stunden im Srr: Thal gewandert, vom Dorfe Bagatyn bi6 an die Brunnen el Touareg. Wenn man die jvanz. Meile zu einer Stunde Wegs rednet, fo iſt Die Pänge des Thals, nach der Zeit berechnet, wel— de man braudf eö zu Durdmwandern, grade 26 franz. Meilen, meldes vollfommen der Schägung des P.Sicard entjprigt. Wenn man die Brunnen el Touareg verläßt, ‚geht man wieder aufwärts gegen Rorden, zwiſchen einem ſchroffen Kand und dem Meeres: Ufer, darauf geht ges gen Nord-Oſt der übrige Weg auf einer fandigen Ebene, bis nah Sur, wo wir den 7t Nivofe Abends anfa: men, 34 Stunden nach unferm Eintritt in die Wille. Die Abhange, nah melden das Erdreich fih von ver Mafferfheide des Irr-Thals an, von einer Seite gegen den Nil, von ber andern gegen das rothe Meer, fentt, find fo zu fagen, unmerklich; und da der Boden dieſes Thales eben und feſt ift, fo bietet es immer eine moͤgli⸗ he Verbindung bar, zwiſchen Kairo und dem Haven von Suez, nicht allein für Die Carawanen fendern für jeden Transport: eine Berbindung, Die Defto vorteilhafter iſt, da fih mit wenig Koflen Behälter von jüsem Waſſer an Drey Stellen anlegen ließen, in faft gleihen Entfernun— gen längs Dem ganzen Wege. Was die Anlegung eines Kanals in Diefer Richtung betrifft, fo fegen fich Derfel- den faft unuberfteiglige Hindernijfe entgegen, es fey nun J 3309 daß man aus dem Nil mit dem nöthigen Waffer ihm verforgte, oder aus dem rothen Meere, denn alsdann müßte man von einem Ende zum andern faſt waagerecht ‚durdgraben ; Dies würde eine ‚außerordentfihe Menge ausgeworfener Erde geben, Felfenmüßten ausgehauen und allenthalben, wo man dem Durdfidern durch lockeres Erdreich vorbeugen wollte, Mauern gejogen werden. Die allgemein erlangte Befanntfhaft mit dem Cli— ma und der Temperatur Diefes Landes überheben mid bier noch hinzuzufügen, Daß das wenige Regen:Waffer, welches man mit vieler Mühe und Koſten auf der Waffer- ſcheide zuſammenbringen fönnte, doch Tange nicht Hinrei- ‘hend ſeyn wurde, um einen Canal dort zu unterhalten, wäre es aud nur während einiger Monate im Jahre, vorausgefezt, daß man ihn eben fo anlegte wie Die mei: fen unfrer Kanäle in Europa. Wenn aber der Regen auf dem Gipfel der Arabi: ſchen Bergfette nicht haufig genug iſt, um einen ſchiffba— ren Ganal zu unterhalten, fo ift er doch hinreichend, den See⸗Niederlaſſungen, die an der Kuͤſte am Ausgange des Thales angelegt werden könnten, gute Dienfte zu lei: ſten. ‘ Es würde wirklich fhon hinreichend feyn, Diefes Waf- fer in demerften Theile des legten engen Paſſes zu ſam meln, es dort Durch einen gemauerte Damm in einer paſſenden Höfe zu erhalten und durch Leitungen, Die von dieſem allgemeinen Behälter ausgingen, es nach den verfipiedenen Gegenden hin zu vertheilen, mo es nothia märe. Ich Habe oben gefagt, dag wir genöthiget waren nad Sue; zu gehen, ohne das Ufer längs der ganzen Breite am Ausgange Des Thals zu befuchen; da wir aber ’ doch dieſen wichtigen Theil unferer-Unterfuhung vollſtaͤn— Dig geben wollten, jo erhıelisn wir von dem Ser⸗Officier, der in Diefem Hasen tommandırte, zwey Tehrzeuge, auf deren einem er Die Gefälligfeit hatte uns ſelbſt zu be; gleiten. Nachdem wir den Anferplag, Der auf einer 1781 herausgefommenen englifhen Charte vom rothen Meere, angezeigt ift, aufgefunden hatten, ſegelten wir auf die mittägliche Spige der Bucht; wir folgten Anrange dem Zuße Des Berges der gegen Wefiin läuft, und bemerkten dort 4 Kalt: Defen, worinn man vor Alters Den Kalt zum - Bau der Stadt Eurz brannte, Nachher näherten wir uns dem lifer deö Meeres wo wir eine ſchwach gefalzene Wafferquelle wieder fanden, die uns ſchon angezeigt worden war. Sie ift mit ho— dem Schilfrohr umgeben, und bilder eine Art von Mo: saff, um den Serum wir viele Kameeh-Fußſtapfen fanden. Bon dieſem Duell aufwaͤrte gegen Norden iſt der Strand mit einer gildlihen Erde und mit ausgewitter— tem Salze bededt; er ift auch non fleinen Kıllen (Rin— nen) durchfurcht, in die das Seewaſſer bey der Fluth hineindringt, weßhalb man dann dort niyi hintommen tann. Wir haben ihn mit deſto grögerer Aufmerkſamkeit durchwandert, weil wir Die Ruinen von Clysma zu fin: den hoffien, unfre Nachforſchungen aber find ganz frucht⸗ los gewejen, und wir ſchifften ung wieder ein nad Su— e;, den Brunnen von el Touäreg gegenuber, ohne auf 1310 dieſer ganzen Seite der Kuͤſte irgend etwas erblidt zu haben, das alte Unfiedelungen verrathen hätte. Er I. Geologiſche Muthmaßungen uber Die Urfaden, en, und, Die wu: ffen, Die Aegypten begrangen, in ihren je bigen Zuflandverfegtpaben. — Rad dem wir die topoͤpraͤphiſche Beſchreibung des Ser: Thals gegeben und die Bortheile angezeigt haben, melde die Bereinigung zwiſchen dem rothen Meere und dem Innern von Yegypten gewähren könnte, wenn einſt die Regierung Diefes Landes es unternähme dem Inbi> ſchen Handel einender alten Wege wieder zu eröffnen, Die er fonft genommen hat; fo bfeibt mir nod übrig einige ‚Befrahtungen vorzulegen, über zwey befondereThatfaden, welche die Unterfuhung, von ber wir eben Rechenſchaft gegeben, une zu beobachten Gelegenheit gab. Die erſte Beobachtung betrifft die Haufen von Ör roͤle, die man an den beiden Ausgängen des Irr-Thals ‚an der Mil Ceite und an der bes rothen Meere findet. ; ‚ Die zweite Beobachtung har die gegen bie Waſſer, ſcheide dieſes Thals zufammengehäuften See⸗Muſcheln, und Das Salzige des Bodens ancinigen der Erhöhungen, welche dafjelbe begrenzen, zum Gegenitande.- Nicht allein an den beiden Yuögängen dieſes Thales haben wir Hügel von Geroͤlle bemerkt, alle Yusgänge der Söludten ; die in das Nilbecken hinabgehen quer gegen Die beiden Bergfetten, melde es gegen Morgen und udend einſchließen, find durch ähnliche Haufen ausgeteichnet Wenn man etwas uͤber die Graͤnze der Wuͤſte hinaus vordringt, rechts und links diefes Beckens, fo ſieht man den Bodenmit Grand oder größern und Hleinern Geſchie- ben bebedt, deren abgerundete Eden deutlid anzeigen, daß dieſe Dinge vom Waſſer sergefihrt worden find, Wir Haben davon betraͤchtliche Haufen im Norden und Dften der Stadt Denk in Dberägnpten gefehen am Cingange des Thald, weldes zum Havın vun Qogeyr töhrt, und feinen Ausgang gegen die Kuͤſte des rotben Meeres hat; am Fuße des Arabien Gebirge nahe ben dem Drre Gebel Selsech, und am Ausgange eines Thale im Nordoft ber Stadt Syene., Auf der andern Geite des Fluſſee und am Zuße des Inbiihen Gebirges, bemerften wir deren, zwiſchen Edfou und Esneh; im innern Raume menig erhabener Hügel, die eine Art Bucht bilden, mo man Natron fammeil- Man findet deren auch am Ausgange der Schlucht, wel: be zu den Gräbern der Könige führt und an dem gan? zen Naum der Würfe gegen Weſten der Sand : Dunen, melde den Canal Gofeph begrenzen. Die Ebene von Sag- garah, wo die Pyramiden gebaut find, if davon bebedt. Endlih wenn man durd die Schlucht elLahoun inda® Fayoum fommt und durch diefe Agpptifehe Provinz reiſtt, fo trifft man, am Ausgange aller Schluchten, die aus dem Innern der Wüſte, die Diefe Provinz umgibt, daran ) Diefe Beobahtungen wurden im Prairial, Jahr 7 gemacht während unſres Aufenihalts in Qogeyr und Qene, und den 24 Meflidor und 2 und 10 Ther midor deffelben Jahres, indem mir den Nil Hinauf und hinab reiften. 1311 fiogen, Buͤhel son Geroͤlle. So iſt es in dem ganzen Rand, das am Fuße des arabiſchen Gebirges liegt, am muternaͤchtlichen Ende, wo die Erdenge von Sug an: fängt, zwiſchen dem Nil, dem mittellandiſchen Meere, und ——— dem rothen Meere?). — Alle Gegenden Aegyptens, die wir am Eingange der Wuͤſte beſucht haben, ſchiegen uns immer durch dieſelben Haufen Geſchiebe merkwuͤrdig, "und- wir koͤnnen voraus⸗ fagen, daß alle neueren Beobachtungen, die man darüber wird fammeln koͤnnen, Diefelbe Thatſache beftätigen werden. Dieſe Geroͤlle ſind von verſchiedener Art; und die Felſen, wovon fie Stuͤcke find, find nicht immer in der Nähe der Stellen, wo diefe herumliegen , überdem zeigt ihre ſphaͤroidaliſche Geſtolt unbezweifelt, daß fie durd Waſſer Ströme mit bedeutender Schnelligkeit fortgetrieben soorden find, Wenn Waſſerſtroͤme, welche entweder von gefchmofge: nem Schnee oder von häufigem Negen entftehen, über die Oberfläche ſchroffer Berge megrolfen, fo werden Die Stüd: chen von diefen Bergen in die Ebene hinabgeführt, und bilden dort aufgeſchwemmte ©telfen, die durch das An— wachſen diefer Sröme ſich leiht erflären laſſen. Aber dieſelben Urſachen fonnen nigt zur Erflärung ber Bil: dung jener Meinen Bühel von Gerolfen dienen, melde man längs dem Thale von Aegypten bemerkt. Wenn aus wirklich in äußerft feltenen Fällen, etwas Regen auf den Gipfeln der Berge fallt, Die es begrenzen, fo vers laͤuft Diefer Regen fih hin und loorthin ohne faum in dem Boden ein Spur von Strömung nachzulaſſen; diefe Strömungen gehen felten Dis zum Nilthal, und wenn fie aud dahin gelangen, wurden fie dod nie Die Höhe mehrerer Meter erreigen, als fo hoch bisweilen die Kieſelbühel Feigen, wovon wir reden; hieraus folgt ar: Kid, daß dieſe Haufen ihren Urfprung Stroͤmungen ver- danken, welde ben einem andern Zuſtande biefer Gegend Statt gefunden Haben, als Der gegenwärtige ift, ä Es hätten affo, zu jener Zeit, reifende Stromungen vom Gipfel der arabiſchen Bergfette herabgefommen feyn müfen, oͤſtlich gegen das rothe Meer, noͤrdlich an der Srhoͤhung, die Dur ihre Verlängerung die Erdenge von Susz bildet, und weſtlich ins Nilthal, wahrend ähnliche Strömungen vom Lybifhen Gebirge am Tinfen Ufer Des Thals, und von den Höhen herabfommen,, welde das Fayoum in den niedern Theilen diefer Provinz umgeben. Urſachen, die uns unbefannt find, und über deren Daſeyn man nur Vermuthungen hahen kann, verurſach⸗ zen dieſe Strömungen; wenn aber Die Vorausſetzung, welche die einfachſte iſt, zugleich auch die wahrſcheinlichſte wird, ſo duͤrfen wir uns vielleicht bey derſelben aufhalten — Strömungen zu erklaͤren. i Durch die Wirkung irgend eines großen aſtronomi⸗ {hen Phänomens werden bie Meere, welde einen Theil As Sn Ten ») Thatfahen, beobachtet ben/ao und 24 Thermidor Jahrs 7, den 10, 14, 15, uf. Vendemiaire, den 26 Frimaire, den 20 Floreal, den 18, 21 und 29 Prairial, den 29 Ventole, Jahr 8, und Den 12 und 13 Pluviole, Jahr 9 1312 der Erdfugel bedeckten, großen Dfeillationen unterworfen geweſen feyn, vermoͤge welder einige Theile unfres Eon: tinents abmwechfelnd unter Waffer gefegt und wiederum trocken geftellt worden find‘). Diefe ungeheuren Meeres; ) Man weiß aus den Gefegen der allgemeinen Anz ziehung, daß, wenn ein Planetförper von hinlaͤngli— her Maffe fih unferer Erde näherte, fo mürde er auf Diefelde eine deſto merklihere Wirkung ausüben als = feine Maffe beträgtliher und feine Entfernung Hei- ner wäre: Alfo, Die Kometen, welde ſich nad) jeder Rihtung im Raume bewegen, find Korper, die fi unſrer Erdkugel fehr nähern können; es, fönnte alfe feyn, daß einer davon wunderbare Bewegungen im der Maffe des MWaffers verurſachte, womit die Erde bedeckt iſt; es muͤſte alſo ein außerordentlicher Zu— fall eintreten, wenn ſich zwey fo Heine Korper im Ver— haltniß der Umermeglichkeit des Raums, in weldena fie fih bewegen, begegnen follten, „Indeſſen ſagt der berühmte Berfaffer der Mecanique celefte. Die geringe Wahrſcheinlichkeit eines ſolchen Begegnens, kann doch wenn ſie ſich mehrere Jahrhunderte durch anhaͤuft, ſehr groß werden. Es iſt ſchwer ſich die Wirkung dieſes Stoßes auf die Erde vorzuſtellen Die Achſe und die Bewegung der Unſchwingung ver— ändert, die Meere ıhre alte Rage verlaffend um ſich gegen den neuen Aequator zu flürzen, eine große - Menge Menfhen und Thiere erfauft in dieſer allge- meinen Ueberſchwemmung, oder vernichtet Durd den heftigen Stoß, den der Erdball erhielte, ganze Ge— ſchlechter zerftort, ale Denfmähler menſchlichen Runft- fleißes zertruͤmmert; dieß find Die Ungluͤcksfaͤlle die ‘ ein Planet hätte verurfaden müffen. Man fieht da, warum das Weltmeer hohe Berge bededt hat, auf * welchen es unleugbare Beweiſe feines Aufenthalts zuruͤckgelaſſen; man ſieht wie die Thiere und Pflan⸗— zen des Südens im noͤrdlichen Kliema haben eri- ffiren fonnen, wo man ihre Gerippe und ihre Ab- druͤcke findet ; endlich erklärt man fo Die Neuheit der moralifhen Welt, deren Denfmähler nicht weit uber 3000 Sahre hinauf fleigen. Die Menfdengattung, auf eine fehr Meine Anzahl Individuen zu dem be- ' dauernsmwürdigfien Zuſtande zuruͤckgebracht, lange Zeit hindurch nur für ihre Erhaltung beforgt, mufle gänzlich das Andenfen an Fünfte und Wiffenfchaften verlieren, und da die fortſchreitende Bildung fie aufs neue das Beduͤrfniß berfelben fühlen ließ, muftealles von vorne wieder angefangen werden, glei) als ob ° Menſchen aufs neue auf Die Welt gefegt worden was Expolition du Sylteme du Monde p. 208). sen.“ Menn, um die Wirfung eines Kometen auf das Waſſer unferer Erdkugel glaublih zu maden, mar nur die Dauer der Jahrhunderte ins Unendliche hin— “us ausdehnen muß, ift ed Da nicht erlaubt voraus: jufegen, Daß Diefe Raiajirophe {don in Dem unbe— grenzten Laufe vergangener Jahrhunderte ſtatt gehabt bat. Whilton (a new theory of the earth, Lon- don 1725), Boulanger Antiquité devöilee par des mfages etc.) umd einige andere fhreiben Die allge ‚1515 Meereszeiten alfo werden ſich zur Zeit der Fluth über bie Berge die das Nilthal begrenzen erheben, und bey der Eb⸗ — — — meine Ueberſchwemmung der Annaͤherung eines Ko— meten zu; einige alte Traditionen ſcheinen uns ihre Meinung zu beſtaͤtigen, und bey den Aegyptern, Das heißt, bey den äfteften befannten Volfern , find diefe Traditionen aufbewahrt worden. Plinius erzähft Hift. nat. lib. I. cap. 5.), Daß ein König mit Namen Typhon einem Kometen ber zu feiner Zeit erfhien und für die Voͤlker Aegyptens und Nethiopiend ald Unheilbring end angefchen ward, feinen Nahmen gab. ; Auf einer andern Seite findet fih der Nahme Ty- phon, der fonft einem Kometen, gegeben worden war, in den orientalifhen Spraden, um die Suͤndfluth zu bezeichnen, arabiſch toufan. Alfo ward diefes Ereigniß, das ältefie wovon das Andenken fid unter den Menſchen erhalten hat, in den älteften Sprachen durch eine Benennung be: zeichnet, welche ebenmäßig einem aſtronomiſchen Phaͤ—⸗ nomen bengelegt ward; woraus man fliehen fann, daß die Erſcheinung eines Kometen und Die Leber: ſchwemmung, wovon die Rede ift, nichts als zwey gfeizeitige Umſtaͤnde einer. und derſelben Katafiro- phe find. Wir muͤſſen wirffich bemerfen, daß wenn Typhon die Sundfluth iff, man unter der Regierungszeit des Typhon nichts anders verftehen fann, als Die Zeit während welcher Die Suͤndfluth die Erde uͤberſchwemm⸗ te, eine Zeit während melder man den Kometen be: obachten Muffe, der dieſelbe verurfachte, und deſſen Erſcheinung nit allein für die Volfer von Aegypten und Xethiopien, fondern für alle Völker eine unglüd: liche Vorbedeutung ihrer faſt ganzlihen Vernidtung war. Wenn in der Stelle des Plinius’ nur von Aegypten und Xethiopien Die Rede ift, fo geſchah dieß weil Diefe beyden Länder Die einzigen waren, deren Traditionen zu ihm gelangten. Plutarch erzählt aud CTraite d’Ifis et d'O- Firis), daß Das Meer unter dem Namen Typhon, für die Priefter Aegyptens ein folder Gegenftand des Abſcheues war, daß fie fogar den Gebraud des Sal; je8, Dad man darausgemwann, verwarfen, und dieje nigen verabſcheuten, welche Geereifen unternahmen. Es it hinreichend, glaube ih, zur Erflarung diefes Aberglaubens zu feiner Quelle hinaufzuſteigen, und in bieZeiten fih zu verfegen, wo die Trümmer des menſchlichen Geſchlechtes nah der fhredfichen Ueberfhmwemmung, ber fie eben entgangen mwaren, fh wieder zu vereinigen anfingen, Yugenzeugen Die: fer Cataſtrophe, blieben fie noch voll Schauder bey dem Anblicke des Meeres, felbft nachdem es fon in feine jegigen Grenzen eingefeloffen war. Immer fürdtend, Daß es ungeachter feiner ruhigen Flaͤche doch fich erheben wurde, um fie aufs neue zu ver: ſchlingen, bezeiäneten fie daſſelbe nod ferner durch die Nahmen, welche es während feiner zerſtoͤrenden Bewegungen gehabt hatte. Es war endlich ganz nas STE 1818. Heft ð "31% be diefe Berge wieder bloß gelaffen Haben, indem ſich das Waſſer von Mittag gegen Rorden durch das Thal von Aegypten, und von Norden gegen Mittag Durch den ara- biſchen Meerbufen verlaufen hat. Die abwechſelnden Strömungen, durch dieſe Meereszeiten in den Quer: Schluchten der Bergfetten erzeugt, werden Stüdfe davon abgeriffen und bis zu ihrem Ausfluffe Hingeführt haben, 100 die beträdtligern Strömungen im Innern des Nil- Thals und längs den Küffen des rothen Meeres, dieſe zu Haufen zufammengebradt haben. Berühmte Geologen haben die faft allgemeine Ueber: ſchwemmung, die unfer Erdball in einem gewiffen Zeitz puncte erfitten zu haben fheint, außerordentliden Mee- reszeiten zugefchrieben 1), und diefe Erflärung einer Ka— tafrophe, wovon man faft überall unmiderlegbare Be; — — — türlich, daß es unter dieſenNahmen perſoniſicirt, und fuͤr den Zerſtoͤrer der vorigen Geſchlechter gehalten, von der gegenwärtigen Generation mit Verwuͤn— ſchungen belegt blieb. Der Bf. der Antiquité de- voilee , der fein Studium befonders auf die Gere- monien des Cultus und die Gebräuche der Volfer ge: richtet hatte, nimmt die Meinungen des Whifton, über die Urfaden der Gündfluth, an, meniger durd die phofifhen Beweife, Die man darinn fin- det, überzeugt, ald wegen des allgemeinen Schre— end, den immer die Erfheinung der Kometen bey allen Nationen der Welt trog der Verfehiedenheit der Elimate, der Bitten, oder der Religionen erregt. Wo: ber käme auch wirklich dieſes allgemeine Vorurtheil anders, als von derTradition einer allgemeinen Um— . wälzung durd die Erſcheinung eines aͤhnlichen Ge— firns verurſacht! Iſt es nicht au Diefe Tradition, welde die Menſchen vermodte, ihr Gefhif am Him⸗ mel zu entdecken zu ſuchen, weil das Gefgid ihrer Vorfahren vormals von einem himmliſchen Phaͤ— nomen abhing ? SH will diefe Worte mit der Bemerkung ſchlie— ken, daß wenn der Nahme Typhon, wodurd man im Altertfum einen gewiffen Kometen bezeichnete, Suͤndfluth und Meeres: Gewaffer, nahher in einem weitern Sinne angewandt worden iſt, um Erbbe: ben, große Drfane, und überhaupt die verfchiedenen Ereigniffe zu bezeichnen, welde Die phyfifhe Drdnung auf mehr oder weniger fhadfihe Weife fiorten (Ab— handl. uber Iſis und. Oſiris); weil die Menfchen von Natur geneigt waren aus der eigenen Benen: nung des älteften Phaͤnomens, deffen Andenfen man bewahrt hatte und deſſen Wirkungen die fehredlichften geweſen waren, einen allgemeinen YAusdrud zu ma: Gen ben fie allen Kichterfheinungen gaben, welde ähnliches Ungluͤck befürdten ließen. [Damit man jehe, wie e8 auch den Franzoſen möglich iff in der Unterhaltung langweilig zu wer: den, haben wir Diefes abdruden Taffen.] ı) Memoire sur la constitution physique de T’E- gypte par Deodat Dolomien, Journal de Phy- sig. 1795 83 Dr 2 7 weile finder, If um deffo annehmlarer, da fie zur Srklaͤ— zung einer größeren Anzahl Thatſachen dienen Fann. Uns ſcheint die Bildung der Erdenge von Sucz eine diefer merfwürdigften Thatſachen zu feyn : während das Wafler des mittelländifhen Meeres, aus dem atlanz diſchen Ocean fommend, gegen Dflen bis arden Fuß des Libanon vardrang, wandte das aus dem indifhen Dres an in denarabifhen Meerbufen dringende, ſich von Eid: DfE nad Nord : Wet auf die Küften von Natolien. Die- fe Strömungen waren, zur Zeit der Fluth, ziemlid reift fend, und führten Die Truͤmmer von den Kuͤſten, die fie beſpuͤlten, mit ſich; aber nahdem dieſes Reifen zum Theil bey ihrem Zufammentreffen anfgehoben worden, jo ſtellte fih unter ihnen eine Art Gleichgewicht her; und Die Stoffe, welde oben auf floffen, ſenkten ſich nieder aber die ganze Flache, melde jest Die Erdenge von Suez einnimmt, Man weiß mwirffih, daß diefe Erdenge ein großes aufgeſchwemmtes Stud Land ift. Ihre Lage und Ausdehnung ward affo dur Die Gewalt und Richtung Diefer beiden Strömungen beflimmt, deren Veränderung Diefer Erdenge eine ganz andere Lage und ganz verſchie— dene Geſtalt gegeben hätte. Diefe großen Oſcillationen der Meere geben nod eine Ers Härung der zweiten Thatſache, melde wir bei unſeren Ulnterfuchungen Des Irrthals beobachtet Haben. Wir mei- nen hier die Muſchel-Baͤnke, die fih gegen die Waſſer— Scheide Diefes Thals finden und den Salzboden des Hoch— Landes, welches es begranzet. Die Gemwäffer, welches aus dem rothen Meere und dem Nil-Thale in Die Schluchten des arabifhen Gebür: ars vordrangen, begegneten ſich auf einigen Puncten die— fer Schluchten, und befonders gegen den obern Theil Des Irrthals; Die beiden entgengefezten Strömungen hiel— en fih Das Gleichgewicht und die Stockung ihrer Waj- fer auf der ganzen Flaͤche, wo fie fih das Gleichgewicht Bielten, bifdete eine Bank aus den Stoffen zuſammenge⸗ Test, melde fie mit fih führten; und da bas Waſſer, welches bey der Fluth dieſe Bank bedeckte, felten fehrin Sewegung geriet, bildeten. ſich dort Muſchel-Familien, Deren Schaalen man faffunverfehrt auf den höchften Flaͤ— hen des Thals Finder. Die faſt Horizontale Oberfläge zeigt wirklich den Ruheſtand, modurd die Baͤnle entflan: Den , während diejenigen Theile Diefes Thale, die von Diefer Bergfläche auf einer Geite gegen den Nil, auf der andern: gegen das rothe Meer hinabgehen, mit mehr oder weniger tiefen Wafferriffen, durchfurcht find, deren Fall durch Gerölle, durch Grand, durch Trummer in größter Verworrenheit aufgehäufter Conchylien bezeichnet iſt; eim untrügliches Zeichen des Reißens des Waſſers, weldes fie herführte und periodifch und im umgefehrten Verhält: niffe bey der Fluth und Ebbe floß. Die Ausdehnung diefer außerordentlihen: Meereszeiten germinderte fih nad und nad, bis Die jegige Drdnung hergeſtellt war. Theile unfrer Gontinente, welche in Zwi⸗ ſchenraͤumen unter Waſſer geſetzt worden waren, wurden endlich trocken, und dieſe mehr oder weniger von ſalzi— gem Waſſer durchfeuchtete Erdſtriche, waren nach der Ber- dunfinng dieſes Waſſers, mit einer gewiſſen Menge Salz aesmifht, eben To wie alle die Erdſtriche, welche jezt, am LI? ED 7 unfern Kuͤſten, den periodiſchen Ueberſchwemmungen ber Ebbe und Fluth ausgeſezt find. Dieſer Zuſtand der Dinge waͤre fortdauernd geweſen, und man wuͤrde das Meer-Salz auf der Oberflaͤche un— ſeres Erdballs noch an allen den Stellen ſinden, die die Spur dieſer alten Ueberſchwemmung an ſich tragen, wenn der Regen es nicht in einem deſto kürzern Zeitraum auf— geloͤſt hatte, je nachdem er häufig gefallen: Wenn aber aus einer befondern Urfache, das Regenwaſſſer den Soden den das Meer fonft bedeckte, nicht befoult-hätte, fo wuͤrde er feine urſpruͤngliches Salz behalten und cine Art Aus- nahme von der übrigen Erde bilden, Bilden Die Wil: ften, zwifchen. welchen Aegypten gelegen ift, dieſe Ausnah— me? Der Regen ift dort, wie man weiß; fehr felten, und See-Salz findet ſich dort uͤberall, bald Fryftakifirt unter dem Cande, bald auf der Dberflähe audgemittert, Es finder fih, wie wir gefagt haben, im Jrrthal im Heiz ‚nen zufammengedrüudten Lagen auf Gypsbetten: man hatte ed im Monat Pluviöfe im Sahr 7 im Thale der Natrum-Seen bemerkt, 32. Meilen cNilles) weſtlich des Nils, zwiſchen der Provinz; Fayoum und dem mittfandis fhen Meere1); ich habe es ſuͤdweſtlich von Esne gefunz . den in dem Thale, wo man das Natron ausgrabt, und von dem wir oben gefagt haben 2). Der ganze Theil der Wuͤſte wefilih am Canal Joſeph über die Dünen, welde es begraͤnzen hinaus, ift mit Salz-Kryſtallen bededt D5 Die Ufer des Sees Keroun in Der Provinz; Fayoum find ebenfalls Davor bededt. Man gewinnt es durd Abdun— fung nicht alfein im Waffer dieſes Sees, fondern audin mehreren Quellen derſelben Provinza). Der Boden der Ebene von Saqgarah iſt vol Salzbeſchlag 5). — Die Wuͤſte der bittern Seen endlich, zwiſchen dem rothen und dem Mittel: Meere, zeigt eine faſt ununter⸗ brodene Lage von Salz-Kryſtallen 6. Nicht alfein in Aegypten findet fih See-Salz auf der Dberflähe des Bodens, Die alten Seſchichtsſchreiber und die neuern Reifenden erwähnen mehr ober meniger " betraͤchtlicher Maffen hiervon, welche man an verfchiedenen Stellen der Wüfe der Barbarey, vom Nilbis zur Abend» Kuͤſte von Africa findet, ’ „Es gibt, fagt Herodot, zwiſchen Yegypten und ben - 4) Memoire [ur la vallee des lacs deNatron et cel- le du Fleuve fans eaun par M. le General An- areolly—E. M. Tom. I. pag. 179 et ſuiv. 2) Zhatfachen, beobachtet den Thermid, Zahr 7- 5) Beobachtungen, angefiellt den .ıa Vendemiaire Jahr 8. { a) Beobachtungen vom 11, 2ılund 26. Prairial. Sahr 8. Mem, fur le lac de Moexis par M, Jomard A. M, Tom. I, pag. 83. ; 5) Beobachtung des 26 Frimaire. Jahr 8. 6) Memoire fur le canal des deux Mers, par M. le Pere. Ingenieur en chef des ponts et des ehauffees. E. M. Tom. J. pag, 05. — Memoires fur les amciennes limites de la Mer Rouge par M. de Bois Ayme. ibid. pag. 167. r EEE “ Säulen des Herkules, quer durch Lybien, fandige Er: hoͤhungen laͤngs welcher man von zehn zu zehn Tagerei⸗ fen, große Strecken Salz findet, dieß iſt im Lande der Ammonier und in dem Ganton genannt Augiles, wohin Die Nafomonier im Herbffe zur Dattel: Aerndte gehen) daß ſich in dieſem Theile von Africa Seeſalz fand, war bey den Alten eine Aufgabe, welde die berühmteften Geo— graphen beſchaͤftigte. „Wie iſt es moͤglich, fagte Erato- fihenes, daß 2 und 3000 Stadien vom Ufer des Meeres, 4 man an viclen Orten Cümpfe von. See:Bafler und eine Menge Conchylien theils Auftern theils Mufcheln finder! - Zum Benfpiel beim Tempel des Jupiter Ammon, und - auf der ganzen Straße, 5000 Stadien lang, die zu Die " fem. Tempel. führt, findet man noch jest Haufen Auſter— Schaalen und Salz. 2) Dieſe Bemeife, und viele anders, die man in alten Autoreu finden fönnte, wurden durch Plinius Zeugniß i befätigt 3), und find ed feitdem von neuen. Reifenden, die ins Snnere von Africa gedrungen fi find. Der Doctor Shaw redetvon gefalzenen Seen noch bei ‚ber altem Stadt Carthago. Da es dort nur fehr felten regnet, fo verdunfter das Waffer Diefer Seen im Sommer, und der Boden bleibt darauf mit einer. Salz Rinde be: deckt a). ü Bromne, der in Diefer lezten Zeit in Africa reifte, ‚ bemerfte auf der Straße von Wlerandrien nad der Am— moniſchen Daſe, jezt Syouäh, diefelben falzigen Ebenen, von denen Eratofthenes 5) redete, und fand verſteinerte ‚eh: Bloͤcke im Königreig Darfour, wo er .. Zeit Ba fih aufhielt O. Endlich erzählt noch neuerlicher, — wenn Biber Meg, Den er von Aegnpten nad Fezzan nadım, beſchreibt, daß er zehn Tagereiſen von Kairo eine zwei⸗ tej Anhöhe durhmanderre, Die aus ſalziger Maſſe J wor N), und daß bey jeiner Anz Zunft zu Syouah, wo 88 Quellen von füßem- und fat: zigem Waffer gibt, er norömeftlih die Erde von einer Salzlage bededt fah-, und gegen Dften- deſſelben Ortes wen Hügelden. Conchylien fand 3). Der Major Rennell fagt, in feinen Sem tune uber die Reife des Mungo Park, daß man im Nor den vom Gambier eine große Gtrede ſalziges Erdreich nde an den Grenzen der großen: Wüjfle von Saba: 7 — — 9 19-Herod. Lib.‘Iy: 2) Strabo, |Tom. I. pag. 123 etc. der framsftfäen Ueberſ. der MM: Goffellin, la Porte du Theil und * Goray. " 3) Hit. nat, Lib, XXXL cap. 7. m) Reife.deö Dr. Shaw in Africa 1 Thl. pag.-501.: 5) Reife in Dber und. Unserägppten von W. G. Brow- me Tom.-I, pag. 25 6) Ibid, Tom. H. Pag. 34. 7) Reife von Fr. Hornemann, im mitternaͤchtl, Africa Tom. .I. pag. 25. 3) Ibid. pag. 30 und 55, ra od⸗ Diefer gelehrte Geograph zieht, indem er die ein: ſtimmigen Berichie aller neuen Reifenden über das Da: fern des Salzes auf der Oberfläche einiger fandiger Ebe— nen von Africa, mit den Erzählungen: ded Herodotö uber Diefelden Thatſachen, zufammenftelft, daraus den einleud- tenden Beweis der geographiſchen Kenntniſſe dieſes alten Geſchichtſchreibers 10). Nicht bloß in Afrifa Hat man denen eben erzählten aͤhnliche Beobachtungen gefammelt, Man wußte ſchon feit Langer Zeit, daß das Erdreih an dem todten Meer mit Ersftallifirtem Salz bedeckt ift, bis auf einige Stunden vorm diefem Meere 11), Man weiß ebenfalls, Daß, wenn man mehr nah Norz den. hinauf geht, alle fandigen Ebenen , melde das ca⸗ ſpiſche Meer zwifchen der Wolga und Gaik begränzen, mir Salz Ausfhlägen —8 und von falzigen Seen und Baͤchen durchſchnitten find; Daraus hat der Profeſſor Pal: las geſchloſſen, daß Diefe ee Ebene vormals vor Meer Waſſer uͤberſchwemmt geweſen 1). Seine Beſchrei— bung davon zeigt eine merkwuͤrdige Aehnlichkeit zwiſchen den. Aſiatiſchen Steppen und denen Wüſien, welche die Reiſenden Bro wneund® Hornemann in Afrika durch— wandert haben. Muß man hier nicht natuͤrlich glauben, daß eine einzige und dieſelbe Urfache Landftrichen, die durch fo große Zwifhenräume getrennt find, dieſelbe phyſiſche Befchaffendeit und. dafelbe äußere Anſehen gegebeit habe, Man begreift, Daß die Meere, indem fie unfere Eon: finente verließen um ihre jegigen Beden einzunehmen, fortwährend Die großen Aushoͤhlungen, melde auf ver ſchiedenen Puncten diefer Gontinente zerffreut waren, aus? gefühlt, und aus dieſen Aushöhlungen eben fo viel Salz⸗ Seen gemadt haben werden. An den Stellen, wo zwi: ſchen diefen Eeen und dem Meere fi eine Qerbindung eröffner haben wird, und wo diefe Seen voa Regen fon: nen ausgewafhen worden feyn, wird das Salzwaſſer, womit fie urſpruͤnglich angefuͤllt waren, nad und nad ſich verlaufen haben, und nad; Verlauf mehreren Jahr; Hunderte durch füßes Waffen erfegt worden ſeyn; denn, wenn der Regen felten: iſt, ſo kann das Salz, welches in dem: Erdffriche, den er befpüft, enthalten ift, nur nad) ei: ner langen Neihe von Sahrhunderten gänzlich aufgeloͤſt werden. Dieß iſt Die Urſache, warum es in den König: reihen Tunis und Algier mehrere Cal; Bad? giebt 2; eine Sonderbarfeit welche Minius ſchon angeführt: hatte, indem. er von einigen Fluͤſſen des Caſpiſchen Meeres 3) — — — 9 Reife des Mungopark Tom. IT. p, 304. 10) A geographical Sylteme, of Herodotus.- 11) Reife von Alep nad Serufalem „ von Dr.. Henry Maundrell pag. 150. 1) Paltos Reifen, Tom. paeg. 187, 198215. 2) Reife des Dr. Shaw nad Africa. Tom. J. p. 296 5% Plin. Hilt, nat. Lib, XXXL cap. 7, 678, Tom. V, p. 04, 1319 rebet, welche nachher von Profeffor Pallas wieder entdedt worden find 9. : Das ſchwarze Meer Tiefert ein auffallendes Benfpiel son einem ungeheuren See, deſſen urſpruͤnglich falziges Waͤſſer mehr und mehr füß wird, nad) der Beobachtung, welche die Alten ſchon daruͤber gemacht hatten 5). Wirklich da die Menge Waſſers, welches es aus der Donau, dem Dniper und aus den Flüffen KleinAſiens erhaͤlt, weit be: traͤchtlicher ift als das Volum, weldes demfelben dur tägliche Verdunſtung entzogen wird, fo hat ſich von Die: fem Meere in das Marmora und Mittelmeer ein unun: terbrochener Strom gebifdet, deffen Waffer grade eben fo ſalzig ift ald das Des ſchwarzen Meeres, wahrend es durd) das fühe Waffer der Fluͤſſe, welche fih hinein ergießen, wieder erfegt wird; fo daß, wenn man den Berfuft durch Berdunftung uber die ganze Dbecfläde dieſes Meeres, das Volum feiner Zuflüfe, und die Faffung feines Bes dens wüßte, man durd Berehnung das Gefeg der Abnahme feines al; : Grades befiimmen fönnte , und von feinem jegigen ZJuftande entweder die Epoche, in wel⸗ Her feine Verbindung mit dem Mittelmeer angefangen, oder die Epoche, in welcher es dahin gelangt feyn wird, nur einen beftimmten Salzungszuſtand zu zeigen, ab: iehen. — das Waſſer eines Binnen-Meeres ſich mehr und mehr durch die Zufluͤſſe, die es erhaͤlt, zu verſuͤßen firebt, fo begreift man doch, wenn man nur etwas über die Frage nachdenkt, über die wir eben die Meinung vor: gebracht Haben, daß das Waſſer dieſes Meeres niemals Zltommen ſuͤß werden wird; dieſes kann nur merklich ftatt finden in dem Falle, wo es gemwiffermaßen durch ei nen Strom im Verhäftniß mit Der Faffung feines Be: end getränft wird; fo ift der tiberifche See, durd mel: hen der Zordan fliegt, jegt von füßem Waſſer gebildet, während das todte Meer, welches dieſen Fluß aufnimmt, und feldft feinen Abflug in einen größeren Behälter Hat, weit mehr gefalgen ift als das Mittelmeer 1), und wird es immer nod) mehr werden, menn, nad) der Beobach⸗ tung des Dr. Sham 2) Das Waffer - Volumen, welches denfelben ernährt, geringer iftals das Volum, weldes er durch die Verdunſtung verliert. Wenn man die Ridtig: feit diefer Bemerfung annimmt, fo ift es Har, daß die Oberfläche des todten Meeres fortwährend abnehmen muß, eben fo wie Prof. Pallas die Verminderung der Ober⸗ flaͤche des Caſpiſchen Meeres bemerkt hatz bis ſich eine genaue Compenſation zwiſchen dem Volum des verdun— ſteten Waſſers dieſer Meere und dem Volum der Zuflüf: fe, die fi darein ergießen, feftgefegt hat, und nur dann erft wird ihr Maaf feftfichend geworden fenn. Wenn aber plöglich das Waſſer des Jordans und der Zuflüffe des todten Meeris, oder das Waſſer der Wolga’ und der andern Fluͤſſe, welche das cafpifhe Meer aufnimmt, die: — — — 4). Pallas Reifen Tom. V. 5) Strabo Tom, I. p. 117. 1) Reife von Alep nad Serufalem, vom Dr. Henry Maundrell. p. 141. 0). Shaw’s Reife nad Africa, Tom. IN po Ed fe beiben Meere zu verforgen aufhoͤrten, fo ift es Far, daß das Volum ihres Waffers mehr und mehr abnehmen und es mehr und mehr falzig werden würde. Endlid, wenn fie ganz verdunſtet wären, würde man auf dem Grunde der Becken, die fie ausfüllten, nichts ald Maffen cryſtal⸗ liſirten Salzes finden, fo wie man jest in den afrifanis fon Wuͤſten ſalzige Hochlander und Steinfalz: Lager auf den Stellen alter Seen findet, als Leberbfeibfel des Meer: waffers, welches Die Aushoͤhlungen auf der Oberfläde un: feres Erdballs, waͤhrend der legten Ueberſchwemmung die unfere Erde erlitten, ausgefüllt hatte. 6 Was wir eben vom todten und vom cafpifchen Mer re gefagt haben, läßt fih natürlih auf den See Koroun in der Provinz Fayoum anwenden. Der Boden feines Beckens würde jegt mit einer falzigen Maffe bededt feyn, wenn Diefer See nicht jedes Jahr einen Theil Nilwalfer erhiefte, welches durd) den Kanal Joſeph in Diefe Pro— vinz geleitet, das Salz immer aufgelöst erhält. Aber der Salzungsgrad Des Waffers diefes Sees ift fehr be: traͤchtlich, und ift es noch deſto mehr geworden, als der Kaum, welchen er einnimmt, weniger ausgedehnt ift ala er es fonff war, wenn man fih auf Das Zeugniß der al; ten Geſchichtſchreiber bezieht 3. i Wenn man die Salzung der Wuͤſten betrachtet, wel: he Aegypten begrenzen, und Die Loderkeit des aufger ſchwemmten Bodens, in welchem das Nilbette gegraben iſt, begreift man daß beym Wachſen dieſes Flußes ein unterivdifher Zug ſuͤßen Waſſers ſich gegen dieſe Wuͤ— ſten neigt, und indem er durch den Sand, welcher einen gewiſſen Grad Cal; behalten Hat, dringt, loͤſst er einen Theil des Salzes auf, und läßt es Durch feine Ver— duͤnſtung im Boden der Höhlungen, die er am Ende der Wuͤſten ausgefüllt Hatte, kryſtalliſirt zurud, Diefe Erflärung paßt zu der von den Galzquelfen, welche die Natronfeen verfehen, fo wie Hr. General An- dréoſſy fie in feinem Aufſatz über diefe Seen 4) gegeben hat; und id; glaube daß fie ſich ebenmäßig auf die Galz- Teiche anwenden laͤßt welhe den Canal Joſeph am Fuße des lybiſchen Gebirges begrenzen, denn man hat bemerft, daß diefe Teihe demfelben periodifhen Anfhwellen unter: soorfen waren, als der Nil. : Was wir eben gefagt haben, führt naturlih aud zw der Erffärung, wie der größte Theil des tragbaren Lan— des von Aegypten, welher an die Wuffe grenzt, einen mehr oder weniger merffihen Grad von Salzung erlangt wenn er einige Zeit nit mehr vom Ueberſchwem— mungswaffer benegt oder durch kuͤnſtliche Begiefungen befeuchtet worden. Es ift hinreihend, um diefes Phaͤno— men zu erftären, fi zu erinnern, daß der unterirdifche Waſſerzug des Nilwaſſers, der gegen die Wuͤſte beym Anſchwellen diefes Fluſſes Hinauffteigt, beym Fallen deffelden wieder. zurüdgeht. Alfo, wenn Diefer Zug in 3) &ieh : Me&moire de Mr. Jomard [ur le lac Moe- ris. A. M. tom, I.' a) Memoire [ur les lacs de Natron par M.le Ge- neral Andreofly. E. M, Tom, I. pag. 292. ‘132 — ae rt — ‚ in, dem Sandboden, durch den vr. füfenfe, einige Lagen, Ei Salı, gefunden hat, und nachdem er einen Theil davon, aufglööt, auf feinem Schgenge zu dem Hufe dur, ein lockeres trockenes Erdreih geht, fo. wird er, nad den Gefegen des Auffteigens der Fluͤſſigkeiten in Haarröhren, bis zur Oberfläche des Bodens, hinaufftei- gen; man wird dort bald falzige Ausſchlaͤge bemerfen, und es werden nur Pflanzen von denen Gattungen wild dort wachfen, die am Ufer des Meeres vorfommen, nad) der gemachten Bemerfung des M. Delile und. derjenigen unferer Gollsgen, welche fih mit Botanik beſchaͤftigen. Wir Haben in diefer Abhandlung die Ueberſchwem— mung mehrerer Aegypten nahe liegender Bezirfe, großen Dfeillationen der Meere zugeſchrieben, allein, fo annehm— lich auch diefe Hypothefe une ſcheint, fo ift es hier paſ— fend eine andere von den aftın angenommene Meinung zu beurtheifen, welde vielleicht eine vorzuglige Erklärung derfelben Thatſache gewährt. MEER Es war die Meinung des Ctrabo, „dab vormals der Pontus Curinus an der Seite von Byzanz feinen Ausfluß Hatte, fondern daß, nachdem die Fluffe, welche fih in diefes Meer ergiegen, das Hinderniß uͤberwunden und den Durchgang geöffnet, ein Waffer in den Propon— tis gefallen, und von ba in den Hellefpont; daß eben fo das Mittelmeer von den Flüffen Angefüllt die Erdenge, welche die Meerenge der Herfules-Säulen fperrte, durch— brochen und durd diefen neuen Canal abfließend die Untiefen, welche es fonft bildete, troden gelaffen. % Vielleicht, fügt Strabo hinzu, war es eine Folge des Berlaufens der Gewärfer daß der Ammons- Tempel, der vormals nahe am Meere lag, jegt mitten ing Sand hin- ein gerüdt if,“ "") ’ Um diefe Meinung zu würdigen, der einige neuere Gelehrte beigetreten, find, wollen wir unterfuhen, was geſchehen würde wenn die Meerengen von Gibraltar und Gonftantinopel fih plögfih ſchloͤſſen, fo daß feine Verbindung mehr zwifhen dem ſchwarzen und Mittel: Meere ſtatt fände und zwiſchen diefem Tegtern und dem Atlantifhen Meere, und fehen ob die, Folgen diefes Zu: ſtandes der Sachen zu dem der jegt: da ift paſſen wurde, Erſtlich, wollen wir die Veränderung betrachten, welde die Waſſerhoͤhe des Mittelmeeres erleiden würde. Man weiß dab ein fortwährender Strom, von Welten nad Oſten gerichtet, dur die Meerenge von Gibraltar in dieſes Meer fällt "5 dieß ‚zeigt ‚deutlih, daß es durch Verdunſtung mehr Waffer verliert als ihm die Fluͤſſe, welche hineinfallen, erfegen, „Wenn alfo die Meerenge verſchloſſen wäre, wurde das Volum des Waſſers dieſes Meeres nad und nach ſich vermindern, und feine Waf- ferhöhe ſich ſenken. In diefer Vorausfegung alfo, wuͤr⸗ den die Kuͤſten von Afrika, weit entfernt uͤderſchwemmt zu ſeyn, eine weit groͤßere Ausdehnung gegen Norden haben. Eine entgegengeſetzte Wirkung wuͤrde an den Kuͤſten — —— —— ) Strabo. Tom 1. pag. 116. der Ueberſetzung von Gossellin ect. ) Strabo.. Tom L pag. 120. a", Geographie phyſique de la mer Noire par . M. Duveau de Lamalle fils, “ 1322 des ſchwarzen Meeres ſtatt finden. Denn die Fluffe, wet: He daffelbe aufnimmt, firomen mehr Waffer sin als vie Verdunflung ihm raubt, weil ein beffändiger Strom aus dem fhwarzen Meere in das Marmora durd die Meerenge der Dardanellen treibt, Diefe Mecrenge alfo als verichlofen angenommen, würde der Fall eintreten, daß das Beden des fehwarzen Meeres, indem es fih im: mer vergrößerte, mit dem des Sees Aral und des Ca: ſpiſchen Meeres fi verbinden wurde, bis endlich die Waſ— ſerhoͤhe diefes großen Sees hoch genug fliege, um die Erd- enge, welde Afien von Europa an der Stelle des Bog- phorus von Thracien trennen wurde, zu überffeigen oder zu durchbrechen; ein Kataftrophe, die wirklich ftatt gehabt zu haben feheint, und der man die Sundfluth des Deu— falions zufchreibt *%, weil diefe Art Durdbrud in Theſſa⸗ lien eine Ueberſchwemmung herbeifuͤhren mußte, deren Andenken aufbewahrt worden iſt. Alſo ſtuͤrzte ſich das Waſſer des Pontus-Euxinus und des Caſpiſchen Meeres in dad Mittelmeer, welches zu jener Zeit entweder vom At— fantifhen Meere getrennt, oder durch die Meerenge der Herkules » Säulen mit diefem Meere verbunden ſeyn konnte. Im erſten Falle, würde die Waſſerhoͤhe des Mittel: meeres, weit niedriger als die jegige Höhe, ſich fo weit gehoben haben, daß fie das niedre Land der Erdenge vor Suez hätte überfleigen koͤnnen, und dann iſt es Hlar, dag das Waſſer diefes Meeres und des Pontus-Euxinus ver- einigt fih durd den Golf von Arabien in den indiſchen Ocean wurde verlaufen haben, und da die Erdenge von Suez nur 10 oder 12 Meter **) über die Waſſerhoͤhe des Mit- telmeers, erhoben ift, fo folgt daß das Waſſer diefes Meers aud nur ungefähr 12 Meter hätte ffeigen fonnen. Im zweiten Fall, das heißt, vorausgefegt daß die Meerenge von Gibraltar cher da war als die des Thra- ciſchen Bosphorus, würde die Wafferhöhe des Mittel- meeres nod zwar eine neue Erhebung erfitten ha⸗ ben; aber dieſer Erhebung würde immer die der Erdenge Dr Suez an ihrer hoͤchſten Stelle zur Grenze gedient aben. Es fey nun daß zwifhen dem Dcean und dem Bin: nen = Meere diefelbe Verbindung, wie jest, ftatt fand, oder daß diefe Verbindung nod nicht .eröffnet war als der thracifhe Bosphorus durh das Auseinanderreißer der Cyaneiſchen Felfen ſich bildete, fo fheinen die vorher: gegangenen Betradhtungen zu beweifen, daß das Wach— fen des Mittelmers, im Augenblide da cs das Waſſer deö Pontus- Curinus aufnahm, nothwendig die Höhe der. Wafferfeheide, der Erdenge von Suez, zur letzten Granze haben, und daß, wenn es je diefen Wunct er- reichte, es dur den Arabiſchen Golf ins indifhe Meer abflieken mußte, Aber hat diefes Abfließen des Mittelmeer in dem Arabifhen Golf je ſtatt gehabt? Dieb ſcheint gar nicht wahrſcheinlich; denn, wenn es ftatt gehabt Hätte, fo würde fih auch zwifhen Afrifa und Afien ein reißender —— — — *) Geographie phyſique de la Mer Noire. cap. XXVII, XXIX und XXX. *, Memoire jur le camal de deux Mers, par M. le Per«, , 83 * — — nn nur 1323 Strom: gebildet, und diefer alfe Stoffe aus denen die Erdenge von. Suecz beſteht fortgeführt haben und an der Stelle diefer. Erdenge würden wir jegt eine Meerenge fehen.. Hier find wir alfo gezwungen zu ſchließen, daß bei Eröffnung: des thraciihen Bosphorus das Waſſer des Mittelmeers nicht zur Höhe der Wafferfcheide der Erd- enge gelangte, welches deutlich vorausfagt,. daß es fi durch die Meerenge von. Gibraltar. verlaufen. fonnte, die alſo ſchon da wars 1092 ’ Der. Erhöhung der Wafferhöhe: diefes Meeres, als es das erffemal durch, den. Durchbrud des. Pontus - Euri- nus anſchwoll, fan: man. alfo: nicht: die Ueberſchwem— mung. der: Wuͤſten, welche Aegypten: begranzen, und der’ Ebenen. der. Ammons Dafe zufhreiben,,. weil diefe Theile von. Afrife weit Höher fiegen: ald die. Erdenge, von. wel: der. wir: reden. Wenn man von der andern: Seite betrachtet daß die: Geroͤlle, welche ſich an: allen. Ausgangen der. Schluchten finden, von: denen: die beiden Ketten. der. Gebirge, zwiſchen welchen: das Bett, des Nils. ausgehoͤhlt iſt, durchſchnitten find, nur durch entgegengehende Ströme angehauft feyn koͤnnen, indem.fie entgegengefegte. Richtungen: haben, wie die der. Meeres: Zeiten: ſeyn wurden;; wird man zu dem Schluſſe gebracht werden; daß diefe. Haufen Geroͤlle ihren Urfprung: auserordentlihen Meeres: Zeiten: verdanfen, de: nen Man: mit. eben. fo. gutem Grunde die theihweife Ueber— ſchwemmung unferer. Continente zuſchreiben kann, eine Ueberfäiwemmung,, wovon: die Africaniſchen Wuͤſten fo viele. unfeugbare Beweife liefern, da: man: dort falzige: Seen; und Bäche findet oder ſandige Ebenen: mit: kryſtalli— firtem: Salze: und: Conchylien bededt.. Weber‘ die: Meteorffeine im: Rayferl. Mufeum zu Wien, von: Dr: Nochden.. (Journal.. of. the roy.. Inftit.. Nr. IV.) Diefe Mineralienſammlung, welche unter Muͤhlfeld's Aufſicht ſteht, gehoͤrt unter. die reichffen: und praͤchtigſten in. Europa... Beſonders volftändig: iſt die Sammlung von: Meteorfleinen in einem: Sfasfehranf. Einer davon, der zu Elfbogen. in Böhmen: gefunden: worden, wiegt’ 300 Pfund. Sch habe bisher den von Topham in York- fhire,. im: Befiß: des’ Hrn Sowerby, für fehr groß ge: Halten; da er aber nur s0 Mund wiegt‘, fo: betragt: er nur & von: dem: vorigen; In Wien: befinden ſich 19Stuͤck beyſammen 1) ein: großer Stein, der zu Agram in: Goatien am a6ten. May. 6 Uhr: Nachmitt. 1751 gefallen iſt. Er ff wicht glatt, fondern: hat: Eindrüde: und Höder. Beftehr ua Klaproth aus, gediegen- Eiſen 06,50% Nickel 30 ay' wann: das große Stuͤck von’ Elbogen gefallen iſt, weiß man: mit. Es wog, urſprunglich 200 Pf, eim Stuͤck aber wurde an: einem Eck abgeſchlagen, um das Eiſen zu: verarbeiten;; betrug. etwa $. Man machte dar: aus zum Spaß ein. Gartenmeſſer, Federmeffer, eine Scheere und eine Magnetnadel,. wovon der Kanfer nod) einiges beiigt.. Wie die Güte ihres Eiſens befchaffen ift, weiß ih nicht. Vor einigen Jahren lief Sowerby aus — — 1324 den feinen ein Schwerd für den Kayſer von Rußland: verfertigen. Das Innere des Elbogner iſt wellenförmig geftreift oder damafciert, vieleiht vom befonderer kry ſtalliniſcher Textur. Beſteht nad; Klaproth und Neu: mann aus 2 Eifen 975 Nickel 2,5 - bey. wiederhofter Zerlegung: eines andern. Stuͤcks fand Kl. 5,03 Nickel und einmal in einem andern 5,52 — r 3) von Kraßnojarff in. Gibirien. Klapr— fand in der. a): Gubftanz „die dem DO livi.n. ähnelt Kieſel 4: Taff 38,5, * Eiſenkalch 18,5 Howard. fand 1802. Kieſel 27 Talf. 13% Eiſenkalch 8 Nickelkalch * b) Olivin. Kieſel 27 Talk 25. Eiſenkalch 25 c) Eifen enthalt 17 procent Nickel a) von Neuhof zwifhen Leipzig und Grimma: 5). von Collina di Brianza bey Mayland; enthält‘ nad Kl. feine Spur von Rickel -6) von. Tucuman. bey St. Jago; del Estero, in Peru, enthalt: ? Eifen 62 Gran: Nickel 74 7% von: Barbotam: in: Gasconien., gefallen: 1790, aater: July 9 Uhr Abendg,. Kieſel a6 Talk 15. ; Kalt 2 Eiſenkalch 38 Nickelkalch PR 8): vom: Toluca: bey Durango: in Mexico. Nach Klapr.. Eifen: 06,75: Nickel 3,25: . o): von: Weston: in Conneftifut in: Nordameritca, ge fallen. 1807, 14: Decemb. 6 Uhr V. M. enthalt: nad); Cilleman: in: Conneftifut Kieſel 51,5) magnet. Eifenfal® 38 Talf 15 Nickelkalch 1,5 Schwefel 1 10) von: Tabor in Boͤhmen, gefallen. 1755 den ten Suln 8 Uhr Abende. Nah Howard, Vauquelin: Mayer a) mineral, Subſtanz \ Riefef 25: = — 45,45 Tat 9 — — 27,27 3 Eiſenkalch 254 — — 42,72 Nickelkalch 14 — — 2,72 BES hr” BTL — m u u tember 34 Uhr. N. M. ’ Kieſel 75 Th on 1, Talk. 22 Ralf 0,50- Eifen 29: Nickel 0,50. Mad: 0,25: Schwefel & und: Verfuft 3,50 15 von Enſisheim im. Elſaß, gefallen 1492; 7. Nobr um: Mittag. Bartholdy: Fourc.,. Vaug. Kieſel 42: — — 56 Thon 17° — — Zalk 14 — — 12 Kalk 2: — — 1,8 Eifen: 20 Eifenfald- 30: Schwefel 2. = 3,5 NER UFFE 7 Nickelkalch 2,A "4m von: Eichſtedt in. Franken, gefallen: 1788, dem: gten. Hornung.. Nah Klapr.. Eifen 19) Nickel 1,50' Wad⸗Oxyd 10,50 , Talf 21,50: Kieſel 37 15) von: Mauerkirchen in’ Bayern, gefallen: 1768 aoten Novbr 4 Une R.M., nad. Imhof. Kieſel 26, 4 Talf 276 Eiſen %23 Nickel 1, 2 Wadkalch ao 2a Schwefel 2,08 16). von: Gallignano- bey: Parma',. gefallen: 1808;. 1gten: April. ı Uhr N.M. nad Guidatti. Prof, d. Nat. G. und. Chemie zu Parma: Kieſel 60 Talk 19, Eifenfalh 28: Nickelkalch 269 Wadkalch 1,50 Chromtalch und Schwefel: 2: 17) von’ Benares in Oſtindien, gefallen’ 1798, ısten? Decemb. 8 Uhr Abends’ “ pateat, 2325 A Pan oe N 1326 "b) gediegen Eikn J—— a) Hauptſubſtan / eeiſen Kieſel a8 ee Nidek 4 } Talk 18 » 1) von Aigle in der Normandie, gefalfen. 1803, Eiſenkalch 34 26ten April ı Uhr N. M. j \ Nickelkalch 24 Fouxcroy, Vauq. Thenard b) metall, Subflan; Kieſel 0853 — — 46 Eifen 17 Talf 2 - — 10 Nickel 6 Kalt 1 — — — o) Kuͤgelchen Eiſenkalch 36 — — 45 Kieſel 50. Nickelkalch 3 — — 2 Tale 15 Schwefel 2 — — —— Eiſenkalch 34 12) von Piffa in Böhmen „ gefallen. 1808;, äten. Sep⸗ Nickelkalch— 24 d) äußere Rinde Eifen und Nickel faft in metalifhem Zuſtand e). Schwefeleifen Eifen 105 Schwefel 2 Nickel 1 Verluſt * 18) von: Smolensk, gefallen 1807, den: ı5ten Maͤrz MM. Eifen 17,60 Nickel 0,40 Kieſel 38 Talf 14,25 Thon E Kalk 0,75 Eiſenkalch 25 Schwefelwad 5: 19): von Stannern bey Solau: in Mähren‘, gefallen 1808, 22ten May-6. Uhr. Morgens. Nach Mofer, Apo— theker zu: Wien: Kieſel 26,25 Kalt 12,12. Thon 7,62 Talk 2,50 ſchwarzer Eiſenkalch 17 Wadkalch 0,75 Chrom; eine Spur Ton’ manden. Stüden. find mehrere. da, befonders yon: Pr, 19. Curtii Sprengel! Prof. Hal. Dissert: de Germanis' rei herbariae patri- bus.. Münchner academifche Schriften f. 1811 1:12.) Duo: potilfimum: confhilia: in. hoc commentariolo fequor: principio quidem'docendum elt, a Germa- nia ſola rei: herbariae,. temporum- barbarie penitus abl[orbtae, reftitutionem profectam: elle; dein vero inveltigaudae‘funt plantae a patribus illis inventae, ut, et quaenam: fit" gloriae- amplitudo: et quaenam loca: recte @& Linnaeo ejusgue lectatoribus citentnr, Etenim: id. [aepillime- in: evolyendis rei’ her- barıae compendiüs et Syliematibus: delideravi, tan- Hum abelle, ut: bonae,- quinetiam: optimae ſaepe icones eorum patrum- ab. illis, diligenier citentur, ut Brunfelfi. plerumque: et: Gonr.. Gelneri figurae negligantur,. Fnehfii-etiam et Tragi perperam' ınier- dum et'ad alienas omnino plantas referantur.. Ita- que operae pretium faclurum me'’elle arbitror, dum lucubrationes meas: cum: illufiri Academia communi- 7327 co: gratificaltrum me etiam ſtudio tironum elle Fpero, qui emendare tutius [ynonyıma mea opera et ‚meliores nonnullas. icones in patribus ıllis inyenire poterunf, quam quas vulgo citare folent. k ° Comprehendit autem hic commentariolus pri- nam l[eculi decimi [exti dimidiam partem: quotem- inclaruerunt praeter Hieronymum Braunichweig, immortalia nomina Othonis Brunfelfii, Gordi utrius- que, Euricii ei Valerii, Leonardi Fuchfi, Hierony- mi Tragi et Conradi Gelneri. De iis, qui hos ex- seperunt, Guil. Turnero, Remb. Dodonaeo, Petr. Audr, Matthiolo, Matth. Lobelio, Car. Oluſio, Joach. Gamerario, Jac. Tabernaemontana, Jac. Dalecham- pio, Profp. Alpino, Fab. Columna, Galp. denique et Jo. Bauhino, tum in hiftoria rei herbariae ube- zius disferui, tum nimis longum duco, hic diligen- tius praecipere. s Itaque uf vera rei herbariae forma, quam eo aevo prae [e ferebat, in conſpectum prodeat, mo- nendum eſt, initio l[eculi decimi [exti omnem reı herbariae penum haultaım fere fuillfe ex Herbariüs feu Hortis [anitatis; libris et obfenritate auctorum, qui plerumgue monachi fuerunt, et inepliarum in- credibilium copia et iconum ligno incilarum ruditate taediofis. Plerasque herbarum figuras e codicibus Wiolcoridis mutuo acceperunt, nonnullas plantarum nungnan vifarum pro lubitu fibi finxerunt, pau- cislimas vero novas et meliores addiderunt. chili. rei b. I. 289 — 207.) £ * Cum N & prineipum Italiae liberalitate et commercio civitatum floreniilfimo veterum fontium examen acriori fiudio agitari inciperet, Diolcoridis etiam et Plinii codices liberins et fiudiofius tractati funt et retraciati, ut, quaenam plantae defcriban- tur, ee ee In uibus fiudiis Hermo- laus Barbarus, Marcellus Virgılius , Nicol. Leonice- nus, Pandolph. Collenutius et Jo. Monardus lauda- biliter deludarunt, licet a naturae ipfius liudio alieni effent. chift. rei herb. I. 505— 310.) Itaque in erro- res multos inciderunt, eum unicum et ditifimum fcientiae omnis fontem Diofcoridem ‚haberent et linium ; Grammaticis potius accenfendi quam natu- rae [crutatoribns. : EN Germaniae autem laus eſt ea ac gloria vindi- canda, quod prima necellitaiem Iplius nalurae exa- minis perſpexerit, ac alacri ſtudio ingenia nobililfi- jna a libris evocaverit in campos, filvas, prata, nemora et monles, ut pateret, quam variae lint patriarum planfarum formae, quam egregium inde doctrinae augmentum exfpectandum Äit, fi, citra cantinnum vetierum Scriptorum fudium , ipla plan- karum natura indagetur. Neque tamen et haec di- fciplinae nofirae inmitia ‚fubito ducta, neque funda- menta protinus ac miraculo quali quodam jacta funt: fenfim potius ac minutatım deflexerunt Ger- mani illi ab ineptüs herbariorum , ul proximus fuerit Braunfchweigius, paullo remotior Brunfelfius, alienus Fuchfius, maxime alienus Tragus, novae vero doctrinae auctor ac coryphaeus Conr. Ges- nıerus, g Han N Namque Hieronymus Braunfchweigius, Aretii etiam et Vollati et Zwingeri lagacitate et in- dufiria ita ulus fuit, ut polteritaii eorum inventa fancte [ervaret. Iconum ab ipfo paratarum MD reliquias a Trewio acceptas titulo: ©. Gelneri ope- zum botanicorum tom. 1. 2. Norimb. 1754. 1771. fol. cl. Schmiedelius edidit, tabula unica eoloribus difüincta, XXI ligno et XX aeri incifis. Oitabo infuper Valerii Cordi opera, quibus Gelnerus ico- nes addidii, ef commentariolum de herbis lunariis, Tigur. 1555. 4. ; His praemiffis adgredier ipfum planiarum in- dicem ab his patribus inventarum et delineatarnm. BRUNFELSIInovae,. Veronica chamaedrys tom. 1. pag. 125. proftrata tom. 5. p. 56. (Ohamaepitys altera) Anagallis 3, 169. (Sion) Scabiofa columbaria 2; 24 Alperula odorata 2, 11. 82, Plantago cralla 1, 25. Echium vulgare 1, 111. (Buglofla [ylveftris) Viola tricolor 2, 69 CHerba irinitatıs) Chenopodium Bonus Henricus 1, 02. 260. Imperatoria Oftruthium 3, 65. Scilla bifolia 1, 184. Iyacinthus martius) Allium urfinum 3, 137- Polygonum Biltorta 1, 61. Pyrola rotundifolia 3, 88. Saxifraga granulata 1, 165. Dianthus Carthufianorum 2, 58, Cucubalus Behen 3, 129. (Smilax) 5 ME 04. SU — vn . Helleborus viridis ı , 30; ni; er) . Dipfacus fullonum 2, 66. Diofcor. 111. 1329 2 —0— Sedum Telephium 1; 214. Potentilla-Anferina 3, 45 Anemone Pulfatilla ı , 217% Hepatica 1, 190. ° Ajuga reptans 1, 95. (Gonfolida media) Lamium laevigatum 1, 152. (Urtica iners femina) Leonurus Cardiaca 1, 160. N Mentha rubra Smith. 2, 76. Linaria vulgaris 2, 29. Scrofularia nodola 1, 215. Draba verna 2, 34. Lepidium ruderale 3, 30. Silymbrium Sophia 3, 170. Cardamine pratenfis 1, 218. Raphanus Raphanilirum 5, 1350. Melilotus officinalis Wild. 3, 49. Trifolium repens 2, 55. 3, 48. Medicago lupulina 3, 48. Hypericum perforatum 3, 81. [ Cincus oleraceus 2, 67. 5 Artemiha vulgaris 2, 81. Chryfanthemum Leucauthemum ı, 256. Orchys militaris 1, 103. (Salyrıum I.) malcula 1, 104. C — mas) conopfea1, 106. C — femina) Ophrys myodes 1, 106.0 — IV.) Neottia fpiralis 1, 105. C — V. Epipaetis oyata ı, 182. Perſoliata malcula) Equilelum limolum 3, 144. archantia polymorpha 1. 191. BrUNFELSIAnAE veterihus jam notae, Salyia .Verbenaca 2, 26. (Eupatorium) Plin. XXY. 9. F Pfeudacorus 2, 47. Herbar. Braunfchw. 64. a. Triticum Spelta 3, 205. &Avp« Theophr. 15. Braun- Ichw. 73. a. Plantago major 1, Braunfchw. 45. a. Pl. media ı, 24. Dioſc. IT. 152. Alchemilla vulgaris 2, 53.,579. Braunfchw. 107. b. Symphytum officinale 1, 75. Diofe. IV. 120. auaOurov, Piimula veris et elatior 1, 06..97. Hermol, Barbar. calügat. Plin, Herba paralyfis. Myolotis Scorpioides 1, 170. «Cynoglofla minor;) ‚© Diofe. I. 214. wuoewriz. F ynoglollum officinale 1,- 175. Diofc. IV. 129. nuvo- Awacoyv,. Braunfchw. 65. a. Anchufa officinalis 1, 112. @yxovsa Hipp. Braunfchw. 1. zoAuvsugov Scribon, Larg. 91. a. < ' Borago ofücinalis 1, 112. Diofc. IV. 128. BouyAwooos Braunfchw. 37. a, Convolvulus fepium 3, 00. Diofc. IV. 140. ouila Asia. Braunichw. 110. b, Anagallis arvenfis 1, 258. 259. Diofc. II. 209. ava- yallız. ’ Hyoscyamus niger 1, 224. Braunfchw. 37. b. Solanum nigrum 2, 29. Diofe, IV. 71. erguxvos } nymalog. Campanula rapuncul Verbalcum Thaplus guyAsıx. Erythraca Centauriu MEVTAUPLOY Aulnpdv. Viola odorala et palufiris 1 , 137. Diofc, IV. 122. Zoy. Hedera Helix 2, 10. 11. Diofc. II. 20. zı0rJ;. Vinea minor 1, 178. Dioſc. IV. 7. nAykarıs. Braun- fchw. 72. b. Sanicula europaca 1, 80. Braunfchw. 107: a. Ligufticum Leviltiicum 5, 116. Diofe. III. 58. Aryu- orınöv. Coriandrum lativum 1, 203. Diofe. TI. 71. nöpıov, "2, 84? Nicandr. Egıvog. 57. Diofe. IV. 104. -PAoyog erf. 3, 125. Diofe. II. 9. Apium graveolens 5, 107. c&Aıyev !Aetoy. Theophr. Petrolelinum 3, 121. esAtvoy. Theophr, 'Pimpinella Aniſum 5, 105. Dioſc. III. 65. &vıcov. His 1818. Heft de ‚Rumex Acetola 3,.83. Braunfchw. 19: b _ Marrubium yalsaxe, 4 » 159. Diofc. III 1330 Anethum Toeniculum 2, 20. Diofe, III. 81. x& Linum ußtatifimum 1, 170. Priſcae jam re e notum, n Narciffus pfeudonarciflus 1, 129. Diofe. IV, 161. vap- Aıc0og. 5 Leucoium vernum 1, 129. Theophr. hift, VI. 7. 3e- Koıov. ehaleedenet 54.06 Pi Kih m Leo oral here 5, 92. Herbar. Braunfchw. 8. — ua 68. Plin. XXV. 9. RER maialis 1, 211. Jo: Monard, e Uyularia amplexifolia 3» 96. 97. Diofe, I 2 —— Eileen autumnale 3, 115. Dioſe. IV. 34, noAxındy. Patientia 3, 156. Diofe. II. 140. Aaradoy Anmevddy. aculus 5, 84. Diofe. II. 140. öEvuAdrasoy, Polygonum Perficaria 2, 14. (Pulicaria) Diofc, III PR 2 — uta graveolens 5, 74. Diofe. III,2. +4 * Oxalis Acetolella 3, 50. Caroli Me ee Agroltemma Githago 1, 291. Nicol. Myreps. 4, 2. xd- 2 nalıs Tob airou,. Braunfchw, 100: b. —— 1, 71. Dioſo. I. 9. Acagov, Braun- Agrimonia Eupatoria 5, 68. Dioſc. 'IY. al Zire TwosloV. r Portulaca oleracea 3, 91. Theophr, hif. VII. 5. äy. ogaxyy- Polentilla reota 2, 33. (Pentaphyli j i: Ken. SUR Tec — „zeptans 2, 34. Caroli M. capitul, Tormentilla erecta 1, 85. Diofcor, IV. 42 QvAicv. ; — ——— 2, 42. Plin. XXVI. 7. Braunfchwy, Papaver Rhoeas 3 32. Diofc. IV. 68. u4 —* ——— majus 1, 256. Theophr. YıL. —— cyv1av. Nymphaea alba et Iutea 1, 56. 37. Di — — 108. = EUREN. LO elphmium Gonfolida 1, 85. Diofc, l Pe pe 83 ioſc. III. 34. SeAQiviov. Anemone nemorofa 2, 80. Theophr. hift. VI. 7. VII. 8. avemdyy Asıawvia. Ranuneulus Ficaria ı, 215. Dofe. IT, 212. xeAödyov : To a 00. a. etonica officinalis ı, 88. Diofe. } — Braunfchw. a1. b. ? Aa MEERE»: Lamium album 1, 155. (Urlica iners mas.) Diolc. 11]. 115. Asundz. weurde + 110. Braunfchw, 17. b. 19. gacıoy. Melilla ofticinalis 3, 5 Glechoma hederacea 1, 167. Braunſchw. 63. a. Mentha Pulegium- ı, 227. Diofc, III. 30. ER Thymus Een. era 2, 22. Diofc. 111. 40. EervAigg. Orıganum vulgare 3, 159. Braunfchw, 112. a. Ocımen Balilicuin 1,.200. Diofc. Verbena offieinalis 1, 119. Diofc. Braunfchw. .b. Euphraßa ‘öffieinalis 1, 169. Braunfchw. .g0. b, Melamp zum arvenle 2,,54. 3, 47. Theophr. III, 6, MER LmUGOV. | anlaik Dura ße 30. Braunfchw. 112. b. epidium Jatifolium 5, 120. Diofe. II, 185. zacdauer, Cheiranthus Cheiri 1, 156. Braunfchw. 63. a. ame — ei annnus 2, 57. Braunfchw. 45. 61. Diofe, III. 118. jpeiigsd- Il. 171. Wxupzov. IV. 60. wegorspsiy, Q4 1332 Geranium Robertianum 2, 37. Herbar. Malva rotundifolia 2, 70. Herbar. Rt fylyefiris 2, 71. Diofe. II, 194. kadaxy. — Älcea 2, 72. Diofc, III. 164. adnza. Althaea officinalis 3, 132. Virgil. ecl. 2, 30. 10, 71. hibifcus. Fumaria bulbofa 1, 47. 48. Braunfchw. 68 b. offieinalis 1, 99. Diofc. IV. 110. namvee. Glycyrrhiza glabra 3, 129. Diole. III. 7. YAunvgäıa. Loontodon Taraxacum 3, 70. Herbar. Cichorium Intybus 5, 94. Diofe. H. 160. aegız arygie. Endivia 3, 38. Diofe. II. 160. eseis ay- zury. Braunfchw. 20. a. Carduus marianüs 3, 41. Dioſc. IV. 59. oiAußov. Carlina acaulis 3, 35. Diolc. III. 10, xapaısuy Asundg. Arctium Lappa 2, 61. 3, 54. Diofc. IV. 307. agneiov. Onopordon Acanthium 5, 104, Diolc. III. 18. anav- Sıoy. Carikamus tinctorius 3, 152. Theophr, VI. 3. 4. w- a0. Braunlchw. 122. a. Artemifia Ablynthium 5, 142. Diofe. III. 26. ayyu- 20v. Tanacetum vulgare 1, 250. 2, 87. Carol. M. capitul. Herbar. Inula Heleniums5 , 99. Diofe, I. 27. &A&vıov. Senecio vulgaris-1, 120. (Verbena femina.) Theophr, VII. 8. Jgryspwv. Jacobaea 2, 56. Dioſc. IV. 97. yorysowv. Anthemis Cotula 1, 255. Hipp. rae$siviov ro pıngö- QuAkou. Pyrethrum Parihenium 5, 62. map$iyıov Graecorum. Bellis perennis 2, 25. Plin, XXVI. 5. Braunfchw..5. a. Achillea Millefolium 3, 175. Herbar. Centaurea Oyanus 3, 167. Herbar. Braunfchw. 45. b. Calcitrapa 3» 57. Hildegard. hilft. rei herb. 226. Arum maculatum ı, 56. Hildegard. hilt. rei herb. 220. Braunfchw. 24. b. Dracunculus 3, 131. Diofe. II. 196. ögansvrıov. Xanthinm firumarium 3, 55. (Lappa minor.) Diofe. IV. 1358. Sav$ıoy. Urtica dieica 1, 151.[r: 3 5 res EHEN Diofe. IV. 94. anaAudy- Parietaria officinalis 2, 72. Diofc. IV. 86. Erdivy. i Polypodıum vulgare 3, 110. Diofc. IV. 188. zoAv- mödıov. Scolopendrium officinale 2, 40 Diofe. IIT. 121 Bur- kirız. Alplenium Ruia muraria ı, 219. Braunfchw. 85. a Fucusıı Novae, Blitum virgatum 174. Veronica officinalis 166. Beccabunga 725. (Sinm.) agreftis 22. (Alline media.) Teucrium. 822. e Salvia ofhcinalis, cum varietate aurita 248. 2495 pratenfis 209. Valeriana Phu 850. Triticum menococcon 284. Viplacus [ylveliris 225. Scabiofa fuccila 715. arvenlis 716. Galiurn fylvaticum 281. Verbafcum Blattarıa’ 182. "Lyfimaclia vulgaris 492. ; Corvolvulus arvenlis 720, (Smi’ax Iaevis.) Impatiens Balfamina 190. Campanula Trachelium 432. Ribes Uva crilpa 187. Oeloſa margarıtacea 100. C(Amaranihus purpureus.) Chenopodium rubrum 053. Beta Cicla 213. (Rabum rubrum.) Selinum Gervaria Lam, 232. (Daucus II.> Athamanta Libanetis. 235. (Daucus III.) 19. 5» — — — Anemone Ranunculoides 162. (Ranunculus IV. Imperaätoria [ylveliris Lam, 125.' — Sifon Amomum 655. Petroſelinum peregrinum.) Cherophyllum fylvefire 525. (Myrrhis.) Bupleurum perfoliatum 632. ; Alirantia major. 670. (Sanicula femina.) Aethufa Meum 231. (Daucus creticus.) Pimpinella nigra 753. (Sifer [ylvelire) magna 608. Tamarix germanica 515. Lilium bulbiferum 365. ; F Ornithogalum luteum 169. Bulbus [ylvelixis,)) Scilla amoena 837. Allium carınatum 758. ([ylvefire II.) Convallaria verticillata 580. 2 Hyacinihus comofus 825. racemolus 830. Alifma Plantago 42. Calla palufiris 844. Hydropiper rubrum.) Epilobinm pubelcens ag1. _ 3 Cardiofpermum Halicacabum 688. Paris quadrifolia 87. (Aconitum Pardalianches.y Daphne,Mezereum 227, Stellaria Holoftea 256. (Gramen.). Arenaria l[erpyllifolia 23. Saponaria ofhie nalis 780. (Struthinm.) Dianthus fuperbus 552. (Betonica [ylveliris.) Sedum rupelire 33. acre 50. Spiraea Aruncus 181. (Barba capri.) =; Geum intermedium Ehrh, 385. (Caryophyllata ſyl- veltris.) . i Potentilla alba 623. Ranunculus Auricomus 150. — acris 157. ſcelexatus 150 bulbolus 160. & Helleborus foetidus 275- $ Teucrium flavum ? 8%. Satureia hortenlis 304. Mentha rotundifolia 289. viridis 290. gentilis 291. 8 Stachys recta ‘769, (Sideritis 1.) Prunella vulgaris 621. Melittis Meliflophyllum 198. Gerardns emac. 690. utramque Smithu ſpeciem exhibet. Digitalis — 895. utea 804. Thlafpi arvenfe 300. 3 Sifymbrium Löfelii 592. (Verbenaca mas.) [ylveltre 205. (Eruca [ylyelttis.) Eryfimum Allıaria 104. Braflica campeftris 177. Rapa 212. Sinapis alba 538: arvenfis 257. Erodium cicutarium 204. Geranium dislectum 297. pratenfe 208. languineum 20 Sparlium [coparium 758. Genilta tinctoria 808. germanica 809. Lathyrus annuus 572. (Ervum l[ativum.) Vicia fepium 1:0. (Aphace.) Ononis [pinola 100. Trifolium moutanum 818- campelire 819. Hypericum hirlutum 74. Lactuca Scariola 501. Sonchus arvenfis 519. Hieracium Pilofella 005. Apargia antumnalis 320. Carlina vulgaris 121. cAlractylıs mitior.) X — — patorium cannabinum 265. | Gnaphalium arenarium 94. cAmaranthus Iuteus.) divicum 222. 600. ] Inula diffenterica 436. (Calamintha III.) Senecio farracenicus 728. x r Pyrethrum inodorum 144. (Buphthalmum.) Anthemis tinctoria 26. (Chamaemehınt chrylanthe- +mum.) * ra Echinsps fphaerocephalus 8383. (Chamaeleon niger.) Orchis maculata ꝰ 555. 715. te Pyramidalis 556. -" jambueina 557. Morio 559. - bifolia 710. (Satyrium trifolium,) Zea Mays 825. Urtiea Öalearica 100. Poterium ſanguiſorba 788. 789, Cucurbita verrucola 701. ar! lagenaria 366. Cucumis Colocynthis 372. Momordica Ballamina 189. . Salix rubra 3314. Helix 330. Mereurialis perennis 494. (Gynocrambe.y Valantia Aparine 50. Botrychium' Lunaria 482. Ophiogloffum vulgatuin 577. “ Equiletum arvenle 523. Alpidium Filix mas 595. Pteris aquilina 506: Parmelia pulmonacea 632. | \ Fuceusıanar, veteribusjam notae, omiflis BausreLsıanıs. Ligufrum vulgare 480. Virgil, : Rosmarinus officinalis 478. Diolc. III. 89.. A:Bauurig Salvia Sclarea 268. (Orminum) Carol. M. capitul. Yaleriana officinalis 857.. Herbar. Iris garmanica 317. Diofe. I. 1. igıs. Crocus lativus: 491. Diole. I. 25. nedros. Gyperus longus 453. Diofe. I. 4. nursıgog. Panicum italicum 255. — * miliaceum Ei Pln, AVIIL7- Avena lfativa 185. Be@rsos Diofc. I. 116: Triticnm Zea Holt. 285. Diofe. II. 111. Zei«- hybernum 648, |rugäs Zeinsswegaujevag ne rgi- —— 649. — eaufl.1V.12. Hordeum vulgare 438. R RNIT. difichon 430. ne.94 Theophr. hift. VEIT a Galium verum 139. Diofc. IV. 06. yaadı. . " Rubia tinetornm 230. Diolc. IH. 100. ZeuSgädaves. Datura Metel. Go. Cufcuta europaea 248. Theophr. hift. Vi. 8. ogoßayxy: Plantago coronopns 449. Diofe. IV. 11. öAterıov. © PfyHium- 883. Diofe. IV, 70. yörxıov. _ Potamogeten natans 651. Diofe. IV. 101. vorapaysırwv. Lithofpermum oflieinale 489. Diofe. IH. 158. AıSc- arEpj4oV. u WE Maith. Sylv. .G£. hift, rei herb. I, 29. Caplicum annuum, m et grollum 732— 734. (Sıkqualirum.) PH IT: g Lonicera Periclymenum 646. Diole. IV. 1% sgınAu- svoy. ! s — Phyfalis ‚Alleekengi 687. Diofe.. IV. 72. aAmäanapos. Praunfchw. I. b. k r Verbalcum Lychnitis 847. Diofe. IV. 1204. reiry Qioxis. nigrum 848. Theophr. IX. 15. Goes jelauvd. Melongena 553. Theophr. VII. 7. creu — ER Den 689. Hilde ard. Cſ. hi — herh. I. 227. Brauulchw. 80. b. 1334 Gyclamen enropaeum a5r. Hippder. wunkdıvos. Gentiana lutea 200. Dioſc. IH. 3 yeyrıayy. Nerium Oleander 591. Diofe. IY. 82. vngıov. “ Vitis vinifera 84. Antiquilfima. l Chenopodium album 119. Diofe. IV. 192. nuvorea«py. Botrys 179. Diofe. III. 130. Börev;. Cre[fa cretica 885. (Chamaepitys prima.) D. 1. 155, avguArig. - : — Eryngium campeltre 296. Herbar. Arum majus 66. Carol M. capitul, Daucus Carota 682. Apic. III. 21. Cf. Retzius om Romarnes Matväxter 146. Daucus Vifnaga 786. (Sefeli maflilienfe.) Diofe. II. 68. Heracleum S$phondylium 55. Diofe. II. 90. cpov- SuAuoy. Angelica Archangelica 124. de Manliis Cf. hift. rei herb. I. 299. Braunfchw. 35. a. Smyrnium olus atrum 327. Diofc. IF. 78. imrociAuvov. Garum Garvi 306. Diofe. III. 66. nago5. Coniuın maculatum 406. Diofc. IV. 79. awvsıoy. Selinum Oreofelinum 534. Dioſc. IIF. 70. Pencedanum officinale 599. Diofe. III. 92. Sium angulüfolium 270. (Apium palufire.) I. 154. Sifarum 751. Diofc. II]. 80. 2AaPdßosnev. fer Golum. J Paflinaca lfativa 752. Diofe. H. 150. oieaco». 3 Scandix Cerefolium 216. (Gingidium.) Diofc. II. 168. onavöuf, ! Pimpinella Saxifraga 609. Diofc. EV. 50. redyı» ETEOOV, Anethum graveolens 50. Diofc. III. 67. &u99c». Sambucus nigra 64. Diofc. IY. 174. aurä. Ebulus 65. Diofe. ‘IV. 175. xapaıarrle Braunichw, 65. a, Lilium candidum 364. Dioſe. III 168. neivov Baet- Amöv. Allium. Schoenopralum 355. Theophr. VI. 2. ew- godov exXıoröv. arenarıum 737. Diofc, H. 182%: c@roenegodav. Scilla maritima 782. Diofc. II, 202. ouirıy. Berberis vulgaris 543. (Oxyacantha.) Plin. XXVI. 13: Erica vulgarıs 255. Braunlchw. 68. a. Polysonum Convolyvulus 258. Tiniaria Marcell. Burdigal. Diofe, Si- Hydropiper 843. Diofe. II. 191. ögo- METEOL. Calha Senna 447. Arab, Stellaria media 21. Braunfchw. 69. a. Dianthus Caryophyllus 355, Manfred. de Monte Imper. Cf, hift. rei herb. J. 298. ; Sedum album 55. Hipp. erirergon, Euphorbia heliofcopia 811. Diofc, IV. 168. Cyparilhas gı2. ib, Peplus 603. Diofc. IV. 168. Euphorbia Läthyris 455. Diofe. IV. 168. Seinperviyum teciorum 52. Diolc. IV. 89. asilwoy ro HEY. , Prunus [pinofa g07. Herbar. Sorbus domeltica 576. Theophr. II. 12. 2iy. Pyrus Cydonia 374. Theophr. II. 3. Rubus fruticolus 152. Diole. IV. 37. Barog. Spiraca ur ee 562. (Oenanthe.) Platear. Cf, hilt. rei herb. J. 277. Glaueium luteum. 520. Dio[e. II. 201. XErıöcvıev MEY&- Paeonıa ofhcinalis 202. Diofc. IM. 157. YAurveidg, Braunlchw. 102. bi Nigella ſativa 505. damalcena 504.! Diofc. III. 03. ksAaySıov, ‚arvenfis 505. Aquilegia — 102. Hildegard. (Acoleia.) Braun- [chw. 19, b. Delphinium Staphis agria 784. Diolc. IY. 156. Aconitum Lycactonum‘ 88. Diofe. IV«. 78» ‚anövırov ETEpOV. ? z — Vitalba ‘97. (Vitis nigra.) Diofe. IV. 148. Sa Pvasıdos- Ranunculus polyanthemos 879. Plin. XXV1I. 12. Teucrium Scordium. 776. Diofe. TII. 125. -Chamaedrys 869. Diofc. III. 112. Botrys 870: Diofe, III... 176. xapaırirus ETEQK. Ajuga chamaepitys 886., Diofe. III. 175- Ballota nigra 154. Diofe, II, 117. Mentha fativa 288. Dioſc. III. a1. Yövanov. aqualica 722. (Sifymbrium.) Hildegard. (Bachminza.) (ylveliris 292, Dioſc, II. 153. aıaöpBgıov. Lavandula Stoechas 778. Diofc. III. 31. Spica 890. 891. . Theophr. VI. 6. !pvov. Thymus Calamintha $cop. 434.' Diofc. III. 43. Acinos 896. Dioflc. III. 50. ‚Stachys gerwnanica 700. Diofec. III. 120. Hyllopus officinalis 841. Diofc. III. 50. Origanum Majorana 607. Diolec. III. a7. GajııyuXod. Linaria [puria. 167. (Veronica femina.) Diolc, IV. 10. £Aariyy- Acanthus mollis 52. Lepidium lativum 392. Diole. Il. 20:2. Ilatis tinctoria 331. -32. Diofc, II. 215. Sifymbrium Naliuttium 732. Diofc. II. 155. Braun- fchw. 39. b. Braffica Eruca 262. (Eruca lativa.) Theophr. I. 9. EUAWIACV. Smithius huc trahit Sifymbrium tenw- folium, qued longe alienum floribus citrinis, quos Fuchfus in Eruca [ua pallidos habet. Napus 170. Carol. M. capitul. (Cholfamo.) Raphanns fativus 059. . Theophr. VI. 4. gaPavis. Geraninm molle 205. Diofc. III. 132. Gollypium herbaceum 581. (ZvXov.). Arab. Alıhaea rolea 507. Caroli M. capitul. cMalva.) , Lathyrus tuberofus 151. (Apios.) Theophr. VII. 8. KXDANMOG. ; en: 571. (Ervum.) Theophr. VIIT. 3. Phafeolus vulgaris 708. (Smilax hortenfis.) Theophr. VIII 3. d86Aıyas. 130YC: 11.470, arikaS. Golutea orientalis 446. Theophr. I. fe. Yicia Faba 589, Theophr. VIII. 3. nunjog- fativa 172. Virgil. Gicer Lens 850. ®Pauos Graecor. arietinum 207. Epeßıvdog Graec. Lupinus albus 309. Virgil. Yrlolinm arvenl[e 494. (Lagopus.) Diofe. IV. 17. Trisonella foenum graecum 708. Hippoer. Beunsoac. Melilotus italica 528. Dioſc. III. a8. Lotus ' corniculatus ‚527. (Melilotus Drofc,. IV. ı11. Hypericum montanum 70. GaLOV. Lactuca fativa 200. z00. "Theophr. I. 16. Sgiöarivy. Sonchus oleraceus, alper ‚et laevis 0674. 075. Diofe. II. 159. cöynos- Tragopogon pratenfis 821. Braunfchw. 42. b. Santolına Chamaecyparillus 874. Diofe. III. 29. aßgs- rovuy IHAv. Artemifia Abrofanum 0. Diofc. III. 29. pontica 7. BDiefe. IIl. 127. Tuflilago Petalites 644. Dioſc. IV. 108. Farfara 190. Diofc. III. 120. Byxtov. Matricaria Chamomilla 25. (Chamaemelon Leucan- ihemum.) Hipp. Zvay9snov. Anthemis Pyrethrum 641. Diofe. Tagetes patula 47. Diofc. I. 2135. Alter Amellus 134. Virgil. Achillea Ptarmica 659. BDiofe. II. 192. Gentaurea benedieta 122. (Atractylis Hirfatior.) Theophr, I. 10. anopva. (Chryfanthemum,) Dioſc. III. 119. germanica.) Diofc. III. 175. avögo- III. 86. 69cyva, 1336 Ariftolochia Clematitis qo. Diofc. III. 6. Braunichw, 90. b. Typhe anguftifolia 823. Diofc. III. 133. Pinus Larıx 496. Theophr. rirug. Fagus Caltanea 377. Theophr. Ars Balavoz. Juglans regia 379. Theophr. »apva reoıny. Bryonia alba 94. CVitis alba.) Dlofe. IV. 185. anmekog , ‚pekauva. a Au Ricinus communis 340. Diofe. IV. 163. »görwv Cucumis [ativus 697. Diofc, II. ‚162. »oAonuygy. Dudaim 099. Arab. , Cucurbita Pepo 698. 368. 370. Theophr. eınva- . Citrullus 700. 'Theophr. nerwy. Momordica Elaterium 705. Diofe. IV. 154 Aarngıov. Salix vitellina 355. Virgil. (perticalis.) Vifcum album 529. Theophr. caull..II. 23. i&ia. Smilax alpera 715. Theophr, hift. I. 10. Rhodiola rolea 665. Diele. ‚45. goöia, eidg. , Mercurialis annua 475. 570 'Awolüorıs. Dioſc. IV. 191. Spinacia oleracea 609. Arab, ja Sorghum vulgare Wild. 771. Theophr, VIIT, 4. rvea. Veratrum album 272. Diofc. IV.'150. &AA&Bogog Asunog. — Kenne 118. Colum, Alplenium richomanes 796. Theophr, ‚13. re 105. h. 2 r * Adiautum Capillus 82. Theophr. VII. 13. Trası novae, Lycopus europaeus f. A. a. Valerıana dioica 23. b Iris fibirica 280. a. Cyperus flavelcens 259. a. Aira caelpitola O1. b. Briza media 56. b. CAegilops.) Bromns l[ecalinus 255. b. Arundo Phragrnites 258. a. Plantago lanceolata 86. b. ) —— anguliifolia 89. b. wre - Atropa Belladonna 114. b. Impatiens Noli tangere 112. a. Phyteuma fpicalum 277. a. Herniaria glabra 200 a. Ribes Grollularıa 508 a. Fıhamaus cathartiens 369. b. Frangula 370. b. Caucalis daucoides 318. b. Aegopodium Podagraria 159. b.. Viburnum Opulus 378. b. Sambucus racemola 577. b. Drolera rotundifolia 200, a. Allium vineale 285. b. Triglochin palufire 259. a. (Calamagroltis.) Rumex Acetofella 119. b. Stellera Pafferina 205. a. Polygonum ‚Fagopyrum 247..b. (Heidenkorn. Oci- num.) Ruta 'montana 26. a. (Armala.) Scleranthus annuus 148. a. (Knavwel.) r Stellaria graminea 124. a. (Augenlroligras.) Lychnis flos Cuculi 152. a. (bauchblumen.) Enphorbia exigua 112. b. Euphorbia dnlcis ib, Im leval t. 237. Melpilus Oxyacantha 5 batos.) CElula_fylveftris,) :cta. Cf. Richer de Bel- (Hagendorn, Cynos- _ germanica 382. b. Sorbus aucnparia 380. b. Helianthemum vulgare 85. a. Anemone pratenlis 150. a, Adonis aeltivalis autumnalis ae. b vernalis 155. a. (Helleborus.) Ranunculus Lingua 250. b. Nelleborus foelidus 152. b. Stachys [ylvatica'2. b. 2 - Nepeta Cataria & a. reg Pedicnlaris [ylvatica 96. a. * Sifymbrium Barbarea 38. a. Heſperis snatronalis? 215. b. \ * Hibiſcus Trionum 347. b. (Venediger Pappelen. ** Polygala vulgaris 216..b. Genilla fagittalis 230. a: Altvagalus glycyphyllos 228. b. Melilotus coerulea 223. a. Hypericum humifulum 27. a pulchrum 28. a. 1 Hypochoeris maculata 105. b. cum #uberibws inlec- torum, quae Heucherus mirabiliter delcribit- G£. hilt. rei herb. II. 290. . N Gnaphalium germanicum 125. a. Y Inula germanica 185. a. Erigeron acre 03. a. Anthemis nobilis &6. a. Centaurea mentana 94. b: Orchis odoratiflima? 2971’b. Epipactis Nidus ayıs’298. a. Garex vulpina 258. b. Alpidium {pinulofuni 207. a. Grammitis- Oeterach Sw. 200. a. Blechnum boreale 208. b. Olmunda regalis 206. a. Alplenium feptentrionale 204. a. Lycopodium clavatum 210. h. complanatum 2r1. a. Tratıanazr,veteribusnotae, owmiflfis Bauunrsusıavıs et Fuvcusıants Eriophorum angultifolium 261. a. Plin. XIX. 1. Phalaris camarienfis 250. b. Nicol. Myreplic, avapo- cprag. i Cora Tansuirien 379. a. IyAunpaveia: Theophr. hift. III. 6. Petr. deGrefcent. Of. hifi. rei herb. I: 232. Llex Aquifolium 402. a. Pliv. XVI. © i&i ‚ Myofotis Lappula 74. a. (Elatine.) Plin. XXV, 8. , Hyoscyamus adbus 50. b. Diofe. IV. 69. : Atropa Mandragora 350. a. Theophr. VI. 2. Dioſc. derbar. . Solanum infanum 337. a. aavınös } i k Lonicera Caprifolium 31T. b. Diofc. II. 195: nunA«- eivog Erton, : i E Tibes rubrum 375. b. Jo. Tollat. Cf. hift. rei herb.T. 207. Bilon Amtai 530. a. Staphylea pinnata 213. b. lodendron. i Narcillus poeticus 287. a» Diofec. IV. 161. \ Vaccinium Myrtillus 367. b. Hildegard. Of. hift. rei herb; I. 228. Dictamnus albus 11. a. (Fraxinella.) Petr. de Oref- cent, Of. hilt. rei herb. I. 282. Asroſtemma Coronaria 48. a. Diofe. III. 14. Ayxvız. . Releda Luteola 136. b: (Ofyris.) Virgil. ecl. IV. a (Lutum croceam.) Pyrns Aria 380. a. Theophr- 111: 6. - Pyrus torminalis 381. Theophr. IT. ı2. jEorıÄog J augydiv. i 7 * Piubus idacus 367. a. ofo Gapparis [pinola 564- b9 1I. 204. Aconitum Napellus 95. a. Nitandr. axövırov. ‘ Caltha palultris 5a. a. Plin. XXVI. 6. (Chamaeleuce.) Origanum Dictamnus 11. a. Diofe. II. 37. Thlalpi campeltre 32. b. Diofe. II. 186. ; ' Cochlearia Armoracea 260. b. Diolc. II 138. gaPavig Diofe. IV. 74. ereuxvos Diofe. III. 64. Plin. XVII. 16. Staphy- 38. Barog lözia. ayeian ; \ Alyllium ſativum Smith 250. b. Dioſc. IV. 117. vayeov- Cytifus Laburnnm 236. b. (Baumbonen.) Plin. XVI.ı8. Cynara Scolymus 32.. b. Golum. —— Linoſyris 135. a. Dioſc. IV, 56: - Samolus Valerandi 1338 pn vulgaris 62. a. Carol. M. eapitular. (De- tum.) £ ar a Mm — Achillea nobilis'180.,b. Diofe. IV. 36. Ageratum 195..a. Diofc. IV. 59. # Centaurea. Rhapont:ca 61. b. :Galen. facult. ſimpl. VIII. 100. 650. Of. Jo. Monard. ed. 95,9% EasninE — 66. a. Virgil. cCaliha.) Braun- chw. 00. a. Ariliolochia rotunda 292. b. Diofc. III. 6, Rulcus Hypogloflum 347. .a. Diofe. FV, 132. Polypodiunı Dryöpteris 204a. :Diofc. IV, 180. Conr, Gesnerinovae Jalminum fruticans tab. lign’ XXT. 184. (Ruta ca. \ es. Ne /eronica bellidioides — IV. 32. «Pl: »Ghami drys montana.) a * ſpicata tab. aen. XII. 106, haederaefolia — — 10, — — XYI. 140. \ peregrina lign. IV. 33. («Betonica ! i Salvıa calycina Sibth, En XI. 108 —— ceratophyila — — 10% Lappago racemola — HI...20 Phleum Böhmeri * Im Michelii - 419. Lagurus ovatus — . HI. @% Triticum junceum lign. IT. 17. Valeriana anguftifolia tab. aen. IX. 7. Globularia cöordifehia lign. VI. 51. Scabiofa integrifoia — — 52 prolifera — — 54. Orucianela maritima aen. XVI. 156. Alperula tinctoria lign. XVII. 157. * Plantago maritima — IM. 20. Lagopus — — 27-.-IV. 8; i en Ranwvolf.) . 28. (Catanans Bellardd — — 268. 4. Potamogeton denfus lien. I: 9. perfeliafns aen, XVII. 135. pectinatus — — 140. pulillus — — 147. sompreflu — — 148. Lithofpermum nn lign. X. 36. Primula integrifolia. deLunar. 24. tab. aen. V farmofa lign. XXI. 190. 1. RO ıminima aen. VIII. 69. marginatla — IX: 7.2 Androface villa —— 70. Lobelia Dortmanna lign. XIM. 117. Campanula Rapunculoides aen. IX. 60, (Laettuca pe- traea.) — lign. IX: 75. % peculum — — 76. «Avicularia $Sylyii. -— XIIR 110. 5 — Viola. biflora aen. VII. 70. Convolvulus lineatus lign. IX. 73. Soldanella. ad Cord. fol. 206. b. Lonicera alpigena. ad. Cord. f. 215. b, (Chamae- 2 ceralus.) : wertia perennis lign. IX. 79. et tab: pieta, Gentiana — lign. x ‚804 = ciliata _ — — 81 Gentiana Amarella lign, XXI. 193. k. en aen. XI. 99. ' Pneumonanthe ad. Cord. 102. b. Apocynum venetum aen. X!Il. 113. Sıum Falcaria lien. XVII. 161. Armeria [corzöfferaefolia Wild. lign, VII. 6s. Statice reticulata aen. XVII. 158. Linum firictum? lign, XVII. 158. Tulipa Gefueriana ad 'Cord. 213. b. Phalangium ramo[lum — 130. b. Ornithogalnın arabicum lign. XI. 95. male, Allium delsendens — — 60. 84 * 2339 EEE ⸗ Moly — — 9% rofeum aen. IT. 15- Juncus pilofus et albidus Han. IT 1a. Tofieldia paluftris Hudf. lign. XVII. 198. 5 Epilobium angukillimum ad Cord. 215. b- Vaccinium Oxycoceos ad Cord. 140: b. Daphne Tartonraira lign. XVII. 254. villofa lign. XXI- 182. Michauxia ſirigoſa Perl. lien. IV. 56. Adoxa Mofchatellina ‘ad Gord. 127. b. Rhododendron ferrugineum lign. XXL 181, Saxifraga aizoides — u tab. pick caelpitofa Linn. lign. XVII. 127. Silene nutans lign. XVII. 155. Gyplophila repens aen. XI. O3. muralis — — 05. faftigiata —XH. 107: Gucubalus catholicus lign. XVIIE 156. Arenaria verma aen. XI. 08. Sedum Aizoon ad Cord. 02. b. Gerafium alpinum aen. XE 96. vulgatum — — 07. "Trianthema pentandrum lien. XVII. 150 Euphorbia amygdaloides aen. 1) Der. Hanf, geniffermaßen dem Tabak beygeſellt, wird in. Aegypten nur angebaut, um die getrodneten Blät- . ter zu rauden, oder beraufhende Latwergen Daraus zu bereiten, “ 85 1347 ziehen ihre Haupt: Einfünfte aus der Dattel: ern, vn Kuͤchenkraͤutern, Huͤſenfruͤchten, Henne oder Indigo. $1. Don Grasartigen Getraide. Arten. Man beftimmt zum Befaen mit Waizen die eben uͤberſchwemmt geweſe⸗ nen Felder, oder auch diejenigen, welche, da ſie nicht uͤberſchwemmt geweſen, dennoch durchdrungen ſind von der Fruchtigkeit der Jahreszeit und der Durchſeigerung des Nils. Ein Acker erhält gewoͤhnlich zwey Bearbeitun: gen, die erſte, die Erde zuzubereiten, und die zweite um den Saamen unterzuackern. Der Aegyptiſche Pflug iſt ſehr einfach, und hat feine Raͤder cabgeb.), er zieht nicht, ſehr tiefe Furchen. Ein Palmen-Stamm, in der Oueere gebunden, und von Ochſen gezogen, dient ſtatt der Rolle oder Egge. Wenn es ſich trifft, daß der Nil, nach gro— ßen Ueberfchwemmungen, zu ſpaͤt ſich zuruͤckzieht, beſaͤet man die Felder ohne Bearbeitung. Die alten Aegyptier ſtreuten die Koͤrner oben auf den Sölamm, und fließen ‚ihn von Schweinen untertreten; Die Gewohnheit ohne Bearbeitung zu faen, wird durch Die Dauer Der Leber: ſchwemmung nothwendig gemadt. Spaͤter im Sabre würde der Waizen nit lohnen, er würde ganz ind Stroh fhießen, Das Getraide welches anfangs ohne Bearbei— tung geſaͤet wird, wird nachher untergendert, wenn Das Erdreich hinlaͤnglich troden ift, oder indem man ein Bufhel Baumzmeige oder Sträucher 'queer über das Feld zieht, wenn die Erde wei ift und dem Schlamm gleicht. Diefe Teste Methode iſt gewoͤhnlicher, wenn man Gerſte oder Klee ſaͤet, als beym Waizenſaͤen. Nicht allein die Felder welche man mit Waizen beſtellt, find nicht immer uͤberſchwemmt geweſen, fondern es giebt. Aecker dieman gezwungen iſt zu bewäffern, wenn Das Korn eingefammelt iſt. Ich habe Waizen bauen fehen durch Begiehen, auf der Inſel Roudah, in den Ebenen von‘ Bisket-el-Hagsy, und in mehren Gegenden Ober: Aegyptens. Der Bart⸗Waizen mit glatten Aehren, iſt in Aegyp⸗ ten unter Dem Namen gamb fofeyry bekannt, ein Na— me der mir gelber Warzen zu bedeuten ſcheint, weil die Achre goldfarbig wird, wenn fie bey der Neife den Sıhimmel-farbnen Staub verliert, der anfangs feine Spelzen bedeckte, Die Achren -find entweder linear und verlängert, oder ſpindelfoͤrmig und mittelmäßig lang. Der Waizen der die laͤngſten Aehren hat, iſt durch die Benennungen gamhı fofeyry toueyly bezeihnet, und derjenige welcher fürzere Aehren hat, wird ſchlecht weg gamh ha’'yry genannt, ein Wort welches Waizen mit Gerften » Achren bedeutet, Dieſer Waizen ift von For- (kal angezeigt 1) worden, ala Varietät Des Dinfeld Cepau- ire) ader Tritieum Ipelta Linn. Man fieht haufig Wai⸗ zen, deſſen Aehren roͤthlich oder raͤucherig ſind, und den die Landleute qamlı ahmar nennen, rother Waizen. Es giebt ın Aegypten diel Warzen mit baarigen Aehren welder fonell wachft; man bemerft aber nicht daß diefer Eharalter in derſelben Species beftändig ſey; mehrere Barieräten find zwiſchenſtehend. Der Waizen, den die Aegyptier gamlhı meghayz nennen, hat kurze Aehz sen, haarig und pyremidenförmig, eine Grannen lies ——n 1) Flora Aesypllaco- Arabica Pe 20, welche die Fürzeren Aehren erlangen . 1348 gen faft horizontal außen auf der Spindel. Sie verlie: ren bismweifen mehr oder weniger, ihren Zlaum, fo daß der Waizen gamh na’ygeh genannt, fi) vom gamh meghayz nnr durd feinen Mangel von haarigen Achren — unterſcheidet. Zweyh Varietaͤten des Woizens mit haari⸗ gen Aehren werden unterſchieden, eine, durch die verlaͤn— gerte Geſtalt der Aehren, und Die andere durch die Dicke, die erſte dieſer Wa: rietaͤten heißt; gamhfebageh , und die andere; gamh a’ raby. Beyde gehören zu. Tritieurn turgidum des Ritt. Rinne. In Aegypten gibt es nur Bart: Waisen. Sein Halm iſt etwas weniger hoch, als der von demſelben Waizen in Frankreich gebaut. Die Variéctaͤten, gamh- meglhayz, gamh na’ygeh, Triticum fativum pyramidale ( abg.> und gamh a’raby, Trilicum fativuur turgidum CE p geb.) find unbe tannt in Frankreich. Den Waizen, wenn er noch nicht geärndtet iſt, une terfcheidet man durch die angeführten arabifhen Nah: men; wenn aber der Waizen auf den Markt gebragt wird, unterfcheidet man ihn nah feinem Gehalte, oder nad dem Rahmen der Provinz aus der er fommt. Es gibt auf den Märkten Waizen, gamhb ahınar ‚genannt, —— Waizon, weil fein Korn hornartig iſt, etwas roth, und im Snnern durchſcheinend. Der Waijen von Sayd bat länglicheres Korn als der, den man in den PVrovin: . jen von Chargyeh und Bahyreh ärndtet, Obgleich diefe Körner wenig verjhieden find, verfigern die Eins wohner doch, daß das von. Sayd, wenn es in Unter: Aegypten gefäet wurde, dort nicht fortiäme. Man kann ohne Gefahr, mit dem Einarndten des Waizend warten, bis der Halm und die Achren Dürr find. Man fürchtet weder die Winde noch den Regen, Die in andern Rändern oͤfters Schaden verurfaden. Die - Aegyptier fehneiden den Waizen mit fehr fleinen und we: niger gebogenen Sicheln, als. die, der man fih in Frant.. rei bedient; in mehrern Cantonen Ober-Aegyptens rei- gen fie ihn aus. Sie dreſchen den Waizen unter einem noreg, eine Art Wagen, den fie im Kreis auf den an der’ Erde ausgebreiteten Garben herumfahren. Das Geſtele dieſes Wagens iſt plump; es iſt eine Art Bank oder Stuhl gemacht, auf mit ſtarken Blechplatten beſchlage— nen Achſen ruhend, diegals Raͤder dienen, und Aehren und Stroh Fein ſchneiden. Es miſcht ſich immer etwa Erde unter den Waizen. Man macht ihn zufegt rei und fiebt iön in den Grädten wo men ihn verbraud Der Hederling dient den Nerden, Eſeln, Büfels und Kameelen zur Nahrung, Dan transportivt ihn in Saͤcken von ftarfen Faͤden des Dattelbaums ge macht. Man ſaͤet Waizen in Aecker, die das Jahr vorher’ Klee oder Bohnen getragen haben. Es werden drey Bier: tel Ardeb 1) gebraudt, um einen Feddan 2) zu beſaͤen, J 1) D. i. ein Hetoliter, drey und zwanzig Liter, oder h neun vier Neuntel Seſter — > Pariſer Ge: maͤß. 2) Der Feddan, ein viereckiges Maaß von zwanzig gagab von ber Seite, der gagab von ſechs zwey Drit- tel Cubitus, der Cubitus halt fünf Hundert fieben ae — der, in- guten Jahren, in ber Gegend ven Kairo, Ardeb gibt 3. Die Gerſte ift Basjenige Setraide, welches die Aegyp⸗ * tier, den Pferden geben. 4 ‚früher als den Waizen, fo daß, wenn fie Diefe [egte Ge: tratdeart im May einarndten, die Gerften - Aerndte ſchon im Ap—ril beendet iſt. Die alten Aegyptier aßen, nach Herobot ‚ weder Gerſte noch Maizen, und nährten ſich von Olyra, einer Art Körner, woraus das Brod cylleftis gemacht wurde 5). Aber ein anderer von Atheneus angeführter Schriftſtel⸗ Ter.0) Hat erzaͤhlt, daß dieſes Brod von Gerſte gemacht wurde, und nach Diodorus von Sicilien, naͤhrten die Aegyptier ſich von Gerſte und Waizen 7). Die Zweifel welche dergleichen Widerſpruͤche in den authentiſchen Er⸗ aͤhlungen des Alterthums, gegen Die Geſchichte der agnp; tifchen Gebräuche erregen fonnten, find leicht zu heben, wenn man die Veranlaffungen zu diefen Gebraͤuchen be⸗ trachtet, und die ausgehauenen Darſtellungen in den Grotten und Tempeln anſieht. Auf dieſe Art kann man die Beobachtungen Herodot's mit denen des Diodor’s von Sicilien vereinigen. Die alten Grundgeſetze hatten jeder Provinz die Ver— ehrung einer beſondern Thierart vorgeſchrieben, und den Einwohnern den Gebrauch einer Art Nahrungsmittel ver: boten 9. Der Widerwilfe gegen Gerfie und Waizen muß: te nicht allen Aegyptiern zugetheilt feyn, wie der Unter: ſchied Der aͤgyptiſchen Gebraͤuche und der anderer Bol: - ter, welchen Herodot bemierft hat, glauben machen fönn: te, Die Thierart welche in einer Provinz verehrt ward, war öfter in einer andern verboten 9), j "Ss ift wahrfheinfih, dag nur die Einwohner den Ge: brauch der Gerſte und des Waizens für fhandend 10) an: und fiebenzig und einen halben Millimeter, gleih fünf hundert dren und neunzig Taufendtel Hectare, oder N einem Morgen von drey und fiebenzig und eine Halbe Ruthe; die Ruthe zu achtzehn Fuß. 9 Das heißt, vierzehn Hectoliter neun und ſibenzig Li— rs ter, oder hundert dreyzehn ein dritiel Seſter, Part: "fer Gemäß. Ne Lib. U. cap: 56. 5) Lib. U. cap. 77. 6) Nicander von Tihyatire in Atheneus Lib. III cap. J 29. Tom. II p. 448 Ueberſetzung von Lefebure de RN Villebrune und p. 114. der gried. lat, Ausg. von Eafaubon,. 2) Diodor. Sieul. Eib. I. ect. 1. Tem. I paz. 50 uberf. vom Abbe Terrallon; und Lib. 1. pag- 33 Litt, C. gried. fat. Ausgabe. Han, 1602. = 8) Diod. Sie. Lib. I fect. II überf. Tom. I. p. 189, und pag. 80 Litt. D. griech. Tat. Ausg. 2:19) Diod. Sie. ıbid. = 10) "And mugeuv nal age BAdor Auovcı Anysrriay de 4 zÜ mOIEumEVwano Tabruv wyu Adsvovsrdos Miyıorav care = ‘Herod. Lib. II cap. 56 p. 103 gried. lat. Ausgabe * £ond. 1679. „Allenthalben ſonſt, naͤhrt man ſich von Waizen und Gerſte: in Aegypten häft man diejeniz 5 gen für ehrfog, welche fih damit nähren.* Ueberſ. von Larcher, Tom. II p; 30, ei 1802, Sie Arndten fie dreyßig Tage 130 ſahen, denen dieſer Zebrauch verboten worden war, Die Argnptier haben diefe Getraidearten in fehr frühen Zei: ten gebaut, Die Schilderungen in den Grotten von Ele- thyia Cabg.) find unmiderfprecpliche Beweife davon, Man glaubt, daß die Olyra der Alten der Dinkel if, Hero- dot erzähft, Daß die Olyra bisweilen Zca genannt wor: den fen); und wir lernen von Dioscorides, Daß es zwey [pecies von Zea gab, eine, mit einzelnen Kornern, und die andern, mit zweyfachen Körnern®) eine Befchrei= bung welche zwey fpeeies von Dinkel umfaßt, nehmlich: Triticum monocoecum und Triticum Spelta. Dioscorides aber 3) verwechfelt nit, mie Herodot, die Zea mit Olyra, Theophraft ſpricht van diefen bey- den Getraideartena); Plinius unterſcheidet fie aud. Die Olyradie in Griechenland gearndtet ward, war ſchwer zu dreſchen, wie es die Spelze if. In Aegypten war Dafel: be Korn leicht zu dreſchen und gab viels). Plinius führt nad an, daß die zea, die in Stalien gemein ift, femen genannt ward, das heißt Körner, und daß Homer vor: zugsweife dem Lande den Namen !2srdwpag oder ergiebig an zea, gegeben habe 6). Die zea des Dioscorides, odtr olyra und zea des Herodot, begreift die beyden fpecies des Dinkels, Triticum monococcum und Triticum [pel- ta; es giebt noch eine dritte fpeeies Davon, welde Haft Triticum zea7) genannt hat, und welde für Die olyra des Theophralt, Plinius und Dioscorides genommen werden kann. Keine ſpecies von Dinkel, das heißt, weder olyra noch zea, findet fih noch in Aegypten. Biele andere Pflan: zen find ebenfalls daraus verfhmunden, Mehrere Varie— täten des Waizens find dort geglieben; und Die eigen: thuͤmlichen Gharacterezu ‚ihrer Unterfheidung rechtferti— gen die Anwendung der Benennungen: Acgypzifcher Wai— zen d), und aftrandriniiher Waijeng); die von den Al— ton aufgenommen wurden, weiche den Unterfchied Diefer Waizenarten, und der von Rom und Griechenland beob— echter Hatten. Die Aehnlichkeit der Namen olyra und oryza hat Gelegenheit gegeben Diefe beyden Getraidearten, den Din- tel und den Reis bisweilen zu verwechfeln. Plinius' fuͤhrt einen Autor an, ber die olyra, Dinfel, für oryza, eis 10) nahm, und unter Den neuern fagt Goguet 1%) daß er faft glaube, der Neis ſey Die olyra geweſen; aber 1) Herodot. loc. citat. Sieh p. 228 ibid, die Note von Mr. Larcher. 2) Dioſcor. lib. II. cap. III. 5) Dioscor- Lib, II cap. 113. #») Hif. plant. Lib, VIII cap. 9. 5) Plin, Hift. Nat. Lib. XVIII cap. 10. 6) Plin. ib. p. 447 der leydenſch. Ausg. 1587. 7) Triticum zea? ſpiculis [ubquadrifloris, remotis, mutieis ariltatisve, duobus racheos margine pilo- fae internodis ſpicula longioribus. Holt Gram. Auftr. t. III p. 20 tab, 20. 8) Plin. ibid. cap. VII p. aus. 0) Theophraft. Hift. pl. Lib. VIII, cap. 4 p- 051. 10) Hift. Nat. Lib. XVIII cap. 7 pag. 445. 11) Sieh: Origine des lois, des arts et des Sciences, som» I p- 530. ‚2351 weder Gopiet noch Shaw Haben grabezu behauptet, wie Paw es ihnen vorwirft, daß ber Neis die olyra fen. Shaw begnügt fi zu fagen, daß das kilfemeth 12), def: fen in der hebräifchen Bibel erwähnt wird, vielleicht der Reis gemwefen fenn kann. Der Ueberfeger ded Shaw hat den Ausdruf, Dinkel gebraudt, um das Hebraifhe zu überfegen, welhem mehrere Verfionen der Bibel eine verſchiedene Bedeutung geben: Gelsius 13) hat beſſer wie argend jemand gezeigt, daß die Bedeutung von, Olyra Dinkel richtig iſt. Die Argyptier bauen eine große Menge Neis zu ihrem Bedarf und zur Ausfuhr. - Kein alter Geſchichtsſchreiber hat von Aegyptiſchem Reis geſprochen; ih möchte faſt mit Hasselquist 1) glauben, daß dieſer Anbau bey den Aegyptiern nicht über das Zeitalter der > Ralıfen hinaus reicht, welche die Einbringung fremder Gewaͤchſe beguͤnſtigten. Die Alten kannten den indiſchen Reis. Man liest in Theophrali 2), daß diefe Pflanze lange im Waſſer, und daß ſie in Riſpen und nicht in Aehren waͤchſt. Man "brauchte den Reis nicht cher als bis man ihn von Spreu ud Hiffen gereiniget hatte, wie man es noch jegt thut.. Die Reis-Species find in Indien zahlreich, Rum- phius zählt deren neun 3, und Loureiro vier a). Es gibt in Aegypten nur Bart Reis mit gelbliher Spelzen. Die Einwohner von dem Lande Syouah bauen eine bes ſondere Species davon, den mit roͤthlichen Koͤrnern Dr uud der nur-von Garavanen, die Aegypten durchzogen, in diefe Oasis, im Mittelpunet der Wuͤſte, gebracht werden fonnt. Im Delta ſucht man zur Ausſaat des Reis das beſte Korn aus. Man fuͤllt ihn in Zuͤber, das heißt, in Saͤ— cke von Dattelblättern. Dieſe tragt man in einen Kanal oder in einen Behälter nahe bei den Wäfferungs : Nü: dern; diefe Zuber bleiben zur Halfte ins Warfer. getaucht, und werden alfe Tage drinn umgefehrt. Auf diefe Art fängt der Reis an zu feimen. Nun nimmt man die Züber aus dem Waſſer, den fünften oder festen Tag; man Teert fie aus und ſchuͤttet die Körner in Saufen auf eine Rage von friſchem Klee und bedeckt dieſe Haufenfmit Klee. Darauf rührt man den Reis, nicht eher als nach vier umd zwanzig Stunden. Nun breiter man ihn aus und fährt ihn einen Tag uber mit Klee bededt, Den man Abends wegnimmt: die Naht über bleibt er dem Thau ausgefegt. Des Morgens fäet man ihn in einen Ader der unter Waſſer geftanden und wo es ſich nod nicht ganz verfaufen hat. In der Zolge faßt man den Acer mehrere male, in furzen Zwifchenraumen, trocken werden, um den Reis zu zwingen ſich zu bewurzeln und nit oben auf zu ſchwimmen. Weiterhin reinigt man den Acker vom Unkraute, zu gleicher Zeit reift man aud die zu Dicht ſtehenden Buͤſchel Reis aus, um fie] auf —— — — 12) Travels in Egypt. p. 450. 15) Hierobötanicon, part. IT p. 08: 1) Neife in die Levante: ı Thl. pag. 163. 2) Hist. plant. Lib. IV. Cap. 5. pag. 347. 3) Herb, Amboin. tom 1. pag. 198 und 208. a) Flor. Gochinth. tom I. pag. 267. edit. Willden. Berol, 1793. | 5) Sieh Browne, Reife in Aegypten tom 1. pag. 36. L rar: = "rouz cha’yr, Gerſten-Reis. * 7 * 4 ea — N — 24 5 Flecke zu bringen, wo er zu důnn ficht over auf, benach⸗ barte Aecker die dazu vorbereitet ſind. Dieſe Verpflamzung | ift in dem Schlamme leicht, wo man den Reis an den Stengefn ausrauft und wieder einpflanzt. Das Bar fer, im dem der untere Theil des Reis flieht bis der Sau: me reif Aff, fommt von den Wäfferungs -Mafhinen, wo: mit es aus dem Nil gefchöpft wird; es vertheilt fih von felbft zur. Zeit der Hehefcwenmung, und fein Lauf wird | durh Damme geleitet, welche die Aecker ſchuͤzen. — Der Reis wird im October geaͤrndtet, nachdem er ſieben Monate im Felde geblieben; man driſcht ihn uns ter dem moreg (abgb.) der Caame vom Stroh abgelöst, behält feine Spelze oder Blumendecke feſt anhängend wie die von der Gerfte; in diefem Zuſtande nennt man ihn Nun: muß Man ihn am. Mörfer aushülſen, bis er weiß wird, indem man. feine Spelze und eigenthuͤmliches Hauthen wegbringt, welches dem Haͤutchen gleicht, woraus die Kleyen entfichen, wenn man Weizen mahlt. Die mit Stampfen verfehenen Ma fhinen werden entweder von Menſchen oder Ochſen ge: trieben, ° Die Menfrhen treten auf das Ende eines Sihe: baums und druͤcken ihn durch ihre Schwere nieder, wäh: rend das andere Ende in die Höhegeht und wieder nieder: fallt.- Die Ochſen drehen Räder, an denen mehrere He— bef angebracht find; ein eiferner hohler Eyfinder dient zum Stampfen; er iſt im rechten Winkel unfer das laͤngſt Ende eines jeden Hebels eingefugt fo daß er im einen Moͤrſer ſtoͤßt, in dem er ſich wie ein Schmiedehammer be⸗ wegt. Der hinlaͤnglich gehůlste Reis, wird aufs Sieb gebracht, welches auf der einen Seite das Korn allein und auf der andern die Faͤschen auswirft, die vom Korne abgegangen find. Man mifcht trecknes Seeſalz unter den Reis, welches fein Verderben verhindert. Diefe nüß- Ihe Waare kanm alfo ihren Werth ſehr lang behalten; - er wird in ganz Aegypten verbreitet und auch, beſonders zür See ausgeführt. — : Dber: Aegypten trägt viel Sorgho (indiſche Sirfe, Negerforn CHolcus Serghum), den die Einwohner fürdas natuͤrlichſte Getraide ihres Landes anfchen, und ihn dourah beledy nennen, oder dourah von Ae⸗ gypten. Er wird im Maͤrz und Auguſt geſaͤet, welche Jahreszeiten fuͤr den Waizen nicht unpeſſend ſeyn wuͤr⸗ den. Der gepfluͤgte Acker wird mit einem Palm-Stamm der druͤber hin geſchleppt wird, geebnet: man theilt den Acker in feinen viereckte Abtheilungen, um eben fo viele Beren - mit aufgeworfenen Rändern zu bilden, Das Waſſer wird durch einen Heinen Graben zwifchen mehrer ren nad der Schnur angelegten Viereden zugeführt; nah und nah wird, fängs einem Graben Erde wiege gebraht um das Waſſer in die Vierecke "dringen zu laſſen, welche man gleich wiederum ſchließt, Indem ma die weggeraumte Erde wieder in die gemadten Deffnun: gen bineinbringt. Jedes Viereck eines Aders beißt, Beyt, und in folche Abteilungen fegen die Aegyptier immer die Pflanzen, welche bewaͤſſert werden muͤſſen; sin Feldern und Garten befolgen fie diefelbe Begiehungs: Art bey großen und Heinen Pflanzen, wie bey Portulac epoupien und Rattih, und den Bäumen, wie Dattel- baum. Der Reis und das Juderrohr, — dieſe viel mehr Waſſer beduͤrfen, werben in Aecker — die [\ —* nicht in Vierecke abgetheilt, ſondern großen Waſſerbehaͤl— Een halih eh — Der Anbau des Sorgho,'oder dourah beledy ge— ſchieht auf diefe Art, daß man mehrere Körner im Locher Ä — dieſe durch die Fuͤße mit Erde bedeckt. Der sorgho den man bey Kairo im März ſaͤet, braucht nur einmal bewafferr zu werden; tm Auguft gefaet muß er es öffer werden. Erin Korn wird in vier Monaten reif, es bat die Größe des Sanfjames, am untern ‚Theile etwas fpißig, und am obern rund. Die dicke Riſpe, welche je: den Halım begränzt, bringt überflüffigen Saamen ; er ift frugibarer als die andern Getraidarren, Dieſes Korn ſteckt nicht in feiner Hulle bey der Reife, wie dag Wai— Jenkorn, Gerſte oder Reis; am obern Theile erfheint er nadt; er iſt gelb; weiß oder ſchwaͤrzlich. Man drifcht die Niſpe des Sorgho unter dem noreg, nahdem man fie — Spitzen der Halme, die vorher nahe fan der ln —— Ede abgeſchnitten werden, abgemacht. Ein Roba 1) Koͤrnerzreicht zur Beſaͤung eines Feddan Hin 2, der fünf bis ſechs ardeb 3) gibt. Dieſes Getraide ift die Haupt - Nahrung der Eins wohner von Say’d, es gibt gutes Mehl zu Kuden, man macht aber nicht gefäuert Brod davon wie vom Waizen. Die Art wie man das Korn driſcht, frägt viele dazu bei, daß man diefes fehr ſchöͤne Mehl davon erhält. Der no- reg oder Wagen, unter welchem man die Nifpen des " Sorgho quetfcht, macht "das Korn ganz frei von den Spelzen; ein. leichters Dreſchen würde es nicht fo rein machen. In Dber- Aegypten fpeift man fehr gute Ku: den von Sorgho, während man in Europa, in Sflrien "und Friauf zum Exempel, nach Host's Beobadtungen, J Brod von Sorgho-Mehl macht zu dem die Spelzen des Korns gemiſcht werden. 1) Die Stengel des Sorgho find fehr ſchwach, drey bie vier Meter c9 bis 12 Fuß) lang: man ladet fie auf Bote und verkauft fie zum Verbrennen. Man bedient fich kei: I ner andere Feurung zum Schmelzen der Gläfer, welche man in den Salmiac Fabrifen braudt. Die Aegyptier nennen den Mais oder türfifchen Wai- jen, dourah chamy oder tourky, das heißt dourah zen Syrien oder der Turkey. Sie aͤrndten gewöhnlich Die Aehren hatb reif ein, um fie gebraten zu eſſen. Der Mais wird zu eben der Zeit geſaͤet wie der Sorgho, und Jiel bewärfert, Man arndtet ihn zweymal nad) einander "gewöhnliche Hirfe und nennen fie Dokhu. Ich habe zu Syenacinige Pflanzen blaue Hirfe Millet a chandelle, Holcus spieatus) gefehen, die ein gewöhnlich gebautes Gedraide im Lande der Schwarzen, in Africa, ift. "Sn Arabien it der Sorgho fehr im-Ueberfluß, er wird dert nit Dourah, wie in Aegypten, fondern ta am ‚genannt, 03) — — — — 39 der Roba’ iſt der 2ate Theil eines Ardeb, er iſt 745 Liter gleih, oder 7, Seſter. . 9) $235 einer hectare oder ı Ader 755 Ruthen. 5 Das heißt, von 9 Hectoliter und 24 Liter zu 11 Hec⸗ tofiter, oder von 708 bis 95 Seſter. ; » 4) Host Gram. Austr’ tom IV pag. 58: Forskal, Flora Aegypt, Arabic, pag. 17a. \ auf demfelben Acker. Die Aegyptier fennen fehr gut die - 1354 . Profper Alpin’ hat den Sorgho Aethiopiſche Hirſe 5) genannt, eine Benennung, die um ſo anpaf: fender iſt, da dieß das Getraide iff, welches den Vol- fern jenes Landftrihs zur Nahrung dient, bei denen die in.den allerafteften Zeiten befannten Getraide - Arten, die Hirſe und die Gerfte waren. Ueberdem glaube ich nicht, daf Plinius 4, der von Aethiopiſchem Hirfen geredet hat, dieſe Bedeutung nur auf die wirkliche Hirſe allein einge⸗ ſchraͤnkt habe; es giebt in Afrika mehrere Arten Körner, die er für Hirſe hat halten können. Der Sorgho wechſelt in Cicilien in Farbe der Körner und in feinen Rispen. Belon fah in Cicilien Sorgho mit weißen Koͤrnern bauen, der von dem in der Rombar-. dey abwich 5). Prosper Alpin hat bemerkt, daß der Sorgho von Aegypten hangende Rifpen treibt6). Drey Species von Sorgho, Denen’ Linne die Namen Holcus Sorghum, bicolor und [accharatus gegeben, find von Gärtner?) und Lamarck 8) nur als Varietäten an— gegeben worden, Die Vermiſchung dieſer Species oder Varietäten, fann fie verändern; fie find aber faft immer feiht zu beſtimmen wie die Pflanzen anderer. sahlreicherer Varıeräten, Man baut in Arabien Holeus Sorghum u, Saccharatus unter einander 9. In Aegypten. ift Diefe legte Species felten; man nennt fie Dokhur, wie die Hirz fe; und man faet fie in einigen Garten zu Bogelfutter, Holcus bicolor, dur) die ſchwarze Farbe der Spet zen haracterifiert, die fih aud bisweilen den Körnern mittheilt, ift in Indien gewöhnlider als die andern Spe- cies deſſelben genus.1) Man [findet von diefem ſchwar— zen Sorgho in Aegypten, Pflanzen mitten in mweitläufti- gen Feldern unter dem gelben Sorgho jerfireut, den man vorzieht. Plinius hat den Sorgho von Indien befchrieben, alg eine Art Hirfe mit ſchwarzen und fehr großen Koörnern, der feit zehn Sahren in Rom, zu der Zeit da er ſchrieb, bekannt war 2). Der gelbe Sorgho ſcheint nur erſt weit ſpaͤter in Italien angebaut worden zu ſeyn. Eine hiſto⸗ riſche Charte, von dem Marktflecken Encife in Piemont, behauptet, dad vor dem Jahre 1204, das Getraide, meli- 8a genannt, nicht in jenem Lande befannt war, und im’ jenem Sabre von Narolien nad Encile gebracht wurde, um deſſen Anbau zu verfuden, der Name meliga war in Ratolien3) gebraͤuchlich; er ward in der Lombardey beybehalten, wo Matthioli 4) und Anguillara sy im 16 5) Prosper Alpin. Flor. Aegypt. Tom. I P- 170. 4) Plin. Hift, nat. ib. XVIIL cap. 10/p. 449, 5) Belon. Obfervat. lib. II cap. 100. 6) Proſper Alpin. loc. cit. 7 De Fruct, et Sem. plant, tom. Ip. 2 1,35 8) Diction. encyclopedique tom. III p. 140. 9) Forskal loc, citat. 1) Rumph, Herb. Amboin. Tom, V. p. 195, 2) Hifi. nat. Lib. XVIII cap. 8. P. 443. 35) Auszug aus der, dem italianifhen Werfer Storia d’Infiea, da 'Giofeff Antonio Molinari ann, 1810, in Alti. tom, I p.,198 beygefügten Charte, M) Comm. in Diolord. p.416. 5) Sopra. fimplie. p. 09. 85 * 1355 Jahrhundert, ſchrieben, daß der — die Getraideart, Melica und Meliga genannt, fen. Belon nannte den Sorgho, einen Waizen 6); Pro- {per Alpin, der ſich einigermaßen nad; den Ausdrüden des Plinius richtete, nannte ihn Hirſe, aber mehrere älte: re Schriftſteller bedienten [ih des Namens, Waizen7 und fogar Gerfies) um Den Sorgho zu begeichnen ; we⸗ nigſtens iſt es wahr, daß dasjenſge was die Gefhigt: fhreiber von der Größe und der außerordentlichen Frucht⸗ barkeit der Getraidearten erwaͤhnen, welche ſie in den Ländern ſelbſt, wo man Sorgho baut, anzeigen, ſich nur auf den Sorgho anwenden laͤßt. Heliodor fagt, Daß der Waizen und Gerfte der Inſel Meroe 9) 300 Procente gaben, und daß die Halme davon einen Mann zu Pferde, fogar auf einem Kamel, verfiek- ten. Die wiederholten Ausdruͤcke: Serfte und Wai— 3enı1o0) in.mehreren Stellen der griedifhen Autoren faft ungertrennli, bringen uns auf den Gedanfen, Daß fie gebraucht wurden, um im Alfgemeinen die Güter dee Zeldes zu bezeichnen, die, wie man weiß, nad den Län: dern, verſchieden find, Herodot, ſpricht von der großen Sruchtbarfeit und von a fingerbreiten Blaͤttern des Wat: zens und der Gerfte von Affyrien 11), fo daß man natur: Yih glauben muß, wie auch Eprengelı2) gefagt hat, daß Herodot die Abfiht hatte, vom-Sorgho zu reden. Wir nennen den ameritanifhen Mais, Waizen, der von einem befonderen genus ift, und fein fpecififcher Name: Tuͤrkiſcher Waizen ſcheint uns von feiner Natu— yalıfierung in verfehiedenen Provinzen Des Drientö, herz zurühren, wohin er anfangs von den Spaniern und Porz tugiefen gebracht ward, in ein Zuͤnſtigeres Clima, als die weniger gemäßigten Gegenden Europas. Die Aegyptier ſchreiben die Einfuͤhrung des Mais, dem Handel mit Sy— rien oder der Tuͤrkey zu: ;die Namen: dourah chamy und dourah tourky, melde id) angeführt Habe, zeigen Diefen fremden Urfprung. Bis jegt haben Die Verbin: dungen zwifgen dem alten und dem neuen Eontinent, den Vorzug eines jeden derfelben vor ihren eignen Er: zeugniſſen, nicht vernichtet. Der Mais iſt die einzige in— laͤndiſche in America angebaute Grasart, in dem weiten Raume von der ad noͤrdlichen Parallele bis zur a2 ſuͤd⸗ — — — 6) Belon. loc. cit. 7) Theophr. Hift, plant. Lib. VIII cap. A pP. 032. 8) Herodot Hift, Lib. I cap. 195. Heliod. Aethiop. Lib. 10 p. 461 edit. 8, Hieronym. Gommelin. ann. 1690. 0) Heliod. loc. cit. 40) Cellius Hierobot. IT p. 124 et anteced.) hat die oͤftere Widerholung diefer beiden, in der griedifchen und hebräifhen Sprache vereinten Wörter bemerkt. Außer den andern ſchon erwähnten griehifhen Auto— ven führt er nod an: Thucydid. Ub. VI pag, 426. Diogenes Laertius lib. VIII. päg. 279. Lucian, in Amoribus pag. 897. Plutarch. Marc. Anton. I. P: 934. Arrian, Ind. p. 563, etc. 41) Herodot. loc, cit. 12) Hikor, zei herhar, tom, I, p, 79, — Vv— — 1356 lihenn). Obgleich diefe Grasart ganz vorzuͤglich in Eu: ropa, Afien und Africa vermehrt worden ift, fo tft fie doch noch immer in America häufiger gewefen als in jes dem andern Erbdfiride. Das in Aegypten gearndte Mais— forn ift gerundet, bornig, wenig mehlig, gefb oder weiß von außen, und ſeltnex braun oder etwas violet. Die ergiebigfien Mais: Laͤnder wie z. E. Virginien, liefern ei⸗ ne Species oder Varietat deren Korn platt und fehr groß ift, deren Stengel und Kolben Doppelt fo lang werden als die in Aegypten. Diefer, fo leicht zu vervolllomm⸗ nende Anbau, iff von den Aegyptiern fehr vernadhlafiz get, in Vergfeih mit dem des Sorgho oder dourah Des Landes, den eine fange Gewohnheit singef ührt hat, 6. I. Vom aͤghptiſchen Klee und griegifgen Sei eBedstorn, Trigonella foenum graecum) als Jutterfraut angebaut, Die Aegyptier laſſen feine Aecker als natuürliche Wie— fen liegen, weil ſie viel. mehr Rohr, harte und ſtachlichte Pflanzen hervorbringen wuͤrden, als weiche zur Viehfuͤt⸗ terung dienliche Pflanzen, ſie finden es, vortheilhaft, ei⸗ nen Theil der vom Nil überſchwemmten Ebenen zu kuͤnſt⸗ lichen Wieſen zu machen. Sie aͤrndten von Dem. Klee den fie anbauen eine gewifje Menge Samen zur Saat. Diefen Saunen der gewoͤhnlich ausartet, fuhren fie richt aus; fie befommen ihn oft aus Syrien, wo derſelbe Klee gebaut wird, und wo er auch waͤhrſcheinlich wild waͤchſt. Dieſer Klee, von den Aegyptiern berſym genannt, iſt eine beſondere Species (Trifolium alexandrinum Linn). Er ift weider als der in den frangefiihen Wie⸗ = fen (Tri, pratenfe Linn) Sein Blatt ift ſchmaͤler, er bluͤht weiß, und wird ungefähr 7 Decimeter mehr als. 2 Buß); man fäet ihn ohne Bearbeitung, ſobald der Ril faͤllt, gewoͤhnlich gegen die erſten Tage Des Octobers; er) verändert fih etwas durch die Art Des Anbaugs; man arndtet den Samen, entweker von den Wiefen, oder: / wenn er unter der Gerfte und Waizen gefäetift und man” ihn hat zuglei mit diefem Getraide reif werden laffen. Man nennt den Klee - Bau unter der Gerfte und Wai— ; zen, khalit, von auf Wiefen gebautem Samen, wenn er jeymal bins Diefer Klee wird bei feiner Reife einmal 7 gehauen, und man nennt ihn berfym fal, indeß der — ter einander grun abgehauen worden, beriym bagly ger nannt wird. Viertel berlyım fal, auf drey Viertel berfym bayly. Der ——— fal ſchießt ſehr gut, trotz der großen Feuch— tigkeit, gleich nach der Ueberfhwenmung. Er ſchußt den berſym baqly, der aus Mangel an Schatten vertrodnen © würde, und deſſen dichtere Stengel den höher wachſen⸗ den berſym fal verhindern fih zu lagern. Man haut den Klee gewoͤhnlich dreymal in 5 bis 6 # Monaten, zwiſchen Ditobet und Marz, oder November " und April, waͤſſern die Benugung des Beriym und madt auf Diefe Ari verdoppelte Haue; allein während dieſes vervieffalz Man faet, zum grünen Berbraud, ein Man verlängert bisweilen fehr durchs Bez d an tigren Hauens artet Die Pflanze aus, und ihr Ertrag bringt nur. gerade die Bewäfferungsfoften ein. Die Lande begüterten befolgen die Behandlungsart, melde fie für ſich — — ⸗ Z 3) Humkoldt; Tahleaux de la nature tom. I P- 62. | . 1357. " am einträgfichften halten, in Belradf des Bodens und > Anzahl Viehes, das fie Darauf halten. T J Ser erſie Hieb des berlym, heißt räs Gopf)d; er gez ſchieht ehe die Pflanze blüht, zu Ende ao Tage; man nennt den erſten Hieb auch fal, weil dieſer meiſt Aus perlym fal beſteht, der ſehr ſtark if, deſſen Wurzef aber vertrocknet, wenn der Stengel abgehauen iſt. Der ber- Iym baqly hingegen, der ſehr weichlich war, ſchlaͤgt haͤu— fig wieder aus. Der zweyte und dritte Hau des berſym, net, Wörter, melde Synonyme find mit Grummet, Man wartet zwey Monat lang: vom erften Hau bis zum zweyten, und wiederum zwey Monate von Diejem ziwey- ten bis zum dritten. Der Klee vom zweyten Hau ift Der befte zum Dörren und Aufbewahrenz der: vom. dritten, >. wenn er etwas fpät gehauen wird, ‚giebt Saamen: dieß © ft der Same, der von berſym baqly oder mehrmals zu hauendem berſym erhalten wird, und nachher Durd Der: miſchung zum Anbau dient, khalyt genannt. 7 Der beriym der Ebene von Gyzeh wird immer oh— “ne Bewäfferung gebaut; man faet ein Ardeb 1) Samen auf eine Flade von vier Feddan 2). Das griedifde Heu (Trigonella foennm grae- ⸗um Linn,) ift eine jährige Pflanze, in Aegnpten unter dem Namen helbeh befannt: fie gleicht fehr Dem Klee, 4 treibt größere und fparfamere ſtielloſe Bluͤthen, aus de: nen lange, ſchmale, wie Hörner gebogene Hülſen hervor: fommen, Der Saame des griech. Heues verdirbt nicht, wenn, er aud) mehrere Tage im Waffer gelegen hat: er geht fehr Teicht auf, und bedeckt bald die Raͤnder der Fel- } der, die noch im Waſſer fiehen, während der Nil fih zu: rckzieht. Die kalte Witterung macht Diefe Pflanze weich und waͤſſerig. Die Eingebornen finden fie zart genugum Die jungen Stengel davon roh zu effen, eher fie blühen. 0 Man haut oder rauft Das grieh. Heu einmal; es giebt Fein ſchneller wachfendes Kraut: dem Vieh wird weniger davon gegeben wie vom Klee 5 es dauert nur zwey Monate, und iſt ſchon verfrodnet wenn noch Klee in Ueberfluß da iſt. } Man verkauft in den ägyptifhen Städten gefeimten Saamen von gried. Heu, in Paͤckchen, den man im Waf- fer hat quillen laffen: das Volk fpeist diefen rohen Sa— > men, mit dem weißlichen Keim, den er getrieben und Der 5 Gentimeter (ungefähr 2 ZoM) lang ift. Die Pflanze des griech. Heues hat einen ſtarken Steinfleegerud, den fie etwas verliert wenn fie auf dem Stock vertrodnet. Die Stengel, unterm noreg geftamyft, um den Gamen zu ; Stroh von Klee oder einigen anderen Pflanzen, Das, wenn der Same heraus iſt, fuͤr trocknes Reißig gehalten wer— den koͤnnte. Syrien liefert viel griech. Heuſamen nad Aegypten. gewinnen, geben fehr mittelmäßiges Stroh, ahnlich dem —— —— Ron den angebauten Getraidearten aus der Ckaſſe der Gemüfepflangen, oder deren Früchte Huͤlſen find. Die Sumpfbohne Gic. Faba Linn. arabifh Foul) Yo ) D. 1. 449 Hectoliter, 74%, oder 194 Gefler, 2 Gleih 2 Hectaren 57 Aren oder 6 Adfer 933 Nuthe, ONEETIPALDITEREE ran. * = wird.durd die Benennung khelfeh oder ribbeh, bezeich- 1355 wird in weitläuftigen Feldern gefadt, wie Die Gerſte oder Waizen. Sie treibt grade ungezweigte Stengel, und ge fiederte Blätter mit 2 oder 3 Paar Blaͤttchen. Ihre Blus the, merkwuͤrdig durch den ſchwarzen Fleck an jedem Fluͤ⸗ gel der Krone, fommen aus den Achſeln der Blätter, Die Früchte oder Hüffen find dicht und leifhigs fie ver— trocknen, wenn fie reif find, und werden ſchwarz mit dem uͤbrigen Theile der Pflanze; ſie enthalten die Bohnen, welche Hein find wie die Schminktbohnen (feverole), aber nicht den bitterfihen Geſchmack der in Frankreich gebau⸗ ten gewoͤhnlichen Schminkbohnen haben; fie ſind ſuͤß und man fpeist fie roh wenn fie noch grün find, man roͤſtet fie auch im Ofen in ihrer Schale. Kein trocknes Gemü— fe iſt uͤberfluͤſiger vorhanden, als die Bohnen, fie wer— den ſo allgemein verbraucht, daß man zur Eſſenszeit in den Städten fie geroͤſtet und gekocht zu kaufen betoͤmmt. ‚Du laßt man gefeimte Bohnen kochen, die wie grune Fruͤchle ſchmecken. Man fuͤttert die Kamele mit dem Stroh verſchiede— ner Getraidearten und mit einer gewiſſen Duantität Boh⸗ nen, welche gewöhnlich unter einer Handmuͤhle gequetſcht werden. Die Karavanen verfehen ſich mit dieſen Bohnen, die feicht fortzubringen find. —— Herodot hat gefchrieben, daß die alten Aegyptier nie⸗ mals Bohnen fäeten und nicht ähen; und daß die Prie— fer dieſes Gemuͤſe, dag unrein war, nidt einmal fehen fonnten®).. Diodorus von Gicifien widerſpricht dem der rodot, indem er der Bohne 5), ald einer der gewoͤhnlich⸗ ſten Früchte in Aegypten, erwähnt, er fügt, aber hinzu, das es Leute in Aegypten gäbe die feine äßen, io daß Rüden: man glauben fann, fie waren vorzuͤglich von der L ordnung der Priefter ausgeſchloſſen. Mehrere aberglaus difhe Vorſtelungen trugen zu der Beobachtung dieſer Enthaftfamfeit bey, der fich Die Prieſter des Zupiterd zu Kom unterzogen, nad) dem Benfpiele Der aͤgyptiſchen. Sach Plinius und Varro wurden die Flecken der Boh⸗ nenbluͤthe als Zeichen der Trauer angeſehen, man glaub⸗ te die Seelen der Verſtorbenen koͤnnten in den Bohnen fen, und man -hatte die Gewohnheit, bey Leichenbe— gängniffen Bohnen zu tragena). Die Geſchichtſchreiber erzählen au, daß die pythagoraͤiſchen Philoſophen, de— 2) Herod. Hifi. lib. II cap. 37 p. 32. Tom. II. Ueber; fegung v. M. Larcher. 3) Wenn man ſich begmügt die Ueberfegung des Dio- dorus Sicul. vom Abbe Terraffon zu Iejen, fo fin: det man darinn feine Ermähnung der Bohnen. Das griechiſche Wort nvapos, welches der Abbe Terral- ſon zu unbedeutend hielt, eher durch Erbſen, ein befonderer Gemufenahme, als durd ein anderes zu überfegen, iſt auch dasjenige Wort, womit Herodot und alle griechiſche Autoren die Bohnen unterfejieden ha— ben. Man muß alfo in der Ueberfegung des Abbe Terralfon das Wort Erbfen in Bohnen umaͤn— dern. Sieh. deff. Leberf. Tom, II p. 189 u. Diod. griechiſch. » Plin. Hift. natur, Lib. XXVIII cap. 12 P. As. Leydner Yusgabe 1597, 1359 ven Lehre auf Die der ägnptifhen Priefter gebaut zu ſeyn (dien, ſich der Bohnen, als einer harten Speiſe, enthiel⸗ ten, woduͤrch die Verdauung geſtoͤrt ‚werben fünnte, Die Sinne abgeſtumpft, und den Verrichtungen der Seele geſchadet wurde. Diefe Grlfärung bat einige Aehn: fihfeit mit der, die Diod. Sioul.' von dem nützlichen Mo- tis mehrerer aͤgyptiſchen Gewohnheiten gegeben bat. Er bemerkte, daß die Religien ihnen eine Enthaltfamfeit zur Pflicht machte, die im Anfange ihnen bloß durch die Re: geln der Mäßigkeit aufgelegt ward 1): Die Griehen gaben den befondern Namın, ägnp= tifhe Bohnen, einer Pflanze, verfhieden von Der Sumpfbohne. Die ſchwarzen und traurigen Flecken der Sumpfbohnenblüthe, oder alten Bohne Der Grieden und Römer, laſſen ſie deutlich für diejenige erfennen, melde die Agnptifchen Priefter für unrein hielten. Die ägyp: ſche Bohne, deren mehrere Geſchichtſchreiber erwaͤhnen, iſt die Pflanze, welche Herodot Lilium, oder Lotus roſa des Nils genannt hat, und deren Bluͤthen und Fruͤchte in den aͤgyptiſchen Tempeln ausgehauen find. Diefe Bemerfung ift wichtig, damit man die aͤgyptiſche Bohne oder den heiligen Lotus nicht mit „der Sumpfbohne verwechſele, der man fhädfiche Eigenſchaften beylegte, Die Rinfen2y, arabifh a'ds, find in Aegypten ge⸗ mein, wie fie es ſonſt waren, fie hießen bey den Römern Lentes Pelufii 3)... Man fäet fie jegt ohne Pflugen in Dber und Unterägppten und aͤrndtet fie troden in gro: fen Duantitäten, fie find roͤthlich und fehr klein. Man rot: fie bisweilen, indem man fie. unter Handmühfen reibt, um fie zum Kochen fiebliher zu. maden, da Die Schaafe weg geht. & en pe werden in ganz. freyen Seldern, oder im Schatten der Dattelbaͤume gebaut, wie Die meilten Gartenpflanzen. Nah Kairo bringt man aus den Ebe⸗ nen von Saqgarah und Birket el Hagsyh ſriſche ©ten: gel Diejer Pflanze, im Monat Mari. Die Einwohner ef: fen Die grünen Früchte, die. an diefen Stengeln bangen. Die Kichern werden bey der Reife fehr hart, man fpeist fie nach der Aerndte, troden wenn fie geroftet oder gebraten find, faffen fie ſich leicht zerreiben. Bisweilen Lägt man fie braten nahdem fie zum Aufquellen etwas ins Waffer gelegt worden; fie blafen fihauf und plagen in weiße mehlige Stuͤckchen. REN Die Lupinen 5) werden gewoͤhnlich in fandige Felder ! ——— — — Diod. Sicul. loc. cit. 2. nUanog zeAAyyInog. Diofe. lib. II, cap- 127. Wort für Wort faba graeca, gtie: chiſche Bohne. 2) Ervum lens Linn, 3) Zirgil fhrieb; Georg Lib. T,v. 228 Nec Pelufiacae curam alpernaberelentis u, Mar- tial Lib. XIII epigr. 0. Accipe Niliacum Pelulia munera lentem. a) Cicer arielinum Linn. aradii$ hommos, Man nennt die Pflanze auf dem Felde oder friſch gepfludt melaneh. ; 5) Lupinus Termis Forsk. im arabifchen Termis, Derfelde Name wie Segmog, der im griedifchen Lupk- ne bedeutet, ° einem Stocke die Gamen aus. gefäet, ihre: Bearbeitung erfordert faft gar feine Mühe, mung nicht hinreichend wars, Die Stengel der Lupinen find grade und: faſt holzig; ſie werden 12 bis 16 Deci⸗ Fl meter hoch CA oder 5 Fuß) und treiben an ihren beyden oberen Drittheilen fproffende Jmeige mit abwecfelnden gefingerten Blättern. - Shre Bluͤthen ſtehen Traubenweiſe an verſchiedenen Stellen, wo Schichtenweiſe mehrere Zwei⸗ geherausgehen; fie find weiß und etwas roſenfarb bey. der gewoͤhnlichſten Species der Lupinen, blau, bey einer andern. feltneren 6). Die Huͤlſen find breit und haarig; fie enthalten mehrere zuſammengedruͤckte gerundete Sa— men, Die am Ende einen Kleinen fefhförmigen Nabel ha— ben: Man fchnerdet die Stengel: Der Lupinen nicht vaby' fondern reißt fie aus, und pocht gleih an der Erde mit” Diefe Stengel werden ' verbrannt, und man macht daraus die beften Kohlen, die in Aegypten zur Schießpulverbereitung gebraucht werden, Die Samen der Rupinen find bitter, Ind man fpeist fie nur, nachdem ſie in geſalzenem Waffer macerierf und von. ihrer Haut oder Schaale befreyt find. — Die Felderbſen 1) und Platterbſen 2) werden im’Sa’yd' gebaut, und viel in⸗ Unterägnyten verbraucht, Im Herbſt firttert man mit. dieſem Korn die Büffel: und’Kamele, ſtatt mit Bohnen, Die man zur Saat aufbewahrt 5 Sch muß nod, um des Verzeihniß Der angebaufen ' Samen auszufüllen, zwey Species Wälfher Bohnen an: führen, Die eine, Dolichus lubia Forsk. die man im Frühjahr in den Ebenen von Unteraͤgypten Ändert, und die andere Phafeolus Mungo Linn. die id nur beySye- ' na gefehen babe ; Diefe beiden Species der waͤlſchen Boh— nen find aud) in Epyrien befannt, in Perflen und Sndien die erfie, Dolichos lubia (5) hat niedre Stengel, und weiße Samen, eyformig, mit einem ſchwarzen Puncte am Nabel: Die andere Phafeolus Mungog) hat haarige Stengel und Blätter, die Samen find rund, und faftfo klein als Pfeffer oder Coriander. 1* Bemerkung J über das Cambium und den Baſt, von Mirbel. cBul- letin des Sciences 181% p. 107. ). ausgenommen die Bewäflerung, wenn die Ueberfihwene ee ee 17 nr — ee N g Ich Habe lange behauptet, dab die Schichten des Ba ſtes ſich in Hol; verwandelten. Unter den alteren wie unz ter den neueren Phyſiologen waren-mehrere fir dieſe Meiz 6) Lupinus hirfutus Linn. oder Lupinus digifatus Forsk, 7 1) Pifum arvenfe Linn. arabiſch belilleh nicht einer: fey mit der franzoͤſiſchen bilaille, welche dieſelbe Spe- cies von Erbſen bedeutet. 2), Lathyrus fativus Linn. eine Varietat welche Cluz fius, Cicercula aesypiiaca genannt baf, Plantar, Hifi. IL p. 236. Diefe Varietat der Patterbfe wird im Arabifhen, gilban genannt. 3) Arabifh; loubya und loubych, und bey den Nu: biern in der Gegend von Philae und Syena maleh m) Die Nubier nennen fie kaeheryngy. # nund,/ andere flritten dagegen. Unter denen, welche mei- ne Hypotheſe befämpft haben, will ih Dupetit : Thouars, Knight, Treviranud und Kiefer nennen. Sie hatten Necht; id war im Irrthum; ich erfläre, daß meine leg: ten Beobachtungen mir gezeigt haben, daß der Baft be- ffändig mad) dem limfange zurüdgeftoken wird, und dab er ſich in feinem Falle mit dem Holzförper vereinigt und ſeine Maffe vermehrt. Ich mar für die entgegengefegte Meinung zu fehr eingenommen, um auf leichte Beweiſe hin ihr zu entfagen; iegt bin ich jedoch volllommen über: zeugt, Daß der Baft nie Holz wird, Zwiſchen dem Baft und dem Holze bildet fih eine Page, welde die Fortſetzung des Holzes und des Baſtes ift. Diefe Mutterlage hat den Nahmen Cambium erhal: ten. Das Cambium ift alfo feine Fluͤſſigkeit, welche aus Y einem oder dem andern Orte kaͤme; es iſt ein fehr jun: ges Gewebe, welches Das untere Gewebe fortfegt. Es wird durd einen fehr ausgearbeiteten Pflanzenfaft ge: nährt und entwidelt; das Cambium entwickelt ſich iwiſchen Dem Holz und. der Rinde in zwey Epoden bes Jahrs, im Fruͤhling und im Herbſt. Seine Drganifation fheint in allen feinen Puntten dieſelbe zu ſeyn; jedoch verwandeftfi der Theil, welcher den Splint berührt, uninerffih in Holz, und der, mel: her an dem Baft anliegt, verwandelt fih unmerklich in Baſt. Diefe Umbildung ift dem Auge des Beobachters bemerkbar. —Eine Frage, welche die Phyſiologen in Verlegenheit egzt, iſt die, zu wiſſen wie das Cambium, eine Subſtanz don ſchleimiger Conſiſtenz, Kraft genug hat, um die Rin— de zurüd zu treiben; und wie es fie beym Zuruͤcktreiben "night ganzlih Ddesorganifirt. Die Cade ift die: Das ‚Sambium treibt die Rinde nit zuruͤck; zur Zeit, wo «8 entfteht, treibt die Rinde ſelbſt ſich zu erweitern; feine " Rinden:Mege — und fein Zellgewebe wachſen; daraus 3 geht hervor, Daß «3 in allen feinen: lebendigen Puncten se wird ; es entwidelt ſich zugleich regelmäßiges und ö a } \ 2 + } A X verlängertes Zellgewebe. Der außerfte Theil der Rinde, “per einzige, welcher Durd Die Berührung der Luft und des Lichts desorganifirt wird , und folglich nicht weiter wachſen fann, zerfpringt, serreißt, und wird zerſtoͤrt. Er it allein der Einwirkung einer mechanifhen Kraft unter: worfen: Das übrige verhält ſich nad den, Befegen: der Drganifation. Die Rinde, indem fie ſich erweitert, er: Taubt dem Cambium fid zu etwideln; es bilder alsdann zwifehen der Rinde und dem Holze die Mutterfhicht Ccou- ‚che rigeneratrice);). welches zu gleiher Zeit ein neues ' Zaͤtichen Baſt und ein neues Blättchen Holz giebt, Die Wutterſchicht vermittelt; Die Verbindung zwiſchen dem alten Baft und dem alten Holz; und wenn bey der Bil: dung des Cambiums Die Rinde von dem Holzkörper gänzlich fos erſcheint, fo ‚verhält ſich dick nach meiner Meinung nicht wirffih fo, fondern es rührt daher, daß die Anlagen Des Holzes fo ſchwach find, daß die mindefte Anſtrengung binreiht fie zu zerſtoͤren. | Das Wacfen Des Baſtgewebes und des Neges, wel— he feine Maiden anfüllt, iſt eine undeftreitbare Erfgei- nung. Inder Finde erweitern fih die Maſchen des Netzes, dber vermehren fih an der Zahl nicht, und Das Zellge: webe, welches in Die Maſchen eingefploffen ift, wird reich: . Ifis agıg, Det s ner er, 1362 licher. Im Abfeldaum vermehren fih die Maſchen, und füllen ſich mit neuem Zellgewebe. Die Ninden der ver- ſchiedenen Baumarten, ob ſie gleich im Weſentlichen den namliden Bau haben, bieten. doch Modifichtionen dar, welche merkwürdig genug find, umdie Aufmerkſamteit der Phyſiologen zu verdienen‘), | Demerfung < Ueber die in den Därmen dee im 1 ftande enthaltenen Eutin rn nn Ze M. Jurine, aus Genf ift fo viel mir befannt,, der erfte, welder die Darm:Gafe des Menfchen im Zuftande der Gefundheit zerlegt Hat; in einer Abhandlung melde im Sahr 1789 von der Societaͤt der Arzneywiſſenſchaft zu Paris gefrönt worden ift, Hat er Die Reſultate deran dem Leichname cines Wahnfinnigen, der rines Morgens im feinsr Kammer von den Xeltern todt gefunden und ſogleich geoͤffnet worden war, gemachten Erfahrungen” gegeben, Er hat in dem Darmfanaf das Sauerſtoffgas, das fohlen- faure, Das Stick- und Schwefelwaſſerſtoffgas erkannt Auch hat er beſtimmt, daß das Verhaͤltniß der Rohlenfäure im Magen betraͤchtlicher war als im Dünndarm, und be- traͤchliche, in Diefem als im Dickdarm, während dag des Stickſtoffes ih umgekehrt verhielt. Aber in der Zeit wo M. Jurine feine. Verſuche ‚angeflellt Hat, war der Luftarten Prüfung noch jehr unvollfommen ; übrigens find fie nur an einem einzigen Leichnam gemacht werden fo Daß dieſe Verſuche jeßt wo Die Eudiometrie eine fepr große Vollkommenheit erlangt hat, und wo man bey che- mifchen und phyſiologiſchen Unterfuhungen weit firenger geworden ift, viel zu wuͤnſchen übrig laſfen. ; Da id im Verlauf des vergangenen Jahres die @sr- ver von vier Verurtheilten kurze Zeit —* EN SE zu meinen Gebraud hatte, dachte ich Daran, daß es nüge lih wäre, eine Arbeit wieder vorzunehmen, welche 2 Rückſicht auf die Zeit wo fie unternommen war nur ans gedeutet fenn Fonnte; M. Chevreul war fo gefällig fi$ = —— F die Analyſen zu machen, von enen i ie re haben werde, der i A ſchaft abzufegen. € En 29% zu Paris halten die Verurtheiften gewoͤhnlich Dder zwey Stunden vor ihrer Sinrihing a Be Mahlzeit; die Verdauung iff daher im Augenblicke ifres Todes in völliger Thaͤtigkeit. Indem ih Die verfhiedenen Gaſe des Darmcanals auffieng, wendete id Diepaffenden Mittel an, um die Ber: mifhung der des Magens mit denen des dunnen Darms und denen des letzteren mit denen aus dem Di Darkı zu hindern. Dieſe und jene wurden unter Duedfilber — —— — © 35 habe Über dieſen Gegenſtand fehr gruͤndliche Unterfuhungen angeftellt; ich Habe zerfehnitten und abgezeihnet Tilia europaea, Caflanea velca, Be- tula alba, Corylus avellana, Carpinus betulus, Populus tremula, Ulma campeliris, Fagus ſylva- tica, Querous robur, Prunus .ceralus, Malus com- munis, und ich habe-mehrere ſehr befondre Verſchie— denheiten bemerft. 86 1363 " gefammelt; felbit dieſe Torſichtsmaßregel hatte Jariıe . zu nehmen vergeſſen, was nothwendig auf feine Refultate Einfluß haben muſte, indem mehrere Darm-Gaſe im Waſſer loͤßlich find. Bey unſern erſten Verſuchen haben wir, M. Olıe- vreul und/id, uns daran gehalten, die Naturder in den drey Abtheilungen des Darmcanals enthaltenen Luft zu beftimmen; wir haben im Magen gefunden Sauerſtoff-, . Iohfenfaures:, reines Wafferftoff - und Stickſtoffgas. Im Dünndarm fanden wir die naͤmlichen Gafe, außer dem Sauerſtoffgas. Der Dickdarm enthielt Kohfenfäure, Stickgas, gefchl: tes und gefchwefeltes Wafjerftofigas, Nachdem wir fo die Natur ber verſchiedenen Darm— Gaſe beſtimmt hatten, wollten wir ihre gegenſeitigen Verhaͤltniſſe kennen. Bey einer zweyten Reihe von Verſuchen, die au dem Leichnam eines jungen Menſchen von 24 Jahren gemacht waren, welcher zwey Stunden vor feiner Hinxichtung Brod, Kaͤſe von Gruyére gegeſſen und Waſſer getrunken Hatte, haben wir folgende Reſultate gefunden. Magen, Dünndarm, Dickdarm, Bauerfioff- 11,00: 00,00 0,00, Kohlenſaͤure 14,00 24,39 43, 50. seines Waſſerſtoffgfas 355 55,53 00,000; Stickſtoff 71,54 20,08 51,05 Sefohltes und eine Spur von. geſchwefeltem - Waſſerſtoffgas 00,00 09,00 8,47- 100,00 100,00 1:00,00, Bey einer: dritten Reihe don Verſuchen an einem Subjecte von 25 Jahren, ‚welches Die namligen Nah— rungsmittel zu Derfelben Zeit genoflen hatte, haben wir efunden 3 ü 2 F Dünndasm, Dickdarm. Sauerſtoff. 0,00 0,00 Kohlenſaͤure 40,00 70,00 Reines Waſſerſt. Sad. » 51,18 9,00 Gekohltes W, St. Gas. 0,00 11,00 Stickſtoff. 8,85 48,20 10,000 100,00 Der Magen enthielt nar eine Blaſe Luft; #5 mar nicht möglich fie zu zerlegen. Der Gegenfland der vierten Reihe von Verſuchen war ein junger Menſch von 28 Jahren, welder vier Stunden "vor feiner Hinrichtung. Brod, gekochtes Rindfleiſch und Linfen gegefien, ‚und vothen Wein getrunfen hatte, Er hat gegeben: Dunndarm, Coecum. BRcctum- Sauerſtoffgas 0,00 0,00 5,00 Kohlenſaͤure 26,00 12,50 12,80 Reines WB. St. End 8,40 150 9,00 Gekohltes W. St. ©. 0,00 12,50 11,38 Stickgas 66,60 67,80 45,00 10,000 100000 100,00 Bar dem Verfuche zeigten fih einige Spuren von ge: ſchwefeltem Waſſerſtoffgas auf dem Queckſilber. Dieſe Verſuche, auf die man ſich verlaſſen Fann, da u IN er By 2 = — * ze nichts derfaumt morben ift, um ihnen zuverkaͤſſige Ge nauigfeit zu” geben, ſtinmen, wie man fieht, fehr wohl mit denen überein, welche M. Jurine in Ruͤckſicht- auf die Beſchaffenheit der Ruftarten erhaften hatte; aber fe zeigen die Unrichtigfeit von dem, was Diefer Gelehrte zu: erft in Beziehung auf- das Verhaͤltniß der Kohlenſaͤure gefagt hat, welche, nad ihm, vom Magen nad Dem Rec⸗— tum zu abnehmen ſollte. Man hat vielmehr fo eben ge: fehen, Daß das Gas im Dikdarm in größerer Menge als im Magen und Dünndarm befindlich iſt. I Demerfung über einen Menſchen, welder ‚feine Zunge verſchlucken kann ; von F. Magendie, Galen und andere Alte erzaͤhlſen, daß Sclaven, um ſich der. Härte ihrer Lage zu entziehen, ihre Zungen vet ſchluckten, und fih fo den Tod gaben, Dieſe Erzählung 7 iſt von den neueren Phnfiologen für fabelhaft angefehen worden; fie behaupten, Die Zunge fey im Munde derge— ſtalt befeftigt, befonders durch ihr Band, daß es nicht möglich wäre, daß fie fih umfehren, und in den Schlund: | R fopf dringen fönne, fo daß die Deffnung des Rehlfopfes dadurch verſchloſſen wurde. In der That ſcheint dieſe Umkehrung, die bey gewif: fen Reptilien häufig vorfommmt, bey dem wohlgebildeten 4 Menſchen ſchlechterdings unausführbar; die Schleimhaut, ” welche von der innern Fläche des Unterfiefers zur Zunge 4 geht, hindert dieß augenſcheinlich. Aber das was bey eiz ner-guten Bildung nicht vorkommen kann, kann doch— wohl bey einigen Abweichungen derſelben moͤglich werden. Died iſt der Fall eines fremden Soldaten, den ich vor kurzer Zeit unterſucht habe. Als derfelbernoch Kind war, fab er einen Zuden, der feine Zunge umfehrte, sund mit der größten Reitigfeit in den Schlundkopf fled ” te; er erfiaunte Darüber, und gab fich ſeitdem Muͤhe, Dies fe Bewegung auch zu maden. Geine erſten Verſuche wa— ven vergeblich; Das Zungenbaͤndchen hielt immer dieß Drgan im. Munde zurück; endfih machte er eines Tages eine fo heftige Anftrengung, daß fein Zungenbändden zerriß, mas foglei mit einer betraͤchtlichen Blutergießfung begleitet war. Rh Weit entfernt daruͤber zu erfohreden, war diefer Annas de im Gegentheil erfreut, denn er bemerfte, daß er Das, was er den Juden hatte thun fehen, größtentheild aus— führen fonnte. Er vervollkommnete fih bald in diefer Uebung, und hat feitdem die fonderbare Fähigkeit, feine Zunge zu verſchlucken, immer erhaften, das heißt, es i für denſelben nichts leiter, als Die Spige Derfelben in den Schlundfopf zu Iringen, Hinter das Gaumenfergef gegen die hintern Nafenöffnungen, oder fie bis in ben Anfang der Speiferöhre tief herabzuſtoßen, und fie fo Tanz ge e3 ihm beficbt, in dieſen verſchiedenen Pagen zu fa fen; aber er erfährt in feiner eine Behinderung des Aihe- mens, ſelbſt wenn die Zungenſpitze in die Opeiferdhre geftedt ift. ES fcheint daß dann Die in den Repftopf ‚ein > — — — 1) Bey einigen Anafyfen von aus dem Mectum erbäle tener Luft haben wir Spuren von uͤberkohltem Wafs- ferftofigas zu bemerten geglaubt. — “27 1.2 Ba —— ⸗ AAN 4 Ra, PR n 7 Ai s. vᷣ u a N - PR — — ER — — OR N — — x BE, un Aretende‘ Luft zwifegen Ten Wänden des Schlundes und den Seiten der Zunge vorbeygeht, um ſich dann auf der obern Blädhe der Zunge anzufammeln, und endlich indie Stimmrige zu: Dringen ; beym Heraustreten aus. dem Kehl- bopf muß Die Luft den namlichen Weg, aver in umge: fehrter Richtung: gehen. Glas — Ueber die Zetſetzung * der Erden und die Friſchung der Metalle, welche ihre Grundlage ausmaden; von M. D. Clarke, Profeſſ. der “u Univerſ. Eambridge, E Seit Davy’s glänzender Entdeckung über die Zufam: . _menfegung der Alcalien war Die der Erden durch maͤchti— ae Analogien angezeigt, und die gluͤcklichen Unterfugun: gen der M. Gay-Lullac und Thenard hatten das, was man von gewöhnlichen hemifchen Agentien für diefe Art von Zerlegung, hoffen fonnte, wenn man ihre Wirffamfeit ſchicklich zu concetriren oder oder zu leiten. mußre, gezeigt. > M. D. Clarke hat fo eben ein neues Ähnliches Bey— fpiel gezeigt, indem er durch Die bfoße Anwendung. einer "Fehr ſtarken Hige, Die aus der Verbreitung eines ſte— figen Strohmes von Waſſerſtoff und Sauerfloffgas, in dem Berhältniffe Der Wafferbildung Hervorgieng, den Neſch, Baryt, Stron und Kiesckiefel frifchte. Das Gemen— ge wird hierauf in. cım wrrfchloffenes Gefäß gebracht, wer man. es vermittelff eines Stempels zufammendrüdt.. Es geht durch eine fleine an den Wänden des Giefäßes an: gebrachte Röhre heraus, an. deren: Mündung man es ent: - zündet. Die Stetigfeit des Strohms bringt ein ununt r: > brodenes Feuer hervor. Es ſcheint Daß Me auf dieſe Art erhaltene Hitze al: fs was man- vorher kannte, überfleigt: Platin ſchmilzt nit nur augenbfidfid, dabey, fondern verbrennt auch fo wie Die andern Metalle mit Lebhaftigfeit. Die Subſtan— zen welde man bisher für die unſchmelzbarſten gehalten hatte, zerſchmolzen Dadurd, auch Barytkryſtall zerſchmilzt Dieſer Cryſtall, ſo wie auch Neſch und Stron werden endlich in gleich glaͤnzende, bleibende metalliſche Subſtan— zen giſriſcht, welche man Haͤmmern, Feilen, und allen andern. Proben, an denen man Die Metalle erfennt, un: terwerfen kann. Die Verfahrungsart, um dieſe Reſulta— ge zu erhalten, beficht darin, daß man fehr Heine Bruch— Rüde ver zu probirenden Subflan; nimmt, fie mit einer Wadung von Zlatindrath umgiedt, um fie Daran feft zu halten, und fie fo Der Einwirfung der Flamme wahrend denzwenigen Yugenbiiden, die zu ihrer Schmelzung hin: 7 4 - zeichen, auszufsgen. — Borläufige Anzeige iner neuen ſyſtematiſchen Gintheilung des Thierreichs ad Da en ie, (Bulletin des Sciences 1810) ob ich gleich weit entfernt bin, dieſe neue Eintheilung der * ganzen Abtheilung Der organifirten- Korper, melde man * gemieiniglid unter dem Namen des Thierreichs begreift, für gänzlich deenbigt, und nod weit weniger für vollen: det anzufehen, fo hatte ich es Doch eben ſo wenig für uns nüß, diefe ſeit langer Zeit angefangene Einsheilung, an der ih noch täglich arbeite, wenn. auf nicht für andere doch mwinigfiens für mid wegen gewiſſer befonderer Lim: Rande, welche hierauf zuzaͤhlen zu weitlaͤuftig und unnüg ’ = wäre, in Tabellen, D+d, in der moͤglichſt kuͤrzeſten Form, — 1366 ⸗ bekannt zu machen, indem ich mir vorbehalte fie nach und ‚nad. in eben n fo viel befondern Abhandlungen zu entz wickeln. Vor allem muß ich erklaͤren, daß meine Abſicht kei— nesweges auf Neuerungen gerichtet. gemefen ift ; fondern Ba ich die Zoologie auf eine alarmeine Weife und fiir einen befandern Zweck, zum Unterrigt in der Nornaf- ſchuſe anjehe, und id; mir fo zu fagen a priori eine eigne Art fie zu betrachten aufgeflelkt habe; fo binjh dem Plan, den ich mir vorgeſteckt hatte, gefolgt, ohne mid darum zu bekuͤmmern, ob andere Zoologen auf Die nämliche Tiere an su dem naͤmlichen Refultat wie ih, haben fommen oͤnnen. 8 Ich muß jedoch die vorläufige Bemerkung machen, daß der groͤßte Theil der neuen-guten oder ſchlechten Sachen die ich aufſtelle, ohne alle Einſchraͤnkung in’ den verfihie: denen öffentlichen Vorleſungen, welche ih feit dem Jahre 1310 in Paris gehalten habe, Dargeflellt worden find. Endlich nehme id mir vor, bey Entwidelung und der Vervolfommnung Diefer Methode in einer kritiſchen und unpartheyiſchen Geſchichte jedes Theiles der ſyſtematiſchen Zoologie freymuͤthig alles das aufzuzaͤhlen was andere por mir aufgeſtellt haben, wie ich es ſchon in zwey der Societe Philomalique geleſenen Abhandlungen, der ei⸗ ner über die Weich-Thiere, und der anderem über die geglisderten Thiere gethan habe. Ih glaubte auch Diefer allgemeinen Gflaffificatiom eine kurzgefaßte Darſtellung Der Principien, welche mich bey dieſer Arbeit geleitet haben, und des Ganges den ich gewählt habe, voraus ſchicken zu muͤſſen. Zuerſt habe ich Die organifirten Körper und vorzuͤg⸗ fi Die Thiere nad alfen Theilen ihrer Organifatien un: ter der befondern Beziehung. auf allgemeine Phyſiologie fudirt. Dies hat mir dazu gedient, auf eine gemiffe An— zahl von. Haupt: Grundformen alle Unregelmäßigfäiten, welche ih antreffen konnte, zurüd zu führen, und folglich miv Rechenſchaft zu geben von einer Menge Modificatior nen, welde irgend ein organiſches Syſtem in der langen Reihe der Thiere har erleiden können. Dieß iſt unmider: ſprechlich der ſchwierigſte Theil der ganzen vergleichenden Matomie, aber auch der fruchtbarſte an merkwuͤrdigen Reſultaten, und vielleicht aber der, dem der Nahme der vergleichenden Anatomie vorbehalten werden muß. Als dann habe ich mich beſchaͤftigt, die Thiere nach dieſer einzigen Betrachtung zu gruppiren d. h. nad: dem Öanzen ihren Drganifetion, indem ih fie betragte at8 Grundformen_darftellend, welche fir einen beſtimm⸗ ten Zweck gewiſſe Anomalien darbieten koͤnnen, ohne auf irgend eine Art auf die Leichtigkeit dee Unterrichles Ruͤckſicht zu nehmen oder ſie in eine ſyſtematiſche Ord⸗ nung zu ſtellen. Nachdem nun dieſe naturlichen Grup— pen einmal gebildet waren, muſte ich dieſe foftemanifgen Vertheilungen aufzujtellen ſuchen, und zu dieſem Endzwecke habe ich ſo zu ſagen nach der Reihe jedes der Organe oder Syſteme durchgepruͤft: und] Als es möglih war, ; Die Öruppirung in ein Syſtem gu verwandeln; fo habe ih dasjenige organifche Syſtem gewählt, welde3, indem es am wenigften die natürlichen Beziehungen zerriß,, zu— glei auch am Teichteften äußerlich auszudruden wäre, wenn es auch zufalig ſich nicht da fände, 1807 Ich haͤtte wohl noch gewunſcht eine wahre nationale Nomenclatur aufzuſtellen, welche id in der That in der Zoofogieeher als in jedem andern Theile der Natürmwif: ſenſchaften möglich Haftez aber die wohl gegründete Furcht, daß es. niht angenommen werden mochte, hat mir diefen Entwurf, wenn auch nit aufgeben, doch wenigftens auf - ‚eine fpätere Zeit verfehieben Taffen, So bin ich alſo wie man ſehen wird, dahin gelom⸗ men die Anordnung der verſchiedenen Theile, oder die Hauptform der Thiere oben an zu ſtellen; was ſich mit dem Verhaͤltniß des Nervenſyſtems, da wo es vorkommt übereinftimmend findet. Hierauf das Drgan, weldes dieſe Form Hält, oder dit i ut und ihre Anhänge. . 5 gi Nach diefem die Anhange, welde fih daran anfügen niwifeln. — — die verſchiedenen Modificationen und Com: binationen Diefer verſchiedenen Arten von Anhängen, d. 5. die Drgane der Empfindung, der Drtöbewegung in ihren * perfäiedenen Arten, des Kauens, und bis zu einem gewif: 1. Analytiſche Tafel der UnterabtHeifungen vom erften Range (Sous Regne), vom zweyten Type), - fen Puntte die des Athmens. Da demnach alle Haupt: Unterahtheilungen welche ih aufffcke, und die einzige welche ich in meinem Syſtem als vollfommen gut/anfehe, gaͤnzlich auf * Drgane Des thierifchen Le: bens gebaut find, fo ift auch in diefem Borläufer nicht die Rede mehr von der Eirculation, vom Herzen, aus ei einem oder aus zwey DVentrifeln, von warmem oder Fäl- tem, rothem oder weißem Blute, Luft- oder Wafferrefpira: tion, doppelter oder einfacher; von Kennzeihen, melde außerdem daß fie für fi felbft ohne Zergliederung nicht wahrnehmbar find, faum auszudrüfen und viel unwich— tiger find, d. h. zoologifhe Charaktere von weit geringe⸗ rer Bedeutung darbieten, als man gewoͤhnlich glaubt. Da es für meinen jegigen Zweck viel zu meitfäuftig wäre, die Charactere Der aufgeffellten Unterabtheilungeir und aud die Urſachen die mich zw ihrer Aufftellung be- wogen, zu geben, habe ih mid darauf befhränft, un. ten an jeder Tafel, Die Noten Das mas ich für das Me: fentlichfte gehalten Habe, hinzu zu fügen, indem ih mid fo zu fagen dur den Platz beſtimmen ließ. vom dritten Sous-Type), und vom vierten (Olaſſe) des ganzen Thierreichs. I Untertype [Lebendiggebärende AN Olalle "I. Piliferes f Die Saͤugthiere. der I Type. a: —J Wirbelthiere Möhornaires; * oder — * | Ofteozoaires. geben... I. Ei Mol II Untertyye — —35 | sollfommne Eperfeger Z Mit Euppen III. m oder inelli ‚ J = — m.nadt. Haut IV. Nudipelliferes > | Amaltozoaires 9 die Amphibien. i mit Kiemen . V. Branchiferes ? ı die Fiſche. T. Unterreich 1 Taten i aarige » » „I Unterty - - P 8 4 niar gegliederte, — deutlich VI. Cephalophores. — —* | er fept VI. Acephalophores, T II Tyve. — (VIII. Polyplaxiphores. - * e [2 ” * + . * ent mer ©“ IX. Cirrhipodes- E " Anolieozoaires, Sub-Entomozoaires. * J X. Hexapodes — XI. Octopodes. 10. » ... XII. Decapodes. I III Untertype var. „ » XIII. Heteropodes. 1 Geglied., m. Anhängen) ıa. . . XIV Tetradecapodes. Pr. Entomozoaires. gzahlreih . XV. Myriapodes. > ungegliederte XVI. Setipodes, = | keine ° XVII. Apodes. TI Untertype Segliederte XVIII. Annulaires. I. Untere _ Brtrahlie ss 2 He 0 He XIX. Echinodermaires. oder II Untertype XX. Arachnodermaires. eti.nomorj hes. Wahre - XXI. Actiniaires. i XVII. Polypiaıres. ih XXIII. Zoophytaires. II. Unterreid) , i Dhne regelmaͤßige Form XXIV. Spongiaires. oder Ranemzprphn- l- Kur vr u J— { XXV. Agaliraires, -, Nota. Sieh für die Entwickelung jeder disfer 25 Claffen die folgenden Tafeln, ; 2308 ” — — N * 23 Rat, welche eine ſyſtematiſche ———— ——— Körper unfer den zWarhungen ihrer Soratı und ihres Baues betrachtet darbietet. In Untertypus. — Br a — Innw. oder Oſtéozoaires. ka el sur. Gegliederte od. Entomozoaires, Type 104, i Ausw. oder Anofteozoaires, *Bntereeig Paarige * „u. Hafbgegliederte oder Malacentomozoaires. Acephalophores, T Band. Wahre — Artomökpkes III. Nichtgegliederte oder Malacozoaires, . Thiere.... Tnpe 2. - Cephalophores, 1 Teig, II. Sefradfte oder Actinomorphes, Organiſche. \Zweifefgafte oder Heteromorphes, II Reid. Mn Nämeistsafe Unorganiſche Bahr. Es ift feicht zu fehen, daß dieſe Tafel, auf die ie durch beſondere Betrachtungen gefommen bin, die Thiere beynahe in der von Linne angegebenen Ordnung aufſtellt, d. h. daß die Inſecten darinn vor den Mo— lusken ſtehen, us ſ. w. Ohne hier den Rang, wel— hen Die erſteren einnehmen, entſcheiden zu ſwollen, kann ich doch zum Voraus angeben, daß zwiſchen ih— nen und den Wirbelthieren mehr Beziehungen ſtatt * finden, ald man gemeinigfich denkt, wie ih mir im einer vorgenommenen Arbeit, über eine neue Art das Nervenſyſtem und ſeine Anhaͤnge zu betrachten, zu zeigen vornehme. Ich werde verſuchen zu zeigen, daß der Kopf in den mit Wirbeln verſehenen Thieren zu: fammengefegt iſt: 1) aus einer Reihe Articufationen oder verwachfenen Wirkeln SEA im Verhaftniffe des befondern Nervenſyſtems das es einſchließt, ent— wickelt, wie im übrigen Theile der Wirbelfaule; 2) aus eben fo.viel paarigen Anhängen als dergleichen falſche Wirbel da find, und melde verfaiedene Anwendungen haben können; der eine Derfelben iſt beffimmt dem Kauen oder dem Ergreifen mit dem Munde zu Dienen, wie bey den Iniecten, Was die Beobachtung betrifft, daß bloß bey den mit Wirbefn verfehenen Thieren Die Kinnladen fi von unten nad oben bewegen, fo ift fie vollfommen Irrig, da es mehrere Mollusien gibt, wo fie auch nicht anders wirken, und da übrigens bey den Inſecten jelbft, das was man die untere Lippe nennt, feine andere Bez wegungen bat, Außerdem gibt ed MWirbeltHiere, bey denen die Oberkieferknochen eine beträchtliche Seitenbe— wegung haben, wie ben mehreren langen u. Fiſchen. SH hate in Disfer Tafel alle Körper, welche man naturlihenennt, zufammengefaßt, um zu zeigen, daß - Die beyden großen, Theife des organifhen Neiche, fo zu. jagen, einen gemeinſchaſtlichen Ausdruck in einem ihrer Theile haben, den ich deßwegen zweifelhaft ge: ‚nannt habe; dieß find gewiß diejenigen, welche es am meiſten bedürfen, ſtudirt zu werden, Ein anderer kleiner Unterſchied von der vorherge⸗ henden Tafel beſteht darin, daß die Animaux Hele- xomorphes von Den Aclinomorphes oder Radiaires als nod mehr verſchieden angefehen werden, als diefe von den paarigen Thieren oder Artiomorphes; und ih sin in der Thatfehr geneigtzu glauben Aus ana- tomiſchen und phnfiologifhen Gründen, Daß fie feine 2 Ari von Nervenſyſtem befigen, indeß es fehr wahr: ſcheinlich iſt, daß es beſtaͤndig raden iſt bey al— 4 fen wahren Thieren, die eine beſtimmte und ſyme— trifhe Form haben. Einer von den gröften Fehlern dieſer fyffemati: fen Eintheilung der Thiere iff ohne Zweifel die Stelle, Die man, fo zu fagen, genöthigt gemefen ift, den Mollusfen aus Dem Genus Sepia etc, anzumeifen, wel: che in Ruͤckſicht auf ihre thierifhen Eigenſchaften fehr merfwurdige Thiere ſind; jedoch wird man die Bemerkung madhen muͤſſen, daß die beynahe radiale Stellung und der Gebrauch ihrer Fuͤhl-Arme einige Annaͤherungen an die Polypen uſw. darbieten koͤnnen. Da der Mangel an Raum mir nicht erlaubt hat, der Tafel,der Saͤugthiere die dazu erforderlichen er— Härenden Noten hinzuzufügen, befhränfe ich mich hier darauf zu ſagen, daß ihre Eintheilung in Hau— fen oder natuͤrliche Familien gemacht iſt, indem ich das Ganze ihrer Organiſation betrachtete, vorzuͤglich das Hirnnervenſyſtem und die Knochen, welche es vorzuͤglich an ſeiner Grundflaͤche einſchließen, und in dem ich die Abweichungen, welche bey einigen Thieren aus gewiſſen Haufen in den Drganen der Ortsbe— wegung und Der Sinne fatt finden, als Anomalien anfah. Jedoch glaube ich Die Anzeige maden zu muf: fen von einem neuen Genus der Beutelthiere, welches id) unterdeifen Phascolaretos genannt babe, indem “ih erwarte, Da M. Geoffroy, dem ih meine Be- ſchreibung und die dazu gehörigen Abbildungen zu- geſchickt Habe, meine Arbeit gutig aufgenommen ha: ben, und fie durch feine Huülfe würdig gemacht ha= ben werde, in fein großes Werf über Die Beutelthiere aufgenommen zu werden. Es fieht zwiſchen Phalanger, Phascolomys, Kan- gurus, Hauptcharaktere: 6obere Schneidszähne, Die beyden mittlern viel länger, zwey untere wie bey Kangurns, vier ffeine Mitteljähne oben, zwey unten; “vier Backenzaͤhne mit vier Erhoͤhungen auf jeder — beyder Kiefer; vorn fuͤnf in zwey gegenſetzbare Par— thieen getrennte Finger, die innere von zwey; hinten fünf, der, Daumen fehr groß, gegenfegbar, ohne Nagef, Die beyden darauf folgenden Fleiner-und bis an den Nagel’ vereinigt , der Schwanz aͤußerſt furz. Dieß Thier von der Große eines mittelmäßigen Hundes hat langes buſchiges grobes’Haar, von dofoladenbraus ner Farbe, es hat das Ausfehen und den Bang eines feinen Bären; Hettert mit vieler Leichtigkeit auf Baume, man-nennt ed Colak oder Koala in der Nach— barſchaft des —— Vapaum in Neu Holland, Bad 2 Saͤugthiere. Es konnte wohl ſeyn, daß die Cetaceen sine be; Ha | II Grad oder Normale. 2.2 00. $ Digitigrades, Drdnung. Carnivores. Die Zleifpfreffer ? »- Infectivores. “(1 Unter = Elaffe. . ——— \ S 3. C1 I. Säugtyiere. Piliferes ou Maftozoaires. Maltozoologie ou Maftologie. Mafiologiftes. } © 5 galte Pitheci * Fa die Affen. —— BE NE Normale. Freue "Pitheeiae 12€, I Organifationegräb 1 Sapajous. der Ordnung Vierhaͤnder? 2.» fa Makis. Pithecoides, ‚ıLoris. Aye-Aye. EN. Unnormale Meg Flug... Galeopitheques. un Kriegen, Tardigrades. Plantigrades. _ Omnivores, Unnormale zum Wuͤhlen Les Taupes. III Grad oder ;, Schwimmen Les Phoques, Die aohnfoten® N — — ————— Pent⸗ss ———— —— Unnormale z. Schwimmen Cetaces ? de #y Sr Grimpeurs. — EN BL — Marcheurs. V Organiſationsgrad oder Ordnung. JJ » _Elephans. Pachydermes. unpaarig gRormale. i — VI Grad 1 Singer . { non Auminans. les Ongulograd... .. paarig s „.$ ou Brutes. Ruminans. Unnormale 3. Schwimmen Les Lamantins. ‚ Carnalliers. ——— Rongeurs. IT Unter-Claſſe. Normale.. Beutelbierg a u. ua 4 zum Wühlen (T’Echidne. Unnormale z. Schwimmen |l’Ornithorinque. fondere Organifationsftuffe bildeten, ‚serflaffe gemach) werden. F Flua ... Les Cheiropteres. Aus Echidna etc, follte vieleicht cine befondere' un: u) — EPE im. == Be a nn Zn un a ne Fre fteift werden und den nicht zum Pau- fen oder un: normale. Die Finger . Raviffeurss, © d. h. ftarke, der Zahl nad) 4, vorn 3, hinten 1, bewaffnet mit lan: gen frummen biegſa— men Nägeln, melde den Fang bilden, B. Rapiatoren 52... 0a 7 Yo * ‚7 ua, N Sr IE — — Ay 17 5m Cl. FE Voͤgel. Penmiferes, Ornithozoaires. Ornithologie. Ornitholopiiet, ht Prehenfeurs, Mt —* 1862vorn hie! << ! * ten, die entgegenge: Ord. Griff bilden können, I. Prehenfores cı) r \ ou Perroquets. Diurnes. (2) ‘ B der II. Nocturnes, Fuͤße von Grimpeurs,“ DarT \ mittler oder überhaupt geſtellt Raubvogel Länge. um zu ffettern, aber verfhieden, +» » » III, Scanlores Dgt. / Verfatile 1, Heterodactyles. % + „ou ext, / ? | Grimpeurs, (5) {Pofierieur, II. Zygodactyles, ‚8 z ‚ . Reuni. III. Sindactyles. u zum Laufen vfry „2 0» 0 IV. Saltatores. DW. 2... SL. A 2 oder normale, 9 mie on " hi. Ran, övorn, hint.1. der:dand i Pallereaux, Der auf, Ing. bh) sl — ini⸗ ſehr lang, V. Giratores oder die Tauben. nl Dieghüg. : fang. I. Longicaudes. | - kurz. » -VI.Gradatoresd.Schw;, Se „oder PAUNSLONNGE furz. II. Brevicaudes. \ re faft un: feßr Tang, ein Theil dd — , Äbraudbar. . VIT. Curfores Beine nadt » - - - Diezlüg. di oder ß I Gallinogralles N ie Strauße * Ar fehr Tang.. — Grallatores (3 0 5 % si. EEG & % $ ; = Echailierk; A IV. Plongeurs. \ ? f ER } ’ fehr kurz, Finger durd eine Haut verbunden, . IX. Natatores 1, ee Die Grundlage diefer Glaflification ift in der That die Geftalt Des Bruſtbeins und feiner Anhänge, d. h. des > Sölüfeldeind CGabelbein ) und des vorderen Hüftbeins > (Glavicula), wie id in meiner Abhandlung, gelefen im Sn: ſtitut den 6 Det. 1812 gezeigt habe. Aber da Diefes Syſtem gänzlie ein inneres iſt, und nicht Außerlic Durch irgend = ein davon abhangendes Drgan audgedrudt werden Tann, Kin ic) gendthigt gewefen, zu dem Verhältniffe der Glie: der und der Verteilung der Finger, wie der größte Theif der Drnithologen, meine Zufludt zu nehmen. | 1) Die Geftalt desBruſtbeins uſw. beftätigt Die Trennung diefer Ordnung, mas der ganze übrige Bau und Diekebensart dieſer Thiere erforderte. 2) Diefe Trennung der Raubvoͤgel in zwey Abthei⸗ Jungen ſteht im Verhaͤltniß mit merklichen Verſchieden— dheiten in der Geſtalt des Bruſtbeins. Dieſe Betrachtung den Platz des Secretaͤrs. 5) Diefe Drdaung, obgleich ein wenig natürlicher, als man fie aufgeftellt Hatte, indem fie beynahe alle Vögel II. & Narines tubul. III. a Narines cachees, IV. Plongeurs. mit unregelmäßigen Zehen umfchließt, hat zum Kennel “hen zwey mehr oder weniger tiefe Ausferbungen am hin— tern Theil des. Bruſtbeins ufm., (ausgenommen der Guf- gu), aber ohne daß man andere Unterfugungen zu mas chen hätte; fo habe ih nicht beobachtet, daß ein befonder rer Bau der Finger mit einem am Bruftbein im Verhälts niß flände. Ueberdieß hat die Mandelträhe crollier), welde vollfommen regelmäßige Zehen hat, doch zwey Ausferbungen, was fie Dem Genus Trogon nahe ſtellt, mit Dem Die Coracias augenfheinlich viel Aehnlichkeit haben, Der Rahme Kletterer CGrimpeurs) ift offenbar ſchlecht. 4) Wenn man ſich gaͤnzlich durch Die Betrachtung des Bruſtbeins leiten ließe, waͤre man genoͤthigt, hieher den Guckguck zu ſtellen, der nur einc Auskerbung hat, und die Mandelkraͤhen davon zu entfernen, welche deren zwey haben. In die erſte Abtheilung find geſtellt Caprimul- Zus, Cyplelus (Martinet), Corvus, Buceros (Calao)', Upupa etc; und in Die zweyte alle wahren’ Palleres ou Palmipedes, KrE Linnes. lichen Schwalben ein Bruſtbein, wie die zweyteAbtheilung haben, und daß die Mauerſchwalbe en SErlelus) davon fehr abweicht. 5. Ol, III eirIY. Reptilien, Hetero-ou Er Sqnammiföres er Nadiplltie Erpetologiltes. 0. I. Cheloniens, oder Schildkroͤten (2). ©. Il. Emydo-Sauriens, od. Erocodif (HD. tol ogie. I Unter -Claſſe. 1 Unter : Slaffe. Ictyoides, ©. II. Fleudo-[auriens, ode wa F oder IV Claſſe O. III. Amphibi d Nudi pelliferes, De Lo. IV. Pfeudophidiens, oder Cacilien, (N Die Arbeit, von der diefe Tafel ein Auszug if, iſt feit Tanger Zeit angefangen, und auch beynahe beendigt. Sie ift ganz vorgetragen worden in meinen „Vorträgen yon 1812, in der Facuftät der Wiffenfhaften. Ihre Grundlagen fi find anatomifh und überhaupt aus der Ber trachtung des Schädels gezogen. m» Die Nahmen Ornithoides und Ichthyoides in dem Falle angewendet, wo die Reptilien als eine einzige Klaſſe angefehen werden, zeigen an, daß Die erfteren nach dem Plan der Voͤgel, und Die zweyten nad dem der Fi: fe PEN find. 9) Sn diefer Ordnung made ich ein befonderes Ge- nus aus der Leder - Scifdfröte unter Dem Rahmen Der- znochelys. Ihre vornehmften Charaktere find gejogen: +) aus der Natur des Fells. 2) Aus dem Gfeler, Deffen Rippen nicht mit einander verwachfen, nod mitdem Bruft: bein oder dem Bauchſchild, welches faft immer hautig iſt, durd; Randſtuͤcke vereinigt find. 3 Sch habe diefe Ordnung aufftefen zu müffen ge: olaudt, weiche nah dem Ganzen ihres Baues cin Mittel: glied iſt zwiihen den Chelontern, und befonders denen vom Genus Trionyx, melde wohl wahre Zahne haben "anten, und den Gauriern. & 2) Nach der genauen Zergliederung des größten Theiles der Genera Ddiefer Drdnung bin ich uberzeugt, daß es unmoͤglich iſt, Die Saurier von den Dppidiern Arena zu fondern, weil ed wirklich mehr Schlangen gibt, Die große Unregelmäßigfeit iſt, a ‚die eigent⸗ 1 Ornithoides, (1). Ecailleux, oder dritte Claſſe, 5 Squammiferes. Geckoides, I. Sotisordre, (Asamoiden. OReHıT Sauriens (5), Iguanoıdes. Bispeniens, — BAER ‚(Tötrapodes. Sa) ATI EEE * Pipodes. Dipodes la En al 666 Be ? £ II. Sousordre. Fe bins Ophidiens, . Er Land — — a odes Unſchaͤdliche. Gouleuvres. 5 P Se MWaffer. Pelamides. —— Vergiftete.. Be Hydrophides, Rand Nee (? I. Batraciens, ober die Froͤſche. 59 Die zuffekung s von vier Abtheilungen i in dieſer Ordnung, fo wie in der folgenden, iſt nach einer beſon⸗ deren Form * Bruſtbeins gemacht Erpetozoologie. Erpe- | Lethiferes, Dorfipares. II Unterordn, h Unterordnn, Aquipares. r Salamander. ie Proteen und die Sirenen. c6) welche Füße haben, wie der Bimanns, und mehr Ei- dechſen, melde feine haben, mie die Blindſchleichen Corveltes). Ich mache auch nur eine einzige Ordnung dar: aus, welde ich mit einem Nahmen bezeichne, der die ” befondere Stellung des männlichen Aufreizungsorgancs anzeigt, deffen beide — paarigen Theife Ride vereinigt ſind. 5) Sn dieſer Unterordnung habe ich einige neue Ge— nera unterfchieden, und unter andern das des Monitor, welges zwiſchen Tupinambis und- dem Dragone fieht, und son dem hier Die vornehmffen Kennzeichen : Monitor (Sauve-Garde), der Kopf ziemlid ſchmal, tetraedrifch, mit ‚Matten bedeckt; Nasloher rund und am Ende befind: lich; Iremmelfell breit und oberflägfih, Junge heraus: fire@dar, tief zwengefpalten; ungleiche, zahlreiche Zaͤhne, angelegt hintere zumeilen fehr Dief,.. ffumpf; getrennte, Schneidezaͤhne; Feine Gaumenzaͤhne; der Körper langlic, ſchmal, mit Kleinen. faft wirtelartigen Schuppen, un— ten mit Fleinen Platten. bedeckt, Schenkellöcher; Schwan; fehr fang, koniſch, mit gewirtelten varakelogro muariihenl 4 Schuppen bedeckt. 3 Arten: 1) Meriani; 2) Brafilienfis ; latus; 4) Variegatus. 5) Peronii. 6) Diefe Didnung wird ohne Zweifel unterdrüdh, und mit der vorhergehenden ‚vereinigt werden; denn R4 s it wahrſcheinlich, daß die Thiere, welche ſie enthaͤlt, Br Pr Kiemen nicht immer behalten, 69) Macu- J Y j \7 ET EEE Re er y- AR 4 * — es D 38 Habe ſchon fange in einer befondern Abhande NT - Tung die Nothwendigfeit gezeigt, Die Caecilia ald zu Die fer Claffe gehörig, zu betrachten ; in der That, außer-der Nadtheit der Haut, ift Die Einlenkung des RE mittelft eines doppelten Gelenkknopfes und. die der Wir: bei faft wie bey den Fifhen; die Abweſenheit wahrer Rip: pen, was die Art der Refpiration, mie fie ben 3 llen — — BT 2378 Nndipelliferes ) flatı. findet, vermuthen Tast: Die Be: ſtalt des ters und feine Stellung am Ende, welches an. zeigt, daß fein maͤnnliches Aufreizungsorgan, wie bey den mahren Schlangen vorhanden feyn kann uf. w.: dos Herz iſt nur aus einem einzigen Bentrifel und einem Ohr ‚.jufammengefeßt, und «8 iſt eine tief zweyſpaltige wie bey den Batradiern, — 6. Cl. V. Fiſche. Icthyezoaires oder Riementrägers Icthyologie. Teihyologiftes, f_ 1 Unterclaffe. Dermodontes (1) » ss s sm. oder knorpelige. ar ? q Tribus II. Fiſche. Cruftodermes. (3) ou Branchiolteges. "II Unterclaffe. Gnaihodontes, . Rnodenfig nochenfiſche. Tribus II. i Squammodermes, oder eigentlich ſoge— / nannte Fiſche. 0.1. ".9» » Cyclofomes, O.H. . „-. ‘Selaques. (2) ©. IH... . Efturgeons. O.IY. x». .„ Polyodontes, Sous- Ordre. T. \ Abdominaux, (5) ‘ 0.1. 9 IH, f Tetrapodes. Sub .-Thoraciques, (6) III. ——— 0.1. IV. Dipodes. A ugulaires, O. III. Uupodes, Sch habe mid vorzuglih und feit langer Zeit mit dieſer Claſſe von Wirbelthieren befchäftigt: ich habe zu: erft wie bey allen andern die Erflärung verſchiedener Un: regelmäßigfeiten, welche bey denfelben vorkommen, aufge: fahrt; fo glaube ih in einer vor Der Societe Philomati- que gelefenen Abhandlung gezeigt zu haben, daß der Kie— mendeckel nichts anderes iſt als eine Zerfalung und neue Anwendung eines Theils des Unterkiefers. 1). Das Kennzeichen, welches ih anmwende, um die Fi: ſche in zwey grohe Unter:Claffen gu trennen, und welches ih der Art der Einpflanzung der Zähne beſteht, ift, wenn ich mid) nit irre, von feinem andern Zoologen angezeigt ‚worden. 2) Diefe fehr abgefonderte Ordnung war unter Die: fem Nahnien Shen von Ariftoteles und allen alten Na: turforfchern angezeigt worden. "Mr. Prevoft und ih haben feit fanger Zeit den Ge- genftand einer Monographie mit Rupfern daraus gemacht, für Die wir die vorzuͤglichſten Sammlungen in Europa des fuht haben. Wir glauben die Entwidelung davon vor: legen zu müffen. (Ein andermal) 3) Die Abtheilung der Lnterclaffe der P, Gnathodon- fie 1818: Heft 8, der zweyten Zunft zuweilen fehr Mein find, . tes iff auf ein zanzlich äuferes Kennzeichen gegruinde : } f und folgli fehr gut; aber man muß zugeben, Ya bie Haut aller Eruffodermen, obgleich unregelmäßig, nicht immer durchaus cruſtenartig iſt, und daß die Suppen 4) Die Unterabtheilung, melde ih hier na ſeyn und der Zahl der Glieder BE und —— zu einem gewiſſen Punkt neu iſt, iſt leicht und wichtig für den Werth der Ausdrüde. Ich muß jedoch anmerfen daß es Fiſche giebt, welche floffenlos oder zweyfloſſig find Capodes ou dipodes) durd) eine Art von DVerfümmerung und daß von dieſen hier die Rede nicht iff, 4 5) Ih habe die Ordnung der Terrapoden mit Denen melde abdominales find, d. h. welche die Bedenfloffen unter dem Bauche und im Fleiſch befeftigr haben, anfan: gen zn muffen gegfaubt , weil-e8 klar ift, dag ‚diefe die regelmaßigften find, 2 6) Diefe fehr wenig zahlroiche Unterordnung enthaͤft Arten Fiſche, welche nad der Gtrengedes Ausdrude oder in der Definition von Rinne ahdominales Seinen : aber die es anatomiſch ‚in der That nicht find, ? 87 279 "m, 61: vr et VIII. Mollusten oder, Malaclogie." Malaolodien. ıe Symme triſche T Safe. Cephalophores. not yane: ‚und Schaale. Mollusfen cs * 5 L Il Glaffe. Acephalophores. . . se « T Gfafe. Ynfommtksrifge. wur) — N I. Cryptodibranches, — II. Pterodibranches, (1J DAN. III. Polybranches. (2) = IV. Gyclobranches, 9 V. — —3 VI, Nucléobranches. «VII. Cervicobranches.. VIII, Chismo branches. J IX, Pulmonobranches, (4% X. Syphonobranches,. “xl rn I. Palliobranches \ II. Lamellibranches. fe fie Eu HI, Salpyngohranches,(5) gehäufte, ‚ee einfache. * — Polyplaxiphores oder die Oscabrionen 3. Elalle VIIE et IX. Malakentomozoaires, ‚ EIRDERS" , GSliederweichthiere oder Sub-Eniomazoaires, II Claſſe. Cirrhipodes. oder die Inatifen- Die Grundlagen diefer neuen Eintheilung der Weich— Thiere find in einer. vor der Soc. Philom. gelefenen Abhandlung vor faft zwey Jahren aufgeftellt worden, und in dem Bulletin des fc, vom Mon. Dec. 1814 iſt ein Auszug Daraus befannt gemadt worden. 1) Geleitet durd) Die angenommene Meinung hatte ich in meiner Abhandlung über dieſe Ordnang im Bull, d. fo Mon, Febr. 1816) für gewiß angenommen, daß die Refpirationsorganme fih auf den Floſſen dieſer Thiere befinden, und ich Hatte daher Die fie auszeichnende Venen: nung genommen. Geitdem habe id mic) überzeugt durch Die genaue Zergliederung der Chound Hyalaea (Tricla), Daß es ſich nicht ſo verhäft, und daß dieſe Floſſen nur Di: gane der Drtsbewegung end; daher wird man diefen Mahmen und wahrfheinfid die Stelfe, welche ich ‘hier die: fer Drdnung anmweife, ändern muffen. 2) Eich wegen Der Thiere, die id; in dieſe und Die folgende Drdnung felle, den Auszug der benden Ab: handlungen, welger in die Nr. vom März, April, Zuny, July 1816 des Bulelins aufgenommen if. m) Diefe Ordnung, melde auf den Bau und Gebraud der Reſpirations-⸗Organe gegrundet if, fünnte wohl wa Ä natuͤrlich feyn, 5) Die Aufſtellung Diefer Ordnung, Die Der Familien und der Genera, welche fie ausmachen, find Der Gegenſtand einer befondern Vorleſung an,der Facul⸗ tat der Wiffenfhaften gewefen in Jahr 1815 unmittelbar nad) der Abhandlung der M. M. Lefucur und Desma- reft über die Drganifation der Pnrofomen und Botryl: . len, und folglih nad) ihrer Entdeckung der verwachfenen Weichthiere [mollusca aggregata} * FR Ur Bir. hatte gut gethan, von feinen Ordnungen Beyſpiele anzufühsen, * 1582 —W — } * 8 9 OL. RRVU Snpeeten ind Mer. "Begligberte Thiere Entomözoaires. Entomozoolosie oder b Entomologie, ; Eittomologiltes. SR — re won j Ord. ı i nee. nt N 1 Enterclaffe. N Co Eopteres, x PRINT ur Er ’ 1 Claſſe. [620 nr. Tetrapteres, u “ ni Orthopteres. BR T 6 Fuße II Unterclaffe, ‚Hemipteres,, _ ae | Hexapodes, * 2.‘ Dipteres, Neyropteres, hi oder Inſecten. ww Untercfaffe Hymenopteres, A Apterest 8 Füße. ir 0 - Octopodes oder Aradniden. ' - öte El. — * 10 Fü e. Aceres. (2) feiner, als Deca Ri BR II Lintertfaffe. ‚m ....: Brachyures die Ringe, Art al Thoraciques, ., a oder Gruflaceen. ' \Tetraceres, ) J—— | } —— Athoraciques. ——— — re Fuͤße verfhieden. T Unterclaffe, . N Branchiopodes, g Segliedert .# Heieropodes, (3) | — oder mif ei⸗ IN Untetlaifer. 0... 26. 7% + Squillaires. — nergewiſſen me Anzah öte EI, $ Oreveitines, © Fuße 17 Fuße, I Unterclaffe. Die Tetraceren. . |Alelles. ——— ——— | ; Cloportes, RE? h —F IL Unterclaſſe. Die Schmarotzer, (a) A 1 den Ringen BIN | * Ne ‚des Körpers 6te Ef. 8 h gleih. - Myriapodes. .:t [ ’ nn Se Bin ngegliedert v * «* Setipodes ou Annelides» ar se ste Cl. T Unterch, Dre Slutfauger. ES | ef odes, (5): BCE LT ng R: 5 Shne Anhänge er dem Geiten. Apodesı (8) IE Unteref, Die Eingemeidwirmer; ‚Ni In dieſer neuen Eintheilung der gegliederten Thiere, traca, genannt hat, enthalten muͤſſen? ich glaube ſchon, welche den Gegenſtand einer dem M. Latreille de i0 Sen. . mitgetheilten und von der foc. philom. d, 2aten * deſſelben Monats geleſenen Abhandlung ausgemacht hat, ſieht man, daf der Grundfag gemefen ift, Die Charactere our von: den Drganen der Drtöbemegung zu nehmen, oder beffer, von dev Verbindung der verſchiedenen Arten non Anhängen, von denen jeder Ring des Koͤrpers beglei- ter ſeyn kann. —D * Seit dem Jahre tea in’ meinen Verleſungen bey der Facultaͤt der Wiſſenſchaften habe ih ala Reſultat der Sangefangenen Unterfudungen angekündigt, daf in Diefer ' Rfaffe der Mund wirflih aus den naͤmlichen Theilen ger vildet fey, aber in verfgiedenen Stufen der Entwickelung mach dem verſchiedenen Gebraude, welde fie Haben E * Unter dieſem Nahmen habe ich den Molukiſchen grebs hieher ſiellen zu muͤſſen geglaubt, den ich als Mit⸗ elgliede zwiſchen den- Decapoden und Octopoden be— ns on iſt ohne Zweifel ſchlecht, indem ſie nicht auf eine volllommene Art hat garalteriſirt werden oͤnnen; auch ſehe ich fie nur fur einftweilig an; vielleicht wird ſie einen Theil bey Thiere, welde Mülkr Eniomo- SA En ne x daß der Apus neben die Brambiopoden geſtellt merden muß, z ee © +99 Diefe Unterclaffe, aus der ich den Gegenſtand einer befondern. Arbeit gemacht habe, wird außer ben Perncen und mehreren neuen Genera, welde Dr. Leach und ich haben aufftelenzu müffen geglaubt, Die Calygi, Cyami, Caprella (Cheyrolles) etc. enthalten, und fo unmerklich zu den: Tetraseren übergehen. 5) In dieſer letzten Glaſſe, obgleich der Körper noch einen harigen und: gegliederten Bau in den ſymmetriſchen Eeitenöffnungen, welche man ben dem Blutegel und Bey mehreren Eingeweide-Würmern finder, Darbietet, muß man Doc; zugeben. Daß die Abiwefenheit von jeder Art von In: hängen und die Vertheilung der Organe der Mundöfl; nung eine Art von Uebergang zu den Actinomorphen anz - zeigt: fo bilden fie eine Mittelform. 0) Unter dem Nahmen von Entozoaires, Fenbar ſchlecht iſt, weil er: von einem dem: & nicht mefentlihen: Umſtande genommen iſt, ferdem äußere Arten dahin ffellen muß, fo wahrſcheinlich Thiere von fehr verfhiedenen gleiche nur einmal eins Ascaris lumbric Lizula, welcher ofz egenſtande und man auf: vermengf men Bau; men ver— oides mit einer 88 — A: Blutſauger. — (sweifelhafte. (.. Pi, Eingemeidtbiere. EN * Ringfoͤrmige. Mi h n Ord. T. 1 Glaffe. J 5 a R ..swgrEchinodermaires, ua u... 7 ug Tiges_Unterreih. (1) J SE fternförmige. Actinomorphes = nr Ir. ; rer 1 Aracnodermaires. oder Die Medufen, | n 1m. 38178 — Actiniaires. Lwahre. ae TE 3 Iv.. einfache. Polypiaires, . +» - f Milleporen. zufammenge- g Madreporen. fegte. ... . .Z Reteporen ie] oder Eſcharen. Eelfeporen | v. oder Cellarien. Zoophytaires. „5, , „oder wirklich zufammengef. Polnpen. » | { 9:11.XXIV et XXV. 1 61. ; : I1Ites Unterreih. (2) \ Spongiaires, J } Heteromorphes oder Agalirozoaıres. - .. | 2 Cl 3 —F Heterozoologie. Heilerozoologiltes. 1) Die Drganifation diefer Unterabtheifung des Thier: reihe ift mir noch nicht hinreichend bekannt, um etwas Gewiſſes fuͤr die Grundlagen ißrer Claſſification angeben zu koͤnnen; ich denke jedoch, daß die wahren Actinomor; phen fehr wohl fo mie fie Hr. de Lamarck aufgeftelt hat, werden fonuen beybehalten werden, indem man zwey be: fondere Klaſſen aus den Medufen und den Polypen macht, welde id zufammengefegte nennt. 2) Man fieht hier die Heiden Glaffen ‚der Sanglues und Der Entozoaires wieder erfcheinen, weil ich fie anfehe als den Uebergang bildend vonden Entomozoaires, Denen fie jedoch näher ſtehen, zu den Actinomorphes, denen dage— gen die Aunulaãres näher verwandt find. Unter diefer fegten Benennung begreife ih Sipun- culus und die benachbarten Genera. | 5) Unter zufammengefegten Tieren verftehe ich be⸗ fondere Thiere, Die auf einem gemeinſchaftlichen auf glei⸗ che Weiſe lehenden Theile leben, mit welchem jedes in organiſcher Gemeinſchaft iſt. ER 1 zo 45 Ihh Habe dieſes letzte Unterreich für organiſierte Koͤrber, welche offenbar Thiere ſind, aber keinen eigentlich ſo genannten Magen heben, aufſtellen zu muͤſſen geglaubt. Ich ſtelle dahin die Spongiaritn, weil ih. wohl überzeugt bin, daß diefe organtfirten Körper in Feiner Beziehung zu den Alcyonien ſtehen, und daß die Deffaungen, mit denen “fie durchbohrt find, als Arten ©. anfangenden Magen 040,01. XVEIL—KKIM. Geſtrahlte Thiere und, Snfuforien, oder Aelinozoaires Agaftraires oder Snfuforien. Corallinaires. (6) Sau @ fie Iebendig‘ zu beobachten, kein Zeichen von Animalisät bey ihnen’ habe wahrnehmen können. Es ſcheint der - ‚That, daß Hr. Brown fir in das Reid der vrgetabilifcen Es muß ſich aber alles noch mehr fegen. Am beſten zeigen = und Höterozeaires. , Tubufarien. Vennatulen. Corallarien. 3 angefehen werden fönnen uſw.. Es wäre moͤgll die Thiere, welche gewiſſe Arten der Madrepoyen Be k wie M. Lactuca uſw. zu dieſer Gruppe gehörten; in per 5 That fheinen fie nicht geſtrahlt feyn zu müffen. ' Br Yyor 5) Unter dem Rahmen von Gnfuforien hat Muͤller ohne Zweifel Thiere von verjchiedenen Stuffen der Digi niſation zuſammengeſtellt; fo rechnen wir. hieher nur die, |; melde feine paarige oder geſtrahlte Geſtaln haben, und x Die feine anderen Verrichtungen befisen als ‘äußere Ein: h ſaugung und Aushaudung. | ine ; & 6) Die Corallinen habe ich, fo zu fagen-außer der Rei be geftellt, weil ich aller angewandten he —— 3— * Organismen heruͤber nimmt. — g5 1 KR Blainville Hat augenfcheinlich viel Talem, und Kenntniſſe, und Sinn fuͤr philoſophiſche Naturgefihichte. 3) RE feinen Scharfblid die Abhandlungen uberdie Rede (Mol- lasca); welche win auch noch liefern werden. Dieſe Claſe fification iſt weniger gelungen, obgleich fir ein— Menge * neuer Anfihten aufgegriffen. hat, die zwar berüdfichtigt zu > werden verdienen , aber mit, um neue Ordnungen ausz zumachen. Die Natur ſchafft Feine anomalen Thieres wohl untere und obere, einfachere und vollftändigere, FL. J j Ei Die — der Ah von Nees von Eſenbeck. Juny 1814. Der Kopf der Infecken iſt allezeit ſenkrecht am Rumpf befeſtigt, ſo daß die hoͤchſte Stelle deſſelben oder der Scheitel dem Hinterhaupt hoͤherer Thiere entſpricht, und daher die gewoͤhnliche terminologiſche Eintheilung nicht im ſtrengen anatomiſchen Sinne genommen, werden darf. Man unterfheidet folgende @egenden des Kopf: - Erffens, dasSinterhaupt (Oceiput), oder die dem Rumpf zugefehrte vertifale, mehr oder weniger vertiefte hintere Flaͤche deffelben. Zweytens, den Scheitel (Yertex), den oberen hori— zontalen mehr oder weniger niedergedruͤckten, zuweilen ſehr verſchmaͤlerten Raum, welcher ſich von der Graͤnze des Sinterhaupts zwiſchen den Augen bis zur Einlenfung “der Fuͤhler erfireft, und bey den Maͤnnchen mander ge: fluͤgelten Inſecten, vorzuͤglich aus der Ordnung der Zweyfuͤgler, und Hautflugler Miptera und Hymenop- tera) durch die zuſammenſtoßenden Augen gaͤnzlich ver: wiſcht wird. SDrittens, die Stirn oder das Untergeficht CHypo- Roma), den vorderen, mehr oder weniger fenfrecht hinab: feigenden flachen oder gewoͤlbten Zwiſchenraum der Au— gen vom Urſprunge der Fuͤhler an bis zum unteren Rand der Augen gerechnet. Viertens, den Kopfſchild, oder die Naſengegend CGlypeus); er ſetzt nad oben in die Stirne fort, von > welcher er bald nur dur zwey feitwärts eingedrudte ö den verſchiedenen — \ "Gruben, gleihfam abgeflohen, bald aber durch eine kogenförmig nad oben gekruͤmmte vertiefte Linie deutlich abgegraͤnzt iſt. Seine Geſtalt, ſo wie ſein Verhaͤltniß zur Siirne, iſt bey verſchiednen Drdnungen, und felbſt bey Gattungen derſelben Ordnung fehr verſchieden. Gewoͤhnlich iſt er mehr gewoͤlbt als das Un— tergeſicht, und zwar vorzüglich bey vielen Sautflüglern, ‚Reflüglern, Gradfluelern (Orthoptera Latreille) und "Halbflügfern (Hemiplera Lair.) (Bombus, Musca vo- mitoria, Acheta Grylloialpa, Cicada Orni, Tettigo- Sie Tabr.) Bey den Kaͤfern wird oft die Stirne mit Junbegriff des Scheiteld unter dem Namen Kopffchild (Glypeus) begriffen, 3.8. Scarahaeus fiercorarius Lin., "Copris lunaris Fabr., Mayfafer, und dann erſcheint der Glypeus nur als ein furzer, nad) unten vorfprins gender Rand. Der vordere oder untere Rand- der Nafengegend, wel: her nad) vorn und unten den Kopf begranzt, ift gewoͤhn— lich abgerundet, oder dreymal buchtig arlameite. und et was aufgeworfen. Fuͤnftens, die Wangen (Genae) kifden die Geiten- theile des Kopfs, und ziehen ſich in mehr oder weniger dreyediger Geftalt vom Außenrande des‘ Hinterhaupts, mit welchem fie bald durd eine Abrundung zuſammen— fließen, bald in einer fharfen Kante verbunden find, un— ter den Augen bis unter den. vorderen Rand des Kopf: fchildes hinab, und bilden mir dieſem gemeinfchaftlich die “ ©palte oder Vertiefung, in welger die Mundtheife Tie: gen (Cavitas oris.) Am Kopfe befinden fi: x * 4 dis DRIN aͤnßerlich fibtbaren Sinnesorgane, naͤmlich: «) die Augen, welche alfeseit die Seiten deſſelben nach oben einnehmen, und nur durch eigenthuͤmliche Bil⸗ dung des ganzen Kopfs mehr nach vorne geruͤckt er— ſcheinen. Ihrer Geſtalt nach gehen ſie von einer faſt vollkommenen Kugelform zur Eyform, und endlich in ein laͤngliches Oval uber. Sie find entweder ganz oder an ihrem vorderen Rande mehr oder weniger ausgerandet und dadurd) nierenformigz; endlich werden fie fogar durch eine Kante der auslaufenden Stirn durdfänitten- und - gedoppelt. Ihre Dberfläche ift entweder glatt, oder auch durch vorfpringende Dafetten, oder mit kurzen aufrech— ten Haͤrchen beffeidet: Ihrer Einfügung nad find fie ge: woͤhnlich figend, ‚mehr oder weniger durch Woͤlbung vor- foringend, felten, wie bey Diopfis Ichneumonea Fahr. und bey den Krebſen, gefielt. 9 8) Die Fühler, Fuͤhlhoͤrner (Antennae) (Gehöror- gane 2) Sie find bey den meiften Infecten vor den Au— gen, oder felbft in’ einer Ausrandung derfelben eingelenft, feltner, wie bey mehreren Wanzen, unterhalb einer Li— nie, die von den Augen zum Urfprung der Oberfippe ger dacht wird, eingefügt . 3: Lygaeus Pini Fahr., Lyg. apterus Fabr.) oder wie bey Nepa, Naucoris und allen Cicaden unter den Augen hervortretend. Bey allen In— fecten ‚find- die Fuͤhler gegliedert; wefentlihe Glieder, die nie fehlen, find: 1) Das furze, in einer Bertiefung Tiegende, oft faum bemerfbare Wurzelglied CRadicula.) 2) Der Schaft (Scapus), das auf das Wurzelglied folgende zweyte Fuͤhlerglied, welches gewoͤhnlich länger, auch dicker als das folgende, und oft durch feine Bil: dung und betraͤchtliche Länge fehr ausgezeichnet iſt. 3) Das Wendeglied (Pedicellus) oder daß dritte Züpferglied , gewöhnlich fürzer als das zwenfe, oft fehr kurz. Bey einigen viren Zweyflügfern) dur feine Bildung von den ußrigen ausgezeichnet. : Die folgenden Glieder, welche, wenn fie gehörig aus gebildet find, zuſammen die Geiſel Flagellum) genannt werden, find. in der Zahl und in der Geſtalt in verfchiede: nen Didaungen, und felbft in den Gattuggen derſelben Ordnung vielfach verfchieden. Sie fehlen , wie wohl ſel— ten, gänzfidy oder erfheinen in fehr verkuͤmmerter Ge- ftalt als nadte oder gefiederte Borften. Wie werden die Anmerkung: Db die bey den meiſten Inſecten auf denn Scheitel, oder der Stirne vorfommenden Me: benaugen cocelli) Einnesfunction verrichten oder nicht, verdient einer nahern Vrufung untervor— fen zu werden. Es find kleine gewölbte, glänzende Puͤnctchen, die, gewohnlid drey an der Zahl, in Form eines Dreyecks auf dem Scheitel fißen, ;. 8. bey den meiſten Hautflüglern, Nesflügfern und Zwenflügfern. Bey andern, wie bey den Cicaden, find nur zwey folder Dcellen vorhanden, welde bald mehr vorwarts auf der Stirne, bald mehr nad) hin: ten auf dem fhmalen Scheitel ihre Stelle finden. Den Käfern und Schmetterlingen- fheinen fie ganze lich zu fehlen, — 1357 : —* weſentlichſten — beh den einzelnen Ord nun⸗ gen fur; angeben. PR Sn der nady- oben. und vom von. Hin Naſentheit zu beyden Seiten, aber von den gewoͤhnlich wulſtig einwaͤrts tretenden Wangen gebildeten Schlundhoͤhle fiegen:_ b) Die Freßwerkzeuge, welche, durch dehnbare Baͤn— der und Muskeln beweglich, einer dreyfachen Richtung der Bewegung faͤhig find. Sie koͤnnen naͤmlich theils vor und ruͤckwaͤrts, theils in horizontaler Richtung ſeitwaͤrts ‚won = :und gegeneinander, theils in perpendikulaͤrer Nich— tung ſowohl auf: und abivarts gegeneinander, als ge meinſchaftlich ruͤckwaͤrts bewegt werden. Die Mundtheile, in ihrer vollſtaͤndigen Entwickelung betrachtet, welche aber in der Evolution des Inſecten— reichs durch Verfümmerung oder ungewoͤhnliches Hervor- ‚treten einzelner Theilgebifde fehr oft entftellt, oder ganz unkenntlich gemacht werden, zerfallen augenſcheinlich im zwey einander ſenkrecht hentgegengefegte und in diefer Rihtung gegeneinander etwas bewegliche, unter fich aber in horigontaler Richtung trennbare und gegenrinander wirfende Syſteme. 1) Die obere Kinnlade analog dem Dberfiefer höherer Thiere. Dieſe beſteht: 2) aus zwey gewoͤhnlich hoxnartigen, gebogenen, am Grunde artifulirten, an der Spitze aber haufig gezaͤhn— ten Kinnladen, oder Kinnbacken CMandibulae), welde ſich zangenfoͤrmig gegeneinander bewegen und — fogar mit der. Spitze freuzen, b) Aus der dazwiſchen fiegenden, den Raum, der von den gebognen Kinnladen befchrieben wird, von oben de: enden, unter den vordern Rand des Nafenftiicke ein⸗ gelenkten, ſogenannten Oberlippe cLabrurmn), die wenig⸗ ſtens Am Gründe faſt immer von pergamentartiger, oder noch fefterer Subſtanz, im Umriß aber bald mehr, bald weniger, hafbtreieförmig iſt. Sie ſcheint gleichſam wie ein freyes und ſelbſtſtaͤndiges Intermaxillar - Knoͤchelchen zwiſchen den beyden, noch im Gegenfage begriffenen, und gegeneinander Anfampfenden oberen Rinnladen zu ſchwe— ber. In den Zähnen der nicht felten geſtutzten Kinnla— den bereitet fih ein futurartiges Sneinandergreiien und Verzweigen vor, weiches aber durch die felbfiffandige Ent: wieelung jedes Seitentheils für fi, und durd den Man: gel. des verbindenden Zwiſchengliedes verhindert wurde; erft dureh die Verwahfung‘ der fogenannten Dberfippe und der Maxilla wurde das ganze Gebilde zur Einheit vollendet und die Bewegung, die nod) in der Ebene ih: rer eigenen Achfe in ſich ſelbſt eingreift, beruhigt nach au— fen, gegen Die ſenkrecht entgegengefetzte untere Kinnlade herrortreten muͤſſen. Die untere Kinnlade, ganz nad der Ana: logie der oberen gebildet, und dem Unterkiefer höherer Thiere entipregend. Sie beſteht gleichfalls: a) aus den beyden mehr oder weniger bogig einwaͤrts aefrummten Seitentheilen oder Kinnladın (Maxillae), wel- he, jede unter der Kinnlade ihrer Seite liegend, ſich ho: rizontal gegeneinander, und zugleich mit dem Mitteltheile aufwaͤrts und abwarts bewegen. Cie find im Alfge: meinen von zärterer Subſtanz als die über ihnen Tiegen- den Kinnbacken, und erſcheinen in der Infecten = Welt unter den mannichfaltigſten Metamorphofen der Form, ———— J— als der ſtandhafteſte faſt nie fehlende ram an - unterfcheidet an ‚jeder Kinnlade; % 4) Den. Stamm EGtipes) oder. den unteren Theit von dichterer, und oft hornartiger Subſtanz. Er iſt ge woͤhnlich auf ſeiner unteren ‚Släge rundlich erhaben, mit einer ſtumpfen, ſchief von Innen nach Außen, und von Born nach Hinten laufenden Kante, auf feiner oberen Flaͤche sufammengedrüdt, von weicherer Subſtanz. Am, Grunde bildet er nad : Außen. ein flumpfes CE, nd frümmt fi hier in einen nad innen und etwas vorwärts gerichtetert Jahn, oder bey andern in einen arıfelfornu- gen Fortfoß um, welcher durd ein häufiges Band mit dem-Zungenbande der. Unterfippe verbunden ıft. Der im: riß des Kinnladenſtamms ift-gewohnfih mehr oder weni: ger eyformig oder dreyedig, allegeit aber ift diefer Theil an feinem oberen Ende von Außen nach Innen ſchief ab— geſchnitten und hat an feiner Außerften Spige eine feine Vertiefung, aus welcher der Kinnladentaſter wenn. er vorhanden iſt, entfpringt. j B Die ade Cmala), oder den oberen et der &ihn- r Tade, welcher mit dem ſchiefen, oberen umd inneren Rande des Stammes durch ein durchſichtiges, dichtes Band artifufirt, und durd- die mannichfaltigen Abiwer- chungen ihrer Bildung den verſchiedenen Character der 0 ganzen, Kinnfade beſtimmt. Sie ift haufig von zarterer Subſtanz, als der Stamm, zuiveilen aber auch hornarfig 4 und felbft flärfer als die Kinnlade, und beſteht allczeit i aus zwey fiefgefonderten Lappen (Eacinjae, Dentes), namfih einem Aeußeren, welter gewöhnlich dichter ' und frarfer und am meiftsn- verlängert if, und einen Inneren, gärtern, gewimperten, welcher an Größe mit dem feigenden Berhältniß des aͤußeren Pappens immer mehr abnimmt, und fih endlich ganz zu verfieren feheint, Diefer innere Lappen liegt nicht ganz abgefondert von den: Auferen nad innen, fondern ſteigt ſchief uͤber die Oberfläche des aͤußeren nad Außen Hinauf, nnd — ſich zuweilen gaͤnzlich uͤber demſelben, fo daß er bey der J Betraͤcktung der Mundlheile von unten nicht eh: wer= | den kann. A b) Zwiſchen die beyden Kinnladen legt ſich, i ihre ein⸗ waͤrts gelruͤmmte Wurzel nad Innen deckend, die ſoge— nannte Unterfippe (Labium), und füllt, wie oben die Dberfippe den Raum zwiſchen den Kinnbacken, den von diefen Teer gelaffenen Zwifgenraum aus. Cie befteht gleichfalls aus zwey wefentlih verfhiedenen Theilen dem :4 $inn, Mentum, und der Zunge (Lingua, Pars membranacea) auch wehf vorzugsweife Labium gensunt, ») Das Kinn (Mentum).ift allezeit von dichterer und, häufig mit den Rinnladenftammen übereinftimmender € ubz h ftanz, welchen legteren es auch gewohnfich an Lange ent: ſpricht. Es iſt die eigentliche Unterfippe dem Mir 7 telipeif der Dberfinnlade, oder der -Dberlippe ana: N log, und beffeht aus einer kuͤrzeren “oder Tangeron, — — — 6 0 I Anmertung: ber aufere Lappen der Lade it eigent: lich zweygfiedrig, welche Abtheilung Ach noch lange, h; wenigffens durch eine Hare Linie zu erkennen giörz Br bey ‚einigen Kaͤfern und Deufhreden aber entiweder © palpenartig oder ſelbſt als artifulirte Klaue ——— gebildet erſcheint. * flachen, * Bi: Seiten aufwärts gekruͤmm⸗ ten, und Badurd. mehr oder weniger gewölbten hornigen, pergamentartigen, ſeltner haͤutigen Platte. An ſeinem — Rande biegt es ſich nach oben ein, und die borwaͤrts gerichtete Fortſaͤze aus, welche mir dem Aſte 4 des Kinnladenſtamms durch Baͤnder verknuͤpft ſi find, und Fänge find, fo daß fie, wenn ſie ſich der Oberfippe naͤ⸗ bern und die ganze untere Kinnlade dadurch hervorgetrieben F Mind, Lippenflügen, Fulera Labii, genannt werden. > Sn einiger Fallen fehtint fogar das Kinn an der Stelle des von den auffteigenden Aeften gebildeten Knies eini⸗ ger Artikulation faͤhig zu ſeyn. Ich moͤchte daher dieſen Aſt dem Zungenbein höherer Thiere vergleichen und Zun⸗ Fulcra linguae, nennen. Der Raum zwi— ſchen den Zungenſtuͤten iſt durch feine muskuloͤſe Mem— bran mit dem vorderen Rande des Bruftſtuͤcks verbunden, und wird die Kehle Jugulum) genannt. Der obere Rand des Kinnſtuͤcks iſt gewoͤhnlich zugerundet, zuweilen ausgerandet, und dadurch dreyzahnig In der Dritte © etwas — ausgeſchnitten. % B) Die Zunge (Lingua) follte billig als cin von "den übrigen Mundtheifen verſchiedener eigenthümlicher Theil angefehen und beihrieben werden, ob fie gleich faft durchgaͤngig mit dem Rinne: ——— iſt, und uͤber daſeelbe in Verhaͤltniß der Länge der ihr entſprechenden Laden der Kinnladen hervortreten kann. Es ſchlaͤgt ſich naͤmlich aus dem innern Munde von den Seiten des 4 1 Schlundes und den Epigen der Kinnladenäſte eine, wie ’ es ſcheint, musculoͤſe Haut uͤber die Lippenſtuͤtzen hin— weg, wo ſie eine der Laͤnge nach gefurchte Erhabenheit, unrichtig der Gaumen genannt, bildet, auf die obere Flaͤ— de des Kinns, deffen Vertiefung fie uͤberkleidet, indem fie zugleich zwey, am Urſprunge und gegen das Ende des Kinns mehr genaͤherte, in der Mitte aber etwas vonein— ander entfernte Falten bilder. Gewöhnlich verlängert fi) dieſe Membran ‚etwas, Uber den vordern Rand des Kians hinaus, in einen etwas emporſteigenden, und ge— shi nad dem Typus der Seiten ausgerandeten, auch oft am Ende wieder verdidten und gleichfam calloͤſen dortſab, welcher, in ſo fern er aͤußerlich ſichtbar wird, vor— lich aber da, wo er ſich mit den Laden betraͤchtlich verlängert, und fogar fadenformig wird, oder zuruͤck “ fplägt, Zunge (Lingua) genannt wird. ö Bey den Cruſtaceen, Araneiden, befsnders den Scor— Yionen, die fih auch dadurd neben ihren Luftkiemen ale M entwicfeltere Thiere darſtellen, ift die Zunge nad vorne om Kinne gelößt, und ſchwebt frey im Centrum der —— Diefe Entwicefung der Zunge fest ſich mod) aleihfem in die Ordnung der Käfer durd-die Sca— ‚rabäiden fort, wovon unten‘, bey Betrachtung der einzel: % nen Snfecien = Drdrungen, die Rede feyn wird. Kit dem Kinn. und den Rinnfaden fliehen nad: - m) Die Tafter Palpi) in Verbindung, analog, wie es Adeint, den Bartfäden der Fiſche, den Vibriſſen der Voͤ— gel, und den Barthaaren der Saͤugthiere [9]. Es find ge— gliederte, fadenformige oder borftenfürmige, bald — bald weniger verlängerte Theile, naͤmlich: 2 2 Be Kinnladen-Tafter Palpi maxillares), derer Ne eitenecken laufen’ in kuͤrzere oder längere, aufwärts und wenn fie, wie bey den Hautflüglerm, von betraͤchtlicher 1390 jeder in der kleinen Bud, betr bie Spitze dee Stanınis, da wo fie fi mit der Lade verbindet, nad außen bildet, eingelenkt if, Sie fehlen zuweifen gänzlich, und wed- ſeln in Hinfiht der Gfieder- Zapf von einem bis zu ſechs Gliedern. Die mehrgliedrigen find gewoͤhnlich ruck waͤrts gekruͤmmt. 23Zuwey Lippentaſter cPalpi Jabiales), naͤmlich einer. zu jeder Seite des obern Randes des Kinns, gewöhnlich — in einer "Heinen Bucht des obern Seitenwinkels dieſes Theils. Sie find allezeit kuͤrzer als die Kinnladentaſter, fehlen ſelten und zeigen ſich höchſtens viergliedrig, aber auch ein-, zwey⸗- Und dreygliedrig. Ben den meifien Bienenarten find die Lippentafter, wegen der eigenthum: fihen Bildung und Große ihrer erften Gfieder, von Fa— brierus und andern verfannt und fürkatinien der Zunge _ gehalten worden. 9 Wir wollen run die at Infeetenordnungen, nad der Bollfftändigfeit ihrer Freßwerkjeuge, in einer ſol hen Folge durchgehen, def wir ohne Rüdfiht auf na⸗ türfiche Familienverknuͤpfung Diefenigen voran ſchicken, welche als Kau- und Schluckorgane zur vollſtaͤndigſten, freyſten und kraͤftigſten Entwickelung gelangt zu ſeyn ſcheinen, und die uͤbrigen fo daran anreihen, wie fie, an harmonifher Energie und Wirkſamkeit "der Theile abnehmend, /zufegt in einzelnen Gebilden mehr und mehr verfäümmern, bis endlich nur: noch das Analoge der verwachfenen Laden als einfachfter Saugruͤßel, übrig bfeibt. Die Krebfe und Araneiden kommen, als zu einer andern Kategorie der Mundbildung gehörige Thiere, bier nicht in Betragt. Rafer (Coleoptera.) 13 Kopfſchild: fließt. bey den Arten der Linneiſchen Gattung &carabaeus) mit der Etirne und dem oft ge: hörnten Scheitel ohne Sonderung zufammen, fo daß fein fharfer Rand die Augen fehneidet und die Mundtheile, fo wie die Einfuͤgung der Fuͤhler darunter verborgen lie— gen. Bey der Oattung (CurculioLin.) ift er der Spitze des rüfelförmig verfängerten Untergeſichts vi ingefugt. Bey den uͤbrigen Arten mehr oder weniger deutlih, gewoͤhn⸗ fi durch zwey eingeſtochene Puͤnctchen abgeſondert. 2) Fuͤhler: vor der Stirne einander genähert, oder diät vor oder felbft in einer Ausrundung der Augen eingelenft , faft durchgaͤngig 11gliedrig , 1ogliedrig nur bey einigen Laubkaͤfern und Bordenfäfern, oglſiedrig bey Olaviger testacens Preysfl. Ihrer Geſtalt nad hoͤchſt mannichfaltig. Sehr verlangen borſtenförmig und den Körper ſelbſt mehrmal an Länge uͤbertreffend, bey Cerambyx, 3}, B. Cerambyx Aedilis Lin., faden- und ſchnurfoͤrmig bey Crioceris Fabr. und Chryfoniela Fabr., fopfformig entweder mit durchblazertem oder Anmerkung: Das gegenfeitige Verhältniß der Marillen und der Unterfippe gegeneinander ift ganz dag der Kinnbaden und der Oberlippe. Diefe zufammen bil den die Beißwerkzeuge. Die Zunge aber fcheint der Afumtion und vielleicht dem Gefhmadsfinn an; zuge⸗ hoͤren. Der aufſteigende AR des Kinnladenſtamms koͤnnte als eine frühe Andeutung des Ram maxillae inferioris betrachtet werden. In den Dalven vegetirt das Inſect über fein eigenes Nahrungsorgan hinaus, pfättrigem oder dichtem Kopfe von 37 Btiebern, die, bey dem dichten meift‘.3 gfiedrigen Kopf nur ‚enger ver: mwachſen find. Beyfpiele: Anilotoma Jliger), Scara- ‚baeus Lin., Goceinella Lin. Gekaͤmmte, durd ein- wärts vorforingende Aeſte, z. B. Pyrochroa coccinea Fabr. Walzenförmige, mit furgen, feheibenförmi- gen, dicht aufeinander gefhichtesen Gliedern der Geiſel, Gyrinus natater Lin,, und oft beilförmig —— tem Echafte-Parnus ‚proliferiogexüs Fabr. 3) Dber: Kiefer; 2 a) Dberlippe, fehlt gan; bey Lucanus cervus, wo fie dur) das. vor- fpringende Ef des Kopfſchildes erfegt wird. breit, oft blattformig und dünn, ganz unter dem Kopfſchilde verſteckt, Cieindela Lin., Copris Fahr., Ce- tonia Fabr. Hervorragend, hornartig, Blaps Lin., Melolontha, Fabr, Ar Gerambyx Lin.; wenigftens die meiſten Arten. b) Rinnbaden, geweihartig vorgefireft, Lucanus cervus Lin., ſcharf fägesähnig verlängert, Cicindela Lin., fehr ſtark, nad innen mit gefpaltenen Zähnen, Hydrophilus Lin. ‚Kurz und ſtark nad) innen fihneidend, faum merk: ‚lich gezahnelt, Melolontha Linne; furz mit einen: ein: fahen Zahne nad Sonnen, Cerambyx Lin., Carahus Lin. 0) Untertiefer, a) Kinnlade. Der Stamm von verfchiedenem Verhaͤltniß — allezeit turzem Aſte. Die Lade einfach, faſt fadenfaͤrmig bey: Lucanus cervus. Bey allen andern Gattungen zweytheilig. Der äußere Rappen: Zweygfiedrig, palpenförmig der fogenannte innere arlarpaloe Cicindela , Carabus. Hornartig, ftarf, flauenformig und vielzaͤhnig, Me- lolontha Fabr., Hydrophilas Fabr. Zaͤrter gewimpert, ungezähnt bey den meiften Ra: fern. Der innere Rappen‘; 2 Hornarfig, an der Spige mit einer einfachen Klaue bewaffnet, nah Sinnen gefranzt, Gieindela, Carabus, ' Hydrophilus Fahr. Ein hornartiger 3 geſpaltener Zahn Melo- lonthaF.; zaͤrter, kuͤrzer und unzertheilt, bey den meiſten uͤbrigen Kaͤfern. b) Unterlippe. Das Kinn haͤufig flach, oft ſehr kurz, und nicht ſel— ten am obern Rande gezaͤhnt, oder ſtumpf vorfpringend, Rippenftüge fehr kurz, zahnfoͤrmig. Zunge: gelößt, und in zwey pinfelförmige Spitzen — Lu- canus cervus Lin, ‚gelößt, unter dem, Kinn verſteckt, ausgerandet, fleiſchig, Melolontha Fabr. *) verſteckt und ganz verwachfen,.Cicindela, Carabus Lin. Anmerfung: Es find diefes nur die abgerundeten En: den der beyden Falten des Gaumens, N rrr a ve j j u —— — 8 2 mehr oder weniger ———— ui und oft ausge: F randet, Oerambyx Lin., vorzüglid. die Arten de; Cat: ‚tung Leptura F. ;. B. Leptura rubra Fabr., Curculio ’ "Lin. c) SKinnladenpalyen: ‚alergfiebrig, Sippenpafpen 5gliedrig, bey allen, nur allein — Cicindela die Lippenpalpen agliedrig. Beyſpie le. Cicindela [ylvatica. Kopfſchild deutfich, gefielt, ſpitz, Oberlippe verfiedt, als hautiger Rand. Sinn: baden vorgeſtreckt, ſcharf, fünfzähnig , der erfie Zahn geipalten. Kinnladenftamm kurz, geftugt, gefi ielt. Lade: die aͤußere Lacinie zweygliedrig, mit gleich lan— gen Gliedern; die innere hornartig, gleichbreit, einwärts gefranzt, an der. Spige mit einer einfahen Kaue. i Kinnladentafter agliedrig, das zweyte ‚Glied ſehr lang., Unterlippe: Das Kinndſehr kurz, Zzähnig— die beyden Seitenzaͤhne breiter, alle ſpitz. En fter agliedrig, das 3te Glied fehr lang. _ Melolontha vulgaris. & opffhild — abgeſetzt, vertieft, mit aufgeworfenem Rande, die Augen zur Halfte ſchneidend, nad unten umgefhlagen. Ober— fippe ſenkrecht, hornartig, ausgerandet, Kinnbacken kurz, ftarf, am Grunde eig, ned) der Spitze einwärte zuſammengedrückt und ſchneidend. Kinnladen fur,” ftarf, ganz bernartig, Stamm faft dreyeckig, ber La— de äußerer Abſchnitt klauenfoͤrmig, vierzaͤhnig, die innere Lacinie zahnformig, ebenfalls hornartig, zuweilen zwey: fraitig, Rinnladertafter viergliedrig, mit fehr fur zem Wurzelgfiede, Die Unterlippe durch cin großes, plattes, faft viereckiges, zwiſchen den dreygliedrigen Pal: pen in der Serm_ des Kopfihildes vorragendes Ende aus— gezeichnet. Die Zunge verfiedt, aus dem erhabenen Gaumen in zwey kurzen fieyen Lappen hervortretend. , Geradfluͤgler, Ortkoptera Latr., Ulonata Fahr, 1) Kopfihild vorfpringend, oft geficlt, oben gerad: finig begrängt, und bey Gryllus Fahr. durd) zwey. ha— fenformige, eingedrudte Linien ausgezeihnet. J 2) Fühler, vor den Augen eingelenft, und durch einen Vorſprung der Stirne getrennt, ) ſehr lang und borſtenfoͤrmig, Locusta virxidisſima Fabr. ; - fadenformig, Forficula Lin, | gleihdif und etwas zufammengedrudt, Grylius Fabr, dabey am Ende zuweilen feulenformig, Grin biguttulus Panz. I Dreykantig und fhwerdtformig Truxalis_Fabr, 3), Oberfiefer : a) Dberfippe groß und hautartig, ganz, oder auoge \ \ deckend. ‘2 b) Rinnbaden ffarf, doch weniger hornartig als bey den Kafern, nur die Spitze und die Zähne, mit den J ſie auf der einen Seite bewaffnet ſind, gehaͤrtet. J m liaterkiefer. Anmerkung: Sie find alfezeit vielgliedrig und nur ur ben Forficula fintt dir Zahl der Glieder zwiſchen 10 und 18 herab, N J # \ u se rt v 200.527 Sy, 8* — —eDeõõ— ⸗ — —— — — Ce - r Er iſt allezeit von Subſtanz ganz'hautartig oder per: gamentartig, und liegt fl daß die.breite Unterlippe. den oberen Theil der Kinnladen deckt und die Lippenſtuͤße nur als eine Queerfalte in das Kehlband übergeht. TJ BR a) Rinnladen, i E77 5 Der Stamm di, die Lade zweytheilig, mE faft gleich langen Abfhnitten, von denen der äußere walzen— " fürmig, ftumpf, hohl, und auf feiner inneren Fläche nad unten’ auegehöhlt, dabey aber undeutlich zweyglie— drig iſt, und von Fabricius Helm, Galea, genannt wird; der innere Abſchnitt fiellt eine ſcharfe, mit zwey oder Drey Zähnen bewaffnete, hornartige Klaue vor, b) unterlippe. ig - Das Finn ift unterhalb der Palpen ſchmal, faft vier: eig, und ermeitert fih zwiſchen ihnen in einen, durch eine Queerfurche abgefonderten, zwey oder viertheiligen Fortſatz, welcher gewöhnlih Labium. genannt wird; die eigentlide Zunge, die aber in den meiſten Fallen bey den Entomologen den Namen des Labii führt, ift in dieſer Drdnung gänzlich zurudgezogen, und liegt als ein freneg und fiumpfes Zäpfchen auf der Wurzel der Unterlippe. Die Drthopteren ſcheinen mir demnach fih von den Kaͤ— fern in Hinfiht ihres Gebiffes vorzuͤglich dadurch auszu: seihnen, Doß bey jenen Die Freßwerkzeuge mehr. als KR au: organ, bey Diefen aber als Deglutitiond = und. Ge: ſchmacksorgan ausgebildet find: e) Sinnladentafter “ find bey allen 5gliedrig; Die Lippentaſter aber 3gliedrig, * 9 und bey den meiſten iſt das letzte Taſterglied abgeſtutzt, und durch eine ſchwammige Subſtanz geſchloſſen. Beyſpiele. Loculia viridiſſima: die Dberfippe ganz, Kinn: Baden verlängert, dreyeckig, ſpitz, einwaͤrts mit 5—6 ungleichen Zähnen. Innerer Abſchnitt der Kinn, Tade an der Epige zweyzaͤhnig mit einem’ borffenformi: gen Seitenzahn, Fortfag des Kinns erweitert, vier: fpaltig, Die Beyden inneren Facinien flein, fpig, und von den äußeren ausgebreiteten bededft. - Grylhas biguttulus Panz. Die Dberlippe herzfoͤr⸗ mig auegerandet, die Kinnbaden fur;, mehr hornar: tig, ſchief geſtußzt, und auf dieſer Abftuzung fein gezaͤh— nelt umd gefurdt. Snnerer Abſchnitt der Lade an der Spige dreyzaͤhnig ohne Geitenzahn, Fortfag des Kinns zweyſpaltig mit faft-vieredigen Abichnitten. : Fibellen, Libellülinae Latreille, Odonata Fahr. 1) Kopfſchild klein, ven der blafig zweyhuͤglichen Stir: ne deutlich abgefondert. h 9). Fühler klein, vor den großen gegitterten Augen eingelenft, und durch einen darüber Tiegenden Höder ge: trennt, 5— 7gliedrig, indem das Scaftglied ſtark und malgenförmig, das Wendeglied aber undeutlih ift, und die übrigen Geifelglieder eine bloße Borfte zu bilden feinen. 3) Der meiften dem der höheren Xhiere, da, befonders bey der Gattung Libellula Fabr:, die beyden großen gewoͤlbten Rippen fowohl Die Kinnbacken als Kinnladen unter ſich verbergen und beym Deffnen ganz das: Bild von zwey Daarın gegen einander ſich bewegenden Zahnrsihen dar; - Sſis 1818. Heſt 8. unter dem Oberkiefer, fo’ Mund nähert fi unter alen Sniecten sam ' 1394 ‘ ! „ fielen. Die Palven fehlen gänzlich, oder verſchmelzen ‘ vielfeiht mit, den fehr ausgezeichneten äußeren Abſchnit⸗ ten der Zunge und des Kinns. ; Da dieſe Drdnung nur die drey Fabriciusſhen Gat- tungen, Agrion, Aeshna und Libellula begreift! fo wol- fen wir, ftatt einer allgemeineren Ausführung, lieber ſo— gleich die Befonderheiten der entwidelteren und der un: entwidelteren Formen, in einem’ befonderen Benfpiele ne- beneinander ftellen. S gie Libellula depreffa Lin. Fühler 7gliedrig, DO berz Lippe halbtreisformig, gewoͤlbt. Kinnbaden flarf, bornartig, abgeflugt, an der Spitze zweyzaͤhnig und mif, 4, im Zidjad verbundenen Zähnen an der Wurzel. Kinnladen mit zwentheiliger Lade, deren aͤußerer Ab- fpnitt weicher, walgenförmig und gefrummt, Der innere hadenformige aber mit 5 Dornen bewaffnet iſt. Die fehr große, vom Finn gebildete, und den Mund von unten ganz bedeckende Unterlippe hangt durd eine deutlih ab: gefonderte, zweyſchenkliche, hornige Lippenflüge ſowohl mit dem aufſteigenden Aſte des Kinnladenfiomms, als mit dem Kehlbande vermittelft ihrer Bänder zufanımen, und beſteht aus Dren zufamnienneigenden Rappen, von de— nen die benden Außeren, größeren und faft vieredigen, welche an ihrer Wurzel deutlich eingegfiedert find, eine Metamorphöfe der Lippenpalpen zu ſeyn feinen, der mittlere, untere, weit fürzere und halbfreisformige aber dem eigentlihen Kinn entſpricht. Die Junge ift mit dem blafig in der Mundhöhle frey hervortretenden Gaumen verſchmolzen. Agrion Virgo., Fuͤhler Sgliedrig. Oberlippe kuͤrzer, queerlaufend. Kinnbacken an der Spitze drey— zähnig, ſonſt wie bey Libellula. Kinnladen mie bey . Libellula, nur die Borften des innern Abſchnitts kuͤrzer, an der Spitze mehr ausgezeichnet, Die untere Pips pe flad, das Lippenband ganz lederartig, am Grun— de nur zwenzähnig; Die Ausbreitung des Rinne viertheilig, Die außeren Abſchnitte halbmondfgr- mig, mit einer hadenförmigen, nad) Innen einmal gezaͤhn⸗ ten ©pige und einem neben berjelben nach Außen einges lenkten, deutlichen, eingliedrigen Zippentafter. Die inner Lacinien fo lang wie die äußeren, aber ſchmaͤler, drey- eig, am Grunde durd eine membranofe Verbindung be: weglich. Zunge mie bey Libellula, Hier folten nod die, Panorpatae Latreille, Myr- meleonides Latr. und Hemerobini Latr. als eben fo viele wefentlide Metamoıphofen der Mundbildung einge: reiht werden; wir übergehen fie aber, um nicht zu weit: läuftig zu werden, Die Familie der Perlfliegen, Perlariae Latr., melde nad, dem Fluͤgelſyſtem den Nesflügfern zugeſellt wird, zeigt in ihren Mundtheilen einen fo deutlichen Uebergang zu dem Schlürfruffel der Zweyfluͤgler, daß fie nach der hier gewählten Reihenfolge, tiefer unten eingerüdt werden muß, und wirklich zeigen auch dieſe Thiere in ihren ©it: ‚ten, Lebensart. und Metamprphofe mandherley Beziehun⸗ gen zu den, ihnen im Bau des Mundes zunaͤchſt ver— wandten, Bahmuden, Tipu'ariae Latr. Hautflügfer, Hymenoptera Lin., Piezata Fabr. 1) Kopfſchild, bald mehr, bald weniger deutlich abge: fegt, gegen Die Augen BER AR ——— 1395 2 BZuͤhler gewoͤhnlich von den Augen entfernt, nach der Mitte des Vorderfopfs zu, nicht felten tief unten am Kande des Kopfſchilds eingefügt: ER a 5—7 gliedrig Ciinbex Fabr- . 8— gliedrig Malaris Fabr. 10—14gliedrig gerade bey den Blattwespen (Ten- ihredo Latr.) und Gallmespen COynipfera Latr.) Dieſelbe Zahl der Glieder gebrochen in vielfachem Wechſel der Verhältniffe bey den kleinſten Schlupfwespen, Diplolepariae Latr. und Proctotrupini Latr. Bey den Weibchen 1sgliedrig, bey den Männden 12gliedrig in der größern Zahl ter Gattungen. | Bielgliedrig und mannichfach wechielnd bey Sirex und Ichneumon Lin. Sn Hinfiht der Form find!befonders Die geraden und gebrochenen Fühler zu uͤnterſcheiden, erftere finden wir Teufenformig bey Cimbex und Malaris; fadenformig und etwas nach Außen verdidt, Tenthredo ‚Serophulariae. ganz fadenförmig Tenthredo nigra Lin., die Gallwespe. ‚borftenförmig in der Gattung Sphex Latr, u, Ichneu- non; bier vielgliedrig, dort 11 —ı2gliedrig. oft zierlich gefiedert oder fägenfürmig bey Tenthredo Pini Lin. r Yegtere, bin Denen die Geifel fih abwärts gegen den Schaft in einem Winkel neigt, gefellen ih, nachdem fie ſchon bey den Diplolepiden in wandelbaren Verhältnif- Ten hervorgetfeten waren, in der ftandhaften Zahl von 42 — 13 Öliedern zu Der Berlängerung des Unterfiefers, ı wodurd der Mund der Piezaten aus dem Rau: und Schluckorgan in ein Saugorgan metamorphofirt wird, wie Dieg der Fall bey alfen bienenartigen Hautfluͤg⸗ ern ift. — En .3) Der Mund der Hautflugfer zeigt eine merkwuͤrdige Verſchiedenheit des Der: und Untertiefers; jener hat in den ftarfen und hornartig.n Kinnbaden noch zermalmen: de Kraft, dieſer aber ift durch die. Weichheit der Laden, und durd das Vorſchießen der verwachſenen Zunge zum Kauen unfähig, tritt Dagegen oft in bedeutender Länge als Saugorgan hervor. * a) Die Oberlippe iſt weich nnd eingeſchlagen bey den Ichneumoniden, hier zuweilen mit einem zarten, bor: ſtenfoͤrmigen, dünnbautigen Fortſatz, bey Urabro Fahr.; Tederartig, furz, abgerundet und geneigt bey Tenihredo, Geropales, Scolia, Vespa F., Andrena Fabr. lederartig, vırlängert, enformig oder halb walzenförs mig, und wiſchen den Kinnbacken eingefhlagen bey Me- silla, Anthophora Fahr. b) Die stinnbarfen alfezeit hornartig, fhmal; ver: laͤngert und ſcharfzaͤhnig bey Lyda Fabr., Zethus Fabr,, Eumenes Yabr.; ftark, ſchief geſtutzt und kurz gezahnt bey Yespa Latr., Anthophora, Bombus Fabr. verlängert, dünn und einfach, gezahnt oder wehrlos, bey Sphex 0% furz, nur an der Spitze gefpalten oder ganz wehrlos bey Ichneumen Lin., Apis, Mesgilla Fabr. ——— Anmerk. Zn den Ertremen dieſer Bildung fangen die fih faum mehr erteichenden Kinnbaden an, wenig: ſtens Der Function nach, ſich zu verlieren, * —2 * era: ‚1996 breit, kurz, dreylappig und "Haffend bey Alylia *- Batr. ee FEN % ‘M — ft: c) Kinnfaden mit hornartigem Etamm, der aber nit felien fhon pergament = und hautartig wird... © Die Lade feider in Ddiefer Familie eine auffellende Metamorphofe. Sie ift — — hautartig, kurz, deutlich zweytheilig, mit kürzerem, aufſteigendem inneren Abſchnitt, bey Tenthredd und Ichneumon. . u allmählig nimmt fie an Länge zu, und erreicht oder übertrifft fogar die des Stammes; fie wird mehr leder: artig, und der innere Abſchnitt zeigt fih nur noch unz deutlich an ihrem Grunde als ein hautiger, abgtrundeter Anhang. — So bey Sphex Lin,, Vespa Lin., Andrena, Hylaeus, Prolopis Fbr. * endlich dehnt ſie ſich immer mehr in die Laͤnge, indem fie lanzett-, oder faft linienfoͤrmig wird, bricht ſich, der Länge nach, in einer geraden Linie von dich— terer Subſtanz, fo daß fie nah Innen eine ſcharfe Rinne bildet, der innere Lappen verſchwindet immer mehr und die verlängerte Fade fchfägt fih nun gewoͤhnlich zu⸗ gleich mit. der von ihr umfchfeffenen Zunge einwartsnag der Kehle zurück, wobey die Kinnfadentafter oft an Länge und Gliederzahl berragtlih abnehmen. Die Sübſtanz der verlängerten Lade ift meift pergamentartig, 4 Be Bombus , Anthophora patietina Latr., Apis mellifi- ca Fahr. 5 re. 2 2 m N dydie Unterfippe ſteht mit denfinnladen in harmoni— } ſchen Berhäftnifen, die Lippenfluge ıff, fo wie auch die 7 Kinnladenäfte, in der ganzen Drdnung immer deutlich vorhanden. Bey den Bienen ift fie Durd einen hornigen 3 Bogen, und eine zu deffen Ceiten ausgefpannie Mm: bran mit dem Kinn verbunden. BR. Das Sinn horn: leder = oder pergamentartig, halb walzenfsrmig oder enformig, gewölbt, etmas zufammen- 4 gedruct, oben abgerunder oder dreyzaͤhnig. ir Die Zunge iſt mit dem Kinn verwachſen, und tritt, in demjelben Verhaltriffe, wie die Laden zunehmen, mehr oder weniger über Dafjelbe hervor. 7 _ Bey Ichneumon und Tenthredo ift fie furz, zart, gänz ausgerandet oder Dreptheilig. 4 Bey Sphex tritt ia mehr linienfoͤrmig hervor, und iſt zweyſpaltig, bey Vespa iſt ſie pierſpaltig mir callöͤſen Spitzen, bey Andrena u. ſ. w. dreyeckig zugeſpitzt, am Grunde mit oder ohne zahnfoͤrmige Anſaͤtze zu beiden Seiten. a - Bey Bembex, Parnopes verlängert, an der Spige. eingeſchnitten mit borjtentörmigen Scitenabfihnitten. Bey Bombus, Anthophora und Apis endlih fas denförmig verlangert, an der Epige weichharig und zus ruͤckgeſchlagen. Ihre Subſtanz ift haufig und etwas ſehnig. e) Die Kinnladenpalpen find: —* bey den Ichneumoniden 5— 6 gliedrig. # Bey den Diplolspiden und Gallwespen 2—6 glie derig. A 7 Bey den. uͤbrigen Hautflüglern, mit Ausflug Der Bienen, 6: gliedrig, - { — Bey Den Bienen 1 "6 glisdrig, z Dt &iopenaper ‚find eu den Soneumeniten 3-1 f ein ER 2 E KR dem. Dipffepiden, und! weten mo sie jedrig.. Bey den übrigen a gfiedrig — en nur durd) | N fl: "one Berfimmerung Dee fegten. Gliedes dreygliedrig Bey „den: meiften eigentlichen Bienen find die beiden erſten Glie⸗ der ſehr verlängert und zuſammengedruͤckt, Die beyden letzten aber klein, undfigen, wie ein Mhang auswaͤrts an der Cpige-des zweyten Glieds. et Beyſpiele. Tentkredo —— Fahr. Kopfſchild abgeſetzt, flach, ausgerandet. Oberlippe vorragend, vertical- lad, faſt freis+ rund, federartig, den. Saum zwiſchen den Kinnbaden erfüllend. Rinnbaden ſtark, an der ‚Epige ſcharf eingekruͤmmt, am innern Nande ungleich pierzaͤhnig. Kinnladen mit langem aufſteigenden Aſte, der, wie der gleich lange Stamm, Isderartig iſt. Lade häutig am innern Rande, in der Mitte eingefchnitten und K badurch zweylappig. Kinnladentafter lang, faden: förimig, ſechsgliedrig. Unterfippe mit einer langen, an ben auffieigenven Aft der Kinnladen angewachſenen lederartigen Lippenſtuͤtze welche mit dem fehr furzen, verz kehrt dreyeckigen Kinn durch ein membrandfes Band ver: \ bunden ift, und kurz vorfpringender, im Umfang rund, Ticher, Heuriger, erwas dicker, Drenfpaftiger Sunge, de: ren mittlerer Abſchnitt ſehr ſchmal iſt, und ven den dicht anſchließenden Geitenläppen ——— wird. Lippentaſter furz, agliedrig. . Velpa- Crabro. $uhler, zu benden Eeiten einer Vorrägung der Stimm — gebr — beym hr groß, faſt bis zu Ben Süpfern reihend, gewölbt, un: ten. dreymal ausgerandet. Oberlippe faſt hautig, ‚queerlaufend,, faum vorrogend. Kinnbaden ſtark, dreyeckig, gefltugt und an der Spitze nad) Innen ſcharf dreyzaͤhnig. Kinnladen fo lang, wie die Lnterlippe, der Stamm duͤnn, lederartig, dreyeckig mit fehr kurzem ältzRade von der Länge des Erammes, und faſt glei- ‚er "Eonpkenz, ftumpf, meſſerfoͤrmig, vor der Spitze mit einer durchſichtigen Queerlinie beztichnet, am Grunde mit dem vorſpringenden obſoleten inneren Abſchnitte verwach— fen. Unterlippe mit flarker zweyſchenkliger Lippen— rundet; Zunge von dir Lange des Kinns, häufig, $ J— die Seitenabſchnitte ſchmal, und türzer als der mittlere und breitere, melcher an feiner Epige aus: 5 gerandet iſt, und auf der Spitze jedes Lappens gleich den bden Eeitenalfchnitten ein ſawieliges Knotchen trägt. Anthophora parietina Latr., Megilla parietina Fahr. Fuͤhler wie bey der vorhergehenden, mit turzem Schatte Kopfſchild aufgedunfen, rabgefegt. Ober⸗ ippe vorragend, geneigt, breit, und an. den Griten niedergetkruͤmmt; Kinnbacken nicht ſehr ſtark, etwas gitrümmt, unter der Spitze einzähnig. Kinnladen mit langem Afte, furzem, zufammengedrudtem federartiz gen Schafte, und doppelt fo langer, gleichfalls lederarti— ger, Tanzettförmiger, der Lange nad gefalterer, zuruͤckge⸗ Achlagener Lade. Kinnladentefter viel kürzer ale \ undeutlich abgefondert. Wangen ſchmal— üge, das Kinn hornartig zufanmengedi udt, oben abge: ‚die En, ogfiediig, Unterlippe mir fehr langer, ger 1398 Enieter, zweyſchenkliger, dem Kinn durch einen feßnigen, auffteigenden Bögen eingefiigter Eippenftüge; das Finn etwas zufammengedrudt, walzenfoͤrmig, hoͤrnartig, oben drevzahnig. Die Zunge länger als das Kinn ſehnen— artig, Lborftenfermig, oben gerinnelt. Lippentafter 1 von der Länge der. Zunge, agliedrig, das erfte Glied -fehr fang — und fammt dem zweyten faft hautartig, Das Dritte und vierte ſehr durz, Der. Spitze des zweiten feitz waͤrts eingefügt, * DBerffliegenPerlariae Latr.) Als Nepräfentant der ganzen Familie Diene-eine Art der Gattung Phryganea Fabr. nehmlich: Phryganea grandis. $ ſtück; Hınterhaupt und Syeitel flah. Unter: gefipt furz, von dem budfig vorffehenden Kopfſchilde Augen kug— lich vorfiehend. Zwey Deellem Fühler vorgeſtreckt, borftenförmig, vielgliedrig, in der Nähe des Scheitels eingelenft. Kinnbaden fehr Hein, zwey bäutige, nur am bintern Nande hornartige, ffumpfe Waͤrzchen. Ober: fippe Doppelt fo lang, ſchmal, dreyeckig, ftumpf, am Grunde dichter. Rinnladen und Untergeſicht verwahfen. Kinnladen ein, der auffteigende Stamm und Af etwas lederartig, gleichſam in einen Winfel aufwärts zufammengelegt, yalpengliederförmig. Lade kurz, enförmig, ſtumpf, häufig, an der Spitze fein. Ma— rillarpalpen viergliedrig. NB. Die ganze Marille foheint ein fechögliedriger Palpus, deſſen zwen erfte Glie— der mit der häutigen Lippe verwadien find. Unterz fippe ganz hautig- Das Kinn und die Lippenflüge flie— fen in ein fhmales” Band zuſammen, ohne fnorplige Mittelſtuͤge. Zunge fleifhig, ber Die Lade vorfpringend, abgerundet, oben vertieft. Lippentaſter 3 gfiedrig. Bey den nun folgenden Drdnungen bat ſich der Mund enlih aus einem Kau: und Scluckorgan ganz zu einem Bohr: Schluͤrf- und Saugorgan geftaltet, und zwar fo, daß bald mehrere Diefer Functionen zugleich, bald nur das Saugen oder Schlürfen vorzugsmwerfe feine Zunction geworden ıft. Die Form des ganzen Organs iſt um fo ſchwerer aus einander zu fegen, und Die Be— Deutung Der ei ingefnen Theile auf Die allgemeine Analos gie Komwerer, zuruͤck gu führen, und zwar um fo mehr, jez mehr einzelne, außer Funktion tretende Theile, ſich verlie— ren, und andere in fehr veränderter Geſtalt Hervortreten. "Eine "allgemeine oder partielle Verwachſung der Mundtheile an ihrem Grunde, wie fie fhon bey Phry- gauea deutſich unterfgerdbar vortommt, liegt den fol: genden Metamorphoſen zum Grunde. Sinmerfung 1. Die Zunge iſt fanımt den Lippenpal⸗ pen im Der Ruhe zuruͤckgeſchlagen, und bilder mit den fie umfaffenden Faden, den Küffel @Probofeis Tabr., Promufeis Illiger), den Fabricius in dieſem Falle fünffpaftig, quinquefida, nennen würde. Anmerfung2. Die Zunge aller bienena rtigen Inſecten iſt eigentlich dreyſpaltig, aber die beyden äußeren Lappen ſind, wie hier, ſo in den meiſten Fällen ſehr kurz, und fiegen, wie zwey Heine Borſtchen, ihr zur Brite. Wo fie ih, wie bey Eucera Fabr,, mehr ver; laͤngern, entſteht sin 7 fpaltiger Ruͤſſel. Kopf fchmäaler als das Brufe _ . l .1399 » - Zmenflügler (Diptera Linnei,, — Fabr) 2 Das Kopffhild der Zweyfluͤgler iſt felten oder nie nad der Queere deutlich abgefondert, fondern ſcheint bis du der Einfuͤgung der Fühler hinauf Ju fleigen, indem es, durch zwey ſchief herablaufende, eingedruͤckte Linien zu beiden Seiten begraͤnzt, das oft aufgedunſene, oder wie bey Tipula Linnei walzenformig verlängerte Unter: gefiht, der Länge nad abtheilt. Sein vorderer Rand ift zumweifen fhnaugenförmig aufgeworfen, oder es fpringt doch mie eine ffumpfe Spitze deutli vor. Tipula, 2) Fuͤhler. lee: Bey einigen, nehmlich ben Arten der ehemaligen Satfung Tipula Linnei, haben Die vor den Au: gen, oder auf ber ©tirne eingefenften - faden‘- oder borfienförmigen Fuͤhler noch die gegliederte Bildung, welche wir bey Den vorhergehenden Familien fanden, und Die Zahl ihrer Glieder fleigt von 6, bis über 20 hinaus. Sie find alfezeit winfelförmig mit Borften befezt und bey den Maͤnnchen oft nad dieſem Typus zierlich ger fiedert. Bey anderen find Die Sühfer zwar noch vorge: ſtreckt, aber die Glieder der Geſſel fließen mehr oder wer niger in einen, oft einfach fhrinenden Körper zufammen, ° pder die außerften verſchmelzen in eine Endborfte, z. B. Stratiomys Fabr., Alilus Fabr., Tabanus Fahr. Endlich find nur noch die drey erſten Glieder, das Wuͤrzelchen, der Schaft, und das gewoͤhnlich beſonders ausgebildete größere, fheibenformige oder prismatifge MWendegfied, welches gewöhnlich abwaͤrts gefenkt iſt, und die Scheibe (Patella) genannt wird, übrig; Die Geifel aber entfpringt bald aus, bald vor ber Spize deffelben, bald feiner Wurzel näber, afs eine feine gegliederte, zu— weilen gefiederte Borſte. Wenn das Wurzelgfied der Fuͤhler ſehr kurz iſt, ſo werden ſie bey den Schriftſtellern gewöhnlich zweygliedrig genannt. 5) Betrachter man den Kopf einer Fliege, aus wel; her Ordnung man wolle, von vorn und unten: fo er: blickt man eine, oben vom Rande des Kopfſchilds, zu bey- den Eeiten und von hinten aber von den breit herauf⸗ fteigenden Wangen umfchloffene, rundliche oder längliche Grube, Cavitas oris, aus welcher die Mundtheile entwe— der ruffelförmig vorragen, oder ganzdarein zurüdgezogen find. Wir bemerfen darin in den meiften Fallen A) ei; nen am-Grunde fnieförmig gebogenen, und fomobl in dem Knie ale an der Wurzel durch Bänder beweglichen, hervorſtreckbaren Theil, welcher der Ruͤſſel, Proboscis, genannt wird, und unterfheiden an demfelben: 4 a) Den auffleigenden, meiſt horsartigen, gewoͤlbten halb ey. oder walzenförmigen Wurzeftheil cStipes), welcher aus der Zungenftüge und den damit verwacje: nen Stämmen der Kinnfade gebildet wird. by Dein Stamm (Caulis,) oder das eigentliche Kinn, welches hier mehr ober weniger walzenförmig,.oft fehr verlängert, und meiftens hornartig, Die übrigen ‚Mund: theile, mit Ausnahme ber Rinnladentafter, umſchließt. " Diefer Stamm des Ruͤſſels ift auf feiner obern Flaͤ— ehe ausgehoͤhlt, und feine Ränder rölen fi entweder gegen die Epize zu aufwärts zu einer Röhre ein, wie bey Tebanıı-, Bambylyus, Anthrax, Empis, Afılus, und Conops YTahr. oder feine fhief fih herabneigenden und häufig werdenden Seitsnränder Thlagen ſich nad unten * * * = „ E [m en - in zwey mweichhaarige, der Lange nad, aneinanderfiegende Shöpflippen um, wie bey Syrphus und Musca Fabr, 3 In der — welche der Ruͤſſel nach oben bildet, liegt; By ein bald längerer, bald kuͤrzerer, walzenfoͤrmi⸗ ger, pergamentartiger und glatter Theil, welcher der Sau⸗ ger, Haustellum, genannt wird. Er iſt nur bey der Gat-⸗ tung Tipula einfady, und befteht in allen anderen Gatz tungen aus 2 — 4 oder 6. einander jheidig umfaffenden Tinien- oder lanzertförmigen, nad Innen‘ rinnenfoinigen Blättern, Die man fehr uneigentfih, Borften, (Setae) genannt hat. Diefe Borften verhalten fi) folgender: geftalt: ; 5 2 RER SE a) eine obere, die unter Dem Kopfſchilde in haufiger Berbindung anfangt, und, nachdem fie etwas herabgefties gen, Die ihr gegemuberftehende untere mit ihren nisderge- bogenen Nandern umfaßt. \ \ b) Eine untere, oft fängere, welche, der oberen an Subſtanz und Bildung gleih, nad oben rinnenformig, nad unten conver, mit ihr gemeinfchaftlid) und wenig: fieng am Grunde von jener umfaßt, die übrigen Borften, wenn. dergleihgen vorhanden find, umfcließt. } ©) Zwey oder vier fich paarmweis gegenuber ſtehende feinere, oft auch fürzere, ven jenen benden, mie von Klappen eingeſchloſſene ſogenannte Geitenborften, von der nen das untere Baar, oder wenn.nur ein Paar vorhan— den, diefes-feldft, entweder an feiner Wurzel die Tafter ° trägt, oder an der Stelle entfpringt, wo Die beyden Tas fier aus den Ceitenrändern des Ruͤſſels hervorzugehen feinen. ; 4 C) Palpen find bey allen Snfecten Diefer Drdnung 3 nie mehr als 2, vorhanden, und ſelbſt dieſe ſcheinen bey der Gattung Oestrus zugleich mit dem Ruͤſſel gaͤnzlich zu fehlen. Sie ſind: Be MeHrgliedrig mit 4 — 5 Gliedern bey Culex und Tipula. ; A Ein hoͤchſtens zweygliedrig, oft behaart, und, wie bey Tabanus, loͤffelformig; in allen übrigen Gattungen fabenz oder feilformig. ' D) Rinnbaden find nirgends vorhanden. ; Diehier nad) ihrer Vollftandigfeit aufgezahften Theile des Mundes der Zweyflügler find nur felten, naͤmlich nur alfein bey der Gattuug Tabanus und Culex verei⸗ nigt beyfammen zu finden. Es jehfen: Bi Die beyden obern Eeitenborfien cHanstellum qua- drifidum) bey folgenden Familien: ° < 3 Bombiliarii, Rhagionides, Dolichpodes, Syr⸗ phidi. alle Seitenborſten, Maustellum fetis duabus) bey Conops, Stratiomys und der Familie der Fliegen, Mus— eides L.atr. . . Be Die untere Borfte ift allein noch übrig bey der Gat⸗ tung Tipula Linnei. } R Vergleichen wir nun die einzelnen Theile’ des Saw gers und. des Nüffels mit den Mundtheilen der rigen Inſecten: fo ergiebt fih hieruͤber deutli) Folgendes, - N. a) Die Kinnbacken fehlen. ; — — b) Die obere Borfte des Saugers iſt die verlängerte ° Dberlippe. \ — c) Die untere Borſte enifpricht der, von ihrem Ur: 2 E * — 0x = ı Seitenabſchnitte der Zunge, — nun frey hervortretenden und mehr verdichteten unge. NE CH Laer ai “ d) Die benden oberen‘ Borften bey* Tabanus find e) Die beyden unteren, gewöhnlid; nur allein vor: handenen Borften find verfejmälerte Raden, deren Stamm entweder ganz mit der Stuͤze des Ruͤſſels verwachſen iſt, und dann entfpringen die Palpen ſcheinbar aus den Sei— ten des Ruͤſſels, oder an feinem oberen Ende frey blieb, ‚und dann tragen die Borften die Tafter. O Der Ruͤſſel iſt das verlängerte Kinn, Mentum; feine Lippen, wo fie vorhanden, find ein Analogon der Lippentäfter, die in entwidelter Form der ganzen Ord— nung fehlen. u ———— * = Den ausgebildetften Fliegenmund hat alſo die Gattung Tabanus, Y wi Aber die Gattung Tipula ſteht in der Reihe der Bat: ungen den vorhergehenden am naͤchſten, denn in ihr ift bie Dberlippe noch frey, Die Lade noch ein rundes Rapp: en und die Tafter find vielgliedrig. ; Benfpiele ' Tipula ochracea Meigen. Fuͤhler borffenformig, 13-gliedrig; Untergefi ht walzenförmig verlängert, mit dem Kopfſchild verfliegend, das in ein Meines Eck vor— Foringt. Rüffelganz Hautartig, mit fehr kurzem Stamm und Schaft, und zwei) großen fleifhigen, zufammenneiz genden Bippen. Dberflippe’als Feines Rappen auf der Wurzel des Ruͤſſels liegend. Unterlippe, eine dunne in der Scheide Des Ruͤſſels verſteckte Borſte. Pat: den zu beyden Eeiten des Stamms des Ruͤſſels einge: fügt, fang, borſtenfoͤrmig, abwärts gefrummt, fünfglfied: > rig. Daß Teste Glied fehr verfängert, fnotig. Zwey Feine, abgerundete Laͤppchen beym Urfprunge der Taſter deuten die verfummerten Laden an. >“ Alilus forcipatus. Fühler 3-,eigentfih à —glied⸗ rig, mit einer Endborfle, (das dritte Gfied famt der Borſte bilden die Geifel.), Mundhoͤhle dreyeckig, mit — Bartborſten umkleidet. Rüffel Horizontal vorgeſtreckt, hornartig, mit kurzer Stuͤze, langem, eingerolltem Stamm und eingerollten Rippen; unten haarig. Sauger aſpal⸗ tig, Die obere Borſte kurz, dreyeckig, die untere lang, zu: ‘ fammengedrüdt, fpiz, am oberen Runde gebartet. Die beyden Geitenborffen nur wenig fürzer, als Die untere, Iinienförmig, ftumpf, dit am Grunde mit einem mal: zenförmigen, auffleigenden, eingliedrigen, borfligen Tafter verſehen. * Musca carnaria. Fühler genaͤhert, auf der Stirne liegend, dreygliedrig, mit prismatifcher Patelle und ge: - fiederter Borffe nacht der Wurzel derfelden. Mundhoͤhle . förmig. Ruͤſſel zuruͤckgezogen, die Stuͤze eiförmig, "ber Stamm faſt walzenfoͤrmig, mit Haufigem Rande, der Roy ger zwenborftig, die Borften linienformig, fpiz, Die obere etwas länger als die untere, Diefe umfaffend. Palpen aufſteigend, keulenförmig, einaliedrig, borſtig, den Sei⸗— enraͤndern der Stuͤze des Ruͤſſels eingefügt. Salbfluͤgler, Hemiptera Linnei, Rhyngota Tabr. Wie bey den Zweyfluͤglern der Mund zum Eindrin ‚gen und Schluͤrfen vorzugsweiſe gebildet zu ſeyn foiens sweylippig, mit parallelen Haarigen Lippen. Sau⸗ ſbeoentwickelt ſich derſelbe in dieſer und der folgenden Ord⸗ £498 nung mehr zum Gindringen und Saugen; alles wirg ftatr und verlaͤngert. PS / ARE WERTET" Diefe Form ift in der Familie der Halbfluͤgler fer beharrlich und übereinkimmend, obgleich: die eigenthum: liche Form des Kopfſchilds und der Fühler zwifhen DeR Artender ehmaligen Gattung Cimex Linitei, und den der Gattung Cicada Linnei, einen bedeutenden Unter ſchied feſt fegt. Bey den Wanzen -ift das Unlergeſicht horizontal, ‚oft geſpalten, mit ſcharfen Rändern Cdie Söriftfteller nennen es Clypeus ), und das wahre, feht Heine Kopfſchild ift gleichfam in die vordere Ausründun tingefeilt und etwas niedergegogen; die Fühler find dor den Augen eingelenft, faden:oder borftenformig, a—5:gfie- drig. Die Mundhoͤhle, welche fih, wie bey den Cicaben auf der unteren Geite Des Kopfs befindet, bildet eine fäng- fihe Spalte mit fharfen Rändern, in welcher der nad hinten geſchlagene Saugſtachel unbededt fiegt. Bey den Cicaden Hingegen ſenkt fih Stirn und Kopf: ſchild, oft deutlich begranzt fenfreht und etwas ſchief nah hinten hinab. Die Fühler find unter den Augen einge: fenft, altgeit fürs, und entweder, tie ben der Gattung “ Testigonia Fahr. 5:gliedrig, oder, wie bey Cicada Fahr, und den meiffen andern, nur 2 oder 3:gliedrig, mit oder ohne Endborfte-ald Spur der Geifel, Die Mundhöhle ' wird mit einem großen Theil Der zurückgeſchlagenen Ober. Tippe von bfattartig übereinander fortfiegenden ©eitenan- Sägen der Wangen, bey Latr. Ruüffelftizen, Pulera röstri, genannt, bedeckt. Der Ruͤſſel tritt ſchon näher den Vorder- derfüßen hervor, und ift famt Dem Oberfippen ebenfalls nad) der Bruſt zurüdgefhlagen, nur fürzer ald bey den Wanzen. Was aber die Mundtheile ſelbſt anbelangt, ſo zeigen dieſe durchgaͤngig folgenden Bau: 1) Mandiblen und Palpen fehlen gaͤnzlich, man müßte denn die beyden borſtenfoͤrmigen Fortfäze am Grum: de der Ruͤſſelſcheide von Notonecta glauca für Rippen: palpen haften wollen, 2) Die Dberlippe, Cvon Fabricius unrichtig Lippe - (Labium) genannt), iſt allezeit vorhanden, und deckt die rückwaͤrts geſchlagen iſt, Ruͤſſelſcheide, mit der fie zugleich am Grunde von oben zu, Bey den Wanjen iſt fie ſchmal, dreyeckig, oft gerinz gelt, und, wie bey Cimex Fahr., in eine Borfle aus! laufend. Bey den Cicaden iſt fie breiter, von den Stuͤtzen zum Theil bedeckt. 3) Der Ruͤſſel ſelbſt beſteht? a) Aus der, dem Kinn der übrigen Inſecken enn ſprechenden, S heide(Vagina). Sie iſt verlängert, walz zenformig oder Fegelförmig, bey Den Wanzena:oder 3 gie? drig, bey den Eicaden Häufiger 3:gliedrig, lederartig’oder hornartig. Von dieſen Gfiedern entſpricht das unterffe, kuͤrzere, oft odfolete, und darum nicht hinzugezaͤhlte, dem’ verftärkten Kehlbande der Zweyflügler. Das zweyte Glied ift glei Der Stuͤze, Das Zte gleih Dem Stammes, das vierte, glei Den Lippen oder. dem Köpfchen des Ruͤſſels der Zweyfluͤgler. by. Aus _drey von der Scheide eingefhloffenen Bor: ſten cSetae), welche recht eigentliche Borſten) etwas Ki Her unter —————— ent ſyringen. Die Binden uhe— 8 ſtumpf oder ſpiz⸗ 2403 ven, oft fürgeren und banneren ſind den Laden, die mittlere und untere, gewoͤhnlich auch etwas ftärfere, ‚der Zunge zu vergleichen. ATS Benfpiel laͤßt ſich jede Wanze, Notonectä glauca, und, wenn fie zu haben, eine Tettigonia zerlegen.) _ Blattfauger und Blattlaufe (Psyllidae, J La- treille). ' oder Die Gattungen Chermes und Aphis Lin, Diefe beyden Familien unterfheiden ſich, außer den mehr verlängerten, und vor den Augen eingefenkten Fuͤh⸗ Iern, die. bey. Ghermes 10— 11: gliedrig an Der Spize amenborftig, bey Aphis aber 7 — 8: gliedrig und dor: fenförmig find, von Den verwandten Cicaden vs rzuͤglich durch den Urſprung des Ruͤſſels, der, eine betraͤchtliche Strecke von der Spize des Kopfs abwaͤrts mit der Bruſt verwachſen, erſt zwiſchen den Vorderfuͤßen in ſenkrechter Richtung hervortritt. Bey Chermes iſt eine deutliche dreyeckige Oberlippe vorhanden, bey Aphis zeigt ſich auch von dieſer kaum eine Spur: beyde haben eine dreyglie— drige Ruͤſſelſcheide, die bey Chermes einen dreyborſtigen, bey Aphis einen zweyborſtigen Sauger, von eben der Bil— dung, wie bey den Cicaden, einſchließt. Die Gallfliegen (Gallinsecta , Latr.) Genus Goccus-Linnei, Fahr. haben einen Ruͤſſel und Sauger, wie die Slattl aufe nur kuͤrzer, der aber dem Maͤnnchen ganz fehlt, und bey den ungefluͤgelten Weibchen gleichſam in der Oberhaut der Pflanzen wurzelt, bis dieß endlich ſelbſt, in Brut aufgeloͤſt, über derſelben erſtirbt. Ihre Fuͤhler find 8—11: gliedrig, borſtenfoͤrmig. Bis hieher laͤuft die Bildung der Unterlippe, bey oft betraͤchtlicher Verkuͤmmerung der uͤbrigen Theile, in ihrem ſcheidenartigen Typus fort, und bezeichnet zulezt das ei— gentliche Bflanzenungesiefer, Diejenigen: Infecten, Die mit ihrem Munde, wie mit Schmarozerwurzeln , Die lebendi- gen Saͤfte der Pflanzen in igren eigenthümlichen befhränf- sen Lebenskreis hinuberziehn.. Ben den folgenden, deren Leben mehr an das thierifhe Blut gebunden zu feyn Icheint, fehft die Bildung des Labrum oder die Scheide. Die Suctoria Latr., Pulex Lin. haben einen fein: bar mehr zufammengefezten Mundbau, ı Amen breitlihe Lappen, vielleicht Palpen , deden die Wurzel des zwifchen den Vorderfüßen hervortretenden . 3:gliedrigen Ruüffels, der, aus zwey verwachfenen Lamellen gebildet, nicht fomwohl eine Form der Unterlippe, als vielmehr durd eine. gänzlihe Verwachſung der beyden Maxillen entftanden zu feyn ſcheint, und in feinen drey Gliedern den auffteigenden Aft, den Stamm und dieLade Diefer darftellt. Er umſchließt einen zweytheiligen bor— figen Sauger, der aus einer oberen und einer unteren Borfte gebildet wird. Vom vordern Rande des Kopfs, vielleiht vom Urfprunge des Ruͤſſels ſelbſt, entfpringen Die fadenförmigen a:gliedrigen Fühler. Die Bildung der Mundtheile des Flohs find nod immer rathfelhaft. Sollten die fogenannten Fuͤhler viel: mehr als Tafter zu betradten feyn, fo würde die Scheide noch als Unterlippe gelten muüffen ; die beyden aufliegen: den Rappen wären ein Analogon der Dberlippe, die Saug⸗ borſten aber Marillen. Am meiften Analogie mit den Mundtheilen des Flohs * — — — — — 1404 hat noch die Bildung derſelben Theile bey einigen Sat . tungen der Latreillefhen Familie Riciniae, vorzůglich bey der Gattung Ixodes Fabr. Ixodes:Ricinus Fabr 1 — Dort, wie bier, Icht Das Thier nur vom Blute der warme bluͤtigen Thiere, und zwar vorzuͤglich der Saͤugthiere. Dort ſaugt ſich der dehnbare Schlauch in die Haut gleide ſam feſt, und verwaͤchſt mit derſelben, bis er. zu feiner hoͤchſten Ausdehnung gelangt iſt, und ſchmerzlos wieder abfaͤllt, ſtatt daß er, wenn er fruͤher losgeriſſen wird, ſein mit Widerhacken verſehenes Saugorgan als krank⸗ haften. Reiz zuruͤcklaͤßt. Hier Cbeym Floh), iſt die = und hüpfendfte Bewegung, Die Bildung ded Mundes bey den Milben und So böcen CAcaridiae und Riciniae Latreille) ift zu mannich⸗ faftig, als daß ſie, obgleich hier eingreifend, naher eroͤr⸗ tert werden koͤnnte. Die Gattung. Hippobosca Lin: — oder Die Familie Coriaceae Latreille. enthaͤlt ebenfalls blutſaugende geflügelte Inſecten. Das Untergeſicht des gedruͤckten und lederartigen Kopfs verkuͤrzt und neigt ſich. Zwey ſchmale, faft linienfoͤrmige, haarige, ſtumpfe Blaͤttchen von lederartiger Subſtanz bil- den, indem ſie mit ihren innern Raͤndern zuſammenneigen, von obenher eine unten offene Scheide uͤber dem Sauger, der, aus zwey zuſammenſchließenden Borſten, gleich den Seitenborſten des Saugers der. Zweyflügler gebildet wird. Sene Blaͤttchen moͤchten Palpen, diefe Borften den Kinnla— den zu vergleichen feyn ; letztere ruhen auf einem mwalzen: förmigen kurzen Fortfaze, dem Nudiment der fehlenden: Scheide oder Unterlippe. Die Fuͤhler find bey dieſen Inſecten vor den Augen eingelendt, und beftehen bloß aus einem furzen, fugliden, in eine Grube verfenften, mit einer Borffe verfehenen Knoͤtchen, oder aus einem fhuppenförmigen, ftumpfen, behaarten Fortfaze. Noch tiefer iſt Diefe Bildung- bey der Gattung Nycteribia Latreille, zu bemerken, wo unmittelbar aus dem Rumpfe, flatt des Kopfs, eine walzenformige, lederarfige, von Haaren be: deckte Roͤhre, mit zwey- fadenföormigen, haarigen Freß— ſpizen und einem zweyborſtigen Sauger hervorgeht, an welchem Augen und Fuͤhler nur durch kleine Knoͤtchen angedeutet find. Der ganze Kopf ſcheint zum Bohr: und Saugorgan geworden gu. feyn. Ein reines Saugorgan ftellen. endlich die. Schmetterlinge, Lepidoptera Lin, Glolfata Fahr. dar: i j 1)-Das Kopffhild fließt, mit. dem Lintergefichte zu: fammen, und ift, wie dieſes, befhuppt ‚oder behaart. 2) Die, vor der Stirn, bald mehr den Augen, bald - fi) untereinander genäherten Fühler find vielgliedrig, und "ft ſchoͤn gefies fadenformig oder berftenförmig , dert. . 3) Der Oderkiefer fehlt. a) Vom Unterkiefer find nur noch die verlängerten Laden vorhanden, welde, genau von der Bildung, wie wir fie bey..den vollfommenften Bienen bemerften, nehme lich finienformig, zugefpizt und der Länge nad) gebroden, fo daß fie einwärts eine Rinne bilden, durch ihr. Dichtes Ansinanderfhließen den nah unten fpiralformig einge⸗ Pr “4 1405 — rollten Seugrüſteh oder die Zunge vis Diefe Zunge iſt von der Länge: des Körpers bey vielen Schwaͤrmern z.B. Sphinx Gonvolyuli, ‚und den Eulen » 8. Noc- Yua'umbratica: sfürger und ſchwaͤcher bey vielen Tagſchmet⸗ terlingen, bey ——— kurz, als zwey fleine 8D > { 2 5 2 Spizchen vortretend, beyvielen Epinnern 3.8. Dem feinen Pfauenauge ‚ Saturnia Carpini Ochſenheimer, dem Ei; Herblatte, Gasteropacha Quercifolia Ochfenheimer, —R Taſter ſind gewoͤhnlich nur zwey vorhanden, nam: lich die aus 2 — 3 Öliedern beftehenden, oft ſtark behaar— ten Lippentaſter, welche ohne Spur einer Unterlippe un— mittelbar aus dem Kehlband entſpringen, und indem ſie nach dem Kopfſchilde aufſteigen, den eingerollten Ruͤſſel zwiſchen ſich aufnehmen. Bey einigen Gattungen, z. B. Tinea, Botys Latr. G: B. Phalaena urticata Fabr.), Galeria Latr. (z. B. die Wachsmotte, Galeria cereana Fabr.), Crambus Fabr. (. 8. Crambus Pineti Fahr.) finden fi aber auch noch zwey gegliederte, fadenförmige,abwärts gefrumm: teiKinnladentaſter, welche Höher, zu beyden Seiten der Jun; genwurzel entfpringen. Der Schmetterling Tann alfo nichts nehmen, was nicht fuͤr ihn gegeben iſt, und athmet gleichſam den Nec— tar, in den die Pflanze ihr eignes gelaͤutertes Veſen verfläffi igt, zur Nahrung ein. Bremfe (Oestrus Lin.) Drey feine Knoͤtchen in der verflädten Mundhoͤhle find die Are der Kinnladen und der Unterlippe, Beobachtungen über den Mund der Schmetterlinge, Phafanen und an- derer Lepidopteren, nebft Betradtungen uber den Mund —— Dipteren , Hemipteren und faugenden Apteren, 3 (Aus Savigny Mem. 1.) Die Berwandelung der Naͤhrungsorgane Diefer flei: Ren Tiere und folglich ihres Gef hmade ift bey der Ver— wandlung der Snfecten das alfermerfwürdigfte. Die Lars ve, welde fih von flüßigen Subſtanzen naͤhrte, lebt als Sliege nur von veſten; welche eine todte Beute ſuchte, verfolgt dann eine lebendige; welche Fleiſch fraß, wird Krautfreſſend; welche ım Schlamm lebte, fliegt heraus, um But zu faugen; melde Aas fraß, fegt fih dann auf ? wohlriechende Pflanzen oder Blumen. Die Schmetterlin— * ge wurden immer als ‚das auffallendſte Benfpiel Diefes fonderbaren ‚ Phanomens angeführt. Die Raupe nährt fih von vefien ©peifeng von Baumlaub, Holz, Rinde, "von thierifchen Körpern fe. ‚, da fie, zum vollfommenen Inſect geworden, nur von den feinften Pflanzenfäften fe: ben fann. Dieß fonımt daher, weil die Raupe mit ve: - fen, fehneidenden Kiefern verfehen ift, und der Schmet— > serling, der aus ihr entfteht, fih eines ſchwachen, ſchlan⸗ en Ruͤſſels bedient, aber geeignet zwifchen die Staubfaͤ—⸗ den und Stempel der Blumen zu dringen, und ihren Ne: tar zw faugen, Diefe den Lepidopteren eigene Verwan— delung hat die Bewunderung älterer und nduerer Beob: achter erregt, unter Denen Cupier fagt, daß das Mund: - gerüfte der Raupen nad dem Plane der Inſecten mit “ Kiefern eingerihter ift, obfhon man beym Schmetterling feine Epur davon findet, So pofi tip dieſe Behauptung iſt, fo ziehe ich fie doch — — als die Oberkieſer gewiſſer Coleopteren. 1406 in Zweifel. Man za Anſchein für die Wirffihfeit, Die Schmetterlinge haben, wie ihre Raupen, wie die Co⸗ leoptern, Nevroptern und alle Nageinſecten, zwey Lippen, eine obere, eine untere, zwey Oberkiefer und zwey Unter⸗ kiefer. Dieß, obgleich den angenommenen Meinungen entgegen, iſt dennoch gewiß. Sogar ſtehen jene Theile „an ihrem gewöhnlichen Drte, Zwar find fie fo fehr verz Fleinert oder in ihrer Form und in ihren Verhältniſſen To fehr verändert, daß man fih nit wundern darf, dag treffliche Beobachter fie verfannt haben. In den Abbildungen ift Davon eine anſchauliche Idee gegeben worden. Hier ſieht man erſtlich, daß die Ober— lippe fehr Hein und fehr wenig fihtbar ſeyn muß; fie iſt dünn, haͤutig, bisweilen halbzirkelfoͤrmig, am Sfterfiene aber in eine Spitze verlängert, die gegen den Grund des Ruͤſſels angebracht, und liegt in feiner mittlern Nath fo, Daß fie genau die Feine Spalte zwiſchen feinen beyben Faden ausfülft. Die Oberkiefer haben mit der Oberlippe verhaͤltnißmaͤßige Schwaͤche. Bey den meiften Gattungen ſcheinen fie unter Der Linſe fleiner, als die Schuppen, wel⸗ che die Kappe bedecken: ſie ſtehen auf den beyden Seiten des Ruͤſſels, und zu weit auseinander, als daß ſie an ihren Spitzen ſich berühren fünnten. Ihre Bewegung iſt ziemlich gering, und bey gewiſſen Sippen, wie bey Sphinx, ſcheinen fie vielmehr an die Kappe gewachler als eingelenft zu feyn; ein andermal maden fie mit dem Grund der Oberlippe ein Stuͤck aus: außerdem ſind ſie hornig, oben und unten fehr glatt, innwendig hohl, bald platt, bald aufgetrieben, mehr oder weniger kegelfoͤrmig, divergierend, parallel oder convergierend, fpig oder ftumpf, je nach den Sippen; bey allen aber iſt der innere Rand mit ſehr Dichten Haaren beſezt (Taf. 1., STE 18.) Wie verſchieden dieſe Theile auch von den gewoͤhn⸗ lichen Dberficfern zu ſeyn feheinen mögen, fo kann man ihnen doch unmoglich Diefe Benennung verfagen: 1) Nicht megen ihrer Confiftenz; ich habe ſchon gefagt, daß ſie hornig, und, obgleid inwendig hohl, doc) vejter find, D Nicht wegen ihrer Geftalt; die conifhe Form, welche fie Haben, findet fih bey alfen Oberkiefern; fie haben eine Deutliche Spitze und Grund, und wenn jie auch an ihrem innern’ Rand fehr viele Wimpern haben, fo finden fi) an den Oberkie— fern der meiften Symenoptern und Coleoptern ähnliche Wimpern. 3) Nicht wegen ihrer geringen Beweglichfeitz find fie ater auch bisweilen verwachſen, fo find fie auch anz dere male eingelenft und merklich beweglich. 4) Endlich auch nicht wegen ihrer Außerfien Kleinheit; Die Epheme: ren und Phryganeen haben noch fleinere und unvollfomms nere Oberkiefer, und dennoch wird niemand dieſen In— -fecten einen andern Platz als unter den Inſecten mit Kir fern anmeifen. Die Unterkiefer find nit weniger leicht zu erfennen. Ihr Stiel ift am Kopf und an der Unterlippe befeftigt ; ihre End : Matte aber ift frey, dünn, oft fehr lang, biegfam, röhrig, außen rundlich, inwendig mit einer Ninne, deren Ränder unmerklich geferbt find, und die ſich genau an die Rinne der gegen überffehenden Platte an- paßt, und fo einen hohlen Tylinder bilder. Aus diefen beys den vereinigten Platten beſteht der Ruͤſſel oder Die Zunge Ber Schmetterlinge, Disfer Ruͤſſel iR fein quesrgerisft, und > 1407 dr - gegen das End. mit Rauhigkeiten verfehen: mittel ſei⸗ ner ringfoͤrmigen Faſern kann er ſich verlaͤngern, verkuͤr⸗ zen oder über ſich zurückbiegen. Im ruhigen Zuſtande iſt er bekann tlich ſpiralgerollt. J —Sind die beyden Platten des Ruͤſſels auseinander gebracht und eines von den Unterfiefern forgfäftig losge⸗ macht worden, fo ift feine Aehnlichkeit mit den Unterkie⸗ fern gewiſſer Hymenopteren uͤberraſchend. Es iſt dieß der nämfige Fall, wenn man es auch nicht abloͤßt, ſondern am Munde einiger Bombyx es unterſucht, bey denen die Linterkiefer fehr sin, aber natürlich fren fiehen. Noch aufallender wird‘ Die Aehnlichteit dadurch, daß dieſes Or⸗ gar immer eine Palpe trägt, und daß dieſe Palpe grade an demfelben Punct eingefügt ift, als auf den Unterfie: fern der andern Inſecten. Schon längft war es bemerft worden, Daß mehrere Lepidopteren außer den gewöhnlichen Palpen, noch zwey andre Heine Palpen befaßen, Aus die fen £epidopteren mit 4 Palpen madte Fabricius ſeine Sippe Tinea, der er darauf noch feine Phyeis und Gram- bus zufügte. Latreille hat fie alle infeiner Tamilie Cram- bites vereinigt, dennoch hat. «san. nod gar feine Auf merffamfeit, weder. auf die Seftalt, noch auf die wirkliche Einfügung dieſer Heinen Palpen gerichtet. Ich kann jest oerſichern, daß alle Repidopteren, ohne ſelbſt Sphinx und die Papiliones davon auszunehmen , vier Palpen, zwey Kiefer = und zwey Lippen: Palpen. haben. Die Riefer : Palpen befichen, bald aus zwey, bald aus drey Gelenken. Aus zwey ſehr kurzen bey Papiliones, Hesperiae, Pha- iaenae, Noctuellae, Pyrales, Pterophori; etwas länger hey Sehae, und Zygaenae; aus drey fehr deutligen, bey -Botys Galeria, Crambus, Alucita ‚etc. nad) Latreille, Die Geſtalt und Länge dieſer Glieder wechſeln nach den Sippen, und koͤnnen zu ihrer Unterſcheidung dienen. Mertwürdig, daß der Ruͤſſel immer nackt oder nur ſchwach behaart iſt, wenn die Kiefer Dalpen zweygliedrig ſind; und immer mit Schuppen bededt, wenn jene Drenglie: drig. Dieſes giebt einen guten Unterfohied zwiſchen den altern. — der Unterlippe wenig: ſie iſt nur eine dreyeckige, gewöhnlich beſchuppte Platte, durch eine Haut mit beyden Fieferſtielen verwachſen, und mit den zwey befannten Palvpen auf ihrer Wurzel. Diefe Palpen beſtehen meiſt aus drey Gliedern, bisweilen nur aus zwey, wie ben Zeuzera und Zygaena. Geſtalt und Verhaͤltniſſe dieſer Valpen wechſebn ins Unendliche; fie find leicht zu erken— nen, wenn man die Palpenſchuppen wegnimmt, und ges ben Fürtrefffiche Kennzeichen. Wenn man das alles ge: rau unterfudht haben wird, fo werden Die Eippen dieſer Drdnung eben fo gewiß und deutlich unterfhicden wer: den fönnen, als bey andern, und zwar nad) den Zeichen des Mundes, der Horner, der Flügeladern, und der Klauen. Diefe neuen Zippen werde ich in der Folge mit: theifen, mie aud) in ber Geſchichte der Inferten von Sy: rien und Aegnptem . { le As Zeichen Der Falter wurde ih Folgendes ‚auf fiellen : \ ı Hund niit Lippen, Dber - und Unter = Kiefer; vier Pal— pen, zwei) Wiefer ;, zwei Lippen: Palpen. Oberkiefer fehr tlein, von einander, wenig oder gar nicht beweglich, un: — Er 2408 lippe verwachſen, verlängert, rinnenförmig, bilden ge⸗ woͤhnlich durch Bereinigung ihrer Matten, einen roͤhri— gen , gerolften und zwifhen den Palpen verſteckten Ruͤſſel. M * Mund der Immen. — Man hat gemeint, der Pharynx der Hymenoptera. Tiege unter der Unterfippe; er Tiegt aber darauf, wie bey den andern Snfecten. Dieſer Pharynx iff zwar nidt al: fein von der Dberlippe bedeckt, fondern aud von einem, fhon von Reaumur befgriebenen, befondern Drgan, Es ift eine Art heutigen Anhängfels zwifchen den beyden Aeften der Unterfiefer. Da der obere Rand deö Pharynx_ den Sodel für diefen Theil bildet, fo fann man ihn Epipharynx oder Epigloffa nennen. Bey einigen Gip- pen, namentlid Eucetfa, hängt an dem.untern Rande dieſes namlichen Pharynx..ein anderes noch veftere® Anz hängfel, als das vorige, dem ih den Nahmen Zunge oder Hypopharynx gebe.- Der Mund der Smmen be: fteht Demnach, ohne Das Kinn (Mentum, ganache), wel; ches fehlt, zu rechnen, aus vier unpaaren Drganen, Oberz lippe, Epipharynx, Hypopharynx, Unterlippe; und ‚aus zwey Paaren Organen: Ober- und Unterzftiefer, ; Mucken cDiptera), ) Alle dieſe Drgane finden fih auch hier, bafd zufam; men, bald theilmeife. Die Unterlippe ift faft immer da und macht den sigentlihen Ruͤſſel. Die Unterkiefer auch faft immer. &ie fragen die Palpen, fo daß die Mucken zwey Kiefer, aber feine Lippen-Palpen haben, dieman je: EN a; ” brauchbar. Unterkiefer an ihrer Wurzel mit Der Unter: —J — * u De ——— Ur DE BE ———— Doch bey einigen Gattungen finden mag. Scheinen die. Unterkiefer gu verfhmwinden, wie bey Musca, fo verſchmel— zen fie nur mit der Unterlippe. Die Oberfiefer findet man nur bey einigen Sippen: fehr Deutlich find fie bey \ Tabanus, in Geflalt zweyer fehr ſchmaͤchtiger Matten, - Der Hypopharynx und der Epipharynx find die Borfte oder Die zwey dazwiſchen: Die Dberfippe ift eine Borfte- oder eine breitere Schuppe, welde die andern bededt. MWanzen und Schricken. auf das Haupt =Drgan des Athmens. Seite der Vorfef, diefer Abh. iſt Bl. durd eine bis auf einen gewiſſen Punct neue Art, das Nervenſyſtem und die Ginnorgane zu betrachten, und. dur ‚die Verglei— chungen der Wirbelthiere mit den Gliederthieren zu weit allgemeinern Betrachtungen Uber das Stelett, welches ‚man gewöhnlich nur als feidenden Theil der Bewegungs: werkzeuge anfieht, gefommen. ‚Er betrachtet es nun als - Hülle für das centrale Nervenfyfiem, als Schutz für den Saupttheil des ercentrifhen Nervenſyſtems, und als Stuͤ— Be der Muskelfaſern, im deren Mitte es ſich entiwidelt, Der Haupf=zUnterfhied der Wirbel: Thiere oder der in: wendig gegliederten beftcht darin, daß fie das centrafe Nervenſyſtem für die DOrtsbewegung oberhalb dem Darm: canal haben, wodurd fie fich wefentlih von den auswans dig gegliederten Thieren unterfcheiden, welche diefes Ner— venſyſtem immer unferm Darm haben, und von den ei: gentlichen Weichthieren , bey denen es feitlich Tiegt. Da— mit daher bey jenen das Nervenfyfiem gegen fremde Kor: per gefhügt würde, wurde feine aͤußere Haut faft immer mit ‚einer veften oder knochigen Materie überzogen, wo: dur ein Theil des Skeletts enſtand. Da aber diefe Knochenhuͤlle andrerfeits auch zur Ortsbewegung dienen muß, welches ſelbſt die Anordnung des Nervenfyftems bes fimmt bat, fo hat fie gleichfam Bruͤche befommen muͤſ— fen, um die perfhiedenen Bewegungen zuzulaſſen, fo wie auch Die verhartete Haut der Gliederthiere gebrochen zu ſeyn ſcheint. Auch haben ſich ſelbſt inwendig in der au: ern Mustellage gleichfalls harte und mithin gebrochene Stuͤcke entwidelt; fo daß der Character eines aͤchten Ske— letts darinn beſteht, daß es fih mitten in den Musfelfa- fern befindet, und zwar ganzlih, wenn es nur der Orte: bewegung angehört, mit einer Seite aber das Nervenfy: ſtem berührend, wenn das nicht der Fall ift. Daraus At es Mar, dag man cs auf feine Weife mit dem vergfeiz - Sen fann, was einige Scififteller no immer Skelett in den Gficderthieren nennen, welches nichts weiter if, als eine Verhaͤrtung der allgemeinen Dede und nichts > mit dem Nervenſyſtem und dem innern Theil, woran fi die eontractife Fafer bevefligt, zu fchaffen Hat. Hiernach heilet fih das Skelett der Wirbelthiere natürlich in zwey - Theile. Der erfte, wichtigſte und beftandigfte begreift die Reihe der unpaaren, vollfommen fymmetrifhen Mittel: fiüde, welche fih von einem Ende des Leibes zum andern, vom Pflugſcharbein bis an das hintere Gtüd der Schwanz: wirbel erfiredt, und weldhe man Wirbel nennt an den Stellen, wo fie über einander beweglich find, Kreuzbein aber, und Hirnſchaale, wo die Beweglichkeit fehlt. Sie die- nen meiffens durd) ihre Vereinigung dem centrafen Nervenz ſyſtem als”eine Art FZutteral, deffen außere Abtheilung dem. Musfelfyftem gehört, fo daß man dieſe erſte Ske⸗ BLANK TEC - e anna ‚ h * Afhartigen Lurchen vollkommen uͤbereinſtimmt, als bey 21418 letts⸗Abtheilung ebenſo viel; und' vielleicht: noch mehr dem ” Nervenſyſtem angehörig betrachten Fan, als dem Bewe- gungs = Apparat, Deßhalb ift jedes Stuͤck aus zwey bie „auf einen gewiffen, Punct von einander unabhängigen Theilen gebildet, 1) Aus einem immer unter dem centralen Nervenfy: fiem Tiegenden Korper, } . D Aus einem darüber Fiegenden, weniger beftandigen Ring, der aus zwey, drey und felbft vier Stücken, je nad Verhaltniß des zu. bedeefenden Nervenfyftems beſtehen fann, Diefe zweite, Abtheilung des Sfefeits iſt für das Nervenſyſtem weniger wichtig, ale für die Ortsbewegung, iff Immer paarig, ſymmetriſch, und aus Stuͤcken gebildet, die in größerer oder geringerer Zahl jeder Seite und an verſchiedenen Stellen der Mittelftüce oder der Wirbef* hängen. Bl. nennt fie überhaupt „Anhänge.“ Diefe, immer, mit einem Wirbel oder vielleicht beffer , mit dem centralen Nervenfyftem in Beziehung fehenden Anhänge begleiten nur, das ercentrifche Nervenſyſtem, ohne «8 zu umhuͤllen. Sie können in einfache und zufammengefegte eingetheilt werden, oder, vieleicht auch, nad. ihrem Gebrauch; die einfahen Anhänge find die Rippen, Die zufammengefegten die Glieder, Kiefer; die Apparate der Sınnorgane, der Griffelfortfag, die Aeſte des Zun⸗ genbeins, welche alle gewoͤhnlich aus mehr oder weniger mit den Enden aneinanderffoßenden Stuͤcken beſtehen. Manchmal find dieſe Anhaͤnge an einem Ende los. ein andermal verbinden fie fi) in der untern Mittellinie ent: weder unter ſich, oder mittels eines Zwiſchenſtuͤcks, dag man bis auf einen gewiffen Punct den Wirbelforpern vergleigen fann. Dergleichen find: das Bruffbein bey den Säugthieren, der Kiemen - Apparat der Fifhe, das Zungenbein, Bruftbein der Vögel uſw. Hieraus ift leicht zu fehen, daß Bl. den Kopf der Wirbelthiere fat ebenfo, wie den der Gliederthiere betrachtet, nehmlich als zufam: mengefekt: s 1) Aus einer Reihe unbeweglicher Wirbel, deren Ringe, verhaͤltnißmaͤßig zum eingeſchloſſenen Nervenſyſtem entwickelt, das Hirn-Gewoͤlbe bilden. 2) Aus Seiten-Anhäangen für die Sinn :Drgane, von denen fie aber eigentlih unabhängig find ; oder für den Kau-Apparat; oder endlich, für den dee Athmens, Der Rumpf iſt gleichfalls aus. einer Keihe von Mit- telftücfen zufammengefest, - woran oft ein Theil der bin: tern nur nad) der Ortsbewegung beftimmt ift, und aus Anhängen, wovon die einfaden gewoͤhnlich dem Arhmen dienen, indem fie fih vereinigen, um ein wahres Bruft: bein oder ein Bruft: Zungenbein zu bilden, und wovon die andern mehr oder weniger zufammengefegten die Glieder bilden. Bl. bemerft, daß diefe Anhänge von al: (en andern ſich unterfgeiden, und zwar dadurd, daß fie mehr oder weniger unmittelbar mit mehrern Wirbeln und mithin. mit mehrern Nervenfpftemen des Ruͤckgraths in Beziehung ſtehen, die Hintern mit den legten Wirbeln, die Kreuzwirbel heißen, die vordern mit den festen Hals— wirbeln, denen fie angehören, weil fie ihr Nervenſyſtem daher erhalten, und das, obſchon ſie die erſten Ruͤcken— Anhaͤnge zu decken ſcheinen. Nach dieſen allgemeinen Grundſaͤtzen arbeitet BI, ſeit langer Zeit an einer raiſonnirenden und vollkom— 89 * 2) 7 R menen Nomenclatur der verfehiedenen Knochen, welche zur Zufammenfegung des Skeletts der Wirbelthiere gehören. "BL will diefe fange Note nicht beenden, ohne zu be: merfen, daß diefe mehr oder weniger neuen Ideen, feit mehreren Jahren in feinen verfehiedenen öffentlichen Var: fefungen unter andern in denen im Koͤnigl. Garten 1814 und 1815, für Mr Cuvier, und in diefen legten Jahren in dor Facultät der Wiffenichaften gehaltenen, vorgetragen worden find: fo daß er nicht zu befürchten braucht, eines Plagiats beſchuldigt zu werden, wenn zufällig diefe Note etwas aͤhnliches mit denen, feit diefer Zeit in franzoͤßſchen und ſelbſt fremden Werfen bekannt gemadten, haben ſollte. ER Venn ein Männfein in einer langen Kutte aus einem ummauerten Rand, etwa aus Japan oder China, eine Reiſe nah Deutſchland gethan, und heimgekommen nun geſprochen hätte, wieviel und welche gute Eine fälle ex hinter dem Dfen gehabt, wie frengebig er fie fei: nen Mitfeuten mittheile, wie fider er wife, daß er fein Plagiarius ſey weder feiner Gefelfen, noch feloft der Frem— den; gewiß ein folder würde auf 10,000 Jahre Flug ge: Handelt haben. Fuͤr wieviel 1000 ein ſolches in Paris gut if, wird wahrſcheinlich der naͤchſte litterariſche Jah— vesbericht von Cuvier- durchmerken laſſen. 30% Das Fiſchſkelett #2 ‚nfien. [einen Theilen auf, das Knochen Gerufte der andern Wirbefthiere: zurüdgefuhrt, vorzuglih vom Kie— mendecket, von Geoflroy Saint- Hilaire. Bullet. des Sc. Aout. 1817, gefefen 25. July 1817.) iD In einer Art Vorrede unterſucht der Bfr die beſtaͤndi⸗ gen oder veranderfichen Beziekungen der beyden Haupt: maffen diefes Gerüffes; er finder, daß fie von zwey uns < zerſchiedenen oder Ur-Syſtemen ſtammen, wovon das eine durch die Knochen, die dem Ruͤckenmarke und Hirn >) 5 muß hier mich daruͤber erflären, wie es kommt, daß ich jetzt einen Artickel über den Kiemendeckel der Sifche bekannt made; damit man mir nit den Vorwurf mache, einen Colfegen, den ih hochſchaͤtze, beleidigen zu wollen. M. de Blainville ſchrieb vor Fünf Sahren eine Abh. Hierüber, die aber nicht her- ausgegeben wurde, Da feine Entdefung dem Mr. Guvier geſchwaͤcht zu feyn fehlen durch einige Kno— henftüce, unter andern durd das Unterficfer des Esox osseus; fo nahm ic) eine vor 10 Jahren ſchon angefangene Arbeit wicder vor, und beſtimmte die Kiemendeckel-Knochen, wie man es im obenſtehenden > Yuszuge fiehtz und uͤberdieß hatte ich, weil ich die Unterfuhung von oben anfieng, afle Knochentheile der Fiſche zum Gegenftand meiner Unterfuhung gemacht, und in der Cinfeitung einige allge- meine Anſichten mitgetheilt. Dieſes veranfaßte M. deBl., feine aͤltere Arbeit über den Kiemendeckel der Fifche befannt zu maden und auch allgemeine Anfichten zu geben: diefes erfuhr ich erſt als mir ein Abzug Diefes gegenwärtigen Arfifels zur Correctur gebracht ward, weil ich da erft das July - Heft erhielt, worinn die Abh. meines Kollegen ſich befinden. Geoff, St. H. daß die Bruſt-Knochen, mit den Zungen- und untern "ren Bere zu ſeyn; alle andern Knochen der untern Lage” zum Zutteraf dienen, Fo wie durch einige Anhängfel, wie die Wirbel: Rippen und Beckenknochen, gebifder if; amd das andere, durch die untern Kiefer, die Zungenbein: Knochen, das Brufibein, die Bruftbein «Rippen und. die Knocen der vier Ertremitäten ; alle dieſe Theile zerfallen alfo in Rüden: und Bauchknochen. Diefe Knochen ber 7 halten unter einander in jedem diefer Syſteme diefelbe Gefenfungsweife, dieſelben Verbindungen und biefelben 7 Functionen; alfein die Verſchmelzung der beyden Syſte⸗ me iſt nad) den Claſſen verſchieden. Wirklich beſteht das Knochengeruͤſte der Bauch— oder untern Lagen aus Stuͤcken, die bey den Fiſchen uhunters brochen einander folgen und fih mit den Ruͤcken- oder obern Ragen vom erſten Ausfaufspunct, das heißt vom‘ der Maul:Deffnung an, vereinigen., Daher fommf es * Kiefer-Knochen verbunden, unter der Hirnſchaale bey den Fiſchen ſich befinden; daß bey ihnen der Bauch weiter. vorn fiegt, als die Nacken-Gegend bey andern Thieren, und daß unmittelbar darauf die ganze übrige Ruͤckgrathe— Säufe folgt, die durch diefe Einrichtung frey und zum einzigen Fortbewegungs-Organ Angewandt wird, deſſen fih die Fiſche mit” aller Kraft bedienen koͤnnen. Zwey ſtielige Knochen fügen die Stüde der Bruſt unter dem — Schaͤdel und verbinden fie damit. Uebrigens haben diefe Stuͤcke entweder nicht mehr diefes Hauptgeſchaͤft, Nie blei⸗ ben nehmlich an einem ihrer Enden ſchwebend; oder dieſe Knochen verlaͤngern ſich, laufen einer gegen den andern und vereinigen ſich. So macht, bey den Wiederkauern und Pferden, das Griffelbein, ein Stuͤck des Schaͤdels, mit den Zungenbeinen einen Körper aus. 4 Das Verhaͤltniß der beyden Knochen⸗Schichten iſt bey den Voͤgeln in einer umgekehrten Lage. Die untern Kiefer und die Zungenbeine find allein beybehaften, um den Eingang der Mund-Definung zu bilden: oder in der) hi u a ——— find davon entfernt, oder beffer, find faft an das Auferfte Ende der Ruͤckgraͤths-Saäule zurüdgedrangt. Mas in diefem Falle das Band zwifhen den Bruft 3 und Wirbelknochen wird, ‚find lange filetformige Enide, welche bey den Fiſchen, an einem ihrer Enden, los find und. vermöge der Zwiſchenſchiebung des vordern Gliedes nicht an einander ftoßen fonnen; bey den Gb: { geln, wo fein ſolches Hinderniß da iſt, werden dieſe Stu— ; de die Wirbel- und Bruftbein-Kippen. Daher, daß fe bey den Voͤgeln unter einander verbunden find und dazu beytragen „den Bruſtkaſten fo weit nad hinten zu fegen, kommt es, daß die meiffen Rückgrath-Knochen vorn om Rumpf fliehen "und dieſe Knochen find cs, welche viel fange erfängerung des Dalfes ausmaden, durch die der Kopf getragen wird. —— Die Saͤugthiere und Lurche befinden ſich in einem Zwiſchenzuſtande: die untern Lagen find angchefter am die obern und fragen jur Bildung des Rumefs im der Mitte des Ruͤckgraͤͤhs bey: eine gewife Menge Wirheb ſieht man jonfeuts und. dieffeitg, die Halswirkck nehmlich y und die Eteröwirbel. - 1 Bey den Voͤgeln find die Stiele des Schaͤdels, weh che die Knochen der Bruſt tragen, immer frey an einem “ x: ar: PER E - X Be ‚ ihrer Enden, da dieß nur vo „einem. Theile der Sing k shiere ſich findet er R Nach diefen gelegten PAD ch ‚geht Mr.- ‚Geok coy zur Unterſuchung der Theile des Fifh-Sfeletts Uber, N welde bis auf.den heutigen Tag, nur en aus der Ichlhyologie erhalten haben. J Der vordere Paragraph befhäftiget ſich mit —* Be ſtimmung des Bann: Fluͤgels ig der Stücke ded Kiemendedele. Vor zehn Jahren gab Mr. —— einen Vaſuch heraus, uͤber die Zuſammenſetzung des Schaͤdels bey Wirbelthieren: Mr Cuvier ſchlug naher vor, diefer Arbeit einige Berihtigungen beyzufügen, Die neuern Beobachtungen diefes Gelehrten werfen ein großes Licht auf diefe Unterfuhung ; indeffen blieb der Schlafen : Fluͤ⸗ gel der Fiſche unbeſtimmt. J Mr Geoffroy führt ihn, wie hier folgt, auf aͤhnli— he Theile der andern Wirbelthiere zuruͤck. Der Ginfenfungs:Punct des Unter: Kiefers befteht > bey den Fifhen aus dem Zufammentreffen der drey fol genden Rnoden; des Jochbeins von vorne, des Paufen- i beins oder des Knochens, der dem Paukenring analog ift, von hinten; und aus einem dritten mittlern,, dem Sschlaͤfenbein — dem, dem ſchuppigen Theile des Sälä- fenbeins beym Menfehen aͤhnlichen Knochen. Das Pau: kenbein, das vom Unterkiefer bogenförmig gegen die en 22 Hirnſchaale auffteigt, ift dasjenige, was bisher den Naz _ ‚min preeperenle hatte; diefer- Name kommt daher, - weil es zum Theil vor dem eigentlihen Kiemendeckel ſteht und ihn bededt. Der Chläfenflügel der Fifche wird gegen oben vollſtaͤndig dur die Pauke Cccaiffe), die man r da mit dern Fels: und Warzen:Bein, Stüde der Hirn⸗ Schaale, eingelenkt ſieht. Ein Knochen geht durch dieſen Flügel, zwiſchen dem — — der Pauke und dem Paulenring; aͤußerlich ſieht man, aber nicht einmal in allen Fallen, nichts als feinen Gelenttopf; und er erſtreckt fih auf die innere Seite des Chläfflügeld, um den Bruft: Anhängjeln aut Stüge zu dienen; diefes Stuͤck iſt das Griffelbein. Ucber dem Pautenring und folglich unter ſeiner — ſonſt Pauken-Fell, bey den Fiſchen aber — genannt, iſt der eigentliche Kiemendeckel; er beſteht nicht, wie man geglaubt hat, aus drey, ſondern Aus vier Knochen. Mr Geoffroy findet bey ihnen die Anafpgieen der onier Knoͤchelchen des Innern Ohres; das am weititen un: ter. den E hläfflügel uinüfhemüihene Stuͤck iſt, nad die nie Beſtimmung, dem Sammer analeg: das große, an he Sinfhaale angehängte Stuͤck, der Eteigbugel; un: ten wäre der Ambos, und ganz am uniern Ende das J— ES Bisher hatte man den Steigtüigel Kiemendeckel ge⸗ nannt, und die beyden lettern, die man nicht von einz ander unterſchieden hatte, ſubopercule, weil fie. fruͤh mit einander verwachfen find. 1LXon Dem allen verfichen wir fein Wort, obſchon wir einen zurlegten Kabeljau— Kopf vor uns haben, Vergleiche Iſis Taf. 5 u. 7b von 1807 Ann. d.Muf..d’Hill. nat.}Tom X pag- at 1422 Knochenge ruͤſte * Hömenorgane bey den Fiſchen, mit den ‚entfprechen: den Theilen bey andern Wirbelthieren verglichen, von Geoff. St. Hilaire (Bullet. Dec. 17.) Der Br. theilt dieſe Abh. in 3 Capilel. 1) Ron den aͤußern Bruſtknochen oder Sternum (den ı8ten Auguſt der Academie mitgetheilt.) 2 Bon den vordern Knochen der Bruſt oder dem Zungenbein cgefef. den sten September.) 3 Bon den innern Brufffnoden oder denen, wel: ‘he dem Kehlfopfe, der Luftroͤhre und den Luftroͤhren— Aeſten, bey-den luftathmenden Thieren entfprechen, nebſt den Materialien der Kiemenboͤgen bey Fiſchen, in zwey Abd. gelef. den Zten und often November 1817. Hier foll nur ein Auszug aus dem erſten, über das Sternum, gegeben werden. Dieſer Arbeit find folgende Bemerkungen vorausgefhidt. Duverney, dem die Anomalieen bey den Fiſchen viel zu denfen gegeben hatten, war fo weit gewefen zu be— haupten, daß die Fiſche die Bruſt ebenfo wohl, als die Lungen im Munde hatten. Das iſt nicht genau. Die Unregelmaßigfeiten, die diefer große Anatom bemerkte, geben nicht foweit, daß fie alles umſtoßen, und nicht ein— mahl foweit, die Eleinfte Verwirrung in dem Zufammen: hange der Theile hervorzubringen. Mund und Bruft find nicht mit einander vermengt! fie fiehen von einander, fo mie fie auch ihre befondern - Hohfen haben. Diefe flehen durch mehrere Ausgänge mitt einander in Verbindung, ohne ihrer Unabhängigfeit zu fhaden. Wirflih wird die Mundhöhle nad oben durch den Theil des Schadelgrundes begrängt, der der Gaumen: gegend entipriht; an den Seiten und unten, durd) die Vereinigung der Kiemenboͤgen, und am Boden durd die Sbpeiſeroͤhre und die beyden Schlundknochen-Paare. Die Kiemenboͤgen, deren Vereinigung den Boden ber Mundhöhle bildet, dienen mit.ihren enfgegengefegfen Flaͤchen als Dede für die andre darunter, an den Sei— ton etwas hinter der vorigem liegende, die Bruſthoͤhle. Aus dieſer Stellung folgt, daß beyde Hoͤhlen nichts mit einander gemein haben, als ihre aneinanderſtoßenden und aufeinanderfofgenden Bewegungen, indem die obere im die untere ausgießt uſw. Esiſt hier nichts angegeben, als die Stuͤcke, aus de⸗ nen die Dede der Bruſthoͤhle beſteht; ich will zeigen, daß diefe Hoͤhle ebenſo eingefchloffen iſt von unten. Der Bo: den beſteht aus einem Bruſtſchild oder jenen Knochen, die bey allen Wirbelthieren unter dem Namen Slernum begriff en werden, Der Autor fielft bier wieder feine alten Anſichten auf, 87, daß dieſes Geruͤſte aus. fünf. Stuͤcken beſtehe; einem freyen in der Mitte und zwey Paaren Anhaͤngſel an den Seiten. Er bedachte aber, daß feiner erſten Arbeit ziemlich wid: tige Einwendungen entgegengefegt werden fünnten. Die: ſes unvaare Stuͤck des Sternum, das zwifhen die Aeſte des Ilnterfiefers gefommen iſt, auf den Zungenbeinen ruht, und mit feinen Schluͤſſelbeinen nicht mehr in Ver: bindungen flieht, auch nicht mit feinen Anhängjeln , dem feine muſchelfoͤrmige Bildung fehlt, das Herz nicht mehr 2483 — bedeckt, iſt freylich nur ein ſchwaches Bild vom Central— Sternum ber Voͤgel, dieſem ſehr geräumigen Kiel, Haupt⸗ Schwibbogen einer Maſchine, die immer die heftigſten Anftrengungen leidet, ein Bruſtſchild, das feine ſchuͤtzen den Flügel über den größten Theil der Baudeingeweide breitet, cin weites Becken endlich, worin alles, was dem Gebiete der Willführ entronnen iff und was durch feine eigenthimfihe Schwere fallen könnte, geſammelt iſt und ohne Anftvengung gehalten wird. Ä Mit den Beziehungen der beyden Central-Stuͤcke hat es alſo nicht vollig die gewuͤnſchte Richtigkeit; man mufte andere Beweife in der Natur fuchen, und neuere Unterfugungen führten zu folgenden Beobach— tungen. ; 2 Schon bey Froͤſchen fand fih an ihrem Sternum “ ein unpaarer Knocden vor dem Arm: es ward fchwer bey ihnen nit eine genaue Wicderhofung des unpaaren Sternal-Anochens der Cyprini und aller Knochenfiſche zu ‚bemerfen; Größe, Verhältniffe, Formen, Zufammen⸗ hang, alles vereinigt ſich zu Gunſten dieſer Aehnlichkeit. Nachdem man bey den Froͤſchen ein vorderes Ster- num. fannte, ſuchte man nun auch ein ähnliches bey den Voͤgeln, und fand wirffich am vordern und mittfern Theil des Vogel⸗Sternum ein Stuͤck, das, je nach den Gattungen, mehr oder weniger vorragt und ſich uͤber den Punct hin— aus verlängert, an den die clayiculae coracoideae ftoßen. Es verwächst früh mit dem großen Bruſtſtuͤck; man fand es aber auch bey einem jungen Nothkehlchen getrennt, und wenn man e8 bey den Vögeln verfolgt, wo es deut: licher ausgedruͤckt iſt, fo wird man überzeugt, daß es dem vordern Sternum der Froͤſche und dem unpaaren Stuͤcke der Vogel entſpricht. Es iſt alfo nicht das ganze Sternum der Vogel, das bey den Fifhen vor die Schlüffelbeine gefommen wäre, um jenfeits mit feinen Flügeln die Riemen zu be: decken; fondern es fommt an diefer Gtelle noch cin ber fonderes, ein eigentlih ichthyologiſches Stud vor, in dem inne, dag nur allein bey der Fiſchklaſſe diefes Stuͤck feine völlige ganze Entwidelung erhäft, Obſchon Hier dieſer befondere Character in feiner ganz zer Volfftändigfeit vorkommt; fo verliert das Stuͤck doch niet den Character eines durch alle Drganifationen ge: henden Theils, und zaͤhlt nicht weniger unter den in dem Bau aller Wirbefthiere angewandten Materialien mit; denn es eriffiert bey allen, mehr oder weniger vollſtaͤn— dig und mehr oder weniger nur angedeutet [bat ſich gut, obgleich nicht. ohne viele Winkelzuge herausgeholfen.] Wir bedauren in diefem Auszuge nicht alle Folge rungen und Erklärungen, welche ji aus der Entdedung diefes Materials ergeben, vorlegen zu fonnen. Es ſcheint uns hinlaͤnglich, um einen Begriff von der Ausdehnung dieſer Arbeit zu geben, wenn wir folgende Ueberſicht mit: sheilen. BR \ 4) Das Wort Bruftbein iſt ein Gollectiv- Rahme: er begreift einen Haufen Etüde, welhhe den untern ordern) Tpeil der Bruf bilden, und gehört wefentlich in die Zu— fanımenfesung der Bruſt. 2) Jedes Stuͤck des Bruſtbeins hat insbeſondere ei— nen beſtimmten Character und eigne Verrichtungen: da fie ſich als individuel beweiſen und bisweilen in gewiſſer und unter dieſer Form verſchiedene Verrichtungen anneh⸗ Ruͤckſicht ale ſelbſtſtaͤndig; fo erhebt ſich jedes zum Rang von Haupt: Materialien der Drganifation, und hat mit: Bin ein. Recht auf einen befondern Namen. A. 3 Jedes Bruftbein, wenn es auf die vollſtaͤndige Zahl gebracht iſt, beſteht aus 9 Knochen, die Brufibein tippen in unbeftimmter Zahl nicht dazu gerechnet. 4) Diefe Knochen liegen auf zweyerley Art an einanz der, entweder, in einer Reihe Nand an. Rand, oder paar: _ weis, ein einziges unpaares Etüd ausgenommen. Wenn fie in einer Reihe hinter einander liegen, fo. reihen die Namen nad Zahlen hin, 3. B. 1., 2., 3., ates Öter- nalſtuͤck uſp.! Wenn aber die Stufe paarweis fiegen men; jo fhlagt man folgende Nahmen vor ; Epifternal, Entofternal, Hyolternal, Hypolternal, und Xiphy- fternal; Das einzige Entofternal ift immer unpaar. | 5) Die Stuͤcke der erften Reihe, das heißt Epilter- lales, muüffen immer die clavicula furcularia tragen canalog nad Ouvier der Glavicnla bey Menfhen) wenn- ſie da ift, und eben fo iſt das zweyte Stud, Entofernal beſtimmt die Clavicula coracoidaca zu tragen, wenn dies fe. @&er apophyf..coracoid. beym Menſchen, nad) Cuvier analoge) clavicula ein Sauptinochen der Schulter. wird. *) - 6) Die Stude der dritten und vierten- Reihe, Hyo- sternal und.-Hyposternal find verſchwiſtert, unterfiegen demfelben Wechfel, leiden beyde gleihen Kinfluß, fol: gen einerfey Gefegen, ausgenommen bey Tetrodon und Ostracion, wo jedes dieſer Stuͤcke eigne und wichtige Verrichtungen hat. Bald find fie in der Mittellinie, in: dem jeder Knochen einer Reihe an feinen paarigen floßt: j bald thun fie fi voneinander, und nehmen dag En- tosternal zwiſchen fih, von dem fie nur noch die Flügel ; auszumamen fheinen, manchmal gehen fie auch andere * Verbindungen ein und werden die Anhaͤngſel des Epi- sternals, ohne jedod daran zu floßen, — J 7 Die fünfte Reihe, Xiphisternales, muß, nach ſei⸗ nen Verbindungen und Beziehungen mit den Bauchmus: fein, immer die Reihe der Stüde, woraus das-Bruffge rüfte beſteht, hinten ſchließen. — 9— 8) Nur in Beziehung auf Saͤugthiere, Voͤgel und Knochen-Fiſche, gibt es claſſiſche 1] Bruftbeine. Die ” Modificationen dieſes Gerüftes find, fo wie das ganze übrige Athemorgan, das Nefultat des Einflufes der Drganifation ſowohl, als. des Mittels, in welchem fie.athe men, das heißt, ob im erſten Falle das Thier febenz dig gebaͤhrend “oder eyerlegend ft, und im zwenten, ob es in freyer Luft oder im Waſſer athmet. h "9 So befeht das Vogel: Bruffdein aus dem Ento- sternal, einem Stuͤck, das bey den Voͤgeln feine hoͤchſte Entwickelung erreiht hat, und aus zwey Paar Anhänge feln, den Hyosternales und den Hyposternales, welz ii che vom ‚Entosternal gefragen werden und auf ihrer 1 Hr Seite wieder irgend eine Anzahl Bruflrippen tragen. Ueberdieß finden ih noch bey den meiften Vögeln einige Spuren von Ueberbleibfeln und zeigen mehr oder wenie ger verloſchene Zuge der fandern Materialien des idealen — — — 3 Gewiſſe Lurche haben deutlih und vollfommen-die drey Glaviculae, dir Cl. furcular., corac., und C}. acromia; fo ift z. B, die gruͤge Eidechſe. N * J Aula * N re — SBruſtbeins der Wirbelihice nam‘ nach vorne die Epilternales, die als zwey ‚Höder anfangen und, gleich bey ihrem. Anfang, in ein einziges Stud verwachſen find; -und nad) hinten, die beyden Xiphifternales, ‚bisweilen getrennt und am häufigſten verwachſen, und dann auf Der Mittellinie vereinigt. 10) Das Fiſch⸗Sruſtbein befteht aus denfelben An⸗ hängſeln, wie bey den Vögeln, aus Hyofternales und Hypofternales, die ebenfalls Bruffrippen in unbeflimm: ter Anzabl tragen, und aus einem Gpiffernal mit Dop: -peltem Kopf, deſto mehr entwidelt ‚und vergrößert , da bey den Fiichen feine Epur weder vom Entofternal noch von den Xiphifternales übrig bleibt. Diefe Anhängiel, ohne an das Mittelſtuͤck zu ftoßen, finden eben fo mie das Cpifternal feloft, auf den Zungendeinen ihren ©tüß: punct. [Welche Willführ.] 411) Das Bruſtbein Der Säugthiere erhalt ſich siem: lich in einer claſſiſchen Steichheit ; faft bey alfen Saͤug— thieren mit Zehen find 9 Stüde, die, Rand an Rand, Die Reihe bilden auf eben die Art, wie eg Die Knochen Der Rudenfäule thun. Doch findet man bey einigen Ar: ten nur 8, 7,6, aud nur 5 Knochen: die Gäugthiere mit Hufen haben eine geringere Anzahl Bruſtknochen, und bey ihnen finden fi die beyden legten faft immer gepart. 1} 12) Was die Lurde berriffi, fo iſt feine claffıfhe Bifdung da; ich werde fyäter darauf: zurud fommen. Jest will ich mi darauf beſchraͤnken, zu bemerfen, daß in Diefer Claffe nur bey den Schildkroͤten das Bruffbein feine höcdfte Entwickelung erreicht: auf diefe 9 Stüde, . woraus das Bruftbein befteht, Fan man (A. d. M. d'H. N. Tom. 14. tab. 2, 3 und 4) die dort gebrauditen Be: zeihnungen anwenden, 1 fitEpifternal, o Entofternal, m Hyolfternal, n Hypolternal, und p Xiphifternal. Die Clavic. coraec. iſt der Theil der Schulter, der, in je: nem Gremplare, ſich auf das Entoliernal zu flügen ſucht. Werden wir auch Fiefern.] 13) Wenn man diefe Stüde ;ufammen nimmt, wenn man je fih eines auf fein paariges gefegt vor: ellt — beym Menſchen findet man-fünf Reihen Stuͤ— fe in einer Folge: nämlich 2 Epilternales, nal, 2 Hyoliernales, 2 Hypofternales hr 2 Xiphi- fternales. Diefe Stellung aber ift nur Anpmalie, und findet fü fih nur beym Menſchen, als welcher vorzugs wei⸗ fe cine furze, breite, Bruſt bat: bey andern Thieren mit längerer und ſchmaͤlerer Bruft, find anfanglid gRnoden in einer Reihe fort, wie bey Thieren mit Zehen: Diefe 9 Stüde reduciren fih bald durch zunehmende Verknoͤ⸗ cherung, auf drey. [Riele verſchwendete Muͤhe.] Nota. Wenn man die Berhältniffe der Bruſtbeinſtuͤcke verfolgen wi, fo fehe man Iſis Taf. 13, von tt. 11. Tom. 10 A.M. d’H. N. das Brufibein vom jungen Huhn Fig. 1—, a ift das Entofternale, bb die Hyofternales, cc, die Hypolternales. — In diefer Abbildung find zwey ftarfe Knorpel vor und hinter dem Entofternale megge: _ laſſen worden; dieß find Die dem Epifternal und dem Xiphilternal analogen Stuͤcke; Fig. a., das Bruft: bein vom Karpfen — a des Epifternale. bb, die Hyo- "Sp18 1818. Heft b. ⸗ — Ds bie Fi fo ſtoͤßt man auf cine der menſchlichen Bruſtbein⸗ ı Entoſter⸗ 1425 fternales, cc, die Hypoernales cas * i, find Stüde vom Zungenbein, ) RD ganze Deutung iſt verkehrt, » Bojanus ER Bemerfungen aus dem Gebiete der vergleihenden Ana- Pine Im Aten Heft des zweyten Bandes der Ru ffi- [hen Sammlung Bi Naturwiſſenſchaft und Heil; funft, von Cridfon, Rehmann und Burdad, Riga und Leipzig by Hartmann 1815— 17. 8. ) 1) Säugthiere betreffend. —— Glaferi und Chorda tympani im Kalbe. Cuvier Cleçons etc. II. 227) fagt: „der nervus „durus tritt aus feinem Kanal durd die Glaſerſche Epal: „te oder das Griffelzigenlod (For. -fiylomaltoid.), was zıeine und Diefelbe Deffnung ifl.” Es ſoll alfo feine befondere Rima Glaferi im Kalbe geben und Die Chorda tympani, Deren Befchreibung Cuvier nicht fiefert, müßte, wenn das Foram, ſtylomaſi. die Glaferfche Spalte verträte, mit dem nervus durus aus demselben Loche gehen. Diefe Annahme ift irrig, Es iſt allerdings im Kalbe: ſchaͤdel ein befonderer Kanal, durch den Die Chorda aus: tritt, und welde der rima Glaferi verglihen werden muß. ; Die Sade verhalt ſich fo; Der Nervus durus gibt, wenn er durch den Canalis Fallopii hinter Die Paukenhoͤhle gelangt ift, im Abfleigen fhon vor feinem Austrittt aus dem. Foram. ftylomaltoid, die Chorda ab, die aber nod) eine Strecke weit mit dem durus fortläuft, dann, nad) hinten abweichend, hart benm Austritt Des durus in einen eigenen knoͤchernen Kanal des Felfenbeins eindringt und aufwärts zuruͤcklaͤuft; fo dag fie den legten abfteigenden Theil des Canalis Fal- lopii zur innern Geite hat, und ihn einigermaßen Freut, Sie trittdann am hintern Rande des Knochenrings, der die Membrana tympani trägt, in Die Paukenhoͤhle, ſchlaͤgt ſich unter dem furzen Fortſage des Hammers herum, und geht, durch ein vor und uͤber der Paukenhoͤhle befindliches kleines Rod), aus dem Schlaͤfenbein heraus. Diefe Stelle des Austrittö iſt vor dem außeren Ge: hörgange, etwas nad innen und genau hinter der, jur Aufnahme der Unterfinnlade beftimmten, Gelenkflaͤhe — alfo vollfommen der Rima Glaferi antwortend. Sobald die Chorda außen erſcheint, ſchwillt ſie in ein kleines flaches Knoͤtchen an, wird’ wieder dünner, und hat den Nervus inframaxillaris außerhalb, Den mufe, *) Wir haben von diefer ſich bis jetzt vortrefflich be- wieſenen, vorzuglich den Aerzten wichtigen Zeitſchrift adt Hefte, Sie enthalten eine Menge Gegenftände nicht bloß aus dem und für das ruſſiſche Reich, in welcher Hinſicht fie auch nicht den Titel führen; fon: dern aus allen und für alle Ränder, toprin fh na: turhifforifche, und vorzüglich mediciniſche Gegenftan: de finden, welche der Wilfenfhaft und den Menſchen Dienfte feiften können. Wir hoffen naͤchſtens eine befondere Anzeige von Diefer wichtigen Zeitfchrift, die befonders den vielen, in Rußland zerflreuten deut: ſchen Aerzten wohlthaͤtig ſeyn wird, — geben zu können, 89 * * \ % 2426 pferygoideus internus innerhalb, über ſich aber den: uufc. pteryg. externus. Rad lurzem Verlaufe, und ehe fie die Gränze des mulc. pieryg. externus über: fhritten, verbindet fie ſich, in eimem fehr fpigigen Win: tel, mit dem Zungenaft des sten Paares, der ebenfalls - außerhalb deö mufe. pteryg. internus herabfteigt, Diefe Unterfudhung ift nad Kalb und Schaaf. In beyden wenig oder nit verſchieden. Anhaͤngſel an der Eichel des Widders. Daubenton calg. Hiſtorie der Natur II. I. p. 19. Tab. 4.) beſchreibt und bilder, bey der Ruthe des MWidvders, die vor der Eichel Zollfang vorragende, haus tige Harnröhre ab, durch welde ein Griffel bis zur Spis ge herausgeführt ift. Cuvier nennt denfelben Anhang febnig, und behauptet, die Harnröhre öffne fid an ſei— nem Urfprung, an der Seite der Eichel. * Daubentons Zeichnung und Beſchreibung if ride tig, Caviers Angabe falſch. - Allantoides und Veſicula umbilicalis des Pferde: : Fötus. Die zur Entwidelungsgefgichte des Foͤtus gehörigen ſchwierigen Unterfuhungen hatten von jeher Die Auf: merffamfeit der eifrigften Zergliederer auf ſich gezogen, und waren allmaͤhlig zu einem reihen Schatz vortreffli- her Beobachtungen angewachſen, melde die Hand des ordnenden und vollendeten Meifters erwarteten. Man hat ſich aud in unfern Tagen verihiedentlid und zum Theil nicht ohne Gluͤck daran verſucht, man hat mandes_er: Märt und ins Reine gebracht, aber immer bleiben der Dunfelpeiten und Rüden noch viele, ja bey der in der vergleihenden Anatomie mehr und mehr herrfchend wer: denden Mode fi in allgemeinen Betrachtungen zu vers fieren, und nur über die Oberflaͤche ber zu unterfugen: den Gegenftände Hinzuffreifen, ift e8 Faum zu hoffen, daß Diefe Lucken bald follten ausgefüllt werden. Denn hier gilt es, beym Faden zu bfeiben, der Unterfudung Schritt dor Schritt zu folgen ‚und jenen blendenden Zuſammen⸗ fielfungen zu entfagen, welche nur Die Phantafie beſchaͤf⸗ tigen uͤnd fuͤr truͤgliches Spielwerk zu achten find. Bey einer ſolchen Lage der Dinge war es doppelt zu bedauern, daß Cuvier, in feinem Hauptwerke, ‚gerade Die: fen Gegenftand unberührt gelaffen und uns Die reihhal: tigen Fruͤchte feiner Beobachtungen bisher vorenthielt. Segt erhaften wir, bey Gelegenheit einſchlaͤgiger Be⸗ abadhtungen von Dutrochet, in der Analyfe des travaux de la Glalfe des [ciences mathem. et phyf. de Pinfti-. tut royal de France 1815 (cf. Magaz. encyclop. 1816. 1.) einen Vorläufer diefer Refultate, Schade nur, daß diefe Anzeige mehr als gewöhnlich die Farbe des Ta: ge8 trägt; daß uberdieß ihre Kürze und Die von den bie: erigen Anſichten in vielen weſentlichen Stuͤcken abwei— chenden, unerwieſenen Behauptungen die Sache mehr zu verwirren als aufzuklaͤren geeignet ſcheinen, und neue Zweifel erzeugen, ohne die alten von Grund aus gelöft zu haben. BE ; —*— Ohne mich auf das einzulaſſen, was zu weitlaͤufigen Erörterungen führen müßte, hebe ich aus den von Cuvier - \ N ausgeſprochenen Reſultaten nur folgende zu eine Hungen“ Beleuchtung aus. a, BERN: —— 1. „Die Aehnlichkeit Der Huͤllen des Foͤtus der Saͤugthiere, mit denen des Eies der eierlegenden Third. re, fpringt hauptfahlih in den Sleifhfreffenden hervor, und insbefondere in der Rage, mo die veficula umbilr - calis dem Eigelb entfprit, und, fo wie der Foͤtus und. fein Amnios, von der Alantoides eingefchloffen wird,” - 2. „Der Hauptunterfhisd zwiſchen Saͤugthieren und Eierlegenden iſt Caußer der placenta), Daß in jenen die Alfantoides das Chorion von innen überzieht, und den Fotus nebft der fogenannten membrana umbilicalis umfchließt.” —— 3. „Die Allantoides verhält ſich im menſchlichen Foͤtus wie im Pferdefoͤtus. Sie hängt der ganzen ins nern Fläche des Chorions feft an, wird aber nicht als ul: Tantoides erfannt, weil der hier verfehloffene Uradus nidt auf Die Spur führt.” Mas nun das erfte Diefer Reſultate betrifft, fo iſt es ungegrundet, Daß in den fleifhfreffenden Thieren die Allantoides dad Amnios und bie velicula umbilicalis umſchließt. Diefe Tiegt vielmehr ganz außerhalb der Al: fantoides, und auch das Amnios wird nur zum Theil von dem daneben liegenden Sad der Allantoides um: faßt — wie ich dieſes alles, in Bezug auf Den Hundefo: tus (der fig in der Hauptfache wenig von dem der Rage un: terſcheidet), an einem andern Orte umſtaͤndlich dargethan babe; cef. Mem,.de l’acad. des [ciences de Petersbourg _ T. V. 1815.) fo Daß Diefe Behauptung alg abgeſchloſſen betrachtet werden Fann. ‘ — Das zweyte Reſultat der Cuvieriſchen Beobachtung faͤllt dadurch ſchon an und für ſich. Man darf aber auch nur den Foͤtus der Wiederkaͤuer in jedem beliebigen Zeit raume feiner Entwicklung betrachten, um zu fehen, daß deſſen Alfantoides weder das Amnios umfaßt, noch die Höhle des Chorions ausffeidet. { re Sn Betreff des dritten Refultats endlih will ih hier nicht unterfuchen, ob, gegen die Meinung aller Be: obachter, der Allantoides des menfhliden Foͤtus eine, dem Umfange des Choriong gleihfommende, Ausdehnung zugeſchrieben werden könne. Wenn diefe Behauptung ſich aber nur auf die angeführte Aehnlichkeit im Pferdeforus fügt, fo iſt fie falſch; denn aud in dieſem leidet di Alantoides (wie fon Dfen qus phyſiologiſchen Grün: den vermuthete) nicht die ganze innere Flache des Cho— riond aus, und hat nicht das Amnios in ihrer Höhle lie— gen, fondern verhalt fh zu beiden auf eine ähnliche MWeife wie im Hundefürus. & Dieß iſt hauptfählih der hier zu erörternde Ge: genftand: : Befannflih hat der Pferdefstus feinen Mutterkuchen, fondern Die Außere Fläche feines Chorions vertritt deffen Stelle, und hängt der innern Wand des Uterus an. Von dieſem Chorion fammeln ſich die, dem Foͤtus [2 1.5 Bi J £ X 2 ; ai * — ne ar eng Fr * — * En — > — re u 5 + 2 nn . Fa De ee a nn nn Ann tn —— ar * — — —* angehoͤrigen, Gefäße, zuſammenlaufend in große Stämme, um den Nabelftrang zu bilden, dernag innen zum Bau— he des Foͤtus geht; oder — was einerley iſt — Die Ge fäße der Nabeljchnur divergiren, indem fie in das Chor rion übergehen. —* Durchſchneidet man nun an dieſer Stelle der Diver: N RR ih derehenon — man in eine 3 iemlich geraͤumige trichterfoͤrmige Deffnung, deren Spitze Ye die Mitte des Nabelſtrangs gerichtet iſt, Die Bafıs gegen” das Chorion. Diefer Trichterraum ift außerhalb 4 7 der Alfantoideg, welche das Chorion an der Stelle night H er wo die Band des Trichters an das Ehorion m — i F Ee iſt nepnilich — um aud das Verhaͤltniß der deri⸗ gen —— zu erklaͤren — der Foͤtus zunaͤchſt vom Am: nios umgeben. Aus diefem Amnios tritt, mit und nes ben den Nabelgefäßen, der Urachus heraus, welder ſich— alsbald in einen großen Sack Cmembrana allantoides) erweitert. Diefer-Gad, oder wenn man fieber will, Die: fe Blafe, liegt aber nit neben den übrigen Theilen, fondern ſchlaͤgt fih, wegen üiberfehmwenglicher Größe, um - das Amnios herum, Cempfängt den gleihfam von außen in die Bfafe der Allantoides eingedrüdten und verfenf: ten, von feinem Amnios übrigens umgebenen, Foͤtus) . Überzieht dann die durd den Raum zwiſchen Amnios und Chorion laufende Nabelfönur, und geht mir ihren Divergirenden Aeſten an das Chorion uber, um auch def fen innere Flaͤche überall zu beffeiden, 'ausgenom: men an der ish jwifchen den — Blut⸗ gefaͤßen. Das Amnios * demnach, mit *— Foͤtus, in der Allantoides etwa auf aͤhnliche Weiſe eingeſchloſſen, wie die Daͤrme innerhalb des Bauchfells liegen. Der Sack des Amnios ſchwimmt nicht in dem li— ‚ quor Allantoidis, ſondern dieſe Allantoides bildet, au: Berhalb Des Amnios, einen eigenen gefhloffenen Sad, der zwiſchen Amnios und Chorion befindlich iſt, und folglich der aͤußern Band des Amnions und der innern des Cho⸗ rions anliegt. R In allem Diefem iR alfo fein ————— ſondern "nur ein quantitativer Unterſchied zwiſchen dem Zoͤtus des Pferdes, des Hundes, der Katze, ja Jelbſt der Wie: ' Derfäuer, und — die alten Erfahrungen, Die bisher in der Entwicklungsgeſchichte des Foͤtus gegolten haben, fie: hen feft und. unerfüttert. ©. Eben fo unbezweifelt wahr Bleibt 23, daß der Nabel: ſtrang im Pferdefoͤtus nicht die, Höhle der Allantoides durchbohrt — was geſchehen muͤßte, wenn dieſe das Cho⸗ rion an feiner ganzen innern Flaͤche auskleidete Ss iſt vielmehr außerhalb der Allantoides, zwiſchen Shorion und Nabelſtrang Cund weiterhin bie zwiſchen Amnios und Allantoides) ein Loculament, deſſen Aus— dehnung in verſchiedenen Perioden der Entwicklung des Foͤtus von ganz verſchiedenem Verhaltniſſe ſeyn muß. In der ſpaͤtern Zeit, aus der es mir bisher allein gluͤckte, Pferdefoͤtus zu unterfuchen, ift dieſes Loculament nurda, wo die Nabelſtranggefaͤße divergirend an das Chorion ge⸗ ben, bedeutend, weiter nad innen aber, zwiſchen Alan: toides und Amnios jehr gering. Dog habe ih in ihm, bey forgfältig angeftellten Unterfuhungen, immer ein fehr deutliches Ueberbleibfel der velicula umbilicalis ge: funden, das von der einen Seite, vermittelt eines durd die Mitte der Nabelfhnur auffteigenden, ftarten, zum Theil obliterirten Stranges dem Choriorverhunden war; von Der andern aber, ebenfalls innerhalb der Nabel. ſchnur, eimen Faden in’ den "Unterleib Thiele der erft ei: z IR > 197, ne Anheftung am Dickdarm, in ber Gegend ber —— coli, hatte, und dann an die vafa ‚melenterica uͤber⸗ fprang. Ginmal gelang, «8 felbft, in dieſen Faden einen zur Gekroͤsvene gehenden Rahal aufzublafen, fo daß über die wahre Bedeutung dieſes Theils fein Zmeifel übrig bleibt: wie id durch die davon aufbewahrten Präparate und durch nad der Natur angefertigte Zeichnungen, wel- He zu feiner Zeit der gelehrten Welt vorgelegt werden follen, darthun fann. [Es ift in der That traurig, Daß es Menſchen gibt, für Die fo etwas noch bewiefen werben m uß,1 23) Yuphibien. Tefiudo lutaria. Knochen. Cuvier und Blumenbach geben manche Tas richt über das Knodengebäude der Schildkroͤten, weniger der lutaria, als verwandter Arten. Umſtaͤndlicher, wie e3 fein Ind mit ſich brachte, ſpricht davon Wiedemann (ſ. Archiv für Zool. und Zoot. TI. 2.3, aber zu allen diefen Befchreibungen find bedeutende Nachtraͤge nöthig. Der Ruͤckenſchild beſteht nicht, wie man fagt, aus ungefähr so Stuͤcken; ſondern, genau gezaͤhlt, ſi ſind es de⸗ ren 64, wenn man die mit dem Ruͤckenſchild zuſammen⸗ treffenden 10 Ruͤckenwirbel für je ein Stud zählt, won ihre frühern Theilungen zu beruͤckſichtigen. Die ofla coccygis find viel zahlreiher, als man an- gibt; Doch wechſelt ihre Zahl vielfach nad dem Alter. Sn Alten find deren gewoͤhnlich 35, aud) in Zungen oft über 30. An den Gelenfen vom a bis zum 7 Halswirbel be: finden ih je 2. Ccalfo in allem 3 Paar) Sefambeine, welche die, Wirfung der Musfeln erfeigtern,, und, ohne ber Beweglichkeit zu ſchaden, den Fugungen die erforder- liche Feſtigkeit, zu den ungeheuer ſtarken Beugungen des Halſes, geben. Die vola manus hat 2 aͤhnliche Knochen in der Seh— ne des mulc. flex. comm. digitor. Auch am Hinterfuß gleitet ein, an der Sehne des tibialis pofie. befeftigter, Knochen über Die Hinterflähe des 1alus. Es findet ſich uͤberdieß eine Spur der Knieſcheibe. Merkwuͤrdig fuͤr die Entwicklung der Knochen iſt, daß die Knochentheile des Bruſt- und des Rückenſchildes, in Zungen, Zwiſchenraͤume haben, welche nad Art der Tontanellen allmaͤhlich ausgefüllt werden; mad, wenn man es nicht ſchon an den getrennten Epiphyſen fabe, für fih allein bemiefe, daß die von Gottwald aelieferte Abbildung Fig. X und XI von einem überaus jungen Thiere fey. Musfeln Die Muskeln der Schildkroͤte find, nad Tefindo tellellata, von Wiedemann c Ardiv für Zool. IIT. 2.) am. vollftandigften ‚bearbeitet. Er zählte deren 78 Paare auf. Dod) finden fih ihrer. an go Paaremehr. Und zwar nicht etwa kleine, leicht zu uͤberſehende, in einer all⸗ gemeinen Ueberſicht nicht in Anſchlag kommende Buͤndel⸗ chen, ſondern zum Theil ganze Lagen von großen bedeu— tenden Hauptmuskeln, unter denen ſelbſt ſolche find, die man ausdruͤcklich ablaͤugnet. Um einige Beyſpiele anzufuͤhren: Wiedemann a. a. O., und Blumenbach, vandbuch 2428 _ ©. 922, fprehen der Shildfröte die Bauchmuskeln ab, dennoch ift deutlich «in obliquus umd ein transverfus abdominis vorhanden, zwiſchen welchen beiden, zu noch mehrerer Aehnlichkeit, Die Vala epigaftrica laufen. _ Der mufc. diaphragmaticus fehlt nicht, wie man behaupretz er ift, Damit ih im Borbengehn Wrisbergs zufamntengeftelfte Zweifel beantworte Cef. Obf. amat. de corde tefiud, marinae, Gott. 1808.) auch nicht da zu ſuchen, wo Blafius eine Epur von ihm gefehen haben will ( Anat.aniinal. p. 118),.indem der von ihm ‚bejchries bene Theil Dem peritonaeo angehört. Der wahre Zwerch— fellmusfel ift gepaart, und geht auf jeder Seite vom Ruͤckenſchild aus der Gegend des 2ten, 5ien und aten Wirbels um das vordere Ende- der Lungen herum, und heftet fih theils an Der Lunge ſelbſt, theils am Magen und Bauchfell. an; fo Daß er, beim Zufammenziehen Die Lunge von vorn nad hinten zuſammendrückt. ; Beide mufculi diaphragmalici, Der rechte und fin; fe, bilden überdieh, indem fie vom Urfprung an nad) un "ten und außen Divergiren, eine Art von Medialtinum, _ in welches fi der Hals, bey flarfer Zurüdziehung, ber: gen kann. ‚Sehr wichtig zur Bewegung Des Halfes, und fein vorzuͤglichſter Stredmustel, ift der allgemein über: ſehene longiffimus dorfi, Der zu beiden Seiten Der Rus ckenwirbel, zwiihen ihnen und den vom Ruͤckenſchild ab⸗ ſtehenden Rippenanfaͤngen verläuft , und fih mit einem fehr ftarfen Sehnenende an den Ruͤcken des legten und porlegten Halswirbels einpflanzt. Der von Wiedemann, Cuvier u.a. jogenannte mufe. retrahens\ penis ift fein Zurüdsieher, fondern vielmehr protrahens , indem er fich eines aus der Tiefe Des Ber Kerns an den Schwanz Taufenden flexoris caudae Cum den er fi befanntlih herumſchlingt) flatt Rolle bedient, um den penis aus der Kloafe zu ziehen. j | Leberfehen find. ferner: ein befonderer muſcul. di- latator tubae Fuftach., ein pronator quadratus u. anz dere. Welches alles nebſt vielen anderen ich in einer bald zur Herausgabe reifen Monographie uber Die Ynatomieder Shlammfahildfröte, ausfuͤhrlich und mit den erforderlichen -Rupfern erläutern und be: ifen werde. N Herz und Blufumlauf. Wenig Gegenflände der vergleigenden Anatomie ba: den fo viel Widerſpruch veranlaft, als der Bau des Her: zens. Wie higig dieſer Streit ingbefondere von Denn, Buſſieres und Duverney gefuͤhrt wurde, iſt in den Mem. de Pacademie des Sciences breit und umſtaͤndlich zu le: fen, und wenn man ficht, wie ‚hier der jebesmafige Spre⸗ cher, weit davon entfernt-in Dir Meinung der andern einzugebn und etwa vorkom menden Zweydeutigkeiten die beſonnenſte und vernuͤnftigſte Deutung zu geben, viel: mehr nur darauf bedacht war, ihre Arußerungen lieblos zu derdrehen und laͤcherlich zu machen Cgleich als ob es dorum zu thun waͤre, Stoff zum Tadel, nicht aber Die Wahrheit zu finden), fo fünnte man alle Luft verlieren, Diefe Angelegenheit zu berüßren. Zwar haben in der Folge Cuvier und Blumenbach den Bau des Herzens befriedigender, wiewohl nicht ganz übereinffimmend beſchrieben; doch iſt ſpaͤter wieder von 1 E —— x \ r Wrisberg eine in vielen Stuͤcken offenbar. falſche D einiger Haupttheile gemacht worden, Die wohl, bey Dies fem “großen Anatomen, nur dadurch möglich wurde, dag er feine Befchreibung nad) einem von einem Koh aus. dem Körper geſchnittenen Berzen, deffen Gefäße alfo verſtuͤm⸗ melt waren; anfertigte. Außerdem führt Medel de nach Munnicks Zeugniß, bey der Teſtudo ſcorpioides iene durchloͤcherte Scheidewand zwiſchen beiden Herzohren an, und ſpricht ſelbſt von einem, in der tefiudo lutaria fünf: mal beobachteten, offenen Ductus arteriofus zwiſchen der Rungenarterie und Aorta, von welchem andere, nicht min: der gute, Beobachter ſchweigen. — Bey allen dieſen Undeutlichkeiten und Widerſpruͤchen wird es nicht uͤberfluͤſſig ſeyn, bier in eine kurze Ueber⸗ ſicht zuſammen zu faſſen, was mich eine wiederholte, wie ich glaube, genaue, Unterſuchung uber Den Bau des Her: zens u, fxw. der Tefindo lutaria gelehrt hat. Die oberen Hohlvenen, und die aus der Leber fommenden Benen vereinigen fih in einen Behälter, Der zum rechten Herzohr führt, und beym Eintritt zwey Klap⸗— pen hat. J Die Lungenvenen, deren zwey find, treten in das linke Herzohr, indem fie. ſich kurz Davor vereinigen, ohne einen Behaͤlter zu bilden. Ihr Eingang hat keine Klappe; was man halbmondfoͤrmige Klappe nennt, iſt nur ein vorſtehender Rand. Er Ey Zwiſchen beyden Herzohren iſt eine dünne, oderiun: durchbohrte Scheidewand, Die aus dem recht en Herz⸗ ohr ins Finke ſtark uͤbergedraͤngt werden kann, und da— durch, daß ſie nicht die Mitte haͤlt, den Raum des erſten betraͤchtlich vergroͤhert. * Jedes Herzohr hat einen beſondern Ausgang in die einfache Herzkammer, Die eine einzige in Die Quere Taufrnde Höhle bildet, und mit zwey fegelformigen Klap— pen verfehen ift, Deren je eine d.e entſprechende Herzohr— mündung deckt — ganz fo wie dieß Cuvier an verwande” ten Arten beſchrieben hat. 5* Aus der rechten Seite der Herzkammer treten 5 A— terienſtaͤnme in einen gemeinſchaftlichen Buͤndeſ. Ein Stamm der Lungenarterie, der ſich bald in zwey Hauptaͤſte, jeden zu feiner Zunge, theiltz ein binker Aortabogen und ein rechter Aortabogen, Der zugleich die Axillares und Garotides liefert. 54 Jeder der Arkerienſtaͤmme hat bey feinem Abgange vom Herzen zwey Klappen; feiner mehr. — Von einem duetus arteriofus, zwiſchen Lungenarte— vie und Aorte, iſt feine Spur vorhanden. *%) I Eine merfwürdige, bisher ganz überfehene, Eigenheit der Rungenarterien iſt aber die, daß fie bis auf eine ges — von N miffe Strecke vom Herzen — etwa ı Zoll lang La = nn Zn una u Tec 1 an he) J “ — J * * — J 4 W 4J 4 ir i betraͤchtlicher Weite fihd, und fih dann pfogfid, auf ei Ä nen faum den ‚vierten Theil betragenden Durchmeſſer, verengen. Diefer Sinus ventricoſus arteriarum pulmonalium, wenn man ihn fo nennen will, fieht ohne Zweifel mit der Verrichtung des Herzens und der Lungen in gena den — — — — ie *) Kann auch nit, weil. der D. art. bey Saͤugthitren eben dieſen zweyten Aortenbogen vorſtellt. De N: R 7 MN he Sezug; da es aber nit meine Gade iſt, mich mit gläns zenden Hnpothefen auf und davon zu machen, fo enthal: > ge ich mich daruͤber bis zu größerer Reife anderer hieher - gehörigen Beobachtungen aller vorſchnellen Deutungen. Wo der Arterienbündel vom Herzen abgeht, ift ein, ſchon von Duverney befhriebener, Musfelringz ver haͤltnißmaͤßig viel beträdtlicher, als ihn Wrisberg an der Teftudo Midas beobachtete. 41 “Rn Weniger bekannt iſt ein ım Innern, zwifhen den vom - Herzen abgehenden Arterienftämmen, befindlider Rn: den, deffen dickes Ende etwa im Mittelpuntt des Mus- kelrings liegt, und alfo diefem bey der Zufammenfhnü; „rung eine fefte Unterlage verfhafft. 2 9 Unter allen mir befannten einfhlägigen Schriftſtel— lern findet fi bey feinem eine Erwähnung Diefes Kno— end. Nur Duderney ſpricht von ihm als von einem Knorpelfernz fo wie überhaupt dieſer verdiente Zer— gliederer, in Betreff des Herzens der Schildkroͤte nicht fo falſch gefehen zu haben ſcheint, ald 'man ihm aufbürden wollte. Sa es Tieße fih vielleicht fogav — wenn es über: - haupt nöthig wäre — beweifen, daß felbit feine Abbil— dungen zwar roh und geſchmacklos, aber doch in der Hauptfage ziemlich richtig find, und daß nur bie 17fe Figur durdaus fehlerhaft iſt, mach welcher fih die Mün: dungen der Herzohren in die Kammer vor flatt Hinter den fegelförmigen Klappen befinden, Uebrigens zeigt eine unbefangene Vergleichung meir ner bier, ganz nah der Natur gelieferten Befchreibung, ‚mit dem, was von der Gdildfröte bekannt iſt, eine fol- he Uebereinftimmung im Baue des Herzens, daß dadurch manche von einzelnen Autoren angeführte Abweichungen, insbeſondere die vermeinten Abtheilungen in ber Herz: lammer und die Deffnungen in Der Scheidewand der Serzohren um fo zmeifelhafter werden mödten. Wie demaber auch ſey, die mechaniſche Einrich— tung des Herzens iſt gewiß unzureichend, um die Ver— ſchiedenheit des Blutumlaufs in der Schildkroͤte, und überhaupt in den Amphibien zu erklaͤren, und es Tiegt am Tage, daß man, über dem Herumtunmeln -in diefem “einzigen beſchraͤnkten Geſichtskreiſe, andere ungleich wich: tigere Vorrihtungen zu beachten verfaumte, Ich meine Die Befhaffenheit des: vendfen Syſtems, der Pfortader, der vena caya alcendens, ‘und insbefondere das Ber: - Hältniß der Leber zum Umlaufe und der Mifhung Des Bluts. { Alfe Hieruber fchreibende Autoren find der Meinung, Daß zwey venae cavae alcendentes durd) Die Reber zum Herzen gehen, und man findet hin und wieder folde ver: ‚meintliche, weit jenfeitd der Leber anfangende, Hohlvenen abgebildet. : Dieſe Meinung ift irrig. i {ri Bon: den zwey aus der Leber kommenden Venenſtaͤm⸗ men iſt der eine Lin kefedigfih ein Lebervenen- Kamm, der andere wird durch eine in die Leber treten: de vena Ipermatica ; zu welcher viele venae hepaticae flogen, gebildet, And ift alſo allein der Hohlvene zu vergleichen. ' Und. dieß iſt die einzige untere Hohlvene, wenn ander® man Hohlvene nennt einen durch Die Leber gehenden Aderftamm, welcher mir dem Blutumlauf durch ® are die Zeber in Feinem andern Verhäftniffe fleht, als daß er im Durchgange Lebervenen aufnimmt. Doch treten viele andere Venen in die Leber, Fürs erffe Das Syſtem der Pfortader, welches das aus dem Darmfanal und Pancreas rüdgehende Blut in mehrern Haupt » und vielen Nebenftammen (deren ge- naue Befchreibung hier zu weitlaufig ware) in alfe Rap- pen der Leber führt, auf bekannte Weife ſich veräftend, ohne einen unmittelbaren Aufammenhang mit der Hohfvene zu haben. Sodann gelangen zwey große Wenenftämme, die in der Bauchwand Des peritonaei aufffeigen (und umbi- licales genannt werden fünnen), dieeine in den redten, die andere in den finfen Leberlappen, und veräffen ſich alsbald nad Art der Pfortader, ſtehen aud in genauer Verbindung mit dem übrigen Syſtem der Pfortader, nicht aber mit der Hohlvene, Diefe Unnbilicales nun empfangen alles Blut aus den Bauhmusfeln, den Hinterfüßen, dem Becken, den außern Geſchlechtstheilen, den Nieren, und felbft aus den fogenannten Intereoftalvenen; indem die der azygos zu vergleichende Ader (welche aber hier gepaart iſt) nicht auffteigend in den endenden Venenftamm beym Herzen, fondern ebfteigend mit der Nierenvene sufammenfließt. Diefer Einrichtung gemäß, macht alfo das durch die Pfortader und die Umbilicales zur Leber geführte Blut aus dem Unterleibe, den Hinterfüßen und andern Thei- len c gewiß zwey Drittheife der ganzen Blutmaffe) einen eigenen Umlauf durch die Gubffanz der Reber, um end: fi, vermiftelft der Lebervenen, ins Herz zu gelangen. Von diefem Umlaufe Durd das Gewebe der Reber iff — außer Dem, mas Die venae cavae [uperiores führen — nur dasjenige Blut frey, welches vermittelft der venz fpermatica, in einer Art von Hohlvene, dur die Liser geht. Zivar hat auch dieſe ocava alcendens einmündende Gefäße, die ſchon beym Eintritte in die Leber in fpigi- gen Winfeln zuſtoßen; alfein Diefe Geitengefäße Taffen fih durd) den Stamm der Spermatica nit einfprigen, fondern die Fluͤſſigkeit fließt aus ihm. geradezu nach Dem Herzen. Gene zuftoßenden Gefäße find alſo allefür venae hepaticae zu halten. Velden Bezug diefer Bau auf die Verrichtung der in der Schildkroͤte fo beträchtlich ausgebildeten Geſchlechts— theife habe, muffen weitere Unterfüchungen lehren. So— viel iſt bis jetzt gewiß, daß außer dem Stamm der vena ſpermatica und“ den Lebervenen feines der übrigen Ge— faße unmittelbar zum Herzen führe, und dag folglich bey weitem Der größte Theil Des Blutes durd die Gubftang der Leber umfauft, nah Art Des Pfortaderblutes. Diefer Bau ſteht übrigens, obſchon meines Wiſſens alle Beobachter Davon ſchweigen, ſchwerlich allein in dem Koͤrper dern Schildtroͤte, und ih glaube aus mandem mir bisher befannt gewordenen vermuthen zu Dürfen, daß man etwas dem ähnliches aud in anderen Amphi— bien finden werde, wofern man es forgfältig fuchen will, [Ale Winterfhläfer find zu unterfuchen. ] Was endlich Die Bedeutung Diefer Einrichtung an— langt, fo wirft fie augenfcheinlih ein neues, großes Licht auf den Einfluß, welchen die Leber auf Die Befhaffenheit des Bluts har, und ſpricht nachdrücklich für Die Meinung, 89 * * * quinti paris. ws ’ * Ri 1439 _ —— daß dieſes Organ eine die Lungenverrichtung unterſtuͤtzen⸗ de und erfegende Kraft ausube, obgleich die bisher be: tlannt gemefenen Thatſachen nicht hinreichten, den ſcharf⸗ finnigen Phyſiologen Treviranuns dieſer Meinung ge: neigt zu machen. CS. Biolog. V. Nerven. \ Unter den Nerven der Schildkröte find hauptſaͤchlich die Der. Nafe und des Ohres durch Scarpa, wie man es von diefem großen Meiſter gewohnt ift, fehr ſchoͤn darge: flellt worden. Doch fpricht er. bey ‚ben Nerven der Nafe nur von Vertheilung des erften Paares» Es koͤmmt aber dazu. noch der, ziemlich betraͤchtliche ramus ethmoidalis guinti paris; der nad feinem. Eintritt in. die Nafe ſich in drey Aefte theilt, von denen einer fi in der Scheider wand, der andere. in der Mufihel, Der dritte in dem au: ßeren Gewebe über dem Naſenloch verzweigt. -.. Bas den neryus durus anbelangt, fo läuft derfelde night, wie Scarpa ſchreibt, durchs tympanum, fondern an demfelben vorbey, durch ein beſonderes Loculament mit der vena jugularis interna , und empfaͤngt bey die: fem Durdgang einen aus dem ſinus cavernofus freten« den, dem ramus petrofus Vidianz zu vergleigenden, A vom fünften Paar, F Der neryus Gloſſopharyngeus, deſſen bey Scarpa kei⸗ ne Erwähnung geſchieht, dringt hinter Dem Hoͤrnerven zwiſchen ihm und. dem von Scarpa angedeufeten vagus, ing vefibulum. Er geht. hart Hinter dem Sack des Vor: hofs, der Die Kreidemaſſe enthaͤlt, weg Cdoch ohne mit dem Hoͤrorgan im ſonſt einer näheren Verbindung zu ſte— hen), und durd ein daſelbſt befindliches Loch nach ußem. ’ t * das Ganglion ophihalmicum der Schildkroͤte iſt in Mucks ſchaͤtzbarer Diſſert. anatom, de gangl. ophth. et nerv. eiliar.. Landsiv 1815 eine, von S oͤ m⸗ mering herſtammende Nachricht Die. Telt. Mid, ber treffend. ' is ; —— Ich bemerke hiezu, daß in der Schlammſchildkroͤte die Vertheilung des Nerven vom dritten Paar, und die Ent: ſtehung des gangl. ophihalm. aus ihm, ganz eben fo ift. Außerdem tritt zu dieſem gangl. ein Faden von dem fehr betraͤchtlichen ramus ethmoidalis ex ophalmico Aus dem ganglien ‚gehen drey Bündel siliares an den Augapfel. 3) Moffusfen. - Helix pomatia Swammerdanm befhreibt Cund bildet Tah. V. Fie. 10. Lit k, i. bibl. nat. ab) bey dem zu dem Ge— ſchlechtsorganen gehoͤrigen Blaͤschen einen von dieſem, zum oxviductus gehenden Nebenkanal, ben er in den ovi- ductus offen glaubt. Cuvier, deſſen Meinung: ‚in allem; was den Bau der Mollusken betrifft, von dem größten Ge⸗ wit feym muß, nennt, — Annales dw Muf. d’ Hilft. nat. VIL diefen Rebenfanal erdichtet. — Wohnlich Miſſ. de Helice pomat. 1818.) erklärt wieder denſelben Nebenfanal ſtaͤndig, nur für einen blin⸗ den Anhang. Auch ich habe denfelben immer gefunden; bisweilen ſtellenweiſe erweitert und verengt; immer blind; oft-mit einem bräunfigen dicken Saft ‚angefült, Lit * am fogenaninten Purpurbeutel, den ich auch immer fege: - funden Habe.) Der ehrwurbige ker, eisen batalfe doch nichtgang falſch geſehe. Ueber Die Bedeutung eines‘, in der aͤuherſten Schne⸗ | ckenwindung, an dem gemwundenen Leberlappen, gefege- nen andern Theile — den Cuvier für ovarium bezeid- net, ſtellt Wohnlich [Fig. 2. M.T unvermuthet Zweifel 7 4 — auf, und erklaͤrt ihn für eine Druͤſe. Mikrofcopiſche Un terſuchungen entfcheiden für! Euviers Behauptung, und jeigen in Diefem’ovario, in manden Zeiten, Eier vor verſchiedenen Stufen der Entwicklung. N na a Zweyſchalige Mufqheln. 4 Bolt ſchreibt den, am Hinterende des Mantels be: findlichen, Tentakeln eine mit dem Athmen in Verbindung ſtehende Verrichtung zu, vermöge meiher das Waſſer bald eingefogen, bald ausgeſpritzt werde. Er unterſtützt dieſe Meinung durch die in verſchiedener Richtung abe wechſelnden Strömungen Des Wafferd.) 1: = 0°» J Angeſtellte Verſuche haben mich belehrt, daß der ver⸗ meintliche Wechſel der Strömungen bloß von dem amt Hinterende ausfließenden Waffer herruͤhrt, meldies in der Tiefe herausgetrieben,, ein Zurüdfttomen auf der Dberz. flaͤche derurſacht. Wenn ſich alfo Die zum Athmen hey⸗ tragenfollende Verrichtung der Tentakeln auf feine ande⸗ re Thatſache als auf dieſe Strömungen ſtuͤtzt, forift fie, wie fchon Cuvier behauptet hat, nicht zuzulaſſen. Wie die Brut der Bivalven in die Kiemenblaͤtter ein: und austrete, iſt bisher undeutlich geblieben, und es hat darum Cuvier die Vermuthung aufgeſtellt, daß die reifen Jungen die Waͤnde der Kiemen durchbrechen und jerreißen. Prod j Es iſt aber namentlich in einer, vielfach von mir un: terfuchten, „der, Mya ımargaritifera fehr verwandten Art und auch in andern) sein offener Weg zum Austritte an dem hinteren Ende Der Riemen, und zwar an.ihremRüs- ckenrande; indem die beiden Blätter, aus denen 'befannt- lich jede Kieme zufammengefaltet iſt, daſelbſt von einanz berflaffen. Da diefer Weg ſo deutlich offen ſteht, daß man leihtli eine Sonde in jede Kieme ziwifchen Die das felbſt angefammelte Brut einführen fann, und da uͤber⸗ dieß traͤchtige Muſcheln, wenn man fie einige Tage in Waſſer Halt, gewonnfich won ſelbſt aus dieſer Deffnung - die Brut austreiben: fo iſt cd auffallend, wie man bie: ber Darüber in Zweifel feyn fonnte. N * Etwas verborgner iſt der Weg, auf welchem die Brut aus dem Eierſtock in die Kiemen gelangt; doch darfman nur Die innere Kieme der einen oder der andern Seite da abſchneiden, wo fie am Zuße fehfigt, fo. wird man eine in den Eierſtock führende Deffnung finden, welche ges 14 rade in den Zwiſchenraͤumen .der beiden Blätter der ine nern Kieme mündet, und folglich ganz dazu geeignet iſt, die Brut in dieſe zu leiten, von wo fie Dann leicht gwmie {hen den Blättern weiter dringts [Das ift sundeurfih, Die Mündung des Eiergangs liegt jederfeitd unter Dem Säyultermusfel. Ich habe die Eyer herausfommen fehen. 3 37 Man hat es endlich auch noch befremdend gefunden, - daß Die Brus überhaupt im den Riemen Coder dem tes fpirationsorgame) der Bivalven entwideltnud + © — en A 7, y m h'..% J UN 2 if 2 9* ug - ‘ genannten Riemen nidt das eigentlide Drz gan Des Athmens wären? — Eine Frage, die 4 zwar gewagt ſcheint, aber erlaubt if, wenn man ‚folgen: Er Thatfahen erwägt. Neben der eben angedeuteten Deffnung, bie in den 5 muͤndet (unweit der Stelle, wo der Darm aus der Leber tritt, um feinen Weg ‚gegen das Herz zu neh: men), ift auf jeder Seite Des Körpers eine andere Heine Deffnung welch e de > durdffrömenden. Waffer zugangfid iſt, im: dem das innerfle Riemenblatt an feinem Rüdenrand, in einer weiten Strefe herab, Hafft. Diefe Deffnung nun j führt in ein Loculament, das zwifhen dem Herzohr und 9 den Kiemen bis zum hintern Säliefmustel abfleigt. Das Loculament der einen Seite fieht mit dem Der anderen, durch einen am Anfange befindlichen Schlitz, in Verbin⸗— dung, und enthaͤlt ein ſchwarzgruͤnes, zelliges Gewebe, das auch von außen ſchon durchſcheint, und der Wand eines, mitten zwiſchen beiden Loculamenten hexablaufen⸗ den, großen Gefaͤhes anhaͤngt. Dieſes Gefäß, das ein - Sinus venofus genannt, ‘oder, wenn man lieber will, dem ventrieulus puhmonalis verglihen werden fann), ent "fpringt aus dem Koͤrper⸗ und tritt neben dem Darm aus der Reber. Aus ihm entſteht, wie Einſpritzungen mit Quetkſilber beweiſen, ein Gefaßnetz, welches ſich durch das ganze oben beſchriebene zellige Gewebe verbrei— tet; und von dieſem Gefaͤßnetz Des zelligen Gewebes end: ig nehmen die ju den Kiemen laufenden Adern ihren Urfprung; dergefialt, daß die zuführenden Stamme am Ru dfenrande, der Vereinigung der Aufern und innern Riemen faufen, und ihre zahlreihen Querafte abgeben. - „Ben diefen Aeſten verfhieden find andere, welche eben: alle in Stämme münden, die am Rüdenrande der Ber: “einigung der Außern und innern Riemen gelegen find, und: zum Herzohr der angehörigen Geite führen — alfo für ruͤckgehende Gefäße gehalten werden müffen. i Nach diefen bewährten, an einem andern Drte wei: "ter auszuführenden Thatſachen gu urtheilen, möchte alfo wohl das befshriebene ſchwarzgruͤne zellige Gewebe für ein Mein irationsorgan zu halten feyn, und folglich der Bau der kopfloſen Mollusken dem der Gaſteropoden naher Reyen, als es bis her geſchienen hat. In wiefern übrigens Die Deutung der Function der ſogenannten Kiemen dadurch cine Veraͤnderung leide, will ih Hier nicht aburtheilen, wo e& nur darauf ankam, “eine meue Beobachtuug (welche in den Händen geubterer “und tafentuolferer Männer friähtbar werden fann) mit: zutheifen, und einen faft freveihaft ſcheinenden Zweifel au rechtfertigen. [Wir verfiehen die Sache nit recht. Mögte der Df. es dur Zeichrungen erläutern. Daß zwey Paar Blätter Riemen find, muß behalten wer: fen. Das zellige Gewebe, die Loculamente fommen uns fonderbar vor.) 4“» Arachniden. Das, den groͤßten Theil des Hinterleibes ausfillende Drgan, welches Treviramus in feiner meifterhaften Abhandlung: Fetttkörper nennt, dem er jedad einen ehr innigen Zuſammenhang mist dem Darmfanal jur —— "gi Reife hefůhrt werde. Bie, wenn aber dieſe ſo ifhen den Riemen 4438 ſchreibt, fheint eine Eeber zu Ien; Eder Bedeutung wenigſtens nad; Die Verrichtung aber faͤngt an, nierig zu werden bey den Luftinfecten.] Wenigſtens zeigt der aufgefhnittene Darmfanal in Aran. diadema deutliche Deffnungen, welche in Diefes Or⸗ gan führen und aus denen, bey leihtem Drud auf das legte, eine brauns, trübe, ziemlich die Flüfigfeit aus: tritt. Dadurch gewinnt Medels Deutung Des entfpre: Senden Theiles im Scorpion, melde zwar Treviranus richt gelten laſſen will, neue Kraft, und die Arachniden erhalten ein, Glied mehr zu einer Stelle zwifhen den Molusfen und Kruftenthieren. 1So lange Adern da find, bepäft diefe Reber auch ihre Berripfung. — 5) Kruſtenthiere. Am Herzen des Flußkrebſes find bisher 5 Sräsfim: me Dargeflellt worden; 3 vorne, an Ropf, Magen u. f. m. gehend; 2 Hinten, von denen das eine pulfirend übes den Maftdarın an den Schwanz läuft, das andere aus dem Bruftfiele aufſteigt und bisher für Die einzige Vene gehalten wurde. Außer Diefen Gefäßen find aber noch zwey, an der unteren Wand, ins. Herz mündende, welche fih zu— naͤchſt in der Leber veraͤſten. Ob dieſe zufuͤhrende oder ausführende Adern ſeyen, wage ih noch nicht zu beftim: men, indem überhaupt der Umlauf der Saͤfte in biefen Thieren noch viel Ungewiffes Hat. Eine vom Schwanze unter dem Darmfanaf zu den Kiemen laufende Bene, mie fie Cuvier aus der Squilla fasciata beſchreibt und im Flußtrebs vermuther, iſt hier nicht vorhanden, wohl aber ein, unter dem Darm mit dem Nervenftrang laufendes Gefäß, das mit der, aus dem Bruftfief auffleigenden großen, für- Bene geltenden Ader zufammentrifft. 6) Eingewmeidewüurmer, Ascaris lumbricoides. Die neueften Unterfugungen {reiten dem Spul⸗ wurm einen Musfelapparat aus Längen: und Quer- bündeln, einen Darmtanal und Geſchlechts theile, außerdem aber feine andere Organe zu, laͤug⸗ nen insbeſondere die von andern Zergliederern für Gefaͤhe oder Nexven gehaltenen, nicht musfulöfen Rangenlinien- Nah meinen, vorzäglih am Vferdefsulmurm ange: ftelften, Unterſuchungen ift-jedod; der Bau diefer Würs mer weit zufammengefeßter, naͤmlich: die außerfte La— ge der Muskelfaſern ifi die der zirkelförmigen, deren Buͤn— del ,aber nicht geſchiedene Kreife bilden, fondern vielfad aufammenfließen, ‚ohne jedoch durch die Rängenlinie uns terbroden: zu werden. Man kann. vielmehr die Zirfelfa: fern ringsum ‚abziehen, fo daß die Längenlinien zu: ruͤckbleiben. Die zweyte Rage der Muslkelfafern beſteht aus vier ffarfen, Bängentündeln, vom Kopfe bis zum Schwanzende, Zwiſchen dieſen vier Buͤndeln laufen vier nicht mue- culoͤſe Streifen, oder Laͤngenlinien, die ben, im Wein- geift aufbemahrten Würmern eben fo viel Furchen bilden, eine auf jeder Seite, eine dritte am Rüden, eins viert am Bauche. Die zieh Seitenlinien, welche bie größten find, zei: gen bey forgfaftiger Unterfuhung unterm Milroſcop ein zeſchlaͤngeltes, wie in einer Sulze laufendes Gefäß, und feinen am Kopfende zufammen zu munden, jedoch aus der Anaftomofe nodjjjederfeitd — weifer vorwärts zu laufen. An ihnen befinden fih, in einiger Entfernung vom Kopfende, je zwey Dunfelgefärbte, flodige, etwa einen hal: ben Zoll von einander abftehende vuͤſchel; nicht regel⸗ mäßig gegen einander uͤberliegend, aber ftändig in. allen Individuen auf jeder Seite zwey. \ | » Die Rüden: und Baudlinie hat jede zu beiden Geis ten, durch Die ganze Ränge des Körpers Bin, unzäh— lige Anhängfel von flachgedruͤckten, ziemlich regelmäßig an einander gefhichteten Bläschen. ; Diefe Bläschen enthalten gewoͤhnlich eine mildige Fluͤſſigkeit, und beftchen aus einem blinden Sade und zwey Shenfeln. Der blinde Sack iſt nad in— nen, gegen die Mitte des Körpers gerichtet. Bon Den Schenkeln haftet einer am Längenftreif des Ruüdene oder Bauches, der andere pflanzt ſich in den naͤchſten Laͤngen⸗ musfel, oder auch in den Darmfanal ein. Am Mittel: ſtuͤcke des Wurms, naͤhmlich, wo die Geſchlechtstheile zu⸗ naͤchſt an dem Darmkanal liegen, fehlt die Anheftung des Blaͤschens an den Darm, am Kopf = und Sqhwanzende aber, wo der Darmfanal freyer liegt, findet fie regelmaͤ⸗ fig ſtatt; doch ſchicken auch an dieſen Teilen nit alle Bläschen ihren einen Schenfel an den Darm, viele hef⸗ gen ihn, wie am Mittelftüd, an den Längenmusfel. Ich vermeide jede vorläufige Erklärung über dieſe Beobahtung, deren meitere Yusfuhrung mein, zu anhal- senden mifrofcopifhen Unterfudungen wenig greigneted, Auge mir jest nicht erlaubt, fo ergiebig fie aud zur Deutung des ganzen Baues Der Wurmer zu ſeyn ver⸗ ſpricht. Wenn uͤbrigens irgend Jemand dazu. berufen iſt, dieſe Sache ins Reine/zu bringen, fo möchte dieß vor. gugsroeife der, mit dem Baue ber Würmer und mit Handhabung des Mikroſcops fo vertraufe, wurdige Ver; faffer der Hiſt. entozoorum feyn, LBergl. Otto im Berl. Mag. oder Iſis Heft, IX, 5 Sreyburg. Zu Freyburg im Breisgau iſt die Zeitſchrift Ele u⸗ iheria, ein gemeinfchaftlihes Unternehmen Der Univer- fität, unter der Preffe, wodurch ſich nun zeigen fann, was an diefer Univerfirät ift, und wie die Profefjoren aner- fennen, daß eine Univerfität nit bloß eine Schufmeifte: rey fey, fondern ein litterariſches Inſtitut für Die Welt. Seder kann nun den Kern feines Wiffens und Fleißes in der Eleutheria niederlegen, und dadurch beweifen, Daß er in feiner Wiſſenſchaft weiter geht, al$ für Die Studenten nötbig ift, und Daß er. würdig fen, an diefer Univerfität . zu fiehen, der fihönften in Deutſchland. Möge fie errin: gen, daß fie fünftig immer unter den Guten genannt werde: venn zu den Br ften fann fie nicht Tommen, fo: Tang die hoͤchſten Befoldungen 1200 fl. find, folang fie überhaupt nur von ſich felber zehrt, und nicht weiß, daß fie an einem Staat hängt. Die Univerfität hat an Prof, Erhardt von Erlans gen, den fie sinftimmig vorgeſchlagen, eins gute Acquiſi— nz um —*2 tion gemacht, nicht nur als Gelehrtem, ſondern auch als bravem Mann. Mit Anfang dieſes Semeſters gab man der Univ, den Phyſicatsarzt aus Bühl, Dr. © du g zum Prof. der Medicin, damit er dem Dr. Wolf Pla made, Shüg mag ein ganz braver Mann feyn, aber der Wir fenfhaft und der U. iſt durd ihn nicht geholfen. ISchütz ift doch als practifher Arzt litterariſch befannt; es iſt da⸗ her unbegreiflich, wie ein Mann von feinem bedeutenden Alter den feftgefegten, ſichern Wirfungsfreis verlaffen, und einen neuen unbefannten, zweifelhaften, ungewohnten er: wählen fann.] Dagegen ot Duttlinger, vorher Hofgerihtsadvocat in Meersburg feiner Stelle, als Brof. praxis jyridieae , wirffid Ehre. Prof, von Ittner iſt Pr. erdinarius der allgemeinen und befondern Naturger - fhihte geworden, welches Plases er "ganz wurdig iſt. Naͤchſtens fol wieder etwas von feinen chemiſchen Arbeiz ten befannt werden, Damit man nidt glaube, Die Blau: - fäure hätte ipm gefhadet. Kefer, Director des Frey. burger Gymnafiums eminieri in der Gefhichtsforfhung, - und fennt eben fo gut die alten Spraden, jelbft die fop- tifhe. Er hat eine Snfeription diefer Art, an der felbft Hug lang und fruchtlos gearbeitet, entziffert ; auch den Ur⸗ fprung der Zigeuner entwideft, und Srellmann, deſſen Werk über. diefe Zieh-Gauner ihm den Nuf nad Mostau” erworben, gründlich riderlegt; noch hater eine Menge ans derer Sachen in Bereitſchaft; allein alles Fiegt im Pulte Legt Tann er ja Damit in der Sleutheria erſcheinen, frus her hätte er es in der Iſis gefonnt), und der Mann iſt fo wenig. von fi eingenommen, daß er gar nichts gel— tend macht, mozu nod) fommt, daß fein Aeußeres und fein , Vortrag nicht fehr emipfehlend find@ Er hat fih für die hiſtoriſche Profeffur gemeldet: wie man vernimmt folldie Facultar feine Kenniniffe anerfannt, aber 3 andere por: geihlagen haben, Idas, unſers. Bedunfens, ganz mit Recht. Ein heimlicher Gelehrter taugte nicht zum öffentlichen Lehrer), den befannten Hrn von Horne thal in’ Würzburg, Becker aus Bamberg, und Mone in Heidelberg. — N „ LE8 iſt überhaupt fonderbar, Daß Prof. v. Rotteck dan Lehrſtuhl der Geſchichte, worauf er fih Dod feinen großen Nuhm erworben, verläßt, und in die juridifche Facultaͤt übergeht. Es iſt frylid ſchlimm, Daß ein Proz feffor ſich nicht verbeffert, wenn er nicht nad der alten Manier vorrädt, d. h. fih verrüdt. Allein wir daͤch⸗ ten, daß Die U. hier ſich mit Gewalt Rath ſchaffen muͤß— te, auf welde Art es auch feyn möge, -und wir geflehen, daß, wären wie Sr, v. Rotteck, wir. folden Schritt nie gethan hätten: er. verliertz augenſcheinlich in der oͤffentli— Meinung; wie fann man aud ur einiger Hundert Gul⸗ den willen eine 20jaͤhrige Geiftesbefhäftigung, gleich eis nem Kleid abziehen und in der Fruchtzeit feiner Jahre wies der ein Neuling werden ? Zudem iſt ja. Die badiſche Res gierung erleuchtet genug, folge Verkehrtheit einzuſehen, und wir koͤnnen nicht glauben, daß fie fo taub fen, Daß fie nit vernunfrige Borftellungen höre, und fo iliberal, daß fie nicht Rottecken für feine Perfon Die Zulage cher aus der Staatöfaffe anmeife, als der WiffenfYaft und der Univerfität und dem Marne felbfteinen folden Schlag verfege, Pog taufend, was fol aus Der Welt werden, ‚wenn alles mis Bewußtſeyn fo. miderfinnig betrieben wird] ha Zum Prof. der Philologie Talfo an Jacobis Seife] verlange die phifofophifche Facultaͤt den Iſraeli— Mn Marr, Brofeffor am Lyceum zu Karlsruhe, der dis auf das, was er über die Peſta lozziſche Säule geſchrie⸗ ben, ſchr gelobt wird. Bey dieſen Bemuͤhungen und li— beralen Geſinnungen fann es nicht fehlen, dieſe hohe Schule in Floi zu bringen, wenn ihr die Regierung ihre SGunſt nur zur Hälfte fo zumendef, wie Heidelberg, und vor der Hand. nur den jährlihen Deficit abhilft, damit ſie nicht, wie fie vorher an der litterarifhen Hectif ge: Titten, nun den Tod des phyſiſchen Hungers ſterbe. ei ; * Be L Aus Etuttgardf. m Dig Freyheit des deutichen Volks drüden ungeheu: re allen nieder. Diefe Laften verurſachen weniger die Fuͤrſten, als die, durch melde fie regieren. Die unge: heure Menge der Beamten und der ubrigen Dienftleute und Söldner verzehrt den Wohlftand. der Voͤlker und verderbt ihre Frepheit; Die Wurzel Diefes Uebels ftedt tief... Als der jegige König von Wuͤrtembeg den Thron beſtieg, hoffte mancher, er werde in den Kampf ireten “gegen das tiefgewurzelte Unwefen: Mehrere Verordnun— gen beftarften in diefer Hoffnung. Als er im Streit mit . den Ständen dem Bürgerthum aufzuhelfen verſprach ge: gen flandıfhe und koͤnigliche Beamte, ald er die Burger; - Colfegien errichtete und Preßfreyheit gab, ward das Hoffen "groß, Sein hoher Muth und feine Empfänglichkeit für alles Gute beredtigten noch mehr zu foldem Hoffen. Durch ihn fehlen es, werde zuerft das Buͤrgerthum durch— brechen über das Sgrrenihum, das jetzt faft allenthalben > jo ihwer- auf erfterem laſtet, Daß die meiſten nicht einmal ei; daruber feufzen fonnen. Es fhien, ein- neues Reich wer— de anheben in Wuͤrtemberg, und jene Freyheit, melde Die Beamten zu Hunderten, und die uͤbrigen Söldner, die I firpenden Hrere ufw. überflüfig machte; jene uralte Frey: ; „heit ‚der. Deutſchen, ſich ſelbſt zu beherrſchen ‚für ih die Waffen zu tragen, und nur wasMöthig mar, Soͤldnern zu uͤberlaſſen. So ſchien es, aber es ward nicht. Bald " wurden, ſtatt Landwehr einzuführen, die ftehenden Trup⸗ > pen beſſer beſoldet, im ganzen gruͤndlicher und zweckmaͤßi— “ger eingerichter, aber Dadurch Die Laft Des Staats nur vergrößert; und. durch dieſe beffern Einrichtungen das im = Banzen Sdaͤdliche neu befeſtigt, ſtatt die Durd das Ne: Enten herunter immer mebr vergrößerten Be amtenheere zu vermindern, indem in der That noͤthig war, die Angeſtellten zu Sunderten zu entlaffen, und fie durch Freyheit ber Gemeinden und einfachere Gefege ent: behrlich zu machen, wurde der größere Theil der Staats: Diener in ihren Gehalten verbeffert, und bald darauf no zu Dußenden derer mehr angeftellt. Auch hier wur: de alles gründlich eingerichtet; aber dadurd) nur die " Lajt'des Staates vermehrt, und das alte Unweſen befe: ſtiget. So iſt nun die Laſt des Volkes großer ale je zuvor, die Zahl der Bedienſteten eine furdtbare Zahl, der Staatsbedarf um ı Million vermehrt, alles aufs Hoͤchſte, getrieben. Anderntheils ift das Wolf ärmer ale je, nad: > dem viele Mißhjahre fhreklih den Wohlſtand aufgezehrt > Haben. Dagegen iſt der Sinn für Freyheit durd Ver: ſcqhiedenes ſtaͤrker erwacht ale zuvor, und ſtellt fih immer * entſchiedener der ungeheuren Beamten = und Herrenpar⸗ - thie gegenüber, Wie fih das geftalten wird, mird ſich bald zeigen, £ . 5 ’ ı Berlin 17. - 1. Ich fuhr geftern mit R. nah Haufe. Im Was gen erzählte er mir; der Minifter v. Shudmann ha⸗ be dem E. erzählt, Oken habe an ihn geſchrieben, er möchte gern eine Brofefforftelle im Preußifchen haben; nun wiſſe er zwar, daß er (Schuckmann) fein Freund der Naturphiloſophie ſey, das ſollte ihn aber nicht hin⸗ dern, für ihn zu wirken, wenn er fonft wollte; er wur⸗ devon der Naturphiloſophie ganz. abſtehen und gar nichts Naturbhiloſophiſches mehr erwähnen, fondern ſich bloß auf Naturgeſchichte und Phyſtologie beſchraͤnken. — Wor- auf denn Hr. v. Schuckmann hinzugefügt habe : „&r fey Oken nie zugethan geweſen, jegt müffe er aber vor ihm ausfveyen !” Da fih das Ganze wahrfgeiniih um Sinnverdre- hung handelt, fo will ih mir, bey Gelegenheit, Dfens angebliche Aeußerung über das Kehren feiner Naturphilos fepbie noch einmal fagen laſſen. Wahrſcheinlich hat Dten, dem fein, Aufenthalt in Zena überhaupt nicht angenehm ſeyn kann, an Sch. um Anſtellang im Peu ſiſchen geſchrieben, und dabey die Aeußerung gethan, daß er nicht Naturphiloſoph, ſondern Phyſiolog ſey; und das iſt ihm hoͤchſt wahrſcheinlich verdreht und darauf bezogen worden, als wolle er fih Damit bey Schuckmann ein: fchleichen. | L N. wuͤnſcht ſelbſt, ih möchte an Semand ſchreiben, der es von Dfen herausbringen fönnte, weil er nicht glauben kann, daß D. ſo etwas ſollte gethan haben. Am beſten waͤre es wohl, Cie giengen geradezu zu ihm, da es ihm auf jeden Fall lieb ſeyn muß, zu wiſſen, wie man von ihm ſpricht und gegen ihn machinirt, indem man von ihm ſchwache Handlungen ausſtreut, oder ſie ihm gar andichtet, um ihn herunterzuſehen. Berlin 10. 2. Mit N. habe ich nun wieder geſprochen. Was er mir als Unterhaltung Shudmanns mit F. er zahlt Hat, iſt ganz fo, Drey Tage vorher, ald er es mir fagte, war Sch. bey E. gemefen, und ungefähr 10— 1A Tage, nachdem id es gehört, ſchrieb ichs Ihnen. „Er bez wahre den Brief jet auf, wie eine Seltenheit, und zei ge ihn Jedermann: dag wäre einmal etwas, was ih recht zur Bekanntmachung ſchicke.“ Ih möchte dod nun gerne wiffen, was an der Sa— de wäre. Daß Dfen ihm nicht gefchrieben, ift klar, wenn erneö felbfl fagt. Es fragt fih nun: greift Sch. Das, was er fagt, aus der Luft; ift er keck genug, ei— nen, dem er nicht wohl will, fo zu ſchaden ? Ddgr follte man ihm in Dfens Ramag einen, Brief gefhrieben ha: ben, mas noch boshafter ware? Hier ın Berlin find der— gleihen Spigtubenftreihe wohl zu finden, wie in jeder großen Stadt, die halb von nichtsthuendem Staatsgefin- del angefüllt ift, das feinen Vortheil wohl rieht und Zeit hat, Namen anzufhmwärzen, die die Welt fennt als fol- he, welde nidt aufhören, für Das Rechte zu ſprechen und zu wirfen. ? 89 * *X ** F F 7 7 Der Teufel auf der Wartburg. Sm Jahr als man zwelfhundert und fieben nad unfere Meifters geburt gefchrieben, da famen zur Wartburg im Thüringerland fieben mweife Meifter im Singen befannt. . &s ©ie flritten wer in deutfhen Gauen al8 der Fuͤrſten befter wohl wäre zu fhauen. Zuerft eröffnet den Kampf im Cingen der Meifter Heinrich von ——— er pries den Herzog von Oeſterreich, 10 und meinte, ed ſei ihm feiner gleich. Damider ſich nun fünf andre erhoben, und thäten den Landgraf von Thüringen loben, Herr Walthervonder Bogelmeide begann zuerft mit großem Reide; a5 er wolt’ den werthen Ofterdingen gar-gerne an den Galgen bringen. Heinrid dertugendhafte Schreiber, gerühmt als „aller Hünfchheit Treiber, 4 begehrt, daß dem der unterliege, 20 durh Scharfrichters Hand das Haupt abfliege. Set fprah von Eifenad Biterolf, er mar gar grimmig wie ein Wolf; er-nannte den Gegner einen ‚dummen Mann,’ wodurd er Do wenig Ehre gewann. 25 Danad) trat auf Reimarvon Zweter; er fprad) voll Eifer wie der heilige Peter: „hätten alle Fürften Engefnamen, fonder Spott, „fo wäre doch der Landgraf ihr Gott.“ Herr Wolferamvon Eſchenbach 30 erhob jet feine Stimme nit. ſchwach: „den Landgraf will ih han für mancher Könige Leben, „Gott hat ihn allen Zürjten zu einem Vorbild gegeben,” So wogt das Singen hin und her, ed war ein ftürmifhes Sangesmeer. 35 Zulezt als auf den Dfterdingen die Gegner zu gewaltig dringen, da wuͤnſcht er fi einen Helfer zur Hand und beruft fih auf Klingfor aus Ungerland, Vier Meifter wollten nun ſeinen Tod, no weil er gefommen in Kampfesnoth; der Scharfrichter Stempfel von Eifenahd ſollt ihn enthaupten. Doc die Landgräfin ſprach; „oem id) zuvor meine Hand je bot, ‚der foll nicht fommen in Todesnoth ; a5 „laßt ihn den Klingfor zur Etelle bringen, ‚dann möget ihr fäınpfend von neuem beginnen. ’ Herr Klingfor ward herbei gebracht, von neuem begann des Wertfangs Schlacht; vor allen war es Herr Eſchenbach, 80 der mit ihm des Kampfes Lanze brad, Als Kiingfor jet ins Gdraͤnge fam zum Teufel-er feine Zuflucht nahm, und ſchickt ihn zu Eſchenbach in der Naht; + doch dieſer des Kreuzes Zeihen mad, 55 fo daß der Teufel von ihm weicht und hin zu feinem Meifter fleucht. Seitdem fpuft nun im Wartburg DLR von Zeit zu Zeit dieſer Sollen Genoß; war: vorzäglih alle dreifundert Sabr. - ) 60 wird man fein Toben und Lärmen gewahr. Denn als dreihundert Jahr verfioffen, Daß jene fieben Kampfgenoffen . auf der Wartburg ihren Wettſang schalten, that fih die Kirche neu geſtalten; 65 Martin Luther auf der Wartburg ſaß, und in den heiligen Schriften fat. Da kam der Teufel zu ihm gefäritten, und hat gar ernftlid mit ihm geflritten. Doch Luther durd die Gottes Kraft ze den Valand fih vom Halfe (haft, eg find ed wieder dreihundert Jahr, , feit Luther auf der Wartburg war, und in allen Zeitungen ift zu Irfen, daß der Teufel wieder dort [08 gewefen. 7a Denn zeigt ſich freudige Männerkraft, der Teufel fogleih einen Unfug ſchaft; wenn ſchoͤn die junge Saat aufgeht, der Teufel hinein fein Unfraut fat. Drum wolen wir beten, wachen und fampfen, so in ung den böfen Geift zu Dampfen. - - ZJeune Aus feinem Krieg auf der Wartburg.) Anhang. M} Goßoö, Alla Aadsı za pl 0GIWTYONS- ; Toag. rüy "Aroor. XXI. 9. Send Baggefen, Nur Ein Sänger, jedoch nah den Epraden, ber @linäer wohl drein. Gaͤb' ihm jeden den Preis, flritten fi Bilfer um ihn. —— Dafdorf, Sammler winfelmann’fder Briefe, Ehrlich meint es der Mann, doch pedantiſcher fonnt er nicht Toben. Todte betiteln mit Herr pflegt nur Die eiferne Zeit, Till Eulempiegel. Selbſt Ariſtophanes Ruhm wird überleben der Gaffe. Denn dur der Vorzeit Kleid Hat man ihn ehrlich gemacht. De la Motte Fouquéèé. Nach einer Tradizion.) Treffliches Dberfeder, das führt du am nordifchen - Stiefel, Aber die Sohle, mein Freund, koͤnnte wohl beſſer dir fein, # EN Emilia Galotti. ‚Hinter der Süße — Sequit? Emilia nimmer ver⸗ ſoͤl en In der. — Welt ſah er die himmliſche nur. Geßner. An ein ſchoͤnes unſchuldvolles Maͤdchen: Loaͤchle kindlichen Danf der Lieb’ unſchuldigſten Saͤnger! Be Bebte der Sänger doch noch, Madden, er fänge R : dich dir. Goͤthe's Buͤſte | im ſogenannlen ſchoͤnwiſſenſchaftlichen Saale der gottinger i Bibliothek. F Haben Sie unſeren Goͤthe geſehn? Hier, hier in der Ede j Steht er als neueſte Zier unferer Bibfiorhef. Alfo der Hofrath*"*". Da flaunte der Fremde, be daurend, Daf im Heinften: Bezirk ſtaͤnde das große Benie, | ? Goͤthe, der Lyriker. „ Sast an, warum allein den nennen den groͤßeren 3 Dichter? Weil er das Kleinſte heſang, ward er der groͤßte fuͤr uns. Haug. } Ber bat befferen Wind, wer befftie Muͤhlen und Runden ? ae verforg ich mit Mehl, aber die Eumbeh mit — Wind,” Theodor Heinfius J im Bardenhaine. Lieblicher Bardenhain, ſchon ſchlummerken deine Be: wohner eilig den Saͤngertod unter der Eichen Ge— woͤlb. tiefflehend der Sterblichen Einer, Pracherte arm und bedruͤckt unter den Barden ein-Grab, Br endlich nahte dir noch Ph. Kann Dosarto' ee "Hinter der. Büpne N Gauit Gellert. Luden Kinder, der Mann hat wahrlich das Beſte ge: fabelt. Die heſſfiſchen dDichter. Macht doch nicht ſaures Geſicht! Schon lieblicher klaͤnge das Liedchen. Bau erſt beſſeren Wein, heiſa, dann Ast es Gefang. Homeros. Kamſt vom Olympos herab, du Homeros, Beiden Welten genug, den yᷣhilologen u viel, goͤttlicher, guter Kant. Er ſtarb, waͤhrend eine Sonnenfinſterniß einfiel. Sonne, Sonne verliſch! Dein Liebling raid und du meineft. Als der Erlofer der Welt dufdete, meinteft du fo. Klopſtock. Alles in Allem du mir, Begleiter in ———— und Leiden. Wo mich die Sprache verläßt, redeſt du im: mer noch fort. Knigge's Umgang. „Fräulein, laſen Sie auch den Knigge? ſo ſpricht man in Hameln, „Ja — doch gefällt er mir nicht — weil er zu buͤrgerlich iſt? ar » Der mweimarifhe Kornjude. Quae ego [cio, non probat populus, quae populus probat, ego nelcio, Senec. epilt. 29. Ha, wie er feilfhet das Korn und mit. eigener Trefpe vermenget, ; Wie er der fremden Spreu fpricht ein. gefälli: ges Wort! Leſſing's Grab. ih umher und habe das Grab nit gefunden, Zinfterniß brütete drauf, daß nod das Dunkel nicht ſchwand. Lange fugr Matthiſſon's und Friedrich's Landſchaften. Nimm dem einen den Mond und verſtatt' ihn ein— zig dem andern, einen Dafür Burgen und Kloͤſter allein! Gieb dem d jedem zu viel i eh 4 : doch genommen,. Alk Liebft du beide, fo Tab beiden das Kleine Ge biet. — Adam Dehlenſchlaͤger. Doppeltes Oxiginal? — Was der Däne geſungen, das ſinget Wieder der Dane zu deutſch. Aber wie nennet a man das? Dfften, Konas Stimme verhallt an dem Felſen des grün: lichen Erine. Wandrer der Nachwelt geh'n ſtuum ‚wohl vor: über von fern, ein ewiger Ton entriß -fih Der Harfe des 3 Barden — REN Zeiten und Voͤlker hindurch hallet 08: „Oſſian! nad, Patrik Peale, „Dem Mimen fliht die Nachwelt feine $ Kraͤnze.“ Sie darum, mein Herr, mit den Brettern ver: Ban ; ; taufht Das Katheder ? ui, die Nachwelt wird Kränze wohl weih'n dem — Verdienſt. Ratſchky. reime du rein, dann raͤchſt du den ſe— a figen Gottſched. enug und Div. felbjt Tauft de Poͤbel von Wien. Andern dich ber Spondäen zur Berihtigung an Paſſow. Neudeutſch, Altdeutfh, Neudeutfh, Alt: ar ; deutſch, Neudeuftſch. jenem beginnſt, hoͤrſt Du dieſem doch auf. Wenn du mit mit Hans Sachs. Sans Sachs auch em — — mit nuͤrnber⸗ Hat er uns damit gelezt, profit! fo giebt's Diarrhoͤ. — — — Schiller. du ſchiedſt wie ein Genius — ſeufzet die Mitwelt. Aber die Nachwelt weint: Haͤtt' er doch Bürgers gefchont ! Hoher Saͤnger ’ wie viel du auch gabft, Clamer Schmidt, : „Bin auch ’n Poet.“ Asmus. s Giebt n Poetengang unweit Gleims ſonnigem Hügel, s Rinnt auch 'n liebliher Bach, 's laͤßt ſich im Schatten auch geh’n, Schubart. . Nah Boethius.) — „Lieder ſang ich dereinſt in den bluͤhenden Tagen der Muſen! Weinend fol ich anjetzt Trauergeſaͤnge begeh'ne“ Daniel Voß. Jegliches Ding in der Welt hat, Daniel, ſeine Zeiten, i Daniel, Alles vergeht, Waterloo, Römer und Dels. Der Flaußrock von J. H. Voß. Glaubt' ih doch immer, der Flauß ſey recht ein— heimiſche Wolle, Aber. nun merk' ich denn wohl, engliſche Woll' is hwath worth!t) Voß, der Sohn. quomodo fi tibi praeciperem, qua ratione bonam valetudirem tuearis. Tu fie audias, Senec. epäli. 105, Geh’ doch bedaͤchtig einher, Huübf fill und befeiden und merk's dir, Merk's, dein Vater dereinft triebs doch mit Hey⸗ ne ’m zu arg. Julius von Voß. Falſch, wer nannte den Mann Vielſchreiber? Ich moͤcht' es nicht fagen. Dem, wer Gutes nur ließt, ſchrieb er ja nimmer zu viel. — — Sodann Winckelmann. — „Welch' ein Mann!’ und du ſtaunſt und durchwuͤhlſt S ein Dugend Citate? Nimm, o Kritifer, nimm flugs den Galırus mir ab, Wunſch. Wandrer, kommſt du vieleicht zu Ottenſen unter die Linden Bein’ auf des Gängers Grab eine der Thränen für mid! hr *) $. Percy, ancient Poet. 4 ns et 4 zu Sem im Winter 1816-19 © "Theologie, > Sabler;. Loca N.T, de ae mortis J. Ohr.; -) publice. Privat. »)Dogmatif nad Ammon, 2 Shritoogie des - U. T. Ferner theologifhed Seminarium. ; Söäott; Öff. krit. Gefchichte des Textes Des N. 2 T > Privat. 1) Die Evangelien Matthei, Marci u, Lu: ’ F nad Griesbach, 2) die geiſtliche Beredſamkeit nad ſeinem Bud. Homiletiſches Seminarium. Danz; Privat. 1) Kirchengeſchichte, at. Theil nad feinem Bud, 2) praftifche Theologie, 3) über National: Erziehung. Catechetiſches Inſtitut. Baumgarten: :Crufius; oͤff Prediger u. alas⸗ lieder. Vrivat. 1) Pauli Brief an die Römer und Hebraͤer, 2) Abocryphiſche Buͤcher des A. T. Rothe; Privat. 1) Kirchengeſchichte 2t. Theil nach 5 * Chriſtliche Ethit, 5) en Praͤktiſche Do: mi letil -Zurispruden.. J. Schnaubert; Priv. D — nrecht nach Boͤ nier, SEAL, nad feinem Bud — 5 BR Andrea; Priv. Pandecten, — Gunthen 2) Griminafregt nad Feuerbad. ori; Priv. 1) Practicum juridicum, 2) Cädft- ſches Redt. ‘ Schmid zoͤff. D Preußifcher Binilproceh, 3 J v 4 Priv. Enepelopäbie der Rechtswiſſenſchaft. . Martin; off. Ueber Die Subjecte des Civilproceſſes. r Priv. Deutfiher Civiſproceß. Eichmann; oͤff. Juridiſche Enchclopaͤdie und Me hodologie .. Bald; oͤf. Eitterargefhichte des Civilrechts. —Vrivat. Geſchichte des Noͤm. Rechts. J. Th. Schnaubert; Privat. 1) Juridiſche En— cyclopaͤdie und Methodofogie, 2) Jnſtitutionen, 3 Ge⸗ ſchichte des roͤm. Rechts. Baumbach; privat. 1) Pandecten, 2) Wiſſen⸗ ſchaftslehre des Rechts, 3) Naturredt. Criminalreht u, F ——— J. A. Ch. Hellfeld; Privat. 1) Juridiſche Praxis nach Seh, 2) Eraminatorien und Repetitorien. Paulben; Privat, 1) Inſtitutionen nach Waldeck, 2) jur. Praxis nad) Del. Umfonft, 1) Wechſelrecht, 2) Präfeription. 1 Mallindrodt; Privat. D Deuffches Privatrecht, > geiftlihe und weltliche Beredſamkeit mit praftifchen BRbanpen. PM edicin Fuch s; Privat. 1) Anatomie, 9 Oſteologie nach Loder, 3) — Uebungen. J. Ch. Stark; Priv. 1) Chirurgie, 9 Verband nach ſeinem Buch, 3 Klinik, 4) praft. Geburtshülfe. L Succow; Privat. 1) Specielle Vathologie u. The: rapie ıt Ih.) Pharmacologie, 3) Klinik. Kiefer; Privat. Opecielle Pathologie und Thera- pie at Thl. Sfhs 1918. Heſt 6. * 8 * Ronopat; Priv. 1) Inſtitutionen nad feinem Bud), . \ 89. S. Voigt; Priv. 1) Allgemeine Naturgeſchichre nach ſeinem Bud, D Phyſiologie. Löbenfein: Lobel; Priv. m Kinderkrankheiten nah Henke, D Pharmacofogie und Receptierkunſt, 5 all⸗ gem. Pathologie. Mediciniſches Eonverfatorium, Ch. 4. 5. Heldfeld; öf. Hyflerie ufw, D Priv, Pathologie, C. W. Stark; Privat. 1) Allgem. - Pathologie, 2) Augen = und- Ohren: Rrantpeiten, Deff. Lateinifches Dis fputatorium. Nenner; ok Beſchlag und Anatomie des Hufs, - Privat. 1) Anatomie der Hausthiere, 2) Vieharzney: funde, 3) dieſelbe gerichtlich, A) Secierübungen, 5 Thier⸗ aͤrztliche Praxis. F. A. Wald; Priv. 1) Geburtöhüffe, Pharmaco⸗ logie mit Receptierkunſt, 3 pract. Geburtshuͤlfe. Philoſophie. — Voigt; oͤff. Kosmographie nad feinem Bug, — 1) Angewandte Mathematik, 2) Phyſitk nach Mayer. Eichſtaͤdt; oͤff. Twie wir denfen] —— Fb) der lateiniſchen Sefeffchaft, 2) deö philologifhen Semi: nariums, 3) der feiner Präfectur übergegebenen Bürger, Privat. 1) Litterargefehichte der Griechen und Ro: mer, 9 Roͤm. Antiquitäten, befonders auch des Roͤm. Rechts. Hoͤchſt Privat. Griechiſch und Lateiniſch. Sturm; Priv. 1) Cameral-⸗Praxis nad) feinem Buch, D Bürgerfige Baufunft, 3). Technologie. Luden, Priv. 1) Geſchichte der Deutfhen, 3 allg. Geſchichte, ıt Thl. nach feinem Buch, 3) Geſchichte der neueren Zeit von 1500, Lenz; of. Uebungen der minerafog, Geſellſchaft. Priv. Mineralogie nad feinem Bud, Zeigt die mi- neralog. Schäße. Badmannz Friv. 2 Logik, 3 Mpcsfogie. Fries; Priv. 1) Einleitung in das Studium der Philoſophie und Rogif, 2 allg. practifche Philoſophie u, Ethik, 3) Religionsphifofophie mit Aefthetif, Muͤnchow; oͤff. Barometer: Meſſungen. Priv. Keine Mathematik, 2) Algebra mit Zrigo- nometrie. Rofegarten; öff. Arabifh mad; Rofenmülfer. Privat. 1) Weiffagungen der 12 feinen Propheten, 2) Hebraifh und Ehaldaiih nah Gefenius. Privatillime, Verfifh und Kelile we Dimne, nad der Ausgabe von Silvefire de Sacy. Handiud; off. 1) Uebungen des —— Se⸗ minariums, 2) Srundfäge der Aritit. Privat. 1) Die Someriſchen Hymnen, 9 Meopans Privat. Briedifh und Lateiniſch. Dfen; Privat. Naturpbilofophie, Sueder; Priv. 1) National : Defonomie nad fei- nem Bud, D Staatswirthſchaft, I Geſchichte der Deut⸗ ſchen, beſonders für Juriſten. Guldenapfel: Privat. 1) Palmen, 3 Dicta elaflica V. T. Hülit die Bibliothek benugen. Dobdereiner; Priv. 1)-Chemie, 2) Docimafie und Stoͤchiometrie. 8 H Geſchichte der Philoſophie, — — * * * Xx* Sraumäfer; Priv. 1) Forſtkunde, D gorfboraz nit, » Naturgefichte der Dfficinalien, 4) Cryptogamie, 5) Geſchichte der Botanik, 0) Bibliſche Naturgeſchichte. Klein; umſonſt, Einleitung in Die Theologie. Privat. » Geiftlihe Beredfamfrit nach feinem Bud, 2): Brief an. Die Rorinther und Hebräer, 3). vernünftige Theologie, R Ju tſche; oͤf· Einleitung in. die Cameralwiſſen— ſchaften. Priv. Grundfäge des Ackerbaues. Kefinerz; Privat. Kirchengeſchichte 1t Thl. nad Schroͤckhe Privatiſſime, Exaininatorium, lateiniſch. Reiſſigius; oͤff. Uebungen der philslogiſchen Ge⸗ ſollſchaft. Privat. 1) des Aeſchylus gefeſſelter Prometheus, nad Schuͤtz, 2) Lateiniſch nach Wenk und: Grotefend. ‚Neuere Sprachen« Valenti; oͤff. Petrarca. Privat. 1) Italiaͤniſch, nach feinem Buch. D Geil ditſer Sprache, 3) Italianiſche Dichter nad feiner Blu: menlefe, 9. Spredubungen, 5) —— nad: feinem. Bud. Laves z Priv. ) Franzöfifd, D Vergleihung der deutſchen mit"der franzöfifhen: Eprade, 33 Geſchichte der franz. Fitteratuv; 2) Racine® Iphigenie,, Voltaires Zai- xe; Moliereö: Tartuffe:. Penzel;z oͤff. Pope, Verſuch über den Menſchen. Privats. Geſchichte der fhönen: engliſchen Litterature Freye Kuͤnſte⸗ Seidler; Reiten. Bauer; Fechten. e ß Tanzen. >) ehme; e; Zeihnen und Mahlen. Rour; Zeichnung anatomiſcher Grgrnflände. Borlefunger anı der medicininh = hirurgifhen Militaͤr⸗Atademie zu: . Berlin, im: Winter 1818—19; ‘Hermbftadt; of. Salzige Arzneymitte la Privat, Ghemie nah frinem Bud. Formey; Privat Specielle Therapie. Gräfe; of. Dynamiſche Knochenkrankheiten Privat. Operative Chirurgie, 9 hirurg. Klinik. Horn; ch, D Syyhilitiſche ——— » Klinik: dans la Charite. NKriv.. Specielle Therapie, 2 alinit dans. le me-- me höpital. 5. Hufeland;-off. Cemiotif.. Privat. 1). vatholog e, Specielle Therapie Ae Thl Kieſewetter; of. Rene Mathematik. Priv. Aeſthetik Auven 9 —Knapez of. Cyndesmologie; Krinat;. 1) Anatomie, 2) DOfisologie, 3); Splanchno⸗ Tonie das iſt En —— ” eristige — 5) Medicinifhe olizey. „u; - * Koͤnen; Privat. ——— Link; if. Geſchichte der-Medicin. _ Privat. 1) Pharmacologie, 2) Vhyſtaliſche Erbe: ſchreibung. - Murfinna und Hu ft; Briv. Operative Chirurgie. Murſinna; Privat. Vertand. Ribcke; prac ge Geburtshuͤlfe. Rudolphiz oͤff. Anatomie der Sinneswerkzeuge. Privat. m Anatomie, 2) Secierübung, 3) pathologi- {he Anatomie. er heiten. Privat. mit Murfinna, 1) wie ob 2) Augenfranf: heiten, 3 chirurgiſche Klinik, aufli darıs la Charite. Kluge; Priv, Allgemeine Chirurgie au memeen- droit, 2) mehanijde St @DEH ES BREPEARPEN, 3 Geburtsich: ve mit Uebungen. O ſanm; oͤff. Formulare, Privat. I Dhnfiologie, 2: Materia BE Reid; Priv. Geſchichte Der Medicin. Zurte; oͤff. Pneumatik. Privat. 1). Phyſik, D, Chemie, 3): Pharmatie. ER SIR ſeht ihr das Kunſtſtuͤck, ein: volfendetee mebicinifhes Münfter ohne Bundament in. die. Luft. ges baut; freyfich fo viele Maurer Tonnen Unerhörtes hervor⸗ Bringen... wohl ausgeſtattet mit 2 Meiftern, 2 Geſellen und * Lehr⸗ jungen, freplich ſehr ungeſchickt angefangen, mit ‚einem: Anatomen.und einem Chirurgen. Borlefungenr * am der chirurgiſch- mediciniſchen Academie zw Dresden. Seiler: oͤff. Anatomie: Priv: D Rnoden: u.. Baͤnderlehre, Policey, Drmit Peſch, Secierübungen.. Kreyſfig; öff:.1). Specielfe Therapi “ 2 Klinik... Privat. Nirvenfranfpeiten.. Raſchig; off. Kriegsarzneyfunde.. Priv. Gerichtliche Arznen.. Ohle; oͤff. Chirurgie. Privat, 1) Knochenkrankheiten, 2) Ehirurgiſche Klinit Franke; oͤff. Arzneymittellehre mit Therapie. Priv. Stadtklinik, Diätetif und Semiotik. Carus; of: Geburtshuͤlfe. Priv. 1)- Frauenkrankheiten, 2)” —— heiten und gelurtshuffliche Uebungen. Ficinus; oͤff. Chemie. Priv; 1) Yharmaceutifhe Waarenfunde, 2) Zerle⸗ gung der Mineralien. Haan; öf.. 1) Logif nad Snell, 2) fateinifhe Ue bungen, 3) otwas Aehnliches, 5) über. Moral, Priv. 1) Mathematit,. 2) Celfus de medieina lib· VII Lionderbare: Sachen ner Ruft; of. Specielle Therapie d. Siegen Krank: Mir haͤtten den. Bau der chikurgiſchen Stube und meditiniſche = — — J J J J = 6. —E—— cinehie helchihu. aaa BEN Priv. Vergleichende Zuatomie N ns rn Bro fhe oͤff · Seuchen Pe DZ Privat. 1)- unatomie, % Srirritungen. — — in Dresden. * Winters. a Fieinus; das Nöthige aus der Natıtrfunde. Se fer; Anatomie der, Hausthiere,. 2): Secier⸗ übungen. Geiffart von 'Tenneter; 1) Beſchlag, 2) theo: retiſche Chirurgie. Broſch — Pathologie, 2) odriclige Zieranen- Sommers. Ficinus; ı) Diätetif den. Hausthiert und Heilmit⸗ tellehre, 2) Butter: Gift- und. ‚Heilpflanzen. ©eciler; D Phyſio logie der Hausthiere, 2) einfohla: fende med. Policey. . Tennefer, Operationen an das Aeußere des Pferdes, Geſtuͤttkunde. Brofhe; 1) Specielle Therapie, D Seuchen Binterd und Sommers. Broſche; Zwey penſtonaͤr⸗Thieraͤrzte, Kepstitionen: Thierarzneh⸗ Apotheker, Zubereitung der einfager Heilmittel, Galjmann, der. Saulampt: Beſchlag Vorleſungen zu Abo in. Finnland:- R ; Theologie:- GeGadolin— FJac Bonsdorf— Snellmann Melartin. ER, i u ale m pren: ? n Zweyie Drofeſſur unbefeßt.- - Medicin. 8 Bonsıdo rt. Toͤrngren. Swaſſer, Miloſophie⸗ &i N 80%. Sadolin, Chemie. Sel! ſtr m, PH Wallenius; Redfunfte- RLayus; Moral, R Joh. Bonsdorf; Griehifi. — bander; theoreriice: Nhifofophie } attenbo rg; orientalifche: Spraden;. Ahl ſte dtz Mathematik. Avel lam; Geſchichte. Pipping; Litierargeſchichte, Bibliothefar;. — Sasrteras n Katurgefäiäte. In jeder Facultät find: zugleich für ide Profeſſur Ad⸗ junete angeſtellt mit beſtimmten Beſoldungen, z. B. Wahlbeck, bey der Aſtronomie. Tengſtröm bey der Litterargeſchichte und an der Bibliothek. Ein juͤngerer Ana iſt Aripasdocent, Stanif. Die Befoldungen der Profefforen find übrigens hier fo unbedeutend; dab faum einer im Stande. ift, fih ein Bud anzuſchaffen. Die Quelle ihrer Litteratur ift Deutſch⸗ land. So verbreitet unfere Mutterfprade ihre geiftigen Wirkungen noch über alle ihre Tochter bis in den hoöch⸗ ſten Norden hinauf. Bücher fann dort faſt niemond Treiben, weil fein Publicum vorhanden iſt. Daher nichts als lateiniſche Diſſertationen. Wer ſich weiter ausdehnen will, muß fih an die Mutterfprahe wenden. Wir wuͤnſch⸗ ten, die Aboer träten mehr mit und in Verbindung und gäben ung von Zeit zu Zeit Nachricht uber: ihren fitte: rariſchen Zuftand... Auch von Bun und Lund. erhalten. - wir nihte, Borlefungen: in Badua.- 5 Theologies- ı Allfemanni; Hermeneutif. 2 Zandönella; Kirchengeſchichte. 3 Capellari; Moraltheologie.- 4 Tommafonj;. Dogmatif,. 5 Zabeo ;. Baftoraltheologie.- 6 Modena ;. firdenredt-- Surispruden;. 7 Marsand;. Gtaatöwirthfhaft; Bush BANDEISH und Wechſelrecht. 8 Lanfranchi ;, Deſtreichiſches Sihil'- Recht, Civil- proceß· 6 Racchetti; Criminalrecht, Giminalproceß 10 Ginlianiz Politik Geſchaͤftsſiyt, 11 Meneghelli; Einleitung in die Staatswiſſenſchaft⸗ Fehnredt.. '12 Gromer; Snflitufionen.. 13 Barbieri;: Privates Shentlihes und Voͤlker⸗Na⸗ turredf;. Medicins- 14 Ruggeri; 1) Chirurgifche Klinik im Bürgerfpital, > Chirurgie, 3) Dperationen,. 4) ’Geburtshälfeu. Kranl⸗ beiten der Woͤchnerinnen 153Brera;=a) Klınif eben da, 2) Specielle Theräpie, 5) über: die Pflichten: des Arztes, 16 Malacarne;. Phyſiologie der Thiere mit verglei— Gender Anatomie⸗ 17 Fanzago ;. 1). Pathologie, 2) theoretifd = prati— ſcher Unterricht, 5) gerichtliche Medicin und mediciniſche Polizey. 18 Bonato; Botanik. — +0 Fabrisz Hebammentunft. er n Er he: a ——————— befonders Seugem 21 Galdani; Anatomie. 5 22 Gallini; Phyſiologie. 05 Pizzi: Zeichnung der menſchlichen Geſtalt im ges funden und franfen ZJuftand. 2a Dalla Decima; Hygiene, Therapie, Materia - edica. * is 05 Dalle Ore; Einleitung ins Studium der Medi: cin und Chirurgie. 26 Montelanto; dicin. 27 Renier: Naturgeſchichte. ag Melandri; Chemie und Pharmacie. Philoſophie. 20 Farini; Einleitnng in den hoͤhern Calcul. 20 De Mori; Griechiſch. Sp : n 31 Danieletti; 1) Zeihnung für bürgerliche u. ſchoͤ⸗ ne Baukunſt, 2) buͤrgerliche Baukunſt. = 32 Dal Negro; Phnfif. j > 535 Bonfadini; theoretifche Philoſophie. z4 Avanzini; theoretische Phyſik. 35 Dianin ; Religions » Unterrigf. . 36 Collali ; Höherer Calcul. — z7 Mabil; 1) lateiniſche und italiaͤniſche Nedefunft, > Xefthetif. : & * a —— 1) angewandte Mathematik, © Geodaͤſie. 39 Arduino: Lanbwirthſchaft. ao Talia; practifche Philoſophie. 4ı Zendrini; 1) Algebra, 2) Geometrie, Santin:; Aſtronomie. $ ee Sg 1) ———— ——— 2) Geſchichte des Lom⸗ vardiſch⸗ Venediſchen Reichs, D der oͤſtreichiſchen Mo: narchie. BR” fo 43 angeftellte uud beſoldete Profefforen. Das iſt ‚eine Univerfität. Wie kleinlich nehmen ſich dagegen unſere deutſchen aus, und wie größlich blaͤhen fie ſich ge: gen die italiänifhen auf. In Italien wird nichts gelehrt, Sagen wir; dicke Finſterniß Tiegt auf diefem ſchoͤnen Land! Was wird. niht bey uns gelehrt, aD Kollegien ein Profeffor. Das find fleißige Tagloͤhner, die alles Fönnen, alles wiſſen. Aus einem deutſchen Profeffor fonfte man 6 italiänifhe fehneiden. Aber was wird nicht erfpart! 6 Profeſſoren fuͤttert man mit einer Ration ab. Das arme Thier faͤllt zwar fruͤher um und wirft meiſtens Mißge⸗ burten; allein was thut das dem Staat? Profeſſoren Soldarten ſitzen in jedem Winkel und find ja viel wohlfeiler zu haben alö;etc., etc., etc. Was kuͤrzlich ned in Münfter gelefen worden. Theologie Raterfamp; 19 Kirchengeſchichte im Mittelalter, 2) Moraltheologie, — —h —— — — Geſchichte und Ritteratur der Mer - Riftemaker; Lucaͤ 1) Propheten, 2) Evangelium ‚Hermes; ») Grundfäge der Katholiſchen Theologie * 2) Examinaforium darüber, 3) Dogmatii e Cordes; Kirdenredt. - ; Brotmannz; Paſtoraltheologie und geiftlihe Ber rebfamfeit. ; — A Jurispruden;. Nas Honthumz 1) Naturrecht, 2) Rehtögefhihte SprifmannKerkeringz 1 Deutſche Geſchichte, Lehnrecht, 3) über Das Preußiſche Geſetzbuch m Crimi⸗ nal⸗Recht, nad Feuerbach. Meyer; 1)- Inftitutionen des Civil-Rechts nach Waldek, 2) Pandecten nach Boͤhmer. Ludorff; Deutſches Privatrecht. Druffelz Kirchentecht. — — Callenberg; Civil-⸗Prozeß. Medicin. * Siebenbergen; Einleitung in die Medizin, En— ciclopaͤdie und Methodologie, 2) Phyfiologie Wegehaufen, 1) Anatomie nad) Meckel, 2) Ent: wickelung des Nervenſyſtems in allen Thieren, 5) med. Chirurgie, 3 W. Druffel; Pathologie und Therapie, Bodde; 1) Maieria medica 2) Receptſchreiben, 2) Celsus de medicina 4) Chemie. Haindorf; ı) operative Chirurgie, 2) Geburts- hüffe im Gebaͤhrhauſe, 3 Pſychologie und Anthropologie nad feinem Bud. Sentrup; 1) Augenfranfheiten, 2) aneyfunde nad) Metzger, ; . Wernefind; 1) Botanif, DMineralogie. gerihtlihe Ar— Herold; 1) oficinelle Botanik, 2) Pharmacie, theortif und practiſch. Phil oſophie. Wecleinz 1) Allgemeine Geſchichte, 2) Ser braͤiſch. Kiftemafer; Sophocles. Schluͤter; oͤff. Horaz. Privat. 1. Litteratur der Dicht und Redelunſt, 2, Ye ſthetik, 3. Declamierkunſt, Rolingz of. 1) Phyfik nach Gren, D Examina- torium hieruͤber, 3 Atmoſphaͤrologie, a) Aftrognofie nad Bode. sE gaymannz 1. Of, angewandte Logif, 9) Exämi- natorium hierüber. — JJ— Privat. Pſychologie. * Raͤthz oͤff. Mechanik. Privat. 1) Elementar⸗Malhematik, 2) Differential: und Sntegral- Rechnung, ii 1 # q 4 , j ; J —oder Enceyelopädifhe Zeitung, IX. Geſchichte der phyficaliihen Wiſſenſchaften für das Fahr 1817. von Th. Thomfon ‘Ann, of Phil. July 18.) € b emie Dieſe Wiflenfhaft geht mit ihrer gewöhnlichen Schnelligkeit vorwaͤrts. Da die Zerlegungsmethoden in den letzten Jahren fehr verbeffert worden und man fich der Genauigfeit mehr befleißigt als früher; fo fann man mehr Vertrauen in die Unterfuchungen derjenigen Chentis . daher Morichini habe fich getauft. £er wenigſtens haben, welche die erforderliche Geſchick— lichkeit erreicht. Dieß iſt einer der Vortheile, welche von der allgemeinen Annahme der atomiſtiſchen Theorie ent» fpringen, a : I. Licht und Warme I) Magnetifirende Kraft des violetten -Stahls. Mo- richini zu Nom hat befanntlich vor einigen Jahren angen kuͤndiget, daß der violette Strahl aus einem Prisma einem Stahldrath Magnetismus mittheile, wenn jener) einige Zeit längs diefem herunterfällt. Diefer Verſuch ift von verfchiedenen andern aber immer vergeblich oder wenigftens zweifelhaft wiederholt werden; man glaubte Indeſſen hat Ri- dolfi in Brugnatellis Zeitfihrift eine Neihe von Verſu— chen befannt gemacht, welche beftätigend find, und auch die Urfachen angegeben, warum andern der Verſuch nicht gelungen ift. Er magnetifirt eine Nadel in 47 Minuten indem er den violetten Strahl beftändig von hinten gegen die Spiße beivegt. War diefe Nadel beweglich, fo drehte Sich die Spiße immer nach Norden. Lich er den Strahl 47° lang in umgekehrter Richtung über die Nadel fih ber "wegen, oder von der Gpiße nad) hinten; fo verfhwand der Magnetismus gänzlich. Nah zo Minuten mehr, die wagnetifihe Kraft, entſtand der umgekehrte. jeder violette Strahl eine Stunde lang ber einen Magnet verkehrt bewegt, zerftört er Nah R. kann er bey feuchten Wetter feine Nadel magnetifiren und er hält das für Die Urſache, warum. mandhem der Verſuch mißlungen ift. Dem Hn. Carpe zu Genf find die Verfuhe in Gegen wart des Prof. Playfair auch gelungen. 2) Nah Fouriers mathem. Theorie der Waͤrme (Paris in 4to), find die, Unterfuchungen von Dulong und Petit über das Maaß der Temperaturen und vie Geſetze der Wärmevertheilung, welche kuͤrzlich den Preiß gewonnen, das Wichtigſte. Dalton hat in ſeinem Syſtem der Chemie als feine Meynung aufgeſtellt, die Korper dehnen fih nad) dem Quadrat der Temperatur aus, von dem Punct ihrer größten Dihtigfeit an gerechnet, und Iſis 1923. Heft 9. er hat darauf gegruͤndet, vorgeſchlagen. 3) H. Davy’s Unterſ. über die Flamme, zeichnen feine Zerlegungsfunft und feinen Erfindungsgeift aus- Die Flamme betrachtet er als Luftige Materie, die fo er- hitzt ift, daß fie leuchtet, Es ſcheint, daß, um Gasar- tige Körper brennend zu erhalten, verſchiedene Tempe— raturen nothwendig feyen. Bringt man fie darunter, fo Töfchen fie aus. Das ift der Grund warum eine Dede von Drath Gewebe die Verpuffung einer Lampe in ge- Eohltem Waſſerſtoffgas verhindert. Die Hiße wird durch den Drath fo vermindert, daB die luftige Materie, welche durchgeht, To Falt wird, Daß ſich Das gefohlte Gas nicht entzünden Fann. Bringt man heißen, fehr dünnen Pla— tindrath in eine verpuffende Mifhung, fo wird er votb- glünend und Leuchtet lange fort, indem das Gas, wel— ches um den Drath fort brennt, hinlaͤnglich Waͤrme ent— widelt, um das Glühen des Drathes zu erhalten, aber nicht die Mifhung zu verpuffen. Diefe merfwürdige Er— fheinung veranlaßte die fogenannte Lampe ohne Flamme. Einige gewundene Mlatindräthe, etwa +35 Zoll did, bringt ınan um den Docht einer Weingeiftlampe. Blaͤßt man fie aus, fo wird der Drath Teuchtend und bleibt es fo lange, Bis der Alkohol in der Lampe verzehrt iſt. Pla⸗ tin hat am wenigſten ſpecifiſche Waͤrme, und iſt unter den ziehbaren Metallen der ſchlechteſte Leiter; das iſt wahrſcheinlich der Grund, warum es das einzige Metall iſt, das zu dieſem Verſuche taugt. Das Platin hat au- Berdem noch eine Eigenfhaft, die ihm allein zuzukom⸗ men ſcheint; feine ſpecifiſche Waͤrme wird nehmlich durch Erhöhung feiner Temperatur nicht merklich erhöht, we- nigftens haben Dulöng ynd Petit gefunden,- daß die ſpecifiſche Wärnre dee auf die Temperatur von 572 Grad gebrachten Platine nicht größer war, als die von Matin, das nur 212 Grad Wärme hatte, 4) Thieriſche Wärme. Brodie macht hieruͤber Ver— fuge mit Kaninchen; er Föpfte fie, unterhielt aber Das Athmen durch kuͤnſtliche Mittel, die Luft erlitt gewöhn- liche Veränderung, aber die Temperatur der Thiere ver- minderte fih fihneller als wenn das Athmen gar nicht unterhalten worden wäre. Er fihlieft daraus, daß die thieriſche Hiße nicht durch das Athen, fondern durch die Thätigfeit des Hirns und der Nerven unterhalten werde. Diefen dunklen Gegenftand aufzuklären, Bat Legallois Verfahe angeſtellt, aber ungeachtet aller feinee Mühe bat er nichts ordentliches herausgebracht. i 90 eine neue Therttonteterfcate 1427 Er bemerft, dab das Arterienblut während des Kreis— laufs nicht in venöfes. verwandelt wird, wenn man fünft-: lich die Athmung bey einen geföpften Thiere unterhält; denn die Farbe des Bluts in der Hohlader ift vollig wie die des arteriofen. Diefe Beobahtung erflärt ung dag fohnellere Erfalten der geföpften Thiere; da die fpecififche Wärme des Artertenblute großer ift als die des venofen, fo ift es natürlich, dab der Waͤrmeverluſt großer: als im: gewöhnlichen Zuftande feyn muß, wenn fich das Blut nicht in venöfes verwandelt. [LES iſt in der That unbe- greiflich, wie man fo reden kann. Die vorzüglichfte Waͤr⸗ me des thierifchen Leibes enifteht durch den Ernährungs: proceß, mwelder in den Arterienenden vorgeht. und. ohne: Zweifel duch die Einwirfung der Nerven vermittelt iſt. Werden die Nerven: durchfchnitten, fo hört diefer Prozeß ganzlish auf]... Legallois fand daß die Temperatur der Thiere ſich betraͤchtlich vermindert, wenn: das Athmen da— durch gehemmt wird, daß man ſie auf den Ruͤcken lie— gend anbindet und dieſes ſo, daß ſie an Kaͤlte ſterben, wenn ſie lang in dieſer Lage bleiben. Bey Kaninchen, die ohne Hemmung. des Athmens auf den Rüden gebun= den waren, fand er dab bey: der Temperatur von 50 Grad nicht ſoviel Sauerftoffgas. verbraucht wurde, als wenn fie ganz frey waren... War aber die. Temperatur der At— mofphäre: um 70°, fo war: fein ſolcher Unterfihied zu be— merfen.. Je geringer. die Mengen: des Gauerftoffgas in der zu athmenden Luft,. defto. größer die Verminderung der Temperatur. Wurde die Luft verdünnt, und durch Beymiſchung von Kohlenfäure zur: gewöhnlichen: Dichtig- feit gebracht, fo: war der Waͤrme-Verluſt am größten ; dabey verminderte ſich die Kohlenfäure eher als fie ſich vermehrte, wurde alfo wahrfheinlich vom Xhiere ver- braucht, So fanf die Wärme eines Hundes, der 3 Stuns- den in folcher Quft athmete, um 25 Grad oder von 102. auf 78%. Die Wärme einer Kaße um 224°,. von: 104 auf 81,5%. Miſcht man Stickgas ſtatt Kohlenfaure mit der: verdünnten Luft, fo ift die Verminderung der Wärme auch noch beträchtlich, doch viel weniger ald im vorigen Fall. Sie iſt am geringſten, wenn dag Thier verdünnte Luft athmen muß. Die Wärme des. Thieres wurde. be- ſtimmt, indem man die Kugel eines Thermometers in ein kleines Loch ftesfte, das man in die Haut auf, der Bruff geſchnitten hatte. Wahrſcheinlich war die Verminderung der Wärme nur oberflaͤchlich. Das die Wärnte des Her: zens und des Bluts um: 25° gefunfen feyn follte, ohne dem. Leben zu fihaden, ift kaum zu begreifen. Nach L. verbrauchen Hunde: und Kaken mehr Sauerftoffegas als Kaninchen. Er. wollte: fodann unterfuchen, ob der Verluſt der Wärme. bey: den. erften. größer fey als bey: den letzten. 5) Wafferftoffgas = Rainpen;. bejonderes Talent hat, einfache und brauchbare Apparate au: erfinden,. hat ein. fleines Werkzeug: angegeben,. das; in Laboratorien fehr bequem: ald- Lampe: oder als Be: halter fuͤr Eleine Mengen von Wafferftoffgas angewendet: werden fann. Es iſt eine Wulfiſche Flafche mit 3 Münz dungen, in. die mittlere iſt eine: Glasröhre eingefittet, die unten. offen tft und faft auf den. Boden: reicht; das odere End iſt in. eine Kugel gebtafen ,. die. ſo groß ale: die Flaſche ſelbſt iſt. Oben darinn ein. Loch zum. freyen herunterreicht. Gay- Lussac, der eim: Eintritt der Luft. In eine a Mindung der Wulfis fhen Flaſche ift ein Glasftöpfel eingerieben, an deſſen End eine Zinfwalge hängt, die etwa 2 von der Fſaſche In die, dritte Mündung ift ‘wieder eine Glasroͤhre gefittet, die man nad) Belieben biegen, mit einem Hahn verfehen und ald Lampe oder zur Entbin= dung des Waflerftoffgafes brauchen Fanır, gleich auf das Zink wirft und Waſſerſtoffgas entwidelt, weldes fih oben im der Flafhe fammelt, die Gäure unten. durd die Rohre im die Kugel treibt, big fie Die Sinkwalze nicht mehr erreicht, wo dann die Gasentwide- lung aufhört. Wird der Hahn geöffnet, fo treibt das Gewicht der Saure das Waſſerſtoffgas durch die Röhre, die Säure berührt das. Zinf wieder und Waſſerſtoffgas wird. von neuem. entwidelt,. p 6) Metalltherniometer. Wir verdanken dieſes Fleine huͤbſche Anftrument dem Breguet: es beſteht aus Gtrei= fen von zwey durch Hiße ungleich ausgedehnten Mes tallerr, ſpiralfoͤrmig gedreht, am Ende der Spirale iſt ein Zeiger beveſtigt, der fich um einen eingetheilten Kreis, welcher die Temperatur angiebt, dreht. Es iſt Flar, daB, der Zeiger ſich nach einer Richtung beivegt, wenn die Spirale erhißt wird; und nach der andern, wenn fie erfaltet. un die außerften Punfte mehr zu. beveftigen und plöß- liche Rucke zu verhmdern „ iſt ein Streifen Gold, deſſen Ausdehnbarfeit zwifchen jenen. Metallen: ſteht, zwiſchen ſie geloͤthet. Dieſes Thermometer iſt empfindlicher als ir= gend eins mit Queckſilber, ſelbſt mehr als eins mit Luft. Es wurde mit einem. D. Th. unter. die Luftpumse ge= bracht, die Temperatur war 66,20%. Nach ausgepumpter‘ Luft fand das D. Th. 3,6° tiefer, das Spir, x aber —* — um 41,49, bis auf 24,8° F. 1. Atomiſtiſche Theorie 1) Genaue hemifhe Verſuche kann man kaum weiter zuruͤck datiren, als die Einführung der atomiſtiſchen Theorie in die Chemie. Go furz aud die Zeit diefer Einführung iſt, fo. iſt doch die Zahl. der unterfuchten Subftanzen fo groß, daß man fid). wundern muß, wie fothe beträchtliche Fortfchritte in. der. Beſtimmung des Gewichts der Atome möglich waren. Don diefer ber- kuliſchen Arbeit gehört der größte Theil Berzelius; und wenn wir die Genauigkeit und unermüdete Thätig- keit dieſes unvergleichlichen Chemiften Betrachten, fo konnte fie niht in befjere Hände fallen. Um die greßte Ge— nauigfeit in. die hemifchen Verfuche zu bringen, muß man die Aftronomen nachahmen, welde eine graße Menge von Beobachtungen forgfältig anftellen und: davon das Mittel nehmen,. wodurch der Fehler: fehr gering wird, Das hat. Berzelius befolgt. 2), Verhäliniß ziwifchen der Drndation und dem fpecif.. Gewichte der Metalle. Frere de Montizon glaubt zwi— ſchen der. fpecififchen: Schwere und. dem Gewichte des Sauerſtoffs, womit ſich ein Metall verbindet, ein einfaches Derbaltniß gefunden: zu haben, Dieſer Gauerftoff iſt, nad ihm, entiveder ein Multiplum. oder Submultiplum der Dichtigkeit. 1428 Die Flaſche wird mit. verdünnter Schwefelſaͤure gefüllt, weldhe fos Die- zwey Metalle find Silber und Platin; mit dem Ammon als Zripelfalz aufgelöft bleibt, Rn { 1429 * xyd v. Wismuth 11,275 | 0D15, 622 3 Oxyde. Menge von Oxygen. fpec. Gew. ; I a d. Metalle. AnanmfelRah Theorie. : Mrotoryd v. Wad. 28,1050| 4 D 28, 0000 7,0 ee i 2441 13,5 D 25,01 | 7,1458 rotoryd dv, Eifen 295 4 D 30,4 716 — v. Zinn. 23,6 2 D 14,0 7,9 ’ — — v. Arfenif | 8,475° D| 8,308| 8,308 Eh. Molybde 8,6 86 8,6 Zungfteinfaure _ 25,0000. 1,5 Di25,83 | 17,22 Deutoryd dv. Antimon|26,07 | 4 D|26,808| 6,7021 — v. Sobald |25,5 3 Di25,615)| 8,5384 rotoxyd v. Uranium | 9,4 9,0 9,0 | -Deuteryd vd. Kupfer I25,0000. 3'D125,752] 8,584 Dryd vw. Tellur 24,83 Bi D/24,46 6,115 Protoxyd v. Nifel |25,0000° 3 D 25,14 8,380 "0.9 Bley 773 3 » 7,568| 1,3523 Deutoryd v. Quedfilb.| Soaad|‘ | 7,806 15,612 Dryd v. Silber 7,3985) $ D| 7,394| 1,091 — Palladium _ |25,0000[ 2 Di24,0 12,0 Deutoryd v. Gold 9,820 | 4 D| 9,820] 19,640 — dv. Platin. !ı6,3g0 | & D!16,5771 20,722 Diefe Data find kaum hinreihend den fraglichen Punft zu entfiheiden, da verfchiedene Zahlen ſicherlich unrichtig find. Wäre das Gefe haltbar, fo würde es ein gewiſſes Verhaͤltniß zwifchen der Dichtigfeit der Mer talle und ihrer Atome anzeigen, was wohl möglich wäre. Solche Unterfuchungen feinen aber noch zu früh. Vor Allen müfen die Beftandtheile der Metallkalche haar— genau beftimmt. werden.. II. Analytifhe Verbefferungen. x) Kalk von Talk zu fcheiden, durch Bicarbonat vom von Lauge. Bucholz Löfte gleihe Theile Kalf und Talk in Salzfaure auf und fällte fie durd eine Aufs lefung des Bicarbonats. Zuerſt fiel nichts oder wurde wenigſtens durh Schütteln gleich wieder aufgelöfl. Nah einiger Zeit trennte fih ein Theil Half aus Carbonat; allen Kall auf diefe Art zu trennen, gieng nicht. War der mitaufgelößte Taik nur wenig gegen den Kalk, fo fiel vom legten mehr aber’ doch nicht aller, woraus B. ſchloß, daß man diefe Methode in der Praris nicht ans "wenden foll. z - Nah Döbereiner iſt die beſte Methode, den Kalk durch kohlenſ. Ammon zu fällen, woben der Talk , Diefes gekocht läßt den Talk fallen. 2) Neue Methode Arfenit und äßenden Sublimat zu entdeden, vomBrugnatelli, Nimm frifche Warzen: ftärfe, mifche fie mit Waffer, thue foviet Tode hinzu, daß die Fluͤſſigkeit lekhaft blau wird. Laßt man eine waͤſſerige Auflofung von weißem: Arfenif ineintröpfeln, ſo verfehwindet die blaue Farbe und wird rothlich. Daſ⸗ felbe gefihieht ınit. Cublimat.. Einige Tropfen Schwefel: faure ftellen die. blaue Farbe her, wenn: Arſenik fie zer— ſtoͤrt hat, nicht. wenn. Sublimat.- IV. Gafe ı) Entweichen: gedrüdter Gaſe durch Haarröhren;. Nach Faraday ſchein es der Gasftrom mindere fih wie die pecfiche Schwere ſich mehr:. Gefaͤß von zoo Eub, Zoll brachte er einen: Druck von vier In einem kupfernen 1430 Atmoſphaͤren bey folgenden Gaſen An, maß dann mit einem Sefundenpendel die Zeit während ihres Ausftrö- mens durch eine 20 Zoll lange Thermometer - Röhre, bie die Dichtigfeit nur noch 14 Atmoſpaͤre betrug. Folgende: Zahlen find die Sekunden ;: Kohlenfaures Gas 156,5’ Delmahendes Gas 135,5 Kohlen = Dryd 133,0 gemeine Luft 123,0 Kohlengas 100,0 Waflerftoffgas 57,0 Er ließ ein Rad mit fleinen Schaufeln in verſchie⸗ deren Gaſen ſich drehen. Es lief für ſich Sekunden in; Kohlenſaurem Gas 6 gemeiner Luft 8 Kohlengas 10 Waſſerſtoffgas 17 Werden die Gaſe nur wenig gedruͤckt, ſo iſt der Unter—⸗ ſchied bey ihrem Durchſtroͤmen nicht zu bemerken. Oel⸗ machendes Gas ſtroͤmet ebenſo leicht als Waſſerſtoffgas und zweymal ſo geſchwind als Kohlenſaͤure und gemeine Luft. Kohlenfaure entweicht viel ſchneller als Gaſe, die weniger dicht find. Aehnliches erhält man. unter berracht- ichem Druf, wenn der Durchmeſſer der Röhre hinlang- (ic) verfleinert.ift. In der Zeit des Ausftrömens zeigten: ſich doch manchmal Ungleichheiten. 2) Specifiſche Schwere der Gaſe. Meinede hat hierüber Tafeln verfertigt, wie frühen Gay-Lussac und Thomson.. "Luft Falerfof Drvgen | 1,000, 1,000. 1,000, Maflerftoff 0,0694 I 0,0625 Gekohlter Waflerftofft | 0,5555 | 8 0,5000 _ Ammontum 0,5901 z 0,5312 | Dampf 0,6250 9 0,5625, Dunft v. Blaufaure 0,9374 13% 0,8437 Kohlenoryd 0,9722 14 0,8750 Delmadendes Gas 0,9722 14 | 0,8750 Stickſtoff 0,9722 14 0,8750 _ Luft ‚000 142 oO, Deutoryd v. Stidftoff | 1,041 15 — Oxygen. 1,111 16 1,000 Geſchwef. Waflerftoff | 2,150 17 1,062 Muriatſaͤure 1,274 18 1,156 Kohlenfaure 1,527 22 1,375 Proͤtoxyd dv. Stickſtoff . 2,527 22° 34375 Dunſt v. Alkohol 1,597 23 | 1,437 Eyanogen 1,806 26 1,025 _ Ehlorocyanf. Dampf 2,153 31 | 2,937 Schweflige Saure 2,222 32 | 2,000 Ehlorine 2,500 36 2,250 Dunft v. Aether 2,569 37 2,312 Salpetrige Säure 2,638 38 2,375 Geſchwef. Kohle 2,638 38 2,375 Phosgengas 3,473:...,2 90% 1109125, Diefe-fpecif. Gewichte nähern: ſich fehr denen, welche Th. in. der. leßten Ausgabe feines Syſtems der Chemie angenommen. hat... Die von Waflerftoff, Sauerſtoff und Chlorine find von Prout. Die fpecif. Schwere des Dampfs iſt nach Gay- Lussac genau die von einem Volum Gauers 14317 foffgas und zwey Volum Waſſerſtoffgas auf 14 Volum reduciert. Sauerſtoff = Zı,ııı Waſſerſtoff =, 0694 X 2 0,1388 2) 1,2499 fpec.. Gew. d. Dampfs 0,6249. ” Volta's Eudionteter, brauchte ift das von Pepys veränderte. einer Nöhre von dickem Glas an einem End gefchloffen, ettva 8’ lang 4 weit, in Zolle, Zehntel und Hundertel eingeteilt. Durch das obere End gehen zwey dicke Mef- fingdrathe, die auswendig in Ringe, inwendig ſtumpf enden. Mittelft diefer Dräthe wird der eleftrifche Funke zum Entzunden des Gaſes geleitet. Unten bleibt die Röhre offen. Den Gasverluft vermeidet man, indem man nur wenig Gas anwendet, damit nicht durch die Verpuffung das Waſſer ausgetrieben werde, Sn Frank: veich werfhließt man den Boden gewoͤhnlich mit einen Stöpfet. Diefe Vorfiht, wodurd die Gasentweichung verhindert wird, führt einen Irrthum herbey, ‘der viel- Leicht gefährlicher ift. Nach der Verpuffung hat ein Theil des Gafes gewöhnlich feine elaſtiſche Form verlohren. Ein Vacuum entfteht im Eudiometer und das Waſſer darinn laßt mithin. die Luft, die es vorher enthielt, fahren. Ich habe lang vermuthet, der Stickſtoff, den Th. de Saussure antraf, möge daher kommen. Gay- Lussac hat eine einfache und finnreiche Methode dagegen vorgeſchlagen. Er bringt an dem untern Ende des Eu- Siometerd eine kegelfoͤrmige Klappe an, die ſich ein- wärts öffnet. Bey der Verpuffung twird fie niederge- druͤckt und Hintert das Entweichen von Gas. Wenn die Leere entitcht, fo treibt das Waſſer, worinn das Eus diometer iſt, Die Klappe nach innen. 4) Marshal hat ein fehr einfaches und finnveiches In⸗ firument erfunden, wodurd man auf eine leichte Weife das Gewicht und den Drud der Gafe durch ‚die Regel de Sri beftimmen fann, V. Säauerbare verbrennliche Stoffe s) Methode, reines Waſſerſtoffgas zu erhalten, das gewöhnlich Unreinigkeiten aus den Metallen, die zu feiner Verfertigung angewendet werden, enthält; daher auchfein fpeeif. Gewicht nie richtig angegeben weröe, Do- noyan macht Hudrogengas aus Zink und Eifen, worauf er verdinnte Schwefel» und Galzfaure wirfen läßt. Durch fauftifches Ammon gelaſſen, erhielt er Spuren von gefchtwefeltem Waflerftoffgas, während Kalkwaſſer immer etwas Schwefel zuruͤckhaͤlt. Go bereitetes Waſſer— ſtoffgas riecht genau wie Phospor und brennt mit grimer Flamme. Um zu ſehen, ob wirklich Phosphor darinn fey, trieb er es durch vier Wulfiſche Flaſchen. Die erſte enthielt Kalkwaſſer, die zweyte ſalpetrige Saͤure, die dritte Waller, die vierte eine Auflöſung von Eſen⸗ vitriol; fo gereinigt hatte es Keinen Geruch inehr und gab keym Brennen fo wenig Licht, daß die Farbe der Flamme nicht beftimmt werden konnte. 2) Geſchwefelter Phosphor, Werden Schwefel und Phosphor in einer Fleinen Ölasröhre mit einander erhißt, Das in England. ger fo entficht eine Verbindung, welche nach dem Verhaͤlt⸗ Es beſteht aus 1432 niß beyder Subſtanzen verſchieden ausſieht, und das Waſſer bey der gewöhnlichen Temperatur zerſetzt. Schuͤt⸗ telt man, nad Faraday dieſe Verbindung mit Ammon und läßt fie einige Stunden darinn, fo verſchwinden die Anreinigfeiten und man erhält eine lichtgelbe, halbdurch⸗ fihtige und flüffigere Verbindung, dienicht merklich auf“ das Waſſer wirft. Get man abmwechfelnd Schwefel und Phosphor zu einem Theil davon, fo verbindet fid) etwas von den beyden Gubftanzen damit. Eine folhe Verbin— dung, die etiva 5 Theile Schwefel auf 7 Phosphor ent= hielt, wurde bey 20° F. nicht veft und war bey 32° völlig flüffig. Einige Wochen in einer Flafhe mit Waller, feßten fih Sryftalle von reinem Schwefel ab, und es blieb eine weniger fchmelzbare Verbindung zuruͤck, die aber 12 Stunden in der Luft von 38° gelaſſen zu Eryftallinis fiher Maffe wurde, welche F, ale eine Achte Verbindung von Schwefel und Phosphor anfieht. Er glaubt fie ents halte 4 Schwefel, 8 Phosphor, ı Atom Schwefel und 3 Phosphor; aber das Gewicht eines Atoms von Phos— phor beträgt mehr. 3) Kohlige Subftanz in einem Porzellanofen von Alluad beobachtet, fie war ſchwarz, von metallifchen Glanz und aflig. Nach Gay- Lussac befteht fie aus rei= ner Kohle. Döbereiners Kohlenmetall ließ einen Ruͤckſtand von 25 Proc, aus Eifen und Sliefel; ift dem= nach augenfiheinlih eine Eifen = und SKiefel = Kohiung. 4) Selenium (vergl, Iſis ©. 457), VI. Laugbare verbrennlide Gtoffe ı) Lithion (vergl, Iſis ©. 451). Arvidson’s Wer fuche ‚bat Vauquelin beftätigt und noch gefunden, daß es fih mit Schwefel: verbindet und dann gelb auöfieht, auch dab es 43,5 feines Gewichts Gauerftoff enthalte.‘ Ein Atom wiegt mithin etiva 2,25. H. Davy hat es zu Metall gefrifht, daS Lithium beißen fol. Es fieht den. andern Laugen = Metallen (Laugeln) fehr ahnlich, befonders dem Sodel, dem es am nächften verwandt fiheint. 2) Einfluß der Metalle auf die Erzeugung von Lau— gel mit Kohle, Vauq. röftete geſchwef. Fahl (Spieß— glanz) um den Schwefel abzufheiden und ſchmolz es in einem Tiegel mit gleichviel Weinftein. Die erhaltene N Metallmaſſe war, weißgrau, ohne Glanz und fornig. Braußt im Waſſer; es entwickelte fih- Wafferftoffgas und im Wafler war Lauge aufgelöft. Sivey Grammen von Ddiefem Metall entwidelten 30 Eubif = Centimeter Waflerftoffgae und 37; Grammen entwickelten 47 Cubif= Centimeter; woraus Vaug. fihloß, Das das Fahl mit 20 Laugel verbunden war. Diefe Legirung wurde an der Luft feucht und das Laugel in Lauge verwandelt; in Naphtha aber hielt fie fih 24 Stunden ohne Aenderung. Wißmutt mit Weinftein gefohinolzen, wurde eine ahn= liche Legirung. Vauq. fließt daraus, daß wahrſcheinlch alle durch Laugenflüſſe gefriſchten Metalle mehr oder we— niger Saugel enthalten, wodurd die Eigenfchaften der Me— tolle verandert werden, die fih aber ander Luft verlieren. 3) Metalliihe Schwefelung. Trere de Montizon glaubt, fie beftehen aus Bulfen Schwefel und Metall, nach folgender Tabelle, [2 1433 — > 1434 » Srecihtäe Menge des Metalle, Reducirt auf Volum. Sulphurat von ewvihteder | Gewicht |Bolım & w.| Metalle. Schwf.—20.| = Schwefel, | Metall. = Quekkſilber 13,599 125,5 9,227 1 2 od. 0,91 Quedfilber N 13,599 131,26 | . 9,65% x — — Zinn 7,29% 73,5 20,081 ı 2 — 1,003 Nickel 8/279 42,55 5,140 2 1 — 1,002 Arſenik 8308 27.62 3,324 3 1 — 0,992 Molybdaͤn 7,400 30,0 4054: 1 5 2 — 2,019 Zink 6,864 41/9 6,221 5 3 — 3,045 Kobald _ 8,5334 590 3,859 0,89 3 — 2,913 Antimonium 6,7024 53,69 8,011 5 4. — 3,986 ‚Silber 10,4743 135,9 12,889 4 5. — 5,130 Bley 11,224 129,5 11,538 7% 8 — 8,036 Wißmutt 9,7654 _ 86,35 8,843 8 7 — 71039 Kupfer 8,895 49,0 4,497 "9 4 — 41027 Eifen 7,788 34,5 41430 9 4 — 3,967 O Kryſtalle von Bley-Protoxyd. Houton la Bil- lardidre Löfte Bleyglätte in Sode auf und ftellte fie während eines Winters auf die Geite. Es ſetzten fich weiße halbdurchfichtige Kryſtalle ab von der Geoße eines Stecknadelknopfs, von Geſtalt ein regelmäßiges Dode— caeder. Diefe Kryftalle zeigen alle Eigenfchaften des Protoryds oder des gelben Bleykalchs. 5) Zinn-Protoxyd. Berzelius bemerfte daß das von dem rauchenden Liquor des Libavius erhaltene Zinn— oryd verfchieden ift von dem durch Galpeterfaure erhals - tenen. Beine Verſuche zeigen, daß beyde Kalche daf- ſelbe Verhaͤltniß Sauerſtoff enthalten, aber dennoch in ihren chemifchen Charakteren Berfihiedenheiten zeigen, die von ihrem Aggregat- Zuftand herfommen. Der Kalch aus Galpeterfäure verbindet fih mit Schwefelfäure, Loft fi) aber ‚nicht darin auf; der aber aus Libay's Liquor Löft fih in. einem Uebermaß von verdünnter Schwefel⸗ fäure auf und fett ſich, ſelbſt durch Kochen, . nicht wies der ab. Salpeterſaͤure Löft den durch Galpeterfaure gebildeten Kal nicht auf, aber der andere, und neutra= liſirt fih damit, erhält einen herben Gefhmad, der Kath fest fi) an der Luft nicht daraus ab, aber beym Erwärmen von 122 Grad. Galsfäure auf den Kalch durch GSalpeterfaure wird gelb, Loft aber nur wenig davon auf. Wird aber die Saure decantirt und hinlänglic) Mafler auf den übrigen Kalch gegoffen, fo entfieht eine vollkommene Auflöfung. Wieder Salzſaͤure darauf, fallt ihn; der Niederfihlag ift ein neutrales Muriat und wie— der in reinem Wafler auflöstih. Durch Erhikung ges zinnt dieſe wällerige Auflöfung, der Kalch auf dem Li— quor L. [oft fih vollftändig in Galzfaure auf und wird durch einen Ueberſchuß dieſer Säure nicht gefällt. 6) Diineralifhes Chamäleon. Befteht aus ſchwar— zem Wadfald und Afender Lauge in einem Ziegel zu: fammengefhmotzen. Die Maffe ift grün. Eine Auf: Löfung in Waller ift zuerft grün, durchläuft dann eine Neihe von Farben bis zu Roth. Scheele machte zuerft darauf aufmerffam, Chevreul zeiate daB die Verbin— dung in zwey Zuftänden weſe, im grauen und im vothen, und eine Verbindung von reinem Wadfalh und Lauge fey. Chevillor und Edwards zeigten daß fie durch jeden reinen Wadkalch und Pottaſche gebildet werden koͤnne, ft, 1gig. Heft 9 P daß während der Bildung Sauerftoffgas verfchludt werde, und am meiften, wenn die Mengen des Wadkalchs und der Lauge gleich find. Die grüne Farbe ift am frhönften, wenn die Sauge beträchtlich vorherrfcht, das rothe Cha— mäleon haben fie durch Abdunftung der Auflöfung ir Kryſtallen erhalten. Gie bilden das Chamäleon durch Er— hitzen gleicher Theile Lauge und ſchwarzen Wadkalchs. Die Auflöfung davon in Wafler wird decantirt um ders Piederfchlag wegzubringen, dann fehnell abgedunftet, bis ſich Kryſtalle abfegen, die zwey bis acht Linien Lange Nadeln, ‚Inftbeftändig find. und dem Waller eine rothe Farbe mittheilen. 2 Platin. Es iſt Vauq. gelungen das Platin zu ſchwefeln. Als er zufaͤllig geſchwefelte Sode in einem Platintiegel verfertigte, bemerkte er bey der Aufloͤſung der Schwefelung im Waſſer einen ſchwarzen, nadelfoͤr— migen Ruͤckſtand. Dieſer, an freyer Luft erhitzt, gab Geruch nah ſchwefliger Saͤure und hinterließ Platin. Daflelbe Schwefelplatin brachte er auch hervor durch Er— hitzung eines Gemifches (in einem Platintiegel) von am— monifhem Matin-Muriat, Schwefel und Sode-Carbo— nat in gleihen Mengen; durch Erhißung eines Theile von ammonifhem Platin » Muriat und zweyer Theile Schwefel in einem irdenen Tiegel; und durd Erhitzung eines Theil fein gepulverten Platins und zweyer Theile Schwefel. Solches Schwefel-Platin zeigt ſich als ſchwarze, glänzende Nadeln, An freyer Luft erhißt, verliert es 15 bi 162 Proc. Schwefel. Es mag daher beſtehen aus: Platin B4 10,5 Schwefel 16 2,0% In verfchloffenen Gefäßen erhitzt, verändert er fih nicht außer einer ſchwachen Schmelzung. Einfahe Säuren wirfen nicht darauf. Laßt man durch eine neutrale Platin» Yuflöfung ge fchwefeltes Waſſerſtoffgas, fo fallt ein ſchwarzer Pulver, das getrodnet einen Theil Waſſer behält, weldes in ſtar— fer Hitze ‚mit ſchwefliger Saure davon geht und Schwefel⸗ Platin zuruͤcklaͤßt. Eine Auflöfung Platin in Koͤnigswaſſer erhitzt, gibt Submuriat von Platin, das unauflöstic in Waller, duch Sauge zerfeßt wird, wobey ein ſchwarzer Kalch entſteht, der 15 oder 16 Sauerſtoff enthält; alfo ziemlich ſoviel 90 1435 wie Schwefel, während die andern Metalle zweymal ſo⸗ viel Schwefel aufnehmen als Sauerſtoff. Wie wenig wiſſen wir alfo nod von Platinkalchen. —) Meſſing Cbrafs). Chaudet zerlegte drey Stuͤck. Das erſte war dehnbar, leicht zu haͤmmern aber nicht gut abzudrehen. Die zwey andern, weniger dehnbar aber beſſer zum abdrehen. ıftes Stuͤck, Meſſing von Romilly Kupfer 70,10 Zink 29,90 Zinn, eine Spur. 2fes Stuͤck, gemeined Handelimeffing Rupfer 61,59 Zink 35,30 Bley 2,86 Zinn 0,25 tes Seück, Meſſing von Stollberg Kupfer 65,80 Zink 31,80 Bley 2,15 Zinn 0,25. Thorason fand bey einem Mhrenmacher ein Stud Meffing, das diefer allen übrigen vorzog und es altes deutſches Meffing nannte, wobey er die alte deutfche Zeit fehr erhob. Es war viel dehnbarer als das von Briftol, Altdeutſches Mefing. ı Atom Zink — 4125 2. — Kupfer Z 16,000 Meſſing von Briſtol. x — Inf = 48 . z — Supfer = 8000 9) Verbindung von Zinn und Fahl (Antimonium) von Chaudet. Zinn mit 5 Fahl legirt, Löft Gatyfäure ganz auf ohne das Fahl anzugreifen. Er fihlägt daher vor um eine Legierung Zinn und Fahl teicht zu zerlegen, fie mit foviel Zinn zuſammen zu fihmelzen, daB Das Zahl nur 2, des Gemifches beträgt, es zu blechen, in Streifen zu ſchneiden und mit einem Ueberſchuß von Galszfaure oz Stunde lang in einem Kolben zu kochen. 10) Zinn und Wißmuth, von demfelben. Befteht das Gemifih aus gleichen Theilen oder aus 4 Sinn und 1 Wifmutt, fo ift es ganz fprode. Salzſaͤure loͤſt das Sinn fo leicht auf als wenn fein Wißmutt dabey wäre, von letzterm wird nur etwa „3, mit aufgelöft. Ein Ge: mifch aus 25 Theilen Sinn und ı Wißmuth laͤßt ſich Blechen; und Galzfaure von 1,290. Gewicht löſt 23 Stun⸗ den gekocht, alles Zinn auf ohne das Wißmutt. 11) Zinn und Bley, von Fiſcher. Sn Effig pder Satzfaure digeftirt wird vom Bley nichts, vom Zinn nur ein Theit aufgelöft. In Satpeterfaure aber wird von beyden ein Theil aufgelöft. Doc immer mehr Bley. 12) Die Wirfung des Konigöwallers auf Zahl. Gonft machte man Gpiefglanzbutter durch Deftillation eines Gemiſches von Spießglas und aͤtzendem Sublimat; in der neuern Zeit aber nimmt man Koͤnigswaſſer und duͤn⸗ ftet die Auflöfung in einer Retorte ab. Mann nimmt dann die Vorlage weg, und treibt die trokne Majle in eine neue, wodurd man fehr fchone Gpienglangburter erhaͤrre Dieſes kommt diel wwohifeiler als nach der alten 2436 Art, iſt aber unfiherer. Nach Robiquet foll man daher fie fo verfertigenz das Verhältniß der Satpelerfäure zu Salzſaͤure ſey wie z zu 4: geht die Aufloͤſung langſam, fo zerftreut ſich die Ehlorine nicht, wie fie fich entiwisfelt. Es bleibt daher ein Meberfhuß davon und es entfteht Superchloride, die ſich durch Abduͤnſtung nicht zerſetzt, und man daher feine Spießglanzbutter erhaͤlt. Das ver— hindert man, wenn man die Auflöſung in einer Flaſche init gepulvertem Fahl ſchuͤttelt, welches man aber in klei— nen Mengen auf einmal hinzuthun muß, damit keine zu große Hitze entſteht. Dadurch wird die Superchloride zerſetzt, das Ganze in eine einfache Chloride verwan— delt, die ſich leicht ſublimirt und Fahlchloride bildet- Geht die Auftöfung des Fahls fehnell von fratten, fo wird die Ehlorine zerftreut. Es bleibt demnach ein Ueberſchuß von Salpeterfaure in der Flüffigfeit. Dünfter man ab, fo falle Spießglasoryd und man erhält Eeine Butter. Das verhindert man durch hinzuthun von Galzfaure; worauf ınan weiter abdünftet. Die Salzfaure wird zer⸗ ſetzt, Chlorine gebildet und nach der Abdunftung erhält: nian leicht. die Spießglanzbutter. 1 Vs, Sa wire: 2) Sorbifihe Säure, die Donovan entdedt, iſt vor Braconnot und Vauquelin beftätiget worden. 2) Neue Art fih Ehlorinfäure zu verfhaffen. J. L. Wheeler fagt, man fünne Laugenchlorat zerfeßen, und Ehlorinfaure im reinen Zuftande durch fülgendes Ver— fahren erhalten. Mifch eine Auflöfung bon Laugenchlo— rat mit einem Heberfihuß von fluofilicifcher. Säure, die man durch Waſſer bis zur Concentration hat einfaugen laſſen. Beyde Ftüffi igfeiten ſeyen warm, es fallt viel Sluofilicat von Lauge in gallertartigem Zuſtande. Geihe und fättige die Fluͤſſigkeit mit fohtenfaurem Neſch (Baryt)- Es bildet ſich Nefch -Chlorat in Kryſtallen, diefe’ Löfe auf in Wafler, falle den Neſch vorfichtig durch en füure nach Gay - Eussac’d Methode. 3) Verbindung der hydrojodifchen Saͤure mit dar: zwey gephosphorten Waflerftoffgafen von H. L.abillar- diere. Jene verbindet fich init gleichem Volum von proto= phosphorirtem Waſſerſtoffgas. Bende Gafe verdichten fih zu weißen eubifchen Sryftallen, flüchtig in ſchwacher Wärme, zerfeßen ſich an der Luft durch Waller, Alkohol ind die meiften Bafen, wobey protophosphoristes Waf- ferftoffgas entwicdelt wird. Gem. gephosph. Waflerftoff- gas Cnehmtich aus ı Atom Waflerftoffgas und 1 .. phor) verbindet fih dann. mit hydrojodiſcher S 2 Votum mit 2 von der Säure. Bey der Zerfegung entwickelt ſich protophosphorirtes Wafferftoffgas und Phos= phor fallt. 4) Neue Säure durch Tangfame Werbrinnung dee Aethers entſtanden, von Davy. Taucht man heißen Pla⸗ tindrath in ein Gefaͤß mit gemeiner Luft und Aether— daͤmpfen, fo wird der Drath roth glühend, und leuchtet fort, bis aller Aether verzehrt ift. Während diefer lange ſamen DVerbrinnung des Wethers bildet fich eine beſon— dere Säure, die fich durch einen befonderen Geruch zu erfennen giebt, der fehr reizend ift, Geſchmack ſchwach ſaͤuerlich, roͤthet Lacmus, macht mit Lauge und Gude au rer ea ner 1437 Keutralfage, auf Anınon ein“ flüchtiges Salz von be- fonderem, ftinfendem Geruch. Aetherſaure Lauge erhißt, Laßt bloß Lauge zuruͤck. Dieſe Verbindung fallt Silber: und -Quedfilber = Salze, aber nicht die von anderen Me— tallen. Diefe Säure zerfeßt Eohlenfaure Lauge, Sode, Ammon und Talk; nicht Kalf. Wird ätherfaure Lauge in einer Netorte erhißt, fo gehen Rohlenfaure, Kohlen— oxyd und gefohltes Wafferftoffgas über, und viele Kohle bleibt zuruͤck. Sie fiheint alfo aus Sauerftoff, Kohle und Waſſerſtoff zu beftehen. 5) Hydrocyanifche Säure (Blaufaure), Aus Ma- gendie's Verſuchen ergiebt es fih, daß reine hydrocya⸗ nifhe Säure nad) Gay -Lussac’s Methode bereitet, das heftigfte. von allen Giften ift, Wenn ein Rüthchen in diefe Saͤure getunft und an die Zunge eines Thieres ge: bracht wird, fo ift es todt, ehe man die Ruthe zuruͤck— ‚ziehen kann. Magendie hat die nach Scheel: Methode bereitete Saure verdünnt bey Auszehrung angewandt. In einigen Faͤllen, wo die Krankheit deutlich erft im Ber ‚ginnen war, ward durch den Gebrauch diefes Mittels in ſchwachen Dofen, der Huften gehoben und der Kranke vollig hergeftellt. Es feheint alfo eim fehr wichtiges und mehrerer Verſuche würdiges Mittel zu feyn. 6) Wirfung der Dralfäure auf Alkohol. Bauhof auẽ Arau hat eine merfwiürdige Neihe von Verfuchen über die Wirkung der oral. Säure auf Alkohol befanng gemacht. Er Löff/einen Theil Eruftallifirter oral. Säure in acht Thetlen reinen Alkohols auf, thut die Mifhung in eine Netorte und Agfillivt den Alkohol ab. Fünf oder ſechsmal wiederholt, verfhwand die Dralfäure ganz und wurde in eine olähnlihe Subſtanz verwandelt, die eine Berbindung beyder Subſtanzen war. Bräunlichgelb, ſchmeckt wie ſuͤßes Weinöl, ſchmeckt efelhaft, bitterfich und hat etwas metallifches, ſchwerer als Waſſer, fallt in ihm wie Deltropfen, Löft fih aber durch Schütteln zum Theil darinn aufs roͤthet frifche Pflanzen blau, . durch Eohlenfauern Kalk und Schütteln wird ihm die an— hangende Saͤure entzogen, Löft fich leicht in Alkohol auf, abdeftillivt nimmt er etwas von der oͤligen Materie und don der Säure mit, die durch Eohlenfauren Kalk entdeckt wird. Mit Wafler in einer Netorte deftillivt, wird fie Zerſetzt, es entficht fauerliches Waſſer, eine faure Flüffig- keit bleibt zurück, die beym Erkalten. Kryſtalle von Sauerfleefaure abfekt. der öligen Subſtanz oder aus. ihrer Auflüfung: in Alkohol fogleich einen weißen Niederfchlag, der eine Verhtndung der öligen Gubftanz mit Ammon iſt; ohne Geſchmack und Geruch und weder im falten noch warmen Waffer auflöstich iſt. Erhitzt verflüchtigt er fich als weißer Rauch ohne Zerſetzung. Weder Galveterfäure noch faire Salz: faure. tot ihn auf, aber warme; ebenfo concentrirte Schwefelſaure. Die Aufiöfung iſt durchſichtig und farb— los und Laugen faͤllen nichts daraus. Mit Lauge oder Sode gekocht, wird nichts zerſetzt und es entwickelt ſich kein Ammon. Mit liquider Lauge in einer Retorte de— ſtillirt, enthält die übergegangene Fluͤſſigkeit Ammon und Aıkoho z der zuruückgeb ebene Theil mit Gal;fäure ges fätuige und mit falyfaurem Kalt gemifcht, giebt einen häufigen Nied.richlag von. fauerkieelaurem Kalt. — Aetzendes Ammon faͤllt aus, 1438 ‘VII, Laugen und Erden. 1) Geſchwefelte Laugen. Vang. gab die gefchwef. Lauge fuͤr geſchwef. Laugel aus. Er fand daß die durch Gluͤhen in verſchloßnen Gefaͤßen erhaltene Schwefellauge einige Schwefelſaͤure enthalte, in der genau ſobiel Sauer— ftoff ift, als im der verbrauchten Tauge. Gay -Lussae hat diefen bäfligen Punet aufgeklaͤrt. Mifcht man gleiche Gewichte Schwefel und Lauge und verbindet fie. bey ge- ringer Hitze, fo entſteht eine Schwefelung ohne alle Schwefelfaure. Loft man es aber im Wafler auf, fo findet man darinn nur ſchweflige und hypoſulphuroͤſe Saͤure; ſetzt man aber Schwefel und Lauge der Gluͤh— hitze aus, ſo bildet ſich viele Schwefelſaͤure, bey geringer Hitze entſteht mithin Schwefellauge, bey Gluͤhhitze aber wird die Lauge zerſetzt und es entſteht ein Gemiſch von Schwefellaugel und Schwefellauge. 2) Darſtellung des Thons, v. Gay -Lussac. In Frankreich kann man leicht Alaun bekommen, der mit Ammon ſtatt mit Lauge gebildet iſt. Dieſer einer ſtar— fen Hitze ansgeſetzt, verliert Saure, Ammon und Waſ— fer und der Thon bleibt rein zuruͤck. Ungtüdliherweife wird aller Alaun in England mit Lauge gemacht, mo man felbft aus Harn, Ammon nicht fo wohlfeil ge= winnen kann als falzf. Lauge. Sollte man eine wohl- feile Art den Thon darzuftellen entderen, fo koͤnnte an diefe Erde in unfern Manufacturen mit Vortheil ftatt Alaun anıvenden. 3) Auflöfung von Silber und Ammon. Taraday ftellte Silberkalch, durch Aufloͤſung deſſen gemeinen Kalchs in Mimon erhalten, an die Luft, Es bildete ſich ein duͤnnes glaͤnzendes Haͤutchen, das ſich als ein beſonderer Kalch bewährte, der etiva 2 von den Sauerſtoff des gem. Kalchs enthielt. “Er brachte den getrodneten Kal in eine Röhre und zerfeßte ihn durch Hitze. Das Gewicht des Silbers und das Bulk des entwicelten Sauerftoff: gafes gab die Beftandtheile des Kalchs. Solche Verfuhe find immer etwas ungewiß, wegen der SKohlenfaure, womit ſich der Silberkalch verbindet und wegen der unbefländigen Menge von gemeiner Luft, momit das producirte Gas gemengt ift. Bey häflichen Verſuchen bringt Hr. Thomson die Subftanz, aus wel- cher dad Gas zu Ziehen ift, in eine fehr kleine tubulirte Netorte, deren Schnabelend wie ein Feuerhafen geftaltet iſt; es iſt nehmlich in einen angefeßten Halbkreis gez bogen. Diefer Schnabel wird in die kleine Deffnung ei nes®Quftbehälterd mit Quedfilber geftedt, wozu New- wan's verbeflerter Quecdfilbertrog am bequemften ift. Iſt alles Gas übergetrieben, fo blaͤßt er die Lampe aus und laßt den Apparat erfalten. Daſſelbe Bulf Gas, das anfangs die Netorte ausfüllt, kehrt wieder in fie zuruͤck, weil die Verbindung zwiſchen der Luftflaſche und der Netorte nicht unterbroden if. Wenn man fich in Acht. nimmt, dab in den Schnabelbug Fein Quedjilber koͤmmt, fo erhalt man genau dag Bulf von Gas, wels ches wirf.ich entwickelt worden, ungemifcht mit irgend einem Antheil von Luft in der Retorte. Goll das Gas zerlegt werden, fo beftimmt man vorher die Menge Luft in der Retorte, und nımmt dann in der Z riegung auf diefen Theil gemeine Luft Ruͤckſicht. Farad, uberhäßt * 1439 das Gewicht des Sauerſtoffgaſes, nach ihm woͤgen zoo Eus bikzoll 34,072 Gran, während das wahre Gewicht nicht mehr ald 33,888 Gran beträgt. Ang Faraday’s Verfuchen folgt, daß der Silberkalch beſteht aus: 100 Gilber + 7,3982 Sauerftoff, und fein neuer Kalch aus oo Gilb. + 4,764 Sauerft. Nehmen wir das Mittel aus dieſen zwey Saͤtzen, vorausgeſetzt, daß der Sauerſtoff im Protoryd 3 von dem des Peroxyds iſt, ſo haben wir folgende Verhältniffe R Protsryd 100 + 4,8584 Grſt. Peroxyd 100 + 7,2876 Gegen die Annahme diefes neuen Silberkalchs iſt die aͤquivalente Zahl für das Peroxyd, das aus fatpeterf. Gitber erhalten, die Zahl 14,75 bat; während das Schwe⸗ fel- und Horn = Silber entfhieden beweißt, daß das Gewicht eines Atoms Silber ziemlich 13,75 ſey. Woll⸗ ten wir dieſen neuen Kalch zulaſſen, fo würde das Ge: wicht eines Atoms 41,25 und das des Peroxydes 44,25 werden, welches das dreyfache beträgt und mit den Be: ſtandtheilen des falpeterf. Silbers ſich nicht verträgt. Taraday’s Kalch ſcheint daher nichts weiter zu feyn als ein Gemifch von metallifchem Gilber und Sitberfald. Effigfäure würde wahrfcheinlich durch) Digeftion den Kal auflöfen und das metalliſche zuruͤcklaſſen. 4) Knaltfilber, wird nad) Tarad. von jedem Gilber- kalch, auch wenn er Kohlenf, enthält, gewonnen durch Aufgießen eines Gemifches von Aßender Lauge und Uns mon;.während ſich das leßte mit dem Gilber oder feinem Kalch verbindet, verſchluckt die Lauge die Kohlenfaure. Stickſtoff entwidelt ſich dabey aus dem Ammon, 5) Verbindung der Chloride mit Ammon, v. Faraday. Gutgefhmolzen Chlorid von Kalkel (Calcium) in Ammongas, verſchluckt dieſes ſchnell und faͤllt als wei— ßes Pulver, das erhitzt ſogleich Ammon abgibt. In Chlorine brinnt es von ſelbſt mit blaßgelber Flamme. Geſchmolzen Chlorin von Neſchel (barium) und Stronel (rontium), verſchluckt das Gas ſehr langſam und aͤndert das Ausſehen faſt gar nicht. 30 Gran geſchmolzen Gitber - Chlorid verfihluden 40 Eubifzoll Ammongas, fallen als weißes Pulver, das am Licht ſchwarz wird. Erhitzt geht das Gas unverän- dert wieder weg. In Chlorin entzündet ee fi) und das Ammon wird zerfeßt. Iſt das Chlorid nicht gefchmolsen, fo entfiehen Ddiefelben Verbindungen in fürgerer Zeit. Eine ſtarke Auflöfung von Gilberchlorid in Ammon eis nige Wochen in einer nur mit Papier bededten Flaſche gelafien , feßt flach rhomboidafe, durchfichtige, und farb⸗ loſe Kryſtalle ab, die aus Hornſilber und Ammon zu be- ſtehen ſcheinen und ſich leicht zerſetzen. Aetzender Sublimat ſcheint Ammongas nicht zu ver— ſchlucken, Calomel ſchneller, Bley- und Wißmutt-Chlo— rid wirken wenig darauf. Kupfer-⸗Chlorid verſchluckt viel Ammongas und faͤllt als blaues Pulver. Proto⸗Chlorid von Eiſen verſchluckt eine große Menge Ammongas und verwandelt ſich in ein ſehr leich— tes anhaͤngiges, weißes Pulber, das an der Luft ſogleich die Farbe aͤndert, gelblichbraun, gruͤn und endlich ſchwarz wird, von Verſchluckung des Waſſerdunſtes, von deſſen Gegenwart es ein feines Pruͤfmittel iſt. 1440 6) Seifen. Nach Chevreul laſſen ſich alle Oele in zwey Theile ſcheiden, den einen, der gewoͤhnlich veſt iſt, nennt er Stearine, den andern gewöhnlich fluͤſ⸗ figen Elaine, Beyde Theile verbinden ſich ut Laugen in beftimmten Rerhältniffen und werden dadurch in- Subſtanzen mit_fauren Eigenfchaften verwandelt, Mar- farifche Säure und Hlige. Die Verhaͤltnißzahl der erften ift 33, der zweyten 36. _ Collin Hat fhäsbare Verfuhe über das Geifenfieden angeftellt, die fich kurz nicht angeben laſſen, den Geifen- fiedern aber von Nußen feyn werden. 7) Ueber Sertürnerg Morphium tft viel gearbeitet worden. IX. Salze. 2). Gewiſſe Salze ertheilen ihre Kryſtallform andern Salzen, obgleich diefe in größerer Menge, von Beudant. Gieh Iſis 408. Wollafton galt diefe Kryftalle für wirf- liche hemifhe Verbindungen, nicht bloß Gemenge, bes fonders wegen der Durchſichtigkeit, weil ihre Beftand- theite fehr verfihiedene Bredungsfraft haben, Er er= hielt Kryſtalle aus etwa 4 Theilen Zinfvitriol und 1 Theil Kupferpitriol, welche genau die Kryſtallform des Eifenvitriol8 (7) haben. Eifenvitriol druft nah Wollak. im rhombiſchen Prig- men mit Winkeln von 803 Grad und g2 Grad oder mehr. Nickelvitr. Eryfrallifirt in Detaedern oder vierfeitigen Prismen mit vierfeitigen End - Pyramiden. Nidelvitr. und Lauge Ervftallifirt in rhombifchen Prismen. Ss ver— dient benterft zu werden, daß Beudant’s Verfuche nicht fo original find als er nieynt, Im 8 Bande von Geh— lens Sournal 1809 iſt eine lange Abh. daruber von Bernhardt. 2) Weinftein loͤßt verfchiedene Kalche auf, zu chemi— fihen Zerlegungen fehr dienlih, von Gay -Lullac. Crem, Tartari fann verfchiedene Kalche auflofen, die in der Weinſaͤure unauflöslich find, wie das Protoxyd von Fahl (Antimonium), was daher fonderbar ift. G. L. glaubt, er wirfe hier als eine vierfade Säure und Tart. emet. wäre eine Verbindung des Acid. crem. tart. mit deut Protoryd des Fahls. 3) Platinſalze, die Bisher nur wenig unterfuche waren, weil die Kalche diefes Metalls fo fihwer rein darzuftellen find, und man durch die Wermifchung des falz. Platins mit Auflöfung anderer Neutralfalze, nichts als Tripelſalze erhält, welche in ihrem Ausfehen und Derbatten fo verfchteden find, daß man Feine Elare Idee darüber faflen fann. Vauquelin hat gemeines ſalzſ. Platin fo erhikt, daß ein Theil der Säure ausgetrieben worden, Chlorine hat fich entividelt, das Salz ift fahl- braun geworden und hat Geſchmack und Auflostichfeit verloren. 100 Theile laffen 72,5 metallifches Platin zu: vu, Der braune Ruͤckſtand kann ziveyerley feyn; ent— weder ein Platın = Chlorid, das beftande aus Ehlorin - “27/5... KEN 74,5 R. Platin 72,5. :°.121,863 oder es kann eine Verbindung von Galzfaure und Pla— tinfalch feyn, was V. annimmt. Iſt nun bey 94 Platin 16 Sauerſtoff, fo muß der Platinkalch in dieſem Salz 86,3 betragen, und ed beſteht aus 11441 Salzſaͤure 1337 1° 4,625 9,250 Platinkalch 86,3 29,134 4567 Nach dieſer letzten Annahme würde ein Atom Platin 12,657 waͤgen, ivenn wir annehmen, dab der Kal) 2 Atom Sauerft. enthält. Sch glaube das braune Pulver ift eher ein Chlorid als ein Submuriat. Eine Auflöf. von Platinmuriat fo neutral als mög- lich mit der erforderlichen Menge Kochſalz gemengt, bil det ein Tripelfalz, das gern in feinen Kryſtallen von hochgelber Farbe erfiheint. Nimmt man ftatt Kochſalz aͤtzende Sode, doch nicht überfchüffig, fo fallt nichts und die Flüuffigfeit wird dunkelbraun. Laßt man. fie verduns ſten, fo entftehen gelblichbraune Kryſtalle in Blättchen wie Glimmer, worunter einige perlgrau und fehr glaͤn— zend. Gie find vollfommen neutral, fehr auflöslich im Waſſer, zerfließen nicht, die Auflofung iſt dunkelbraun. Calmiaf fallt etwas Grünlichgelbes und die Aufloͤ— ‚fung bleibe braun. Tropft man aber Salmiak in das "Salz, das man umittelbar durch die Mengung des falzf- Platins und des Kochſalzes erhalten hat, fo entftcht ein seitronengelber Niederfhlag und die Auflöfung wird faſt farblos. Doch beitehen Diefe zwey fo verfchieden ausfe- henden Salze faft aus vdenfelben Theilen. Das erfte J enthaͤlt wehr Waſſer und Säure, das andere durch hin— zugebrachte Sode erhalten, ſcheint mehr Metall zu ‚enthalten, Wenn Schwefelſaͤure mit Platinmuriat gemengt ‚und hinlaͤnglich gekocht wird, fo wird alle Salzſ. aus: ‚getrieben uud es entfteht ſchwefelſ. Platin, das concenz trirt ſchwarz ausfieht, aber Durch Verdünnung mit Waf- ‚fer grün wird, es zerfließt und frpftallifirt nicht. Mit ſchwefelſ. auge gemifcht und abgedampft, entſteht ein grüner flockiger Niederfchlag und die Flüffigfeit wird faſt farblos; der Niederfhlag iſt eine Tripelverbind- von ſchwefelſ. Platin und ſchwefelſ. Lauge. 9 Verbindungen gewiller Tarbonate. Berzelius fagt, es gäbe eine Art Doppelfalze, die aus den Carbo= nat und dem Hyodrat derfelben Baſis beſtehn, “worin das Earbonat fein Kryftallifations - Waffer enthält. Das blaue kohlenſ. Kupfer ift eine Verbindung von 2 Atomen "Nupfercarbonat mtt ı Atom Hydrat, Magnel.alba von 3 Atom Kalk Carbonat mit ı Atom Talf- Hydrat, das Subcarbonat von Zink fünftlih wie natürlich aus 3 Aromen Zinf= Subcarb. und ı Atom Zinf - Hydrat. Richard Phillips Zerlegung des blauen ‚und grü— ‚nen Supfercarbonats ſtimmen hiermit nicht überein. Nach ihm halt das grüne, ‚ Kupfer = Peroryd 72,2 Kohlenf: 18,5 1At. Waſſer 9,3 ı A. Das blaue, Kupfer Veror, 69,08 3 At. - Koblenfaure 25,46. 4 At. Waſſer 5,46 2 At. Hier iſt die Koplenfaure augenfheinlih in zu -großer Menge, ald dab man annehmen dinfte, es ware ein Theil des Kalchs frey. Iſ ie. 1818. Heft 9. ı Atom faſt. er ⸗z —— — — 1442 5) Bereinigung des Peroryds von Uran und Tohlenf. Lauge bildet nach) Chevr. fruftallifirbares Salz. 6) Subfulphat von Thon, Stromayer hat den Alu— minit von Marl [L!J bey Halle und von Newhaven in ‚Sullex zerlegt. Newhaven Halle Mart Thon 29,868 39,263 30,807 Schwefelſaͤure 23,370 23,365 23,554 Waller 46,762 46,372 45,639 Die Beftandtheile find alfo in Allen ‚gleich und befte- ‘hen aus; Thon z Atom Schwefelſ. 3 — Waſſer 13 — X, Mineralwäſſer. 1) Mineral. Springbrunn von Caldas de Rainlıa, Eine heiße Epringquelle, etwa 40 engl. Meil. noͤrdlich von Liſſabon, welche ſchon feit langem wegen ihrer Heil- kraͤfte berechnet iſt. Enthält geſchwef. Wailerftoffgag. Nach Rennie befteht die Gegend ‚aus rothbem Sand über Kohlen, die Verhältnifie [einen daher diefelben zu feyn wie zu Warwickfhire und in dem -ganzen Gtrih von Mittelengland, der aus neuemrothen Sandftein beſteht. Dr. Withering unterwarf dae Waller 1794 ei- ner unvollfommenen Zerlegung, Die ‚Temperatur iſt op 128 Unzen enthielten Kohlenſ. Hepatiſch. Luft Unze Maaß 64 Unze Maaß Kohlenſ. Kal) 34 Gran Hepat. Eifen Pr Thon 13 — ‚Kiefel o3 — Bitterſalz 64 — Selenit-Salz 44 — Kochſalz 148 — 264 Rennie fand das ſpec. Gewicht 1,0058, 16 Unzen bis zur Trockenheit abgedunſtet hinterlaſſen 34 Gr. trod: nes Salz, das beſteht aus Kochſalz 12,2 Schwefelſ. Sode 5,5 Gyps 4,1 Bitterſalz 1,7 23,3 2) Salztgfeit des Meers. LDamarche ſammelte auf einer Reife von Rio Janeiro nach Franfreih 1816 von der Dberflache des Oceans in verfihiedenen Breiten Ger- waſſer, und ſchickte es in verſchloſſenen Flaſchen an Gay- Luffac. Das fperif. Gewicht und falzige Beſtandtheile wurden von Despretz in Gay-Lussacs Laboratorium be— ſtimmt. Folgende Tabelle zeigt die erhaltenen Nefultate. Die erfte Probe war von Calais, 91 1448 Breite | Lange |Sper. Schwer] Salzgehalt Calais I — 1,0278 % 3,48 ol 17-8. 3 — WonP aris) — ad a1 59 23 55° 1,0294 3,63 29 4 | BE Ei 21 o 28 25% | n,o288 3,75 9.59 19 50 1,0272 3,43 6 0 19 55 1,0273 3,77 3 2 2ı 20 1,0275 3,57 [e) ° 23 0, 1,0283 3,67 Sean: 22 36 1,0289 3,68 8 1 5 ı6 1,0286 3,79 12 59 26 56 1,0294 3,76 15 3 2 8 1,0284 3,57 37 I 28 4 1,0291 3,72 20°. 927 | 92-8 1,0297 3,73 2355 3 4 1,0293 3,61 Mitte | — — | 10286 | 3,65 Murray fand in dem Geewaffer von Frith of Forth aut 3 pr. Ent, falzige Theile, was aber ſicherlich zu we— arg iſt. Das ſpec. Gewicht ift 1,029, mehr als dag Mittel der vorigen Tafel. Der Salzgehalt muß dem= nad) wenigſtens 3,65 betragen. AL Pflanzentheile. = 7) Dlivile. Nach Pelletier befteht dag Gummi des Dlivenbaums aus zwey Gubftanzen, die eine wie Harz, Die andere von befonderer Nıtur, der er den Namen Dlivire gegeben, Das Gummi wird in vectificirten Alfohol ganz afgeläft, filtrirt, man läßt eg verdunften. Allmaͤhlig feßen ſich flache gelblichweiße Nadeln ab, die durch Wiederauflofung und Kryſtalliſirung in Alkohol ſchoͤn weiß und rein werden. Gie find das Dlivile. Es iſt cin weißes, glänzendes, fiärfeartiges Pulver oder platte Nadeln, ohne Geruch, ſchmeckt befonders, Bitter und ſuͤß zugleich und etwas aromatifch, ſchmilzt bey 158, Abgekühle fieht es wie durchfichtig gelblih Harz aus, wird nun durch Reiben efectrifch, ſcheint aber Feine che— mifhe Veränderungen erlitten zu haben. Auf Kohlen entzündet. es fich ſchwer und mit viel Rauch, deſtillirt gibt es Waller, Eſſigſaͤure und Del, kein Ammon. Schwer auflöstich in Faltem Maffer, 2 in fiedendem. Lau— gen fallen eö leicht. Gatpeterfäure loͤſt es auf; in der arme feat fih Dratfaure ab und es entfieht eine gelbe, bittre Materie, Verduͤnnte Schwefelſ. wirkt nicht dar— auf; concentrirt aber verkohlt es ſogleich. Concentrirte Eſſigſaͤure loͤßt es auch auf, Blevacetate ſind die einzi— gen Salze, welche auf: die Auflöfung des Diivilg wirken und aus der wäfferigen Auflöfung weiße Sloden. fällen, die in Effigfäure auflöslich. 2) Ertractivfoff. FE ein Name, den man ei: nem erdichteten Pflanzenftorf gegeben; der. in vielen Er: tracten enthalten feyn foll. »Braconnot hat ihn gefucht aber nie gefunden. Er. theilt Die Pilanzenertracte in fünf Gattungen, 2) Geſtickſtoffte, wenig bittre Ertracte; faͤllbar durch Sulläpfel = Yurguß, enthalten 2 animaufirte Stoffe, lie - | * 1444 fern deſtillirt Ammon. Extract von Boretfch, Bugloſſum, Cochléaria, Kreſſe, Gentie, Saponaria ete. 2) Geftikftoffte, fehr bittre Ertr.; enthalten. 3 ani— maliſirte Stoffe, wovon der eine fehr bitter und auflös— lich in Alkohol. Faͤllbar durch Galläpfel, liefern deftil- live Ammon. Ertract von Efelsgurfen, Bitterklee, Erdrauh, Brechnuß ıc.- : 2 3) Gewaflerftoffte und gefticftoffte, fehr bittre Ex— tracte; brennen erhißt mit lebhafter Flamme und liefern mehr Waflerftoffgas, als für den anıvefenden Gauerftoff zur Waflerbildung nöthig ift, fallbar durch Galläpfel, enthalten einen gewaflerfiofften Stoff mit andern thieri— fhen Subſtanzen. Ertract von Opium, Aloe, Colo— quinten, Wermuth, China v. St. Domingo, Mohn, Schoͤllkraut, Gratiola etc. 4) Gefauerftoffte Extracte; ſchmecken oft zuderig, manchmal herb oder fauer, enthalten einen merflichen Stickſtoff, durch Galläpfel nicht füllbar, geben deſtillirt viel Säure, die viel Sauerftoff enthält, mit Waflerftoff und Kohle verbunden; enthalten gewohnlih Gunintie Ertract von. Suͤßholz, Zwiebeln, Squilla, Polypodium, | Safran, Rhabarber, Catechu, Kaffin, Tamarinden; Rob von Hollunder, Sohannisbeeren ıc. 3 5) Gelauerftoffte, fehr bittere Ertracte; enthalten einen bittern Stoff mit Gummi, Galläpfel wirfen nicht darauf, geben deftillivt viel Saure, fein Ammon: Erz tract von Enzian, Taufendguldenfraut, Quaſſie u, f.w. 3) Delinperfhiedenen Kornarten Geit Scheele hat man geglaubt, der Fufelgeruch Fomme von einem befondern Del ber. 1904 habe ih durd Di— geftion der Gerfte in Alkohol ein gelbes, veſtes Del ers halten, das fhon in der Gerfte gebildet zu feyn ſchien. Einige Sabre nachher zogen Vauquelin und Foureroy. das naͤmliche Del aus der Gerfte und glaubte daſſelbe. Gehlen befchrieb deſſen Eigenſchaften weitläuftig. Kürz= - ich hat Schrader aus Noggen gelbes Oel gezogen, vet wie Butter aber ohne Geſchmack und Geruch oder Fuſel, der mithin in den verſchiedenen Kornarten verſchieden iſt. Wahrſcheinlich wird bey zu ſtaxk angewandter Hitze das Del verändert, riechender und unangenehmer gemacht. Ich konnte in einer Retorte dieſes Oel leicht vom Alkohol abdeſtilliren, es iſt daher nicht beſonders fluͤchtig. Die Brenner werden daher wahrſcheinlich den Fuſel vermei— den, wenn fie bey niederer Temperatur und durch An— wendung der Feere arbeiten. 4) Pflanzenmilch. Der Mithfaft europärfcher “ Pflanzen ift bekanntlich fcharf oder betaubend. De Hum- boldt fat dagegen in Suͤdamerika den Saft des Kuh— baums unſchaͤdlich uud nahrhaft gefunden. Vergl. Iſis ©. 5) Knob lauch befteht nad Bouillon Lagrange aus 2) fehr ſcharfem, flüchtigem Del 2) Schwefel 3) wenig GStärfe 4) Pflanzeneyweiß % 5) zuderige Matenie. \ 6) XRoggen = Mutterform De Candolle hielt es für eine Art Pilz; fonft halt man es nur jür ein durch Krankheit verandertes Korn, dazu führen Vaug, Unterſuchungen. Er bekam daraus j 1445 a) eine farbende blaßgelbe Materic, durch todo! abfonderbar, 2) weißes mildfehmedendes Del im- Menge: 3) eine viofetfarbende Materie, unauflöslid in. Alko— hot, fonft wie die von Lichen Roccellae, färbt Wolle und Seide ia, 4) eine freye, wahrfheintich. Phosphorfaure. 5) ehr viel vegetoanimaliſche Materie, die ſchnell fault, und deſtillirt ein dickes Dei und Ammon lieſert. 6) ein wenig freyes Ammon durch Sieden. Keine Staͤrke und kein Kleber, die alſo durch. die Kranf- heit verändert worden, ' ) Brech wurzel. Pelletier und Magendie ha= Ben die Rinde von der Wurzel der Plychodria emetica oder der braunen Specacuanya zerlegt: Zuerjt mit Schwefel⸗ ätyer, dann mir Alkohol, dann mit warmen, endlic) mit foltem Waſſer behandelt, Was dann noch ubrig blieb, betrachteten ſie als Geſaſer. Der Aether loßte zwey Ars ten Del auf, ein fluhtiges, von dem die J. den Geruch ‘hat, vielleicht auch den Gerhmadz ein anderes veſtes, gelbliches, wie Talg, Das auf den thteriſchen Leib nicht merklich wirkte Alkohol loſt etwas Wachs auf und einen beſondern Stoff, durch den die J. Brechen erregt, nann— Pi * nicht darauf, 1 ten ihm dayer Emetine. Kalt Waſſer loſt nur ein wenig, fang Kal warmes Starke. Empalt; Del 2 Emetine: "16 Wachs 6 Gummi 10 Staͤrke 42: s Gefafer 20° Verluſt 4 Die Emetine hat trocken die Geſtalt von durchfich- tigen, vothlichoraunen Schuppen, faum Gerud), Ges nad bitter, etwas Scharf aber nicht eckelhaft, im Waſ— fer unter, dem Siedpunkt urwerändert, darüber ſchmilzt fie, blaͤht fi auf, wird ſchwarz, zerſetzt in. Warner, Kohlenſaͤure, etwas Oel und Eſſigſaure, eine lichte Kohle bleibt zuruck. An der Luft unveraͤndert, im Waſſer ſehr aufloslich, druſet nicht, auch aufloslich im Alkohol aber nicht in Schwefelaͤther. Verdunnte Schwefelſaure wirkt concentrirte verkohlt fie, Salpeterſaͤure loͤſt fie ſchnell auf, zuerſt roth, Dann gelb, Salpetergas entwickelt ſich, Oxalſaure enifieht. Salz- und Phosphor— ſaͤure lojen ſie unverandert auf, Eſſigſaͤure auch. Gerb— ‚faure” und. Galläpfelaufguß fällen ſie aus Waſſer und Aıtopol, ſo Bleyzucker und das Protonitrat von Queck— filber und Agendem Gublimat, Brechweinſtein wirft nicht daran, Ein halber Gran erregt heftiges Brechen, Schlaf folgt und. der Patient erwacht wohl. 6 Gran toͤdteten einen Hund binnen 3o Stunden. Die Yaugen und die Schleimhaut der Darnre waren heftig enizundet. 8) Zerlegung verfhiedener Rornarten, von Bogel. Waizenmehl von Triticum hybernum gab 48 Theile Stärke und 24 Kleber, Mehl von trit ſpelta an der Donau 74 Starke, 22 Kleber. Kein-Sliever -un Hafer aber eine ſickſroſfyallige Sabſtanz ohne Elaſtjeſtät. rm 1446 Außerdem eine zuckerige Materie, bitterer Grundftoff und fixes, gelblichgrünes Del, Reiß gab auch ein-fires Del, mit mehr Zuderftoff als der Waizen, wenig Eyweiß und viel. Fecula.. Neiß gährt mit Hefe, dat Brod aber geht nicht fehr auf. Mit Kohlenfaure Fonnte Vogel fein. gut Brod befommen. Einem englifchen Beder gelang fol gendes Verfahren; Eohlenf. Sode und Salzſaͤure ſoviel, daß fie einander neutralifiven, und foviel Kochfaiz bilden fonnten ald zu einem Laib Brod gehört, wurde, jedes befonders gewogen. Die erfte im Waller aufgeloft und mit in Zeig gefnetet, dann die Salzfaure mit Waller verdünnt und auch gefhwind untergefnetet, dann in den. Dfen gefchoben. Der Laib gieng fehr gut auf und war in jeder Hinfiht Brod wie das gewöhnliche. 9) Reif. von Braconnor, enthält: j Carolina. Reis. Wafler 5,00 7,09 Staͤrke 85,07 83,89 Gefaſer 4,80 4,80 Pflanz. thier. Mat: 3,60 3,690 und auslaugbarer Zucker 0,29 0,95 Gummi faſt wie Stärfe 0,7E 0,10 Del 0,13 09,25 Phosphorkalch 0,49 0,49; Ferner Spuren von falsfaurer Lauge phosphorfaurer. Lauge, Eifigfäure Pflanzenfaure mit Kalkbaſis dafleıb. mit Laugen: Bafis Schwefel. 10) Möhrenfaft. Manna zeigt ſich in der Ge— ſtalt von Kryſtallen bey der Gaͤhrung deſſelben nach Laugier. 11) Kartoffeln. Vaug, fand in ihrem Safte 1) fihwärsliches Eyweiß 2) citronfauren Kalk . 3) Afparagın 4) bitteres aromatifches Harz 5) phosphorfaure Lauge und Kalk. 6) citronfaure auge und Citronſaͤure D eine beſondere thieriſche Materie 12) Mandeln. Man glaubte fie —— vor⸗ zuͤglich Staͤrke und fires Del. Nah. Vogel aber ent— halten die bittern feine GStärfe, fondern Eyweiß oder eine Subſtanz wie geronnene Milch, 30 Proc, Boullai hat diefe intereflante Entdeckung in den füßen Mandeln beftatigt.. Wahrfibeinlich verhält es fich bey andern mile chenden Samen. ebenfo. 13) Kupfer in Pflanzenaſche. Budolz und Proust haben vor einigen Jahren angezeigt, daß fie Kupfer in Pflanzenaſche entdeck hätten. Kürzlich hat Meisner in’ Halle Spuren von Kupfer in den Samen Grana-paradisi,- Cardamom. minus; ferner in den Wurs zeln von Curcuma longa und Galanga entdeft, aber Außerfi- wenig, am beften durch die Galvaniſche Säule: 1447 —XII. Thieriſche Subſtanzen— ) Naͤhrende Eigenſchaft ſtickſtoffloſer Subſtanzen, von Magendie. Bekanntlich ſtarben Hunde die nichts als Gummi, Zucker oder Butter er⸗ hielten, woraus M. ſchloß, das ſtickſtoffloſes Futter nicht im Stande ſey, die Hunde gu ernähren, Das ſcheint ung aber nicht fehlußveft. "Man muß die Thiere nach und nach und nicht auf seinmal an Zuder u. fi w. ge⸗ wöhnen. Man kann ein Schaf dahin bringen, daß es thieriſche Nahrung verdaut und endlich bloß davon -tebt. 2) Beftandtheile der thierifhen Gub- ‚ftanzen. Berard hat verfchiedene thierifihe Gubftan- ‘zen mit Kupferoxyd vermiſcht und unter einer Glasröhre erhißt. Stidftoff |Kohtenftoff| Sauevftoft| Waflerftoff Harnftoff ' 43,40| 19,40 | 26,40 10,80 Ste 39,16) 33,61 18,89 8,34 utter 00,00. 66,34 18,02 19,64 Fett 00,00 69,00 9,66 21,34 Schöpfentalg 00,00. 62,00 14,00 24,00 Ehotefterin 00,00) 72,01 6,66 21,33 Cetine 00,00| ‚81,00 6,00 | 13,00 Thran 00,001 79/65 6,00 14,35 Harnſaurer Nefc befteht aus: Harnfaure 61,64 100,00 15,667 Neſch 38,36 62,23 9173» Harnfaure auge aus; Harnfaure 770,11 100,00 14,074 Lauge 29,89 42,63 6,00. Prout hat fehr genau .Harnftoff, Harnfaure und Zu— er zerlegt. Berard hat einen merkwuͤrdigen Verſuch ‚angeftellt. Er mifchte i - 2 Bolum Kohlenfaure 10 — gefohltes Wafferftoifgag 20 — Bojlerftoff . welches ziemlich die Beftandtheile des Fettes find, umd trieb das Gemifch durch eine glühende Porzellanröhre: Er erhielt eine Subſtanz in fleinen weißen Kryſtallen, Leichter als Waller, auflöstich in Alkohol und ſchmelzbar zu einer Subſtanz wie fires Del. Dobereiner foll auch durch Vermiſchung von Koblengas mit Wafjerdampf in einer glühenden Eifenvöhre eine fettartige Subſtanz hervorgebracht haben. [Vergl. Iſis 1317 Nr. 70.1 3) Cetine. Der Nahıne den Chevreul dem Wall⸗ rath gegeben und woruͤber er eine neue ‚Ybhandbing ge= ſchrieben. 4) Verwandlung ee Subftanzen in Fett. Gay-Lussac hat angefimdigt, er glaube die fogenannte Verwandlung thierifcher Körper in Fett fey nur eine Taͤuſchung und nichts weiter als ein Wegwaſchen der Mudfelfafern, während das Fett zuruͤckbleibt. Er hielt Faſerſtoff drey Monate lang in Waffer, das alle zwey, drey Tage erneuert wurde; es war endlich aller weggewaſchen und Fein Fett zuruͤckgeblieben. Rindfleiſch und Leber auf dieſelbe Art behandelt, hinterließen etwas Fett. Mir ſcheint die Sache doch nicht ein bloßes Faulen zu ſeyn. 1684 ertrank eine Frau in einen Moraſt und wurde auch da vergraben. Kürzlich ausgegraben, "war dex Leib ganz und felbft das Gewand noch erhalten. aus. ſchaffen; dann im Wajler. loͤſt, während der Faſerſtoff zuruͤckbleibt. koͤnnen unter Del leben, einen Kern von Haaren. Der ganze Leib war in eine harte feifenartige Materie verwandelt. Sch hatte ein Stüf aus dem Schenkel zum Unterfuchen.. Es war hart und veft und fah wie Geife Mit Alkohol behandelt zeigte es fih faft ganz aus Adipocire beftehend, doch nicht ganz. Es bleiben un= aufgelöfte Flocken übrig, die wie die Wände der Harn- blafe ausfahen. Die Menge Fett war viel zu groß, ale dab man Annehmen fonnte, es ware vorher da gewefen. 5) Viperngift. Nach Mangili fonnen Thiere es ohne Schaden verſchlucken, und es halt auch nach 26 Mo- naten nod) feine giftigen Eigenfhaften, 6) Farbende Blurmaterie Nah — Lius iſt Vauq. Methode, den Faͤrbeſtoff durch Schwefel— ſaͤure abzuſondern, unnoͤthig und nicht gut. Er bringt den Blutkuchen auf, Fließpapier um das. Serum wegzu⸗ Der Faͤrbeſtoff wird aufge⸗ Durch Abdam⸗ pfen erhaͤlt man den Faͤrbeſtoff abgeſondert. In dem unzerſetzten Faͤrbeſtoff kann kein Eiſen entdeckt werden; in feiner Aſche aber kann man 3 Proc. abſondern. 7) Athmen der. Schildkroͤten. Wenige Thiere ‘uftleeren Raum widerftehn und wieder aufleben, nach dem fierim Waſſer ertraͤnkt worden. Der Blutegel allein kann einige Stunden unter Del ohne Schaden aushalten. Nach Carradori ſcheint das die. Landfchildfrote auch zu fönnen. Er hielt eıne 6 Stunden unter Del. Als fie todt fihten, "wurde fie an die Luft gebracht, und fie er- holte fih wieder. Diefelbe lebte ein andermal 24 Stun— den unter Del. Beym Herausnchmen brad) fie viel Oel weg, farb aber. ‚Eine andere lebte,33 Stunden unter Del, ftarb nad) 36. 8) Harnfleim vom Pferd. 1,07526 ſchweren. Schwefelaͤther nicht auf, Schwefelſauure wirft wenig dar— auf, Salpeterſaͤure verwandelt ihn in Wa Bitter, Derbrannt gab er folgendes: Kieſel Phosphorſaurer Kalk Kohlenſaurer Kalk Eiſenkalk Wadkalk, Spur Gyps, Spur, - Thon Magazin der Geſellſchaft naturforſchender Freunde zu Berlin. Fuͤr die neueſten Entdeckungen in der geſammten Natur⸗ funde, —— Jahrgang 1807 — 16. B. in d. Real⸗ ſchulbuchhandlung. 4. Es iſt ausgemacht, daß dieſe Zeitſchrift in Deutſch— land ſeit mehr als einem halben Jahrhundert die gediegenſte für die Naturwiſſenſchaften iſt, daß. fie loͤblich den Annales —du Museum nacheifert, und wenn fie dieſe nicht erreicht, die Schuld nicht an der Gefellfehart, fondern an Deutſch— lands Lauheit Legt: und dennoch, dennoch, follte man es glauben, gehen von dieſem Magazın nicht ſoviel ab, fetbft die nicht, weldhe dem. Buholz zer: legte einen braunen geruchlofen mit bitterem Gefchmad, . Beftand aus concentrifihen Lagen une Geine hemifchen Eigenſchaf⸗ ten bringen ihn dem Harz fehr nah, Loft ſich aber in 1449 & dab die Koſten auch nur von ferne gedeckt würden. Es gereicht Daher dem Verleger, Herrn Reim er zu nicht geringer Ehre, daß er bier, wo es darauf ankommt, die - Wilfenfhaft dem Gewinne vorzieht. Es gibt zuviel anzufhaffen, fagt ihr. Fach vollſtaͤndig an. Einen und den anderen Gegenſtand dieſer Art glauben wir ſollte und koͤnnte jeder Buchhaͤndler haben. Alle Werke konnen nun einmal kein Publicum finden; und doch verdienen fie da zu ſeyn. Für unſre deutfihen Naturfreunde aber ift es Schande, daß fie fih diefes Magazin nicht anfhaffen. Bir aber fagen; nein! für die Naturgefchichte gibt es nicht foviel anzu= ſchaffen, daß man defhalb das Berliner Magazin weglajler müßte; denn erfrens braucht kein VPrivatmann die theuern Prachtwerke der Franzofen und Engländer ; zweytens fhafft man fich doch nur ein und das andere Rechnen wir nun die Prachtwerke 3. B. in der Zoologie und Botanif ab, fo bleibt wahrlich) niht fo viel übrig, daß man nicht alles Nöthige an— fhaffen fönnte, verſteht fig nah und nah. Dod das ift nußlofes Gerede- Wir wollten nur der Berliner Ges ſellſchaft unfere Achtung bezeigen, und des Verleger ‚edlen Sinn anerfennen, Wir find nie im Stande, jede Abb. auszuzieheu; moͤchten es auch niche thun, weil Diefes Magazin ein Werk ift, das billig in eines jeden Hande fommen follte, dem daran liegt. Wir geben aber ein vollftändiges Verzeich- niß aller Abhandlungen und wo möglich mehr. Zugleich fallen wir alle einer Sparte auf einander folgen, 1) Zooloaifhe Abhandlungen. I $ahrgang 1807. 306. ©. 68. Fr. Klug, über die Gefhlechtsverfhieden- beit der Piezaten. ‚ X 2) Cimbex, femorata iſt ein Männchen, [ylvaram eine weib iche Abanderung, vielleicht auch lutea; C. ame- zinae, jederzeit das Männchen, davon C. marginata das Weibchen. — Schenkel des M. verdidt. 9) Tarpa; Weibchen haben nur 16, Männden 17 Zühler- glieder. 5) Hylotoma, H. nemorum und frutetorum find nur Weibchen, dorfata ift das Weibihen von H. pini. Tenthredo ciliaris iſt M. von H. enodis. Männchen 9, H, ovata und ephippium find ganz ſchwarz. Ten- thredo difformis ift ein H. — Fühler. des M. fagig. 4) Tenthredo carbonar. ⸗ zuftica. H. cingulata ift ein T. — M. ſchmaͤchtiger. 5) Lyda. 6) Oryſſus, Tenthr. degener hieher. — M.ırgl. W, 12, 7) Stephenus, nur Weibchen befannt. St, coronatus — Bracon [errator. 9) Sirex. — Tarfı d. M. breiter, 9) Xiphydria. 20) Ichneumon; meiftens haben die Weibchen weißge⸗ vingelte Fühler und weißen Rückenſchild. Ichn, fu- forius — lentorius. x r 31) Chelonus—Ichn. ocülator, 12) Cryptus, faum verfhieden von Ichneumon, 13) Ballus. Hieher Cr. reluctator. 34) Proctotrupes oder Codrus — Ball, campanulator und . emarciator. Sfhs 1878. Heft 9 — — u 1450 15) Braeon. 16) Pelecinus. 17) Pimpla, clavata Weibch. von P. vagatoria, 38) Banchus, viridator iſt dag W. v. Cephus pygmaeus, \ 19) IbaliaZBanch. cultellator —Ichn, leucopfoides, 20) Ophiom. 2:) Foenus, . 22) Cynips; gibt vielmehr Weibchen als Männchen, auter beyden Gefchlechtern ungeflügelte. 25) Diplolepis; ruficornis, italica, violacea, eyanea Scheinen nicht dazu zu gehören. D. verticillata (Chal- eis abrotani) zu einer neuen Sippe neben Eucharis. 24) Cleptes, fplendens (Ichn. femiauratus) vieleicht NM. von Cl. -lemiaurata, 25) Eucharis, dazu fiheint von den europäifchen nur ad« fcendens zu gehören, nur Weibchen in Menge, fliegen auf und ab wie Tipula regelationis, 26) Chaleis. 27) Leucopfis, faft wie vorige; dispar. M. von dorfigera. 28) Chryfis, zerfällt mit Recht in Chr. und Hedychrum letztes Unterlippe zweylappig. Zu Chr. fulgida, uita, coerulipes, auſtriaca, bidentata, maculata ſuccincta, dimidiata, cyanea. 29) —— (Omalus), dazu Chr. Iucidula, fer- vida, aeuea, aurata, regia, pulilla ſplendida, oculata, En * w. ee 50) Parnopes. Chr. anomala Männd. von Parn, carnea, 3ı) Evania; fein Gefihlehtsunterfchied, 32) Trypoxylon; equefire zu Pfen, 33) Ceropales, M. 13, W. 12 Fühlgtieder, 54) Pompilus, —— aus den kleinen, fuscus, viati. cus, niger etc., Pomp. cruent., zu einer ne i Zu Pepfis die größern Pomp. die — son Chlorion, lobatum und ichneumoneum, Pepf. amethyfiina gehört zu Pomp. Chlorion beftebt nur Ks comprefl. 55) Pelopoeus, :56) Pfen beſteht aus Pelop. unicolor und compreli- cornis nebft Trypoxylon equefire, PT, compre/hcorne wahrſcheinlich M. von Pl. unicolor; beyde Pfen ater find Sphex atra. «in — = auch ı3 Fühleralieder. 38) Pepfis. Fühler der Gefchlechter fehr verſchied ‚ ouhler der h en, der W. z2gliedrig nicht länger als der den. * 39) Chlorion, compreflum, Fühler ı2gliederig bey M. ud W. — Fortſetz. S. 48. II. 1808. 40) Larra, Weibchen nur r2glicdrige Fühler, M. 13 gliedr.; Dort 6 Bauchabſchnitte hier 7. 41) Bembex, ebenfo. 42) Monedula, wohl ebenfo. W. in diefen drey bi 45) Liris, ebenfo. Ir 44) Dimorpha, ebenfo, Männdens Augen gen fehr gro, 49) Tiphia; dorlata, trifafciata, thoracica und col- laris find Scoliae. T. femorata, morio und villofa zu 47) Bethylus; W. 129l., M. 13; Bauch 6 hier 7. B. Pilipennis (villofas) ift M. von femoratus, B, he- zmipterus, eg. 48) Priftocera, aus Bethylus depreffus, ..49) Meria aus Bethylus Latreillii. W. ır gl, gı* 1451 50) Myrmoſa, atra und dazu Hyleus thoracicus. 51) Scolia. W. 12g9l. 52) Hellus. ebenfo. B 55) Elis, eylindrica und wolvulus, E. interrupta iff eine Scolia , auch E. [enilis. 54) Cephus. W. ı9gl,, M. 20. Banchus viridator (Aſtatus fpinipes) ift W. von Aftatus (C) pygmaeus. 55) Synagris. 56) Velpa. W. 129l., M: 139l. V. [axonica find M. von germanica, 57) Poliftes, gallica wovon V. biglumis nur Spielart. 58) Cethus, aus P. cyanipennis und arietis. 59) Eumenes, 60) Pterochilus. 64) Malfaris, 62) Chelonites. 63) Prolopis. 64) Mellinus. 65) Gorytes (Ärpactus) aus Mel, myfiaceus, quadri- cinetus, quadrifalciatus, campeftris, arpactus. 65) Nyſſon, maculatus. . 67) Alyſſon, bimaculatus, wovon fpinofus faum vers fhieden, ift W. des fufcatur, 658) Dinetus, mworunter Pompilus pictus und guttatus, nur nach dem Gefthlecht verfihteden, erftes das M. 69) Philanthus ( fimblephilus). 70) Cerceris,.M. mit gelbem Geficht, wie bey mehrer ren vorigen. Ph. pietus, M. von triangulum, Ph. quinquecinctus, M. v. aremarius: 9ı. Crabro. — ) Pemphredon, Fuͤhlerwurzel der W. weiß. 73) Oxybelus, M. mit dreyzaͤhnigem Kopfſchild. Uylaeus, W. Fühler gebrochen. Andrena vulpina iſt W. von H. cylindricus. H. Nlorilomnis und ſpi- ralis weg. 75) Megachile, twogu Ph. maxillofus ale W., florifom- nis als M. 76) Syfiropha (Hylaeus) fpiralis ein M. Dichroa kaum von Hylaeus verfchieden. 77) Andrena. 78) Megilla ourvipes, wird Nomiz, M. fubamata und yiridula zu Hylaeus , M. aenea und [maragdula zu Pithitis, M. parvula zu Andrena, M. calendarum zu Colletes. Maͤnnchens Geficht geld, Weibch. ſchwarz. “ M. acervorum und filipes die Geſchlechter von M. retula. Apis dumetorum ift W. von Apis furcata, 79) Gyrodroma (Stelis) aus Megilla aterrima , phae- optera, ornatula, ! 80) Colletes (Evodia) aus Megilla calendarum. 81) Dafypoda, hirta M. von hirtipes. g2) Eriops (Pänurgus) aus Dalypoda lobata und Apis urfina, wovon A. urfina das W. L 93) Xylocopa, M. größere Augen oder längere Hinter füße, X. muraria zu Anthophora; fplendida zu Acan- thopus, 84) Bombus 2 und 3 Gefihlechter, wie bey den Wespen. Wachsloͤffel bey feinem Männchen, es giebt aber auch foihe Weibchen. B. cuffrus, olivaceus, aeftuans und zu Xylocopa. t 85) Contris, longimana zu Trachina ; umbraculata zu — — 1452 Epichäris; plumipes, tabaniformis, haemorrhoid alis, verficolor ju Hemifia; caroliva, bieincta zu Megilla; nigricornis zu Hylacus; punctata zu Symmorpha. 86)‘ Euglofle.. “ H — * 87) Anthidium, M. hinten Zaͤhne; manicatum und maculatum einerley; rotundatum zu Anthophora. 88) Apis; favoſa und atrata zu 89) Melipona, cd i 90) Anthophora ; zufammen conica und tridentata ; eben⸗ fo Janata, rufipennis, bicolor, disjuncta, leporina, lagopoda (das M. apis willughbiella), rufiventris, cen- tuncularis, kaum Davon verfihieden. *A. (Xylocopa) muraria, geht über in aurulenta, papaveris, [erra- tulae (Trachufa) und andere; dann fulviventris, ven» tralis, gehen über in 91) Amblys (Osmia), aenea, bicornis, fronticornis fufca , haematoda, aus Anthophora. j 92) Hoplitis, aus Anthoph. adunca. 95) Eucera fteht Megilla ſehr nahe; die langen Fühler nur beym M.; tumulorum zu Hylaeus. 94) Melecta (Thyreus). 95) Symmorpha (Melecta) aus Melecta oder Centris punctata (Andrena armata). er 96) Epeolus; W. mit rothen Füßen * Erqunctatus und Nomada Scottii zu R 97) Rhineta (Biaftes). — 98) Nomada, Maͤnnchens Kopfſchild gelb. 99) Formica, drey Geſchlechter; Aeugel fehlen den Ar- beitern. 100) Lafius. 101.) Ponera, 102) Odontomachus, = 103) Myrmecia, 204) Cryptocerus; überall M. felten. 105) Atta; dazu nur Cephalotes, fexdens, fexdentata . 106) Dorylus unbefannt. = 107) Mutilla; die geflügelten find M., die ungeflügelten W.; alles fehr zweifelhart. Gemeinfte Mut, mauras davon vielleicht auſtriaca M. Diefe Abhandlung ift einmal wieder ein neuer Ver— fuch in unferm Artenfuchenden Deutfchland, und fehoner Beweiß, wie es noch anziehende Gegenftande in der NatG. genug gibt. Die Gefchlechtsunterfhiede Fonnten wir nicht ausziehen. ’ ©8383. Graf v. Hoffmannsegg. Vier Affen aus Brafifien, welche ihm fein Sammler Gieber ge— fchi@t hat. Der Graf v. 9. und Yumboldr haben für die NatG. mehr aufgewendet als verhaltmißmäßig alle Regierungen der Welt, von Adam an wahrſcheinlich bis wenigſtens 1820, denn wir fangen an die Ueberzeu— gung zu gewinnen, ‚daß unſre Regierungen jekt -ein“ fehen, dab fie weit hinter den Privatleuten zuruͤckge⸗ blieben ſind. Die Paar tauſend Thälerchen, die ſie bis— her mauchmal dran geſetzt haben, find in ihren Augen ungeheure Summen, weil fie nicht zur Handyabung der fehwerfälligen und unnuͤtz erfonnenen Gtants ⸗ Haltina= fehine, fondern zur Berorderung geiftiger Bildung alflge nirt werden follen. - Wenn die Einzelnen cht wären, die fich rührten, wo wären die Wiljenfharten, wo wäre | menſchliches Leben ? Aber das ft geſaͤhrlich , die Wiſſen⸗ h 1458 ſchaften machen Ombrage und am gefohrlichſten find die heidnifchen, coemopolitifchen Naturwiſſenſchaften; aud) find Naturforfcher vom jeher die unruhigen Köpfe int Staate. Gemwohnt die Gefeße der Natur zu fiudieren, die bey aller Strenge doch alles frey laſſen, wollen ihnen die gemachten Gefeße ſcil. Erlaubniſſe und Verbote von einigen Naturgefhöpfen nicht reiht einleuchten. Daher aber auch mit Recht folhe Naturaliften durch die Juri— ften vom GSiaatöregiment ausgefchloffen werden, Mögen Humboldtrunr Hoffmannsegg in Paris und im Dresden die Koften ihrer Unternehmungen foften! was weiß denn der Staat von denen, die fich der Natur leib— haft verfchrieben haben! doch fehen wir wieder nach un— feren Affen. Linne befchrieb 7 Affe: aus Amerika. u Sim. belzebub. Sim, Jacchus, — apella. —- Rolfalia, — Capucina — argentata. — sciurea Hoffmannsegg beſchreibt 4 dazu. Sim. Satanas, Sim. torquata, . — Moloch | — DUırfula. ») Callitrix torquata: caftanea, torque palmisque albis. Gehört dahin wo Sim. Sciurea; Größe wie halb- jährige Katze, Leib ro Zoll lang, Schwanz 14. _ Alles 4 pird mweitlauftig befchrieben und ausgemeſſen, findet fich in der Provinz Para in Brafilien. 2) Cebus Satanas; barbatus, fusconiger , cauda craffe- villoflima. Wie ausgewachſene Katze, bey der Stadt Para in Brafilien unter dem Samen Cuxio, 5) Gebus Moloch, murinus, temporibus, genis, fubtusque ferrugineus, cauda fufca, apice manibusque albidis. - - 4) Saguinus Urfula, niger labio ſiſſo, auribus am- plis, nudis, fubtriangularibus, dorlo pofteriori hy- \ pochondriisque ferrugineis maculato - virgatis. Wahr: ſcheinlich Sim. Midas variat. a. Audb. Tab. VI. Heißt in der Nachbarfchaft der Stadt Para, Gagouin Preto (chwarzer) . Leib zo Zell, Schwanz 15. ©. 141. Slliger; Monographie der Elateren mit “ feuchtenden Fleden auf dem Schilde, nur in Amerika, Elater noctilucus, lampadion, retro[piciens,. phospho- reus, lucidulus, nictitans, lucernula, [peculator, Janus. pyrophanus , luminofus, lucens, ‚exflinctus, ignitus, Gucujus lucifer. Alle ausführlich beſchrieben. ©. 152. Hoffmannsegg, über das Leuchten der Fulgoren. Der Fulgora laternaria ſpricht Sieber in Braͤſilien das Leuchten ad. Es wird nun zuſammenge⸗ ſtellt was Grew , die Merian. u. f. w. S. 163, Schneider. Ueber die von Ariftoteles beſchriebenen Gattungen und Arten von Krebfen, Eine fehr gelehrte Abhandt. wie man denfen kann, erlaubt aber nicht wohl einen Auszug. Gelegentlich auch etwas über die Purpurſchnecke. 4 S. 207. Ramdohr,. Anatomie des Darınfanale und der Gefchlechtstheile von Carabus granulatus, abgebildet af. 4 und's. Sehr gut, nach der Gewohnheit diefes Außerft geubten Inferten» Anatomen, der mehr Darmz = en - 1454 fanäle dieſer Thiere unterfucht hat, als irgend jemand. Schade daß er ſich diefer Wiſſenſchaft nicht ausſchließlich widmen ann, da er es einmahl zu fo großer Fertigfeit gebracht hat und Vergleihungen anzuftellen im Stande wäre, wie niemand anders. Iſis muß fid) entfchuldigen, das fie feine vortrefflihen Werfe noch nicht angezeigt bat. Indeſſen bitten wir den Bf., bey feinen Befhreibuns gen der Theile weniger umftändlic und mehr vergfets chend zur ſeyn, befonders jedesmal alle die Gattungen oder Gippen zufammen zu fteflen, welche in gewiſſer Ruͤckſicht zuſammengehoͤren. Wir wiſſen, daß er einmal vor hatte, die Mundtheile aller Infecten vorzunehmen * möchte er doch das bald thun, wenn es ihm feine fremd- artigen Gefchäfte erlauben, aber nach den neuern Anfich- ten, und fo: freng ald möglich dern entfprechenden Theis Ien gleiche Nahmen geben. Dom vorliegender Abhandl. fönnen wir nichts ausziehen. Außer ein biöchen zuviel Weitlauftigfeit fcheint fie uns vollfommen gelungen. ©. 261. Oxaea, neue Imme von Klug, Taf. 7- Neußerlich twie Bembex, Bekleidung wie Biene. Pro“ bofeis inflexa, porrecta, trifida, ete,, palpi duo la- biales: triarticulati. Alle andern Bienen haben nur biartieulati. Die Kiefer: Pulpen fehlen wie nur no bey Melecta, Melipona und Acanthopus, Oo f- vefcens; corpore villofo, lutefcenti, abdomine atro coeruleo - fafciato. In Bahia, weiter bejihrieben. ©. 263. Dexfelbe, Species apiariarum familiae no- vae Taf. 7. Xylocopa lumata, indica, divifa. Apis bicolor. Melipona teſtacea. Bombus eriophorus, ©. 265. Derfelbe. Neuer Henops waxelii Taf. 75 Abdomine rufo, fegmentis: tribus, macula media, nigra. Krim. IT. Sahrgang 1908. “ ©. 63. Mifftonär John zu Tranfebar, über allerley. 1) Caneer lanatus, bedecken den Rüden mit einer durch 4 auf den Nücen gerichtete Eleine Fuße gehaltenen Muſchelſchaale von Mya oder Tellina, und fangen da= mit fleine Fıfhe oder Krebſe. 2) C. Diogenes: in Buceinum dolium, frißt Fiſche, einen Zungenfifch CPleuronectes candida) 3 Zoll lang I breit. Dieſe Krebſe Eriechen nicht bloß in leere Schne> denhäufer, fondern beißen den Bewohner todt und freſ⸗ fen ihn auf, Es gibt noch da Pleuronectes lingua und fcabra, - 3) Lemur tardigradus bekam ich vier; halten fih in Büfchen nah Süden auf; eine Spanne lang, Pels überaus fein, dick, aber kurzhaarig, fehr fanft anzu— “fühlen, die gelblichen Haare enden im weiße Spikenn, Kopf groß, faſt breiter als Lang, Augen fehr groß— braun, Nafe fpiß, nackt, Mund darunter, zuruͤck; Bas den, Bauch, Streif zwifchen den Augen herunter weiß? Leib fehr fhmal, Füße lang, dünn, unten nadt, fleiſch— farben, Nägel breit; klettern faft immer, koͤnnen faft nicht laufen, beißen gern. Die Einwohner meynen, er fräße nichts als die großen Baumameifen und ſoͤffe nichts als Thau, allein fie fraßen gefochten Reiß, foffen Waſ— fer. Ein Junges ſchon faft ausgewachfen, fog mod, ums Elammerte den Bauch der Mutter und ließ fich herum tragen. Stimme wie Ratten. Ihr Bis ift unſchaͤdlich. Geodrachte Bau -Ameifen plagten die Lori ſo, daß fie ſehr ſchrieen und einer davon farb, "Der Leib maß 1455 a4 Zoll, Hinterfühe 65, Horderfirke 6, klafterte 13 Zoll, Zraͤtſchte 24 Zoll, Kopf 2 lang. — Kopf faſt kugelrund, um Augen ſchwarzer Ning, Hals fehr kurz. F Backenzaͤhne kurz, Seitenzaͤhne 4, * vorragend, Schneidezaͤhne oben 2 ſehr kurz, zwiſchen den un⸗ tern Seitenzaͤhnen ı mit denſelben ſehr breiter ‚Bahn. Was_ heißt das? der Brief nahzufehen, wenn er noch porhanden.] Ohren rund, inwendig 2 Lappen; Pfoten vie die Affen, Daumen fehr breit, weit abftehend, Zeignagel hinten lang, Klauen ähnlich, fönnen die Zins ger - nicht ausſtrecken. Schlafen bey Tag, Kopf nach unten, Beine eingezogen wie Kugel, gewoͤhnlich Hans gend, frejlen nur Nachts; Fein Schwanz. Zanken ſich, fchreyen dabey wie Ratten, beißen ſich aber nicht, zer⸗ ven fih nur hin und her, verföhnen ſich gleich wieder und umarıen fich recht innig, fehr kurzweilig; lebten 74 Tage von Reiß und Waſſer, Lieber als von Früchten, fragen Heufihreden nad) Sonnen = Untergang gern, wer? ‚Fen nur ı Junges, wurden bald zahm. Eiengen wenn ih nad Haufe Fam aus dem Gehäufe oben am Balken und firecften die Arme aus, liefen auf einem gefpannz -ten Bindfaden ober = und unterhalb deffelben. Naturel fanft, Blick einfättig., bittend, nehmen Inſecten von der Hand, drehen aber vorher wie eine Katze den Kopf hin -und her, hafıden dann ſchnell mit den Händen und frefz fen es knirſchend, Fragen und laufen ſich nit, haben feine Läufe, laſſen fih freiheln, von einem Stock aber aber laſſen fie nicht loß, und man Fann fie fo meilen- weit forttragen, ohne daß fie herabfprinaen; verdienen den Nahmen Faulthier nicht, fleigen Nachts fhneller als ein Matrofe an Schnuͤren auf und ab. Das weißt. Glied ift Sonderbar, weit vorm After am Bauch wie-ein Pfeifenſtiel, 4 Linien lang, End, geſpalten; des Maͤnn⸗ chens ebenda aber in den Bauch gezogen, dahinter ein einer Hodenfad, nicht geil, halten fih beyde an den Sinterbeinen angeklammert, umarmen fih mit dem Kopf nach unten und ſchreyen dabey jaͤmmerlich. 4) Lacerta pulcherrima, neu. 24 Zoll lang, Kopf s Sinien breit 6 lang, Rücken blaͤulich grüm mit gelben Zängsftreifen, fo die Füße, 2 goldgelbe Streifen zwi— fiyen den Augen und 2 vom Munde bis an die Augen, um die ein gelber King; Stern ſchwarz, Iris braun, - 4 Finger mit ſchwammigen Ballen, Klauen, zart, Haut ſchagrinirt, Schwanz ganz grün, Bauch weißlichgelb, lebt unter Gras. 5) Ar dem Strauche Poinciana pulcherrima eine große Gefellfhaft von Spinnen mit einem Elafterlangen gemeinfhaftlihen Nekgefpinft, worin mehr als 20 Kam⸗ nern voll-Spinnen, freffen Safer, einen fteinen Cureulio mit harten mweißbeftäubten Deden, frißt den Strauch ganz Fahl, auch andre Bäume, befonders Schöklinge; fehr ſchaͤdlich. Geſpinuſt unregelmäßig, eingeriffen bauen ſie es ſchnell gemeinſchaftlich und ſehr vertraͤglich wie Ameiſen, alſo Ausnahme. Leib 4 Linien lang, ſtark bes Haart, gran. Bauch oval, 2 Linien breit; Vorderfuͤße fo lang als Leib, 4 Doppelaugen, auf Kopf weiß einge⸗ faßter Triangel, 3 weiße Nüdenftreifen, ganz träg. Auf Lawſonia ſpinoſa (Marudani), diefelben Kaͤ⸗ — — ——— ⸗ fer, verwuͤſten die Blaͤtter, ſchöne Springſpinnen machen, auf fie Jagd. Ä { 6) Ein Hay-Rochen, Para padangan, von Raja rhinobatus verfchieden, gleicht einer Lanze, ı Klafter lang, hinter den Augen 2 Spritzloͤcher, Schnauze durch ſichtig, 5 Kiemenlöcher, Leib röthlihgrau, auf dem Ruͤ— Een eine Reihe Stacheln, eßbar, durchſichtige Schnauße wird weggeworfen. Laͤßt ſich ans Ufer werfen und bleibt auf dem ande Liegen bis wieder eine Welle Fommt; hırfht aber tn Gefahr fihnell aegen das Waſſer. 7) Trankebariſche Negerflaggen [bulla fasciata L.] deren Thier röthlihblau; einige haben 4 prächtige vio— lette und 4 weiße Bänder; fehr-felten, wie aud der Entenfhnabel [Solen anatinus ?], die Moͤnchskutte [Co- nus monachus?], Wendeltreppen, in Topeturei „einige Meilen hinter Nagapatnam, die ‚bey Trankebar faft gar richt vorfemmen, fo die weiße Sreugmufchel [Ofirea . zalleus.] , 8) Ein fehr großer Altacus homarus, auf-grünem Ruͤckenſchild hellrothe Hocker wie Linfen, auf Schwanz ringen ſchwarzer Querfirih, mweißg-fledt, Füße weiß ges ringelt, Leib x Fuß 3 Zoll, 2 Fuͤhlhoͤrner 2 Fuß. S. 83. Ram dohr, über Gypris, und drey neue Arten Taf. 3. Von diefer Abh. gilt, was wir vorher von Nanız dohrs Arkeiten gefagt Haben, nur mit dem Unterſchied, daß bier die Zerlegung wie die Deutung der Theile 1456 | ſchwieriger ift und fih Daher das anatomifhe Talent in nod größerem Glanze zeigen kann; auch die Zeichnungen verdienen afles Lob, fie find zwar nicht kuͤnſtleriſch, was unnöthig, aber reinlich, deutlich, genau, alle Gelente ges zahlt, kurz ſo, wie es ein Naturforfcher machen muß,dertveiß, worauf es ankommt. Befanntlih hat Otto Miller zuerſt Die Mufchelinfecten geordnet und "genauer unterſucht. Aus Linnes Monoculus mahte er ız Sippen; von des . nen nur Nanplius und Amymone Larben von Cyclops Find nach Ramdohrs Beobachtungen, der Übrigens die andern Gippen für veftftehend halt, woran wir doch ;weifeln. “Einige Verſchiedenheit der Fuͤhlhoͤrner ſtens follte hier Feine Sippe begrimnden. } Cypris; Maxillae primores pectine erecto; ans tennae 2, Setacae capillaceae, Iſis Taf, 18. ' Kopf, Bruft und Bauch vereint, in 2flappiger Schale, mit dem Rüden an fie verwachſen. Auge ein= fach, beweglich, über den Fühlern in der Haut; Füßerg, vorftrefbar wie dre Fühler aus der Schafe, bewegen ſich gegen einander, an vordern mehrere, an hintern eine Klaue, Schwanz binten umgebogen — warum foll nun dieſes der character fecundarius feyn und das fateinifche der primarius? gibt doch der letzte offenbar ein Bild und einen Begriff von des Thiers Geftalt und Bau, die Kieferchen dagegen und Fühlerhen laffen aud gar nicht ahnen, unter welhe Ordnung von Thieren Diefe Cypris gehören dürfte. Freylich iſt das nach den Begriffen un— ferer jeßigen Syftematifer fo angenommen; die kommen ung aber vor tie pofitive Gefeße, nad denen fich die Welt richten foll, da fie doc) nur ftüdweife Erfindungen für eine augenblidtiche Noth find und nicht aus der Na=- tur des vernünftigen Geiftes gezogen. Ein Character muß mit einem Wurf das ganze Thier geben, und darf wenig Die ihm die Nahrung zurudern. BA daher «nie von einem einzeln Theil hergenommen ſeyn. "Das lautet freylich ganz umgekehrt in Bezug auf die jeßt angenommenen Glaffificationögefeße; dennoch find wir der Ueberzeugung, daß Alle, die nur gehörig dar— über nachdenken wollen, ung beuftimmen. Freylich wer— den fie fagen, wo bleibt der furze Character, der in eis nem halb Dußend Worten beftchen foll? wer gibt denn aber dieſes Geſetz? Wenn wir mit den 6 Worten uns von dein Thier gar feinen Begriff machen fonnen, fo find fie ung viel Läftiger und Zeitraubender als zwölf andere, Die ein Bild vom Thier geben. Nach unfrer Meynung muß daher der fogenannte character Secun- darius dem primarius vorangehen, und zwar ift darin Die fo gaͤnzlich verachtete und fogar meggelalfene Größe ung das. allerwichtigfte, fie gibt fogleich eine Vor— feilung von dem Thier. Wenn wir fagen: faum dem Auge fihtbar, oder’ fo groß wie ein Ochs, fo weiß fi fogteich jedermann etwas dabey zu denfenz nichts aber bey kammfoͤrmigen Kiefern oder borftigen Fühlern, Die Eyprien leben ſaͤmmtlich in ſußem Waſſer, meiſt in ſtehendem. Die Schalen ſcheinen wie Krebsſchalen zu ſeyn, am Rüden verwachſen ohne beſonderes Schloß, ſtreckt die Füße und Fühler faſt beſtaͤndig vor und ru> dert ‚herum, Mund zwifihen. den. zwey Vorderfuͤßen, Fortpflanzung unbes fannt. Im Sommer gibt es Weibchen, die fich wie Blattlaͤuſe und Daphnia longilpina ohne Begattung fortpflanzen, Eyer im Leibe, kuglich, indem ſich die Schale des Eyes foaltet, entfteht die zweyklappige Schanle ‚Lie wären alfo die Eyerſchaalen ? Das wäre in der That hoͤchſt fonderbar, doch kommt es uns vor, als wenn das nicht ganz wider die Bedeutung der niedrigften Thiere wäre, von denen man gewille Drgane als ‚bleibende Fötushüllen, die man überhaupt als bleibende Embryo— nen, ja ald bloße Hüllen ohne Leib betrachten kann. Diefe Verhäaͤltniſſe beſchaͤftigen uns fihon feit vielen - Sahren, ohne daß wir eben im Stande wären fie gehö— rig zu ſcheiden, obſchon wir uns von der. Wirklichkeit ſolcher Bedeutungen uͤberzeugt halten. Kann es aber Thiere geben, die. gleichſam nur Allantois, Vehcula umbilicalis, Amnion, Chorion, Dotter und dergl. find, fo ift es wohl möglich,, daß bey einigen aud die Ever: ſchaale als bleibendes Organ fortbeſteht und in die Will- kuͤhr Des Thiers geräth. Solche wären dann gleich zu achten nur halb ausgofchloffenen Evern). Wachſen nun aus in ı2 bis 30 Tagen ohne Wer- wandlung, bauten fih doch mehrere Mal und ſelbſt warn fie ſchon fruchtbar find. Bey der Haͤutung geht dag ganze Bild. des Thieres ab, und ein Ueberzug von der, Schaale, dem Körper und von den feinften Borften, Die Gattungs=Unterfchiede wären am beften von dem Bau der Vorderfüße zu nehmen. och D Cyypris incongruens; tefta, yalvula finifira por- zeeta, pedibus anticis piloßs, unguiculis tribus, Fig. ar. a Auge, bb Fühler, ee Borderfüße, d Mund; nennt man das alles zufammen Kopf, fo beträgt er die Halfte des Leibes. Am Bauh find die Hinterfüße hh, Gußformige Anbange g, Schwan; k, m Rüden an die Schaale gewachſen. Das Auge unter der Außern Schaale - wie die drey bey Monoculus Apus. Fühler 7gliedrig — Srt 8. 119. Heft 9 1455 mit 4 Haarpagren, DVorderfüße am End der Stirne mit bier Haaren und drey Klauen. Darunter der Mund mit einem Kopfſchild, vier Paar Kiefern, drey Paar Palpen, einer AUnterlippe und Sänmen. Auf Oberfiefern erftes Palpenpaar d 3gl. nebft einem Ruderlappen an der Einlenfung, mit drey Haaren, Aeußere Unterkiefer 6 handfoͤrmig, an der Spike in fünf eingliedrige Walzen getheilt; an der Geite eine dreygliedrige, zweyklauige Palpe, gegen die Wurzel der fogenannte Kamm, ein breites Blatt mit einer Menge Randhaaren, entſpricht dem Ruderlappen. Zweytes Paar der Unterkiefer zieui⸗ lich ebenſo, aber ins Kleine gezogen, drittes Palpenpaar nur eingliederig. Ruderlappen kleiner, nur mit ‚fünf Haaren, Drittes Paar der Unterkiefer, breit, Hau- tig, zugefpißt, mit der langen und ſchmalen Unterlippe verwachfen [eigentlich ein halbmondfoͤrmiges Blatt, dag wir bloß als Unterlippe anfehen, wovon diefe dritten Unterfiefer die Lippenpalpen wären. Nah unfern Anz fihten entfprehen Hier die Vorderfuͤße den Freßhaken der Spinnen und Phalangien, dann kaͤme die Dberlippe, Dberfiefer, Unterkiefer e, dazwiſchen Beyfiefer, Un— terlippe, alſo vier Fußpaar, die fih am Munde wieder: holen, wenn man auch die fogenannten Vorderfüße nicht dazu rechnet. Die Aehnlichkeit mit den Fuͤßen des Mo- noculus Apus, die im Grund Alle Kiefer find, iſt nicht zu verfennen. Die Oberkiefer d und die Unterkiefer e find wieder eine deutliche Wiederholung der Vorderfuͤße ce und der Hinterfüße h.] Die Hinterfüße fechsgliedrig und eine Klaue, dazwifchen die fußfoͤrmigen Anhänge 8, vier⸗ gliedrig, gegen den Rüden gebogen, dienen wahrfchein= Lich zum Halten der Eyer lmuͤſſen wohl auch noch als Füße betrachtet werden, der Schwanz ift ung nicht deutlich ge= nug befhrieben]. Magen im Kopf mit zwey Erweiterungen; Darm im halben Bogen zum After. Eyerfiüde 2, zwey Bla- fen, worin die Eyer in Haufen, im Bauch, vereinigen fih in die Bärmutter in der Gegend der Hinterfüße. Zugleich find Theile da wie die männlichen bey Krebſen, eine lange, vielfach kreisfoͤrmig gewundene Nöhre, hängt mit der Bärmutser zufannen, darinn 8 Eleinere, bear: artige, elaftifhe Gefäße. Außer diefem Gaamengefäk noch andere Theile wie Hoden, Längliche, gefraͤnzte Tfiemenartig), in eine Membran eingefchloffene Koͤrper⸗ chen, an einem muskuloſen, runden Theil, woran die fußfoͤrmigen Anhängeg. Zuſammenhaug mit dem Gaa- imengefaß nicht gefehen. Es ſcheint aber auch ab: gefonderte Männden und Weibchen zu geben. 2) Eyp. gibba; tea utringue finuata, pedibus an, ticis pilofis, unguiculis bistribus, > 3) C. 'perlucens, tefta Tupra perlucida, pedibus anticis pilofis, unguiculis quatuor. Sn meinen Beytr. Samml. 14 tft C, ſtrigata eher pubescens f. Monoculus' conchaceus Lin. ,; oder pubera. ©. 106. Gpengler über Cardium; bloß die Schaalen befchrieben. A. C. cordata, ‘a) Pectinata, 98 1459 C. coßatum, lamellatam, coronatum, echinatum, eiliare, tuberculatum, ilocardia, muricatum, Hlavum, obliquum,-magnum (3 Zell lang 34 breit), leucofio- mum, obfoleum, fucatum, fimplex, pectinarum, edule, rufiicum,, ilsandicum, latum, donaceum, hians, papyraceum > norwegicum, b) Laevigata €. ſerratum, laevigatum, firiatum, politum, groen- landicum B. Hemicardia, ec) Carinata. C. cardilla, replicatum, hemicardium, retufunn, imbricatum , nodulofum , medium. d Rotundata. ©. Fragum, Unedo, Alſo 4o Gattungen, alle genau befihrieben. ©. 151. v0. Malinomwsfy 5 N. ©. der Velpa erabro , bey Magdeburg, vertrichen einen Tauben-Flug. Das Neſt war in der Epike des Dachs, hatte einen Fuß im Durchmefler. Beſtehen aus drey Geſchlechtern. Die Geſchlechtsloſen beforgen den Bau, die Männchen firts tern die Brut. Das Neft beftegt aus Malle von genag— ter Rinde von Weiden. Zellen fehsedig ız Zell tief; in einer 6: Zoll großen Wabe 359. Das Holzmehl ſchei⸗ nen ſie zu verſchlucken, weil ſie oft eine Stunde lang nagen, am Neſt ſcheinen ſie dann Spaͤnchen an Spaͤn⸗ den zu ſetzen kkneten alfo nicht Kugeln wie die Wespen, die fie rucklaufend in Streifen ziehen]. Eine Wale 12 Zoll groß wurde in einem Tage fertig, Die Randzellen find, wo fie frey fiegen, abgerundet [ein Beweiß, daß die 6eckige Geftalt durch Druck entfteht]. Im November waren alle Horniffen verfihwunden. Malinowsky hat im Winter mehrere unter dem Moos cerfinirt aber noch lebend gefunden. Er ließ fih auh von Bienen und Wespen oft ftechen, und bemerkte, daß nicht von allen der Stachel ſtecken blieb, und nur Geſchwulſt erfolgte, wenn dag Gift wirflich eingefloffen war. Die Hornibe ließen ihn ruhig zuſehen, als er aber eine Puppe aus einer Zelfe ziehen wollte, ertönte ein befonderes Ge— funme, fie fielen alle über ihn her, er mußte in den Hof eilen, wo fie aber nicht loß liefen, fondern abge- kehrt werden mußten. Er fteefte Übrigens in einen Mans tel, einer Pelzmuͤtze, doppelten Handſchuhen und unter einer Bienenfappe- S. 256. Laſpeyres, Tinea fociella und eolo- nella, die beyden Gefchlechter einer Art. Die Nauzen fand man im Nefte von Bombus floralis, wo fie fih von Honig und dann von der wachsartigen Subſtanz der Sellen. felbft nährten und das Meft ganz überfpan= nen. Ausgewachfen meffen die Raupen ı Zoll, walzig, gelbweiß, Kopf und 6 Klauen = Fuße braun, Luftloͤcher ſchwaͤrzlich, Bauch- und After: Füße kurz; fpinnen fi um die Hälfte des Augufts ganz ein, veriwandelten ſich erft im Frühjahr in Puppen, entwidelten fih im Juny, und zivar Famen ziveyerley dur Farben und Zeidmun- gen unaͤhnliche Schaben hervor, So weit beobachtefe: Klug. L. beſtimmt nun die Dunflern und größern Weibchen alg T. colonella, die' weißeren als [ociella (eribunella), Die Raupen riechen nicht widrig, wie ? 1460 von T. mellonella, machen nicht ſolche bedeckte Gänge Diefe Gattung ſteht am beften unter Crambus, ale fo- cialis: alis cinerafcentibus; firigis 'duabus undulatis, obfeurioribus. Abgb. bey Elerf Icones infector I. Tab, 3. Tig. 8, ı. Hübner, Schaben Tab. 4. Fig. 2% 23. Mas, palpis 2, triarticulatis ete,; foemina pal- pis 4 fuperioribus uniarticulatis, inferioribus biarti- eulatis. Es gibt Raupen, die im Auguft des felgenden Jahres ſich noch nicht verpuppt haben. Diefe aufgeſteckten Schaben, befonders die Weibchen werden bald fett wie alle Schmetterlinge, deren Naupen nicht von Laub leben. Cleerks Abb. find ſchlecht; auch die Huͤbneriſchen nicht beſonders und feine fociella iſt nicht die Linneiſche ⸗ E. 261. Klug. Die Blattwespen nach ihren Gat— tungen und Arten zufammengeftellt. Taf. 7. Zeichnen fih von den Immen dadurch aus, daß ihr Bauch in feis ner ganzen Breite mit dem Ruͤcken verwachſen ift, und daß die Larven feinem andern Inſect ſchaden, fondern fih von Pflanzen nähren, entweder von Holz (Uroce- rata) oder von den Blättern. Weibchen jener mit lan— gem Legſtachel um die Eyer tief ins Holz zu bringen; Sirex, Tremex (Xiphydria) und Oryffus. Weibchen der zweyten mit kurzem Legſtachel; dazu die eigentlichen Blattiwespen und Cephus. Der Erften Unterlippe uns getheift, der Ziveyten dreylappig. Palpi labiales bey Cephus‘4 gl: nicht drevgliedrig oder fuͤnfgliedrig. Aus den alten Blattwespen (Tenthredo) macht de Jurine 7, Latreille 5 Sippen. Nach Fabricius mußte eigentlich nur Tarpa davon abgefondert werden, der zahnförmige- Anhang an den Unterfiefern fehlt; ift nicht mit Lyda (Cephaleia)- zu vereinigen. R Tarpa: Labium elongatum, triidum. ' Maxillae fimplices. Palpi labiales artieulis acqualibus (qua- driarticulatis; palpi maxillares fexartieul.); wird num alles febr ausfuͤhrlich beſchrieben, nebſt den Gatiungen T. cephalotes, plagioc:phala. Ale andern Blattwwesven ftimmen im Mundbau überein, haben befonders den zahnfürmigen Forufak, find aber verfchieden im Körperbau, Flügeladern, Fuͤh— lern 2c. auch in der Vebensart der Yarven. I.yda, reticulata, campeftris, betulae, pratenfis, depreffa, aurita, teflulata, [ylvatica, faulta, pla- giata, hortorum, inanis, clypeata. circumeincta, erythrocephala, cyanea, alpina, .arbufiorum, am- plecta, arvenfis, alfo 21; nicht her gehören cynos bati, fignata, faltuum, haemorrhoidalis, flava. Tent, feutellata ift Evania ediogafter oder figites. III Sahrgang 1809. ©. 83. Tilefiug, Rana cornuta, nebft einigen braſili— fhen Amphibien aus der Gegend von Gt. Catharina, 1) Drey giftige Schlangen, Cobra de Coral. 2) Giraraccafu. 3) Eine gelbe mit fchwarzen Würfeln. Die zwen letz⸗ ten neu, die erfte von Latham abgebildet auf dem Liz telfupfer Band I feiner Vogel. 2) Der Caiman (Lacerta alligator) auf dem Lande und im Meer. 3) Die gehörnte Kroͤte. Dann ein Froſch, in gro— fer Menge in allen Gärten und Gümpfen, ſchreyen die 1461 j ganze Naht wie Hundegebelt, doch nicht fo groß, als die ‚gehörnte Kröte, ein Laubfroſch wie Calamita melanorab- ‚dorus, glänzendgelb, pechſchwarz gebandert, bloße Schen⸗ fellinien, feine Shwimmhaut, Zehen vorn 4, hinten 5. 4) Iwey Schidfröten, eine große Waldfihildfr. , die ich Hecate nenne; Kopf lang vorgeftreft' Eine: fleine Sumpfſchildkr. daran Hirudo Swampina Bose. Nun wird 'R. cornuta ausführtih beſchrieben und Taf. 3 abgeb. und alles frühere verglichen. Das Horn iſt nicht das zugeſpitzte Augenlied, fondern eine Warze darauf, - feine. Dhrendrirfe, gehört jedoh nach der Kürze der Füße und dem rauchen Leib, mehr zu den - Kröten als Froͤſchen; feine Schwimmhaut. T. hat fie lebendig gehabt, wiegt: 4 Pfund, mißt 7 Zoll, Rachen 4 Zoll weit; Farbe fehr ſchoͤn glänzend und bunt, grün, gelb, braun, violett. Dberfiefer fharf eingeferbt, wo⸗ von die Spißen in Vertiefungen des Unterfiefers greifen. beißt fyarf, hat zwey Paar Fleine Nafenlöcher lwie viele Sifebe], lebt von Anfecten, Leib iſt zwar voll Warzen, Hat aber feine Stacheln. Hat an den Kopffeiten zwey Luftſaͤcke wie die männlichen Fröfhe und Laubfrofche, die den Achten Kröten fehlen Lfteht alfo zwiſchen dieſen und den Fröfhen. N &. 95. Verfteinerung, Cornu copiae, in Kalkſtein am Vorgebirge ballero quf Sicilien, von Thompson und Karſten abgeb. Taf. 4. Man glaubte es ſeyen Knochen vom Thunfiſch, iſt aber von einem Schaalthier. Es ift Sura- Kalk und die Verfteinerung vertritt die Stelle der Strembiten, die im Jura vorfonmen. Der Kaikftein ift ganz soll davon. Geſtalt wie Ochſenhorn, ſchwach gebogen, gegen x Fuß lang mit einem Deckel; befteht aus Yangsblättern, auswendig ſchwach geftreift, inwendig rauh mit. Doppeleippen nach der Yange, Dedel beyder— ſeits concav, I bis 2 Linien die, ſtrahlig. [Die Abbild. ift bloß Linear und gibt daher fein deutliches Bild, fie hätte follen- ſchattirt ſeyn. Bir glauben es gehört zur Pantoffeimufihel Sandalium.] 8,143. Tilefius; uͤber die Melonen— Quallen. Erſte Lieferung. T. hat viele lebendig beobachtet und mieroſcopiſch unterſucht, er zahlt auf: Beroe infundibulum, Pileus in unfern Meeren, Cu- eumis, Ovum an Grönland, "rufelcens (von Forsfal 5 Zoll lang, hohl, im Mittelmeer haͤufig, Concombre de la mer) wahrſcheinlich meine B. campanula aus dem indifchen Meer; dann hexagona [unfere Janira] von Bru- guiere Encycl. Meth. tab, XX. Fig.5,6.) [ft nichts als eine Kopie von Slabber). Nun vergleicht ev fie mit den eigentlichen Medufen. Sie haben einen eyformigen Korper mit 6, 8 oder mehe reren ffrahlenformig ‚von einer Achfe zur andern der Lange nach herunterlaufenden gefaferten Rippen. An jeder Achfe ft eine Mündung, welche in einen durd den Mittels punft laufenden Canal führt. Die unzahligen Fleinen Safern auf den Rippen, wirfen als ebenfo viele Ruder, die beftandig zittern; die Medufen ſchwimmen ftoß- weife dur Syftole und Diaftole; die Berven ſchwimmen nicht ftoßweife, fondern in einer langſamen Notation, Viele haben außerdem noch zwey oder mehrere Frey im Meer ſchwimmende, befiederte Faͤden als Steuerruder, Außerdem ziehen fh die Mündungen an den Polen (es , — —— — 222— 1462 ſcheint alſo oben und unten nur ein Loch zu ſeyn] ab? wechſelnd zuſammen, bey den glockenfoͤrmigen iſt gleich— ſam em Pol abgeſchnitten und ‚die Mündung daher ers weitert und das Waffer ſpuͤlt in den hohlen Leib und ſetzt Salpen und andere Eleine Geethiere , wovon fih die Bes roen naͤhren, nebſt Luft darein ab. Dieſe erweiterte Muͤndung verlängert ſich nach Willkuͤhr auf der einen Seite wie ein Deckel. *8 In den maſſiven, Beroe inf., Pileus, Cucumis etc. fieht man gegen das Licht zwey lange Candle von einer Mindung zur andern, wovon aber nur einer mit den Mindungen felbft in Verbindung zu ftehen fiheint. Bey einer großen japaniſchen Art fteht Diefer Canal dur Geitenäfte mit der Steuerruderflappe (ein faltiger Lappen mit befiederten Raͤndern an einem Pol, der zugleich zum Einſpuͤlen der Nahrung in den Sopeiſecanal dient und eine Duplicatur der Dberhaut zu feyn feheint) ın Ver? bindung. Daher der Canal vielleicht für die Ktemen oder für eine Art Luftröhre zu halten iſt. Der andere Canal mit dem vorigen nur an der Muͤndung verbunden und nur an der Innern Fläche der Rippen beveftigt, iſt ela= feifh und ſcheint musculos, wahrfcheintich der Speiſe— canal, Inwendig um die geöffnete Mündung ein wul⸗ ftiger Rand mit Eircufarfibern und’ feinen rofenrothen Ge— füßen, Die untere Mündung, welche durdy die Steuer— ruderflappe bededt iſt; iſt weit, haͤutig und locker. Sub— ſtanz nicht ſo veſt als die der Salpen, daher ſich von den innern Theilen nichts ſagen laͤßt lob dieſes Thier nicht ſelbſt ein Salpe iſt?) Die Beroen leuchten bekanntlich, ſtaͤrker je ſchneller ſich die Rippenfaſern bewegen, Sie werden nicht fo groß als Meduſen. Die gröste ſcheint B. ovata Bosc (Eucyel, erh. tab, XX. Fig. ı.) zu ſeyn; mern. größtes Stuͤck war 4 Zoll lang. Die groͤnlaͤndiſche mit 4 Faden (B. ovum) ift wie Taubeney, die ovale glashelle (Infundibulum) wie Sperlingsey, B. Pileus mit.2 langen Fäden nur. 4 Zoll; die glocken— formige kommt den Medufen am naͤchſten, an der obern engeren Mündung haͤngt ein gefranztes Hautchen mit ei= nigen kurzen Faſern an der innern Flache. der Nippen herab (Enc. meth, tab. XC. Fig. ı.) e Was ihre Ernährung betrifft, fo weiß man auch noch nicht viel davon; in der großen japanischen fand ich Fleine Salpen, leuchtende Krebschen, microſcopiſche Aſſeln (Onisci), trichodenaͤhnliche Stachelkugeln, rothpunftirte Seegallerten! Gammarus noctilucus, pedatus M. Can- eer fedentarius Porsk. Umgekehrt fand ich Beroen in dem Veib der Medufa aurita, hyloscella, pelagica und noctiluca, Velella. In der letzten unteren zotiigen Scheibe und den Saugwarzen fand ich gewöhnlich (und ich) habe viele gehabt und zergliedert) eine unzählige Menge fehr Kleiner Fugelförmiger Beroen mit 8 gelben Kippen, kaum fo groß wie ein Hirfenforn, alle lebendig und durch eine auffallend ftarfe und deutliche Lyktole und diaftole charafterifirt, waren nicht Ever; die Be— roen, Medufen, Belellen neſſeln nicht, haben aber mand)= mal abgeriffene Faden, fogar Sauger von den Seeblaſen “(Phyfalis, Arethufa) an fich, von denen fie wahrſcheinlich gefreſſen werden. 2463 IE. Fortpflanzung unbefarnt. roe Famen Fugelförmige klappe, die ich fuͤr Junge halte. Es gibt zwar nicht viel Gattungen von diefer Sippe; die Individuen find aber mandmal in folder: Menge, daß das Meer von ihnen erfüllt zu feyn fcheint, wo fie dann von Walfifihen und Delphinen verſchluckt werden, (Fortfeßung folgt; nehmlich nad) Tileſiſcher Weife.) ©. 222: Reich; über. das Hären und Maufern. Der, Bf. halt dafür, dab das. Häuren der Schlangen, Kaupen, Würmer, und das Schälen der Krebfe nicht nit dem Hären und Maufern in eine Rubrik zu bringen fen, indeſſen werfen ja diefe Thiere doch) auch nichts weiter als die Oberhaut ab, was die Schuppen für jene find;, ‚find Haare und Federn für die andern. Dat Haͤ— ven. ift.am-deutlichften in Laͤndern, wo die Winter rauh find und zwar in zwey Epochen, im Frühjahr und im Syätjahr, dort färfer, weil der Winterhaare mehr find und daher mehr ausfallen können; es dauert aber aud) im Sommer fort, bey den Stallthieren häufiger als bey den freyen, daher man Schafe, Seidenhafen fo früh als möglich gern im Freyen hat. Die Häute der Prerde, des Nindvichs, der Schweine find, fehlechter zur. Haͤ⸗ rungẽzeit auch, fuͤr die Gerber. Das gilt um fo mehr von Pelzwerfen. Das Stachelſchwein verliert, wie unfer gel, im Herbft die Stadeln (9). Meift befinden fh die Thiere zur Haͤrungszeit ſchlecht, daher ſich die wilden zu verbergen pflegen. Die Voͤgel leiden noch mehr dabey, gewoͤhnlich im Herbſt. Das erſte Haͤren ſtrengt ſie mehr anz deſſen ungeachtet ift das Haren und Maufern feine eigentliche Krankheit. Der Dr. glaubt, der Neberfchuß von Feuchtigkeit fey die Urfache des Härens u. ſ. w.; die Haare fallen auch bekanntlich oft nach Krankheiten und nad gewiſſen Argneymitteln aus, Queckſilber, Arfenif ꝛc. Dem Bf. wäre ein gedrungenerer Styl zu wünfhen. &. 266. Ereveld; neuer Geo abgeb. Taf. 8 (Lacerta homalocephala); pinnata, fpatulata, digitis {quamis Junaeformibus, criftatis , imbricatis, mem- brana natatoria junctis. 7 Zoll fang, Kopf z Zoll, 4 Linien lang, 8 Linien breit, Zähne zahlreich, Fehr Klein und fpikig, Zunge größtentheits angetwachlen , Spiße et⸗ was frumpf ausgefchnitten. Pupille ſenkrecht; Kopf fehr platt gedruͤckt, Zähne 3, Nägel ſpitzig, 11 Schenkel⸗ drüfen; Leib di, platt, Schwanz länger, plattgedrüdt am End ſpatelfoͤrmig, beyde Seiten mit einer Haut eins gefaßt, Die: durch viele Einfihnitte gefiederte Lappen er— hätt; Auch laͤngs der Seiten ift ein hautiger Fortſatz faft wie Zlügel, ein ahnlicher. Lappen haͤngt am untern Hand des verfihloßnen Gehörganges, aud von der Achfel laͤuft eine ſolche Haut nach dem Daumen und eine ahn= liche aus wendig am Borderarm, Hinterfüße find ebenfo eingefaßt. Der aanze Leib ift fein ſchagrinirt auch Die Fiederlappen am Schwanz. Farbe ſchmutzig weiß, Wahr⸗ fiheinlich ein Wafferthier; die Haut an den Geiten fönnte ihm aber auch als eine Art Flughaut dienen Lwir wiſſen nicht was wir mit den Gefonen anfangen follen, wir ha— ben fie in unferer Naturgefh. zu den Molchen geftellt; allein fie haben Klauen, und die Reifenden behaupten ‚bon denen, die in en Haͤuſern wohnen, fie legen ihre Eyer in Mauerfpalten]. Bey der. japarifchen Ber —— Körper aus der Steuerruder⸗ 7 1464 ©. 289: Reichs über die Lebenẽberhaͤltniſſe der Coccinellen, insbefondere der C. hieroglyphica, Nicht alle Larven leben von Blattlaͤuſen, die Fig. zo von Goe- dart metamorph. natur. II. 1700, lebt von der wollen= artigen Subſtanz auf den Blättern von Taxus baccata, die Fig. 15. (C. impuftulata?) angeblich von dem Thau auf den Blättern der Sohannisbeeren, die Fig. 17. (C, feptempunctata) von Grannen des Waizens, wodurd dem Landwirth großer Schaden zugefügt wird. Indeſſen Lebt diefe doch auch von Blattläufen dieß find nun zwey Angaben, von denen ſicher eine falſch iſt). Die Form der Ever ift bald rund, bald eingedruͤckt, bald lang, weiß, blau, gelb, braun, grün, ſchwarz, Liegen bald einzeln, bald ſymmetriſch an einander. gereiht, auf Blättern, mand)e fcheinen zu überwintern. "Gewöhnlich. fihliefen fie nah 8 Tagen aus. Anfangs ungefledt, dann Feten von der Farbe det Decken; doch richten ſich weder die Zeichnungen noch die Hoͤcker nach den kuͤnftigen Flecken auf den Fluͤgeldecken. Freſſen ſehr viel von Pflanzen und Thieren, oft ihre Cameraden. Nach 14 Tagen ver— puppen fie fih. Manche verwandeln fih ſchon nah 3 die meiften nach 14 Tagen, einige erfi nach 4 oder 5 Wo⸗ chen. Der Käfer befommt in einem bis zwey Tagen feine völlige Zeihnung- Einige Gattungen verfehwinden ſchon im Auguſt und September, manche überwintern im Freyen, 7punctata, zpunctat., 12p., ı4pustul., conglo- merata, in Baumſpalten, Mauern, unter Steinen, Blaͤt— tern, Moos, Erde. —— ‚Die ©, hieroglyph. lebt auf und von der Frica vul» garis, deren Blätter die Larve nah Art der Schmetter— ‚lingsraupen abfrißt, geht durchaus nicht an Blattläufe auch wenn man fie ihr vorlegt. Freſſen eher einander fetbftrauf, bis die uͤbriggebliebenen ſich verpuppen [fon= nen alfo doch von Thieren leben, vielleicht hat ihnen der Df. nur nicht die rechten Blattläufe gegeben]. Eyer zer- freut, rund, grau. Larve grauſchwarz, weißröihlic ge: fleft, hat zwar nicht die Hoͤcker der andern Eocrinellenz larven, doch Die kurzen, fteifen Haren, verzehrt die Blätter mit großer Behaglichfeit und ruht dann aus, fo 14 Tage, zieht fih dann halbkuglich zuſammen, fireift die rauhe, borfiige Hülle ab, ift dann eine glatte Puppe mit Fleden und Streifen wie die Larve. Sind übrigeng nicht haufig; wie und wo fie überwintern, ‚unbekannt Laus dieſer Geſchichte ift gar nicht zu erfehen, wie nicht alle Coccinellen in einem Sommer. ausfterben]. es fer xuola ift mit C. hier. einerley. Die Sulzers Sufect. Geſch. Taf. 3. Fig. 4, daraus in Herbfts Käfer V "Taf. 53 Big. 52 abgeb- ift C. elaterii Roſſi [warum hat der Bf. die hieroglyphica nit ‚abgebildet ? warum die Zehenglieder nicht genau unterfuhr? Es ift doc) wohl ge= vathner, Thiere, welche fo verfhiedene Nahrung genie- fen, ſippiſch zu trennen, als die, welche ein Kiefer— zaͤhnchen oder fonft fo ein Dingelden mehr haben. Die Lebensart Diefer Larve ftimmt offenbar ganz mit der-der Chryſomelen „überein. Sonſt find diefe Beobachtungen dankenswerth; nur ein bischen gedrungener.] 7 IVter Jahrgang 1810. Su C. D. W. Lehmann, über die Zerbrech⸗ Lichfeie der Blindſchleiche und, Uebereinſtinmung ihres in⸗ enden rn Te ee 1465 "4 nern Baues mit dem der Inſecten. Bekanntlich reiht der Schwanz ‚der gemeinen Eydechfe leicht, ab, wobey fih 8 Spißen, von foviel Schwanzmuskeln zeigen, wie fhon Hermann bemerft hat, ebenſo bey der Blind- fehleiche, deren Schwanz nur, nicht deren Leib zerbricht ; fo weit Sthneider, Der Schwanz der gemeinen Natter iſt anders gebaut, die Haut hänge nicht fo-veft an den Muskeln, und jedes Wirbel hat feine Muskeln, bey der Blindſchleiche aber find 8 lange, wovon zwey obere und vier feitliche Fortfeßungen gleich vieler Leibesmuskeln find; die zwey untern der breiten Bauchmusfeln, aber ſchmuaͤler und dicker, Außerdem find noch 4 Fürzere auf jeder Seite, welche die 2 faft z Zoll langen Harnblafen öffnen, die fie bedecken. Jede der beyden Bkafen hat eine befondere Harnröhre, die fih in den Winkel des Afz ters öffnet Lfind alfo doch, wie Cuvier fagt, nur ertvei- terte Harnleiter]. Unten und vorn am Schwanz find die zwey männlichen Ruthen, jede x Zoll lang nnd weiß. Noch find an jedem Schwanzwirbel 8: Muskeln, - weite laͤuftig befchrieben. Das Zungenbein hat 5 Hörner, 2 nad hinten, Bruftbein ganz frey, ſtoͤßt nicht an die Rippen, zwey Lungen, die rechte 13 Soll, die Linke nur » Zoll fang, Leber 13 Zoll, zweylappig, Gallenblafe, Milz, Nieren, Nebennieren. Die Harnblafe öfter ſich in den Maftdarın wir wiſſen nicht woran wir find], Fein Blinddarın, 60 Kipvenpaare, duhinter ein Lendenwirbel mit fehr langen Querfortfaßen, dahinter das Becken, befteht ans dem Heiligenbein mit zwey befondern Beden- fnochen, das Heiligenbein wie die Lendenwirbel, Quer— fortfäße breiter, und find noch mit zwey breiten, duͤn— nen Sinochenblättchen, eines nach außen, eines nad) unten unterftüßt [follen denn diefe Blaͤttchen nicht noch zum Beten gehören, fo daB jederſeils die drey gewöhnlichen Berenfnohen vorhanden mwären?]. Halswirbel drey, Nun werden die Musfeln ausflihrtich befihrieben, ©. 312, Klug; deinige neue Piezaten= Gattungen Taf, x. ; ©.) Ptilotopus .aus Bombus americanorum. Sliefer= palpen 4gliedrig.(Bombus agliedr.), gehört zivifchen Epi- charis und Euglollfa neben Trachina, deren Kiefer— palpen 3gliederig. + 2) Tetrapedia, diverfipes; Capite thoraceque ob- feuris, abdomine nitido atris; pedibus nigro— , tibiis poltieis apice albo-hirfutis; alis fuſco favefcentibus. Steht neben Trigona. In Para- 3 5) Gnatho, Lichtenfteinii; luteus, capitis, tho- racisque medio nigris; abdomine fegmentis macula magna, dorfali fusea. Gehört zu Velpa. Vorgebirg der guten Hoffnung. s 4) Scotaena, trifafeiata; nigra, thorace margine antico, [eutello lineis duabus, metathorace macula du- plici, abdomine. fasciis tribus baſeos, femoribus mar- gine Havis. Bahia. Gehört zu Scolia gegen Tiphia. 5) Trachypus, Gomefii; niger nitidus, thorace punctis, abdomine fasciis flavis ;; tarforunı pofticorum articulis bafı albidis, Neben Mellinus, Bahia. Mit diefer Abhandlung kann man nicht wohl zufrie— den ſeyn, da der DF, diefe Thiere zwar weitlauftig ber fhrieben, aber nirgends einen fippifchen Charakter auf: geftelle Hat. Zu 3 Sie. 1923. Heft 9. 1466 Oxaea flavelcens gehört Centris aquilina als M. das W. daven ift C. chlorogalfter, RER ©. 155. Feister; über deutfche Fledermäufe, Vefpert, Barbaftellus habe ih nun auch in Dentfchland, bey Hanau in einer hohlen Linde am aten März ıgro entdeckt: die Fledermäufe wachen gewoͤhnlich früher. aus- dem Winterſchlaf auf als andere, weil fie nicht unter der Erde, fondern in der freyen Luft überwintern, Die Maͤnnchen Ieben nicht immer mit den Weibchen in Ger fellfhaft. Vefp. Myotis, den Bech ſtein mit Nedt von V. murinus getrennt bat, fand ich ntehrinal trächtige Weibchen ohne Männchen dabey, werfen nur ı Sunges, Murinus wirft 2. Von Velp. lahopterus traf'ich mehr⸗ mals xo, 15 ja 20 Weibchen in hohlen Bäumen ar, ohne ein Männchen darunter, fie werfen 2 unge: da= gegen ſchoß ich auch mehrmals mehr als 5 Maͤnnch hinter einander, koͤnnen von der Erde auffliegen, verzehrt in der Gefangenfchaft ihre Zungen. V. Barb. iſt 2} Zoll fang, Schwanz ı Soll, Flaftert 10 Zoll, 30 Zähne, oben 4 Schneidezähne, z Eckzahn, dahinter € Eleiner Geitenzahn, dann! Badenzähne (alfo 12), unten 6 Schz., x Geitenz., dahinter x Kleiner, dann A dritter größerer, darauf folgen die vielſpitzigen Backenzaͤhne [wenn deren auch jederfeits nur 2 find, wie oben, fo find alle zuſammen ı6 und mithin mit den 12 oberen nur 28. Sind alſo unten etiva je 8 Badenzähne 2]. In Hinſicht der Haarfarbe wie V. Noctula, Farbe und Form der Flughaut V. marinus aͤhnlich, Haare auf Scheitel und Naden länger, Flughaut oben und unten behaart, faſt wie bey lakopterus. Fleiſch wie bey allen andern riecht widrig wie auch Sorex araneus, fodiens cunicularius und Leucodon. Waferfpismaus wird leicht zahm, hole Schneden und Negenwürner aus der Hand, ©. 236, J. J. A. Schönberg; über das Gfetett des großen Antons in Helmſtaͤdt. Diefer Niefe lebte um 1615. Alle Knochen zufamınen wogen 232 Pfund 51, Toth, davon der Schädel allein 3 Pfund, das Beden ı Pfund 25% Loth, alle Übrigen Knochen 73 Pfund, von Händen und Füßen fehlt etwas [was denn 2], mag etiva 3 Prund betragen. Nun folgt die Ausmeſſung der meiften ein= seinen Knochen, wie lang aber das ganze Skelett ift, ‚ tft vergeffen, der Kopf von der Slinnfpige bis zum Schei— tel im größten Durchineffer 105 Zoll, Querdurchmeſſer 53 Zoll r Linie, ein GSchenfelbein 22 Zoll 3 Linien, Schienbein 18 Zoll zz Linien. Die größte Rippe 16 Zoll. ©. 243. Reich, Myoxus virginieus neu, Taf! 8. Am ſuͤdlichen Afleshany Gebirae,. Fam lebendig! nah Deutfihland, fihlief aber während der Reife im Sommer und bis zum Tode im, folgenden Winter die meifte Zeit fraß am liebſten Mais, Haſelnuͤſſe, Wallnuffe und Obſt⸗ ferne auf den Hinterfüßen firend mit den VBorderfüßen, im Nothfall begnügte er firh mit trocknem weißen Brod, wurde ſehr zahm, furchtſam, rollte fih Halbfugelig, Dem Al. Muscardinus gleich, kaum ſo groß als Hausmaus 3 Zoll lang, Schwanz zz Zoll, ſehr buſchig behaart, Kopf 7 Linien breit, etwa 30 Schnurrhanre, die zwey Nagzaͤhne gelb, Ohren oval, verhältnißmäßig groß, faſt 5 Lin. lang, Haup arbe braͤunlich, gelb aber nur fo die Spitzen, Das. übrige des Haars vothlichgeld , Bauch ſchmutzigweiß, Vorderfuͤße viel ürger, Zehen 4, 4 mit 92 1 1467 Krallen, alle gleich Tang , Daumenfpur nackt, ſchwielig, braten deutlicher, M. V.; cauda longa, aequali, pilofa, apice — loſa, mylſiacibus longifimis apice nigris, auriculis mejuseulis ovalibus, corpore fusco -rufefcente ſubtus eanefcente, plantarum pollicibus muticis. 1 ©. 266. Klug; Schmarotzer-Inſect auf Andrena. Huf Bienen find 2 Schmarotzer-Inſecten befannt, die gemeine Bienenlaus zwifhen den Bauchfchienen, und — Melittae, deſſen Larve zwiſchen den Bauchſchie⸗ nen der Andrena. Ein neues ebenda in zahlreicher Ge— ſellſchaft, auf Andrena ovina, wovon A. megacephala des Mannch.; beyde im May auf blühenden Weiden. Der Bauch fieht wie von filberglänzendem Staube bedeckt aus, die Thierchen unter Der Lupe wie Lepisma, Es waren Saͤckchen, worin mehrere hundert folder Thier— chen faßen. Unter dem Mikrofcop zeigte der lange Leib 13 Ninge, Auf dem hinterm 2 Borften halb, fo lang als Der Leib, auf allen Ringen furze- Borften, 3 Fußpaare an den drey vordern Ningen, das erſte Fußpaar anders gebaut, Shienbeine ınit 2 Dornen, tarlus ıgliedrig fo lang als das Schienbein, Kopf nisht gefehen. Gehört wahrſcheinlich in die Familie der Lepismenae. Die An- ärena tft fo: pite thoraceque totis, abdomine fubtus albido villofis, Größe wıe A. thoracica. ©. 237. Ramdohr; Feine Abhandlungen aus der Anatomie und Phyſiologie der Infeeten, Taf. 9. Fühl: börner von einer Biene mit ihren 4 Musfeln und 2 Vers ven mit 2 Luftröhren, die Nerven von förniger Maſſe uingeben. Das feinfte Gefühl ift in den Palpen, fie unterfcheiden damit Honigtropfen von Waflertropfen, fu> hen damit den Blumenftaub und ſcheinen auch damit Die Fruchtbarkeit der Königin zu erforfihen, Nimmt mar ihnen die Königin, fo entfteht Lärm im Stock, feßt man eine befruchtete vors Loch, fo wird fie von einer Ars beitsbiene hinten mit den Palpen befuͤhlt; fie macht ein freudiges Gefumme, das: im Stock wiederhallt und Die Mutter wird liebkoſend eingeführt- Sekt man eine junge unbefruchtete vord Loch, fo wird fie verfolgt und ge: 40dtet. Die Frebfpigen find vorzüglich als Taftorgane gu betrachten. Enthalten einen Nerven, von Kornern angeben, mit einer Quftröhre, Auch jeder Fuß hat einen Nerven, der fih in der Hüfte doppelt, mit Luftröhren. Im tanfus find-auch die Nervenforner, Wird fortgeſetzt Tbis 1817 nicht]. . S. 292. A. Ahrends; Würmer in einer Erdfihnede, Taf. 9. Ein Helix putris hatte fehr geſchwollene Fuhl- Hörner, waren grünlid) bandirt mit ſchwarzen Flecken, im Burchfichtigen Leib” fah man Bewegungen von lebenden, eingefchloffenen Wefen, | die in mehrere Klumpen vers iheilt waren und bald. in den Hals bald in die Fuhlhör— ner gefihoben wurden. Go vom ır September bis zum z Detober beobachtet, wo fie ftarb. - Im Leibe waren 4 Würmer, z Zoll lang, theils von Eyern umgeben, theils nod davon angefüll. Die Würmer find ſchmutzigweiß, glatt, glänzend, ungeringelt, doch mit grünlichen Rin— gen wngeben, Leib feulenföormig; auf dem Dicken Ende ein roſtbrauner Fleck, dahinter mehrere Reihen ſchwarzer A. ovina, megacephala mas; atra, ca- — — — — nn ra6s Flecken, hinten ein fadenfoͤrmiges Schwaͤnzchen. Ra m⸗ dohr ſetzt hinzu: außer den Eyern keine Spur von Ein— geweiden, weder Darm noch Zeugungstheile, weder Adern noch Luftroͤhren, weder Nerven noch Muskeln, doch bes fteht die Haut aus längslaufenden Musfelfafern. Gtatt des Mundes ſcheint nur ein ſchwammiger Körper am ſtumpfen Ende zu feyn. Der Schwanz iſt eine verlan- gerte Leibeshaut [gehoert wahrſcheinlich in; die Sippſchaft von Eehinorhynchus]. \ ©. 310, 5. B. J. Noel, Clupea Alofa pieta (Feinte), ft von der gemeinen Alofa (Manfifh) verfchieden. An der Seine heifit fie Feinte, an der Gironde Gatte, an _ der Themfe und der Gevern heißt fie Twaite ; aud) in der Bormandie nennt man einen betruͤgeriſchen Menfchen fo, was mit dem Franzöfifchen Feinte übereinftunmend. Ihr Kopf ift runder, Unterkiefer langer als oberes, zahnlos; Zunge kurz, ſchwarz, ſpitzig; Augen mäßig, Sris naderig, Sehloch ſchwarz; Naſenloͤcher einfach Maͤnnch. fürzer, manchmal um die Haͤlfte, heißt daher Laiteau, oder Cahuheau, Weibch. Feinte oder Couvreau, zu Paris Pucelle, wo faft lauter Weibchen verfauft werden. Leib runder als bey der gemeineı Alofa, unter der Seiten— linie hinterm Kiemendeckel 6 bis 7 blaͤuliche Fleden. Schuppen filberglänzend, auf dem Rüden graugrun, am Bauchfiel wie Säge geftelit aber weniger entfchteden als ben Alofa, Nücenfloffe näher am Kopf als am Schwanz, Schwanzfloſſe gablich, breit. Findet ſich in den meiſten europäifchen Fluͤſſen, wo die Aloſe, wohin fie zu laichen kommen, jene nach die— fen, die größten ſind die beſten, bey den Aloſen umge— kehrt. Erſcheinen in den erſten Tagen des May. Lebt wie der gemeine Mapfiſch von kleinen Fiſchen und Waſſer— inſecten; werden in Frankreich viel gefangen, find jetzt ſeltener, was, wie man glaubt, von der Schaftwäfche herkommt, wie befanntlich auch die Hanfröften die Fifche tödten. Das Fleiſch iſt nicht fo gut wie der gemeinen Alofe, bat mehr Gräten, aber gut für die Arnıen. ©. 314. Hageau; ein foſſiler Ochfenfhäadel bey! Neuß— Erevelt, ein Horn bey. Bonn, V. Jahrgang ıgız. ©. 3. Nees ab Efenbeck; Ichneumonides adfen in genera et familias divifi. Charakter: Palporunt articulorum numero aberrantes, Famil, I. Bracones: palpis max, gartieulatis, Ins bialibus Zartic. a. Famil. Abdomen [efhle. 2) Stephanus; parvulus, niger, minutus. 2) Bracon Caftrator, Nominatot, Initiator, Uri- nator, Denigrator, Tlavator, Delufor, Minutator, Va- siator, Obſcurator, Ofculator, Variegator, Difpar, Pal« lidator,, linearis, Pallipes, Thoracicus, Marginator, — Species hereroclitae ſeq. 5) Br. Pygmeator, Orbiculator, Ciliatus, Ater, Plagiator, ruficornis, errang, humilis, longicornis, areolarjs. b. Famil. Abdom. petiolatum, Br. Chryfophthalmus ,-Pallidus, rubens, ohfufen tus, Ictericus, Cinctellus, Abdominator. — Seg. Kali heteroclytae. PN 1469 "Br. rubidus, clavatus, terminatus, rutilus, con- jungens, picipes, infirmus, confirictus, melanocepha- lus, diſſolutus, exſoletus. c. Fam, Abdomen ſeſſile; ſegm. 3. anter. maj. Exfertor, rugulofas, aſſimilis, fignatus, Praeroga- tor, tefiaceus — leg. [pec. heteroclitae. ne Br,.decrescens, Mutuator, moniliatur, dimidia- Alſo 57 Gattungen ausführlich befchrieden. ©. 133. B. VI. 1914. Fortfeßung Taf. 4. 4) Micerodus, neu. a. Punctulator, Laevigator, Obleurator, Annulstor, b. Nitidulus, Gloriator, Me- diator, Rufipes, Tumidulus, Cingulipes, Lingunrius. tus, 5) Agathis, nigra, rufpalpis, breyifeta, tibia- lis, [yngenefiae, umbellatarum, malvacearum ?, In- eulcator, Deflagrator, Purgator, Fam. [ecunda, Bafliz; palp. max. 6artic., labiar, Aartic. 6) Balfus, a. Manducator, fimilis, Mandibulator, Truncator,, 'Triangulator, Pumilio, Abdominator, ru- ficeps, teltaceus, gracilicornis, bicolor, apterus, na- vieularis, rufipes, [enilis, limw icola, afhnis, areo- laris, brevicornis, minutus, pufillus, rufirentris, con« eolor. _ 7) Eubazus, macrocephalus, pallipes. 8) Helcon, Carinator, Tardator, Anguftator, Ae- quator, Dentator (Cryptus rufpator). ©, 243. VII Jahrg. 1815, 9 S. Sigalpkus, carinatus, femirugofus, firiatu- lus, caudatus, fasciatus, pallipes, obleurellus, obfeu- rus, ambiguus, hians, mandibularis, — ir- zorator, dentator, planifrons, (Cheloni), rufipes, fi fmilis Klugii, — ele- gans, annulatus, innanitus, murabilis, oculatus, cy- lindrus, feneftratus, fulcatus, retufus, Bonellii, pel- Jucens , Gravenhorftii, feaber, contractus. Alfo 33. ” Ichneutes Tab. 7., reunitor. Nees und Klug wetteifern mit einander in der genauen Beſtimmung der Immenartigen Thiere, ©. 38. 3- 8. Megerfe von Muͤhlfeld, Entwurf eines neuen Suftems der Schaalthiergehäufe. Tar.3, Hat der Verf, ſchon Anfangs 1790 entworfen und ein großes Werk ausgearbeitet in Folio, das 1052 Mufchelgattun= gen befihreibt und 366 meift neue Gattungen auf 14 Folio- und 62 Duart = Tafeln abbildet. Iſt unfers Wif- fens noch nicht erfehienen. Der Bf. verfteht unter Schaal- thieren alles, was Kaifige Schaalen hat, wodurch aber ſehr verfhiedene Thiere zufammengefchoben werden, Er theilt fie folgendermaßen 0b; 1) Muſcheln. a) Mehrklappige. b) Zweyklappige. 2) Schneden oder einſchaalige. I Ordnung, mehrflappige, ı) Chiton, viridis, laevis, noch 40 Gattg, 2) Balanus Tintiunabulum , communis , 36 Gattg. 3) Lepas, Pollicipes, communis, noch ao Gattg. noch N EN 1470 4) Pholas, ſtriatus, noch 11 Gattg⸗ 5) Teredo, Clava, noch) 4 Öattg. ' 6) Fiftulana, annulata abgeb., noch 5 Gattg. II Ordnung, zweyklappige, 54 Sippen. ı) Vagina (Solen. V.), recta, noch 5, 2) Siliqua, radiata, noc) I4. 3) Solen, Gari (Tellina Bornii und Feroeenfs), delloratus (Venus)- noch 18. 4) Aurifcalpium, magn, (Solen anatinus), 4) Mya, communis (arenaria), nod) 5. 6) Lutraria (Mya oblonga), noch 9. 7) Arenaria, gaditana (Mya gad., Tellina candida, Mactra piperata, Venus dealbata alle einerley) noch 8 8) Angulus, lanceolatus (Tellina candidiflima. lanceolata, albicans); oblongus (Tellina obl.), roleus (Tellina roftrata), virgatus (Tell. virgat.) 'nod) 49. 9) Polyodonta, Nucleus (Donax argentea, Arca Nucleus), noch 5. ı0) Donax, Scortum, culus, noch 2r. 11) Cuneus, coftatus (Venus Meroe) noch) 7. ı2) Anodonta, auatina, noch ı6. 15) Unio, Pictorum, nod) 20. ı4) Tapes, litteratus (Ven. litt.) nod) 38 . 15) Venus Dione, noch 53. 16) Chione Dylera (Venus Dyfers) , Gallian noch gr. D ı7) Fimbria, magna (Ven, fimbriata), nod) 5. 18) Buccardium, commune (Chama Cor) noch 2« 19) Cardiffa, alba, (Cardium Card.) noch 4- 50) Cardium Unedo, aculeatum, Püetiniforme, rufiicum, noch 5r. 21) Mactra, ſolida, noch 24. 22) Trigona, radiata (Mactra ftultorum, Venus triplaß, Corbicula, affınis, fasciatz), Donacina, nad 14 23) Corbicula, fluminalis (Tell. flav.) noch 9. 24) Pectunculus Glyceymeris (Arca Gl.) noch 16. 25) Cornea, communis (Tell, cornea, Iberius, Adriatica, Arca lactea) noch 4. 26) Pilum, gallicum (Tell, g.) noch 4 27) Tellina, lactea: [cobinata, noch 22. 28) Orbiculus, proftratus (Ven. pr.), exfoletus, (Ven, exf,, concentrica), tigerinus (Ven. tiger, , incru- ftata), noch Ir. 29) Placenta, communis (Anomia Hyfterita) noch 4. 50) Amufium,‘ magellanicum (Olirea m.), oblite- ratum (Oftr, tenuis, obl.) nod) 3. 3ı) Pandora, maxima (Oft. max.) noch 6. 32) Pecten, danieus, opercularis (Of. verfico- lor,, plana, glabra, operc., [enatoria, flammea), tur- gidus (Of t.), hifirionicus, Islaudicus, tranquebari- eus, varius (Of. violacea, varia, Pufio), pesfelis (Oft. pes fel., pes lutrae), noch 72. 35) Lima, communis, (Of. Lima), nod 11. 54) Spondylus, Gaederopus, nod) 25. 55) Chama, Lazarus, noch ır, 36) Acardo, orbicularis (Patella finica, umbel- Iata), noch 22. 37) Crania, rugofa (Anomia ceraniolaris) noch x 58) Gryphus, vitreus (A, v,) noch 23, laevigata, rugola, Trun“ 1471 Ä nn 30) Anomia Ephippium (A. Eph., eleetrica, Arca pülchella) noch 29. 40) Ofirea, edulis, Tolium, fornicata, Malleus, noch 40. 4r) Sutura, Ephippium (Of, Eph.) nod 8. 2) Margaritiphora, communis (Mytilus Marg.) noch 8- 45) Arca, rhomboidea, noch 39. 44) Aloidis, guineenlis (Cheinniz 10 Taf. 172, Fig. 1670) nod) 4. 45) Pelvis, Hippopus, nod) 6. 46) Cardita, antiquata (Chama ant.) noch 4. 47) Glans, trapezia (Chama tr.) noch 10. 46) Trapezium, perfectum (Ch. oblong.), hians, (Pholas h.) noch 6. 49) Lithophagus, communis (Mytilus) noch | 50) Amygdalum, dendriticum, Chemnitz. II Tafı 198. Fig. 2016) noch 15. 51) Mytilus, bilocularis, bidens, noch 32. 52) Lingula, viridis. [der Bewohner fey noch un⸗ beſtimmt! dürfen, denn. die Annal, du Muf. in Wien etwa auch nicht eingeführt werden ?], Naveola. 55) Pinna, faccata, noch 30. 54) Hyalaea, tridentata, noch 4. —38 Der Bf. hat die ſippiſchen Charactere mit vieler Kenntniß angegeben, auch die der genannten Gattungen amd die ganze Arbeit beweiſt, daß ihm die Schaalthiere wie durch täglichen: Umgang vertraut find z man darf da⸗ her ſich viel von feinem Werf verſprechen, und es wird vielen Beyfall finden, wenn es noch fruͤher erſcheint als die Claſſification nach den Thieren durchgedrungen ſeyn wird. Der Vf. hat auf nichts als auf die Geftalt der Schaalen und auf dag Schloß Ruͤckſicht genommen. Das Hält nun freylich nicht mehr lang. Ueber den Werth der Anordnung felbft mögen wir nichts fagen, da wir von ganz andern Grundfüken ausgehen und der Dr. die Schaalen viel beſſer kennt. Seine Art zu citiyen hat uns aber ſehr geärgert, indem er zu feinen Mufter- Gat- tungen nur die Nummer tm Linneiſch. Syſtem anführte, dab wir daher immer nachfchlagen mußten. Die Deuts fhen. Nahmen find ihm aber gänzlich mißlungen; Alle fihleppen die Mufchel nah, 3: DB. Backtrog-Muſchel, Sdienkopf⸗ Mufhel, Dreywinfel- Muſchel, Steinbohr: Muſchel ꝛc. Webrigens iſt Megerle ein vollendeter Naturforſcher, dem wir alle Achtung zollen. ©. 137. Crebelt, Barben - Roogen, ſchaͤdliche Speiſe; erregte 5 Perſonen Kopfſchmerzen, Fieber, Un⸗ ruhe, Schwindel, Neigung zum Erbrechen, wirkliches Erbrechen, Poltern im Leibe, Durchfaͤlle. Ein ander— mahl am 29 April ging es 4 Perſonen ebenſo. Andern Menſchen hat er nichts geſchadet. Die Barbe ſoll beſon⸗ ders gern Schoͤllkraut frefien. ; - 6,337. Mever in Dffenbah, Tetrao medius Chybridus, Tetrix var. y); nur Männd. befannt (was Langsdorff in den Petersburger Mem. 1811 ©, 286 als Weibch. befchrieben hat, ift ein junger Birkhahn). Wurde ‘fir ein Baftard des Yuerhahns und der Birkhenne gehals ten, iſt es aber nicht. Nicht in Deutſchland, wohl aber in Kur-, Finn und Schott Land; vielleicht in Hinterz ponumern, wo jemand nachfuchen mag. 24 Fuß lang, R 1472 Flugweite 34 Fuß, Schnabel ı% Zoll; Kopf und Hals ſchwarz, ſchimmert ftahlblau ing violette, unter der Kehle Federbart, Bruft und Vorderbauch ſchwarz mit weißen Flecken; Schwanz etwas gabelfoͤrmig, Afterfedern weiß und ſchwarz gefleckt. Weiter befchrieben. ©. 386. Ramdohr; Drgan des Geruchs und des Gehörs-der Biene, Wahrfcheinlih war es, daß man das Geruchsorgan in den Luftroͤhren zu fuchen habe, ich konnte es aber nicht finden; endlich fand ich bey den Bienen ein Werfzeug, und zwar am Kopfe derfelben, das man ohne Zweifel für das Geruchsorgan gelten laffen wird. Sch Halte die mittelfte Spalte der fünf: theiligen Zunge für die eigentlihe Zunge Schwanz merdam hat Diefe vermeyntliche Gaugröhre in feiner Bibel Taf. 17. Fig. 5. p. k. k. abgebildet. Diefe Röhre fann nun zivar, wie ſchon Reaumur dagegen erinnerte, niht zur Einnahme tropfbarer Flüffigkeiten, wohl -aber zum Einfaugen der Luft dienen. Sie iſt biegfam, öffe net fi) in der zaußerfien Goiße der Zunge, Lift denn das auch wahr ?] geht durch diefelbe der Lange nad) fort, und ſteckt mit ihrer obern Deffnung da, wo die behaarte Zunge aufhört, in einer häutigen Erweiterung, einer Fortſetzung der aͤußern Zungenhaut, in welde fie bey Bewegung der Zunge wechfelweis tiefer hineingeftoßen und wieder herausgezogen wird, und fo eine Art Pumpe bildet. Aus jener haͤutigen Erweiterung ſteigt eine ganz wie die Luftroͤhren gebildete, naͤmlich aus einem gemwunz denen, Enorpeligen Faden und den Hauten beftehende, Nöhre in den Kopf hinauf. Cie geht unter dem Schlunde hart bis dahin, wo diefer zwifchen dem Gehirn und dem erften Ruͤckenmarksknoten durchgeht. Vor diefem Durch gang theilt fih.nun die Geruchs Röhre in 3 Arme, von welchen der ſchwaͤchſte mit der Speiferöhre über den er— ften Nervenfnoten hinwegläuft, die beyden andern aber, unter rechten Winkeln, feitöwärts abgehen, ſich in die KRopffeiten zwifchen den beyden Hauptmusfeln der Kinn⸗ baden begeben, hier hautig werden,‘ fi erweitern, in vier Aefte theilen, und darauf eine Menge kleiner Saͤck— chen und Höhlungen bilden. Diefe Sädchen unterfchei: _ den fich nun gar fehr von den Luftröhren und Luftbeus teichen des übrigen Körpers, und fonnen auf den erften Anblick ſchon gar nicht wit ihnen verwechſelt werden. Ihre Häute find weich, did und durchſichtig, innerlich mit einer wenig Durchfihfinenden Maſſe belegt, Ein dich tes Gewebe der feinften Luftroͤhrchen, die hier, wie übers all in Sinfecten - Körpern, an die Stelle der feinen Blutz gefüße treten, überzieht diefelben. : Durch jene Höhlungen erhält die Niechhant eine bes deutende Oberfläche, die fie der, durch die Zungenroͤhre eingepimpten Luft darbietet; und diefes Einpumpen muß jedesmahl erfolgen , fo oft die Biene durch das Einziehen und Ausſtecken ihrer Zunge den füßen Saft der Blumen tet. Hier an der Spiße der Zunge mußte fich aber auch das Drgan des Geruchs öffnen, wenn das Thier den Nectar tief in den Blüthen felbft wahenehmen wollte, Aflein wenn die fleifige Biene raſch durd) Die Lüfte ſtreicht, fo würde das öftere Ausſtrecken des Nüfels ih— ven Flug hemmen, und dennoh muß. fie eben während des Flugs ihre Nahrung auswittern. Dehhalb ſcheint das Geruchsorgan noch mit andern Oeffnungen in Ber ‚1473 * der Haut zu verhindern. Nerven, theilt fih in 4 Ziverge. bindung zu ſtehen, welche faft unter ben Fluͤgeln ſich befinden. Derjenige Arm der Geruchsroͤhre nämlich, welcher mit der GSpeiferöhre fortlaͤuft, theilt ſich bald, nachdem er zwiſchen dem Gehirn und dem erſten Ganglion hindurchging, in zwey beſondere Röhren. Diefe gehen durch der Hals in das Brufiftüd über, und feinen ſich mit den großen Luftröhren, welche von den erſten Stig— maten herkommmen und in den Kopf. gehen, zu berbin- den. Ich bemerke, daß ich diefe Vereinigung zwar it Wahrſcheinlichkeit geſehen habe, aber ſie dennoch nicht fuͤr unbezweifelt gelten laſſen will, indem ich ſtets in die mikroſcopiſchen Beobachtungen einiges Bis ich fie oft und unter verſchiedenen Umſtaͤnden wieder— holt habe. Zu dieſen Geruchsorganen gehört ausfhließiih ein befonderer ‚Nerb vom zweyten Nervenpnar des erften Knotens, das zu den Kinnbacken [Dberfieferl geht. [Das find run fehr zarte Unterfuchungen, die dem Bf. vie Ehre machen, wenns auch eben mit dem. Geruhsorggn noch fein Hafen hätte. Ehe man fih darüber enifiheiden Fann, Bitten wir den Bf. um eine Abbildung; es kommt uns immer vor, als wenn es fih Hier von nichts ander rem als von Puftröhren handelte, Möchte doch au je— mand anders, etwa Treviranus oder Gaede,d diefe fhöne Entdefung prüfen. Eine Hauptverlegenheit wird inumer die Frage bervorbringen: wo ift denn nun das Nicchorganm beym Käfer, oder nur bey der Weſpe? denn nun iſt es nicht mehr erlaubt, es hier in die Luftröhren zu feßen.] Nicht fo ausgezeichnet ale der Sinn des Geruchs iſt der des Gehörs.. Gleihwohl wird auch dieſen niemand ‚den Inſecten abfprehen, der das Zirpen des Heimchens, das Schwirren des Grashuͤpfers vernommen hat. Die Bienen geben aber fo verfchiedene Zöne von fih, und fle verfichen diefelben fo genau, daß man an ihrem feinen Gehör nicht zweifeln darf. Eine elaſtiſche, ausgefpannte Haut mit ihrer Feuchtigkeit und einige in derfelben be- findlihe Nerven, machen das Ohr aus. Gonderbar ift der Drt, wo es fich befindet, denn es liegt in den Kinn— baden; diefe find hohle Röhren, an ihrem Außern abge— ffumpften Ende mit einer ziemlich dicken Haut über- fpannt. Darüber geht ein ftarkes, hervorftehendes Horn— ſtreifchen, um vielleicht bey dem Beiſſen das Emdrüden (S. Reaumur V. p.ı. Taf. 25. Fig. 3. a. c.) Won der innern Deffnung der Kinnbacken ift eine ovale, blafenartige Erhöhung, fo lang als die Sinnbaden, aber dicker. Sie wird von einer fo elafti: ſchen Haut gebildet, daß fie fetbft nach den Zerreißen ihre vorige Forın wieder annimmt; enthalt einen Tropfen Wafler. Der Gehörnerve fommt auch vom Kinnbacken— [Diefe Lage widerſpricht eben nicht dem Gehörorgan. Warum hat denn der Df. ed nicht bey Inſecten unterfucht, die viel größere Kinn— baden haben. Auch ift noͤthig nachzuſehen, ob fich nicht ein aͤhnlicher Bau in den Schenkeln finde. Wäre das nicht der Fall, fo darf man allerdings dort an ein Ge— hörorgan denfen)- VI. Sahrgang. 14. ©. 36. Bouche. Körpertheile der zweyfluͤgeligen Inſecten; terminologiſch. [Wir brauchen feine befondere Ifhs, 1913 Heft 9. — nung Miſſtrauen ſetze, 1474 Terminologie, wenn wir den Theilen die Nahmen der entſprechenden bey den Saͤugthieren geben. Die ewigen Terminologieen werden noch die Naturgeſchichte weg⸗ ſchwemmen. Uebrigens find Die Deutungen mancher Theile gut getroffen. S. 45. Klug. Die Blattwespen nad ihren Bat: tungen und Arten. Fortfekung. Lophyrus; Form und Farbe der Gefihlechter fehr verſchieden. Mundtheile uͤbrigens wie Bey Tenthredo, ausführlich befihrieben. L. nemorum, pini, rufus, pallidus, elongatulus, frutetorum, virens, laricis, [o- cius, politus, Juniperi. ©. 277, Fortfegung. Taf. 7. Pterygophorus, einetus, interruptus. Bylbtone, enodis, ntrata, Berberidis, graeilicornis, thoracica, violacea, coerulea, ufinlata, [egmentaria, Rofarum, pagana, dimidiata, coerulefcens, femoralis, virefcens, bicolorata, terminalis, capenfis, fcapularis, miniata, rubra, ſaugninea, americana, 'elavicornis, pubicornis, coceinea, rubiginofa, humeralis, maculata, amerhy- fina, b. furcata, Angelicae, melanura, tarda, gaftrica, geminata, plumigera, ce, [urinamenfis, trigemina, d. braßliana, melanictera, alfo gr. ©. 120, Jahrq. VII. Fortfeßung. Tenthredo, Ie Famil. (Allantus) ſpinarum, Rofae, lugens, an- nulata, proxima, Japonica. -&. 42. VIII. Jahrgang. 1816. 2e Famil. (Allantus), Serva, flavens , Iuteola, ſo- cia, Rubi, arquata, melanocephala, albida, albiven- tris, brunnea, brevis,Crataegi, sutilicornis, obtufa, verna, plagiata, luteiventris, fpinolae, hyalina, ni- gripes, luridiventris, croceiventris, tenella, tefiudi» nea, chrylörrhea , Ephippium, fulvicornis, Ovata, umbratica, adumbrata , fuliginola, nigerrima, brevi- “cornis, micans, Aethiops, alternipss, cinereipes, al- bipes, tenuicornis, imprefla, varipes, cixia, annuli- pes, fuscula, parvula, pufilla, pumila, nana, pyg- maea, labiata, betuleti, gagathina, funerea, morio, firamineipes, lineolata, uncta, repanda, coltalis , con- fobrina, icterica, pallens, rufipectus, aterrima, rufa, fiylata, litura, alni, teftaceipes, - S. 110. im Jahr 1817. 3e Famil. (Allantus), blanda, neglecta, ſimilis, militaris, firigofa, dumetorum, formofa, Sturmii, haematopa, punctum, chryfura, Amaculata, ruliica, pulchella, teutona, ı2punctata, crallula, carinthiaca, albieincta, ribis. 4e Famil. (Allantus), rapae, fimulans, antennata, variegata, discolor. 5e Famil. (Allantus) annulata, [crophulariae, pro- zona, zonula, tri- pinqua, marginella, eingulum, bifaleiata, vidua, cincta, Schaefferi, notha, dilpar, coftata, Koehleri, Dahlii. Alſo bis jeßt nicht weniger als 116 Gattungen. Diefe Abh. nehmen raft ganze Hefte weg, und hatten beſſer in ein befonderes Buch geraßt. S. 64. VI. Wahter. Ueber den Sopf der Juden; Nafenbein ſehr groß, Kinn vorſpringend, vieredig, die Muskeln, welche zum Spre ben und Lachen dienen, wer— den auf eine ganz eigen humliche Art bewegt, befonders 93 1475 | iſt auch der Theit des Schlaͤfmuskels, der fih nah am Rande der Nugenhöhte befindet, fehr thätig; daher hier im Snochen ein Eindruck, in der Augenhöhle feldft eine Erhabenheit. ©. 65. Klug; die europaifihen Arten von Lencop- fis. L. grandis (Gigas), Gigas, varia, intermediz, aculeate, dorfigera (Coelogalier difpar), bifasciata, gibba (Biguetinn). E: 33. Rudolphis erſter Nachtrag zu feier NG. der Eingeweidwuͤrmer; beſonders über den Aufſatz von Froͤlich im Naturforſcher St. 29. Rictularia iſt ein Oplioftoma; Porocephalus ein Polylioma (probofei- deum); Fimbriaria bleibt beſſer bey Taenia. Su Fiſchen kommen feine Blaſenwuͤrmer vor. Ein lehrreicher Aufs fat, der ſich nicht. ausziehen läßt. Der Bf. geht die Sippen feines Werfs durch, wobey befonders die Wiener Murmkenner Eerikfichtiget werden; der Aufſatz Läuft Dis 173 und beruͤckſichtigt 88 Öattungen oder wenigftens Gegen- frande. Schade, dab er den von Ahrends abgebilde: ten Wurm aug Helix putris nicht beachtet hat. Iſt es etwa ein Cucullanus? ; ©. 123. Namdohr, anatemifhe Benerfungen über Fasciola hepatica Taf. 3. Die vordere Oeffnung fcheint der Mund, Die untere die weibliche zu feyn. Zwi— ſchen beyden die männliche Ruthe fadenfürmig, Fein Kopf, feine Augen, feine Athenlöcher, auch innerlich davon feine Spur. Die Leibesmaffe weid), ſchwammartig, darum eine Haut, lederartig aus in einander gefilgten Fafern. Verdaͤuungswerkzeuge kommen mit denen der Quallen mehr uͤberein, als mit denen der Seeſterne, Canaͤle in der ſchwammigen Maſſe ausgehoͤhlt und durch den gan⸗ zen Leib ziehend. Vom Mund gehen zwey ſolcher Ca— näte zickzackformig neben einander in der Mitte des Koͤr⸗ pers bis zu feinem End herab, geben nad den Geiten mehrere Zweige, Die gegen den Nand des Leibes fich noch mehr vertheilen, aber nicht wie bey den Medufen ana ftomofiren, fondern blind enden. on Ieberartigen Their den feine Spur. Hat wirklich ein Nervenſyſtem. Hirn, eyfoͤrmiger, weißer Koͤrper, an der Baſis der Mundroͤhre gegen den Ruͤcken, vor den Eyerſtoͤcken, zwiſchen den beyden Haupt— hoͤhlen der Verdauungswerkzeuge, ſetzt ſich nach hinten als ein kurzer Fortſatz fort, endet mit einem Knoten an dem Eyergang; -alfo eine Art fnotiges Ruͤckenmark. Dicht Aber jenem Fortſatz entſpringt aus dem Hirn ein wahrer Nerv, der fich bald in zwey gleichlaufende Aeſte theitt, die fich uber den Eyerſtock und den ganzen Leib erfivefen. [Dtto erklärt diefe Theile fpäter für die männtihe Ruthe und die zwey Nerven für Ernahrungs- gefaͤße. Schade! Ramdohr, der mehr Inſecten als irgend Jemand zerlegt, hätte verdient, der Entdeder des Rervenfoſtems der Eingeweidwürmer zu feyn.] Begatten fich wecjfelfeitig wie die Schneden. (Goͤze Einges teidwirmer ©. 170.) Weibliche Theile; Baͤrmutter, eine ovale Blafe mit einer Menge: Eyer oder Jungen, hinter dem Bauchloch in der Mitte des Leibes zwiſchen den Verdauungscanaͤ— ten; zmwey: Enerftöde daran Sformig nach vorn gebogen, enthalten 3 bis 4000 weiße Eyer. EHRE a — — 1476. Maͤnnl. Theile; zwey lange an den Seifen des Lei— bes herabgefihlängelte, fadenformige Gefäße vereinigen fich über dem Hirn und gehen wahrfcheintich in das vor— ragende männliche Glied uͤber. \ ! Noch find 2 weiße, Aftige, kurze Faden da, die feit- wärts bon der Bärmutter ausgehen und in der ſchwam— migen Maſſe nach) dem Rücken liegen. Sehr ahnlich den zuführenden Gefäßen der Bärmutter bey Hippobosca ovina, worinn befanntlich eine Yarve ernährt wird. Fig.5.hh Umriß eines vergrößerten Egels, a Hirn, bb beyde Nerven, cc Eyerſtoͤcke, d Bärmutter, ee Gaa- mengefäße, ff zuführende Gefäße der Bärmutter, g Mund- röhre. Fig. 6. a Hirn, b Fortfaß deſſelben, ce Nerven» fnoten, FE ausfügrender Eyergang, d Nerv, ee deſſen Hefte. Taf. 20. S. 147. Lihtenftein, die Gattung Antilope be— ſchrieben. Linne befchrieb 6 Gattungen diefer Gipper, Buffon 12. Die fidafrifanifchen kommen in Afien nicht vor. Pallas ftellte fie zuerft als eigene Sippe Antilope auf, und zahlte ı7 Gattungen, fpäter 22, wovon aber doch. nur 17 ftehen blieben. Forfter zählte 2g G., wo- von aber die Abh. mit den Zeichnungen noch nicht ge— druckt ift. Pennant zählt 33 G. Gmelin feste fie auf” 27 be ad. Sch zahlte am Vorgeb, d. 9.9. 2r Gattungen, van denen ich nachher 5 als bloße Abarten erkannte. Die afiatifeben dazu betragen nun 29. Die Synonymie ift ſchrecklſch verwirrt [das haben wir bey Ausarbeitung uns ferer R. ©, welche in die gleiche Zeit mit diefer Ab— handlung fällt, leider auch erfahren. Wir werden beyde Arbeiten, da fie unabyangig von einander zu gleicher Zeit entftanden find, neben einander ftellen. Uns daucht, alles‘ Hänge ab von der Zahl der Euterfirihe und von der Anmwefenheit der Thränen, was wir, aller Mühe ungeachtet, bey den meiften Gattungen nicht auffinden fonnten. Hätten wir dag gewußt, fo würden wir nur die mit Thraͤnen als befondere Sippe aufgeftellt, Die mit 4 Strichen zum Rind, die mit 2 zur Ziege gebracht haben. Alle andern Zeichen fiheinen uns ungenigend]. L. theilt nicht nach den Hörnern, fondern nach Schwanz, Wamme und Thränen ab, auch ob die Weibch. Hörner haben oder nıht. Die dem Kind verwandten, mit qua— fiigem Schwanz, haben feine Thränen oder höchftens nux haarloſe Stellen unter den Augen und die Weibch. find gehoͤrnt; wo fie ungehornt find, finden ſich Deutz liye Thranen und furzer Schwanz. Lichtenſtein, Antilope. Dfen, Cemas, A Bubalids; Schwanz A. Ru em 5 lang, feine en beyde 1. Gnu. PR gehornt. 2. Tragocamelus (Trage- ı. Oreas (Oryx, Cudu, VER Bieecı R Blandt). Ä b.3. Ficta (Nylgau, grauer 2. Oryx .bezoartica, ae- Dhs) gyptiaca, Palan, Gems-. 4. Bubalus (Bucelaphus, bok). , Moschelaphus , Gapra 5. Leucoryx. dorcas , Becker el vash, 4. Bezoartica (Gazella, Al- Hartebeest, Yaclımur, gazel). borbariſche Kuh ı. Leucophaca. (glauca, 5. Koba (Ant. Bubalis) Blaauwbok.. Capreolus africınus, Te- mamalama, B .cula cer- vina, Eygary, große braune Su9). . 6. Bubalis (Dorcas, Bul- felaphus, Yachmur, Bek- ker ‚el vash ,. Temama- u nl A — 1477 Lichtenſtein qama, Vache de Barba- "rise, Hartebeest, Koba). “ 7. Tragocamelus (Biggel, Tragelaphus, ‚pieta, Nil- ghau). She g. Interscapularis (suma- trenfis). B. Connochaetes ; Schivanz lang, Mähne, feine Wam⸗ me, Thränenfpur, beyde > gehörnt. 9. Gnu (wilde Beest). » C. Antilopae,, ‚genuinae; Schwanz kurz Thraͤnen klein, Ferne Wamme, beyde gehoͤrnt. 10. Pygarga (Cervicapre, Dorcas, Tzeiran, Blels- bock). 11. Pepe Cornibus . y longioribus lyratis, ru- gofis, interftitiis canali- “ culatis. fupra ferrugi- ‚nea, fubtus alba, [iriga dorfali et macnlis fupra ungulas fuccenturiatas atris, Neu von Fichten ften im Lande der Bet⸗ juanen entdeckt. Abgeb. Reiſe 2. ı2. Dorcas (Tiebi, variat. x Kevel, var. ß Corin- na, f.?) 15. Euchore (Marl[upialis, -Pronkbok). 14. Scripta (Guib, Bonte- bok). 15. Dama (Nanguer). 16. Redunca — arundina- cea? (Nagor, zyjas). ‚17. Rupicapra. . Gazellae, Schwanz furz, Shranen groß, keine Wam⸗ me, W. ungehörnt. 18. Saiga (Colus, 'Suhac, Seythica). 19) Gutturofa. 20. Subzutturofa (Ahu, . Dsheren „ Geiran). 21, Cervicapra (Strepfice- ' zos et Adılax, Lidmee. 22. Swepficeros (Condoma, . Koedoe, Bok ohne Na- R men ı. ⸗ 23. Sylvatica (Boschbok). 24. Eleotragus (Arundi- nacea, Kietbok, Syrinx). 25., Ca reolus ; -Cornibus k RE bsfi an.ulatis rectillimis, vellere lana- "to ex rufo grileo, fub- tus alba. 4 Zuß 4 Zoll ‚lang, 2F. 63: hu. 26. Oreotragus (Rliplprin- er ). * Tragulus a. Grysbok, b. Steenbok, Bleekbok. 28. Grimmia (i}uiker). 29. Pygmaea (Orebi, Nun- nerje,, Chevrotain. de Guinde, Ne = a FR} Dem B. Schafgemſen. 6. Strepficeros et Addax (Cervicapra, Gazella in- dica, Antilope, Lidmee, Difon). * 7. Kuhdu (Strepficeros, Cervus capenfis). 8. Sylvaticen.‘ g. Scripta (Guib, Bunter⸗ bock). ı0. Oryx (Leucoryx), 11. Alces (Oreas, Oryx, Poffo, Empophos, Gann, Canna, capifihes Elenn), €. Geisgemfen. ı2. Colus (Scythica, Saiga, Capra tatarica, Ibex im- berbis, Strepficeros, ſSu- hac, ungarifcher Bor). 15. Gutturofa (Dferen, Tzeiran, Ablavo, gelbe, waſſerſcheue Ziege). b. [ubzutturofa (Ahu iſt ein Hirſch. 14. Dorcas (!,ybica, Tzebi Aſachel, Tabitha b. 15. Kevella (Gazella africana, Ibex capenlis.) c. 16. Maculata (Corin). 17. Pygarga (Cervicapra). 18. Marfupialis (Euchore, Springbod, Prunkbock). 19. Arundinacea (Eleotra- gus, Riedbok , Syrinx). 20. Capreolus ( Cinerea, capiiher Rehbock). 2ı. Glauca (Leucophaea, blauer Bor. 22. Sumatrenfis (interfca- pularis) Waldgeis. 23. Palan (Oryx, Bezoar- tica, Gemsbock). 24. Algazel (Gazella, Ca- pra bezoartica, Cornu ignotum). D. Gemsgemſen. 25. Dama (Nanguer). 26. Redunca (Reverfa, Ce- mas, nagor, GSteinbof). 27. Rupicaptra (Cemas). 25. Mclanura (Urebi?) 29. ‚Oreotragus ( Klipp⸗ foringer). 50: Cana (Gyimmii, Capra africana, Guineifche Geiz fe, Greisbock, Taucher— bock, Jungfernbock.) 31. Pygmaea (Cervula par- va, africana, i Gnumeſchen, Exvetchen, Drebi 9) Gucvie,, Sn Europa Rupicapra, In Europa und Afien Saiga. In Afien Leucoryx, Tragocamelus, Interfcapula- ris, gutturofa, bezoartica, Cervicapra. In Afien und Afrifa, Dorcas. In ganz Afrifa, Bubalis, [eripta. In Nordafrika, Dorcas (Kevella, Corinna), Dame, redunca? Sn Südafrifa, Oreas, Oryx, Gnu, Leucophaea, Pygarga, Melampus, Euchore, fcripta, Avepficeros, [ylvatica, Eleotragus , Capreolus, Oreötragus, Tragu- lus, Grimmia, Pygmaea. 5 Da der Vf. felbft in Afrifa gewefen und mehrere Gemfen = Gattungen felbft gefehen hat, fo ifr er mehr als irgend jemand im Stande, fie zu unterfiheiden. Ob er aber die Synonymen immer vichtig angetvendet hat, . bezweifeln wir ſehr. Wir bitten ihn, uns die Zahl der Striche von den Gattungen anzugeben, bon denen er es weiß. Wir bfeiben dabey, daß Antilope Fein eigenes Genus ift, 1 VII. Sahrgang- 1815. ©. 45. Nees v. Eſenbeck. Lapton femoralis, neu, » zu Ichneumon. Taf, ı. Slieferpalven sgl., Lippenpalpen 4gl. u. ſ. w. In Deutfohland nur mit Agathis vergleichbar. Noch über einige Schneumoniden sus der Sippe Ophion, die fih an Lapton anfchließen, 3. 3. O. Exhauftator, Nutritor, Obtufator, Triangulator, Jocator, Compen- Sator, [eben meiſt in Larven in Pilzen, 5.9. Phyeis ar- cella. Eine gruͤndliche Auseinanderſetzung. E. 77. Hartig, uͤber die in der Begattungszeit erhöhte Lebenskraft der mannl. Thiere. Erlegte Hirfche, Schweine, Füchſe fiehen manchmal wieder auf und laufen eine Strede davon. Ein Hirfch, der dreymal den Genick— fang befommen hatte, ſchlug noch mehreremale um fich. ©. 33. %. 7. Bellermann. Verſuch einer gleich- förmigen foftematifihen Auffteltung der Conchilien, nad) Claſſen, Drdnungen und Gattungen, mit bevgefügten deutfchen Nahmen. Der Bf. geht alle Eintheilungsberſuche durch und glaubt am Ende, es wäre jeßt Feine andere Elafz fificatton möglich al8 nach der außeren Geftalt der Schaale, und fuht fo nad) diefer, wie vorher Mühl- feld, dieſe Thiere zu ordnen, Es ift zu bedauern, daß dem von uns fehr gefhäßten Hn. Bf. faft alles, was über die Thiere diefer Schaalen gearbeitet worden, uns befannt geblieben if. Nach ibn wuͤßten wir von. dem Bau der Thtere fo. viel wie. gar nichts; nach unferer Mei— nung aber fennen wir die Thiere diefer Claſſe viel beffer als die irgend einer anderen. Hat denn der Bf. Poli's Werk nie‘gefehen, die Zierde der Naturgefhichte, worinn faft alle Mufchein aufs genauefte anatomirt und aufs prächtigfte geftochen find? Hat er denn nicht eim- mah die Ann. du Mus. d’hist. nat, verglidien, worinn Cuvier bey weiten den größten. Theil der eigentlichen Schnecken zerlegt und meifterlich abgebildet hat?! Es iſt in der That zu bedauern, daß der Bf. fo wie Mi hl- feld ſich hier fo viele unnige Mühe gegeben. Wer wird denn jeßt noch, nachdem, man, fann wohl fagen, alle Thiere der Befannten Schaalen befchrieben und fö- gar abgebildet find, ſich mit den Schaalen plngen? Der 1479 une Br. ſchickt feiner Eintheilung eine {ehr fange Termino⸗ logie voraus, die gar nicht auf Die Idee tie das Thier on der Schanle liegt, Nüdfiht nimmt, da fih doch eine Mufchel vollig wie ein Saͤugthier oder wie ein Inſeet bes Handeln laͤßt. Sie hat Rücken und Bauch, vorn und hinten, rechts umd links, Mundlippen oder Mundfuͤße, Hald wie Medufen, bald wie Monoculus Apus, Schulter und Huͤfte u. dgl.; kurz fie iſt ein Thier, wie andere Thiere. Nach dieſem fogenannten Schaalenſyſtem, Gott verzeih ung die Sünde, wird das Thier wie ein unförnr— licher Klumpen bebandeltr in den weder Sinn, noch Ber= frand zu bringen ſey. Solches Zeug gehört in das ı7te Jahrhundert und nicht in ein Berliner Magazın. Wenn Sranzofen und Staliäner die zivey genannten fo genann— ten Conhulien -Syſteme lefen, fo werden fie die Hände uber dem Kopf zufammenfchlagen. Sogar Wurmfchanlen werden hier, als fogenannte Conchylien aufgeführt. Der Bf. theilt die Condylien in 3 Claſſen. Die erfte in 5 Hrönungen, die-andere je in drey: 7. Einfchaalige, Schneden. II. Zweyſchaalige, Mufceln. JIT. Mehrſchaalige, Cymbeln. Chiton, Lepas, Pholas als Ordnungen zuſammen— geftellt. ; 9 Diefe 3 Ordnungen haben wahrlih weniger mit ein= ander gemein, al$ ein Wallfifch mit einem Vogel, Chiton ift eine ganz ehrliche Schnecke, Pholas eine gewöhnliche Muſchel, und Lepas gehört befanntlich zu den Arın - Mus fein, die wegen ihren Mundfüßen oder vielmehr Fuß⸗ fiefern die Krebfe vorbilden. Wenn vollends gar Chi- ton in 3 Sippen getheilt wird, bloß nad der Zahl der Ruͤckenſchienen, fo bleibt einen vollends der Verſtand ſtehen. Das Ganze fieht nun fo aus: I, Elaffe, Cymbeln. I. Ord. Chiton. ıfte. S. Sexvalves, hifpidus etc, ate ©. Septemvalves, tubereulatus etc, 3te S. Octovalves,, [guamofus etc. 11. Ord. Lepas. ıfte ©. Seffles , Balanus etc, ote ©. Pedatas, Anlerifera etc, III. Ord. Pholas. ıfte S. Trivalves, cordata. ate ©. Quadrivalves, pußila, 3te ©. Sexvalves, coltata. 4te ©. Multivalves, orientalis, 11. Elfe. Mufheln. ıfle Drd. Ganz gezahnte, ıfte'S. Cardium, 4te ©. Spondylus, ate ©. Mactra, 5te 5. Ch.ma, 3te ©. Venus. 6te ©. Arca. ꝛte Hrd. Halbgezähnte, ıfte&. Mya. ste &. Tellina, ate ©. Solen, 3te Drd. Nichtgezähnte. ıfte&. Ofirea, 2te ©. Anomia, 4ie ©, Donax, 3te-©. Mytilus, 4te ©, Pinna, — —— 1480 III. Claſſe. Schnecken. ıfte Ord. Geſchlinge. iſte S. Argonauta- 2te Ord. Rollen. ıfte ©. Conus. 2ie ©. Cyprea. 3te Drd. Gewinde ate ©. Nautilus, ste ©. Bulla, ste ©, Voluta ıfie S. Buccinum. ste S. Turbo. 2te S. Strombus, ste ©. Helix, 3te S. Murex, zte Nerita. 412 ©. Trochus. ste Did. Gewölbe, ıfte ©. Haliotis. ste Drd. Röhren. ıfte &. Dentalium. 2te &. Serpula. 3te S. Teredo. Was foll man nun dazu fagen? Seine einzige neue Sippe von Lamarck, Cuyier, MiürhlfeLd ift nur im ge— ringften berückſichtigt; wir find alſo niht um einen Schritt weiter, als Linne vor bäld oo Jahren geivefen. Dentalium und Serpula find bekanntlich MWurmröhren und haben nichts mir Schnecken zn thun; Bulla gehört nicht zu Cy- praea, fondern zu Aplyßa, und warum tft denn. diefer Schaale nicht au aufgeführt? Helix gehört nicht zwi⸗ fihen Turbo und Nerita. Teredo vollends zu Serpula! Doch wozu auch hier noch die Zeit unnuͤtz verlieren! ©. 135. Lichtenſte in, Leucofha, als Probe einer neuen Bearbeitung der Krabben und Srebfe. Voraus eine karze Geſchichte und Würdigung der Arbeiten von Linne, Herbft, Fabricius, Daidorf, Bose und Latreille. Da fih glüclicherweife die Herbftifche Krebs— ſammlung zu Berlin befindet, nebjt den Krebfen aus der Hoffinannsegg : hellwigiſchen Sammlung, welche meiſt die von Daldorf aus Tranfebar mitgebrachten und von ihn felbft benannten find, nebft feiner in Indien verfabten Handfihriftz endlich die aus Amerifa, welche Hoffmannseggs Sammlere eingefhisftz auch die von Pallas aus Aſien mitgebrahten, aus Schuͤppels Gammiung. Lat. hat 42 Sippen, zu denen Fichten frein noch 2 bringt und eine von Fahr. wieder herftellt; Dagegen werden einige von Lat. wieder eingehen müflen, Er ift gefonnen, und hat es bier zum Theil ſchon aus— geführt, jede einzelne Krebsart volljtändig zu erlautern, Zeichen, Abbildungen, Lebensart anzugeben. Auch glaubt er, ihre Terminologie follte umgearbeitet und die aug ans dern Thierclaſſen entlehnten Benennunger mit eigenen vertaufht werden, wodurch das Gtudium erleichtert, wir glauben eber, erſchwert würde. Man muß jest, für jede Thierftaffe, ja bald fiir jede Drdnung, ein eigenes Ter- _ minologiebuch unter dem Arne tragen, oder mehr defpes rate Terminen fi) in deu Kopf treiben, ald es Nahınen von Thieren felbft gibt. Leucofia, Zeichen neu beſtimmt, die Weitläuftige Teit beweift ſchon, daß es feine Sippe ift, und die Zeis chen von Fabr. und Latr. nach den Fühlern und Palpen find ebenfo unbedeutend, als wenn man die Gäugthiere nach den Schwänzen in Gippen Geriheilen wollte, Gattungen: Urania, eraniolaris, globola (et por- cellana), [cabriuscula (Anas,’ Auatum, Cancellus), 2te ©. Patella, „ a N TS. 223. U Otto, Prof. zu Breslau; . feine Poren bemerfte, Baan = Mediterrane, Nucleus (Macrochelas), Fügex (et —punctata), novem/pinola, 7[pinofä (et Hyfirix), Eri- naceus, Cylindrus, Pila, plauata, refidua, Nichte. ift bifpinofa. Die meiften‘verfteinerten Krebſe gehörem hie— "her ivegen der harten Schaale, find jedoch) von Cranio- laris und globofa verſchieden. | über das Nervenfuften der Eingeiveidiwürmer, Taf. 5. 6. Noch Niemand hat ein Nervenfuftem hier nachgewiefen; was Ramdohr Jahrg. VI. ©. 130 im Leberegel dafür an— gefehen, ift es nicht, fondern wahrfiheintich die Ruthe mit ihrer Scheide und zwey Ernährungsgefäßen. Zuerft fand ich es inStrongylus gigas 16 Zoll lang, kleinen Fin- gers did, aus einer Woͤlfin; die Haut befteht aus duͤn— ner Oberhaupt und ftarfer Lederhaut mit einer zahlles fen Menge vingformiger Musfelfafern.. Auf der inneren Flaͤche diefer Haut laufen 8 ftayfe, flache Muskelbaͤnder nach der Laͤnge von einem Ende des Leibes bis zum an: deren und kreuzen ſich mit den Ningfafern Lalfo völlig wie bey den Holothurien]. Diefe g Streifen find überall durch tiefe Furchen von einander getrennt, welche da= durch noch tiefer werden, Haut mit unzähligen, kleinen, weichen, halbdurchſichti— gen, rundlichen Korperchen befeßt ift, Die in der Mitte des Thieres etiva fo groß als Hirfenforner find, nad beyden Enden zu aber allmaͤhlig Üleiner werden, und in Längenreiden fo geordnet find, daß fie, auf den 8 Muskel— ſtreifen fißend, eben fo-viele Reihen von Fleinen Halb: fugeln bilden, aus deren Zwifshenräumen viele feine ein= fahe Faͤdchen fih zu den Eingeweiden begeben. Jede Geitenfurde iſt die tieffte, fo daß die fonft dide Haut bier fehr dünn und durhfichtig ift. Aus dieſen Geiten- furchen kommen viele weiße,. fehr feine Faden, die nad) innen laufen, und fi in viele Acfte fpalten, die, wie die Tracheen der Raupen zum Darmcanal und bier auch zu den Genitalten fih begeben und diefe umfpinnen. Sollten diefe Faͤdchen nicht wirklich Tracheen ſeyn? Das daß ich in diefen feitlichen " wird mir dadurch faft gewiß, Furchen der Haut, bey fehr ſtarker Vergrößerung, fehr [dojanus ıc.] An der mittlern Furche auf der Bauihfeite liegt, mit bloßen Augen fehr fihtbar, ein Enotiger Nerven— rang vom Kopf bis zum Schwanz, haardick, Blendendweiß, beſteht aus unzähligen fleinen Knoten, im Raum einer Linie 4 — 5, woraus fehr feine Fadchen zur Seite in die Haut gehen. Der Knoten am Mund und am After iſt viel größers ob Nerven daraus, nicht gefehen, die weibliche Deffnung liegt einige Zoll vom Kopf entfernt am Bauch; da fpaltet ſich der Nervenftrang nicht, ſon— dern weicht links aus. 2. In einem frifchen weiblichen Spulwurm habe ih den Nervenftrang auch gefunden. Die Haut befteht ebenfalld aus NRingfafern, ‚die inwendig von 4. Muffel- Bändern, nach der Range, durchfihnitten werden, zwey brei= tere an den Geiten, eines am Ruͤcken, eines am Bau). ‘ Cuvier hielt die Streifen für Nerven, Rudolphi hat fie "mir Neze für Muſtelbaͤnder erflart. ch habe auf den feitlihen Bändern, ſchon mit bloßen Augen, einen fehr feinen, gleichdicken Faden vomKopf bis zum Schwanzende ‘laufen gefeyn, weiß , die Bander darunter gelb. Seine SELEH 1919. Heft 9. ” \ w J daß die innere Oberflaͤche der — * 1482 arbe, Feinheit und Lage laſſen bermuthen, daß er ein efaͤß, und zwar ein Luftgefaͤß ſeh, das, wie bey den Raupen, längs der Geitenlinie des Wurms verläuft, und ſich hier mit Stigmaten, die zu-fein find, um gefe= ben zu werden, nach außen öffnet, Was nad meiner Meynung auch fehr für die Annahme, daß diefe weißen Faden Luftgefaͤße find, ſpricht, iſt die Bildung vieler fehr feiner weißer Gefäße, die aus den Seitenlinien ent- fpringen und, wie die Tracheen der Raupen, den Darm— canal umfpinnen. Sch glaube, die Dorſal-und Abdominal-Linie, wet- che man bisher fir Muskelbuͤndel oder Gefäße gehalten hat, bilden das Nerbenſyſtem. Diefe Bänder find deut- lich von den feitlichen verfchieden, „weiß, Die andern gelb- Lich, ungleich did, Enotig und rund, die andern Bandartig. Die innere Haut iſt mit einem ſchwammigen Gewebe überzogen, das man wegſchaben muß. Die Knoten find gewöhnlich z Linie von einander, bald größer, bald klei— ner, geben feine Xefte ab in die Haut Der Strang endet fih nicht in gröfiere Knoten wie beym vorigen; foaltet fih wahrfcheinlih wie beym Regenwurm. Der doppelte Nervenftrang ift hier auffallend, nähert ſich den Inſecten, deren Ruͤckenmark der fogenannte zurlicklaufende Nerve, den Lyonet in der Raupe fand, tft, und der fich auch in den Larven mehrerer Käfer findet. Der Sput wurm ſteht alfo hierin höher, ats die Rothwuͤrmer, welche, mie Ausnahme der Aphrodite aculeata, die eine Spur davon zeigt, dieſen Ruͤckenſtrang zu entbehren feinen. 3. Leberegel, Das Nervenfpften: iſt vom vori- gen fehr verſchieden. Unter der Haut 2 Hauptſubſtan⸗ zen, eine im Nande, eine in der Mitte; erſte fänge am Hals an, lauft nach hinten und erfüllt dag ganze Schwanzende, befteht aus fehr feinen, hatbdurchfichtigen Körnern und ſcheint die Hauptfuhftanz des Thiers zu feyn. Die andere füllt die Mitte des Leibes aus, bildet ein Oval von der Bauchoͤffnung nach hinten, durchfichtt- ger, nicht körnig, gleichfam ein Bauchbeutel mit lockerem Zeitftoff angefuͤllt. Durch dieſen ſchlaͤngeln fih die Nahe rungsgefaße; auch liegen die Eyer darin. Darunter, in dem locern Zellftoff, in der Mittellinie des Leibes, 4 von vorn, liegt ein Fleiner, vunder Sinoten”von der Größe eines Sandkorns, weiß, oft durch die Ruͤckenhaut ſchei— nend. Die Eyer ſind größer, obal, zerſtreut/ fehlen oft. Von dieſem Knoten laͤuft jederſeits ein feiner Faden ge⸗ gen den aͤußern Rand des Thiers, ſchwillt an der Graͤnze der Förnigen Maſſe in einen Knoten an, woraus 2 feine Nerven, einer nach vorn, der andere nach hinten kom— men, mit kleinen Anſchwellungen, woraus feine Aeſtchen nach anßen zum Geitenrand, nur binten feinen auch nach innen Faden zu laufen, Es fiheint, die Nerven feyen für die förnige Subftanz allein beſtimmt. [Reber 21 Ot to iſt nun geneigt das Nervenfyftem in allen Thies ren, auch im den Polypen anzunehmen, Gig. 1. Taf. 19. Die innere Seite der Haut des weiße lichen Strongylus gigas. A dus Kopfende, a be Ner— venftrang, a vordere, großes Guanglion, b Drt, wo der Nerve der Geſchlechtsmuͤudung links ausweicht, e koͤrnige Maſſe. — Fig. 6, innere Seite eines Spulwurms, A Kopf, aa Bauchnerbe, bb Rüdennerve, cc Muffelftreifen der 95 ' % 1483 ; Fechten Seite, mit dem darauf liegenden Kleinen Gefäß, dd daſſelbe auf der Iinfen Seite Lim Driginal ift der ganze Leib diefer Würmer gezeichnet]. Fig. 7, Leberegel aus dam Schaf, von der Bauch⸗ feite, n. ©. aMund, bXuthe, e Bauchoffnung, d mittler, zelliger Theil des Wurms, e ee koͤrnige Subſtanz, £ mebh- vore Eyer, g Nervenfnote in der Mitte, il zwey An den Seiten, hh die daraus entfpringenden Nerven. Fig. 9, daſſelbe getrodnet, zeigt die mit Queckſilber angefüllten Nahrungẽsgefaͤße und das Nerbenſoſtem, abc wie border. VIII. Sahrg. 1816. ©. 2. Megerfe von Mühtfeld. Beſchreibung eini⸗ acer neuen Conchylien. Taf. 1. 2. auf Koſten des Vfs. fetöft illuminirt. [Das liebe ſich die Iſis auch gefallen. Der Bf. beſtimmt hier aus den fogenannten Spekulatien 19 neue Gattungen. 3. Conus [ulcatus, 4% Tin. fang. Ziezac 4 Lin. lang. 2. Voluta caftanea, Ziczac, bifidens, interrupte li- neata, 3. Buccinum Zebra, 3” [,, rofeum. 4. Trochus venofus, rugofus, cingulatus, Sturnus. 5. Turbo, mirabilis, 2/4 [,, Vicea, coccineus, ma- culofus, -tricarinatus. 6. Helix cereolus, perfpectiva, , ©. 55. Hartig, aroße Haſelmaus (Mus querei- nus.) Nur einzeln im füdlichen, nod) feitener im nörd- lihen Deutfihland; fraßen im Odenwald bey Heilbronn die Kirfihen von mehreren Baumen neben einer Foͤrſter— wohnung unter ſolchem Larm ab, dab der Förfter davon aufgerwet wurde, Dann ſchaͤlten fie 15 — 2ojährige Kiefern fo, daß alle 3— 44 Rindenftreifen an 2“ breit ho= rizontal weg waren; an den meiften Stämmen war ganz binauf ſolch ein Streifen bis zu den duͤnnſten Spitzen foiralforınig fo abgefchält, daß dieübrig gebliebene Rinde nicht breiter als 13’ war. Berfteinerungen. IV. Sahrgang 1810. S. 74. 0. Schloftheim, über Muſchel-Verſtei— nerangen Taf. 2, welche ven Hoffrm bitum inoͤſein Mergelfihiefer bey Schmerbach im Gothaiſchen gefunden, in welcher Gebirgsart ſonſt keine vorkommen. Hier finden fie ſich ſogar mit Lycopodien, Saͤugthieren und Fluß— fiſchen. Ein Gryphit mit Stacheln, abgeb. [kommt uns wie ein leibhafter Seeigel vor], geſtreifte Terebrateln. Sonſt find die Gryphiten im Zechſtein, nicht im Kupfer— ſchieferfloz, Das hier auch viel Bleyglanz führt. Kaͤthſel— baft: Flußfiſche, Crocodiſle, Geemufcyeln in der unters ten Schicht des älteren Flözfalfs, darüber lauter See— producte. In der blauen bituminöfen Thonſchicht bey Maaſtricht und in England, Gryphiten und Crocodille liſt dekauntlich bey Maaſtricht ein Monitor] und am Peters: berge, der der Sreidefornation angehört. Da der Gyps ben Paris auch auf Kreide liegt, fo koͤnnte man fragen: ob die Kreide in der Flözfolge uͤber dem Quaderfandftein liege. Ferner habe ich im Kalktuff unter einen Lehmlager bey Doltftedt ein Horn vom Auerochfen gefunden, in der Sicbenfteiner Höhle ein Dberfiefer von einem ungeheuven Urfus Spelaeus, Bekanntlich. befißt Hr. v. Schlott— beine eine der vorzuglichften Sammlungen von verſteiner⸗ ten Threrfnochen. * * no \ VIT. Jahrgang 1815. S. 156. Derfelbe, Verfteinerungen im Höhlen Nat: fein von Gluͤcksbrunn. Tafel 3. "Encrinites ramolus, So au im Webergangsfalfftein bey Grund am Harz, wahrſcheinlich auch in Böhmen, Schleſien, Schweden, in den Carpathen, doch in den letztern nicht die Encrini⸗ sen, ſondern auch andere Corallen. Der Eneriniten ſtamm befteht aus runden Gelenfen. Auch find darinn eine Menge Muſcheln, beſonders Terebrateln und Gry⸗ phiten ſo klein, daß ſie kaum zu erkennen ſind, und in unzähliger Menge, ſehen ander? aus als die erivächfenem drey Gattungen von Terebrateln, darunter T. lacu- nolus. Gryph. aculeatus im bituminöfen Mergelfchiefer fo haufig und groß, ift im Hoͤhlenkalkſtein hoͤchſt felten, klein und von anderer Geſtalt. Dagegen Gryph. ſpelun⸗ carius haufig. Vielleicht ſchreibe ich eine Monographie des Muſchelkalks in Thüringen, des Gituminofen Mergel⸗ fhiefers , Zechſteins, Gryphitenkalks und Höhtenfalfs in Hinficht der Verfteinerungen. Das kann ohne Zweifel Niemand befler als Shlott- heim. Das Botanifhe, Mineralogifye u. f. w. ein andenmal, Norte über ein neueg Mittel, die Dauer der Pendel - Schwinz gungen zu ordnen; von M. de Prony. (Bull, d. Sc. Avril 17.) In deu Theile der Connaillance des Temps von 1817 habe ich ein Verfahren, die aftrenemifhen Uhren zu ord⸗ nen, bekannt gemacht, indem ich ein Laufer-Gewicht an⸗ wende, welches ſich auf der Pendel-Achſe bewegen kann; die Theorie dieſes Verfahrens, welches ich mit Erfolg in Ausuibung gebracht habe, ſtehet auseinander geſetzt in meinen Legons de Mecanique donnees a I’Ecole royale polytechnique Art, 1198 u. |. iv. So eben habe ich andere Verſuche gemacht über ein anderes Mittel diefes zu leiften, weldes ic) für ganz 1484 a 4 f neu halte, und welches wenigften® ‚eben fo einfach und. 3 bequeni, ald das erſte erſcheint; dieſes zweyte Mittel gruͤndet ſich auf die Veränderung des Traͤgheits- Mo— entes eines Körpers, während dieſer Körper oder ein Theil feiner Maſſe feine Lage zum Verhaͤltniß der Achſe, worauf dieſes Monient bezogen wird, aͤndert; die all— gemeine Schaͤtzung dieſer Veraͤnderung folge eben, in— dem ih; auf die Bedingungen des Problens achte, welches Ich aufzutöfen hatte. Einen ſchweren Körper oder ein sufammengefeßstes Pendel laffe man um eine horizontale und beſtimmte Achſe drehen; für den Anfang der x nehme ich den Punkt, two diefe Achſe der ſenkrecht auf die Richtung c des Schwerpunfte des Körpers gezogenen Linie begegnet; auf diefe fenfrechte werden die x gerechnet. Ich nenne - » einen materiellen Punkt diefes Körpers, oder dem Theil deſſelben, welcher ſeine Stelle in Bezug der Umſchwungs-Achſe andert, E ift die Entfernung von auf die Achfe- der x und: w der Winkel, der durch den Radius Vektor g und durch die Ebene, welde die Aufhaͤng⸗Achſe und die Achſe der x enthalt, gebildet 4 1456 geſetzten Pendels und die — des Schwerpunkts von M auf der Senkachſe vor der Umordnung. Man feße die Bedingungs - Gleichungen 3 (pp sin w) — o; Ed —— („tt Au) 0, E (kg co) =o, _22 pgc08.(m + A»)5 = o welchen mein Apparat ge- müger, und. mitteft welchen der Schwerpunft von M in der nämlichen Stellung vor und nach der Umord— nung der materiellen Punfte ſich befindet, fo hat man > re? Gin? (sa +Ao») — sin — — welchen —V — 485. 2 * wird; auf dieſer Ebene befinden ſich die Anfänge aller Bogen, welche die Winkel meſſen. Ich nehme an, das eine endliche oder unendliche Zahl von materiellen Punkten pr ihre Stelle verandere, indem jeder einen gleichen Winfel Aw um die Achſe der x ber ſchreibt/ ohne daß irgend. einer derfelben aus der auf dieſe Achſe ſenkrechten Ebene weiche, worin er fi An feiner" anfänglichen Lage befand; die daraus hervorge- hende Veränderung für das Traͤgheits- Moment in Be: zug auf die horizontale Umſchwungs-Achſe des ganzen am — aM = Körpers —— wird ſeyn x Werth, den man auch Inter die Form * —* Zireo:[sin?(@+&uw) — sin u]? sin Au 2} %o? [sin sin (Au +2w)]y a a er sag: Es ſey A die Länge des, mit dem zuſammengeſetzten, gleichzeitigen, einfachen Pendels vor der Umordnung eines Theile feiner Maſſe, AA die Veränderung von A ruͤck⸗ ſichtlich dieſer Umordnung M die Maſſe des zuſammen— | 3 a @) AA = sin Aw sin Au E(uePcos2w) + cos Aw E(ng?sin2u)b h Y "aM. - Achſe. Noch mehr, ich nehme an, daß fie, für den im Augenmerk fevenden Gegenftand , auf der den Schwer- punft entgegengefeßsten Seite ın Bezug der Aufhängungs- Achfe angebracht find. Für diefen befondern Fall, nenne ih m die Malle, welche der M übrig bleibt, wenn man die beyden Körper ys davon nimmt; und ich bezeichne durch b und 5 rück— fihtlih die Entfernungen der Schwerpunfte von m und von den Maffen x, von der AufhangungszAchfe. Erwaͤgt man zugleich, daß in dieſem angegebenen Fall »_o feyn muß, fo erhalt man durch die eine oder durch die andere Gleihungen (1) und (2). "Bringen kann, oder, wenn man die Größe Aw außer dem Zeichen Z bringt, weit fie in Bezug auf diefes Zeichen beftandig ift, unter folgende: - Wenn man annimmt, das die ganze Malle den Bo- gen Aw um die Achſe der x befchreibe, fo hat man M=edpdxda, und man wird Dre endlichen drey- fahen Integrale in Verhaͤltniß zu ge, x und-w genom: men berechnen müffen, deren adjolute Werthe von der Geftalt und Ausdehnung des Körpers abhangen werden. . Wie man aber nur eine endliche Zahl von Kör— perchen pa betrachtet, fo wird der einfachfte Fall der von zwey materiellen Punften feyn, glei an Maffe, in der die Achfen der Aufhängung und der x enthaltenden Ebene gelegen, beyde im gleichen Entfernungen von ofer letzten Achſe, in einer Parallele der Aufhaͤngungs⸗ BR 40 BIN ' far are er, in (Ay VIemZaEn Are) 34 U IN yon " Und wenn der Werth von Aw von o bis zu 4 = wählt, Pendel A in einem mittlern Tag macht, An die Verän: fo.erhält man für die letzte Gränze, derung von n gehörig zur Variation AA, auch fey An f Er mas fehr flein in Bezug auf n angenommen. -- So hat man Al —— - — ——— AAn % ni ee —— 6G * und dieſe Gleichung mit der erſten * fey m die. Zahl der Schwingungen, welche dag von den Gleichungen (3) verbunden, giebt — f n pe?sin?(Ax) _ 41V bm- 250 xAn ) J ) 0,000057515 a rn. —0,00052836 Kilogr. Hat man das Gewicht der Kugel «, fo findet man feinen Durchmeſſer D durch die Formel D— 4, o R wo 5 der Raum der Kugel ft, deren Durdineffer —L und p die fpecififihe Schwere der Materie bedeutet. Es ; x 2 . ift log de * — 6,09367, und für Platin, P== 20909, o daher D — 0,0079603 Meter. BE Es bleibt noch übrig, die Winkel Au zu berechnen, — . ı n — Es iſt nach Gleichung (7), sin. Au — Ede Ein: 20 heit worauf An bezogen wird, ift die halbe Sefunde, wel- ches die Reihe der Werthe von sin. Aw von Gefunde zu Sekunde giebt Vor; Von, Vo3,...Vr Zürdie täglihen Veränderungen von 1“, 2’, 3”, bis 10’ find die diefen Sinußen entſprechenden Winfel berechnet und im folgenden Taͤfelchen enthalten. : ) Tägliche Winfel Tägliche Winkel Deränderung. Aw Veränderung. Aw 04 0°. 04 54 — 45°. 00° 18 zu 180,,26/ ERS 509,46’ —— 26%. 34 7, 56°, 47! 3 33°. 18° TR 63°. 26’ | 4“ 39° 14! 9. A var 34° uhr! 54 wer 45° 00° j 10°! ‚909. vo! Die den L— 0,2 =, 7 — 1, zugehörigen bt NOTEN inne zugeh Winkel haben immer die rüͤckſichtlichen Werthe 0%, 45%, 90°. Noch mehr, wern x irgend ein Bruch <% ift, fo find die dem S = 1+« zugehörigen Winkel Ergangunz gen des einen oder des andern, c F Alſo beſchraͤnkt ſich die Berechnung der Zahl der A au: Binfet auf 2 — x oder — ruckſichtlich, je nach⸗ dent Ki gerade oder ungerade iſt; nachdem die Tafel nad) der Feige von Zeit - Sekunden berechnet worden, und A die Zahl der ganzen Gefunden, für welche Aw — 90° iſt. Anmerkung. Im Jahr 1790 fehlug ic der Aka— demie d. Wiff. ein Mittel vor, die Lange des Pendels zu beftimmen, wenn man ein zufammengefeßtes Pendel auf zwey oder drey an diefen Körper angebrachte Achſen fhwingen laſſe. (Man fehe meine oben angeführten Legons de Mecanique Art. ı1o7 u. ſ. w.3 Es feheint, man hat oder wili in England von diefem Mittel Ger brauch machen. Die Gleichung Cr) und (2) diefer Anz ” 1488 » merkung konnten in der Berechnung der Verfuche nüßlich "angewandt werden, zur Schaͤtzung der Fehler, welche "man beging, wenn die Aufhängungs- Achfen nicht genau in derfelben Ebene wären, Dieſe Fehler werden defto feiner feyn, jemehr ſich das zufammengefeßte Wendel einem aus Umkreiſung entftandenen Körper nähert. Bi wei N: “ J Bemerkungen über die Töne, welche dieſelbe Drgel- pfeife nach und nach mit verſchiedenen Gasarten ge— ‚füllt, angibt, Bull. d. Sc. 1816, + ZT Bu nm von Mr. Biot, ir Stüffigkeiten zeigt, daß bey gleicher Bemperatumdie Ge⸗ ſwindigkeit des Tones in verfchiedenen Gaſen in Der: haͤltniß ſtehen muß mit den Quadrat - Wurzeln ihrer Dihtigkeiten-unter gleichem: Drud, und daſſelbe Ders haͤltniß muß ſtatt finden, zwiſchen den Tönen verſchie— dener Gas: Gäwfen von gleichen Längen „ wenn fie tö= nende Schwingungen gleicher Ordnung geben. Diefed Reſultat fell, nach der Bemerkung des 2. Laplace, modificire werden durch die Beruͤckſichtigung der Wärıne, welche die Gafe entwickeln, wenn man fie verdichtet, und verſchlucken, wennman fie ausdehnt; denn. diefe Beraͤnderungen, ob fie gleich" bey den tönenden Schwin⸗— gungen fehr klein find, muͤſſen doch den Veraͤnderungen der Elaſticitaͤt des Gaſes mehr Umfang geben, als die Veraͤnderungen der Dichtigkeit allein hervorbringen wuͤr— Benz dieſe muß die Geſchwindigkeit des Tones beſchleu— nigen. Alſo, da die Entbindung und Verſchluckung der Wärme wahrſcheinlich bey allen Gaſen nicht dieſelbe ift, fo muß man gewartig ſeyn, daß diefe Erfcheinungen unz leichen Einfluß auf die Geſchwindigkeiten haben werden, und folglich auf den Ton eines jeden verfelden; aber, da die Wirfung davon in der atmofphärifihen Luft we— ed an te rg Zen — TREE 1818. Heft 9 R een — Die Theorie der Fleinen Vibrationen der elaſtiſchen 1490 Pfeifen ausgeführt oder fortgepflanzt werden, fo wie man fich deren zu diefen Beobachtungen bedient hat. Alte, Phyſiker wiffen, daß, wenn eine Gas: Säure unter einem gegebenen Drud in einer eylindrifhen Roͤhre im tönende Schwingung gerath, die Anzahl der Schwin— gungen, welche fie Secundenweife macht, ſich theoretifch nach der Dichtigfeit des Gas und der Lange der toͤnen⸗ ven Wellen, welche fich in der Art der Schwingung, die fie macht, bilden, berechnen läßt; man kann aber noch zu demfelben Zwade gelangen, - wenn man.auf den Ton, welchen .die Pfeife angibt, hört, und feinen Gleich-Ton — auf einem Monocard ſucht, das von einem beſtaͤndigen und bekannten Gewichte geſpannt wird; denn, wenn man dieſes Gewicht kennt, und das der toͤnenden Saite und die Länge der Saite, wenn fie im Gleichton der. Röhre ſchwingt, fo Laßt fih die Anzahl der Schwingun— gen, welche fie in einer Secunde macht, durch Formeln der Mechanik beftinmen. Alfo, wenn man auf diefe Art ver- fögrt, fo findet man, das der von der Mfeife angege— bene Ton immer etwas ſtaͤrker ift, als die. Theorie ihn angeben würde, nad) ihrer Lange und der Gefihiwindigs keit der Fortpflanzung der Luftwellen, welche fi darinn bilden; oder, was auf eins herauskommt, um von einer Drgelpfeife, fie fey nun verſchloſſen oder offen, einen befiimmten, einer gewiflen Anzahl fecundenweifer Schwin— gungementfprechenden Ton zu erhalten, muß man eine etwas geringere. länge anwenden, als die Theorie- fie vorausfeßt; 3, E., will man eine offene Pfeife, deren Grundton 512 Schwingungen in einer Secunde nacht, welches freyen Luftwellen von 2° Fuß Lange entfpricht, gebrauchen, fo muß man diefer Pfeife etwas weniger als 2 Fuß Lange geben. Diefe Berfihiedenheit haͤngt, wie Dr. Bernoulli gezeigt hat, von dem Verfahren bey der Erſchuͤtte⸗ rung ab, welche man bey den Orgelpfeifen anwenden muß, um die Luft-Saͤule darinn in Schwingung zu ver— ſetzen. Diefes Verfahren beficht darin, durd) eine fehr. enge Spalte, faft parallel mit ihrer Länge, eine dünne Suft- Schicht zu blaſen, welche fih an den ſcharfen Nändern einer in die Wand der Pfeifen angebrachten Deffnung bricht, die man ihr Maul (Labium) nennt. Daraus folgt, daß die erfien Schichten dev Säule, weiche allein die erſte Erfiyhtterung empfangen, nur in den Theilen ihrer Maſſe unmittelbar in Bewegung gefeßt find, weldhe nahe an dem Labium (Mundeinfcnitt) tie? gen auf dem Wege der Luftſchicht, und die undulie- vende Bewegung, welche dadurch entſteht, wird erft voll und regelmäßig, wenn fie ſich auf eine gewiffe Gtrede fortgepflangt hatz ftatt daß Die Theorie die erſten Schich⸗ ten mit eben der Negelmäßigfeit, wie die Loßten, voll: kommen erſchuͤttert vorausfeßt. Daraus folgt, 5. E. daß, indem Falle, wo die Luft: Säute fih in mehrere Theile theilt, welche befonders mit Angebung des naͤmlichen Tons ſchwingen, die erfte Abtheiläng, nahe an dem La- bium, welhe.allein an der unregelmäßigen Erfihütte- rung Theil hat, nicht dieſelbe Lange haben kann, wie die andern, welche völlig erfhüttere find, obgleich fie. ihre Schwingungen in gleihem Zeitraume macht; und, nach dem Sinne des chen angegebenen, Unterfhiedes, muB dieſe erfte Abtheilung etwas Fürzer feyn, als die folgen: 94 3 z — u de: % N a A 1491 a ‚ 2492 der, um mit ihnen eintönig zu feyn, und die macht die letztern länger, als die Berechnung fie annimme, nah der vorausgefesten Gleihheit der. Abtheilun- gen. Da die Sache auf diefen Satz gebracht ift, fer täßt fie füh leiht durch eine directe Erfahrung beftäti- gen; man nehme eine Pfeife mit theiliveifer Mündung, - an beyden Enden offen; man beobachte genau den Grund: ton, den fie angeben wird, in welchem Falle die Luft: Saͤule, welche darinn eingeſchloſſen iſt, ſich in zwey Theile theilt, conſonierend unter einander und durch einen un— Beweglihen Schwingungs-Knoten getrennt; num bringe man in die Pfeife einen gut paffenden Stempel, der fie in ein Bordun (bourdon) verwandeln wird; man treibe diefen Stempel fo wert, bis der erhaltene Ton grade derſelbe ift, den vorher die offene Pfeife angab. Wenn dieß geſchieht, fo ift es Elar, daß der Stempel grade an die Stelle ‚gefominen ift, wo fi) vorher der Schwin— gungs-Knoten gebildet hatte; folglich wird die Weite, in Die er eingedrungen tft, und die man mefjen kann, die Länge des Theils der Saͤule angeben, welche bey voller Deffnung, vißrierte; und das Uebrige der Pfeife, vom Stempel bis zum Labium, wird die Länge des andern mit dem erfiern confonierenden , aber durch eme Theil Deffnung erfhütterten, Theils ſeyn. Alſo, wenn man dieſes Erperiment macht, fo findet man, daß dieſer zwehte Theil immer kuͤrzer ft, als der andere, wie wir es eben gejagt haben. Der Unterfchied iſt befonders be— trachtlich ‚bey Eleinen Pfeifen, 3. €. für eine Pfeife von 25 Linien Länge, wenn fie ein gleiches Labium hat, im Aeußern $ bon einem ihrer Querdurchfehnitte, fo find die Längen der beyden unter einander, confonierenden Theile, die eine 7, die andere ıg Linien, welches den Grundton einer ſolchen Pfeife, im Werhäftniffe von 18 zu z2 oder von sol, zur ut,. tiefer macht; dieſe Tiefe aber - wird geringer, fo wie die Größe der Pfeiffe zunimmt, und wird faft unmerflih, wenn fie mehr als 4 Fuß Sänge bat. Dieſe merfiwindigen Refultate verdanfen wir Daniel Bernoulli, der fie durch die eben erwähnte ſinnreiche Erfahrung beſtaͤtiget hat. Ich Habe diefelbe Brobe mit verfchiedenen Gafen der atmoſphaͤriſchen Luft wiederholt, und gefunden, daß, bey derfelden Pfeife, ver Einfluß des T.abii verfchteden war, eben fo wie das Verhaͤltniß der confonierenden Abtheilungen. Zu Diefem Ende nahm ich’ eine Glasglofe, deren oberer Theil durch— vbrochen und mit einem gut gearbeiteten Schließ- Hahn mit fehr weiter Röhre verfehen war. ch verfchaffte mir auch eine kleine, 2 Fuß lange Pfeife mit beweglichen Stöpfel, welche die Drganiften Stimmpfeifen nennen, weit fie gebraucht werden, den Ton, wonach die verſchie— denen Drgeln eingeftimmt find, zu beftimmen und zu ver- gleichen *J. Sch brachte durch hin und hen drehen den *) Dief find hölzerne Pfeifen, nad) dem Caliber der Bordunen gemacht, deren Windlade fo dünn, wie ein Schnabel gemacht ift, fo daß ıman fie mit dent Munde, blaren kann. Jede Preife hat ihren gut palenden Stempel am Ende eines getheilten Gtiels beveftiget,. der auch. anzeigt, wie tief er hineingeht. Am eine folhe Pfeife einzutheilen, Laßt man fie erft anfpredhen, indem man das Ende offen läßt und beftimmt auf einer Orgel den Grundton, den man herausgebracht hat. Ich nehme an, es fey ein ur, das ich, un, nennen will, alſo, wenn ich die und, indem ich ihn offen Lie, brachte ich den Stempel mit dem Stiele in die Glocke. Darauf habe ich die Deff- nung derfeiben mit einer- feuchten und biegſamen Blafe J umwunden, welche, wenn fie aufſchwoll, wenigſtens Schnabel dieſer Pfeife in die Roͤhre des Schliekhahme x * 1 r eben fo groß war, wig die Glode ſelbſt, und erſchlafft, n den Stempel handhaben und beym Gtiele angreifen lieb. Wenn dieſe Blafe veft an den Nand der Glode beveftiget war, machte ih am Schließhahn eine anderer Blaſe voll atmofppärifher Luft veft, welche, wenn fie gedruͤckt ward, diefe Luft in den, Hahn trieb, von da in die Windlade und endlich in die Pfeife, die dadurch an— ſprach. SH beftimmte den Ton, indem ich feinen Gleich— ton auf einer Drgel ſuchte; wenn dieß gefchehen war, ' nahın ich) die: Blafe weg, die an den Schliebhahn ger macht war; ich ſchraubte Diefen an eine Puftpumpe und . zog alle, oder mwenigfiens einen großen, Theil der Luft heraus, die in der Glocke und der andern, Blafe war. Nachdem ich hierauf die Vorrichtung weggenomunen, machte ich an. den Gchliefhahn eine andere, mit einem Gas, das ich verfuhen wollte, gefüllte Blafe, und ins dem ich die Verbindung mit der Glocke und der andern Blafe öffnete, drang das Gas in beyde fogleich, wie die erfte ſchlaff ward; darauf, nachdem ich den Schliebs hahn verfihloflen und. eine andere mit demſelbem Gas gefüllte Blafe daran gemacht Hatte, reichte die, ganze Quantität hin, die Erfahrung :zu machen. die Blafe, welche an ver Saite der Windlade war, ges druͤckt ward⸗ um das Gas in die Wfeife zu treiben, fo ſprach diefe an, und man beſtimmte ihren Grunvten, inz dem man ihm mit der obenerwäahuten Drgel verglich. Man fonnte alfo fohon, dur Diejes Reſultat, die mit derfelben Pfeife angegebenen. Zone durch. die atmoſphäͤe rifshe Luft und das bey der Erfahrung angewandie Gas vergleichen; naher Fonnte man aber auch den. Einfluß des Labii beftimmen, wenn man den Stempel ſo weit in die. Preife hineingebracht, bis man auf dieſe Art ei— nen Bordun-Ton, gleichtönend mit dem erſten, er— hielte. immer eine Ungleichheit zwifchen den. Langen der gleich- tönenden Gäufen, die fürzere war immer. gegen das La- bium; aber die Verſchiedenheit war befonders. beim Wafferftoffgas, dem leihteften Don alten, aufßerordent- lich betraͤchtlich; und obgleich verfehiedene Umſtaͤnde, bes fonders der fihaufe Ton aus der kürzeren Pfeife, verhinderten, das genaue Verhaͤltniß der benden Abtheis > Pfeife mit meiner flachen Hand zuhalte, wird es ein Bordun, und gibt als Grumdeon die tiefe Octabe des vorhergehenden Tons, das heift ur,. Wenn Wenn: nun ! Wenn ic alfo auf: dieſe Art verfuhr, fand ich mid { j | Diefe Beobachtung gemacht. ir, fo Drücke man den, Stempel Gradweile hinein und die Luft-Saͤule, im— ner kuͤrzer werdend, gibt fteigend ſchärfere Tone au, unter denen man re, mi, fa, und alle Zwiſchentoͤne findet. Man zeichnet an dem Gtiele des Stempels' Abtheilungen , welche diefen Zonen entfprechen, umd, wenn ınan den Ton einer Drgel unterjuchen will, fo fuht man auf der Stimm= Df einer ‚Dieife nit offenem Fuß, welche man ebenfalls bezeichnet. Mit diefem einzigen Inſtrumente kann man micht allein die Erfahrung Beruoulli’s an den, Labiis wiederholen, fondern auch Die meiften vom. . denen, die ich. in meinen: Traite de-phylique über | feife den Gleiy=Von die Unterabtpetlungen der Xuft- Gäulenin den Pfeifen angeführt habe, z 7 | ö + + Grund: "tungen zu haſtiumien⸗ r fo war es wenigſtens Deutlich, daß ihre Ungleichheit: viel guößer war, als ‚bey der atmofphäri- fhen Luft. Wenn man alſo eine Pfeifer duch Waſſer— ſtoffgas anfprechen tft, fo muß aus dieſer Udſache der Ton, den man wirklich erhalt, viel tiefer ſeyn, als ihn die Berechnung nach der Dichtigfeit des Gas und deſſen Federfraft, angiebt : zwey Elemente, welche, wie wir gefehen haben, in jeden: Zalle die Geſchwindigkeit des Tons beſtimmen, und alſo auch — der —— er Luftwellen. ER se la Qlasse des seiences mathematiques et de ‚I’Institut de France, aunce 1814; seconde partie, Ämprimee en 1516; 2 Paris, ohez Firmin Didot. ı pl. 425 p. in 4to, (Johrnial des Savans, 1817. Obwohl dieſer Band die Jahreszahl 1812 trägt, fo iſt doch ein großer Theil der Abh. aus. eimer viel foätern Epoche, entweder weil die Wichtigkeit derfelben ihre Be— kanntmachung zu befchleunigen antrieb, oder weil die ernten der Wiffenfchaften aush ihrergüunftigen oder un— günftigen Fahre haben. — Nebſt dem ik in diefen gro= hy siqnes Ben akademiſchen Sammlungen, in welchen ‚Die langlar men, aberftätigen Fortfhritte des menſchl. Geiſtes nieder= gelegt werden, und welche beſtimmt finds. fo Lange zu dauern, als Cultur auf der Erde herrſcht, — eine etwas Frühere oder ſpaͤtere Datirung son: fehr geringem Her - Lange Die abſolute Wichtigkeit der Entdeckungen macht ihren einzigen Werth aus, und fo wie die Zeit ihnen nichts benehuten kaun, fo haben fie auch nichts zu ger winnen bey: Dem Natterhaften Neiz der Neuheit. Deß⸗ wegen haben die afademifchen Sammlungen nichts zu fuͤrchten von den Concurs der wiſſenſchaftlichen Zeit: ſchriften, welche gewoͤhnlich zuerſt die Entdeckungen ver⸗ kundigen. (Da der größte Theil dieſer Schriften nur eine flüchtige und ſchnelle Ueberſicht gewähren, fo entheben fie niemals die ernſtern Denker der Nothivendigkeit, aus den Quellen ſelbſt au ſchöpfen, wo allein fie. ſich befrie⸗ digen Fonnen Durch eme tiefe Kenntniß der Refultate und der Methoden,: welche zu ihrer Entdedung bey— trugen. Anter diefeus doppelten. Betrachte wird das Werk, „von welchem wir Nechenfchaft ablegen, lange Zeit ‚die Aufmerkſamkeit der Gelehrten an ſich ziehen, und ver— dienen, dab es oft von ihnen zu Rathe gezogen werde. Wir wollen anfaͤnglich bey der Mathematik, diefem maͤch⸗ tigen Hebel des menſchlichen Verſtandes, ſtehen bleiben, Von dieſer Gattung finden wir in demſelben einen Auf— fag von Hru. Poissom über die tönenden Schwingungen auf elaftifhen Ebenen; ein merlwurdiger Auffaß, ſowohl wegen der Reſultate, welche er enthalt, als wegen der aͤußerſten Schwierigkeit Des Gegenſtandes. Die Mathe⸗ matiker des vorigen Jahrhunderts waren ſehr glücklich; die Himmels Region, welche Newton ihnen eröffnet hatte, bot ihrem Scharfſinn ein weites Feld der Arbeit und Entdetung dar. Sie haben ihren Narhfolgern: we⸗ nig darinn nachzuforſchen gelaſſen, wenigftens nichts, was die Fortfihritte der Aftronomie weſentlich zu Inter effiren fheint, und ihre Anwendung auf dte Gengraphie und Schiffahrt. Wir muͤſſen jetzt eine andere Laufbahn. In den Phanonienen der Phyſik und Chemie aufſuchen. — — age Aber welch ein unterſchied für. die Verwickluug und die Solgen! Die Bewegungen deẽ Himmels, fo zůſammen⸗ geſetzt ſie auch ſcheinen mögen, hangen, nur von der wech— felfeitiger Wirkung einer geringen Anzahl von Körpern ab, die weit von einander entfernt find, und in den lee= ven Raͤumen mit bewundernsivirdiger Regelmaͤßigkeit fich bewegen. Hat eö foviele Anfivengung gefoftet, um alle ihre Geſetze zu entiwideln, wie viel größer muß die Schwierigkeit ſeyn, um die mechfelfeitigen Einwirkungen einer unendlichen Menge von Theilen zu berechnen, welche fid) ‚einander fo nahe. «befinden, daß ihre Geſtalt ſelbſt einen fuͤhlbaren Einfluß auf ihre Wirkungen haben Fann. Diefer. Art find inzwiſchen alle Probleme, welche Phyſik und Chemie darbieten. So find die Fragen, welche die Electrieität, die Wärme, das Licht betreffen; die Iiber die Elafticität der Flächen, welche Poisson gelöft hat, iſt auch dieſer Artz dieſe Betrahtung muß zeigen, welches Intereſſe feine Erklärung haben muͤſſe, nicht nur für die unmittelbaren Nefultate, fondern auch für die Vervoll- Eoinmuung der, analytifchen Methode. Das wird ein Aus⸗ zug der Arbeit des Hrn. Poisson Leicht begreiflich machen. — Alle, welche fich intereffiren um die phyſiſchen Wil: ſenſchaſten, kennen die merkwurdigen Erfahrungen des ben. Chladni über die tönenden Eigenſchaften elafti- fiber Ebenen. Eine Platte von Glas, Metall, oder je der andern harten Gubjtanz gibt, wenn ſie an Einem ihrer Endpunfte Beveftigt und mit einem Bogen an ihrem Rande geftirkhen wird, einen deutlichen Ton, deilen mus fifalifcher Werth von der Natur der Matte, von ihrer Geftatt, von der-Gtellung des beveftigten Endes, und ſelbſt von der mehr oder weniger energiſchen Erſchuͤtte⸗ rung, welche der Bogın ihren Theilen mittheilt, ah- hängt. Denn von der bloßen Abwechfelung: diefes letztern Uniſtandes erhaͤlt man von jeder Platte Neihen von 3o= nen, welche regelmäßigen Gefeßen gehorchen, und welche Hr. Chladni in einer großen Menge-von Fällen erkannt undbeftimmet bat. Um fothe Töne hören zu laſſen, ſchwingt die Matte niemals ganz. an einem Stuͤcke; fie zertheilt fih von ſelbſt in eine gewille Anzahl: von Zo— nen, welche zu gleicher Zeit ſchwingen, aber abgefondert und abiwechfelnd in entgegengefektem Sinn, fo dab die Enden der Platte, welche auf den Gränzen der beiden‘ anſtoßenden Zonen liegen, unbeweglich bleiben · Dieſe Eintheilung kann ſichtbar gemacht werden, wenn man über die Matte feinen und trocknen Sand ſtreuet, deſſen fleine Körner von den Berwegungen der fhwingenden Theile fi) natürlicher Weife ordnen: und anhäufen auf den unbeweglichen Linien, welche auf diefe Art mechanifch bezeichnet werden. Die Entdeckung diefes ſcharfſinnigen Verfahrens iſt nicht neu, eben fo wenig, als die Beob— achtung der Zertheilüng des! tönenden Körpers in mehe revo Zonen; denn Galilei thut Meldung von der Einen und der Andern in dem Erften feiner Dialogen über die Bewegung, dem Grafen von Noailles zuge⸗ ter. "Aber Hr. Chladni hat einen fo mannichfaltigen ſo geſchickten Gebrauch ven diefer Erfindung ge: —2 daß er dahin gekommen iſt, mit volllommener *) Opere di Galileo Galilei. Padova, 1764. Tom. III. 59 *) Go fprehenunfere alleinklugen deutſchen Phyſiter nicht, 1495 Genauigkeit, alle werfhiedenen Bewegungen, welche eine Matte, oder aud) überhaupt ein ſtarrer Körper hervor⸗ bringen fann, zu analyſiren. Diefe Nefultate bieten dem Geonteter ein fchönes Feld der Forſchung dar, denn Mefe find es Immer, welche die letzte Hand an die Ent: deckungen der Phyſik legen muͤſſen, um alle ihre einzel⸗ nen Theile mit unauflöslichen Knoten zu verbinden, und aus ihrer inneren und. allgemeinen Arfache die ent fernten Folgen abzuleiten, welche die Beobachtung allehr niemals geben wird. Auf dieſe Art find Die beobach— teten Nefnttate über die ſchwingenden Saiten vollftandig entiwiceit und beſtimmt worden dürch die Arbeiten von Daniel Bemovulli, von D’Alemberr und Euler. Mon mußte natürlicher Weife eine ähnliche Verbollkomm— nung für die Schwingungen der Flächen wuͤnſchen und begehren; auch hat die erfte Claſſe des Inſtitutes zwey⸗ mal nach einander dieſes zum Gegenſtand einer Preise aufgabe gemadt. Der erfte Concurs brachte nur eine einzige Abhandlung, in welcher die wahren Gleichuus gen der Fläcjenbeivegung ſich nicht befanden; aber der erperimentale Theil enthielt interejlante Unterfus dungen. — Lagrange, der Einer von den Richtern war, fihrieb darauf die wahre Gleihung, ohne ‚allen Beweis. Ich hatte feit langer Zeit. auch diefelbe Glei⸗ hung gefunden, und fie in meinen öffentlichen Vorleſun— gen ınitgetheilt. Aber die Betrachtungen, durch welche ich dahin "gelangt war, ſchienen mir nicht fireng genug zu ſeyn, und es ift wahrfheinlich, dab es Lagrange mit feiner Methode eben fo gieng, ſonſt winde er fie ohne Zweifel befannt gemacht haben. Wie dem auch fen, bey dem zweyten Concurs erſchien die Abh., welde fhon eingereicht worden war, wieder mit neuen Entwick— Lungen von. Erfahrungen, und auch mit eben derfelben Gleichung, jedoch noch nicht fireng. audeinandergefekt. Suziifchen mußte man den geſchickten Anwendungen, welche: der Verfafler davon gemacht, und den verftandiz gen Erfuhrungen , mit welchen er fie unterftüßt hatte, den Preis »ertheilen, Die Eröffnung des verſchloſſenen Briefchens machte den Namen eines Frauenzimmers be— kannt; Mdlle. Germain, wahrſcheinlich die Perfon ihres Geſchlechts, welche am tiefften in die Mathematik einge drungen ift, ohne felbft Mad. Chateler auszunchmen; denn hier gab es feinen Clairault, Trotz diefem vers dienten. Erfolge blieb doch die Hauptbafis der Theorie noch aufzuftellen übrig. Die Schwierigkeit beftand vor— zuͤglich darinn, anatytifc darzulegen, wie Die elaftifche Gegenwirfung auf harter Fläche ausgeubt werde. Man begreift wohl das Grundgeſetz in einer einfachen Curve; es ergibt fih aus dem Widerftande, daß die Elemente ſich dem Biegen und dem DBerändern des Beruͤhrungswinkels entgegenfeßen; aber wie folk man dieſen Zuffandınfür eine Flaͤche ausdruͤcken, wo die Beugung in jeden Ginne ſtatt Haben Fann ? Es ſcheint, man fonne nur dahin ges fangen durch die Annahme, daß die ganze Gegenwirkung der Fläche durch die partiellen Gegenwirtungen der Kurs ven ausgedrüdt fey, Das hatte ich getban, und wahr— ſcheinlich auch Hr. Lagrange und die DVerfafferinn der gefrönten Abh.; Poisson hat einen viel fühnern und all gemeinern Weg genommen; aber such. einen viel ges willern, ‚Er bat die elaftifche Flaͤche fo betrachtet, wie fie - . 1496 phyſiſch in den Körpern beſteht, 8. 5. als zuſammenge⸗ fort aus materiellen Elementen, welche durch ihre gegenz feitigen Anziehungen zuruͤckgehalten, ſich wechſelsweiſe gegen dieſen Zuſtand des Gleichgewichts zurlickſtohen, wenn man fie davon entfernt hat. Dieſe zuruückſt ohßende Kraft ift uns nicht befannt; aber wie die andern chemis ſchen Kräfte kann fie nur in fehr kleinen Entfernungen wirken. Wenn aber die Kräfte dieſe Eigenſchaft beſitzen, verſchwindet ‚gewöhnlich ihr unbekanntes Gefeß aus der Berehnung der Phaͤnomene und laͤßt nur feine beſtimm— ten Wirfungen zuruͤck, welche nach den Daten, die die Beob⸗ achtung gibt, gemeflen werden fonnen, So z.B. berechnet man in der Theorie der Licht-Brechungen, die ganze Wirkung der Verwandſchaft der Körper mit denn Lichter ohne daß es nothiwendig wäre, das Gefeß zu Eenneny, nach welchem diefe Berwandfhaft bey verfchiedenen Wei⸗ ten abwechfelt; und auf diefe Art hat auch Laplace die Capillar⸗ Phanonıene aus der Anziehungskraft in kleinen Entfernungen abgeleitet, ohne das Gefek zu kennen, nach weichem dieſe Anziehungskraft fich verändert. Hier eben⸗ falls druͤckt Poisson den Totaleffect Der elaftifhen Kräfte durch Duantitäten aus, welche einzig von der Geſtalt der Fläche abhangen, wie die Radien der Krümmung und deren partielle Unterfihiede. . Sy fam er geradeivegs, ohne alte Hypothefe, auf die Gleihung Lagranges; er entwickelt die Haupteigenfchaften. und beveitet die Anwendungen vor. Aber -diefe Ableitung eines fo erhabenen und. fo allgemeinen Princips erforderte die Fräftigfte und feinſte Analyſe. So ift die, von welcher Poisson Gebraud) ge- macht bat, und ihre Schönheit allein fann den Schmerz lindern, welchen wir empfinden muͤſſen, wenn wir bes denfen, daß Lagrange nicht mehr. in 'unfern Memoires fhreiben werde. 5 "Dann findet man einen Bericht über die Kuppoden, von Berthollet, Percy und Halle. Geit der erften Er— fiheinung dieſer großen Entdeckung hat die Elaffe der Wiſſenſchaften des Inſtitutes einen ihrer großen Wichtig- feit angemeffenen Antheil genommen; aber diefes war und mußte ein philofophifches mit Beobachtungen und Zweifeln vermiſchtes Intereſſe fenn. Die Clafle ernannte Commiffäre, um den Fortfihritten und den Erfolgen der Einimpfung zu folgen. Sie erhielt‘ 1803: den’ erften Bez richt über die Erfahrungen, welche in Frankreich gemacht worden, und ließ ihn in dem fünften Bande ihrer Me- moires 'abdruden; ebenſo im gten B. eine Abh. uͤber die in Lucca 1806 während einer Blatternfeuche gemachten Einhnpfungen. So iſt die ſchoͤne und ehrenvolle Rolle gelehrter Gefeltfihaften. in einer großen Nation. Auf: merffan auf Alles, was die Zeit, die Wiflenfchaft oder der Zufall Neues in den Geheimniſſen der Natur ent— deckt, ſammeln fie eö, verarbeiten es und geben es dem Baterlande dann zum Geſchenk. Heut zw Tage aufges flärt genug, um fih ſowohl von den Vorurtheilen einer fatfhen Wiffenfhaft, als von jenen Dee unmiflenden Volkes frey zu halten, fehreiten fie alle auf der hellen Bahn einer beobachtenden Philoſophie fort, und mit ders fetben Stimme, mit weicher fie die Prestiges des Med merisuus und Somnambulismus zurückſtoßen, verfünden und verbreiten fie ſchnell die glänzenden Ent— defungen von Jenner und Volta. Der neue Bericht von Halle iſt eine neue Huldigung für Jenner: auf der einen Geite zeigt er eine faft unzählige Menge von Crfahrun⸗ gen auf, welche der dauerndſte Erfolg kroͤnte, auf der andern fünf oder ſechs iſolirte, unvollkommene, zweifel- hafte Beobachtungen, in welchen man ungünftige Folgen angekuͤndigt hat, und’ welche, wenn man annimmt, das fie mit Treue und Aufrichtigfeit angegeben worden, Der Verwicklung anderer Urfahen, als der Einimpfung zu— geſchrieben werden können. In dieſer Hinſicht darf mar ſagen, daß die Zeit entſchieden habe. Eingeimpfte Per— foren find mit ſolchen, die wirklich von den bösartigſten "Blättern angegriffen waren, in Gefellfhaft gebracht wor den, ohne das -geringfte Symptom davon zu fpüren; andre find unangeſteckt geblieben mitten unter den uns gluͤckſeligſten Pockenſeuchen; anderswo find aͤhnliche Seu— chen durch die Einimpfung eingeſchraͤnkt, zurüfgehalten, und» endlich vernichtet worden. Aehnliche Nefultate hat Man in ganz Europa erhalten, Schon haben die epide⸗ miſchen Blattern aufgehört, zu ihrer gewöhnlichen Zeit wiederzukehren; eine große Menge von Dörfern und gro= Ben Städten find vor dieſem Uebel beivahrt worden; es bat ſich nur gezeigt, wo die Vorurtheile des Volks noch das heilfame Mittel zurickftoßen. Dieſes find die zahle . reihen Thatfachen und die troͤſtenden Verfiherungen, welche der Verfaſſer des Berichtes mittheilt, und welche er mit der richtigen Anficht und dem fräftigen Scharfſinn unters ſtuͤtzt, die gewöhnticy feine Schriften aufzeichnen. _ Zu der allgemeinen Bewegung. von. Entdefungen, J in welcher ſich heut zu Tage die Chemie befindet, mußte fie mehr. als jede andere Wiſſenſchaft zur Bereichernng dies ſer Sammlung beytragen. Auch enthält fie einen großen und ſchoͤnen Auffaß von Gay-Luflec über die ode. Dieſe, vor einigen Jahren in der Sode aus der von „ Courtois, einem fragzöfifhen Fabrikanten, entdeckte Sub: ſtanz, hat die merkwuͤrdige Eigenfhaft, durch Verflüch— tigung einen violetten Dunſt hervorzubringen, woher ſie ihren Namen erhalten hat. Sie ſpielt jetzt eine große VRolle in der. Chemie durch ihre energiſchen Verwandt- ſchaften, durch ihre, bis jetzt unzerſetzbare Natur, vor— niehmlich durch die Eigenſchaft, welche fie mit der Chlo— riine theilt, Säuren zu bildeu, wenn ſie ſich mit andern Stoffen verbindet, eine Eigenſchaft, welche man bey dem Entſtehen der pneumatiſchen Chemie als weſentlich Fr zu der Lebenstuft gehörig gedacht, und darum diefer " den Namen Drygen gegeben hatte *). Diefe genau be— ſtimmten Ideen über die Natur der Jode konnten nur © durch eine lange Reihe von fehr häfliher Verſuche er langt werden. Courtois hatte nur die Farbe ihres Dun— © fies ‚bemerkt, und andere Eigenthümtlichfeiten fonderbar genug, um ein gründliches Studium zu verdienen; aber von feinen Nachrorfchungen abberufen durch die Gefhäfte einer fehr thatigen Fabrik, vertraute er die Kefultate dem Hn. Clement, und erfuchte ihn, fie zu verfolgen. Cle- ment, felbft Fabrifant, konnte diefer Arbeit nur fehr wenig ‚Zeit widmen; allein, da Davy in Parız ange: 2 * *) Man muß ſich jedoch erinnern, daß Hr. Beriholler ihon feit langer Zeit auf den Fehler dieſer hypo— thetifchen Generatifirung aufmerkfam gemacht hatte, indem das gefchwefelte Waſſerſtoffgas und die Blau— faure ſauer wirken, ohne Oxygen zu erhalten, Iris. igig. Heft 9. 1498 fommen war, während derſelbe noch damit befchäftigt war, glaubte er, einen fo-ausgezeichneten Gelehrten nicht beſſer empfangen zu fönnen, als indem. er ihm die neue Sub⸗ ftanz zeigte, welche er nur noch zwey Perfonen in’ Frank: reich befannt gemacht hatte; wenige Tage nad) deut 29 December 1813 gab er der El, der W. des Inſtituts in einer aus feinen und Coürtois Verſuchen beftehenden Abh. Kenntniß daron, und er gab eine ziemlich ftarfe Quan— titaͤt der neuen Subſtanz dem Gay-Lussae, damit er fie mit feinem bekannten Talent und Thaͤtigkeit unferfuchen möchte. In der nächfken Sitzung, den, öten December, las dieſer geſchickte Chemift eine Abh., in welcher er die Charactere der neuen Subſtanz aufſtellte, die Ver— haͤltniſſe, welche ſie zu der Chlorine hatte; und indem er ſich daſſelbe Recht zueignete, welches die Seefahrer über die neuentdedten Länder ausüben, fhlug er vor, ihr den Namen Jode zu geben. Die von Gay- Lussac erhal= tenen Kefultote wurden vollfommen einige Tage nachher bon Davy, in einem vom zıten December datirten Briefe beftätige, Wir gehen in diefe Umftände ein, nicht um zu Gunften des Hrn. Gay-Lussac die Ehre zuruͤck zu rufen, die wahre Natur der Tode zuerft beſtimmt zu haben, weiches ihm die offenbare Anteriorität feiner Nach⸗ forfhungen verfichert, fondern um den Irrthum zu zer- foren, welhen in der Fremde die fonderbare Behaup- tung eines ſehr verbreiteten Yournals hätte ausftreuen koͤnnen, nehmlich das von Nicholson und Tilloch, wo es heißt: „Es fcheint, daß diefes Gas feit zwey Sahren in Frankreich entdeckt worden iſt; aber dergeſtalt iſt in dieſem Lande der bedauernswuͤrdige Zuſtand derjenigen Menſchen, welche die Wiſſenſchaft ausüben, daß big zur Ankunft unſeres geſchickten engliſchen Chemiſten in ihrem Lande keine Nachricht davon öffentlich mitgetheilt wurde. Hr. Davy ſelbſt zu berihmt und mit Recht durch feine eigenen Entdekungen, um nicht mehr, als Jemand, alles, was dieſe Beſchuldigung Ungerechtes enthaͤlt, zu empfinden. Die Abh. von Gay-Lussac über die Jo de, ift eine Folge der erften Verſuche, welche er damals befannt ge⸗ macht hatte. — Er unterſucht die Verbindungen dieſer Subſtanz mit allen andern, ſowie auch,ihre Natur und ihre größere oder geringere Haltbarkeit; er beſtimmt, mit: einem Worte, alle ihre Eigenfhaften, eben fo’aut:oden vielleicht - beſſer, als man diejenigen der zulänaft beob⸗ achteten Körper feftgefeßt hat; aber die Energie der Jode ihre. Einfachheit, und befonders ihre faure Eigenfihaft gaben diefer Arbeit: eine. große Wichtigkeit. Die Ent: defung der Jo de, -indem fie! die Möglichkeit zeigte, Säuren ohne Oxygen zu. Bilden, hat die verber entffan= denen. Verinuthungen über die Zufammmenfeßung der Säure beſtaͤtigt, welcher die Analogie der Benennung oxygenirte Salzſaͤure gegeben bat, weil man annahıyy, daß fie aus Salzſaͤure und Sauerftoff beftche. Es wird jeßt ſehr wahrfheintih, Daß diefe Säure eine cinfache Subſtanz ſey, umd ‚die Chemiften geben ihr den Na: men Ehlorine. Dieſe Idee, weiche man Fühn finden wird, wenn. Man die wiſſenſchaftlichen Vorurtheile be= achtet, die zu befümpfen waren, wurde zuerft von den Herren Gay-Lussac.. uud Thenard, in den Memeires d Mcueil 1809, ausgeſprochen; —D nahm ſie darauf 94 1499 an, unterfihkte fie mit neuen Betrachtungen, ftellte fie als entfihieden dar, und verbreitete fie durch den Einfluß feines großen Talents; aber man muß befennen, daß bis dabin die alte Annahme die Phänomen ebenfo pünktlich, ats die neue darſtellte; und es ift die Entdekung der Fode, welche eine Anafvgte mehr zu Gunften der Einfachheit der Chlorine darbot, und Die Annahme der neiten Meynung entſchied. Wenn die Chemie ſo viele Schwierigkeit und oft Un— gewißheiten in ihren Nachforſchungen antrifft, wo ſie doch nach Belieben die Maſſe der Körper und die Natur der Kräfte, denen fie dieſelben untertvirft, verändern kann; wieviel ſchwerer muß es nicht ſeyn, beftimmte, beftan- dige und geiwiffe Refultate in den immerfort veränderz lichen Phänomenen der Meteorologie herauszubringen, Hier geht alles in einer Luftforinigen, beweglihen, unruhigen und für die Ausdehnung durch die Warme empfänglichen, durch die Kälte verdichtbaren Maffe vor, in einer Maſſe, in welcher die erfte, durch eine von diefen verſchiedenen Urſachen in einem einzigen Punete hergebrachte “Bewer gung die heftigften Grörungen bewirkt, Das einzige Hilfsmittel ift alsdann, daß man lange Reihen genauer Beobächtungen anhaufe, die befonders in folchen Um— ftänden angefteilt werden, welche durch die Phänomene om wirkſamſten befannt find. Inden man die Beobach- tungen mit einander vergleicht, indem man Mittel aus denfelben annimmt, täglich, monatlich und jährlich, be— freyt man allmählich die Reſultate von den zufälligen amd vorübergehenden Veränderungen, welche fie verwir— ven; ftößt ınan auf ernige fratige Urfachen dabey, deren Wirkung immer in demfelben Ginne wahrgenommen wird, fo gelangt man endlich dahin, fie zu entdeden. Dieſes ift der Gegenftand einer Abh. des Hn. Ramond, welche die mittleren Nefultate einer ununterbrodenen Reihe von Beobachtungen über das Barometer, Ther— mometer und den Zuftand der Luft darbietet, die in ElermontsFerramd während fieben Sahren gemadt wurden, Alle Umſtaͤnde, welche den Beobachter intere eſſiren koͤnnen, find darinn aufgezeichnet, alle Bemer- Zungen, welche ihn leiten fünnen, und alle Refultate, die er verlangen mag, find beftimmt. Diefe Beobach— dungen find es, welde zum erſten Male in Europa die täglihe Weranderung des Barometerd kennen gelehrt und ihre Grängen beſtimmt haben; ein merkwuͤrdiges Phaͤnomen, deſſen Urſache unbekannt ift, und welches unter den Tropen, wo feine zufällige Veränderung es flört, von einer folhen Regelmäßigkeit iſt, daß es gemäß der Beobachtung des M. de Humboldt dazu dienen fonnte, die Stunden des Tages und der Nacht zu be- ſtimmen. Obwohl es mir nicht zuſteht, von der Naturgeſchichte zu reden, fo muß-ich dennoch eine kleine Abh. von Hn. Palliffot de Beauvois anzeigen, welche intereflante Be— obachtungen über die Pflanzen der Familie der Eyperas ceen enthält, und welchen der Yutor den Namen Cype- rees, als angemeſſener giebt. Bis jest hatten die Bo— tanifer, indem fle die Charaetere diefer Familie beftinm= ten, nicht auf die, Anzahl der Narben Ruͤckſicht genom⸗ men, ohne Ziveifel, weil fie diefen Character als fehr unbeftandig und von geringer Wichtigkeit, in Bezug auf — — das Ganze der Individuen anſahen. Hr. Beauvois führe. Erfahrungen an, welche zu verdienen feinen, dab nıan ihnen mehr Aufmerkfamkeit fchenfe. Er bemerkt, daß in allen Enperaceen eine Webereinftimmung zroifchen der Zahl der Narben und der Anzahl der Karten fey, melde fih an den Früchten finden, fo dab, wenn der Griffel zwey oder drey oder vier Narben hat, die Frucht auch zwey oder drey oder vier Kanten zeige. Da die Beſtaͤn⸗ digkeit Der Charactere das erfte Princip jeder natürlichen Elaffification ıft, fo darf man hoffen, daß dieſe merk würdige Uebereinffimmung ihre Anwendung finden werde, Endtih babe ıch felbft in Diefem Bande drey Abh. über das Licht gegeben; ‚Die erſte enthält die Anwen - dungen der Theorie der Schwingungen (Oscillations) der Lichtmolecule. Sie zeigen, daß die polarifirenden Kräfte diefelben Entwidlungsgefeße befolgen in den Kry— fallen, wo die doppelte Nefraction die, größte Energie hat, wie in folden, wo fie am ſchwaͤchſten iſt; was die Anwendung der Methode, welche ich angegeben hatte, um jene fühlbar zu machen, allgemein macht. Die zweyte Abh. enthält die Entdefung einer neuen Eigen- fhaft der Polarifirenden Kraͤfte gewiſſer Kroſtalle. Diefe Eigenfchaft beſteht darinn, daB dieſe Kräfte einander entgegengeftellt find, wie die beuden Electrieitäten , oder die zivey Magnetpole, der Nördliche und der Sudliche. Ich habe ſeitden gefunden, daß dieſes Phaͤnomen daher kommt, daß es zwey Arten von doppelter Refraction gibt, Eine anziehende, welche die Lichtmolecule der Axe der Kryſtalle nähert, eine zurückſtoßende, welche fie da= von entfernt. Da Ddepolarifirende Kräfte an jene, von welchen die Doppelte Refraction berrührt, gebunden find, fo nehmen fie natürlicherweife Theil an ihrer, Entgegen- feßung. Meine dritte Abh. iſt beſtimmt, Durch die Erfahrung - zu beweifen, daß die Lichtmoleeule, indem fie die mit . doppelter Refraction begabten Kryſtalle durchgehen, blei— bende phyſiſche Eigenfharten erhalten, welche fie. her⸗ nach in den Raum mitnehmen, und nad) welchen man nicht nur die anziehende oder zuriftoßende Natur, ſon⸗ dern felbft die Dicke der Ervftallificenden Platten, durch welche fie gehen, erfennen kann. Diefer Band wird beſchloſſen mit der Geſchichte der Claſſe für das Jahr ıg12. Man weiß, daß der phufifche Theil von Hn. Cuvier und der mathematifihe Theil von Sn. Delambre bearbeitet iſt. Man findet in demfeiben auch die hiftorifben Notizen von Hn. Delambre über Malus und Lagrange, 8 gem Gerede. \ Biot. Ueber den Metallmohr, von Baget. (Annales de chimie, Juin 1818.) Der Metallmohr ift eine neue Entdeckung durch Zu: fall. Er entſteht dur Einwirfung der Sauren, ſowohl allein als vermifht, auf verfektes Zinn. Die Verſchie— denheit der Zeichnungen, welche Aehnlichfert mit dem Perlmutter haben und beym Lichte einen verſchledenen 1500 Welch wenige Anmaßungen in fo Tanz- 4 : 2 re u Ye — x x 4501. - Wiederfihein geben, ‚die imannigfaltigen Kunftarbeiten, die mit ihm verfertige werden, haben die Aufmerkſam— keit auf firh gezogen. Da meine erften Bemühungen, um diefen Mohr zu erlangen, nicht vergeblich waren, und fie einigen Nußen haben dürften, fo will sh bier die verfchiedenen Mi: fhungen, welche ih anwandte, um ihn zu erlangen, an— führen. Das englifche Blech ift dem frangöfifchen vor— zuziehen. Erfte Miſchung. Man loͤſt 4 Unzen Kochſalz in 8 Unzen Waſſer und thut 2 Unzen Salpeterſaͤure dazu. Zweyte M. 8 Unzen Waſſer, 2 Salpeterſaͤure und 3 Salzſaͤure. Dritte M. eine Schwefelfäure. Verfahren Man gießt eine diefer Mifchungen warm auf eine Ölechplatte, welche auf einer fteinernen Schaale liegt, mehrere Mal, bis die ganze Platte perl- mutterfarben ausſieht; dann taucht man fie im leicht mit Säuren gefhwängertes Wafler und waͤſcht fie ab, Der Mohr, welhen ih durh die Wirkung. diefer verfehiedenen Mifhungen auf das Blech erlangte, ohmte der Perimutter und feinem Wiederfihein gut nach, die 8 Unzen Waſſer, 2 Salzſaͤure und Zeichnungen aber waren, obgleich verfchiedenartig, nur - ‚dem Zufall, oder vielmehr Der Art, wie das Zinn auf der Dberfläche des Blechs im Hervorziehen aus der Vers zinnung Fryftallifivt wurde, zu verdanfen, und gewaͤhr— ten nichts Angenehmes für dgs Auge. Ich verſuchte, in— dem ich das Blech an verfchiedenen Stellen foviel erhißte, daß die Form der Kryſtalliſation des Zinns verandert ‚wurde, Zeichnungen auf den erwärmten Stellen hervor zu dringen. — Meine Verfuche waren ziemlich gluͤcklich; id) erlangte Sterne, farrenfrauterige Blätter, u, dergl. mehr; auch eine wohlvertheilte granitartige Zeichnung, indem ich woillführlih eine der erwähnten Miſchungen falt auf eine beynahe vollig glühende Blechplatte goß. Man kann, glaube ich, jede beliebige Zeichnung her- vorbringen. Das Gelingen Diefer verfhiedenen Mohre hängt großentheils von dem Zufaß des Zinns ab, wels ches auf das Eifen gebracht wird. In mehreren Fabriken verſetzt man das Zinn mit Wißmutt oder Spießglanz; und diefe beyden Metalle in graduirten Werhättniffen tragen nicht wenig Dazu bey, ſchoͤne Refultate hervor- Der Mohr erträgt Schläge mit einem höl— anbringen. au) koͤn⸗ zernen Kloͤppel, aber nicht mit einem Hammer ; nen feine hohlen -Sachen daraus gemacht werden, Affe colorirten Niancen, die man anf dem Mohr fieht, entjtehen nur. aus farbigen und durchſchimmernden Firniffen, die, wenn fie poncirt werden, die Schoͤnheit des Mohrs hervorbringen. Bemerkung des Redacteurs, Die Entdeckung des Metall Mohrs verdanft man dem Herrn Alard, der fie vor einigen Jahren machte, Sie iſt fehr weit gediehen und macht Epoche in der Ge- ſchichte der Kunſte. Obgleich fie jeßt viel befannt ift, glaubte ich doch nicht davon fprechen zu dürfen, weil Herr Alard fie mir, fo wie den Herren Monge und The- nard als ein Geheimniß anvertraut hatte Es iſt mir — —— z — 1502 indeß erlaubt zu ſagen, daß das Verfahren, welches Hr: Alard uns mittheilte, ſehr koſtſpielige Zubereitungen er: forderte, die er nach meinem Rath vereinfacht hat. Fuͤr die Wiſſenſchaft ift es Außerft interejfant, wenn man eine Matte Blech, auf der man durchaus Feine Kryftallifation wahrnimmt, nad der Einwirkung der. Säuren ein kryſtalliſches Anfehen und ein ‚angenehmes Schillern annehmen fieht. Nicht die Säure bringt diefe Kryſtalliſation hervor; fie war fhon in der Metallvers feßßung von dem Moment ihrer Bildung am vorhanden; die Gäure offenbart fie nur. Diefes Refultat hat mit denen Achnlichfeit, die Daniell erhielt (Iſis ıgr7). Wenn ein Erpftallifirter Körper, deſſen Oberfläche aber ungleich iſt, der langfamen Wirfung eines Auflöfungsinittel aus— gefeßt wird, fo loͤſen fih. nicht alle feine Theile gleicherz weife auf; feine regelmäßig Eryftallifirten Flächen wider: fiehen langer, als dte, welche zerbrochen ihre Seiten der Wirfung des Aufloͤſungsmittels darbicten, Ein Berfuch über den Nugen, Gärten in den Yauptprovinzen Braſiliens anzulegen, v.Arruda, (Aus Kolters Reife ate Abh.) Der erſte Theil dieſes Schriftchens handelt von den Vortheilen fuͤr Braſilien, von Anlegung koͤniglicher bo⸗ taniſchen Gärten. Der zweyte enthält eine Lifte derer Pflanzen, welhe man von andern Erdtheilen nad) Bra— fitien und von einem Theil Brafiliend an einen andern mit Vortheil bringen Fonnte, Ich will nur das von dem 2ten Theil hier überfeßen, welches auf die Pflanzen Brofiliens Bezug hat. Koßer. Pflanzen von Para und Maranham. Cravo do Maranham, Myrtus Caryophyllata. Pixuri, Abacati, Saurus Perfea. Die Frucht dies fes Baums enthält eine butierige Subſtanz, die fehr ans genehm ft; es gibt 2 Arten oder Varietäten, von denen man-dte eine durch den Namen, Eayennifche, unterfcheidet, Bacuri, Moronobea esculenta, Dieſer Bauın waͤchſt zu einer großen Höhe und fein Stamm iſt gaͤnzlich ohne Aeſte, bildet am Gipfel eine große Krone von Blättern; die Frucht iſt ziemlich von der Größe einer Pommeranze, aber oval und enthält 23 Steine mit einem weißen Fleiſch bedeckt, welches einen angenehmen Geſchmack hat, ſuͤß und ſaͤuerlich. In Pernambuco findet man eine andere Gattung der⸗ ſelben Sippe in den Suͤmpfen, die gewöhnlich Gulandim genannt wird; beym Einſchneiden in den Stamm ſiepert ein weißer Saft aus, der mir harzig ſcheint, und viele leicht gebraucht werden koͤnnte. Diefe beyden Gattungen find in meiner Eent, beſchrieben. Bacaba, Areca, Arr. C. Pl. Diefer Palmbaum, ift eine Gatt. (Species) von Areca oleracea, bringt jedoch größere Frucht, die Nuß ift mit ſchleimigem Fleiſch bedeft, woraus die Einwohner der Pläße, wo er waͤchſt, ein vortrefflihes Getranf machen, heißt Baca- bada oder Ticuara de Bacabas, Abacaxi, Bromelia, In Maranham gibt es Varie- täten von Ananas, die Abacaxi heißen; von einer ift 1503 die Frucht weiß und die Blätter find nicht ſaͤgezaͤhnig; von leitter andern ift die Frucht purpurfarben und die Blätter ſtachlich; Die dritte habe ich nicht gefehen. Die 2 erften Varietäten brachte ich nad) Pern., wo fie ge— pflanzt wurden und bereits gemein find, und fie find von einigen patriorifchen Perfonen nach andern Provinzen be fördert worden. Ihre Schmadhaftigkeit übertrifft die der fihon lange befannten Gattung. Maracuja Mamam, Pafhflora alata, Pflanzen von Seara, Piqui, Acantacaryx pinguis. Arr, Ce. Pl. P. Diefe Pflanze bringt eine Frucht von der Größe ei— ner Pomeranze im Weberfluß hervor, und ihr Fleiſch iſt oͤlig / mehlig und fehr nahrhaft. Sie iſt der Leckerbiſſen der Einwohner von Seara und Piauhi. Der Baum waͤchſt zu der Höhe von 10 Fuß und iff verhältnißmäßtg die. Das Holz davon ift fo gut, als das von der Ci- copira zum Schiffbau. Er waͤchſt in den fandigen Ebe⸗ nen von Pern., die Taboleiros heißen nnd in Piauhi Cha- padas, fehr wohl; deßhalb würde fein Anbau fehr vor- theithaft feyn in den Taboleiros längs der Küfte, die gegenwärtig zu gar nichts dienen. Er war dem Volk in Zeiten der Trodniß und des Hungers eine große Hilfe, Buriti, ob Borallus? Diefe Gatt. von Palıne ift einer von den höchften und fHönften Bäumen; er wählt bloß in Suͤmpfen uud Bertiefungen; die Frucht ift von der Größe und Geſtalt eines Huͤhnereyes; zur Neifzeit iſt fie roth und mit fhraudenartig geftellten Schuppen bededt. Unter den Schuppen findet fih eine Schicht von oͤhlichtem Fleiſch von derfelben rothen Farbe, aus dem die Einwohner von Piauhi eine Milhung (Emulsion) erhalten; wenn diefe mit Zudfer gemifiht wird, fo wird es ein nahrhaftes Ge— traͤnk, das nicht unangenehm ft. Wird es indeſſen -in nebermaß gebraucht, fo theilt ſich die Farbe der Frucht, der Dherfläche der Haut und dem Weißen des Auges mit, und bringt das Ausfehen der Gelbjucht hervor, je: doch ohne allen Nachtheil für die Gefundheit. Maracuja Suspiro, Pafliflora. Dieß ift die allerſchmackhafteſte Frucht der Sippe; fie heißt Suspiro, weil eine einzige auf einmal verſchluckt werden kann und im Gaumen einen hochft angenehnten Geſchmack und einen feinen Geruch zuruͤcklaäßt; fie findet ſich in der Serra de Beruoca auf den Ufern des Acaracu *), Mandapuco, Myrtus fcabra Arr. Cent. Pl. P, Coco Naia. Ein großer Palmbaum, der fich haufig in Cariri novo und. Piauhi findet; die Nuß enthält 3 oder 4 Samen, aus denen man Del zieht, und die man auf diefelbe Ark braucht, wie das won Cocos Nucifera, Die Nuß ift mit einem nahrharten feinen Mehl bededt, welches zu Zeiten der Noth viele Hilfe brachte. Don diefem Mehl *) In der Nachbarfhaft von Goiana fah ich ein gro« fes Stud Fand, vollkommen mit dev gemeinen Ma- zacuja bededt; der Eigenthuͤmer Des Bodens flagte mir über die Mühe, welche er bat, die Pflanze auͤs— zurotten, um das Land anzubauen, Hofer, 1504 mache man eine Suppe oder Angu, wie fie heißt; fie’ wird ſchmackhaft gemacht mit der Milhung oder Det aus dem Kern der naͤmlichen Frucht. Das Mark aus dem Gipfel diefer Palmen ıft eine weiße ‚Subftanz , zart, ' füßtih und ſchmackhaft und auch unfhädlich, wenn es gleich roh gegeſſen wird. Wird es mit Fleifih gefotten, fo tft der Geſchmack nicht, unähnlih dem Kohl, aber es ift nachhaltiger. Wenn man die zuderigen Theile mit telft des Siedens wegnimmt, fo kann es ſchmackhaft und; daraus manches vortrefflihes Gericht gemacht werden, nach Art deflen, das man von Areca oleracea gewinnt. Die Kenntniß diefer leßten Anwendung verdanfen die Einwohner diefer Gegenden meinem Beyfpiel. Daſſelbe wird man mit der Palmeira Pindoba (Cocos butyracea Linn.), die in Pern, fehr gemein ift, thun Fonnenz hie⸗ zu follte man die groͤßern Baume nicht niederhauen, ſon— dern eher nur die, welche die Höhe von 10 —ı5 Fuß er- langt haben *) Marangaba, Pfidium pygmeum: Arr. Ce. Pl.P, Diefes ifteine Gatt. von Goiaba (Gujava), die nicht mehr ald 3 oder 4 Fuß Hoch wird, fie ift haufig in der Chapata der Serra Arraripe von Cariti Novo **). *) Außer der Hungersnoth erfordert die. auf folhe Are gewonnene Nahrung zu große Zerftöorung, ale daß man fie allgemein empfehlen tonnte; und wenn fie auch für einige Zeit dem Wolf Unterhalt verfchaffte,. fo Fann das nicht lang dauern, werl die Baume bald. zerſtört feyn würden. Die Menge von Nahrung, welche jeder Baum Liefert, iſt zu klein, das Wachen der Baume zu langfam, und der Raum, den jede Pflanze einnimmt, zu beträchtlich, als daß man das Gemüfe von den Palmen zu einer bleibenden Tappen— Nahrung einer Gegend machen fonnen. D. Arruda hat nichts von Dendezeiro oder - Dende - Baum geredet, welcher nacht Den Cocos- Baum die Palme ift, welche dem Pernambufern den meiften Dienft leiftet, Ein Del von guter Eigen- [haft macht man aus der Nuß und es wird in Re- eife zum Süchengebrauch verfauft, der viel allge— meiner ift, als der des Cocusols. Die Frucht aͤh—⸗ nelt viel der der Coco Naja nad) Arruda’s Befchrei= bung von diefer letztern. ; Labat, der einen befondern Hang bat, die Mei— nung anderer in Zweifel zu ziehen, fagt bey dent, Baum, den er Palmier France oder Dattelbaum nennt: man behauptet, Daß diefer Baum männlich und und weiblich iſt ac. Sch bedauere die Meynung der Naturforfcher nicht unterfchreiben zu koͤnnen; ich bin durch einen ganz gewiſſen Verſuch, der ihrer Meinung gerad entgegen ift, und der unbedingt das, was ich auf ihre Treue und Glauben fo eben erzahlt habe, Lügen ftraft, verhindert; Denn wir hatten einen Dattelbaum an der Geite unferes Conbents an der Nheede auf Martinich, der Frucht brachte, ob— Schon er ganz allein ftand; ob er männlich oder weib- lich fey, weiß ich nicht, aber das weiß ich, das in der Gegend, wo das Fort-St. Pierre und Die Nheede ift, und zwey Stunden in der Runde ſich Fein Dattel= baum befindet ı& Nouv, Voysge Torn. III, p.s276. Vor meinem Haufe zu Itsmaraca war ein Den- dezeiro, der allein ftand, und ich weiß, daß dafelbft fein anderer Baum von derfelben Gattung irgendivo zu fehen war. Der Baum trug Früchte. Koller, . *) Die Goiaba findet ſich in allem Lagen von Pern.; faum niebt es einen Cercado (Feld) auf einer Zuderz — 1585 Pflanzen von Pernambuco. Carapitaia, Carlotea formohilima Arr. C. Pl. P. Bilros, Carlotea ſpecioſa Arr. C. P. P. Zwey ſchoͤne Gattungen einer neuen Sippe, welche ich J. K. H. der Prinzeſſin von Brafilien gewidmet habe; die Wurzeln diefer Pflanze find Fnotig, mit faftigem und nahrhaften Mehl angefülft, welches dem Volk der Sertam-pon Pajau in Zeiten der Trockniß Unterſtuͤtzung gewährte. Diefe Pflanze verdient nicht bloß wegen ihrer Nuͤtzlichkeit, fondern aud als Gartenzierde gebaut zu werden. Ihre Blumen find tulpenformig, Farmefin und ſehr ſchoͤn. Canella do Mato, Linharea aromatica Arr. C. P. P. Cotinga Branca, Linharea tinctoria Arr. C. P. P. Von der erſten dieſer Pflanzen haben die Blaͤtter und die Rinde einen angenehmen Geruch, welcher dem von Gewürznaͤgelein gleich iſt, jetzt in keinem Gebrauch, und unbekannt. Ich benutzte die Blaͤtter und Rinde der Pflanze ben Deſtillation des Rums, und habe einen anz genehmen Liquor erhalten. Ich Babe durch. Erfahrung gelernt, daß dag Ertract aus den Blättern nicht allein ſchmack- und geruchhaft ift, fondern auch den Magen ſtaͤrkt. Man findet fie in größter Menge auf den Tabo- leiros, welche die Hauptmannfchaft von Pareiba und Seara begrenzen, auf den Ufern Pinhanco, und ich habe fie auch in Piauhi gefehen *). & Die ziveyte diefer Pflanzen ift ein Strauch, welcher haufig auf den Bergrandern und den Ufern der Bäche der Sertoens von Pern., Paraiba und Seara wächft. Beym - Kochen Liefert fie einen gelben Zärbefaft, der auf Häuten ziemlich Dauerhaft ift. Es ift wahrfcheintich, daß man Mittel entdeten kann, die Farbe auf Baumwolle veft su halten, wie es der Fall mit der Tatajuba (morus tinctoria) ift. Außer diefen Gebrauch wendet man ihn auch zur Eur der Sarnas, eines Ausfchlags, an; der Lei: dende wird in einem Abfud von Blättern gewafchen, Ich fonnte Ddiefe Pflanzen in feine der 'befannten Gippen bringen, und habe daher eine für fie gebildet und ihr den Namen Linharea gegeben zun Andenfen det D. Ro- drigo de Souza Coutinho, Coute de iLinhares, des Pflegers und Befhügers der Wiſſenſchaften. pflanzung, wo nicht einige diefer Bäume darauf zer⸗ ftreutvorfamen. Die Goiaba wırd nie gefällt, weil das Volk fie liebt und dad Vieh fih von ihr naͤhrt. Die Araga ift eine andere Gattung derfelben Vflanze, Der Strauch und die Frucht von diefer iſt Lleiner, als die Goiaba und das innere der Frucht blaß⸗ gelb, ſtatt dunkelroth. Kolier. *) Labat vedet von einer Gatt. Canelle Bätarde und feßt Hinzu: man bedient ſich in Stalien viel eines Ahnlihen Zimmets, dem, den ich befihrieben habe; die Portugiefen bringen ihn aus Brafilien in Kör— en (do Rofeaux refendus et a jour); man nennt ihn Nägelein-Zimmet (Cinella Garafanata). Man macht ihn zu Pulver mit ein wenig Nägelein, dem achten immet, ‚Pfeffer und Kornern ganz und gar dem aͤhnlich Aus unferen Wäldern d’Inde des Isles, und man feßt beträchtlih davon ab, Nouv. Voy. Tom. III. p. 9. L fie. 1919. Deft 9. — — nn nme 15006 Carnauba oder Carnaiba, Corypha cerifera Arr, C. Pl. P. Diefe Palme ift eine von den nuͤtzlichſten Pflanzen der Sertoens; fie wächft zur Höhe von 30 und mehr Fuß; die Varzeas oder Niederungen auf den Ufern der Elüffe und Bärhe von Pernam,, Paraiba de Norte, Seara und Piauhi, und vorzüglich die fer der Fluͤſſe Jaguaribe, Apodi, Moloro und Agu find mit diefen Bäumen be— dedt. Wenn die Frucht die Größe einer Kleinen Dlive Cder fie, wenn grün, in Geftalt gleicht) erreicht hat, wird fie mehrere Mat in verſchiedenem Waffer gefotten, um ihr die herben Eigenfihaften zu nehmen; dann wird ihr ein hinlaͤnglicher Sud gegeben, wodurd fie mild wird, und, den Geſchmack von gekochtem Mais bekommt; in dies ſem Zuftande wird fie mit Milch gegefien und iſt eine gute Speife. Das Mark des Stammes von jungen Pflanzen Liefert, in Waffer zerrieben, ein nahrhaftes Mehl, fo weiß wie das von Mandioc. Wenn man fie hiezu benußen mill, fo muß die Pflanze hit viel höher als ein Menfh feyn. Sie leiſtet den Einwohnern diefer Gegend in der Zeit der Trockniß und des Hungers große Dienfle. Die Blätter der jungen Pflanze find 2 Fuß lang und find gefaltet nach Art eine? Fächerg, fo lang fie nod) jung find; dann öffnen fie fih und werden ein bischen weniger als 2 Fuß breit, fihneidet man fie in diefem Zuftande ab und läßt fie im Schatten trodnen, jo Löft ſich eine beträchtliche Menge Eleiner ſchwach ge: gefärbter Schuppen von der Dberflähe ab, Diefe fihmel- ‚sen bey der Hiße eines Feuers zu einem weißen Wachs, deſ⸗ fen Eigenfchaften fie haben, doch ift es fpröder, dein aber durch Beymifchung von gemeinem Wachs, weldes-öliger iſt, abgeholfen werden kann. 1797 theilte ic) diefe Ent» defung dem R. P. M.Fr. Joze Mariano da Conceicam Vellozo mit, der den Bericht davon in dem Palladio Portuguez befannt machte; aber zu jener Zeit war ich über die Wichtigkeit des Wachfes noch nicht fo im Neinen wie jeßt. Die Frucht diefes Baumes ift reif ſchwarz und glans gend und von der Größe gewöhnlicher Taubeneyer. ' Der Groͤps ift mit einer Rage von füßer Pulpe bededt, welche das Vieh Frißt, wie aud die trodenen abgefallenen Blätter, wenn anderes Futter fehlt. Die Blätter braucht man zum Hausdeden, und obfhon fo den Wetter aus— geſetzt, halten fie doch 20 Jahre ohne Erneueruug zu fordert. Den Stamm braucht man zum Häuferbau, zu Hagen, zu Huͤrden u. ſ. w. . In Phil. Transact. xgır ſteht ein Bericht über den Pflanzenwachs aus Brafilien von W. Ph. Brande. Die Schrift, woraus ich hier einen Auszug davon mittheile, ıft Nicolsons Journal Vol. XI p. 4. Das befihriebene Wachs Fam an Lord Grecnvilte von Rio de Janeiro durch den Gonte das Gulveas (nun todt) als ein neuer Artikel kuͤrzlich in dieſe Stadt gebracht Cgefchift von Fr. de Paula Caval- "cante de Albuguerque Gouverneur von Rio Grande de Norte) aus den nördlühften Theilen der Braſili— ben Beſitzungen, den Capitanias von Rio Grande und Seara zwifchen 3 und 7 N. B.; von einem fleinen Gewaͤchs Carnauba. Das Wachs ift im rohen Zuftande in der Forım eines blaßgrauen Pulvers, fanft auzufühlen, mie verſchiedenen Unrenigkeiten vermifcht, Vorzüglich 9) 1507 Anil da Pernambuco, Koanophyllon tinctoria Arr. Cent. Pl. P. Dieß ift ein Strauch, der 12 Fuß und mehr hoch wird. Gehört in die Syngenesia; die Blätter find 2 — 3 Zoll lang und verhaͤltnißmaͤßig breit. Es iſt hinlaͤng⸗ lich ein Stuͤck Cattun in ſeinen Saft zu tauchen, um es gruͤn zu farben; dieſe Farbe wird dann in Blau veruͤn⸗ dert durch Einſaugung des Sauerſtoffgaſes aus der Luft. Die Farbe wird fo fir, daß fie der Wirkung der Geife und der Lauge widerfteht, und fie! wird eher heller als matter, wenn fie diefe Einwirkung erlitten hat. Es ift wahrſcheinlich, daß Gährung und Schlagen blaue Fecula geben werden, gleich der gemeinen Indigo (Indigofera tineroriä). Ich weiß, daß man fie leicht anbauen ann; denn ich habe die Saamen, welche gleich denen von Lattig find, gefäet; fie famen m wenigen Tagen hervor. Das Sand, welches dazu paßt, iſt Varzea fresca oder Marfihland das aus Madape oder veftem Thon (Clay) beiteht. - Anil Trepador,, Ciſſus tinctorius Arr. C. Pl. Pr, Menn die Blätter diefer Pflanze auf ein weißes Ge— wand gerieben werden, theilen fie ihm eine grüne Zarbe, wie andere Kräuter, nut. "Durch Ausſetzung an die at— moſpaͤriſche Luft verwandelt fi die Farbe in ein veftes Blau, welches der Lauge und der Geife widerſteht; man findet fie in den Gebirgen und Niederungen am Sertoens.. ' Herva Lombrigueira oder Arapa baca, Spigelia anthelmia Lin. - Diefe Pflanze hat wurntreibende Eigenfchaften, wird in unfern Städten verkauft, fie wächft haufig in thoni— gen Niederungen. hp Urucu, bixa Orellana Lin, Dieß ift ein Straud, der, wegen des Färbeftoffe, den feine Blätter geben, angebaut zu werden verdient; aber er wird von Niemanden in Pern. gebaut, nicht einmal aus Liebhaberey. £ Pitombeira; Meleagrinex Pernambucana Arr. C. Pl. P. : Diefer Baum wächft sur Höhe von 20— 40 Fuß; dns Holz iſt Dicht und brauchhar zu verſchiedenen Zives aus Nindenfplittern, welche durch ein Gieb abge— fondert, ohngefahe 40 Proc. betragen. Hat einen angenehmen Gerud;, etwas dem frifchen Heu aͤhn⸗ lich, aber kaum einen Geſchmack. (Run folgen weit⸗ laͤuftige chemiſche Verſuche.) Es iſt ſchwer zu bleichen. Mit oxydirter Salz⸗ faͤure wird es bloß ſtrohgelb, aber nicht vollfommen weiß. (Das Stuͤck, welches mir der Gouverneur von Rio Grande gab, war in der Form eines Ku— chens, bloß ftrohgelb und fprod. Kofter, Dieſes Wachs beſitzt zwar die charakteriſtiſche Eigenfchaft von Bienenwachs, unterfcheidet fidy aber durch mehrere chemische Verhaltniffe, ebenfo von au— dern Varietäten von Wachs, namentlich von der My- zica cerifera, vom Lac, und vom weißen Lac. Zu Kerzen ift es fehr brauchbar. Setzt man ihm & oder nur 75 Talg hinzu, fo iſt das genug, ihm die Sprodigfeit zu nehmen, Eın Theil Bienenwachs mit 3 Theilen- von diefem Pflanzenwachs gibt vor— treffliche Kerzen, r — — 1508 den. Er bringt ſeine Früchte in großen runden Klum— ven, in Capfeln, die fih nicht öffnen. Hat einen veften Kern mit 2 Soamenlappen mit einem füßlichfauren Fleiſch bedeckt, das nicht unangenehm ſchmeckt. Wenn Puter von diefem Kern freffen, verrecken fie augenblicklich; aus diefem Umſtand Habe ich den Namen der Sippe genom— men, von der ich nur 2 Gattungen gefunden habe, Imbuzeiro, Spondia tubero[a Arr. C. PL P, Dieß ift ein Baum, welcher in Ueberfluß in den Sertoeus von Pern. und Pataiba wacht. Er bringt eine Frucht hervor, die etwas kleiner als ein Huͤhnerey UF, verfehrt eyfoͤrmig mit 5 Spitzen unten, die Anzeichen der 5 Narben. Farbe geld und unter, der lederartigen Oberhaut ein faftiges Fleiſch, von angenehmen ſuͤßlich fauern Gefhmad, mit dieſem Saft und Milhzuder, Lab (curds) macht man ein gefhäßtes Gericht mie Na⸗ ınen Induzada. Diefer Baum treibt lange fohlige Wur— zeln aus, welche nicht tief eindringen, und aufdenen man in kurzen Abfäßen runde Knollen von g Zoll im Durch— meſſer, (Hum palmo) die voll Waſſer find, wie Waſſermelo— nen ſitzen fieht; dieſe unterhalten während der trodenen Sahreszeit den Baum und erfrifihen unteriveilen den Jaͤ⸗ ger, der in die Walder vorgedrungen iſt. Die Vervielfäl— tigung der Baͤume geſchieht ſehr leicht durch Schoßlinge. Piranga, Bignonia tinctoria Arr. PI. P. Dieß iſt eine fruchtbringende ſarmentoſe Pflanze; ihre Blaͤtter geben beym Kochen einen rothen Faͤrbeſaft, welcher auf Cattun veft halt, mittelſt der Zubereitung analog der bey Garani, ? Umari, Geoffroya f[pinofa: — Jacquin Stirp. Americ, ; Diefe Pflanze, welche Jacquin zu Carthagena in den fandigen Strihen nahe an der Küfte fand, wachſt in Pern. auf thonigen Niedrigungen und wırd 30— 40 Fuß body, in ‚Carthagena nad) demſelben Schrififteller nicht über 122. Die Bluͤthen find gelb und haben einen Ges uch, wie Cocos-Del; die von Carthzgena haben einen unangenehmen Geruch). Sollten fie vielleicht zivey ver— fhiedene Gattungen feyn? Aus dein Kern diefer Pflanze zieht. man ein weißes und nahrhaftes Mehl, deſſen fich die Einwohner am Rio des Peixe und der Sertam des Paraiba de Norte viet bedienen. Die Pflanze waͤchſt ſehr haufig in den Niedrigungen Diefer Gegenden und man trifft fie au) in der Provinz Rio Grande de Norte an. Ipecacuanha preta, Ipecacuanha oflcinalis Arr. C« Pl, Pr. Bis auf diefe Seit haben die Botaniker von Europa nicht gewußt, zu welder Gippe diefe Pflanze gehört, Einige von ihnen glaubten, es wäre die Euphorbia Ipe- cacuanha, andere die Psoralia glandulosa, andere, die Spiraea trifoliata, andere die Viola Ipeoacuanha, endlich andere vermutiyeten,. dafes Die Plyehorria emerica wäre; aber ic) habe die Ipecacuanha preta fehr oft in der Bluͤ— the gefehen und ich dente, Daß fie mehr Verwandfchaft zu- der Tapogomea Aublet hat. Indeß habe ich ihr Den Namen Ipecacuanha gegeben, obſchon beive barbartfch find; der. Veß:e iſt don) anverthälbhundert Jahre lang gebraumpt worden, Die Ipecacuanla iſt leicht anzubauen; Erwachſenen. 1509 ih habe den Verſuch gemacht, aber fie fodert Schatten oder fie muß wentgftens nicht. auf einmal ganz der Son⸗ nenhitze ausgefeßt werden. Ipecacnanha Branca, Viola Ipecacuanha T.in., Pom« balia Ipecacuanha Vandel, M Obſchon die Wurzel diefer Pflanze früher ftatt der (Ipecacuanha preta genommen wurde, ſo iſt es doc) jeht ſehr wohl befannt, Daß fie zu. einer anderen Abtheilung gehört, fie wird in Pernamb, in der Medicin viel ges braucht als ein fanftes Larirmittel sc. Laͤßt ſich leicht bauen und liebt eine feuchte Luft und einen fandigen Boden, in der Nachbarſchaft Campinu Grande (von Pa- raiba) ſah ich große Grundſtuͤcke von diefer Pflanze be deckt. Aus dieſer Gattung von Ipecacuanlıa machen un: fere Materialiften ihren Violenſyrup, und unfere Aerzte koͤnnen ohne Bedenken. Blumen und Kelch anftatt der Blüthen von Viola odorata anwenden, denn fie loͤſen den Bruſtſchleim, beſitzen fiimulivende Eigenfchaften und flärfen die Nerven. \ \ \ Contra- Herva, Dorstenia rotundifolia; Aır. C. PL P. ER : gails Contra-Herva de Folha Langana, Dorstenia Per- 'nambucana: Arr..C. Pl. P. Diefe zwey Gattungen von Contra - Herva find um Pern. eigen; außer diefen find mir feine anderen Gattungen aurgeftoßen. Sie haben aber dieſelben Kräfte wie die Achten Cöntra- Herva von’ Mexico (Dorstenia Contra-Herva) und die Aerzte von Pern. brauchen feine "andern. Man findet fie in verfajtedenen Orten in’ großer Menge Angelim, Skolemora Pernambucenfßis : Arr. C.Pl.P. Die Frucht diefes Baums beſitzt Die ftärfften wurm— ‚treibenden Eigenfihaften im Pflanzenreihe, die mir je vorgefommen find. Man muß fehr vorfichtig in ihrem Gebraude ſeyn; iſt die Gabe zu groß, fo greift die „Arzenen das Nervenfuften an, und bringt Convulfionen hervor. Die gewoͤhnliche Gabe iſt 3 Saamen für einen Sch Fenne auf 3 Gattungen von Diefer Pflanze. > Batata de Purga, Convulvulus mechoacan. Die Wurzel diefer Gattung von Convulvulusift fnolligy und eine Gabe von 2 Dradnen Fekula ift zum Purgiren hinlänglih. Die Wurzel wird im kleine Scheib- hen gefhniten, damit ‚fie deſto leichter trodnet; dann wird ein Zaden durch die Mitte einer jeden) Scheibe ge: zogen, um fie an den Wind zu hängen. Es ift ein leich— tes Purgirmittel und jest fehr im Gebrauch ,! darum des Anbaues werth, Es verdient bemerkt zu werden, daß mandmal eine Menge von Wurzeln durch die Bauern verfauft wird, die nur ſchwache Wirkung Außern ; man. fhreibt diefes dem Umſtand zu, daß fie zur unvechten Sahreszeit geſammelt werden, Alle Pflanzen ſollte man nach ihrer Zeitigung einfanmeln, fo die Batata-de Purga, nachdem Frucht und Blätter troden find, bevor der Re— gen ankommt. Sch habe in Pernambuco 2 Gattungen Convulvulus mit knolligen Wurzeln beobachtet, welche beyde purgirend find, und die praͤparirte Wurzel von beyden germeiniglieh unter dem Namen Purgade Batata > 4 mi ed bekanut iſt. Eine davon ift der üchte Convulvulus Me- choacan, und unterfcheidet fih von den andern in Blatt, Aſt und Frucht; davon habe ich die Befchreibung gegeben in meiner Centurin neuer Pflanzen *) Papo de Pern,, Aristolochia grandillora: ‚Arr, C, BNP. Diefe fchöne Gattung, von Aristol. ,: die ich. zuerſt in. den Waflerfihluchten von Capiri Novo antraf, ilt officinelf und verdient in Gärten gebaut zu werden, nidjt bloß wegen ihrer Nüßlichfeit, fondern aud in Betracht der Schönheit und Größe ihrer Blumen, Außerdem fenne id) 5 Gattungen von Aristol., von denen man manche nad) in Gebraud stehen kann. Die Pflanze wird gewöhnlich Angelico genannt, Mangabeira , Ribeirea Sorbilis, Dieſer Baum wächft gut in den fandigen Strichen der Taboleiros; die Frucht wechfelt von der Größe eines Tauben-bis Hühnereyes; die Farbe ift ein grünlichgelb mit roth gefleckt; ‚fie iſt meiſt tom der. Feftigkeit ver Mogeldeeren (Service); und iſt auf den Märkten von Pern, und Bahia wohlbefannt: Eine betraͤchtliche Menge von diefen Bäumen wird jetzt in ıder Nachbarſchaft von Olinda gehalten, und die Pflege, welche man dem Baum erwießz hat die Frucht verbeflert. Wenn diefe geſtoßen wid, fo entfteht Leicht weinige Gaͤhrung, die dann in Eſſig uͤbergeht; ſo wird der Gaft ganz vorzüglicher Werneffig in fehr kurzer Zeit, den ich ftärfer finde, als den ‘von der Traube, von Zuckerrohr, von Bananas oder Cambuins. Ich habe diefe Sippe in meiner Cent. Pl. P. befchrieben und fie meinem Schüler Pater Joam Ribeiro Pessoa de Mello Montenegro, Profeſſor der Zeichenfunft in dem Seminar von Olinda gewidmet. Er verdient diefe Ehre nicht allein, weil er verſucht hat, in diefe Hauptmannfchaft den Anbau mancher nüßlicher aus— landifchen Pflanzen einzuführen, fondern auch wegen den fonderbaven und philofophifchen Anterfuchungen, welche er in Hinfiht auf die wunderbare Erfcheinung in der Befruchtungsart der Mangabeira - Pflanze angeftellt hat, die man in meiner Cent, Pl. Pr, finden wird. Oiti Coroia, Pleragina rufa Aır. C. Pl. Pr. Oiti da Praia, Pleragina odorata Arr. C. Pl, Pr. Oitieica oder Cantingueira, Pleragina umbrosissima. Die erfte Gattung diefer Sippe bringt eine unvegel- mäßige Pflaume hervor, von der der Gtein mit einem milden Mehl (Fecula) bedeckt ift, die etwas aromatifch, ſchmack- und nahrhaft iſt. Sie ift groß genug, um eine Perfon zu fartigen. Man verfauft fie auf den Märkten, und von einigen Leuten wird fie jeßt angebaut. Die 2te Gattung (O. da Praia) bringt eine ovale oder länglihe Pflaume Hervor, um ein weniges fleiner ais ein Hühnerey; ift reif geld; der Stein ift mit ei— nem füßen, aromatifchen und fehmadhaften Fleiſch bedeckt. Die 3te Gattung (Oitieica) kommen nur in den Sertoens vor, wo fieauf den Ufern der Fluͤſſe und Bäche *) Man bringt die Wurzel nach Europa in weiße und ziemlich leichte Scheiben gefchnitten. Voy. du Chev. des Marchais, ä Cayenne Tom. III. p 262. Ich brachte einige davon nah England in —— roiter. 1511 3 wacht. Sie fieigt zur Höhe von 50 — 60 Fuß; ihre Hefte find fo zerſtreut und fo fehr gebogen, daß fie faft die Erde erreichen und eine auegebreitete Krone. bilden. Die Frucht ift eine Längliche Pflaume 2 Zoll oder mehr tang und ı halben did; behält immer ihre grüne Farbe auch reife Der Stein ıft nicht hart wiedie Gteine der zwey vorigen Gattungen, aber er if holzig und biegfan und kann leicht zerbrochen werden; er ift mit einem 9a: ger herben Fleifches bededt. Der Kern (Saamen) be— ſteht aus zwey öligen Gaamenlappen von unangeneh⸗ men Geſchmack, aber mit vielem Del, das man jetzt eis nigermaßen in Gebraud) sieht. Gendiroba oder Andiroba, Feuillea cordifolia. Lin. ft von der natürlichen Ordnung der kuͤrbisartigen Pflanzen; die Saamen find ſehr oͤlig und das Oel iſt leicht aus ihnen zu gewinnen. Es hat wie das von Co- cos nucifera die Eigenfhaft, zu geftehen. ; Sch habe mit Potaſche eine-gute Seife damit aemacht, indem ich jener die Kohlenſaͤure durd reinen Kalk entzog. Caroba, Kordelestris Syphilitica Arr. C. Pl. Pr., Bignonia Copaia Aublot Guien. Caroba Minda oder Casco de Cavallo, Kordelestris undulata Aır, C. Pl. Pr, Diefe 2 Gattungen befißen Kräfte gegen die Luft feuche und befonders von Nutzen gegen die Anftefung, welche man bobas yaws nennt. Barbatimam, Mimosa Virginalis Arr. C. Pl, Pr. Diefer Baum ift nicht fehr groß; feine Rinde ift eing von den ftärfften Adftringentien und iſt zugleich etwas ſtimulirend, weldes fie in verfihiedenen Beſchwerden anz wenddar macht. Die Bauern brauchen fie zur Heilung ihrer und ihrer Thiere Wunden, Weiber brauchen fie nah der Niederfunft, inden fih in einem Blätter: abfud baden. Sch bin überzeugt, daß der Saft davon, tor nicht übertreffen, doch dem der Mimosa Catechu in Arzeneykraft gleich kommen wird. Almecega, Amyris Pernambucenfis Arr. C. Pl, Pr, Dieß ift ein Baum; der manchmal eine große Höhe erreicht; aus feiner Rinde ſchwitzt ein harsichter Saft, welcher in Maſſer unauflöslich, aber vollftandig in Wein⸗ geift auflöslich ift. Die Wälder von Goians und Al- handra haben diefe Bäume in Ueberfluß umd die In⸗ dianer des letzten Platzes ſammeln dag Gummi in be= trächtliher Menge und verkaufen ed von 20—40 Reis das Pfund. ES hat meift diefelben Arzneykraͤfte ivie Terpentin, ald Pflafter auf die Stirne gelegt, ſchafft es diefelbe Yinderung und hebt gewoöhnlich das Zahnweh; unfere Apotheker gebrauchen es zur Berfertigung mehrerer Arten von Salben. Unfer Bolt mifht es mit dem gelben Wachs der Gegend, um Lichter zum gemeinen Gebrauch davon zu machen. % Talg wird darunter gethan, zum Ealfatern der Nahen, die Raͤderzapfen der Zuckermuͤhlen zu beftreichen u. ſ. f. Man kennt das Gummi unter 2 Formen; dag weiße und reine heißt Almecega Cozida oder gekocht; denn die Indianer, welche es fanımeln, fieden eö, um die Unrei— nigfeiten abzufcheiden und machen Laibe daraus von 16— 20 Pfund, Die Allmecega Crua oder rohe kann ee 1512. \ in Weingeift aufgelöft ald Beftandtheil berfihiedener Ar- ten von Firniß gebraucht werden, und verbrannt kann eö als Rauchwerk dienen, wie man es mit dem Balſam von der Gertam macht und wie das Harz von der Amy- ris Ambrosiaca oder Jcica Heptophylla Aubler in einis gen Gegenden von Amerika gebraucht wird. Aegyptiſche Flora, von A. R. Delille, [Descript, d'’Egypte]. Claſſ. ı. Ordo Monogynia. Monandria. 1. Canna indica L. Rofettae in hortis. Boerhavia re- pers. vid. Diandria, i 2. Salicornia fructicola. L. A. S. 3. Sal. herbacea. L. arab. chraefi, ex Forskal' A, s, 4. S. glauca, Sal. virginica. F. A. 5. 5. 5. cruciata, F. Alexandriae, ad littora maris rubri arab, ſabta. N f 6. Salicornia firobilacea, Pallas (abgeb.) arab. ſouyd. AS, Claff. II. Diandria, Ordo Monogynia. 7. Boerhaavia repens. L. (abgeb») Aeg. [up. 8. Mogorium Sambac. Juls. — Nyctanthes Sambac, Lin. — Nyctanth, undul. in net. Amoen, acad, 4. Pag: 449 — arab. Zambag. Fell R. h. 9. Jasminum oflicinale L. K. k. Ber ı0. Jasminum grandifl. L. Arab, yasmyn R. h, ı2. Olea europaea L. Arab. Zeytoun. ı2. Veronica Anagallis L. R. $. 13. Utricularia inflexa. FT. Arab. hamoul. Rolfettae et Damiatae- in foſſis agrorum oryzae. (abgeb.) Verbena. _ vid. in Didyn. Angiop, ı4. Rosmarinus ofhic. L. — h. arab. Klyl afelban. 5. Salvia aegypt. L. KR. d. arab. raleh, chagaret, el— ghazäl, id eft herb. Gazelle, 16. 5. oſſic. L. R. 5. 17. 5. verbenacea. L. A. 5, ıg. 5. mudicaulis. Vahl 19. $. fpinof. in; Aegypt. ex Lin. 20. 5. lanigera. Desfont. hort, Paris. — lalr. cera- tophylloides, F. Erflarung der Roten. j Aeg. ſup. Planta Aegypt. fuperioris. RR. — — Kairo ſpontanea. K. d. — — deſertorum indigena, R.h. — — hortenfis vel culta. R. s. Planta Rofettae [pontanen, R.d — — — delertorum indigena, R.b. — — — bhortenfs vel culta. A.s. — — — Alexandriae [pontanea, A. d. — — — delertor. indigena. 4.h. — — — hoaortenlis vel culta. +) in Aegypto mihi non obvia, et inter aegyptiacas fide auctor, memorata, . — 26. + Iris germanica, 21: Salv. + graveolens. V. in Aegypt.'ex herbar. Juls. 22. — + flavefcens. J. in Aegypt. ex — Jufs. 25. + nilotica, Wild. in Aegyp. 24. Veplidiam hamifufum (abgeb.) Damiatae, P Plantula Gratiolae et Linderniae afhnis, faciem gerens Peplid., unde nomen defumptum, " ClaM II. Triandria, Ordo Monogynia. 25. Cervicina,campanuloides, Dicitur cervicina a Cer- vicaria, verbo Campanulae olim fynonymo, Herba exigua, vixa Campanula recedens, diſtincta numero ftaminun st capfula apice dehiscente (abgeb.) ; ere- feit in arvis prope Biket el- Haggy. Tamarindus indica, wid, Monadelph. Triand. An Irls Sambuc. F. ? 27. I. Sisyrinchium. A,s, .R.d. 28. Schoenus mucronatus, Seirpus Ralli 3. Alpin, F. Ars. Be.d; 29. Cyperus articulatus. — niloticus. F. Rolettao et Damiatae. 50. C. mucronat. Rotte, R,s. 3:1. C. alopecuroides, R. R. s, 32. C. dives. R.s. (abgeb.) 35. C. fuscus. C. ferrugineus, FT. R. s. 34. ©. michelianus, Alexandr. ad Canalem. 55. C. difform, an 'C. complanat, F.? R. s. .R. s. 56. C- protract, in aßris oryzae prope Fouah. (abgeb.) 37. ©. votundü,s A.s. R.s. K. s. arab, sa’ed in Nu- bia mägysseh. 38. C. esculentus. R.s. — arab. hab ela zy2z,id, efi granunmy dilectum. 59. + ©. longus. in Aegypt. ex Vahl. enumerar. Plantar. 40. Cyperus melanorbizus. arab.habela’zyg —el- soghayr avu el-asouäad, i.e, hab el - a'zyg parvum vel nigrum. Ai. C. fafigietus. F. defeript. pag. 14. 42. C. ornithopodioides. Damiatae. "45. + C. Hafpar. in Aegypt. ex herbar. Vaillantii. 44. C. Papyrus. arab. berdy. Damiat. 45. Seirpus — R. s. in provincia Fayounı, 46. 8. cadueus. Damiat, (abgeb.) 47. S: pollicaris, Damiat. 48. 5. fimbriletus. Damiat. Setae ſemin. fimbriatae, 49. 8. mucronatus. R.s, (abgbt,) { 50. 8. marit. — S. corymbos. FT. arab. Depsjae. ex F. 51. Ifolepis inclinata, circa Sälehyeh. Ifol. ex Brownii prodrom. Flor. Nov. Holl. differt. a $. defectu feta- rum hypogynar. 52. 1. uninodis. Damiat. Cabgeb.) -53. I. filtulofa — S. Afulof. F. R. s. 54. Fimbriftylis dichotomum. V. Seirp. dichot, L. — ‘S; anntus Delpont. — S. bifümbellatus, F. R. s 55. F. ferrugineum V» Se. ferrugeneus. L. (abgeb.) e provincia Fayoum. Hajus plantae fpecim. commu- nicavit, D. Nectoux. 56. Lygeum fpartum. A, 5. 57. Penniletum typhoideum, Richard in Perfoon. Syn- . .ops. Holeus [picat. L. arab; i. e. ilium — incolis Nubiae herneh, ( ft 1918. Heft 9. pP — nn nm nn — 1514 58. P. dichotomum — Panicum dichotomum et Pha- laris fetacea, F—K,d, aräb, temäm, N. B. Gramina polygama cum triandris hermaphrodi- tis hie conjunxi, Ordo Digynia. 59. Saccharum aegyptiacum V. Euumer. plant. — Sacch. biflor. F. — Ad ripas Nili et in infulis are- nofis — arab, bous ei — gezäyr, arundo in[ularum bous färfy ise. arundo perfica; hych, 60. S. oflicin. Aeg. [up. Rh. arab, gasab el-[uk- kar,i.e.arundo facchari; ghäb ex F, 61, S. cylindrieum, Lamarck. — Lagurus cylindr, Lin. — erundo epigeios, F. R. s. R.s.arab, halleh 62. Andropogon annulat, F. (abgebt.) RK. s. ; 63. A, foveolat. K. d. (abgebt.) 64. Leerfia oryzoides W, Phalar. oryz, L. — Rolottae et Damiatae. 65. Phalaris canariensis, 66. P. aquat. A,s. R.s. 67. P. paradoxa — Circa Sälehyeh, 65. Panicum verticillar. KR. s. 69. P. glaucum, Kalıirae et Damiatae, 70, P. viride. R. s. e 71. P. ffagninum W., P. 'hispidul, Lam, R. s. 72. P. crusgalli R. s. crefeit inter oryzam. 75. P- colonum KR, s. R.s. arab, abou roukbeh, 74. P. fuitans, W. — P. geminat. F. — A. s. Damiat, a rulicis diceebatur Zommeyr. 75. P. obtufifol. Damiatae (abgebt.) 76. P.numidianum Lam, Damiat. — arab, rikebeh, 77. P- coloratum, Kahir, et Damiat. 78. P. repens. R.s. R, s, 79. Panic. miliaceum — arab, dokhn. R. s. 80. P. forghi Aeg. fup. gi. P. leiogonum, i. e. nodis laevibus K. s. Afline Pa- nico diffufo Indiae oceidental, defcripto. a Cl. Swarz. 82. P. profirat. Lam, Damiatae. 85. P. turgidum. F. R. d. (abgeb.) 84. Digitaria fanguinalis — Panicum l[anguinale L. — Phalaris velutina. F. HK. s. A. s. 85. D. filiformis — Panic, filiforme, L. R. s. 86. D. Dactylon — Pan, Dactyl. L. Cynodon Dactyl. R. in Perfoon fynops. — arab. negyl. 97. Crypfis aculeata. Lam. — Anthonanthum aculea- tum. L. A. s. gg. Crypfis fchoenoides. Lam, — Phleum-fchoenoi- des. L. R. s. 89. C. alopeeuroides — Heleochloa alopecuroid. Hof, As — Rs. 90. Polypogon monfpelienfe. Desf, — Alopec. Mons. et Alop. paniceus. L. — Phalar- criftat. F. (leg. eriftata) ex Defer. p. ı7: ubi fpica dicitur pilofa arifiis — arab. deyl - el - fär, i. e. cauda murina, gı. Milium lendigerum. A, s, 92. M. arundinaceum, Sibth. Flor, graec, — Agroftis miliaces. L. A. s. * 95. Agroſtis alba. Decandolle Flor, frane. — Phal. ſemiverticill. F. R. s. R.s. 1515 5 94. A. pungens. Schreb. A..d, 95. A Ipicata. V. — A..d. (abgeb.) . 96. Poa pilofa. L. — R.s. 97. P. aegyptiaca W. Hort, Berol. — an Poa amabilis FT. 2? — (Cabgebl.) * 98. P. eynofuroides. W. — Uniola bipinnat. L, — Eynolur. dur. F. — RK. s. Aeg. ſup. — Arab, hal- feh — Incolis Nubiae anbarfeh.. 99. P. + annua, Damiat. ex Haffelquif. 100. P. + bulbofa vivipara, Damiat. ex H. oı. P. divaricata, W, A. s. 102. Briza Eragroftis. — Poa multifl, F. Ks. In Nu- bia gytt. 4305. Dactylis glomerata, A. s. 104. D. repens. Deſf. or atlant. A. s. o 105. Chryfurus aureus, Perfoon. — Cynofur, aur. L. - 106. Eleufine aegyptia. Gaertn. — Cynos. aegypt. L. — arab. naym el [alybi,e. gramen Crucis; velriylel-herbäyehi.e, pes Chamaeleonis. Feftuca cyno[uroides. Desf. fl. atl. A. 8. F. fufca — arab, abou el-nayeh, R.s.R.s. F. uniglumis. Smith, flor. Britt. — A. s, R.s. F. inops. R. d. F. calycina. L. R.d. 112. F. divaricat. Desf. Al. atl. 113. Dinebra aegyptiaca (afgb.) — Dactylis paspaloi- des. W. Nomen hujus generis traxi ab arabici voce denäbs cauda, propter caudatas plantae paniculas, 114. Koeleria phleoides Perfoon, — R. s. 115. Bromus mollis. — R. s. 116. B. zubens (abgeb.) A. s. 117. B. purpurasc. — Br. rub, Desf. A. s, 418. B. Madritenfis,. R. d. a1g. B. difiachyos. A, s. 120. B, + polyftachyos. 121. B. + poaeformis. F. ı22. Stipa juncea. A. d. 123. St. tortilis. Desf, A. d. R. d. 124. Avena pumila. Desf. R. d. 125. A. Forskalii — A. penfylvan. F. In arena prope Pyramides Sakkarae —arab, chagaret el gemel ji. e, herba Cameli (abgbl.) 126. A. arundinacea. R. d. (abgeb.) 127. A. fatua — Arab. Zommeyr. R.s. 128. A. fterilis. — RA. = 120. Triletaria linearis. F. A, d. (aggeb.) 150. Lagurus ovatus, A d. 131. Arundo Donax — arab. gasab, 152. A. aegyptia. Desf. 133. A. iſiaca — arundo maxima, F, In infulis nilo- ticis et ad fontes deferti, Paniculam gerit flavel- centem — arab. bous, 134. A. arenaria. A. d. 135. Ariftida plumofa, — arab, chefchoufdery- reh. R. d. 156. A. ciliata Desf. K. d. (abgeb.) 337. A. obtufa. K.d. (abgeb.) 258. A. pungens Desf. Aeg. [up. et in Syria, 139. Lolium perenne — A. s, K. s. 340, L, temulentum — R. 5, 107. 208- 109. 210. all. Alexandriae, - l 169. N Rottbgellia ineurvata — A: 8. R. filiform. Roth. A, s. R. s. Rottboellia fafciculat, Desf. R. s R. birfura V- Triticum aegylopoid, F, K. d. (abgb.) Aegylops triariftata, W. A. d. Elyrous geniculat. A. d. (abgb.) Hordeum vulgare. arab. cha'yr, H. + murinum, Damiatae ex Haflelq. 249. H. maritim, V.R, s. 150. Triticum fativum arifatum; a, vulgare— arab, hontah-qamh. 151. T. b, fufiforme; fpica mediocri, bafı et apice attenuata.. arab. gamb [ofeyry. 152. Taiticum. c,palmare; ſpica longa lineari — arıb. qamh [ofeyry toueyly. 155. T. d,coloratum; glumis coloratis — arab. gamh ahmar, i, e, tritic, rubrum, 154. T. e, turgidum (abgeb.) — Aegyptiis. gamh ara- by. gamlı meghayz — gambh febageh. 155. T. f, pyramidale; ſpica pyramidali (abgb.) arab. gamh na ygeh. 156. T. + compofitum, in’ Aegypt. L. 157. T. bicorne F. — A, d, (abgeb.) 158. T. + planum ex Aecgypt. Desf, 159. T. loliaceum. Smith. A.s. 160. V. junceum. As. 161. Sorghum vulgare. Perfoon — Holcus. Sorg. 7 arab. dourah; Lingua incolarum NubiaeMarch. 162. Sorghum cernuum — arab. dourah a’ouägeh, 163. S. bicolor. 164. 5. faccharatum — Rh. arab. dokhn. 165. S. halepenfe — arab, hachyeh el farras, In Nubia gyäraoü. A. s. 141. 142. 143. 144. 145. 146. 147. 148. Zea Mays. vid. Monoec. Triand. Oryza ſativa. Vid. Hexand, Ordo Trigynia . 166. Polycarpon tetraphyllum. A, s, 4te Clalfe Tetrandria. Ord. Monogynia. Globularie Alypum. A. d. Scabiola arenaria, F. in arenof. prope abougyr, — + prolifer. In Aegypt. ex W. Salium [purium, R. s. Crucianella angufifolia. C. +} aegypt. in Aegypt. L. C. maritima. A.d. 174. Rubia tinctorum, Damat. in hort. arab. BR. 175. Plantago major —arab, lissän el-hamali.e, lingua agnina; agricolis Damat. massäsah. 176. P, lagopus, K. s. 177. P. albicans — arab. logmet el na gyüe pabulum ovium’ A. d. R. d. 178. P. cylindr. F. Xx. d. 179. P. argent. Desf. — ıg0. P maritim. — _.imat, J ı8ı. P. Coronopus — A.'s. 182. P. firicta. Schousb, ad Birket el Häggy. f 185. Plant, lquarroſa Murray — P. Aeg. sacquelin, R, d 167. 168. 170. 171. 172. 173. A.d. 1516 5 £ x — 284. P. ĩndica in Aekypt. 185. Ciſſus rotundifolia. V. arab, oudnelı ronmy. i. e, auricula graeca. K h. 386. Ammannia aegypt. W. — (abgeb.) 287 A.aurieulat, W. in agris oryzae cum praecedente, 288. Eleagnus orientalis, arab. negdeh. R. h. E. — im Aegpt. ex L. eadem elt ac — quae ſpinas interdum exſerit. 289. Salvadora perfica — Ciſſus arborea F. in monte Ghareb Aeg. [up. — arab, räh. 290. Pteranthus echinatus. Desf. — Camphorosma pte- ranth. L. R.d. Ordo. Digynia. 291. Cuscuta europaea — arab. hamoul. A, 392. C. monogyna. V. 295. Hypecoum patens. W. — A. d. Ordo Tetragynia 194. Potamogeton erispum, — R. s. K. s. „295. P. marinum — Rofettae el Damiatae. 196. Ruppia maritima — Alexandr, et in aquis lacus Menzaleh, 197. Tillaea mulcofa, Ch. Pentandria f Ordo. Monogynia. 198. Heliotropium europaeum — arab, [aherän ie. inebrians. A. 3. j 199. H. fapinum — Lithofpermum hifpid. F.— R.d. 200. Heliotr. crifp. Desf. — Litholpermum hifpid, — K.d. 20i. H. lineatum. V. — Lithofpermum digynum (abgb.) -— arab. ragleh-netech-forreych, 202. . Lithofpermum tennißorum-— A, Ss 203. "L. Ornebia — arab, chagaret el-arnebi,e. herba leporina. RK. d, 204. L. tinetorium. — Anchufa tuberculata F. A. d. 205. L. callofum. V. — arab, hälameh. R. d, (abg.) 256. L. + eiliatum, F. -- 207. Anchufa undulata. A. d. 208. A. fpinocarpos. F. (abgeb.) R. d. 209. Anchuf. hifpida. T. — A. d. K.d, 210. A. alperrima, 211. A. flava F. — — Alperugo aegyptiaca. A. s. 812. A. + Milleri W. 213. + Onosma orientalis. W, — Cerinthe orienta- lis. L, 214. Borago ofhieinal, — arab, lesän el-touri.e, lingua bovis, R. h. 215. B. africana — arab, losseyg, i i. e. adhaerens; horreygq. K.d. 216. Echium prostratum. Desf, arab. mäm. A. d '’R..d. 217. E, fetofum. V — A. s. (abgeb.) 218. Ex longifol -- KR. s. (abgeb.) 219. E. Rauwolfii - (abgeb.) 020. Echiochilon fruticofum. Desf. — A. d. 221. Anagallis arvenfis KR: s. „222. Convolvulus, arvenis — arab. ſpenſus R, s R. s. sag el - ha- olleyg a, e, fu- 1315 225. Corvolv, + laftatus, F. 224. C. r. hederaceus — 225. ©. + [cammonia — 226. C. Sienlus. A. s, 227. C. imperati. V. — 228. C, altheoidss — A. d. 229. C. cairieus — arab, set el-hofa i. e, venuflus — cherk faeki. e. Iris. 3. cosleft. arcus. 230. C. Forskalii, arab. beyäd. RK. d. (abgeb.) 231. C. armatus — (abgeb.) 252. Sphenoclea zeylanica — (abgeb.) 255. + Coffea arabica. in hortis, arab. bun, nomen arbufculae et feminum — qahoueh decoctum pro potu, 234. Mirabilis Jalapa — arab. chep el-leyl, K,h. 255. Coris Monfpelienfis — A. s, 236. Verbaſcum finuatum, — 237. V. spinosum — A.d, 258. Datura Stramonium — arab, el-nefyr, i.e, tuba. K.s. * 239. D. fastuosa — arab, zamr el-sultäni.e. tuba sultzni. 240. Hyoscyamus reticulatus. 241. H. albus — A. s. arab. berg. 242. St. Datura. F. — H. muticus, L. arab, rah — sem el-fär. R. d. Aeg. sup. 243. H. fenecionis, W. 244. Nicotiana Tabacum, — Arab. dokkän i. e. fu- mus. R. h. 245 N» rufiica — arab. dokkän akhdar,i. e. Nic, fl. virid, 246. Phyfalis fomnifera — arab, morgäni. e. rallium, a color, fruct. — fakerän, inebrians. — 3 247. Solanum Pfeudocapfieam. — R. h, 248. S. microcarpum, V. — 249. S. Lyceoperficum — arab, bydingän tou- maten. 250. 8. nigrum — a) vyulgatum, 251. 5. b) patulum, 252 8. c) villofum — S, aegypt. F. 253. 5. d) hirfutum, a,b, c,d, arab. enepel — dyb.i.e. urs Lupi. 254. S. aethiopicum. — arab. bydingjän el-gou- tah. i. e, S. ealathis idoneum, vel — tiffäh da- haby, Mala aurea — tiffäh el-heb, poma amoris, 255. 9. Melongena — arab. hydingän' R. h. 256. S. coagulans, F,— Haderänbes. (abgl.) 257. Capficum frutescens—arab. felfelahmar.K.h, 258. Lycium europaeum — arıb. a’ ouseg Alexandr, et Dalmat. 259 Erythraea Centaurium, Rich‘ in Perfoon [ynopl, Gentian. centaurium, L. arab, gantaryäan, vel, gantaryoun. 260. E. [picata — in Delta. 264. Cordia crenata — arab. mokkayet roumy, A. h. K. h. — (abgl.) 262. C. Myxa — arab, mo Kka y at, R. h. K, B. tätous CO= * 1519 Ri 263. Zizyphus fativa. Desf. — Rhamn. Ziz, L, arab, o'nnib. A.h. | 264. 2. ſpina Chriſti. Desf. Rhamn. ſpina Chrif.L. — arab. s idr — nabg, delignat arborem, nabgah fructum, 265. Viola odorata — arab, benefsig. R. h. "066. Vitis vinifera — arab. e'neb R. h. 067. Achyrantlıes argentea W. R. s. 268. Geloſia margaritacea — R. s. € — lanata. 260. Alternanthera fefhlis — Illecebrum fell. L, arab. Kamoul.R. s. 270. Paronychia nitida. Gaert, Illec. Paron, L. — R.d, 271. P. arabica. — R. d. (v6g5.) 272, Gymmnocarpos decandrum, Desf. arab, gara- dah. A.d. 373. Polycarpea memphitica, (abgb.) 274. P. fragilis — K. d. (abgb.) K. d. , 275. Thefium humile, V. A. d. 376. Nerium Oleander — arab, tiflah, R. h. 277. Pergularia tomentola — Asclöpias cordata, F. — arıb. leben el-hamärah. i. e. lac aſinae. — dymyehcxJ. —R.d. N 279. Periploca Secamone — arab. iibbeyn., 279. + Cynanchum viminale — in Acgypto. 280. C. pyrotechnicum. F. — R. d. (abgb ) 281. C. acutum — A. s. R. s. 282. C. Argel — arab. argel (abgk.) 283. Asclepias procera. W. — A, gigant. L. arab, o'char — beydel-o’chär — Aegypt. [up. Nu- biae abouk. - 284. Asclepias fruticofa. — Rolettae in horto fe- mel vila. Ord. Digynia. . Herniaria fruticofa. — A. d. . + Chenopodium rubrum. in Aegypt. 7. C. murale — areb. menteneh, i. e. foetens, R. s, : 258. C. album. arab. filah kläb. i e. flatuse ventre canis, A, S. 289. Beta vulgaris — arab. felq K. h. 290. B. rubra — arab. bangar. K. h. 2gı. B. maritima — a) glabra. A. s. K. s, 292. B. b) pilofa. A. =. 293: Suaeda baccata FT. Genus a. Cl. Forskal. con- fütut,, a voce arabica — Soud-fonyd, quam faepe audivi de plantis generis [alluginofi, e. g., de Salicornia firobilacea. Voces gallicae soude, al- kali- tartre, ex arabico [ermone originem tra- hunt, A. s. R. 8. 294. $. vera. T. — arab. foud. A. s, 95. S. vermiculata. F. — A. s. 96 S. lalſa — Salfola [alla L. — R. s. 297. 3. hortenfis, F, arab, tartyr. R. s. 298. S- T- pinnatifida — A. Cl. Olivier circa Ale- xandr. reperta, 299. S. fruticofa — A. s. R. s. 300. 5. mollis — A. s. 301. Salfola Kali, = A. d. R, d. & —_ & ee — 302. 5. Tragus — A. d.R.d. 305. Salſ. articulata. D. — Anabafis aphylla. L, — Ar dd. - 504. 8. oppolitifoli@, Def. — A. d. 305. 5. echinus Labillardiere. A. d. (abgb.) 506. S, alopecuroides. — (X698.) 307. S, tetrandra, F. — A.d. (abgb.) 508. $. inermis, F. A. d. 309g. S. villofa. A. d, 310. $. foetida — Arab, malleyh Aeg. fup. 311. $. glomerulata — ex Lipp. in herb. Jufhaei, 512. Traganum nudarım — RK. d. Sallolae proxime accedit; [ed differt calyce bafi in oficulum mono- fpermum indurato , et ſupra nudo, nec in membra- nas laterales producto. — 3135. Corniculata muricata — Sall. muricat. L. R. d. Calix [pinulas, nec membranas ut in Salfolis pro- dueit. Caeterum genus est Sallolae prorſus ae- mulum. — 514. C. — monacantha — (abgb.) circa Pyramides cum praecedente, H 515. Crella cretica — A. d. arab. nadäouehi, e. roscida. a 516. Gomphrena globola — R. h. arab. a’nbar,. . 517. Ulmus campefiris — Arab. kharkhafty, 518. Eryngium campefire. — A. d. — Arab. cha- gägel. : } 319. E. dichotomum. Desf. — A.d, 320. Bupleurum proliferum, A, d. (abgb.) 321. Bupl. rotundifolium. — A. s, 322. B femicompoftum. — A. s. 325. Tordylium fnaveolens. A.d. 524. +. Haflelquifiia aegyptiaca. — 325 + Caucalis daucoides — Idem ac Conium Roy- eni. Lin. ; 326. C. maritima,. Desf. — A.d. 327. C, glabra. F. — A. d. R. d. Xabgb.) 328. C. tenella, — A. d. Cabgb.) 329. C. Anthriscus — Tordylium Anth. L. — Scandix infefta. F. arac. gazar el- cheytan, * — koumeleh — goumeyly, 530. C. nodofa. — A, s. 351. Daucus Carotta — Arab, gezar. 552, Ammi majus, — A, s, 353. A. Visnaga. Desf. — A. s, “ 354. Ammi + copticum, in Aegypt. Jacq. n 5335. + Sifon Ammi, — 356. Bubon tortuolum, Desf, — arab., chebet el- gebel, i. e. foenieulum deferti. 2 557. Cuminum Cyminum — arab, kammoun, [e- mina in oflieinis venalia, 358. + Cieuta viroſa. — 539. Coriandrum fativum, — R.d. N 340. Scandix Cerefolium — Arab, baquedounis frangy i.e. Scand. europ. 541. S. + micholperma, — 342. t Smyrnium aegyptiacum — Haſſelq. 343. Anethum graveolens — HK. h, Arab, mina-vocantur chamar, Arab, kouzbarah chebet, fer BD . } = * * cr 344. Carum earvi — arab, kartonih — — in ofhein. venal. — . 345. Pimpinella — — Br, yanfoun in ofliein, 346. Apium Petrofelinum — —— ma dounis vel 38. 362. bagedounis. Kaban, x 347. A ‚ graveolens — Arab. könike, ; Ord, Trigynia, 348. Rhus oxyacanthoides. Desf. — Aeg. fup. 349. Tamarix gallica — R. d. arab. tarfeh, velha- tab ahmar. i. e. lignum rubrum, 550. T. africana.. Desf. Aeg. [up. 551. T. orientalis F. arab, atleh, R.h, 552. T. pallerinoides, 353. Aline media — arab, gezäzeh, i. e, — — WER 354. A. proſtrata F. — (abgb.) Fr J 355. A. [ucculenta. RK, d. (abgb.) Ord. Pentagynia. 356. Statice Limonium — R. s. erg angibär, 357. St. + incana — in Aegypt. ex F. St. monopetala — arab, zeyty .ex F, St. pruinofa, — A. d. St, aegyptiaca, Viviani in Perloon, A, d. (abg6.) St. tubiflora, A. d, (abgb.) Linum ufitatifimum — arab, kittän oleum e fem. Lin. vocat, zeyt kär, 365. L, birfutum. — 559. 2 560. 361. — Claff, VI. Ord. Monogynia. 564. + Bromelia Ananas L. ' 365. Nareiflus Tazetta L, zrab, nargis. "366. Paneratinm maritimum, L. A.d.— arab, [oulan, 367. Allium Porsum. L. — R. h, arab, korrät, A. [ubhirfur, L, — A, d. „A. lativ, L, arab, toum. A. rofeum, L, A.d. r A. pallens. L. A. d, 372. A. Cepa. L, — arab. Balal. 373. r Ormithogalum arabicum, 374. O: +elat, Andrews, 375. Scilla maritima, L, — arab, ek-fär.ı7 0. , 376. Asphodelus fiftulofus, ex F. 377. Asparagus aphyllus, L. — arab, aägoul — vel chouk i. e. fpina, Hexandria, 370. 371. asqyl, — bafal L. — arab. bouragq - 378. Polyauthes tuberofa. L. RK. h, 379. Hyzcintlıus ferotinus, L. — arab. bereyt — zay- temän, ex F. — R. d. 580. Muscari como[lum, Tournef. — Hyacinch, co- . mul) D.:— Aus. 381. Aloe vulgaris, L. — arab. Sabbärah, 382. Juncus Acutus. L, — A. d. — 385. J. maritim, Smith, — J. acut. b, L— Ad, "384. J. rigid. Desf. ’ - 385. J. multifl. Desf, Sfi8. 1823. Heft 9. 397. Ottelia alismoides. 526. J. bufonius L. 557. * Frankenia hirfuta T. 588. F. pulverulenta. — L. — A. s. 339. F. revoluta F. — arab, — nemeycheh; A.d, Ord., Digynia, 590. Oryza fativa L. — arab. arz et vulgo rouz, Ord, Trigynia, Rumex 'aegyptiaous L. — R. s. R. 3. R, + Acetofella L. R. dentatus L, — R. s, R. veficarius L. — R.d, arab, hunbeyt 395. R. rofeus L. arab, hommeyd. 396. R. ſpinoſus L.— A. «es, K. d. — arab, el-gebel. i. e. rapam e region. montola, deſerto. 591. 392. 393- 394- sigl Ic. e Ord. Hexagynia. Perfoon, — Stratiotes alism. L, — Rolfettae, arab, ouedneh cheytäni. i, e. auricula diabolica. Ord. Polygynia, 599. Alisma Plantago. L. — R..s. Claff. VII. Heptandria, . Claff. VIII, Octandria. z Ord. Monogynia, 399. Tropaeolum majus, L. arab, tortour el- bi chah. A. h. 400. + Amyris Opoballamum L. — arab. beyläsän, tempore Bellonii annis 1546 — 49. in horto Mata- reae, prope Kahiram, culta fuit haec arbuscula; et „anno 1580, a P. Alpino non amplius vxiſa. 401, Lawfonia inermis — L. arab. tamrahenneh def. flor, et arbor. — Renneh, folia in puly. trit- ta — apud incol. Nub. Kofreh. 402. Paflerina hirſuta. L. — P. metnan, F. arab, met- nan. A. d, 405. Sodada decidua. F, — Aeg. [up. arab. honbak (hombak) exLipp. Ms. — in Arabia ſo dad ex F. (Cabgb.) Ord. 'Trigynia, 404. Polygonum Perficaria. L. — R. s. 405. P. falicifol, — R. 3 406. P. tumidum. Nodis tumidis. — Damiatae. 407. P..-+ Melaflomaeum in Aegypt, Lipp, V. S, herb. Vaill. 1 408. P. + multifetum. Lipp. Ms, et herb, Vaill. 409. P. orientale. L. K. h. Aro. P. maritimum, L. A, d. Aır. P. aviculare. L. A. s. 412. P. herniarioides. in inful. nilotic, 413. Cardiofpermum Halicacabum, L. — R. bh. Ord. 414. Elstine luxurians — Bergia capeuf. L. — B. verticillat, W, — Rolettae et Damiatae in agris oryzae, Tetragynia, 06 T523 415. Forskalea tenacisima L. — Caidbeja adhaeren,. Be — arab. lufeg. R.d. 416, Kalanchoe aegyptiaca. Decandolle, — Cotyledon nudicaulis Lk — R. h. arab, ouedneh, !, e, au- ricula. Claff, IX, Enneandria Clafl. X. Decandria. Ord. Monogynia. 417. Cassia AbsusL. — H.h, e sem, ab inter. Africa advect. arab. chichm, AB. C. oceidental, L. — Fi. h, ang. C. acutifol, — Arab. lenä [a'ydy, i, e. fenna thiebaie., vel f[enä lefän el-a'sfour, i.e, [enna lingua avis, In vallib. defert, infüulae Philarum proxim, 420. C. Senna L. — Arab. ſena gebely.i. e. ſenna e monte [, defertoralius — lenä beledy vel ba- karaouyi.e. ſenna aegyptiac. ſ. nilot. apud. mul- tos dicitur. [enä mekkeh vel hegäzy [enna Mekkenfis vel e provincia Hegaz. HR. d, et in Ac» gypt. fup. 421. €. Sophera. L. — arab. foffeyr R.h. 422. C. + Aegypt. W. 4235. Cathartocarpus Fifiula. Perfoon, — Call. Fiftula, L. arab. khyar chanbar. R.h.R.h. 424. Ruta chalepenfis. L.. — arab. [endeb. R. b. 425. R. tuberculata F. — arab. megenuyneh,, R. d. — in Nubia gergyg el-ghazaal. 426. Melia Azedarach, L. arab, zenzalakht. R. h. 427. Balanites aegyptiaca — Ximenia aegypt. L. K. h. et in Aeg. [up. (abgb.) 428. Zygophyllum fimplex, L. — Z. portulacoid,. F. -arab. garmal,exF. — K. d. 429. Z. coecineum. L, — Z. delertor. F. — arab. kammoun karmany, i. e. cuminum Haramaniae, propt. ſemina aromat. R. d. 450. Z, album L, — Z. prolifer. F. arab. ha med. A. d. 431. Z. decumbens, arab. [goueh, in Valle et Touäreg. 432. Tagonia cretica. L, — K. d, 453. F. arabica, E, — arıb, gemdehexf. — H. d. 434. F. glutinof. — RK. d. (ab59.) 455. F. mollis — in ikhmo Soueys, (abgb.) 456. F. latifol. juxta Kahiramı, (abgb.) 437. Tribulus terrefiris. L. arab. kharchoum el. nageh, — gatha, eddraey[, x Mn — K. s. Aeg. fup. — in Nub, Renyfl[äkoul. 458. T. alarus — T. pentand, F. KR. d. Aeg. ſup. 439. Jufhnea diffufa.F, in Delta arab, forgaa vel fraekahl &F. Ord, Digynia. 440. Gypfophila Rokejeka — Rokejeca capillar. T, — arab. rogeyegalı. i, o. exilis, 441. Diantlins Caryophyllus. L, arab, goroufel, R.'h. a — — — — Ord. Trigyniä n 442. Cucubalus aegyptiac. ex L. Mant. 385. . 4435. Silene canopjca. R. d. \ 444. S. rubella L, — Damiatae in — Trifolii Alexandrin. (abgb.) 445. 5. villofa F. — in arenis circa Birket et Hager. 446. 5. + aegyptiac. ex Lin, [upplim, plant, pag. 241. 447. S. facculenta F. A. d. (abgb.) 448. Arenaria rubra. L, — A.s. R. s. K. s 449. A: + media, L. — 450. A. procumbens. V. — A.d. Ord. Pentagynia, 451. Sedum confertum, — arab. hay a’lem. R. h. 452. Oxalis corniculara, L. — arab- hamdalı, i,e, acida. K. h. I 455 Lancretia fuffruticola — Spergulae affinis; nasci- tur ad zipas Nili juxta Philas et Syenm. — , Ord. Decagynia 454. Neurada procumbens L, — arab, sa’ dän, A.d, R. d. 455. Phytolacca decandra L.— arab. sabaykabi i.e tinctura. R. h. Claſſ. XI. Decandria, Ord. Monogynia 456. Peganum Harmala L. — arab. harmal — A. d. 457. Nitraria tridentara. Desf, arab, gharged. A.d, et Damiat. in defert. 458. Portulaca oleraeea L.— arab. rigleh, R. h. in Nubia segettemän. 459. Lyıırum Thymifolia L. A. d. Ord. Trigynia. - 460. Reseda Luteola L.— arab. blyhal. K.s, 464. R. canescens L. - arab. den abà. K.d. 5 462. R. alba L. eadem et R. undata L.— A.d. K.d. 465. R. mediterranea L. — arab. romeyhk ex F. K.d, 464. R. subulata, A.d. R. d. 455. R. pruinosa — Foliorum laciniae — crusta pruinosa tectae. 406. R. odorata L.— A. h. In Syria et Barbaria — eresc. videtur R, aegyptiae L. — a 457. Ochradenus baccatus. Flores Resedae spicati "sed corolla nulla, et fructus baccatus, Frutex odore Erucae et Capparidis. Folie basi urringue glandula Inteola stipata. Inde nomen genericum wWxgös palli- dus, aoyv glandula, In valle fontis el- Touäreg, prope Soueyes; et in Aeg. sup. (abgeb.) 468. Euphorbia Tirucalli L. In horto Kahirae, 469. E. thymifolia T.— Aeg. sup. et Damiat, 470. E. Peplis L. - A. s. 2 47ı. E. punctata. A. d. (abgeb. 472. parvula — R.s. (abgeb.) 475. E. Peplus L. — arab, ER ch. 474 7 retusa I. — arab. no! manych, R.d. 473..E. + tuberofa in Acgypto ex 1. A, a. 478. = alexandrina — A, d. (abgeb.) er ; ; Ss 1524 A [c az ns u u a F ar7.' E::Paraliasi. \A.d. 478. E. helioscopia L.— R. s. Aeg. sup, 479. E. calendulaeiol. — K.s. (abgeb,) —— Ord. Te tragy nia, 4go. Calligonum comosum — l’Heritier. — R. d. Ord. Pentagynia, 481. Glinus loroides L. — arab,g hobbeyreh. Ad ripas Nili areno[. — A hi a na a ac > Ä Claſſ. XII. Jcolandria, Ord, Monogynia, 482. Cactus Opuntia L. — A. h. K. k. — arab, tya frangy,i. e. ficus europaea. 485. Myrtus communis, L. — arab, ans - merzyn R.h. - 484. Punica Granatum. L, — arab. roummänfR.hı, | 485. Amygdalus Persica. L. arab khoukh RK. h, * 486. A. communis L. — arab. lauz, in hortis quan- doque ſata. 487. Prunus Armeniaca, L. arab. mechmech. AK.h, 488. P. domeflica. L.— arab,bargong, H. h. Oid. Pentagynia. 489. Pyrus, communis. L. — arab. Rammitrih- ' Kommitrih beledy. pyra hortor. Aegypt. —* 4go. P. Cydonia. L, — arab. sefargel. R. h. 491. P. Malus. L.— arab. tiffäh - tilläechämy. Mala. e Syria advecta - tilläh beledy. m, ex.hort, Aegypt. 492. Melembryanthemum nodiflorum, L. — arab. ghä- -. soul. A.d. 493. M. copticum, L.— R. d., 494. M. eryftallinum. L. A. s. 495. Aizoon canariense, L. Glinus cerystallinus, F. — kecherelbeled.R.d, Ord. Polygynia, 496; Rosa centifol. L.— arab, ouard. K. h, N Ag7. R. alba, L.— K.h. 408. Rubus fruticofus. L.— R. s. 499. Potentilla supina. L. in insulis niloticis. F Claſſ. XIII. Polyandria. Ord. 00. Capparis spinosa. L. — arab. kabar. A..d. 60. C. aegyptisc. Lam. — Aeg. sup. (abgeb.) 502. Chelidonium hybridum, L.— Ch, dodecandrum F. — arab. riglel-ghoräb. i. e. pes corvinus, A. s. 503. Papaver Rhoeas. L.— A.s. 504. P. somnifer L, — arab, abou el- noam ii, e, - . somnifer. K. h. ' 505. P. hybridum. L. — A. s. 506. Nymphaea lotus. L. Lot, Herodot, Lib. II, cap. 92. — Theophrast, H, plant. Lib. IV. Cap. II. p. 457. — arab, noufar; — bachenyn el-khanzyr. Flo- res dieuntur in hac plauta, ut in sequente à räys el-nyl.i.e, uxoresnili. Rosettae et’Damiatae, Momeogynia, 507. Nymphaea cocrul. Savigny — arıb. ba chenyn äraby. Radix dicit. byärou. ‚Rosettae Damiat., N.+ nelumbo L.— Nelumbium W.— Lilia fractu ‘ favo vesparum simili. Herod,. 1. c. — Faba Aegy- tiac, Theophr. L. IV. C. ı0. — in Aegypt. non am- plius reperitur. Notiſſ. in Ind. orientali, 508. + Helianthemum ’ Mloticum Desf, — nilot. L. - 509. H. + Aegyptiac. Desf. — Cist, Aegypt. L. 510. H. Lippii — €. Lippii. L. — A.d, — arb, khocheyn. 511. H. kahiric. — cist, stipulat. var. b.F.— R. d, Cistus 512. H. glutinosum — C. glutinos. L. A. d. $:ı5. H. roseum — Cist. vos. Jacg. — A.d. 514. Corchorus olitorius. L. arab. melukhyeli R. h. Ord. .Trigynia. j 515, Delphinium Ajacis. L. — R.h, — arab, ayik- bouh, 516, D, peregrinum. L. — A.d, Ord. Pentagynia, 517: Nigella sativa. L.— arab.habbah soudeh i.e. granum nigrum; — kammoun asouäd cumi- num nigrum. 518. N. arvenfs, L. — A. 3, 519. Reaumuria vermiculata, L, arab. malleyh - a’d- beh/A.d. R.d, - Ord. Polygynia. 520, Aunona squamosa. L.— arab. gechtah. K.h. 521. Adonis aestivalis, L.— A. =. 522. A. dentata, Fruet. dent. A. d. (abgeb.) 525. Ranunculus sceleratus L.arab, zaghlyl, Da- miatae, Claff. XIX. Didynamia. Ord. Gymnolpermia, 524. Teucrium Iva. L.— Moscharia, F.— arab, mes- keh i. e. moschata. A. s. 525. T. Polium L, a, album. A. d, 526. T. + alb. corymbos. in Aegypt. ex herb. Juss. 527. T. c. luteum. A. d. 528. T. + d. aegytiac. in Aegypt. exıherb. Juss. — 529. T. + ereticum in Aegypt. L. A. d. 550. Satureja capitata. L. A. d. 551. Lavendula stricta — K.d. (abgeb.) 532. + Sideritis tenerifolia, in Acgyt. et herb. Isnardi apud A, de Juss, \ 533.8. + perfoliata E.in Aeg. ex herb. Juss. 554. Menthasilvest. niliaca — M.niliae L.— arab, habzgbaq, R.:. i 555. M. glabrata. V. — arab. lemmän-na'na”, K. k. 556. M. sativa L. R. k. - 557. M. Pulegium L. — arab, hobogq. A.d. 558. Lamium amplexicaule L. Damriatae in agris Bras- sicae oleraceae, 539-, Stachys palaestina L. arab, reghat Rh. s. 540. Marrubium Alyssum L, — arab, frasgoun, A.d, 1527 541. + Clinopodium aegyptiaca ; Lam, A. vulg.b,ae- 5 t. L. \ N lornis fruticosa L. A. d, E } 543. Origanum aegypt. L. — arab, marda gouch vel. bardagouch, R. h. j 544. O. + Majoyana L. in Aegypt..et Hasselq. 545. + Melissa oſfficinal. L.— Damiat, ex Hasselq. 546. Ocymum Basilicum L, a, vulgare — Arab, ry- han. R.h. 6547. ©. b. lignosum. R. h. 548. Plectranthus crassifolius. V. Ocym. Zatarhendi F.— Origan. indic., L.— Arab. zätar, Ord. Angiospermia. 549. Verbena ofheinal. L.— R. s. 550. V. supina L.— BR. s. 3 551. Zapania nodiflora Lam, — Verbena nodifl. L.— R. Ss. 6552. Linaria Elatine. Desf. — Anthirr. elatine L. — A. s. 555. L. spuria. Desf. Anth. spur. L. — Damiat. 554. L.+ eirrhosa Desf. — Anth, cirrh, L. 655. L. aegyptiac. Desf. — Anth, aeg. L. — arab, zchibel-dyb. doreycheh (abgeb.) 556. L. Haelava.— Anth. Hael, F. arab. halä ouch. 557. L. virgata, Desf. Ex Aegypt. a A. Olivier allata. 558. Scvophularia deserti — (abgeb.) in valle Fontes el- Touäreg. 559. Capraria dissceta, in insula el-Dahab prope Masr el-A’tyq. ; (abgeb.) 7 560. Buchnera hermonthica Aeg. sup. in aryis prope Trment — (abgeb.) in Nubia) näiourkau. 561. Orobanche crenata, F. 562. O. ranıosa L. — Lathraea Phelipaea F. — R. s. 565. O. media. Desf. A. s. tinctoria. F. Eadem est latlıraea quinque fida 564. 0. - E.R.®. 565. Sesamum orientale L — Arab. semsem. E se- minibus confieiunt oleum syrig. R. h. 566. Vitex Agnus castus. L. arab. kaf maryam. R. h. 567. Acanthodium spicatum. Flos Acanthi, semen Ruel- liae in isıhmo Soueys — (abgeb.) Cliff. XV. Tetradynamia. Ord. Siliculofae, 568. + Myagrum aegyptiac. L. - 569. Bunias spinosa L. — Zilla Miagr, F. arab, 211- leh-oummo. KR.d. . 570. B. + aegyptiac. L. 573. Cakile maritima, a) pinnatifida — B, Cakile L. Desf. arab, reehäteel-bahr. i.e. Nasturtium ma- zitimum. sigl el-gemel'rapam Cameli, A. s. 572. C. b. Aegyptiac. — Isatis aegypt. L. A. s, 573. Vella annua L.— A. s. 574. Anastatica hierochuntica L. — K. d. Arab, kaf maryam. 675: + Lepidium perfolistum L. — 576. L, sativum L. — L. hortenl. F. arab, rechâd. R.h. 577. L. latifoiumL. — R. s. Cochlearia Coronopus L, Lep. syammatıım, F. — 86. 479. €. Draba L. - A.d. 550. C.nilotica — arab. rechäd (abgeb.) 58). Alyssum maritimum V. — Clypeola maritima, L.— A.d. j . Biscutella depreſſa VY.— A.d, . B..+ apula L. 24. Lunaria parviflora — in arena eirc. pyramid. Saq- garäh-hieme florens. — arab. rechäd gebely. Ord. Siliquofäe, 585. + Ricotia aegyptiaca L. — 586. Sisy mbrium Iris. L. — R. s. 597. S. hispidum V. — Sinapis Harae F, — arab, kä- yiachr hr.d, 3 558. 8. ramulosum. 589. S. barbareaefolium. Siliqua Sisymbrii silvestris — R. 3 590. Cheiranthus incanus L. — kheyly.R.s.’ 391. C. lividus — C. tristis, F.— K. d. 592. C. tricuspidatus L. — C. villos. Fa — A, d. 595. C. Fasetia L. — Lunar, scabra F, arab. garbä, K. d. 594. Hesperis acris F. — arab, meddäd et sefeyry . (abgeb.) arab. mantoar- 595. H. ramolima, Desf. circa pyramid. saggärah. 596. H. pygmea — D Savigny. 597. Brassica Napus L. a) edulis — arab. lift. R.h. 598. B. b) oleifera— arab, selgam.— Culta in Aeg, sup, 599. B. oleracea L. — arab. koranb. 1 600. B. teretifolia. Desf. circ. pyram. faggärah, — 601. B. Erma L.— arab. gergyr. K.h. B 602. B. Tournefortii. Gouan. — H.d, 605. Sinapis philaeana. — (abgeb.). 604. S. juncea L, — arab. kabar- khardel. 605. S. Allionii Jacquio. — arab. garilleh, (abgeb.) 606. $. turgida, Raphan. turgid. Persoon. 607. $. + parvifl. Lipp. — 608. Raphanus sativus L.— a) edulis — arab, figl, 609. R. + oleifer. Colit. in Nubia - Arab. symägah. 610. A. zecurvatus, P.— R. Iyrat. F.— arab. rechäd el-bar. i. e, Nasturtium deserti A. s, K. s. Aeg. sup, (abgeb.) - 611. R. + pterocarpus, P. 612. Erucaria aleppica. Gaerta. — A. d. 613. E. crallifolia — Brafhie. erafhfol. F. (abgeb.) 614. Cleome pentaphylla L. K. s. Aeg. sup. — in Nu- J — 615. O. arabica L. 616. C. droſerifol. F. (abgeb.) Claſſ. XVI. Monadelphia Ord. Triandria. - 617. Tamarindus indica L. arab. tamar hendy.RA.h. Ord. Pentandria. 618. Palliflora coerulea, L. — arab. cherk falek. 619. Erodium cicutarium VW. — Geranium — "cicut. L.—R.d. N Sn: N N. CN N — 1528 en ar eher — a 620. E. pulverulentum V. — Ger. pulverul. Cavan. K.d, s 621. E. hirtum. W. — Ger. hirt F.— A.d. . 622. E. laciniat. W. — Ger-lac, Desf. — R. d. 623. E. reflexum — Caulis pilis reflex, hispido, — an Ger. gruin! L. — A. d. F 624. E. glabellum — A. s. 625. E, gruinum. W. — A.d. 626. E. glaucophyll. W. — RK. d. 627. E, malacoides. V. — A. s. 628. E. malapoides Ger. malap. Desf. — K. d. 629. E. alexandrinum — afline Erodio laciniat, — cres- eit in peninsula Räs el-Syn, Ord. Octandria, 650. Pistia Stratiotes L. — arab. hay a’lem el-mi i. e, sempervivum aquaticum. Ord. Beranderz 631. Geranium dissectum L. Ord, Polyandria. 632. Sida spinoſa L. — Stewartia corchoroides. F. — R.s. : 655. S. mutica, R. h. — Aegypt. sup. in Nub. ger- © gydän. 634. + Althaea cannabina L. 635, A. Ludwigii L. 656. A. fieifolia — Alcea ficif. L. arab. klıat-myeh K.h. n F 637. Malva parvillor. L. — arab. khabbeyzel el cheytany. 658. M. moereotica, A. d. 659. sylvestr. L.— A.d. 640. M. vertieillat. L. — arab. khabbeyzeh. 641. M.microcarpa, Desf. in kahira et Belbeys. 642. M. + acgyptia. L. . 645. Lavatera arborea L.— A. h. 644. L. eretica. L. Damiatae frequens. 645. Gossypium herbaceum L. — a) annuum — arab. “gota — 646. G. b) frutescens — Aeg.-sup. — arab. gota. 647. G. vitifol. Cavanilles — arab. gota el chagar, i. e. Gossyp. arbor. R. h. 648. Hibiscus syriacus L. — R.h. 649. H. Abelmoschus. L.— K.h. arab. hab el-mosk rise, granum moschi. " 650. H. esculent. L. — a) vulgaris. A. h.— arab, bäi- mychtouegly i. e. Hibis. fruct. longo. 651. H. b) praecox, F. — arab, bämych beledy i.e. H. aegyptic. incolis Nubiae — gyoundou — (dyoundou), 652. H. Trionum L. — in Delta, Claſſ. XVII. Diadelphia, Ord. Hexandria, 655. Fumaria ofhicinal. L. Arab. chahtreg, R. s, 654. F. capreolat, L. — Aës. 655. F. parviflor. Lam, — AR, s, IfER 1818. Heſt 9. 1530 } Ord. Decandria, 656. Abrus precatorius L.”— 657. Spartium monospermum L, —_Genista Raetam F. — arab, getam, — K. d. 658. S. tliebaicum. — Acg. sup. — in Nub. chou- häk-toachy.. 659. Ononis pubeseens L, — in arenis Aegypt. et Sy» riae conterminis, 660. O. serrata. F. — A.d. 661. O. yaginal. V. — O. Cherleri, F. — A.d. 662. ©. Cherleri. L. — A.d, + O.spinos. Hasselg. — est omnino Hedysarum Al. hagi. L. 663. Lupinus Termis, F. arab. termis. RK. k. 664. L. hirsutus L. — Lup. digitat. F. 665. L. angustifolius. L. — arab. termis el-chey. tan. 666. Phaseolus Mungo, L,— kacheringy. 667. Dolichos Lablab. L, — Arab, lebläb. K.h, — in Nub.ougoudky. - 668. D. Lubia F. Arab, loubyä et loubyak — in Nub. mäseh. 669. D. nilotica. D. sinenfs. F. — Rs — Arab. alleeyg. — nomen commune [candentium (abgeb.) 670. D. Memmonia aeg. sup. (abgeb.) 67:1. Pisum arvenfe. L. h. — Damiat. et Aegypt. sup. arab. besilleh. 672. Lathyrus Aphaca L. — R. s. 675. L. sativus L. — Aeg, sup, — Arab, gilbän. L.— + tingitanus L. 674. Vicia biflora. Desf.— R.s. 675. V. sativa L. — arab, el-bakhrah — dehoreg — R. 3. 676. V. lutea L. — R. s. 677. Faba sativa. Tournf. — V. faba L. — arab, foul. —— 678. Cicer zrietinum T, — arab. maläneh, quae vox defign. plantsm fructu viridi onustam; semina sicea dieuntur. — hommos. RK. h, 679. Ervum Lens L. — arab, a’ds. — 690. Hippocrepis multisiliquosa L, A. d, 681. Scorpiurus sulcata L. 6g2. Sesbania aegyptiac. P. — Aeschynomene $esben, L.— arab. seysäbän. R.h, 695. Hedysarum Alhagi L, — arab, @ägoul, A,d, R.d. 684. H. ptolemaicum K. d. (abgeb.) 685. Onobrychis. crista galli. — Hedyf. crist, gall. L, A. s. | 686. Indigofera pauciflora. Aeg. sup. (abgeb.) 687. I. argentea L, — I], tinctoria F.— arab, nyleh. RK. h. 688. Galega apollinea — (abgeb.) 689. Astragalus lanigerus — Desf, — A, d, 690. A. gyzensis. — 691. A. hamosus L.— R. s, 692. A,trimestris L.— arab. khansar el-«rouseck, i.e. digitus-sponsae — propter formam leguminis — R.d. 693. A. moereoticus — A. d. (abgeb. 96* * 1531 694. A. hispidulus. Decandolle. A; d 695, A. Stella L.— A. d. 696. A. tribuloides. Capitulis, Norum sessilibus. A. d. 697 A. peregrinus V. — Caule prostrato! A. d, 698. A. annularis F.— R. d. 699. A. baetieus L. — A. s 700. A. tomentosus Lam, — A. fruticofus F. — PR. d. 701. A. longiflor. — arab. Red da deh. 702. A EN W.— Colutea spinol. F. — arab, keddäd. K.d. 705. A. trigonus. Lippi. A. d. Decand. — Tragacantlıa tigong, 704. Psoralea palaestina L.— In horto Kahirae natac Sem. forsan Syriacis. 705. P. plicara. Aeg. sup. (abgeb.) 706. Melilotus indica. Desf. Trifol. Mel. indie. L. — RK. s, arab. regräg-nafal. 707. M* messanenfis. Desf.— Trifol, Mel, mess. L.— H.s. R.s, et Damiatae, 708. N® sulcata Desf. A. s. R. s. 709. Trifolium Sa A. d. 710, T. alexandr. arab. Aegypt. ee zıı. T. resupinatum L. — T. fragiferum et bicorne T, 712. T. tomentofum L. — A. d. 713. P. + proeumbens Ti 714. Lotus oligoceratos, Desf. — Lotus villof. F. — arab, garn el-ghazäl. i.e, cornu Gazellae. R.d, 715. L. arabicus L. in insulis nilotieis. 176, L..creticum L. — A.d. 717. L. dichotomus — R.d. 718. L. cornieulatus K. — A. s. 719. Dorycnium argenteum — A. d. (abgeb.) 720. Trigonella hamosa L. — arab, achib el-m e- kek. B. s. bersym. Pabulum in 721. T. maritima. A. d. 722. T.’media. K.s. 723. T. laciniata L..— R. s. R. s. 724. T. Foenumgraecum L. — arab. helbeh. R.h. 725. T. anguina — fructu flexuoso — R.s. 726. T. stellata T. — A Trigonella monspeliaca discre= pans. A. 6. 727. T. oceulta, 728. Medicago circeinata L.— A. d. 729. M. orbicular. L. — A.d. 730. M. intertexta L, — arab, nafal — R. 5, 751. M. ciliaris L, — A.d. 752. M. recta Desf. — A.d, 755. M. marina L. — A.d. 754. M. truncatula, Gaertner, A. d. R. d, Chf. XVII. Polyadelphia. Ord. Icosandria, 735. Citrus Aurantium L. — a) fruct, dulci, arab. nä-@ ring helon. 756. €. b) fruct. amaro Ferrari, arab, näring mäleh. 737. ©. c) fr. amar, Minor. — arab, näringyousef effendy. 758. C. suave lusitanicum, arab, bortugan. * 1532 739. C. Medica L. B) fruct. acido — arab, ehe mäleh, 740. C.. b) fruct, aurantiiform., cort. dulci — arab.leymoun helon. — * — medull, 741. C. c) fruct, acid. sem, parv, arab, ley mpun cha'yry. 742..C. d) Limon, vulgar, Fer. — arab, leymoun zyfer. 745. C.Limon, dulci medulls Fer. — arab. ar TER helou. 744. C. £) Lim. eitrata Fer. — arzb. adalyeh mäleh. 745. C. g) fruct. apic, conic,, medull, valde acida — arab. Iommäd, 746. C. h) Lim. forma et magnitud. Cucumer. — Af- fine est Pomum paradisi Ferr, — arab.torong be- ledy. 747. C.i) fruct. crallo vostato, — arab, torong me- sabba 748. C. k) L. sponginus Fer, — — kebbäd. 749. €. 1) Lim, sponginus rugosus Fer. — arab, nef- fach. Ord. Polyandria. + Hypericum aegyptiacum L.— Compertum habemus, hanc plantam non in Aer ‚ypto, sed in Syria aut Cypro aCl, Grangen olim detectam fuille. Ex Catzl, Ms. Hort. Par. 1756 in Biblioth, Cl, a Claſſ. XIX. Syrgenesia, Ord. Polygamia-aequalis. 750. Urospermum pieroides, Juss. — Tragopogou pi- croides L. — Damiatae. 75». + Scorzonera undulata. V, ex Aegypt. communi- cata a Cl. Olivier, > S. + Veslingii L, non [atis nota. * 752. Picridium tingitanum. Desf. — Scorzonera tingi- tan. L.— arab, nukd-houch — A.d. R.d. 755. Picris altiſſima — arab, murreyr— R.s. (abgb.) 754: P. lyrata — A. d. (abgeb.) 755. P. pilosa — A. d. (abgeb.) 756. P. sulphürea — in insula el-Dahab prope Masr el-A’tyg. (abgeb.) { 757. SonchusoleraceusL.— arab, libbeyn-galäyl. R. 5. 758. 5. divaricat. Desf. — A-d. R. d. Planta haec eff forte habenda pro Chondrilla Janger ab Hasselq. eirc. Pyramid, lecta. 759. 8. chondrilloides, R,d. A.d. 760. Lactuca sativa. L. — arah, khass. R.s. 761. L. virosa L. — arab. De Rs 762. Prenanthes spinosa VV. arab, zaggoueh- keddad. — R.d. \ ⸗ Desf. Scorzon. —— N 765. Hieracium bulbosum W. — Leontod, bulb, 133 A.d, 764. Crepis senecioides. K. s. (abgeb.) 765. C. breviflor. — R. s. 766. C, + paucifl. --.ex Aeg. Desf,. 767. C. hispidula. — h. s, Cabgeb.) ee eh m 49593 968: C. radicata F. N J 769. Hyos oseris lucida L. — Lapsanı taraxaeoides F. — A.d. 770. H. eretica L. — H. Hedypnois F. — A.d. 771. + Catananche lutea L. C. flor. flav. F. 772. Cichorium Intybus L. — arab, chikouryeh- henudebeh, A. s, 7735. ©. Endivia L.— arab. nom. ur prior, K, h, 774. C. +spinof, L. Damiat, ex Hasselg. 775. Scolynıus maculat. L. arab, lehläh, 7756. S. hispanie, L. — A. s. 777. 5. + grandifl, Desf, 778. + Carduus argentatus L. 779. C. marianus L.— A. s, 780. Cirsium syriac, Gaert. — C, syriac. L. — arab, chouk i.e. spina — R.s, 784. Onopordum graecum L, = A.s. 782. Cynara Scolymus L.— arab. kharchouf. R. h. 785. Carlina lanat. L. — A. d. 784. Atractylis flava Desf. — Centaur. Card. F. A.d, 785. Carthamıus tinctorius L. — arab. gortom, nom, plautae — 0’sfour nom. florum, K.h, 736. C. cretic. L — A.d.R:d. 787. €. moereotic. — A. d. (abgeb.) 788. Ethulia conyzoides L. — Kabiria F. — R.s. 789. Chıysocoma spinosa. — Chrys. mucronat, F. — arab. dafry — H.d. (abgeb.) 790. C. candicans. — A. d. (abgeb.) 79: Santolina fragrantissima F. — arab. geysoun baytorän- ba'bonuy. K. d. (abgeb.) — 792. Diotis candidissima — Desf. — Athanasia mari- N In "tim. L.— Ad. 795. Balsamita vulgar. W.. Tanacet. balsamit, L. — arab. belsäneh vel melsäneh. R.h. 2794. B. tridentata — A. s. (abgeb,) 3 Ord. Polygamia Superflna. 795. + Tanacetum monanthos. L, — T. humil. F. 796. Artemisia judaica L.— arab, chyeh Cabgeb.) 797. A. mon®perma — R.d. arab. adeh (abgeb.) 798. A. Abrotanum L.— arab, meskeh — A. h. 7997 A. arborescens L. — srab, cheybeh. R. h. 800 A. inculta- — (abgeb.) 801. A. valentin. Lam. — A, aethiopica } L. — A.d. R. d. 802. A. + Dracunculus L. 805. Gnaphalium Stoechas L. — A.d. 804. G. luteoalbum L. — in insul, nilotic. 805. G. + sangwineum,, in Aeg. ex L. 806. G. caulillor. Desf, — Chrysocom, spicat, F. R. d. R. d. 807. G. spathnlat. Lam. — K. s. (abgeb.) 808. G. pulvinat. — R. s. (abgeb.) 809, 6. erispatul. K. s. (abgeb.) 810. G. germanic. Decand, — Filago germ. L. A, s, Rh. s - $ıı. ConyzaDioscoridis. Desf. — Bacharis Diosc, L. — srab. barnouf. R.s. R.s. 812. C. aegyptiac, Desf. — Erigeron aegypt.L. K. s, 815. C. rupestris L, — Conyz, tomentos, F. — arab. motey. A.d, — — — “297 814. Senecio vulgar. L.— Damiatae. 815. S. arabic. L. — S. hieracifol. F. — R. s. 816. S. verbenaefol. W. 817. S. belbeysius — in 2gris — (abgeb.) 5. + triſlor. tanquam planta Aegypti ex Hasselg. me- moratur, apud L. fl. palsesr; ; sed delendum est Vaillantii s synonymum in L, sp. pl. et transferen- dum ad Senecionem aegyptium sequent, 818. 8. aegyptius L.— B. s. 819. $. coronopifolius, Desf, — $, glaucus L.— A. ch R. d. et Damiat, 820. $. + varicosus — in Aeg, ex L, fil.— Dec.-pl. 821. S, squalidus L.— A.s. 822. + Solidago Virga aurea L. 823. + Cineraria maritim. L, 824. Inula undulat, L, arab. ghobbeyrelu. R. d. «abgeb.) 825. I. arab, L,— arab. ra’räaayoub. R. s. 826. I. crithmifol. L.— Senec. suceul. F.— A.d, 827. I. erispa — Aster crispus F. — R. d. (abgeb.) 8238. Tagstes erecta L. — arab. gatyfeh, K. h. 829. Chrysantiiemum coronarium L. — Chrys, seget, IT. — A.s. - 850. Cotula anthemoides L.— R. s, 851. C. aurea L. 852. C. cinerea (abgeb.) 833. Grangea minderaspatan, Desf, — EN mas derasp. L. 834. Matricaria Chamomilla — Rs 835. Anacyclus alexandr. W. A. d, (abgeb.) 8536. Anıhemis arvenl, L. — R. 5. 837. A. + peregrinaL, 858. A. retusa. Seminib, striatis, retusis. K.3, arab, a’yn el-got i.e. oculus felis. 839. A. indurata, Corollularum basi callösa, stente in vertice seminum, A. s, (abgeb.) 840. A. melampodin«, Sem, pappo ligul. coronat, in- fiar, Sem, Melampodii. R. d (abgeb,) 841. Achillea santolina L.— A, d. 542. A. + Aegyptiac, L. 943. A. + falcat. F. 844. A. + lobatifolia F. 845. Eclipta erecta L. — Micrelium asteroides T, — arab. sa’deh. R. 3, 946. Buphthalmum spinos. L.— A, a 847. B. graveolens FT, — arab, rabd, R. d. 848. B. paatense, V.— Cervana prat, F. — arab. ga» zäouan. R.s. (abgeb.) 849. Helianthus annuus L. — arab. ayn el-chems i. e. Oculus solis, Semin. vocant. hab el-chems, + H. indicum in Aeg. non vidi. 850. Centaurea crupinoides. Desf. — A.d, 85:1. C. moschata L. — arab, a'nbar, K. h. 852. C. $ erucifol. L. Ä 855. C. Lippii L. R.d, arab, khyzärän. 854. C. prolifera, Ventenat, — A, d. R. d. hujus vas rietas est, C. acaulis F, persi- ‚855. C. + benedicta L. 856. C. aegyptiac. L. — (abgeb.) 857. €. Calcitrapa L, — arab, morreyr, 1555 858. ©. ealeitrapoides L.— R. s. 859. ©. penicillat. — in Aegypto invenerat Coquebert, 860. C. pallescens. R. s. (abgeb.) 861. C. alexandr. A.d. (abgeb.) 862. C. pumila L. — ©. mucronata F. A.d. ; Ord. Polygamia Necessaria, 863. Calendula aegyptiac. Desf. R. d. 964. C.arvenf. L.— arab. toba’yny- kahleh. R.s 865. C. oflicinal. L.’— A.h. 366. Filago moereotica. A. d. (abgeb.) — Ord. Polygamia Segregata, 867. Sphaeranthus indieus L. — Polycephalus suaveo- lens F.— arab. habagbaq. — R. s. 868. Echinops spinosusL.— arab.khachyr-c houk el-gemel i.e.spina vel carduus Cameli. K.d.R.d. Claſſ. xXX. Gynandria. Claſſ. XXI, Monoecia Ord. Monandria. 969. Cynomorium coccineum L.— arab. zib el-ard, g70. Zostera bullata — in mar. rubro (abgeb.) 871. Cymodocea aequorea. Konig et Sims Annal, of botany — Phucagrostis Caulini W. A, s. 872. Zannichellia palust. L. — Damiatae. 875. Najas fragilis — Caulina frag. W. — arab, ha- moul. R.s. 874. N. graminea. R. s. (abgeb.) 875. N. muricata — (abgeb.) . 876. Chara vulgaris L. — arab. neybuR.s, Ord. Diandria, 977. Lemna hyalina, Radice lingulata. pellucid, — Damiatae, 978. L. gibbaL. — R.s. 979. L. polyrhiza L.— R.s. arab, adsel-mä i. e. lens aquatica. Ord. Triandria, 980. Typha angustifol. L.— R. s- 881. Zea Mays L. — arab. dourab — douralı ky- zän, R.h- 982. + Coix Lacryma L.— arab, dimä ayoub. 883. Carex divisa V. — A. s. 885. C. + acuta maxima in Aeg. ex Hasselq, Fl, pal. Ord. 885. + Betula Alnus, foliis oblongis. 886. Urtica pilulifera L. — arab, goreys- zoxbeh- fisah kläb. R. s. 987. U. urens L. — arab. zaghlyeh. R. s. 888. U. + dioica maxima. 839. Morus.alba L. — arab. tout - tout beledy. 890. M. nigra L.— arab, tout chämy. Ord. 89:. Kanthium Strumarium L, — arab, kharag el- bahr, R.s. Tetrandria. Pentandria, “1536 892. Ambrosia maritima L.— A. villosiss; F.— arab, demsyseh. A,s. R. s. } 895. Amaranthus Blitum L. — RK. s. Ord. Polyandria 894. Ceratophyllum demersum L. — arab, hamoul, ch ) 895. Poterium Sanguisorba L. — A.d, 896. + Platanus oriental. L. 897. Arum Colocasia L. — arab. golgäs — in Delta, 898. A. Arisarum L. — A.d, Ord. Monadelphia, 899. Pinus halepensis. Miller. Desf. — Unica cresce- bat in horto prop, Kahir, — arab, senoubar. 900. Cupressus sempervirens L. — arab. sarou. K.h.. 901. Croton tinctorium’L. — arab. ghobbeyreh, go2. C. plicatum V. K.s. — in Nubia goddeh. 905. C. oblongifol. (abgeb.) 904. C. obligquum — in Aegypt. ex V. 905. Ricinus communis L. — Ricin..medic. F. arab, kharoua. R. h. — R. h.— Nubiae rouägy. 906. Momordica Balsamina L. — arab, beyläsäm Rh. : 907. M. pedata L. — R.h. 908. M. Luffa L. — arab. louf.— K. h. 909. M. + Elaterium — in Aeg. exL. 910, Cucurbita laginaria L. — C.leucantha Duchesne. a) fruct. lagenaeformi — arab. gara’ medaoner. grı. C. b) fruct, ovato ampliore — arab. garä es- lambouly. 912. C.c) fruct, longiore eduli — arab.gara täouyl.° 915. C. Pepo L.— a) maxima — arab. gara’ esläm- bouly. 914. ©. b) polymorpha oblonga — arab. gara mo- _ ghreby. 915. O. c) fruet, minimo arab. gara kouzy. 916. C. Citrullus L. — a) carne zubra — arab, ba- tykh ahmar. 917. C. b) carne flavescente — arab. bafykh asfar. gı8 C. c) carn. albid. — arab. batykh abyad. gıg. C. d) cortice maculat. — arab, batykh el- nems. 920. C. e) cort. sordid. — arab. batykh agrab, 921. Cucumis EolocynthisL. — arab, handal. K.d, — Aeg. sup. — in Nub, horky. 922. C. Chate L. — arab. a’bd alläouny; Pr ag: gour nomen fruct. adhuc immaturi. 925. C. Dudaim L, — C. Schemmam F. — arab, chemäm, ; \ 924. C. MeloL.— a) fruct. crasso — arab. dom eyry, . b) fruct. oblongo — arab, mahannäouy. . c) fruct. costato — arab. gäoun. R. h. . fativus L. a) fruct. minore — arab,,khyar. . b) fruet. flav. major. — arab. gatteh, ..c) fruct. albo — arab. fagous. . flexuofus L. — in Aeg. ex Hasselg. Fl. pal. 951, Bryonia cretica L,— A,d, 2° all, XXI." Dioecin, Ord. Diandria. 932. Salix babylonica L. — arab. safsäf roumy. K. h. — 955. 8. subserrata W.— arab. safsäfbeledy. K.h. 954. S, aegypt. L, — S. aegypt, et 5. safsaf F. — arab, bin — khaläf. RK. h, N Ord. Pentandria - 935. Pistacia vera L. — arab, festog — fructus ex Aleppo Kahiram advectus, 936. P. Therebinthus L. — arab, lotm. fruct, die. kabbeh khadrah; Cahirae in ofhcin, 957. Spinacia oleracea L.— arab. sebänakh. R. h. 938. Cannabis sativa L. — arab. charaneqg - el- hachyeh. Usus plantae textilis in Aegypt. ignoratur, R.h. i 939. Aerua tomentosa F. — Celosia lanata L, — arıb, chayaret elnägeh. K. h. Aeg. sup. Ord. Hexandria, ‘+ Dioscorea sativa L. 940. Phoenix dactylifera L. — per tot. Aegyptum — arab.nakhleh arbor; el dakar arb.mascula, el- 'entäyeh, femina; apud incol, Nub. dicit. fen- tigy — et fructus benty vel betty. 941. Cucifera thebaica — arab, doum — Aeg, sup. — in Nub. ambouy. Ord. Octandria. 942. Populus alba L.— arab. hour. K.h, 943. P. nigra L. — arab. bags. R. h. Ord. Enneandria, 944. Mercurialis annua L. — A. s. Ord. Dodecandria, 945: Menifpermum Leaeba — flor. semi -dodecandri — LeaebaF. — arab. lebakhı el. gebel, R. d, ‚ Aeg. sup. Ord. Monadelphia. ‘946. Ephedra distachya L.— R. d. 947. E. altissima. Desf. n 948. Ruscus Hypophyllum L, — arab. gafandar, K. h. Claff. XXIII. Polygamia. Ord. Monoecia. 949. Musa paradisiaca L. — arab, mouz. R. h. RK. h. "050, Posidonia oceanica Honig et Sims ann. ofbo- tany. Zostera oceanica L, — arab, stenära bin Mar. mediterran, 951. Valantia hispidaL. — A. 3 952. Parietaria ofheinal. L.— arab. hahychet el- ryh i.e. herba venti. 953. P. alsinefol. inter saxa ad Gebel- Alımar (abgeb.) 954. Atriplex Halimus L. — arab. gataf. A. s. R. d. 955. A. + hortensis L. — vulgar. in hort, Damiatae, 956. A. portulacoides L. — Rosettae. 6 Ifte, mig. Heft 9 — — — — 957. A. glauca L.— A. ®: 958. A. coriacea F, — A. s. (abgeb) 959. A. hastata L; — Damiatae. 960. Mimosa .habbas — Abbas, ex Granger — arab, habbäs. 8 961. Acacia Lebbeck V. — Mim. Lebbeck L. — arab. lebakh. R. kc. 962. A. farnesiana V. — Mim, farnef. L. — arab. fet: neh. R. h. 965. A. nilotica W. — M. nilot. L. arbor appellat. Sant; fruetus garad. Nubise, hory-goouy- (djoouy). 964. A. albida — Aeg. sup. (abgeb.) 965. A. Seyal, R. d. — arab. seyoul (abgeb.) 696. A. gummifera — Mim. gummif, F. — arab, toull —. Aeg. sup. 967. A. heterocarpa. Aeg. sup, juxta Qoceyr— arab, färäeh. +Mim. Senegal in Aeg. ex L. £l. pal, absque aucto- rum indieio. M + stellata F, cresc, in Arabia. Ord. Polyoecia. % 968. Ceratonia Siligua L. — arab. kharroub, A.b, KR. k. 969. Ficus Carica L. — arab. tyn. — R. h. 970. F. Sycomorus L. — arab. gimmeyz, K. h. Claſſ. XXIV. Cryptogamia. Ord. Filices. 97:. Adianthum Capillus veneris L. — arab. kuz ba- ret el-byri.e. coriandrum cisternarum. A. 8. 972. Marsilea aegyptiaca W. — arab, gouräyetah, R. s. R.s. - Ord. Musei. 975. Gymnostomum nilotie. K. s. (abgeb.) 974. Fissidens bryoidee. Hedwig — Hypnum bryoid. L. 975. Funaria minor. HKahirae. Ord. 976. Riecia erystallina L. R. s. Hepaticae. Ord. Lichenes, + Lichen prunastri L. — arab. cheybeh. Affertur o ‘ Graecia, et venditur apud pharmacopolas. Decoct, hujus Lich. cum farina miscent Aegyptii, ut sapor panis fiat jucundior., 977. Urceolaria subeoerulea (abgeb.) 978. U. conferta (abgeb.) 979. U. rhizophora, — R.d. "abgeb,) BE 980.’ Parmelia parietina Acharius — Lichen parietin. L.— arab. gamleh, chagaret el-nadeh. X ggı. P. maciformis — (abgeb.) in scissur, zupium alt. wont. Mogattam. pone Kahirae arcem. 682. P. pinguitiscula — in front. septentrien, Pyra- mid. secundae Gyzensis, 885. P. miniata, Acharius Cabgeb.) 1539 984. Teöiden qningnetubera — (abgeb,) in Saxis, L. canescens. Achar. (abgeb.) 985- 986. 1. circumalbata (abgeb.) 987. L. verusta — K.d. (abgeb.) ogg. L. minima (abgeb,) Ord. Algae. 98g. Fucus latifolius, Poiret ad litor. mar. rubr. (abgb.) 990. F. crispus F. ggı. F. natans. Turner. — Alexandr. 992. F. lavendulaefol. — Alexandr, 993. F. dentieularus F. (abgeb.) 094. F. tetvagonus, — F. dentifol. Turn, (abgeb.) 995. F. antennulatus (abgeb.) 995. F. trinodis F. (abgeb.) 997. F. turbinatus L. — F. conoides P. 998. F. trigueter. L. — F. articulat. F. 999. F. erinitus. Desf. — Alexandı. 2000. F. barbatus. Turn, — Alexandr. 1001. F. najadifor, — Alexandr. (abgeb.} 2002. F. papillosus, 1005. F. spinulosus. Esper (abgeb.) 1004. F. hamulosus. Turner — Alexandr. 1005. F. gelatinos. Dasf. — Alex. 1006. F. cyanofperm, — Alex. (abgeb.) 1007. F. diaphanus, — E porta Soueyes. 2008. F. proteus — Alex. (abgeb.) 1009. FT. taxiform, — Alex. (abgeb.) 1010. T. pinastroides. Gmelin, - 101. F. + felin, — Alex, 1012. T. fungosus. Desf. — Alex. 1013. Dectyopteris polypodioides Lamourgux — Tue. polypod. Desf. 1014. Deityota implexa, Lamour. Fuc. implex, Desf. (abgeb.), 1015. D. pavonia Lamour, — Ulva pavon. L. 1016. Caulerpa prolifera, Lamour. (abgeb.) Fuc. pro⸗ lifer. F. 1017. Ulva Lactuca L. — Alex. 1018. U. fasciata — Alex. Cabgeb.) 10:9. U. compressaL. — Alex. — U. oryziform. F. ma-⸗ teries 'cellulosa ovis. piscium aut vermibus prius foeta, nunc. detrita, et in litora siccata, Alex. inter rejectanea maris, 1020. Conferva anıphibia L. Aquis defluentibus sub- mersa, limo inter saxa adhaerens, ad ipfam Nili cataract. supr. Syenem. 1021. ©. floccosa — in ag. stagnant, 1022. Nostoch sphaericum, Lam, — Ulva granulata. L. in Limo, Ord. Fungi. 1025. Agarieus campestris L.— Rosettae arab. fatar. 1024. Boletus hispidus. — Bulliard. Kahir, in trunc. arbor. Nabeca putrida. 1025. B. polymorplius Bull, Rosettae. 1026. Lycoperdum peduncularum =) diarab. barmoug. ” ir 1027. Phallus roseus (abgeb.) in Aeg. sup, 2028. P. + indusiatus. Ventenat. 1029. Tuber niveum, Desf. — aräb, kamäch, R. d. 1030. Clavaria Hypoxylon L.. : Tructus et Semina ex officinis Ka- hirae, erg I. Moringa. Nux Ben, Desf. Guilandina Moringa - L. — arab,habbet el-güäly. II. Datisca cannabina L. — arab. gebl J — — Utuntur seminib. pro medicam. vomitorio, Il]. Plantago Psyllum L. — arab. gotneh. IV. Sapindus Ryteh — arab, ryteh — ejus decocto absterguntur lanae pretiosae, * V. Rhus Coriaria L. — arab, semmag — Baccas acidulas cum oryza coquunt Aegyptii, ut alvum solutum sistant. VI. Uyaria aromatica Lam. — arab. q anbeh, VII. Amomum-Cardamomum L, — arab. habt hal vellläb han, , 3-94 a VIII. Ammomum Grana paradisi,— arab.tyn el-fyl. IX. Adansonia digitatz L. — arab. habhab. X. Croton Tiglium L. — arab. hab el-molouk i.e. grana Molucearum — puürgans vehemens. . XI. Strychnos Nux vomica L. — arab. kegleh — d’yehel-ghoräb, ern X. Fraxinus Ornus L. — arab. lesän el-» sfoun Semen lanceolatum, sapor. aromat. magni Ppretii in condimentis. at XII, bizr batteh arab..i.e, semin. varia. — Mixta erant in eadem pyxide semina numerosa ignotae cujusdam speeiei Chamaeryphis, et paucissima Can- nae indicae, pro granis precatorlis. KR In der That fehr fleißig. ee, über. die Arzneykraͤfte der Pflanzen, verglichen mit deh | aͤußern Formen und der naturfihen Claſſen-Eintheilung derfe benz; von A. P. de Gandalle, Prof. der, Botanik zu Genf. 2te Auflagerigı6, überſetzt, mit Zufüßen und Anmerkungen begleitet von K. J. Perleb, ruf. der Naturgefh. am Gymnafium Arau 1818 bey Sauerlander, 8. 450, Ein Urtheil über diefes Werk zu fällen, deffen erfte Ausgabe ſchon feit 1804 in den Händen aller Botaniker und aller Aerzte von ganz Europa iſt, und worüber die gefammte gelehrte Welt fehon gerichtet hat, iſt jeßt wer der nöthig noch nüßlich.,. wir glauben nicht, daß. cin Che— mifer, ein Pharmacolog das: Werf mehr entbehren kann, als der eigentliche Botanifer, Der Gedanfe, die Wir fungen der Pflanzen nach deren Verwandſchaft im na * tirelichen. Syſtem zuſammenzuſtellen, iſt eine der finns reichſten diefes Jahrhunderts, und de Candolle hat ihn mit folder Sachkenntniß und mit ſolchem Scharfſinn durchgeführt, wie: es kaum irgend jemand in unſerer Zeic vermocht hätte, Es liegt in der. Natur der Sache⸗ dad Dflanzen, ‚die. in ihren Erfcheinungen, zufanmene gehören auch innerlich uͤbereinſtimmen, Stoffe abfen * — — id a > Zu nn Ze ade us Paul CD ri zu. Freyburg im Breisgan. 1540 5 2 dern, und mithin gleiche Wirkungen auf den thierifihen Seid außern. Man mus hiebey fuͤglih nicht eine fleife Gleishheit verlangen, am wenigften die Wirfungen, die befanntlih Durch die unbedeurendften Aenderungen in ver der Miſchung ganz anders ausrallen.. Aber irgend ein Zus > ſam nenhang, ſey es durh Symoathie oder Antagonismus, wird ſich in dieſen Verhaͤltniſſen immer nachweiſen lajlen. Und wenn jih auch nichts dergleichen nachweiſen liebe, fo iſt dennoch dieſe Art der Bearbeitung von höchſter Wihtigkeit für die Wiſſenſchaft und von, bedeutender Folge für die Arzneykunſt. Es iſt daher ein höchft dan— fenswerthes Unternehmen, dab fih Perleb zu der nicht leichten Ueberſetzung entſchloſſen und fie_mit fehr zahl: reihen Anmerkungen verſehen hat, die fich ſowohl auf das Botanifihe, Chemiſche als das Pharmacologifche ber ziehen. Vorzirglic ſucht er dem frangöfifchen Werfe mit den, deutfchen Anfihten, melde ſeit einigen Jahren em por gefommen find, größere innere Verbindung zu ges ben, was freylich jest nur ſtuͤckweiſe und dieſes ohne be= deutendes Gelingen gefchehen fann, da ein philofophi: ſches Pflanzenſyſtem noch nicht In dag Leben übergegangen iſt. Indeſſen ift es fehr erſprießlich, überall die Klänge des Hoͤhern ertönen zu laffen, weil nur nach und nad, nicht auf einmal die Menfshen zur Ueberzeugung zu brin— gen find — in den Wiſſenſchaften nehmlich, die noch nicht vollendet da fiehen. Tritt einmal das natürliche Pflanz zenſyſtem in feiner Ganzheit hervor, und wir haben die Weberzeugung, daß nur auf philoſophiſchemn Wege ‚ein ches hervorzubringen ift — ; -fo wird es ohne weitere Vorbereitung fih dem menfhlichen Verſtande aufdraͤn— gen; bis dahin aber muͤſſen die neuern Anfichten, weil fie auch nur ſtuͤckweiſe NEriaFNEN den Leuten gleichfam. eingeredet werden, Einen Bericht über dag Werf zu geben, ift ohne große: Weitlaufigkeit nicht möglich; wir wollen daher nur ‚die Hauptabfihnitte herauspeben, mehr um des Verfaſſers natürliches Syſtem vor Augen zu legen, als die eigenk- liche Bearbeitung Diefes Werks. Zuerft hefert der Vfr, allgemeine Beweiſe, daß es einige Analogie zwiſchen den Eigenfihaften und den augeren Formen der Pflanzen gez be; aus der Theorie, aus der Naturbeobachtung, aus pharmacologiſchen und öfonomifchen. Erfahrungen... Dann gibt er Negeln, Über Die Vergleihungen der Eigenfihafz . ten mit den außern: Formen, wobey vielerfey, bald Bo— tanifcheg, bald Pharmareutifches in Betracht kommt. Diefes Eapitel von einem Deutſchen ausgearbeitet, würde freylich ganz anders ausgefallen feun;. allein das hat eben nod) fein Deutfcher gethan, und das ift der Umftand, Der Bf. geht dann alle Familien, deren er 150 auf⸗ ſtellt, durch. Rs I Elafie. Dicotyledonen, 1. Ranunculaceen, fharf und aͤtzend; beydes wird einzeln nachgeiiefen. 2, Dilteniaceen (Dillenia, Hibbertia, Pleurandra,, Candollea, Hemifiemma, Wormia), zufammens ziehend. "3, Magnoliaceen; bitter, mit ſcharf und aromatiſch. 4. Anonaceen;z Geruch ftark, ſtechend oder aromatiſch. — 1542 5 Menifpermeen. 6. Chlenaceen; (Sarcolaena, Schizolaena.) 7. Malvaceen; fchleimig. 8. Sterculiaceen; vlig. 9. Tiliaceen; auch fchleimig. 10. Elüocarpeen. Ir. Marcegrapiaceen. 12. Och naceen; ſchwach bitter, 13. Simarubeen; bitter, 14. Nutaceen; laflen fih in 4 Abtheilungen diggen a) Zugophyleen, worunter Guajac. b) Rutaceen, bitter, 3) Diosmeen, Geruch angenehm, Geſchmack fcharf. d) Zanthorufeen, wozu Correa, Diplolaena, Zieria, Phebalium, Dictamnus, Empleurum, Jamboli- fera, Calodendron, Evodia, Melicope, Zanthoxy- lum, Fagara, Ochroxylon, und vielleiht Cusparia, Ticorea, Galipaea, Monniera, fiharf reizend. 15, Carvophylleen; faft alle in Europa einheimifch, geſchmacklos, einige feifenartig. 16. Lineen; halb fchleimig und ölig. 17. Eiftineen - 18. Vio laceen; Brechen erregend, 19. Bafftfloreen. 20, Camellieen, Thea, Camellia. 21. Defperideen;z flüchtiges Del u, f. w.. 22. Meliaceen. * 23. Sarmentaceen; Neben, 24. Geranteenz fauerlich. 25, Guttiferen; Gummiharz. 26, Hypericineen; ebenfo. 27. Hippocraticeen. 28. Malpighiaceen. 29. Acerineen; zuderhaltig. 30%. Sapindaceen. 31. Droferaceen; Dionaea, Drofera, Roridula,. 32. Nefedaceen. 33. Capparideen. 34. Eruciferen; foharf. 35. Papapveraceenz betaubend, 2 36. Rumphänceen; bitter, 37. Berberideen, 38. Frangulaceen;z purgirend, 39. Pittefporeen; Pittofporum,, Burfaria ‚ Billar-- diera. 40. Samydeen _ 41. Suglandeen 42. Terebinthaceen, reich am allerley GStoffen.- 43. Tremandreen. Polygaleen, bitter, 45. Leguminofen, fehr verfchteden. 46. Rofaceen, adftringirend, 47. Salicartıen, ebenfo. 48. Melaftomeen, wie folgende, aber fein: wefent liches Del. 49. Myrtineen, theils mit flüchtigem Del, theils ad- firingirend, 5%, Combretaceen; Terminalia etc, ie 51. Coafeen; ſalzig. 52. Onagrarien. 44: 1543 53. Ficoideen. 54. Portufaceen, etivas ſcharf. 55. Baronydieen . ; 56. Tamariſcineen; fhwefelf. Sode. 57. Nopaleen, Cactus, fleiſchig. 58. Groſſularien. 59. Craſſulaceen. 60. Saxifrageen, adſtringirend. 61. Cunoniaceen, Weinmannia, Ceratopetalum, Calycoma, Codia und Bauera, 62. Umbelliferen, wichtig, mannichfaltig. 63. Araliaceen; faft fo, 64. Caprifoliaceen. 65. Corantheen, Loranthus, Rhizophora, Bruguiera, 66. Rubiaceenz verfihieden. 67. Dpercularien. 63. Balerianeen 69. Dipfaceen. 70, Compofiten; a) Corymbyferen/ b) Cynarocepha⸗ ten, ©) Labiatifloren, d) Cichoraceen. 71. Campanulaceen, milchicht. Lobeliaceen; a) &., b) Goodenovieen, 0) Sty⸗ lideen. 73. Cucurbitaceen; anomal. 74. Geßnerteen, 75. Baccinieen. 76, Ericineen, wobey auch Rhododendron. 27. Aquifoliaceen. 78. Myrſineen, Ardiſiaceen. 79. Sapoteen, oͤlig. J 80. Ebenaceen, Guyacaneen, Dioſpyros etc, 81. Ternfirömieen, Ternfiroemia, Freziera,, lava, Scapha. g2. Dleineen, Olea, Fraxinus eto, 83. Jasmineen. 54. Pedalineen. 85, Strychneen. 86. Apocyneen, verfhieden, 87. Gentianeen; bitter. sg. Biognoniaceen. 89. Polemonideen, N 90. Convolvulaceen, gr. Baragineen, 92. Solaneen. 93. Perfonaten, noch nicht natuͤrlich. 94. Labiaten, natuͤrlich. 95. Myoporineen. 90. Pyrenaceen. 97. Acanthaceen. 08. Lentibularien. 99. Primulaceen 100. Globularien, Lyſimachien. 101. Plumbagineen. 102. Plantagineen. 103. Nyctagineen. 104, Amaranthaceen. 105. Chenopodieen. 106. Polygoneen. 107. Laurineen, x Pa- ern = * — — 1544 208. Myrifticeen. { | ll: 109. Proteaceen. 4 110. Shymeleen. 11. Santalaceen; Santalum, Thesium. { 112. Eläagneen. 113, Ariſtolochieen. 114, Euphorbiaceen. 125, Monimteen. : 116. Urticeen, ſehr verfchieden a Feigenbaum, b Pi- peraceen, c Neſſeln. 117. Ymentaceen. 118, Eoniferen, II Chaffe. Monocotyledonen N 119. Eycadeen. * 120. Kydroharideen 121. Alismaceen. 122, Pandanaceen. 123. Aroideen. 124. Orchideen. 125. Drymyrhizeen. — 126. Muſaceen. 127. Irideen. 128. Haͤmo dorace en. 129. Amaryllideen. 130. Hemerocallideen. 131. Dioſcoreen. 132. Smilaceen. 133. Liliaceen, a Afparageen, b Zrilliacgen, © Aſpho⸗ deleen, d Bromelieen, e Zulipaceen, 134. Colchicaceen. Merenderen. 135. Commelineen, 136. Palmen, 137. Sunceen. 338. Typhaceen. 139. Evperaceen 340%, Öramineen, 341, Equifetaceen. 742, Marfileaceen. 2143. !ycopodineen. 244, Filicine en. II Claſſe. Acodyledonen, Gewaͤchfe. oder Zellen-— 145. Moofe. 146, Lebermooſe. 147. Lich en en. 248. Hypoxvyleen. 149. Pilze, ſehr verſchieden. 150. Algen. 151. Anhang von Pflanzen von ungewiſſer Stellung, Penaea, Ariltorelia, Begonia, Coriaria, Dann folgen noch einige Bemerkungen über die Ei— genfhaften verfihiedener Pflanzenorgane, Unter diefen 150 Familien find 40 ohne bedeutende. Eigenſchaften. Ein Regiſter ſchließt den Band, äh * * r | von 9 s Ey —— ur 4 ! { x. „berichtigen zu muͤſſen. Nordlaͤnder. 1545 WER —- Supplement a T'histoire abregde des ren des Pyrenees, par M: le Baron Picor de La Peyrouse, Toulouse, chez Bellegarrigue, 1818. 8. p. XII. et 159. Der Verf. iſt ein unermiüdeter Forfcher und vortreff— licher Beobachter, in der glüflichen Lage, die ihn etwas Anfehnliches auf feine Lieblingswiſſenſchaft zu verwenden erlaubt. Seine Flora der Pyrenäen iſt das Nefultat zahl- veiher, nah allen Nichtungen felöft gemachter Reifen, auf denen er nicht nur für Botanik, fondern aud für Zoologie und Mineralogie alles fammelte, was fih feinen Blicken darbot, und daneben verfihiedene gute Sammler abrichtete und aufmunterte, die ihm Manches fendeten und noch täglich fenden,. was feinen Forfcherauge ent» gangen war. Aber er begnügie fih nicht bloß mit Sam⸗ mein, fondern das Geſammelte wird auch fireng unter= ſucht, fuftematifh geordnet, verglichen, das neue be= fihrieben, das fhon befannte kritiſch gejichtet, und es läßt ſich der fhon bejahrte Mann nicht verdrießen, eigens zu diefem Zwede Reifen nad Paris zu machen, um die dortigen. reihen Samunlungen, befonders die Tourne— fortifche, benußen und vergleichen zu koͤnnen. Go ent= ftand feine Histoire abregee des plantes des Pyrenees et Itineraire des Botznistes dans ces montagnes. Tou- louse 1813. 8. Was Haller’s unſterbliches Werk für die Schweiz, Smith's für das brittifhe Reich, was Shrader’s Flora — welcher Botaniker ſieht nicht der Sortfeßung derfelben mit heißer Sehnfucht entgegen? — für Deutfchland tft, das iſt La Peyrouse’s Abrege für die Wyrenden, und wird wohl noch lange’ das claſſifſche Merk über dieſe fo merfiwärdige Gebirgsfette bleiben. Auch wird es in: Frankreich faſt allgemein dafür aner— kannt. Nur Ramond und Decandolle, an welch' letztern fih vielleicht einige feiner Schuͤler und vertrauteften Freunde anſchließen, fiheinen nicht ganz dieſer Meynung zu feyn. Erfterer ‚gedachte früher ebenfalls eine Flora der Pyrenaͤen herauszugeben, fheint aber doc nunmehro von diefent Vorſatze zurückgekommen zu. ſeyn. Letzterer glaubte in feiner Flore frangoise Herrn Lap. bisweilen Die furtihen Menfhen nehmen ſolch einen Schabernack weit höher auf als wir faltern Wer in der Litterarur der Botanik bewan— dert ift, der wird fih hier der Argen Zanfereyen des verdienftvolfen Cavanilles mit La Mark, L’Heritier und Ruiz; des Pater Nocca mit den anonymen Tadler ſei— ner Abbildnngen einiger Pflanzen aus dem Garten zu Papinz; und gang neuerlich der zwiſchen Pollini und Brignoli entftandene Fehde erinnern, wo in allen drey Fällen um weniger Pflanzen willen, Bücher von vielen Bogen, und in einem Tone gefchrieben wurden, gegen welchen unfre deutfihen Antifritifen noch wahre Mufter von Urbanität find. Faſt fo auch hier! Der ſchlichte und freymüthige alte Mann fucht da mit eigentlichen Jugend— feuer und mit nicht verhehltem Aerger fein Recht gegen den jüngern zu behaupten. .E3 mag ihm wohl manchmal gelungen feyn, dennoch aber wäre zu wünfchen geweſen, es wäre diefes in einem ruhigern Tone gefhehen. Ohne Zweifel wird aber auch Decandolle das ihn perfönlich Be— leidigende Über dem mannichfach Neuen und Merfwürs 2N16. 1818. Heft 9. 2 — LER — —— - 1546 digen vergeſſen, dag in diefem Bändchen enthalten iſt, deffen polemilihe Digrefftonen nur feinen. kleinſten Sheit ausmachen, während das uͤbrige theils unumwundene Berihtigungen des Abrege, theiis die. Befchreibung vieler’ in den leßt verfloßnen Jahren entdeckten ganz neuen und unbefannten Pflanzen enthält: 3. B.mehrere Galia; Li- thospermum olaeifolium; Cynoglossum pellucidum, beyde nicht bey Lehmann; Campanula bellidifolia; Heracleum testiculatum!, Saxifraga ciliaris; Poten- tilla prostrata; Ranunculus Xatardi; Orobanche prui- nosa; Turritis setosa; Orobus Tournefortii!, divari- catus, Plukenetii, ensifolius, aristatus; Trifolium Xa- tardi etc. etc, Alles ehr genau und vollftändig beſchrie⸗ ben und kritiſch beſtimmt. Wahrlich, diefes Bandıhen tiefere einen fehr wichtigen Beytrag zu unſern bo— taniſchen Kenatniffen und fihert in Verbindung mit den Abrege felbft und mit den foftbaren Figures de la Flore des Pyrenees, feinen Verfaffer einen Ehrenplaß unter den Vaͤtern der Wiſſenſchaft. “+B Nees ab E[enbeck, Synoplis [pecierum generis afterum herbaceorum; prae- wmillis nonnullis de afteribus in genere, eorum firu- ctüra et evolutione naturali. Exercitatio, qua prae- lectiones [uas indicit et fimul monographiam afterum herbaceorum ımox edendam commendat, Erlangae, 1818. 4..32 . Mir find müde, die Arbeiten von Nees zu loben und Unnöthiges zu thun. Zuerſt allgemeine. Blide über die Aftern und ihr Verhältniß zu Solidago; dann wer- den die Gattungen aufgeführt und beſtimmt, deren es befanntlih eine Unzahl giebt. Diefe Schrift iſt eigent« Lich der Vorläufer des Prachtwerks, welches der BF, ans findiget, nnd wovon er eine gewifle, jedoch) fleine Anz zahl Subferibenten haben muß, ehe das foftfpielige Unter— nehmen beginnt. Da es in lateinifher Sprache abgefaßt und mithin in der ganzen Welt verftändlich iſt; fo den» fen wir, es bedürfe nichts anders, als einer weitern Be— fanntiwerdung, um die nöthigen Abnehmer zu finden, J. G. Ch. Lehmann, generis Nicotianarum hiftoria, quam munus Profef- foris in. Gymnafio Hamburgenfi academico ingrellu- us rerum naturae ftudiolis offert. Pars botanica cum 4 tabulis in fol. 1818. 4. 52. Der Verf. hat fih mit Doctor Siemers verbun- den, eine vollfommene Gefhichte des Tabaks auszuar— beiten, ſo, daß jener das Botaniſche, dieſer das Lit— terarifihe, Chemifhe und Medicinifhe übernommen. Da nun diefes-weitläuftiger und Dr, Siemers zu Hamburg in piele practiſche Gefhäfte, auch ind Hey⸗ rathen gerathen it, fo iſt begreiflih, dab er hinter Lehmann, der fih allein feiner Wiffenfhaft widmen ann, zuruckgeblieben Mag er nur nicht ſtecken blet- ben, Lehmann ift mit vielen Ehren aufgetreten, und feine Abhandlung über die Tabate bleibe nicht hinter den Schlüfelflumen zuruck, mit denen er dad Thor von Hamburg Ih eröffnet hat. — vorzuͤglich für die fpe 1547 ſtematiſche Botanik geſchaffen, und wir zweifeln nicht, daß man vorzüglich einen Mann von. diefem Zach geru— ‚fen habe, weil man die Wiederherftellung des botanifchen ‚Gartens beabfihtiget, der unter Fluͤgge in fo großem Flor geftanden, worauf auch fihon * neue Medicinal⸗ Ordnung deutet, als welche den Apothekern, deren in Hamburg keine kleine Zahl iſt, die Kenntniß der offici— nellen Pflanzen zur Pflicht macht. Lehmann hat die erſten Gaͤrten in Europa geſehen, und weiß mithin eine Einrichtung zu treffen, welche dem jetzigen Stand der Wiſſenſchaft angemeſſen iſt; hoffentlich legt er ihn nach den natuͤrlichen Syſtem an, wozu wir den Hamburgern Gluͤck wünfhen. Wenigftens ift er eben fo wichtig, als der Bau des neuen Kirchthurms, und wird wahrſchein— lich nicht weniger fleißig befuhht werden. Die Einrich- tung des Buches ift diefelbe, wie bey den Primeln. Ausführlich der Eharafter, genau die Synonymen, huͤbſch geordnet, 21 Gattuugen find befihrieben, wovon 5 neue. ⸗ 3. urens. 8. bonarienfis, n. 15. cerinthoid., n. 2. chinensis, g. viscosa, neu. 15. repanda, n 5. macrophylla. 10 pusilla. 17. en: 4. tabacum, 21. ungnlata. 18. [uaveolens. 5. fruticosa. ı2. glutinosz, 19. guadrivalvis, 6. angustifolia. 12. rustica. 20, a 7. lancifolia, neit. ı4. paniculara. 2ı. parviflora, Zweifelhaft find Forfters fruticosa und Mollina’s minima. N. tomentosa ift von Sprengel zur eigenen ‚Sippe gemacht, Lehmannia dem Verf. zu Ehren. - Ab— gebtldet find bonariensis, cerinthoides, repanda, qua- drivalvis, alle über eın Fuß bach, mithin groß genug, alle Charaktere vollſtaͤndig zu zeichnen. Wir bleiben immer dabey, ſolche Monographieen ſollen nicht ſelbſtſtaͤndig, ſondern in Zeitſchriften erſchei— nen. In Faͤllen, wie hier jedoch, wo eine aͤußere Ver— anlaſſung iſt, ſind ſie an ihrer Stelle; doch glauben wir umfaſſende Gegenftande waͤren fihiefliher. [Magnenus de Tabaco, 1669. ı2. 264.] 3 9. Eaffel, Lehrbuch der natürlichen Pflanzenordnung. Sranff, bey Andrea 1317. 8. 403. Eine fhone und brauchbare Arbeit mit großer Kennt— niß des Einzelnen, mit unverdroffener Vergleihung ſowohl alter früheren Arbeiten, als aller Pflanzenteile und der Pflanzenſippen felbft: dad) ohne hinlaͤngl. Beruͤckſichtigung deſſen, was die neuere Philofophte darinn gefeiftet, die, der Verf. wird es uns zugeftehen, das Fundament zum natürlichen Pflanzenſpſtem vollfonmen gelegt hat. Fruͤ— ber ſchwebte der Verf. nicht felten zwiſchen Luft und Waſſer, und ſuchte beyde zu feſtem Boden zu nahen; nun ift er aber ans Land gefommen,; man muß ihn ge= fieben, daß er redlich gearbeitet und dab Tagewerk nach Sräften gefordert hat. Er hat die Botanik von der all- gemeinen Seite aufgefaßt, und Dadurch gezeigt, daS er weiß, weſſen fie jeßt bedarf. Wir bedauern daher, daß er nun Deutfihland fremd geworden und in Gent eine Profeffur angenommen hat, was wir übrigens Nie— mand verdenfen; denn wer fich jeßt aus Deutfihland werten kann, mag es mit Gott thun, doch feiner in der —* Rn 1548 Fremde nicht vergeffen und willig zuruͤckkehren, wenn die Treiber zur Befinnung-gefommen und in fich geganz gen. find. . Wo die Heerde davon gelaufen ift, hort das Reiten, Parade- fern, auf. Das Werk des Verf. iſt gut gegliedert in Hauptſtuücke und Paragraphen, ı 9. Von den Naturreichen überhaupt Gr. 2 9. Bon der Pflanzenreihe insbeſondere. 9. 16, 3 9. Von der Erhaltung und Erzeugung der Vftanzen. * 27. 49. Don den Erhaltungsorganen insbefondere. 6. 39. 59. Von den Zeugungsorganen insbefondere. $. 60, 69. Von den Merlkmalen der Pflanzen. 9. 125. 7H. Von den Elajfen, Sippfharten, Geſchlechtern und Arten. 9.162, Nah $. 193 folgt: Ueberſicht der Anordnung. 1. Ernährung und Erzeugung eins. I Claſſe. Pilanzen ohne Gefäße, ohne Saamenblatt und männliche Geſchlechtstheile. I Drdnung. Blattlofe. 7) Algen. Algae. 2) Schwaͤmme. Fungi. II Drönung. DBlätterige, 3) Yebermoofe. Hepaticae, 4) Moofe. Musci. 5) Sarınfrauter, Filices, 6) Najaden, Najades? 2. Ernährung und Erzeugung geſchieden. II Claſſe. Einfaamblätterige. Fruchtkeim mir dem Saas menblatt verwachfen. I Drönung: Gtempelftandige. z 7) Pifangartige. Musae. 8) Ingwerartige, Cennae. 9) Ragtvurzartige. Orchidene, II Ordnung. Kelchſtaͤndige. 10) Irisartige. Irides. II) Narcifartige. Narcissi. 12) Lilienartige. Liliaceae, 13) Rohrartige, Junci. 14) Spargelartige. Asparagi. 15) Palmen, Palmae. IH Ordnung. Bodenftändige. 16) Aronartige. 17) Wajlerfolden, Typhae, 18) Binfenartige. Scirpoideac. 19) Gräfer. Gramina, DI Claſſe. Zweyfaamblätterige Blumenloſe. Fruchtkeim von den Saamenblaͤttern geſchieden. Kelch und Blume verwachſen oder fehlend. I Drdnung. Gtempelftändige. 20) Dfterlugeyartige. Aristolochiae. II Ordnung. Kelchſtaͤndige. 21) Sichtenartige, Coniferae, 22) Eichenartige. Amentaceae, 23) Neflelartige, Urticeae. Aroideze, _ \ und Springemachen, wie das Schaͤ— —— 2.1549 N 24) Wolfsmilchartige. Euphorbiae, 25) Dieafterartige. Elaeagni. 26) Geidelbaftartige. Thymeleae. 27) Silberbaumgrtige. Proteae. -. 28) Zorbeerartige. Lauri. 29) Buchweizartige. Polygonene, 30) Meldenartige. Chenopodia, I Ordnung. Bodenſtaͤndige. 31) Amaranthenartige. Amaranıhi, 38) Wunderblumen. Nyectagines. 33) Wegeriche. Pläntagines, 34) Grasnelken. Staticeae. _ IY Elaffe. Zweyfanmblätterige Blumenpflanzen. Frucht⸗ feim von den Saamenblättern, Kelch von der Blume gefihieden. I Ordnung. Gtempelftändige. I Gruppe. Btetblätterige Blume... 35) Dolden. Umbellatae, 36) Aralienartige. Araliae, II Gruppe. Einblätterige Blume, 37) Zufammengefeßte. Compositae. - 38) Sartenartige. Dipsaceae. 39) Sarberröthen. Rubiaceae. 40) Geiöblattartige. Caprifolia. II Hrdnung. Kelchſtaͤndige. I Gruppe, Pielblätterige Blume, 41) Kreuzdorne. Rhamni. . 42) Zerpentinartige. Terebintaceae. 43) Hulfen. Leguminosae. 4+) Rofenartige. Rosaceae. 45) Weideriche. Salicariae. . 46, Schwarz ſchlunde, Melastomae. - 47) Mortenartige. Myru. 48) Koafen. Loasae. 49) Nachtkerzen. Onagrae, 50) Eis kraͤuter. Ficoideae. 51) Portulafartige, Poriulaceae, 52) Farfeldifteln, Cacti. 53) Steindreihe. Saxifragae. 54) Hauswurze, Sempervivae. 55) Nelfenartige. Caryophylleae *). U Gruppe. Einbtätterige Blume, ; 56) Glockenartige. Campanulae. 57) Kurbisartige. Cucurbitaceae, 58) Heidenartige. Ericae, 59). Ebenhoͤlzer. Guajacanae, 60) Schneerefen. Rhododendra, III Drdnung. Bodenftändige. I Gruppe. PVielblätterige Blume,” - 61) Nanunfelgrtige. Ranunculaceae., 62) Magnolienartige. Magnoliae. 63) Anonenartige. Anmonae, 64) Mondſaamartige. Menisperma, 65) Berberizen. Berberides. 66) Nohnartige. Papaveraccae. *) Die Nelken find zwar bodenftändig, aber zu nah mit den vorigen, und zu wenig mit andern verwende, um andersivo ſtehen zu koͤnnen. | 2 1550 67) Kreuzblumen. Cruciferae. 68) Kapernartige. Capparides. 69) Ceifennufartige, Sapindi. 70) Malpighienartige. Malpighiae, - 71) Hartheuartige. Hyperica. 72) Guttabaumartige. Guttiferae. 73) Wonterangenartige. Aurantia. 74) Azedarachartige. Meliae, 75) Reben, Vites. { 76) Storhfihnäbel, Gerania. 77) Malvenartige. Malvaceae, N 78) Eindenartige, Tiliaceae, - v * 79) Heidenroſen. Eisti. so) Sonnenthauartige. Droseraceae, 81) Neutenartige. Rutaceae. II Gruppe. Einblaͤtterige Blume, 82) Breyaͤpfel. Sapotae. 83) Schlangenhoͤlzer. Colubriuae. 84) Asklepiaden. Apocyneae, 85) Enziane. Gentianae, 86) Bignonien. Bignoniae. 87) Sonnenwirbel. Polemonia, 88) Winden. Convulvuli. 89) Öoretfchartige. Boragineae, 90) Nachtfhatten. Solaneae, 91) Larvenblumen, Personatae, 92) Lippenblumen, Labiatae. 93) Müllenartige. Vitices. 94) Jasminartige. Jasmineae, 95) Bärenflauartige. Acanthi. 96) Ehrenpreisartige, Veronicae. 97) Sommerwurzartige. Orobanchoideae, " 95) Schlüffelblumen. Lysimachiae, Dann folgt ein kurzes Verzeichniß der einfchlagenden Bücher. Soweit läuft das, was der Verf. Einleitung nennt. Darauf kommt er auf die Auseinanderfekung, worinn er.die Methode unferer Naturphilofophie gewahlt hat, nehinlich die Befchreibung der anatontifhen Theile, der hemifchen Stoffe, welche fie enthalten, Vergleichung der Gippfchaften und Gippen umter einander und mit andern Drönungen, mut dem Unterfihied, daß er die Sippen ſelbſt aufführt, jedoch ohne ihre befondere Cha— rafteriftit, welche ex aber von der Sippſchaft felbft aus— führtih gibt, auch aufmerffam macht auf alle der Be: achtung würdige Pflanzen, welche darinn vorkommen mögen, und fie naturgemäß fo beſchreibt, wie man in Zukunft thun muß, wenn man die nomenclatorifihen Sejleln wird zerbrodhen haben. “Kurz, wir find mit die: fen Buche vollfonmen zufrieden und halten es ganz ge- eignet, zu einem Lehrbuche zu dienen, nur nicht ganz für uns, die wir nad) fireng philoſophiſchen Grundfäßen die Pflanzen ordnen und gleihzählige Sippſchaften in jeder Zunft. aufftellen, fo wie gleichviel Zünfte in, jeder Ord— nung und gleichviel Drönungen in jeder Claſſe. Bald hat der Verf. in einer Claſſe 2 Ordnungen bald 3; bald in einer Ordnung 2 Sippſchaften, bald 3, bald 4, bald 6, bald 10, Bald. einige Dußend, bald auch nurz, was * wir nieht hilligen können. Die Natur ift eben fowohl in Bezug auf die Zahl durch Geſetze beſchraͤnkt, wie in Bes 1551 zug auf Befihaffenheit, und die Zahlen halten fih das Gleichgewicht wie „Die Beſchaffenheiten. Allein der Verf, Eonnte fih der- Gleihförmigfeit der Zahlen nicht bemei- ſtern, weit ihm noch einige Glieder fuͤr die Claſſen ge— fehlt haben, wie es uns auch in der Naturphiloſophie er— gangen iſt. Beſſer iſt es uns fhon in Dietrichs botanifhen Sournal 1813, gelungen; doc) auch da ha— ben wir noch eine ganze Claſſe unter den andern herum geftett, und erſt in unferer Naturgefhichte ift es uns gelungen, alle 7 naturgemäßen Claſſen, gegründet auf die Hauptorgane der hoͤchſten Pflanze, rein auszuſchei— den. Wenn des Verfaſſers Werk verfauft ift, mag er in der 2ten Aufl., die wir ihm wünfhen, einen neuen An— {auf nehmen und der Sprung twird ihm wahrſcheinlich ges fingen. Was nun feine Reihung betrifft, fo find wir nur mit den 3 erften Claſſen zufrieden und mit der erften Ordn. dersten. Wir fönnen aber unmöglich zugeben, daB dann die Nofaceen folgen, noch weniger, daß die elenden Didynamiſten den Schluß machen und die Krone des Pflan- zenreichs zieren follen. Faſt das ganze Land der Dicotys tedonen- muß umgerührt und anders angefäet- werden. Freylich eine große Arbeit, aber Feine ſchwere, wenn man den Schluͤſſel hat, K. Sprengel, Bon dem Bau und der Natur der. Gewächfe. Halle bey Kümmel, 1812. 8. 654. m. 148. Dazu 9. 5 Links fritifihe Bemerkungen und Zuſaͤtze. Ebens er ‘ dafelbft, 59. Es ift und immer angft, wenn wir an die Beurtheis lung eines Werkes von einem tuͤchtigen Manne gehen. . Das Loben wird lächerlich, dag Tadeln unanftandig, das Berichten und Ausziehen unnöthig, weil dad Bud jeder hat, der etwas über folches Fach wiſſen will, Das ift auch wohl mit einer von den Gründen, warum tuͤch⸗ tige Werke fo felten gehörig beurtheilt werden. Spren⸗ gel muß ſich daher auch mit dieſem Loos troͤſten. Statt eine große Abhandlung über fein Werk zu fhreiben, wie "man könnte und follte, wollen wir es daher nur anfuͤh— ven, um ihm zu beweifen, wie fehr wir ihn achten, feine Hrbeiten im. Reiche der Pflanzen ſchaͤtzen, und und freuen, wenn er ung Gelegenheit gibt, von ihm zu lernen, und ihn auf das aufmerffam zu machen, was wir nod) gern willen möchten. Das Verf kann als Hand = oder Lehrbuch betrachtet werden; es enthält alles, was dazu gehört, ſowohl All= beit der Materialien als Gliedernng und Klarheit des Vortrags, mern man einige Verſuche in den chemiſchen Erklaͤrungen etwwa ausnimmt. Mehr aus Pflicht, die wir der Kritik auferlegt haben, als aus Nothdurft geben wir den Rahmen dieſes Buches, und ſagen hin und wies der, was ung einfällt. Das Werk theilt fih in Capitel und Paragraphen, deren 107 find, und wovon jeder eis nen befondern Titel führt, die wir nicht alle aufzählen koͤnnen. Bon den 15 Capiteln enthalt das erſte die Geſchichte der Anatomie und. Phyſiologie der Pflanzen, von den Srichen an bis. auf die neuefte Zeit, Der Meifter bat rer un Sn hier in kurzen, ſcharfen Umriſſen gezeichnet, aber acnug, um den ganzen Gang dDiefer Wiffenfchaft zu erkennen. Im 2ten Capitel ſtellt er allgemeine, Betrachtungen der Gewaͤchſe an, über das Leben, die Natur des Drgas nismus, deilen Entftehen, Unterfihied der Pflanzen von den Thieren, Uebergäange der Reiche in einander, Gegen— genftände, uͤber die fich nicht viel gewiſſes fagen täßt, fo Lange wir feine Phyſiologie Haben, bey welcher Gelegenheit. aber der Verf. viel Einzelnes aus dem Schatze feiner Kenntniſſe als Benfpiele Hingeftellt hat. Im aten Capitel nimmt er das Zellengemwebe von S. 65 — ıız, wozu fehr ſchoͤne Zeichnungen gegeben find. Diefer Gegenftand iſt in der Pflanzen = Anatomie ſchon fo vielfettig behandelt, dab man glauben follte, es ware nichts Neues mehr bervorzubringen; indeſſen gibt es nod) allerley fireitige Punkte, wohin befonders die Ge= meinfhaft der Zellen. mit einander, die Verrichtungen des Zellengewebes, die Frage, ob die Zellen in die Gafts röhren ibergehen, verfteht fich in folche, Die durch dem ganzen Stamm laufen, gehören, wie auch, was ed eis gentlich mit den Lücken für eine Bewandtniß habe, Der Berf: nimmt feine. Poren in den Zellen an, Link auch nit in den Zufäßen, und denft daher an ein Durch— ſchwitzen, wie im thierifchen Leibe. Das kannnun frey= lich auch nicht ohne Poren gefhehen. Uebrigens haben wir auch nie "dergleichen twahrgenommen, was freplich neben ſolchen Leuten nicht viel fagen will: daß aber doch „Poren da feyen, daran zweifeln wir keinen Augenblid- Das te Capitel von den Schraubengangen und ih— ren Abänderungen, worinn der Verf. befanntlich der erfte ift, welcher in der neuern Zeit darüber gearbettet und entfohieden hat. Er hält dafür, dab das Spiralgefäß bloß aus einem oder mehreren aufgerollten Faden ohne Zwifhenwand befiche, „Die Hohlyeit des Fadens ſelbſt wird gelaugnet und He. BIER Recht. menhang der Spiralgefäße mit den Blättern, oder viel— mehr beyder Einerleyyeit, wie wir behaupten, nimmt der Verf. feine Ruͤcſicht. Wenn aber ein Spiralgeraß nur ein eingerofltes microſcopiſches Blatt ift, fo ann feine Faſer auch fich versiweigen, gleich den Blattadern; wir feben feinen Grund vorhanden, die Beobad)tungen und Zeichnungen von verzweigten Spiralgefäßen zu entfräf- ten, vielmehr zu verjtarfen. Beraftelung der Gefäße ſelbſt wird geläugnet, iſt auch nie gefehen worden und ſtimmt nit der Jdee der Pflanze überein, als welche ausgedruͤckt werden fann Dur eine einzige Luftröhre (Schrauben- gang) von Zellengeweb umgeben. Waſſerfaͤden find ſol— che Tracheen, die gleich Kiemen, ftatt, Luft, Waſſer füh— ren. Gogenannte Treppengänge oder Spaltgefäße find alte Spiralgefüße, - Die gedupfeiten Roͤhren gehören auch im dieſe Reihe. Die Spiralgefäße führen feinen Saft, daher wohl nichts anders als Luft, und find daher für die Pflanzen die polarifirenden Lebensorgane, wie die Lurtröhren der nfecien. Da aber in Pflanzen feine Nervenfaden, und im Eingeweide-Leib die Athemfun— etion die höchſte tft, fo find Die GSpiralgefaße zugleich für en Auf den Zuſam⸗ die Pflanzen das, was die Nerven fir die Thiere find, - ohne eben wirklich Nerven zu feyn, Sm sten Cap. wirdvon ©. 178— 210 ton der Hber- baut, ihren Spaltöfinungen, Drüfen und dergl, geredet, el tat ana as ie A ni Der Verf. macht ſcharfſinnig darauf, auſmerkſam, daß die Spaltöffnungen erſt mit den Schraubengaͤngen ent— ſtehen. Der Wurzel fehlen fie, auch der inneren Flaͤ— che der aͤchten Blumenkronen. Der Verf. halt dafür, fie ſeyen einfaugende Drgane und zivar für Luftſtoffe, wel: cher Meinung wir gleichfalls zugethan find, obgleich nicht alfe Berfuche damit fimmen. Sonderbar ift es allerdings, daß bisher, noch Niemand im Stande gewefen, einigen ' Sufainmenhang ziwifchen ihnen und den Gpiralgefaßen nahzuweifen. Die Drüfen find nur gedrängteres Zellenge⸗ webe mit feinen Schraubengängen ; fondern allertey Säfte ab. Die Drüfen find auch noch ein Stein des. Anftoßes; une kommt es bor, fie ſeyen nichts als Verfümmerungen. ‚Im. öten Cap. von dem Mifhungsverhattniß. der Pflanzen von 210 — 285. Ein Außerft wichtiges Capitel, dem aber ſehr viel an Vollendung fehlt, theils weit hier die Chemie gar nicht reden will, vorzüglich aber, weil die Philoſophie dieſen Theil noch nicht beleuchtet Hat. Der Berf. hat zivar alles gefammelt, was bis jeßt bes Fannt ift und alle Stofferaufaeführt, doch ohne den ger ringften innern Zufammenhang, was man ihm Übrigens nicht verargen fann. In unferer Mineralogie glauben wir, die Idee angegeben zu haben, wie diefe Materten zu ordnen find; auch läßt fich ziemlich daraus ableiten, wie fie fih aus einander entwideln. Im zten Cap, Erfiheinungen des Pflanzenlebend von 285 — 374. Bon der Ernährung, der Gäftebewegung, dev Neizbarfeit; wieder eine fehr intereffante Zufammen= ſtellung, obſchon natuͤrlich nicht viel Gicheres heraus- kemmt: es wäre aber fonderbar, deßhalb die fihonen Beobahtungen und Verſuche wegzulaſſen; der Verf. bat daher auch mit vielem Fleiß geſammelt und mit ſei— ner Unterfheidungsgabe geordnet. Pflanzenfihlaf, Blu- men = Uhr, Temperatur u, f. f. werden ihren Erſcheinun— gen nad) aufgezählt, Soweit reiht der allgemeine Theil diefes Werks; der Befondere nimmt dann die einzelnen Außern Pflan— zentheile vor und zwar bey jedem anatomifch und phy— ſiologiſch. Im sten Cap. von der Wurzel, Geſtalt, innerem Bau, Verhaͤltniß zu den Zweigen, Wachsthum, Richtung, Verrichtung, bis 408. Sm oten Cap. vom Stamm, Bau deſſelben in den verfihiedenen Pflanzenfamilien Leigentlih nur in den drey " Pflanzen - Lindern. Was gaben wir nicht darum, wenn einmal der Stamm aller Familien anatomifch unters ſucht wäre], von der Oberhaut, dem Baft, Gplint, Holz, Mark, Auf» und Abfteigen des Caftes, bis ©. 472 Die FZafern des Baftes nennt der Verf. Baftröhren, füh- ven die rohen Planzenfüfte aufwärts. Der Verf. nimmt auch an, Daß die Wurzel vom Stamm aus ernährt werde, und der Saft herunterfteige; uns eine fehr zweifelhafte Meynung. Die Lehren über den Splint, den Bau des Holzes find fo, wie man fie von einem fo vieäbrigen Unterfucher, der zugleich alles kennt, was andere geſehen, erwarten fann. Im zoten Cap. Won den Knospen und der Metauior— phofe der Theile, ©. 472 — 93. Bau, Verſchiedenheit, Iris. 1818. Deft 9. 5 -——u.u> Gtellung. Die Metamorphofe ift zu kurz abgethan, und, wider die Gewohnheit des Verfaſſers, hat er am wenigſten Mufternflanzen aufgeführt, da er doch hier ganz neu hätte ſeyn fonnen, Männern, deren Gedaͤcht— niß das ganze Pflanzenreich immer gegentoärtig ift, wird es leicht, Die pallende Pflanze zu finden, während andere lange herumblattern, Bilder auffinden und langweilige Beſchreibungen leſen muͤſſen. Im rrten Cap. Bon den Blättern, von 493 — 525. Bau, Ausſchlagen und Abfallen, Farbe, Ausdünftung und Einfäaugung, gründlich um) vollftandig betrachtet, Sm zeten Cap. von den Blüthen, v. 525 — 5ı Baur, Eigenfhaften, Färbung, die fih nicht nah den Sahress zeiten zu richten fcheine, Das wir nitht zugeben; Entivids lung der Blumentheile. Die verfihiedenen Geftalten der Blumen hat der Verf. zu entwickeln vergeſſen; ungeach— tet diefer Gegenftand in den terminologiſchen Schriften getvöhnlich fehr breit getreten wird, fo ift er doch bon einer ‚philofophifhen Bearbeitung noch wert entfernt, und diefe wartet doch mit Recht auf Männer, denen die große Mannichfaltigkeit Diefes Baues zu Gebote ſteht. Nectarien dienen vorzüglich, die Befruchtung mittelft der Inſecten zu veranlaffen. -Die Lehre von den Nectarien war-, tet noch auf ihren Gründer; für diefes Capitel ift ei= gentlich noch gar nichts gefchehen, wenn nur einmal we— nigftens jemand fich der Mühe unterzöge, das, was uns ter dem Namen nectzrium läuft, mechaniſch zu claffifi- eiven, dab man doch einigermaßen in der Mühe, die Be- Deutungen aufzufuchen, erleichtert würde. Es iſt nichts Störenderes bey einer geiftigen Arbeit, als immer ſelbſt den Handlanger machen zu muͤſſen. Koͤnnte nicht einmal ein Student fuͤr eine Inauguraldiſſertation ſich einige Wochen hinſetzen, und die verſchiedenen Formen zuſammenleſen? wenigſtens wuͤrde es ihm mehr Ehre bringen als das Zim— mern von Krankheitstheorien oder das Erfinden unbe— holfener Inſtrumente. Es iſt gewiß, daß die größte Zahl der Nectarien nichts anders ift, als fonderbar geformte Blumenblaͤtter, tbeilweis verfümmerte Nöhrenblünchen, welche noch gern die Gungenefie vorftellen möchten, wie z. B. Helleborus, Andere find verfümmerte Staub: faden , fehr wenige werden als eigenthuͤniliche Drüfen ftehen bleiben, - Im ızten Cap. Don der Befruhtung 551 — gr. Zweyfahe Bildung der Gefchlehtstheile, männliche, weibe liche, Gefchichte diefer Lehre, Befruchtung ſelbſt. Dieſes Capitel ift mit vieler Liebe und Sachkenntniß bearbeitet. Wir hatten aber gewünfcht, dab Sprengel den Stand der Staubfüden vorgenommen haͤtte/ oder dab er das einmal in der Iſis thun möchte, wozu wir gern eine Ta- fel ftehen laffen wollen, Ceine jegige Betrachtung vom Stand fcheint uns nicht wohl angelegt zu feyn, um das durch weiter zu kommen. DE die Staubfäaden ein bie: chen höher ober niedriger ftehen, ift gleihgültig, nur der Stand iſt von Wichtigkeit, der fih ein andres Organ gewählt hat. Das muß feſt gehalten werden, ob ſich die Säden auf dein Kelch oder der Blume befinden, und ob diefe fi) über oder unter der Frucht befinden. Die Blumen: ftandigen fcheinen durchgehends die niederen, Die Kelch— 95 1558 ftandigen die höheren zu ſeyn, zwiſchen welchen die Stiel⸗ frandigen (Hypogyna) das Mittel halten. Dieſe Anficht muß aber nicht durch das ganze Pflanzenreich fortlaufen, fondern fih-in den oberen andern wiederholen. Wir wünfchten, daß ung die Luft, den botaniſchen Theil unſe— ver Naturgeſchichte fertig zu machen, nicht vergälft wor— den wäre, um diefen Gegenſtand Den Öotanifern nad unferer Meynung vorlegen zu koͤnnen. Daß die ein- Dlätterigen oder vielmehr die röhrigen Blumen die Staub: faden ſelbſt tragen, gibt einen fhönen Haltpunft und die ſes ift ein guter Winf, Diejenigen Pflanzen je in ihrem Sande zu unterft zu ftellen, welde ſich in diefem Falle befinden, die Blumen mögen über oder unter der Eapfel ftehen. Bey den vielblätterigen fann man die Nelken auch als ſolche betrachten, deren Staubfaden blumenſtaͤn⸗ dig ſind; die Schirmpflanzen gehören offenbar zu den zuſammengeſetzten, obſchon fie viele Blumenblaͤtter haben; denn ſie ſtehen uͤber der Frucht, und man kann ſie mit den Roſaceen nicht wohl vergleichen, weil dieſe die Staub⸗ füden auf dem Kelche tragen. Was mit den Hülfenpflan- zen anzufangen ift, foll Sprengel entfiheiden. Kurz und gut, Sprengel muß das in der Iſis ausmachen, oder wir werden ihn das naͤchſtemal ganz ſchlecht - ve: cenfieren. Sin ısten Cap. Betrachtung der Frucht und des Saa— mens, Keimen; ebenfalls klar und vollſtaͤndig , doch häts ten wir auch bier eine Claffification und philoſophiſche Entwicklung verſchiedener Fruͤchte gewuͤnſcht; das wird daher einen zweyten Aufſatz für die Iſis geben, den er derfelben zu uͤberlaſſen ſchuldig ift, da fie ihn an diefe Ausarbeitung mahnt. Was eigentlich mit dem fogenann= sen Eyweiß zu machen ft, Tonnen wir nicht klein friegen. Im ı5 Cap. Bon der Verbreitung der Pflanzen auf der Erde, Entſtehung, climatifche Vertheilung, melde leßtere etwas mehr hätte geordnet werden fünnen. Man fieht, daß Sprengel in dieſem Werk, wie in allen anz dern große Vollftändigfeit und Klarheit erreicht und daß er das Talent hat, die wiffenfihaftlihe Strenge mit der Brauhbarfeit für die größere Welt: zu verbinden, er hatte zwar einige Gegenftände mehr monographifch bear- beiten Eönnen; allein was bliebe uns dann noch übrig, die wir doch auch gern noch etwas Neues in der Bota— nik fagen möchten ? Die Kupfer find fehr Ghbfh von W Sprengel, dem Sohn, ‚gezeichnet und von Kümmel, dem Bud): handler felbft geſtochen. Link's Zuſaͤtze find ſehr mannichfaltig, finn = und kenntnißreich, wie von einem ſolchen freundſchaftlichen, philoſophiſchen und umfaſſenden Kopf zu. erwarten. Die rechten Gelehrten find nicht neidiſch, was immer beweift, Saß einer wenig Kräfte, zu fchaffen befist. Zu thun gibt e5 in unfern herrlichen, erheiternden, gefellig ſtimmenden Naturwiſſenſchaften noch genug, und wir haben nicht noͤ⸗ thig, unſern Mitmenſchen Plackereyen zu erfinden, wie die Rechtenmacher ,„ um. uns wichtig und gefchaftsvoll zu, machen und uns einmal ergoKen zu koͤnnen. In der That din trauriges Amt, das ſich durch die Plagen der Mens ſchen erhaͤlt! 1556 Das von dem fel, verftorbenen Dr. und Are chiater Hirzel hinterlaffene Herbarium, iſt ein fhönes Denkmal feines unermüdlichen Fleißes, ſeiner Kenntniſſe und ſeines auch im vorgeruͤckten Alter und bey unſaͤglichen koͤrperlichen Beſchwerden nie erio=” ſchenen Eifers für Naturwiſſenſchaft. Es befieht felbiges aus ungefähr 6600 Arten meift gut getrockneter Phanogamenz tworunter die Schweizer- pflanzen, felbft die ſeltenern, ziemlich vollftandig, dane- ben aber noch eine Menge deutfcher und überhaupt euro= päifcher Vegetabilien, fo wie aud recht viele und fchöne und feltene erotifche, worunter fih ganz vorzuͤglich eine ſchoͤne Zahl herrlicher Cappflangen auszeichnet, wie man fie nicht oft in Herbarien antrifft; auch einige oftindi- fihe, welche, fo wie die capıfchen, der fel. verftorbene in feinen frühern Sahren aus Holland, und darunter man— che von dem berühmten v. Royen zu bekommen Gele= genheit hatte. Auch Cryptogamen aus allen Abthetlungen befinden, fih in großer Anzahl und muͤhſam geordnet dabey, und find denfelbigen die treffliihen Hefte der Eryptogamen des Fichtelgebirges von Funfe untermifcht. Zu diefem Herbarium gehört dann auch noch eine nicht unbeträchtlihe Sammlung muͤhſam zergliederter Blumen zu Erfläarung der Gattungsfennzeihen. Ihr Nutzen fir Anfänger und Lehrer, ja ſelbſt bisweilen für Kenner, iſt fo einleuchtend und anerkaunt, daß dadurd) unzweifelhaft der Werth des Herbarii weſentlich erhoht wird, ; Die Pflanzen find großen Theils fehr gut conſerbirt mit Stecknadeln auf weißem Papier befeſtigt, Liegen zwiſchen gutem Packpapier, ſind alle von Hirzels ei— gener Hand mit ihren ſyſtematiſchen Namen bezeichnet, und der Wohnort beygeſchrieben. So wie auch der fleifige, in allem was er that, beftandig Menſchenwohl im Auge behaltende Sammler allenthalben den befannten Nutzen und‘ Gebraud der Pflanzen kurz und treffend beufchrieb. N Die Sammlung iſt in lofen Faſcikeln, die nad) Wilfführ auf einem Geftelle der Ordnung nach gelegt werden fon= nen. Gie ift nach den Linneifchen Gerualfyfteme fehr genau und gut rangirt, wozu derfelbige ſelbſt noch) kurz vor feinem. Ende jeden Augenbli der ihm fo felten vergönn— ten und doch fo nöthigen Muße verwendete, . Es wäre zu wuͤnſchen, daß irgend eine öffentliche Anftalt im der Schweiz ſich diefes vortrefflihe Herbarium anzufhaffen trachtete, und die feltene Gelegenheit be= nußte, neben dem Erwerb eines in fo vielen. Rüdfichten nußbaren twiflenfchaftlichen Hulfsmittels zugleich ein Anz denfen an den Privarfleiß eines würdigen Schweizers aufs aubewahren. ; Ein fürmlicher Catalog ift nicht vorhanden, wohl aber ein Eremplar des Henkelſchen Nomenslators, in welchem dasjenige, mit wenigen Ausnahmen ziemlich yichtig und genau angezeichnet und nachgetragen iſt, was man im Ilerbarium findet. \ Die Wittwe deffelbigen ift gefinnt, diefes Herbarium an welchem bald vierzig bis fünfzig Jahre lang mit unver- droffenem Eifer und Fleiß gefammelt wurde, zu verkau— Y j r j 4 [ 1 .. 1557 fen, und hat Urſache zu wünfchen, daß er ihr gut bezahlt werde. Es würde ihr wehe thun, wenn daffelbige in uns rechte Hande füme, die es nicht nach feinem wahren Werthe zu ſchaͤtzen und zu gebrauchen wüßten. Sie bittet daher ‚ den find. Li dem Körper fteht. ‚die zahlreichen Freunde ihres fel. Mannes im In = und Auslande, fie möchten gegenwärtige Anzeige bey dazu ‚geergneten Behörden und Perſonen möglichft allgemein befannt machen. Sie wird es demjenigen fichern Ab- nehmer überlaffen, der bis Neujahr das höchfte Gebot darauf thut. Es ift aber dabey zu bemerken, daß fie we— nigftens fehrig Carolins daraus zu ziehen hofft. — Man wendet fih dafür in franfirten Briefen an die gegenwär- tige Eigenthuͤmerin felbft (Frau Wittwe Hirzel, geb. Hottinger in Zurich) und kann der veelften Behandlung verjichert ſeyn. Sechs neue Gattungen Firola (Pterotrachaea) im Mittelmeer, von Peron und Lesueur 1809 beobachtet; und Beltimmung der neuen Sippe Firoloides; von Lesueur. (Bull. des Sc. 1817.) Zu Anfange feiner Abh. wiederholt L. die Familien- Charaktere und der Sippe Firola, wie fie von ihm in feiner Abb. im Ann. du Mus. tom. 14 und ı5 aufgeftellt wor- Darauf gibt er eine Außere und anatomifche Befchreibung der Tiroles ). k Der Leib der Firoles ift geſtreckt, cylindrifch, durchs fihtig, von blaffer Farbe und gallertartiger Confiftenz- Der Schwanz, durch. eine Furche vom Leib abgefondert, iſt zuſammengedruͤckt, mehr oder weniger fielformig, ge: zähnelt an den Seiten. mit. einer lappigen Floſſe, biswei— fen mit einem geftredten Perlſchnur ahnlichen Anhang am Ende, Er wird durch 3 Musfelpaare beivegt, die am Ende fadenförmig und in einem gemeinfchaftlichen Punkte verbunden find. Mitten auf dem Rüden, nad Peron und Lesueur, ift eine andere breite Floſſe, die durch zwanzig Musfelpaare bewegt wird, deren jeder in eine gabelfürmige Spike endet und ſich hier mit dem. don der enigegengefekten Geite vereinigt; an ihrem uns tern Ende laufen fie zufammen und-find mit zwey Wur— zeln verfehen, die in den Körper, zwifchen dem Bauch fell und der außern gallertartigen Subſtanz eindringen. Am vordern Ende des Korpers find die Augen, aus einer glänzenden glafihten Kugel gebildet, von einem kleinen Stiel getragen, der. aus einer Art ſchwarzen Napfs ent— ſpringt, der an der Zufammenfügung des Nüffels mit Dorn und hinten an den Augen find mehrere fleine gallertartige Puͤnktchen, der Ruͤſſel iſt faft ein Viertel fo lang als der Körper, etivas zuſammen— iehbar, fann nach allen Richtungen hin beivegt werden; “am Ende etwas erweitert, um die Kiefer aufzunehmen, die zuruckziehbar, gegenüberftchend find und an ihrer , *) Hier muͤſſen wir bemerfen, daß Les. in Diefer Bez: fhreibung die Beobachtungsweife benbehält, Die Pe- ron in Ken Abh. über die Pteropoden angenemmen at, dad heißt, er macht in feiner Befchreibung diefer Thiere das Dbere zum Untern, ungeachtet der friti- ſchen Bemerkung Blainville’s, in feiner Abh. über diefelden Thiere, wovon ein Auszug im Heft 10, 1555 Wurzel eine. Langs=Lippe haben. Sie find mit einer Reihe horniger, wie die Zähne eined Kamm geftellter Spitzen beivaffnet, mit einer andern dazwifchen ftehen- den Neihe Fleinerer, Unmittelbar hinter diefen Kiefern inivendig find zivey proceflus palpiformes, aus zivey Gelenken beftehend, deren erftes fehr Furz und fihräg, das andere geftredt und zuruͤckgebogen. Ein entindrifcher mehr oder weniger erweiterter Canal, an dem Schlund be- veftiget und von den Augen durch eine hautige Membran gefchieden, geht Frey quer durch die große Höhlung des Körpers, und umfaßt am Ende die Maffe der Einge- weide (nucleus), die mehr oder weniger nad) hinten liegt. Mittels ziveyer Deffnungen fteht er damit in Verbin— dung, deren eine einfach, die andere doppelt ift, der aucleus ift laͤnglich, birnförmig, vegenbogenfarben und wie ein Diamant mehrere Fuß tief unterm Waller glän- send. Außer dieſen beyden Deffnungen im nucleus, tft nod) eine langliche an den Geiten ftehende, zum Durch— gang des Eyergangs; und eine vierte ander gegenuber- ftehenden Seite, wahrſcheinlich der After, Das Herz liegt unmittelbar zwifchen den Kiemen und der Aorta; die Kiemen beftehen aus 12 — 16 angefädel- ten blattformigen Anhängen. Die Aorta kommt aus dem Herzen und endet bey den Kiefern, wo fle bon vier Sinöt- chen umgeben tft. Sie geht durch den Raum, der das doppelte Nerven =» Gangliom trennt, und. unmittelbar vorn entfpriugt Daraus ein Zweig, der durch viele fleine Arterien, die fi eine in die andere ergießen, das Blut in.die Floſſe vertheilt. Es entfpringt auch bisweilen ein anderer zweyter Ziveig diefer Haupt -Arterie daraus, der fih in ein feitliches wurmformiges Drgan verbreitet, das bey einigen Arten diefer Sippe fich findet, Die Zeugungsorgane fiheinen getrennt zu ſeyn; bey den männlichen Individuen aus einem wurmförmigen, an der linken Geite des Körpers ftehenden, aus drey Theilen zufanmtengefeßten Drgan, Der exite fiheint als Schutzdecke uber den andern zu liegen; der zweyte ift kurz, eylindrifch und eng; der dritte geftreft, wurm— förmig an der Wurzel des zweyten beveftiget. Die weib- lihen Indibiduen haben einen fadenformigen Eyergang, der Fleine, entfernte, an der Gegenfeite des wurmfor- migen Drgans ftehende Kügelchen enthält, Das Nervenfpftem befteht aus einem vierlappigen, zwiſchen den Augen und dem Schlunde ſtehenden Gaͤng- lion, aus dem die verfihiedenen Nervenfaden entfpringen. Die vier Hauptfäden entfpringen gm Ende jedes Yappens. Zwey enden in den Kiefern und. die zivey andern gehen hinterwärts gegen den Schwanz hin, find aber am runde der Ruckenfloſſe durch ein doppeltes, lappiges Ganglion unterbrochen. Aus der Mitte des erften Ganglions kom— men für jedes Auge zwey Nerven, wovon der eine am Grund des Gtiels endet, und der andere viel fleiner in das Drgan bineingeht. Uebrigens kommt aus jedem dies fer! Ganglien eine Menge kleiner Faden, die fid in alle Theile des Körpers erſtrecken. ach diefer anatomifihen Befchreibung macht uns L. mit fechs Arten von Firoles befannt, welche er charaf- terifire. nach dem Dafeyn oder Nichtdafeyn 2) des wurms formigen Organs, 2) des Saugnapfs an der großen 1559 — Floſſe, 3) des Schwanz-Anhangs; allein fie ſcheinen in der That wenig unterſchieden zu ſeyn. x) Fir. mutica, ein wurmförmiges Organ, fein Naͤpfchen, fein Schwanz - Anhang. 2) Fir. gibbosa. Leib etwas höderig oberhalb des nucleus und mit einem wurmförmigen Organ, aber ohne Näpfchen und Schwanz - Anhang. | 3) Fir. Forskalea, Diefe Gattung mit mehr cylın= drifchem Körper und einer Querfurche, dem nucleus ge: genüuber, hat ein wurmformiges Organ, ein Naͤpfchen, aber feinen Schwanz - Anhang. 4) Fir. Cuviera (Ann. d. Mus. 15. tab. 2, fig. 8.) kein wurmförmiges Drgan, fein Saugnapf an der Floſſe, aber der Schwanz endet in einen Anhang. 5) Fir, Frederica. Gleicht der vorigen fehr; aber mit Floffen - Napf. 6) Fir. Peroniana, wurmförmiges Drgan, Floflen: Napf und Anhang am Schwanze; aber feine gallertartige Punkte. In einer andern A6h., die als Fortfeßung der gegen= waͤrtigen angefehen werden kann, ftellt Lesueur eine neue Moltusten = Sippe auf, die er mit Grunde ald den Firol. fo naheftehend anficht, daß er fie Firoloides nennt. Wirklich befteht der Hauptunterfchied darinn, daß der nucleus, der bey den erftern an der Schwarzwurzel iſt, hier gänzlich am Ende des Körpers fih findet, der alfo. feinen eigentlichen Schwanz bat. Uebrigens haben fie denfelben innern und Außern Bau, diefelben Sitten und Betragen; doch find die, Kiemen verhaͤltnißmaͤßig viel fleiner und im Allgemeinen der nucleus kuͤrzer und ſphaͤ— riſcher. Ueberdieß fagt Lesueur, er habe nie das bey den Firoles fogenannte wurmformige Organ hier bemerkt, aber wohl bey zwey der drey Gattungen einen fangen fa denformigen Anhang, der fleine Ever Ahnliche Kugelchen enthielt; daher er dieſen Anhang fuͤr den Eyergang haͤlt. Lesueur beſchreibt und bildet drey Arten Firoloides ab, die alle im Meere bey Martinique gefunden wurden; 1) Firoloides Demarestia; Leib lang, fhlüpfrig, glaficht, an feinen Enden zugefpigt, aber ohne gallertartige Punkte. 0) F. Blainvilliana; Leib hingegen kurs, 12 Zoll lang, glatt, dünner am Hintern Ende und abgeftußt, Stoffe in gleicher Entfernung von den Augen und dem nucleus, 5) F. aculeata, mit Körper von faft gleichen Durchmeſ⸗ fer, glatt, glaſicht, uͤber den Augen runzlich. Floſſe weiter entfernt vom hintern Ende als vom vordern, gal—⸗ lertartige Punkte, einer vor, der andere hinter den Augen. x Gallen von Zweyflüglern, von Mr, de Bosc, (Journ, de Phys. p. de Blainville 17.) Einige Gallen werden von Inſecten aus einer Gat— tung erzeugt, welche Linne mit Tipula, Fabricius mit Chironomus verwechfelt hatte, welche aber Meigen und Satreille unter dem Namen Ceeidomyia, als befondere Gattung aufitellten. Wir kennen fünf Spe— cies diefer Gattung, nehmlich; Cecidomyia Juniperi, Cecid. Pini, Cecid. [alicina Degeer Thl. 6. Taf. 5 u. 26. Die gelbe ift die von Meigen, Thl. 1. Taf. 2 abegebil: dete Cecid, Loti, welche die namliche zu ſeyn fcheint, "1560 die vor einigen Sahren faft alle Bluͤthen dee Ginfters in dem Wald von Montmorencey unfruchtbar gemacht bat, und welche ih, ehe ıch das Werk von Meigen fannte, unter den Namen Ceeid. Juniperi befchrieben habe. Mein College, Pallisor de Beauvais machte mic) fhon vor einigen Jahren auf eine fonderbare Galle auf- merffam auf dem Stengel oder Halın des gemeinen Ris— pengrafes, Poa trivialis Linn. befindfih, das er auf der Mauer feines Gartens zu Plessis- Piquet gefunden. Im erſten Jahr als ich fie ſammelte, erhielt ich Feine voll= ftändige Inſekten, im folgenden aber (April diefes Jahrs 1817) erhielt id) ein Männchen und ein Weibchen, wel— che mich überzeugten, daß Diefe Gafle von einer neuen Art von Cecidomyia hervorgebradıt wird, die ich Ceci- domyia Poae nennen werde. Ueber die Galle und über das Inſect in feinen verfhiedenen Zuftanden habe ich Fols gende Beobachtung gemacht: Das Weibchen der Cecid. Poae [egt auf den Halm diefer Pflanze ein Ey, nahe bey einem Knoten, den Blättern gegenüber, welches auf der entgegengefeßten Seite, im halben Umfange des Stengels 15 — 20 Rei— ben fehr nahe zufammengedrangter Faden von 2.— 3 Linien Lange hervorruft, deren eine Hälfte fih nach der einen, die andere nach der andern Geite des Halıns zu: ruͤckkrummt, um dadurch einen Schirm für die Larve des Inſects zu bilden, Diefe Faden, im Ganzen an 300, find anfänglich grün und parallel, ſpaͤter werden fie gelb, und ihre Enden drehen fih nad allen Richtungen. Es befinden fich zuweilen 3 — 4 diefer Gallen auf demfelben Halm, aber gewöhnlich kommen nur 2 — 2 zur Vollen- dung, denn die untern ziehen alle Cäfte an ſich, wo— durch die obern anfänglich Franfeln, und zuleßt, fo wie die Saantenforner der Pflanze unfruchtbar werden. diefften diefer Gallen haben 35 Linie im Durchfchnitt, fie befinden fih nur an einer gewwiffen Menge von Halmen, - fo daß die Vorfiht der Natur für die Erhaltung der Planzen nicht ind Gedränge fommt. Die Parve der Cecidomyia iſt mit den Fafern der Galle bedeckt, um den Bliden der Vögel und raubgieriger Inſekten nicht ausgefert zu feyn. Hier zehrt fie von der Subſtanz des Halms und Lebt fo, entweder unmittelber durch ihn, oder durch den Saft, welcher aus der Wunde in die Höhle fließt, Die fie gemacht; fie erreicht beynahe 2 Linien Länge, weiß, mit braunem Kopf, Gegen Ende des Sommers x — * F beſteht aus 1x Ringen, ohne ſichtbare Füße, von Farbe’ wird fie zur Nymphe, diefe wird im Aprit des folgenden FR Jahrs zum vollfommmen Inſeet. Ich muß noch bemerken, daß die meiften Halıne, die feine Galle tragen, im Laufe des erſten Winters abfter: ben, und daß diejenigen, die deren hervorbringen, 2—3 Sahre dauern. Die Diplolepis Juniperi, welches para= fitifd von der Cecidomyia gleiches Namens lebt, greift auch) die Larve derjenigen an, die der Gegenftand diefee Aufſatzes ausınacht. Ich fand nur 3 Cecidomyien in dem Glaſe, in welchem ich die in Plessis- Piquet gefundenen Gallen aufbewahrte, und Diplofepiden waren 7 darin.! Die Cecid. Poae unterfcheidet fich von den andern durch die roͤthliche Farbe ihres Hinterleibes und Durch die ſchwarz gefärbten Flügelſpitzen des Maͤnnchens, Koͤr⸗ Die, 4 159 2 | — —2— per und Füße find aſchgrau, Kopf, Antennen und Fluͤ— ‚gel braun. Ihre Laͤnge beträgt, Linien; der mehr ab— geplattete Hinterleib des Maͤnnchens endigt ſich in einen ſtumpfen Ring, der des Weibchens in eine lange Spitze. J. Fr. M. de Olfers, de ‚vegetativis et animatis corporibus in corporibus animalis reperiundis commientarius, ParsI, c tab, ı, Berolini typ. Maurer. 1816. 8. 112. Gewiſſermaßen eine Inauguraldiſſertation, welche dieſem Namen mehr Ehre bringt als die Tauſende me— diciniſchen Inhalts. Der Verf., welcher ſich jetzt in Bra- filten befindet, wo er gewiß mit denen, die fich für die Wiſſenſchaften den Zufallen eines ungefannten und hef— tigen. Himmelſirichs ausſetzen, dazu beytragen:, wird, Deutfchlands Ehre fo in dem neuen Welttheil zu verbreis ten; wie deſſen Schaͤtze nach Deutfchland zu liefern und fie vorher an Drt und Stelle zu unterfuchen, hatin dies fer Schrift eine Menge eigener Beokahtungen und Ent- deckungen in einer fihönen Ordnung und mit viel Sach: fenntnib zufammengeftellt. Sein Entfohluß, nach Bra— filien ‘zu geben, fo wie feine Wahl von Seite der preuf: ſiſchen Regierung hat daher die Naturforfcher erfreut, weil man mit Necht von ihm erivarten darf, daß er nit Verſtand ſammelt und nicht bloß zuſammenrafft, daß er lebendig beobachtet, was möglich ift, frifch zerlegt, was nöthig ift, und befonders auch die bisher fn jenen Welt- theil vollig unbefannten fleinen Thiere, als Schmaro— Ger, mit dem Microfeop, und auf der Gtelle zeichnet, Das Buch zerfällt in 13 Capitel, C. ı. Introduetio ;- Beſtimmung des Thieriſchen, wobey er gelegentlich die Steine, welche fih in Thieren fin— den, bemerklich macht. C. 2. Producta phytoidea. a. Excre[centiae fungofae, b. Membranae [puriae, c. Crines, cornua, ungues, d. Polypi, c. Vesiculae hydaroideae, f. Lentigo, Nae- vos, Impetigo, etc. C. 5. Corpora vegetativa in corpore animali. a. Hyda- tides, b. Exanthiemata vera, e. g. Petechiae, Scarla- tina, Rubeolae, Morbilli; Variolae, Varicellae, ©. 4. Animalia entozoa. I, Phytotheria; fein Darm, feine Nerven, feine Ges ſchlechtẽtheile oder einfache. *1 A. Cryptozoa ı. Chaos, B. Gymnodela a, Cyltica 2, Echinococcus, 5. Coenurus. 4. Cyflicercus, b. Libera «, Alyfidota 5. Taenia. 6. Bothriocephalus, 7. Trieuspidaria. 8. Ligula. ß. Celtoidea II. Morphamoebaea ; fein Darm, ziveigige Ernäh— rungsorgane, Nerven, Zwitter. A. Corpoxe ligulato, 9. Caryophyllaeus, 10. Rhytelminthus (Sco- lex.) J IfIE 1818. Heſt g. 1562 B. Corpore [ubcarnolo a1. Polyltomn, ı2. Diſtoma. "15. Amphiftoma, 14. Monofioma, 15. Echinorhynchus, 16. Tetrarhynchus, UI, Helminthes; Darm, Nerven, Geſchlechter ge: trennt. A. Ore tubulofo B. Ore punctiformi C. Corpore lacciformi 17. Liorhynchus. ı8 Filaria, 19. Trichocephalus. C, Ore angulolo aut amplo orbiculari, 20. Oxyuris, 21. Cucullanus, 22. Strongylus. 23. Ophioftoma, 24. Ascaris, Nach diefer Drdnung werden nun die meiften Gatz tungen in den folgenden 4 Capiteln durchgegangen, im - Ganzen nah Nudolphis Syſtem, auch mit vielen ei— genen Beobachtungen und Vergleihungen anderer Schrifts fteller, wogu die Kupfertafel gehört, worauf Hydatis, Coenurus cerebralis, Strongylus elegans, Diftoma fo- lium, Difoma Embryo [ein Snfufionsthier], Rhytel« minthus Taeniola, - D. Ore valvuloso C. 9. Animalia corporum animatorum parafitica, Cyelidium und verfchiedene Wafferinfecten, die aber nur genannt find. G. 10; Infecta aptera corp. a. incolae, I. Holetra, Hypoftomus (Acarus parafiticus). Acarus brachypus (Siro Scabiei, exulecrans), pix etus (Velpertilionis, Caris), maculatus (Hirun- dinis), Locuſta CAvicularum, Pari) u, ſa f. Der Verf. haͤtte die neuen Namen fuͤglich weglaſſen ſollen. Notafpis, (Uropoda vegetans.) Rhynchoprion columbae, nigua etc, "Trombidium. C, ı1. Infecta aptera. U. Arthrofomata, Chelifer parafita. Phthiridium vefpertilionis, Pedieulus, dabey über die Laͤuſekrankheit. Nirmus, Pulex, Melophaga. C. ı2.- Inlecta diptera c. a, incolae, Hippobofea equina, ! Crataerina (Hirundinis). Ornithomyia (H. avicularia). Simulia (Culex reptans). Ceratopogon (Culex pulicaris). €. 15. Infecta, quorum laryae c, a. degunt, Oeftrus. Mufca laryarum etc. Ichneumon, Sm 2ten Theil will der Verf. von der Entftehung diefer Thiere Handeln, —— Buch erkennt man, daß 9 1563 der Verf; feiner Cache Meifter iſt, und fle gründlich durchftudirt hat. Er hat daher das Buͤrgerrecht unter den Naturforfchern durch Die erſte Probe erhalten. Nach Kudolphis Vorgang hat er auch die von den Thieren hergenommenen Namen verworfen und neue eingeführt, was wir nicht billigen fonneh. Wozu 3. B. aus Nir- nus Tinnunenli einen N. hafticeps machen? Findet man ihn auch einmal auf einem Specht, fo ift es halt der "Nirmus Tinnuneuli anf dem Spedt. Ch. L. Nitzz ſch, Darſtellung der Familien und Gattungen der Thier = Sinfeeten. (Aus Germars Magazin für Ent, II.) Halle, 1318. Bekanntlich hat N. fich feit Jahren mit Schmarozer⸗ Thieren beſchaͤftigt und er ift wohl derjenige, welcher es in diefer Kenntniß am weiteften gebracht hat. Man fan erwarten, daß feine Arbeit das für die Epizoen wird, was Rudolphis für dieEntozoen. In diefem Vorlaus fer gibt der Verf. die oberften Eintheitungen nebjt den Sippen und Gattungen an; diefe nicht, jene aber aus— fuͤhrlich havakterifivt. Er ftellt ebenfalls Unterfippen auf nach dem Beyſpiel Cuvier’s nnd Latreille's, Die end> lich auf die viefen Mahnungen in fi) gegangen find und die Generifegerey verlafen haben; unfers Bedunkens tft aber das nur ein Schaamfchritt, weil man nicht auf einz mal umfehren will. Mit den Unterſippen ift eben fo wenig geholfen, als mit den zahllofen Dberfippen,. Ja man bat das Vergnügen, nun für je 2, 3 Namen noch einen Ober- Namen im Kopfe zu behalten. Wir braus ‚ hen gar feine Unterfippen, die Bezeichnnng der Abthei⸗ lungen mit a, b,'e, oder mit paſſenden Beywortern iſt nicht bloß hinlänglich, fondern vorziehlicher. Der Verf. hat über 400, größtentheils neue, Arten unterfucht, die Sippen Philopterus, Liorheum, Tricho- dectes, Gyropus, Carnus und Braula aufgeftellt, die Freßwerkzeuge, Füße u. f. w. genauer beftimmt, die mei⸗ ften vollftändig anaromiert, die Fortpflanzung und Er— naͤhrung beobachtet und uͤber 400 Abbildungen gemacht. Das alles will er in ziwey Werfen befannt machen. Das erfte wird die ausführlihe Naturgefhichte der Thier- Inſecten uͤberhaupt und ihrer Gippen, nebft kurzen Bez fhreibungen aller Gattungen und einige Tafeln für die fippifchen Zeichen enthalten, und bey Neclam erfiheinen. Die vorliegende Arbeit ift davon der Nahmen. Das zweyte Werk wird die Abbildungen. und die ausführlichen Befchreibungen liefern, hoffentlich guch die Anatontie. Der Verf. hat gefucht der natürlichen Syſtematik zu folgen, die Raus bat er wie wir zu den Wanzen geftellt, die mit Kiefern zu den Orthopteris. Warum der Verf, den Floh, den wir zu den Muden geftellt haben, weg— taͤßt, begreifen wir nicht, die entfernte Verwandlung ſollte hier billig nichte befimmmen. Ueberdieß führt er ja Hippobosca auf, welde fih wie der Floh und andere Mucken verwandelt. Ehe wir den Nahınen bier zuſammengezogen vor— legen, muͤſſen wir etwas über des Verfs. allgemeine Eins theilung der Thiere ſagen. 1564 1. Ruͤckgrath⸗Thiere. 2. Panzerthiere (Loricata), beſtehen aus Inſecten (Sechs Füße, Kodf, Bruſt und Hauch getrennt, Luft— roͤhren) und Cruſtern Calle uͤbrige). 3. Feuchtthiere Tumeéodtata). Aus dieſer fehlerhaften Beſchraͤnkung kommt es, daß die Waſſer-Schmarotzer aus feinem Plane ausgeſchloſſen ſind, alſo Cyamus, Cymothoa, Pygnogonum, Calygus, Argulus, Dichelesthium, auch die aͤchten Lerneen, z. B— L. cyprinacea, welche der Verf. mit uns hieher ſtellt. Ueber die Trennung der Cruſtaceen von den andern In— festen haben wir ſchon mehr geredet als recht ſeyn ſollte. Man wird hoffentlich von dieſer Verirrung eben ſo zu— ruͤckkommen, wie man von der Sucht, Sippen und Gat— tungen zu fabriciren, bereits zuruͤckgekommen iſt. And das rechnen wir und zu keinem geringen Verdienſte an. Nebenbey fey es gefagt, dab nach dem Verf. der Pediculus apis zuverläfflg nichts anders iſt, als die ffhmarozende Larve einer Meloe oder Lytta. — Einiges Unnoͤthige ſucht der Verf. in die Terminologie einzufüh— ren, fo für die Zwiſchenklauen, die Fußballen u. dgf. I. Orthoptera’epizoica, Mallophaga. a. Antennis filiform., Palpis max. nullis I. Philopterus (Pediculus, Ricinus, Nirmus), Subgenus ı. Docoplhorus (Ped. passerum. 2. Nirmus (Ped. fulicarum ). 5. Lipeurus (Ped. Ciconiae, Columbae, Mergi, Anseris etc.) 4. Goniodes (Ped. Pavonis, Ric. Galinae etc, II. Trichodectes (Ped. Ric.) Ped. Ovis, Ric. Canis etc, JII. Liotheum, \ ı. Colpocephalum (Ped., Pulex avis plu- vialis). i R 2. Menopon (Ped. Currucae, Meleagri- dis ete.). Auf dem Huhn hat-N, 5 Gat⸗ tungen dergl. Thiere gefunden, . Trinoton (Ped. Anseris, Rie, Lari) - . Eureum '(Cypseli, Hirundinis rusticae). . Laemobothrion (Ped. Buteonis, Tin- nunculi etc.) 6. Physostomum (Ric. Fringillae etc.) IV, Gyropus (Ped. Porcelli). II. Hemiptera epizoica, V. Pediculus, Capitis, veltimenti etc, Ill. Diptera epizoica. VI. Carnus, ganz neu auf dem Ötaar, wie Floh, hurtig, Slügelfpuren, Schwingfolben. VII. Hippobosca. 1. Ornithomyia (O. et Crataerina) Hirun- dinis, Avicularia. 2. Nirmomyia equina, ’ 3, Lipoptena (Melophagus), Ped, Cervi, Panzer. 4. Melophila ovina. VII, Nycteribia (Phthiridium , Vespertilionis, a» 0 IX. Braula, wie Floh auf Bienen, ohne Augen und ° Aeugel und Flügel. Sehr abweichend von allen nz fecten, N, halt es für Feine Larve, wird es am Ende doch feyn, dert £ | e er kann ed einmal in der Iſis tun. t 1565 ‚ \ mei num ——— % Die ſippiſchen Charaktere koͤnnen wir nicht mitthei⸗ fen, weil fie zu lang find; möge der Verf. in feinem großen Werke fie kurz heraugheben. Ob es übrigens recht ift, dieſe Thiere ungeachtet ihrer 6 Füße von den Milben zu trennen, daruͤber können wir mit ung feibft noch nicht eins werden. Es kommt dabey wohl vorzüglich auf Die Metamorphofe an. Es fragt fi, ob fih nicht Gruͤnde finden, bey diefen Thieren das 4te Fußpaar als verkum— mert anzunehmen, worauf einige ahte Milben Deuten, J St. Nenning, Prof. in Conſtanz, über ein den Weintrauben höchft ſchaͤdliches, vorzuͤglich im der Inſel Reichenau bey. Conftanz einheimiſches Sn fect. Auf Beranlaffung des_Großherzogl. Badifhen Directo- riums des GSeefreifes. Conftanz bey Herder, 1811. 8. 24. eine illum. Kupfertafel, l : Es ift merkwuͤrdig, daß diefes Jeſect ſich vorzüglich auf diefe Inſel befhrankt und von Zeit’zu Zeit fih fo vermehrt, dab die Einwohner auch bey der reichlihften Defisung von Trauben dennod um die Weinlefe kommen. Es war daher höchſt wichtig, das Inſect felbft und bes fonders feine Ng. genauer zu unterfuchen, Dieb ift . nun von N. fo gefihehen, dab mar nun die Mittel fennt, es in Menge zu vertilgen und fofern große Vermehrung zu verhindern. Auch foll feit dieſer Zeit diefes Inſect feinen Schaden mehr angerichtet haben. Es ift ein Nachtfalter, den der Verf. Tinea [uvae nennt, etiva 3 Linien lang, 5 Flugweite, röthliche Ober- flugel mit fhwarzer Querbinde, graue Unterflügel. Da Die Mundtheife nicht durch das Wergrößerungsglas un: terſucht find, fo läßt es fich nicht angeben, in welde Sipye der neuern, Fabricius oder Latreille, Germar, dieſe Motte gehöre; es ſcheint und aber ein Crambus zu feyn. Es ift außerft merfwürdig, daß die Larve in der Weinbeere felbft lebt. Die Motte legt die weißen Ever auf die Beere; die Naupe wird 2 Tinten lang, weißlich mit roͤthlichem Nüdenftrih, Kopf ſchwarz, Haarbüfchel hinten und an Seiten. Nach einigen Yeußerungen feheint fie Palpen zu haben und 6 Füße. Der Verf. Hätte fie ganz vergrößert und mit allen Theilen abbilden ſollen; Puppe (falfchlich "das Ey genannt) ift voth -braunlich in weißem Gefpinft, Falter 3° 1,, Leib grau, Stirn weiß, Öberflügel ſchim— mernd, oben weiß braun, nad) hinten rothbraun und ge— wimpert, ſchwarze Querbinde ın der Mitte, nach aufen z nad) innen 4 Linie breit; Unterflügel fleiner, afchgrau. Daß ſich die Flügel umlegen, hinten überftehen, die Fuͤh— ter lang, zugefpißt, die Augen groß find, braucht kaum bemerkt zu werden. Ende Man fhlteft Die Motte aus, fliegt von Abend bis Morgens 7 Uhr, unter Tags figt fie gewöhnlich verftedt unter dem Reblaube, legt dann die Ener auf die Blü- thenfnospen, aus denen Mitte Juny die Raupe, die fich jetzt von der Blüthe nahrı, kommt, fpinnt fih Ende Kuly auf der Traubenblüthe felbft, „oder auch unter den Blättern ein, und verpuppt ſich. So bleibt fie bis Mitte Juny und verwandelt fih dann ın die Motte. Dieſe legt nun die Eyer auf die unreifen Beeren. Gegen die Mitte des - abgefihabt, ——— 1566 Auguſts entwickeln ſich die Raupen wieder und nagen ſich ſogleich in die unreifen Beeren bis zur Mitte ein, Dieſe wird welk, fängt an zu faulen, dann zieht die Raupe aus, frißt fih in eine andere ein, und ſo geht ed bis zur Weintefe fort. Iſt die Traube reif, fo läßt fih die Raupe mittelft eines Fadens wie eine Spinne herunter, friecht unter. die alte Rinde oder in die Ritzen des Reb— ftedens‘, ſpinnt fich ein, verpuppt fih, überwintert und fliegt im May des folgenden Sahres aus. Zerftört alfo die Traube 2 mal. Der erfte Schaden ift nicht groß, wenn aud 5 — ı2 folcher Raupen auf ei— ner Traube find, fo wird doch nicht die ganze zerftört. Der 2te Schaden dagegen ift fehr groß, Die angefreilene Beere fault Gruͤn-Faͤule) bey naffer Witterung; bev trodener dauert ed langer und man fann dur früheres Leſen etwas vom Herbfte retten. Das Inſect iſt uͤbri— gend nicht allein auf diefer Infel, fondern auch in den benachbarten Gegenden und dem aanzen Bodenfee, ob entfernter, unbefannt, : Auf der Inſel Reichenau ift es vielleicht deßhalb häufiger, weil auf ihr fich faft fein Baum und fein Strauch findet, der den raupenfreflenden Vö— geln zum Aufenthalt dienen fönnte, die. Düngung bes fieht-meiftens aus Laub, viel Nebel, Vertilgung. „Die alte Rinde foll vor dem Winter der Weinſtock und die Ritzen der Stecken genau durchfucht und die Puppen, deren ınan 20 — 39 auf einem Stock gefunden, follen verbrannt werden; im Frühjahr daflelbe. Bey diefer Vertilgung waren, vor zuͤglich thätig der Pfarrer Weltin, der Gefaͤll-Verwal⸗ ter Henzler und Dr. Sauter zu Conſtanz. Bir haben nicht gehört, daß man diefe Unterfuhung in anz dern Gegenden berucfichtigt und deßhalb Beobachtungen angeſtellt hätte; es wäre in der That fonderbar, wenn fi) die Traubenmotte nicht au) am Rhein, Mayn und Neckar fande, oder wenn Dafelbft die Menfchen weniger aufmerffam wären als am Bodenfee. IH. Eh, Beicherhadit Monographia Pselaphorum. Lipsiae ap. Vols. 1816. & 79. 2 Taf. Eine fehr fleißige Abhandlung, in der nicht weniger als 22 Gattungen von Pselaphus befchrieben und abge— bildet find. Was bisher über diefe und ähnliche Käfer gefchrieben worden, hat der Verf. verglichen, beſonders Stapbylinus, Anthicus, Scydmaenus, Notoxus, Bryaxis, Claviger, Mastigus,” Chennium, und die Charaftere, ſowohl die fippifchen als die der Gattung ausführlich und neu angegeben, Die Sippe ftellt er zunächft an Meive und Staphylinus im kuͤnſtlichen Syſtem wegen der Aehn— Lichfeit der Freßwerkzeuge. Als Norm find Ps. haemati- cus und sanguineus genommen, Pselaphus; Palpi 4 inaequal, antici clavati, postiei hliform, Maxilla membranac., bißda. Mandibula corn. latere inter. dentata, Labium membranac., truncat. Antennae undec. articulatae, clavatae, “ * 1567 NE Die Fluͤgeldecken abgeftußt, Fußwurzel dreygliedrig, Kieferpalpen dreugliedrig , ſehr lang; Lippenpalpen zwey⸗ gliedrig; ſehr kurz. Sind ſehr klein, eine Bis 1% Linie Lang, wohnen’ in Wiefen, Wäldern, laufen gegen Abend ſchnell im Sommer auf Gras; unter Werdenrinden, an feuchten Orten, unter Steinen nnd Moos im Winter, Fam.ı. Palporum ant. articulo tertio clavato. Ps. Herbstii, (Heisei Herbst. Kaef. IV. t. 39 f. ı0. a), -Hei- sei (ib. £.9. a), longicollis (Anthic. dresdensis Panz. 98.3), dresdensis (Herbst. IV. t. 39. £. ı1.et B. Heisii Payk. Tam. 2; artic. securif. Ps. niger, bulbifer (Bo- strichus anomalus), clayicornis, glabricollis, neu, securiger n., brevicornis n, Fam. 3; artie. conico.° Ps. sanguineus (Anthicus s. et Ps. mucronatus), haematicus n., fossulatus n., xanthopterus n., impressus, insignis n., suleicollis (Antbic. dresdensis), venustus n./ ambiguus n., nanusn,, Karstenii (Staph. sanguineus, Panz.), signatus, n, Dann iſt noch ein neues Inſect, welches den Ps, nahe zu ftehen fiheint, aufgeftellt und abgebildet, Cte- nistes, eine Lnie lang, ‚auf Moos von Schwägrichen ges ſammelt, Fußwurzeln 3gl. , Fuͤhler verdieft, Kieferpalpen ſehr lang, a4gl., drey letzte Glieder laufen in 3 Haare aus, Cr. palpalis; braun, flaumig. Die Ps. find mit den Lycoperdinis und Coteinellis verwandt, und ftehen in emer natürlichen Anordnung wohl am beften bey ihnen. Was fie frefien hat der Verf. nicht bemerkt; Darauf fehen wir vorzüglih, wenn wir von einer natürlichen Einreidung reden. Die einzelnen Gatt. find dem Verf. von verfchiedenen Inſecten-Freun⸗ den gegeben worden, von Heiſe in Dresden, Stu der in Dan, Shüppel und Graff in Berlin, Dahl in Wien, Nees v. Efenbed in Sicderöheus fen, Runge in Leipzig, Germar, Walter m Hppurg, Sturm, Koy in Ungern, Megerte in Wien, Shwägriden, Roſſi, Hoffmanndegg, Karſten. Der Verf. hätte es mehr vermeiden follen, Namen unndthiger Weife zu verändern. Die 22 Abbil⸗ dungen von Gatt. find reinlich und deutlich vom Verf, ſelbſt vergrößert gezeichnet und von Noßbmäsler ges fiohen. Es ift zu wünfchen, dab Rchs. Verhaͤltniſſe er⸗ lauben, fernerhin in dieſem Fache zu arbeiten, worinn er großen Fleiß, große Ordnung und Genauigkeit zeigt. Segengnnte giftige Wanze in Perſien. = \ Taf. 19, ! Loder fhikte von Moskau zwen diefer Infecten in Branntivein an die Großherzogl. Naturalien-Sammlung zu Sera, mit folgendem Brief an den Aufſeher derſelben, Bergrath Lenz. Moskau 11 May 1818 Dhne Zweifel werden Sie von der giftigen Wanze in Perſien gehört und gelefen haben. Sch ſchicke Ihnen durch Herren Negri (bey Gefandfhaft) zwey Eremplare davon in Spiritus, Ihr Biß iſt in höchftens 24 Stunden roͤdlich. Das Leben diefer Wanze iſt aͤußerſt zaͤh. Hr. v. Korff aus Kurland (bey Gefandfihaft) hatte ein Exemplar eimen vollen Tag in Spir. vini aufgehoben, und fie froh noch fort, als er fie aus den Glafe that. Ein Engländer hatte einige davon ein Jahr lang troden in einem Glaſe aufbewahrt; er legte eine davon auf die Hand, um fie genauer zu unterfuhen; die Wanze lebte noch, biß ihn, und er ftarb nah 24 Stunden. Die bey- liegende Abbildung hat H. v, Korff gemacht, IIſt ein- Gemälde des Thiers vom Ruͤcken. Vom Charakter iſt daher gar nichts zu fehen. Es ift aber deßhalb dankens— werth, weil die Farben ‚Daran deutlicher Thiere im Branntwein.] v. Loder. Zufällig erfuhr ich ed und ateng daher hin, um die fürchtertichen Thiere felbft anzufeyen. Beym erjten Blick fah ich, dab es Milben waren. Ich ließ fie zeichnen, wie Taf. 19 zeigt. ren, indeſſen waren doch. noch fopiele vorhanden, daß die fehlenden vollkommen ergänzt werden fonnten. Die natürliche Größe ft auf der Taf. angegeben. Die Freß- werkzeuge waren zwar nicht deutlich zu erfennen, doch fheinen Palpen vorhanden, wie bey "Argas und Rlıyn- choprion. Halt man das Thier mir Khynchoprion nigua Degeer, B.7. Taf. 37. Fig. 9 —ı3. zuſammen, fo iſt die Aehnlichkeit auffallend, noch mehr, wenn man den Rlıynchoprion columbae (Argas reflexus) in Hermanns Mom. apterologig. vergieiht, weil hier die Abbildung befier iſt. Wie aus folgender Befchreibitng erhellt, kann dieſes Thier nichts anderd, als ein Bıynchoprion feyn, weldes der amerik. Nigua fehr nahe verwandt, aber bedeutend größer iſt. Ich nenne-es Rlıynchoprion persicum, Ohne einen bejtimmten Charakter herausheben zu fünnen, mag folgende kurze Belchreibung das befagen, was daran zu fehen war. 5 Leib ſchildfoͤrmig, Schild ganz oval, Epike vor, über 3. Unien lang, 2 breit, ganz duͤnn wie eine Haut, eigentlicher Leib klein, walzig, unter der ſchildfoͤrmigen Haut, Die ſeitwaͤrts und hinten fat eine Linie über ihn porragt, undeutlich in Rumpf, Kopf und Bauch geſchie— den; After? in der Mitte des Schildes, von dem vor— ſpringenden Leid entfernt. wärts über den Child etwas vor, 5gliedrig, Glieder alle ziemlich gleich lang, Klauen undeutlich. ı Das vordere Paar nah vorn gerichtet, wie Fang- arme eingebogen, die 3 hintern nach Hinten und einwarts gebogen. NR Palpen? ein Paar, deutlich den Fuͤßen nachgebildet, aber dicker und viel kuͤrzer, nach vorn gerichtet, dicht nebeneinander, ragen nicht. ber den Schild hervor. Schen aus wie Freßhafen von Phalangiam, ob fie aber gegliedert ſind, war nicht zu ſehen⸗ Farbe ſchmuzig Braun, Schild mit blutrothen unre— gelmäßigen Flecken befaet. BEN) Abbildung Fig. 2. natürliche Größe, Fig. 2. vergros fiert von oben, Fig. 3. von unten. a Fuße, b Palpen? ce Kopf? d Brut? e Bauch? £ After? Fig 4. Quer⸗ find, old am " Sie hätten fhon mehrere Füße verlohe . ES DIET — Füße 4 Paar, vagen feit- 150 u a > — durchſchnitt, um die Duͤune des Schildes und die Dicke des Leibes zu zeigen. Da nun unſers Wiſſens feine Milbe giftig iſt, auch die americaniſchen, z. B. Nigua, und der Sandfloh eben nicht giftig genannt werden fonnen, obſchon fie laͤ— ſtige, auch wohl gefährliche Geſchwuͤre hervorbringen, da mir Bergrath Lenz fagte, Hr. Negri habe ihm erzählt, man muͤſſe in Perſien bisweilen die Haufer abbrennen, um dieſes gefährlichen Thieres loszuwerden, fo fieng ich an, die hier vorhandenen Neifebefhreibungen von Per— fien nachgufihlagen, in der Ueberzeugung, daß ein fol gefährliches Thier unmöglich der Aufinerffamfeit fovieler felbft in der Naturg. berühmter Neifenden entgangeu feyn koͤnne; aber vergeblich, Geſchaͤfte halber war der Rath und Bibliotherar Vulpius von Weimar hier, Ich erfuchte ihn, wenn er nad) Weimar zuricktane, die dort vorhandenen Neifen, befonders die von Olivier nachzu— ſchlagen, wozu er auch fehr bereitwillig war, da ihn die Sache felbft fehr intereffirte. Einige Tage nachher ſchrieb er mir: „Ich habe mir alle Mühe gegeben, die giftige Wange aufzufinden, Le Braun, Chardin, die Ausgabe von Langles, Olivier durchgeſehen, aber nichts von eis nem folhen Thier gefunden. Da ich wußte, daß Kotze— bues, des Sohns, Reiſe durch Perfien ſo eben bey Hn, Hofbuhhandler Hofmann. gedrudt wird, fo habe id) die— I um den Aushaͤngebogen erfucht, worauf etwas von iefer Wange ftchen möchte, Sie erhalten hier ihn bey: liegend.’ Br Hier ift, was Kotzebue davon fagt. Nachdem fie vom 20ften May Tauris verlaffen hatten, am 5. Juny Udgani, am 20, Sengilabat, kamen fie am 22ften nach) Turkmantſchai. Hier fagt er; Zwey Maͤrſche von hier liegt die Stadt Miana, die giner Art gifiiger Wan— „zen wegen beruͤhmt ift. Diefe Thierchen haben fih auch ‚ . auch nicht einen Trunk Waller findet. uns ein Aprifofen-Wäldchen hinlänglichen in der Nachbarfihaft verbreitet und hier fol man ſchon fogar einige finden. Dann führt er fort: „Den 23ten. Ein furchtbar Eupirtes Terrain beglet= tete heute den ganzen Marſch, worauf der Neifende Weit feitwärts fieht man auf Anhohen zivey Dörfer: Hodgakoſchan und Dſchanachplach; vor ung weit am Horizonte Liegt die Kette der Gebirge Eaplanta. Unſer Lager iſt SR; wo \ hatten bietet. Hier braucht man nur ein Stückchen von der Hausmauer s los zu ſchlagen, fo findet man Hunderte giftiger Wanzen. Wir fiengen mehrere ungeheuer große Talangen, und ein eines fonderbares Thierchen auf zwey langen Hinter: beinen, das nur fpringen und gar nicht gehen fonnte. Es hatte ein röthliches Felluud fah allerliebft aus. [Dipus.] Den 24ten. Wir paffirten mehrere verläffene Dörfer, von denen die Perſer uns verficherten, daß die giftigen Wanzen die Einwohner vertrieben hatten. Ein langes naftes Thal führte gerade auf das Städchen Diana, deſſen Gouverneur dem Gefandten mit gewöhnlichen per— ſiſchen Ehrenbezeugungen entgegen fam, Da bier die Kefidenz der Wanzen ift, fo mußte unfer Lager 4 Werfte weiter am Fuße der Captantifihen Gebirge am Strom Karlanku aufgefchlagen werden. Eine fhöne Brüde auf 23. Begen geht.über diefen: jet fo unbedeutenden Strom, Dft8, igig. geit 9 — IRRE der fih aber in den ſchlechten Jahreszeiten weit ergießen muß. Dieſe Brüde ift von Abas dem Großen erbaut, und inwendig mit Gängen und Treppen verfehen , an der ven Enden vier einfache Gäulen ftehen, von denen eine gaͤnzlich zerfallen iſt. Die giftige Wanze, die eigentlich die Mianiſche ge⸗ nannt wird, verdiente wirklich von einem guten Natur— fopſcher genau unterſucht zu werden. Sie iſt etwas groͤ⸗ Ber als die gewöhnliche europaͤiſche Wanze, hat eine graue Farbe, die etwas mehr ins Schwarze faͤllt, und der Rüden iſt faſt unkenntlich mit kleinen rothen Punk— ten verſehen. Sie haͤlt ſich nicht anders als in Mauern auf, und zwar je aͤlter das Gebaͤude, deſto haͤufiger und giftiger iſt fie. Bey Tage koͤmmt fie nie zum Vorfhein, Sie fheuet das Licht, aber man hat doch Beyfpiele, daß fie auch bey Lichte herausgekommen ift. In Miana ha: ben diefe Wangen feit undenflichen Zeiten eriftirt, und fih nah und nad auch in der Nachbarſchaft verbreitet, wo fie aber nicht ganz fo giftig find. Im Winter liegen fie ftarr ohne Bewegung in der Mauer und find, wie alle giftigen Thiere, im Sommer bey großer Hitze am gefaͤhrlichſten. Dabey muß ich erwähnen, daß die per— ſiſchen Haufer niht aus Ziegen gebaut werden, fondern — wie befonders diejenigen in Diana und in allen Dör- fern — aus einer Lehmmaſſe, weiche durch, fein geſchnit⸗ tenes Stroh zuſammenhaͤlt. { . Das Merfivirdigfte und Einzige in feiner Art bey diefen Wanzen ift, daß fie die Einwohner nicht beißen, oder wenn ed auch vielleicht gefchieht, ſie's eben fo wenig bemerfen, wie wir in Europa von den unfrigen; dahin gegen beißen fie jeden Fremden, der in Miana uͤbernach⸗ ten wollte, und der Biß iſt in 24 Gtunden ohne Netz fung tödlich. — Zwey Benfpiele fenne ich fehr genau. Die Engländer in Tauris erzählten mir immer, daf fie einen Bedienten in Miana verlohren hätten, der unglüde licher Weiſe gebiffen worden wäre. Er habe gleich Hiße um ganzen Körper gefühlt, darauf fey er wahnfinnig ges worden, und habe unter fuͤrchterlichen Convulfionen fein Leben aufgeben müfen. Einen noch glaubiwindigern Be: weis giebt der Dbrifter Baron Wrede, der in Gruſien ſchon lange ehrenvoll dient, und als Abgeſandter vor einigen Jahren nach Perfien gieng. Es war fihon ziem— lich fpat in der Tahreszeit und Baron Wrede glaubte die Wirkung des Biffes wäre nicht fo gefährtih. Er entfihloß fih daher in Miana zu übernachten, jedoch die ganze Naht durch Licht zu brennen. Alle kamen glück— lich davon, aufer einem Cofafen, der am Fuße am an— dern Morgen einen ſchwarzen Fleck hatte, verwirrt durch— einander ſchwazte, und endtih wüthend wurde. — Die Einwohner riethen ein Mittel an, nehmlich: einen Och— fen zu fohlachten, und die warme Haut um den Fuß zu ſchlagen. Dieſes geſchah auch, half aber nichts, und der Cofaf ftarb unter fürcterlihen Convulſionen. — Die Einwohner behaupten, daß einige Gebiffene gerettet torden feyen, nd zivar dadurch, dab man 40 Tage nichts wie Waller mit Zucker und Honig genießen müͤſſe. Die Einwohner nehmen fie in die Hand ohne alle Ge— fahr. Welh ein Gluͤck, daß diefe Thiere fih nicht im Kleidern und fo dergleichen aufhalten, fie hätten ſich fonft vielleicht in ganz Perfien verbreitet. ! 1570 Miiana iſt noch berichmt wegen feiner Teppichfabri⸗ ten, die aus Kameelhaaren gemacht werden und beſon⸗ ders ihrer Farben wegen gar nicht uͤbel ausſehen. Die Einwohner brachten ſehr viele zu uns ins Lager, die wir troß der Wanzen gerne fauften. Diele fhliefen die naͤm— liche Naht noch auf den Teppichen, vielleicht etwas unruhig; aber unfer lieber Apotheker, der ein großer Spafvoget ift,- hüpfte die ganze Nacht herum.‘ Was foll man nun zu diefer Nachricht fagen? Es ift doch ein Unglüf, daß unfere fogenannte Gebildete auch nicht eine Sylbe von der Ng. verfichen. Wenn = Bebue darinn nichts gethan, als nur einmal ſolches Col: legium: nebenbey gehört hätte, fo wäre er im Stande gewefen, die nöthigen Aufſchlüſſe zu ertheilen; wenig⸗ ſtens wide er ſogleich an den 8 Fuͤßen erkannt haben, daß das Thier keine Wanze, ſondern eine Milbe iſt, auch wuͤrde er den hier ohne alle Pruͤfung erzaͤhlten Ge— ſchichtchen genauer auf die Spur gegangen feyn. Wahr— ſcheinlich ſind es leere Maͤhrchen von den ſchlauen Ein— wohnern erſonnen, um die klugen Europäer zum Beſten zu haben, und bey Gelegenheit zu prellen, wohin augen— fcheintich das Ochſenfell gehört, von dem das Fleiſch den Einwohnern geblieben. Vielleicht liegt aud) dieſen Tep⸗ pichmachern nichts daran, die laͤſtigen Fremden zu be— herbergen, und ſie ſetzen daher dieſe, ſpaßhaft genug, in Angft durch die-Erzaͤhlung, daß die Wanzen den Ein⸗ wohnern nichts thaͤten, aber die Fremden biſſen, wozu man doch mit Recht den Kopf ſchuͤttein muß. Daß 2 Menſchen, ſo weit man weiß, in Miana geſtorben ſind, beweißt nicht viel; es koͤnnen ja hundert andere Urſachen geweſen ſeyn. Auch haben ſich ja dieſe Reiſenden ſelbſt den von den Milben beſeſſenen Teppichen anvertraut, Vielmehr wird alfo an der Sache nicht ſeyn, als was an der Nigua in Amerika iſt. Wenn wieder einmal Jemand nach Perfien Fommit, ſo mag er doch die Sache gründli— her unterfuchen. Diacanthos Polycephalus, ein Inteftinahvurm des Menfhen. Beobachtet und be: fihrieben von Dr, Stiebel, Mitglied der Wetterauer naturforfchenden Gefellfiyaft. Zar. 19. Aus Medels Archiv für die Phyfiologie. BD. 3. Heft 2. 1818.) Die Beobahtung der organifchen Productionen in organifchen Wefen hat für den Naturferfcher und Arzte mannichfaches Interefe. Die Einfachheit ihres Baues, wodurd fie nahe an der Gränze der Thierwelt ftehen, die Art ihrer Entftchung und Fortpflanzung, und die Wirkungen, welche fie in den Organismen, die ihr Wohn: ort find, hervorbringen, machen fie zu einem nicht uns wichtigen Gegenftande phyfiologifcher Unterfuchung. Es ift durch die Vergleihung der Blutkuͤgelchen mit den Wurmeiern faft erwiefen, daß die Entozoa im Or— ganismus entftchen fonnen, ihre Fortpflanzung durch Eyer iſt fottfam dargethan; aber noch Fannte ich Feine Gattung derfelben, die fich beſtimmt durch Prolificatton, wie die Polypen, fortpflangt, bis ich eine folche beym Menfchen fand, Bey den Polypen iſt aber noch immer — —— — — x —— ein Streit, ob fie, außer ihrer Fortpflanzung durch Schoͤßlinge, Eyer legen. Bey dieſem Wurm wird & um fo wahrfiheinticher, da ‘jeder ausgebildete Schößling ein Genitale beſitzt; oder es findet eine andere Art der Fortpflanzung Statt, die zwiſchen Prolification und Eyer— legen die Mitte halt, IL. Sranfengefdidte Ä z \ Ein Knabe von eilf Sahren litt feit feinem zweyten an Krampfanfaͤllen, Die von einigen Aerzten für Epi— lepfie gehalten, von andern, die auf Bandwurm ſchlofſ⸗ fen, obgleih feine Gtüde abgingen, mit wurmtreiben- den Mitteln behandelt worden waren, Während der Wurmkur hatten fid) die Zufälle oft gemindert, waren in der Teßten Zeit über ein Vierteljahr weggeblieben. Sch wurde am 2, October 1816 zu ihm gerufen. Der Knabe klagte nie über Schmerz. Oft aber fing er an zu weinen und zu ſchreien, mit den Ertremiz taten zu zucken, die Beine gegen die Magengegend zu ziehen; dabey war heftiges Herzklopfen und gegen Ende des Anfalles eine zitternde Bewegung der Oberlippe, die Pupille fehr erweliert und Daher das Auge gegen Licht aͤußerſt empfindlih, Es Fanı nie zu einer Ohne macht; aber obgleich er während des Anfalles herum— lief, fo war er fih doch nach demſelben nie bewußt was mit ihm vorgegangen war. Wenn man ihm drohte, konnte er den Anfall manchmal eine Zeitlang zurück⸗ halten, und ic) habe es hierdurd mehrmals fo weit gebracht, daß er es über eine Viertelftunde unterlich aber kaum var ih aus der Gtubenthüre, ſo brad es los und defto heftiger, oft fonnte er fich felbft in mei⸗ ner Gegenwart nicht mehr hatten, und mit den Wor— ten: ic) kann nicht mehr! begann der Anfall. Der Knabe war Auferft abgemagert und gefräßig. Es war a ur fein Zweifel, dab diefe Kraͤmpfe im Ganglien— 9 ſyſtem ihren Focus hatten Sch ſchloß dieß vorzůg⸗ lich aus den Aeußerungen, welche einen Schmerz anzeig— ten, ohne daß die Empfindung davon im Senſorium commune zum Bewußtfeyn wurde, eine Erfcheinung, die mir für den Socalurfprung des Krampfes in mehreren Fällen als ein charafteriftifches. Zeichen vorgekommen it. Ueberhaupt find von den praftifchen Aerzten die vers ſchiedenen Kılmpfarten zu wenig nad) ihrer Vocalität be> zeichnet, und id habe mir vorgenenmen, in meiner Praris genau alle Symptome bey Pervenleiden aufzu⸗ zeichnen, und. dadurch mehr pathognomonifihe Zeichen ihrer Cocalität zu gewinnen, war gewiß ſelbſt für die, Behandlung nicht ohne Werth iſt. Da mir nun diefer Zuftand des Ganglienſyſtems dem fehr ahnlich fihien, welcher ſich bey vorhandenen Würmern zuweilen einfindet, und da man auch hiebey die Krämpfe jet weniger für ein Product der Würmer halt, als eine Trägheit im Darmcanal, wodurch deſſen Beweglichkeit gemindert wird, und der ein Grund beya der feyn fol; da ferner Purgirmittel früher gute Dienfte gethan-hatten, fo entfchtoß ich mich, jene Methode wie⸗ der anzufangen, und gab ſtarke Abführungen von Ca— lomel; aber ohne daß dieß auf den SKrantheitszuftand den geringften Einfluß hatte. Ich ſchritt darauf zum Gebrauch der Valeriana; aber aus fo vielfachen Grun—⸗ — J ſie in Verbindung mit Zinkblumen. beſtand. fie ſich wahrend des Abganges befanden, kann man. auf mit einander. J t den dieß erprobte Mittel hier anwendbar war, ſtand ich davon ab / weil die Krämpfe fehr heftig darnac wurde. Die Anfälle, welche Früher mehr am" Tage wareny- bes ſthraͤnkten ſich von nun an bloß auf die Nacht; ſie folg⸗ ten fih aber ununterbrochen, und das Schreyen war ſo heftig, daß ſich die Nachbarn beklagten. Der Zuſtand war nun dem ſomnambuliſtiſchen ahnlich; denn während der Zuckungen lief er umher und fihrie, einmal fluchte er feiner Mutter, und als diefe es ihm vorwarf, fing er an zu weinen und bat fie um Verzeihung. Einige Aeu— ferungen granzten fogar an Hellfehen. Go fihlug er einmal an die Magengegend und fihrie: Go ein klei— nesDing foll mir ſo viel zu fhaffen madhen! Ein andermal: Wann Eommtdasredhte Mittel, das mir das Ding wegfhafft! Von dem allen wußte er am folgenden Morgen nichts, Diefer Zuftand dauerte beym Gebrauch verfchiedener antifpasmodifcher und anthelmintiſcher Mittel bis zum 2gten fort; bis mir einfiel, daß bey folchen Uebeln die größere Heftigfeit der Krämpfe oft gerade ein Zeichen ihres Abzuges tft. Sch ging alfo wieder zur Valeriana zurück; doch gab ich Wirklich wurden die Krämpfe heftiger; ich ließ mich aber nicht irre ma— hen, fondern gab die Mittel verfiarft fort. Am ı No: vember hörten auf eimmal alle Symptome auf, und am 2 ging ein eigenes in Schleim gehülftes Thier Teben- dig ab, und von der Zeit an iſt der Sinabe vollig hergefteilt. I. Befhreibung des Eingewerdwurms 9. Beym erften Anbſick hätte man das Thier für eine Raupe halten fallen, denn es ſah aus, als hätte es eis nen. ‚Kopf und Fuße, die fich- vielfach bewegten; allein bey genauerer Unterfuhung fand es fih, daß es ein Stamm von Inteſtinalwurmern war (Fig. I.), der aus ungefähr 20 Schößlingen von verfhiedener Größe Aus den verfhiedenen Stellungen, in welchen Einiges ihrer Lebensart BEER Ein eben folder In— eſtinalwurm iſt noch in keinem Thiere geſehen, am aͤhn— lichſten find jedod Nudolphrs, Acanthophoren, weß— halb ich ihn Diacanthos genannt habe. Der- Kopf beſteht aus zwey Tent akeln (Fig. II. II. IV, V. 1. 2,), und zwey mit Häkchen verfehenen Lippen (Sig. U. II. IV. 4. V. 3.). Die Tentafeln haben vorn ſcharfe hörnerne Krallen (7.) Sie haben eine ungeheure Ausdehnbarfeir, wie die Arme der Poly— pen; doch koͤnnen fie fih nicht allein verfürgen, fondern auch wie ein Tubus in einander ſchieben, und die Gtel- len, wo fie fih in einander ziehen, find durch Erhoͤ— Hungen bemerkbar (ig. M. III. IV. a.) nad) vorn mit den Lippen zuſammen, und vereinigen fih Hinten durch einen hohlen Ausſchnitt (Fig. IL. 10.) Im Ruheftande des Thieres (Fig. V-) Liegen die Tentakeln dicht gm einander und die Lippen *) Das hier unter Taf. 19. Sig. I. abgebildete Exem— plar ift in den Händen. des Ser Hai. Blumen: ba ın Göttingen. Die ancern Ybbrldungen find nach vier bon Teinfelben Exemplar BASE Köpfen unter Dem. Ricroſcop gemacht. Sie haͤngen 4571 find nach ober gezogen, fo daß ſich die Mundhöhle völ— Lig ſchließt. Wenn das Thier faugt, find die Tentakeln nach beyden Seiten und born weit ausgeftredt (Fig. II. IT), und die hörnernen Häkchen ſcheinen ſich dann am dem Darm des Menfchen zu beveftigen und Urfache der Krämpfe zu feyn. — Hinter den Lippen, in der durch das Aneinandertreten der Tentakeln gebildeten Höhle. if der Mund (Fig. III. IV. 6.), eine runde, von einent Wulft umgebene. Oeffnung, aus welcher der Saugruͤſſel (Fig. H. UL IV. 5.) herborragt. Im Ruhezuftand (Fig - IV.) liegt der Gaugruffel in der Höhle, in fich fetbit zuruͤckgezogen; wenn aber dus Thier faugt, hängt ex weit über die Lippen herüber (Fig. IL. IL.) In dent vordern Ende des Ruͤſſels ift eine Kleine, aus Diefent hervortretende Gaugröhre befindlich (Fig. IL. III. 6.) Der Saugruͤſſel geht in den Darm uͤber (Fig. II. 6. IV. 7.) , der aus einer Erweiterung deſſelben beſteht. Hinter dem Oeſophagus tritt ein anderes Organ hervor, wel— ches man für ein Genitale halten muß (Fig. II. 7. IV. 8.); auch) dieß geht in eine Erweiterung über (Big. II. 8. IV. 9.) Dorn hat das Genitale drey Laͤppchen, vie zum Fefthalten zu dienen fiheinen (Fig. IV. c.), Auch das Genitale kann herausgeſtreckt und zuruͤckgezogen wer— den. Sch habe ſchon oben bemerkt, daß ich bey dieſem Thiere eine eigene Art der Fortpflanzung vermuthe. Sch habe nehmlich im ganz friſchen Zuftande weder im Geni— tale, noch in der. Erweiterung deſſelben Eyer entdecken fonnen; ich glaube daher, daß diefes Genitafe ein maͤnn⸗ liches ift, und daß die Profification durch daſſelbe als durch ein befruchtendes Organ hervorgerufen wird. Die ganze Dberfläche des Thieres iſt hier zwar noch Uterus; allein die Schößlinge fproffen niche ohne Smpuls hervor, und die ” Impuls fcheint gegeben zu ‚werden , . indem die drey Lappen feines Genitale an der Hberpläche feft- haften; vielleicht wird daben ein Gaft ſecernirt. Es ftinde dann die Zeugungsweife dieſes Thiers zwiſchen der eigentlichen Prolification und der Zwitterbildung in der — eine in der That intereſſante Erſcheinund welche die Zeugungsarten in eine noch genauere Stuf— fenfolge bringt. Ich hoffe, daß die Zukunft hierüber mehr Gewisheit und Aufklärung bringen wird. AR Was foll mar nun zu dieſem fonderbaren Thiere ſagen. Beym erften Bl mahnt es an die Federbufch- polypen (Tubularia), aud an Melicertz; fteigt man höher, fo findet, ſich Wehnlichkeit in der Verwachſung mehrerer Individuen bey den Actinien (Zoantha); noch höher, hört dieſe Eigenfhaft auf; mit der Gefralt und den Organen des einzelnen Thieres finden ſich aber wieder Wehnlichkeiten bey den Leberegein, noch mehr bey den Lernaͤen; endlich bleibt mar auch noch einmal bey den Sepien ftehen. Wie wir-fihon oft gefagt haben; es wird noch dahin kommen, daB wir. die Eingeweidiwirmer in mehrere Claſſen vertheilen müffen. Sollten wir eine Meynung von der Entftehung diefes Wurms wegen, fo würden wir fagenz der Sinabe hat einen Federbufth- polypen verſchluckt, der in feinem Leibe fortgelebt, ſich verzweigt und andere Geftalten angenommen hat, indem er, foviel thuntih, die Drganifation eines Eingeweids wurms, und zwar eines Gaugegels, zu erzeichen ſuchte. 2572 ® ill man das Thier zu den Eiugeweidwuͤrmern bringen, ſo waͤre es vor der Hand in die Zunft unſerer Fluſcke (mit Distoma, Echinorhynchus) zu feßen, wo überdieß auch ſchon Gattungen vorfommen mit allerley Anhängfeln, Faden, Ruthen, Schleyern, Flügen u. dgl. Faſt aber möchten wir rathen, es zu den Lernaͤen zu flel= ten, wohin vorzüglich die zwey hörnernen Haͤkchen, der Darm, auch die fogenannte Ruthe weifen. Der Verſchleiß naturhiſtoriſcher Werke ſcheint mir in Deutſchland denn doch nicht fo ſehr im Ar— gen zu liegen, wie Iſts 1818. ©. 921, 22 geklagt wird. Am gerade mit der Fortfeßung des Schreberſchen Saͤugethierwerkes anzufangen, ſo ift eg noch Lange fein Beweis der Lauigkeit des Publikum gegen daflelbe, wenn man nicht-gleich beym erften oder zweyten Hefte nit. allen Händen zugreift. Es iſt bey einem Werke, das mit dem Serte fo ſehr im Rüdftande geblieben ift, verzeihlich, wenn Han vorerft abwarten will, ob es dem Werleger aud rechter Ernſt feye, dieſem Mangel, der dem Werfe den twichtigften Theil feiner Brauchbarfeit benimmt, au ſteuern. Es ift begreiflih, dab man bey’ einen Werke, das zwar fein Luxuswerk ift und feyn foll, an welches man aber dennoch in Rüdficht auf Zeichnung, Stich und Illumination höhere Foderungen zu machen berechtigt iſt/ als an die gewöhnlichen Nürnberger Bilderbuͤcher, billi— gen Erivartungen auch wirklich entfprehe? Und. Hier fey eg mir erlaubt zu fagen, daß zwar ich ſelbſt, wie. fogleich erzähle werden foll, die Fortfeßung noch nicht fah, uns - perdächtige. Sachfenner aber mich verjichert haben, daß die darinn gelieferten Abbildungen in kuͤnſtleriſcher Bes ziehung gar fehr mittelmäßig ſeyen. Und endlich kommt es bey Werfen folder Art auch befonders viel auf die faufmännifihe Betriebfamfeit des Verlegers an. Es iſt wohl eine unfäugbare Thatfache, dab das naͤmliche Bud) bey einem thätigen und in ausgebreitetent Handelẽver— kehr stehenden Buchhändler ſchon um deswillen weit ſchneller verkauft wird, als wenn ed einem fihläfrigen, oder überhaupt einem folhen in die Hände- fällt, der aus was inmer fuͤr 1% Tıchen in befchränfteren Handelsver— Bindungen fteht. Ob nun leßteres bey dem Schreber- Goldfußiſchen Werke der Fall fey, das weiß ich nicht, wohl aber ift mir befannt, daß leider bis dahin: an meinen Wohnort, wo doch zwey ſehr folide Buchhandtun- gen eriftiven, nod fein Eremplar verfandt worden iſt, ohngeachtet da wahrſcheinlich wenigſtens zwey Exemplare Kaͤufer gefunden haͤtten. [Daſſelbe haben wir dem Herausgeber wiederholt geſagt; aber es war nur eine Stimme. Er mag nun antworten, ob er dem Wun— ſche des Publicums (der nach unſerer Meinung billig, ja gerecht ift) entfprechen Fan] Dat aber ſelbſt Eoftbarere naturhiſtoriſche Werke, fo bald fie den Erwartungen ent- ſprechen, aud in Dentfehland gedeihen und bey: Fort: dauer des Friedens, bey wieder aufbluͤhendem Handel und Gewerbe, und wiederfehrender Wohlfeilheit der Le— bensmittel je langer. je beffer gedeihen werden, dafür fönnten und die prächtigen Vögelwerfe von Borkhau— fen und Beder, Wolf und Meyer, Naumanns ſogar in einer neuen Edision wiederfehrendes gediegenes * J Berk, die vortreffliche Flora und, Fauna des unermis, deten Sturm, Lichtenſteins Keife, Hübners Schmetterlinge, Wahlenberg’s Flora Lapponica, und noch mandes andere zum Beweife dienen. Ihrer Naturgeſchichte fann und wird es bey der fo fieißi— gen und genialen Zufammtenftellung allee bisher bekannt, gewordenen an Käufern gewis nicht fehlen. Daß fie, nicht noch mehr gefauft wird, das haben Sie wahrfheinz, ih gewillen Eigenheiten zu verdanfen, über die wir ung, aber jeßt nicht ereifern wollen, # Philalethes Bemerfungen über die ſtoͤchiometriſchen Werthe der ein: fachen Stoffe, von. Wapteifee J. L. G. Meinede in Halie. (Hiebey die graphiſche Tafel 20.) Die von J. B. Richter 1789 gegründete Stoͤchio⸗ metrie hat in neuerer Zeit durch treffliche Arbeiten eines Dalton, Döbereiner, Berzelius, Schweig— ger, Kaſtner, Wollaſton, Gay-Luſſac, Gi— bert, Thomfon .u. A. einen hohen Grad von Aus— bildung gewonnen. Gie fann nun nicht wieder unterges hen, wie ſchon einmal gefchah. Der Worivurf, daß fie zu fehr auf Speculation gebaut fey, fann ihr nicht mehr gemaht werden, denn fie leitet ihre Saͤtze bloß von Er— fahrungen ab, und ihre Anwendung gewährt jetzt dem technifchen Chemiker, der ſich wit ihr. befannt macht, großen Nußen-. ; & Daß mehrere Säße der Stoͤchiometrie noch nicht de— finitiv beſtimmt find, iſt fein Vorwurf für diefe Wif- fenfhaft: fie theilt dieß mit den firengften ihrer Schwer ftern, fel6ft mit der Mechanik; es kann fogar nicht bes‘ fremden, wenn, genau genommen, noc) feine chemifche Zahl feft beſtimmt ift, denn ihre Berehnung hängt von Verſuchen ab, wobey jeder Chemiker, mit der genaueſten Wage in der Hand, ein andere, mehr oder mweniger abiverchendes Verhaͤltniß der vorliegenden Beftandtheile findet. Mag nun ein Gtöchiometer eigene oder fremde Verſuche zum Grunde legen, fo wird er immer verſchie— — dene, vielleicht eben fo viele Beſtimmungen eines Ele⸗ ments erhalten, als Verſuche daruͤber da find, Daher ffimmen die Stoͤchiometer felten in einer Zahl uͤberein: \ der Engländer folgt gewoͤhnlich Dalton, der Franzofe Gay-Luffac, der Schwede Berzelius, und der Deutfihe in= und ausländischen Chemikern zugleich. Eine allgemeine Verabredung uber hemifche Zahlen fann und darf felbft bey Kleinen Differenzen nicht Gtatt finden. Aber follte es denn nicht möglich feyn, wenigſtens die wichtigften und bekannteſten ftöchiometrifhen Größen fo genau zu beſtimmen, als der Gesmeter weiß, daB die Winkel eines Triangels gleich find zwey Rechten, und fein Theilchen einer Secunde daruber oder darunter, ob⸗ gleich auch fein Winfelmeffer daruͤber Gewißheit geben kann? Das fcheint mir ſchwer aber möglich. Wenige Verſuche entfcheiden hier nichte; wenn man aber eine Reihe, von verfchiedenen Ehemifern auf ver ſchiedene Weiſe angefteller Verſuche vergleicht, wenn 1 — * * man in das Innere derſelben eingeht, das Verfahren und die Vorausſetzungen pruͤft und ein Element in feinen ver- ſchiedenen Verbindungen unabläffig fo lange verfolgt, biö man eine Zahl erhält, die oft wiederfehrt und’ ale Maaß an andern Verbindnngen des Elements angelegt, ſich als paſſend bewährt, fo kann man mit vieler Wahr- ſcheinlichkeit behaupten, daß diefe Zahl diefem Elemente entſchieden, oder nahe angehört. Findet man aber, daß diefe Zahl zu andern Elementen in einem beftimmten Verhältniffe fteht, das auf ein Naturgefeß ſchließen läßt, ‚fo erhält fie faft Gewißheit. Hat man durd) folhe muͤh— fame Rechnungen erft einige Zahlen genau beſtimmt, fo ergeben ſich die Übrigen leichter. Ein Erempel will ich kurz anführen. Es ift eben fo ſchwer als nothivendig,. die Zahl des - Wafferfioffs genau zu beftimmen, da fie fehr Elein ift. Der. Wafferftoff (H) neutratifirt ſich mit GSauerftoff (O) zu Waller Werk man nun, in welchen Gewicht Hmit © im Waffer verbunden ift, fo hat man den Werth von H im Verhaͤltniß zu O und zugleich zu den Übrigen Ele— menten, deren Verbindungsverhältniß zu O man vorher gefunden hat. Nach Lavoisier verhält fih H zu O, wie rzu 5, nah Cavendifh wie zus, nah Dal ton wie zu 7, nad Berzeliug wie ı zu 7i, nad Biot iz, nah Davy 73. Die lekten Beſtimmungen "Haben das: Meifte für ſich. Aber es ift möglich, daß das Merhältniß noch etivas höher gefteigert werden müffe, da das Wafferftoffgas, gegen welches jedes andere Gag, ſelbſt der niemals daraus völlig zu entfernende Waller: dunſt außerordentlich fihwer ift, eher zu ſchwer als zu leicht gefunden wird. Um hierüber zur Gewißheit zu gelangen, ſuchen wir den Waſſerſtoff in ſeinen uͤbrigen Verbindungen auf. Wir vergleichen die beſten Beſtimmungen der Gehalte und Dichtigkeiten waſſerſtoffhaltiger Gaſe und Duͤnſte des Aunmoniaks, der Salzſaͤure, der Blauſaͤure, der Kohlen- waſſerſtoffgaſe, des Hydrothions u.f. w. und finden end» lich, das 2 zu 8 oder 0,125 zu z dem Verhaͤltniß von H zu O am genaueften entfpricht. — Damit nicht zufrieden, berechnen wir die zuſammen⸗ geſetztern Verbindungen twafjerftoffhaltiger Körper mit an= dern Subftanzen nach vorzüuglichen Analyſen, unter der WVorausſetzung, daß HZ0,125 fey, und finden die Vor— ausſetzung beſtaͤtigt. Ferner iſt das Verhaͤltniß von H zu O auffallend. Denn wenn fih, wie befannt H und O dem Raume nach Sin dent Verhältniß von 2 zu x verbinden, und ihr Ge— wichtsverhaͤltnis 1 zu 8 ift, fo fteht diefes mit jenem im umgekehrten cubifchen Verhaͤltniß, was ung bey diefen Stoffen, die in der reinften Oppofition zu einander ſte— ben, auf ein Geſetz electrifcher Anziehung zu deuten Scheint: LT Schr huͤbſch!] \ Wenn wir endlic) finden, daß diefe Zahl des Waſſer— ſtoffs ein gemeinfshaftliher Divifor iſt für die übrigen Elemente, fo werden wir nicht allein über die Zahl des Waſſerſtoffs noch gewiller, fondern wir erhalten auch ein Mittel mehr, die Zweige der uͤbrigen Elemente naher zu beftimmen, wenn wir innerhalb Eleiner Unterſchiede ſchwan⸗ ten follten. KOST ri un Bolt m “fer als -beftehend aus o,125 H 1573 Nun nehmen wir H=o1% als gewiß an ! 4 en ß +. der Sauerftoff als Einheit gefeßt; und beftimmen das Waſ⸗ und 1,0000 oder aug 1 Gewichtstheile H und g Geivichtötheilen O, oder aug Il,ııı...H und 88,888...0. Nah ſolchen vergleihenden Berechnun id Nach ſolch gen habe i die ſtoͤchiometriſchen Werthe der chemiſchen Elemente Ri ihver Verbindungen auszumitteln gefuht und in meiner „Ehemifchen Mebfunft, Halle und Leipzig 1815 und in den ‚Erläuterungen zur chemiſchen Meßkunſt, ebendaf. 1817” angegeben, Hier folgen die Werthe der einfachen Stoffe: Sauerſtoff | Wafferfto — — als Einheit, | als Se 1 aſſerſto Kohlenſtoff Bee 5 Sauerſtoff! Silicium 2,000 8 Alumium Lithium ae # Magniun 1,500 Stieftof i = S 3,750 14 Schwefel 2,900 16 Fluorin Glycium 2,250 18 Calcium Natronium a ” Eifen d 3 * — — 3,500 28 Kobalt a) / nice d J ER Ku Phosphor zellur, l snftö 7 41000 32 Pterium 1 Boron J Halogen |] 5 GStronttum 500 Zirkonium Fi — * Kalium 5,000 Ceriuui 5,750 gr Arfenif oo ] Antimon un Membran = ER 48 Iridium ee * —— a 2,500 6 Kupfer ur a Wißmuth Titan 9,000 82 Wolfram E28 Platin 9— 12,000 96 Bley hᷣ 13,000 10. Sitber I 13,500 = Rhodium 75,000 120 Jodin 15,500 | 124 san 16,000 128 Gold © ] 25,000 Quedfilber * 7 = 00 * 1574 - Diefe Zahlen find auf Taf. 20, durch Linien finne lich dargeftellt. Auf der einen Geite der Zeihnung ent— fprehen die Entfernungen der Linien zugleich ihren Hö= hen; die andere Geite ift dazu benußt, fie in gleichen Entfernungen neben einander zu errichten. » Unter den Linien find ihre Hohen angegeben, und zwar durch dopz pelte Zahlen, wovon ſich die obern auf den Sauerftoff und die untern auf den Waflerftoff als Einheit beziehen. Unter den Linien finden fich die Stoffe theils durch Cha— ractere, die meiſt aus Dfens Naturgefhichte, befannt find, theils durch ihre Lateinifchen Anfangsbuchftaben bes zeichnet. . Zu diefer Tafel füge ich einige Bemerkungen. Die Eleinfte. Zahl hat der Wafferftoff, die größte das Queckſilber Cund Gold); Iekte iſt 200mal größer. Alle Stoffe haben einen größern Werth als der Gauer- ſtoff und der Wuflerftoff, mit Ausnahme des Kohlen— ſtoffs; da nun außerdem alfe hemifche Werthe durch den Waſſerſtoff theilbar find, fo wuͤrde von ſtöchiometriſcher Seite der Meynung, dab alle einfachen Körper aus Waf- ferftoff und Sauerſtoff in verfchiedenen Berhältniflen zus ſammengeſetzt feyn follen, nichts entgegenftehen, alö der Kohlenſtoff. Die meiſten chemiſchen Zahlen find klein: zwey Drit— tel ſtehen zwiſchen $ und 6, und nur Ein Drittel zwi— fiyen 7 und 25. Dreyzehn finden fih allein zwifchen 3% und 45. Die größten Luͤcken find zwifchen 9 und 12 und zwiſchen 16 und 25. Einige Zahlen Foınmen zwey, drey, vier, auch fuͤnf Mal vor. Gauerftoff und Gilictum, Fluorin und Gly— einin, Kobalt und Nickel, Titan und Wißmuth, Platin und Wolfram, Tantal und Uran, Gold und Quedfilber haben gleiche Zahlen. Die Zahl 3% gehört zugleich dem Eifen, Mangan und Chrom, 4% zugleih dem Halogen, Strontium und Zirfonium, und 6 dem Antimon, Arfenif, Iridium und Molybdan an. Fünfmal kommt die Zahl 4 vor, Die hier aufgeführten 48 einfachen Stoffe (Os— mium, Sunonium, Cadmium, Gelenium, Thorin fehlen) haben alfo zufammen nur 29 Zahlen. Die magnetifhen Metalle, Eifen, Mangan, Chrom, Nickel und Kobalt haben völlig oder nahe gleiche chemi— ſche Werthe. Hierauf Hat früher fhon Kaftner auf: merffam gemacht. Die Dichtigfeiten der gasfürmigen einfachen Gtoffe mit Annahme des Sauerftoffs, d. i. die pofitiv eleftri- ſchen Gafe Waflerftoffgas, Fluorin, Stifgas und Halo— gen verhalten ſich zu einander, wie ihre chemifchen Werthe. Da nun auch die feften einfachen Stoffe, foweit fie in elaftifch = fluffigen Verbindungen befannt find, der Be— rechnung zufolge in ihrer Dichtigfeit dem chemifchen Werthe proportional find, fo darf man dieß Gefeß auf ſaͤmmt— liche Elemente mit Ausnahme des GSauerftoffs ausdehnen. Die Dichtigfeit dieſer Stoffe ift Doppelt fo groß als ihr chemifher Werth, während der chemifche Werth des Sauer: ftoffs feiner Dichtigkeit gleicht, den Sauerftoff als Einheit gefegt. Hier findet ınan den Uebergang zur ſtöchiometri— ſchen Volum- oder Atomenichre. Auch im feften Zuftande zeigen die einfachen Körper ein merkwuͤrdiges Verhaͤltniß ihrer Dichtigkeit zu ihrem chemiſchen Wertbe, Körper son tittlerer Cohärenz,. wie Zinn, Bley Wißmuth, Tellur, Schwefel, Strontium, Arfenif, Ans timon, auch neh Gold, Gilber und Kupfer haben eine Dichtigkeit, welche ihrem ſtoͤchiometriſchen Werthe Lollig oder nahe gleich kommt, wenn wir das fpec. Gewicht des Waflers oder Eiſes gleich dem des feſten Sauerſtoffs ſetzen. Körper von hoher Cohaͤrenz, wie Eiſen, Kohlen⸗ ſtoff (Diamant), Mangan, Chrom, Nickel, Kobalt, Molybdaͤn, Wolfram, Iridium, Palladium, Platin ſte— hen an chemiſchem Werthe weit unter ihrem ſpec. Ge— wichte, wogegen die en der wenig cohärenten Körper, Queckſilber, Kalium, Natronium, Phosphor, Jodin von ihrer chemiſchen Zahl weit übertroffen werden. Unter den chemiſchen Werthen ſelbſt zeigen ſich meh» rere einfache, oft wiederkehrende Verhaͤltniſſe, wodurch gleichartige oder nahe verwandte Koͤrper neben einander geſtellt werden. Die Zahl des Schwefels iſt doppelt, die des Phos— phors und Tellurs viermal, und, Die des Arfenifs und Antimons ſechsmal fo hoch, als die des Sauerſtoffs. Waffer, Fluorin und Halogen verhalten fi) wie 15 25 4, und das Jodin fteht wieder nahe viermal fo hoch als das Halogen. Das Calcium ſteht Doppelt, das Kalium viermal, das Baryum ſechsmal fo hoch, als das Lrihionradical. Magnium, Natronium und Gtrentium Bern is dem Verhaͤltniſſe 1; 2; 3. Die Radicale der zunahft verwandten Paare der Alkalien: Magnium-und Calcium, Natronium und Ka— tum, Gtrontium und Baryum verhalten ſich —J wie 3 zu 5. Magnium und Natronium geben das Strontium, y fowie Calcium und Kalium das Baryum. Die Zahlen ſaͤmmtlicher Alfalimetalle geben das Quedfilber. . Die zunächft verwandten feuerbeftändigen Metal— loide, Aumium, Glycum und Zirkonium verhalten fich- wie 15 25 4, aber Silicium, Prtrium und Tantalum wie 15 4; I6, Das Verhältniß ı zu 2 findet ſich in dem Motybdan und Wolfram, im Supfer und Uran, im Iridium und Platin, im Eifen (aud) Chrom, Mangan) und Pallas dium; und das Verhältniß 2 zu 3 im Tellur (auch Phos⸗ phor) und Arfenif, im Zink zu Antimon, im Antimon zu Wißmuth, im Wißmuth zu Gilber, u.f.w, Sn den oben erwähnten ‚„‚Erlauterungen zur chemie fhen Meßkunſt“ habe ich endlich auch gezeigt, daß vie , Wäarmecapacität, Wärmeleitung, Schmelzbarkeit, und " andere phyfiologifhe Eigenfchaften der einfachen Korper mit ihrem chenufchen Werthe in einem beftinunten Ver— haͤltniſſe ſtehen. Wenn-nun ſaͤmmtliche chemiſche und phyſikaliſche Ei— genſchaften eines Koörpers in einem beſtimmten gegenſei— tigen Zuſammenhange ſtehen, fo kann man eine unbes- kannte Eigenſchaft mit vieler Wahrſcheinlichkeit aus den übrigen ableiten und zu deren näheren Beſtimmung durch Verfuche leichter gelangen. Denn man finder eine Sache immer leichter, wenn man ſchon weiß, wo fie zu ſuchen if, — 3 = * — Pelletier und Caventon, süßer eitte neue Lauge. (An. de Chimie. Juiller 1918.) Wir haben aus der Sanatiud = Bohne und der Brech— nuß die Subftanz ausgezogen, von der fie ihre Wirkung auf den thierifhen Leib erhalten. Weiß, unerträglich Bitter, kryſtalliſirt in vierſeitigen Blätthen oder Pris- men mit 4feitigen Endpyramiden, fehr unaufloslich in Waſſer, ſehr auflöslih in Alkohol, und befteht wie die meiſten Pflanzenſtoffe aus Sauer-, Kohlen- und Waſſer⸗ ſtoff. Beſonders durch ihre laugigen Eigenſchaften merk⸗ wuͤrdig, wie die Morphine, von der ſie ſich indeſſen we⸗ ſentlich unterſcheidet, macht geröthet Yacınıs wieder blau, ‚bildet mit Säuren aufloelihe und kryſtalliſirbare Neus tralfalge, mit ſchwacher Salpeterſaͤure ein Nitrat, wird aber von concentrirter zerfeßt; dann iſt die Auflöfung blutroth, wird gelb und gibt Gauerfleefaure. Das Acetat ift außerft auflöstich, das Sulphat weniger und tryftallifirt in Nautenblätthen. Diefe Subſtanz wirkt auf den thierifhen Leib wie das Ertract von der Brech— . 3 E j a ee > rt An . > formiger Mittelmaͤßigkeit, anders als in Halle, wo es ö 3 . Be, nuß durch Alkohol, aber viel Eräftiger, N Diie Claſſe der fauren Pflanzenftoffe iſt zahlreich; die der laugigen dagegen war auf die Morphine be— - fhränft; Vauguelin hat laugige Eigenſchaften in einer Subſtanz bemerkt, die er biy,der Zerlegung von Daphne alpina erhalten hat. Unſere Subſtanz wird in diefer Claſſe eine neue Sippe bilden; wir wollen fie Vauque- Iine nennen. - h IE € ift wohl fein Zweifel, daß e3 chen foviele Pflanzen = Laugen geben werde, ale Pflanzen-Gäuren ; da dieſe aber, wie wir gezeigt, Den unorganifchen Säuren, deren 8 vorhanden find, entſprechen und fih auch als ꝛmal 4 finden, fo kann man annehmen, daß man auch 8 Pflanzenlaugen entdefen werde, wohin auch ohne Bweifet die ſcharfen Stoffe gehören, | ‘ f 55, Veber - wi Ä ? 2 Kritif und Litreratur » Zeitungen 9, ar Pen Non Hipponar und Juſtus. Keinen Druchfer hier zu letden Sy ein ewiges Mandat, Nur die Lumpe find deſcheiden, Brave jrenen ſich der That, — Goethe. Wir haben geſehen und wollen berichten. Wir haben uns nach Jena gewandt das Litteratur-Haus zu be— ſcauen, nach Gens, weil man ſich dort am Vornehm— ſen duͤnkt, auch es am Anſtandigſten hergeht in gleich— theilweiſe beſſer, im Ganzen aber geringer und ſchwächer ausſieht. der Jahre 1815 und 1816. Wir berichten von der philologiſchen Recenſirkritik Von der philologiſchen; zus naͤchſt wird dieſe genugen. Nichts Neueres: fo lange der Pian und Redacter bleibt, bleibt eine Zeitung im Bergl. Heft VIE ©, 1143, X * 2575 Mefentlichen unperändert. Auch iſt es müktich, dem füch- tigen Gute Zeit zu laffen, dab es einigen Bodenſatz aus- ſcheide. Wir Haben gefunden, was wir gefurchtet hats ten, den Redactor verftändig und weltklug, der Willens ſchaft gleihgättig, für feinen Beutel beſorgt; fuͤr das nothdürftige Beſtehen feines Anfehens und für den Ger ſchmack des Lefehaufens im der Necenfir- Gemeinde eine Schüler-Schaar, aus Haß und Gunft beyfteuernd, oder, wenn es gut fommt, aus Eitelkeit und Bequemlichkeit in ihrer GSchlechtigfeit fo verfunfen, daß auch der Meis fter angeftekt wird, wenn er ſich unter fie miſcht; Die recenfirten Bücher Mittelgut oder Handlangerarbeit, die, Recenfionen oft partheyifh, gewöhnlich unverftandigr auch wohl beydes zugleich, eilfertig. allzumal, und, went es noch am beften hergeht, aus Fremdartigen beftchend. 1815. an. 39. (Seguier) de l’emploi des conjen- etions grecq. rei. v.Beffer. Auszug. 20. Jachmann's lat. Elem.-Buh, und Reuk Intein. =deutfche Elem.⸗ Hebungen. Der Rer., Hr- Grotefend, weiß vor Freude über die beyder Bücher Fein gefheutes Wort zu fagen. Nur einen Druckfehler berichtiget er. Gebr. 24. Wagner, zum Lectionms = Katalog von Oſtern 1813 (über Tacitus u.2.). Hr Seebode hat feine aufgeblafene und dummdreiſte Unwiffenheit fonft und in der 5.8.3. hinlänglich befunder, Er ift uͤbrigens auch durch fein Undeutſch ausgezeichnet. S 36. 37. Nah einer ausführlichen Anzeige einer Weiz marifchen Gedichtefammlung Liefert Redactor auf Proben von Gräfe’s griech. Herametern und Penta— metern, und wuͤnſcht eine Sammlung folder geleck⸗ ten Poeſieen. März. 48. 49. Erfurdt. Sophocles. T. VI. v. Voß d. G., der Einiges zum Aias Liegen hatte, das die Kritif des Tertes eben nicht fordert. Er thut fehr Recht ſich über die Chorverfe nicht vernehmen zu laſ⸗ fen, denn die Metrik ift nicht feine Sache. 49. Spitzmer de product, brev. syli. 1g12. Eine gefällige Anzeige, wahrfcheintich auf Hr. Sp’s Wunfch herbeygeſchafft. Unterzeichnet ift V.K.; Rec. woltie unbefannt bleiben, Er hält auf glatte und leere Res densarten. 51. Schriften über lat. Grammatik v. Grotefend— Zumpt, Brohm, rec. v. R. P., der, ſeicht und ſchlaͤrig in Allem, was er ſagt, grade das erſte Buch, das ihm am Bedeutendften fiheint, auf das Kurzeſte abfertiger. April. 71. Boissonade. Marini vita Procli. Ein Herr A+D referirt von allerley Emendationen und Roten. Als Zeitungsnachricht war eine Columne ges nug ſtatt vieren, Zimmermann. Uebungsbirh zum leberf. ing Latein, 2te Aufl. von W. (Wernsdorf?) Ueber der- gleichen Bücher, nachdem man Hunderte angefertigt und beurtheilt hat, läßt fich nicht viel Neues fagen, Hr. W. iſt zu entfhuldigen, Eckermann. Comm. Gedanens, Der Rec. VV. zahlt Schniger auf. Bey einem folhen Buche Eonnte er noch kuͤrzer davon Fommien, 1576 75. Betty Gleim. Unleit. zur Kunſt des Were baues, rec. 0. CH.ST.D. (Gotthold). Es wird allertey getadelt. Die Abfihnitte des Buches erfährt man wohl, aber nur hoͤchſt unvollfommen den metri- fhen Standpunft der Derf. ' May. gr. Proben des verft. Conr. Lizels griech. Ueberſ der Aeneide. Hr. Seebode hatte den ganzen iz zei herauögeben wollen; Hr. K. P. räth ab und zeige Schnißer aus der Probe, 88. Nonnus leberf. rag. v. Gräfe nebft den mit Buhte gewechfelten Streitfihriften. Der Verf. be⸗ hauptet mit Recht irgendwo: er mache beſſere Verſe im Griech. als im Deutſchen. Aber doch ſcheint er von den Eigenthinnlichfeiten der griech. des Nonnus nicht mehr zu willen, als fein anfpruchlofer Rec., Hr, Gotthold (fl. ©t. 75.) , der Voſſens troch. He⸗ yameter fir unbedingt nothwendig halt. Einige alls tägliche Bemerfungen über Einzelheiten abgerechnet, ift Rec. im Ganzen fehr zufrieden, (gewiß auch der Redactor f. Febr. No. 37.). Auch mit der Gemeins heit, ja mit den ärgften Zoten, welche fih in den gegen Buhle gerichteten krit. Anmerk. finden? Ge: hören ſolche Dinge zur B efonnenheit und SGruͤndlichkeit der belobten Streitſchrift? Juny. 116. 117. 118. 119. Schneider. Oppian. v. P.B. (Philologus Berolinensis ?). Sur das ſchuͤler⸗ hafte Buch zuviel und zu muͤhſam; für den Stoff zu wenig und zu flüchtig. Die große Scheu des Rec. wird man Befcheidenheit nennen. Einige Vor⸗ ſchlaͤge verdienen die Aufmerkſamkeit desjenigen, wel⸗ cher der epiſchen und oppianiſchen Sprache (denn die Einheit der Dppiane foll man nad) dem Rec. anneh= men) nicht Eundig ift. Aug. 247. U kert über Hekataͤos und Damaftes und 2) iiber Homers Geugr., rec. d.A—0—5, wie es fiheint, v. Hr. Spohn. Mehr Bericht als Urtheil; doch auch nicht einmal Bericht vom Ganzen. Es find ein paar Einzelheiten mit hoͤchſt laftiger Breite, aus der es ſchwer ift, ſich heraus zu finden, befprocen. Die beiden letzten Beyträge müffen dem Nedactor fehr erwünfcht geweſen ſeyn. Das Jahr 1815 war für den philol. Vorrath, wenigftens der L. 3. fein glänzen des Jahr; Im Sommer aber fcheint alles der Art aus— getrodnet und ausgegangen gewefen zu ſeyn. Erſt im Novenbermonat fonnte wieder einiges der Art aufgetifcht werden. . Wie 68 fheint (wiewohl es geivagt iſt in dieſe geheimen Wege einzudringen) trieb ihn die Noth damals bey einem alten Geſchaͤftsverbundenen und ſomit Befreun⸗ deten Hilfe zu ſuchen; denn es iſt ſchwerlich ein leeres Gericht, daß ihm der Redactor ſelbſt in der aufrichtig recenfirten Weberfeßung des Longos einen Liebesdienſt ers wiefen hat. Man weiß nicht, was Hrn Pallow, der fruͤ⸗ berhin fopiele anzichende Beyträge geliefert, von dem nüßlichen Getriebe entfernt hatte. m over. 203. 4. 5. finden wir endlich eine philol. Rec., die des huſchkiſchen Tibullus. Hr. Paffow hatte allerley zum Tibull liegen; Das gab er denn da. Eine edle Rache beftimmte ihr, wie es ſcheint, Hrn. H. mit der größten Artigfeit etwas wehe zu thun, Zr Hın P's. Recenſir⸗Laufbahn, der er hauptfachlich eitten gewiſſen Kuf verdankt, bezeichnet dieſe Rec. einen neuen Abſchnitt. Ein vornehmes Hauptrecken, ein leeres Spiel mit Redensarten, eine große Ober⸗ flaͤchlichkeit des Inhalts iſt weſentlich und beydes ge⸗— mein. In dem erſten aber machte er ſich mehr an eigentliche Pfuſcherarbeiten, wo er, ohne viele Stu— dien, ein, Recht hatte, grob zugleih und wahr zu feyn; die feine Manier der zweyten iſt, bey erwei— terter Beleſenheit, mehr für Mistelgut und Schul- arbeiten geeignet. f Das Novemberftüf enthalt noch einige andere philol, Stufe. 204. Katull's Brauilied überf. v. Krebs. Der Rec, A+D macht olleriey Bemerk. über Einzelnes, zus letzt freut er fih ganz verfhamt uͤber eine durch einen Drudfepler entjtandene Zote. - 210, Liebei. Archilochus. rec, 9, A. B. und M. — Ein abſcheuliches Ding. Statt eines Urcheils geht ein Haufe. der unnußeften Citate drittehalb Grude durh. Ans Meufchenliebe muß man wunſchen, Hr. Friedemann habe diefe Anzeige enimweder gar nicht, oder wenigftens nicht allein geniacht. Hoffent— lich hat auch dem Redactor ſelbſt ſolcher Schund nicht recht behagt. In einer Amnerk. wird gemeldet, es fey noch eine Beurthetlung von einem andern einges laufen, Die wegen der grundlihen und neuen Bemerf, in die Erg. Dt. kommen folle. Ob fie wirklich ein= gelaufen Dis heut ifi fie nicht ans Licht gefordert. Angereihet ift eine Nachricht ver die hallifche Aus: gabe Des Aicaus und Egerron’s Sappho, 217. Drumaan. een z. Geſch. des Verf. d. griech, Staaten, rec. dv. D.N., von Mannert, glauben wir. Keine Kritik, aber doch der Umriß einer Kritik, Wenn ver Rec. nicht tiefer in die Weiſe des Verfs. eindringt, fo mag das wohl an der Werfe ſelbſt liegen, _ 218. Dorhed, Horaz. Ueber diefe Pfuſcherey wird mit größter Gelindigkeit und, Weitichiverfigfeit ge- fprocyen. Wenn alle Sudler einen Öeurtgeiler, wie den befannten Hrn. K. P., ‚erlangen, fo koͤnnen fie ein Te Deum aus voller Brust anftunmen, Menke, Obfl. ad Stat. Achill. Eine fleißige Beurz theilung des ſchlechten Buͤchleins von Hr. Hand (d.), wie wir hören. Decbr. 230. Twesten, de Hesiod., Opp. et D. rec. vd. A. D., nicht unverftändig, aber doch gar zu leicht— - fertig. Der Mann macht auf Dinge aufmerkfam, die. am Wege liegen. Darum hätte er eher bey ſich fragen follen, warum-fie der Verf, der Abhandt, nicht beruͤckſichtigen wollte, 233. Bekker. Theognis. rec, v. A. B., ganz wie No.2ı0. Diefe Schuld wird Hrn. Eonr, Frie de— mann aufgebürdet, Funfe Eic. I. Rede wider Catilina Cin Landcharten— Formate). Hr. Def, ſpricht uber das Kormat. 234. Keim lat. Elementarbuch. Heldt El. lat. Grams matik. Schulz lat. Schulgrammatif. Won dem ers ften Buche gelangt man durch die Beurtheilung des Hrn. K,P. zu feiner rechten Anfiht; der Umriß der beyden leftern tritt, auch nach dem magern Um— riſſen, deutlich hervor, Br h Bi i #2 Tacit. Agrie.. Ed. Bloch. Ueber den unbedeuten— den Abdruf hätte fih Hr. Def, nicht zu bemühen ge: braucht. % ‚ : Erg. Bl. 3. Kephalides. ' Hist. mar. Casp. Hr. N G.D.L. verräth Sachkenntniſſe, noch mehr Buͤcher⸗ funde, Er bat nit, wie er fagt, die Stellen her= ausgehoben, die ihm einer Berichtigung zu bedürfen feinen, fondern fehr wenige, fehr geringfügige. 12, Blümmer. Aeſchylos. Verſtaͤndige Erinnerungen des Hın. H. Voß, d. J- über ein fleißiges Buch. 26. Thierfch. Tabellen. zte Auf, Dem Verf, wer den vom Hrn. K. P. einige nicht uberflüffige Bemer— fungen mit_ einer ungemeinen Beforgniß vor Mis— deutungen, die aus diefer Freymuͤthigkeit entſpringen Tonnten, zur Prüfung vorgelegt; wobey „die be= Fannte Ruhe und Humanität’’ des Verfs. in Anſpruch genommen wird. Die hat er in diefem Falle gewiß bewähren Fünnen ! 37. Dodwell. Bassirilievi della Grecia. Faſt bloß ein Auszug, von Welfer, fowie die Rec. einiger aus dern Kunftiverfe von demfelben. 55, Hermogenis Progym. Ed. Veesenmeyer. Anzeige des Machwerks mit allerley Leicht gemachten tadelnden Bemerfungen von Wr. Cludius. Anim. in Cic. Catil. Die Arbeit des Hrn. Cludius in Hildesheim wird von Hr. Sees bode.in Hildesheim gelobt. Nec. hat mehrere Aus- gaben verglichen; auch hat er entdedt, daß Die ge> lehrten Männer (und welche 2) über me ipse und me ipsum verfihieden geſprochen haben, eine Ente dedung, die er in Schriften und Rec. mehrere Mal, unter andern auc) hier, zum Beften gegeben hat. 69. Bredow, Plutarchs 4 Lebensbefhr. 2te Auf. rec. v. AkD, mit allerley geringfügigen Bemerkungen. Gernhard, Obfl. in Soph. Phil. 1802. Eine fehr dumme Inhaltsanzeige eines ſchlechten Buchs, das 12 Jahr auf dem Ruͤcken hat. 88. Tzetz. ad Lycophr. ed. Müller, rec. v. Ger- hard. Für eine Rec, noch gut genug; für eine Abs handlung laͤcherlich. Hr. G. hat wohl gerade eine Rec. einſchicken wollen. Der Eingang ift gar hoch— tönend; der Stil, mehr lat. und griechiſch. Auffal— lend ift dabey die ganz unerträgliche Breite, aus der Niemand den wortfargen Verf, der lect. Apoll, vers muthen möchte. 94. Taeit. Agric. überf. dv. Kenner und Funke. 1808. Hr, BL. zählt einen Haufen Schnißer auf, die über acht Jahr alt find. Ä Wachsmuth. deaccus, c. Inf. Die Iinterfchrift des K.P, genügt, um zu fehen, was an der Disputation if. Sie enthalt nehmlich nichts Neues, aber viel Geſchwaͤtz. 1816, Jan. 12. Poppo. Observ. in Thucydid, Der Verf. hatte feine erſte Schrift feinem Lehrer zuge— eignet. Zum. Dank überhäuft ihn diefer hier und bey einer andern Gelegenheit, beydemal als namen Lofer Recenfent, mit Lobfprüchen, wie man fie kaum den größten Philologen zugefteht, und fie dieſem Buche auch in geringerem Manbe nicht zugeftchen STie. 1818. Deft 9. - 1577 fonnte, Die Rec. iſt an Zweck und Gehalt eines Mannes, wie Hermann, unwürdig. 74. Grodded und Matthia. Odbchr. d. griech. Littafch. rec. v. Baffow. Süße nnd feine Redens— arten nebft Ergänzungen. Die Nec. gehört zu den befferen des Vfs. Die Art der Bücher befchränfte ihn. Gebr. 30. Burney. Tentamen de metris Aeschyl. Mit binlänglichen Beyſpielen wird erwiefen, daß das Buch fchleht und der Verf. in Metrit und Kri- tif ein Stuͤmper iſt. Indeß komme er noch ganz glimpflich weg. Rec., welher Hermann iſt, ruͤhmt, daß Vf., „obwohl ein überaus großer Verehrer von Porfon, doch von uns Deutfihen ganz anders, als diefer thun zu dürfen glaubte,“ denkt; z. B. ©. 46. wo er ſagt: „De his autem conferendi sunt Me- trici; quis inter scriptores unus eminet S. Her- mannus,“ 32. Sprenger. Kritik der roͤm. Dichter. Da dat Buch nur wegen der unbegreiflihen Verkehrtheit merkwuͤrdig ift, hätte das Directorium mach mehr von der Beurtheilung des Hrn. Gerhard Streichen follen,, ale fie gefteichen su haben ſcheint. 58. Bröder entdeckte Rangordnung der lat. Woͤrter, rec. v. d. Gand, wie es ſcheint). Das Bud iſt ſchlecht; die Schnitzer find überzeugend nachgewieſen. Maͤrz. 48. Theophrast. Hist. Plant. ed. Stackhouse. Der Rec, Hr. Schneider, Saxo, hebt an, wie fo ziemlich alle von neuern philol. Schriften der Eng⸗ länder, “Mit gefpannter Erwartung nahm Rec. dag Bud in die Hande, da es doch aus einem Lande fam, wo man fo fleißig griehifg treibt und von wo foviele Leute nach Griehenland reifen; aber Rec. iſt fehr getäufht worden. Solcher Redengarten ſollte man ſich enthalten, daß man von engl. Philologen viel erwartet, iſt doch nicht wahr. Die Nec. zahlt Schnitzer auf, drey Stüde durh. Wozu dergleichen gefhrieben und aufgenommen wird, ift ſchwer eine zuſehen. 51. Plautus uͤberſ. v. Köpfe. Ein Ueberſetzer, gleich wenig vertraut mit der komiſchen Sprache unferer Bühne wie mit der Kritik des Dichters, erlaugt nach Tteben Sahren im Hrn. Linge einen fräftigen Sobredner. Bey aller Behutſamkeit des Rec, merkt man die Stümperey des Pflegebefohlenen, über die er unftreitig ein Eräftiges Wort hätte fagen koͤnnen, wenn er gerade gewollt hätte. Die hingeworfenen Belehrungen werden dem Ueberf., wenn er nicht jelbft in die Sache eindringt , nichts froimmen. April. 69. Bekker. Anecd, Sr. Vol. I. Da es nad dem Rec., Hrn. Poppo, ſchwer hielt ein fiheres Urtheil über diefes Buch vor Erfcheinung des 2ten Theiles zu fagen, fo enthält er fi) alles weitern Urs theils und ftoppelt Varianten, Citate (befonders aus feiner eigenen Schriftftellerey) und Bereicherunaen des _Schneiderfhen Wörterbuches zuſaummen. Ges ſchmacklos, dürftig, dummdreift. Die Kraft war gering, die Luft groß. 70. Lange. Sallust, rec, v. K. P., einem überall ar- tigen Rec. Seine Beſcheidenheit erlaubt ihm bloß von 109 1578 Fonnte ind Eönnte, vielleicht und follte vielleicht, und möchte und ſcheint zu ſore— (den. Die Beurtheitung iſt fehr oberflaͤchlich, und geht, wie gewöhnlich, bloß auf Einzelnes. Dann Borheck Horaz. The J. Abth. 2. von demfelben, wie oben No. 218. May. 91. Apels Metrif, rec. v. CH. ST.D.. Des Rec. Hrn. Gotthotd Kenntniffe von Metrif er ſtrecken fih nicht über das Gemeinſte. Mit einem ſchlechten geiſtloſen Auszuge des Buches werden fünf Stuͤcke gefüllt. „Die gehäuften Beweife von Un— vermögen, einen Gedanken fejtzuhalten, tft die mo- valifhe Ehrenrettung des Recenſenten.“ — „Waruni foll man an den Geift des Kritifirenden die über: triebene Forderung richten, daß er einen Gedanfen fotange fefthalte, als er Zeit braucht, ihn niederzu—⸗ ſchreiben?“ Apel in der Vorrede zum 2ten Bande. Sun. 205. Blomfield. Aeschylus. Blomfield hat den Hrn. Seidler einen asinum gefchelten; dies fer recenfirt ihn zur Strafe und ſammelt Schnißer drey Stute hindurh. Daß die Necenfion auch in England gelefen werde, dafür hat Hr. Hermann ges forgt, der auf einem befondern Blatte zu Elem, Doct. Metr., feinen Schüler vertretend, die Injurie ausführlich befpricht und Hrn. Blomfield ermahnt die Nec, zu lefen, als von einem folhen Manne ges fihrieben, welchem Niemand fo leicht übermüthtg antworten möchte. Endlich hat ein Heidelberger Rec. die ganze Geſchichte nohmals durchgefnetet und Hrn. BL. mit den Titel einer Poissarde beehrt. Ob nun genug gefchehen fey, muß Hr. Geidler willen, 108. 9, Cicer. N. D. Ed. Heindorf, Der Nec. N. C. ift ein nuntius claudus, Geine Arbeit lahnit aus vorzuͤglicher Eilfertigkeit oder aus Perfonlichkeit oder aus beyden Gründen. Von Berlin ſtammt fie ‚ wohl her. Die Bemerfungen find von feinem Un— verftändigen, aber wie man fie stans pede in uno hinwirft. 108. Pomp. Mela. Ed. Weichert, rec, von d. Einzelne Bemerfungen zu des Her, Zuthat. z13. Selling Samothrac. Eine Rec. v. Grot e— fend, und eine andere von ;. Diefe Rec. , befon= ders die lekte, find, obgleich nur kurz, doch -befs ferer Art. Sul, 1225. Themist. Orat. ob praefect. invent. Maio, vec. dv. Jacobs. Der Anhalt der neugerundenen Kede wird entwidelt und alsdann folgt eine Reihe fhisbarer Bemerkungen zu der: Nede, die aber fo Befharfen find, daß man fie ſchwerlich in einer L. 8. fuchen wird. 126. Deterfohn Beyer, 3. lat. Schulgramm. Ganz kurz abgefertiget von Oek. [Wir ſtecken nicht etwa bier verfappt. Peterſehns Arbeiten würden wir ge— hörig wurdigen.)] Horazens Dden von Joͤrdens. Geiz Leben. des Horaz. Das fhlechte Zeug iſt weit faufig genug für fihlecht erkannt von Def. 127. Tacit. Ed. Seebode, Der Rec.t. 8. Dr. (Baum⸗ garten-Cruſius wie es fiheint), deſſen Fleiß fi) nicht verfennen läßt, zeigt auf die glimpflichfte Weiſe, wie unwiſſend der Herausgeber, ſelbſt in den nor nassen Anfangsgrunden der lat. Grammatik. - Unnothige Werrläufigfeit, unnüßer Glimpf! 125. Orat. pro Marc. ed. Seebode, Diefem Nec. (5), der gar sufkieden. iſt, koͤnnte man eher, ale dem vorigen, ein Freundſchaftsſtuͤkchen beymeſſen. 133. Paſſow. Grundzüge der Litt. Gefch., rec. vd. H. H. (Motthis, wenns wahr iſi). Man gibt gern zu, daß die meiften der verffändig gemadren Ausftellungen Grund haben mögen; fie find aber nur flüchtig herausgegriffen und bey Büchern diefer ' Art kann eine Kritik nur dann gedeihen, wenn man entiveder Die Gründe der Anordnung des Ganzen außerdem weiß und fie beftreiten faın oder wenn - man, jene nicht kennend, für das kurz Ausgefpros chene und kurz Getadelte gleich etwas Beſſeres einfeht. Aug. 254. Welcker. Alcman.! Danfenswerthe Be- mer£ungen über einzelne GSiellen, wie man fie von Hermann erivarten fann. Das Verdienjt des Dfe. zu beſtimmen, hätte freylich auch Weniges genügt. 155. Schmidt grieh. Schuigrammatit, rec. v. Def. Einzelne nügliche Bemerkungen über dieſes Schulbud). Septbr. 163. Bed. Arhäolsgie. Compendien laſſen fich nicht leicht in Rec, abthun., Der Rec., Hr: Wel— fer, hat Bemerkungen uber Manches im Allgemei— nen und befonders Nachleſen zu den fihngoaren. Bek— fifhen Sammlungen. 166. Schulze. Bon den Volksverſamml. d. Nömer, rec. v. T.T. Ruhige und al, Bemerkungen über fveitoare Punkte, T 172. Berger. Babrius. Zwey Stücke hat Schne i⸗ der, Saxo, über dieſe Sudeley vollgefudelt. Er ſchimpft auf die Metriter, und empfiehlt das aͤſthetiſche Urtheil. Hr. B. hatte feinem Geſtaͤndniß nad in der Brest. Ausg. v. 1812. (wie Rec. fagt) nur wenig Gutes finden fonnen, Hınc illae lacrimae! _ 174. Bothe. Plautus. Hr, C. Yinge (f. No. 51.) flagt uber das Laftige feines Recenſirgeſchaͤftes, zu dem ihn doch Niemand zivang, ſammelt eine Menge Schnitzer, von denen das Buch wimmelt, weiß von dem einigen Guten, das er doch anerkennt, nichts anzufuͤhren, fey es, daß er durch em ſoiches Vers fahren die eigene Fritifhe -Anficyt oder wenigſtens fih die Gunft der "AIyvara ſichern wolle, erinnere namlich Durch die Art, mit der er ſich ger gen Hermann benommen, lebhaft an das theokritiſche Üs wor‘ "Adyvalav, Ocebr. 183. Niebupr. Rom. Geſch. v. Vd. Hg.,.,‚einem unferer erſten und berünmieften Hiſtoriker nad) Feit- nem ganzem Umfange beurtheilt“ verfichert das Directorium.Erg. Bl. No. 91, Was foll das heißen, der Rec. felbft geſteht nicht allen dort be— handelten Gegenftänden gewachfen zu ſeyn ? Bey eis nem Buche, das fo veih an Hypotheſen iſt, laßt ſich's auch ohne weitere Getehrfamteit einige Stucke hindurch gar leicht über Hypotheſen ſprechen. Es hätte eine ganz andere Beurtheilung verdient, und dießmal wenigſtens war der Mangel an Kaum nicht Schuld. Denn, in den Erg. Bl. liefert das Direeto— rium noch eine „wegen des nerfwärdigen Paralle— lismus.“ Hr. R.V. O. Orelli) har namlich nach⸗ Boͤthe Der Roobr. gewieſen, woran G.B. Vico fruͤher gedacht hat. © etwas geht für eine Rec. 188. ‘Marsh. Horae Pelasgicae, rec, bo Grote —fend. Der Rec. läßt fih weit über die Pelasger aus, ohne fie eben aus ihrem Dunfel hervorzugiehen, was man auch nicht erwarten wird. Hr. G's Recen— ſirthaͤtigkeit ift zu fehr in Anfpruch genommen. Bey Bibelgefellfiehaften und Grammaliken, beym Schach— fpiel und der Alterthums-Wiſſenſchaft finden wir ihn, - 193. Grotefend. Deutfhe Profodie, rec. v. Ir, GotthoLld in befannter Manier (ſ. No. qu.). 212. Kanngießer. Alterthumswiſſenſchaft rec,d. Grotefend, Nicht ohne Einſicht, aber troß des entfchtedenen Tones, andere Arbeiten diefes zu fleißigen Gelehrten. Dechr. 2390-34 Mitte) Platoniſche Schriften bev, v. Wolf, Bekker, Buttmann, Bed, Görftel, rec, von Aft. Hätte der Rec. tiefere Spradfenntniß, fo wirde die mühfame Recenſion ‚unter die bejjern zu rechnen feyn.- Der Forderung, die ein gewöhnlicher Leſer an einen Rec. macht, ges ſchieht vollfonnmen Genüge. — BL 8. Günther de usu praep. apud Homerum, rec. vd. Spitzner. Eine Rec, iſt das nicht; ein paar flichtige Bemerfungen find durchgeführt. Der Stoff ift auch hier, wie fonft bey dem Nec, uͤber— wiegend, doch ift er nicht verftandlos vorgebracht. ‚34. Moebius. Musaeus, Der Verf. entfehuldige feine Arbeit, d. i. 74 ©. 12. Animadv, nebſt 8 ‚Zeilen Paſſowſcher dsuregaı Ogoyriöss in Musaeum, worin jedoch von Paſſow ſelbſt nichts‘ ſteht, damit, daß der Mufaus feines Vorgangers Paſſow nicht für , Sünglinge, fondern für viris articae criticae et cle- „gantiarum antiquitatis coguitione jamjam subactis, d. h. für Leute, die von Gelehrjamteit ſchon murbe gemacht find, beftimmt wäre, Hr. Paſſow bedanft fi durch diefe Rec. Der vornehme zulaͤchelnde Tor, mit dem der. Nec. „des artigen Buͤchleins“ anhebt und die. fohönen üblihen Broden wie „die Spaͤt— linge“ und „die ewigen homerifihen "Gefange‘’ ma= chen ſich gar luftig. 5 43. a. Jacobs Elementarbuch der griech. Sprache. ster Th. vec, v. AB. (Sriedemann??). Solcher Schund ift fhon da gewefen, ſ. ıgı5. Dechr, No, 235, Lacherlicher Citatenkram. b. Struve. Programm Über Qucian, rec, v. Pl. gar zu gutivilliger Rec., der dieß und jenes bemerkt, 64. Nofenyenzn lat, Leſeb. und Gedanken über ein lat. Leſeb., reer v. Sts. Es wird uns ein genaues Indhaltsverzeichniß aegeben und eine fubtile Anficht von der vermeintlichen Urconjugation. Schwerlich eignet fie fih aber in der Sorm, in. der fie vorgetra=. gen wird, für eine Rec; 65. Sorack. Anleit. 5. Ueberſ. ins Latein., rec. v. Q.,, einem Schulmanne im Herzogihum Krain. Wo leben nicht Necenfenten! Kurz und bündig wird angezeigt, wie das Bürhlein ausfieht. 70. Keerl, Siciliens vorzuͤgliche Münzen und Gtein- ſchriften ꝛc., der erfte Theil angezeigt von Gruber der andere von Grotefend. Hr. Grotefend Hatte fluͤchtig und fenht, wie Ein » 1579 nur zu bemerken, daß diefer Auszug aus Torremuza rohe Holzſchnitte habe, auf ſchlechtes Papier gedruckt und nice ſelten durch Druck- und Ueberſetzungs— Fehler entftelle fey. Zum Erfaß gibt er ein paar ſchlechte Eonjecturen zu Anfchriften. 71. Hug. Erfindung der Buchftabenfhrift (1301. Funf⸗ seyn Fahr alt) und Unterſuchungen über den Mythos der Alten (1372), rec, v, Grotefend,. „Die Gleich⸗ heit des Geiftes veranfaßt beyde Schriften. mit ein- ander zu verbinden.” Durch jene ſoll die Einheit der Slias, bis auf die beyden legten Gefänge, voll fommen eriviefen fenn: die andern Behauptungen des Verfe,, fagt Rec. , könne er nicht zugeben; weil die Widerlegung aber zu unftandlich fen, fo begnuͤge er fih mit der bloßen Aufzaͤhlung einiger ihm zwei— felhaft ſcheinender Süße, Von der andern Schrift wird uns der Inhalt ziemlich ausführlih angezeigt. 74. Struve Schulprogr. über lat. Declination (1813), vec. v. — eu. — Einige Erinnerungen, Eine Hand wäfcht die andere, Vergl. Nr.43. b. Das Ergebniß unferer Durchſicht in wenig Worten zuſammengefaßt ift: bedeutende Werfe mit der größten Seichtigkeit behandelt, man wollte fihnell mit ihnen ferz tig werden; unbedeutende in großer Anzahl, über fie ein weitfchweifiges Hin= und Her- Gerede; ein Theil der. Beurtheilungen partheyifch, und die Partheytichkeit ſelbſt aus hoͤchſt Eleinlichem oder ganz niedrigem Anlaß erwachfen; überall über Einzelnes einzelne Beinerfungen, und Sremdes berdeygezogen, wenn fich nicht einmal jene finden wollten. Unter ſolchen Uniftänden muͤſſen nod) für die beften Necenfionen trodene Auszüge oder Inhalts-— verzeichniffe gelten, Aber von einer Vollſtaͤndigkeit, Die in dem Plane der 3. L. 3. liegt, kann gar nit die Rede feyn. Alte geringfügige Bücher werden aufges waͤrmt. Ueber die Bedeutendften waltet ein ehernes Stillſchweigen. Oder fprehen wir Unmwahrheit? Wir nehmen die Meßfataloge von Dftern 1814 bis Mich. 1816 zur Hand und zeichnen eine Anzahl Bücher auf, die bie Joh. 1818 noch feine Anzeige gefunden haben, Oſt. 14. I) Anthol, Pal. Jacobs. I. II. 2) Apoll. de Pron. Bekker. 3) Cic. Goerenz. III. 4) Cic. Schuetz. I. 5) Dissen, Disq. phil. I.) 6) Eurip, Matth. 7) Auth, Gr, Jacobs. XIII. 8) Meineke Cur. Crit, in Com. Fr. g) Plat. Leg. et Ep. Ast, ı0) Plat. Polit, Ast. 11) Voss. not. in Thever. ı2) Walch, Emend Liv. Mich, 14. ı) Isocr. Orelli, 2) Ephorus,. Marx. 3) Xen. opusc. Schneider, Dit. 15. Anon.’Oecon, Schneider. 2) Benedict. Comm. im Thuc.. 3) Cic. de Or. Harles. 4) Cic. Phil. 2. Wernsdorf, -5) Cie. 7 Reden. Moebius 6) Quintil, Wolff. 7) Socxat.. Orelli.. 8) Zoufen. - Basrelief. 9) Xen, Cyrop. schneider, Mich. 15. 1) Bekker. Anecd. II. 2) Homer. Voß. Ed. IV. 5) Jamblich, Pych. Kiesling. '4) Paul. Silent, ed, Bekk. 5) spitzner, de vers. her.. 6) Thorlac, libr. Sibyll. Dit. 16. 1) Aeſchhl. Agamemnon. Humboldt, 2) Arat. et Dionys,. Math. 3) Ariſtot. Thier= Gefhnlbert v 1550 Stra®. 4) Becker. Demofthenes. 5) Cie. Epist. Matth. 6) Demosth., Phil, Bekk. 7) Callinus. Frank, 8) Fuhr- mann. Ant. 9 Hermann, Elem. metr. 10) Platons Leben. Aft. 21) Propert. Lachmann, ı2) Quint. Spal- ding. IV. ı3) Reisig. Conjeet. I, 14) Roſt. Griech. Graͤmmat. ı5) Soph. Aiax. Herm, 16) Spolın, Com- ment. Odyss. ı7) Statius, Hand. I. 28) Sueton. Baumg. Crus. ı9) Tacit. Weikert. 20) Theophr. Ch. Ast. 21) Tibull. Heyn- Wunderl, Ed, IV. 22) Xen. Memor. Schneider. Mic. 16. ı) Cic. Oratt. ı2 sel, Moebius. 2) Die Elg. Marm. a. d. Engl. 3) Osann, Anal. So ficht es aus! Was fagen die Leſer? IA Sage mir Freund! find die Philologen nicht £ naͤrriſche Kauße ? „Schnarchkauz ſchnarret Schehi, Zwergkauz ſchnaubet Pupu!“ VUcebernamem “Orrı nalov Pidov 7ö 8 ou naÄöv ou Qıköv Eorı. Tour imo: ddavarwv NASE dx groparwv. ©:zoyv. Dreimal. Dodra (Des Aufonius 87 Epigr.) Dodra heib ich. Weßhalb? Neun folgende Sachen enthalt' ich: Kraut, Salz, Bruͤh, Honig und Pfeffer gorı“ Wein, Brot, Waller und Del, 3. Burfhenmeynung. Prellt der Philiſter mich doch, ſey's Kaufmann, Schrei: der und Schufter, Waͤſcherin, Wichfer und Wirth, Nector und Akademie. Prellſt du, Profeffor doh auch, mit Ballaft theurer \ Eompendien, Klag drum nimmer und fhimpf — prellt dich ein flie— hender Burſch. 2. Waterloo⸗Zeichen. Beſſer traͤgt an der Bruſt der Germane das Zeichen des Sieges, Aber der Albion hat's an die Muͤtze verpflanzt. 3. Engliſcher Nachdruck. Schoͤner iſt Druck und Papier, noch ſchöner die Lettern und Kupfer. Soweit kamen wir nicht, Albion, zeige dich groß! 4. Hipparchos ſetzt Hermen in Attifa! Brfere Zürften fo nicht, Rings heißt’ an Chauffeen und Pfaden! „Gieb Weggeld!“ „Gieb Zoll!’ Hier ift das Betteln verpönt Meilenzeiger allhier und des Landeheren Wappen und Namen, Dorf für den Wilddieb gar Prähle mit Hirfchen bemalt, RE ST da 1057 27: SE : Leben verleihet die Kunft, weiht ein zum Menfchen den Menfchen , Daß er fih göttlicher glaubt, weil er das Göttliche fhaut. Sie nur fennet nicht Kayfer und Papſt, noch Adel und Bürger, Ketzert und bannet auch nicht, ruft den verlorenen bein. Wo fie waltet, da wird auch fihöner das heimiſche Leben, Und zum Himmel erfheint heller und heller die Bahn. 6. Realität und Idealität der Philologie. Zwey der Blumen allhier, magſt ſorgſam beyde ſie pflegen! Wann du eine gepfluͤckt, bluͤhet die and're dir nur. 2: dettas Herrliche Hellas, du bift’s nicht mehr. In den Bufen - dee Spätlings Fiel die Blüthe verwelkt, welche der Römer gemäht. — „Knechtſchaft fahft du wohl rings in der Vorwelt freis ften Gefilden ! Blutete Sparta umfonft, blühte vergebens Athen! Pilgere weiter hinauf nad Arfadiens blauen Gebirgen ! Treyheit hauchet die Luft, jauhzt Mainottengefang.’ 8., Das Altertum und unfere Zeit, Armer Junge, du willft wohl von himmliſchem Thaue dich nahren ? \ Unfer Himmel ift kühl; halt dich an Butter und Brot! 9 Unfer Biel. Sauchzend rufet der Burſch; ‚lauf ab, afademifhe Sanduhr!“ Baut dann der Vaͤter Kohl, gluͤcklich mit Weib und mit Kind, 1. Pfaffengenie 's iſch fo e fihelmifhe Bueb, e Schlauföpfl’, dunders, me Fridti! Ho, das werd me e Pfaff, Muetterli, denk der das mol! 2. Pfaffenlit und Küfferdienft. Schadert man hier mit der Zeit? — Schnell folget die Kirche dem Mittag. „Pſt! — Der Paftor fahrt heut ſammt der Familie zu Ball,’ 3. Breslauer pghilologifhe Blätter, Warum fammeltet Shr fo fpät philologifche Blätter? — „Laͤngſt find Bluͤthen gepflüct, bringet nicht Blätter der Herbfi? — — — x 4 Der Eritifhe Neuntödter. Heute hab’ ich genug Maykaͤfer gefpießt an die Dornen. Folgt nun noch der Erfurd, mord’ ich die ganze Natur, * 5. Patriotismus. Wir wollen es ewig behalten! koſten Dieſelben uns nichts! England trennen vom Uns? — Bleiben allda der Regent, 6 —— Was der König und gab, der neue König von Eng: land ? GR *), Landivehr, God Save, Janitſcharenmuſik. 2 dofräthe (Nah Hom. II. 24.) & „len nicht die Naht Hindurh der Hannoͤverſche Hofrath.” 2 doch, Homeros, denn fonft fehläft er des Tages noch mehr! 8 Thüringen aſtiget Thuͤringervolk, du Cymbel und Geige von Deutfchland, Deine Gebirge fo rauf, lieblicher deine Muſik. 9» Sabfen - Weimar, „Deutftands freyeftes Land, * claſſiſcher Boden! O haͤtte ‚Sparta nicht Sklaven ‚gehabt, und Syfophanten Athen! 2. Die falfhen neftorifhen Propheten unferer geit, = Eud bat wirklich ein Drach' in den Findlichen Ohren N gelecket, Ihr koͤnnt Alles allein, Alles am Beſten erſchau'n. „Wird erwachen das Volk Germanias?“ — Seyd, wie Melampug, Daß ihr den Holziwurm hört, welher das Skeptron zernagt. — 2. Raͤthſel und Auflofung. (Nah dem Daͤniſchen Guldberg's.) Lebende wurden begraben, Geſtorbene wieder erwecket. Rathet, wo hielt' ich mich auf? — „den dein Gelage“ — Ta wohl x *) Nach, Münchhaufen iſt fogar dem koͤnigl. deibtut⸗ ſcher ein GR in den Bart geſchnitten ıc, Its 1918. Heft 9. 1551 3. Das Mädhen mir dem Gänfekörbhen, Liebliches Mädchen, tie hegſt du, wie pflegft du im Körbchen die Gaͤnslein! — Verden von Grazien nicht aud Kinder der Dummheit gepflegt? — — 4. DT Iavrnörız Bluͤhende Jugend umfpielt dich umſonſt, blauaͤugiges Maͤgdlein. Denn - — wo die Gragien floh'n, werden die Horen au fließ'n. 5. Bitte an Hymen. Luftig, die Fadfel empor, wenn der Grazien laͤchelnder Reigen Unſere Maͤdchen umſpielt! Loͤſche ſie ja nicht zu fruͤh! 6. Des Juͤnglings Grab. Hate? ih nicht Tage des Mais, die beglüfenden alle verlebet? Mutter, der Heimath Flur lächelte Freuden auch mir! Sterblichen fonnten ja nur, ah! Blumen erblüh'n und i verivelfen — Sollten fie ewig nicht ung dort in Elyſium bluͤh'n! 7. Aus dem Grabhügel eines Gluͤcklichen. (Des Aufonius 36. Epitaph.) Sprenge-die. Afche mit Wein und dem Helge der duften⸗ den Narde, Fremdling, Balſam gieß purpurnen Roſen hinzu! Ewiger Fruͤhling umſpielt mir die unbeweinete Urne; Nur vertauſcht' ich die Welt, aber ich ſtarb ja noch nicht. Ach es vergieng mir der Freuden des alten Lebens noch keine! Gluͤcklich, gedenk' ich es je, gluͤcklich gedenk ich es nie. s. Des Saͤngers Troͤſtung. „Gluͤcklich Lebt’ ich dereinſt! Das waren die ſeligen Tage!“ — Lebe noch heute mit mir! Floh die Erinnerung auch? 9. Achtzehnter October. Sangſt du zu früh, mein Volk, der Freyheit herrliches Xaips? Rannft du es fohoner erneun, auf-denn! fo fing es und — ftirb ! 190" 1582 Bo 8m Unterſuchungen über die natürlichen Diamanten. (Gior- nale di Fisica etc, Pavia 1817.) Taf. 20, . Bekanntlich gibt ed gewiſſe Dramanten, die ſich nicht oder nur mit großer Muͤhe fihneiden laſſen. Das fann man den braf. nicht anfeben und man muß fle daher an einem Sandſtein reiben, um die Kruſte wegzubringen, welche. an den brafilifchen Drauranten erdig und etwas gelblich ift, wie bey andern Gteinen, die fi. in eifen- Haltigem Sande finden. Ein geübtes Ange erfennt fo= wohl an diefen uͤberzogenen, als aud) an den geſchliffe— nen die Durchgänge der Blätter. In Holland und in Kenedig hat ein Menfih, der vor einem Zifhe ſitzt, darauf eine große Maffe von fhwarzem Wachs, in der er den Diamant beveftiget, ſucht dann mit einer ſchar— fen Linfe die Durchgaͤnge der Blätter, dreht dann den De ſo, daß die Blätter ſenkrecht auf feine Augenare ftehen, ſchaͤtzt dann die Größe ab, zeichnet darauf eine Sinie mit der Spike eines ſchwarzen Diamanten, der immer härter iſt, ſetzt darein ein ſchneidendes nicht fehr ſcharfes Eifen, ſchlaͤgt mit einem fleinen hölzernen Ham— mer 2 oder-Zınal drauf, und der Diamant fpaltet ſich nah dem Durdgang der Blätter, wie es der Arbeiter verlangt hat. Die fogenannten natürlichen Diamanten widerftreben diefer Spaltung entiweder ganz, oder fie fpalten fib in unregelmäßigen Richtungen, marchmgl such im mehrere unformlihe Gtüde Das fommt von einer verwirrten Kryſtalliſation, wie ich ſchon in meiner ESchrift: Osservationi sul sacro Catino di Genova 1807, Torino gefagt habe. Die Durhgänge find unregelmäßig und verwirrt, nicht parallel neben einander. Man fieht manchmal fhon mit freyem Auge, ob die Durchgaͤnge gleihrörmig find oder nicht, und mithin ob die Diamanz zen tauglich find zum Schneiden oder nicht, Bey den erften laufen fie den Kryſtallflähen parallel, beſenders am Octaeder, an dem id) vorzuͤglich meine Verſuche an— ſtellen Fonnte, indem ich fein Dodecaeder gefehen, bes ‚fonders unter den Dfüindifihen, die mar natürliche nem— nen koͤnnte. Dan fieht manchmal dire Durhgange neben Ep vorragen, daß man fie zaͤhlen köͤnnte. Bey en natuͤrlichen bemerkt nran die Durchgange etwas krumm 8 wellenformig. Solche fanı man, obgleich mit viel Mühe doch auch fihneiden, wie es in Holland gefchieht, indem man fie mittelft eines feinen Eifendrathes, der im— mer mit Diamantpulver beftreut wird, fagt. Solche Abweichungen im der Kryſtallifation finden fir) auch beym Quarz, Kalkfpatd und bey verſchiedenen Metallſchwefe— tungen, bejogder im Adular, was gleihfom durch ein Verwachſen vieler Fleiner Kryſtalle durcheinander zu einem grohen entſteht. Sch habe einmal gefehen, daß ein ſchwarzer Flet in einem Diamanten von 5’ Linien Durchmeſſer nichts anders war, als ein kleinerer Kry— ſtall von ſeiner Rinde überzogen, in dem gro ‚Bern einge⸗ sehälshen. Die fogenannten hemitropiſchen Kryſtalle find 2 verwaihfene in einandergedrungene und gleichfam in ihrer Are auf einander halb umgedreht. Diefe Eön- nen nicht. regelmäßig gefhnitten werden. Ich habe ein— mal einen folchen fehr fihönen gefehen von ı7 Karat, der 32 aber ganz; unregelmäßig geſchnittene Flaͤchen Hatte, — — nn weil ber geſchickte Kuͤnſtler niht im Stande war, einem vollfommenen Brillanten daraus zu machen. Weber ders gleichen Diamanten hat Mawe in feiner Neife vieles gefchrieben, wovon bier die Erklärung und Taf. 20 die Abbildungen. 3 Fig r. Kerngeft talt, ein regelmäßiges Detaeder von dem alle andern Formen herkommen follen, Gig, 2. Detaeder, deijen Kanten aflaͤchig abgeſtumpft find. Se 2 Flähen an einander unter einem ſtumpfen Winfel aa, der manchmal nicht zu beinerfen ift. Fig. 3. Die Flaͤchen find fo groß, dab fierfih im Punkte b begegnen, und auf jeder Fläche des primi= tiven Kryſtalls eine zſeitige Pyramide bilden, Fig. 4. Wenn die Winfel an Fig. 2 deutlich find, und die Flächen ſich wie in b Fig. 3 begegnen, fo entſteht auf jeder primitiven Fläche eine 6feitige Pyramide, Fig. 5. Sind die Kanten des primitiven Kryſtalls durch Flächen aa erfeßt, fo entſteht ein 2oflaͤchiger Körper, Fig. 6. Begegnen ſich die Geiten aa Fig. 5 wie in b, fo entfteht ein Rhomboidaldodecaeder. dig. 7 und 8. serlängern ſich die Geiten aa Sig. 6 wie in Fig. 8, fo kann man« die Figuren betrachten als öfeitige Säulen mit Zfeitigen Endpyrammden, deren Flächen abwechfeind auf den Eden ed des Prisma fteben. 519.9. Die Flächen a nad) der —— Diagonale getheilt. Fig. 10. Treten an die Stellen der Spitzen und Kanten des primitiven Kroſtalls Flächen, fo entiteht diefe Fi— gur; werden die Kanten ſchwach abgeſtumpft, die Ecken ſehr ſtark, fo entſteht der Würfel, die feltenfte Geſtalt beym Diamant. Fig. ır. Entjteht, wenn Fig, x. parallel zen gegenuͤber⸗ ſtehenden Seiten des Octaeders mitten durch den Kry— ſtall getheilt und ein Abſchnitt um 3 umgedreht wird, Die gedüpfelten Linien in den 6 erften Figuren öeis gen die Lage des Kerns oder der Urgeftalt. \ Die Königlich niederländifche Univerſitaͤt zu Luͤttich. Wenn Univerſitaͤten uͤberhaupt ein der Aufmerkſam— keit des gelehrten Publicums wuͤrdiger Gegenftand ſind, ſo ſind es um ſo mehr neugeſtiftete, auf welchen der Blick des Freundes des Wahren, Guten und Schönen um fo lieber verweilt, Da Deren Gedeihen, da wo es Be— dürfniß war, diefelben zu errichten, in mehrfacher Bes siehung fo wichtig iſt. Dieb ermuntert ung, dem gelehr- ten Publicum unferes Raterlandes einige Nachrichten von der am 25 Geptember 1816 geftifteten und am 27 _ September 1817 durch Herin Repelaer van Driel, damaligen Generalcommifjar des öffentlichen Unterrichts feyerlich inftallirten Univerfitat zw Lüttich (Liege) mit⸗ zutheifen. Unter ihren zur naͤmlichen Zeit in Loͤwen (Louvain) und Gent (Gand) geftifteten Mitſchweſtern ift vorzüglich dieſe Univerfirat eine erfreuliche Erſchei— nung , denn da, wo eine nicht unfreygebige Natur den Menfchen zu Allem machen will, was er feyn kann, 100 der Einfluß zweyer angrangenden Völker, die beyde auf hohe, wiewohl verſchiedene Cultiur Anſpruch machen, ob — 7 gleich er bisher auf der einem Seite zu wenig Ernft, und auf der andern vielleicht nur, zuviel Leichtigkeit hervor= brachte, eine ſehr allfeitige Bildung begründen fann, da ift gewiß cin Sitz der Wiffenfhaften und der Mufen am erwünfhteften Drte, Man darf es geftehen, Lüttich ſowie uͤberhaupt die füdlihen Provinzen des neuen Ko: nigreichd der Niederlanden, fowohl die Walftonıfhen Lande, wie die Provinz Lüttich, Namur und der Henne= gau, wie die Flammändiſchen, als Suͤdbrabant, Flandern, Antwerpen, Limburg ıc. haben den Grad der. Cultur noch nicht, der die nördlichen Theile des König- reichs auszeichnet. "Wenn ed. durch. nichts bewieſen wer— den follte, fo zeigt dieß ſchon der Mangel an Bolfs- ſchulen, die jeßt erft errichtet werden, Abneigung felbft der Gebildeteren gegen freyes nicht unmittelbaren Gewinn bringendes Studium; der nicht ganz verſchwundene Eins fluß einer noch immer zahlreichen ungebildeten Geiftlich- feit auf der einen Geite; auf der andern Naharung franzöfifcher Weberbildung, und häufige Verachtung nicht allein der pofiiiven Religion; welcher auffallende Gegen= fa nur aus den Mängel inniger tiefer Bildung erklärt werden kann. Allein die Empfänglihfeit des Volkes, befonders in Luͤttich — dem Bakerlande von Gretry, den feine Landsleute überaus verehren — laßt von einer Aniverſitaͤt alles erwarten — wie denn ſchon in dem ei— nen Jahre die Lehrer mit Vergnügen die Entwirfelung " einiger ausgezeichneten Talente unter den Studierenden 4 + x —* J beginnen ſahen. So wie jede der in den Niederlanden neugeſtifteten Univerſitaͤten, iſt auch die in Luͤttich durch das Reglement vom 25 September 1816 nach dem Muſter der Univer— ſitaͤt Leyden organifirt, nad welcher am 2ten Auguft 1815 auh Utreht und Groningen wieder veflaus rirt wurden; das Reglement ift Holländifch und franzofifch verfaßt und unter dem doppelten Titel herausgefonmen : " Reglement op de Inrigting van het hooger Onder- “ wijs in de Zuidelyke Provincien van het Koningryk der Nederlanden. In ’s Gravenhage, Ter allgemeene ’s Lands Druckkery ıgı0. Reglement sur l’Organisa- tion superieur dans ies Provinces meridinales du Royaume des Pays-bas, A la Haye, a l’Imprimerio de Petat, 1816. —Gemaͤß dieſem Reglentent beſteht die Univerfität aus fünf durch feinen Vorrang von einander unterſchiedenen Facultaͤten, nemlich aus der theologiſchen, juri— ſtiſchen, mediciniſchen, die der mathematiſch— phoͤſikaliſchen Wiſſenſchaften, der ſpecula— tiven Philoſophie und der Litteratur (d.h van bespiegelnde wysbegeerte en letteren, (de Philo- sophie et de Lettres), Die Yebrgegenftande in der th eo: logiſchen Facultat find noch nicht beſtimmt, weil es dem Konig noch nicht gelungen ift, die Geiſtlichkeit zu bewegen, in das für freye und edle Bildung bejtinunte Inſtitut einzutreten, „was indeß durch das naͤchſtens mit dem papfilihen Stuhle abzujchließende Concordat ge— ſchehen wird. Ueber die andern Facuftäten verdienen folgende Be— ſtimmungen angefuͤhrt zu werden, beſonbers weil ſie ſich 1583 von denen der Univerſitaͤten des Auslandes ſehr unters fiheiden. 1) In der juriftifhen Facultät müffen alle Jahr ie Lehr » Eurfe find jährig) gefefen werden, juriftifche Encyklopaͤdie und Methodologie, Rechtsgeſchichte, bes fonders des Römischen Rechts, Inſtitutionen, Pan— dekten, Naturrecht, Staatsrecht mit inbegriffen, heu— tiges Civilrecht, dermalen noch Code Napoleon, Cri⸗ minalrecht, canoniſches Recht, Practicum, Geſchichte des europaͤiſchen Staatenſyſtems, Statiſtik und Di— plomatik. 2) In der mediciniſchen Facultaͤt, Anatomie, Phyſiolo— gie, Pathologie, Klinik, Pharmacie und materia me- dica, Chirurgie, l'art des accouchemens, Diisetif und medicina forensis (la medecine legale). 3) In der Facultät der mathematifhen und Naturwiſſen— ſchaften werden gelehrt, elementarifche und höhere Ma— thematif, angewandte Mathematik mit Hydraulif, Hy— droſtatik, Experimentalphyſik und mathematifche Phy— fit, phyſiſche Aſtronomie, mathematiſche Aſtronomie mit Beobachtungen verbunden, allgemeine und ange— wandte Chemie, Botanik und Phnfiologie der Pflan— zen, Naturgefhichte des Thierreichs, verbunden mie vergleichender Anatomie, — und Me— tallurgie. 4) In der Facultaͤt der Philoſophie und Litteratur ic. werden gelehet: Logik, Metaphyſik, Moralphiloſophie, Geſchichte der Philoſophie, lateiniſche Litteratur und romiſche Antiquitäten (Archaͤologie nit inbegriffen); orientalifche Litteratur, hebraiſche Antiquitäten, allge: meine Weltgefhihte, Landesgefhichte, holländifche Litz teratur und Beredfamfeit, franzofifche Litteratur und Beredfamfeit, Der, Unterricht wird in allen Facultäten in Rater- nifher Sprade gegeben, mit Ausnahme der franzo= fifhen und holländifhen Literatur, oder Landwirthſchaft— licher und folcher Vorlefungen, welche die Euratofkn in franzofifcher Sprache zu hatten befonders erlauben, wie zum Beyfpiel, das heutige Civilrecht und Eriminalrecht; ferner die practiichen Eollegien. — Die geſetzlich be— ſtimmte Zahl der Profeſſoren in der Facultät ıft folgende: 4 in der juriftifhen, 3 in der medictniſchen, 4 in der mathenietifchen, 6 in der Facultät der Whitofevbie. , Allein darauf iſt das Perſonale dicht Hefchranft, auf Anz ’ fuhen der Euratoren werden außerordentiihe Profeſſo— ren und Lectoren ernannt, für den Anfang hat man bloß die ordentlichen Profeſſoren ernannt, um die Ber duͤrfniſſe erſt kennen zu lernen, Indeſſen find aud diefe noch nicht vollftändig. Privatdocenten gibt es nad) dem Plane des Neglements nicht, fo wenig wie Professeurg suppleans wie in Trunfreih. Der Gehalt der ordent- lichen Profeſſoren ift vorläufig 2200 fl. holl. (4650 fr.) feftgefeßt. Bey der Berufung im vorigen Jahre hat man auf. jede Univerfitat ein Drittheil Deutſche, weifteis katholiſche Vrofefloren berufen; in Gent find mehrere Proreftaniihe, fo wie auch auf den übrigen Univer— fitäten- ernannt worden. Ein afademifiher Senat gebildet vom Rector magni- fieus (den der König nad) der Praͤſentation ziveyer Kane . x 1554 didaten von jeder Facultät jährlich erriennt,) und den fänmtlichen ordentlichen Profeſſoren, deren einer Seore- taire du Senat ift, und mehrere Vortheile genießt, leitet die innern Angelegenheiten der Univerfität, und führt die Auffiht über die Disciplin der Studierenden, ohne jedoch Gerichtöbarfeit zu haben, da alle privilegirte Ge= eichte in hiefigen Landen vermöge franzöfifcher Gefeße verboten find. In laufenden Angelegenheiten handelt das Conseil academique, aus dem Nector und 4 Aſſeſſo⸗ ven beftehend. Die Profefforen felbft find Fonctionaires d’Etat, d. h. feiner Provinzial- oder Localbehörde, fondern uns mittelbar dem König oder dem Minifterium des öffent lichen Unterrichts untergeordnet, Die fonftigen Emolu— mente der Profeſſoren find die Eollegiengelder und zivar für einen jährigen Curfus von 2 Stunden in der Woche 15 #., für 3 oder 4 Stunden 30 fl., Penſionen find für ſolche Profeſſoren feſtgeſetzt, die nicht mehr dienftfahig find, anfehnliche Wittwengehalte für die hinterlaffenen Frauen der Berftorbenen. = Bey feyerliher Amtshand: tung haben die Profeffoven ein Coſtum, beſtehend in einem habit habille noir und einer ſchwarzen Toge, welche an die ehrwuͤrdige Zeit voriger Jahrhunderte erinnert. Die Adminiftration der Yniverfität ift dem Collegium der Curatoren übergeben, welches aus 5 Mitgliedern bes ſteht, welche der König wählt und die Männer find, welche durch ihren Rang und ihre Liebe zu den Wiſſen⸗ ſchaften ſich auszeichnen; einer derſelben iſt Praͤſident der Turatoren, ein Secretair-Inſpecteur iſt ihnen beygege— ben, der mit einem Gehalt von 2500 fl, angeſtellt iſt, und am Hrte der Univerfität zu wohnen hat. Die Functionen diefes Collegiums, das fonft feinen befondern Gehalt genießt, find Wache über die Beobach⸗ rung des Reglements und den Fortgang des Unterrichtes, Sorge für die Gebaͤulichkeiten und die Finanzangelegen— beiten der Univerfität; Stellung jahrliher Berichte über die Lage der Univerfität an das Minifterium, Vorſchlaͤge bey Befeßung leer geiwordener Lehrftühle, und Abhal: tung des Senatus Amplissimi. In diefem als einer Ver: fammlung ded afademifihen Senats mit- dem Collegium der Euratoren werden gemeinfchaftliche Berathfchlagungen gehalten. 3. B. über Vertheilung der Lehrgegenſtaͤnde. eder Profeſſor nemlich iſt fuͤr die ganze Facultaͤt ge— rufen nicht für ein gegebenes Fach in derſelben; indeſſen mird doch auf die Wuͤnſche der Profefloren bey der Ver: theilung Ruͤckſicht genommen. In jedem Jahr müffen Annales Academicae, redi- girt durd) den GSerretair des Senats, gedruckt werden, worin öffentliche Reden des Nectors, Loſung der Preis- aufgaben und fonftige gelehrte Arbeiten der Univerfität enthalten find. Gie enthalten eine innere und außere Geſchichte der Yniverfitat, ſowie eine jedesmalige Sta— tiſtik derſelben. Sie find in lateinischer Sprache verfaßt. Ron den nördlichen Univerfitäten find bereits die An- nales Academicae von 1816 der Leidenſchen, und ıgı5 und 1816 die von Utrecht herausgefommen. Die Bedingung zur Aufnahme eines Studierenden auf die Univerfitat ift, Daß er von einem Collegium oder Atha= naum fommend hit den gehörigen Zeugniſſen verfehen, ſich einſchreiben laßt beym Rector magnifieus; während = der Studierzeit iſt en firenge zum Beſuchen der Vorle— fungen gehalten, fowie zur Beobachtung. der Statuten, welche der Senat zu entwerfen bat, der darinnen denn auch Strafen feftfeßen muß fur die fehlenden. Für den Studierenden kann zwar das Studium - jeder Facultat Mittel einer Anftellung im Staate werden; aber für den Suriften und Medieiner ift es unabläßlihe Bedingung‘ des Studiums feiner Wiffenfhaft, dab er in der mathe: _ matifhen und philofophifhen Facultaͤt fi) die noͤthigen allgemeinen Stenntniffe erworben babe, fo zwar, daß er zu den Vorlefungen in den andern Facultäten nicht zu— gelaffen werden kann, wenn er nicht den Grad des Can— didaten in den korhergehenden Facultäten erlangt. Zur Erlangung defjelben in der philofophifhen Facultat wird für den kuͤnftigen Juriſten erfordert, ein öffentliches Exa— en über Iateinifhe und griedifhe Sprache, roͤmiſche Alterthünmer und allgemeine Weltgefhichte, dann ein Zeugniß, daß er mit Nutzen die Logik nnd die Elemente der Mathematik gehört-babe; zur Erlangung des vorbereie tenden Grades zum Studium der Medicin, -in der Far eultät der mathematifhen und Naturmiflenfchaften, wird erfordert ein öffentliches Eramen über die Mathematik, die Phyſik, Botanif und die Anfangsgründe der allge- meinen Chemie, dann ein Zeugniß, dag er mit Nutzen den Dorlefungen über Logik, griechiſche und lateinifche itteratur beygewohnt habe. Mit der Erlangung der Doctorwürde fchließt das Studium in jeder einzelnen Fa= eultät. Um diefe, welche im Königreiche wieder alle po= Litifchen Wirkungen hat, die ihr 3. B. in Deutfchland fehlen, wie practiciren zu Fönnen ats Arzt, fogleih Ad» vofat zu werden, Anſpruch auf Staatsdienfte ohne Exa— men zu haben, erlangen zu koͤnnen, muß vorerft der Gradus Candidati in diefer Willfenfchaft erworben wer— den. Die Bedingungen vdenfeiben zu erwerben find auf - eine eigenthümliche Art beſtimmt. Es wird nemlich, a) Wer Candidatus juris werden will, öffentlich examinirt über die Inſtitutionen, und muß Zeugniß beybringen, daß er mit Nusen den Vorleſungen über juriftifihe Encyclopaͤdie, Nechtögefhichte, Landesgefhichte und das Naturrecht beygewohnt habe, p b) Der Candidatus medicinae wird öffentlich examinirt über Anatomie, Phyfiologie, Pharmacie und materia medica, gibt anatomifche Demonftrationen, und lies fert den Beweis, dab er mit Fortgang die Vorlefun- gen über Naturgefhichte und vergleichende Anatomie befucht habe, ©) Der Caudidatus scientiarum mathematicorum etc, unterziehet fich einem öffentlichen Eramen ber Mathe: matif, Erperimentalphyfif, Aftrongmie, Naturgefchichte und Botanif, und Liefert den Beweis, daß er die Vor: lefungen über lateiniſche und griechiſche Fitteratur; ſo— wie Die Logik mit Nutzen gehört habe, d) Der Candidatus philosophiae et litterarum wird öffentlich eraminirt über lateiniſche und griechifche Lit— teratur, griechiſche und roͤmiſche Antiquitäten, Unis verfalgefhichte und Kogif, Liefert fonft noch den Ber weis, daß er die Vorlefungen über Mathematik, Erz perimentalphyfit und Beredſamkeit mit Fortgang. ber ſucht babe. * * Wer auf dieſe Art den. Grad des Candidats erwor⸗ ben, kann erſt ein Jahr darauf Doctor werden. Es wird aber erfordert: V In der juriſtiſchen Facultaͤt von dem, der Doctor juxis romani et hodierni werden will, um Advocat werden zu fönnen, ein öffentliches Eramen über das heutige Eivil- und Criminalrecht, fowie (was aber jeßt noch nicht geſchiebt) uͤber das Kirchenrecht und das ca= noniſche Recht. "Nebft dem, wann dieß Eramen tüchtig beſtanden, erflärt der Doctorandus zwey Stellen, eine aus dem Code civil und eine aus dem Corpus juris, und bringt Zeugniite bey, daß er mit Nußen gehört babe die DVorlefungen über Pandekten, Staatsrecht, über StatiftiE des Landes, über Geſchichte des euro- päifchen Staatenfufteins, über die Medicina forensis, s hollandifhe Litteratur und Beredſamkeit. Drey Jahre Studierzeit find vorgefchrieben. — 2) In der medicinifhen Facultät werden erfordert, da— mit man Doctor medicinae werden fönne, dffentliche Eramina über Pharmacie, Chirurgie und die Ac- couchir⸗Kunſt, Erklärung von Gtellen aus dem Hy— pokrates, Zeugniffe Uber das Beſuchen der Vorler fungen über Diätetif, medicina forensis, und des Cli— nicums. Es iſt jedoch geftattet, den einfachen Ditel eined Doctor der Chirurgie, der Entbindungsfunde und der Pharmacie zu erwerben, in melden Fällen zweckmaͤßige Modificationen des Examens ſtatt finden. - Bier Fahre Studierzeit. & 3) Die Facultät der mathematifihen und Naturwiſſen— ſchaften erthetlt die Doctorwurde nach einem öffent- lichen Eramen tiber die angewandte Mathematik, ma— thematifhe Aftronomie, angewandte Chemie und Geo» logie, der Doctorandus muß bieranf ein ntathemati- ſches und phufifalifches Problem Löfen, und den Ber weeis liefern, dab er die Vorlefungen über Metaphyſik und Geſchichte der Philoſophie befucht habe, Drey Fahre Studierzeit: 4) In der Facultät der Philoſophie ꝛc. wird erfordert ein Eramen über die höhere lateinifhe und griechifche Grammatik, über alte Gefchichte, Die Metaphyſik und Geſchichte der Phitofophie der Alten, zwey dunkle Scellen aus einem griechiſchen und römifchen Elaffiker muͤſſen erflärt, oder der Tert von corrumpirten Stel— len hergeftellt werden. Nebſt den Liefert er Zeugnijfe, daß er mit Erfolg die Vorlefungen über Inſtitutionen, Geſchichte des römifhen Rechts, über Landesgeſchichte, über phyſiſche Aſtronomie gehört habe. Wenn Doctorandus allen diefen Forderungen Genüge gelei= ftet hat, fo wird er zur Promotion zugelaffen. Dieß gefchieht unter Vertheidigung eines Specimen inangu- -rale, das entiveder in einer Differtation oder in Theſes ‚mit beygefügten Gründen in lateiniſcher Sprache ge: ſchrieben, beftehet, und weldes der Facultat zur Cen— fur vorgelegt wird, entiveder von der Facultat im Bey: feyn des Rectors und Secretaire du Senat, oder vor den ganzen Genate, Letztres wird feyerlihe Promo— tion genannt, und der ganze Genat ſtimmt über die Ertheilung der Doctorwürde, welche ein Profeffor der Facultat feyerlich Dann ertheilt. Ifiv ıgız, Heft 9. der 4585 Die für den oben bezeichneten Grad zu zahlenden Retributionen find folgende: für den Gyadus Candidati in der Facultät der Mathematifihen und Naturwiſſen— fhaften, fo wie fuͤr denfelben in der Facultät der Phi: loſophie find 30 fl., in der juriftifchen und mediciniſchen Facultaͤt 50 fl., Diefelben werden gleihmäßig unter die Profefforen der Facultaͤt vertheilt. Der Doctor in den beyden erfien Facultäten zahlt 60 fl., in den beyden letz— ten 100 fl., diefe werden nach Abzug der Koften für Er- pedition des Diplome in 7 fl. an“den Gecretair des Se— nats, unter die Profeffoven der Facultät, den Rector und den Gecretair des Senats gleihmäßig vertheilt, Nah diefer Drdnung haben Inländer, die irgend eine Anftellung, wozu der Doctorgrad nöthig tft, in der Folge wünfchen, denfelben zu erlangen; für auslaͤndiſche Suriften kann der bloße Doctorgrad auf andere Weife ertheilt werden, fo wie die Facultäten Doctores honor zarii machen koͤnnen. Zur Beförderung des Studiums beſtimmte noch die Liberalität des Königs im Neglement, 2) Daß an ärmere aber ausgezeichnete Studierende jähr- liche Stipendien ausgezahlt werden follten, jedesmal 200 fl., und zwar find beſtimmt fire die juriftifche a: eultät 4, für die medicinifhe 5, die der Mathema⸗ tie und Naturwiſſenſchaften zo, und zo für die philo— fophifche Facultät. 2) Jährliche Preisaufgaben werden von den einzelnen Fa- cultaͤten zur Lofung vorgelegt, wobey die auf allen 6 Univerfitäten Studierende concurriren fonnen. Es iverden auf jeder Univerfität 8 Preisfragen in der Art vorgelegt; eine goldene Medaille zum Werthe von zo ft, ift die Belohnuug; in den Annalibus Academicis wer- den die gefrönten Differtationen abgedruckt, und des ven Verfaſſer bey Anftellungen vom König. befonders beruͤckſichtiget. 3) Das Reglement beſtimmt auf eine hoͤchſt liberale Art alles für die Univerfität, was für ihre gelehrte Exiſtenz nöthig ift, wie Bibliothefen, Sammlungen von Na= turalien 2c.; auch alle gelehrte Zeitungen des Auslan— des und Inlandes, in was immer fir einer Sprache gefehrieben, follen gehalten werden auf Koſten des Gou— vernements; und fhon im erften Fahre ift in diefer Hinz ſicht fchon fo viel gethan twurden, als an manden Orten, wo man durch Worte alles mögliche verfpricht, was in Derennien nicht gefchieht. nv einem vortrefflid herz gerichteten Univerfitätsgebäude, dem ehemaligen Se: fuiter » Collegium, das durch die ausgezeichnete Thaͤtig⸗ feit des Herrn Gecretair - Infpecteur Walter, eines für die Univerfität unermüder thatigen Mannes, in den glänzendften Zuftand verfegt wurde, werden die Wors Icfungen gehalten, die Hoͤrſaͤle, das Zimmer des afade- mifchen Senats, die größere und Fleinere Aula Aca- demiae, das im großartigften Style erbaute Gebäude ſelbſt hat bisher denn aud die Bewunderung aller Neifenden auf fih gezogen; fo dab wir glauben, ke möchten wohl wenig Univerfitäten zu finden feyn, die in der Hinfiche mit der unferigen wetteifern fonnen. — Sonft geſchah noch folgendes: 100 ** 1586 7) Ein Fond vom 69,009 fl. wurde zur Errichtung eingr Bibliothek vom König beftimmt, womit man bereits begann, indem dazu nach die Stadt ihre freylich nicht fehr anſehnliche Bibliothet der ‚Univerfitat überlich. Man arbeitet gegemvärtig an der Einrichtung eines zweckmaͤßigen Locals, das nach einem ſehr gefchmad- tollen Plan aufgeführt wird. —F 2) Ein ſehr weitlaͤufiges Nebengebaͤude der Uniberſitaͤt wird ein Theatrum Anatomicum und eine Zeichen— und Mahlerſchule enthalten. Erfies nach’ einem fehr hohen Plane für 500 Auditoren angelegt, tft feiner Bollendung na), und wird das berühmte in Paris wo.nicht übertreffen, doch wentaftens ihm gleich Toms men, Das Licht fallt von oben herein. 3) Im Hopital de Baviere oder Civil, dem berügmtes ſten in hiefigem Lande ift ein fehr geräumiges Thea- rum clinicum etablirt, in dem Hofpital felbft find 20 Betten für die Elmif der Medicin in zwey fehr bequem eingerichteten Saͤlen, und. über zoo für Chir rurgie. In dem Hopital de Maternite werden für Accouche- ment Vorleſungen gehalten, und die Klinik; jedes— mal ı2 Perſonen ‘befinden fih dafelbft. 5) Das bereits ſchon angelegte Inſtrumenten-Arſenal fir die Chirurgen bildet zugleich die Geſchichte derfeiben. 6 Eine Inſtrumenten-Sammlung für Meteorologie iſt fhon beynahe vollffändig. 7) Das phufikalifchg Cabinet bereichert fih von Tag su Tag. i 8) Eine große Mineralien - Sammlung, welche in Amſter⸗ dam angefauft wurde, wird, febald das Locale herge— richtet iſt, hieher gebracht werden. — Herr Prof, Brugmarnns von deyden befindet für) jeßt in Deutfd= land, um nod mehrere für-alle Untverfitäten. anzu— faufen. Eben fo iſt auch eine Sammlung von Vögeln ſchon angefauft. i 9) Die Sternwarte iſt ihrem Beginnen nahe, und wird aus dem Thurme der Jeſuiterkirche, Die zu dem Unis verſitaͤtsgebaͤude gehört, gebildet werden. Bey ſolchen Anftalten für eine eben werdende Unis werfität und bey deren lebendigem Betreiben, eröffnen fih nun erſt die erfreulichſten Ausſichten, die beſonders den Profeſſoren angenehm ſind, welche unter einer zwei⸗ felhaften Erwartung ihr Vaterland mit den Ufern der Maas vertauſcht haben. Zu dem allen kommt noch die Außere hoͤchſt liebliche Lage der Stadt Lünt tich und das Herrliche der Umgebungen, die für eine Univerſitaͤt und den Aufenthalt der Lehrer wie der Studierenden fehr er: wuͤnſcht find. } Arstich, von der Maas, die durch eines der ſchoͤn— ften Später in Europa von Namur herkommt, durch» ſchnitten, iſt eine fehr Stadt, die ſich ſeit 10 Jahren uͤberaus berſchoͤnert haz, und täglich neue heitere Gebäude und die herrlichſten offenen Page darbietet. "Die Gegend 'theitd auf Hügeln und Bergen, theils im Thale um den Fluß, der mit der Wefer verglichen wer⸗ den kann, iſt durch ihre unendliche Mannigfaltigkeit, durch zahlloſe Landhaͤuſer und Garten = Anlagen, durch die bluͤhendſte Eultur und durch Die lieblichſten Ausfichten wahrhaft paradrefiih, Der Handel Durch die Lage der Stadt beguͤnſtigt, Hr überaus Tebhaft, tere dadurch. die Stadt felöft, die man zu den Lebhafteften in Europa rechnen fann. . Die Straße bon Antwerpen Über Löwen geht hier durch nach Deutfchland, durch den Fluß ſteht die Stadt mit Frankreich und Holland in Verbindung, beruͤhmte Sabrifen wie Tuch-, Nagel-, Stahl- und be= fonders Gewehr Fabrifen, Mafchinerien fir Spinnerey und Manufacturen aller Urt zeichnen die Stadt wie die Gegend umber, ausz der Aufmerkfantfeit eines Jeden wuͤrdig find die Alauns, Eifen- und befonders die unendlich zahlreichen SKohlenbergwerfe, bey’ welchen die Dampfmaſchinen fehr ausgebildet find. Frohſinn und Heiterfeit tft der Charakter der Ein— wohner; die Mufit wird in Gretrys Geburtsorte mit Enthuftasmus geliebt; em fehr gut beſetztes Drchefter giebt Eoncerte den Winter hindurch und fpielt in der Dper. Reiſende Tonkünftter And immer ſehr gut aufges nommen. Das Schaufoiel ſelbſt iſt zwar nur mittel maͤßig, doch erhebt fi) fo eden auf einem der ſchoͤnſten Plaͤtze der Stadt ein neues Schauſpielhaus nach- dens Plane des Ddeon zu Paris, von einer Actiengeſellſchaft unternommen: Schaufpieler von Paris geben. häufige Gaftroflen hier. Unter dem Namen. Soeiere d’Emula- tion eriftirt hier ein gelehrtes und polytechnifches Inſti— tut, das alle Fahre Preisaufgaben vorlegt- Ein Mus feum auf dem Place du March& aux Cheveaux, fehr reich, halt die intereſſanteſten Blätter, fo fern fie frey— lich in franzöfifiher Sprache gefihrieben find. Die Ein— wohner Luͤttichs find fehr dienftfertig, zuvorfommend gez gen Fremde, woben fie ſtolz find, dieß von ſich Löben zu können. Der Aufenthalt in Luͤttich wird angeneym im Winzer durch fehr alänzende Balle, Schaufpiele und Con— certe, im Sommer durch reisende Promenaden und Luft orte, wo man auf das eleganteite bedient ıft: für Stu— dierende iſt es denn auch nicht Eoftfpielig; fo daß für 5o— 60 Francs per Monat ein Studierender eine Wenz fion, d. h. Koft und Logis cc. findet, — Welche ,Gelegen= heit für einen jungen Menfihen, fih außer dem Unters richt Menſchenkunde und gefeilige Bildung zu eriverben ' und einzudringen in den Geift des Handels und der Ges werde, wozu auf andern Univerfitsten fo felten Gelegen- heit iſt. \ Zu all diefem trägt noch fehr ‘viel bey die Nähe vieler merkwürdigen Orte, deren Befuch in der Ferien— zeit für Studierende angenehm und nüßlich werden kann. Ich vechne dahin das fo wichtige Bruffel und Ant— werpen, wohin man bey den ſo herrlich eingerichteten Poſtwaͤgen für geringen Aufwand in 18 — 20 Stunden kommt, fo daß man den Abend von Lüttich veifend, den andern Nahmittag ſchon ankommt, dann Verviers, eine fehr ausgezeichnete Zabrıfftadt, Span 5 Stunden von bier, Aachen ıc. ꝛc. — Für den Ausländer wird dieſe Stadt als Untverfität nicht nur durch das oben Gefagte fehr iniereffant feyn, fondern auch durch die lateiniſchen Worträge, welche jez dem Zutritt gewähren, und durd die Möglichkeit, die franzofifche Sprache, die hier unter den Gebitdeten in’ vorzůglicher Reinheit geſprochen wird, auf die Leichtefte Art zu erwerben, und ſich mit franzoſiſcher Litteratur und Beredfamfeit bekannt zu machen, x A ae re: re u A ENTE N TEE, # S J. N. Comhaire. reich befanut durch ein Werk: Bey allen dieſen Umſtaͤnden iſt es nicht zu verwun⸗ ern, dab Lüttich ſchon das erſte Jahr unter feinen Mirfchweftern die Mehrzahl der Studierenden zählte. Die Anzahl derfelben Gelier fih auf 258, wozu noch 20 Zuhörer famen, die zumeilen das Fabrifiwefen und tech⸗ niſche/ anatomiſche Vorleſungen befuchren. Wollte man iezu noch 200 Theologen nehmen, welche im geiſtlichen Seminarium ſtudieren, wo die kuͤnftig mit der Univer— fitat zu verbindende Facultaͤt der Theologie fih befindet, fo wuͤrde die Anzahl der Studierenden auf 478 ſich be— laufen. Am ftarfften iſt die Zahl der Juriſten, die 144 zählten, weil der biefige Ober = Appellationshof das Stu— dium der Nechte fehr beguͤnſtiget. i A A Curatoren. Grafvon Hiedeferf-Beaufort, Gouverneur der Provinz Lüttich, Praͤſident des Coͤllegiums. Baron von Broih. Sr. Rauverog. Baron von Villenfaigne als Schriftſteller über die Geſchichte feines Vaterlandes ruͤhmlichſt bekannt, Gein “ neueftes Werf ift: Recherches sur T’histoire de la cidevant Prineipaute de Liege en II Volumes aliege ‚chez P. J. Collardin i imprimeur libraire de l’univer- site 1817. ‚Chevalier de Melotte, Bourguemaitre de la Ville de Liege. Walter, Secretaire Inspecteur, - rl B. Profefforenm Der Suriften : Sacultat: 3. G. J. Ernft, vorher Pro— feſſor in. der Rechtsſchule au Brüffel, wo er gebildet worden. P.J. Destriveaux, richtshof in Luttich. L. A. Warnkoͤnig, vorher Privatdocent und Aſſeſſor des Soruch-Collegiums zu Goͤttingen; er gab in die— ‚fon Jahre ein lateiniſches Inſtitutionen-Lehrbuch herz aus unter dem Zirel;- Institutioaum seu elemento- zum juris romani libri quatuar etc, Leodii apud J. L. Collardin 1818. bisher Advocat beym Oberge⸗ - Der medicinifhen Facultaͤt: D. Sauveur , im Sahre 1815 Reetor maguificus. N. Ansiaux ruhmlichſt in Franke Clinique chirnrgical ou recueil des Uémoires et observations de Chirur- gie pratique par N. Ansiaux etc. a Liege chez.J.F. Desoer 1816; darinn tft deſſen ſehr ausgezeichnete Ab⸗ handiung über den Kaiſerſchnitt wieder abgedruckt. Saͤmmtliche 3 Profeſſoren waren vor— herpractiſche Aerzte allhier. In der Facultaͤt der Mathematiſchen und Naturwiſſen— ſchaften: J. M. van der Heyden, ehemals Profeſſor in Yowen, dann bey den verfhtedenen Schulen dahier und Mitglied der bier geftifter geivefenen Akademie. D. ©ade von fiel, der fih durch feine Abh. über die Medufen, und mehrere über Inſecten ausgezeichnet hat, iſt kuͤrzlich als Profeffor der Naturgeſchichte ange- ftellt worden. C. Delvaux, practifcher Arzt allhier. * une % In der Facultaͤt der Philoſophie und Litteratur· 3 F.Gabl, vorher in Bonn und Aachen, und zuletzt Director des biefigen Gymnaſiums. D. Fuß aus Düren, vormals in Paris, fhon ald Harz ausgeber des Joannes Laurentius Lydus de magistra- tibus (1812) bekannt, nachher in Coln. SG Denzinger aus Würzburg hieher Berufen. Er gab diefen Winter ein’ Lehrbuch der Logik heraus unter dem Titel; Prima lineamenta logiees. Leodii apud P. J. Collardin, 8. J. Kinfer, aus Amſterdam hieher —— als philo⸗ ſophiſcher Schriftſteller in ſeinem Vaterlande ſehr bekannt. L. Rouillé, aus Verſailles, vorher auf der Akademie zu Bruͤſſel Guilielmo, regum optimo, civium patri, Principi musis dilecto; quo die Universitas Leodiensis faustissimis auspiciis instituta, * Jam laetiori, Belgia, Te decet Gaudere fato, temporis acmulam, Tuis vigebas quum beata Principibus super omne regnum.. Praeclara priscae stirpis Arausiae Propago terris aurea ‚saecula _ Reducet, olim queis per omnem Emicuirt celebrata mundum Virtus Avorum, Quis, taeiturnitas Cui nomen alti pectoris indidit, Quis nescit invictum, potentis Insidiisgue minisque regis Tutus Philippi, qui patriamı malis Defendit oppressam, anchora seu ratein Saevis procellis; quis Gradiyi Mauritium juvenili ab aevo Clarum tropaeis, quisve Britanniae Sceptri potitum, Francigenis gravem ? — Longas amavit nempe virtus Ardua per series nitere, Mortalis at-non perpetuo fuit Quisguam beatus; dulce sed asperas Ridere jactato per undas Oceani placidam quietem. Vertente muudi se facie, truci Fortuna vultu Te quoque, sedibus, Wilhelme, depulsum ex avitis, Persdubios agitare rerum Casus coegit. Nunc populi tui Votis reversum celsius extulit Mutata sors, clareque splendet Tronte Tua di adıma regum, Rursusque jungens, quos furor impias Divisit olım, sie veteres beas Novosque cives, temperatam Egregie docilis tueri 1588 Curis paternis imperii viam; Nec servitutem dum sapiens amas, Nec nuda Majestate sceptra ; Carus uti videare, et idem Cunctis verendns.: Quippe Tuo Ceres \ Hermesque dulci sub moderamine Gaudent, aventque altis amoenam Divitiis cumulare terram, Gaudet ruina relligio gravi Tandem resurgens, et pietas patrum Castique mores. O Minervae Ante alios venerande reges * Musisque fautor! splendida pandere Queis templa mandas, scilicet aeneis Felicitatis gloriaeque Tecta süper statuens columnis. * us * Priscum, en, refulget-Lovanii decus, Binaeque, Belgis astra velut nova, Surgunt Sorores: en Camoenac © Auspiciis rediere laetis, Tuo potentes praesidio, tuum Sceptrum colentes, Optime principum ! Quae litterarum mox micabunt Lumina, quantaque fama terras Ibit per omnes! Inclyta, quas novis Decora sacris, Belgia, quae Tuo Florere mox regno videbis Nomina! Non Tibi jam Britanni, Wilhelme, palmam, Gallia non neget, Insigne magnis nec Latium viris, Non ipsa jam Germana tellus, Pieridum generosa cultrix. Löhne Zweifel von Prof. Fuß Quaestiones in Universitate Leodiensi a singulis ordinibus, eunetis Academiarum Belgicarum civibus studiosis, pro cer- tamine litterario, propositae e decreto regis, 25 Septembris, 1816, No, 65, ($9. 140 — 147.) Ordo medicorum hance proponit quae- stionem; Onaeritur Peritonaei Structurae usuumque qui- bus inservit, accurata descriptio, porro morborum quibus haec membrana aflicitur, sive a causis inter- nis, sive ab externis producantur, expositio: tundem optima eosdem morbos curandi ratio. Ordo scientiarum mathematicarumet physicarum postulat: T. Ut caleuli literalis seu algebraiei theoria princi- piis e solä arithmeticä et signorum naturä petitis, missä quantitatum ‘positivarum et negativarum seorsim exi- stentium absurda distinctione, superstruatur. Dein aequatio generalis cum primi, ‚cum secundi gradüs zesolvatur, discutiaturque ita, ut varia solutionum genera, puta negativarum, infinitarum, et caet. eruan- sur, verus et genuinus earum sensus, Tatioque ils in ana- lys iutendi explicentur aptisque exemplis illustrentur. diei II. Exponantur quae hoc aevo vigent Philosophorum Opiniones circa naturam principii caloris ; argumenta quibus eae innituntur, in examen revocentur, perpen- danturque ita, ut appareat, quaenam hypothesis phae- nomenis explicandis aptior, caeteraeque naturae oeco- nomiae conformior aestimanda sit. III. Quum calor saepe sine luce, lux nonnumquam sine calore sensibili sese manifestet, Saepissime vero lux et calor se invicem comitentur, quaeritur: utrum lucis et caloris duo admittenda sint principia di- stincta; an verò lux et calor velut unius ejusdemgue Auidi modificationes diversae sint habendae, 3 Ordo philosophiae theoreticae et litte- zarum humaniorum sequentes proponit quaestiones: I, Quaenam Logices et Metaphysices ad Grammati- sam est relatio? II. Adquem perfectionis gradum pervenerant literae, scientiae et artes liberales, ineunte saecolo octavo de- cimo, in Provinciis quae nunc regnum Belgicum con- stituunt ? : II. Adferantur, argumenta quibus frequentior lin- guae latinae ad sctibendum usus commendetur, simul- que quibus ille finibus, habitä praesentis literarum et scientiarum status Tatione, Circumscribendus sit, do- ceatur, - L Ordo jurisconsultorum: Exponatur quaenam sint jura liberorum illegiti- morunı jure Romano et jure hodierno, Dissertationes latinä tantum oratione, manu alienä, conscribendae, ante diem I. mensıs Augusti an. 18:9, auctorum sumptibus, mittantnr ad Academiae Leo- dieusis Actuarium : lemmate autem omnes inscriben- ' dae, iisque jungendae sunt literae obsignatae, Aucto- rum nomina continentes, eodemque supeıscıipto lem- " ——— mate insignitae. In Academiä Leodiensi, Mense Maio, an. ıgig. ‘ KR Diefe Aufgaben feinen uns nicht paffend. Societe libre ih F d’&mulation- et d’encouragement pour les sciences et les arts, etablie a Liege. Programme des questions remises au concours, Annee ı$ı$. Comite des sciences physiques et medi- cales. 7 Le Comite a propose une Medaille en or, de la valeur de 200 francs, pour le meilleur Memoire sur la question suivante: „Determiner mieux qu’on ne l'a fait jusqu’ä pre- sent et par des observations precises l’existence du rhumatisme des muscles qui n’appartiennent pas ex- clusivement à la vie animale. Indiquer les moyens de curation que ı@clame cette affection.“ Le Comite desire sur-tout que lon s’attache A bien distinguer les caracteres qui appartiennent & cette 23 E espece de rhumatisme d’avec ceux qui accompagnent ‚les autres maladies inflammatoires ‚qui peuvent les si- - "muler ou les compliquer.- Comite de litterature, Poesie. — Le Eomire a propose une branche de laürier en argent de la valeur de ı00 francs, ponr PAuteur de la meilleure piece de vers frangais, lais- dr see an choix des concurrens, ? 2 - J Les pieces les plus courtes doivent avoir cent © vors, et les plus longues, cent cinquante. h ) Histoire — Une Medaille en or de la valeur de 100 francs pour le meilleur Eloge academi- que de Gretry. h Co’'mite pour L’agriculture, et tout ce qui est relatif a l’economie rurale. Le Comite a propose une Medaille en or de la valeur de ı00 francs pour chacuue des questions sui- vrantes: —3 1. Quels sont les maladiesy les accidens qui atta- quent, alterent ou detruisent les plantes et productions .cereales, tant sur pied ‚que zecoltges? Quels sont les moyens d’en prevenir, d’en diminuer les ravages ot d'en corriger les effets.pernicieux: 02. Quels sout les obstacles qui ont nui dans nos Glimates à la propagation des Wierinos? Quels sont les “moyens- de les surmonter et d’y elever ces animaux, " Sainsi que les races croisees qui en proviennent. 3. Idiquer quelles sont les plantes muisibles aux prairies naturelles et artificielles, et quels sont les smoyens propres a les extirper ou à en prevenir l’ap-_ # Parition. : * Comité des arts et manufactures ‚Le Comite a propos& pour prix une Medaille et pour sujer du concours, % , „Le plan d’un monument a elever a Gretry dans la ville de Liege, sur la place qui porte son nom.“ ‘ Cette place prösente un parallelogramme dont un "des cötes a 24 metres et l’autre 48. B ‚Les plans du monument doivent être tracées sur une echelle de 5 centimetres par metre, comprendre peu de details de Sculpture, et presenter une bätisse —* simple. [&ehr unbeſtimmt.] Nr Le plan general aura un centimetre par metre, =, Toutes les pieces de concours pour les differens " Comites doivent ätre adressees franches de port, t "au secretariat de la Söciete, place de l’Universite, avant le ı Fevrier 1819, terme de rigueur. we Les Memoires , Dissertations, Pieces de vers, se, xront ecrits lisiblement en langue frangaise. Ils por- . teront une devise qui sera.repetee sur un biller cachete renfermant le nom de l’Auteur, Les concurrens se comformeront d’ailleurs aux wsages academiques, _ } Le Secretaire - General, Dawandre, Advocat, fie. 8. Hoeft 9. euere end Ueber Goͤttingem : Man hat von mehreren Seiten her für gut gefunden, die im leßten Sommer aus Göttingen ausgewanderten Studierenden, als rohe, ungefittete, alle Zucht und Ord— nung mit Füßen tretende Sünglinge zu ſchildern, die, wenn wahre Geiftesbildung und griindlichee Studium der Biffenfhaften am Herzen gelegen hätten, Göttingen nicht verlaften haben würden. ü Wahrheitätiebe und Ehrgefühl veranlaffen daher meh: rere von den göttingifchen Ausgewanderten, nun auf an= dern deutfchen Univerfitäten ihre Studien eifrig fort- ſetzende Studierende, dieſem eben fo grundloſens als ehrenruͤhrigen Vorgeben, folgende Bemerkungen und all: gemein bekannte Thatſachen entgegenzuſtellen. Schon ſeit Jahren hatte ſich auch unter vielen in Goͤttingen ſtudie— renden Muſenſoͤhnen, ein Achter, auf Vernunft, Sitt— lichkeit und Nechtlichfeit, gegründeter Sinn für Frey: Heit und Gelbftftandigfeit verbreitet; denen alleg Will- führlihe und Hodfahrende *), in dem Benehmen der göttingifchen Machthaber, anftoßig war, die öfte ieder⸗ holung ſolcher, auch die gerechteſten und PR, HR und Erwartungen der Studierenden ablehnenden Akte ei- ner die Miene der Hoheit und ganzlichen Nichtachtung ſich gebenden Willführ, mußte nothivendig die‘ Gemiüther edler, kraͤftig fühlender und handelnder Tünglinge, im— ner mehr aufreizen und erbittern **), fo daß es endlich, zu an ſich (wenn diefe Akte des vornehmthuenden Eigen— willens nicht Vorangegangen wären) nicht zurechtfertigens den Thätlichkeiten Fam, die eine allgemeine Auswandes rung zur Folge batten. Folgende auf das eigentliche wiſſenſchaftliche Leben "der Studierenden ſich beziehende, unläugbare Thatſachen mögen das bisher Gefagte gefchichtlich begründen. _ Der Kürze wegen wählen wir hier nur eines der quffallend- ften Benfpiele, wie wenig aufdie Wünfde, auf die wiſ⸗ ſenſchaftlichen Beduͤrfniſſe, auf die aͤchtwiſſenſchaftliche Bildung u. f. w. der Studierenden in Göttingen geachtet wurde, fo bald es dev willführlihen Despotie nicht gelegen war, fie zu berüdffichtigen. " [Run folgen einige Specialia, die ung fehr am uns rechten Drte zu feyn ſcheinen. Gie betreffen einige Hand» lungen des hannöveriſchen Curatoriumg.] Wenn es nun feinen Zweifel leidet, daß diejenige Willkuͤhr des Gemwalthabers, die durchaus feine innere, ewige, in der Natur der Sache liegende Nothivendig- feit achtet, fondern nur durch Außerliche Nothivendig: feit ſich im Zaum halten läßt, die aller verderb- Lichfte, zerftövendfte und für edle Gemuͤther die aller em— pörendfte Despotie ift, und daß gerade dieſe durch das Beyfpiel von Dben, über Göttingen verbreitet und *) Der von dem Fleifcher öffentlich mishandelte Student bat um öffentliche Genugthuung, und war, ſtatt dieſe zu erhalten, noch grob und verachtlich abgeiviefen. **) Selbſt eine Deputation von Studenten, die für den von dem Fleifcher mishandelten Studenten um Genugthuung bat, konnte diefe nicht einmal ause wirfen. Wäre diefe nicht verweigert ivorden, fo wäre die Drönung in Göttingen feinen Augenblick geftort worden, 2. T 700 “x. 1596 gegen die dafigen Studierenden bey fo vielen Gelegen— beiten verubt ward, fo ift foaleich von ſelbſt Flar, wie durch ein ſolches Verfahren die goͤttingiſchen Gtudieren- den nur aufaeregt und gegen die Machthaber *)- erbittert werden mußten. Wenn nun noch bey einer ſolchen Stim— mung edler und fraftvoller Sünglinge, die ſich frey und unabhaͤngig fühlten und behaupten wollten, Gewalt und verächtliche, herabwürdigende Begegnung, angewandt wurde; fo ıft fogleich Far, daß es den in Göttingen ſtu— dierenden Auslandern nicht länger daſelbſt gefallen Eonnte, und daS fie es fogleih aus demfeiden Grunde verfießen, als eine Gejellfchaft frey und unabhängig fih fühlender Menſchen fogleich ih auflöft, wenn fie durch Zwang und ‚offene Gewalt beperrfcht und zuſammengehalten werden foll. Wenn e8 nun unier folden Umjtänden den in Göt— tingen fiudierenden Ausländern fonnenflar war, daß fie auf andern Univerfitäten ein nad aller Ruͤckſicht Cin wiflenfchafilicher fo gut als bürgerlicher) angenehnteres, ruhigeres, bequemeres, wiſſenſchaftliches und politifches Leben führen koͤnnen, fo würde jeder einfichtsvolle, un— parthehiſche, edel und freyfinnige fühlende und handelnde "Mann es ihnen verdacht haben, auch nur einen Augen blick länger in Göttingen zu verweilen, wo Störungen und Unannehmlichfeisen aller Art fih tagtäglich vermehrten. Es war alfo durchaus nicht Mangel des Sinnes für ein Acht ſittliches Betragen und des Eifers Für wiſſen— fhaftlihe Studien, noch weniger Noheit und Hang zu einem alle Ordnung und Zucht verhöhnenden Leben, was die Ausländer veranlaßte Göttingen fo plößlich zu verlaffen, fondern die hochfahrende, vornehmthuende Wiltführ und die verächtlichen Begegnungen, die fie nöthigte, als edel, frey und unabhängig fih fuͤhlende deutfche Fünglinge, fi von da zu enifernen, und einen für ihre wilfenfhaftlihe Bildung und freye Eriftenz tauglichern und bequemern Mufenfiß aufzuſuchen, deren es ja im deutfihen DVaterlande fo viele gibt. Wer es alfo den ausgeiwanderien göttingifchen Muſen— föhnen verargen wollte, dab fie das Leben an einem Drte, mo fie als freye und unabhängig ſich fühlende deutſche Tünglinge fich nicht mehr bequem und behag— li) befanden, mit dem auf einer andern deutſchen Univerfität, wo fie ihre willenfchaftlihen Zwecke ſo gut als dort erreichen Fonnten, vertaufihten, der wirde ihnen anmuthen, fi aufs Neue in die Feſſeln einer verderb- lichen Wittführ ſchmieden zu laffen, die fo eben, mit fo aroßer Anftrengung und Aufopferung deutfcher Mannes- und Juͤnglings-Kraft, zerbrohen worden waren, Denn wo der edle, frey und unabhängig ſich fuͤhlende Juͤng— ling ) fih nach aller Beziehung nicht mehr bequem, bez haglich und frey fühlt, fondern. von alle dem das gerade _ Gegentheil gewahrt, da hat er doc) wohl das unbezweifels *) Die Furcht vor der Ungnade des Minifterd ift fo groß im Göttingen, dab man nur felten denfelben von der wahren Yage der Dinge unumwunden zu unterrichten wagt, und frey fi) außert. ) Da hier die wefeniliche Regelder Negierungsfunft ; der Negierende muß,, um vernunftig zu vegieren, aus feiner Subjectivitaͤt ganz beväusiveien, und in die Denfungsart und Handlingsisiire der Züregies renden fich verfegen, ganz üderfehen war, fo ging ed in dieſer Sache, nothwendig ſchief / und es war nem andern Aufenhaltsort zu vertauſchen, wo er alles ſeinen Wuͤnſchen, Beduͤrfniſſen und. Zwecken gemaͤßer findet, Unter ſolchen Umſtaͤnden waͤre es alſo auch ganz zwecklos, noch mehrere Thatſachen, welche die Ausländer zum Abzug von Göttingen. beſtimmten, und deren Zahl nicht gering ift, ‚bier ausführlich vor dem Publicum zu entivifeln und zu erörlern; da es den Ausgewanderten nicht darum zu thun ſeyn kann, eine Geſchichte der Ums wandlung Göttingens, von einem allgemeinen deutſchen Mufenfiß in eine Landes-Univerſitaͤt, zu liefern; fone dern nur, die ihrer Ehre und ihrem fittliden Charafter nachtheiligen Gerüchte in ihrer ganzen Nichtigkeit darzuftellen, die man von mehreren Seiten mit fo vieler Zuverfiht, mit fo großem Eifer, und mit einer Miene hoher Weisheit und Gittlichkeit, gegen die ausgewanderten Auslander öffentlich zu ver— breiten bemüht war. h £ £ Ein freyes, offered, wohlwollendes und biederes Be- tragen im Leben ıumd Umgang, das das Gemüth des edeln unserdorbenen Juünglings von Kopf und Herz To fehr anfpriht und“ fein wiſſenſchaftliches und bürger— ‚bare Recht, einen folhen Ort zu verlaſſen ‚ und ihn mit ei⸗ * | | | liches Leben verfügt und erheiiert, war in Göttingen 7 ganz verſchwunden; und ſchon dieſer Umftand machte, von den neueften harten An= und Verjtögen gegen feine rubige und bequeme Eriftenz ganz abgefeyen, dem Aus— länder den Aufenthalt in Göttingen ſeyr unangenehm und widrig, fo fehr, daß Jeder fih fters von Goͤttingen himvegfeynte und es freudig verließ, wenn die Stunde des Abgangs gefhlagen hatte, weil fen Herz gegen foihe Umgebungen ftets kalt blieb, und die todte Bucher— und Collegien- Weisheit, ihn nicht zu feffein *)- vers mochte, die für Kopf und Herz gleich wenig anziehend, nur außerer Verhältinijfe wegen betrieben war. Der 4 N 4 IE Verſtand theilt ſich in Einzeldeiten und Gegenfüre, und nur wer das Herz für ſich hat, hat den ganzen Menſchen; denn das Gemirth ift nur allein und ſtets das Ganze, Ungetheilte nnd Unmwandelbare, wer dieſes Für ſich hat, der bat den ganzen Menfhen mit Leib umd mit Seele, für ſich; wer es nicht hat, der hat den Menſchen nur Momenie und nach den Wechfel des Zeitlichen Für ſich; $ Und dies 7 fann alfo nie auf ihn mie Gewißheit vechnen. fer Umſtand war in Göttingen ganz allgemein überfeyen. Möge Edelſinn und deutfhe Freuheit **) alle Frartvolle Juͤnglinge auf deutfihen Mufenfißen ſtets fo beleben, wie fie unfere geſellſchaftliche Verbindung belebt und ftärkt. j Sm Namen, Willen und Geift der ausges wanderten göttingifchen Giudierenden. a priori voraus zu fehen, dab es fo gehen würde, wei es fo geyen mußte, nach ewigen Gefegen, um die man ſich aber nicht bekuͤmmert. * *) Es war. recht Mode geworden, alles was das Ger muͤth und fietlihe Gefuhl anfsricht, Forgfaltig, aus den Wiſſenſchaften, wie man fie in Gottingen vor— tragt, zu entfernen. — — **) Violer la libertẽ de la presse, fagt der-edle Freund von J. v. Multer (von Bonſte er), elest oter- au malheureux le premier de ses droits, celui de se pläindre, et de crieı au secours, lorsqu'on l’op- - pıime ou diflame, ⸗ « D 7 .E - 4J IN { u 2 * als Schrififteller befannt? — Erjierer über Gemüthes Es ſind uns auch gegentheilige Berichte, jedoch nicht in Form eines Aufſatzes, zugefummen, welche das Berragen der Göttinger Studenten, als ſeit einiger Zeit über aile Maaßen findifih, Läppifh und ungezogen ges worden, fchildern. Gobald diefe Angaben die Form eines Aufſatzes haben, werden wir ihn auch abdrufen. lafien. Selbſt fonnen wir etivas, wobon wir nichts willen, nicht . ausarbeiten. — Uebrigens mag der Einfender froh ſeyn, daß wir. die Specialia, woran man ihn ſicher erfännete, geſtrichen: wenn das hannoverifche Miniſterium wirklich fo ara ift, als hier geſchildert; fo würde er ohne Gnade nach Amerika zu wandern haben, Wegen Münfter, In Beziehung auf_die Aufhebung von der Univer— fitat zu Minfter thut es mir wehe, mein biederes Vater— land auf diefe Werfe behandelt zu fehen;z die von Ihnen binzugefügte Anmerkung (Heft VI. ©. 1107.) ift nicht « pafjend; jind Ihnen Haindorf, Giebenbergen, Bodde, Mitglieder der mediciniſchen Facultät, nicht franfheiten und über die Arzneykunde in Krantrei, Gtebenbergen über Methodif, odde über Ölikableiter; — ferner der feir ein paar ‚Fahren verftörbene örtefe, Prof. der Anatomie, Chirurgie und Geburishulfe, deſſen Schrift de inver- ‚fione de uteri, von den Geburtspelfern fir claſſiſch ges haften wird. .— Sind Ihnen in der theologifhen Fa— cultaͤt Kiftemafer und Hermes nicht befannt? — Der erfte ein bedeutender Kenner der alten Sprachen, wer mit Trendelenburg einft den Preis“ uber die Vorzuge der deutſhhen, lateinifehen and’ griechiſchen Sprache gewann, — der mehrere Sprachlehren geſchrie— ben, und vor. etwa 2 Fahren auch nod als Recenſent fuͤr die Ode uͤber die Wohlthaͤtigkeit der Englaͤnder be— ſtimmt wurde. — In der philofophiichen Facuttät früher⸗ hin Gerz; ‚uber den Differential = Calcul, Steiner, und jest Schlüter, deſſen Bearbertung des Galluft doch zu den elaffifhen gezahlt wird! — Uebrigens wer— den Cie es zugeben, dab eine Univerfität nicht der Pro— feſſoren wegen, ſondern djeſe der Univerſitaͤt wegen da find, und Daß, wenn die Profefforen nicht für den Lehr— ſtuhl geeignet find, eine tüchtige Regierung neue ans fielen, aber dem Volke nicht feine Bıldungsanftelt neh— y h men foil, il, Daß übrigens ein Haß gegen den Kathehciss mus dieſes Verfahren hervorgebracht bat, daran wird in Preuſſen wehl nicht gezweifelt werden. Haben Gie am i hi Rerksur diefos Sommers in der Senaifchen Yireraturz Bei nicht gelefen, wie man in Gchlefien klagt, daß atholiſche Gutebefitzer ihre Kinder nicht mehr frudieren > kießen, weil. der Staat ihde Dienfte nicht brauche; — wiffen Sie nicht, daß man im Sommer 1816 die woninte liche Anzeige des Fatholifchen Gottesdienfies in Beriin unterfügte ?. — Als a fiben lange bevor, ats Preuſſen an Bonn denten fonnte, in Munster als Pri— vatdecent auftreten Wollte, riet) ihm ein angefohenter Prruie fhon, bey einer andern Univerfiiät aufzutreten, weht aus Eeinem andern. Grunde, als weil er wußte, was. man vorhabe, — Man. uhr Ueber den Differtationentaufd. Der Rersin einzelner Uniyerfitaten zum gegenſcitigen Anstanjhe ihrer kleinen Schritten gewinnt immer mehr an Theilnehmern und Beförderern. Ich erlaube mir da— her über den Fortgang dieſes fo wichſigen Inſtituts, ſo— Sy viel die bieüge ieerſität angcht,. folgende Nachrichten zur Öfentiupen Kunde zu Eringen: 1) Berits Fin Jahresfriſt IM unſer Tauſchverkehr mit den Hin glaien Deriin, Brezlau, Erlaͤngen, Giefen, Gb: tigen, (Grerrsiorl] alle, Heidelberg, Jena, Königsberg, Landshut und Roſtock in vollem zuge, u he 2) Die Unsverfitft Breitan hat und benachrichtigt, daß‘ bey ihr außerdem Safel, Sonn, Dd orpat, Kiel und Würzburg fih zum Beutritte bereits erflärt haben; welches dem ausdrücklichen Wunſche jeher Uni— verfitgt zufolge hiemit üffentlich bekannt gemacht wird. 3) Bey uns hier in Marburg hat fih Freiburg, Miünfter und ebenfalls Kiel zum Beytritte, ges meldet. GPrivatnachrichten zufolge foll auch die Univer= fitat Leipzig dem Vereine beyzutreten willens feyn.) 4) Von Seiten einzelner Mitgtieder der hiefigen Univerz fitat find Verſuche gemaht, Dem DWereine auch auf daͤniſchen, ſchwediſchen, niederlandifden und italiäniſchen Univerfitäten Beförderer zu ges innen, wovon die Refultate noch abzuwarten find. 5) Bey der Nothiwendigfeit, daß eine durch ihre geogra= phiihe Yage, ihre Verbindungen und Hilfsmittel ges eignete Uniderſitaͤt ſich bereit Anden laſſen moge, ven Eentralpunft und gleichſam den Gefchäftsplaß (Büreau) für den ganzen Verein abzugeben, um bey vorfallenz der Nothivendigkeit von Umfragen, Umtauffchreiben, Befanntmachungen u.f.w. Einheit in das Ganze zu bringen und den einzelnen Wereinsgliedern zeitkoſtende und langweilige Nachfragen, Erfundigungen, Brief— wechfel zc. zu erfparen, haben die Univerfitäten Bres— lau und Freiburg den Wunfc ausgefpreden, daß Marburg fih dieſem Poften unterziehen möchte. Auf deshalb gefihehene Umfrage ben den verbündeten Schwerter = Unmerfitäten hat ſich Berlin, Göttingen, Greifswald, Heidelberg, Königsberg und Roſtock beys ſtimmig erflärt und denſelben Wunfh ausgedrückt. Sena und dandshut Baben ihre Erftarung ſich nom vorbehalten. Die Übrigen verdündeten Univerfitaten haben noch gar Feine Antworten von fich gegeben. 6) Warfihau mit feiner neubegründeten Akademte ift von as voe Kurzem officiell zum Beytritte eingeladen worden. Marburg am 7 September 1818. e S. €, Luca. Onychoteuthis, Sepien mit Krallen. Taf. 19. Nach einer kurzen Notiz in Molina’E Naturges fhihte von Chili iff ‘eine Sepia unguiculata ın die z3te Ausgabe des Linneifchen Soͤſtems gefommen,- aber fo- wenig beachtet worden, daß felbft übrigens gut bewan— derte Zoologen von der Eriftenz ' eines ſolchen Thieres kaum etivas willen. Denys Montfort und unfer Schneis der haben noch einmal davon gefprochen, dann tft Altes ftiil geworden und die Sirallenfepie in die zahlreiche Ges noſſenſchaft der verfchollenen Thiere geratben. Won jeher hat es viel Anziehendes für mich gehabt, dergleichen vers nachtäffigte und als unbequem bey Geite gefihobene Anz gaben ehrenwerther alter Schrififteller aus dem Dunfel erner unzulangishen Wortbefchreibung an das Licht zu ziehn und durch) ein gegebenes Drittes zu erflären, oder auf daſſelbe zu beziehn, darum kam es mir ſehr gelegen, as ich im Julius d. J., Ceben mit einer Laͤuterung der Angaben von Marcegrav und Pifo beſchäftigt,) zwey Gesten erhielt, die ich als etwag der Sepia unguiculara nahe Verwandtes erfennen mußte. Eine ausführliche Be— ſchreibung derſelben nebft einer Beurthrilung der ältern und neuern Berichte von ähnlichen Erſcheinungen, (die n.ıh weniger befannt geivorden find, ais der Motinarfche) leg!e ich der Könige. Akademie der Wiſſenſchaften in ihrer oͤffentlichen Sizung am Zten Auguſt vor. Bis dieſe Ab— handlung im Drude erſcheint, mag folgende vorlaufige Rorız dienen. . „Die Strallenfepien gehören ohne Ausnahme zu derz jenigen Form, die ſchon Arifsgteles unter dem Nanıen rau= 1592 Sıs unterfchied, die roͤmiſchen Schriftſteller aber und mit ihnen die neueren Gpftematifer Loligo eder Lollius nannten. Die Krallen fißen nur an den beyden längeren fogenannten Fangarmen und vertreten dort die, Gtelle der Saugnaͤpfchen. In der That find fie nur eine ver— änderte Form derfelben und es laſſen ſich in den unters fhiedenen Arten diefer neuen Gattun allmaͤhlige Ueber— änge von der Bildung eines Acetabuli zu der eines har⸗ zen bornigen Hafens nahweifen. Der hornige Ring nehmlich, -den- zuerjt Swammerdam und Needhiam als Hauptftüße des Saugnapfes beym Andruden und Feſt⸗ faugen erkannten und in deſſen Außerem Umfang fie ſo⸗ gar Feine Zähnen entdedten, verläßt hier feine kreis— runde Geftalt, wird erft elliptiſch, dann an dem aͤußeren Ende zugefpist und fobald er aus dem Umfang des Muse fel- und Hautringes heraustritt eingefriimmt zu einem foͤrmlichen Hafen. An der breitern Bafıs erfennt man noch die Vertiefung des GSaugnapfes und um dieſelbe ber die derbhornigen Schenkel des Hafens. Auch find dieſe Krallen in doppelten Reihen, alternirend geſtellt, gerade tie die Saugnapfe an den befannten Yoligo » Arten. Die Länge der großten unter Ihnen betragt an unferem Eremz= plar 4 Linien, die Fleinften maßen wenigftens anderthalb. Sie haben eine freye Bewegung auf der Kreis » Ebene, deren Halbmeſſer fie find, und von welcher der fleifihige Stiel, auf welchem fie figen, den Mittelpunct abgibt. Eine von der allgemeinen Contraction des ganzen, fehr dehnbaren Fangarıng unabhängige Wirfung fhernen fie nit üben zu Eönnen; denn man findet Feine Flechſen, die als Beuger oder Strecker der einzelnen Strallen be⸗ trachtet werden koͤnnten. Nur darf man allerdings wohl eine hautige Scheide (den umgeſtalteten Hautring des Giuaers), die die Kralle bis faſt an die Spige uͤberzieht, als mitwirfend und firirend bey der Wirkung anſehen. Zum Schuß ſaͤmmtlicher Krallen in ruhender Yage dient ein breiter Ffaltiger Hautrand, der von der aubern Geite der Hand fih über fie herlegt. Han kann fich in der That nicht erwehren, Das letzte Ende des Fangarms, an welchen diefe Krallen ſitzen, fo zu nennen, und die drey beſtimmt unterjchiedenen Re⸗ gionen deſſelben alg Handwurgel, Mitteihand und Zins ger zu betrachten Man fehe die Zeichnung). Die erfte derfelben ift durh eine Aus- und Rück— wärtsbiegung bezeichnet und auf dem fo entftehenden Norfprung liegt eine Scheibe von 16 Eleinen Warzen, von denen acht halbfugelig, gefhloffen, acht offene glatte Sauger find. Ihre regelmäßige, nad allen Richtungen reihenweife Stellung fallt durch das BVergrößerungsglas ungemein angenehm ins Auge» Die zweyte, doppelt fo large, iſt noch rundlich, und trägt ır Krallen (5 in der Außern, 6 in der innern Keihe); die legte der außern Reihe ift von Diefen Die größte. “ Dann folgt ein mäßiger Erallenlofer Zwifchenraum, aleichfam eine Kehle für die Einwärtsbiegung, womit die Iehte Region der Hand beginnt. Diefe ft auffallend platt gedruͤckt und mit 22 Krallen in zwey Reihen (6 und 6) bewaffnet; Die dritte und vierte der Außenreihe find die größten von .allen. Was diefe Arme gefangen, koͤnnen fie nicht zum Munde bringen, fondern nur den acht kuͤrzern Yippen= Arıtten. übergeben. Ich halte fie mehr für Organe zum eſthalten des Leibes auf weniger. felfigem Meevesboden, Er Anker gleichfam, und möchte fie lieber Haftarme nenz nen als Fangarme. Schon Ariſtoteles berichtet, DaB die Geyien nur an Felfen harten und auf Sand und Kies ein Spiel der Wellen find, das wären Diefe dann nicht. Daneben fonnen ihnen diefe Arme immer zum Zugreifen KR © eben erfahren wir, da N 4—5 Sabre jährlich 12000 Rthir. gibt; ein Königliches rn — dienen, wenn fie frey im Meer ſchwimmen;: doch möchten fie auf Krebfe, Muſchetn und Schneden, wovon die Sepien huuprfachlich leben follen, nicht viel wirken. Unfere beyden Eremplare find ung in dem reichen Nachlaß uneres wackern Bergius zugefommen, der im Januar Diefes Jahres am Vorgebirge der guten Haffnung an der Schwindſucht geftorben ıft, ein Opfer feier uns ermudeten Anftvengungen beym Sammeln und Beobach— ten_der Pflanzen und Thiere. Eine Grelle in feinem Tagebuch von der Geereife berichtet, daß fir) Diefe ——— bev Nacht aus den Meere auf das Schiff geſchnellt haben. Man fand um Morgen das eine auf dem Ver— def, das andere im Waſtkorb, 30 Fuß uͤber der Meered- flähe. Eine neue Beftürigung, deflen, was ſchon Ariftos teles von ihrer Flugkraft erzählt. Die fehr etaftiföen Seitenfappen oder Floͤſſen moͤgen ihnen en befonders zu Gtatten fommen. Died geſchah im May ıgıö, etwa 109 Meilen weſtlich vom Cad. Ib habe erfehven, daß um diefelbe Zeit auch von andern Seereifenden ſolche Ges pien in Diefer Gegend gefangen worden, — Wohl ge: frochen?] . Die Gattung Loligo bedarf einer forgfültigen Bear— beitung, es gibt Davon viel mehr Arten, als man biöher unterfbieden hat; icy fenne allein drey, von denen nichts in den Buͤchern ſteht. Dieſe Krallenſepien ſind aber als eigene Gattung zu bezeichnen, deren Merkmale leichin die Augen fallen, und für welhe ih den Namen Onycho- zeuthis vorfhlage- Sie ıft aud nicht fo gan un an Arten, wenn man fid-etivas aufınerffam darna h umicht, und alte gute Gswährsteute befragt. Go nehme ich au: 3) ©. Bellonii-(Bellon de aquatilibas p. 340.). In gan; un;wedeusigen Ausdrucken beſchrieben · Dat 3 robufie Staheln an jedem Zangarın. 2) ©. Fabricii (O. Fabrieii Fauna groenlandica P- 359). An jedem Fangarm fipen zen dangtuhe All= fammengedrüfte, mil einem fangen krummen Seachel bewaffnete Sauguapfe zwiſchen mehreren kleinen uns bewaffneten. 3) O. Molinae; Sepia ungniculata Lin. Gmel. (Mo- lina Saggio sulla storir naturale del Chili p. ı99.; deutſche Ueberſetzung ©. 174.). Die Befhrriöung iſt ſehr mangelßaft; aus Der zweycen Ausgabe (in 4,1910. - ©. 175.) erjiegt man evft, Daß Molina einen Loligo meune, und daß er die ganze Beobachtung dem Sir Joserh Banks verdanfe. - ’ ? h ) ©. Bergii. Unſere vordin erwähnte Art. Mit völ- liger Gewißheit Laßt ſich nicht behaupten, daß ſie von der Motinaifchen verfhieden fey, da deilen Worte fo vielen Zweifel laſſen. a. Leib Mantelröhre) von g. Linker Haft = Arm von vorn. * außen. b. Geitenlappen, Floſſen. h. Derfelbe von hinten, c. Trichter i. Lippenring, wie er ges - d. Arme, Fühler; mit dop⸗ ſchloſſen ausfiehe, etwas pelter Reihe Fleiner Saug⸗ hervorgezogen. näpfhen, die Ruͤckenſeite k. Warzen hinter der Yand- ſcharfkantig. wurzel. e. Rechter, 1. Stralien der Mittelhand. $. Linker Heft- Arm, daran Stiel völlig rund. Berlin im Det. 1818. m. Fingerkrallen. Lichtenſtein. E Indem wir dem Vfr. fuͤr dieſe Neuigkeit danken, muſſen wir ‚bedauern, daß er aus dieſen Sepiis eine neue Sipve ſchafft. Wohin ſollen wir gerathen, wenn ſolche Haͤkchen als ſippiſche Charaktere gelten follen? daß der König von Preuffen zu Humboldts Neife nah Indien für Anerbieten, weiches Scharten von 20 Jahren ouämrae f * Bom Rheine her. Allgeehrter Herr Profeffor! Ich wage es, Sie um Einruͤckung nachftehenden Auf- faßes in Ihre Iſis zu bitten. Es leuchtet mir zwar ein, daß der Raum -in derfelben fuͤr gediegenere Aufſaͤtze be— reits beſtimmt iſt; hoffe ich Gewährung mei— nes Wunſches, indem ich mich auf Ihre bisher bewieſene Theilnahme an dem Looſe der Rheinlaͤnder berufe, wies wohl der Gegenftand aud) auf andere Gtaaten unferes Bundes qnivendbar iſt: meinerfeitt glaube ich nebft der möglihft großen Deffentiichfeit auch ungetheilte Auf: nahme der verfihiedenen geaͤußerten Meinungen nur in Ihrem Blatte ſuchen zu konnen, fo wie ich hoffen darf, daß Cie meinen Namen fo lange verſchweigen werden, bis es eriviefen ift, daß ich Unwahrheit geredet. In meis nem DVerhältniffe zu den Getadelten Fonnte ich durch die | -verbetene Offenkuͤndigkeit für einige Zeit wirklich ungluck⸗ x u Lich werden. SI) * * * — In deu rheiniſchen Blättern No. 120 befindet ſich ein Pſeudo⸗-Auszug eines Briefẽ, wodurch die über zwey ans geblich landwehrpflichtige junge Theologen im preuſſiſchen Nheingau verhängte vierzehntaͤgige Lattenarreſt-Strafe gerechtfertigt werden ſoll. Dieſe unfehlbar auf Veranlaſſung der Urtheilsſpre— cher eingeruͤckte Erklaͤrdeg befremdet und empoͤrt die jun— gen Leute am Rhein Hin und ihre Vauͤter und Muͤtter mehr, als die That ſelbſt. In der jüngft verfloſſenen © Meriode der raſchen Entwickelungszeit haben wir von "manchen Ausbrüchen individuellen, Zornes eines friegs= wechtiſchen Defpotismus gehört — wir, fahen ja vi: Kos r faden und ihre Knuten — und fann uns darob die obgleich ‘ x dorpelt fo harte Lattenſtrafe nur zeigen, wie der Prozeß Eder Staatenläuterung erſt in ſteigender Gaͤhrung iſt. — Aber wenn man eine ſolche — Mißhandlung darf man fagen — auf die Wage der Gerechtigkeit legen will, die Rüge, ja die bloße Erwähnung vderfelben Frevel nennt, und das Geſetz dazu, das laͤngſt vom Zeitgeifte abgeſchafft iſt, und nur mit der Folter auf einer Stufe ſteht, wie ein Meduſenhaupt uns vorhaͤlt, uneingedenk, auf welchen Boden man ſtehe — da bezaͤhme feinen Un— willen, wer da koͤnne. Dazu foll ung ja die Oeffentlichkeit, dazu kann nur fie uns dienen, DaB fie das hoͤchſte Gericht über Geſetz und Urtheilsſpruch fey, Fre — das Volk, bey dem in unſern Tagen die hoͤhere Intelligenz ruht, weiß am be— ſien, welches Geſetz abzuſchaffen iſt, und ſoll die Augen der Fuͤrſten darauf hinrichten, um fo mehr, wenn Be— hoͤrden feine zeitgemäße Anwendung davon zu machen willen. In einem benachbarten Lande, das wir ent- - Enehtet Haben welten, find das alles ftehende Wahr: heiten: was anders fagt bey Erwähnung der Öreuel bon Lyon der Hetzog von Raguſa an den Herzog von Riche— lieu? Auch in Deutfihland hat es nimmer an fchonen Worten gefehlt, auch nicht an Iqutem Beyfall, ja die - Stimme aller Voͤlker ſchwellt längft des Staatsſchiffs Seegel nach dem beifern Ziele hin, aber die am Ruder ſtehen, hören nur den feitwärts hertönenden Girenen- 318. 1828: Peft 9 u _mMeig gefang der Herrfchfuht, Franfreich iſt zum Antlitz der Wahrheit gelangt uͤber Berge von Leihen und Stroͤme von Blut; wollen auch andere Staaten diefen Weg ? Die fraglihe Thatfahe wird ‚unbedeutend‘ ge nannt, man glaubt fie damit abgemacht; wir aßer hof . fen, daß alle Juͤnglinge Deutſchlands einigen Antheil an unfern Elienten nehmen werden! Wie follten die jungen Männer, die Hochbegeiftert auf der Wartburg den Weg für Deutſchlands Tugend bahnten (fie fahen an den Zins nen der Burg Glanz wie Morgenrothfchein), ste follten fie ihre wadern Genofien am fhönften Fluſſe, in dem ſchoͤnſten Thaͤlern Deutſchlauds, ungerecht koͤnnen dut den fehen? Genoſſen, die ſich kuͤhn und friſch bewieſen, und Gehorſam vor dem Geſetz zu. trennen wiſſen vom Laufen aufs Pfeifchen jedes Unter=Defpoten, Einer von ihnen focht als freywilliger Jäger im letzten Feldzuge: dem einmal das Schwerd an der Hüfte geblinft hat, der laͤßt fich nicht mehr fnechten; und legt er es ab im Frie- den, um der Heimath nicht zur Safr, fondern ihr zum Frommen zu leben, greife er drum mit der miden Hand nach dem Priefterftabe — wer wird ihn da tadeln? Die fo hart Beftraften follen ſich des Sonntags nicht zu den Waffenuͤbungen eingefunden, und auf Die Behauptung geftügt, haben, daß ihre „Anwartſchaft zu einer Pre— digerſtelle“ fie von diefer Pflicht entbinde. Wie, wenn die geiftliche Behörde nun diefer Anficht entfprechende Weifungen hoͤhern Orts ber erhalten hätte, wie dergleichen Widerfprüche auch in andern Sachen zieifchen verſchiede— nen Minifterien nicht felten vorkommen, anderer ent- ſchuldigenden Umftände nicht zu gedenfen? Gewiß würde fonft gar fein Widerfpruch fratt gehabt haben! In den Fatholifhen Seminarien am Niederrhein find wirklich die Candidaten mit ihrem Eintritte, wo fie nehmlich anfanz gen, Theologie zu ftudieren, von der Landwehrpflicht gaͤnzlich Frey! und — war’ es nicht der Fall, fo war” eg ſchreiende Ungerechtigkeit, ja höchft lächerlich! Denn auf die fpöttifhe Frage: „Sollten diefe Herren denn wirf- lich etwas Befferes. feyn, als der Juriſt, Mediciner, Kuͤnſt⸗ ler und andere ehrlihe Bürgersfohne‘’? antworten wir: allerdings, wenn der Dienft eine Laſt iſt; iſt er aber die höchfte Ehre, nun fo find fie etwas Schlechteres. Wenn der wirkliche Priefter in jedem Falle von der Waffen: pflicht befreyt feun fol, warum foll-er fih denn in den Waren üben und die Vorbereitung zu feinem Stande unterbrechen? Tritt denn der Mediciner anders, als Arzt in Dienft? Iſt nicht. auch der öffentliche Lehrer freu ? weil alle diefe Männer in Kriegsnoth mit den Zeichen ihres Standes: befleidet durch Wert und That mehr wir- fen, als mit dem Degen in der Fauſt. Die Herren Offi— ciere finden es freylich ungerecht, dab die Schultern der Geiſtlichen nicht auch dag Gewicht der Flinte fühlen fol= len; aber wo hat je ein gut gearteter Menfch mit Freu— den die Priefter des Friedens an der Spitze eines Heer— haufens gefehen? Mochten Fanatismus oder Naterlands- liebe fie Dazu antreiben, mochten fie vor 3 Tahrhunder- ten die Niedermeßelung der Amerikaner verlangen, oder jest felbft für Die heilige Sache ihrer Freyheit mitkaͤm— pfen. Mögen ihre Anftrengungen hier feine Folgen Hinterlaffen, wie in Spanien, Der traurige Zuftand die⸗ fes Landes zeugt hinreichend, wie ge das auf ibr Geheiß 1 00 a a - gefloßne Blut zu benußen und gu belohnen wiſſen. Wer fönnte auch von einem Menſchen fordern, daß er zwey ganz entgegenfeßten Berufäarbeiten gewahfen fey, deren Grundfiße und Verfahrungsarten bey dein jegigen Stande "der Dinge ſich leider gar nicht reimen lajfen? Mögen immer diefe- beyden, Stände recht wohl als verfnüpfte und nal) verwandte Enden eines romantiichen deals des mienfchlichen Thätigfeitöfreifes erfheinen ! — Wenn Kriege noch unvermeidlich find, fo mag immerhin in Frieden die Waffenſchmiede ertönen, aber die Frucht des Krieges ſelbſt ſoll man nicht aufopfern, den Genuß des Friedens, die Fortdauer der durch den Krieg, wenn er nattonal iſt, gefteigerten geiftigen Entwickelung der Menichheit; wenn wir anders nicht, das Loos der. Barbaresfen - Staaten theilen, die nur für den Krieg und durch den Srieg beftehen. Der große für uns alle zu fruͤh verftorbene Shilter fagt in einer feiner geſchichtlichen Denkſchrif⸗ ten: „Alles darf dem Beſten des Staates zum. Opfer „gebracht werden, nur dasjenige nicht, dem der Staat felbft nur als ein Mittel dient. Der Staat felbit it niemals Zweck, er iſt nur wichtig als eine Bedingung, unter weicher der Zweck der Menſchheit erfüllt werden ‚kann, und diefer Zweck der Menfihheit iſt fein anderer, „als Ausbildung. aller Kräfte, des Menfhen Fortfchrei- „tung. Hindert eine Gtaatsverfaflung, dab alle Kraͤfte, „die im Menfihen liegen, ſich entwideln, hindert fie die „Fortſchreitung des Geiſtes, fo iſt fie verwerflich und „ſchaͤdlich, fie mag übrigens noch fo dauerhaft in ihrer „Art, noch fo vollfonmen feyn. Ihre Dauerhaftigfeit „gereicht ihr ‚alsdann vielmehr zum Vorwurf, als zum „Ruhme — fie tft dann nur ein verlängertes Uebel, je „langes fie Beſtand hat, um fo fihädlicher iſt fie’; aber auch er flagt: „Bey und ftehen die Geſetze night ſel— „ten im Widerforudy mit den Sitten. Bey den Alten „fanden Gefege und Bitten in einer viel fhönern Har- „monie. Ihre Staats koͤrper haben daher auch eine ſo „tebendige Wärme, die den Unſrigen ganz fehlt..... RL Was nun das Schönfte in diefer Rechtsſache iſt, fo alaubt man die Gerechtigfeitöliche des Herrn Regimente= Eommandeurg durch den Umſtand herauszuftreihen, daß ex einen zu gleicher Zeit aus derfelben Urſache (das Ver— brechen beftand alfo nur in der Abweſenheit) zu gleicher Strafe verurtheilten ehrlihen anfpruclofen Land: mann mit dem gten Tage in Freyheit gefebt habe. Hält man etwa unfere Geiftlihen für unehrliche Gauner? folfen Diefe die Anfpruchlofigfeit fo weit treiben, fih aus ihren Berufsarbeiten herausveißen und zu Srohn- dienften gebrauchen zu laffen, wie denn die allgemetne Klage geht, man erhalte Aufforderungen, ohne Runde feiner Rechte und Pflichten zu haben. Das waren wir bey den Franzofen und auch früher nicht gewohnt. Wir fehen unfer Vorbild nur in dem nordifchen Leibeigenen, der, wenn ihn auf dem Wege zum Markte irgend ein bedienfteter Schergenfnedt heifht, feinen Fruchtwagen abzuladen und ihn einige Meilen weit zu fahren, dieß gar nicht anınaßend findet. — Daß obiger Landınann Feine Fürfprecher gefunden bat, worüber der angebliche Brieffteiler ſich wundert, liegt wohl in feiner Befreyung felbft, Uebrigens werden feine Landsleute, zwar nicht in Journalen, aber wohl \ — in ihren Schenken derber geſprochen haben, als mir es wagen dürfen, Er iſt auch mit in der Rüge, mit unter den Dpfern einer graufamen, nur zu oft willkührlich an⸗ gewandten Strafe begriffen, Möchten-es die legten ſeyn! Warum aber die Studierenden nicht befreyt worden, ‚dag weiß man hier beiler, und erfieht die Beftatigung davon aus dem Tone des zu beftreitenden Briefes. Edel⸗ denfende Menfhen erfreiten fich I auf Recht geſtuͤtzten fraftvollen Widerftandes, ebenfo Kenntnißreiche des Wis derfpruche; juft das Gegentheil erfähet man hier; nur blinder Gehorfam und altes bejahende Dummheit wird beloynt. Die Hffictere möchten gern glled mit Du und Er anreden: fo geht’s bey den herbſtlichen Erfaß » Com⸗ miſſionen: fie ärgern fih, daß das Gefer fo viele Aus: nahmen geftattet, wollen nimmer andere Ruͤckſicht nehmen, als auf Körperftärfe — fihöne Leute für die Garde. — Da nun Die eine Hälfte einer ſolchen Commiſſion aus Hfficieren befteht, und die in der andern ‚befindlichen Atpreuffen glauben, fie ſeyen nur zur Dppofition gegen die Bürger da, fo läßt fih leicht ermeſſen, wie die ziwey- oder drey eingebornen Mitglieder die Rechte der jungen. Leute vertheidigen können. — B —— —* # A 8 So fagte ein acht⸗ preuſſiſcher Beamter, der als Praͤſident fungirte, und : die entjiheidende Stimme hatte: ‚ih muß Für meinen König ſtimmen,“ damit war die Sache abgemacht. Die jungen Theologen Ermmen hier am ſchlimmſten weg; fie . find meiſtens noch unverdorbene Leute, ſtark und große ſtaͤmmig, während die Söhne der. Reichen die erfittene Zurüdfekung durch Schwäche eingefogen in Lüfterner Auge fehweifung wenigftens entfihuldigen fönnen. Die Stärz fern werden ſich deß nicht fhamen,. aber wenn die Res gierung fie belaſtet, fo foll ihre Belohnung nicht einzig in’ dem heutzutage leider fo zweydeutigen Ehrennamen eines Vaterlandsvertheidigers beftehen, der noch dazu mit der zu erdufdenden Behandling in dem Bizarrften Con- d d ? trafte freht! Wird ein ſolches Verfahren auch der edeln Zurnfunft frommen? In der Jagd auf-die Fatholifchen Candidaten der Theologie fuchen wir nebenbey eine ge— haffige Intoleranz, einen Dünfel auf vermeintliche Hoͤhe heimifher Cultur. Die Preuſſen ſuchen bier deutlich die Bisher andern Sterblichen unfichtbare Sinfteinjß „was fernen dieſe Studenten hier, mensa decliniren ?7 ver=' Wenn. nun feßte ein Mitglied der Erfaß - Eommijfion. auch unfere geiftlihen Bildungsanſtalten fehr zurück find, fo ift die Fortdauer diefes Zuftandes doch nur Me Chu der Regterung, ihres langfaınen Ganges und ihrer ſchwan— fenden Grundfühe. Das find indeifen Nebenſachen, die Sorge für Egalizät auf den Paraden ift wichtiger. i Was nun bey der gerigten Werfajlungsart der Kriegs— fafte die bürgerlichen Beporden für eıne Rolle fpielen, mag fich aus folgender faubern Geſchichte am beften erge= ben: Am zten Juny ſollten in $. bey S. 6 Landivehr e Artilleriiten, worunter ein Verheira heter wegen. ihres nicht gehörig gepußten Lederzeuges beftraft werden. Sie wurden am Sonntage vor der Kirche allen Hingeeßden zur Schau an die Sanonenrader 6 Sıunden lang an Händen und Füßen feftgebunden,, letzterer auf die Feſgen, den VBorverleib win der das Rad, Am andern Tage erhielt der verheira— thet mehrere Fauſtſchlaͤge auf die Bruft, fo dab. \ PR u p * Fa uſtſchlaͤgen ine Genick wieder vorwärts getrie⸗ zuſes eingeſperrt, waͤhrend in demſelben zwey Stuben FR Einfperrungsarte beftimmt: waren. — Gaͤb es wohl } einen entzückendern Aublick fuͤr Weib und Kinder? O der Schande, winkte uns nicht eine beſſere Welt in Weſten, wer wollte laͤnger zaudern, ſtolz dem Beiſpiele Eato’s zu folgen! Die es auch fahen, eilten ſtraks zu ihrem Land⸗ rath in ©,, der, glücklicherweiſe fein Preuſſe, ſogleich Be— richt abſtattete. Der fragliche Officier tritt unterdeß her— ein, wundert ſich, daß man fo viel Aufhebens von der } Sache mache, mit der Verſicherung dieß fey bey ihm zu ER ganz gewöhnlich. Wo find fie zu Haufe, verfeßte der Landrarh mit edelm Stolze, etiva in Sibirien ? Kaum wars geſprochen, als dieſe unerhoͤrte Ehrenfränfung der obern Militairbehoͤrde ſchon gemeldet wurde: weit empoͤ— render ſchien das dem Herrn Officier, als das Binden an Kanonenraͤder. Unterdeſſen gab die Landwehr-Inſpec— tion beſagtem Officier 6 ganze Tage Arreſt. Dbige Militairbehorde aber antwortete auf die Vorſtellung der egierung, der Officier ſey noch nicht ſtrafbar, hoͤchſtens haͤtte man ihn, als, zu dem Geſchaͤft unpaſſend entfernen koͤnnen; der Landrach hingegen habe den Officier gefragt, ob er aus Sibirien ſey, und fogar die Meinung ge— äußert, Leute, die Abgaben bezahlten und Weib und t Kinder hatten, dürften ‚nicht, wie andere Soldaten ber i ‚handelt und beftraft werden. So glaubt das Militair ER feinem Menfhen in der Welt Nechenfchaft fihuldig zu Eon, und. doch iſt in den Kriegsartikeln nur vom Anz binden an, einen, Baum die Rede, wenn im Felde fein a. zum Feſtſetzen zu finden iſt. Was konnte Die Regie— durfte nichts anders, als hoͤhern Orts und unmaßgeblich vor— r thun? fie d Bi Waͤrme Bericht ‚abftatten‘, ftellen, wie die Strafen des fichenden Heeres bey der Landwehr wohl nicht in Amvendung zu bringen wären, fie ſah ſich aber zugleich gezwungen, dem Laudrath einen Beweis zu geben, woraus die beymah komiſche Ver— fuͤgung floß, „ſich in Zukunft ſolcher unangemeſſenen Fra— gen zu enthalten (bey Seite geſagt, auch die Sache moög— "ichft zu unterdrucken). Bogen die Raͤrhe ces Köngs auch beym ſteyenden Heere nicht laͤnger ſolche Strafen dulden, | denn auch die Soldaten ind. nicht mehr Yeibeigene aus den Herr chaften der. Ofſiciere oder hergelaufene Taugenichiſe der Auswurf aller Stande, die ihr Leben für ein Werbegeld verfauft haben. Das fichende Heer wird hoffentlich in Zukunft nur zur Schule vienen. Das inein ſoll Jeder gehen, und die Wehr der Heimath ler⸗ nen, wie ev Haus und Heerd, und Weib und Kind und - feine Penaten beſchutzen kann. Hier ſoll er, ik er erſt tusuftart an Geift und⸗ Körper, die Hufte mit dem Schwert umguͤrten, Das er zeitlebens ragt; denn der Deutſche braucht ſich des Schwertes nicht zu ſchaäͤmen, es it das Erbe feiner Vater, deren Blut es in ihren En— fen neu beleben wırd, nachdem iyrannıfıyer Argwohn es ‚ihnen geraubt hatte. : Die lebende Generation hat ge— rehien Anſpruch Darauf, dieſes Keinod ihren Entkeln unverſehrt zu uberlieſern. Die Ware, ill dem Sohne des Vaterlandes das Recht geben, fur oſfentliches Wohl mit du ſprechen; ſie wird ibn Chatkraft leihen, muß, ben, — hernach in den, feuchten K Keller eines berlaſſenen 1. ee gehn‘ Schritte sure tauimelte * dann mit Wort und That fur der Vaͤter Freyheit zu kaͤmpfen, und ihn fo. dem Staate naͤher bringen und mit Yen öffenter lichen Leben berſchwiſtern. Dagegen aber ftiht die Wirk- lichkeit graßlich ab. Die aus Preuſſen Eommen, befon= ders die YUnterofficiere bringen jenen fo verhaßten feuda= liſtiſchen Geift noch, ganz nackt mit. Diefen Geiſt ver= fündet ſchon das ftete Präadicat, Königlich, und die oft gehörten‘ Worte, „jetzt gebört dein Körper nicht mehr dein, fondern dent Könige’; „Herrn Dienft gebt vor Gottes Dienſt“; -fo wie die vor kurzem hinfichtlid) eines Drficiers der ſich .erfchoffen hatte, erlaſſene Verfuͤgung „er follte nicht mitzmititairifchen Ehren. beerdigt werden, weit er fich eigenmächtig dent Dienfte feiner Majeftät ente sogen habe. Mögen die Zeiten der Noth nicht kommen, wo es zu fpat ift, dieſe Sprache zu ändern, wie es bey letzten Feldzügen gefhah. Die jungen Männer werden‘ der Rockfpeife nicht. mehr. trauen, und unfere Nach— barn werden der guten Sache auch für den Lohn eines Pruͤgeledicts nicht viel helfen. Sekt. fhon hört man manchen ehemaligen Napoleons- Soldaten fagen: went er wiederfommt, dann ziehen wir wieder mit. Unter den rheinländifchen Truppen herrſcht allgemein ein ſehr ſchlechter Geiſt; an den Graͤnzen ſieht man haufig Ueber— läufer zur Verfiärfung des gefchlagenen Feindes hinüber? ziehen. Die im prenffifchen Heere dienen, vermiſſen gänzlich. die muntere Friegerifihe Gefelligkeit und den Ge— fammtgeiſt der Franzofen. Der Volksgeiſt des Preuſſen, der weit entfernt vom Achtdeutfchen ift, paßt nicht zu den Rheinlaͤndern. Go viel auch die Dffictere auf Ehr— gefühl pochen, ſo glinint doch. unter den Soldaten faum ein Fuͤnkchen davon. - Die preuſſiſchen Soldaten fennen wer nig andere Gefelligfeits Freuden als Prügeln und tirki= ſche Neckereyen, die den hiefigen biedern Bauern, deren Eins heiter und klar, wie der Spiegel des Rheines iſt, am allerwenigften behagen. Diefe VBergleichungen rhein=' Ländifcher Krieger rühren nicht bloß von der Luft amt Kriegäteben franzöfifcher Feldzuge her, fondern von der wirklich ehrenvollen und freundſchaftlichen Behandlung,’ die jeden Soldaten wiederfuhr, und womit fich am be= ften eine ſtrenge Zucht ohne entehrende, empörende.und unmenſchliche Strafen verbinden läßt; denmdiefe fallen, weg, wenn der Goldat durch nie. gefränftes Ehrgefühl von niederträchtigen Handlungen adgehalten wird, und er uͤbrigens immer Stantsblirger bleibt, wie in Frank— reich, wo die-Militairbehörde unter den Präfeeten, wie jeder Soldat unter der Polizey fteht, mithin von ihr, wenn er ſich eines bürgerlichen Verbrechens fehuldig ges macht, verfolgt und ergriffen wird. -Dazır hat aber jest feine Öiirgerbehörde den Muth noch die Macht; hält ein— mal ein waderer Bürger ein paar Ertappte feit, fo weis von diefe fih tapfer, oder werden von ihren Kameraden befreiet- Ja noch mehr. Ein Fleiſcher hatte das Gluͤck, einen Soldaten, der ihm eine dicke Wurſt geftohlen, auf der Flucht zu erreichen; er nahm ihm den Naub, und fhlug ihn, da er ſich nod) wehrte, mit der disfen Wurf derb ins Geſicht. Der Goldat: firaft; darauf aber verklagten deſſen Cameraden den Fleiſcher, weil er einen Königl. Soldaten mit der Wurſt in’s Gefiht gefihlagen (man fann ſich denfen, daß das nur auf Anfliften ihrer Officiere geſchah. K- wird wirk⸗ ward nun auch bes - 2596 x uch verurtheilt, jedoch zur, Ehre der Gerechtigkeit in 2ter Inſtanz freygeſprochen. Bey ſolchen Vergehen der Sol⸗ daten wird indeſſen fein Lattenarreſt, Fein Kreugigen an Sanonenrädern verfügt. — Diefe Ungebundenheit auf der einen, und die waͤhrend der Dienſtzeit zu erduldende, die freye Bruſt des Juͤnglings empoͤrende ſchnoͤde Be⸗ handlung, die er nie vergißt — auf der andern Seite, find die Hauptquellen der noch herrſchenden unzufrieden⸗ heit. Steht es auch nicht in den Berichten uͤber Volks⸗ ſtimmung, ſo werden doch hier Strafen wie der Latten⸗ arreft, befonders wenn fie an Eingebornen verubt wur— den, von Haus zu Haus nur mie Abſcheu und Entſetzen erzaͤhlt, und manchen Mannes Fauſt ballt ſich in's Ge⸗ heim. — Wohl weiß das alles die Regierung; denn viele Haben aufgeſchrieen: Wir haben unter unfern Beamten Männer, die jede Gelegenheit ergreifen, der Regierung die Augen zu öffnen: fie find der Stolz unferer Heimath- Als der König feinen Kanzter zuletzt an den Ahern ſandte, kamen ihm zahlreiche Klagen zu Ohren. Er mirßte alles Gefuͤhl fuͤr die Menſchheit verlohren haben, würden fie nicht erhort; denn es hängt gewiß von ihm ab. Die Zahl_der Ausſchweifungen war bereits fo groß, das der Richterſtuhl fie nicht überſehen konnte — der erſte Schritt zur Anarchie. Zum Belege noch Folgendes: Ein Land⸗ mann reichte beym Staatskanzler die Klage ein, daß vor einigen Monden die Yufaren auf Öffentlicher Straße ſei⸗ nen Pferden die Schwänze abgeſchnitten und noch dazu ſeine Knechte durchgepruͤgelt hätten, das habe er damals nicht gewagt anzuzeigen. Die Bürgerbebörde erhielt dieſes Klagſchreiben, und konnte moi⸗ zur Ent⸗ ſchuldigung ſagen, als daß Die zahlloſe Menge ſolcher Klagen ſie gehindert habe, dieſelben zu verbalijiren und höheren Orts vorzubringen. — Die Soldaten fagten, ed fey ihnen ohne die geringfte Entſchaͤdigung befohlen. worden, weiße Buͤſchel auf ihren Schako zu tragen; und ihre Obern antivorteten, es haben wegen diefer Diebſtaͤhle bereits ein paar Goldaten Arreſt bekommen. - VER Zur Steuer der Wahrheit ift beyzufügen , daß, wie man hört, dergleichen Sachen und zwar auf Befehl des Königs ſelbſt, fireng unterſucht werden ſollen. Dffners Schickſal. Sa und die Fortfekung uͤber Dffners Sache zu⸗ gekommen üft, ſo miüjen wir das vorher offentlich Ver— handelte hier vorausfhiden. — Muth! ihr Ungluͤck— Lchen Deutfchlande , jo lang die Preßfrevheit euch Necht foriht! Diefe erhalset ihr Yandftände! Was ums Die “Mrehfrenheit ift, das erfennt jeßt einmal das deutſche Volt auf eine ſchreckliche Weife! BEE: LM Gin fünfjähriger Feftungs-Arreft, ohne Verhoͤr, durd Lettre-de cachet; eine aufs zauflärende Begebenhejt neuerer Zeit in Deutfhland [N. Rh. Merkur Nro. 124 Gcpt.7.] Der Koͤnigl. bayer. Poftofficiat Joſeph Dffner, zu Brixen und dann zu Kempten , wurde im Auguft 1812, von Polizeydienern aus Nürnberg oder Augsburg, auf die Zeftung Kothenberg, dem Strafort in Bayern für — v + Staatsgefangene, gebracht; plößlich, dem Commandanten unangefündige und unerwartet. — — Nach der mitgekommenen Annahme-Ordre, welcher der gewohnliche Urtheilsſpruch nicht beylag, ſollte er ‚als ſtaatsgefährlich (damals im tiefen Frieden des Landes mit allen Nachbaren) in engerer Veriwaprung‘ gehalten werden. % =» Diefer Gefangene erklärte dem Commandanten , daß ar, in Folge einer, von der General - Poftdirection er haitenen Weifung, Behufs feiner befchloffenen Verfesung von Kempten nad) Nuͤrnberg (oder Augsburg) gereifet fen , wur „feine weitere Beſtimmung“ bey dem dortigen Dberpoftamt zu erfahren; dort babe man ihn feinen, an den vermeynten neuen Dre feiner Dienftbeftinmmung mitgenommenen unmündigen- Kindern entriffen, und dies fer Abführung unterworfen, ohne Umterfagung, ohne Verhoͤr, ja ohne ıhn den mindeſten Grund‘ diefer Be- bandfung wiſſen zu Laffen. ! Diefer Mann bat hierauf fünf Jahre hindurch, alle‘ Rechtloſigkeiten und Qualen eines Gefangenen der Ba— ftile ausgeftanden. Er hat nie ein Verhor erlangt, und es war ihm verboten, "Briefe über feine Angelegenheit, an wen immer zu wechfeln, und Bekannte, felbft feine Kinder, zu ſehen. 2 Weit er deßohngeachtet ferne Neclanıationen an die Behörden, durch gurmuͤthige Menſchen, die ihm, ‚beym vergönntem Genus der frifhen Yuft, aufftießen, aus den Mauern der Feſtung auf die Poft zu bringen wußte, fo durfte er ba.d ferne tagtagliihe Bewegung nur unter Begleitung einer Wade mahen; Niemand durfte ſich ihm nähern, und mutfeidige Serien vom gemeinen Mi: fiteir= und Eivilftande,> welbe die Menſchlichteit uͤber— mannt harte, feine Briefe anzunehmen und fortzutragen, wurden zur Strafe „„ausgehauen,” umd ihm zuleßt aller Gebrauch vor- Feder und Dinte unterfagt. Auch dieſes Hinderniß uͤberwand er. Ein Spaͤnchen erfekte die Fe=" der, fein Blut oder eine braune Arzuey die Dinte, die Kohlen beydes, und jeder Wiſch, oder jedes leere Blaͤtt⸗ den, in einem Buche angetroffen, das Briefpapier. Diele Magfihriften hat er fortgebracht; aber fie kamen ohne Befcheidung bloß mit dem Auftrage an den Eom=- mandanten zurüd, zu unterfuchen, iver dem Offner da- bey Hülfe geleiftet, und wurde für die Zukunft der Com— mandant perſoͤnlich verantivortlich gemacht, dab derglei- hen nicht mehr vorkomme. Daruber wurde feine Be— wachung täglich firenger. Sein Gefangnik war ein Grab bey lebendigem Leibe, ern Gewölbe wie ein Kellerloh, wo dus Waſſer an den Wänden herablief, die Fenfter mit einem eifernen Stan— gengitter, noch mit einem Dyathgitter und einem hoͤlzer— nen Vordach verwahrt. Kein Soͤnnenblick fam in feinen Kerker. Nur Bücher, die der Commandant genehmigte, wurden ihm zugelaſſen. Er mußte mit täglichen 36 Sr. feinen Unterhatt. beftreiten, Mit der Riefenftarke, welche der verfihloffene Frey— heitstrieb ſchon oft geübt Hat, durchbrach er endlich Die Mauern feines Kerkers, und verfuchte, fich über die Fes fiungsmauer zu retten. Aber der Strid riß, und mit zerbrochenen Rippen und Beinen brachte er eine Novem- ber = Nacht im Zeftungsgraben gu, Er wurde zum Kruͤp⸗ z We Bi: © pel geheilt, und kam, Fünf Vierteljahre lang, d. t. bis - sans Ende feiner Gefangenfchaft, nicht mehr ans Tages: 5 licht, hatte eine Wache vor feinem Fenſter und fahe fei- Fr Menfhen als feinen einzigen Wärter, Im Monat “ Maͤrz 1817 erfchien plößlich der Dberpoftaffeffor Hutter von München und brachte Dffners Befreyung. Es war ein herzzerreißender Anblik, den, zum Greife : zuſammengeſchrumpften, fonft kraͤftigen Mann, als Kruͤp⸗ ö N pel an der Kruͤcke, fih zu dem Commiffarius hinſchlep⸗ pen zu fehen. Er war ein Kind geworden, und erkannte feine beften Befannten auf der Feftung nicht. i F „Sie ſind entlaſſen“ kuͤndigte ihm jener an. „Sie kriegen Ihren Gehalt nachgezahlt, und beziehen Shren ; . ganzen Gehalt von oo fl. Fünftig auf Lebenszeit als Pen⸗ fon; aber fie muſſen dieſe in Ingolſtadt verzehren und mit mir nach Nürnberg gehen, und vor dem Stadtge— richt fich eidlich reverfiren, bey Verluſt ihrer Penfion jeder Neclamation, wegen der erlittenen Behandlung, ‚gegen den Staat und Privatperfonen zu entſagen, und über Ihre Gefhichte gaͤnzliches GStillfhweigen zu halten.“ Offner, ſo förperlich zufainmengedrüdt und fo de— moralifirt ev war, verfuchte doch einige vergebliche Re— maonſtrationen, ob nicht lieber Unterfuhung und Rechts— ſpruch zu erlangen fey, ergab ſich endlich, wurde aufgea laden und ſchwur zu Nürnberg verlangtermaßen. —3* Man hat ſich gegenſeitig Wort gehalten; er lebt zu Ingolſtadt ſoweit in Freyheit bis zu dieſer Stunde, ru— big und ſchweigend, einen durch fo viele Leiden ſiech ge— wordenen Korper, ben übriger Wermögenstofigkeit, von dem Unterhalt feiner Penfion fortfchleppend, doch, wie man weiß, unter polizeylicher Aufficht, und nur durch die doppelte Furcht gehalten, bey einem andern Vers Halten wenigftens dem Verluſte feiner Penfien und fomit - dem Mangel zu unterkiegen, wenn nicht gar -alle Freys # heit wieder zu verlieren. Das Entfeßen über diefe Gefchichte geht gleichwohl in Bayern von Mund zu Mund. Man weiß, dab Offner das Ende feiner Leiden zu Rothenberg den muthigen Einfchreitungen feines Freuns des und Anwalts, des Advofaten Decker zu Augsburg, ‚verdankt, der auch den Commiflartus nad) dem Rothen⸗ berg zur Abholung begleitet und der Eideeleiftung zu > Nürnberg beygewohnt Hatte. Don einer Procedur, welche die Gefangenfekung des Dffner begleitete, weiß man nichts, als daß man über feine Papiere hergefallen war, und eine Unter⸗ ſuchung derſelben durch den Poſt-Juſtiziar von Tröltſch vorgenommen hatte, um etwas zu entdeden. Aber fhon unter dem Referate des Dberpoftraths von Elbling ſoll die Fruchtlofigfeit diefer Maaßregel und - der Mangel aller übrigen Judizien anerkannt worden ſeyn, ohne daß dieß Refultat auf das Schickſal Offners Einfluß hatte. ’ * Auf Deckers Einſchreitungen wurden von dem Mi— niſterio die mit allem noͤthig gewordenen Ernſt endlich gluͤcklich abgelangten Acten der General-Poſtdirection dem Koͤniglichen Juſtizminiſterium zu einem Gutachten Zugeſtellt, das aus der Feder des Geheimen Raths v. Gönner gefloffen, ebenfalls nirgends. einen Anlaß zu eiz nem ſtrafrechtlichen Verfahren wider den Offner entdeckt SIR 1918. Heft g. f } j . 8 J —_— 1597 hat. Zugleich mag ſich daflelbe auch, Über die Exculpa— tion der Behörden verbreitet haben, weil hierauf jene niyſtiſche Beendigungsart der Sache eingetreten iſt, wie in dem Falle die größte Oeffentlichkeit an ihrem Drte gewefen feyn würde, wenn eine fträfliche Uebereilung oder Leidenfihaft der obern Machthaber untergelaufen wäre. Doch ift das Publicum im bloßen Glauben nicht be: ruhigt, umd will für folhe Angelegenheiten Lie minifte- riellen Wege nicht für die Achten gelten laſſen, wo eg Ehre und Vermögen, Leib und Leben gilt. Daß baye- riſche Strafgefeßbuch Fennt das Verbrechen ‚‚ftaate- gefährlich ſeyn“ nicht, was fo ſchreckliche Folgen nad) fich ziehet, wie in diefem Fall. Solite es noch einen heimlichen Strafcoder mit einer befondern Procedur ge= ben? — — oder follen die obern Stellen neue „Ver⸗ brechen“ und neue Behandlungsmethoden nach den Um— ſtaͤnden erfinden koͤnnen ? — Der Gedanke erfhüttert! — Jeder Staatsbürger iſt in diefer Sache betheitigt, auf eine ganz förmliche Weife hergeftellt zu willen: wem die offen vorliegende form=- und redhtlofe Behandlung des Offner zur Laft gelegen, und wie fie gerechtfertigt worden 2 Die Stimme des Publicums und Offners Wehflage, fo oft und fo lange er in Rothenberg ſich mitzutheilen Gelegenheit hatte, bezeichnete den General= Poftdirector, Grafen von Drechfel, und zwar nicht mit den edelften Motiven, als den eigentlichen Urheber. Diefer ift um die Zeit von Dffners Entlaffung von der oberften Poft - Yd= miniftration (vielleicht dem angenehmſten Plak im Staats- dienfte des Königreichs) auf einen zwar dem Range nad) tiefer ftehenden Poften als General- Commiffarius und Regierungs - Prafident des Rezatkreiſes zu. Ansbach ver- feßt tworden. Aber den Sinn für Gerehtigkeit und Be- fhäßung der bürgerlichen Freyheit nimmt die neue Stelle dafır im höchften Grade in Anſpruch. Mit Schrecken mußte das Publicum des Nezatkreifes einen Mann an der Spitze feiner Verwaltung fehen, auf dem der fehein- bare Vorwurf diefes graufamen. Falls Laftet. _ Es ſcheint zu dem Böchften Ehrenpunft diefes hoben Staatsbeamten felbft zu gehören, vor feinen neuen Ad- minifteirten, und vor den Völkern Bayerns und Deutſch— lands überhaupt darüber unzweydeutig und in den ge- feglihen Formen gerechtfertigt zu feyn, Schon die bayerifche Conftttution von 1808 hat die Urgrundfäße, ‚von Unaufhaltbarkeit der Rechtspflege, und dab Niemand feinem ordentlichen Richter entzogen werden darf,’ feyerlichft ausgefprochen. Wie konnte gegen Dffner und nun gegen feine- Ver— folger davon abgegangen werden? — Die Ehre der Gtaatsverwaltung beruht weſentlich darauf, daß der Schleyer vor den hellen Yugen der Welt gelüftet werde, der diefe widrige Begebenheit verhüllt! — Als Nebenparthie ift die Ehre des Föniglichen Stadt— gerichts Nürnberg betheiligt, dab es, als Werfzeug der Derhinderung des Rechtsweges gebraucht worden, und, ohne vorgelegenen Rechtsſpruch eine Art Urpbede, oder gar einen nichtigen eidlichen Nevers der Verſchwiegenheit über erlittene widerrechtlicye Behandtung, überdieß von einem unbefannten Gefangenen abgenommen hat, der feiner Jurisdiction ganz fremd war, ' 100 c 1598. Der damalige Stadtgerihts - Worftand, jetzt Appel⸗ falionsgerichts= Director v. Leonrod zu Ansbach, melden dig Commiffion zu dem Gefchaft, bey der Eile, vermuth⸗ lich ohne Beſchluß des Collegii, ernannt hat, wird zur verſichtlich ein ganz hauptfachliches Anliegen darein feken, die öffentlihe Meynung über den Zufammenhang diefes außerordentlichen Gerichtsacts zu berichtigen. . Yeberhaupt : Jeder vorfommende Nahıne, auch jedes bloße Werk: zeug in diefer Sefhichte muß ſich aufgefordert finden, zu ihrer Aufklärung in offictellem Wege beyzuwirken, um nicht als Knecht gefeßlofer Willführ vor der Zeit und Nachwelt in Schande dazuftehen, Dder es müßte der Gemißhandelte, (welches zu feyn Dffner fo lange die. Prafumtion für fih hat, als ihn fein Rechtsſpruch verurtheilt hat,) zur Rechtfertigung aller Thäter, Theilnehmer und Begünftiger, zuerſt von der oberfien Staatöbehörde zu einer wirklich freyen Wil: Lenserflarung, dadurch fahig gemacht werden :. daß ihm nicht bloß Sicherheit vor jeder Wiederver- baftung um diefer Sache willen, fondern aud der lebenslaͤngliche Bezug feiner Penfion, felbft alsdann, wenn er den in Nürnberg ausgeftellten Revers als nich— tig anfechten würde, wenigſtens bis zum Ausgang des daruber anzugehenden Rechtsſtreits, mit (zeither ganz entbehtten) Brief und Siegel verfichert wiirde, und hierauf, vor. den Pleno eines der höhern Tribü— nale des Koͤnigreichs, zu dem Inhalt jenes Reverſes, als frey und ungeziwungen, fih nochmals befennen und wiederholt zufrieden. erklären ,. dab er mit jener Beendigungswerfe ferner Angelegen- beit, neben dem DVerluft aller Entſchaͤdigungs- und Genugthuungs-Anfpriche, einem-tebenslänglichen Orts⸗ Arreſts unterivorfen worden fey. Nur alsdann, und nicht eher kann, ohne juftismäaßige Neaffumption der ganzen Sa— be, der Bayer jeden Standes und jeden Kanges, fein Haupt wieder ruhig ſchlafen legen! — Darauf erſchien ebendn Nro. 131 am gten Stk, eine Antwort, worinn gefagt iſt, daß Hr. v. Dredfet, e) er feine Berichte wittheile, zuerſt um Erlaubniß nachfuchen muͤſſe; indeflen werden. folgende Stellen aus Briefen an D.. mitgetheilt. z.. Bon Dffner felöft, Ingolftade 19 San. 1817, „Die geheime Vorfehung, als Lenkerinn der walten— den Schickſale, fheint audy-den heutigen Tag aus- zuzeichnen, und merkwuͤrdig machen zu: wollen, in= dem ich gerade meinen 42 Namenstag feyere, und zu- gleich jenen edlen Männern, die ich als meine Netter und Befreyer kennen lernte, vorläufig den ſchuldig⸗ fien und waͤrmſten Dank darbringen fann. — Da mich mein edler Nechtsfreund ſowohl als auch mein bewährter alter Wohlthäter und Gönner C. F. 0. A., Shrem Herzen und der Sade der Menfchheit Ehre machenden Einwirkens überzeugt Haben, fo fuͤhle ich nic aufgefordert, Ew. Hohmohlgebohrn vor Allem die Ihren Charakter und bopem polten geziemende Hochachtung zu zollen.“ — — Vi; 2. Bon Decker, —— 22 1817. 8; „Ich danke noch einmal für die Großmuth A Po rechtigfeit, welche Hochdieſelben bey Behandlung vorliegender Angelegenheit bewiefen haben. “ Soviel — Bemerkungen amd ershfiguneen z u dem Aufſatz in Nro.124 des Rheinifhen Merfurs: „uber den Dffnerifhen Zuftizmord ın. Bayern! Der Einfender diefer Bemerkungen ‚gehört. nicht zw den Aufgeforderten und Autshalber Unterrichteten, Uber vorliegenden, am der Gerechtigkeit begangenen, mit, unter - einen Verfegungs = Nefeript verfappten, Menſchenraub bes gonnenen Mord. Allein er kann feine Nachrichten mit einen Grade von Glaubwürdigkeit aus guter Quelle mits theilen: 2) Us Offners Verwandte den Fall zum erſten Male bey Königlichen Zuftiz-Minifter Heren Grafen Neigers- berg mittelft perfönliher Gollicıtation denunciirten, wollte ınan ihrem DVortrage gar keinen Glauben bey— meflen. In ihrer Gegenwart ſchlug der General = Secre- tair, Herr von Nemmer, die Generallifte über ſaͤmmt— liche Staatsgefangene , Straͤflinge und Verhaftete des Neihs nad), aber Offners Name, wurde nirgends ange— troffen. Was bedurfte es mehr? Er ftand in feiner Tabelle! — Daher kam ed denn wohl, daß er auch fpäterhin mit feinen Schiefale, in dieſem Miniſterial-Departe⸗ ment, für nicht eriftirend angenoinmen wurde, und, von diefer Gentral: Behörde im ofen Gtüde des Negierungs- Blattes vom Jahre 1815, in der Befanntmahung von den Refultaten der. Zuftiz- Verwaltung, unaufgehalten, die Verfiherung ausgehen fonnte, daß im Königs 2 reihe Bayern jeder billige Anfprug auf Gerechtigkeit befriedigt worden fey und feine gerehte Befhwerde eriftire; obwohl von Offner und-feinen Verwandten die beſtimmteſten und foͤrmlichſten Einfshreitungen um Eröffnung des Rechts— ganges, um. Verhoͤr und Unterfuhung wiederholtermalen vorlagen, und bie zu feiner barbariſchen Entlaffungs: Art unerfedigt blieben. 2) Man will beyaupten und es iſt fihon an: und für ; fi anzunehmen, daß fo wenig der Staatsminifter Herr Graf von Montgelas, bey welchem der General Director der Poften als zugleich Chef der Minifterial- Section des Poftivefens und geheimer Neferendar diefer Branche den Vortrag: batte, als Seine Majeftat der König, Hoͤchſtwelchem, allem Anfchein nad, der Here Baron von Dredfel in diefer Sache ebenfalls uns mittelbar rapportirte, davon unterrichtet waren, Daß Dffner noch fein Verhor beftanden, als er „für ein dem Staat gefährliches Individuum‘ ausges fprochen, und, ohne weitere Formen, zu einer immer⸗ währenden Gefangenfhart auf dem. Rothenberg beſtimmt wurde, Dffner,. ein verftändiger und ziemlich gebildeter und unterrichteter Mann, doch ein fehr einfacher von aller Verſchuutztheit entfernter Charakter, der das Herz immer auf der Zunge bat, iſt in feinen. Gefaͤhrlichkeit fehver zu begreifen. Ihm ſelbſt war ed auf dem Rothenberg zum - Sprichwort geworden, daß fein Ankläger nur „fein eig» nes werthes Ich“ unter dem Staate zu verſtehen ge: wohnt ſey. Su 3) Wenn man felbft zugeben will, daß: es in einem Staate außerordentliche Fälle geben koͤnne, wo die Aus— men und bey den untergeordneten Gerichtsbehoͤrden, nicht thunlich fey, ohne delicate Nebenverhältniſſe aufzuklaͤ⸗ ren und deren ausgedehntere Bekanntwerdung herbeyzu⸗ führen, welche den Staat, z. B. in Beziehungen zum” Auslande, compromittiven Fonnten, fo fann doc) daraus unmoͤglich folgen, Daß, in einem folden Falle, alle und jede Form aufhöre und-die reine Rechtsloſigkeit nothwen⸗ dig gegeben fey. Hoͤchſtens fünnten foihe überwiegende Ruͤckſichten ein Forum specialissimum causae gebieten. 0 In England erfannte, während der Suspenſion der * Habeas - corpus = Acte, über Gtaatögefährlichkeit, mit x oder ohne Wirkung des Verhafts, der geheime Kath; und wir fehen bey den Ießten Unruhen den Minifter Stoaatsſecretair des Innern die erften Verhöre in Perfon mit den Angeſchuldigten halten. Es iſt in der That nicht abzufehen, wenn die An— laͤſſe zu dem ſeltſannen Verfahren gegen Offner in wich— tigen Staatsgeheimniſſen gelegen oder damit zuſammen⸗ getroffen, warum nicht alle diejenigen Staatsbeamte, welche in den Zuſammenhang eingeweiht worden, und deren doch wenigſtens, gleich vom Anfang ihrer drey vom hoͤhern Range geweſen ſeyn muͤſſen, nicht auch als feine Richter haͤtten zuſammentreten und der Form ihr Recht naothdürftig anthun fönnens J Es iſt ſogar unbegreiflich, warum der Juſtitiarius von Troͤliſch, der doch ſo weit mit dem Geheimniß ver— traut gemacht werden konnte, die Dffnerifchen Papiere zu durchfuchen, oder der Dberpoftrath von Elbling, der über diefe Unterfuhung Vortrag in der gewöhnlichen | Sitzung der General=-Poft-Direction gibt, nicht auch ’ hätten beauftragt werden fünnen, den Dffner zu verhoͤren, damit,doc ‚nur die einzige wejentlichfte Form beobachtet: worden ware, niht ungehort zu 1 verdammen. —7— J Aber der Herr von Elbling hat uͤberdieß nichts Vers daͤchtiges gefunden, und der Commiſſarius von Troͤltſch 5 hatte noch die, in Geheim unterfuchten, Papiere , folhe am andern Tage ‚gegen Dffner felbft, im Benfeyn des Actuars Andraͤ, für „ganz unverdächtig/‘ erklaͤrt, ihm aber ſehr naiv angekundigt, dab er gleichwohl doch geſtürzt werden würde. Wie hängt das zuſammen? — ' Es waͤre doch gar zu entſetzlich, wenn, waͤhrend es fo viel Formalitaͤten koſtet, um gemeiner Vergehen wil— len, den gemeinſten und verworfenſten Kerl uͤber mehr als zweymal 24 Stunden Cibil-Arreſt zu ſtrafen, eg, um wegen geheimen Werdachtd von DVergehungen wider den Staat, zu. einer immerwaͤhrenden Gefangenhaltung, in der härteften Art, zu fehreiten, nur eines einjeitiz gen Vortrags eines Baron Drechſel bedürfen follte! — 4) Der König und der Minifter ſchienen vor der. . Behandlung, die Offner auf dem Rothenberg erfuhr und die Alles weit hinter ſich zuruücklaͤßt, was der Verfaſſer — — ——— uübung der Strafgerechtigkeit, in den gewöhnlichen For⸗ 1599 des Aufſatzes in Nro. 124 andeutet und die Geſchichte der Baftille der Franzofen aufzuweiſen hat, forgfaltig bewahrt. zu werden; und aus Aeußerungen des letztern gegen deſſen follicttivende Verwandte gieng felbft hervor, daß er den Offner im Penfionsgenuß feines vollen Ges halts und in verftandiger Behandlung waͤhnte. Mar weiß auch, dab ebenderfelbe fihon im Jahre 1814 dem Baron von Drechſel befahl, Offners Loslaſſung und Wie— deranftellung, jeßt in den Nheinlandeu, in Antrag zu bringen; und, wenn jener der Ausführung diefer wohl⸗ thätigen Abficht, noch 3 Jahre weiter, auszuweichen wußte, fo foll der einzige (vorgemwendete) Umftand der gewefen feyn, wer das dementi auf fih nehmen folte? —. 5) Mit der Minijterial= Veränderung im Februar 1817 erfihien endlich ein guinftiger Zeitpunft, in den Aus gen der Welt den Verdacht der Schuld auf Einen zu wälzen, dem er nicht weiter fihaden konnte, und der da= von nichts mehr erfuhr. Den Derbheiten des Dffnerts fihen Anwalds begegnete man mit Unterhandlung. Dev geheime Zuftig= Neferendär, Herr von Gönner, deſſen Vertraulichkeit als Hausfreund zu beſitzen, Herr Decker ſich ſeit langern Jahren ſchmeicheln durfte, und deſſen freundſchaftliche Verbindungen mit dem Baron von Drechſel, den Bayern und Nichtbayern, die ſich, mit bey— den, in der leßten Kurzeit in Wisbaden befanden, neuerz dings twieder ing Andenken zuruͤckgerufen wurden, er— öffnete die Zugänge gegenfeitig. Ein eignes freundfchafte liches Verhaͤltniß bildete fih bald zwifhen dem Herrn Baron von Drechfel und Herrn Deder, und führte zu jenen Vertrag ber die Befreyung Offners, bey welchen Herr Deder, im Talent des Unterhandelns der untere liegende Theil geworden zu ſeyn ſcheint. Dder follte dere felbe, nachdem Offners angebliche Hauptgegner unfchade lich geworden, die Eonftellationen in der That, noch fo Auferft verzweifelt gefunden haben, daß er fih, gegen die Bewilligung des Gewöhntichften und was fich überall pen ſelbſt verftand, noch zu fo läftigen. Bedingungen ohne Willen feines Clienten entfchloß, und auch nad) deilen Befreyung, nicht allein feine Schritte wagen durfte, jenen fhmählichen Revers, als ein abgenothigtes Werk des: Augenblicks, wieder aufzuheben und feinen Chüßz Linz von der peinlihen Gituation loszumachen, vor der Welt, als ein ſich ſchwerer geheimer Miſſethaten bewuß- ter Verbrecher, der am Ende fern Schickſal wohl ver— dienet, mit verſchloſſenem Munde, herumzugehen, fons dern ‚auch. nicht einmal auf eine weitere Entfhädigung für denfelben, in deſſen, durch die erlittene Mißhandlung entftandenen, dürftigen Lage einzuſchreiten, Bedacht neh— men fonnte? — 6) Here Deder brachte den Entwurf, des Reverſes fir und fertig in der Taſche an Difner mit, Er wurde zuerſt und allein in deſſen Kerker eingelaiien. Sie fahen fi beyde zum erſtenmal in ihrem Leben. Es war der erfte Menſch, den Dffner, feie 14 Monaten, außer dem Profos und dem fiharf bewachten Arzt in feinen fcheuß- lichen Kerker erblidte, Decker legitimirte fih durch einen Brief von Offners Verwandten ald den Engel der Frey— heit. Der entzuͤckte Ungluͤckliche wußte nichts von alledem, was jener fo großmürhig und aus eignem. Antrieb Für ihn 1600 unternommen hatte, ſowie er uͤberhaupt von nichts wußte, was ſeit jenen 14 Monaten in der Welt, außer den Mauern ſeiner Gefaͤngnißſtube, vorgegangen war, und am wenigſten irgend eine Ahndung hatte von den Grund⸗ fäßen, welche die deutſche Bundesverſammlung zu Frank⸗ furt, über ihre Vertretungs-Pflicht jedes unglücklichen Deutfchen, der in feinem engern Baterlande keinen Rich⸗ ter zu finden vermochte, aufgeſtellt hatte. Was mochte nicht der edelmuͤthige Decker ſelbſt em⸗ pfinden, als er in dieſer Lage feinem Clienten den Revers mit der Erflärung überreichen mußte, „daß ihm nichts übrig bliebe, als zwifchen deifen Annahme und Lebendig- begraben - bleiben zu waͤhlen“ und ebenfo als er dem ftadtgerichtlihen Commiffarius in Nürnberg in Gegen⸗ wart des Dffner und des Oberpoſt-Directions-Aſſeſſors Hutter, der fih die Erwähnung feiner bey der Verhandlung ausdrücklich verbat, eben diefen Entwurf zum Abfchreiben ins Protokoll hingab! — 7) Der Revers durfte mit feinem Eide bekräftigt wer- den. Ueberhaupt aieng es bey diefer fchauerlichen Ges rihtshandlung fehr ftille zu, und Dffner unterfchrieb, ohne einen Laut von fih zu geben, Der Gtadtgerichts - Di: rector Herr von Leonrod ließ hinten nach den Dffner rus fen, und, hat mit einer gewillen Bewegtheit, eine. Art Keue zu Außern gefhienen, das gerichtliche Amt gu dies fer Abfchneidung des Rechtsweges, in einem fo gräßlichen, der Aufflarung für die Ruhe aller bedünfenden, Zalle bergeliehen zu haben. 8) Ueberall im ganzen Verlauf feiner Gefhichte fhienen dem armen Hffner die befonderen Verhaͤltniſſe in den Weg zu treten. Go gieng es ihm auch mit dem gelehrten Herrn von Feuerbach, damaligem geheimen Juſtiz⸗ Keferendar in München, jetzigem Praͤſidenten des Apel— lätionsgerichts für den Rezatkreis. Offner, ergriffen von der Flugfhrift „über die Unterdrudung und Wiederbes freyung Europens“ nahm den Verfaffer für den natürs lichen Schußheiligen aller Unterdrüdten und rechtlos Be⸗ handelten; und fuchte, gleichwohl vergebens, mittelft um- ftändlichen ſchriftlichen Vortrags feine Verwendung für die Herftellung eines Kechtszuftandes. 9) Dffner lebe in, diefem Augenblick und feit mehre- ren Monaten (nicht mehr in Ingolſtadt fondern zu Re: gensburg) der polizeylider Auffiht ganz Lid enthoben. Diefe einftweilige Verbeſſerung feines Schickſals verdankt er einigen derben Erklärungen ‚- die durch den Herrn Geheinenrath von Gönner an den ges börigen Drt gelangten, und wozu er, nach der erften Erholung von feinen zerrütteten Gefundheits - Umftanden, Muth gefaßt hatte. Denn cs fiel ihm doch auf, das diefe neue Unbilde, welcher er fi) nad dem Wunſche fei- ned Kechtsfreundes Herren Deder unterworfen, in feinem . ausgefiellten Neverfe gar nicht einmal enthalten war. 10) Diefem Revers hütete er fih übrigens aufs Aengftlichfte nicht zu nahe zu treten, als der Klippe, woran nicht bloß feine Febensfubfiftenz, Tondern felbft wieder feine Frepheit fheitern Fonnte, da er darinn, außer der ‚Wiedereinziehung feiner Penſion, fih auch noch einer Beftranfung der Gerichte unterworfen, wenn er ie fein Wort brechen, und wider die erduldete 9% Behandlung Klagen oder Reclamationen erheben würde. Daher glaubte er fogar, nicht die ihm noch keineswegs ganz gewordene Nachzahlung ſei⸗ 2 nes Gehalts urgiren zu dürfen, welche man ihm zwar im Ganzen berechnet, aber Daran bey der Zahlung ſelbſt die Koften feines Kerkers, feines Transports dahin u. ſ. w., mit einem Worte ferner Mißhandlung, und den Alimen⸗ tationd- Beytrag von täglichen 18 Kr. Für ſeine (bald nad feiner Gefangennehmung unter Bormundfhaft ge nommene) Sinder, im Gefamimntbetrage von gegen 2009 FL. in Aufrechnung gebracht hatte, In dieſem Schredeuszuffand gehatten unterhielt man ihn dagegen mit dev Aufmunterung, Die Gefchichte feiner Leiden, für die Nahfommenfhart, zum Drucke nad) feiz nem Tode zu ſchreiben, womit er auch feine Mube zubrachte. II) Der Aurfaß des Merkurs Rio. 124 und die ers muthigende Zurede von allen Geiten ließ ihn. endtich fich ermannen, in den legten Tagen des Monats September dem Vernehmen nach, eine umftandlihe Anklage wegen ungerechter Verfolgung und Mißhandlung, namentlich wider den Grafen von Dreihfel, mir dem Antrage auf Aufhebung des rechtslosſetzenden Reverfes und volle Ent- fhadigung durch den berühmten Advokaten Herrn Hofe rath von Ehrne Melchthal in Mündyen, einzureichen. Die Freunde des Herrn Grafen wollen gieichwohl denfelben von allem ſelbſtſtandigen Antheil an dem Bers wahrungs = Bejihluß des Dffner auf der Wertung Frey wiſſen; ob auch von einem grellen Bericht und Vortrag, der eine ſolche außerordentlihe Maßregel hervorſchnellen fonnte und womit moglicherweife feine Unſchuld am Ende auf ein Wortfpiel Hinauslaufen dürfte? — . Ebenderfelbe, als Regierungs=Prafident, unterdrücdte das Blatt Nro. 124 in Ansbach, bis nad acht Tagen - competente der Preßfreyheit angemeſſenere — ein⸗ trafen, Es ift nicht zu laugnen, daß die Publicität des Fat les denfelben in einem Eritifchen Augenblide compromitz tirt, wo die Prafidirung der Waplverfammiungen der Deputirten zu den Ständen vor der Thüre ift. Wer im Volke wünfcht nicht zw diefem heiligen Gefhäft den Une , antafibarften auszuerfehen! — Der Graf von Drechſel hat die neue Eonftitution beſchworen und dadurd deren Veft- haltung gefichert, wie jeder andere Staatsdiener für den Wirkungskreis feines. Berufs. Aber hatte er denn Die Eonftitution von 1808, welche diefelben Grundfakße ent⸗ halt, die in dem Dffnerifihen Fall verlegt worden, nicht anch beſchworen ? — und; wenn er nicht die wirkende Triebfeder dieſer Verleßungen war; was hat er als nach⸗ fter Dienftvorgefegter des Gcopferten gethan, fie zu ver> hindern, zu verfürgen und wieder aufzuheben. — KR ud bier muſſen wir zur Steuer der Wahrheit und zur Beruhigung der einporten Gemüther mittherlen, dab die bayerifhe Regierung fi dieſer Sache mit Ernft unterzieht, und debhalb [don ziveymal Verbands lungen im Staatsrath ſtatt gefunden haben. Die Deffente lichkeit folher Falle nimmt hinweg die Moglichkeit, daß auch nur ein folher je wieder heimlich vorfonme, Die Deffentlichkeit allein gibt und halt Gerechtigkeit! Darum ihr Vertreter des Volks! halter veft daran ! — —— — — Var 6. April. Du Pin, feine Reife nad England in \ der Hanferift: Architecture ‚hydraulique et civile de la marine. ' De Lafalette, uͤb. die mufical. Bezeichn. der Griechen. E. Biof, zeigt das von Stevenfon in dem Leuchtthurm - Pell-rock in ‚Schottland angewandte lad. Lim den week der Leuchtthuͤrme vollfommen zu erreichen, iſt es nicht genug da und dort an der Kuͤſte ein ſtarkes Feuer anzubringen, dieſes Feuer muß auch mit dem benachbar— ten Reudtthurme nicht verwechfelt werden koͤnnen. Man at ſich au viele Muͤhe gegeben, verſchiedenerley Zeichen u erfinden. Ohne Wiederrede iſt die. Art, die Leucht— 3 thürme von Zeit zu Zeit zu verdunfeln, die ficherfte, F weil man die Dauer des Leuchtens und der Verfinfterung immer verfhieden maden fann, fo daß z. 8. zwiſchen Duͤnkirchen und Bayonne nicht zwey Leuchtzeichen einan: der gleich ſind. Ungluͤcklicherweiſe aber kommt der Me— hanismus, durch den die Lichtmaſſe nach und nad auf verſchiedene Puncte des Geſichtskreiſes gedreht wird, ſehr heuer. Man hat daher gefaͤrbte Glaͤſer vor den Ruͤck— ſtrahler eines Leuchtthurms geſtellt, waͤhrend man das Licht des naͤchſten weiß Fick. Diefe Glaͤſer zu Pell-rock ſind roth und an der Oberflaͤche mit einer dünnen Schichte u von, etallkalch uͤberſtrichen; ſie ſchienen mir nicht beſon⸗ ders ſtark und ich glaube, ein dicker Nebel wird eine ebenſo E Beraarte hervorbringen ‚- wie die vorgezeigten Glaͤſer. "Aug, ‚fagt man, Die Verfertigung dieſer Glaͤſer ſey ſehr ierig. Sollte es aber nicht moͤglich ſeyn, ſie durch recht⸗ winklige, mehr oder weniger dicke, mit geriöten Fluͤſſig⸗ lei iten angefuͤllte Glaskaͤſten zu erſetzen? J Gillet-⸗Laumont meldet, daß das Lithion ‚häufiger ‚im Triphan als Petalit enthalten ſey. Sudenstierna "Hat ihm vom ı7ten März gefchrieben , dag Arvidlon im y Petalit 5 Procent gefunden habe. Vauquelin 7, Arvid- ' fon hat im Triphan, ohne Zweifel von Uio, 8 Procent h ‚gefunden. Das Lithion iſt daher nun leichter zu erhal: a, ten, da fih der Triphan aud haufiger in Tyrol findet, wo * ihn Leonhard entdeckt und worinn Hifinger 6 N REN! auge gefunden , welche Lithion ſeyn fonnte, De Beauvois, Beſchreibung einer Aggregation von e Mauer befannt. Geöff, St. Hilaire, über Die Lungenorgane. Gonltanzıo , portugieſiſcher Arzt, über die Wirkung “eines Balſams von Malati, Arztes. zu Madrid. \ Den 13. Moreau de Jownes, Unterfuhungen-und J Beobachtungen uͤber die Saufen, der Antillen. ans 1318, . 10. fi 2 Öatar ık >. oder Enenchopäbdifde . Einen aus Nordamerica unter dem Kamen natürs 3 Er BER Ybhbandlungen der Pariſer Academie der Wiſſenſchaften vom Aprif bis Juny 1818, Du Petit-Thouars, Beobadt, über die Wirfungen des Froftes auf Pflanzen, Girard, uber die Maſchinen von Lacroix und Peulvay. Das voragzeigte Modell ift vollfommen gear: beitet und macht den Erfindern viel Ehre; den Kuͤnſtlern alle Gerechtigkeit, muß man doch bemerken, daß Conte feel, vor mehreren Jahren eine aͤhnliche Maſchine er: funden hat, die fih in der Mafhinenfammlung befindet, Den 20. Fresnel, hinterlegt verſiegelte Papiere; theoretiſche Anſichten uͤber einige Lichterſcheinungen. Le Rebours, neues Inſtrument, Micro-Teleſcop. - Pelletier, über die Cochenille. Ronget , neuer Gebährftuhf, D’hombres-Firmas , Ueberſicht der meteoxologiſchen Beobachtungen zu Alais waͤhrend 1817. 97. De Ranzon de Pallan, über das Theorem des Archimedes, das Verhaͤltniß der Walze und der Kugel, Poinfot, über Die Theorie der Zahlen: analptifhe ‚Entwicelungen der. Refte der Potenzen durch die dor⸗ mel der eingebildeten Burzeln der Einheit. Julien-le Roi, ein neuer Wagen; fein Eifen im Geſtell, die Speichen von Geifen. ler chirurgiſche Operation, durd die die Stuͤcke von drey Rippen weggenommen und das Bruftfell ‚einge: fhnitten worden iſt. Gelungen. Delille, über den in Egypten gepflanzten Dattel: baum. Colin, ein Snffrument, die gegen das Thranen ber Reben empfohlenen Kreiseinfhnitte leichter zu maden. Lambri hat gefunden, daß man das Thranen der Reben, wozu befonders die nah Welten Tiegenden in regnichten: Fahren geneigt find, verhindern fonne, wenn man durch einen Kreisfehnitt die Rinde der Schöflinge wegnimmt. Mehrere amttlihe Zeugniſſe beftätigen die gute Wirfung. De France, über die Schaalen, — man zur Sippe Oapulus (Cabochon, Patella), gebracht hat, die aber manchmal einen langen Stiel haben. Den aten May, Baron Cholet, Marquis Dangeau, Beſchreibung einer neuen Schiffs-Winde. Vauquelig , Bruͤckenbauingenicur, Beobachtungen über die. neue Schleuße von Sir William Congreve, Beyde Saden follen unterfucht werden. Biot, Brief von Pond über nene auf der Stern: warte zu Greenwih angeftellte Beobachtungen mit dem Pendel. P, zeigt zugleid in dem Brief an, daß er fig überzeugt habe, Die doppelte Paralare des Adferg, 101 ’ 1603 Nrctwrs und der Leyer betragen nicht über Se— cunde im Bogen. Maͤchſtens wolken wir weitläuftiger ‚über dieſen ganzen: Gegenftand: ung auslaffen.) bi; Berthollet, über die 7te Abhe von Chevreul ü ber die fetten Körper. Vom der Akademie angensmmen. Arago, Bericht über die englifhe Erpedition nad) Congo. n h 11.. Delambre, tiber. Bessel& neues Werk über Brad- ley’s Beobachtungen. * Maar. De Manoury-d’Ectot, Befhreibung feiner neuen: Feuerzeuge. An Commiff. ty Thenard, über die Abhandfung von, Pelletier und Gaventeu, ‚über die Codenille; das Nähere fünftig. Die Abh. iſt in. Fecueil des. Savans eiran- gers aufgenommen,. Biot, über eine Abh.. von de France, vor einer Gaͤttung Shaafthiere, die den Namen Cabochox erhalten. haben.: ! De Fr: behauptet, nad; verfihiederten den Commiſ⸗ faͤrs vorgezeigten: Exemplaren, daß Patella mitrata un: ter den. noch Iebend vorfommenden und P. Cornu co- piae unter den verfleinerten, die beyde zur Sippe Oabo- chon gebracht worden,. Zweyſchaaler find und alfo eine neue Gippe bilden: müffen, Girard „ Abh.. von: Legallois,, uber die in Eng— and gebraudliden eifernen Fahrwege. Abh. v. Risso,, geofogifher Ueberblif der Gegenden um Nizza. Angefangen vorgelefen: zu werden. Erde:.. Aragö, Bericht über Valldes, Bruͤcken- und Wege: Baw-Ingenieur, neuer Tractatderbefhreibenden Geometrie. Dieß Werk ift fehr methodifh und deutlich abgefaßt, die 50. Rupfer dazu ſchoͤn gezeichnet. Jeder Grundriß —Feigt in ſeinen kleinſten Theilen alle noͤthigen Zuſam— menfuͤgungen, um zur Aufloͤſung des Problems zu gelan⸗ gen, und doch findet man feine Verwirrung darinn. Es wäre zu wünfgen, daß diefer geſchickte Ingenieur von der. Regierung unterftügt würde, um fein Wert dru⸗ Een zu laſſen und feine unter Saͤnden habenden Arbei— ten , welche die Anwendung, der befehreibenden Geometrie auf Zimmer - und Steinhauerfunft Enthalten ſollen, be: endigen zu fonnen. Girard, über Legallsis Abh. von den in Eng- Kand übfiden eifernen Fahrwegen, befon: ders zu Newcaſtel und Northbumberland. Bey Autageförderung aus Bergwerfen hatte man ſchon längft in einiger Gegenden Deutſchlands Wege oder Geleife angebracht von laͤnglichen Holzſtuͤcken, auf denen: mare in den Gaͤngen befonders dazu eingerichtete Rarren laufen ließ. Nachher verfiel man in England darauf, ſtatt diefer Stuͤcken Holz, Wege oder Geleiſe von gegoſſenem Eifen zu machen. Sn der Abh. werden dieſe Wege beſchrieben. Eine Strecke von 23 Quadrat-Stun⸗ den in der. Gegend von Newcaſtel hat ſchon 75 Stunden weit eiferne ©traßen über der Erde und ebenfo viel in den Bergwerten. Ale Handhabungen bey den Fuhrwer— Ten find genau. befhrisben, Die Abd. wird bald im Druck erſcheinen. "Den 18. Laplace, Abhandlung uber Rotation der 1604 \Gondret, über Anwendung der Shröpfe föpfe in verfhiedenem Krantpeiten. Un Eommifl. 2 ‘ y Rillo’8 Abhandl. uͤber die Geologieder ®r;, gend um Niſza, wird ausgeleſen. Delambre, uͤber Peyrard zter Band des Eu— dlides. ESTER Die Commifl. fanden die Ucberfegung im dieſem legten Bande ebenſo treur al& in dem beyden erftern. Die, Varianten nehmen 84 Seiten cin. Der Herausge— ber hatte behauptet, die ſchoͤne Drforder Ausgabe ware nicht correcter als die Bafeler und habe alle Fehler Die: fer fegteren, ſog ar die Auffalfendften beybehakten und. ned setrachtlich mehrere andere, von. denen ‚die letztere fren fen. Diefe Behauptung war auffallend und mußte wenia Glauben finden, indeß iſt ſchwer etwas einzinvenden ge- gen die 8 Seiten, wo P. eine vergleichende Tabelle der beyden Ausgaben aufgefiellt kat. 3 : 26. Brief v. Hr. Schumacher mit einer Charte, aufder die Derter angegeben ſind, wo die Verſuche mit den Ra— quetten gemacht werden follen, die zur Angabe der Laͤn— gen verfniedener Puncte von Daͤnemark beftimmt find. Percy berichtet über Rücherands Abhandf. von einer chirurgiſchen Operation. i vg Mr Michelleau, Arzt zu Nemours, hatte in der Gegend des Herzens eine frebsartige Gefhwulft, die meh: reremahle ausgefhnitten, ausgebrannt uf. wurde, al. Fein“ fi immer wieder erzeugt hatte; denn der Grund, der unter dem Rippen verſteckt lag, konnte weder dom Eifen, nod vom Feuer erreidt werden. Die Theile der benden Rippen, welde den innern ſchwammigen Aus: wuchs bedecften, und zwifchen welden immer neue Aus: - wichfe vorbraden, wurden ausgefägt und wegges nommen, nachdem ſio von. den. Muskel. und anderen - Theifen, an denen fie hiengen, abgeloͤft worden. Cs war faſt ger feine Blutung daben, zum großen Erſtaunen des Wundarztes; fo daß man gleich ohne Hinderniß den ei⸗ gentligen @ig und Limfang des Uebels fehen fonnte, das Richerand nun, fo weit er onnte, mit der Wurzel wegnahm, indem er vom Rippenfell ein Stud 8 Quadrat zoll groß, das ganz verdickt und deutlich Frebsartig War, wegſchnitt. A Wenn die Wunde aufgemacht ward, um fie zu ver: binden oder dem von dem gereizten Rinpenfell in grüße: rer oder geringerer Menge angehauften Seruni einen Ausflug zu verſchaffen, konnte man bequem das Herz beob⸗ achten, das fih unaufhörfih vor der Deffnung zeigte, man Ffonnte durh Berührung ſich von feiner werngen Empfindlichkeit überzeugen und die fat glasartige Durd): figtigfeit feines Beutels gewahren. R * Die Wunde zog ſich, wegen des Zuſammenhangs der Lungen mit dem Herzbeutel, und durch die fleiſchigen Granulatiower, die auf beyden Seiten entſtanden, zus - ſammen, und den Z7ten Tag nad der Operation fonhte der Kranke ſich in einen Wagen fegen, in die meditinie fhe Zacuftät fahren und dort die beyden Stuͤcke feiner Kippen, welde Fucherand doyt hingegeben hatte, bes“ ſehen. Fine j Da diefe eben erwahnte Operation die Moglichkeit beweift, daß man ein Stud von den Rippen ausſchneiden f — — — oder groͤßern Deffnung sum Innern der Bruft gelangen fann, fo glaubt Mr R., man fönne fo die Waſſer ſucht des Herzbeutels, gegen die man bisher nod- Fein ſicheres Mittel gefunden-hat, her ‚ben. Es füme dabey barauf-an, die waͤßrichte Geſchwulſt eit einen Ausgang zu verfhaffen, und im die Höhfung adhäfine leiste Entzündung zu erregen. Nur. dieEr; fahrung alleim kann die — dieſer Operation rechtfertigen. Daſſelbe ſagen dic Commiſſaͤrs von der Aus; ſchneidung und Unterbindung eines Theils der Lungen: ſubſtanz, wodurch vielleicht einſt — — gen geheilt werden: koͤnnen. * 0. Junm y. Bericht über eine ff. abh⸗ ven. Vallot aus Dijon, uber einige Abweichungen der Lage... Der Vfr winfdte, daß man dieſe Probleme durch die Theorie aufzuloͤſen verſuchte; da cr aber feine Methe⸗ e dazu angibf und ſfich begnugt, practiſche Aufföfungen Bezug auf verfchiedene “einzelne Falke- vorzulegen, fo: folgt daraus, daß feine Abh. nursallein als eine nuͤtzli⸗ de Anweiſung für diejenigen angeſehen werden muß, welche etwa aͤhnliche Aufgaben ‚behandeln möchten. Edwards, zweyte Abh. über die Asphyxien ‚fell naͤchſtens angegeben werden). De Humboldt, eine Charte, betitelt: geologiſche Skizze der Gegend von Euanaruato auf geodatifhe und baromectriſche Meſſungen begruͤndet. Er ließt eine erkbe⸗e sende Abh. Darüber. - " Julien -le Roi, Abh. über dag neue Wägen= "enfiem, ı wovon. er ſchon in: einer frühern. Sitzung ge— ſprochen. Das Rad an dieſem Wagen iſt der Academie worden. An Commiſſairs. ſchinen. An Commiff. " 8. Brief von Carlini. Diefer Aftronom meldet, daß Be: die von 1765 bis 1785 zu Greenwich angeftellten. in "Manoury-d’Hectot, uber feine neuen Feuer ; a Beobachtungen mit. denen durd; feine neuen Mondsta- fein erhaltenen Refultaten verglichen und der Erfolg feine Erwartungen übertroffen habe.. Kramp von Straßburg, fit eine Abh. A res dung der Analyſe nur den freıslauf d Blu BB... 1 Ä Thenard, uber den von Desitcme und Levas- Seur vorgeſch fagenen Ueberzug, um die Leinwand unver: hrennlich zu machen. Die Commiſſärs haben bemerkt, daß Dev.. und Be va. Leinwand nichts anders it, als gewoͤhnlich je Lein— "and mit einem erdigen Ueberzug. Mitten in die Flam— me eines Lichts oder glühender Kohlen gebracht, vers derte fie. fih nur nad einiger Zeit, verbreitete dann nen dicken Rauch, es entſtanden einige Aueſtr oͤmungen “ig entzuͤndlichem Gas, und fie verwandelte fih in. eine ſehr zerreibliche, mertlich unserbrenndare Materie. Dieſe Leinwand bietet alſo wefentfihe Vortheile gegen den Brand dar, indem fie der. erften Wirkung des Feuers widerficht, es nicht fortpflanzt, und nur erſt dann zer— ſtoͤrt wird, wenn dieſe Wirkung anhaltend und ſtark ge: nug iſt; allein nur die Erfahrung wird es lehren, ob: mot irgend eine Unbequemlichkeit bey der Anwendung: Bit bloß zu fegen, den Herzbeutel zu öffnen, um der Feuchtig⸗ deſſelben Einforigungen zu machen, um die fogenannte ee fih findet. Am Ende bemerftn bie C mmiffärd, daß i die Idee, erdige Subſtanzen anzuwenden, um Körper ge gen die Wirkung des Feuers zw fihern, nicht neu iſt, und daß man z. B. ſchon lange Pappen verfertiget, die für unverbrennbar gehaften: werden, indem man zu dem Teige,. aus dem fie gemacht werden, eine gewiffe Menge erdiger Stoffe miſcht. Thonim, über das Inſtrument, welches —— Fhiesfaut der Academie vorgezeigt hatte, und das zum Kreis: Schnitt in die Rinde der Pflanzen gebraucht wer: den follte, Nah der Meynung der Commiſſaͤrs verdient CH Ho— bet keinen Vorzug vor mehreren ähnlichen, ſchon befamm- fen Inſtrumenten; deßwegen alſo verdiente er hier leine Erwähnung; allein wir wollen aus dem Berichte den Theil ausziehen , werinn Thouin fur; die Arbeiten der Landbeba uer in Ruͤckſicht· auf eine Operation, die trotz der großen Vortheile, welche fie in unſern noͤrdlichen Elimaten gewährer muß, bis jetzt fo ſehr vernachlaͤſſiget worden iſt, angibt. „Der Kreis-Schnitt geſchieht mittels Megnehmung eines Ningels der Rinde von der Oberhaut bie auf den @plint, und das faſt Aausſchließlich bey holzigen Ge— waͤchſen.“ „Die Eigenſchaften diefer Operation find: tfens die Srudtbarfeit der Bfürbenfnofpen zu fihern ; 2tens die Reife der Früchte zu. befcheunigen auf, 8.bis 14 Tage, wei: ter ſelten; Steng die Frucht auf &, %, bisweilen, je nad den Baumarten, um noch größer zu machen; atens die zu ftarfen Zweige, und fogar Bäume niehrete Sahre früher zum Tragen zu zwingen; stens endlich, dem Früd- ten feineren. und mehrern Saft zu geben‘, fie duftender. und fieblicher. zu machen, als andre der Art auf die ge woͤh en Art erzeugte.‘ er Kreis-Schnitt war ſchon in der äftefren Zeiten Kan und gebräuchlich. Virgil fpricht in feinen Schrif⸗ ton davon, als vom einem Ve: fapren, das zu feiner Zeit beym Oelbaum und Weinſtock angewandt wurde. Nach jener Zeit hat Olivier de Serres ihm bey denfelben Gewächfen empfohlen in. feinem Traité d’Agriculture. Parent, ‚Buffon und Duhamel Haben in den Abh. der, Academie de Wiſſenſch. einige Reſultote diefes Verfah— rens angegeben und deren Vortheile beſtaͤtiget; aber Lanery bat durch ſeine Schriften am meiſten zur Aus— breitung dieſes Verfahrens unter den Landleuten beyge— tragen. Er zeigte der 8Waigl. Geſellſch. des Ackerbaus zu’ Paris 1700 ſehr viele Zweige von Kern-Obſt, wovon einige, die operiert worden waren, reife, bedeutend große Früchte hatten, die andern aber, auf ge vöhnfiche Art erwachfene . hatten. nur unreife, fehr kleine Früchte. Derfelbe hat. fein: Verfahren fehr weitläuftig beſchrieben unter dem. Artifel. Bourrelet in der 1791 gedtudten En- cyclopedie par _ordre de’ malicres. Nachher haben Lambry, Vilm&in und Morel de Yinde diefelber er: ſuche mehr ins Große am Weinſtock angeſtellt.“ Aehnliches iſt mit Ahorn geſchehen. (Ann. d. Muf. 1605.) Hierdurch glaubte die. Central-Geſellſchaft des Acer: baus zu Paris verpfiichter zu feyn, einen Aufruf an. die Mechaniker ergehen: zu Taffen, um diefe aufgumuntern ein Inſtrument zu: erfinden , womit man mit einem Schnitt 1607... und ſchnell den Kreis-Schnitt an den Obſtbaͤumen, be: fonders dem Weinffof machen fonnte. Auf ſolche Art find die meiften mehr oder weniger vollfommenen Inſtru⸗ mente, deren die Landleute ſich bedienen, entflanden und fo auch das von Gossin, dem, wie fhon gefagt worden, die Commiſſ. gar feinen Vorzug zugeſtehen. — Fourier, uͤber die Bewegungen der elaſti— ſchen Oberflaäͤchen. Soll naͤchſtens angezeigt werden. Den 15. Mehrere Manuſcripte, über die electri fhe Slüffigfeit; uber ein neues Barometer, über Trigonometrie uſw. Die Berichte daruber werden erwartet. Biot, Note, über eine Vervollfommnung des von ihm fo genannten Golorigrade, Diefe Vervollkommnung befteht darinn, daß der Vfr eine einzige auf eine befondere Art eingerichtete Slim: mertafel ſtatt der beyden gefreuzten, gleichdicken Tafeln angewandt hat, mittels derem er Anfangs alle Nummern der farbigen Ringe hervorbrachte. Girard, über die unterirdifhen Weber: füwemmungen noͤrdlich von Paris. Aus dieſer Abh. geht hervor, daß das unterirdiſche Waſſeranwachſen, ahnlich demjenigen, das feit einigen Monathen fih in den nördlichen Quartieren von Paris gezeigt und dort eine ziemliche Menge Keller uͤberſchwemmt hat, ſchon fruͤher bemerft worden iſt, wie 3. 3. 1740 und 17885 daß es von übermäßigem Regen, von deſſen Anhalten, nnd von einigen ſchlecht berechneten ‚Arbeiten zu Belleville, Monimartre und Roule abhangt und gar fein Grund vorhanden ift, die jegige Ueberſchwem— mung dem Durchſickern des Waſſers des- Baſſins von la Villette zuzufthreiben. Gauchy, Bericht über einen neuen Brief von Ran- Kon oͤber⸗ die Theoreme des Archimedes; verdient, nad) ihm, feine Berüdfichtigung. : Chevillot und Edwards, neue Ab. uber das wineralifde Chamäleon. ‘Gin Unbefannter, der Stifter des fratiftifchen Preis ſes, bietet eine aͤhnliche Summe an zur Begründung ei⸗ Fes Preiſes für das brauchbarſte Werk uber die experi— mentale Vhyfiologie. An Commiſſion. 22. Wegen des von einem Unbefannten angebotenen phyſiologiſchen Preiſes ſoll die koͤnigl. Genehmigung ein— geholt werden. * Yuzard, umſtaͤndlicher Bericht von dem Verkauf der Wolle von der Rambouilletifien Heerde. : 1) Der Kilogr. Wolle war zu 5 Fr. 97 Gent. mit Inbegriff der 7 Br. 50 Cent. fürs 100 befragenden Ber: faufstoften, den Fabricanten Hrn, Bacot Vater und Sohn zu Sedan zugefehlagen. \ Rämmerwolle unter denfelben Bedingungen, an Mag- non d. j. Kaufmann zu Paris zu a Ir. 57 Cent, v. Kilogr. 2) Cs wurden verfauft, 81 Chaafe; fie waren mit 150 F. aufgeboten. Das wohlfeilſte zugefhlagen zu 165 Jr. 75 Gent. ; das theusrfie 542 Ir. so Cent, mil Jubegriff der Verkaufskoſten; — 1 1608 nur 6 wurden zugeſchlagen unter 200 gr." "on 28 über a 2 au in rn 3 U [Nele ir 2 u ee rt Mittelpreiß der Shane — 318 — ö 39 Widder wurden. verfauft 80; immer mit Inbegriff der. Verkaufskoſten. 7 nur wurden zugefchlagen über 700 Sr. 7 über - — — 800 — 7 uͤber — — 90 — * 1o — — — — 1000 — 6 — 1100 — 10 — — — — 120 — Jd N 4 — — — — 40—— 7 er — 5 —— ie 3 — — — — 1700——— 1 — — — — 100— a — — — 152000 — Im ganzen 59 don 80 uͤber 1000 Fr. Mittelpreii der Widder war 1202 Fr. Alle diefe Tiere wurden im Vließ verfauft. 4) 22 Schöpfe wurden gefhoren verfauft zu 23 Fr. ı das Stuͤck; Mittelgewicht der Wolle war dieſes Jahr vom jedem Thier 5 Kilogr. und die Wolle ward. beynahe zw 3Fr. der Halbe Kilogr. verfauft; Mittefpreiß der Schoͤpſe flieg auf 55 Fr., Verfauföfoften mitgerechnet. Die Heerde ift im befien Stande. - - Arago, Bericht über die zweyte, noh im Manuferipf fi befindende Ausgabe des Tractats der Geodafie v. Puilfant. x Diefer Bericht fagt am Ende, daß diefe neue Arbeit v. P. d. Genehmigung der Acad. verdient. 9.0.00, Biot fängt an zu leſen: uber die Anwendung der Polariſations-Geſetze des Lichtes, um den Kryfiallifationg- - und Verbindungs-Zuſtand in den. Fallen- zu erkennen, wo das Kryſtall-Syſtem nicht unmittelbar beobachtet werz - den fann. * — Houton-Labillardiere, uͤber den Palmbaum Nipa- An Commiſſion. Verhandlungen vi der Rondner Sefellihaft vom April 1818 bie Juny. Bon Nov, 17 — Hormung 18 fieb Heft IV. ©. 587). Den 2. Jofeph Swan, .neue- Methode anatomifche Prapäratezu machen; Aetzender Sublimat wird empfohlen. John Davy, Ueber. die Werkzeuge und Secretionen des Harns einiger Lurde. In verfiedenen Schlangen: gattungen find die Nieren fehr groß, fang und ſchmal. Davon gehen Gänge zu den Harnfeitern, welche fich zus Tegt in eine Art Behälter endigen, der mit dem Maft darm durch einen Schließmuskel in Verbindung ſteht Sn den Harnwegen fegt ſich eine weiße Materie ab, wel he aus Harnſaͤure befteht, und durch ungewöhnliche Anz firengung auögetrieben wird. Die Harmverkjeuge der Eydechſen verhalten füh ziemlich ebenſo, Die Fluͤſſigkeit das Angebot war : 500 Fr. Der twohlfeilfte 703 Fr. Der theuerfte 2370 Br, E > we: feine aber feinen Harnſtoff zu "enthalten. Auch iſt die Land: und Meer-Schildkroöͤte unterſucht. Den 9. Davy. Reihe von Unterſuchungen: über die rine. Zuerſt führt: er die. neulihen Zerfegungen der - phosphorjauren Verbindungen ron Berzelius und ‚Dulong an,. welche fehr von einander und von Davy’s ‚abweichen. Das befte ift, man verbrennt den Phosphor⸗ damof, bey-feinem Ausſtroͤmen aus Heinen Rohren, in Sauerſtoffgas. > Co beftimmt er auf 100 Phosphor 134,5 Sauerſtoff. Die phosphorige. Saure: foll halb. foviel Sauerſtoff enthalten als die Phosphoörſaͤure. Dulongs hypophosphoriſche Saure iſt eine aͤchte chemiſche Verbin: dung, die Beftandtheile aber find nicht richtig angegeben. Die phosphatifhe Saure, ift Feine achte Verbindung, J Davy gibtedem Phosphor as als arquivalente Zahl, und in der Vorausſetzung, daß Sauer- und. Waſſerſtoff im Waſſer find, wie 15 zu 2,:gibt.er folgende Verhäftniffe, & In PHosphorfäure, 45 Bh., 60 Srſt. in phesphoriger ©. 415 — 30 — in hyrophosph. S. 5 —- 15— ] Den 16. Granville , über eine befondere Mißbildung Eder Barmutter im einer Frau umd einige vhyſiologiſche h Folgerungen. Sie war einerfeits ganz mangelhaft und hatte gar keine Anhange ; doch hatte die Frau 11 Kinder von verſchiedenem Geſchlecht und Zwillinge, ein Madden “und ein Knaͤbchen. Der Fall beweißt- alfo vollftändig, daß die Geſchlechter nicht nach den zwey Geilen vertheilt ind 2 Pond, über. die Baralfare des « Aquilae, wodurd - er weranlaßt wird, an Brinkley’s Folgerungen zu zwei- feln. Sen 25. A. Ure, neue Erfahrungen über die Lehre von der Warme, befonders uber das Verhaͤltniß zwifchen ie Elaſticitaͤt, der Temperatur und der gebundenen War: ‚me verſchiedener Dämpfe, uber Therniemetermeffungen er Wärmefaffung. 3 Abſchnitte. Hiſtoriſcher Ueberblid über Die verfchiedenen Verfuhe von Watt, Robilon, _ Dalton, Biot u. a., über die Cfafticität der Dämpfe } verſchiedener Subſtanzen bey verfeiedener Temperatur, und zeigt-einige Irrthümer an. Er hat die Eigenfchaften des Dampfes von Waſſer, Alkohol, Aether und Terpen: | ingeiſt unterſucht unter dem Gefrierpunct und fo fort, bis über, den Eiedpunct:, die gebundene Wärme des — ſetzt er auf 9070, die des Alkohols auf a, des. Aerhers auf 302°, des Terpentingeifties 178°, Den 7 May. Th. Smith, über den befondern Bau der Giftzaͤhne bey Schlangen. TR. Greatorex, über die Höhe der Berge im nordf. England. Der Skiddaw hat geometriſch gemeffen 3036 | ‚Zus 3, 5 Zoll. B. Bevan. Ergebniß eines Negenmeffers zu Leigh- ton im Bedfordshire 1817. Es gab 614. Stunden Regen, macht auf den Tag 0, 68 Zoll, der ſtaͤrkſte Regen war am 27 Juny, betrug 9 Zoll auf den Tag. \ Den 21. John Pond, über die verfhiedenen Metho- den, Eataloge von Firfiernen zu entwerfen, \ Lambton, über die Reſultate der Meſſung eines Me: ribianbogend, im 78° D,%, vom 8°, 10, Minuten, big 4 Bi E ⸗ v Kap. eu sn En — ı Th 4 us 5 — — — - Verbindungen des Phosphors mit Sauerſtoff und Chlo— 1610 18% N. B. durch Tinnevelly’und Beugalore Umfaßt 9° 55 Minuten. | Sen 28. Joh. Pond, tiber die Paralfare der Firfferne in grader. Auffteigung, als Anhang zu feinem fruͤhern Aufſatze. Er theilt die Reſultate feiner Beobachtungen in zwey Theile, je nachdem er fie incidental, wie er es nennt, oder nad dem Gejeg der Barallare gemadt hats da bey den letztern fein großerer Unterfchied bemerft wurde als bey den erſtern; fo ſchließt er, die Warallare fey nicht fo betraͤchtlich, daß fie bemerkbar wäre, Donovan, über Oxyde und Salze von Queckſilber. D. gibt, zuerft eine Ueberliht über das, was ältere Chemiflen über dieſen Gegenftand geleiftet haben und fuͤhrt nachher feine eignen Erfahrungen an, Er glaubt, a5 Vrotoryd vom Quedfilber beſtehe aus 100 Queckſ. und 4,12 Oxygen; das Peroryd aus 100 Quedfilber und 7,82 Oxygen. Dieſe haft er für die einzigen Dryde vom — das eine iſt das Schwarze, das andere das othe, ; R Den a. Juny. Ew. Home, über die Zähne des Delphinus gangelticys. T. Smith, über den Bau der Giftzähne der Schlangen . A. B. Granville , gefehwefelter Stickſtoff als ro: duct einer befonderen Zerfegung einer eyweißartigen Fluͤſigkeit in der Waſſerſucht. Er iff ein Beſtandtheil eines Gas, das im Bauch ſich finder und mit etwas Koh⸗ lenſaͤure vermiſcht iſt. Die angegebenen Beſtandtheile find 895 Stickſtoff und 102 Schwefel, N J. Williams, einige Berfuche über die WM; Voltaiſchen Electricität auf das Keimen — ſcheint ſchaͤdlich. Den 11. Dr. Prout, neues ſaures Princi Harnſaͤure. Die ſchoͤne purpurrothe a durch Einwirkung der Salpetſ. und Wärmeauf Harn: faure hervorgebracht wird, iſt laͤngſt befannt, iſt eine Verbindung einer befonderen Säure mit Ammon. Diefe Caure, die man aud durch Chlorin und Tode aus Harnfaure gewinnen fann, macht ſchoͤne purpurrothe Verbindungen mit Laugen und Aezerden; foll daher Purpurfäure heißen. Man fann fie durch Schwefel oder Salzſaͤure vom Ammon trennen, Erſcheint als ein hellgelbes oder rahmfarbiges Bulver, fehr unaufloͤs— fh und daher ohne Geſchmack, wirft aud nicht auf Lacmus, zerſetzt doch leicht Kohlenſ. Laugen mir Huͤlfe der Waͤrme. Aufloͤslich in ſtarken Mineralſaͤuren und in Laugenaufloͤſungen, nicht in. verduͤnnten Säuren unauflöslich in Alkohol, wird am der Luft Purpurrorß, wahrſcheinlich weil fie Ammon anzieht, wird erhigt zer fegt und. liefert Kohlenf. Ammon, Blaufäure und ein bischen Feuchtigkeit von fettigem Ausfehen. Mit Kupfer⸗ kalch verbrannt ergeben fi folgende Beſtandtheile: Waſſerſtoff 4,54. Sauerſt. 36,36, Kohlenſt. 27,27. Stickſt. 31,81, Die purpurſauren Laugen kryſtalliſtren. Das purpſ. Ammon in viereckigen Pfeilern, die durchgeſehen dun— kelgranatroth erſcheinen, daraufgeſehen, die gegenuͤberlie⸗ genden Flaͤchen ſchoͤn gruͤn. Dieſe Sonderharkeit ſchei⸗ nen auch die andern purpurſ. Laugen zu haben. Die purpf, Metalle find fehr auflöslih und haben ſchoͤne Far⸗ 101 * - fomme, 1611 ben, Solch Zink iſt ſchoͤn goldgelb, Zinn perlweiß, die andern roth. P. glaubt, dieſe Saure made die Baſis mancher thierifhen und pflanzigen Farben, Die rothe Farbe des Harnfalzes bey Fiebern fheint von purpurf. Ammon zu fommen. Auch möchten ihre Salze zum Färben brauch— bar feyn, da fie fi) gerne mit thieriſch. Subſtanzen zu verbinden fcheinen. W. Herſchell, affronom. Beobadtungen und Er: fahrungen, um die Entfernungen der Sternhaufen zu beftimmen, und zu erfahren, wie weit die Staͤrke unferer Telefcopen reihe. Geologiſche Gefellfd. zu Edimburg, vom Sornung 1818 bis Juny 18. Den 20. Parkinfon, tiber die zu Folkestone oͤſtlich son Dover gefundenen Verfteinerungen. Er nimmt die Eintheilung der Kreidefager von Philipps an, 1) Kreide mit viel Feuerftein 2) Kreide mit zerftreutem Feuerftein 3) mit wenig 4 a) ohne Feuerftein. : 5) graue Kreide ohne Feuerft, 6) blauer Mergel, Früher hat er einmahl gemeynt, das Geroͤlle um London fey urfprimglich an den Stellen abgefegt worden, wo es fi jegt findet. Genaue Unterfudungen haben ihn aber überzeugt, daß es von der Zerfegung der Kreide Darauf fommt er an den eigentlichen Ge— genftand. ; » Sn der Kreide mit viel Feuerſtein findet man Plagiostoma ſpinoſa, Stuͤcke von Inoceramus, verſchie— dene Gattungen Terebratula, verſchiedene Echinus, mande Gucumerinen, feulenfürmige und dornige Seei— gelſtacheln. Vorzuͤglich verdienen Aufmerkfamteir die Feuerſteine, welche fhwammiger oder alcyonifcher Natur find, wovon in diefer Schicht zahlreihe Arten vor: + Tommen. / # 2) Sn der Schicht mit zerfireuten Feuerſteinen fand man einen unvollfommenen Nautilus, verſchiedene Gat— tungen von Terebratula, von den fon genannten Echinis und Ueberbleibfel von Alcyonia und Spongiae. Ein Plagiof, fpin. mit offenen Schaalen und mit Seuerfteinen ausgefüllt. } 3) Die Kreidenſchicht mit wenig Feuerſteinen iſt ſchwe— ver und fuͤhlt ſich fandig an, enthalt Fiſchrachen ziemlich gut erhalten, Aleyonien und Schwaͤmme find auch fehr häufig und mit deutlicerem Gefüge ale die worigen. Schaalen von Terebratula gleid) den vorigen, zwey Ar: ten Plagioft. [pin., eine Schaale von Inoceramus fehr gut erhalten, eine fein geftreifte aöbeflformige Sub— ftanz, verſchiedene ovale und gedrudte Korper, von denen einige geſtielt fhienen, und eine neue Schaale faft wie Teredo, I \ 9 In der edit. ohne Feuerfteine, einige Spuren von Solen.. Es iſt merkwuͤrdig, daß in dem Meere, melches diefe Lager abgefegt bat, die Thiere von Ammo— niten, Belemniten und der-meiften vielfammerigen Schaa— Ten ausgeftorben find. Sm bfauen Thon findet man nur Nantikas' und er iſt vieleicht mit Spirula die cinzige 1 =. x * — — — * PR}. vieffammerige Schaſle, deren Thiere noch feben ‚einige micro/topifche ausgenommen. - RE 5) In der grauen’ Kreide und darunter finden ſich Nautili. und Ammonites unter. verſchiedener Form. Ammoniten, die oval werden und zu Hamiten, Scaphi— ten übergehen. Bey Maidfione eine vielkammerige Schaale von cycloidiſcher Geftalt, ſehr aͤhnlich einer, welche Dr Macculloch auf der Inſel Sky gefunden, worinn die Endigung der innern Windung die umgebende Wins dung durchdringt. Turrifiten hat Mantell: in grauer Kreide von Guffer entdeckt und auch puren von Plans zenverfteinerungen. Sn der grauen Kreide fommen au große, quergeftreifter ercentrifehe Nautili vor und Alcho⸗ nien und Spongia in großer Menge und Verſchiedenheit. 6) Die Verfteinerungen im blauen Mergel unter der Kreide find verfchieden von denen daruͤber und darunter. Biele Ammoniten und Hamiten von befonderer Form, - freifefförmige Schaalen von Pleurostoma, und aud) von Solarium. Ein Stid von einem großen, unbeföriebe: nen Pecten und‘ einige neue Gattungen von Nucula. Auch viele Feine, fpindelformige und oft durchfichtige Belemniten, wie die bey Stuttgard. 3 Sn dem Gerölfe, welches die Kreide bedeckt, find viele Verfteinerungen. Cine wie Teredo; verſchiedene Feuerfieine von Thieren aus der Polyzenzunft und ans dere, deren Form von Schwämmen herfommt. ] Frazer, über das Himala-Gebirge, begleitet von Stufen. Die Ebene von Hindoftan iſt bigranzt in MD. durch ein Gebirgszug von den Ufern des Burramputer bis zum Indus, fegt Über diefen Fluß und breitet fich in niedrigeres Bergland aus, deffen Ketten mir verſchiede— nen Hauptruͤcken Aſiens zufammenhangen. Die Hügelrei- he, welche auf diefe Art Hindoflan von Thibet trennt, hängt unvolltommen zufammen, läuft in unregefmäßige Ruͤcen aus ohne ein Ihal von Bedeutung. Auf der Eeite von Hindoflan erheben fie ſich ploglih- in ſchroffe Felſen, auf der N.W. Ceite aber verlaufen fie in gra— fige Hügel und endlich in eine Ebene. Das große Hi: mala:Gebirg macht den Mittelpunct von diefem Rüden, und feine fpigigen mit ewigen Schnee bedeckten Hörner, ragen zu einer faft unglaubliden Höhe empor. Cole- brooke fhäkt, in Aßat. Ref. Vol. 12, die Hohe ver- fHiedener Hörner 22000 bis 26000 Fuß. Der Jumnatra, der Urfprung des Jumna wird 25500 Fuß über: dem Meer gefaßt. Die Straße, an der die vorgezeigten Stu: fen gefammelt worden, läuft in einer Hohe von 2000 Fuß zwifhen den Fluͤſſen Bhagirutta und Sutlej. Der allgemeine Strich des Gebirgs ift hier ziemlich von N. W. nah ©.D. Ein feines, abgeriffenes Stud Gebirge 500 bis 750 Fuß hoch und 3 bis 6 engl. Meilen breit, läuft nadft den. Ebenen von Hurtwar, halbwegs nad) dem Sutlej, befteht aus Sandſtein, verhärtetem Thon und Schichten von Geroͤllen und Gefhieben. Die naͤchſte Berg- reihe hat 1500 bis 5000 Fuß Hohe, ſcharfen Grath, be ſteht aus fehr zerfegbarem, graubraunem, verhärtetem Thon mit Fiefeliger Materie. Gleich dahinter ein Kalk gebirge 7000 Fuß hoch. in großer, lebendiger Bach ber zeichnet die Theilung zwifchen dieſer Reihe und"einer Ger birgsmaffe, die faſt ganz aus Schiefer befteht, mit viel Slimmer und Quarzadern, An diefen floßt ein grober >... ndftein und ein Congfomerat von Eand, Glimmer den? Yls mon den Schneegebirgen näher fam, zeigten } % id Folſen von weißem Quarz und von einem harten halb: Wurchſichtigem Geſtein verſchiedener Farbe, grün, roth, gelb und grünfid. Im Herzen des Schneegebirgs fihie: nen bie entfernten Hörner geſchichtet und fih nah N.D. unter einem Winfel von a5 Grad zu neigen. "Mehrere J Der Ruͤckweg gieng lang am Ufer das Pabur, der tief im Himala entfpringt, und in feinem Bette Bloͤcke von ‚ seiner befondern Art Felſen enthalt. Die Felfen in der ‚ Nähe befanden aus Schiefer und Kalfftein. Die Hör: ner vom Himala ſah man wieder ſehr gut vom Jumna— tra, der ſich in zwey Hörner erhebt, an der ©. und &,D. Seite mit ewigem Schnee bedeckt, an der R.W. Seite als fteife Felſenwand. Der Fluß Sumna entftand hier aus vielen, Heinen Schneebaͤchen. Auf diefem Wege fanden fich verfchiedene Zelfen, kefonders der, von dem Sloͤcke im Pabur liegen, und !weiße Quarzadern durch— ſchneiden überall die Schichten. Aus folden Adern fommt ein heißer Bad) mit falfigen Stoffen gefhwangert, die er unter Wegs abfegt. Nirgend Gletſcher in dem Schnee: gebirg. Sie fliegen dann in das Thal des Bhagirutta herunter und verfolgten ihn bis an feine Quellen. Seine Ufer find viel fteifer und höher als die am Jumna. Die Felſen an’ feiner Quelle beſtehen aus Granit und enthalten ſchwarzen Schoͤrl. on } Den 6. März Arthur Aikin, Beobachtungen uͤber die Thaͤler und Wafferzüge von Shropfhire und "der Gegend. Er fhägt den Strich, welcher das Thal des Dee ton dem: des Severn trennt, auf 295 Fuß uber - dem Dee bey Chefter, und die Höhe des Severn bey Shrewsburg auf 155 ebenfalls über dem De bey Che- fer, der Fall des Severn von Llanidloes bis zum - Meer beträgt die erſten 20 Meilen 11 Fuß auf die Meile, nicht ſchiffbar; dann 26 Meilen weit 3 Fuß 8 Zoll, - dann 2ı Meilen weit ı Fuß 8 Zoll, und von Worcelier - bis Glocefter, zo Meilen, nur a Zoll auf die Meile. Betraͤgt der Fell eines Stroms 3 Fuß auf die Meile, fo if die Schiffarth ungewiß, befonders bey Negenwetter, Ser Ball dis Dee von Landyfilio bis Pont y Cylylite, 6 Meilen ift 22 Fuß auf d. M.; von da biö Chelter 6 E Fuß 1 Zoll. Den 3. Brewfier, uͤber die Geſtalt des Integraltheils des Kalkſpaths. Er hat entdeckt, daß die Streifen, welche durch die langen Gehrungen der zwey entgegengeſetzten Ebenen des rhomboedriſchen Kerns gehen, herkommen son ihren durchſetzenden Adern, beſtehend aus Rhomboe— dan verſchiedener Dicke mit Flaͤchen, die quer auf dem de Rhomboeders ſtehen, durch das fie gehen und die veſt an den zwey Flaͤchen bangen, zwiſchen welchen fie liegen ol, Das beweist er durch die Wirfung der - Dberfläche des Kryſtalls auf einen Lichtſtrahl und ſchließt, daß der Integraftheil nicht das dreyfeitige Prisma if, wie Bournon mepnt, weil die Querdurdgänge des rhom: boedriſchen Kerns fih nur in denjenigen Eremplaren fin: den, die von Adern durchſchnitten werden, Lillingfion; uber Granitadern- und Whin dykes, Er glaubt, die Schichte von rothem Mergel entſtehe von u, — Geroͤlle durch weißen, zerbrechlichen Teig verbun— 1000 Fuß unter ihren Topen hört alles Wachsthum auf. fhire. — —— Po ı 1614 der Verwitterung der Pager von Whiwfione [die Härtefte Erdſchichte an den Steinkohlen, Whinrock it Bafalt) woron man- Stuͤcke darinn findet in Devonfhire, Nor- thumberland. — Gilpin, verfteinerte Knochen bey Mar- gate in weißem Kalfmergel auf den Kreidehügeln längs der Küfle. Die Knochen liegen 10-12 Fuß unter der Oberflaͤche, von einer dunklen, zerreibligen Subſtanz, wie von thierifcher Materie, umgeben, x i Den 17. G. Cumberland, über einige-neue, Entrk niten und Pentacriniten bey Brifol. Den 1..May. Derfelbe, Verzeichniß der Stufen von den Kaffiteinen bey Briftol, beſtehen aus 300 Schich— ten von 1 Zoll bis 30 Fuß did. ” Fr. Lunn; überdie Schichten im noͤrdl. Gambridge- Eifenfand iſt die unterfie Schicht, darauf der blaue Mergel, Sand mit Eiſenkalch als Ritt; enthalt verffeinett Holz, darauf Thon mit fohfenf. und ſchwefelf- Neid. DasBrunnenwaffer hält das ganze Jahr 47 Örad Fahrenheit. Den 15. Leman, über Glimmer. c Biot hat ihn fürzlih in zwey Gattungen getheilt. In der erſten Gattung werden die durch das polariſierte Licht hervorgebrachten, gefärbten Ringe durch zwey Achſen in der Geſtalt eines ſchwarzen Kreuzes durchſezt; und in der zweyten Gattung dur noch eine Achſe oder ein ſchwarzes Band, das durd ihren Mittelpunct (äuft. Die Oberflächen der erften find glatt und glänzend, der zwey— ten matt und fein geflreift. Vauquelin hat auch einen Unterfhied in den Beftandtheilen ‚gefunden. Wallerit oder Linzinit von Dufour im Depart. de Landes entdedt in einem, Thonlager, ſieht wie Stein marf aus, enthält nah Laugier 32 Kiefel, 37 Thon, 27 Waſſer, 3 Gyps und iſt mithin ein Fiefelhaltige& Thondydrat, Den 15: Th. Weaver, über die geologiſchen Ver— häftniffe im Dften von Irland; fortgefegt am sten und 19ten Juny. - Die befchriebene Gegend iſt begränzt oͤſtlich vom irifhen Canal-ſuͤdl. und weſtl. durd die Gebirge, ziwifchen dem Suire und Shannon, noͤrdl. durd die Hu: gel von. Sonth-meaih, Cavan und Longford, und durch eine £inie ‘von da zur Bay von Galway. Sun: dert irifhe Meilen von Nord nad Sud, 60— 90 von Oft, nah Weit, begreift etwa 4 von Irland, die Urfor: mation enthält Granit, Glimmer: und Thon: Schiefer, Der Granit dehnt fid) weit aus durch die Grafſchaften Wick- low und Carlow; vom nördfihen Theil folgt ihm Glim: merfchiefer, der auf feinem oͤſtl. und weſtl. Abhange ruht, aber am ſuͤdl. Ende fehlt; an der Oſtſeite berührt er Thonſchiefer, an der Weſtſeite Zlögkalf. Der Glimmer Tiefer nimmt aud eine große ©trede von ‚der Graf ſchaft Waterford ein und findet fih auch wieder weſtlich in den Grafſchaften Clare und Tipperary, ; Diefe Urgebirge find verfchieden mit einander gela: gert, und mit Trapp, Porphyr und Grauwade, beyde . derb und ſchiefrig. Was der Vfr. Uebergangsformation nennt, iſt von geringer Ausdehnung und nur im noͤrdl. Theil der Graf, fhaft Dublin und dem weſtl. von Meath, befteht aus Thonſchieſer Conglomerat, Grauwaderund Grauwaden: Schiefer, zwiſchengelagert Kalk, Trapp und Porpbyr, "1013... - en Die Floͤtformation ift viel beträchtliher und theift fih in den alten Sandſtein, Floͤgkalk und den Kohlen: ſtrich. € \ $ = Der erſte ift fehr zerſtreut, ruht auf Granit, Thon: fhiefer und Grauwacke, mandmal in getrennten Stuͤcken, mandmal als Gebirgsmaffe. Der Floͤtzkalk it in Irland die ausgedehntefte For: mation. Die Grafichaften Derry, Anirim und Wick- " Jow ausgenommen, ift fein Theil auf der Inſel, in dem er nit mehr oder weniger vorherrſcht; ſehr man: nigfaltig von Farbe, Gefüge, Härte, bald unvermifeht und zufammenhängend, bald mit andern Yelfen und überhaupt um alle Gebirgszuge. Der Kohlenftrid von Reicefter bilder eing Dügelreiche auf dem Floͤtzkalk, etz wa 6 Meilen breit und 18 lang, befteht aus Kohlen, ab- wechſelnd mit Schaalen in großen Geſchieben und ruht auf einem Bett von Thon, Das aufgeſchwemmte Land enthält nebft dem Kalfge: roͤlle einige betraͤchtliche Mergellager , worinn die Leber: bleibſel vom iriſchen Elch und an einer Stelle auch vom Korhhirfeh. Kein vollſtaͤndiges Skelett. H. Warburton; chromſaures Eiſen als ein vulca— niſches Product. Sementini halt die rothe Erde, weiche in Gafabrien mit Augitiryftallen gefallen und worinn Chrom gefunden worden, für meteoriſchen Urſprungs, wahrend der Augit ausſchließlich vulcaniſchen Urſprungs if. W. zeigt ein Stuͤck Olivin von den erloſchnen Bul: canen bey Gerofdftein, der mit grünem Chromorpd gefärbt und mit einigen Kömern von chromſaurem Eifen beglei— tet war. : Sinneifche Gefellfchaft vom November 1817 — July 18. Den 4. W. Kirby, Hundert neue Kerfe,- worunter einige neue Sippen aus feiner Sammlung. 16. Garmichael, Befhreibung der Infel Triftan da ar 20. Januar 1818. A. B. Lambert, Beobach— tungen über Solanıum tuberofum und andere Pflanzen. N. Shephard, uber Ardea major. J. Skinnter , über die Verfteinerungen in. den Stein: fehlen zu Cammerton bey Bath, , De Witt Klinton, eine neue bey Nom in den vereinten Etaaten. N 3. Hornung, Ed. Barton, uber Pelecanus Gattung Tritieum aquıla. ; 17. Kirby fahrt fort. 3. Mär;. Carmichael, Flora von obiger Inſel. 17. C. Meryan, über einige Fiſche. , G. B. Sowerby, über die Cippen Orbieula und Crania. f \ EEE 7,%pril. J. H. Dickfon, uber Fiſchgift, geſchloſſen am arten. Er verſteht darunter nicht die schlimmen Folgen von Hunden von den Stacheln dis Stachel-Rochens und anderer Fiſche, ſondern die, welche vom Eſſen mancher Fiſche entſtehen, und ‚wovon Die Reifenden viel erzahfen, Bey einigen ſcheint die Schaͤdlichkeit In befondern Thei⸗ len zu liegen, beſonders in der Leber. Es iſt befannt, daß die Fiſche alle gefünder und ſchmackhafter find vor RETTET £ k ar > dem Laichen als nachher, wo fie gewoͤhnlich mage elend find. Das findet befonders im warmen Clim ftatt, ‘in Weffindien dagegen follen Fifhe an der einen Stelle ſchaͤdlich ſeyn, die an der andern geſund ar > das Iekte an Barbados. Die Urfaden hievon find fhwer anzugeben. Wenn die Seeleute unbefannte Fiſche fangen, fo kochen fie fie mit einen Stuͤck Silber, wird es fupferfarben , fo- halten fie den Fiſch für ungefund. Diefe Färbung fommt wahrfheinfih von geſchwefeltem Waſſerſtoff Her, und es iſt befannt, daß Fiſche in Teichen fterben, worein ein Abzug von Kupfer:Stollen geht. ift daher wahrſcheinlich daß die fhadlihe Eigenſchaft der Fiſche von verſchluckten Pflanzengiften Herfomme. . 5. May. Kirby , ließt fort. R 25. PBrafident J.\Ed. Smith. Qicepräfidenten, Sam. Lord Bilhop of Carlisle, Aylıner Burke Lambert, W. G. Maton, Ed. Lord Stanley. ; ; Sm Rath. J. Duke of Bedford, A. Forlter, Th. A. Knight, T. Reinolds, G. Ph. Staunton, © cbaßmeifter E. Forfer. ’ . @ecretär, A. M’Leay; Unterfecret.R. Taylor. 2. ZJuny. Carmichael, über die Sippe Pan- danus. E 7 16. R.Sheppard, über die Stellung der Zehen bey ges wien Bogelfippen, Es gibt 6 Sippen mit achten letz terfüßen: Pfittacus, Guceulus, Picus, Ramphafios, Tro- gon, Bueco. Der gemeine Gudgud flettert doch nicht; dagegen Sitta europaea (Nuthatch) und Gerthia famı- liaris, obfhon fie nur ı Zche nad) hinten haben. Die Kletterfuͤße find daher nit zum Klettern, fondern zum Veſthalten. * Bojanus. Nr Abhandlung über die Hüllen des Hundsfötus; ine: befondere über deffen Allantoides. (Aus den IMlemoires de YAcademie Imper. des Sciences de St. Petersb, T. V. 1815. Beurtheilt von Cuvier. im Journal des Savans 1817. Jauv.) € Hicher Taf. 19. Nah einer Einleitung, die einen Ueberblick beffen Tiefert, was bis zur Ausarbeitung dieſer Abhandlung. c1815.) uber denfelten Gegenfland befannt war, und noch zu ergangen, oder zu berichtigen übrig blieb, Heißt 88: Es ſcheint der Mühe zu verlohnen, das Schwanken— de und undeutlihe diefer Beobachtungen zu berichtigen, insbefondere aber die wichtige Behaupfung aufs genaue ſte zu beleuchten, nad welder die Allantoides das Am: nion rings foll umgeben, — eine Behauptung, melde, wenn fie Grund hätte, alle bisher über Die Bedeutung der Allantoides aufgeftellten phyſtologiſchen Erklaͤrungen umftieße. r + . . e PR Sch unternehme darum hier eine vollflandige Rofung diefes wichtigen Zweifels, und beylaufig eine Berichtigung oder irriger Meinungen — indem ic Die genaue Ber fhreibung der-Hüllen des Hundsfoͤtus liefere, wie fie ö ö 68 - Pr} 4 anderer bisher unbeftimmt gebliebener widerſprechender, ‚aus einer Reihe von Beobachtungen ſich ergab, welche Se Br OL, ſnng angeftelt —— am Foetus, von ungefaͤhr fi er. Größe, wie Daubenton ihm abbildet. t u; Um mehrerer Deutlicfeit und Beweiskraft willen, de zur richtigen Darlegung aller Theile am beſten befun: 7—— und fuͤge zuletzt nach der Natur gefertigte Abbildungen des beſchriebenen Gegenſtandes bey. | Der aus der Gebärmutter der Hündinn genommene Foetus bilder, mit feinen unverlegten, ihre Fluͤſſigkeiten 7 noch enthaltenden Haͤuten, einen walzenfoͤrmigen Koͤrper, wie dieß von Daubenton ziemlich gut abgebildet worden. Bon außen erblict man ringsum das Chorion C Taf. 22. ig.1. defgh.) mit reihlihen Sefäßveräftungen, Die Deutlich von der Mitte aus bis um die beiden Enden der äußerfien Dede laufen, und fhon dadurd den Beweis liefern, daß das Chorion eine vollftandig gefchloffene, ringsum gezogene Hülle der innern Theile ift. F In der Mitte des Chorions CFig. 1. a. b. c.) zeigt ſtch ein über die Flaͤche dieſer Haut etwas hervorragen—⸗ der, etwa den vierten Theil der ganzen Länge der Hülfen breiter Gürtel, von Dichterem Gefäßgewebe, dunfferer Far: be, flofig, und laͤngſt ſeinen beyden Rändern mit wul— ſtigem Saume verbramt. Diefer Gürtel vertritt die ‚Stelle des Mutterkuchens, und hieng früher mit der in: nern Wand der Gebärmutter zufammen. Im Innern der Häute erblickt man, durch das Chos rion hindurch — meniger deutlich durch den dichteren Gouͤrtel — den, der Laͤnge nad gelagerten Foͤtus (Fig. 1. tau. ), welcher etwa die Hälfte des Raumes, innerhalb ‚der äußern Hüllen einnimmt. Um den Fötus herum er: ſcheinen auch noch andere Theile, die man aber erſt deut— lich erkennt,n wenn man durch die Zergliederung uͤber die Bedeutung eines jeden belehrt worden. Doch iſt ſchon ſo viel zu bemerken, daß die unter den aͤußern Huͤllen beſiadliche Fluͤſſigleit, bey angeſtellter Bewegung rings um den Foͤtus herumflutet, und daß dabey auf einer Seite der Hüllen Fallungen (Fis. 1. mopgq.) ber innern Häu: —9* deutlich werden, welche ſich von der Mitte gegen die Enden hin erfireden, und, wenn man jie nur erft bey Be: s J— der Fluͤſſigkeit beobachtet Hat, nun auch bald, bey der Ruhe der Theife, Fenntlich bfeiben. Diefe Faltungen - nun, welche in Daubentons Abbildung nicht deutlich an- gegeben find, bezeichnen genau Die Stelle, an melder nn Da N > ee wie wir in der Folge fehen werden), die Darmbfafe - f (tunica erythr. Fig. 1.1 k,) jwifiden Dem Chorion ; und der darunter liegenden Allantoides hinlaͤuft, und es ift dem Auge möglich, Diefe Darmblafe ſchon jegt gegen i die beiden Enden der Hülfen hin zu verfolgen, wo felbft ihre Anheftung deutlid wird. CFig.ı. 1. m.) Faßt man nun an dieſer Stelle der erwähnten Fal- . tungen der innern Haute, und etwa einen flarfen Finger: breit vom Gürtel entiyrnt, vermittelt einer Zange, Das -Chorion, und madt in Daffelbe einen Heinen- Einſchnitt mit der noͤthigen Vorſicht, um nicht zugleich mit der Au: Serflen Hülle die Darunter liegenden einzufchneiden, und blaͤſt man ſodann durch dieſe Defnung Luft ein, ſo trennt ſich mit leichter Muͤhe das aͤußere Blatt des Chorion von den darunter liegenden Theilen. Man kann ſofort, ohne - Gefahr, die Oeffnung dieſes Chorion vermittelſt eines Laͤngenſchnitts, immer nach der Richtun der dar⸗ en pn $ Hung r⸗ Bas: ich hiebey zugleich die Zergfiederungsmeife an, wel⸗ ‚ 1618 "unter bemerften Faltungen, durch, den Gürtel hindurch und gegen die beiden Enden der Haute hin vergrößern und das auf diefe Weife aufgefhnittene Chorion gegen die Seiten hinfhieben, oder — wie es von felbft zu ‘ges ſchehen pflegt — es ſich zurüdziehen laffen, um die bloß ger legten Theile weiter zu verfolgen, an denen ſich die frıfe her beobachteten Falten , nun ausgeglichen und verlos ren haben. SH bemerfe nur, ehe ich weiter gehe, zweierley: \ Erftens, daß bei dem befchriebenen Verfahren, von den Fluffigfeiten, welche den Foetus umgeben, nichts aus: fließt, fondern alles in feinem noch unverlegten Haͤuten enthalten bleibt, und daß folglih Daubenton, welder von einer. reihliden, im Ghorion eingefloßenen, Fluͤſſigkeit meldet, tiefer Cund, wie wir zeigen werden, bis durd die Allantoides) eingefgnitten hat. Zweitens bemerfe ih], daß es unumgänglich nöthig ift, das Außere Blatt des Chorion, und nur Diefes al- fein, an der Stelle der beſchriebenen Faltungen zu off: nen und daß, wofern man das Chorion, und mit ihm die. Allantoided von einer andern Eeite öffnete, mar nothwendig über das Weſen Diefer Halten, und insbes fondre uber die Lage der Darmblafe im Dunfel bleiben, und fogar glauben würde (wie dieß denn auch wirklich mandem geſchehen ift), fie Tiege innerhalb der Alfans toides. Das erſte, was nun, nachdem die aͤußerſte Hüffe auf die beſchriebene Weife und an der angezeigten Stelle der Lange nad) zerſchnitten und auf Die Geite gefhoben iſt, in bie Augen faͤllt, iſt die tunica erythroides, vesicula umbilical. — Darmblafe)gig. 2. i. k. eine zufam- mengefaltete, rothlihe, gefäßreihe, faum 1 ‚Duserfinger breite, Tofe daliegende Blafe, melde mit einer duͤnnen Wurzel aus der, nunmehr am tiefer liegenden Foetus, als ein Knoten ſichtbaren Nabelſchnur entfpringt und zwifchen den, ebenfalls deutlihen Hauptflänimen der Ge: faͤhe durchlaͤuft, welche von der Nabelſchnur zum Gürtel führen. Sie erfiredt fü gegen beide Enden der Hufen, wo fie vermittelft bald breitern bald ſchmaͤlern Fafern mit dem Chorion (und nit mit der Allantoides, wie Needham nnd Oken meinten) zufanmenhängt. Diefe Darmblafe, welhe von Daubenton im aufge: blafenen Zuftande Dargeftellt, aber falfhlih für Alfantoi- des erklärt wird, enthält in diefem Zeitraume der Ent: wickeluug des Foetus wenig oder keine Fluͤſſigkeit mehr, ihre Wurzel iſt ſchon in der Nabelſchnur erſtorben und kann von dieſer nicht weiter zum Foetus verfolgt werden, Darum iſt es nit zu verwundern, wenn Daubenton, fei- nen Zufammenhang jwifhen ihr und der Harnblafe — mit der fie überhaupt zu feiner Zeit in Verbindung fteht, noch aud) ihrer Beſtimmung nah fiehen fann, da fie vielmehr unmittelbar gum Darmfanal führte, von dem’ fie aber ſchon fruͤhe ſich loͤſt, wie dieſes Oken in einer Folge von Beobachtungen dargethan hat. C cf. Beitr. zur vergl. Zool,, Anat. 36.) Außer der Darmblafe ift, wie wir ſchon erwähnten, bei der bisherigen Behandlung des Foetus und feiner Hilfen nunmehr auch fhon der Nabelftrang Fig. 2.7. deutlich "geworden ; Ein, wie natürlid, vom Baude des Foetus ausgehender ziemlich Dider weißlicher Knoten, aus 102 1619 & z welchem die Stämme der- Gefäße entfpringen, bie ‘zum Mutterfuhen laufen Fig. 2 rr ss.) und ber aufer dies fen Gefäßen und außer ber ſchon genannten Einpflan- zung des duͤnnen Anfangs der Darmblafe noch den Vrachus Fig. 2. 6. enthaͤlt, welcher aber ſchwieriger auf⸗ zufinden iſt und erſt mit Beſtimmtheit in die Augen faͤllt, wenn man die — weiter unten anzugebenden — Beo⸗ bachtungen an der Allantoides anſtellt. Wir gehen weiter in der Betrachtung der noch zu un— terfuhenden Theile, und bemerken zunaͤchſt, daß bie un: ter der aufgefchnittenen außeren Hülle und neben ber Darmblafe bloßliegenden Stellen, Fig. 2 mopgq bey ger nauer Anſicht, ebenfalls eine vielfache Veräftung feiner Gefäße zeigen — was die nahfte Vermuthung, als fey dillnt erfuhung nun fehonan die Allantoides gefommen, ſogleich zweifelhaft machen muß, indem Diefe fein ſolches Gefäßneg zu zeigen pflegt. Bey genauer Anfiht ergibt es ſich aud, daß vielmehr ein zweytes Blatt des Ehorions bier vorfomme, welches deutlich unter dem äußern fih auöbreitet, um Die nod) tiefer gelegenen Thei: Ye, calfo die Allantoides und einen Theil Des Ammions, wie wir fehen werden) zunaͤchſt zu überziehen. Zu meh: rerer Gewißheit hierüber kann dieſes zweyte Blatt des Chorions wenn man dabey behutſam verfaͤhrt, ebenfalls losgetrennt werden, ohne irgend einen Verluſt der zum Zus gehörigen Flüſſigkeiten zur Folge zu haben; doch iſt dieſes Lostrennen bey weitem ſchwieriger, als Das des außern Blattes, weil die Darunter liegenden Haͤute ſehr zart find und das innere Blattdes Chorions feft an ihnen ilebt und fih in ihre Vertiefungen mehr einjenft. Den noch fann man es über alle Theile und unter der Darm: blafe hinweg deutlich bis zur Nabelſchnur verfolgen, Wo ed aber an die Wurzel der, aus der Nabelfhnur aus: laufenden Darmblaſe Übertritt, wird es ſchwer zu unter— ſcheiden, ob es von der Darmblafe durchbohrt werde, und diefe alfo zwiſchen beyden Blättern des Chorions liege, oder aber ob es dieſelbe ebenfalls ringsum uͤberkleide, je daß diefe alfo eigentlih unter Dem zweyten Blatte des Chorions befindlich wäre, ob fie gleich ſcheinbar uͤber dem⸗ ſelben liegt. Bis ſorgfaͤltige weitere Unterſuchungen hier⸗ über volle Gewißheit geben, ſcheint jedoch Die letztere An— nahme die wahrſcheinlichſte; ſo daß folglich das zweyte, innere Blatı des Chorions wenn es alle im Umfang gele: genen Theile überzogen hat, und zur Nabelſchnur tommt Yon diefer aus Uber die Darmblafe (ohne von ihr durch⸗ bohrt zu werden) ſich ſcheidenartig fortfeßt und an ihren Enden die oben beſchriebene Anheftung bildet, die zwi— ſchen Chorion und Darmblaſe ftatt finder und von wel: er man glaubte, fie gehore der Allantoides an. Unter dieſem zweyten Blatte des Chorions muß nun die Alantoides und das Amnion geſucht werden. Wir tommen ſonach an die Eroͤrternng und nothwendige Wi: derlegung Der wichtigen ‚Behauptung, daß Die Allantoides mit ihrer Höhle das tiefer Im Innern liegende Amnion — nach Wegnahme der aͤußern Hüllen die im In: nern befindlichen Theile ſchon mehr durchſcheinen und bey weiten deutlicher ins Auge fallen, fo iſt es nun fon moͤg ich, nahe um den voͤtus herum eine Haut zu entde⸗ cken, welche ihn lehr enge einſchließt Uund nur an einigen — — u x 1626 Drten in einem Heinen ſichtbaren Abffand von demfelten läuft, (Fig. 2. 8.99) Diefe naͤchſte Hülle Des Foͤtus, welche befonders ben jr einigem Hinzund Herfgieben deffelben ganzdeutlih wird, - ift unbezweifelbar Das Amnion. Um daffelbe herum aber ift eine ziemlich reichliche Fluͤſſigkeit in einer nod uͤber⸗ dieß vorhandenen, einen größern Umfreis bildenden Sul: Te zu fehen, die zunädft unter dem zweyten Biatte des Chorions als eine fehr durchſichtige, Feine fihtbaren Ge faͤße zeigende Haut erſcheint und nichts anders feyn kann, als die Allantoides. - Es ſcheint folglich nod immer, ala bifde die Allan— toides cinen_großern Sad, in welchem der bey: weitem Heinere des Amniong fo eingefchloffen fey, daß dieſes mit feinem Foͤtus in der Fluͤſſigkeit der Allantoides ſchwim— me. Wenn man auch durch eine ſchiefe Lage und ange— ſtellte Bewegung dieſe Fluͤſſigkeit nach der einen oder der andern Seite herumfließen macht, ſo ſindet dieſes keinen Widerſtand, und man kann willluͤhrlich alle Fluͤſſigkeit der Allantoides um das Amnion fo herum treiben, daß fie ih bald am Kopfende des Foͤtus, bald hinter ſei— nem. Rüden, bald in der Gegend des Hintertheild anz bauft. Nur im naͤch ſten Bezirfe um die Nabel— ſchnur herum ift eine länglid runde Strede Fig. 2. xx, etwa 2 Zoll fang und über einen halben Zoll breit, welche von dem herumgetriebenen Waffer nie beſtrichen wird, und welde folgli als die Granze der Allan: - toides angefehen werden muß. ‚Hat man dieje Grän- ie (Big. 2. y 2, 2: 3 4. 5), nur erſt durch veranſtalte— tes Herumfliegen der Fluͤſſigkeit deurfih beobadter, jo wird es nunleicht, Diefelbe au ben Der Ruhe der Theile zu bemerfen. Am allerdeutlidften aber wird alles dieſes, wenn man die Flujfigfeit der Allantoides durd einen feinen Einſchnitt, ablaufen laßt und nun durd Aufbla- fen die ganze Höhle derfelben ausdehnt. Hiebey ergiebt - fih, daß die eingeblafene- Luft um die Geiten und um - den Rüden des Foͤtus herum ih gleihformig ausbreitet, die befhriebene elliptiihe Granze aber nicht uͤberſchreitet, fondern an ihr die Alantoides in die Hühe treibt, ſo daß der langrunde Raum, in welden die Luft nicht eintritt, vertieft zu firgen koͤmmt. Aus diefem alfen wird flar, daß die Allantoides nicht wie bey den ‚Wicderfäuern vom Amnion ſich entfernend in zwey Hörner auslänft, fondern vielmehr um den in fein Amnion gehulten Forus einen zweyten Sack bildet, welcher das Amnion, mit Ausnah— me der befehriebenen laͤnglich runden Strecke umfaßr, oder — um baffelbe mit andern Worten zu fagen — daͤß die Allantoides eine gefchloffene großere Blafe bilder, in wel: che das, einen kleinern Umfang habende, ind Den Fotus einſchließende Amnion von außen eingedsudt-und derge— fait ‚verjenft liegt, daß. Die Blafe der Allantoides uber den Amnion beynahe zuſammenſchlaͤgt, und nur eine Heiz‘ - ne, laͤnglich runde Sirefe CFig, 2. xx.) unumfaßt bleibt von der Allantoides. An diefer legiern, laͤnglich runden Stelle alſo geht das. innere Blatt des Choriong ' von der Allantoides abıretend, unmitteibar überdas Am— nion weg, und die Unterfuhung trifft, nachdem Die. beiz den „Blatter, dis Ehoriond mweggenommen find, gerade auf. das Amnion; an jeder andern Stelle aber oͤmmt man unter dem Eyorion erſt auf Die sine Wand Des Sa— F 4 ie entgegengefegte Wand derfelben und nad) Diefer erſt auf das Ammion. Von der einem Seite underſucht Tiegt folglich das Amnion doppelt umfchloffen in der Allanto— ides, von der andern Seite aber unumſchloſſen außer bald derfelten. Sene Seite allein war es, von welder man bisher die Allantoides geöffnet hatte und Darum behauptete man falfhlih, das Amnion mit dem Foetus liege in der Hoͤhle der Allantoides. Nach dem bisher Geſagten beſchreibt die Graͤnze der Allantoides eine fangrunde Linie um den Nabelftrang, die aber mit ihm nicht in Berührung fteht, fondern in einiger Entfernung um ihn herumläauft. Da jedoch die Alantoides ihrer Beſtimmung nach nothwendig durch die Nabelſchnur hindurch gehen muß, um vermittelſt des Ur: achus zur Harndlafe zu gelangen; fo ift diefer Urachus in eben "den langfih runden Zwiſchenraum aufzufuchen. Er ent: seht auch, wegen feiner etwas undurchſichtigen Farbe, einem geuͤbten Auge gemöhnlih nicht C Fig. 2. 6.3, um ’ feiner jedoch ganz gewiß zu feyn, muß er deutlicher ge⸗ mag terden. Man drängt zu dem Zwecke die, in der © elltantoides enthaltene Sfüffigfeit, oder — was noch leichter zum Ziele führt — Die eingeblafene Luft gegen den Rabelfirang hin, und findet, bey einiger Geduld, bald einen trichterförmigen, eine Linie breiten, und 576 - Linien fangen Kanal, welcher fih, nad einiger Berenger: ‚ung, in den Nabelftrang einfendt, und — um feinen Zweifel uber feine Bedeutung übrig zu laſſen — weiter— - bin bis>in die Harnblafe das Foetus verfolgt werden _ fann. Diefer Trichter des Urachus offnet ſich jedoch nicht ſcharf auf der Graͤnze der um das Amnion fih herum: ſchlagenden Allantoides, ſondern etwas uͤber dieſe Graͤnze hinaus, gegen Die Höhle der Allantoides hin, fo Daß ſein Verlauf an dieſer Stelle einer Heinen Klappe ahnelt, er wird darum aud) von der in der Allantoides enthal: tenen Flüfıgfeit ſchwieriger angefüllt und bfeibt dem Auge | leichter verborgen. R Was endlich das Amnion ind befondere betrifft, fo Ä bfeibt und wenig von ihm zu fagen übrig, indem fo eben bei der Allantoides fhon mandes angeführt worden. ift, a8 zu feiner Beſchreibung gehört, Wir heben namlid geſehen, daß die Allantoides einen elliptiſchen Raum Fig. 9. xx im Umkreis der Nadelſchnur unbedeckt laͤßt, wel⸗ her dem Amnion angehört und zunaͤchſt mit Dem zmei- ten innern Blatte des Chorions in Berührung flieht: Der — übrige Theil des Amnions liegt ſcheinbar, innerhalb der Allantodides, in der That aber nur von außen verjenft \ oder eingedruds in Diefelbe, und feine Sranzen, Die nur wenig über den Foetus felbft hinausreigen, werden zum Weberfluffe feiht fihtbar, wenn man den Koͤrper Deo Foͤ— "tus erwag hin und heifchiebt, oder die Slufigfeit der Al: - Tantoides abzapft und endlich das Aumion felbft, durch eine Heine angebrachte Deffnung aufblaft. Bei dieſen Unterfuhungen ergiebt ſich, daß daß Am- ion, welches in dieſer Zeit wenig Fluͤſſigkeit enthält, bie ziemlich enge, naͤchſte Huͤlle um den Foͤtus bildet, und in geringer Entfernung vom Bauche Desfeiben feft um die Nabelſchnur angeheſtet iſt. Wird endlich auch dieſe —— hinläng ic) geöffnet, fo kommt in ihr. der nadte, “aller Huͤllen entledigte, Foͤtus zum Vorſchein⸗ FASER de Airantoides, dann durch ihre höhl Sindurg auf er N, —* 1022 Dieß iſt —* bloß aus der Natur geſchoͤpfte und von allen unermiefenen Bagefägen frei gehaltene Befhreibung der Hüllen des Hundeforus, nad welder die bisher aufgeftellten, zweideutigen und widerſprechen— den, oder unvollfommen gebliebenen, Angaben berichtigt und ergänzt werden fonnen, und aus melden ſich »ors zuglich folgende Schlußfäge ziehen laſſen. 3. Der Foetus des Humdes hat aerlei Hülfen, bad Amnion, die Allantoides, Dietunica erythroides, und das Chorion. 1, Das Amnion liegt nicht in der Hoͤhle der Al⸗ lantoides, ſondern neben und außer dem von ihr gebildeten Sack; nur in ihn verſenkt und, bis auf Ausnahme einer feinen Strede, von ihm umfaßt. NB. Cine ähnliche Beſchaffenbeit hat ohne Zweifel ‚ber Pferdefötus. II. Die Allantoides iff mit ihrem. Urach us verfehen und führt durd ihn zur Harnblafe des Foͤtus. IV Die Verſchiedenheit der Geftalt der Allantoides des Hundefoͤtus von der der Wiederkaͤuer iſt nur ſchein— bar groß, an ſichlaber unbedeutend, indem ein Quer⸗ durchſchnitt der erffern der Laͤngenausdehnung “Der Tegtern ziemlih nahe fümmt. cef Fig. 3 u. 4.) V. Die Darmblafe liegt nicht in ber Höhfe der Alantoides, auch nicht in einer eigends Dazu veran— falteten Faltung derfelben. Der engere Gurte! bed Ehorions preft nur die umfchloffenen Theile etwas faltig zufammen, was fih mitdem Zerfgneiden des Chorions und des Gürtels gaͤnzlich föft, To daß dann alle Falten der Allantoides von felbft verſchwinden und die Darmblafe frey erſcheint. VI. Die Darmblafe iſt nicht an der Alfantoides feſtge— wachen; fondern hängt an ihrer Wurzel mit Dem Nabelfirang, an ihren beiden Enden mit dem Cho— rion zufammen. VII Das Chorion bildet um alle übrigen Theile insgefammt Die aͤußerſte rundum geſchloſſene Hulfe. und befteht aus 2 Blättern, von-Denen dag außere Das dichteſte iſt, vom Mutterfuchen wie von einem Gürtel umfaßt wird und mit der Gebärmutter im Berührung fonmt; das innere aber den Umfang der Allantoıdes und den von ihr unbsdedten Theil des Amnions uͤberzieht. Erflarung der Figuren. Fig. 1. Der Hundsfotus in Hulien. ab c. Gürtel (placenta) mit feiner Bräme; defgh. Chorion, alle Theile umgebend. Dur das Chorion durchſcheinende innere Theile find: ik, tunica erythroides, Darmblafe. Die Buchſtaben ſtehen an der Stelle, wo man das Chorion ff: nen muß, um die innern Theile bequem zu un: terſuchen. Im, wo die beiden Enden der Darmblaſe ſich an dag Ehorion heiten, nopg. Faltungen der Allantoides, zwiſchen melden Die Darmblafe hinlauft, Taf. 22% allen feinen 1623 EN vs, Größere Gefaͤßſtaͤmme, bie zum Mutterluchen laufen. tu. Foͤtus. — x. Das von der Allanteides unbederte Amnion, * yz. Gine Spur pon der Grenze der Allantoides, gig. 2; Lage der Theile, nahdem das aufere Blatt des Chorions in der. Nihtung von i nad k, geöffnet worden. Die Bezifferung iſt moͤglichſt aus Fig. 1 beybehalten. abc. Zerfhnittener Gürtel. defgh. Aeußeres Blatt des Ehorions, der Länge nach geöffnet. ikl. Darmblafe, bloßliegend. 1. wo fie aus dem Na: belftrang koͤmmt. Im. wie Fig. 1. nopg. Stellen Die, che Chorion und Guͤrtel zerſchnit⸗ ten waren, Falten neben der Darmblafe bilde: ten; jeßt ausgebreitet fiegen. Vom innern Blatte des Ehorions bedeckt. Drunter Die Haut der Al: Tantoides. ; yz2345J- Sichtbare Granzen der Allanfoidee. 6. Urachus, zum Nabelftrang laufend. 7. Knoten des Nabelftrangs. - vs. Gefäßflämme aus dem Nabelftrang zum Mut: terkuchen uſw. tu. Foͤtus. 8,99. Wo das, knapp um den doͤtus laufende Am: nion etwas abfteht. Ctiededes Amnions, vom innern Blatt des Cho— Jons bededft, unbedeckt von der Allantoides. - Fig. 3 Stnkrechter Durchſchnitt aller Theile des Foͤtus, mitren durd den Gürtel geführt, um das Ber: haͤltniß der Hüllen und ihrer Höhfen zu zeigen. Die Gefäße find, der Deutfichfeit wegen, nicht dargeſtellt. Auch nicht das innere Blatt des Chorions. Durchſchnittener Körper des Fotus. b. Knoten des Naͤbelſtrangs. ac. Hoͤhle des Amnions. defg. Lauf des Amnions. Seh de, mit der Allantoides, bey fg. mit dem innern Blatte des Chorions in Berührung. h. Urachus. ikl. Höhfe der Allantoides. m. Zurchſchnitt der Darmblafe. { Fig. a. Allantoides der Wiederfäuer in ihrer Bängenaus- dehnung, zum Vergleih mit dem Querdurd: ſchnitt deſſelben Theils im Hunde: hikl. Wie in Fig. 3 XX. Weber die Darmblafe des Schaafsfürus, if ie velicula umbilicalis mit den BR J———— Von L. Bojanus profeſſor in Wilna. Aus Medels Ardiv f. Phyſ. I. 1818.) Es ift ein in der gefammten Arzneykunde mädtig wirfendes Unheil, dab man über dem Lobpreifen der Er: fehrung und Beobachtung zu bedenfen vergißt, wie ungleich wichtiger und nothwendiger es fey, die Erfah: rung zu würdigen; damit nit jedwede Beobachtung gleich bereitwillig zugefaffen, und dadurch das Beſte und Vollendetſte, was allein eine feſte Stüge zu wei— fern Kortfepritten gewährt, in dem Wuſte unzahliger * Meinungen, die ſich im Laufe der Jahrhunderte auf⸗ haͤufen, erſtickt und ſodann vergeſſen werde. —B Sucht man einen Beweis dafuͤr, wie es moͤglich iſt, daß felbft undeſtreitbare Thatſachen, die von den vers dienftvollften Männern ihrer Zeit mit Ernft und Sorg falt beobachtet, umſtaͤndlich beſchrieben, mit deutlichen Abbildungen erläutert und als abgeſchloſſen zu betrach⸗ ten waren, durd das wogende Din- und Hermeinen der Zeitgenoffen oder der Nachfolger verunftaltet werden und für mande faft verloren gehen fonnen, fo darf man nur. die Geſchichte der Beobachtungen uber die _ Entwicklung des Foͤtus und. der ihm angehörigen Theile betragten. s ; ! Eo war — um nur einiges diefer Art anzudeuten — ſchon im Jahr 1775 von W. Hunter (CAnat. of ihe human gravid uterus Tab. XXXIII, befonders Fig. 5 und 6.) und von Sömmerring (Icones embryonum 1799* Titelfupfer) die membrana decidua reflexa deutlih und befriedigend nachgewiefen , erklärt und abgebildet; und demungeadtet wollen die neueften Cchriftfteller über diefen Gegenſtand, erg die Zeugung des Min: fhen und der Thiere) und Samuel (Dill. de ovorum mammal. velament.) nichts davon wiffen, noch ver: ſtehen. So war es, nach einſtimmiger Beobachtung vieler Zergliederer, ein allgemein angenommener Sag gewor— den, daß das Ehorion aus zwey Blaͤttern beſtehe, zwi— fhen denen die Stämme und Aefte der Nabelgefaße vers laufen, an beyde Blätter Zweige vertheifend. Diefe Be - hauptung war felbft ſchon in die Eompendien®der Ana: tomie. übergegangen, und wäre fie es nit, fo würde doch jeder darauf geführt, der die Hüllen eines Wieder: fäuers aud nur flügtig betrachten will; indem fih hier mit. leichter Mühe die beyden gefaͤßreichen Blätter des Chorions fo abzichen-laffen, daß die Allantois ganz- und unverlegt. darunter uͤbrig bleibt; auch beſonders die beyden Blaͤtter des Chorions an der Stelle des Amnions abgenommen werden koͤnnen, die von der Allantois nicht bedeckt wird. Dem allen ungeachtet will ung nun Herr Dutro- chet belchren Cof. Analyſe des travaux de la Olaffe des fciences mathıem. et phyf. de I’Inftit. roy. de Fr. pr. Vannee 1815; durch den Berichterſtatter M. Cuvier) das Chorion führe feine Grfäße und — da man doch die Gefäße nicht ablaugnen kann — die Gefaßhaur gehöre der Allantois und nicht dem Ehorion an. Eine Mey: nung, die hoͤchſtens zu einer Zeit hatte” aufgetifcht wer: den dürfen, wo man über die Hüllen’ des Foͤtus übers haupt nod zu feiner feften Anſicht gelangt war, und wo der zweydeutige Ausdrud einer Membrana media ein folches Hinz und Herwerfen der Behauptungen vers fattete; die aber, wie fon erwaͤhnt, durch die offene bare Thatſache fallt, daß jene Gefäßpaut, von der Allantois der Miederfauer abfteigend, das Ammion auch an der weiten Strecke feines Umfanges uͤberzieht, die mit der Allantois in gar keiner Berührung if. - Ein aͤhnliches Verfennen langft erwiefener Wahr: heiten zeigt die Geſchichte der Darmblafe. Nachdem fhon Needham und fpäter Blumenbach, Sömmerring und Oken, in diefer velicula umbilicalis — ‚vergleichende "Anatomie ſelbſt an Fiſchen und Amphi— bien ‚die durchgreifende Aehnlichkeit beyder beſtaͤrkt, nachdem Oken und Andere ihre, oder eines ſtellvertre— tenden Theiles, Gegenwart in allen Saugthieren erfannt, und ihren Zuſammenhang mit dem Darmkanal darge— lhan hatten; wird und, in demſelben Berichte uber die Abhandlung Dutrochets, die Vergleichung derſelben mit der Dotterhaut faft als eine Neuigkeit ange kuͤndigt; während zwey andere verdiente Beobachter Em- mert und Höchltetter in Reils Archiv fur Phyſ. IX.) ſich abmühen, die Aehnlichkeit beyder Theile, und die ® unmittelbare Verbindung der Darmblafe mit dem Darme zu beſtreiten und ihre Behauptung ſelbſt auf Gründe zu fügen, von den, ſchon vor einem halben Jahr— hundert geführten, überzeugenden Beweiſen Wolffs - feinen Gebraud maden, und, obgfeih von Meckel in der Einfeitung zur Ueberfegung der Wolff’fhen - Abhandlung über “die Bildung des Darmfanals im be bruͤteten Hühnden) ſchon im Jahr re12 aufs bündigſte widerlegt, "dennoch im Jahr 1815 bey Ouvier eine Zu: ſtimmung finden fonnten. / = Und fo fehen wir denn nach viefjahrigen Suchen und Beſchreiben und Erflären, durd die Autorität der auf tretenden Beobachter, auf einmal Säge erſchuͤttert, die fuͤr anerfannte Wahrheiten galten, und befinden uns in der Nothivendigfeit, Verhandlungen wieder aufzufaffen, - die man laͤngſt als abgefchloffen betrachten durfte. $ Bey dieſer Verwirrung, die in einer fo vielfeitigen Sache leichtlich von Tag zu Tage neue Mifverfländs niſſe erzeugen kann, ſcheint es denn wünfhenswerth, deß es allen, denen dieſe Angelegenheit ernſtlich am Serzen liegt, und die ſich dazu berufen glauben, zu y ihrer Förderung etwas beyzutragen, gefallen möge, ſich vorläufig alles bfogen Meinens, weldes nur zu Sins und Herreden führt, und feinen ſtreitigen Punct abs macht, zu enthalten, daß man Zeit und Kräfte. ficher daran wenden möge, einmal mit Huffe einer gefunden Kritik zu beleuchten und darzuthun, welche von den riefen Veobachtungen ‚denn feſt fiehen und gelten, z und einzig Glauben verdienenz und dag man endlich "die unfigern, ſchwankenden, und nod zu. beridfi- genden Saͤte nad der Keihe vornehme und Schritt vor “ Sgritt bearbeite, ergänze und abſchließe. } — x Sn. Betreff der Allantois des Hundsfoͤtus habe ich dieſes Lehtere vor einiger. Zeit verſucht; und wenn es mir gelungen iſt, darin den Beyfall eines großen Meiſters (Cuvier im Journal des Savans Jan. 1817. p. 57. 59.) gu erwerben, fo weiß ich dieß Gluͤck, als foldes, um fo mehr zu fhagen, je jeltener es Andern, die größere Anſpruͤche darauf hätten, zu Theil wird. An dem: ſelben Drte wird mir jedoch nachgeſagt, „ich habe den Zuſammenhang der veficula umbilicalis mit dem Darm- - Tanal nicht dargelegt, fondern nur auf Okens Wort angenommen,‘ . Wenn ich mid dadurch zu einer Antwort aufge: fordert finde, ſo fühle ich dabey gar wohl, weld Fig, : ih Ding es fey, fih in Erläuterungen einzulaffen, die leicht einen polemiſchen Anſtrich nehmen,- und wie - wenig man geneigt feyn wird, in meinem Widerjprude . AN ” > . r x die ‚Dotterhaut der Voͤgel nachgewieſen, nachdem die 1620 die Hochachtung zu finden, die ich gegen einen, um diervergleihende Anatomie und andere Zweige der Na; turwiffenfhaft ſo Höchft „verdienten Gefehrten hege, Da ich jedoch hoffe, bey dieſer Veranfafung einen an: noch beftrittenen Sag zu erfäutern und bis auf einen gewiſſen Punct abzufchließen; fo. ſey es mir erlaubt, auf jene Behauptung Cuviers zu bemerfen; daß es außer meinem Zwede gefegen, bey der Unterfuhung über das Verhaͤltniß der Allantois aud das der Veh- eula umbiliealis zum Darmfanal zu erörtern; daß ich diefes felbft für unnothig gehalten und damals in der Meynung geftanden habe, man zweifle ziemlich, alfges nein nicht an dem Zuſammenhange diefer Darmblafe mis dem Darme; dab id es endlih aud nicht abwegs hielt, Oken als Autorität bey der Velicula umbilicalis zu.citiren, indem es weltbefannt iſt, daß derfelbe Treff liches über ihre Deutung gefeiftet habe. Ich Hätte frey: lich chenfall® Hingeworfene Winfe von Needham dar: über anführen und mic; auf Kiefer und J. F, Meckel fügen fönnen, ja, da die Achnlichfeit der Darmblafe und des Dotterfads einmal gift, und, wie Meckel be: wies, gegen alle Einwendungen fehr wohl zu halten iſt, ſo hätte ich vor allen O.Fr. Wolff als Gewährsmann wählen fönnen, aber es lag, wie gefagt, nit in meinem Bang, in Unterfuchungen über die Darmblafe und ihr Verhaͤlt⸗ niß zum Darme einzugehen. Nunmehr aber, da ih die Erfahrung gemacht habe, daß die Meynungen daruͤber noch ſchwanken, und daß ſelbſt Cuvier *) der Behauptung Emmierts beytritt, welche den nähern Zufammenhang der Darmblafe mit dem Darme- läugnetz will ich es verſuchen, durch eine Beobachtung am, Schafsfötus darzuthun : daß die veficula umbilicalis in der frühern Zeit der Entwicklung des Fotus mit dem Darmfanale unmit: telbar zufammenhangt, nicht bloß durd einen Fort: fag des Bauchfels, fondern als offenbares Gonti. nuum, x Fi SH wähle dazu wegen größerer Zuverlaͤſſigkeit aller Doppelt bewährten Beobachtungen) einen Zwilfin 96: fotus aus einem fehr frühen Zeitraume; deffen After ih jedoch hier nicht genau beffimmen kann, und nad Haller ind Kuhlemann ausjumitteln nicht unternehmen will; weil die von ihnen angegebene Maaße nicht fiher feiten, und aud die befchriebene Entwidlung der Dr: gane nit in einer fo deutlichen Reihe aufgeſtellt wird, daß man überall darauf fußen könne, Da id jedoch den zu beſchreibenden Foͤtus in Fig. 1. und 2. genau in natürlicher Größe gezeichnet habe, fo wird es nicht ſchwer feyn, ihm, zu einer andern Zeit, wo durch eine Reihe von Beobachtungen die fufenweife Ausbildung *) Not. cf. Analyfe de travaux eic. „M. Cuvier a retrouve, comme M. Oken et M. M. Hüchfiet- ter et Emmert, la membrane ombilicale dans tous les mammiferes, meme dans l’homme3 mais il n’a jamais pu »appercevoir le pedicule par lequel le premier de ces obfervateurs pretend quelle . communique avec lintefiin.“ Spaͤtere, von Herrn Ouvier verſprochene Nachrichten, find mir leider noch nit zugefommen, 102 * 1627 x - der Embryonen dargeſtellt werben ſoll, feinen Mag und fein zufommendes After anzuweifen. Darum habe ic auch in den übrigen Abbildungen die Andeutung ande— rer Theile des Foͤtus nicht vernachlaͤſſigt, ob ich gleich hier nicht umſtaͤndlich davon ſpreche. Der ganze traͤchtige Uterus, welcher dieſe Zwillings: frucht enthielt, war aus einem gefunden, geſchlachteten Schafe genommen, und hatte, unaufgefhnitten, 2 Tage in frifhem Waffer gelegen. Am 2ten wurde er unfer fucht, und zeigte im Innern warzenartig vorftehende, aber noch mit feinen Gruben verfehene, Gotyledonen. Sin jeder der beyden Abtheilungen der Barmutter fag ein Foͤtus, mit dem einen, frei endenden Horn feiner Haute gegen die tuba, mit dem andern dem entgegenfaufenden Ende der Hüllen des nachbarlichen Fotus zugefehrt und verbunden. An der DOberflähe der Haute war nod) Feine Spur von Cotyledonen zu ſehen; wohl aber eine fehr vielfahe Veraͤſtung der Blutgefäße; maͤchtiger und von Blut firogender in der Mitte der, den Embryo umgeben: den Hüllen; gegen ihre Enden hin allmählich feiner und blaffer werdend. Die in den Hoͤrnern der Haute enthal- sene Fluͤſſigkeit bekanntlich liquor Allantoidis) fonnte bis an die freyen Enden der Hullen getrieben werden, die hier Fein — weder nad außen vorffehendes, noch nach innen umgeftülpte® — Diverticulum zeigten. Doch klebten diefen Enden gelbliche undurchſichtige Koͤrn⸗ chen an, die ſich, ohne Verletzung der Haͤute, in ein ver— Ihrumpftes Knoͤtchen und einige gefäßartige Faͤden ent— wideln ließen. (Fig. 1. c. d. Obgleich diefe Fäden ziemlich feſt an den Häuten Hingen, und eine Fortfegung im Innern. des Chorions Jaufender Stamme zu ſeyn ſchienen; fo konnte doch ihr offenbarer Zuſammenhang mit denſelben, ſelbſt durch das Suchglas, nicht deutlich ausgemittelt werden; in— dem alle Gefäße und das Chorion ſelbſt, gegen das aͤu— Ferfte Ende hin, ein abgeftorbenes Anfehen Hatten, und in der gelblid grauen, opaken Haut diefes Endzipfels fi fein Theil von dem andern, mit voller Beſtimmtheit, unterfheiden ließ. \ An dem andern, mit dem benachbarten Foius zu: Jammenſtoßenden Ende der Huülfen, zeigte. die Vereini⸗ gung der beyderley Hörner zwar eine leichte Schnuͤrung Big. 1. a.); doch waren fie offenbar in ein Continuum serbunden, und ließen fih ohne Zerreifung nicht tren: nen. Die Gefäße des äußern Blattes des Chorions fonn- sen zwar hier nicht von den Hüllen des einen Foͤtus auf die des andern hinuͤber verfolgtewerden; aber es iſt mir aus Unterſuchungen reiferer Fruͤchte befannt, daß, ein ſol— ches Uebertreten Statt finde, und ic kann es als cine zuverfäffige Behauptung aufſtellen, daß bey Schafs— zwillingen das äußere Blatt des Chorion ſich von einem Embryo auf den andern, als Continuum, fortjegt. IIn diefem Falle müßte man die Individualität der Hul- Ten aufgeben, wozu wir wenigftens feine Luft haben.J Der liquor Allantoidis floß jedoch aus dem Horn des einen Forus nicht in das des andern über, und es ift even fo umbezweifelt, daß die Allantoiden vollſtaͤndig geſchieden ſind. Bei genauer Unterſuchung der geſchnuͤrten Stelle, bis zu weſcher der liquor Allantoidis beyderſeits fluthete, ſchloſſen. * Ef, 4 un I; 1628 j: zeige ih auch ein in die Hüllen des einen-Foͤus einge ſenkter Theil ig. 1. b.) von gelblicher, abgeflorbener DOberflähe, wie ein Endzipfel der Sülfen ausfehend, " und beyden zufammenfoßenden Hörnern „gemeinfhaft: © lih angehörend; aber in die Höhlen feiner Allantois K mehr offen, fondern an der Stelle der Schnuͤrung ver: Auch diefe Einfenfung if eine ganz beſtaͤn⸗ dige, ohne Zweifel durch das Gegeneinanderwachfen der Theile bender Embryonen veranlaßte Erfheinung 25 fie ı gehoert” aber zu einer ganz andern Reihe von Unter: fuchungen cüber die Bildung der Divertifeln der Allan? tois) und fann hier nicht in vollem Umfange beleuch— tet werden. } Ungefähr in der Mitte der Hulfen eines jeden doͤ— tus jhien durd die Aufern Haute das den Embryo enthaltende Amnion durch, von deffen Mitte aus die’ Stamme der ‘Gefäße deutlih wahrgenommen, umd, langft der concaven Ceite der Hüllen, verfolgt werden fonnten, -und ‚zwar in jedem- Born drey Staͤmme. Davon je zwey blutrot) und nahe an einander liegend, (vena und arteria umbil. Fig. 1. e. e. £. £), der. dritte Stamm etwas davon entfernt, geblich, aus einem Kno— ten von der Mitte des Amnions dicker anfangend, und, allmaͤhlich feiner werdend, gegen "die Enden der Hörner zwifhen den Gtämmen der” Blutgefäße verlaufend. dig. 1. 8. h. i) Nah diefen, an beyden Embryonen vollfommen ubereinftimmenden Beobadtungen, wurde die Unter— fuhung auf die innern Theile forfgefegt, und zwar erft an dem einen, dann an dem andern Foͤtus. Da die Kefultate in beyden gleihformig ausfielen, und id — um uͤber alles, was bey voller Schonung der Theile undeutfih geblieben wäre, gaͤnzliche Gewißheit zu erlangen — den einen Fotus felbft aufopferte; fo be: fhreibe id den weitern Befund nur nad demjenigen, der zur Anfertigung der Zeihnungen diente und nod, als ein beweisführendes Präparat, aufbewahrt wird. Wenn alfo das äußere Blatt des Chorions, am ton: taven Rande der Hüllen, in der Gegend des Amnions geöffnet und, in deffen Umfang zurudgefchlagen wird, fo zeigf fi) ein zwentes, darunter fiegendes, gefäßrei- ches Blatt des Chorions, den tiefer liegenden Theilen, der Allantois und dem Amnion fit anhängend und die Stämme der Blutgefäße führend; dergeſtalt jedoch daß die ausgehenden Acfte und Zweige Diefer Blutge! faͤße vielfach vom innern Blatte des Chorions auf das aͤußere uͤberſpringen, und alfo beyden gemeinſchaftlich zuzuſchreiben ſind. (Fig. 2.) Das von dieſer feinen Gefaßhaut bedeckte Amnion iſt nierenformig, kaum 5 Linien im. Längendurchmeffer haltend. Aus feinem Cinfhnitt chilum) tritt der, in die Alantois uͤbergehende Uradus mut den Blutgefäß: ftammen (vafa umbilicalia) als ein ſtarker Wulſt hervor, : Neben dem Lintritt diefer Theile in das Amnion liegt der, oben jhon angedeufete, gewundene, gelbe, “einer zujammengefallenen Slafe aͤhnliche Knoten; breiter als der eintretende Urachus, und, wie man jegt deutlich *) €. Meckel tey Wolff über die Bild ung des Darm: fanals, 3. a0, iu * Be cbenfalls gelblicher Kanal, und verfiert ſich zu: est ſadenartig mit den, an Roöͤthe abnehmenden und daher ſchwieriger ton einander zu, unterfheidenden Blutgefaͤßen gegen das Ende des Horns; doch ſo, daß ſcheint als ſey er es hauptſaͤchlich Meicer in die am letzten Zipfel des Horns hängenden Faden uͤber— geht. dig. & ce. d.) In feinem ganzen Verlaufe t liegt dieſer Kanal zwar hart unter dem aufern Blatte i ‘des Choriond, und laßt ſich auf ſtreckenweife auf dem innern Bfatte deſſelben hin- und herſchieben; doch nicht mit großem Spielraume; weil die aus den Nabelgefaͤßen zu den beyden Blättern des Chorions laufenden. Aefte theild Darüber, theils darınter hinweggeden, und jenen Kanal zwifchen. ihren Spaltungen feſthalten; vielleicht Aus, weil das innere Blatt des Chorions diefem Kanal einen feinen Ueberzug leiht, und er nur ſcheinbar beyden Blaͤttern des Chorions liegt; was hier nicht mit Gewißheit auszumitteln war und Unterfuhun- gen aus einer frühern Periode erfordert, wo die Darm: blaſe noch in vollem Leben iſt. Ich ſage, die Darmblafe, denn es bedarf wohl faum einer Erinnerung, daß der beſchriebene Knoten, "mit feinem zwey gefaßartigem ( Enden, die vehcula um- Bilicalis ſelbſt ſey, welche aus einer in zwey Horner \ ausgehenden Blafe beſteht. Schon fein VBorhandenfeyn neben dem Amnion; der Alantois und den beyden Nabelblutgefaͤßen berechti: \ get zu dieſer Annahme, die zur vollen Gewißheit wird, wenn man feinen Zufammenhang mit den Theilen des - Fetus weiter verfolgt. Deffnee man naͤmlich das den Fötus fnapp um: ſchließende Amnion, fo findet fih, daß die an feinem SEinſchnitt eingehenden Theile unmittelbar auf die Bauch— wand des Embryo treffen, die hier bis and Amnion ſtoͤßt, und daß von einer wahren, gedrehten, in die Ränge gezogenen Nabelihnur, weder innerhalb nod außerhalb des Amnions, eine Epur fey. Wird endfih auch die Bauchhoͤhle des Foͤtus ge: sänit, fo zeigt fih, daß der Urachus, ohne ale bla— enartige Erweiterung, zum Hintertheil des Embryo ab: ſteigt; neben ſich die beyden Nabelarterien fuͤhrend, Big» 4. pr) die Nabelvene aber, glei beym Eintritt in ie Bauchhoͤhle, an die Leber abgebend. Fig. Aa. B.) Der Knoten der velicula umbilicalis hingsgen geht, "an und innerhafb der Baudwand, aus einer leichten MN Schnürung unmittelbar in den Darmkanal üb er, und zwar in einen auffteigenden Magendarm umd einen abfieigenden Enddarm chig. 4. h. aa. 1; de.) die beyde, ohne alle Windungen, an der Vereini— gung mit der Darmblafe in einem fpigigen Winkel zu: " fanımentieftn; fo daß zwiſchen ihnen und der Rüden: fäule nur ein Heiner, dreyediger, vom Mefenterium ausgefüllter ‚Kaum ubrig bleibt, in welchem die Epur einer vena omphalomelenterica, jedoch elwas unbe— inmt, su ſehen war, ig. a 2... ne gewiß aus alle Diejem erſcheint, daß jener in zwey Hörner auslaufende Knoten nur die BR. ——— v r unterfheiden fann, außerhalb dee Amnions, fo daß er deſſen unbeſchadet hin und her geſchoben werden fann, Zus diefem Knoten Täuft zu jedem Horn der Haͤute cin 7030 Darmblafe fern fonne, fo augenfheinfih geht dar: aus hervor, daß diefe Darmblafe hier fhon ftarf im At: ſterben begriffen war. r Der zufammengefallene, verfehrumpfte Zuftand des Blafigen Iheils, die anfangende Schnuͤrung an ber Stelle des Durchganges durch die Baudwand, die gelbe Farbe, ohme merkliches Gefaͤßnetz, und die fadenartig verfaufenden Enden liefen feine Zweifel darüber. Wenn fin daher auch bey der Deffnung diefer Darmblafe nur wenig Flüfigkeit zeigte (deren Schaͤtzung dadurd noch um ſo unſicherer wurde, daß die ganze Unterſuchung un— ter Waſſer geſchehen mußte), wenn die zarte Haut die-- fer Blaſe zwar wohl ein Auffhneiden ihrer Wände und ein Erfennen der, in ihre Hörner fortgefegten, Höhle zuließ, fo vertrug fie Dagegen nicht ein hinlaͤngliches Auf— blafen und Einfprigen, um den Uebergang aus ihr in das lumen des Darmfanals darzuthun. Ein umgefehr- tes, aus der Höhle des Darms aber in bie Darmblafe vorzunehmendes Einfprigen, wurde durh die Kleinheit der Theife, das geringe lumen des Darms, und die marfige Beſchaffenheit feiner Wände unmöglih, und wäre es auch gelungen, fo bliebe denen, die fid) vorge nommen haben nicht zu glauben, wieder der neue Ein: wurf übrig: der Uebertritt der Luft fen gewaltfam, und durch innere Zerreißung der Theile erfolgt; fo wie, von der andern Seite, das Nichtgelingen dieſes Verſuchs, in der, am geſchnuͤrten Orte ſchon Statt habenden Verwach⸗ fung, eine Erklaͤrung findet. Aus diefen Ruͤckſichten, und weil überhaupt das . Binminden der Darmblafe in den Darm nur durd eine Reihe von Beobachtungen aus verfhiedenen Perioden ganz uͤberfuͤhrend dargerhan werden kann, was hier nicht — Abſicht war, halte ich es fuͤr überfluͤſſig, mit Worten den Zufammenhang zwiſchen der Darm— blaſe und dem Darm weiter zu beſchreiben, und uͤber⸗ laſſe den nachdruͤcklichen und augenſcheinlichen Beweis daruͤber den, freu nad der Natur gemadten Abbildun⸗ gen Fig. 2. und A,), die, wie ich glaube, jeden Unbefan: genen davon überzeugen werden, daß die Darmblafe im Schafsfoͤtus mit dem Darme unmittelbar sufammen- hängt; und zwar genau fo, wie dieſes (wenn wir über die Stelle diefes Zufammenhangs und andere, hier un: wefentliche Dinge nit richten wollen) von Dfen am Schweinsembryd beſchrieben und abgebildet worden if. Sich deffen Beyträge zur vergleichenden Zool., Anat. und Phyſ. I. p. 59. und Tab. 3.). Co fehr id aber aud, nad) den vorliegenden That⸗ ſachen, nach vielen andern Erfahrungen und aus inniger Ueberzeugung der Dkenſchen Anſicht hierinn beyſtimmen muß; ſo wenig kann ich jedoch ſeiner, ſchon von Meckel und nad ihm von Samuel mit triftigen Gruͤnden be: firittenen Meynung beytreten, nach welder die Diver- ticula Allantoidis aus den abgelößten Hörnern der Darm— blaſe entſtehen follen. Ich glaube vielmehr, daß die vor- liegende Beobachtung, auf eine entfheidende Meife, das Unzulaͤſſige dieſer Meynung darthue; und ich ftüge diefe Behauptung auf folgende Grunde: 2» weil hier. die Enden der Darmblafe fhon abge foren und nod feine Divertifeln gebildet warenz weil 4 / 1631 FE F * 9) der Augenſchein die Unmoͤglichkeit zeigt, daß aus ſolchen fadenartigen Enden. der Datmblaſe je mod ein, den bfafigen Divertifeln ähnlicher Anhang entfiehen fonne; Nat Rt 5) weil mir aus andern Beobachtungen bekannt iſt, daß die Darmblaſe, bey weiterm Schwinden, je mehr und mehr ah ihren Hörnern abflirbt, ſo dab zufegt nur der bfafenartige Knoten übrig bleibt; und weil endlich — m. aus einer Reihe von Beobachtungen, Die ich, wofern es nöthig wäre, alle mit Abbildungen befegen würde, bewiefen werden fann, daß die Bildung ber Divertifeln erſt anfangt, nachdem feine Spur der Darm— blaſe mehr uͤbrig, und auch der zuickt gebliebene , bla⸗ ſige Knoten verſchwunden iſt; wo aljo von einer Ent: ſtehung aus der Darmblafe gar nicht mehr die Rede feyn kann. "CE, Etwas zum Vortheil dieſer Abhandlung, fagen, winde nach eigen Lob riechen; die Genauigfeit und Se: wiſſen haftigkeit von B., fo wie die Klarheit feiner Sei: nungen machen ſich ſelbſt Weg: dagegen wurde es Me— ckeln ſehr wohl geſtanden haben, wenn er num. einmal der Wahrheit die Ehre gegeben hatte, um fo mehr, da bey feinen hartnädigen und heftigen Kampf für fein Divertifel, als hienge all fein Ruhm daran, feiner er: worben werden fann‘, fintemal er feinen Gegner hatz denn id) fümmere mic) nichts darum, ob der Blinddarm oder ein fog. Div. den noch uͤbrigen geringen Preis da: von trägt, obſchond ich ihn neh immer dem Blinddarm zuerfenne. \ Was nun aber des B. Abbild, 2 betrifft, ſo erregt fie in mir großen Zweifel, ob das ſogenannte — Sfatt des Chorions nicht die Allantois ſelbſt fen. Wie iſt es denn moͤglich, daß die Darmblaſe durch das Che: rion dringe? Mit dem Divert. Allant. will ic) es ſo halten, wie fruͤher geſagt, nehmlich auf neue Underſu— chungen warten. Diefe Zeichnungen aber ſprechen Feiz nesweg6 gegen meine, übrigens fehr unwefentliche Mey: nung, an der eigentlich gar nichts liegt, Erklärung der Abbildungen Taf. 22. ig. 2. Hüllen, das äußere Blatt des Chorions ges oͤffnet. — Endſtuͤck der Huͤllen des einen Foͤtus. B. ak. Zum andern doͤtus gehörige Theile, unver: fest; alſo von außen-mit dem Chorion beifeidet. D Wo die Hüllen bepder Embryonen zufammen: treffen. : ; — by Eingeſenkter Theil; durch die aͤußern Huͤllen des Endſtückes A. durchſcheinend. Ende der verbundenen Hoͤrner beyder Huͤllen. Beyden Embryonen gemeinfhaft: fi zugehörend, Runzlich, faltig A abgefiorben, gelb: grau, opat * 0). Frenes Ende des andern Horns der Hullen, d) Zaferiger, opafer Umhang, entwickelt. Kein Diverticalum. X x ⸗ * a — e. e) Stämme der Umbilicalrenen. Einer in jedem Horn. a — f..£) Staͤmme der Umbilicalarterien, ebenfo. £ Von diefen Gefäßen verzweigen ſich zahlreiche Aefte - in dem Chorion, deren jedoch nur ein fleiner Theil in der Zeihnung angedeutet worden iff. Bon Cotyfedonen feine Epur,. ; Sl —— g. h. id Durch die Hüllen durchſcheinende Darmı blafe. 4) Dlafenartiger Mitteltheil, einem verſchlun⸗ genen Knoten ahnlich. gh) Das eine Horn der Darm: blafe.. gD Das andere Horn derfelben. | x Am Urfprung fiegt diefe Darmbfafe “entfernter von den Bfutgefähen ; gegen das Ende der Horner hin nähert fie fih ihnen, und iſt fhwerer von ihnen zu unterſchei— den, weil da auch die Blutgefäße blaß werden. k) Der in feinem Amniob eingefchloffene Foͤtus, durchſcheinend. 1. m) Zuruͤckgeſchlagene Theile des durchſchnittenen äußeren Blattes von Chorion. ; ». 0) Inneres Blatt des Chorions, unfer der Darm: blafe alle Iheife überziehendz Die Allantois deckend. An ihm hängen die RNabelgefaͤßſtaͤmme feſter, als an dem äußern Blatte des Chorions. Es empfangt davon Arfte, wie diefes. Oft find Reifer von Zweigen zwiſchen beyden Membranen gemeinfbaftli, fo daß die Darmblafe zwi— fHen deren Iheilungen durchgeht. ö D Wo die Allantois, als Urachus, mit den Nabel: gefähen in das Amnios eingeht. Die Darmblafe dane— ben liegend. Richt damit in eine Nabelfehnur zufammen: gedreht: ; \ 7 Fig. a. Derſelbe Foͤtus im bloßen Amnios eingefhlof - fen , vergrößert. g.h. D Zur Dermtlafe gehörig, wie oben. J pP Urachus mit den Nabelblutgefaͤßen. cee. If.) SE a er — in > gr. 9 Llimfang des Amnies,- nierenförmig. An t.ı,v. 9) Durchs Amnios durchſcheinender Forus. t) Kopf; E feinem Einſchnitte treten Urahus und Larmblafe aus. 7 u) Borderfußftummel; vw) Hinterfußftummel; 4 | 5 & x) Schwanz. i Pi ei Fig. 5. Der Foͤtus vergrößert, vom Amnion ent: bloͤßt. Die Allantois iſt am Urachus, die Vena umbilica- lis furz vor dem Uebergange in die Leber abgeſchnitten; die Darmbfafe entfalter Die Bauchwand ifkım Unfange der Bauchhöhle abgenommen, fo Daß das ganze Cavum abdominis offen liegt. Man fieht darınm die 4 große Leber, den Darm ohne Windungen, die Vala omphalomefenterica, das Mefenterium, einen 4— zu den Geſchlechtsorganen gehoͤrigen Theil und die Ar⸗ teria umbilicalis neben dem Urachus, der noch ohne h Blaſe if. * g. h. i. aa) Darmblaſe; hy der entfaltete Knoten derſelben; gi) ihre Hoͤrner; aa) leicht geſchnürte Stelle, wo die Darmblafein die Bauchhoöhle eintritt, und mit dem Darm zuſammenhaͤngt. Bon, diefem Drte an flug ſich auch das Amnios um, j u prrlirahuäz neben ihm die beyderr-Arteride umbi- licäles. Keine Harnbfafe. . e. #0. v..x) Körper des Foͤrus; & Kopf; uv) Fuß⸗ 6 56 Er Abgefhnittene Vena umhbilicalis; wo fe in die Reber tritt, ° io a) zu den Geſchlechtsorganen gehöriger, Tängft der_ ö -Nüdenfäufe beyderfeits abfteigender ulſt. * 8 aa) Darmfanal, 2 3) Magendarm. Trifft mit dem Enddarm an der Darmblaſe in einem ſpitzigen Winkel zuſammen (aa) und ſteigt von da hinter der Leber, laͤngſt der Ru: ckenſaͤule, hinauf; ſchwillt daſelbſt in eine kleine Erwei- terung an, und geht endlich in den engern Defopha- gus über. rl) I Enddarm; enger als der Magendarm. Von feiner Bereinigung mit Magendarm und Darmbfafe caa) in ‚einem leichten Bogen abwärts’ Taufend, zum Schwanz— ende des doͤtus. Arteria omphalomefenterica; neben dem Ma: h \ > Se a u — | Be % '- > gendarm auffleigend; fällt hinter der eher, an der Ru: ckenſaͤule, in die Aorta. \ © m Spur der Vena omphalomeflenterica; im . Mefenterium, das in einem dreyefigen Naum, hinter ‚Magendarm und Enddarm, ausgebreitet ift. ' / Ueber die Darmblafe des Pferdeföcus, ee Taf. 21. Sie fordern mid aud auf, meinen Befund in Be- “treff der Darmblaſe des Pferdes mitzutheilen. Was foll ih aber, ohne in eine umftandliche, mit vielen Zeich nungen zu belegende, Abhandlung einzugehen) nad dem, was Sie nun darüber von Döllinger und von Guvier j {don aufgenommen haben, berichten, wenn ih. Wieder: holungen vermeiden will ? Es ift in der That nicht möglich, etwas befferes über den Unterfihied zwifhen der Darmblafe des Pferdes und der fleiſchfreſſenden Thiere zu fagen, als was- Cu- vier darüber anführt, „daß fie naͤmlich in diefen hori- zontal liegt, in jenem ſenkrecht ſteht.“ Ich wuͤrde Gefahr laufen eine undeutlichere Beſchreibung zu liefern, wenn ich ſuchen wollte, dieſe anſchauliche Erklaͤrung zu vermeiden. Auch ſcheint mir Doellingers Umriß, zum Verſtaͤndniß der Hüllen des Pferdefoͤtus, vollfommen hin: reichend für diejenigen, die fih überhaupt in Zeichnun: gen und beſonders in Durchſchnitte zu finden wiſſen und nit verlangen, daß — wie in der befannten kurzweili— gen Hiſtoria — der Mann gemalt werde, zum: Fenfter dingusſehend und ſingend: Herr Gott, did loben wir! Unm jedoch Ihren Wunſch nicht ganz unbefriedigt zu h laſſen, füge ic) hier einige Umriſſe bey, welche 1) die Seielle anzeigen, an der man die Spur, der Darmblafe ‚im Pierdefsiusfuhen muß;.2) im Durdfänitte diegegen: - feitige Lage der Hüllen und, ihrer allmäpfichen Entwide: ung erflären; HD. den Ort andeuten wo die Darmblafe an ‚die Daͤrme uͤbergeht; fo ‚gut ſich dieſes aus meinen, an mehr als halbreifen Fruͤchten gemachten, Unterfuchun: gen ergab. —J x Iſis 1818. Heft 10. — — x 2 1 EEE WERTE NT rg e - nn. 2 nr * * Rs z —⸗ —— — — J IT. * — Big. 1. zeigt die unverlegten Hüllen des Pferdefotus, abc. Umfang des Chorions. ‚ac. Theil, in dem der Foͤtus liegt, deffen Körper leicht punckire ift. ‚ — b. Horn der Haͤute, in dem weiter Fein Theil des Foͤtus gelagert iſt. x d. durch die Häute fihtbarer Theil der Nabelfchnur, zum Chorion auffteigend, wo die Gefäße divergiren. efgh, folde ausfirahlende Aeſte der Nabelgefäße, die fih un Chorion verbreiten. ‘ Mar " Stelle, in der Mitte der ausftrahfenden. Gefähe, wo das außere Blatt des Chorions durdfchnitten werden "4534. muß, um in den triterförmigen Raum zu gelangen, in- weldem die Nabelfchnur vom Körper des Fotus auffleigt — außerhalb der Höhle der Alantoides und des Amnions und ohne eines der benden zu durchbohren. : Derſelbe Raum führt aud zur Darmblafe, die na: tuͤrlich ebenfalls außerhalb des Amnions und der Allan— toides Tiegt, und bey * angehefter if, Sg. 2. Senfredter Durdfhnitt des Fé— tus und feiner Hüllen; durd die Mitte aller Theile geführt. > a. Körper des Foͤtus. bed. Höhle des, Amnions. Die Haut des Amn. iſt nicht beſonders beziffert, da ſie durch die Linie um die Höhle hinreichend angedeutet wird, efghi. Höhle der Allantoides. Ihre Hauf iff eben: falls durd die Linie um diefe bezeichnete Höhle darge: ſtellt, und Tiegt einerfeits am Chorion, anderfeits an dem Amnion. In der Zeichnung ift fie aber, in einer feinen Entfernung davon gehalten, deutlicher in die Au— gen zu fallen. 1. Uebergang der Allantoides in den Urachus. klm’k. Umfang des Chorions, feft auf der Alfant. - Tiegend. no. Nabelfirang, deſſen ‚Gefäße gewunden aufffci- gen und gegen das Chorion hin auöftrahfen. Mit diefem Nabeltrang- schen, von dem Körper des Fotus aus, "zu: gleih der Urachus (n,i.) und der von der Darmblafe auslaufende Strang Gt.), deſſen Verhältnif zum Darm die. Fig. 4. zeigt. pg. Die vom Nabelftrang ausftrahlenden Gefüge, ans Chorion tretend und im Divergiren einen Trichter bifdend, in deſſen Mittelpunct * ficht. rstu. Zur Darmblafe gehörige Theile, r. Ein zwiſchen Allant. und Amnion gelagertes und zum Theil in der Achfe der Nabelſchnur auffteigendeg Fach, in welchem die Darmblaje liegt. Nach dem Ab: ziehen der Allantoides iſt die Haut dieſes Faches loͤcherig und zellig; ſo daß ſie nur von dem dichten Zellgewebe, coder vieleicht von dem innern Biatte des Chorions, das die Darmblaſe etwa umſchlieft und ſpaͤterhin verſchwindet) gebil⸗ det zu ſeyn ſcheint. Was aus fruͤhern Unterſuchungen zu be: flimmen übrig bleibt. s. Verſchrumpfte Darmblafe, in ihrem Sad lie gend. °%) ) > Merte: Jh fann Cuvier nit beiffimmen, wenn er behauptet, die Darmölafe liege ganz im 103 4 1635, Von der Darmblafe mit dem Nabelſtrang zum “hi des Foͤtus abfteigender Strang, die vena ompha-. lomesenterica führend und oßne ‚allen Zweifel den, in. früherer Zeit offenen, num ion obliterirten, Gang aus der Darmblafe in den Darm. su. Bon derfelten Darmblafe durh die Achſe des Nabelſtrangs Aauffteigender Faden (won Cuvier Chalaza genannd) zum Chorion laufend, dem er an der Stelle * anhangt. Es wird aus diefer Figur deutlich, wie dag Amnion und die Allantoides fih um den. Nabelſtrang herumdraͤn⸗ gen und wie man nur durch Oeffnung der Haufe zwiſchen P- und g. in den Raum gelangen fann, in. welchem Na- befffrang und Darınblar fiegen, wie aber notwendig jedes Deffnen, der Haute an einer andern. Stelle 5. B. ben k oder 1, in die Höhle der Mantoides fuhrt. Meswegen man aud Ei meynte, fie umgebe das Amnion ſo, daß dieſe im. liquor Alantoidis ſchwimme. Sollte hierüber noch einige Undeuslichkeit bleiben, fo wlrd das, was ich Uber die 9 Allantoıdes des Hundsfoͤtus ausführlicher gefagt Habe, voller Auffhluß geben, und je den Zweifel föfen. Fig. 3. zeigt im, einem aͤhnlichen Durchſchnitt das muthmaßlide Verhaͤltniß der Theile, aus. einem fruͤhern Zeitraume; wo naͤmlich der Umfang des Amnions und der Allant. noch geringer iſt, und ſich dieſe noch nicht gegen den Nabelſtrang zuſammen gedraͤngt Haben. Es liegen alſo hier die dreyerley Blafer der Haute noch einigermaßen neben einander und "man fünnte zwifchen k und *, nad durchſchnittenem Cho- rion jum Amnion und zur daneben gelagerten Darmblafe fommen , ohne die Alantoides zu. berühren... Erft fpa- terbin verſenken ſich, Amnion und Darm: blafe mehr und mehr in die Bucht der Allan: toides und dieſe ſchlaͤgt darüber zufanmen und draͤn das Chorion von der Beruͤh— "rung des ine weg. Die Beztfferung iff wie in Fig. 2 Fig. a. Verhaͤltniß der Darmbfafe zum Darm, ; A, Bon. dem Bauch des Foͤtus abgefchnittener Nabel: firang. H BC. Bauchwand. D. 3finddarm. E.. Colon: FG: Deon, G. wo es in die dicken Daͤrme bergeht.. Da diefe Einſenkung nur von der andern Geite ganz ſichtbar iſt, die. hier, um der Darmblaſe willen, nicht dargeſtellt werden konnte; fo iſt der Lauf. des ileom hin: ter dem Dievarm. bie zu diefer Einſenkung punctirt. H. Vena mesentetica; in welche die v. omphalo⸗ mesent. füllt a.b.. Vena umbilioalis. a: im Nabelſtrang, ehe fie in! den — tritt, ſchon ein einfacher Stamm. b.. vo. fie hinter der. Bauchwand zur. Leber auffeigt. ; a RS der Ahfe des Ravelfrenge. Sie fiegt viel mehr zur Eeite und nur ihre. Anheftung ans Chos rien Gu) und an den. Dam (st) gehen durch diefe Achſe. wie er es gewoͤhnlich g | EEE SEE 3 — i i f e 1636 4 cd. Urachus, innerhath" des, A zut Uninotafe. | werdend. 1 efgh.. Die beyden arkeriae- umbilioales , neben der, 5 Blaſe abfteigend. . * iklm. Bon der Darmblafe in den Bauch gehenden‘ Strang. i ‚Lage in der Nabelfhnur; k, Verlauf, im. Bau⸗ he; I wo er an den Anfang dB Slinddarms ge⸗ Heftet it; der-Einfenfung des Ileon ‚genüber. ! m. abfpringende Vena ‚omphalomesenterica, _ die bey H. in die Ven. mesenter, fallt, Sie fonnte noch in der Strecke von k bis m aufgebfafen. werden. _ Von einer arteria omphalomesenter, „zeigte ſich feine Spur mehr. Deutlicheres hierüber Ab nur, aus fruͤ⸗ herem Zeitraume zu Hoffen. Veyenue. Ueber Ophidium imberbe (Donzelle), Coryphaena Nopacula: (Hason), Girelle, Coryphaena, aus dem Mittelmeer, und- einige Verwandte v Ouvier (Mém. du Mus: Voll. 512.) 5. Von der bartfofen Donzelle. Sie Taf. 2%. - Plinius redet unter dem Namen Ophidium , oder Heine. Schlange, von einem Fiſch, von dem man nichts anders fagt, als er gleide dem Conger. Rondelet- Kat diefen Namen — willtuͤhrlich, gemacht, der Donzelle der Langue: # dofer, Corrudgiao. der Provengalen , Calegneiris der Nizzarden, Pescegrillo der Staliancr bengelegt, und feinem Benfpiele. find die RE nach ihm ‚gefolgi. Nachdem Proondelet ve der DonzeRo eine ziemlich nvollſtaͤndige aber mit ein hinlaͤnglich erfennbarch,. A, ſchon mittelmaͤßig gefidchenen Abbildung beg leitete Ve1 ———— gegeben Hatte, fegte er hinzu, man fange au 7 den Inſeln von Lerins’ und bey Autibes einen. Ahnlı- “ chen feinen Fiſch, aber unbebartet und gelb von— Farbe, den er, wie er fagt, deßhalb Ophidium imberbe oder Ophidium jaune nenht: ö Willughby begnügfe fish, Rondelet abzufhreiben, 4 Artedi und inne thaten daſſelbe und zeichneten ofne weitere Ertlaͤrung ihr Ophidium imberbe inter ars 3 tim , velöies hie Donzelle if, ein. ” Nun gefhah, wies immer geſchieht, wvenn eine — tung weder abgebildet, noch mit Genauigkeit haraeferie firt iſt. Einige Autoren glaubten, dieſe unter ganzverfihter denen’ Fifhen zu finden, andere beobachteten fie wirklich, ohne fie zu erfennen, und gaben. ihr neue Namen —— ES ee Dura u Lan DU" Na 22 0 2 lich der Donzelle], Ich nehme mir vor, jetzt dieſe berden Arten von Irrthuͤmern nachzuweifen, zuror iſt es aber noͤthig/ daß h ich die natuͤrlichen Charactere der Ophidia fennen lehre, um die Fiſche, welche wirklich zu dieſer Sippe gehören, ‚) von denen‘, die ihr‘ fremd find, unterſcheiden zu’ toͤmen. Da die Sippe ürſpruͤnglich nach der bürtigen Don—— zelle gebildet worden, ſo iſt fie es, die ihr als — bild dienen” muß: E Diefer Fiſch Bat, wies die Autoren fehr wohl Al den Leib in Grftaft einer Degenklinge d. h. verfangekt, zufammengedrückt, ftufenweis nad hinten an: Höhe’ ab nehmend, mit einer Rucken- und After Floſſe welche ſich nad feiner ganzen Länge ausdehnen, und fig mit der Schwanzflofe in sine gemeinſchaftliche Spige derei⸗— Tr zei * den Leib —— Alle "ice Floſſen haben "ge rte Strahlen. Ihre Haut hat nur fleine, ſich nicht he Schuppen, aber im ihr felbft ſteckend, und dicht te an die andere. gedrängt, daß fie — von Pfla⸗ ied u en inen, auf die hope Kante geftellt, macht; mit. einem t,.e8 iſt die namliche Art von Bedeckung, wie im Aal: unter alfen diefen Beziehungen würden fih die Sip— #: Ophidium und die des Aals ziemlich gleichen, aber fie unterſcheiden fi fehr durch den Kopf. Der des Ophidium’s ift furz, beſonders von Eeiten der Sqchnauze, der das Auge ſehr nah ſteht; das Kiefer- bein übernimmt feine gewöhnliche Role ala Lippenkno⸗ ben, die Deckel find gut entwickelt, die Kiemenloͤcher öffnen fi fi, wie in gewoͤhnlichen Fiſchen durch einen gro: fen Spalt. unmittelbar hinterm, Deckel, und nicht nad) hinten unter den Kiemen; die Kiemenſtrahlen an der ahl nur ſieben, weit entfernt den Dedel concentrifch zu ungeben, endigen. fi wie gewöhnlich an. den Randern "der [Riemen] Haut. Kleine Kartätihenzähne beſetzen die Zwiſchenkiefer, die Kiefer, die Gaumen-Knochen, das vordere End der Sflugfoiar. Der Bauch nimmt nur den dritten Theil der Leibeslänge ein, umd was das, Schrach " [Sceleton] die Ophidium’s von dem aller. andern Fiſche unterfHeiden wurde, das dritte Wirbel trägt nach unten drei Knochenſtuͤcke, beſtimmt die Schwimmblaſe zu haften, wie es Willushby angezeigt, und. wie es Brousson- azet fehr umſtaͤndlich beſchrieben hat (Phil, Trans. LXXT, 946), der ziemlich, weite Darm hat zwey Windungen und iſt ohne Blinddaͤrme [Anhangfel]; Belon (Ep. 135, der übrigens die Donzelle ziemlich gut darſtellt, gibt ihr-mit Unteht eine große Menge, ohne Zweifel-durd die. falfche Aehnlichkeit betrogen, die er glaubte, daß ſie mit den = Gadis hätte. “ Das Zuſammen diefer Charactere iſt dermaßen. auf fallend, daß man feiver begreifen kann, wie Bloch ſich hat verleiten fönnen, die Uebereinſtimmung davon. zu foren, indem er in diefe Eippe dic Mastacembles- von Gronovius oder. die Macrognathi des —— ein⸗ fuͤhrte, Acanthoptexigii dülfig verſchieden, die offenbar zur natürlichen. Sirpſchaft der Scombri gehören, Rn finde ich dieſe Kennzeichen der wahren Ophidia. wicder in einem Fiſchlein des Mittelmeers, welches durch feinen ganzen Anſchtin der Donzelle: gleicht ,. aber ohne Baͤrlel und deren Ruͤckenfloſſe viel niedriger iſt. Diefer Es if gelb; er hat alles, ſelbſt bis auf die Knochenplat— „ten, welche die Sowimmbfafe halten. Da diefes unter alen Gattungen, d die ich kenne, diejenige iſt, welche ſich dem Opkidhum barbatum am. meiften naͤhert, fo fcheint Te mir die zu ſeyn, welche man als das Ophidium im- berbe ton Rondelet betrachten fonn, und mithin als das von Willughby, Ariedi und ven-Linne, welche nur nach Rondelet daron geredet baben.. 9 Mfrife ich num die verfchiedenen Ophidia imberbia, | die andere Autoren vorgebracht haben, ſo muß io die mei⸗ — De fehr verfehieden von den meinigen ‚finden und felbft- nicht einmal zw der Sippe gehörig. 1% Schonevelde (Ichthyol &, 35) beſchreibt eines’ aus der Oſtſee; es hat, fagt er, die Ruͤckenfloſſe rauh ‚ und foneidig_w k sine Eüge (veluti -sersato: mucrone 2) 0 Ruͤckens, und erfireden: fih auf die Rucenfloffe. i J darftelfen, welde ı man in einigen. Städten mit Bad- y 2658 seindenfend ; man kann «8 nicht: Leicht mit der bloßen Hand fangen; ſchwarze Flecken herrſchen laͤngs ſeines Sein Kopf iſt Hein, wie fein Mund, der nad oben gerichtet if. In der Bucht von Kiel fangt man deren von ı Fuß Länge. Sch zweifle nit, daß er vom Blennius Gun- nellus hat reden wollen, deffen fehr Heine Bauchfloſſen ihm werden entgangen ſeyn; das ıft auch die Meynung von Broussonet (Phil, Trans. LXXT pag. 459; auf feinen Fall kann er ein aͤchtes Ophidium vor Augen ge: habt haben. Nachher ſetzt er Hinzu, daß die Einwohner Helge: lands diefen ZH Nugnogen nennen. Ich leugne nicht, daß es ſich auf Helgoland ſo verhalten mag, aber es iſt gewiß, daß im uͤbrigen Deutſchland das Wort Neunaugen, welches daßelbe iſt, nichts anders als die Fluslamprette bezeichnet. Schellhammer (Anat. Xiphiae pag. 25) beſchreibt ganz gewiß dieſen Gunnellus. Man erfennt ihn an den eilf ſchwarzen Flecken auf feinem Ruͤcken, darauf führt er- eine Figur von Johnſton an (Taf. V. Fig. 4), die dent Aldrovand (de piseibus: 352.) nachgemacht ward. An ihr allein war fie nicht erfennbar, denn man bat nigt’ein mal die Brufffloffen ausgedrüdt, aber Aldrovand gibt fie: für. die gewoͤhnliche Donzelle,; und es iſt wahrſcheinlich diefe-verffümmelte Donzelle, Was Linne in feiner Fauna’ Suecica beſchreibt, und. unter-die Jugulares fest, ift aud noch diefer Gun- nellus, oder. wenigftens eine außerft nahe Gattung z er fagt ſelbſt, da man ihn fünnte. zu Blennius grün: gen, und daß er dem Gunnellus nahe fiehe. Er rech⸗ net 79 Strahlen. auf die Ruͤckenfloſſe, ar auf die After⸗ floſſe uſw. Gronovius gibt ein Ophidium imberbe ſicherlich ſehr verſchieden, denn er zählt 147 Strahlen in der Ruͤ⸗ cken⸗ und 101. in. der After-Floſſe, zu‘ der er’ alle von der Schwanzfpige an bringt. Er befehreibt es nad ei. nem ausgeftopften..Stüc aus dem. Mittelmeer, und feine Befhreibung ift dermaßen bis in die kleinſten Theile mit dem gewöhnlichen. Ophidium-übereintimmig, daß mar leicht. fieht,.er habe nichts anderes ‘vor Augen gehabt, als dieſes Ophidium, daß ſeine Baͤrtel verloren. Cr fuͤhrt Aldrovands eben bemerkte Fig. ©. 355 und eine andere von. 349:an,. die er beffer, als die erſte finder. Es— iſt ein Irrihum, denn dieſe Figur von 349 ſtellt nichts an— ders vor als den Conger, welcher Name auch dabey ſteht. Man wuͤrde das ſchließen, wor es auch nur aus der Stelle, welche die Kiemenoͤffnung einnimmt. Er ſetzt ein Synonym aus Peliver dazu, das nichts anders vor⸗ ſtellt als einen Cyclopterus liparis. Pennant Brit. Zool: IV. 03) ſcheint nichts geſehen und abgebildet zu haben als- eine Gattung Aal. Brouffon- net hat das ſchon bemerkt und geſagt (Phil, Trans, LXXI ©. 449. Anmerk.). Ganz neuerlich gibt uns M, Montaigu. in den. Abhandlungen. der: Wernerifchen Ge— ſellſchaft zu Edinburg Bond 1 Taf. 11, Fig. 22 noch einen Fiſch, ganz von dem vorigen verfhieden, Seine Schnauze iſt furzz feine Oberlippe aufgeftulpt; man fann nad ber Auftreibung feiner Kiemenbaut glauben, daß diefe Teff nung eng, wie in den Yalen, und. nicht offen wie im 1639 den Opkidiis ift. Man zahlt 77 Strahlen in der Ruͤ— fen, aa in der After und 18 oder 20 in der Schwanz; En Bier hat M. Riffo (Tehthyol. de Nice pag. 98) son demfelben Fiſch des M. Montaigu reden wollen, wenigftens fimmt die Zahl der Strahlen ziemfid mit denen wom englifchen Gefehrten überein. ? j Es iſt Schade, daß, er ſich nicht mehr uber den we⸗ ſentlichen Umſtand der weiten oder engen Kiemenoͤffnung rklaͤrt hat. F — lang das nicht aufgeklaͤrt iſt, fann man zwei⸗ fein, ob diefe übrigens der Aufmerffamfeit fehr werthe Gattung ein ädtes Ophidium fey, und eb, fie mithin die Gattung imberhe von Rondelet feyn fonne, Angenommen, diefe Deffnung fey weit, und 88 ſey wirklich der Fiſch von Rondelet, fo muͤßte immerhin die Gattung, welche ich vorſchlage, als eine dritte in die Sippe Ophidium geſtellt werden, und in dieſer Hinſicht waͤr es nicht unnuͤtz, hier davon zu reden. Ich habe geſagt, daß einige Autoren ſie gehabt haben, ohne fie zu erkennen; wirklich find ich fie in Brünnich (Ichthyol. Mall. pag. 15) unter dem Namen Fierasfer, oder Gymuofus acus; feine Beſchreibung iſt vollkom— men genau und umflandlic) ‚bis auf zivey Kiemenſtrahlen, die er überfehen hat. Aber ich glaube, daß er fich fehr geirrt, oder daß er vielmehr eine Ziffer vergeffen hat, da er nur 70 Etrahlen in der Afterfloſſe zaͤhlt; in den fri— ſches find fie ſchwer zu unterſcheiden, aber in trocknen findet man deren 170. Brünnich ſtellte dieſen Fiſch un: ter die Gymnoti, weil er nicht glaubte, daß man der Art von wenig ausgezeihnetem Kiel, der laͤngs des Ruͤ⸗ ckens vorkommt, den Namen Floſſe geben koͤnne; aber er bemerkte wohl, daß ſeine Beziehungen mit den andern Gymnotis nicht vollſtaͤndig feyen. M. Riffo hat den naͤmlichen Fiſch gefehen ; da er aber eine achte, obfehon fehr Feine Ruͤckenfloſſe bemerkte, und viel mehr Strahlen in der Afterfloffe zählt, fonnte er ihn nicht erfennen. Er hielt ihn daher für neu; feßte ihn zu den Notopteris und gab der Sattung den Namen des M. Fontanes; denn es iff ganz genau der Notop- terus Fontanes de Rillo, wovon ich hier zu reden will verftanden werden. IH bin darınn um fo fiherer, ale ich ein Stuͤck der Gefälligfeit des M. Riſſo's ſelbſt ver: danfe: eine nothwendige Bemerkung, weil die Abbildung diefes Naturforfere CIchihyol. de Nice, planche IV. fig. 11.) ſchlecht uͤbermalt, und die Ruͤckenfloſſe viel zu ſtark angedeutet iſt, daher fid. irgend ein Zufammen; träger finden Fonnte, der hurtig bey der Hand wäre, da: von wieder.eine doppelte Anwendung zu machen, SE Sch habe nit noͤthig zu fagen, daß man unmöglich diefen Zifh dem Notoptere des M. de Lacepede, Gym- notus ‚notopterus (Pall. Ginel.) beygeſellen kann, der heutiges Tags als ein Bauchfloſſer von der Sippſchaft der Haͤringe anerkannt, ‚und mit Recht Olupea synura von Blod Ausg. .v. Schneider, genannt worden iſt. Nach dieſen critiſchen Vergleichungen bleibt mir nichts mehr als meinen Fiſch, verglichen mit der gewoͤhnlichen Donzelle zu beſchreiben, ubrig. wer Fierasfer der Marfillier, Aurin der Nizzarden, Gymnotus acus von Brünnich u, Gmel., Gym« * N Do nn 30 , — — — — es gibt deren eben fo wenig im Aurin, _ 2649 notus. Fierasfer des M. de Lac., Notoptere. Fonta- nes des Rillo, den ich für einerfey Kalte mit Rondelet8 Ophidium imberbe, iſt ein Fiſch, ohngefaͤhr eine Spanne lang; fein Kopf, feine Kiefer, alle feine Zähne, feine Deckel, feine Kiemenhaut und die Strahfen, die fie fiu- gen, find durchaus die naͤmlichen, wie in der Donzelle, nur fehlen die Bärtel, die an der Spige des Zungen: beins hangen. Der. Vordedel zeigt wie in der Donzelle Unebenheiten, die man für Zäpnelungen halten konnte, und der Deckel hat ebenfalls nah Hinten einen vorfprin: genden Winfel oder eine Art Spite, — Der Leib des Aurin iſt verhaltnigmäßig mehr ver⸗ laͤngert, als der der Donzelle, und da feine Ruͤcken⸗ floſſe faſt gar nicht erſcheint, und keine Schwanzfloſſe da iſt, ſo iſt er viel duͤnner; der Schwanz endigt in eine Spitze, ohne von einer ſichtbaren Floſſe umgeben zu ſeyn. In der That, die Rückenfloſſe ift fo niedrig, und ihre Strahlen fo wenig bemerflih, daß fie nur als eine ſchwache Hautfalte erfcheint. Die Afterflofe ift viel beffer angezeigt, aber fie iſt ſelbſt von einer Haur überzogen, die fie zu einer Art von Kiel verdidt, und man kann fie nicht bis unter dag Ende des Schwanzes verfolgen. Da der After viel weiter vorn als in der Donzelle, und faft unter den Bruſtfloſſen liegt, fo läuft ‚gleichfalls die Afterfloffe weiter nad vorn. Es würde mir Mühe ma: hen, die Zahl der Strahlen diefer beyden Dloffen geneu . anzugeben, aber M. Rilfo,, der viel mehr Anrin’s gefehen hat, als ich, zahft deren 140 in der Rücken- und 170 in der Afterfloffe. Die Donzelle hat deren 156 in der erſten, 95 in der Afterfloſſe, und cin Zwanzig, die man als der Schwanzfloffe gehörig, anfehen kann. Die DBrufffloffen auch wie in den Donzellen find Klein und aus [wachen uud ſchwer zaͤhlbaren Strahlen zufammen: gefegt. M. Riffo findet deren 18. Cine Haut, auf der man nicht leicht die Schuppen ſieht, deckt den: Kopf und den Leib dieſes Fiſches; feine allgemeing Farbe iſt gelblich, und zeigt goldigen Schimmer; ſchwarze Duͤpfel oder kleine Flecken und andere mennigroth, ſind unregel⸗ maͤßig durcheinandergemengt auf dem Kopf, dem Ruͤcken und dem Schwanz: die Seiten und der Bauchſind frey davon, Ih zählte 110 Wirbel am Ruͤckgrath, und cs blieben nod 10 oder 15 übrig, die man nit mehr uns terfcheiden fonnte, wegen der Dünnheit des Schwanzen— des. Die Donzelle, deren Leib viel Fürzer iff, hat nur 63. 17 diefer Wirbel im Aurin, 15 in der Donzelle ge- hören dem Bauch an, das ubrige gehört dem Schwanz. In einer und der andern Gattung hat das dritte Wirbel zwey verbreiterte ſchwach gebogene Fortſätze, welde die Schwimmblaſe umfaffen ; aber die des Aurins find wich breiter und dünner; die der Donzelle haben eine Gin- ſchnuͤrung, und eine merkliche Verdifung an ihrem Aue bern und untern Rand. Zwifchen ihnen findet id auch ein drittes Knochen-Stuͤck, daß ih im Aurin nicht ges funden habe. Sn der Donzelle ſteht die Afterfloffe nicht über die erſte Schwanzfloſſe vor, aber im Aurin lauft fie un⸗ ter den Bauch vor'bis gegen die Bruftfloffen, wo der After iſt. Der Magen dieſer beyden Fiſche iſt fleiſchig und als Blindſack. Obſchon es Belon behauptet hat, hab ich doch feine Blinddaͤrme bey der Donzelle finden konnen, und ı — nd 2 vv. Der Darm von diefem iſt ein- wenig mehr gewunden, weil er mehr nad vorn faufen muß, um zum After zu - Tommen ; die Schwimmblaſe ift ftarf und groß in einem wie im andern, aber. fie hat in der Donzelle innere Falten, die der im Aurin fehlen, ohne Zweifel wegen dem dritten Knoͤchel, welches die Donzelle befonders hat. Dieſes find die Aehnlichkeiten und Verſchiedenheiten dieſer zwey Fiſche. Man ſieht, daß. fie Einerleyheit der Sippe und Verſchiedenheit der Gattung anzeigen, Wenn das Ophid. imberb. yon M. Riffo und daS von M. AMontaigu eben fo merflihe Achnlichfeiten zeigen, wann fie umftändficher werden befehrieben feyn, fo wird man fie zu der Donzelle und dem Aurin gefellen fönnen, und man wird dann fehen, ob man fie als das Ophid. imb. ‚betrachten kannz unterdeffen ſcheint es mir, wie ich es geſagt habe, daß dieſes Ophid. der Aurin ſeyn koͤnne. Die- Andeutungen, welche, wir uber die Kennzeichen und den Knochenbau der Donizellen fo eben erhalten haben, fegen ung in Stand, ein Urtheil über einen ausgegrabe: nen Fifh von Monte-bolca, den man in der Ittio- littologia Veronese pl. 38. fig. 1. zu Ophidium bar- batum gebradt hat. « Es ift eines der durch feine gute Erhaltung bewunderungswürdigfien Stüde von der praͤch— tigen Cammlung von Iehthyolithen, die zu diefem Werf gedient hat, und das [Süd] man gegenwärtig im Mu: feum der Naturgeſchichte lzu Paris] beſitzt. Man unter: ſcheidet daran die Heinften Theile der Knochen, und feteit die Flecken der Haut, und es fehlt viel, daß die Absildung alle die Einzelnheiten in ihrer Feinheit dar. ftellt. Es iſt ſchon fange, daß die Naturforfger erflaunt waren über das Zuſammenſeyn von Fiſchen entfernter Meere mit unfern gemeinen ‚und mit unbefannten Fi— fhenz wis man behauptet, daß cd in den Steinbruͤchen des Monte-bolca ſiatt finde; die Wahrheit ift aber, daß dieſes Zufammenfein nirgends weſet, aid in ber Einbil | dung derer, Die willkuͤhrlich dieſen Ichlhyolithen Namen aufgelegt haben, und mit dieſen da anzufangen, fo iſt nichts leichter, als zu beweifen, daß es fein Ophid. barb. it, nit einmal ein Ophid, in irgend einer Geftalt. N: Mein erfier Grund ift fogleich, da5 das Ophid. bar- bat. nicht mehr als 63 Wirbel Hat, und man im diefem Srabſiſche ganz bequem 135 zaͤhlt. Diefer Grund ware, Hof ich, ſchon genug; aber fann nod) 10 und 12 andere herbringen, von denen jeder ganz allein eben fo entſchei— dend wart, Der Kopf des Ophid. barb. bis zum Genid genem: men, macht den ſechſten Theil der ganzen Lange aus; der des Gegrabenen nur, den dreyzehnten. Die Ruͤckenfloſſe des Ophid. fangt in einem Abftand. "vom Genick an, welcher der Länge des Kopfs gleich iſt; die des Gegrabenen fängt auf dem Genie felbft an. . Diefe Rüdenflofe hat im Ophid, nur 156 Strahlen, im Gegrabenen zaͤhlt man leicht und deutlich mehr als 200 ©. Die Afterfloſſe faͤngt im Ophid. in einem Abſtand vom Kopfe an, der ſchier die doppelte Laͤnge dieſes Kopfs be— trägt, auch die doppelte des Abſtands, wo die Ruͤcken⸗ offe anfängt. In dem Gegrabenen fängt ſie mit einem Abſtand an, der dag vierfache diejer Lange befrägt, X eo EN“ * \ Br: 499 4 Sm Ophid, hat die Afterflofe 05) Strahlen, in dem Gegrabenen 180. A ty Im Ophid, nehmen die Gtadelfortfäge der Wirbel und die Strahlen der Floffen von vorn nad) hinten ffuf: fenweife an Höhe ab, um dem Fiſch diefe Degen- oder Dolchgeftalt zu geben, die ihn dharafterifiert5 im Gegras benen nehmen fie ein wenig zu, bis zu einer ffeinen Ent; fernung vom Ende, fo daß der Fiſch nad Hinten mehr fenfrechte Höhe hat, und in einen zugerundeten Schwanz endiget. Das Verhaͤltniß der Höhe der Floſſen im Ophid. iſt ſo, daß gegen- bie Mitte des Leibes jede Floffe ungefähr 4 von der Höfe bes Rumpfs hat; im Gegrabenen ift die Ruͤckenfloſſe hoͤher als der Rumpf. Im Gegrabenen iſt feine Spur von dem fo merk— lichen Knochengeſtell, das im Ophid, die Schwimms blafe haft. Im Ophid. find die Kiemenftrahlen fürzer als der Deckel, und die untern find die fürzeften von allen. Sm Gegrabenen umgeben fie den Deckel concentrifdy und die unterſten find die laͤngſten, da fie einen groößern Zirkel zu bef@reiben haben. Sm Ophid; find nit mehr als 7. Man unterfcheider 10 oder 17 im Gegrabenen. ‚Die Schnauze ded Ophid. ift furz und ſtumpf; die des Gegrabenen ift zugefpigt, Seht da fiherlih mehr als nöthig, um zu beweifen, daß'es von diefem Fifche weit ff bis zu unfrer Don- zelle; ich befchranfe mid daher auf Me Bemerkung, daß, da die g letzten Kennzeichen fippifche find, fie allen Fiſch— fundigen zeigen werden, daß der Gegrabene nidts an- ders als ein Aal oder vielmehr ein Conger ift; aber es iſt ganz gewiß ein unbefannter Conger. Die Sammlung befigt einen andern weniger guf er: haltenens verfteinerten Fifh, der mehr ald jener dem Ophid. gleicht, ohne es doch zu ſeyn. Die Laͤnge des Kopfs iſt nicht voͤllig 10mal in der ganzen Lange enthalten, Es ſind nicht mehr als 62 oder 65. Wirbel da, wie im aͤchten Ophid., und die Rüden: floſſe fängt ziemlih in derfelben Entfernung vom Kopf an, aber es ift feine Spur von Anodengeftell da. Die Afterffofe fängt erft in der Mitte der Range an; man fieht mehr als 12 Kiemenftrahlen; der Kopf ift zugefpißt, und viel weniger hoch, ald im Ophid, ganz und gar Aal— foͤrmig. Man koͤnnte glauben, dieſes Stuͤck ſey in dem an— geführten Werk Taf. 38 Fig, 2. abgebildet, aber bey ein wenig Aufmerkſamkeit fieht/man, daß die Abbildung viel mehr verlängert ift, und wahrſcheinlich nod eine dritte Gattung darſtellt. atends. Ueber den Rason (Goryphaena Noyaculz Lin.) und über andere Fifde in der Sippe der Coryphäng, die der Sippſchaft der Lahr: genäbertwerdemmuülfen. Das Mittelmeer bringt einen fehr ſchmackhaften Fiſch hervor, deſſen Leib fehr zufammengedrüdt, Stirn abge: fiugt und ſchneidig, quer roth und blau geftreift, in der Provence wegen feiner Geftalı Rason oder Rasoir, zu Rom Pesce pettine oder Kammfiſch genannt. Salvian (pag, 217) und Rondelet (pas. 146) haben ihn ehr gut 103 * x EU’ En ie gefannt und der Teste Hat ihm den Namen Novacnla, der einmal in Plin. (üb. XXXII Cap. 2.) vorfommt, bengelegt. Die beſte Abbildung, die man hat, iſt die welche Geßner in feinen Paralip. pag. 1285 gegeben hat. Willughby, ber diefen Fiſch nicht gefehen hat, und die Steifheit feiner Stachel nicht kannte, ftellte ihn wegen der Länge feiner Rucfenfloffe , deren Strahlen er biegfam annahm, zwifhen die Dorade (Coryphaena hippuris Lin,) und die Lampuge (Goryphaena pompilus). Artedi, der fih ein Geſetz gemacht zu haben ſcheint, dem. Willughby zu folgen, vereinigt dieſe drey Fiſche in feiner Sippe Coryphaena, die er unter feinen Mala- eopterygü ließ. Er hielt ſich ohne Zweifel zu diefer Ver: einigung berechtigt durch Die oben gewölbte und gegen ben Mund: fenfrecht herabfleigende Stirn, ein Kennzei— Ken, weldes in der That den zwey erften Gattungen ge mein ift, obſchon hervorgebracht durch ganz verfchiedene Urſachen, das ſich aber in der dritten Gattung gar nicht findet, Wir werden übrigens fehen, daß in den zwey er- fien es auch eine eben fo abgeriffene als taufchende Aehn— lichkeit iſt, die gar fein untergeordnnefes Verhaͤltniß nad ſich zieht. - Linne nahm in feiner ı0fen Ausgabe die Sippe -Coryphaena fo, wie er fie in Artedi gefunden, fegte nur die Gattung Equifelis hinza, welche der Dorade oder der Achten Coryphaena entfpricht, und die O. Pentadac- tyla, welche der Novacula gleicht; aber in der zwölften Ausgabe brachte er 7 andere hinzu, über die man fehr ſchwer eine beffimmte Meynung fafen kann, nad den unbedeutenden Angaben, die er davon mitteilt. Pallas faßt wie gewöhnlich die Achten Verwandt: ſchaften diefer Fiſche viel beifer auf. Von zwey Gattun: gen, die er unter. die Coryphaena fegte, ftellt ſich eine cC. velifera) ganz dicht an die Dorade, die andere 8 dasciolata) an Coryph. Pompilus. Aber Bloch betra wieder die Strafe von Artedi, und gab wieder eine = zyphaena coerulea, welde nur der Novacula gleicht. Was feine C. Plumieri betrift, fo iſt man ſeitdem ein— verſtanden, daß es nichts anders als ein Labrus iſt, wo: yon die Figur durch feinen Kupferſtecher verändert worden «Schneider 299). Gmelin hatte auch hier den Vortheif, die Verwir: zung zu vollenden, indem er nah Dtto Fabritius die Sippe Goryphaena mit dem Berg-Lax oder Macrourus (Cor. zupesiris) ſchloß, der nicht einmal zu den Acan- rtopterygiis gehoͤrt. M. Le Comte de Lacépède hat an: gefangen, die ©. Coryphaena zu reduciren durch Tren— nung der velifera unter ‘dem fippifhen Namen Oligo- pode, und des Pompilus unter dem von OGentrolophe; And da ich felbft Gelegenheit hatte, die Novacula zu Beobachten, jo Halt’ id mich verbunden, nod eine Tren— ung > vorzuſchlagen. Die Novacula hat, wie ich fo eben fagte, nichtd mit der Dorade, oder aͤchten Coryphaena gemein, als cine ſchneidige und abgeftugte Stirn. Alles übrige diefer bey: den Fiſche iſt weſentlich verſchieden, und die Novacula gleicht in allen Puncten den Labris. Der Leib der Novacula iſt von mittelmaͤßiger Länge, wie bey den: Labris, und nicht fehr verlängert , wie bey den Coryphaeniss In der Ruͤcken- und After-Floſſe find ale denen, welde ich unter den Namen Chromis und Epi- Wr In * * FR = 1644 nur wenig Strahlen 23 in der erſten 18 RER 16in der zweyten. In der ädten Coryphaena find fie viel zahlreicher. Die Dorade hat deren bis as in der Nüden-- und 25 in der Afterfloffe. Die Stachelſtrahlen der Novacula ſind ſteif und fie: hend, die der Achten Goryphaena biegfam. Die Dorade oder aͤchte Coryph. wie alle Fiſche aus. der nafürlihen Spſcht. der Scombri', zu der fie gehört, iſt nur von feinen Schuppen bedeckt, die auch zum Theil ihre Rüden und Afterfloffe befegen. A In der Nov. wie in den meiffen RS find. die e Schuppen groß, und die ſenkrechten Floſſen find frey 4 davon. 3 Die Seitenlinie der Novac. unterbricht ſich unter j dem Ende der Ruͤckenfloſſe, um ein wenig weiter unten wieder anzufangen, und. fih dann bis zum Schwanz fortzufegen. Es ift ein Kennzeichen, wovon die. Sippſch. der Labri Beyfpiele darbietet in der Sippe Scarus und in der ©ippe Cheilinus von M. de Lacepede, ;und in bulus vorſchlagen werde; aber es gibt nichts ähnliches N weder in der Sippſch. der — noch in der aͤchten Coryph. Die Novacula hat bieſelben doppelten Fleiſchlippen, die die Labri — die Dorade nicht. Selbſt dieſe Geſtalt des Kopfs gleicht nur, wie ich ſchon geſagt habe, dem Scheine nach der Coryph. Sn dieſen letzten iſt der ſcharfe Vorſprung der Stirne von einem ſenkrechten Kamm getragen, der uͤber der Hirn⸗ ſchaale laͤuft, und zu deſſen Beſtandtheilen das Stirnbein und das Zwiſchenſcheitelbein gehoͤren; fo, daß dieſer ganze Vorſprung oberhalb- des Auges ik, und- daß das Auge fih deshalb Herunfergefihoben findet in die Ebene dee Mauls, welches es eigentlich iſt, das den aͤchten E03 ryphaͤnen die ganz befondere Phyſiognomie gibt, Sin der Novac. iſt e8 nicht der Oberfopf, welcher vor: % fpringt, es iſt die Schnauze, welche ſich in ſenkrechter Richtung nach oben entwickelt, und die Schneide iſt durch das Siebbein, die beyden Zwiſchen-Kieferbeine und an den Seiten durch die zwey Unteraugenhoͤhlenbeine, wel: J che ſich gegen den Mund verlängern, genau fo, wie in den Labris, getragen; daher kommt es, daß das Auge 7 ganz oben. auf dem Kopfe iff, und — dieſem mehr als gewoͤhnlich entwickelten Theil; auch gibt dieſe Lage des Auges-der Nov. eine ganz von der Coryph. verschie: dene Phyſiognomie. Diefe beyden Fiſche fehen fih nur 1 gleich durd den Seitenabriß (Silhouette), wenn’s erlaubt fr ift, diefen Ausdruf anzuwenden. (S. 327) Oſteologiſch betrachtet ift der Kopf der Noy. ein wahe rer Labrus-Stopf, deffen Schnauze flatt {ih ſoͤhlig zu ver⸗ laͤngern, ein wenig ſenkrecht aufſteigt. Es wurde nicht einmal. unter den Labri an Andeutungen fehlen, die $ uns zu diefer endlichen Form führen koͤnnen. Sch führe nur den labrus argenteus und hebraicus des M. de u Lacepede an, Es ift befonders unter den Girelles oder Labris mit, nacktem Kopf, wo ſich diefe Andeutungen- finden, und unfere Noyacula iſt gleichfalls ohne Schuppen auf dem | Kopf, 1645 —— —F Pr — SAFE 54 we Wenn man noch ein biöden weiter eindringt, erhal: ‚ten fih die naͤmlichen Aehnlichfeiten. In den aͤchten Coryphanen bemerft man. zerſtreute Hafenzähne, wie die einer Kartetſche, an beyden Kiefern, 'än den Gaumenfnoden," am vordern Ende der Pflug: ſchaar, und an den Schlundknochen. In den Labris iſt die Anordnung ganz anders, laͤngs jedes Kiefers iſt eine Reihe kegelfoͤrmiger Zähne; die vier vordern verlängern und frümmen fi) ein wenig zu Hafen und haben dergleichen Hinter fih einige feine; "die Gaumenbeine, die Pflugſchaar zeigen feine, Es iſt "genau daſſelbe in der Novasla.. 3 Das auffallende Kennzeichen der Labri befteht in ih— ren Schlundzaͤhnen. Das untere Schlundbein, welches einzecht iſt, und die zwey obern, die ihm entfpreden, ha: „ben ihre zwey breiten Oberflächen mit ſtarken halbfuglichen . Zahnen bewaffnet, ahnlich einem Pflafter. Diefer fonder: bare und unter den Fiſchen feltene Character findet ſich wieder vollfandig in der Novacula. Die Darme: find fich eben fo gleich, wie es die. Zaͤhne ‚ankündigen, Wie die der Labri, find die -der Nov. mittelmäßig lang; der Magen macht feinen Blindſack und man findet feine bfinden Anhänge um den Magen: after. Inder aͤchten Coryphaena find die Därme dagegen fehr fang, und cs find blinde Anhänge da, wie in der ganzen Sippſchaft der Scombri. Diefe Einzelnheiten - find mehr als Hinreihend, um zu beweifen, daß die Coryph. und die Ralons widernatürfih zufammenge- bradıt wurden, und die Annahme der neuen Eippe, in die ich diefe Testen zu fegen vorfchlage, zu empfehlen. - Sch werde fie Xyrichthys nennen, indem ich ganz ein: fach ihren franzofifhen Namen Ralons oder Barbirmef- - fer-Fifh ins Griechiſche überfege, und-ic bringe außer un: ſerm Rafon des Mittelmeers Plumiers blauen Rafon (Co- ryphaena coerulea Bloch) und den Rafon mit 5 Fle— den aus Dftindien CCoryphaena pentadactyla Lin.), über welche die Abbildungen, die man davon hat, fei- nen Zweifel laſſen, dazu. “ ' Es ıft faft gewiß, daß Coryph. Psittacus und lineata ‚von Carolina nad) den Beſchreibungen gleihfalls dayin —* gehören. Sn Betreff der GC, acuta, sima, virens, he- ıniplera, branchiostega, japonica et clypeata fcheint es mir unmoͤglich, daß man ſich eine richtige Idee da: von maden könne, und ich möchte fie lieber aus dem Syſtem herauslaffen, als mich der Gefahr ausfegen, noch mehr Unordnung hineinzubringen, wenn id ie bloß muthmaßlich nach den unvollftändigen Beſchreibun— gen, darinn anbraͤchte. — SH bin hier eine Erklaͤrung uber Coryph. pentada- " etylafhuldig,. die ih zu den Rafons fege, obſchon fie M. deLacepede unter feinen hemipteronotijhat; cs fommt „daher, daß Linne in diefer Gattung Synonymen ver: einige, die 2 verfhiedenen Fiſchen angehören, und AM. de Lac. nur einen Theil davon vereinigt hat. Wi- Aughby hat wirtlih fehr unpafiend den hollaͤndiſchen Namen Vüf vinger visch, welder unfere Pentadactyla iſt, dem Cenironote pilote, gegeben, indem die Ruͤ— 7 Eenflofe nur die Hälfte des Kucens einnimmt. Aber 3 ‚in. der wahren Pentadactyla, einem Fiſch mit 5 Fingern oder vielmehr mih 5 Sleden, fo oft in Valentin ; in 4049 Renard abgebildet, und von Blod-fehr gut geliefert, bemerft man die fange Ruͤckenfloſſe und alle Kennzeihen der andern Rasons, * Es iſt ein Irrthum von Linne, ſchon von Bloch V, 119) herausgehoben, und von Gmelin verbeffert, daß er Wällughby’s Fiſch als Synonym vom- andern: angegeben hat. Indeſſen hat Bonnaterre @l. de Pen- cyclop. Fig. 126) an diefem Berfehen dermaßen Theil genommen, daß er diefe Abbildung vom Gentronote, allein gegeben» hat, um die Coryphaena pentadactyla vorzuftellen, während er in Bloch eine fo gute Abbildung nachzumachen hatte. Diefe Bemerfung ift nicht gleichguͤl⸗ "tig, weil dieſer Fiſch in Indien wegen feines guten Sr fhmads berühmt ift, und wegen feines außerordentlihen Ueberflufes, der einen wichtigen Artifel unter den Ein: Salzungen macht. \ Ertlärung der Abbildungen Taf. 15 Big. 1. Ophidium imberbe in natuͤrlicher Größe. Fig. 2. das Schrach des Kopfs und des Anfangs des Ruͤckgraths. — aa, die den Donzellen beſonderen Knochen, welche die Schwimmblaſe halten. Fig. 3. die naͤmlichen Knochen von unten, Fig. a. der Schädel von Rafon, Fig. 5. der von ber Girelle. Fig. 6. der von der Coryphaena. In dieſen drey Figuren iſt: — a. Das Zwiſchenkie⸗ fer, b. das Kiefer (maxillaire), c. das -Gaumenbein, d. der äußere Fluͤgelbogen, e. der innere, f. das Jochbein, g. das Scheitelbein, h. die Paucke, i der Vordedel, k. der Deckel, 1. der Zwifhendedel, m. der Unterdeckel (Suboperenle) n. das Hinterkiefer [postmandibulaire], 0. Vorderfiefer Lmandibulaire], p. Unteraugenhoͤhlem bein, g. Nafenbein, r. vorderes Stirnbein, s. das hintere, t. das Keilbein. ; Kleine Bemerkungen. 1. Was fein Verffand der Verflandigen fieht, Das übt in Einfalt das kindlich Gemuͤth! Sn dem koͤnigl. Waifenhaufe von Bunzlau in Sehle⸗ ſien werden die Kinder in der Naturgeſchichte nach der Idee unterrichtet, die dem Syſtem der Natur in O kens Lehrbuch zum Grunde liegt. Da in dieſer Anſtalt der Unterricht in dem hoͤhern Elemente der Erziehung ertheilt wird, nicht medanifch, "fondern durch Anregen und GEntwideln der innern Kräfte zum Erfinden, zum Schau— en, fo hat es fih ergeben, daß die Knaben, geherig ges feitet, von felbf die Eintheilungsgruünde und Glieder des Naturfyfiems gefunden haben, mie fie in jenem Lehrbuch der Naturgeſchichte auf- geftellt find. Nicht allein in der Zoologie, aud in der Botanif famen.von felbft die Knaben auf die Enthei- Tungsgründe, wonach das Pflanzenreih ih genetiſch zergliedert, ffuffenmweife die Drganeentfal- tend, bdiefelben Gefege findend, mie die Naturphiloſo⸗ phie ſie lehrt. Die Idee und der Geiſt, welche dieſe An— ſtalt beſeelt, iſt ehrenwerth und belebend; nicht als todte Maſſe wird die empiriſche Kunde gegeben, als geiſtiger Lebensreiz wird fie denugt, als rohe Elemente, wel; 1647 — che die innern Organe entwickeln, und dann in ihnen le— bendige Formen gewinnen. Die Schmarotzer-Gelehr— ſamkeit, die allein vom fremden Leben zehrt, und aus in: nerer Kraft nichts Geiffiges bilder, iſt der Tod aller Wiſſenſchaft! — Sp beſchaͤmen 8—12jährige Knaben unfere gelehrten Spiebürger, deren geiftiger Myopismus in der Natur: phifofephie nur Unpeil für die Wiſſenſchaft fieht! % ; Der freywillige, ohne Einmwirfung des thieriſchen Magnetismus entſtehende Som-⸗ nambuüulismus kommt ſeit einiger Zeit häufiger vor. Verf. hat ihn binnen einem Jahr in fuͤnf Faͤllen beob⸗ achtet, und zwar von dem böhern Grade. Ale trafen bey jungen Mädchen des höhern Standes gwifchen dem fünfzehnten und ein und zwanzigſten Jahr. Immer hatteſer die Bedeutungeiner Entwicklungs— franfpeit, Heilungalter krampfhafter Ue⸗ bel, oder einer individuellen Anlage ; Verbeſſerung der Conſtitution, eine blühende Geſundheit war feine Folge. Ein junges Fräufein von 17 Jahren, von auferer guter, fefier Conſtitution, vollſaftig und ſtark, litt ſeit ihrem achten Jahre an allerley krampfhaften, toniſchen und clo— aifchen, an epileptiſchen und cataleptiſchen Anfaͤllen, die haufig, oft täglich fi einſtellten; viele Aerzte und viele Arzneyen waren fruchtlos gebraucht. Im Jahr 1815 nahm die Krankheit eine feſte Form an, die des St. Pers Tanzes, und die ſer endigte Äh in den Som— nambulismus, fo daß die Kraͤmpfe und Convulſto⸗ nen zuerſt ſich zeigten, nach ihrem Nachlaſſen fiel die Kran: fein den magnetiſchen Schlaf, ſie ſah ihre innern Thei⸗ Te, Ihrieb Briefe rihtig und gut mit feft verſchloſſenen Augen uber ihren Zuſtand an ihren Arzt, ſpielte fertig mit feſtgeſchloſenen Augen das Klavier, und fang Dazu Stuͤcke, die ihr im wachenden Zuflande nicht gelaͤufig waren, fir verordnete fih paſſende Arzneyen, und nach dem Erwachen erinnerte ſie ſich von dieſem allen nichts. Jeden zweyten Tag trat ein ſolcher Anfall ein, allmaͤh⸗ lich ſeltener, und nach ſechs Monaten kam keiner mehr vor — aberfeitdiefer Zeitwarſie audgründ fihvonibren Rrämpfen geheift, und ſelbſt die Anlage dazu ausgerottet. Eine ausfuͤhrliche Gefgiäte diefer Krankheit wird ber Verfaſſer in K iefer s Archiv 5, M. erzahfen. Paſſen Krankheitsgeſchichten dieſer Art auch vielleicht für die Iſis? [ Beffer ind Archiv. ] Gin anderes aojähriges Mädchen litt feit ihrem aaten s — entſtanden; ſie hatte jede Woche meh⸗ rere Anfaͤlle; einer dieſer endigte ſich 1810 in ven Zus fland des Somnambulisgmus, wiederholte fih in dem Verlauf von 6 Monaten öfter unfer diefer vorm, und jeßt ſchon, feit zwey Jahren, iſt diefer und die Epilepfie verihmwunden. Ein drittes 19 jahriges Maͤdchen litt feit zwey Jah⸗ ren an hyſteriſchen Zufällen verbunden mit Unordnun⸗ gen im Monatsfluß, Bleichſucht, und dem ganzen Ha- bitus cachecticus. Die Parorismen der Hnfterie famen immer häufiger. und in höherem Grade, mit Krampfen und Aufungen mancherley Art verbunden; nah und nad —0009 der Epifepfie, vom Schreck bey dem Anblick en. nahmen die Anfälle die Form des Somnambulismus an, in einem Zeit: Raum von 2 Monaten erneuerten ſich faft taͤglich dieſe Paroxysmen, immer ſchwaͤcher werdend hoͤrten ſie allmaͤhlich auf, und damit waren zugleich Symptome, die Bleichſucht, die Unterleibsbeſchwerden, die Abmagerung; der Monatsfluß kam in eine regelmaͤßige Ordnung und ſehr bald zeigte das ſieche und vorher ſich auszehrende Mädchen ein Bild der bluͤhendſten Geſund— heit, der uppigften Lebens = Frifche, zugleich mit einer all- gemeinen Veränderung ihres ganzen geiftigen Wefens — Tuftige Heiterfeit, muthwilliger Frohſinn ſtatt der frühern , aud alle Krankheitszufalle verſchwunden, die a . ? [ unerträglichen, aͤngſtlichen, düftern, traurigen Laune. und der ohnmaͤchtig dahin ſchmachtenden Sehnſucht. Mies deuten wir diefe Erfeheinung? die Auslegung iſt nicht ſchwer; der Somnambulismus hat in biefen Fällen ganz deutlih das Wefen einer organis , Shen Erifis, wodurd ſich hartnadige,lang: wierige, den Arzneyen Krankheiten oder Kranfheitsanlagen zur vollfommnen Gefundheitentfhieden und Id: feten, die Lyſis der Alten ;t er zeigt die Bedeutung einer organischen Entwickelung, aus einem Innern Triebe ent fanden, wodurd die materielle Ausbildung der nervofen Gebilde, des Gehirns, des Rücken: Marke und der Ner⸗ ven vollendet ward. Durch diefe Metamorphofe ſchloh das Nervenſyſtem fih in feiner hoͤchſten Bluͤthe auf, fen innerftes Leben entfaltend, ſelbſt in feiner niedern Sphaͤre, wo fonft das innere Leben von der Materie gebunden iſt; denn in dem Ganglien-Syſtem fommen die höhern Anz Tagen zum Leben, entbunden von den Fefeln der Materie und zeigend die urſpruͤngliche Identität ihres Wefens mit den des Gerebral: Oyftems; das Syſtem der Rumpf: Nerven ward gfeich gefest Dem des Gehirns, die dunkle Welt der NaturzTrieve und Inſtinkte erwachte in dem ä Eomnamktufismus- aus dem Natur: Schlaf zum Bewuftfeyn, die Ahndungen und Traume verflä.ten fid zu Ideen und gu flaren Anz © idauungen. Auch zeigte diefe Erſcheinung die Sdentitat mit jeder Eri: fis, nur daß fie nicht verbunden iſt mit einem fihtbaren materielfen Wechfel des Stoffs, wie in den ntevern Ge widerftehende 7 1 i 1 2 ö { j E 4 > Y A R 4 & bilden, da fie in dem Sonnen: Aether der höchſten thiee rifhen Bildung vor fi gebt. Das Wefen der Criſis bes fiept überhaupt darinn: daß fie inzinerorganı: ” fhen Metamorphofe fid gründet, wodurd die Kranfheit mit ihrem Saamen ausgerot- tet wird; der Gang diefer Metamorphofe ift der Kranf: — — heit entgegen, die Ausgleichung der Heterogeneitaͤt, wel che die Krankheit gefegt zwiſchen der hohern Anlage und dem materiellen Vermögen der. Bildung, Beredlung der Materie, daß fie dem Bildungss Triebe gleich werde, iſt der Zweck. Sn den Krankheiten, wo der Somnambulismus ſich als Erifis bewährt, Gegt Die Wurzel und das Wefen im, “ & # * Nerven-Syſtem : Heterogeneität zwiſchen der hoͤhern An? lage und der niedern, materiellen Bildungs-Kraft; die Nerven-Materie iſt zu roh, zu unvollkommen, um den hoͤhern Bildungs: Trieb tragen und enifolten zu koͤnnen ER In! { i | 2 immer ‚mehr wird durch Metamorphoſe das Nerven: Leben "von ‚der Materie entfeifelt, freyer, geiftiger; fo wirft "diefe ‚Metamorphofe, die geiffige Anlage polarifierend, ir. begeiftigend auf die Nerven -Materie ein, fie geiffig, äthe- riſch »befebend, verzüngend und fo veredelnd. "Daß das Dre Fl ic re eK: geiftige Wefen in der Nerven - Materie ſich loͤſet und er: wacht aus dem Natur-Schlaf, das iſt die Bedingung zur Ausbilduug und Veredlung derfelden, denn die Nerven Materie fordert geiſtige Elemente zu ihrer Entwidelung. Sp ift durd das Werfen der Krankheiten und Krank: heitö-Anlagen angedeutet, wo der thierifche Magnetismus als Arzney gelten muß, eben da wo der freywillige Som— nambulismus fih als Criſis zeigt. Diefen ſowohl wie feine Wurzel, die Krankheiten, deren Bluͤthe und Grifis er iſt, finden wir vorzüglich in den Blüthen Jahren des weiblichen Lebens, wo die hohern Anlagen im Nerven: Syſtem erwachen, wo diefes am beweglichiten, am hoͤch— fen entfaltet und daher am Kranfpeits-fähigften iff; im der Bluͤthezeit, wo die Sehnſucht der Liebe erwacht, wo das weiblihe Wefen fich geiftig zu vollenden ftrebt, em: porzufteigen, fih zu verwandeln in den höhern geiffigen Character des Mannes, Es find die zarten, fo Nerven beiveglihen Naturen, die mit dem fhmadtenden Blick ſehnender Hoffnung, mit den. hyfterifhen Anfällen, mit den Krampfen und Zufungen, phyſiſch mit den Unord: £ nungen in dem Monats: Fluß, der Bleichſucht, welche ſich vorzuglih zu dem freywiligen Eomnambulismus neigen, und bey denen durd Ihn die Krantheitsanfage - getilgt und die Kraniheit kritiſch entfchieden wird; aud dieſe ſind es, bey deren Leiden der thierifche Magnetismus ſich vorzuͤglich als Heilmittel bewähren wird, die Criſis d. 5. den Somnambulismus befordernd, befchleunigend, 3. 2 % Noch immer will das Geſchrey nicht verhalfen uber ‚den practifhen Unwerth der hoͤhern philoſophiſchen Theo, rien in der Medicinz die Mehrzahl der critifhen Inſti— tute ſtrebt mit deutlicher Aengftlichleit dahin, alle neue -wiffenfehaftl. Sdeen, für die Praris von der bedeatungs: vollften Wichtigkeit, der Vergeffenheit zu übergeben, denn man fürchtet den Kampf und feinen gewiffen Erfolg. Ei- nerſeits iſt diefes zwar, gut, denn was mannidt verſteht, darüber foll man nicht reden, aber anderfeits wird dadurd der lebendige, geiflige Verkehr ſtille geftelit. Aber welch” ein Haglih Bild giebt uns die Medicin, wie unfre Ecfectifer fie haben wollen, wie feiht und gehaltlos find die Grundfäge, welche die Em: pirie für die Praxis lehrt! Man bedarf wahrlich der Leuchte des Diogenes, um am hellen Tage Spuren von Bernunft unter den Aerzten zu fuchen! wo ıfl. eine dee von der organifhen Bedeutung der Krankheit, wo nur “eine feife Ahndung von ihrem Weſen, wo von ihrer Na: turgeſchichtl. Geneſis? Nichts als todte Begriffe, nichts "als leere Worte geben der Praris die Richtſchnur! Man "beachte nur das Heilverfahren gegen die Chroniſche Krank— heit, die Ungewißheit darinn; dort iſt eine Arzney ge: priefen, aber fie verläßt; flugs greift man zu einer an: dern, zu einer Zten und fo fort, ohne Grund, ohne "Heilgefeg, nit einer geifligen Idee, fondern allein dem — Iſis 1818. Heft 10. * x 1050 blinden Ohngefaͤhr vertrauend! von dem Seilenden Soft verlafen, giebt man die geiftige Frepheit dem Zufalfe preiß. Gin Efüd, daß bey den acuten Krankheiten noch‘ oft die heilende Natur den Kampf mit den Cfementen fiegreih durchkaͤmpft, wahrlich! ohne diefe flarfe Huͤlfe wuͤrde die Kunſt nur die Bevoͤlkerung der Schattenwelt vermehren; aber man muthet diefem Beyſtand zu viel su, Fehde mit dem wilden Element und zügleih mit der Suͤnden der Kunſt. Unbegreiflich iſt die Verblendung, die Kurzſichtigkeit, womit man den traurigen Zuſtand unſrer Medicin nicht einſehen, der ſtarre Eigenſinn, womit man es nicht be⸗ greifen will: daß die bisherige Bahn der Empirie und des Eclecticismus nur auf Irrwege leitet, dem Thurm⸗ bau zu Babylon gleichend, daß ſie nimmer zum Ziele fuͤhrt, und daß eine durchgreifende Veränderung, ja eine gaͤnzliche Vernichtung alles deffen- notwendig iff, was man bisher cjeit den legten 20 Jahren) als Gefege der Heil- und Kranfheitölehre aufgeftellt hat. Wo dag Band der Geifterwelt, die Wiffenfhaft, wo die Sympathie mit den Ideen und Erfahrungen der Jahrhunderte fehlt , da fallt alfe Erfenntmiß in ein Nichts und in Dunitbilder zurück. Die Fehde mit der Empirie gleicht ganz einem Windmühlengefehtz denn das Todte fann mit dem Lebendigen nit, ftreiten, der Eclecticismus wan— dert herum wie der ewige Jude, ſtets ſuchend, alles po— Ippenartig mit den Fuͤhlfäden beraftend, aber nim- meretwaß findend, nimmer etwag fühlend; er will das bodenlofe Faß der Danaiden füllen, und verfhmachtet vor Durft und erfauft zulegt in des Lebens friih fprudelndem Quell. ‚Genaue Unterfuhungen, Ze: gliederungen find nothwendig, man foll aber nit eher fuden, bevor man weiß was man finden tann; Wiſſenſch. und Idee folen die Forfhungen lei: ten; der Verſtand darf der Natur und dem Drganismus nicht die Gefege und Gründe des Lebens und des Sy— ſtems geben, fie geben fie fih ſelbſt, der Geift foll fie nur finden, nur [hauen, und als Sdeen gei- fig verfiehen. Ohne dee irrt Shr ins Raumloſe und Leere, Irrlichter äffen und necken Euch, Ihr verfallt in Sumpfe, wie Eure Lehrbuͤcher beweifen; ein Skelett habt Ihr fatt des Icbendigen Organismus, eine Formel ftatt eines Geſetzes. Erſt bilder Euch das Organ jur Anfhauung und Erfindung, dann geßt an die Unterfu: Hung. Sagedu mir, was du weißt und fucheſt, ih will dir fagen, was du erfahren und fin- den tannft. Lebt erft die Perioden Eures eignen, ins nern geiftigen Lebens durd, und dann erft wagts dei großen Eyilus in Eurer Seele zu durdfeben, den die weltgefhichtl. Bildung der Geifter durdging, dann die Ideen und Erfahrungen der Zahrhunderte zu deuten und den Entwidelungsgang der Menfchheit in Euch geir ‚fig zu wiederholen, das abgeftorbene Leben zu verjungen. Von Innen, aus eignem Geifte heraus mus die Bil dung wachen, die Natur und die Gefchichte, die Beobach— tung und die Erfahrung giebt nur die Elemente der Bil- dung, die Keige zur Entwicelung des innern, geiftigen Lebens; der innere Geiſt muß der aͤußern Maͤſſe dag Leben einhauden; aber Ihr gleicht den alltagfihen Wo: chentindern, die nur das Dberflächliche fehen und bera- 104 1651 ſten; die Wiſſenſchaft allein kann die Sonntagskinder erzeugen und erziehen, die den Geift des Altertkums fehen und den der Natur. Alles Leibliche muß ſich gei⸗ fig zertheilen, jede Erſcheinung zur Idee verklaͤren, eben wie die Natur in dem Geiſte geiſtig auferſteht. Der geiz “ige Bildungstrieb hat feine Elemente, fo gut wie der. organifche, auch fo die Stufen feiner Entfaltung. Die Beobahtung macht viele Feine Schritte, aber fie verwirrt fih ins Leere, ohne einen Sprung, - diefen macht die Wiſſenſchaft, das Zergfiederte zufammenfaffend.. Die Natur und die Gefhichte verfahren nach einer andern Logik, und haben einen hoͤhern Maaßſtab, ale der zer gliedernde Verſtand! . 2. Das Ungfüd der Mediein, ihr Hägfiher Zufand in unfrer Zeit gründet ſich vorzugfih mit in den Methoden und Weifen, wie fie auf den mehrſten Hochſchulen gege— ben wird. Cie wird Stüd: und Faderweife ge— lehrt, ohne eine bindende, das Ganze verfnüpfende Idee. Aber aus einem Guß, aus einer jdeerfann allein die Biffenfhaft ſich geftalten und vollenden;. denn“ nar fo wird die Bildung febendig. Sn den einzelnen Stuͤcken und Theifen muß die Grund: idee des Ganzen fortfeben, fih wiederhofen, das zertheilte wiederum. geiftig verſchmelzend. Wie die Natur aus ei— nem Ctoffe geboren ſich zergliedert, immer aber in den hoͤhern und edlern Bildungen die Niedern wiederholend, die Theile zu einem großern Ganzen zufammenfaffend, ſo muß aud die Wiffenfhaft fih bilden, von Form zu Form die Grundidee verfolgen, und auf allen Stuffen der Bildung fie wiederholen. Die Gefege der naturge— ſchichtlichen Ausbildung, die Entfaltung, Zergliederung, Metamorphofe des Grund: und Urſtoffs auf den verfchie- denen Stuffen der Wefen Leiter, finden ſich wieder, er— neuern fih in der Phyſiologie des hoͤhern Organismus, nur mehr ausgebildet, in verflärter, geiftiz ger Form; eben fo individualifieren diefe ſich wieder ‘mehr, in einer beffimmtern Geſtalt in den Gefegen der Krankheit und der Heilung, und das Ganze ift nur eine Entwidelung der Grund-Idee undder Elemente, woraus die Natur ihre Schöpfung bauer. Wie fann man die Vfürhe des Lebens begreiz fen, wenn man feine Wurzel nicht kennt, wie die Bedeu: dung der höhern Bildungen verftehen, wenn man fie nicht werden, nicht wachen ficht, wenn man die Niedern nit verfteht,, deſſen Wiederholungen die hoͤhern find? Auf den meiften Hoch - Schulen wird fogar die prat tifhe Krankheits⸗ und Heil. Lehre abgefondert und einzeln vorgetragen, ſo daß ein Lehrer die acuten Kranfpeiten, ein anderer die Ehronifchen behandelt; und daß verfihiedene Lehrer die fpeciclle Pathologie und die allgemeine vortragen, Wie kann auf diefem Wege eine umfafende Grund-Idee fich bilden? dieß iſt der Weg zur ſtuͤckweiſen Erfenntniß, die geifilofe Empirie und der Eclecticismus die nothwendige Folge. Eigne Ideen und Urtheife bfeiben verſchloſſen, nur das Lehrbuch beſtimmt und entſcheidet das Handeln. Wie uͤberhaupt durch Uni: verfalität in der Wiſſenſchaft, hat fich feit lange ſchon Jena hierinn von den uͤbrigen Hoch-Schulen ausgezeichnet, Syſtem; war auch die haftende Idee nit die rechte und wahre, verwirrte fie ſich gleich eft in Formeln und nicht haftbare Folge-Saͤtze, fo ward doch der Schuͤler zum. Denken und Prüfen angeregt, und ihm Elemente gege— ben, woran er fein geifliges-Drgan bilden, die Errinnee rungen aus feinem Studium und feiner Erfahrung deu— ten und erziehen fonnte, Gegenwärtig lehrt Kiefer aus einer alles tragenden Grund: dee das Ganze der Medi— ein, wie fein Handbuch beweifet, in dem höhern Styl der Wiſſenſchaft. Wie ſtehts dagegen auf den andern Höchſchulen? die ffüchweife Unterrichtsmethode iſt hier die Kegel; aus den Lehrbüchern und Heften, welche den Unterricht leiten, erfennt man leicht den Geift der Seichtigkeit, worinn diefer getrieben wird. Was kann man wohl. von der Zildung eines Lehrers halten, der nod bey dem heuti: gen Stande der Wiffenfhaft die Phyſiologie nah Hal: lers oder Hildebrandt's Lehrbuch lehrt? oder die Patho— (ogie nad Sprengel; oder die Therapie nad Heder? Die Hochſchule foll ja Feine todie Mafe der Erfenntniß geben, keinen realen Inhalt der Wiſſenſchaft, fondern nur daß Bermögen dazu, das Drgan der Erz findung ausbilden; die fpätere Arbeit und das Ser ben giebt erft den Suhalt und die Maffe, gfüctih wenn das Drgan zur Belebung geſchickt und fahig iſt. Das Weſen der Wiſſenſchaft gleicht ja dem der Natur,.es if die Verjüngung, ins Unendliche, wie dieſe ſich in jeder neuen Bildung wiederholt, fo. foll jene in jedem Ge: ' mütbegvon neuem entftehen und werden, Dogmen. gelten in: einer Wiſſenſchaft nicht, deren Wefen febendig, unendlihe Bewegung, Metamorphofe und Ber: jüngung if, wie die Elemente, aus denen. fie febt die ° Natur und die Entwicklungsgeſchichte der Menfchheit, der individuellen Organismen nicht allein, fondern. auch der Geſchlechter. Aus den Wurzeln und erfien Elementen der Naturgefhichte geht die Bahn der Medicin; folgend den. Zergliedegungen der Natur von Geſtalt zu Gefialt hat die Wiffenfhaft die hoͤchſte Entfaltung ihrer im der PHifofophie der Medicin, die. das in Welt: blicken geiftig sufammenfaßt,* was auf den. frühern Stuffen organisch, genetifeh gefunden und gedeutet ift. Sn der PHilofophie der Medicin findet die Natur und die Geſchichte der Wiffenfhaft ihr geiftiges Abbild, ihre Deutung und Auslegung; was Diefe gefunden, was | das Reben gefehri, ſchießt hier zur Bluͤthe auf und verſchmilzt ſich in den Grundfägen practiſcher Weisheit — die geiflige Erfahrung; die Idee wird Les bensbild, die Wilfenfhaft Kunſt. Die Philoſophie der Medicin ſteht höher als ihre Theorie, denn erſt durch diefe und durch ihre Gefchichte, und durd die Erfahrung, des Lebens fommt man zu jener, . 5 Die Idee von dem Wefen der Krankheit iſt nod nicht - deutlich ausgefproden ; unfre Krankheitelehren geben eine große Mannicfaltigkeit von Begriffen, aber wenig Ger fick zum Handeln, fie find reih an Worten, aber . Schon in früßern Jahren fehrten Simfy, Kitian, Crarf . wenigftend ein zuſammenhaͤngendes in ſich gegliedertes -und auf eine Grund-Idee gebauetes, daraus. lebendes h b \ * 4 E der Begriff ‚der Krankheit todt, nur indem Heerde ver Geneſis, in den Gefegen ihrer naturgefhightl. Bil: " Bung erhält die Idee Tebendige Deutung, Das Weſen und der Urſprung der Krantpeit, ift eins mit dem Orga— f nismus; ſie entſteht, waͤchst und vergeht wie die Gebilde und Drgane, durch deren Metamorphofe ihr Keim belebt. und gerödtet wind. Die Entwickelungs-Geſetze des Dr: 90 nismus find auch die der Krankheit,” "und diefe if feine dartige: Bildung, fondern eine organiſche— Unfere Empirifer und Effeftifer haben fid zur Be— " flimmung der Krankheit der Formel der Quantität hin: gegeben, mit. feltfamer Selbſtzufriedenheit bruͤſten ſie ſich jegt mit einer Lehre, die fie im Anfang hartnädig be— lömpften, und deren Einſeitigkeit laͤngſt anerkannt ift. - Die Gemaͤchlichkeit des Verſtandes Ticht das Oberflaͤchli⸗ che, und die Erregungs-Theorie eröffnete ja einen gar bequemen: Nücdzug aus den Moraften der Faulniß und Verderbniß, worein die Saͤfte-Lehre die Kunft geführt, und wohl war es gemaͤchlicher zu erregen und zu ſchwaͤ⸗ den, als das cfelhafte Auswafchen,, Ausfpuülen und Rei: igen. Von der tiefften, gröbften Stufe der Lebens An: Mt zu einer efwad weniger rohen und groben iff der Ubergang bequem und leicht. Man bedachte nur nicht, daß die todte Formel der Mathematik nicht das Element ſeyn konnte, eine Idee zu begruͤnden, deren Weſen keine Staͤtigkeit hat, das nimmer iſt, fondern immer nur wird, das nur durch ſtete Bewegung und Metamorphoſe und dieſe hat nimmer das Verhaͤltniß der Quan— fitat, als welche ſich nur durch ſich ſelbſt verändert, durch Abnahme, Zuſatz, Verdoppelung, fondern das der Bis (trat, d. h. des Wocfels, der Verwandlung, „dee febendigen Etoffes ſelbſt, der Lebens-Elemente, aber j nicht der todten Zahl oder des Raums. Die juͤngſten Pathologien haben die Idee der Krank heit beſtimmter gefaßt, ihr Weſen in dem Geſetz der Polarität erfannt. Die Idee der’ Metamor: "phofe, der organifhen Qualitäts-Beranderung fieht als das Grund: Wefen der Krankheit feft. Aber diefe Ban iſt meift auch nur formell ausgeſprochen, und nicht an lebendige Elemente geknuͤpft, nicht — was actu, der Wirklichkeit nach, jede Krankheit bedingt und davon das innere, lebendige Weſen, das Er— eugende iſt. Daher iſt diefe Idee verfannt, oder gar nicht verfianden, denn nur das febendige Wort gibt das.- Poit Polarität der Natur, der allgemeine Gegenſatz, wel: Ser alles Leben: beherrfht, und ohne welche nichts lebt und even fann, gibt gewiß auch die Bedingung der Krankheit, den Grund ihrer Genefis. Aber diefer Ge genfag, indem er das Wefen der Krankheit Bedingt, muß ‚ein beffimmter, befonderer feyn, und wenn aud) Idee nah Eins mit dem allgemeinen Grunde des ebene, doh der Erfdeinung und der Entwi: Belung nad verfhieden: allgemein ausgefproden gibt er nur eine Formel, woraus allerdings die Genefis ‚einer Krankheit -zu verftchen iſt, aber keinesweges die TebendigeErfheinung, das organifhe Wachs: thum derſelben. Zu diefen allgemein gehaltenen Be: ‚griffen gehoert die Beftimmung der Krantheit: als ein Meberwiegen des Negativen über das pofitive Princip in er rm an Ideen und Baden. alsdoimel hingeſtellt das Mangelhafte dieſer Beſtimmung -erfannt, Character begrundet iff. er - AUIT dem Organismus. Aber was iſt denn’ das pofitive, was das negative Princip? und gibt es nicht Krankheiten, wo gerade das umgefehrte Verhaͤltniß eintritt, ein Ueberwiegen des Pofitiven über dad Negative, deren Weſen hierauf beruht? wie z. B. eine ganze Reihe der Ehronifchen Krankheiten, die Claſſe der Deforganifationen, der organifhen Schmarotzer- Pflanzen, mande Arten der Chroniſchen Erantheme ufw. Nur von den acuten Krank. heiten gift ganz jene Beffimmung. Sehr gut hat Kiefer und wurde dadurch getrieben auf die Annahme einer allgemei: . nen Rranfheitsanlage als cin Ueberwiegen des Poſitiven, aber gerade diefe Form der Krankheit umfaßt nicht. die, Krankpeits- Anlagen, fondern im Gegentheil die Elaffe der vollendetften, der ausgebildetften ſte— tigffen Formen, da die Frankpeitsanfage vielmehr das Negative des Drganismus zu ihrem Wefen hat, nehm: lich die Höhere Anlage, Das Ideelle, den Bildungtrich, aber nicht die fertige Geftalt, die vollendete Bildung, z. B. die allgemeinen und individuellen Entwidelungs: Krankheiten, die acuten Erantheme, die Phihiſis florida, die tabes nervola, die plethora abdominalis ‚die Hae— morrhoiden , infofern fie bloß aus einem Uppigen, excen: triſchen Bildungstriebe entſtehen, aber nicht begruͤndet ſind in einer fehlerhaften Bildung, >in einer fletig, orga— nifch materiell gewordenen frankhaften Metamorphoft. lim die Idee der- Krankheit erfchöpfend zu faffen, hat man zuerft die beyden allgemeinen Grund Formen, wo— rinn diefe fih ſpaltet, in. ihrer wefentlihen Verſchieden— beit zu begreifen, um den-Gegenfag, die Grund = Bedin; gung Tebendig zu deuten. Krankheit ift überhaupt eine Qualitäts: Veranderung des Drganismus in feinen Gebilden und Lebens-Charactern, eine folche Umwandlung der Wolaritat, wodurd das Wefen des Ge: bildes einen andern Rebeng- Character empfängt, in ein fremdes Element verfegt feine Natur fo umandert, daß es fich felbft und dem Drganismus heterogen wird. Die Polarität, welche alles Leben erhalt und alle organifche Metamorphofe bedingt, grumdet ſich in dem allgemeinen Gegenfaß zwifchen Der auszubildendenrohen An: lage, dem elementarifgen Bildungetrieh und der dieſe organiſch ausbildenden, ma: teriell geffaltenden Kraft, oder zwifchen den Ele menten und „den felbftftandigen organifhen Bildungen- Durch cosmiſche, climatiſche, anorganiſche, oder organifche Einfluͤſſe wird die Polaritaͤt unterhalten, die Metamor— phoſe bedingt und belebt; alle dieſe rufen den Gegenſatz hervor, den Organismus polarifierend, find Anlagen, Ele: mente und Bildungstriebe, welche durch organiſche- Meta: morphofe zur Sdentität mit der Materie fommen ; fie find die Bedingungen des Lebens und der Krankheit, denn Kranfheit und Tod fommt demOrganismus aus der Elementen:®Belt, weil ibm aus ihr das Leben fam. Nah 2 Seiten fann daher die Me: tamorphofe abweichen von dem Wendepunct der Polari— tar, worinn die Natur des organifchen Gebildes beffeht, wodurch fein: befonderes Leben, deffen Qualität und Dieß gibt die beyden Grund: Formen der Krankheit und die Richtungen aller krankhaf— ten Metamorphofe; 15. | ı 1» Abweihung ber Methamsrphofe in bie Bahn der Anlage, des Bildungstriebes, dadurd Veränderung der Rebens- Qualität des Gebildes, das Verhältniß der Roh: heit wilden dem Bildungs - Element und der bildenden organifhen Materie, Dies iſt die Bedeutung der acuten Kranfheiten; 3. 3. fo fommen die ferofen Haufe in die Entzündung, wenn fie aus ihrem Elemente in das der arteriöfen übergehen, und den lymphatiſchen Character in den irritabfen umwenden, oder, wenn eine Anlage in ihnen erwadt, die 'heterogen ihrer baſiſchen Natur von ihrer organifchen Kraft nicht auszubilden iſt. Die Krankheit iſt acut, weil die baſiſche Kraft Reactionen macht gegen den fremden Bildungstrieb ihn auszurot⸗ ten oder durch Verwandlung zu homogeneiſieren oder aus⸗ zuſcheiden ſtrebt, wo dann Verjuͤngung der Materie Folge diefer Metamorphofe der Erifis if. 2) Abweihung ber Metamorphofe in die Bahn der ‚organifchen Bildung, der Staͤtigkeit und Realität — die Chroniſche Krankheit im engern Sinn. Alle Entwieelungs- Krankheiten, wenn ihre Dauer auch noch fo fangwitrig, der Berfauf noch ſo langfam ift, haben die Bedeutung der Acuten; zufallige Unterfgeidungen aelten in der Wiſſenſch. nicht, das Syſtem gliedert ſich organiſch nad weſentlichen Gründen. In der Chroni— ſchen Kranfpeit ift die franfhafte Metamorphofe ftetig, organiſch geworden, eine vollendete Bildung, eine raͤum⸗ lich und zeitlich firierte Geftalt, nicht mehr durch organi⸗ ſche Gegen-Metamorphoſe umzubilden ein fertiges Ge⸗ waͤchs, aber nicht ein roher auszugleichender Dildungetrieb, fondern eine wirkliche, materielle Bildung. Dadurch iſt das Gebilde ſeinem Weſen abſolut heterogen, fein Cha⸗ racter und ſeine Form iſt untergegangen, das Drgan entartet, verdorben. Diefe After-Drganifationen find Folge und Kusgange der acuten Krankheit, wenn der Organismus es nicht vermodt, die rohe Anlage auszugleichen, mate⸗ riell zu homogeneiſieren, ſondern wenn vielmehr der Bil— dungstrieb zur wirklichen materiellen Bildung, als Form ſtetig, bleibend wird; oder ſie ſind angebohren, wenn ein Gebilde oder Organ in feiner Entwidelung zuruͤck⸗ Bleibt und auf einer niedern Bildungsſtuffe ſtill ſteht, "oder anererbt als Familien »Endemie, wo durch Zeu: gung und Empfangniß das After-Gewaͤchs fortgeflangt ER einer andern Zeit die Entwidelung der allge: meinen Formen der Krankheit, und den Rahmen Ihres Syſtems. Es fehlt unfrer Zeit an einer Zeitfehrift für die aff- gemeine Medizin, im wiſſenſchaftl. Geiſte begruͤndet und davon belebt. ES bedarf der Critik, des Ordnens, der Laͤuterung der empiriſchen Kunde, Entwickelung der Ideen, der Geſetze der Heilung, critiſche Eroͤrterung der elegefchichtl. Erfahrung. Durch Die gangbarın Zeit⸗ ſchriften wird die. fo ſchon bodenloſe Empirie immer noch grundloſer, die Zahl der Mittel wahrlich zur Un— zahl, aber‘ die Geſetze, die Zeit ihres Gebrauchs fennt man nicht, obgleich alles gut feyn kann, was zur gehoͤ⸗ rigen Zeit geſchieht. Und des feichten, Gewaͤſches hat doch wohl jeder bi zum Ekel ſatt, wie es der Eclecticis⸗ mug in unfern Zeitſchriften treibt, „Die Eppemsriden von « m Her u 8 J u) GEBE ESTER x : — — 43— — Re Markus, die Jahrbücher von ihm mit Scheling haben Teider! aufgehört. Warum verfolgt ein Autenrieth nicht die Idee und unfernimmt eine Zeitfrift in —— Geiſt, damit doch auch die philoſophiſche Medicin ein öffentl. Organ ihres Lebens empfängt, ein Mittel der Mittheilung und zugleich der Critik alles deſſen, was mit vornehmem Hohmuth die Empirie in ihren Blättern gel tend zu maden flrebt. Zur die Phyfiologie, für dem" thierifhen Magnetismus haben wir gehaltreiche Archive, ° warum nicht eine für die Theorie und Praxis der Medi- cin in dem höhern ©tyl ? Hortfegung folgt.) N * , 2. Sortfesung ; der Fritifhen Beobachtungen und- Unterſuchungen uber verſchiedene Fiſche des Mittelmeeres, und gelegentlich uber Fiſche anderer Meere, die mehr oder weniger mit jenen in Verbindung fiehen, von Mr G. Cuvier. \ [Labrus, Chromis, Crenilabrus, Lutjanus, Anthias]. stend. Leber den feinen Castagnau,, Sparus Chro- mis von allen Shrififtellern genannt, und der der Typus einer neuern Eippe, Chromis genannt werden foll zu der Sippſchaft der Labri gehörig; und, gelegentlich über mehe rere fremde Fifhe und verſchiedene Sippen zerffreut, die aber zu diefer gebracht werden müffen. Ka Der Castagnau wird auf unfern Kuͤſten des Wittel- meers zu QTaufenden gefangen, und objchon er wegen ſei⸗ ner Kleinheit und feinem Lieberfluß ſpottwohlfeil iſt, To ift er doch gebadfen ziemlich geſchaͤtzt. Belonius hat eine mittelmaßige Abbildung und eine genaue Befhrei- bung davon gegeben (de Aq. 260, 267). Rondelet war | genauer im einem wie in dem andern «(de Pisc. 152.) Aber der, welder ihn ſowohl aͤußerlich als innerlih am keiten kennen fehrte, ifi Willughby pag. 350. Xudfann- man jagen, daß die meiften der nachfolgenden Autoren i nichts weiter als diefen letzten abgeſchrieben Haben, und ſelbſt die einzigen, welde nach ihm diefe Gattung (Spe- eies) mit eigenen Augen beobachtet Haben, find Brunnich und Mr. Risso. “ Es ift ganz und gar ein bfoßer Zufall, daß Ronde- let dieſem Fiſch den NRamen Chromis bengelegt hat, denn in allem, was die Alten von ihrem Chromis, Chremis oder Ghrems fagen, ift nichts, welches mehr diefe Gat: tung als eine andere bezeichnete. Mas die Gtelle betrifft, welche Artedi ihm in der Eippe Sparus gegeben bat, fo fann man fie nidt an— ders rechtfertigen, als durch die aͤußerſte Freyheit, mit wel— cher diefer Autor bey der Bildung dieſer Eippe verfuhr, ungeachtet der Genauigkeit der Kennzeichen, welche er für fie feſtgeſetzt hat; eine Freybeit, welche fo weit ging, daß diefe Kennzeichen fait die Halfte der Gattungen, die er d@ zufammen brachte, hätten ausſchließen muffen. In verr That gegen die Dälfre diefer Gattungen ha— ben die Zaͤhne nicht wie die menſchlichen oder hundlichen, noch die Backenzaͤhne aͤhnlich denen der Vierfußer, wie Artedi es von feinen Sparis verlangt. J Unter verſchiedenen Beobachtuagen, welche ich gemacht Habe, um dieſe Sippe auf Gattungen zu bringen, wel⸗ che ſich durchgehenden ſippiſchen Kennzeichen unterwerfen, — Ei ‚romis als auch die Leichtigkeit, Die er anbietet, eh: ollen, in verfhiedenen Sippen zerſtreut waren, weil ie Zuͤge, welche ihnen gemein ſind und verlan: 5 nan eine befondere Gruppe daraus macht, nicht gefa bt —9*0 Endlich habe ich bemerkt, daß alle dieſe cht mit, d nL La dervorſtechendere Aehntichkeiten haben, mit, ‚den Pr (de Urs hnlichkeiten, Daß nıchrere von ihren G ngen feit langer Zeit den Labris zugefellt morden waren. ©o haben fie fogleid das Außere Anſehn von den La ris, | ihre, Rippen fleifhig und doppelt; ihr Maul ein wenig vorſchieblich; die Faͤden welche einen Theil ihrer Zloſſenſtrahlen fortfegen ; alle haben die Geitenlinie unter: brochen gegen das Ende der Ruͤckenfloſſe, und wieder ef: was tiefer unten anſangend, ein Umſtand, der ſich wie wir geſagt haben, in mehreren Sippen der Sippſchaft Labri wieder findet. _ Eines der Haupsfennzeihen der abri beiteht in ihren Schlundknochen, nur drei an der ar wovon zwey gegen den Hirnſchalengrund floßen, und der dritte dreieckig, den Schwanz des Jungen = und Kiemengeruͤſtes macht. Diefer Bau, gemein den Labris, den Cheilinis, Den Scaris, den Xyrichthyes findet ſich auch wieder in unſern Fiſchen; endlich haben fie wie die Labri den Darmkanal ſtetig ohne Blinddarme oder mit men fehr Heinen Blinddarmen [ Anhängfeln ] am Ma; genafter Pylorus ]J]. Bears ift denn der fippifche Unterſchied, welcher meine neue Sippe von Der der Labri und den Nachbarſippen abfondert; er ift fehr leicht zu faffen, und befteht in den ‘ ähnen. Die ädten Labri, die Cheilini, die Xyrichthyes, "die Epibuli, haben nur eine einzige Reihe tegelförmiger Baäsne an jedem Kiefer, wovon Die vordern länger und hatenförmig. Ihre Schlundknochen find mit halbfugeli- gen Zähnen bejegt oder pflaſterförmig. In den Scaris find furze und abgerundete Zahne auf die Kiefer ſchup— ‚ penartig gejegt, und die Schlundknochen haben öngibige ‚mie ein Pflaſter auf Die-hohe Kante gefegt. Gm mei: ner neuen Sippe find ſowohl die Kiefer- ald Schlund: ‚jäpne duͤnn, gedrängt in mehreren Reihen wie Die Bors ſten von grobem Sammet; fie ift mithin fehr leicht in ih: rer Sippfchaft zu erfennen. Mit feinen, ald mit einigen virklichen Sparis, wie Cantharus, Brama und ihren aͤhn— lichen könnte einige Zweydeutigkeit entfiehen für den, der Pie Schlundknochen nit aufjuhen mödte, aber die un: erbrochene Geitenfinie wurde ihn dann noch beym ers B Blick unterfhriden. Sch werde Diefer neuen Sippe en Nahmen Chromis geben, den ihre. befanntefte Gat— tung fhon lange getragen hat, das. h. unfer Caltag- nau, Sparus Chromis L., den id felbft Chromis Calta- nea nenne. Die befanntefte Gattung nad dem Caltag- mau ift der Bolti im il, oder der Labrus Niloticus von Haffelquift, 546, abgebildet von Sonnini {pl.XXVII, f. 1, und von unferem Mitbruder Mr. Geollroy (Poill. a EB:, pl... ..)5 erreicht an zwen Fuß Länge, u ıd wird für einen der beſſern Zifhe Egnptens gehalten. Sch ha- de ihn forgfaltig unterſucht und in ihm alle Kennzeichen demeitt, ſowohl dieſe Abweichung von tu terfchi en zu werden ; Darauf habe ich gefunden, - re he, melde —— demſelben nahe ſte⸗ Bey ſolchen Aehnlichkeiten, wird man mich fragen, * re ‚von meinen ——— gefunden, BE — ihn denn Chromis Nilotica. { Dann ſtelle ih den Läbrus punetatus BI. 295 1. ‘her, zu dem Man ; wie ich denke, Commerlon’s Zeich⸗ nung, »on Mr. detLacepede, IV, II, I. ale eine Ab: änderung von ‘Sparus annularis gegeben, bringen’ muß. — Den Labre filamenteux von Mr. de Lacépede, Il, XVIH, 2, — Den Sparus ſaxatilis L., oder perca faxatilis Bl: 509, oder Cichla Saxatilis, von Schneider, Shr Inneres wie ihr Aeußeres aͤhnelt den Chromis, und man würde fie erfennen, wäre es auch durch nichts als durch die Faden, melde ihre Bauch-, ihre Rüden: - und.ihre Afterfloffen-in eine Spige fortfegen, Der dritte iſt etwas von Den zwey andern verſchieden; er hat noch mehr als fie durch feine laͤngliche Geſtalt und fei— ne. difen Pippen das Ausfehen eines Labrus. Nach die fen Gattungen, die id ſelbſt beobachtet habe, zeig ich zwey andere an, die ich nur in Abbildungen kenne, die mir aber feinen Zweifel zu. laſſen ſcheinen; es find der Sparus Surinamenlis Bl. 277, 2, und Commerfon’s Fiſch, von Lacepede, 111,,XXY. 1. Labre quinze epines genannt. } Ich hoffe, daß alle Naturforfger, gewöhnt die Weſen nach ihren Achten Aehnlichkeiten zu vereinigen, die ©ip- pe, welche ich hier vorfhlage, annehmen werden, und dag fie beytragen wird, Die Dunfelheit, welche noch über Sie Grenzen mehrerer Sippen der Acanthopterygii herrſcht, aufzuhellen. Ich nehme mir vor, ohne Verzug diefes zum Gegenſtand einer befondern Abhandlung zu maden, mo ich mehrere neue Gattungen beſchreiben werde 6. Leber die verfhiedenen Gippen, die unter Lutjanus und Anthias fieden, und hbauptfäglid über mehrere Lutjan, Die man zur Sippſchaft der Labri zu: rüfbringen muß, undvondenenid eine ©ippe, unter dem Namen Crenilabrus bilde . ‚a Bloch hat unter dem Namen Lutjan eine Sippe au Acanthopterygii Thoracici mit einer einjigen Ruͤcken floſſe, deren Vordeckel ſaͤgenartig gezaͤhnelt iſt, und die feine Stacheln am Deckel haben, gebildet; und hat An⸗ fangs nur gemiffe Gattungen, die er unter den Chaeto- don ließ, und aus denen’ feitbem Mr. de Lacepede feine ©ippe Pomacentre gemacht, davon ausgeſchlof⸗ fen. Nachher hat Bloch zu zwey verſchiedenen malen von dieſen Lutjanis ſeine Anthias abgeſondert, deren Schnau⸗ ze bis ans Ende beſchuppt iſt, und ſeine Amphiprion, deren Deckel gezaͤhnelt iſt, wie der Vordeckel. Dem Mr. & Lacepede fonnte dieſe letzte Unterfgeidung,, welde erft nad dem Tode ihres Autors in feinem von Schneider herausgegebenen Werke erfhien, nicht befannt ſeyn, und er hat Die erfte nicht angenommen , oder Die der An- thias, die auch in der That zu unbeſtimmt iſt, denn der Uebergang don einer deutlich beſchuppten Schnauze zu einer ganz nadten, ift manchmal ſchwer zu faffen. Meine Beobachtungen über die Fiſche des Mittelmeers ließen mich einige beſtimmtere Unterſcheidungen erlennen, die ſelbſt Abſonderungen in Sopeſhalten anzeigen, und 104 * 1659 die id für Hinfanglich wichtig Halte, um Hier vorgefchla, gen zu werden. Er — Sleich von vorn herein fage ich denn, daß mehrere von diefen vorgeblichen Lutjani nichts weiter als Labri mit gezähneltem Wordedel find. Lifine hatte unter den Labri die gelaffen, welche er Fannte, und wenn man fie davon trennen will, fo fann man nur eine Unter= Gippe daraus machen. Ich habe davon auf den Märkten von Marfeile, Genua, Florenz und Rom viele Gattungen gefehen, denn das Mittelmeer wimmelt davon; faft ale Haben fehr Tebhafte und fehr angenehm gewählte Farben, aber die meiften bleiben immer Klein. Alle dieſe Fiſche haben im jtrengffen Sinne die Kennzeichen der Labri; ihre Lippe fleifchig, ihre Zähne in einer Reihe, die laͤng⸗ ſten vorn; ihre drey Schlundknochen gepflaſtert von run: den Zahnen; ihr Darmlanal ohne Magen? Ausſackung und ohne Bfindarme; mit einem Wort, es find Labri mit befchuppten Baden und gezaͤhneltem Vordeckel. Ich gebe ihnen den unterfippifgen Namen Grenila- brus, und hier ift die Lifte von Denen, die ich als zu dieſer Unterabtheifung gehorig erfannt habe: Labrus Lapina L., Labrus Merula id., Labrus Melops id., Lutjanus chryfops Bl., Lutj. erythropterus id, Lutj. notatus , L. Linkii, L. Virescens,L. Verres, L. norvegicus, L. zupefiris, L. bidens, und alle diefe huͤbſchen Fiſche von Mr. Rilfo unter der Sippe ‚Lutjanus beſchrieben, ur fein Lutjan. Anthias und feine Lutjans lamark und verdätre ‚ausgenommen. Sn der That hat der Anthias Sacer Bl., den id aud mit Sorgfalt unterſucht habe, außer feiner Zähne: Tung einen fehr vortretenden Stachel am Dedel; uber: dieß ft der Rachen gefpalten, Die Zähne wie eine Kar: aͤtſche; einige von den vordern hafenförmig, mit einem Wort, in Blochs Gintheifungen ware Diefes ein Epi- nelephus und inder ven Mr. de Lacepede ein Holocen- 3re, Wir. werden in der Folge fehen, daß er zu einer Abthei— fung der Holocentri fommen muß, die ich Serranus nen- ne (fägenzähnig). Es ift fonderbar, daß Bloch, der einmal diefen Feb: Ser begangen, weil er den Stachel des Anthias vergeffen, noch in einen andern viel gröbern gefallen iſt, indem er ihn zum zweytenmal unter dem Namen.Perca Pennan- 23 (Berliner Gefellihafts Schriften X. IX. 1.) wieder vor: Drachte. Aus den zwey fegfen Lutjanis von Mr. Rillo glaubt ih aud noch eine Meine Unterfippe hinter den Grenilabri maden zu müffen, wegen ihrem eben fo vor: Ichieblichen Maul, wie das von Epibulus oder Sparus infidiator, und das von Zeus Infiadiator oder Gentro- Zaſtre. Ich nenne ſie Corycus, indem ih nur ihren pro; Fenzalifhen Namen 'Sublet ins Grichifde uͤberſetze, welches Bfafebalg bedeutet, und welches ſich auf Die Bor: 1ieblichkeit ihres Mauls bezieht. Die aͤchten Lutjani müffen ald Grundbild den Fiſch, weldem Bloch den Namen-Ican Lutjang zuſchreibt, den erfür japoniſch halt; der aber augenſcheinlich mallaigiſch ft, nehmen. Demnad wird ihr Rachen geſpalten ſeyn, Die Kieferzäpne wie Kartaͤtſche, Die vordern hakenfoͤrmig, Die Schfundzähne aud wie Kartaͤtſchen, mit einem Wort, fie werden zur natürlichen Sippſchaft ber Spari gehoͤ— ren; außer Dem Lutjanus Lutz, 81, ſtelle ich Hier ber —rt — — den Lutj. Brafilienfis Schneid.,, und den Alphefles Sambra id. 51. In der That fheint mir ber fippifhe Charakter der Alphelies, die Badenfhuppen größer, ald die Dedelfhuppen zu baben, nicht zulaßbar zu fern in einer natuͤrlichen Methode. I Ich trenne als Unterfipye von Diefen eigentlich foger nannten Lutjanis und nenne Diacopes Die — melde außer der Zaͤhnelung an ihrem Vordeckel cinen - ffarfen Ausſchnitt zur @inlenfung eines Hoders ihres Zmi- 7 ſchendeckels haben. Dergleihen find der Holocentrus benghalen[is Bl. 236, welcher einerley ift mis Solaena Kafhmira Forsk. 46., und mit Labre 8 raies Lac. II. XXII, 3, — der Holocentrus 5 lineatus Bl. 239. Der Spare Lepilure Lac, UI. XV.und die Lut- janus bohar, gibbus et niger Schneid., wie man davon aus Forsfals Befgreibungen urtheifen fann, Der ihnen - den namlihen Bau Der Deckel, wie an feiner Sciaena Kafhmira beylegt. i So iff auch der Fifh von Seba II. XXVlL HM, den die fpftematifgen Autoren vernadläß'st haben, und den wir Diacope Sebae nennen. Es giebt noch viele Lutjani und Anthias, die Bor: flenzäpme haben, und das Maul nur wenig gefpalten, Die aber ubrigend dennoch zu der namligen Eiypfhaft ge hören, wie die vorhergehenden. Die einen haben gewiffe Köcher , unter dem Unterfiefer gebohrt; fie bilden eine. Heine ſehr natürliche Eippe, die ich Diagrammia nenne, und welde den Anthias Diagramma Bl. begreift; der Anthias orientalis id. 326, 3, — der Macolor Renard' Cpl. IX. f. 60.), und die Perca' pertula Thunb. Neue Stocdholmer Abhandlungen XIV, 1793. Taf. 7. F. 1.) Andere Gattungen, die mir neu feheinen, haben auz fer ihren Zähnelungen am Vordeckel noch Zähnelungen oder felbft Stacheln am untern Augenhöhfen- Bein. Ich made daraus eine Feine Sippe unter dem Namen Sco- lopfis. Dergleiden iftder Curite von Ruffel CZifhe von Coromandel II, 106.). Noch andere haben den Rachen fhief,; die Schnauze mit Schuppen bis auf die Kiefer— fnochen befert, den Vordeckel gezähneft und nah unten durch einen platten, ſelbſt auch gezähnelten Stachel ge- endiget. Sch nenne fie Priacanthi. Dergleichen find der Anthias macrophthalmus Bl. ©, 319, und der Anthias- Boops Schneid. ©. 308. Nun bleiben mir noch die Gattungen mit Borften- zähnen und ohne andere bemerkenswerthe Eigenheit als ihre Zahnelung am Vordeckel. Sch nenne fie Pristipo- mus, Dergl. find der Lutjanus hasta Bl. ©. 246. I. L. luteus, 247. — L. surinamensis, 253, -- Grammis- - tes furcatus Schneid. 45. — Sparus Virginianus L. Catesby, II. — Perca unimaeulata Bl. — Perca juba id. £ 7.. Ueber die Einführung einer neuen Unterabtheilung in der Sippe Der Labri Ungeachtet der Zerfällungen, welche nach und nah Bh, Mr de Lacepede und Schneider in der Eippe der La- bri gemacht haben, und ungeachtet derer, welde ih fhom in Diefer Abb. vorgeſchlagen, iſt fie doch noch fo weit— Taufrig und die Gattungen find nod) fo ſchwer zu unters _ fheiden, daß jede Umierabth.ifung, die fie in weniger zahle reihe Gruppen abzufondern dient, von den Naturfor: v hern gern Aufgenommen werden muß. Eine folge fhemt mir Die, welche die Labri des Mittelmee: zes, Die ich beobachtet, angeboten haben, und bie ſich er naher be andig gefunden hat in den fremden. La- bris, welche ic) in den Sammfungen gejehen habe. Sie ſcheint mir ‘vor. derjenigen. gelten zu müffen, welche man von der Geſtalt der Schwanzflofe entlehnt. Die en, welde ich eigentlih fogenannte Labri nennen wer: , haben den Baden und den Dedel mit Schuppen wie auf dem Leibe bedeckt, und ihre Seitenlinie folgt der nämlichen Krämmung wie der Rüden, In den andern, Die id Girelles, fateinifh Julia nennen werde, ift der Kopf nadt, d. h. von bemerfba- ren Schuppen entbloßt, und Die Geitenlinie unter der Nuͤckenfloſſe angefommen, kruͤmmt fih, um ſenkrecht nie: der zu fteigen und Dann wieder -ihre föhlige Richtung "bis zum Ende des Schwanzes zu ‚nehmen. 3 Zur erſten Unterſippe gehören die Labrus Vetula; — Guttatus Bl. 287, 2. — Carneus, 289; — 5= maculatus; — Fasciatus, 290; — Punctatus 295, — melagaster, 296, I; — der Labre 2 Oroissans Lac. ‚III, 31, 2, — l’herisse, id. XX, I; — der Labre lilfe "XXI 3; — Labrus tesselatus. Bl, 2915 — L. ma- "eulatus, 294 5 und Bodianus Bodianus Bl. 223, der nichts anders iſt, als ein Labrus, an dem ein falfcher "Zug des Zeichners eine Art Stachel unten am Vorde: del erſcheinen laßt, ein Stachel der in feinem Fall die Zugeſellung dieſes Fiſches zu den Bodiani deranlaſſen ſollte, da deren Stacheln am Deckel hängen. E Die folgenden Gattungen find Girelles — La. "brus julis Bl. 287, 1. — Labr, Gioffredi Risso, — L. Pietus Schneid. 55. — L. Brasiliensis Bl. 280. —L. "Lunaris id. 281. —L. Vindisid. 282. — L. Cyano- "cephalus id. 286, — L. Chloropterus 288. — L. "malapterus,'296, 2 ; L. malapteronote Lac. II, XXXVI. "— Lab, Hebraique id. III, XXIX, 3 — Lab. Par- terre id. XXIX, 2. — der Spare Hemisphere id. III, "XV. 3. — der Labre Tenioure dem - vorigen fehr nahe, id. XXIX. I, der Spare Brachion id. III. XVII, I Labrus bifasciatus Bl. 288. — L. Bivittatus d. 224. 1. — L. macrolepidotus id. ib. 2 — L. melap- "derus id. 290 Die Cheilini de#M. Lacepede, wozu aud, wie ich mich verfichert habe, der Sparus Fasciatus BJ. 257, und wahrſcheinlich auch der Sparus Chlorourus id. 260 und der Sparus Radiatus Schneid. 56., nähern ſich den ci: gentlichen Labris, von denen ſie durch nichts als durch ihre unterbrochene Seitenlinie und durch die Schuppen, welche bis auf die Wurzel ihrer Schwangfloſſe reihen, ſich Bauaeiten. £ > Weine Epibuli, die, wie ih ſchon gefagt habe, den Sparus Insidiator L. unter ſich tegreifen, find nichts wei— ‚ter als Cheilini mit fehr vorihieblihen Mau. h Dagegen nähern fih die Coris und Hologymnosi des Mi de Lacepede den Girelles. Die Gompholi deffelden Naturforfhers Könnte man als die Girelles mit dünner und verlängerter Schnauze - beftimmen. Uebrigens haben alle diefe Fifche die innern und Mußern Kennzeichen der Labri, und cs ift die Gefammt: = — heit dieſer Sippen oder Unterſippen, vereinigt mit Chro- mis, Xyrichthys, Scarus und einigen andern neuen Sip— pen, die ich bald bekannt machen werde, woraus id) mei: ne große Sippſchaft der Labroiden, gewiß eine der na: türlichſten in der Fiſchlunde, zufammenfegt. - 8. Bom gegenwärtigen Zuftand der Sippe Sparus und von den Zerfällungen, die fienod erleiden ann. Dilie Sippe Sparus wurde von Artedi gebildet, und wenn man fih an feine Definition Haft, fieht man, daß er vorzlgfih die Gattungen mit runden Badenzähnen im Auge hatte; wenn man aber die unterfugt, welche er wirllich darein aufgenommen hat, wird man gewahr, dag man dieſe naͤmliche Definition fehr abfürgen und ver— allgemeinern müffe, wenn fie alle umfaffen fell; Urſa— de diefer Abweichung ift wahrſcheinlich Artedi, der mehrere von diefen Gattungen nicht anders ald dur Willughby tannte, der felbft wieder einige auf Treu und Glauben Rondelet’$ und Salviani’s beſchrieben hat. Zieht man die BeftandtHeife derfelben Sippe in den neueften Autoren und namentlich in Bloch und Mr, de Lacepede zu Rathe, fo ſieht man, daf ſie alle Acanthopte- zygiithoraciei mit einer einzigen Ruͤckenfloſſe ohne Fleiſch⸗ fippen, ohne Zähnelung und Stacheln an ihren Dedeln, und melde uͤberdieß weder die Kennzeihen der Gobii, nod Scombri, nod Chaetodontes ujw. befigen, dahin gebraht, fo daß in der That eine lange Reihe von negativen Charakteren dieſer Vereinigung vorfteht: auch geſchah es, wie in andern aͤhnlichen Fällen, daß ſich übri- gend ziemlich unaͤhnliche Weſen deſſen ungeachtet einan⸗ Br genähert und untereinander zufammengefunden ba: en. ‚ Da das Mittelmeer viele von dieſen Fiſchen hervor— bringt, hatte ih große Aufmerkſamkeit in den drey Nei- fen, die ih an feine Küften gemacht habe, darauf, und da ich die Schrache (Sceleta) der meiften Gattungen, die Dort gefangen werden, gefammlct und ihre Därme unterfucht Habe; fo glaube ich verfhiedene neue Eippen: und Unterfippen-Bejtimmungen, weiche mir geeignet ſchei⸗— nen, viel Licht Uber die Kunde Der Spari zu verbreiten, vorſchlagen zu fönnen, - . Bloch ſchlägt ſchon in feinem Werde, nad) feinem Tode von Schneider fund gemacht, zwey Zerfallungen vor, dDieBramaeund Cichlae; aber die erfte ift micht ger lungen und die zweite iſt unzureichend, Brama Raii von Bl., die er- vorher Sparus Raii ge: nannı hatte, die Castagnole von Duhamel ift himmel: weit verſchieden von allen Sparis, welche Definition man ihnen auch geben mag, und muß zur Sippfepaft der Schup— penfloffer oder Chaetodontes oder in die der Scomhri und dicht an Die Coryphaena gebracht werden, aber die Zugeſellung, melde Bl. mit feiner Brama Atropus ge: macht hat, iſt ganz gegen die Natur; dieſe muß ſich in die Sippſchaft der Scombri bey Zeus, Mene und Vomer begeben. Bas die Eippe Cichla betrifft, melde nah der De finition die Spari mit Meinen Zähnen enthalten follte, fo fehlt viel, daß der Autor fie ale dahin geftellt, 'und wena er es gethan hatte, hätte er widerſprechende Fiſche aufeinander gepfropft; Sie h da denn, wie ic geglaubt ha- 1663 \ be verfahren gu müffen, um an eine regelmäßigere Ein: fung zu fommen. Die fhneide ih, wie man in ben „vorigen Ar: tifein geſehen hat, die verſchiedenen Labri, Cheilini, Chromis und andere Labroiden ab, die man aus Der: fehen unter den Spari gelaſſen hat; fie find. ale kenntlich an ihren fleifchigen Lippen, an ihrem Mangel der Blind: därme und befonderd an ihrem unferen Schlundbein, das einzecht, und gut bewaffnet iſt. In den andern unter den Spari begriffenen Fiſchen iſt das untere Schlundbein doppelt oder tief geſpalten, wie in der großen Zahl der und mit Kartaͤtſchen aͤhnlichen Zahnen bedeckt. —— Gastagnole oder Brama hat ein ſolches, fie iſt aber dennoch leicht zu erfennen an ihrer fenfrehten Cab: "ein, an ihrer furzen Schnauze, an ihren Re Rüden uud Afterfloffen, tie ſich bald in eine Spitze erheben, an ihren Kartätſchen ‚ahnen, an den Kiefer-und Gaumen-Knochen uſw. Das iſt denn ein zwey⸗ ter Gesenſtand der Zerfälung. ad Davon frenne ich die Gattungen, welche nicht mehr als eine Neihe ſchneibender Zähne rings um die beiden Kiefer haben. Diefer fehr auffallende Charalter weſet in weh dem Mittelmeer fehr gemeinen Fiſchen, Dem Spa- rus Salpa (Saupe), und Dem Sparus Boops (Bogue), woraus ih die Sippe Boops bilde. Ihre Kiefer kurz, ihre Schnauze ftumpf, menig ausdehnlich, vereinigen ſich mit ihren Zähnen und ihren, fangen Därmen, die nur mit einigen. einen Blinddaͤrm en verfehen find, um ein Band zu werden zwiſchen der Sippſchaft der Spari und einigen Sippen, mit Acanthuri und Amphacan- thi oder die Sidjans , die mir ın der der Scombri bfei: ben zu muͤſſen ſcheinen. Einer von den erften, der Acan- thurus Lineatus N ſich felft den Boopes (Bogues,) en Schuppen. ungen) die ich nicht gefehen habe, glau— pe id zu den Bogues den Sparus Chryfurus Bl. 262. i oͤnnen. —— sa führe ih auf die Gattungen zuruͤck, — den Seiten ihrer Kiefer: Zähne wie abgerunde: ges Mlafer haben; ihre ovale, sufammengedrüdte Ge: ſtalt, ihre Furze, wenig vorſchiebliche Schnauze, ihre gro: fen Schuppen, ihr Magem als furger fleiſchiger Sack, ihre wey, drey oder vier kleine Blinddaͤrmchen geben einen ſehr natuͤrlichen Verein, Sie leben vorzüglich von Tang, und id habe faft mie etwas anderes in ihrem Magen ge— funden, woraus man glauben moͤchte, daß ſie es ſind, ter denen man den Sparus der Alten zu ſuchen habe, N man die Eigenſchaft des Wiederkauens beilegte- * Man kann fie eben fo bequem als natürlich nad) ih: ven Worderzähnen abtheilen, und fo erpält man drey Un: terfiopen (Sous-genres); nehmlich; die Sargues, mo Dine Morderzähne glatt und ſchneidig find wie Die Schneide: sähne des Menſchen, „Die, Daurades, melde vorn nur At oder ſechs fegelformige Zaͤhne in einer einzigen reihe haben z und Die Pagres, wo bie Vorderzähne dünn, in mehrere Reihen getrennt, deren erfte Die größte, eine Buͤrſte bilden. ni a von diefen drey Unterfippen gehören Spa- rus Sargus Eh 264 und zwey andere fremde mit ihm gerwegjeite Ganungen; Sp. Annularis, von la Roche * — Pe ‚Anm, du Muf. XII. tab. XXIV. fig. 13.3, welches Sp. Haffara von Riflo iff; Sp.-acutiroltris Lar. ih. fig. 12, welcher der Annularis von Riffo ift; Sp. Puntazzo Lar.; Sp. Ovicephalus u. f.w. ; { Die zweyte Unterfippe ift viel zahlreicher; fie enthalt außer unferer;gemöhnfiden Daurade, Sp. Aurata Bl. 366, wozu ih aud Spare Bufonite Lac. IV. I. 3., Sparus‘ Spinifer L. bringe. — Sp. mylio Lac. III. XXVI. 2, der mir einerley fheint mit Labre Chapeletid, II. IM. 3. — Sp. Mylofiome id. — Sp. Perroquet id: IIT.- XXVI. 3. —Sp. bilobe id, IV. U. 2. — Sp. Annula- ris Bl. 271, fehr verfhieden von den jweyen Des. Laro- che und Räiſſo und unter den Sargues angeführt. -— Endlich die Sp. Forfieri, Minialus, Berda, Grandocu- lis, Haran, Sarba, Hurta, etc. Bi Die dritte Unterſippe entpalt den gemeinen Pagre, welches der Sp. Argenteus Schn. if. — Sp. Pagrus Bl. 267. — Sp. Erythrinus. — Sp. Mormyrus. — Sp. Bo- garaveo etc. . n So wird man auf eine Cippe geführt, welde ih Cantharus nenne, und hinter Die ‘Achten Spari fege, von denen er Das Mauf mäßig bat, Die Schnauze wenig vor⸗ ſchieblich, und ihre ganze Geſtalt, welche ſich aber Davon unterfcheidet, Daß alle ihre Zaͤhne dünn find, und eine Art Bürfe wie Sammet bilden. 5 7 Diefe Sippe enthalt den Sp. Cantharus. — Sp. Brama Bl. 269. — .Sp- centrodontus Lar. (Ann. du Muf. % XII. t. XXUl. 11.) — Der Labre macroptere Lac. III. XXIV. ı, oder Labre Iris 1V. V--3. — LabreSparoide id. 1II. XXIV. 1.2, etc. 2 ' Dann fonımen die Gattungen, welde die Schnauze fehr vorfchiebfi haben, wegen der Länge ihrer Zmwifchen fiefer : Stiele und dem Epicle ihrer Kiefer ; fie haben nur einen Heinen Streifen, bisweilen nur eine einzige Reipe fehr Heiner Zähne wie Sammet. Ihr Leib. ift mehr ver Tangert, und Die Vorfgieblichfeit ihrer Schnauze läßt fei- nen Mifgriff über ihır Phnfiognomie zu. Ich made dar: aus eine Sippe unter dem Namen Smaris, undid gebe ihnen im Franzöſiſchen den Namen Picarel, den man ifinen ‚in der Provenge beylegt, ohne Zweifel wegen dem’Cpiel ihrer Schnauze. Dergleichen find Sparus Moena Ronde- let p. 158. — Sp.Smaris Lar. (An. du Muf., XNI. tab. XXV. 17.) — Sp. Erythrurus Bl., 261 — Sp. Al cyon Riſſo — Sp. Osbek id., der wahrfgeinfid Spa- rus zebra ifl. — Sp. bilobe , der nicht der von Lac. if. — Der Labre long mufeau Lac, I. XIX. ı., oder fein Sp. breton IV. p. 184 hat die nämlide Schnau⸗ je, die namfichen Zaͤhne wie Die andere Smaris, aber fein Leib iſt ein wenig enförmiger und der Anfang feiner Ru: ckenfloſſe nah Verhältnig etwas erhöhter. Sc hafıe den Namen Cichla von Bloch in feinem Werk nah dem Tode zu undeflimmf angewandt, nur für die Gattungen mit gefpalienem Rachen und mit Sam: met: Zähnen wie Cichla ocellaris Schn. 66. und der Labre fourche Lac. III. XXI. ı oder der Caranxomors Sacreliin id. V. 682. Es wäre nicht unmöglich, daß man aud) Den Labre Hololepidote id: IIT. XXT. 2. und ſelbſt die Perca chryfoptera L. Catesby II. III. 1. daher bringen muß. N Endlich made ih eine Sippe, wilde ih Deniex - Fü SEN 2 5 nenne aus Gattungen, deren Tegelfürmige Zähne in ei: ner einzigen Reihe und die Vordern länger und weniger Hafenförmig gebogen find. Diefe Kennzeihen erkennt man leicht in Sparus Dentex Bl. 208. — Sp. Ancho- raso id. 276 — Sp. Gynodon id. 278 — Sp. macroph- © thalmus id, 272. — Der Sp. Falcatus id. 258 oder Der Aarpé bleu dore Lac. IV. VIII. 2. fünnte auch zu Diefer Sihppe gehören, wenn ihn nit eine weitere Prüfung in die Sippe oder wenigftens in die Sippſchaft der Labri bringt. re Diefes find die Theilungen, in welde ich die Spari unſerer weueften Fiſch-Lehrer zu bringen vorfchlage; die Gattungen, von denen man nur furze Angaben ohne Ab- bildung hat, wird man nicht dahin bringen koͤnnen, aber ic) habe immer gedacht, es wurde fir die Naturge- fhihte von großem Vortheil ſeyn, wenn man ſich diefes laͤſtigen Geruͤmpels von vorgeblihen Arten entfedigte, die zu nichts dienen ale fie zu verpfißen: alles was nicht dur) eine flücwerfe Beſchreibung und eine gute Mbil— dung beffätiget iſt, muß ale nicht da betrachtet werden, wenn man den methodifhen Catalog der Wefen auf ſeine Reinheit zuruͤckfuͤhren will! % j Ich darf verfihern, daß die Beobachter, welche in der Folge Spari zu befehreiben befommen, in ihre An: ordnung und ihre Beſtimmung eine Genauigfeit und rine Feichtigfeit bringen werden, ganz anders als die find, welche bis jegt gewefet, wenn fie auf die Charactere, die ich ihnen hier angezeigt habe, aufmerffam find. 9. Bon der Melette, eine fleine Fifd: Gattung der Unter-Sippe Anchois, die man bald unter Atherina, bald-unferdie Hechte gefiellt, und von den Kennzeichen der An- \ ; chois überhaupt. Alle Naturforfcher fellen die gemeine Anchois (Glu- pea encrasicholus) in die Sippe der Haringe, und fie bat in der That wie diefe fegtern, den Bauch ſcharf und faͤgezaͤhnig, eine einzige Ruͤckenfloſſe gegenüber den fehr nad hinten geruͤckten Baudfloffen, ſehr geoͤffnete Kiemen— oͤcher, aͤuherſt feine und zahlreiche Graͤten, Kiemenboͤ— gen nad Innen von langen Zaͤhnen wie Kaͤmme beſetzt; ihre Därme find auf ein weniges faft diejelben. Sindeffen hindern alle diefe Gleichheiten nicht, einen ziemlich auffallenden Unterfheidungszug darzubieten , um für diefe ©, eine gute Abtheilung zu geffatten, wo die außergrdentlihe Aehnlichkeit gewiſſer Gattungen alles, was zur Verkleinerung der Gruppen dienen kann, ſchaͤ— genewertb macht. Statt der großen und vorn gebo- genen Kieferknochen, welche die. Ceiten des Oberkie— fers beym Haͤring bilden und ihm ein Maul von mittelmaͤßiger Größe verfhaffen, vorfhieblih nur von "den Eeiten, aber nicht von oben, wegen der Kleinheit ib: rer Zwiſchenkiefer⸗Knochen, haben die Anchois bey ei- nem vorfpringenden Siebbein und fehr Heinen Zwiſchen— Tiefern fehr lange gerade Kieferknochen, die einen geſpal— tenen Rachen bis hinter die Augen maden, So findet ſich die Phyfiognomie der Anchois faft gänzlich von der der Haringe verfieden, obſchon diefer Unterfhied nur-von einer feichten Abänderung eines einzigen Knochens ab: haͤngt. Die tiefe Deffnung ihres Rachens verfhaffte ihnen im Griedifhen den Namen Lycostomus oder Wolfsrachen. Außer der gemeinen Anghois, die alle Wels h Ins 1818. Heft 10. * — — — — * 1000 fennt, bringen unſere Kuͤſten noch eine kleinere Gattung hervor, die man an vielen Orten Melet oder Métette nennt, wahrfgeinlih weil man fie pele mele (durd einander) mit den Anchois und den andern Heinen Fi— hen verfauft. Abgefehn von ihrer Kfeinheit erfenntman diefe Meleite an einem breiten fehrfebhaften Silberſtreif, der laͤngs jeder Seite laͤuft. Duhamel ‘hat. diefen Fiſch zweymal abgebildet und beſchrieben, ſo daß man fih nicht vergreifen fann, (Traite des peches, H. partie, sect. II, P- 468. pl. XVI. F. 63 und fect. VI. p. 257, pl. III. F. 5.35 aber er bringt ihm . unrecht zu der Aphia Phalerea von Rondelet lib, VIE p- 212, die eine fleine Garvdine ift, aus der Unterfippe der achten Haͤringe. Brünnich hat die Melette gut gefannt und feine Be: fhreibung Icht. mass., pag. 101. R® 15. hat gedient bey Aufftellung der Gattung Clupea Brünnichü in Blochs Syſtem, nach dem Tode herausgegeben von Schneider S. 425. — Der naͤmliche Fiſch wurde auf Isle de France yon Commerson befchrieben, unter dem Namen Encrasi- cholus,, mandibula inferiore breviore taenia laterali argentea, eine Phrafe, die als Grundlage zur Gattung Clupee raie d’argent de Mr le Comte de Lacepede P- 458 gedient hat. eine Abbildung, auch Encrasicho- lus betitelt, aber ohne andere Bezeichnung, und die der Ceitenftreif, den man zum Character der Atherinae gez macht bat, zeigt, mußte zu den Atherinae Gmel, mit ei: ner Nudenflofie oder Stolephores’ Lacep. zu gehören fheinen, und ward geftoden unter dem Namen Stol, Commersonien V. pl. XIL. I In der That ift aud eine von dieſen vorgeblichen Atherinae Gmelins, die Athe- rina Brownü oder die Menidia von Brown, Jamaica Aal, XLV. Fig. 3., wenn nicht genau unſer Fiſch, dog wenigftens einer von derſelben S., an welchem. der- . Zeichner die Bauchfloffen vergeffen bat. Linne hat ihn in der 12 Ausgabe für einerley angenommen mit einer adten Atherina, die er aus Carolina erhalten, und die er deßhalb Atherina Menidia nannte, Bennäferte bat fogar diefe Abbildung nachmachen lafen Encycl meth, 45.), um die A. M. des Rinne vorzuftellen, aber Pr ift ein Irrthum, den Gmelin mit Recht verbeffert har denn die Menidia des Rinne har zwen Ruͤckenfloſſen und un nr — mit Browns feyn ; aber Gmelin hatte, a er Browns Gattung unterſchie ie ni { der © A. laffen. : ee ' Auch iſt es immer unfer Fiſch oder eine fehr nabe ſtehende Gattung, die Gronovius für die Argentina gegeben, wie wir vorher gezeigt haben. Ich bringe aud) noch den Piquitingua des Marcgravs (Bral. 159.) dazu. Zwar iſt es wahr, daf feine Figur die große Naden:Deffnung nicht zeigt, aber der Tert erfeßt - das: os habet paryulum sed quod ample aperire et rotundare potest. Linne hat in feiner 1oten Ausgabe diefen Pigquitin- gua mit Browns Menidia, von der wir"reden, verbun- den und mit einem andern von beyden ganzlih ver: fhiedenen Fiſch, den er in feinen Amoenitates I. 321, unter dem N.men Argentina befhrieben ; und aus dieſen drey verfhiedenen Wefen, hat er feine Gattung 105 * 1667 Esox hepsetus gefhaffen. Indeſſen gehoͤren die zwey erſten, die ſich gleichen ohne einerley zu ſeyn, nicht zur ©. Esox. Der dritte iſt nicht umſtaͤndlich genug beſchrieben, daß man ſich davon eine genaue Belang naden fönnte, Sn der 12 Ausgabe flreiht er die Menidia weg, dad Täßt den Piquitingua, d. h. er hat nur halb gethan, was er follte. Commerfon hat gedacht, dieſer Esox hepsetus Lin. ſey ein Gambarur oder Esox marginatus, deſſen Halb: ſchnabel verſtuͤmmelt worden ſey, was nicht unmsglich iſt; da er aber die Quellen nicht nachſchlagen fonnte, fo ſchrieb er dem Linne auf Treu und Glauben die zwey Synonymen von Marcgrav und Brown nad. Man ſieht es daraus, daß er, indem er das Bud) von Piso bey ſich hatte, wo die Abbildung des Piquitingua wiederholt iſt, nicht vergaß zu bemerfen, daß feine Bemerkung nicht auf den Piquitingua des Piso pafe, den er wahrſcheinlich für verfchieden von Marcgravs hielt. Ganz neulich hat John White Reife nad Bolany bay ©. 290. F. 1.) einen Fiſch vorgebracht, unferer Me- lette unendlich ahnlich, und ihn auch Atherina genannt, wegen feines Silberftreifs. Alle diefe Anchois mit filberigem Geitenftveif find ein: ander zu Ahnlih, ale daß man ihre Gattungen nad furzen, unbeftimmten und von Autoren, die nicht einmal über die ©., wohin fie gehörten, einen Zweifel hatten, gemachten Beſchreibungen characteriſiren koͤnnte; aber man muß ſie in Zukunft der — der Reiſenden empfehlen. Die Clupea Atherinoides Bl. 108 , T,, und feine Clupea Malabarica 432 find aud) Anchois, aber man Tann. fie leichter von ihren verfippten (eongeneres) un: terfcheiden. Aus diefen Bemerfungen fliegen. 1. Daf bie Melette unferer Kuüften, die Clupea Brünnichii Gmel., die. Clupee raie d’argent Lacep., Stolephore commersonien id., Atherina Browni Gmel,, Atherine de John White, Argentina von Gronovius Fiſche find, wenn nicht einerley, weniaftens dermaaßen aͤhnlich, daß man Feine hinreichende Charac- tere in den Befchreibungen und den Figuren, welche man ‚davon. hat, finden fann. 2. Daß fie mit-der gemeinen Anchois, mit der Clu- pea Atherinoides und Malabarica Bl., und mit Piqui- tingua Marcgravs vereinigt werden muffen, um in der Sihft. der Häringe eine ©. zu bilden, welche durch ihr vorragendes Siebbein, durch ihren ſehr geſpaltenen Ra— hen und ihre langen und geraden Kieferbeine characteri⸗ ſirt iſt. 10. Ueber den Fiſch Gentrogaster Equula 6 melin, Gaesio Poulaın Lacep. genannt, - und einige Nahbargattungen. Man weiß, daß die Mafreele im Spaniſchen ‚und Po tugieſiſchen den Namen Cavalla, fo viel als Stute, trägt. Forskal hat das Berfleinerungs- Wort ins, La: teiniſche überfeßt, einem ‚Keinen Fiſch des rothen Meers beygelegt, den er. wie die Mafreele zu der ©. Scomber. ge: hoͤrig anfad; das iſt fein — Equula. kann man folgendes ELTA ————— | —— — F Be. “und Afterfloffe iſt befhuppt, wie bey den Chaetedon. Wie 06 —— — Ken. eine Fsreik ng nit von einer guten Abbildung begleitet it, fo — ak der Forskals Worte verſchieden aus und lafjineierte Equula nad der-Borfiellung, die er fi davon machte, und man bemerkte ihre Aehnlichkeiten mit. ſehr bekannten und unter anderen Namen beſchriebenen Fiſchen nicht. Gmelin kat fie mit Houttuyns Oentrogaster ver⸗ bunden, Fiſche mit zufammmengedructem Leib, jieben Kie as Era) verwachfenen Baucfloffen ; mit einem Wort, ; weile weder von Nah. nod dern etwas mit der Lquula gemein haben. } Bloch, Ausgabe von Schneid. p. 36 laßt fie unter den Scombri;z aber fein Herausgeber meynt, fie ſollte eher zu Chaetodon fommen, während er den Scomber - edentulus der, wie wir gleich fehen werden, mit, Equula verfippt. ft, zu Zeus verweift. ‚Mr de,Lacep. IIl.,go hat fie mit “feinem Caesio 3 Azuror verbunden, einem Fiſch von wirklicher neuer ©, aber von einer andern Sippſchaft, denn feine Ruͤcken⸗ — Aufmerkſame, und durch den Zufall beguͤnſt igte Un terſuchungen, gaben mir zuerkennen, daß Forskals Equula dermagßen dem von Bloch Zeus Insidiator ger nannten Fiſch ähnlich iſt, daß, wo nicht derjefbe, was ! ohne die Stuͤcke diefer beyden Auioren gehabt zu haben, Y zu behaupten gewagt wäre, fie doch wenigſtens mit die: ſem Zeus und einigen nachbarlichen Gattungen, eine i neue ©. in der Familie der Scombri bilden muß, die ich Equula nenne werde. Cie haben mir gleichfaͤlls ge— zeigt, daß ein diefem Zeus nicht weniger aͤhnlicher Fiſch von Commerson beſchrieben und abgebildet worden al8 zur ©. der Häringe gehörig, und daß cr aus Commers. Handjhrift in Mr.de Lacep. Werf übergegangen if, unter dem Samen Clupea fasciata. lim dieſe jonderz. bare Zerfireuung fo nachbarlicher, um nicht zu Tagen, gleiher Arten zu beilatigen, braudyt man nur die Beſchrei⸗ bungen von Forskal, Bloch und Commerson, und die Abbildungen der beyden legten zu ‚vergleichen, doch ohne außer Acht zu laſſen, daß weder die einen noch die andern vollſtaͤndig ſind. Um dieſer Pruͤfung eine Grundlage zu geben, fange ih damit am, eine genaue Abbildung des Fiſches zu he fern, die nah einem Stud in Weingeiſt durch beron von Isle de France gebracht und nach einem andern ger trodneten, das mir fvon Mr Sonnerat ſeelig gegeben worden, gemadt iſt. | Man jicht fogleih, daß fih Forsfals ganze Beſchtei bung ©. 58 Nr. 77 darauf anwenden läßt. Der Leib zufammengedrüdt, oval, die Schuppen lern, die Farbe filberiht, die Zahne borſtig oder duͤnn denn in Fdorskals Sprache heißt der Ausdrud Setaceus nicht8 anders), die Dberlippe wvorſchieblich, die untere” fiumpf. cd. h. wenn das Maul geſchloſen iſt); auf der * Stirne zwey vorragende Striche nad vorn vereinigtz zwey andere auf dem Scheitel machen (durch ihre Verei— nigung) einen lanzetf. Vorſprung zwiſchen dem Ko Mi und der Ruͤckenfloſſe; ein dritter zwiſchen dieſen Mi mit der Dberlippe beweglid) cd. h. Durch, Die Stielch der Zwiſchenkiefer gebildet)z die vordern Deckel une die Sris jilbericht, zwey Slaͤcheln nad hinten — ——— 1 * — e dem Angenwintet; der zweyte Stachel der Rüden: und der Aflerfloſſe verfängert; diefe zwey Floſſen dehnen ſich bis an den Schwanz aus, ein haͤutiges, fpigiges Anhaͤng⸗ ſel über jeder Bauchfloſſe; die Vereinigung der Schlüſ— ſelbeine macht zwifchen der Gurgel und den Bauchfloſſen - zuerft einen fpigigen Vorfprung, dann eine lineare Vertie-— > fung, die Schwanzfloffe ift gablicht. } 5 habe fafl-meinen Fifch beſchrieben und doch habe ich nichts gethan, als Forskal Überfept. Dieſer geſchickte Beobachter hat nur einen wichtigen Punct vergeſſen, nehmlich: die Zaͤhnelungen, welche die Grundlage der Ruͤcken- und der Afterfloſſe auf jeder Seite begleiten. Ich muß hinzufügen, daß feine Zahlen der Strah— len aufs Erwuͤnſchteſte mit den meinigen uͤbereinkommen, usgenommen bey der Schwanzfloſſe, wo deren er viel weniger zählt, ohne Zweifel weil die Schuppen, die fie bedecken, ihm einen Theil derfelben verborgen haben. - Sch rede nit von den Flecken und den fhwärzlichen Binden, die man an einigen Individuen ficht und die Forskal nit erwähnt, es ift wahrfheinlid ein wenig ſtens nad dem Tode veränderlicer Charakter. Iſt die Achnlichfeit meines Fifhes mit dem des - Forskal einmaf erwieſen, fo vergleihe man "nur meine Figur mit der bey Bloch pl. CXCM. f. 2, man witd bey ihr alles Wefentliche wiederfinden; die Ctadeln auf dem Auge, die Beweglichkeit der Lippen, die Kiele der Stirn und des Scheitels, die Zahnelungen der Grundlage der Scheite floſſen, die des untern Theile vom Vordedel "bloß die Stacheln diefer Floſſen find kuͤrzer, welches bey fo-gebreglihen Theilen von einem Zufalle herruͤh— ren fann. ß ah 1 Bloch ſelbſt giebt „ein Individuum mit fehr langen Bauchfloſſen und ein anderes ul fehr furzen Bauch: - flofen, ohne, fie ald "Gattungen von einander zu un: terſcheiden. Bloch s Beſchreibung iſt bey Weitem nicht fo genau wie feine Figur. Er redet weder von den Dornen auf dem Auge ‚ noch den Zähnelungen des Vordedels, und er. giebt den Brandien fieben Strahlen. R Commerson’s Figur, von der ih F. 2 eine Copie gebe ‚ febt auch feine Zweydeutigkeit ubrig; alle - Formen find hinlaͤnglich wiedergegeben; die Zähne: “ fungen der Grundfagen der Floſſen, ihre verlängerten Strahlen, die protactilen Lippen find characteriſtiſch; Ü aber diefe Zähnelung des Vordeckels und die Dornen über dem Auge, die Bloch nur in feiner Befhreibung vergeſſen hat, vergißt Commerson auch bey feiner Figur; fo fehr find diefe einen Merkmale fahig, bey einer ha: fligen Unterfuhung zu entgehen, und fo wichtig iſt es, daß die Keifenden die Gegenftande ihrer Upterfuchungen aufbewahren, um bey Muße im Babinet ihre Beſchrei— hung berichtigen zu Tonnen! - Die Zähnelungen längs der Afterflofe hatten. ohne Zweifel Commerson beftimmt, aus diefem Fiſche einen - Haring zu maden. Er bedachte nicht, daß in den Harin- gen diefe Zähnelungen unter dem thorax und dem ZSauche find, aber nicht unter dem Schwanze, Meberdieh if dieser Fiſch ‚thor,, und nicht abdomin, wie die Hd- ringe, und fein Häring hat die Dberlippe protractil in Be 2. die Höhe; fie if es immer nur nach den Geiten. Seine Aehnlichkeiten mit den Zeus find viel beſſer angegeben. ‘In den wahren Zeus (dem faber und dem aper) iſt der Mund auf dieſelbe Weife protractil; die Bereits nigung der Schfüffelbeine bildet auch einen Knochentiel. Der faber hat laͤngs den Ruͤcken- und Afterfloſſen dop⸗ pelte Dornen, wobey man fich der Zaͤhnelungen unſeres Fiſches erinnert. Der aper hat ebenſo den Vordeckel unterwärts gezaͤhnelt. Ihr größter gemeiner Unterſchied beſteht in der tiefen. Theilung, welche den dornigen Theil und den weichen von ihren Scheitelfloſſen trennt. Es iſt gar nicht ſchwer, unſern Fiſch oder wenigſtens eine fehr nahe verwandte Gattung, und von dem nam— fihen Typus, in Ruſſel's Komah-karah, Corom. I. LXXIII. wiederzuerfennen. Der Dacer-karah defelben Autors, pl. 65. iſt eine congenerifhe Gattung. Sch fage daffelbe vom Scomber edentulus Bl. 428 (Leiognathe Lacep.) Die Zähnelungen der Grundla⸗ gen der Scheitelfloſſen, der ganze Schnitt dieſer Floſſen kuͤndigen es an; und wenn die Details des Kopfes nicht die naͤmlichen Merkmale wie in der Equula darbieten, fo ift es erfaubt zu glauben, daß das von Bloch befhrie* . bene Individuum ſchlecht conferviert war, oder daß feine Befhreibung eben fo flüchtig wie die von feinem Zeus insidiator gemacht worden iſt. Um ale diefe Gattungen zu unterfheiden, würde es gut feyn, ihre Farben genau zu fennen; aber man weiß, daß Bloch's Figuren der ausländifhen Fiſche ge: madt nad) getrodneten oder durch den Spiritus veram- derten Eremplaren, faft alle ſchlecht coforirt, und Aul- fel’s Figuren ohne Farbe find. ? Es bfeibt darum nicht weniger gewiß, bag man eine Eippe Equula cfablieren Fann, befichend aus verſchie— denen Gettungen des indiſchen Meeres und auf die fol: gende Weife haracterifiert: Körper zufammengedrüdt, ſcheitelrecht erhoben. Eine einzige Rüdenfloffe, mehr erhoben in ihrem dornigen Theile. Der Rüden und das Untere des Schwanzes fägefor: mig gezähnelt, längs der Ruͤcken- und Afserfloffe. Der Mund fehr protractif, die Zähne Hein, gedrängt, borffenformig,, leicht fallend, ; Die Grate des Scheitels verlängert fih bis zur Nu: ckenfloſſe. DD e aus GoLdfuf Handtuh der Zoologie. An Herrn Hofrath Oken. Bon meinem Freunde, dem Hrn. Dr. Schubert aufgefordert, fein Handbuch der Naturgefhichte fortzus fegen, habe ih die Bearbeitung des zoofogifhen Theile übernommen, und nehme mir die Frenheit, Ihnen ein Stüf des Rahmens vorzulegen, nah welchem id) die Thiere geordnet habe. —Mein Claffificationsprinziv finden Sie in. meinem Sendſchreiben an den Hrn. Profeffor Rees von Efen bed erörtert. ’ Ich nehme 11 Thierflaffen an, welche in diefer Stel— I 1671 en Ne fung aufeinander folgen , und welchen der Menſch als die zwoͤlfte gegenüber fieht ; 1 1. Protozoa. 2. Enthelmintha. 5. Annularia. 4. Radiaria. 5. Cruftacea. 6. Infecta, “7. Mollusca. 8. Pisees. @. Reptilia, 10. Aves. 11. Mammalia. — — — ne * 12. Homo. Erſte Klaſſe. Protozoa, Urthiere. Dieſe Klaſſe zerfällt, nah der Art und. Weife, wie , die Ratur ſowohl durch Bildung einer Magenhoͤhle und einfacher Faden zum Einziehen der Nahrung, ale auch durch Das Abfheiden eines feften Knochenſtoffes, die In— dividualität ihrer Schöpfungen im Kreife des thierifhen Lebens zu erhalten ftrebt, in vier Drdnungen. Die Thies re der erffen Ordnung find’ die durchaus einfachen und gaffertartigen Snfuforien, Die erſte Regung des or: ganiſchen Lebens, noch im Streit zwiſchen der animali⸗ ſchen und vegetabiliſchen Form. Ben ihnen zeigt ſich zu⸗ erft eine thieriſche Magenhöple, und um den Mund bil: den fih Wimpern und Fäden als Ergreiforgane ; zu: gleich aber haben ſie die Geſtalten von Pflanzenblüthen, und find ſelbſt zum Theil auf Stielen pflanzlich feſtge⸗ wachſen. In der zweyten Ord nung ſcheidet ſich aus Der weichen Gallerte ein feſter hornartiger Stoff, der mit überwiegender Neigung zur Pflanzenform, zu feftjigen: den Stämmen und Zweigen fih geitaltet, und an ihm figen die Slodenthierden und Polypen der erften Ord— nnng ale thieriſch gewordene Blume, Das nämfiche findet in der dritten Ordnung ftatt, nur ift hier der Stamm falfartig , und die Poln: penbluͤthen fangen an fh von demſelben wieder abzuloͤ⸗ fen und zu vereinzeln. Wenn nun der Streit zwifhen dem animaliſchen und vegetabiliſchen Leben in dieſen beiden Ordnungen ausgeglichen, und das thieriſche die Oberhand behalten hat; ſo treten in der vierten Ordnung die Medu⸗ fen ale höhere Wiederholung der Snfuforien, mit freyem ſelbſtſtaͤndigem thierifchen Leben auf. Cie find mie jene, noch gallertartig, und biumenartig gefaltet, aber groß gewachſen mit mehr ausgebildeten Fangarmen und traf tigen Verdauungswerkzeugen, neben weldeh ſchon Gefäß: zmeige und Luftbehälter als erfie Spuren ber feimenden Reſpirationsoxgane ſichtbar werden. I Ordnung. Imfuloria. Schleimthiere. 1 familie. Monades. ı A. Monas. - +B. Gonium, 1 6. Volyox, ı D. Proteus. 2 A. Enchelys, 3. A. Cyclidium. a B. Bacillaria. 2 O. Vibrio, 3 B. Paramecium, 3 GC. Colpoda, 3 D. Burfaria. r 3 D, Oercaria. Tertfügelhen, welche ſich fcbendig bewegen... Der Anfang a A. Leucöphora. — -4 B. Trichoda. 4 C. Kerone. \ > 4a D. Trichocerca. 1 11 Familie, Vorticellae, Blumenthierden, * Stentorx. 2 A. Vorticella. 2 B. Campanularia. 2 C. .. 3 A. Limnias.. 5 B. Tintinnus. : 3 C. Vaginicola. a A. Valvularia. —— a B. Operoularia. 4 C.., — TII Familie. Botatoria. Raͤderthierchen. ı A. Ecliſſa. : ı B: Folliculina. 1 C.. . 2 Brachionus._ 5. Rotifer. a Melicerta. i Iy Zamilie. Polypi. Polypen. ; 1 A. Pharetria, 1 B. Coronella, 1 ©... 2 A. Ooryne. 2 B. Pedicellaria. 2 Crifatella: a Hydra, Drganifche Körper zerfallen bey der Faͤulniß in Gal⸗ und das Ende des Thierreichs iſt daher ein Gallertpunct, der ſich bewegt, fih um feine Achſe dreht. Mehrere Bun cte ſetzen fi aneinander, und bilden Scheiben, Kugeln ° und Linien, und finienformige — verbinden fih als Schwänze mit Kuͤgelchen. Die größeren beſtehen aus eis nem Haufen fleinerer, die als die Eyer oder Brut der- felben fih ſchon im Mutterfeibe Tebendig bewegen, Cie R fireben vor allem durch Aufnahme von Nahrung ihre In= dDividualität zu behaupten, ziehen fih Daher in ſich ſelbſt zurid, und werden hohle Bläschen mit einer — — Mund und Magen. £ Um die Mundoͤffnung ber bifden fih Faden, welche, als die erffen Ergreiforgane durch ihre zitterade Yewe, gung Nahrung herbey führen. : 2 Das Thier ift demnach eine losgeriſſene Pflanzenblu- the, deren Staubfäden in beftändiger Bewegung bleiben, eine Blüthe, welde Bärmutter und Magen zugleich iſt. Die Pflanzenform wieder nahahmend, figen ſolche thie— rifche Blüthen in der zwenten-Familie an pflanzlie chen Stengeln, welche jedod ebenfalls an ber lebhaften thieriſchen Bewegung Antheil nehmen. Sie ſuchen —J vom Boden abzwloͤſen, und erhalten einerſeits eine, freye lich nur galfertartige, ſchuͤßende Hulfe; onderfie IRRE fi die Mundöffnung höher aus, und verwaͤchſt wie eine Lippe oder Magenflappe. Bu Sn der dritten Familie uͤbt fi das soittom men frey gewordene Gallertthier in der Ausbildung fei- ner Ingeſtions- und Bewegungsorgane. Durd die a förmige Berdegung feines Mundrandes zicht ed Nahrum J ein, und bewegt ſich zugleich; am Hals und am —— zeigt ſich Gliederung, es huͤllt ſich in eine Sallerticas Te, tritt wieder heraus, und bildet ſich endfich eine fünfe liche Huüffe, als die erfte Aeußerung besfeimenden Kunft: triebes. Sn der vierten Familie erftarfet das Thier, ben Vermehrung der Körpermaffe verliert fih alle Glie— nerung wieder. Geine Mundipimpern wachſen zu Zange \ 7A armen heran, die ed: nicht mehr befländig, fondern nur momentan zum Ergreifen einer dargebothenen Nahrung bemet. a i Die Bildungsfluffen der vorigen Familien wiederho: len fi hier ; das Thier ſucht ſich zu individualifiren,, vom pflanzlihen Stiel ‚zu loͤſen — und frey zu ; werden, AN 5 17 Drdnung. Phytozoa.. Hornforalfen. J I Familie. Spongita. h Y HER. #4 Turphas 3 A. Tethia. 3B. Geodia.. 3 0.. - a Alcyonium. II Familie, Ceratophyta. ı Antipathes. 2-Gorgonia. 3%» III Familie. Tubulariae. ı Plumatella. 2 Spongia, J 2 Sertularia. 5 Pennaria⸗ % a «) Plumylaria. F ) Sexialaria. b Sertularia. 8 e' Campanularia. 0° Antennularia. J 4 Tubularia. % - IV Zamilie. Pennatulae. % ı Renilla. "2 Veretillum. \ | “ a Funicnlina 3 Pennatula, » b Veretillum. Br: ® a. Uıinbellularia. ; E Aus der Gallerte des Urthieres fondert ſich eine feſte, h ‚hornartige Maffe, wie Knochen aus dem Fleifh und nimmt eine Pflanzengeffalt an. Die empfindlihe Gallerte — umgiebt dieses Knochenſkelett entweder als Rinde oder ift als Mark und Gingeweide von derſelben umſhloſſen. Hm Stamm und an den Enden: der Zweige tragt Das Pflanzenthier hieriſche Blüthen, ähnlich den Polypen der vorigen Ordnung. Ben den Spongien iſt das Skelett faſerig und nur don einer dunnen Galfertrinde überzogen, die es nit pie zur Blüthe bringt; dann wird jede einzelne Faſer mit Fleifh umgeben, und der fo zufammengefegte korkar⸗ Aige Körper erzeugt auf feiner Rinde volltommene Poly: " penblürhen, und reißt fidy fogar von der Erde los. Bey den Sorntorallen iſt der hornarlige Polypenſtamm Dit und hart, das Fleiſch gan; nach außen gedrängt und hier zu einer vollfommenen Haut gebildet, in welcher man fhon Epuren von Gefäßen bemertt. Bey den Roͤhrenkoxallinen fagert fih der harte Stoff nad außen und umſchließt als Roͤhre ein thieri⸗ ſches Mark, welches der gemeinſchaftliche Darmkanal und Eyerſtock einer Menge von Polypenblumen iſt, die ihre Arme an den Seiten und Spitzen der Zweige hervor fireden. 2: 3 2 Sie find inniger vereint als die Thiere Der vorigen EP 4, * * px 1574 Familie, ihr thieriſches Gemeingefuͤhl iſt geſteigert; zu: gleich find fie aber auch zarter und pflanzenaͤhnlicher. In der vierten Familie tritt der Knochenſtoff wieder in das Innere des Leibes, wird knorpelig und ſogar dem wahren Knochen aͤhnlich. Die umſchließende Haut wird lederartig und bildet Polypenkoͤpfe mit gemeinſchaftlicher Magenhoͤhle. Sie haben ihren Stamm von der Erde losgeriſſen und die hoͤchſte Gattung derſelben, die Um— bellularia iſt endlich zu einem freyen, geſtielten, v»ielarz migen, rieſenartigen Armpolypen herangewachſen. III Drdnung. Lithozoa. Steintkorallen. . Iamilie. Porinae. ı Nullipora. 2 A. Millepora. 3 A. Meandrina, 2 B. Retepora. 2 GC. Cellepora. 3B.Madrepora. 30. Agaricia, a Afirea. b Explanaria, c Madrepora. d Caryophyliia, ‘3 D. Fungia, / a Discopora, b Cellepora, c Efchara. J d Adeona. 2 D. Tubulipora. ; a Tubipora. II Familie, Ifides. ı Corallium, 2 Melitea, 3 Ifis. a I Familie, Corallineae, ı Corallina, a Corallina, b Flabellaria, € Halimeda, , d Nefea, 2 A, Polyphyla. a Acetabulum., b Polyphyfa. 2 B. Liagora, 2 C, Galaxaura a Cellaria. a Bugula. b Cellaria. c Scrupatia. d Falcaria, IV Familie. Encrini. — RE. 5 4 Encrinus Wie in der zwegfen Ordnung, fo finder auch in der dritten eine Sonderung der Knochenmaſſe aus dem Flei— ſche flatt, nur uͤberwieget dort die Bildung des Fleifches und hier Die der, Knochenmaſſe, welche nicht Horn, fondern Ralt ift. Die Bildungsftuffen beider gehen faft parallel mitein- ander. Auch hier ift die Kalkmaſſe der -erften Gattung, der BPorenforalfen, nur mirthierifhem Schleim über: jogen und bringt feine Polypen hervor. Diefe zeigen ſich jedoch hei den folgenden Gattungen 105.* 3 Flufira, 1673 und fiken, mit ber Schleimhautfuntereinander verbunden, in den Voren eines zum Theil pflanzenartig: verzweigten Roralfenftammes. Einige diefer Koralfen reißen ſich, wie dort, von der Erde los und liegen umbefeftigt auf Dem Boden, nur durch die Schwere ihrer Maffe an der Bert Bewegung gehindert, Sn der Zweyten Familieverdichtet fih der Kalk ſtamm nebſt ſeiner Fleiſchrinde, und letztere zeigt ebenfalls Spuren von ernaͤhrenden Gefaͤßen. Hier beginnt die Gliederung der Knochenmaſſe, nur ſind die Glieder noch verwachſen und unbeweglich. Wie bey den Roͤhrenkorallinen wird der Polypenſtamm hier, in der dritten Familie, wieder zarter und pflanzenaͤhnlicher; jedoch mit Ueberhandnehmung der Glie⸗ derung, und hiermit ſcheinen bey den Mooskorallen ſo— gar die uͤbrigen aminaliſchen Lebensaͤußerungen nebſt der Polypenbildung zu erloͤſchen. Bey andern zeigen die ein— zelnen Polypenhlüthen zugleich ein Streben ſich von ein: ander. zu fondern und fih zu indimdualifiren Dies ift in der vierten Familie erreiht, und die Gattung Encrinus ſtellt einen großgewachſenen freyen Polypen mit durchaus gegliederter, uberwiegender Kno— chenmaſſe dar. IV Drdnung.: Medaſinae. Qualen, I Familie. Aequoreae. ı A. Eudora. a Eudora. b Berenice. ı B. Ephyra: ı C. Aequorea. a Ephyra, a Phorcynia. b Obelia. b Aequorea. a, Garybdea.| 2 A. Oryihia. ARE a Oryihia, 3 B: Cephea. 3 C. Pelagia. b Geryonia, a Cephea. a Melitea. 2 C, Oceania. bAliizofioma, b Evagora. a Oceania. c Cyanea. c Pelagia. b Melicertum d Chryfaora. d... 4A... 3 B. Calliopea. a Ocyrhoe, b Cafliopea. c Aurellia. 2aB,. -4 0. Callirrhoe, II Familie, Beroes. ı Idya. Kippenquallen, 2 Beroe. 5 Cefium, a Callianıra. 119 Familie, Phyflophorae. Blafenguallen- ı Rhizophyl/a. 2 Phyffophora. 4 Arethufa. 3 Stephanomia. IV Familie, Porpitae. Rnorpelqualien, ı ‚Porpita, Zw * 3 ... a Velella, ————— _ - = 6 Die Qualfen’find die Wiederhohlung der Infuſorien auf höherer‘ Stuffe, mit‘ vollfiändiger- Ausbildung eines- Eyerſtockes und feimenden Gefäßen und Si Diva ganen. Zuerſt bifdet fi bey den’ Sheib ent wlen * Magen wieder, wird vielfach oder einfach, und iſt entwe⸗ der nur eine Aushöhlung in der dicken Körpezmafe, oder die ganze innere Fläche der umgebogenen- Seibe wird Magenwand, oder der Magen hat ſich geſondert und haͤngt als Stiel herab. Zugleid ftreben fie die Fangarme aufs neue zu erzeugen und höher zu veredlen. Am, Nand Der Scheibe bilden ſich Fuͤhler in Geffalt von Faden’ und Blaͤttchen und der ſtielfoͤrmige Mugen ſpaltet ſich all⸗ maͤhlig in längere oder kuͤrzere Arme. ‘ Ben den Rippenguallen wird der ganze Leib zur Bildung einer großen Magenhoͤhlung verwendet, die an den Rippen hängenden Blaͤttchen werden Bewegungsor⸗ gane und einige beſondere Faͤden zeigen ſich ale Fuͤhler. So wie hier das Verdauungsorgan die Geſtalt des Leibes beftinimt; fo find es Luftorgane, welche bey den Blaſenquallen dem Leibe ſeine Form geben. Ben den Knorpelquallen endlich ſondert ſich wieder der Knochenſtoff, ſchon zum Knorpel veredelt, im Innern, und-nebft dem Magen finden fih noch Spuren einer Darmoerlängerung, fe wie auch Ruftzund, Waffer- kanaͤle. Die zahlreihen Fuͤhler find rudernde Arme, fau: - gen aber au Luft und. Waffer ein. Ueber- die methodifche Elaffification der Mollusfen, -; von Mr. de Blainvilie, Bulletin des Sciences. 1814. Mr, de Blainville, der feine Unterfücgiiogen über. - die methodifche Claflification der Ihiere, auf ihre Ana— * fomie- begründet, fortfegt, handelt in diefem Auffage, nachdem cr fih nad und nad) mit den vier Claffen der - Wirbel: Thiere befhaftiget hat, von der Gruppe, der man jegt ziemlich allgemein den Nahmen Mollusfen giebt, Die er aber nidt für hinlaͤnglich geſchloſſen an— ſieht. Nach einer gedraͤngten Geſchichte der Zoologie, uns ter Diefem Gefihtspuncie betrachtet, worinn er unterſucht, mas jeder Autor nah und nad) zur Erweiterung der Wiſſenſchaft beygetragen, und auf welchen Theil der Dr: ganifation er feine Abtheilungen geſtuͤzt hat, bemüht er fih befonders zu zeigen, Daß Die methoßifäie Geſchichte der Mollusken Poli, Mr. de Lamarck und brjenders Cuvier ihre größten Fortſchritte verdanke. Er — in⸗ deß, geftügt auf eine ziemliche Menge neuer Erfahrun— gen, die er neulich waͤhrend feines Aufenthalts in Lon— don zu machen Gelegenheit hatte, daß die neueſten Me— thoden noch eine ziemliche Menge natuͤrlicher Verwandt. ſchaften zerreißen; und feine Abhandfung geht hauptfaͤch⸗ lich darauf aus, Diefem Uebel abzuhelfen, und eine neue - Anſicht zu zeigen, Die ihm beffere Reſultate zu geben ſcheint, als diejenige, welche man bis jegt, befonders in = Anfehung der Mollusken aufgeftellf, die Hr. Cuvier Ga- Kieropodes genannt, und in deren Abtheilung men am Y heilungen des Thierreichs annimmt, Denen jener ge: ehrie Zoofoge in diefer legten Zeit den Nahmen Ver: eigumg gegeben, und Die Hr. v. Blainville in dem gemeinen Theife der im Athendo 1811 gehaltenen Bor: ingen über! die: Zoologie ſchon mit dem Rahmen Ner⸗ ws Tn p u bezeichnet glaubt, iſt er Der Meinung, daß die Thiere, melde ziemlich allgemein unter dem Nahmen Nollusken begriffen find, nach der Geftalt: des Nerven: Syſtems und der Fortbewegungs - Organe, oder. viel: mehr, nad der Geftolt- des Körpers im allgemeinen be tragt, in-drey Stamm » Gruppen abgerheilt werden muͤſſen. Die erſte nennt er mit Hrn. Cuvier Verz wei— gung oder Typus der Mollusken. Die beyden andern beſtehen aus dem, mas er in ei⸗ ner neuen Anſicht des ganzen Thierreichs, woruͤber er eine befondere Abhandlung geſchrieben, und naͤchſtens bekannt machen wird [Sf- V.J, dur den Rahmen U nter-Tpp-uß bezeichnen. zu muͤſſen glaubte, das heißt, aus Thieren, deren Rerven-Syſtem und. Hauptbildung des Körptre weſentlich zwifchen zwey Drganifationg = Typen fiehen. ‚Die beyden Unter: Typen, wovon hier Die Rede iſt — find, die erſte die Arliculo- Mollusca , und die andern Die Möllusc - Articulata, Nahmen aus demjenigen Typen zufammengefegt, zwiſchen welchen fie ftehen. Der Typus der eigentlih fo genannten. Mollusfen iſt nachher in zwey fecrundäre Unter s Abtheilungen oder Klaffen, je nachdem ein Kopf da ift oder fehlt, einge: theit, wie e8 ſchon Hr. v. Lamarck gethan hat, das heißt: in Moll, Gephales und Acephal. An dieſen einzi⸗ gen Charakter aber, wovon man den Nahmen der Claſſe entlehnt hat, ſchlieſſen ſich viele andere an, die wenigſtens eben ſo wichtig find, welche Mr. Bl. aufzaͤhlt, und deren Anführung bier ku meitläuftig. ſeyn würde. Indem er "Darauf Die erſte Klaſſe diefer Mollusfen vornimmt, um je dritten Abtheifungen darin zu.beftimmen, betrachtet er, die Refpirationd - Drgane, welche ihm die wahrhaft na— sürliften Verhältniffe zu haben ſcheinen; er haft fi aber anfangs nicht, weder bey der Lage, nod der Bildung a Drgane auf, wie dieß Die berühmtefien Zoologen biäher gethan haben, fondern bey ihrer Vertheilung, Die yinmetrifh ſeyn kann oder nicht „welches ſich ſehr gluͤck⸗ — mit der ſymmetriſchen oder unſymmetriſchen Geſtalt der ſchuͤzenden Körper oder Schnecken-Schaalen, welche meiſt außen um das Thier find, aber in verſchiedenen Entwidelungsfiuffen, übereinftimmmend findet, So ift Die Klaffe der Moll. Ceph. in zwey Unters Aaſſen oder Abſchnitte getheift. 1. Moll, Gephal. mit fommetrifchen Refpirationd-- ar 'ganen und Schutztoͤrpern oder Schaalen, mınn- fieder- ichen haben. ER, 2. Moll, Gephal. mit unfoymmetrifchen- Refpirati: ensorganen und Schaalen. 5 N * Die Ordnungen, welche er hierauf in jeder dieſer Unterclaſſen aufſtellt, find es nad) der Stellung, der Form und Gebrauch der Kefpirationsorgane, das heißt, bejtän- dig nad demſelben Drgane, von dem er eine ganz aͤhn— lie Terminologie entlehnen Tonnie; dieß bemog ihn Die 2 X n geaͤndert hat. Indem er nicht ſtrenge die erſten f ——— —— 1678 Abaͤnderung einiger, odgleich nach wichtigen Autoritäten angenommener Rahmen, vorzufählagen.. - ’ © Für feine erſte Ordnung der erften Unterclaſſe ſchlaͤgt er den Nahmen Oryptodibranches vor, welches doppels te verſteckte Kieme bedeutet; der Hauptejarafter. Diefer Ordnung iſt wirklich, daß bey derfelben diefe Drgane ba find, paarig, fehr volitindig fommetrifh und in eis ner großen Yushöhlung zwifchen dem eigentlich fo ge— ernten Leib und der Haut oder Mantel, verſteckt, mels Her in diefem Falke vorne gänzlich offen ift, um der um; gebenden Fläffigfeit Den Zutritt zu. Dem’ Kefpirationd- Drgan zu geftatten. j Diefer Ordnung’ gaben Mr. Guvier und Lamarck den Nahmen Cephalopodes, der von der Stellung und dem muthmaßfihen Rutzen der auf dem. Kopfe figenden Zuͤhlhorner entlehnt iſt, aber vieler Gründe wegen, die Mr. de BI. in feiner Abhandlung anführt , abgeändert werden mußte, Die zwente- Ordnung Hat er Pterobranchesi gt nannt, das Heißt, mit Riemen, die ale Flügel dierten ‘)5 - obgleich er nicht ausſchließend ift, fo bezeichnet diefer Na: me doch ziemfid gut den Haupteharafter diefer Ordnung, nehmlich daß fie ungefähr chen folde Refpirationd = Drgg? ne haben, als in der erften, aber außerhalb des Manz tels, der Dann gefchloffen ift, und als Zloffen dienen. Er entfpricht der Familie der Pteropodes’ des Mr. Cuvier und de Lamarek, wenn man die. Gippe Hyalaca, da— von wegnimmt, und vielleicht auch die Pneumoderma, welche Mr. de Bl. in einer befondern Abhandlung über diefe Ordnung, weläe in der phifomatifhen Geſellſchaft vorgelefen worden, als zur Glaffe der Moll, Acephal. gehörend anjieht. Die dritte iſt Nucleobranehes; fie haben als. mes weſentlichen Charafter, die Refpirationg - Drgane am odern Theife in der Mitte des Ruͤckens, welche mit Dem Herzen eine Art Kern bilden, und diefe Stellung hat Durch die Benennung angedeutet werden folfen. Gie-bt: greift Sippen, welche Mr. le Sueur und Peron mit Uns recht zu der Familie der Pteropod. bringen zu müffen glaubten, und woraus Mr. de Lamarck zuerft eine be: ffimmte Ordnung unfer dem: Rahmen Heteropodes ge⸗ madt hat, Mr. de Bl. giebt der vierten Ordnung den Rahmen Polybranches, um anzuzeigen, daß die Reſpirations— Organe in’ eine ziemliche Menge Heiner Riemen abge: theilt find; aber ihr Hauptharaffer befteht eigentlich darin, Daß bey ihnen diefe Organe in zwey Neihen gez fett find, am jeder Seite des Thierforpers, und ganz bloß, welde Mr. Guvier durch die Nahmen Nudibran- ches ausgedrüdt hat, der auch fuͤglich beybehalten wer: den fonnte. \ Die Sippen, welche fie enthalten fol, find diefelben, die Mr. Ouvier dahin bringt, ausgenommen die Gippe Doris, welde Mr. de Bi. in einer befondern- Ordnung aufftellt; fie fonnen in zwey Meine, ziemlich natürliche ) Vielleicht ſollte man den Nahmen Ptérodibranches, welcher anzeigt, daß der als Floßen dienenden Kie— mien nur zwey da ſind, vorziehen, 1675 Hamifien, deren Charakter er angiebt, als Abteilungen gebracht werden. ? Obgleich Mr. de Bl. für die fünfte Ordnung biefer „Moll. Ceph., einen von M. Cuvier erfundenen Nah: men beybehaͤlt; bringt er doch nicht ganz diefelbert Sip⸗ pen hinein. So bringt er unter die Benennung Infe- > robranches, das heißt, Mollusken, deren Kiemen ünter- twärts find, und deren allgemeinfter Charafter darin beſteht, daß diefe Organe bey. ihnen, wie feine Lamellen nad der Reihe eins and andre gefiellt, unter dem umgebogenen Raͤnd des Mantels, der allenthalben über den Fuß bin: ausgeht, ſtehen, weder den Pleurobranch, deſſen Kiemen nicht fymmetriſch find, und noch weniger die Kaferfchner fen cChiton), Die er nicht für wahre Mollusfen an- fieht, und von denen weiter unten die Rede feyn wird; fogar auch niht die Eippen Filfurella, ‚Emarginula, -Scutifera, alles Zerfällungen der Linneiſchen Sippe Patella, deren Riemen ganz anders gebildet und geflaltef find als bey denjenigen, aus welchen Mr. de Bl. feine fehlte Ordnung, unter dem Nahmen Cervicobranches gemacht hat. Ihr Hauptcharakter beſteht darinn, daß ſie Doppelte, ſymmetriſche, kammfoͤrmige Kiemen haben, die am vordern und obern Theile des Ruͤckens oder vielmehr alje-ftehen. * — letzten Ordnung ſymmetriſcher Moll. Geph. giebt er endfih den Nahmen Cyclobranches,, welcher die Siellung der zirteltermig um einen gemeinſchaftlichen Mittelpunct fiehenden Riemen anzeigt, fie feyennun auf ferlich oder innwendig. Diefe Ordnung iſt neu, und be⸗ ſteht aus zwey bekannten Sippen oder Doris und On- chidium, und einer dritten, Die Mr. de Bl. zum erften: mal befannt madt. N Die zweyte Unterclaffe Diefer Moll. Ceph., das heißt mit unfommetrifhen Rejpirations : Drganen und Schaa⸗ fen, iſt ebenfalls nad der Stellung der Nefpirationsor- abgetheilt. | en Ordnung entfpriht groͤßtentheils der ber Mollus. Gasteropod. pulmones des Mr Cuvier, aus: genommen die Sippe Onchidium, von der wir eben ge— redet haben. hr merkwürdigſter Charakter iſt, daß die Refpirationd: Organe durch eine wahre Lungenhoͤhle gebildet werden, die nur wirkliche Luft einathmet; woher Mr. de Bl, den Rahmen Pulmo-branches genommen —— zweyte Ordnung hat einen von Mr. Ouvier für Diejenigen Mollusken erfundenen Nabmen, melde unſymmetriſche und mehr oder weniger mit einer Art Deckel verſehene Refpirationg: Drgane haben, Dies find die Tectibranches. Er bringt dahin diefelben Sippen nd Längft befannten, die Mr. Cuvier dahin gebracht hat, -ein paar neue und vielleicht die ©ippe Pleurobrauche, welde indeß, wie er bemerfen läßt, eine beſondere Or: nung bilden koͤnnte. ars Die dritte Ordnung dieſer Unter:Glaffe, und bei wei- tem die Zahlreichſte, begreift alle unſymmetriſchen Mol; lusken, deren Reſpirations » Organe fammförmig find, woher Mr. Cuyier, ‚der Diefe Ordnung anfftellte, den Namen Peelinibranches entlehnte, der auch Mr de Bl. beibebalten ‚bat, wobei er doch bemerft, daß Diefer Rab: me nicht ausſchließlich it, weil wir ſchon bey dem Ahſchnitt - j - 3 y * 16080 J der Moll. Ceph. mit ſymmetriſchen Kiemen "die /Drde - nung der Gervicobranches gefehen haben, deren Kiemen Diefelbe Form haben. a Da diefe Drdnung fehr zahfreih iſt, fo ſchlaͤgt m vor, fie in Abtheilungen von 3 großen Familien zu brine gen, wie faft alle Autoren es gemadt haben, nad der Stellung und Form des vordern Randes des Mantele und der Schale. — 6 1) Mit weiter und ganzer Mündung e) 2) Mit. norderm Rand der in eine Rohre verfänger: ten Riemenhöhle, melde nur einem einfachen Ausfchniutder Schaale entſpricht. vo H Mit vorderm Rand des Mantelö wie bei Der vos rigen Familie, der aber mit einer mehr oder weniger langen Röhre der Schaale übereinftimmt. 5 Die zweite Claffe des Typus der wahren Mollusken, oder Die Acephal. fann aud) nad) unferm Autor in zwey erfie Sectionen oder Unter Cfaffen, nad Der Regel: oder Unregelmäßigfeit der Reſpirations⸗Organe, gebracht wer: 7 den; in DieMoll. Aceph. mit fpmmetrifhen nnd in die mit unſymmetriſchen Kiemen. \ . m; Die erfte Unter:Claffe hat darauf zwey Ordnungen als’ Unterabtheilungen und fönnte deren drey haben. Die erfte, welde die Eippen Lingula, Terebratula, Orbienla und überdem fehr wahrfheinfih die Hyaluea ° und vieleiht gar die Pneumoderme unifeßt, wie Mr, de Bl. e8 in feiner befondern Abh. über die Famifie der Pieropodes des Peron dargethan zu haben glaubt, has ihre Kiemen paarig, fehr regelmäßig, an Die vordern Seiten des Mantels befeffiget ohne befondere Bfätthen zu bilden, woher unfer Xutor den Nahmen Palliohran- > ches aenommen, um diefe-Ordnung, der Mr. Cuvier, da er fie beftimmite, den Nahmen Brachiopodes gegeben hatte, zu bezeichnen. 12 Die Zweyte ſtimmt mit der Ordnung der Aceph. des Mr. Cuvier überein, Mollusfen, weiche, außer einer fehr großen Menge weniger bedeutender Charactere, denjenigen haben, daß die Kiemen, in Geftalt doppelter Blätter an jeder 4 Seite des Koͤrpers, zwiſchen dieſem und dem Mantel ‚find, woher Mr, de Bl. die Benennung Tétrabranches, welche er zu ihrer Bezeihnung verfhlägt, nehmen zumif fen glaubte. - fe ‚Bey ber fehr großen Menge Eippen, die er in gas hi — milien zu theilen ſuchen mußte, glaubt er, daß bei dem gegenwärtigen Zuftande der Wiſſenſchaft, die Abtheilun⸗ gen auf die Befhaffenheit Des Mantels ſich beziehen fon: nen, faft wie man ben den Moll. cephal. pectinibr; gethan hat. Die Familie, welche er nad der mehr oder weniger großen Deffnung des Mantels vorſchlaͤgt, ent- fpriht beinahe denen von Poli aufgeftellten Gipven ; er giebt die Charactere davon nad) und nad an, allein wir begnügen uns der Kürze wegen fie hier .nur anzugeben; es find; Oltraceae, Anomiae, Suboltraceae, Mytilaceae, N - ea FERNE Da „ ji +) Er ftellt auf eine beflimmte Urt in diefe Familie © Die Sippe Sigaretus und nimmt die Navicelle Dee Mr..de,Lamarck Daraus weg, die ihm zu volfom: men regelmäßig ſcheint als daß das Thier fein Ger, vicobranche jenn follte, re — A in En eae ie übuliceae. Die jett folgende Gruppe —— die Ascidiae: 08 der vorhergehenden. Ordnung und befonderd mit den Hallen haben; dasfaft — Beitiigemdes a das > den. Rapmen. Moll. tetrabranches nus ‚geben. tönnte. Der Typus der wahren Mollusfen flieht fih end: lich in der von Mr. de. Bl. vorgefehlagenen Merhode mit der Unter:Glafje der Moll. Aceph. mit unfpmmetri. f ſchen Riemen, welche nur eine Ordnung oder vielmehr nur eine Eippe, nehmlich Biphores (Salpa) umfaßt, wel: außerordentlich durch viele Organifations-Puncte, Die Mr. Bl. forgfältig angiebt, von ihr unterſchieden ift. —*F Nachdem auf dieſe Art Das, was die zweyten und l) beitten, in den Typus der wahren Mollusfen einzufuͤh— | renden Abtheilungen betrifft, beendet ift, fo redetnun Mr. Aceph: an "Bl, von dem, was er Unter- Typus nennen zu miffen glaubt, nad Gründen, Die hier anzuführen zu weitläufig wäre, befonders weil er fid) vornimmt dieſes naͤchſtens in der Abhand. uber eine neue Art das Thier— reich zu betrachten, deren-er ſchon weiter oben erwähnt } Hat,zu, thun, [Folgt ST. Heft X, niht V wie ©. 1677 ſteht.J © Die erſte Diefer Unter:Typen ward feit längfivon M. de Lamarck in eine unterfchiedene Glaffe unter den Nah— men Cirrhipedes aufgeftellt, welcher wirffid einen der merfwürdigften Charactere der Thiere bezeichnet, woraus im „befteht. Mr. de Bi. fhlagt in feiner Methode den . Nahmen Moll; artieules, vor, welcher Thiere bedeutet, ‚Die zwifchen den beyden Typen, dem der Mollusfen En der Glieder-Thiere fiehen und Doch bem erſtern näher find. Er giebt die Gründe an, auf die er ſich bei — dieſer Meinung ſtuͤtzt, welche übrigens die der M. Cuvier und Lamarck iſt, aber hier zu weitlaͤu— fig auseinanderzufegen wäre, Der zweyte Unter: Typus endlich begreift Die Thiere, 7 welche die foftematifhen Zoologen, wie Linne und feine Anhänger, nad M. de Bl. Meinung, beffer geftellt hat: “ten als die neueſten Methodiften ; es find Dies die Käfer: —9 haccken (Chiton), welche Linne's Anhänger, indem fie ihre erſte Aufmerffamteit auf die Anzahlder Stude der Schaale "Fichteten, wirklich unter dem Nahmen Multiyalves zu Oden- Tieren des aorigen Unter —— ſtellten, während dieſer berüßmten Zoologen, fie zu den Patellis ſtellen. M. ade Bl. fhlägt vor, Ddiefen U.ter Typus Durd den N ben Articulo-Mollusoa zu bezeichnen, und behaͤlt ih 20T, im einer befondern Abh. Die aus der vergleichenden natomie dieſer Thiere gezogenen Gruͤnde, auf die er ſeine Meinung baut, anzuzeigen. Er beichränft ſich zu behaup ten, daß Die Vertheilung des Nervenſyſtems, weder die ‚der Mollusten nod) der Glieder : Thiere iſt, welche aus ‚der gegliederten Form Des Koͤrpers, befonvers Yes obern Theils, ſo zu ſagen ſchon a priori zu errathen war. j Br Sils 1318, EL; 19, \ F Dr. » F “u augenfheinfich der vorigen Gruppe genähert, aber doch— — ‚78092 Ueber die Mollusfen, aus ber, Ordnung der Pterodibranchia, m H. de Blainville, F Bat a. Sc. 1816. —— In ſeiner erſten Abhandlung uͤber die Weichthiere hat Mr. de Blainville von ihrer Claſſification gehandelt, und Die Hauptgrundfage von der, melde er vorfhlägt, und den Punkt ihrer Organifation, auf der fein Syſtem ge⸗ baut iſt, auseinander geſetzt. Man hat geſehen, daß dieß auf die Hauptanlage der Athmungsorgane, und danır auf den ſchuͤtzenden Körper , der fie mehr oder weniger vollſtaͤndig bededt, gegründet if. Mr. de Bl. nimmt nun nach der Reihe jede der Unterabtheilungen, welche er auf⸗ geſtellt hat, wieder auf, und handelt hier von der Ord— nung, melde er mit den Namen der Bterpdibran- hen befegt hat, und die fo ziemfih den Pteropoden der Mrs, Cuyier und Lamarck entfpricht. Indem Mr, de Bl. ſich auf eine vollſtaͤndigere und genauere Kennt: niß der Glio, die Grundform diefer Ordnung ftügt, deren Kopf mit. langen Fuͤhlern gekroͤnt iſt, Die faft mie bey Poli’s Brachiata, Guvier’s &iphalopoden, obgleih im Bau und Gebraud fehr verſchieden, gefiellt find ;- dar: auf, Daß viel fehlt, Daß die Mollusten, welche man mit Diefem Testen Namen bezeichnet bat, ih, wie man dieß aus feiner Etymologi e ſchließen könnte, ihrer Fuͤhl⸗ arme ſtatt der Fuße, d. h. zur Ortsb ewegung bedienen S und endlich darauf, Daß, wenn man zuerft die Arhemor- gane in Rudfiht auf Die Anlage feiner Ordnungen in Betrachtung zieht, er ihnen Benennungen beylegen muß- te, welche zugleich ihre Vertheilung bezeichnen, bat er ge- glaubt, den Namen der Pterodibranchien für diefe Ord— nung vorfhlagen zu müffen. Nachdem er ihre Kennzei⸗ hen, cben die, welche ex in feiner erſten Abhandlung gegeben Hat, därgeftelt, behandelt er nad der Reihe verfohiedene genera, welche man dafelbft eingeführt Hat. Er fängt damit an, Das Genus Clio vollſtaͤndiger fen: nen zu. lehren, als man es vielleicht bisher gethan hatte; cr zeigt in einer genauen An, Daß der große, deutliche, durch eine Art von Einfchnurung oder Hals ge: tragene Kopf; mit zwey großen faft oberhalb befindlichen Augen verſehen, und mit ſechs großen kegelfoͤrmigen, ver⸗ laͤngerten, einziehbaren Fuͤhlfaͤden, buͤndelweis zu dreyen an jeder Seite, und außerdem zwey andern kleineren und äußeren, die rings um Die Mundöffnung, die ſich voll: fommen am Ende befindet, gejtellt find, mie bey Den eigent- lich fogenannten Cephalopoden, gekroͤnt iſt; er zeigt, daß in Ruͤckſicht des Kö:pers die vorzuͤglichſten Verſchiedenheiten darinn beſtehen, daß der Mantel mit der Eingeweidmaſſe gaͤnzlich ‚‚ufammenhängt, was alio Die Kiemen fo zu fa- gen gendthigt hat, aus dem Sack herauszufreren, und auf Die Ceitentheile des Halfes zu fommen. Er fieht in den zwey lothrechten Anhängfeln, die mit einem dritten bins teren vereinigt find, und unter diefer Parthie ſich -befin: den, das Analoge des Triters von! Calmar, wenn er geſpalten wäre, und vielleſcht noch beſſer Das desjenieen Drganes, welches man bey den Gaftropoden Fuß nennt, Wir haben diefen Lappen ſchon in unferer Naturgeihiche te als Sohlebedeutend angegeben, Was mag Mr. de Bl. darauf gebracht a nun. mitdem Trichter der 10 Sepien zuvergleichen? wahrſcheinlich weil ſie eben in einer Ordnung ſtehen.) Gegen den Einwurf, den man ihm viel; leicht machen fünnte, daß das Thier, welches er für die wahre Clio anficht, von dem durch Die legten Beobachter beſchriebenen, verfhieden fenn Fann, zeigt er in einer fri- tiſchen Geſchichte alles deſſen, was man von Diefem Thie: te gefagt hat, Daßes vielleicht von einigen älteren Schrift: ftelfern, und überhaupt von Pallas beffer gefannt war, als von den Neueren, und daß man feinen Zmeifel über die Einerfepheit der Art, welche er beobachtet bat, mit der Clio borealis, und folglid über die Kennzeichen, die er dieſem Gefchlechte benlegt, haben fann. Dieß feflgefest, mißt fo zu fagen Mr. de Bl. jedes Geſchlecht dieſer Grundform, meldes man.mit ihr unter dem allge: meinen Namen der Breropoden vermengen zu müffen ge glaubt hat. Das Gefhleht, welches fih am meiften annäbert, ift dasjenige, deſſen Eatdeckung wir den Sn- Peron und Lefueur, und die Aufftellung Sn, Cu- vier unter dem Namen Pneumoderma verdanfen, Mr. de Blainville, bloß durd) die Analogie geleitet, glaubte, Daß in diefem Thier wie in Den Clionen Die Kie— men auf den’ zur Ditsbewegung dienenden Anhangen, und niht am hintern Theile des Körpers feyn müßten, wie Die Sn. Cuvier und Peron es angenommen haben; um dieß zu bemeifen, bedient er ſich fogleih der Analogie, in: dem er zeigt, Daß es in allen andern Beziehungen, fo viel Aehnlichteit mit der Clio hat, daß in Ruͤckſicht auf Die Refpirationswerkjeuge ein Gleiches ftatt finden muffe. Er bedient fih hierauf des Unterfchiebes, welcher in der Structur der Organe, melde die On. Cuvier und P& ron für Riemen anfehen, vorhanden ift, da der erftere ſagt, es wären dreyfach gefiederte Baͤumchen, und der weyte, es wären Kiemenblaͤttchen. Endlich glaubter, feine Meinungauf directe Beobachtung ſtuͤtzen zu koͤnnen, da M. Cuvier ihm gern erlaubt hatte, das Individuum, welches zu feinen Beobadtungen gedient hatte, auf furze Zeit zu unferfugen, und da M. de Bl. auf den Fluͤgeln der Pneumederma einen, dem auf dem Flügel der Elio voll fommenähnlihen, Bau gefehen hatte; Daraus fließt er, daß, wenn man zugiebt, dieſes feyen In Diefem Geſchlech— te die Kiemen, man e8 eben fo-von-der P. behaupten muß, und daß bey Diefer Annahme die hinteren Anhaͤnge diefes fegteren Thieres für Werkzeuge der Drtöbewegung angefehen werden müffen.. M. de Bl. befohließt Das, mas er über diefes Geſchlecht zu Jagen hatte, indem er zeigt, daß M. Peron das Thier bat verfehrt abbilden laffen, d.h: das unterfte zu oberfi, und daß eben von Bicfer fal- ſchen Stellung, Die man dem Thierg gegeben hat, es den Namen des Pu, cucullata erhalten bat. Obgleich das Geſchlecht Cleodora, von M. Peron aufgeſtellt, und aus einer ſehr kurzen Beſchreibung und einer unvollſtaͤndigen Abbildung von Brown in ſeiner Na— turgeſchichte von Jamaika wirklich bekannt iſt, ſcheint es ded ſehr wahrſcheinlich, daß es wirklich zu dieſer Orb: nung gehört, obgleich der hintere Theil des Körpers im einer Arı von galertartiger Scheide, welde M. de Bl, dem Schwerdte des Calmar vergleicht, welche mehr nad) eußen und mehr fweidenartig fey, enthalten ift. — Dieß ſcheint ihm durch das Geſchlecht Gymbulia beynahe be: wieſen zu ſeyn, deſſen Entdeckung und Aufſtellung man = —* > — — — den Mrs. Péeron und Lefueur verdanft, und welches M. deBl., obgleich unvollſtaͤndig, in der Sammlung des letz⸗ teren zu beobachten Gelegenheit gehabt hat. Er glaudt, daß diefe Herren dieß Thier auch Bas unterfte zu oberft abgebildet haben. i > Was das Geflecht Hyalaca [Tricla n.] betrifft, fo war M, de Bl., da er fih der Methode der rationaz fen Analogie bediente, nad den Befchreibungen, die von Diefem Thiere vorhanden find, geneigt zu glauben, Daß es ſelbſt niht einmal zur Klaſſe der Kopfweichthiere ge: hören konnte, und daß es wahrſcheinlicher der Lingula und andern Gefhlchtern feiner Ordnung der Baliodran: . chien genähert werden muffe, Aber Die genaue Unterfuz dung, welche er mit einem Ddiefer Thiere anftellen konn— te, hat ihn anf andere Gedanten geführt, welche er in einer befonderen Abhandlung auseinander zu fegen. ſich vorgenommen bat. — M. de BI. rechnet zu dieſer Ordnung noch dad Ge- nus Phyllirhoe der Mrs. Peren und Lefueur, ein Au: herſt merfmürdiges Genus, von dem er eine ausführlige Befchreibung giebt, und in welcher er zeigt, Daß die Orte gane, welde diefe berühmten Neifenden für Zuplfäden angefehen haben, dem analog ſeyn, mas man bey Clio fir Kiemen anfieht, ufm. In Betreff Der andern Genera, welde M. Peron in diefe Ordnung fielen zu muͤſſen gesfaubt hat, hat Mr. de Bl. eben fo eine fritifhe Analyſe angeſtellt, und zeigt, 1) daß Die Sippe Callanira wahrſcheinlich nichts ande: res ift, wie eg M. de Lamarck zuerff gezeigt hat, als ein von den Mollusken fehr entferntes und der Beröe nahes Geſchlecht. LHaben wir [hen lang dahin geftellt.] 2) Daß die Gefhlehter Firola (Pterotrachea)und > Carinaria, vondenen wir ebenfalls den Mrs. Peron und Lefneur eine genausre Kenntniß verdanten, muüffen, ‚mie‘ M. de Lamarck fie auch) zuerft aufgeftellt hat, eine Fa— milie oder eine gewiljen Gafteropoden Des M. Guvier fehr nahe abgefonderte Ordnung bilden, von denen fie fih nicht merklich unterſcheiden, als daß der ortsbemegens de Anhang lothrecht zu einer Art Floſſe zufammengedrusft it, anftatt horizontal abgeplattet zu ſeyn; es iſt ſogar am untern Rande diefes Drgans eine Art Feiner Napf vorhanden, der im Stande ift, Das Thier feft zu halten, Ben diefem Gegenffände zeigt M. de Bl. daß Mr. Peron diefe Thiere au) umgekehrt, d. h. den Baud nad oben abgebildet und befchrieben hat, was er durch die directe Beobachtung von Forskal bemweißt, durch die aus der ©tellung der Augen, der Fuͤhlfaͤden, und befon- ders der Schaale gezogene Analogie, melde letztere nad M. Perons Art zu ſehen, unterwärts befindlid, und von hinten nad vorn gedreht marc, entgegengejegt dem, mie eö ben allen fhaalentragenden Mollusten flatt findet ; end» ih indem er den gemadten Einwurfe, Daß man dieſe ‚ Tpierf wie fie abgebifder find, hat ſchwimmen geſehen, die Beobachtung von Lymnaea und Planorbis entgegenz ftelft, welche, Die Schale underwaͤrts ſchwimmen, ounedaß man doch über ihre Lage’ auf Dem Küken Zweifel erho: ben hätte. [Das mag alfes feyn, ift aber ohne befonvere Wichtigkeit, da die Hauptfahe auf dem An oder Adwefen einer Sohle beruht, Die obigem Thiere fehlt 7 Endlich in Ruͤckſicht auf Das Geſchlecht Glaucus, über 2 u up BAR ’ —* welches fo viel Ungewißheit ſtatt fand, obgleich es Peron beſtimmt zu feinen Pteropoden ſtellte, indem er annahm, 88 habe keine Sohle (hub), geht M. de Bl. in dieſer 5: handlung weiter (was er im Detail in derjenigen zeigt, melde er feitdem in der Gefellhaft über die Drdnung der Volybranchien geleſen hat), daß dieſes Thier zu Diez - fer fegten Ordnung gehört, Daß es ein wahrer aftropo: de ift, wie M. Cuvier fo zu fagen errathen hatte, aber - ben welchem er ſelbſt und alle Naturforfher noch den Rucken für den Baud genommen hatten, weil es auch die Gewohnbeit- hat, umgefehrt auf der Dberfläde der Gewaͤſſer zu ſchwimmen. — B. V. — Ueber die Mollusken. Ueber die Ordnung der Polybranchen; von H. de Blain- ville. CB. d. Sc. 1810.) \ Sn diefer dritten Abhandfung uber die Mollusfen, handelt Mr. de Blainville von der Ordnung, welche er Polybranches genannt hat, und die in der Methode der Mrs. Cuvier und Lamarck, eine Familie von der Ord— nung ‚Galteropodes bildet unter dem Nahmen Nudi- * branches. Er gie:t als Grund, warum er diefen Namen verändert hat, an, daß bey mehreren andern Ordnungen und unter andern bey der fofgenden, oder den Cyclo- branghes, die Kiemen auch unbededt oder nackt find. Er ordnet faft diefelben Gippeh, wie die oben ange⸗ - führten Zoologen; allein er fondert Die Doris davon ab, r derem Athem-Organe anders eingerichtet find. 5. Der Haupt: Charakter diefer Ordnung. befteht darin, Da fie ſymmetriſche zahlreiche Athmenorgane haben, die an jeder Seite des Körpers paarig ſtehen. Die unteren Charaktere find: 2. Etwas an Zahl verfchiedene Fuͤhlhoͤrner; ihre - Etillung und Anzahl hat Mr.Blainville binugt, um die " Drdnung in zwey Familien zu theilen. 0. Das Maul, anfangs ganz vorne, wie ben den - benden vorhergehesden Ordnungen, finder fih zuletzt ganz: Ei Unterhalb, wie bey. den meiften Mollusfen. 3. Die Form des Körpers im allgemeinen, antäng: ich etwas veranderlich, ift nachher immer, faft wie bey den wahren Gafteronoden oder Limaceen, Das heißt, mehr N oder weniger verlängert, gerundet, und. vorne ‚breiter, S nach hinten zugefpigt, oben. wolbig, unten eben, und ei: ne mehr oder weniger breite muöfelige Scheibe darfiel: lend, wilde" zur Fortbewegung dient, IR Die Athem = Drgane zeigen Drey verſchiedene Geſtal— 4 tungen, oder vielmehr, fie find eine Art Finger, wie bey der Eippe Glaueus und Tergipes, oder Arten von mei, Gen, biegſamen Riemen over Stäudden. Die männligen und weiblidın Zeugungs-Organe = find beftändig bey demſelben Indivivuo, und ihre En: digung iſt ımmer redis, wie bey sinem großen Theile der Kopf: Moflusten , wenn fie nicht das find, was, man Lints-Schnecken nennt; aber bey einem Thei- fe der Eippen diefer Drdnung find die Definungen X -Diefer Glieder und der After fo nabe an einan)er, di fie in derfelben Warze fiegen, während in der andern fi 4 N - * — > — Be. .| Ordnung die beyden Deffnungen ſehr aus einander find. } — ae, e Was den uͤbrigen Zau betrifft, fo hat man now, " feine genaue Anatomie der Sippen der erfien Abrheifung. (Mr. de Blainville hat fih vorgenommen, die vom Glaucus zu liefern). Was die der zweyten beivifft, fo hat Mr. Cuvier ihren Bau kennen gelehrt, und fie har ben fo viel Aehnlichkeiten, daß man faft ohne irgend eine Schwierigkeit, fie in eine einzige Sippe vereinigen koͤnnte. er 3 Mr, de Blainville theift alfo diefe Drdnung wieder in zwey Familien. ıte Familie, die Tetraceres. Der Kopf hat 4 Fuͤhl⸗ hoͤrner, und bisweilen zwey andere fippige. Die Zeu— gungs Organe und After enden in derſelben Warze zur Redten. . ? Die Athem: Drgane, in Geftält von Fuͤhlhoͤrnern oder Riemen. h 2te Familie, die Diceres. Der Kopf bat oben 2 zuruͤck⸗ ziehbare Fuͤhlhoͤrner in eine Art Futteral an ihrer Ba’ fis. Ein mehr oder ‘weniger ausgebreitetes Gegel ober Lippe oberhalb des Mauls. Die Deffnungen der Zeugungs: Organe und des Af— ters von einander abftehend, Die Athem : Organe in-Geftalt von Stauden. In diefer feßten Familie, zeigt Mr. de Blainville meder eine neue Sippe nod neue Gattung; nicht fo iſt es im. der erffen. Mr. de Blainville fängt an, den Glaucus beffer fen: nen zu lehren, über den man nod fo unvollfommtene Kenntniß hat, daß einige, Peron ;. E., ein Pteropodon dareus maden, indem fie ihm einen Fuß abſprechen, und andere, mit mehrerem Grunde, ihn. als einen Ga- fteropodon anfehen, aber ohne das warum ? angeben zu fönnen, und daß alle zugeben, diefes Thier habe den Af— ter und die Endigung der Zeugungsorgane links, wel: ches, wie man weiter oben bemerfbar gemadt hat, bey feiner nadten oder auch ſchaalentragenden Gafteropodon- Molluske der Fall iff, wenn fie nit links if; daher koͤmmt es auch, daß alle Autoren , ohne Ausnahme, Die: ſes Thier verfehrt vorgeſtellt und den Bauch für den Ruͤ⸗ cken angeſehen haben, weil es aͤuf dieſe Art, wie viele andere Mollusken, auf dem Waſſer kriecht. Mr. de Blain- ville beſchreibt Diefes Ihier mit Genauigfeit nad) einem Erempflar, weldes Mr. le Sueur fo gefällig geweſen iſt, ihm zur Beobachtung anguvertrauen; er zeigt, daß es ei: nen wirkfihen, aber ziemlich feinen Zuß hat, womit es auf dem Waffer kriecht, wie dieß feit langer Zeit Breyni- us beobachtet hatte; er zeigt auch, Daß die Endiguiig des Afters und der Jeugungs : Organe reits ift. Ausgehend won dieſer vollfommneren Kenntniß des Glaucus, bringt Mr. de Blainville in das Syſtem end: lih das fehr auffallende Thier, welches Forskal unter Dem Nahmen Doris tergipes befchrieben, und bey Dem Mr. Cuvier fehr wohl ge'ühlt hatte, daß es eine beſon— dere Eippe bilden mufje, ohne es aber darakterıfiren zu fonnen. ‘Mr. de Blainville ſieht, in dieſer kleinen Molluefe, ein Thier, dem Glaucus benadhbart, da «6 wie. Disfer, einen Fuß hat, auch verkehrt ſchwimmt, aber 2687 Ä — ſtatt anleredgechatte Seiten-Anhaͤngſel wie eine Art Fin⸗ ger zu haben, hat es Diefe einfach, und gänzlih auf dem Rüden; woraus er ſchließt, Daß e8 vieleicht zweifelhaft ift, ob Diefes Thier derfelben fich ſtatt Füße bediene, wie Forskal fagt. Endlich fehrt Mr. 'de ‚Blainville in. biefer Familie eine ganz neue Sippe kennen, der er den Namen Lanio- gerus gibt, und als zwifchen dem mahren Glaucus und der Sippe Eolida des Mr. Cuvyier fiehend betrachtet, ©ie hat einen Leib faft wie der erſte, einen gleichfalls fehr kleinen Fuß, a fehr Heine Fuͤhler oben; ‚ftatt aber an jeder Seite des Peibes fegelförmige, jweigige Anhaͤn— ge zu haben, find aͤchte Kiemen da in Geſtalt biegfamer Riemen, faft wie bey.Eolida, aber nur in einer Reine, H. B,Y. Ueber die Mollusken aus der Ordnung der: Cyclobranchen ; von H. de Blain- ville. c&bda.) Die Familie der Weichthiere, welde M, de Blain- ville mit dem Namen der Eyelobranden bezeichnet, war zuerft in feiner Abhandlung über eine neue Glafıfcation der Mollusten aufgeſtelltz er war durch die Betrachtung der Lage der Organe der Kefpiration, welches der Punct ift, von dem fein Syſtem ausgeht, dazu bewogen wor: den, fie aufzuftellen. M. Cuvier fiellte ein dazu gehe: rigeg Genus (das G. Doris), in feine Familie der Nu- dibranchia in der Ordnung der Gafterepoden, und ein andres (das G. Onchidium), in die der mit Lungen vers fehenen Gaſteropoden, d. b., welche die Luft ſelbſt ath⸗ men, wie die Wegſchnecken, und folglich in einen ziem— lich großen Abſtand von einander, M. de Lamarck und der größte Theil der jegigen Naturforſcher find M. Cuvier beynghe ohne Ausnahme gefolgt. Die Unterfheidungsmerfmal e diefer vierten Drdnung aus der Klafe der Ropfweichthiere, nad M. de Bl. find die Anwefenheit von pmmem fchen entweder verborge: nen oder unbededten Reſpirations organen, weiche im reife um einen Mittelpunct liegen, und auf [dem hintern Theile des Körpers angebracht find. Man kennt noch kein Genus, Be mit einer Saale verſehen waͤre; aber M. de 1. laͤßt beynahe leinen Zweifel übrig, Vah fie nicht — gebaut wäre, folgendes fi find die fecundären Kennzeichen : Der "Körper faft, immer di, oval, auf der obern Seite mehr oder weniger gewoͤlbt und böderig, auf der untern immer. eben, mit einer großen mustuldien Scheibe, die. zum Krichen geſchickt iſt, verſehen, und von allen Seiten von dem Saume dis Mantels überragt. Der Kopf, der miehr oder weniger unterſchieden iſt, zeigt zwey oder vier Fuͤhlfaͤden außer den Lippenanhaͤn—⸗ gen, welche zuweilen ſehr entwickelt find. - Die Augen, die fehr mal Iſchtinlich J— ſind, ſind noch nicht beobachtet worden. Der Mund iſt ganz unteryalb, und in einem ziem— lich rorfpringenden Soͤcker; pit zur Seite in eine Art Ans Hang verlängert, "der im (ebenden Zuftande ſehr entwickelt ift, weswegen eß auch Buchannan für einen Arm, des " Namen Forfters zu . geben‘ DE ED RR nen analog, welche die Kiemen key den Seyllaeen tar E: gen, Übalk, ” b J Die die am Sinterthe le des — en fiegen, find ‚entweder auswendig, oder in einer mehr oder wentger tiefen Hoͤhlung enthalten, wahrfgein: fih je nachdem Die Arten mehr oder weniger fange aufer dem Waſſer leben koͤnnen; und dann find Die Kiemen mehr oder weniger ae naın) und in Geſtalt von Baͤumchen. Der After iſt immer hinten und in -der.} wine⸗ inie. — Die Vefruchtungswerlzeuge — Geſchlechten find im⸗ mer bey demſelben Indi iduum € vereinigt, aber in der Art ihres Ausgangs gibt es einige Verſchiedenheit. Auch ſcheinen in Ruͤckſicht ihres Aufenthaltes Ver⸗ ſchiedenheiten Statt zu finden. Die Genera, welche M. de Bl. zzu dieſer Ordnung gehoͤrig glaubt, ſind noch nicht mehr als drey. Das erſte iſt das Genus Doris, von dem M. Cu- vier in den Annalen des Muſeums eine vollffändige Monograͤphie befannt gemacht hat. M. de Bl. hat dar zu nur die Beſchreibung der beyden Arten, welche: ef für neue haft, hinzuzufügen, . Die erſte iſt die, der er den vorſchlaͤgt, des berühmten deutſchen Reiſenden, dem die Naturgeſchichte viel ver— dankt. Er hat von derſelben in den Handſchriften der Bibfiothek des Hrn Joh. Banks eine vortreffliche farbige X Zeichnung gefunden. Te Der- Körper diefer Art ift oval, ein wenig (ängfid, fehr niedergedrudt und ſehr duͤnn an den Raͤndern des Mantels, welche den Fuß betraͤchtlich uberragen. Die Haut iſt vollkommen glatt, auegenommen auf dem Ru: den, wo fie-ein wenig runzlicht fhien. Die Ha farbe it rotheraun, Auf, dem eigentlich fogenannten Wrper mit unregelmäßigen ſchwarzen und braunen Zlecken, und mit gelben «uf dem übrigen Theile befät, fo wie auf unter dem QTuße, der außerordentlich Hein iſt. -Die Kie men find in zwey Bündel geſtellt, welche zur Rechten und Linken von- einem gemeinſchaftlichen Puncte, der an dem Hintern ‚Theile des wahren Ruͤckens befindlich if, von einander weichen. Forfter fagt, daß er diefe Art in dem atfantifesen Meere d. a. Sept. 1772 gefehen habe; dem M. de BI. fheint fie zur Abtheifung der zufammengebtitklen Dori- den des M. Ouvier zugehören, und der Doris feabra ſehr nahe zu ſtehen. Die zweyte Art Doris, welde Mm de Bl. für eine neue hält, if ihm vom Hrn Doctor Leach zugeſchickt worden ; fie fheint in Schottland fehr gemein zu ſeyn. Sanuch verſchieden von der vorhergehenden iſt der Körper oben nad) beyden Enden fehr gewoölbt, vorn faft fo groß als hinten, bededt mit einer großen Menge keulenfoͤrmiger Hoͤcker, d. h. angefhwolen, und ftumpf . in ihrem Ende; vora und an den Seiten, und u u fr ai 2 Do a — — — Nach dem was von feinem O. Typ hae ſagt, ſcheint es bey die er Att,.ın welcher die Gefhfeg ’ fer getrennt Andi nicht alſo Hart zu finden, — Re’ —2 — Se zu Länger; in ber. Mitte, des gi ens ſelbſt find fie fehr Fur. & R > Der fehr breite Fuß ragt viel über feine — oder An eftung hervor, befonders nad vorn, wo feine Ränder ws dünn find. ‚Die zwey obern Fuͤhlfaden ſind tiger, zuſam⸗ menoeru wie gegliedert, oder beſſer faſt kiemenartig, und fönnen in eine an ıhrem: Grund ausgehoͤhlte Ver— tiefung zuruͤckgezogen werden. Die Mundmaſſe iſt ſehr dick. Blaͤttern zuſammengeſetzt, und rings um den vollkom⸗ men deutlichen After geſtellt. Die Hauptfarbe iſt wahrſcheinlich weislich. Dieſe Art, welcher M. de Bl. den Namen D. El- ‚ Tortiania zu geben vorſchlaͤgt, fheint ihm der D.' Mu- —— von Müller ſich ſehr zu nähern; aber es iſt fchwer darinn gewiß zu werden, da die Befhreibung; welche die: fer Schriftſteller von diefer Art gibt, fo-unvollftändig ift, daß es fogar möglich ift, daß fie gar nicht einnral aus dieſem Genus wäre. — Das zweyte Genus, welches M. de Bl. als zw dieſer a reichen Gefälligfeiten, welche er der Freundfhaft des D. Leach zu verdanken -anerfennt; es ſcheint ihm als ein Zeiſchenglied zwiſchen den Doriden und Onchidien an— geſehen werden zu koͤnnen, zu denen er geglaubt hatte, es ſtellen zu muͤſſen Sein Körper hat ganz die Geſtalt wie Péron's On- chidium: d.h. (änglicht oval, nad hinten zu faum tin . wenig breiter als nach vorn, oben nad beyden Richtun— gen ſehr gewoͤlbt, unten aber ganz eben und ſehr breit, —* Mantel oder die Seitentheile der Haut uͤberragen weit nicht allein den Fuß, fondern felbft den eigentlich‘ _ - fogenannten Körper, und bilden ganz rings umher breite Zalbeln, die nad hinten mehr verlängert find als nad) vorn, wo jle jedod den Kopf und die unteren Zuhlfader gänzlich bedecken. .. Der Fuß iſt fohr groß, oval, nad) vorn faft im Vier: eck abgeſchnitten, in/der Mitte ein wenig ausgerander und an den hinteren Theil des Lippen: Hoͤckers gänzlich an: geheftet; hinten iſt er ein wenig zugeſpitzt, feine ganze untere Flaͤche iſt wie bey dem Onchidium mit zahl: reihen, dicht ſtehenden und gleichſam blaſenartigen — beſetzt. Der untere Saum des Mantels iſt hingegen glatt, ohne irgend: eine Spur ton Kiemenblaͤttern ; nad hinten zu iſt genau im der Mittellinie des Saums des mals; ein wenig rechts ift eine andere noch Heinere, als Deffnung der abjondernden Zeugungsorgane. Von die⸗ ſer Deffnung geht wie Kur Onchidinm eine Furche aug, welche im der ganzen 8 ange der rechten Seite des Fußes fortgeht bis über die Lippenniaffe hinaus, und ſich an einer \"fleinen Deffnung am Zub des Fuͤhlfadens fi ſich endigt. Dieß iſt die Deffnung des maͤnn— hen Aufreigungsorgane. () —* Wie bey den Doriden find vier Fuͤhlfaͤden vorhan— , den, ; zwey obere, die von einander ſehr abſtehen, und init in eine au ihrer Angeftung beſindliche Hoͤhlung J Die Kiemen find aus fechszehn vollfommen getrennten’ Drdnung gehörig anfieht, ift ebenfalls eine von den zahl, t Mantels eine kleine Deffnung, Endigung des Darmka— vedten: Mantels 1690 verborgen werden koͤnnen, zwey untere unter dem vor - deren Saume des Manteld gelegen; fie find fe gelfoͤrmig und wahrſcheinlich contractil wie bey On- chidium. Der ganzlih unterhalb befindfiche Mund, ber durch eine faltige Queröffnung gebildet wird, kommt in einer Lippenmaſe, welche breiter iſt als der Fuß, hervor, und die ſich zur Rechten und zur Linken u eine Art eines ſtumpfen Anhangs endigt. Die Refpirationsorgane ,. von Denei noch zu ſprechen uͤbrig iſt, ſtehen in Ruͤckſicht auf Geſtaltung und Stel— lung zwiſchen denen von Doris et Onchidium faſt in der Mitte, nehmlich indem ſie am obern und hintern Theile des Ruͤckens liegen, aus kleinen Baͤumchen, die wie bey der erſtern wieder abgetheilt ſind, beſtehen; und indem fie wiederum viel kuͤrzer, und wie bey Onchidium und gewiſſen Arten von Doris in einer Hoͤhlung enthal— ten find, deren fehr weite und abgerundete Deffnung auf dem Rüden. mitten in einer Art von Budel ift, Der ganze Korper ift von einem fhmugigen Braun, und auf dem Rüden mit fehr großen weißlihen abge: rundeten Hoͤckern von verfchiedener —— Groͤße bedeckt. M. de Bl. hat die Organiſation dieſes Tieres, def: fen Vaterland er nicht weiß, nicht ſtudieren fonnen, aber er ift mit der Einfiht zufrieden, daß die Analogie hier allein zursiht, um feine ©telle in der Reihe zu be: flimmen. Das Genus, dem es fih am’ meiffen nähert, iſt au⸗ genſcheinlich Onchidium, mit welchen es dig größter Uebereinffimmungen befigt, da die Totalform des Koͤr— pers, die abweichende Anordnung der dortpflanzungsor: gane, die Endigung des Afters Die namlichen dind; aber es weit davon ab durh die Anwefenheit der —* voll⸗ kommen oberhalb befindlichen Fuͤhlfaͤden, die in eine an ih⸗ rem Grunde befindliche Hoͤhlung wie bey den Doriden zurückgezogen werden koͤnnen; auch unterſcheidet es ſich davon durch die Stellung des Kefpirations:Drgang, welches aus vielmehr vorfpringenden Zweigchen zufame mengefegt iſt, die gaͤnzlich in einer Höhle enthalten find, welche freylich auf gleihe Weile an dem Hintern Theile des Körpers liegt, aber nad außen eine Deffnung hat, welche ebenfo wie ‚bey den Doriden und nicht unter dem unteren Saume des Fußes beſindlich iſt. So iſt es augenſcheinlich, daß dieß weder eine Doris, noch ein Onchidium, ſondern eim zwiſchen dieſen beyden Geſchlechtern in der Mitte ſtehendes Thier iſt, welches auch der Grund iſt, warum diefe Thiere- in die: naͤmliche Drdnung vereinigt werden muffen. \ Der Name Onchidorus, den M. deBl. diefem neuen Genus zu geben vorſchlaͤgt, zeigt feine VLerhaͤltniſe voll⸗ kommen an. Seine Kennzeichen find : Der Körper elliptiſch, oben gewoͤlbt; uͤberall uͤberragend, die Raͤnder des ⸗ Kopf und Fuß breit und did. Bier Fuͤhlfaͤden, die beyden obern derſelben in ei: ne an ihrem Grunde gelegene Sohle zuricziehbar, und zwey untere, nebjt den Kıppen = Anhangen. Die Refpirationsorgane im Geſtalt von Baumden in 106 * 2692 einer am bintern Theile des Ruͤckens befindlichen Höh: lung enthalten, und nad Außen vermittelt einer in den— felben Theil eingebohrten Deffnung Gemeinfhaft habend. Der After am untern und mittleren Theile des hin— tern Mantelfaumes. ii Das männliche Aufreig der Gefchlechtstheife fehr weit entfernt, und in Gemein- {haft mit-ihr vermittelft einer Außeren Furde, welche in der ganzen Range der rechten Seite des Fußes fortläuft. M. deBl. finnt unter dieſem G. nur die Art, weiche zu feiner Aufſtellung gedient hat, und welche er in der Sammlung dei brittiihen Muͤſeums hat beobachten koͤn— nen; er bezeichnet fie mit dem Namen Onchidorus Leachii, h Das dritte Genus diefer Drdnung iſt dasjenige, wel— chem ein engliiher Beobachter, der Doctor Buchannan den Namen Onchidium gegeben bat; man fennt davon bis jegt nur zwey Arten, eine, welche bis auf einen ges wien Punkt Land = und die andere Meerthier zu feyn fheint, aber von der man meynt, daß fie an die Oberflaͤche der Gewäffer fomme, um die Luft .in Sub— flanz zu athmen. Wenn man aud zugibt, daß diefer Unterſchied in der Lebensart richtig iſt, fo iſt es doc, nit weniger gewiß, daß diefes Genus in diefe Drdnung ge: fellt werden muß, nicht allein wegen der Stellung der Refpirationsorgane, welde in der That der ganz ähnlich if, die.man fo eben in dem G. Onchidorus geſehen "hat, mit-dem Unterfhied, daß die Kiemenbäumden noch fuͤrzer find; fondern aud wegen des Ganzen der Drga- nifation, und vorzuͤglich der befondern Stellung der Fortz pflanzungsorgane- 3 ur Außer den beyden Arten, von welchen fo eben wei— ter oben: gefprochen worden ift, hat M. de Bl. in Eng: fand eine dritte beobachtet, die er wegen ihrer Geſtalt Oniscoides nennt. Sie iſt fehr Hein, indem das größte von mehrern Sndividuen, welche er geſehen hat, kaum Zoll lang. war. Der Korper ift breit, ‚mal, in der Mitte erhöht, und ein wenig hoderig. Die Ränder des Mantels , welche auf allen Seiten über den Buß und die Mundmaffe hervorragen , find oben wie unten vollig ofatt. Die Defiyung: des männliden. Organes iſt auf dem Geitentheile der Mundmafie beſindlich, ganz entge⸗ gen wie bey Pérons Art, wo ſie innerhalb und em we: nig vor, dem. rechten. Fuͤhlfaden befßindlich iſt. "Die Hauptfarbe ift ein ind Graue falendes Braun, der ganze Obertheil des Mantelſaumes war fehr regel: mäßig. mit: abwechelnd weißen. und braunen Dreyecken veſetzt. Ihr Vaterland iſt unbekannt. RR Bys Arbeiten. find. fehr. brav. Eritifche Fragmente über die Bedeutung, der. Vaccination. Die neueften. Erfahrungen aus dem Murterlande der‘ Kufnoden » Impfung, die wenigflens in. vielen Fa llen de: sen Umwigtfamfeit gegen. die Menſchen⸗Blattern beweiſen, geben dem Vfr den Muth, eine laͤngſt gehegte Idee jegt öffentlich auszuſprechen und eine Erfindung in die wiſſen⸗ ſchaftl. Critik zu nehmen, die bereits allgemeine Theil: nahme geiunden und faft in. allen. Staaten den: Stempel angeſteckt worden. Vielfaͤltig hat ſich dieß gewiß auch in ungsorgan von der Muͤndung des Geſetzes erhalten hat. In Schottland und Engel land hat ſich nehmlich die Thatſache ergeben: daß viele, ja von Jenner ſelbſt vaccinierte nah einer Reihe von Jahren dennoch von den Menſchenblattern ergriffen und Deutſchland ereignet, nur waren die Aerzte blind, befan- gen, verbfendet und wolkten das Wahre und Rechte nicht fehen, man erklärte den Ausbruch der Blattern nad der Baccination nicht für die echten. Pocken, fondern für die falfhen, um fo mehr da die Kegierungen dieß wünfchten, und einmal. die Vactination unter dem Schutze der Ge: fege fand. In dem Umfange von Deutfhland muß der - Ausbrud der rehten Blattern nach der Baccination fehr - 8 häufig Statt: gefunden haben, wenn der Bfr aus bem 7 Heinen Kreife feiner Beobahtung auf das Ganze ſchlie— R: fen darf, Gegen den etwaigen Vorwurf einer nahfaftz gen Impfung muß der Vfr ih zwerft durch die Erfläs rung verwahren: daß er niemals feibit die Snipfung aus— geübt, fondern immer: nur im Allgemeinen das Gefgaft geleitet. : Be Den Erfolg des Augenblicke feſtzuhalten, feft in der Gegenwart zu leben, iſt ein Zeigen der Zeitz der Gef der Menge iſt zu befhränft, um mit freyem Auge in die - Zufunftzu ſchauen, und die organiſche wic die geiftige Ent: widelung kommender Geſchlechter zu ergreifen; die Medi— Y cin iſt zu Weriümmert, zu heruntergefunfen von ihrer Idee, als daß jie-im Stande ſey, die weltgeſchichtliche Be— deutung der Krankheiten zu. faſſen und diejenigen Kreiſe zu verſtehen, worinn das kranke Leben die organikhe Ausbildung der Geſchlechter, wie aud die Entwidelung der einzelnen. Drganismen bewegt. Hierinn gründet ſich vorzüglich das Unfehen und das Beriräauen, was bie Vaccine fo bald bey der Menge gewann, und im öffent: lichen Leben gewinnen mußte, da die höhere Bedeutung der Krankheit auch den Ctaatsarzten fremd war, und fie nur auf der niedern Stuffe Arztliher Zildung: ſtehen. In dem reinern Gemuͤth des, rohen Volls ſprach die Stimme der. Natur vernehmliher, und ahndungevell- dem geläuterten, underdorbenen Naturjinn: vertrauend, gewann hier. die Vaccine fo leicht das Vertrauen nit, und noch bis auf den, heutigen Tag finder fie nur dur äußern Zwang ingang key dem regen, unfduldigen Volk. Es iſt hohe Zeit, dieſe für: die organiſche Entwicke⸗ fung der Menſchheit, für die veredelnde Ausbildung der thierifhen Drganismen, vor dem. hoͤhern Charatier fo hoch wichtige Sache einer. ernfien Betzachtung zu unter: werfen, und dem. Bir ift. es Vorſatz, den. Verſnch zu was“ gen, und zu zeigen: £ / daß die Baccimation durdauns'naturwi drig, den phyſiſchen Bildungsgefegen des menihligen Organismus entgegen, feiner thierifhen Amebıldung feindfeeer. Lig, fürdie individuellen Örganıgmen, wie für die Gefhledter von böien Gobe gen fey, und bemmendund törend diewr ganifhe Metamorphofe, zwiihen deren Polen derrmenihlide Drguntomus feiz ner-organifhen Birediung und phyfiz ſchen Vollendung entgegen geh, y au ha re 054% en Al Ze Te — ae ESS Ce." 7, J das Volk und die Aerzte noch befangen, von dem Eindrud des Augenblicks verblenden mit Wärme für die andgefochtene Sache find, wo dieſe ſelbſt das Vertrauen . der Regierungen hat und unter ihrem Schutze gehegt if- en über deu 'vergänglihen Erfofg der ſterblichen Ge⸗ genwart, der fo gerne und leicht taufht und irrt, ſoll . man der Zukunft nicht vergeffen und. das als Idee zu | begründen fireben, was die fommende Zeit als feſtſtehende Erfahrung, als ewige Wahrheit [ehren wird. 2. E86 keineswegs Hang zum Sonderbaren, wodurch dieſe Anfiht dem Vfr gefommen, es iſt innere wiffen: ! ſchaftliche Ueberzeugung gegrundet in der naturgeſchichtl. . Entwidefung der menfhliden Organiemen, in den frank: haften Proceffen, welche die Lebensperioden der phyſiſchen Ausbildung, Veredlung begleiten, und dieſe ſelbſt begruͤn⸗ den, bedingen, beſtaäͤtigt von den untruͤglichen Lehren der Erfahrung und einer unbefangenen Beobachtung. Ueber: . dem hängt die phyſiſche Geſundheit, die Stärke und Le: bensfrifhe der fommenden Geſchlechter fo genaw mit die: Be na durfte Biefe' Mufiet-/efigeinen in-uifrer Zeit, En ſem Gegenftande zufammen, daß. es Suͤnde ware zw. Schweigen und fih von dem Vorurtheile einer bethoͤrten Zeit feſſeln zu lajfen. nach zwey Richtungen zw verfolgen, indem er den Be weis fur feine Anjiht aus ver Idee der Wiſſenſch. und r aus dem Erfolg der Beobachtung fuͤhrt. s A. Das WViifenfhaftlide, Kiefer war der erffe, welcher es ausfprad: daß * alle acuten@rantheme, Scharlach, Blattern, Mafern, Typhus zur@ntwidelung des thie rifchen Organismus mothwendige Krank: beitsformenfeyen, indem er fie anfieht nicht als feindliche Momente, fondern als nothwendige Bedingungen des Lebens, als Durhgangspuncte > zu deſſen phyſiſcher-Veredlung. Diefe Lehre verſcholl in die Wuüfe, das Wort ward nicht verffanden in einer ; Zeit, deren Geiſt in der medicin. WiffenfHaft fo armſee— Mich und kleinlich ift, wo die Stimme der Natur ver: —* hallt in den oͤden Saͤlen der Empirie. Gewiß iſt dieſe Idee tief begründet in-dem Wefen des Drganiemus, be 2 ſtaͤttgt und bewährt in den Gefegen feiner natregeſchichtli⸗ hen Ausbildung und in den krankhaften Metamorpho— fen, welche die Perioden des thieriſchen Lebens begleiten. und die Entwickelung bedingen. Das Wefen der acuten . Contagionen beſteht und gründet fi fi in. dem. Etreben der organifhen Gebilde h, ſich zu veredfen, ihr Eubfirat, die thieriſche Materie in Periode, der @iuffeangemefjen ift, zu wel: her der Lebens-Proceß des ganzen Orga— nismu® gefemmen, damit das Cinzefne damit im Eintlang fiche, und. die Entwidelang von jenem nit fiöre und hemme. Eine volliommnere, cdlere Kraftfordert auch eime veredelte Bafıs, je Höher das Junere feige, deſto mehr fleigert fih das Aeu⸗ Fere; wo. neut Bildungeniebe erwachen, da muͤſſen neue Gebilde ſich ‚formen, und Die alternden Beftalten 5 verwefen, wenm die jungen Keime durchbre— "hen. Die Ausbildung des Orgamemus iſt nicht auf ei: nen. Guß. volenden er BR und- geftalter ſich in ſei⸗ Der Vfr verſucht feine Aufgabe , der Art zu verändern, in der Form auszubilden, die der "aud jedes Gebilde wiederum Berinden ner Einzefgeit nad) dein Gefeg und Typus der Natur im Großen und Ganzen; aus den thieriihen Elementen ſcheiden jih die feiten Gebilde ab, geftaften und vollen: ven ſich zu der Zeit, 'wo ihr Keim zur Reife gefommen ; das unvollfommnere, niedere Gebilde enthült in feiner Blüthe und Vollendung den Keim und die Anlage-des : höhern. und edfern, und dieſes entwidelt fih aus jenem, wie aus feiner Wurzel. Nach demſelben Geſetz gliedert und bildet ſich die Natur in ſelbſiſtan di⸗ gen Formen ihre Einheit wiederholend und darſtellend in ihren Syſtemen und Reichen, Claſſen und Sippſchaften, wo immer Das Höhere und Edlere in dem Unvoflfommnern wurzelt, Der Lebens Character des thierifchen Organismus ändert, vervollfommnet fi in. den Perioden der fortſchrei⸗ tenden Bildung, weil ſein Weſen die Idee der unendli— chen Metamorphofe iſt; eine Verwandlung und Veredlung des Lebensharacters ſetzt aud eine Veränderung und Vervollfommnung der materiellen Gebilde voraus, die ihn fraz gen, in. denen er ſich bewegt und bildet. Denn die Me: tamorphoje des Aeußern hangt von der des Snnern ab. Wo eine neue Lebens: Beriode in. der Bildungsgefhichte des thierifchen Organismus eintritt, da ift diefer Ueber— gang immer bedingt durd eine Veränderung im Cha: racter des Lebens, und dieſe fegt wiederum eine Meta— morphofe des Gebildes, worinn diefer Character ſich ent: wickelt, oder deſſen Materie feinem Weſen angemeffen, homogen -iff. Denn die organiſchen Lebens-Charactere fönnen nur befichen und fich bifden in einer Materie, die aͤußerlich mit ihnen uͤbereinſtimmt und welche Identität damit hat. Nur, im Nerven-Syſtem fann die Nerven: Kraft fh bewegen, nur in den Echleimgebilden fann die thieriſche Materie in den Cecretionen ſich verjungen. Die thierifpen Gebilde und Lebens-Charactere entfalten fid allmählig, dadurd. die Perioden im phyſiſchen Lebenslaufe bildend; wenn. die Materie auf einer niedern Stuffe bereits vollendet, moͤglichſt veredeft iſt, fo iſt fie auf der höhern noch im Zuftande der thieriſchen Rohheit, mehr elementarifh als organisch, mehr ein rohes Cie: ment als vollendete Form, denn ihre&ntwidelung‘ und Badsthum iſt er durddie Vollendung der frühern moeglich und bedimgt; die Bluͤthe ift noch in der Knofpe verſchloſſen. Während die Schleim: Gebilde und vegetativen. Syſteme im: üppigen Wade: thum [eben und in jugendlicher Lebens-Friſche ſich velfen: den, ſchlummern die höhern thieriſchen, die arterioͤs— fibroͤſen Haute, das Nerven :Cyitem, nod im rohen Elemente,-und beginnen. erft zu feimen nad der Vol: lendung von jenen.. Die der Drganismus fid allmaͤhlig im beffimmten Leben Perioden entfaltet, wie das Weſen derfelten he dingt iſt durch das üppige Wachethum, das Ichendige Entwickeln des einen Lebens» Character? (Qualitas vitae), und des ihm entiprechenden organiſchen Gebildes, fo hat. feine Wade: thums und feiner Ausbildung: für ſich, da die Meramor: phofe feiner Materie allmahlig vor’ fid gebt und nit auf einen Guß vollender ift, Die Ausbildung; eines Gebildes und einer Lebens» Qualität be Herrfht und bezeichnet immer eine ganze Meriode im Lebens-Lauf des Drganismus; vorzüglich diefem fih entwicfelnden Syſtem dient in dies . fer Zeit das Ganze, umd diefes ſcheint gleichſam nur je⸗ nem zum Zwecke da zu ſeyn z zu dieſer Periode iſt das Leben in dieſem Gebilde am regſten, die Bildungstriebe am lebendigſten, und eben deßwegen und weil es am be- weglichften tft, wurzeln zu diefer Zeit in ihm aud am Teichteften die Saamen der Krankheit; daher entwirieln ſich aud al Krankheiten aus ihm zu diefer Zeit ſeines üppigen Lebens, und zeigen den Character in ihrer Form, delder feiner Lebens= Qualität entfpricht. Jedes organifche Onftem hat aber aud in feiner Ausbildung, in feinem thierifhen Wachsthum einen MWendepunctt, wo fein Character und fein Weſen zur Bluͤthe aufgeſchloſſen iftz jenſeits dieſes Wendepuncts erſtreckt ſich die Metamorphofe zur Vervollkommnung, zur Veredlung nicht, nimmer ſteht ſie zwar ſtill, aber die ſtete Metamorphoſe und Polariſierung bezweckt nur die Verjuͤngung, Veredlung der Materie, weil eben dieſe ſtete Metamorphofe das Weſen des Le⸗ bens iſt, der Bildungs-Trieb iſt aber gefät: tigt, die Materie ibm fo angebildet, daß fie feinem Weſen entfprechend iſt, Daher geht er nicht mehr auf Ber: edlung und Vervollfommnung deffen, was ſchon hinreichend veredelt und vollendet iff. Der Ausbildungs > Kreislauf dieſes Syſtems ift mit dieſem Wendepunct geſchloſſen und ſo auch die Periode im Leben, deren Character feine Aus: Bildung bezeichnete, jetzt befchranft fi der Kreislauf, nur noch wiſchen den Polen der Ge: und Ereretion ſich bewegend, die veredelte Materie zu erhalten; eine neue Rebensperiode tritt ein, indem der Keim et: nes hoͤhern Gebildes durd die Beredlung und Vollendung. des Nicedern reifygur Ent- widelung if. — Bevor aber dieſer Wendepuntt für die vollendete Aus: pildung eines thierifgen Syſtems eintreren Tann, muß die Materie fo belebt und und veredelt feyn, daß fie ganz angemefien und entſorechend ‚ft der Lebens-Qualitaͤt, welche in ihr ſich entwickeln joll, d. b. das Element, der Bildungstrieb, die Anlage muß ganz gleih und identiſch ſeyn mit der®faserie,mit der Kraft und dem Vermoͤgen der Bildung; fo lange noch Heferogeneität dazwifchen ſtatt finder, iſt noch feine Vollendung , feine Gleichheit. Dieſe Verſoͤhnung der Anlage oder des Elements, des Bildungstriches mit der bildenden , haltenden Materie iſt nur durd S egeiſti⸗ gung, Potenzierung derletztern m öglid, und Diefes geſchieht wiederum durch den elementariſchen Dil dungstrieb, der in dem Gebilde entzuͤndet Die Materie anregt, zur Berwandlung reißt. Denn uberail beſtimmt das Innere das Aeußere, die Kraft die Maſſe. Die ih— rem Weſen nad trage Materte kann nur belebt, begei⸗ ſtigt und dadurch zur Vollendung ihrer Ausbildung ge⸗ fuͤhrt werden durch die ihr innwohnende elementariſche Kraft, oder durch Die Anlage zur Metamor phofe, die allem thieriſchen weſentlich iſt. Co wie das Wachsthu: eines Syſtems feinen Wende punct erreicht, iſt zugleich auch die Anlage jur Voller: dung mit ihm auch gereift; da nun die Isbendige Kraft * m. a ee überalf früher reift, als bie Materie, dur welche ſte ſich bewegt, fo erwachen jetzt neue Bildungstriebe, die aber - mehr und weiter entwickelt und edfer als die Materie, welche fie tragt, jeßt zu dieſer in Heterogenei— ihrem Wefen tat treten, weil" das Subſtrat nicht homogen iſt. Diefe- Heterogeneität des Bil dungs-Triebes , der Anlage mit dem Gebilde ift die Bedingung der Begeifligung von diefem, die Idee Franke \ machender Bolarifierung;' denn das Organiſche ift krank⸗ wenn der Bıldungs= Trieb, die Anlage in ihm mit dem bifvenden Vermögen im Widerfprud-fieht, eine Quali: täts- Metamorphofe ift in ihm gefegt, weil die Anlage heterogen ift der organisch bildenden Kraft. N Diefe Heterpgneität muß verfohnt, muß ausgeglichen. . werden, weil das Leben des Gebildes nur befteht und beſtehen tann bey dem VBerhaltniß der Homogeneität zwiz {hen dern -Bildungs- Triebe, der Anlagerund dem: mate— riellen Vermögen der Bildung ; wenn der auf dem Wen- depunct der Ausbildung eines fhierifchen Syſtems gereifte Bildungs: Trieb organifh gebunden werden foll, fo muß die bindende Materie feinem Mefen homosen feyn. Sn den frühern Stüfſen feiner Entwidelung genuͤgte eine weniger ausgebildete Materie, da die Anlage felbft noch roh war, und das Unreife dem Unreifen angemeffen ; aber dıe Reife fordert aud ein reifes Sub— ffrat, in dem fie fi fattigen fann. Deßwegen iſt eine gänzlihe Metamorphofe oder Zerfiorung der ak fernden Materie nothivendig, damit aus ih— ten Trümmern eine edfere erfiche und das Gebilde ſich verjuͤnge durd die Heterogeneitat, worinn es mit feinem, Elemente, mit feiner Anlage gefommen. Wo neue fe bens= Triebe fih entzünden, da muüffen die veralteten Formen abfterben, weil fie jene nit fragen koͤnnen; fo muß die alternde thierifhe Materie vLerweſen und verfal- fon, damit ver höhere Bildungs- Trieb aus ihren Trüme mern eine verjuͤngte und vollkommnere erichaffe, welche analog feiner Veredlung ift. FR -Dieß ift die Bedeutung der Erantheme, als Zeichen der thierifhen Ausbildung und Bollendung der organifßen Materieinden verfhiedenen Syftemen, indem jedes Syſtem feine organifche Vollendung durch eine verfhiedene Form deö Eranthems bezeichnet. Dhne die Erantheme konnen die thieriſchen Gebilde nie zur Vollendung fommen, und. je: des ift fo lange unreif, unvollfommen, un vollendet, bevor fein Exanthem nit den Beweis ge führt, dab es in feiner Entwidelung den Wendepunct feiner Reife erlangt hat. Die Erantheme beweifen die innere Veränderung, die, Metamorphoſe des Lebens im Gebilde, wodurch jein ihiersicher Character reift und ſich in feiner Eigenthümlichkeit volendet; das Cranthem if der Ausdrud dicejer inneruMetamorphofe in der Außern materiellen Korm.- Die aͤchten ECrantheme können nicht früher und nicht fpater fih entwideln, bevor niet die organiſchen Gebilde den Wendepunet ihrer thieriſchen Sildung, die Zeit ihrer Reife ecrreicht; durch indiwiduelle Verhaͤumiſſe beſtimmt entzuͤnden ſich vor dieſer Zeit-mit unter wilde, rohe Bildungs - Triebe im dem auswachſenden Eyliem, treten in Heterogeneität mit der bildenden Sraft:und er: . „ , 4 J * —* ; 4 eugen‘ krankhafte — E—— aber dieſe ſtellen ſich nicht unter. der Form derädten Erantheme dar, fondern erfcheinen als, undchte oder andre Afterkif- dungen; es find fruchtlofe Verſuche des Bildungstriekts, fein Inneres vor der Zeit zu vollenden, bevor noch ber Ausbildungsfeim in der thierifchen Materie gereift if zur Vollendung. Dieß iſt der Grund der falfhen Eran- theme, wovon die Beobachtung gerade fo viefe Formen aufweiſet, als wir achte anerfennen, ſo daß jedem adı: ten ein falſches entſpricht. Aber diefe Falſche find nicht wefentfih nothivendig zur thieriſchen Vollen⸗ dung der orgenifhen Materie. Dod fallen auch zu Zeiten die echten rantheme vorihrer Zeit, noch im Stande der Unreife der durch fie zu verjungenden Materie; die rohen Bildungs: Zriebe erwachen vor der Zeit, fireben gewaltfant die al- ternde Materie zu zerftören, ſich eine neue zu ſchaffen, welche fie fattigen möge. Dieß ift gegen das Geſetz der Natur, und beym Menfhen Organismus um fo feichter möglich, da er weniger abhängt von den Efementen und . feine Individualität freyer entwidelt hat. Aber nimmer entwidelt ih in diefem Fall der rohe Bildungs: ‚Trieb zur Vollendung und Metamorphofe der Materie rein von Snnen heraus, fondern in jedem Falle wird der Saame dazu von aufßenm’eingepflanzt, von . reifen Organiemen den noch Unreifen durch Anſteckung mitgetheilt. - Das Zufammenfeben der Menfchen bedingt dieſe Abweihung von dem Gange der Natur. Sn dies - jem Falle erfheinen die Erantheme nicht in ihrer reinen Form ,nictin dem den Werfen ihres Gcbildes homogenen Character, ſondern in einem fremdartigen, ver— wickelt, im unregelmaͤßigen Verlauf und naturwidrigen Bildung, weilfie in einem unreifen Gebilde ſich entwideln — Dieß iſt die organiſche Bedeutung der‘ Erantkeme, worinn betept aber ihr Weſen? TederthierifheBit dung, Entwidelung und Metamorphoit iſt in Entzuͤndung begruͤndet, denn damit ein vollkom— menerer Lebens-Character entſtehe, muß auch die Ma— terie vollendeter werden, und die Bedingung dieſer Boll; endung des Materiellen iſt die Begeiſtigung def ſelben, und dieß iſt mit der Entzündung identiſch, als das Vermittelnde alter organifihen Me: _ tamorphoſe; Begeiſtigung, Polariſterung des Vaſiſchen durch das Eleinenrarife, des Materielfen durch Die An— Tage, des Niedern dureh das Höhere iſt das Wefen der Entzündung; die ſexoͤſen Haute und Schleim - Gebilde enzuͤnden ſich, wenn ſie ihre weſentliche Qualitaͤt in die irritable, arterioͤfe unzuwenden ſtreben, oder wenn die Schleim⸗ Haͤute ſich in fibroͤſe verwandeln wollen, Wo eine heterogene Qualitaͤt in einem Gebilde herrſchend wird und ſich bildet, da iſt das Weſen der Krankheit be⸗ dingt. Das Weſen aller organiſchen Entwickelungs⸗ Krankheiten, alſo auch das der Erantheme iſt die Ent— zuͤndung; die Diathelis inflammatoria ift der Keim, aus dem alle thierifhe Bıldung und Meramorphofe, alfo aud alle Erantheme ji) entwickeln. — Die Entzündung bey den Granthemen hat noch eine andere Bedcſung, eine eigenthuͤmliche und we Site 1818. Keft 20 u ‚1698 fentlie: ie geht darauf, die alten materielfen Gebilde zu zerſtoͤren, um neue und junge aus ihren Trummern zu fünften, welche mehr gereift dem vollendetern, reifern Rebens- Character entfpreden, Diefe Metamorphofe zur Zerfiörung der thieriſch mate⸗ riellen Gebilde, welche in ihrem eignen Innern, in dem rohen Bildungs-Triebe den Grund hat, nehmlich in der Begeiſtigung des Baſiſchen, iſt identiſch mit dem Streben der Materie zuruͤckzugehen in die Urs&femente thierifher Bildung, der Er: folg davon ein Zerfalfen des Bafifhen in feine Elemente. Die Entzündung der Erantheme iſt gleich der Zeugung; eine alte Form wird zerſtoͤrt, eine neue geſchaffen; ſie iſt uͤbereinſtimmend mit dem Proceß der Verwefung, indem die alte Materie in ihre Elemen- te zerfällt und verweft, und aus diefen Elemen ten wiederum dürch organifhe Erifis die junge Materie zufammengefegt und gebo- ren wird. Die —— der orgänifhen Materie durch die Entzündung ft 3 nfuforien-Bifdung, denn es iſt ein Zerfallen in thieriſchen Elemente, und dieſe find die Infuſſorien. Ale Bildung ſtrebt dahin zurüc, woher fie gefommen, Vernichtung und Wie derzeugung find Die Pole der Metamorphofe; aus dert Snfuforien ift die thierifhe Materie geboren, in dieſe Elemente geht fie zurud, bey den Eranthemen iſt Diefer Rüfgangnur ein Uebergang, ein Durdgange: punctzur neuen Jeugung. Die Entzündung bey den Eranthemen ift alfo Snfuforien bildend, die verbun— N dene Materie in ihre Elemente zerfegend, daher conta- giös, anftedend, daher alle rechte Erantheme Eontagionen, Seuchen, denn Das Wefen der Contagien, der Anftefungsftoffe find Die Infuforien, die Ur: “ Elemente aller thierifhen Zeugung. Ale Contagionen haben die Sdentität mit der orga⸗ niſchen Zeugung, denn fie pflanzen ſich fort nicht anorz ganiſch, nicht limatiſch, ſondern rein organiſch, fie wachſen aus einem lebendigen, thieriſchen Keim, dem Jafuſorio, und entwickeln ſich, wo dieſer einem ho⸗ mogenen Organismus eingepflanzt, mitgetheilt iſtz alle Contagienentſtehen aus der Bermefung der thierifhen Materie; der verwefende Leib— wird niht von Wurmern gefreffen, fondern er zerfällt darein, er wird zu Würmern, welde wiederum die Keime einer unendlihen Zeugung und Wiederverjüngung enthalten 5 5 eben fo wird durch die Erantheme die alte, abgelebte Materie nicht gaͤnzlich zerftort, Fenbern fie verweſet nur, zerfällt indie Elemente, wird Infuſo— rium oder Contagium, d. h. lebendige Keime, welche die Anlage zu einer unendlichen Entwidelung und Wiedergeburt in fih tragen. Ueberall ruft das Gleiche fein Gleiches hervor, daher erzeugt fi derfelbei Reim wieder, in demſelben Gebilde, ausdef fen Zerfallener entffanden, und firebt in ihm, fih von neuem zu gebähren. Jedes Gontagium erzeugt feine eigene Form wieder, und aus dem gleiden Eranz them fann nur das Gleiche huvorgehen, denn die Mas "terie beffimmt Die Form Des Lebens, 107 . 2699 Dis Mefen aller Erantheme iſt Entzündung und Contagion, d.h. ale find Anſteckungsſtoffe, Gontagien oder Snfuforien bildend. Ey Dieß iſt die Jdee von- den Eonfagionen und ihrem Weſen in der allgemeinften Bedeutung; fo giebt fie die Wiſſenſchaft und miht anders, die Naturgeſchichte, die Geneſis und das Wahsthum des thieriiden Orga— nismus beftätigt fie. Nicht ſchweraiſt Das Problem, wohl aber unbegreiflih dem. arjneyenden Volt! Die weitere naturgefhichtliche Ausführung der Idee zu einer andern Zeit. An die Verfegerung wiſſenſchaftlicher Anſichten iſt man fhon gewöhnt, aud erivartet der Verf. flir Diefe fein anderes Loos, aber allem Wiberfprud trosend, ftellt er dennoch Die Behauptung auf: Daß Lieje Idee Die ein- zige wiffenfhaftliche Wurzel it, woraus allein fid ein naturgefchichtliches Syſtem der Conta— gien und Seuchen bilden wird. Die Contagien und Exantheme begleiten den Lebens— lauf des thieriſchen Organismus, und bezeichnen durch ihren Eintritt den Wechſel feiner Epoden, und Die verſchiedenen Perioden jeines Lebens, Die Durchgangs— puncte der Bildung ver der niedern auf Die höhere Etuf: fe, Wie das Wadsthum dir Gebilde dieſe Perioden durchgeht, und die thieriiche Materie fi) ändert und ver: vollkommnet, jo wie Die Lebenscharaftere ſich veredeln, fo entfieden aud mit dDiefen Perioden die Erantheme als Außere Zeichen dieſer innern Meta; morphofen, und der .allmähligen Peränderung der Cha— zaftere in den organiſchen Gebilden. Die thierifhe Ma: terie reift. in feinem-Gebilde vor der Zeit, umd immer vollendet das untere früher feine Ausbildung, als das Höhere; daher tritt die gorm Des@ranthemsaud früher hervor, melde Das gereifte, zur Bluͤthe auf: geſchloſſene niedere Gebilde bezeinne‘, [päter Die For— men, welche die innere Metamorphoſe inden edlern Gebilden, in den hoͤhern Syſtemen anzei— gen. Wir erfennen drey Grundformen der Grantheme, wie drey Grundgebifde im Organismus, deren Reifung fie bewirken, die andern Formen find unädt, nidt wefentlih, und fließen ih den Achten als mißfungene Verſuche zur Metamorphofe an, Diefe drey Grundfors men laufen glei; den drey Hauptperioden Des thieriſchen Wachsthums, denn jede entwickelt fih zu der Zeit, we ihr Gebilde zur. Reife gedeihetz fie find homogen den drey organiihen Gebilden, und entfalten jid der eitnad,: wie Diefe reifen, nah dem Na— turgefeg:dagdas Niedere fig immer fruͤ— Her entwickelt als das hoͤhere; die untere Form des: Eranthems fällt: Daher im die, frühere Lebensperiode, Die höhere in die fpätere, indem ‚Die edeljten Bildungen die fpäteften und letzten find, Wir betrachten Diefe Erantheme im allgemeinen nz Deutungen, im. voraus bemerkend: daß individuelle Ver— haͤltniſſe, ererbte Conſtitution, verlehrte phyſiſche Er zie⸗ Hung, das Trei bhausweſen in der Paͤdagogik, vorſchnel— Eatwickelung und Ueberreifung, allgemeine Geſchlechts— Anomalien in den Organismen, weltgeſchichtliche Einfluͤſ⸗ fe in dieſem Kreislauf Abweichungen hervorbringen, Die aber, inſofern fie bloß ‚individuell und, zufällig, ſind, keiz me mefentlihe Ruͤckſicht verdienen, und das Gefeg der EEE TE & $ 1700 Natur und der Wiſſenſchaft nicht: aufzuheben vermoͤgen. Das Leben mat zwar Ausnahmen von der Kegel, Wif- fenfhafı und Natur aber ruhen auf einem ewigen Gefes, welches die aͤußere Erfheinung ‚zwar trüben, ‚aber nicht vernichten fann. In den Bahnen der Weltgeſchichte Anz dert der Geift manniöfaftig feine Formen, aber fein Wer fen bleibt ewig fi) gfeih, wie Die Idee. » Die Blattern, die Menfden: . Boden, Variolae, ) Dientedrigfie Form der Erantheme find Die Blattern, fie gehören an und bilden fih. in dem unterften » thierifchen Gebilde des Drganiemus, in den CS hleimgebilden, feröfen Häuten, dem Inmphbatifden und Drüfen: Spften. Wo die fe Gebilde in die Zeit der Reife gefommen, wo fie ihre organifhe Ausbildung vollenden, und ihrem höher gefleiz gerten Charakter, der Innern Metamorphofe cine voll- fonimnere Moterie zu Schaffen fireben, da entfiehen ale Zeichen dieſer innern Metamorphoſe die Blattern. Dur) 4 die Variolae wird Die alternde Materie in den - SähleimgebildendurdZerfiörung verjungt, verwandelt fo, Daß fie homogen wird dem neu erwachten Bildungstrieb. Verjuͤngung iſt durch Zerſtörung des Al ternden bedingt; Denn Berwefung iff die Bedin— gung Des neu erftehenden Lebens. Zur Zeit der Reife entzündet fih in den Schleimgebilden ein höherer Bildungtrich, der heterogen feiner Materie ift, weil dieſe ihn nicht zu fattigen, feine Bewegung nicht zu tragen vermag; Durd) Diefe Heterogeneitaͤt wird Die Materie be: geiftigt, polarifirt, entzimdet, Diefe Entzundung geht auf, Vernichtung der abgelebten Materie, Diefe zerfaͤllt in ihre Elemente, verweſet, und Diefe Verweſung wendet die or: ganiſche Erifis, die baſiſche Naturkraft, wieder in. die Verjungung um, und fo wird Daraus die junge Materie geboren, melde homogen ift dem nıu erwachten Lebens: charakter, dem hohern Bildungstriebe. Durch diefen Kreig- fauf hat in dem Drganismus das Schleimgebilde und Drufenfyfien den Wendepunft feiner organiſchen Ausbif- dung vollendet, es iſt reif, und, feiner meitern Entz wickelung weiter fähig; von nun an firebt fein Pehen nicht mehr, die. Kreiſe ſeines Wachsthums zu erweitern, die Metamorphofe befchräntt fih jetzt zwifchen den begrengs ten Polen, nur dahin gehend, Die ausgebildete, erworke- ne Materie und den volllommnen Charafter zu erhalten, aber nicht weiter mehr eine neue zu ſchaſſen, da dag fei- nem Mefen nad; Bollendete nicht zur mweitern Vollendung fähig. iſt. , Entzündung in den Schleimgebilden mit Zerfisrung der alternden Materie, Dur innere Metamorpsofe, da: ber Verwefung derfelben, Contagiendildung und Berjun- gung aus den zerſetzten Elementen durch organiſche Gri- fie/ it das Wefen Der Blattern. Daher iſt ihre‘ Bedeutung feine andere: als Dieeiner Ber jüngung, einer Vollendung, einer Vered— lung der Shleimbauterdeg ganzen Lymph— und Drüſen-Syſtems. Nur durch die Blattern loͤnnen dieſe Gebilde ihre. organiſche Vollendung und Aus bildung erhalten, ohne dieſe Metamor ben fiebeftändig in dem Zuftand ofebfeiz: er Roh: u — — heit, ber Unvollkommenheit, und die verſchie— denartigſten chroniſchen Krankheiten in dieſen Gebilden ſind die nothwendigen Folgen davon, wenn dieſer ‚Bil: dungsproceß, die Metamorphoſe durch die Blattern ge— hemmt, geſtoͤrt und zurückgehalten wird. Lngerächt läßt - Die Natur ihre ewigen Gefege nicht verlegen und in den Gang ihrer Bildung duldet fie feine Cingriffe. 1 Die Erfahrung der jüngften Zeit belegt dieſen Aus— ſpruch. Seit die Waccination dieſe nothwendige, zur Ausbildung wefentlihe Metamorphofe durch die Blattern geſtoͤrt, zuruͤckgehalten, und fo die Ausbildung und Bol: lendung der Schleimgebilde- gehemmt hat, und verhindert, daß ihr höherer Lebenscharalter fih ausbilde, hat fie zu: gleich einen Keim gepflanzt und eine allgemeine © Kranfheitsanlage, woraus die verfchiedenartigften Formen: der chroniſchen Krankheit fo uppig wuchern, und in der proteusartigen Geftalt zur Erſcheinung fommen. Unreife, Unvollkommenheit, Rohheit im ſeroſen Syſtem iſt das Weſen dieſer allgemeinen; Krankheitsanlage, welche ihre naͤchſte Bedingung in der Vaccination hat. Ohne die Metamorphoſe durch die Blattern bleiben die Bildungstriebe in feröfen Gebilden immer roh, wild, unreif, nimmer merden fie verglichen, ausgeſoͤhnt, Homogencifirt mit der Materie, meil gera= 9 de die Blattern das Mittel der Berfohz mwit der bildenden Kraft; ſo iſt durch die Vaccination das Element gegeben, woraus ewig Krankheiten wachſen, — fie auf immer Heterogeneitaͤt und Kampf angefacht * bat zwifchen dem Bildungstriebe und der Materie in ſe— { röfen Gebilden. Denn die Erantheme find das Mittel, den Organismus in feiner Polarität auszugfeichen, und den Frieden zu gründen und das Gleichgewicht zwiſchen feinen Polen: den elementarifhen Anlagen und den ba: fiſch- organiſchen Kräften. * Aus Diefer allgemeinen Krankheits-Anlſage, aus der Rohheit im lymphatiſchen Syſtem, deren Ausrostung und Ausgleichung Aufgabe der Blattern if, und welche als - Folge der Vaccination oder der Hemmung der Boden: - Metamorphofe zurüd bfeibt, erflaren ſich alle die verſchie— denen Formen der chroniſchen Krankheiten, DIE alle im "der Rohheit des Lymphſyſtenns wurzelud, als Felgen der Baccination anzunehmen find. Der naͤchſte Keim zu dieſen Uebeln liegt in einer verborbenen, rohen, fharfen Rymiphe, in einem fehlerhaften Nahrupgsfaft, der roh und scharf feinmuß, weil in dem Syſtem der Bildungs-Trieb - heterogen ift mit Der bildenden Materie, und. dieſe De: teregeneität nicht ausgegligenift durch die materiolle Me: tamorphofe Des Gebildes, wodurch Dafjelbe ausgebildet, veredelt und vollendet werden ſoll Durd fein Gran: them; durd Die critifhe Entſcheidung des Eranthems wird die Lymphe gereinigt, milde, Denn Die Heterogenei: tät mit ihrem Elemente wird ausgegliden, fie ift homo: ‚gen ihrer Baſis. Daher find die Blattern ein allgemei— ner Neinigungsproceh für das lymphatiſche Syſtem, eben? meil fhon jebe Verjuͤngung eine Zerfigung alles aften und verdorbenen, alſo aud fhon cine Reinigung vor: aus ſetzt. Die Grundform der chroniſchen Krankheiten, die aus dieſer Anlage als ihrer Wurzel ſich entwickelt, find die 5 — N — nung find und der. Ausgleichung der rohen Anlage - Scrophelnin ihrer hoͤchſt moͤglichen profeuf artigen Geftaltung, melde wir ale dolge der Vac— eination fo allgemein beobachten. Scrophuloͤſe Anfhwels kungen der Drüfen am Halje, ferophulöfe chroniſche Ers antheme aller Art, Kopfgrind, triefende, eiternde Ohren, aufgedunfenes, waͤſſeriges Geſicht, Dide Köpfe, ferophus loͤſe Augen: Entzündungen mit ihren Ausgängen, den Tiefen uud Berdunfelungen der Hornhaut, ſcrophuloͤſe Entzündungen in den Gelenken und der Beinhaut, Das her abzehrende Vereiterungen, das freymillige Hinten, Knochenfraß; Houtgefhwüre, angeſchwollene oder eiternde Drüfen; heimliche, auflöjende, zerfegende Entzundung in den Knochen, Die Rachitis ; .verhärtete, heimlich entzumbete Drufen im Gefröfe und den Drganen deö Unterfeibö, Die Atropbie mit den dicken, verflopften Cartoffelbruͤchen, Ders härtungen in der Leber und im Pancreas, ferophulofen Urfprungs, mit ihrem endfichen Ausgang der Waſſerſucht u. ſ. w. das ſinddie unſeligen Folgen, Die in unſrer Zeit zu den täglichen und hauigſten Srſcheinungen in Der Kinder: Praris gehören, fo viele Opfer verzehren und imnrer ein ſieches, fümmerfiches Leben bedingen. Die frus bern Geſchlechter kannten diefe Uebel faum, menigfiens gehörten fie zu dem pathofogifhen Seltenheiten; ma frage einmapl die grauen Practiker aus der alten Zeit⸗ und man höre ihre Antwort; es iſt ihnen daher NE lich ih im die proteusartigen Formen zu finden, worinn jetzt taͤglich die Metamorphofe der Scrophel Krantheit, die allgemeine Krankheitsankage im vegetativen — und im Ernaͤhrungsſyſtem ſih darſtellt. Dieſe Kraut— heitsanlage iſt für das in unſrer Zeit aufbluͤhende en fhledt wirflid endemifh geworden, umd hat in Wahrheirdie Bedeutung einer ffehenden, chros nifhen Epidemie, fo haufig und fo allgemein iſt fie unter dem Eindfier und jugendlichen Theil der Ge— neration vevbreitet. Der Bf kennt viele Familien mit ge— funden, friſchen, rüftigen Eltern, wo. von allen Kindern oft 6 — 8 auch feines ganz gefund zu nennen if, auf Keines durchaus frey vonden Zufällen der Scropheln oder einer krankhaften Anlage im Ernährungsfnfiem- Es i ia Wahrheit beynahe fo weit gefommmen, daß ganz geſun— de, muthige, lebensfriſche Rinder nach dem Öten oder sten Jahre zu den Seltenheiten gehoͤren. Vorzuͤglich gilt dieß von der Gegend, wo Der Bf. dieſes ſchreibt, aber das iſt auch gewiß, Daß nirgends wohl mit dem Unweſen Der Vaccination ein größerer Unfug getrieben wird, als ge: rade hier, wo die Sache wirklich zum Scandal geworden. Das foll aus den kommenden Geſchlechtern werden, wenn ihre Stuͤte, das Aufbluͤhende ſchon in dem erſten Grun— de fe organiſchen Bildung verdorden und entkraͤf— tet iſt? Dem BF. iſt es fein Zweifel, daß dieſe Uebel alle und ihre gemeinfame Wurzel Dre affgemeine.Kranf- beitsanlage im lymphatifchen Syſtem als Solge der Baccination zunehmen fey. Ihre Algemeinheit, Ihr öfteres Borfommen hielt gleichen Schritt mit der Ausbreitung der Vaccination, früher war Diefe Rrantheitsanfage felten, weil durch Die Blattern das Lymph: und Drüfenfoffem: erfriſcht umd verjuͤngt, ausge: bilder und dadurd alle Rohheit in ihm ausgerotttt wur: de, Eine, allgemeine, in allen Zufallen ausgebildete Scro— 1703 J % pheffranfGeit, ja nur einen hohen Grad berfelben befchries. -ben die alten Beobachter als eine große Merkwürdigkeit in den Grinnerungsbücdern aus ihrer Praris — aber jet gehört Dieß zu den alftaglihften Erfſche i⸗ nungen. Man ſuche einen andern Grund Diefer Er: fheinung, man wird feinen haltbaren finden. Auch iſt - 8 fehr natürlid und in den Gejegen Des DOrganicntus * gegruͤndet. Man beachte nur die allgemeine, durchgrei⸗ fende Veraͤnderung, welche durch das Blatterngift und durch Die organifhe Ausbildung der Contagion in dem ganzen lymphatiſchen Syſtem hervorgerufen ward; eine allgemeine Entzündung, ein heftiges, ſtuͤrmiſches Leben ward angefacht, das Ganze kam in Aufruhr, die Natur⸗ kraft in die heftigſte Bewegung, in ſtarke Reactionen und Stuͤrme, um die Metamorphoſe zu binden, Die pofare Hetsrogeneität auszugleihen; Das ganze Drüfenfnftem fam in Thätigfeit, in den Zuſtand der Begeiſtigung, gewaltig äußerte ſich die Metamorphofe in ihm durch Entzündung, in dem Speichelfluß wurde die rohe, ſcharfe Lymphe in ungeheurer Menge ausgeſondert, ebenfo In der zahlloſen Menge der Puſteln. Ein ſolcher Sturm, ſo heftige Bewegungen, ein ſo ſtart angeregtes Leben mußte doch norhwendig eine V eränderumg ind er Ma: terie, eine Verjüngung in den Saͤften er— zeugen, und eine vollendetere Bildung zur Folge ba: ben, da Die Bildungstriebe in einem ſolchen Grade an: geipannt, in einer fo flarfen Bewegung waren. Statt der ungeheuren &äftemaffe, welche auögeleert wurden, mußten andre abgefondert werden von mehr milder, dem erganifhen Wefen und feiner Anlage homogener Qua: J—— Folgen der Vaccination zum Nachlheil des Organismus gehen noch weiter, und beſchraͤnken Rande allein auf diefe allgemeine Anfage zu chroniſchen Krank: heiten im Rymph = und Drufenfoften. Denn ohne Die Metamorphofe durch Die Contagien der Blattern blei: ben die Söhleimgebilde immer fort in dem Zufande Der Rohheit, einer heterogenen Antage zur Entzündung, weil, Der Bildungstrieb einen bo hern gebenston hat, als ſein Gebilde. Da— her kommen feit Der Vaccination acute und chroniſche Entzündung in den Schleimhaͤuten bey Kindern gegen: wärtig fo haufig vor. Diefe entzündliche Anfage im lym— yhatiihen Syſtem ift befondere zu der Zeit fo ge; fahrlid, wo die hoͤhern Drgane Des Kopfs in lebhafter Entwidelung und Bildung find, 3- B. das Gehirn, wo der Dadurch Vedingte vermehrte Blutandrang nad) Dem Kopf und feine Anhäufung in den Gefäßen dieſe Anlage zrtlich erhoͤhet. Daher entſtehen zu dieſer Zeit die fo vo: jen Sirnentzundungen , die immer Ihren Sitz in den Söleimbäuten des Gehirns haben und Deren Ausdrud Der Hydıöps cerebri ift, af &e igent hu mlider Aus⸗ ang diefer feröfen Hirnentzündung. Die— fe Krankheit gehört jetzt zu den gewoͤhnlichſten Kinderfranf: heiten, und zu fpätinihrem Weſen perſtanden, zu den gefährlichſten und ziel böjer wie die gölimmften Blattern, Viele Rinder ſterben wohl täglich‘ an der Zahn-Arbeit, Kraͤmpfen, Zufungen, und alle diefe erfiegen Diejer Hirnentzundung und ihrer Folge, ' xem Hydrops cerebri, ald deſſen Symptomenur Die Rrämpfezudeufen find. Jedes Rind, dasan Zudungen flirbt, erfiegt dem Hydröps.Gerebri, Bor - der Vaccination war Diefe Krantheit felten, jegt alltäglich. Ehen fo if die Vaccination wohl mit Urfade von dem in unferer Zeit fo haufigem Vorkommen des Croups, - Da deſſen Weſen nichts anders ift als eine Entzündung der Scleimbaute Des Bronchialſyſtems, der Trachea und des Larynx (je nahdem der Grad der Krankheit hoch oder niedrig flieht). Früher war diefe Krantkheits— Scharlach und die unaͤchten Erantheme, Die Mafern, Die Roͤtheln find nach der Vaccination viel bösartiger gewor⸗— den, als wie fie früher waren, und dieß hat feinen na- türlihen Grund darinn: daß ein ausgebifdeter, vollfomm: nerz reifer Drganismus dem Elemente der Krankheit {dmwerer unterliegt, als ein unreifer und unvollfommner, daß reine, gefunde Saͤſte den Sa— men der Krankheit leichter fih homogeneifieren, wie uns reine und rohe. he 5 Die Lebensgefahr, die den natürlichen Blattern ver: bunden ift, fann die Vaccination nicht ſchuͤtzen, wenn die Wiſſenſchaft fie als naturmwidrig, wenn die Erfah: rung fie als nachtheilig für die Ausbildung Des Organismus erfennt. Diefe Gefahr ift nur- refativ; in der Regel find die Pocken gutartig 5 friſche, . form felten,. jegt haufig,- wohl cpıdemifh. Aud der ° rüftige Organismen mit gefunden Säften überfiehen fie - leicht, krankgeborne, fhon im Mutterleibe entnerpte und. verdorbdene Naturen 'erliegen ſreylich Teicht dem flarken Lebenafturm, aber an dieſen ift ja doch nicht viel verfos ren, da auch die Vactine fie nicht heilen, und den Keim des frühen Todes ausrosten fann, fondern hoͤchſtens das . y ſieche und armfelige Leben eine furze Zeit vieleicht zu — frijten vermag. Ueberdem hat aud) die Kunſt in der Bes handlung der Gontagionen feftere Grundfäge und Sdeen - gewonnen, dem Wefen entfpregend,; ſo wie der Typhus contagiofus, da feine Bedeutung erfannt, viel von feiz ner Fuxrchtbarteit verforen hat, fo wurde. den Blattern . | daſſelbe begegnen. Ihrem Werfen nad ift feine von den acuten Gontagionen Lbösartig , da fie weſentlich der Ent: wickelung des Organismus verbunden find, die Pernitio— ſitaͤt ıft bloß zufällig, die Natur iſt nie ihre Bedingung, meist ruft fie Die Kunft hervor dur‘ Mangel an Einſicht in das-Wefen und dur verworrene Cur. dene Unter den Exanthemen bilden Die Bfattern fih am fruheften aus, fie umfafen die erfte Lebensperione des Organismus, weil ihr-Gebilde Das lymphatiſche Sy— ſtem als das Unterfie zuerft zur Reife fommt, und an erften in ihm das Streben erwacht, feine organiſche Aus: bildung zu vollenden. Schon Die frühefte Kindheit, ja ſelbſt der Embryo ift den Blättern unterworfen; ihre Periode jteht daher vorzüglich zwiſchen dieſer und dem ıöten Lebensjahre. { Zur Vertheidigung der Vaccination fiellt man noch die Behauptung auf: daß feit ihrer Einführung und; Verz breitung Die Sterblichkeit fih im Allgemeinen ſehr verz mindert und abgenummen habe. Diefe Behauptung iſt noch feinesweges ermiefen, und mwenn fie es wäre, fo dürfte dDieß ganz andre Grunde habın als die Vaccina— tion. Daß die Kirthenfiften ‚eine arögere Sterblichkeit in . den Jahren zeigten, wo Blattern-Epidemien herrſchten, ” x das iſt wohl natuͤrlich aber man erwaͤge nur daß dieſe nicht jedes Jahr, ſondern in fangen Zwiſchenraͤumen nur orkamen. Daher war in der fruͤhern Zeit in den Jah— en, die frey von Blatter: Epidemien waren, die Gterb: ichkeit unter den Kindern geringer wie jegtz rechnet mar alle Diejenigen, welche in den frühern Jahren des Lebens an Zehrfiebern, Wafferfuchten, den endlichen Folgen der allgemeinen Krankheitsanfage im wegefativen Syſtem verloren gehen, oder welche dem Hydrops cerebri unter: liegen, eder dem Scharlach u.f. w. ſo glaube ich ſchwer⸗ lich, daß man den Saztz von der verminderten Sterblich— leit der Vaccination wird beweiſen koͤnnen. Wir haben in der juͤngſten Zeit Epidemien des Scharlachfiebers er: lebt, Die bösartiger waren und mehr Opfer forderten, als je die Blattern hinweg genommen, Zwar ift Die ganz verfehrte Heilmerhode gegen diefe Contagien vorzuglid Schuld, aber auch [don feiner Bedeutung nach iſt dals Scharlachfieber boͤſer wie die Blat— tern, da fein Weſen auf: die innere. Metamorphoſe ei— ned edlern und höhern Gebildes acht, und" da ein höhe: rer Rebenscharafter dadurch ausgebildet wird. Selbſt die erwiefene verminderte Sterblichkeit fann fir die Vacci— nation’nichtE bemeifen: da fiein ganz anderen Berhältniffen fih gründer. Die-heilende Kunft hat ſich weiter ausgebildet, fie vermag mehr gegen die Krankheiten, fie hat kraͤft igere Zauberformeln, um bie Formen des Todes zu bannen, welche der Vorzeit unbe: * Tannt waren, Und auf jeden Fall iſt es wuͤnſchenswer⸗ ; ther, den finftern Pfad in den fchauerlichen Orcus geleitet zu werden von einer higigen Contagion , die im raſchen ‚Sturm das Leben verzehrt, als nad) einem ewig ſiechen und kuͤmmerlichen Leben dem chroniſchen Zehrfieber zuer: liegen. Gene fröplihe Lebensfriſche, jene kindliche Mun— terteit, jenes raſtloſe, ewig bewegliche Leben, was ſonſt an den Kindern fo- ergoͤtlich und erfreulich iſt, ſcheint danz in der Kindheit der Zeit abgeftorben; dieſe ganz ihren Charakter umgewandelt zu haben, und zu verläug: men; Die gegenwärtige Kindheit erfheint im Vergleich zu der aus den fruhern Generationen abgelebt, veraltet; es Find —* Treibhausgewaͤchſe, Die ſo ſchnell dahin welken, als jie aufgebluͤhet. Statt Des friſchen Roths des Lebens, find jetzt Die Wangen blaß gefärbt, bleich, leichenartig, erdfar⸗ ben, aſchgrau,ſchmutzig geld ; ſtatt der kindlichen Derbheit der Mufteln ſind diefe welt, ſchlaff, aufgedunſen, waſſerſuͤchtig angeſchwollen, das Blut iſt waͤſſerig und träg, der Leib aufgetrieben und. hart, der übrige Körper abgezehrt;; die Rinder find fill, einfam, mürsifh u. f. m., und mie ann das Leben auch kraftvoll gedeihen, da der Saft, aus Dem es waͤchſt, roh iſt und verdorben, Da.der Kraft, wel: he den vegetativen Organismus: bildet, Die Ausbildung und Bollendung fehft! i Das naͤchſte Geſchlecht wird dieſe Anfiht über die Holgen. der Vaccination leider! lebendig. beftätigen; wir fieyen der Erfindung nos zu nahe, um all das Unheil entwickeln zufönnen, was. fie fir Die fpatre Zeit über die WVoͤlter verbreiten wird; die Naymelt muß ride: tendentfheiden. Nur fo viel lehrk die Wiſſenſch. "mit fefter Ueberzeugung, nur fo viel ergiebt fih aus Der . Bedeutung der Blattern und aus dem Weſen ihrer Me: tamorphoſe: Daß nimmer mehr ohne jie Das — — — 1706 Lympheund Drüfenfyfiehrder ganze vege— tative Organismus zur vollendeten Aug: bildungfommen fann, und dab er durd Unter druͤckung der Pocken ewig in dem Zuſtande der Unvon kommenheit, der Rohheit bleiben muß. - In den allgemeinften Zügen deuten wir jeft das We— fen der beyden ubrigen Grundformen der aͤchten Eranthe- me, Entwidelungs:Contagionen : 2) Das Scharlach ſie ber, Scarlatina, Dieſe 2te Form ſteht eine Stuffe Höher wie die Blat— tern, und entſpricht der 2ten Lebensperiode, der Aten Stufe Des Wachsthums im Drganismus; denn dieß Cr: anthem bedeutet: Die Reife, organifhe Austik dung und Bollendung des irritaßlen Sy: fiems, eine innere Metamorphofe und Verjungung der arteriofen Gebilde, der fibrofen Häute, und ift das für Das Blut, was die Blattern für die Lymphe. Die Scarla- tina flept um eine Stuffe höher wie die Bfattern, weil durch fie ein höheres Gebilde verwandelt, und durch ihre Metamorphofe ein edfererLebenscharacter ausgebilder wird, Die Scarlatina Hat eine fpätere Zeit der Entwicelung als die Poren, weil ihr Gebilde fpäter zur Reife kommt nad dem Naturgefeg fallt ihre Periode zwifgen dem 10: ten und zoten Lebens Sahr, und Dauert fo Tange- als das arterisfe Syſtem noch im Wade: thum, noch im Entwickeln iſt; nad feiner orga⸗ niſchen Vollendung kann Das Contagium Scarlatinofum nicht mehr wurzeln. Die Scarlalina zeigt Daher das Bild der aͤchten Entzuͤndung, der Synocha, als der KrankHeits:Character, Der ihrem Syſtem analog iſt. Die fbröfen Haute haben eine vollfommene , mehr thierifche, feſte Form der Bildung als die Schleimhäute, indem dieſe mehr roh, mehr noch flüffig find; deßwegen Hat die Metamerphofe der Scärlaiina das Zeichen ihrer Bluͤthe, nicht wie die Blattern in den fluͤſſigen Theilen, in Aug- fHeidung und Hontogeneifierung feröfer Gäfte,fondern mehrinden feften Aheilen, es-if Die Abſchup— pung, Sautung. 5) Der Typhus contagiofus,’das anſtecken— de Nervenfieber. Mit diefer Zten Form der aͤchten Grantheme hat das Wachsthum und die bildende Metamorphofe des tiieri- Shen Drganismus den Gipfel und Wendepunet erreicr. Durd feine Contagien wird die Ausdildung des hoͤchſten und edelſten Gebildes im thieriſchen Drganismus voken— det, Denn fie bedeutet Die innere Metamorphoſe der ner— voͤſen Gebilde, die Vervolffomnung und Veredfung des Nerven:Aethers, Die Bolendung der Hirn: Bit: dDungsiden Typhus beforänft feine Matamorphofe nicht allein organisch, ſondern fie gcht weiter auf eıne gel: ige VBeranderung, meil das durch ihn vollendere Nerven⸗Syſtem zugleich aud eine Umänderung des gan: zen zeiſtigen Weſens und des Characters bedingt. Die nervoͤſen Gebilde als Die edelſſen fommen am fpaͤteſten zur Reife, bey vielen Individuen niemals daher iſt der Typhus das Eigenthum des ſpaͤtern, reiferm Alters, Daher find viele Drganismen ganz unempfänglich fir fein Contagium, defwegen wird der kindliche Drga- nismus nimmer davon angeſteckt. Allgemeine weltge— 107 * - J ſcichtliche Verhaͤttniſe und Bewegungen geben gewoͤhnlich die Wurzel der. Typhus-Coatagien, weile hoͤhere Anlagen und lebendige Bildungs-Triebe im Nerven-Syſtem, das Etreben zur. Ver— edielung 5 edingen, und indem dieſe Verhaͤltniſſe ſich ſelbſt gründen in einem höhern Lebenscharalter der Geſchlech-⸗ ter, in dem Erwachen junger, kraͤftiger Bildungstriebe in dem Geiſte der Zeit, in dem Gemuͤthe der Voͤlker. Die Zeiten allgemeiner Begeiſterung, der großen Entwickelung der Volkskraft ſind auch die der Seuchen, weil ſie Span— nung im Nervenſyſtem ſetzen, und Heterogeneitaͤt zwiſchen feiner. geiſtigen Anlage und zwiſchen der tragenden, matez riellen Baſis. Denn die Entwickelung der ädten Contagionen gehtaus innerem Triebe, aus "einer innern Anlage heraus, aus ber organi— fhen Naturfraft, mit Dem Streben den aͤußern Leib, die Materie fo umzuftalten, Daß der Höhere Bildungstried ſich darinn, bemegen- und halten Tann. Der. Typhus.contagiofis hat die Bedeutung, für die Nervengebilde ‚und Den * ervenaͤther, welche die Searla— tina für das irritable Syſtem und das Blut, welche die Blattern für die Druͤſen, SOchleimgebifde und die Lym— phe, Die der Verjüngung und Veredlung, - Dieb find die drey Grundformen der Achten Exanthe— me; mehrere anerkennt, die Wiffenihaft nicht, weil es nurdrey.organifde Subfirate für die Me— tamorphofe giebt, Die übrigen Formen dev, Eranz theme, melde die Beobachtung zeigt, find unäadt, mißlungene Verſuche der Bildungstriebe in ihrer-wilden Rohheit ihre. materielle Bafis: umzugeftalten. In allen drey Gebilden koͤnnen dieſe rohen Bildungstriebe ſich ent: zuͤnden, die Heterogeneitaͤt hervorrufen, ohne daß deren tritiſche Ausgleichung die Ausbildung der Materie vollen- dete und. reifte. Daher entfpreden aud) Die unädfen For: men der Erantheme den aͤchten, und laufen. dieſen al fo: die Wind» Schaaf: Poden den Blattern, die Mafern Dem Scharlach, das Friefels , Fleck-, Perechiaf: Fieber dem. Typhus contagiofus, es find: unreife, unvollkom— mene Crantheme, nicht anfiedend, nigt Conta— gium bildend, weil ihr Verſuch, Die thierifhe Mar terie. in. ihre Elemente zu serfegen, die alten Formen zu zerſtoͤren, mißlingt; wohl koͤnnen ſie epidemiſch, nelas ma— tiſch ſeyn, aber nimmer contagioͤs; denn bey den Conta⸗ sionen muß’ die Metamorphofe Bus eineminnern Trie— be, aus. einer innern Anlage entfpringen;z Das. Außere cli- matifche oder fosmifche Reben, oder ber Aufall kann den Keim dazu. nicht pflanzen, da: Dad. Geſetz ihrer Geneſis ein geſchichtlhichesz d. h. das der Entwickelung vor einem Snnern heraus if. Dieß ift. die Höhere, Bedeutung der. Exantheme, wie: fie. als die allgemeinſten Formen. der Kranfheit- die thie- rifhe. Ausbildung ded Organismus begleiten, und: die, inz- nere Meramerphofen in. den Perioden feines. Lebenslaufes bezeichnen; wie fie,eben fo nothwendig und weſentlich zur Entwigelung und, Reifung. gehoͤren, wie. der- Weltgeift,. der Rrisge "und Revolutionen. bedarf: zur weltgeſchichtli— > hen Ausbildung der Zeiten. und: Bolfer,. und. die Erde: fi in den Stuͤrmen der, Elemente bemegt. um die Cha— raftere und Formen: ihres Lebens zu. reifen I: Hier; iſt Der; Manfftad: gegeben, wonach das ruchſoſe Streben zu. ride: — N FOR \ — NN — ten iſt, womit man ſich muͤhet die Exantheme auszurot⸗ ten, ſo die Mittel der phyſiſchen Bildung zu verm gen/ und den Organismus im den armfeligen Zuſtand einer ewigen Kranfheitsanfage, der — —* Ungoßtoinz menheit zu verfegen ! f un. 159 Was ie Erfahrung. lehrt. —— Nicht die ——— der Exantheme allein zeigt den Nachtheil der Vaccinalion, auch der Erfolg ſpricht Dage gen. abgefehen, von, Dem Heere der chroniſchen frank heiten, Die in ihrem Gefolge find; bemeifer auch) die Ber obachtung ihre Unmirkfamfeit, feföft den Mangel einer _ ſchuͤtzenden Kraft: Man hat mit. Fleiß die zahlreichen Fälle verheimlicht, verſtellt oder unterdrückt, wo trog. der Vaccination dennod der Ausbruch der natürlichen Blat: tern erfolgte. Um Diefe Sache zu verdecken oder zu entz ftellen ; da einmal das. liche Schooßkind gehegt, werden ſollte, hatte man einen doppelten Schlupfwinfel: entwe: der waren es unaͤchte Pocken, oder die Impfung derfehlt, Die Lymphe verdorben und unaͤcht. Ga! wenn die Aerzte die wahre Ueberzeugung hatten und im dieſer berichteten - fo madıten die Neugierigen durch Machtſpruͤche die aͤchten Blatternzu unaͤchten, oder ſchleuderten Das Verdammungs⸗ Urtheil der Schuld auf den unfduldigen Impfarzt, Dem die Kraft mangelte, die Natur in ihren ewigen Bahnen . aufzuhalten! Dieß Verfahren fann der Verf, durch Bey— fpiele beweifen, Auf dieſe Art war es möglich, dab die Vacci⸗ nation fih außsbreitete und fih fo lange im Bertrauen er: hielt. Die Aerzte waren erblindet, Defangen, uͤberdem war e8 Mille und Befehl der Regierungen, daß die Sache allge: meine Verbreitung finden follte. Wo dag Vertrauen nicht freywillig war, da wird es erzmwungen, und’ zw dieſem Zweck die Generalzwangs-JImpfungen eingefüßrt ; hier⸗ N über ein Wort. Diefes Zwangsgefeg ift feinem Streben nad unnaz tuͤrlich, deßwegen gegen die Vernunft, weil dieſer nur das der Naturangemeſſene entſpricht. Die Ausbildung, die thieriſche Entwickelung iſt frey, feine aͤußere Macht vermag es, ihre Bahnen zu zeichnen, fie haͤngt nicht von der Willkühr ab, fondern gehordtallein dem ewigen Naturgefeg: nad dem alles reift, ſich bil⸗ det und waͤchſt und vergeht auffeiner Stuffe und zu feiner Zeit: Daher ift es ein unnatürliches: Be: ginnen, eine allgemeine Form der organiſchen Entwicke— lung’ unterdruden,: die fie .bedingenden innern Triebe und Anlagen vertilgen zu ‚wollen, die weſentlich verbunden find: der innern. Metamorphofe und materiellen Bollen⸗ dung des organiſchen Grund: Soſtems; dieß heißt: die Natur verhoͤhnen und ihren ewigen Geſetzen freveln)! Gm Feſthalten an dem Vergaͤnglichen, an dem fcheindaren, in. Berfaumung und Unkenntniß des: Wefentlichen zeigt unfre Zeit eine eiferne Beharrlichkeit: peinlih und muͤhe fam in teinlichen. Beobachtungen verfehlt. der Geift das Reben des Ganzen, und ganz von der Gegenwart geſeſ⸗ ſelt, wird daruͤber die Zukunft vergeſſen. Man Halt dee für) das größt? Gut, was doch jeder hingeben und verlie- ven muß, das ſterbliche Leben; was: ift denn: bey dem Le⸗ ben einzelner Individuen verlören „wenn, der Preis ‚dbavondiebluhende®&efundheit und jugend liche Friſche der Geſchlechter iſt! der Tod des Individu ER At “ - P. u 2 TEE “ N niit eisen dem Geflecht; die Rriden der Ge: denwart begründen dag Glück und Heif der Zukunft. "Die Bahn der Meifter in der heilenden Kunſt geht nun > einmapl über Gräber hinweg, und wie einmahl Die Ber- - wefung das. Entfalten des höhern Lebens begründet, fo * Bedingt fie auch in dem individuellen Organismus bie volltommenere und veredelnde Ausbildung. “Wenn Das Zmwangsgefeg ſchon an ſich nafurmidrig int, fo erſcheint es noch empoͤrender in der Art feiner Aus: führung. . Bey dieſen Amangsimpfungen wird ohne Rüuͤkſicht alles geimpft, was da vorfommt; an ein Er- waͤgen der Natur, des Alters des‘ Impflings iſt nicht zu denfen, ſelbſt Kranfheiten geben feine Ausnahme von der Regel. : Dieb Tiegt zwar nicht im Sinne des Gr ſetes, aber dieſen verftehen und vollführen die Impfaͤrzte nicht; ihnen ifinurander Maſſe, an der Zapf. der Geimpften gelegen, der Erfolg fümmert fie * denn nicht dieſer ſondern jene giebt Anſpruch auf Belohnung, auf die Impf Praͤmie. Die ganze Bedeutung der Vaccination kann nicht paſſender bezeichnet und ver: - potter feyn wie durch die Smpf : Medalien, womit in | Preuſſ. die) Verdienſte um die Vaccination gelohnt werden: f yr En * u en Diehofde Hygieiamitder Schaale der Ge— fundheir in Der Hand, reitend auf einer Kuhl Ja wohl fehlt mit Recht das Bild der Weisheit und Det Verjuͤngung, der heilende, Shlangenummun: bene Stab, weil gerade Durch Die Vaccination die Quelle der Berjüngung dem Drganismus verftopft und ausge: Spott mit dem was ihren. Gefegen frevelt; und unbewußt 7, Um dieſen Lohn, oder einen an Geld’ zu erhafden; Liegt alles an der Zahl, daher wird. ohne Unterfhied ger impft: Damit die Liften nur. volf;ählig werden.. Durch Gensd armes oder Dur) die Drtögerichte werden die Impf⸗ linge in. einem oͤffentl. Haufe zufammengefchleppt, und bier in Maffe. geimpft, an eine Unterfgeidung, Beruͤck⸗ ſichtigung individueller Verhaͤltniſſe iſt nicht. zu⸗ denfen, J denn mit,ungeftümmer Eil gebt das Geſchaͤft vor ſich— Der Bf. felbft. hat es geſehen: Daß fogar ein Kreisphyſicus Lymphe von einem frägigen Kinde entnahm, davon wei: E Etreben, was ihrem: Gefege feindfelig ift!. ter impfend; ja franfe. Kinder an Scropheln, Atrophie, ee Erenthemen, ' Gefäwüren, leidend,, oder. in der Zahn Arbeit begriffen wurden ohne Schonung geimpft! den ſich weigernden Eltern mit Gefaͤngniß, Leibesſtrafe Das ſind allerdings kraͤftig wirkſame Mittel eine Sache einzurichten und zu verbreiten, wenn ſie auch noch ſo fehr gegen die Natur und gegen: Die Vernunft verſtoͤht! Ver—⸗ dienſt um die Impfüng, ohnerachtet ihren Nichtigkeit, lohnt der Staat hoͤher, wie die ſeegenreichſten Er: ſendungen in der Wiſſenſchaft. Denn man ann ſich alljaͤhrig geltend machen, und p-ahfen in den Impf-Tabellen mit der Zahl der Geimpften, und man acht ſicher bey dieſem Scheinverdienſt, da feiner fragt nach den Folgen und dem Erſolg, ſich hierum auch kei— J J —* trocknet wird! So treibt die Natur: ihren wunderfamen: neckt und firaft fie durch ein bedeutungsvolles Bild ein gedrohet und durch militaͤriſche Execution gezwungen... ner fümmern Darf; mag. der. arme Geimpfte hinſiechen und über furgsoder-Tang, fig in feinen: ſcharfen Saͤften _— x 1 1710 verkehren, wen! kümmert das, er fieht einmal ald ge impft in den Impfrollen! sah Arch fihert die Vaccination niet vor den Menſchen— Blattern; dieß har jegt ſchon die Beobachtung gelehrt, in größern Maffen wird die Erfahrung: es den fommenden Sefchlehtern beftätigen. Ueber Sachen wie die Vacci— nation kann nur die Stimme der Jahrhunderte richten und entſcheiden. Zahfreich find die Falle, wo nad ber Impfung. und troß derfelßen, dennod die Menſchen— Boden ausgebrochen. Der Bf. bezieht ſich hier nur auf den Feiner Kreis feiner eigenen Beobachtung. Sn dem Seudenjahr 1814, als die Gontagion des Typhus contagiofus fih nad und nad) zu verlieren be gann, braden in. mehreren Ortſchaften aus dem Bir Fungsfreife Des Verfaſſers die Menfhenpoden aus. Nicht durch die Verſchleppung des Contagiums allein ward Die Ausbreitung der Seuche gefördert, denn die Krankheit entſtand zu gleicher Zeit. an verfihiedenen, von einander entfernten Orten, ohne daß eine Gemeinfhaft oder Be ruͤhrung ausjumitteln mwar.. Die. Geude dauerte bis in den Herbſt 1815 fort, an einem: Orte unterdrüdt, ent ffand fie an einem andern entfernten wieder. In dieſen beyden Jahren hat der Vf. mehr. denn 300 Kinder beob- achtet, auch mit unter Erwachſene, die alle von’ einem approbierten Impfarzt vacciniret, troz des guten: Ver: laufs der Kuhpocken von dem. Contagium der Blattern ergriffen- wurden und in Die aͤchten Menſchenpocken verfies Ten. In einem. einzigen Dorfe wurden: gegem- 70- bereits‘ Vaccinirte angeſteckt. Die Anzahl der von: der Seuche Geſtorbenen war bedeutend, nicht ſowohl wegen Boͤs ar⸗ tigkeit der Krankheit, als vielmehr wegen gaͤnzlicher Ver: fäumniß medicinifher Behandlung. Denn die Epidemie wird bloß poligeylich behandelt, nicht curativ.. Der Impf⸗ erjt, Dem dieſes begegnete, gehört ohne Frage zu den be: fien, erfahrenften Wundärzten der Gegend, der ſchon Tan: ge die Vaccination geuͤbt, und längft den: Verlauf und die. Aechtheit praktifch kannte. Dennoch mward: dem. Un: ſchuldigen die: Schuld aufgebürder — damit: der Ruf des lieben Schooßkindes rein erhaften ward’! Groß dürfe te. die Maſſe aͤhnlicher Beobachtungen feyn, wenn die Be— fangenheit nicht Die. Thatſachen entſtellte, oder ihre Def: fentlichkeit hinderte. Fur die Einfiht in das Weſentliche der Dinge und der Erſcheinungen fehlt einmal der Sinn, jedes Trugbifd, wenn ed au nur eine Scheinbedeutüng hat, taͤuſcht daher ferleidht! An den naͤchſten Folgen der Vaccination beobachtet man ſchon: daß ſie keines weges eine Berjüngung der Saͤfte und der. Materie iſt, wohl aber, daß fie das Gegentheil bewirkt; eine Schaͤrfe und Rohheit. Man denke nur an die chroniſchen Erantheme: allerley Art, an die Vereite⸗ sungen, die lanwierigen Haut- und Drüfen: Geſchwuͤre mit dem. böfen;. freſſenden Eiter, welcher ſo Haufig: als unmittelbare Folgen der Vaccination entſtehen, und: als die Wurzel der’ alfgemeinen Kranfheitsanfage: anzufehen find; aus welcher fi die krankhaften Meramorphofen im den innorn Gebilden: entwideln,. deren Bluͤthe zuletzt in dem toͤdtlichen Zehrfieber aufſchießft. Es bedarf gewiß feines fharfen Sinnes, um dieſes zu fehen, Da «8 in, zahlloſen Faͤllen die: ſinnliche Beobachtung lehrt, jeigend. * Ira wie fih unmittelbar nad der Vactination die durch ſie bedingte allgemeine Krankheitsanlage im Druͤſenſyſtem in beſtimmten, in Succeſſion hoͤher ſteigenden Formen ausbil⸗ det. Nicht Die Erfahrung allein, auch das allgemeine Natur⸗ Gefeg ſpricht für dieſe Anfiht: denn was feinem Weſen und feinem Urfprung nad heterogen ‚dem Organismus iſt, das verhäft ſich auch feindſelig zu ihm, feine Bil— dung ſtoͤrend, indem der Gang der Metamorphoſe nur daduͤrch beſteht: daß durch Polaritaͤt di e Ele: mente und-Anlagen des Lebens ſäch mit den Kräften und Seabilden ho,mogeneifieren. Mas nur immer den’ Organismus bilden, verjüngen, beleben fol, das muß mit ihm zu dem gleigen Wefen werden, und hiezu ift es erforderlich, daß diezu bildende Materie Dem Glemente und der Anlage nad identifh dem Organismus gey, indem die Homogeneifierung Der That und dem Re: ken nach Aufgabe der Metamorphofe ift, Des Lebenspro⸗ ceffes, bedingt durch die Polaritaͤt zwiſchen Dem Element, Her zu bildenden Anlage und der organiſchen Kraft, dem bildenden Subſtrat. Ohne Begeiſtigung, Polariſierung der Materie durch die- Elemente wird die Metamorpho⸗ fe gehemmt, und Damit fteht zugleich Das. Eeben- fill. Nach dem Natur-Geſetz, daß das Gleiche nur bedingt and begründet ift in feinem Gfeichen, können im menſch— fichen Organismus nur diejenigen Gentagionen durch— Mtamoiphofe gereift und homogeneiſtert werden, wel he aus der gleihen Materie.erzeugfund ge boren find. Anſteckungs-Stoſſe, welche auf einer un tern Ctuffe der Metamorphofe der- Ihier- Materie, in den Organismen nieberer umd unedferer Thier⸗Geſchlech⸗ Air die Wurzel ihrer Geneſis haben, verhalten ih zu Sem Menfgen = Organismus a bfol ut beterogen, and nimmer. fann durch organıfde Metamorphofe ein Sontagium homageneiſiert werden, was ſeinem Elemente nach fremdartig und feindſeelig ſich zu der Materie ver: Halt, mit welcher der rohe Keim eins, identiſch, zu einem Reben verwachſen ſoll. Deßwegen wirken die Contagien aus den niedern Thier-Claſſen auf-die Materie des Men— ſchen⸗Organismus nicht belebend, verjüngend, wei Die Heterogeneität,, melde fie dur Polarifierung ſetzen, eine abfofute ift und nicht auszugleichen, fondern fie wirfen zerſtoͤren d, v ergiftend, eine rohe, nicht auszubildende Anlage in, dem polarifierten Gebilde her: vorrufend; fie haben nicht die Bedeutung der Arzneyen, die ebenfalls durch Polariſierung der Materie wirken, aber durch eine relative, durch eine Heterogeneitaͤt, für welche die Metamorphofe das Vermögen der Ausgleichung hat, ſondern vielmehr die der Gifte, deren Weſen eben in ihrer abſoluten Heterogeneitaͤt zu der thieriſchen Materie wg.“ Formen dieſer Qergiftung, welche die Contagien der niedern Thier-Oxrganismen in dem menſchlichen „Leibe erzeugen, Find verſchieden nach den Contagien delbſt, und dieſe Verſchiedenheit begruͤndet ſich wieder darinn: auf welches Gebilde der Anſteckungs : Stoff ſich bezieht, weſſen Materie ‚er vergiftet, und in welchen. er die Heterngeneität hervorruft, fo wie aud welde Organe und.von welcher Bedeutung fie don der Contagion ergriffen werden, Siernach ift die Wirkung dieſer Contagien zu — —— 1712 deuten, und bald geht der Vergiftungs-Proceß den m: fen, acuten Gang, bald den langfamen, chroniſch ver: - zehrenden. Je edler ein Gebilde ift, je höher feine Ber . deutung, defto raſcher verläuft der. Vergiftungsproceh, ‚den dag Bontagium in ihm erzeugt; je wichtiger die Be— deutung eines Organs den Organismus iſt, defto . bedeutungsvolfer ift aud das Contagium, was zu ihm die. Verwandſchaft hat, was zunächft auf ihn wirft und in ihm wieder erzeugt wird; je niederer, unausgebildeter das Gebilde ift, deſto geringer die Bedeutung des Con⸗ tagiums, defto langſamer und ſchleichender der. Vergif: tungsproceß. £ : Ya - . Die dem menfhlihen Organismus heterogenen Con— tagien, d. hdiejenigen, welde den Heerd ihrer Erzeu— gung in den Organismen der untern Ihier- Claffen ha— ben und jenen von-außen, her ‚mitgetheilt werden, haben ‚ganz die Analogie“ mir den. Giften, und beziehen ſich eben fo ſpezifiſch aufgewiffe Gebilde und Organe wie diefe, Diejenigen Contagien, welche vorzüglich und zunaͤchſt das Nerven-Syſtem zerrütten, die Nerven-Materie zerfegen, find ihrem Wefen nad gleich zu. ſtellen und zu verglei⸗ den dDennarcotifhen Giften, wie z. B. Die Blau: Säure in ihren Wirfungen und Symptomen ganz den Zufallen entſpricht, welche das Contagium der Hy: drophobie in den Zeichen der Waffer = Scheu erzeugt Der Verlauf der Vergiftung durch Blau Saure Iınd der der Hydrophobie zeigen, die Gleichheit und Identitaͤt bey: der Gifte, wenn bende gleih ihrem: Bildungs + Herde nad weſentlich, genetifh verfehieden find. 2 95 Das Organ für das Contagium der Kuhpocken iſt das lymphatiſche und Drüfen =, Syſtem ; diefer Herd worinn es baftet und deffen Leben es durch Heterogenei— tät zerruͤttet, ſteht aufider niederften Stuffe der organische. thierifhen Bildung, iſt unvollfommen, ‚ unvolfender. Schon deßwegen hat die Vergiftung, welche dieſes Con— tagium ſetzt, einen langſamen, ſchleäche nden Gang; das Weſen derſelben beſteht in Rohheit, in ei— ner ‚heterogenen Anlage im Lymphatiſchen und Drüfen- Syſtem, d. hi in einer Anhaufung.von rohen Saͤften, in ‚einer Pleihora, weil jeder rohe, geweckte Bildungs— Trieb den Andrang und“ den vermehrten Saͤfte -Jufluß auf das Drgan oder Syſtem vorausfegt, in welchem er herrfchend iſt. Dieß begründet eine Chronifhe Anz lage.sur Entzündung in diefen Gebilde, weil durch dieſe oder durch wirkliche Entzuͤndung alle or: ganiſche Zeugung, alle thierifhe Ausbildung vermittelt if. Wo dieſe Diathefis inflammatoria ſich zur wirffi- hen Krankheit in. dem Drüfen - Syftem ausbildet, da liegt all. den Formen, in denen fie fi darftellt, das glei: che Wefen zum Grunde: chromiſche, ſchleichende Endzüundung im fympheundDrufen-Syftem, als das Innere und Begründende in der Strophel: Krankheit und ihremaußern For: men. R IE Daß .diefe Entzundung eine chroniſche, ſchleichende, d. 5b. Die thierifhe „Materie zerfegende, verzehrende iſt «Colliguatio, ‚Inflammatio occulta), liegt in der Be: deutung ihres Bedingenden, des Contagiums. Wo durch den Proceh Der Contagion Die relative Heterogeneität des Anfterfungs: Stoffes mit der thierifhen Materie ausges ° Ar wo bas Contagium bie urfordngfidhe Iden⸗ Spannung nur eine: vorübergehende, ausgfei: sen de⸗iſt, d. h. Bedingung der Homogeneifierung, der Verjuͤngung da hat die Entzündung das Weſen der en f | ' ee als Ausdrud der heilenden Natur. durch baſiſche sen , die elementarifche Rohheit des Bildungs » Triebes ‚mit ‚der Materie zu homogeneifieren, zu binden, das Element mit, der Bafis gleichzufegen. Diefe Bedeutung hat die Entzündung bey den achten, acuten —— ſie Bewe egungen, Reactionen die Heterogeneitaͤt auszuglei⸗ | A Der Ber: if die Bedingung der Verjüngung, d edlungder thierifgen Materie. . Ganz anders verhält es ſich für den menſchlichen Dr: ganismus mit den Contagien, die zu ihm in dem Ver: häftniffe der abfofuten Heterpgeneität ſtehen, weil fie ihr Drganin unvollfommnern Thier-Gefhlehtern Haben. Fur das abfolut Fremdartige hat die organiſche Natur nicht die Kraft der Vergleichung; und dieß iſt die nothwendige Bedingung zur Heilbarkeit Contagionen und zur Ver— * —— ihres Strebens; der Veredlung und Verjuͤn⸗ J der Materie. en tionen und Bewegungen zur Homogeneifierung, Aus: bildung des rohen Bildungs: Triches, - Anlage, fondern viefmehr für die Rohheit. Anftedunge: - Stoffe dieſer Art verhalten fih ganz wie lebendige, fremd: -artige Keime eingepflanzt dem menfhlishen Organismus als Shmaroger-Gewädfe, die von feinem - Sleif und Saft fid nähren, ihm die eigne Nahrung verzchrend, -Eontagien bedingte Entzündung eine fhleidende, wersehrende ohne eritifhe Reactionen und Bewegungen, denn die organiſche Kochung iſt nicht moͤg⸗ lich, weil der Keim für den’ Organismus nicht Fo: ‚bar, unverdaulid iſt. Richt die Natur hat das re diefe Eontagien auszurotten, denn fie hät die | Kraft der Heilung nur gegen die relativ = heterngenen Krantheits Keime durch, die Rohheit der Anlage verglei- ende, Gegen - Bewegungen; die Kunft fann allein die ‚Heilung . bewirfen, und zwar nur durd unmittel: bare Todtung, Ausrottung der lebendigen Reime,der Shmaroger-Gcwähfe Was man ‚gegen die Gifte thut, das und nichts anders ift auch nur gegen dieſe Contagien gefordert: das Gegen-Gift, das Antidobum. Wir heilen die Kraͤtze indem wir durch Schwefel ihre Milben tödien, die Syphilis indem wir durch Quedfilber ihren Anftefungs : Stoff geradezu durch die Arzney, nidt durd dies heilende Natur-Kraft vertilgenz in der Syphilis wirkt das Queckſilber nicht organiſch, d.h. nicht anregend die thie— riſchen Bewegungen gegen den rohen Bildungs > Trieb, fondern geradezu chemiſch, d.h. unmittol: bar zerfegend, niederfhlagend das Gift, wie der Schwefel und die Seife gegen den Arſenik. Dieß iſt die Loͤſung des leichten Näthfels, warum der Mercur die Syphilis heift, dieß die Erklaͤrung „feiner Wirkſamkeit in diefer Krankheit, und feine Andre, Die Waſſer-Scheu wird für den Menſchen-Organismus fo la nge f abfolut unheilbar.und todtlid.bleiben, bis das Glud das Antidotum findet; alle Heifgefege ſind Bi Iſis 1818. Seft io. E titat mit dem Drganiemus hat, und die -franfhafte - Die heifende Natur macht feine‘ feine gegen die, Daher. ift die durch ſolche arg bier ——— * * Natur gegen das Gift nicht das Vermoͤgen der Ausgleichung hat. Dieß iſt die Bedeutung des Contagiums der Zuhpo⸗ cken für-den menſchen Organismus, es wird ſeinen Ge— bilden eingepflanzt als ein fremdartiges Schmarotzer⸗ Gewaͤchs, welches nimmer die Identitaͤt mit der Materie erhalten kann, nicht mit ihr zu einem Weſen verwachſen, weil das Organ ſeiner Zeugung in den Organismen von unvollkommenerer Entwickelung iſt. Daß im Laufe ders Zeit das Gift gleichſam durch Impfung ſch on ver menſchlicht ſey, iſt ein richtiger Einwand, zwar iſt es dadurch milder geworden, nicht ſo roh und ſchnell fihtbar in unmittelbaren Zerrüttungen, aber immer be: dingt es noch Rohheit und Unvolltommenpeit i in der Dr: ganen- Kette, welche durd die Menfhen:Blatzın ihre Reife und Ausbildung empfangen; daher begründet es immer eine allgemeine Rrantpeits- Anlage, wenn au dieſe nit glei: in ihren wirffichen verzehrenden Formen ſich darſtellt. So erſcheint die Vaccination bedeutungs⸗ voll und wichtig fuͤr das Menſchen-Geſchlecht als ein Hinderniß der vollfommnen phyfifhen Ausbildung. Auch die höhern Syſteme toͤnnen ſich nicht vollenden, weil ihre Wurzel, das Untere im Stande der Rohheit und Un- volltommenheit verbleibt. Auf einem franfhaften Boden wachſen die edlern Bildungen nicht. , Gegen die Nothwendigfeit der Menſchen-Blattern als sur phnfifhen Ausbildung wefentlihe Krankheit, durfte men nod den Einwurf geltend machen: daß fie in der ° alten Welt nod nicht gewefen, fondern erſt im Mittel: Alter entftanden feyen. Aber dieſer Einwand ift nichtig; das Menſchen-Geſchlecht entwickelt ſich allmaͤhlich und "reift in Denfelben Bildungs: Stuffen , wie der menfchliche. Organismus; feine organifhe Erfdeinung fann früher fid entfalten, bevor die Kraft und Anfage dazu: gereift if; im der: afien Zeit war das phyſiſche Leben des Menſchen— Seſchlechts noch weniger individuelf, Die Charattere mehr affgemein, erft im fpatern Cyclus wurden diefe „mehr abgefdieden, mehr individwalifiert, daher zeigten ſich aud die Krankheiten dort in mehr all: gemeinen Formen, und die befondern waren noch nicht entwickelt und geſchieden. Die acute Contagion zeigte ſich hier nur in einer allgemeinen, alle beſon— dern infih enthaltenden Form; man fannte nur ein.bigiges Exanthem, die Peft, die Grund Form und der Ur-Typus aller acuten Eonta- gionen, und aus diefer fonderten Ah, als aus ihrer gemeinfamen Wurzel; im Laufe der Zeit nah und nad die übrigen Formen ab, wie der Organismus des Men: ſchen-Geſchlechts ſich allmaͤhlich mehr individualifierte, feine Syſteme ſelbſtſtaͤndiger ausbildete und dazu aus „mehr -eigenthumliche Formen der Metamorphoſe bedurfte. Wie der Character. des Lebens in der alten Zeit; fo war aud der der Krankheiten mehr allgemein, mehr einfach; je individueller die Bildung des Organismus wurde, deſto mehr befondre und eigenthümliche Krank: "heits «Formen fanden auf, defto verwidelter zeigte ſich ihr Verlauf. Die Welt-Geſchichte folgt dem Typus und dem Bildungs-Geſetze der Na: tur; in den untern Stuffen und Geſchlechtern des Thier- 106 ag \- = \ Organismus ift der Character und bie Ferm des Lebens einfach, allgemein, in ‘großer Maſſe zufammengedrangt, fo auch hier die Krankheit z je hoher die Meramorphofe fleigt, je mehr und je eigenthuͤmlicher ſich die Drgame abfondern aus dem allgemeinen Thier-Leib, ſich ſelbſt⸗ ſtaͤndiger ausbilden, deſto individueller und mannichfal⸗ tiger werden die Formen des Lebens und der Krankheit. Die Krankheits-Anlage reift nur mit der Ausbildung id: 108 Organs; wo dieſes aber einmal den Saamen zur hoͤhern Vollendung im Organismus des Gefhlchts em: "pfangen kat, da iſt auch diefe Anlage nur durch organi: She Metamorphofe auszubilden. Es iſt nicht zu leugnen, daͤß Krankheits⸗ Formen von der Erde verſchwinden, daß ihr Keim exloͤſcht in den fortgehenden Geſchlechtern, aber dieß Farin von den Formen nicht gelten, die zur organi- ſchen Ausbildang wefentlih find. Zwar kann die Form der Metamorphofe ſich verandern, nimmer. aber das We: fen, und dann muß diefe veränderte Form aus einem innernTriebe des Menfhen-Drganie mus wadfen, und nit, wie das Gontagium der Kuhpocken, fih in einem Geſchlechte erzeugen, das auf einer niedern Stuffe der Bildung ſteht. Weder die Ge— ſchichte noch die Natur gehen zuruͤck, fondern immer Borwärts, von dem Niedern auf das Hohere geht die Metamoephofe, von der, unvolffiommnern Geſtalt zu der "edlern. Pur eine Höhere, mehr individuelle Form des Eranthems kann die Blattern vertreten, aber feine nie dere; die Elemente, Triebe und Kraͤfte, denen die Be: -fimmung eigen ift, die thierifhe Materie ‚auszubilden ‚und zu veredeln, muͤſſen eine höhere und ebfere Bedeu: tung haben, als die auszubildende Materie; was ein nie- Sgeres Bildungsorgan Hat undtiefer fteht, das kann ein Element der Entwidelung für das „Höhere ſeyn. Nur die. Gdee vermag deen zu entzunden, nur Leben Leben zu wecken! Die begeiſtigende Kraft ift hoͤhern Ur⸗ ſprungs, als die zu begeiſtigende Materie. Sieß iſt die Critik der Vaccination- in den allge: meinften Zügen, Dieß was Wiſſenſchaft, ivas- Erfahrung lehrt; mag die Mitwelt fie prüfen, entfhridend daruber fann und wird die Nadwelt fpre Hen. Man fell reden, wie es die Ifeberzeugung gicht, man ſoll das Vorurtheil nicht ſcheuen, denn die Zdee iſt frey und ſo muß auch das Wort es ſeyn/ wenn das Sluͤck kommender Geſchlechter und die Sefundheit der Nachwelt durch Vor: Urtheile und täufchende Trag-Bilder vedrohet iſt! n. Sr Kr Kutſchbach — & nicht genug geachteten Impfung der Kuh— N, Met, einem Borfhlage, diefelbe. ohne großen Zufwand auf das fehnelffte, volffommenfte und ſicherſte in einem ©taate- einzuführen. Gotha bey Ukert, 1818. 8. Eu Ein mit viel, Gemuͤth und Sinn für das allgemeine Wohl geſchriebene Abhandlung. Vorn eine genaue Beſchreibung der Krankheit, der Melhode, das Kuhpo— den: Gift zu fammeln, aufzubewahren und. anzuivenden, Dann Vorſchlaͤge zur gefegmäßigen Einfuhrung der Im: yfung'in allın Staaten. Der Staat ſoll einen eigenen Impfarzt anſtellen, dem andere Praxis nicht erlaubt bellen darüber halten, welche Tabellen bey dem Drtspfar- rer niedergefegt werden. Dieſe Borfchläge fiheinen mit den jetzigen Einrichtungen unferer Staaten ſich wohl ver— binden zu laſſen; auf jeden Fall verdienen fie beadhtes und von der Poltzey berüdjictiget zu werden. Cs iſt er freulic, bey eimem Arzte einen wachen Sinn für die Bei: den der Menfhheit und für das Wohl des Staates zu finden, Aerzte mehr als die altern, weil in allen’ Dingen die Ge- wohnheit abflumpft. Junger Männern mäßte man da- her das Amt des Impfens übertragen. ° In unſerm Wel— Mer würde man kaum mehr als einen für das ganze Sand nöthig haben, wofern man einen noͤthig half, wa: gegen vorftehende geiftreige Abhandlung. Kiefer, >23 R 4 Syſtem der Medien zum Gebraude bey Vorleſungen und für practiſche Aerzte. B. 2 Thyſtologie der Kant: heit. Dalle bey Hemmerde und Schwelſchte, 181% & 830 und 50. RER, Da dieſes ein Werk if, welches auf dem Weg. der Wiſſenſchaften einen Ruhepunet bezeichnet, auf dem man fi) umſehen und niederfaffen muß, fo machen wir hier ;sorzualih darum darauf aufkmerkſam, damit wir einmal " Gelegenheit haben Pie Faulheit des mediciniſchen Bu: blicums zur Sprache ju bringen. VBegreiflicher Weiſe tönen wir uns nicht anf alles ausdehnon. Da es cine ſolche Menge Aerzte gibt, fo haben wir planmaͤßig das Medicinifhe bisher Itegen kaſſen, in der Mennung, wir würden mit- Kritifen im diefom Face mehr überhaͤuft werden, als uns’ und unfern Lefern lieb ware. Man irrt ſch aber mandmal, aus da, wo man es am ine migſten vermuthet. Wir begreifen jegt ganz vollkommen, warum die Salzburger mediciniſch-chirurgiſche Zeitung fo über allen Begriff grundieleht- iſt. Gelobt möchte gern jeder -in der Iſis werden; aber andere dafür ju Te: ben, ift feiner bey der Hand. Es wäre doch in der That nichts bilfiger, als dab Aerzte, die zu Chriftfiellern gez bören, jährlich wenigfiens sine Recenſton mit Ernſt und Liebe ausarbeiteten. Dann würden alle beurfheilt werden, und feiner hätte über die Recenſir-Inſtitute zu tagen, Es Haben’ uns fogar viele tuchtige Aerzte verſprochen, Kritifen einzufhiden und uns dadurd abgehalten, die ſonſt noͤthigen Vorkehrungen za treffen. Bezahlen tann N: $; feyn fol, Diefer muß jährlich _wenigftens zmal eine Rundreife machen, impfen,‘ die geimpften prüfen, Xa= Diefe Eigenfihaft beigen in der Regel jüngere | die Iſis Niemanden in dem Sinne der andern Kecenfier- Inſtitute. Sie kann aber einzeln deßhalb wicht bezahlen, weil fie alfe ihre Lefer bezahlt, indem fie ſich ſchier für Nichts gibt. Sie beabfichtigt freyen Verkehr und reges — Leben, nicht eine Fabrik-Anſtalt; denn Studenten und Licentiaten und ſonſt muͤſſige Doctoren koͤnnte ſie ohne Zweifel auch fuͤr einige Thaler zum Fabricieren von Re— cenſionen haben. Sie moͤchte aber gern ihren guten Na; men behalien, und daher lieber nichts liefern, als etwas, das weniger als nichts ware, Wenn man ſich für das Publicum hingiebt, für es lebt und webt, fo kann es wohl auch etwas entgegen thun, f Kreyſt Syſtem der yraifdien —— auf Era rung und. - daraus Ben — thieriſchen Natur gegrun: WB I#Sr:) Hei S— 38 Angewandte * pra⸗ ctiſche Rrantpeielcpee, | gl Bro haus, 1818 8. d 24. —— Dieſes Wert von Me — practiſchen Arzt bil⸗ det die andere Seite von dem vorigen und verdient ohne Zweifel diefefbe Beachtung. Es ift.ein Zufall, worüber man fi zu freuen hat, daß die Mediein nun. zu ‚glei- Ser Zeit 2 Werte befommt,.weldhe auf ihren. zwey feit Jahrtauſen den betretenen Wegen alles zuſammentragen und verarbeiten werden, was bie jetzt mit fo unſaͤglichen Seiſtesanſtrengungen und koͤrperlichen Muͤhen als blei⸗ bend oͤffentlich zur Schau geſtellt worden, und die daher den Standpunct der jetzigen Medicin bezeichnen werden, © fowohl was fie wiſſenſchaftlich exrungen, als was ſie durch Erfahrung erworben bat. Möchte daher ein Mann. benbe Werte vergleihend recenfieren. \ 9 Sr — 9%. Goͤden, Me Bersihte des aͤnſteckenden Typhus in 4 Buauͤchern. — 1. Buch, das ne Breslau bey .. &. Kern; 1816... 8. 375 und 26 &; Bon dieſer Arbeit gift ganz daffelbe,,. was wir von Riefers gefagt haben. "Der Verf. gehört jegt unter die geiſtreichſten mediciniſchen Schriftſteller, die mit den dractiſchen Geſchaͤften die Wiſſenſchaft nicht: bloß vern ach⸗ en. fondern: die gemachten Erfahrungen für die Wif fenſchaft und dieſe fuͤr die Praxis uͤben und anwenden. Es af deßhalb gut, daß dieſes Buch von einem. practiſchen zt geſchrieben und nicht bloß von fo einem unnuͤtzen Naturphiloſophen SI - Auf-diefe Art fommt die Wif- ſenſchaft ins Lesen: und vie Practicanten haben. nicht ber ® ‚Mangel an Erfahrung zu Hagen. Wir find zwar ernft- lich geſonnen, dieſes Buch einmal ſelbſt kritiſch zu dur: gehen ʒ indeſſen wuͤnſchten;wir recht ſehr, daß irgend. je: nd anders feine Stimme darüber vernehmen ließe. Es wird gar zu langweilig, wenn: immer nur einem ſpricht. Indeſſen moͤgen unſere Leſer den Rahmen des Bu anſehen. Dioſes Buch zerfalft in 5 Abſchnitte. LAbſch. das Pathologiſche des Typhus. une Nach: der Einleitung: folgt im aAten apitans 5 vom ——— des Typhus contagiosus, 26 Kap. Beſtimmung des T.o. © 7. ‚3‘ Kap. Unterſchied zwifchen ihm, der. — und RR "Yariolis. ©. 12. 48 Kap. Typh cont: und Typu. ©:.25 4686 Rap. Typh.. cont. und Encephalitis.: ©. 31, os ‚Rap. T.,e.. und Bebris:malignd. ©, 37. Bi Rap. Die Grund Charactere der. Entzündung, die Bebris. — Synocha und der Typhus.. ©. a6: \ bi 98 Rap. T, cont und — ‘©: 60. 98 Kaps T. cont. und! Hydrops cerebri S. 58.. a8. Rap, T. OR und. febris nervosa. ©. 56: MH. Abſchn. das Nofogenifche. oder die Theorie der Genehs des T. conti ©, 68. 118 Kap Die febris: ſta tionaria — Gonfitu- tie annua, Die Eomtagion und die Diathesis, ©, 06, „Seinen Buche. —— rg 128 Rap. Der Tr conf. Ind Confitntio Annna, Im. Abſchn. Das Noſologiſche ʒ von der Eintheilung des T. cont. feinen: Characteien, Zufaͤllen und. Stadien ©. 100. - 138 Rap. Von den Grund-Charasteren bes T. cont. ©. 108, xas Rap, Von den organifchen Herden des Tr. cont. und von feinen Species. ©, 115. 158 Kap. Von den Stadien des T.. cont.. ©, 122. 268 Rap Bon den Zeitraumen der Epidemie. S. 120. ! f 173 Kap. Bon dem organifen Wachsthum bes T. cont,, oder von dem Grade der Krankheit. ©. 149% 186 Kap. Bon den eigenthuͤmlichen Zufaͤllen und Zeichen des T.. cont. S. 163. IV. Abſchn. Das Prognoſtiſche. Von der, Criſis und den Ausgangen. des T. cont. ©. 175. 195 Rap. Bon: dir Erıfid. ©. 177. 208 Kap: Bon den Yusgängen. ©. 217. 218 Kap. Lehren der Prognoſis. ©. 253. V. Abfnitf. Das Therapeutiſche. Von der Theorie der Heilung und den Regeln der Kunſt. ©. 269. 226 Rap, Bon der Heilfraft der Natur. ©.- 273. 256 Kap. Bon den Gefegen der Heilung und der Arjneyen. ©. 527375. Diefer Rahmen beweißt, wie gränbtid der Br fein: Werk durchdacht, deffen Theile gefchieden und zu recht ge: fegr hat, ehe er an den Baur deſſelben gieng. Es iſt ein⸗ mal wieder eine voͤllig neue Methode, eine Krankheit zu behandeln, und das gewinnt für den Vfr. Wer felbft denkt, iſt fon durch das Woͤrtchen Selbſt einige Mil lioneumal mehr werth, als einer, der nachdenkt. Selbſt— denken weckt Selbſtdenken, Nachmachen führt nur eine Seerde Automaten herum. Wir wollen es noch erleben, daß Goͤden unter den erſten practiſchen wie wiſſenſchaft lichen Aerzten anerkannt wird. Es iſt Schade, daß er nicht eine academiſche, tliniſche Laufbahn ſucht, wenn er anders dazu Luſt und Beruf in ſich ſpuͤrt. Der wiſſen— ſchaftliche Practiker iſt nur Halb für die Welt vorhanden, weil er nicht lehren kann z denn die Praxis pflanzt ſich “mir Verſtand und Nugen: nur durch das Wort, nicht durch den Buchftaben fort. Ein Hinifher Lehrer „wenn er ich" feiner Beſtimmung ganz widmet und nicht den Lahmen und Siechen in Stadt und Land um des Gel— des oder der Eitelkeit willen nachlaͤuft, Tann Wunder wirken und, als ein Halbgott den. Menſchen erſcheinem: denn er heilt die Leidenden und inſpirirt die Lernenden. Von demſelben Verfaſſer und bey demſelben Verleger, und in demſelben Jahr üt fein Buch herausgekommen: Von der Bedeutung und Heilmethode der Waſſer— Re: 8. 502 und 1% Der Berfs haͤtte es uns zur Abfohreibung des Rah mens hequemer machen tönen, wenn er ſelbſt einen ge- Tiefert hatte. Indem wir hier feine Abtheilungen zufanı- mentragen, fünnen: wir denten, wirergängten etwas an Zuerſt von der Waſſerſcheu überhaupt, Dannsfolat: : 15 8. Bon dem Woſen derſelben. geſchieden. 288, Rom Character derſelben ©, 52, S. 20, in 11.69 lauft bis Gag .4719 z8 K. von ihrem Sitze und ihren Organe ©, 73 — 6 26. DE Br = K. von. ihren Eigenthuͤmlichkeiten Da N 56 8. Verlauf derfelben ©. 135. F 68: 85 von den Zeichen derſelben. S. 153. h 78 K. von ihren Perioden und Graden-©. 170. , , 88 K. von ihrer Erifis und Prognofis S. 189. von $ 35—41: Kf { u HER. von der Heilmethode &, 232 bis 301. | Ein Fünftigen Recenfent- fol.e ‚billig alle. Schriften von Goͤden zufammen faffen, um anfdaulid zu maden, ivis ſich deffen Renntniffe und Anfihten nad; und nad \s entwicfelt und weiter gebildet haben, ° ! * 5. Pierer, R $ ediciniſches Irterbuch zum Handgebrauch practi— J ——— Nachwei⸗ fung für gebildete Perſonen aller Stände. - 1. Abt. Anatomie und Whnfiologie B. 1. 8. B. Leipzig bey Brockhaus. 1810. 8. 956. Frankreich und England find die Laͤnder der Woͤr⸗ erbuͤher, in allen Fächern haben fie höchſt vollſtaͤndige und Uauchbare Werke dieſer Art. In Deutſchland will das nicht recht geben aus mehrern Gründen, 1. von Seiten des Publicums, 2. von Setten der Gelehrten. { In Franfreih und England ift das große Publi⸗ cum gebildeter, d. h. es weiß von allem, was fuͤr das Leben wichtig iſt etwas, oder die Wiſſenſchaften ſind bey dieſem Volk ins Leben d. h. im die gefammte Maffe Volts ſelbſt übergegangen. Daher koͤnnen fie und Hollen fie auch nieht jede einzelne Wiſſenſchaft für ſich als Corpus kennen fernen, ſondern nur ſich darinn um⸗ ſehen, ſich darinn Raths erholen, entweder um in der Geſeliſchaft unterhaltlich davon reden zu koͤnnen, oder um, was eben noͤthig ſeyn mag, im Haufe, in der Werk: ftätte, in der Fabrik, im Laden, auf ‚dem Felde, den Wieſen, in den Wäldern brauchen zu konnen.” Bey uns Deutſchen nicht fo. Jeder mochte ſelbſt gern ein Gelehrter ſeyn, und waͤre er auch nur ein Schul⸗ meifter- oder ein Paſtor, oder ein Seutenant, oder ein Actuar vder fo etwas. Der Deutſche will nicht lernen, er will fehren. "Darum braudt er die Wiſſenſchaften zu nichts anderem, als zum Buͤcherſchreiben. Er ſtudiert da⸗ her nur das Corpus ſeiner Wiſſenſchaft, weiter braucht er nichts; denn Geſellſchaft, worinn uͤber das, was all⸗ gemeinen Reiz fuͤr das Leben hat, braucht er nicht, ſcheut jie auch, weil er in Politicis, wo doch dergleigen mit unterfäufen fönnen, furchtſam if, und die Ruhe vor den Rechtenmachern liebt. Die Worte werden in Allemagen gar had aufgenommen, weil man ſich nicht unterhalf, fondern lehrt, und daher nichts in der Luft des Herzens ausſtoßen darf. Darum kommt man auch nicht in Roth, vielerley oder fhnell etwas wiffen zu müſſen, was die Ge⸗ feifichaft fordert und anderwärts- aud ſchicklich wäre. Wozu alfo Wörterbücher verfhtedener Fächer? Jeder ve det mach feiner Weife, wie er das Handwerk gelernt hat, davon lernen ‚die andern. Dann erzählt ein anderer in der Sprache feines Handwerks. Dabey horcht jener wie⸗ der, Und fo geht es ganz flill.und ſanft in einen deut— Erii ze fhen Geſellſchaft zu, mann nehmlich einer rebet; denn mandmal redet auch feiner. In andern Ländern weiß ein jeder etwas von dem, was ein anderer weiß, und er: frecht ſich, ihm ins Wort zu fallen; das thut ſogar ein dritter und ein vierter, und fo kommt ein Laͤrmen her: aus, als wenn fih die Leute zanften. Sie find aber fu: flig und guter Dinge. Bey uns, wenn einer etwas hört, was ihm nit gefällt, fo wird er ja, nicht ihm etwa mit einem Wis auf andere Gedanfen und Reden bringen, Gott bewahre! er ficht ihm fcheel an, und druckt fich an das andere Ende des Tiſches. Wozu- unnuͤtes Reden? Das Leben iſt ja nicht zum. Zeitvertreib — wenigſtens nicht das deutfche. Wozu alſo Woͤrterbücher? Schaͤm fih do fein Menſch zu fagen: das ift nicht mein Fach, davon brauch ich nichts zu wiffen, Geographie brauch id nicht, da ich Feine Reife thun will; Gefichte Hülft mir zu nichts, ich will nichts darüber fchreiben; Phnfif ap ‚Chemie braucht der- Mediciner, Anatomie und Bhnfiofägie vollends; um von Naturgefhichte Gedrauh zu mahtn, muß man reid) feyn. Wer fann mir’s verargen, wenn ich daruiber feine Unterhaltung führen fann. Wozu alſo Woͤrterbuͤcher? was ih nicht weiß, brauch ich nicht zur wiffen.. So das Publıcum. —— Die Gelehrten ſind das deutſche Reich auf 2 Beinen. Seder will Eouverain feyn und ſein Land felbft regieren, Er führt auf feine Fauff Krieg, und thut im Keinen, was die. Großen im Großen thun. Er errichtet allein ein Corps des Sciences; fo eine zuſammengeſchobene Con: fingenten= Armee, wie ein Lericon ift, behagt ihm nicht. Was foll er dDieTruppen einem andern zu commandieren m f - überlaffen, er, der der erfte General im Lande iſt! Sit ja der Wunfh, Deutihland möchte durch einen Kaifer vereinigt: werden, ſchier ein. Aufruhrgeſchreyg wie dürfen ed Gelehrte wagen, fich zu einem. Lexicon zu verbinden ? Hat man ja fhon gelehrte Gefellfihaften in deutſchen Laͤndern auseinander getrieben! Die Furcht vor der Ver- einigung bringt bald Sinn gegen fie hervor, und hat ihn feit Jahrhunderten von Geburt zu Geburt fortgeerbt, Da: rum haben’ wir in allen deutfchen Landen: fein einziges MWorterbud, das von allen deutſchen Gelehrten wäre zu— fammengetragen worden, Was als Volk zerriffen iſt, bleibt aud in der Wilfenfehaft zerrifen, obſchon es ſcheint, daß es hier anders ſeyn fünnte. Das iſt aber der Fluch: was fih Teibfich getrennt hat, iſt auch geiffig gefhieden. Kommt einmal in Deutfchland die Zeit der Zefellſchaftlichen Wörterbücher, dann fommt auch die der politifhen Wereinigung. Daran erfennet fie. Pierer hat nun fo etwas verfucht und wir wiſſen, daß verſchiedene Gelchrte an feinem Woͤrterbuch gearbeitet Haben. Fuͤrs Banze find aber das nur einzelne Balken; und wir find ‚überzeugt, daß er: das Ganze mit wenigen Freunden hat ausarbeiten muͤſſen. Man kann aber» nicht fagem, dab das Werk dadurd _ gelitten habe, vielmehr iſt es gfeihformiger, und die einzelnen Artifel bezichen ſich mehr auf einander. Was‘ uns betrifft, ſo koͤnnen wir diefes Buch nicht anders als loben; wenigſtens hat es uns immer, wenn wir es um Kath fragten, geantwor⸗ tet. Wir Halten das Werfrüberhaupt für eine Haupt -erfcheinung in der Mediein und für einen Schatz, worinn alles wiſſenswuͤrdige mit Ordnung niedergelegt und: Daher 2 RE EL ZA „bevor, welches Dem Converfations=Lericon in Der großen wi — an Sri oft nachſchlagen, um fih Stuͤckweiſe Daraus zu unterrid- ten. Soviel wir wiffen, wird die Anatamie und die Phy— tin Ganzes-bilden. Es ift Daher in jeder Hinficht bey Diefem: Werfe alles in Ueberlegung genommen, was fo: 7 — angemeſſen iſt. k Dice en IE er a Pe J. Hodgfon. - von den Krankheiten der Arterien und Venen mit befons derer Rüdfiht auf Entwidelung und Behandlung der Anevrismen und Arterionwunden. Aus dem Englifhen überfegt. von Dr. F. U. Koberwein und mit Unmerz tungen ‚verfehen von Dr. Krenfig. Hann. b. d. Ge: brüudern Hahn 1817. 8. ©. 609 unda2 mit 5.8. Bon diefem Werk fonnen wir nichts « nderes jagen als von dem vorhergehenden. Eine Kritit davon zu lie: fern find wir nicht im Stande, iſt aud nicht nöthig, da Diefe Männer das Werk wohl nicht überfegt Haben wuͤr⸗ ee u Ku ei ie . den, wenn es Diefe in der That muͤhſame Arbeit nicht - verdiente. Die Genauigkeit und Gruͤndlichkeit der Eng: - länder im meditinifhen Fach iſt befannt, und ſchon das , Volumen diefes Buchs ſpricht dafür, daß alles beruͤckſich— siger iſt, was fr dieſe Krankheiten von Intereſſe feyn - Fann. Damit doch unfere Lefer einigen Begriff von der Einrichtung Diefes Werks und von der Ausfuͤhrlichkeit, womit die einzelnen Gegenſtaͤnde abgehandelt, befommen, ‚wollen wir die Hauptglieder' des Nahmens angeben. Das Bud zerfällt in a Abtherlungen, jeder wieder in Abſchnit— te und dieſe in große Paragraphen. el 5. I Abth. von den Krankheiten der Arterien im Alf: gemeinen, 4 Abfehn. von Entzündung der Arterienhaute; adha- five ©. 3; befondere Nöthe der innern Haut 8; hhroni⸗ ſche Entzündung 10. | 2 Abſchn. von Verſchwaͤrung der A.H. 30. > 3 Abfehn. vom Brand der A.9. 53. | 4 Abſchn. von verfchiedenen krankhaften Ummandfun: gen in den Gefaßhauten; fnorpelartige 34, ſteatomatoͤ⸗ je 56, Ablagerung atheromatöfer Maffe 37, ſchwam— > mige Auswüchfe 38, Falfige Maffe aı. “ 5. Abfehn. von. mwidernatürficher Erweiterung der Ar: terien 68. RES j 6 Abſchn. von der anevrismatifhen Anafiomofe, und den von Krankheit der Arterien entſpringenden Geſchwuͤl— fen.77, mit mehreren Unterabtheilungen und 15 daͤllen. IE. AbsHeilung, vom Anevrisma. — 1 Nfhn. von der Bildung deſſelben 94, mit viefen, Unterabtbeilungen wie beym a Abſchnitt. 2Abſchn. von den Symptomen u. der Diagnoſis 130, { 3 Abſchn. von der Heilung 145. ‘ ’ a Abſchn. von der hirurgifhen Behandlung 214, au: Kerorbentlih volftändig- e 5 Abſchn. vom Anevrisma der Catolis, 354. “ N > . it ——— — — RL Teiche zu Anden iſt. Es fleht daher dieſem Werk in der. mediciniſchen Welt wahrſcheinlich daſſelbe glückliche Loos. e rie 426. elt zu Theit geworden. Kein Arzt, fein Chirurg wird. es entbehren können; Gefhaftsfeute aller Art werden es fiofegie mit 6 Bänden gefhloffen werden, und für ſich wohl.feiner innern Cinrihtung als äußern Erſcheinung : 222% 6 Abſchn. der Arillararterie und der Subelavia 595, 7 Abſchn. Der Brachial - Radial und Ulnar- Arte: 8 Abſchn. vom Inguinal Anevrisma 135 9 Abſchn. der Glutaea und Ilchiatica 457. - 10 Abſchn. der femoralis, poplitea und: tibjalis 460, III Abthl. von Arterien : Wunden und Deren Tolgen. ı Abſchn. von diefen Wunden a74. 2 Abſchn. von Anevrismen verwendeter Arterien 497. 3 Abſchn. von der anevrismatiſchen Venengeſchwulſt und dem varicoͤſen Anevrisma 511. er Iy Abthl. von den Krankheiten der Venen. 3 nen. ⁊ä Abſchn. von Entzundung 525. 2 Wſchn. von verfchiedenen franf aften Erfheinun: gen in den Venenhauten 533, i —— 5 Abſchn. Verwachſung der Venen 538. a Abſchn. von varicoͤſen Venen. 648 Anhang uber die in den Arterien einiger Thi 2\ fundenen Würmer 581. h aan Einige Methoden zur Unterbindung und Co } eompref: fion. Kupfertafeln find in Quart von Schröter ee trefflich geſtochen. x — FJ — Prof. zu Prag, uͤber Die Verletzungen in gerichtlich mediciniſcher Bezi bung für Gerichtsaͤrzte und Ricten u x — hr 8. Be a e Scheint uns ein Buch zu ſeyn, das verdient, dem Publicum empfohlen zu werden. Wir möchten das gern na unferer Ueberzeugung beurtheilen, wenn unfere&timme in Diefem Fach ein Gewicht Hätte. Wir treten unfere Stelle gerne einem andern ab. Die Cörift ifl befonders fehr fitterarifch, nnd würdigt und prüft alle Meynungen, die befonders in der neuern Zeit zum Vorſchein gekommen find. Der Bf iſt mithin in Diefer Hinſicht vollfommen mit feinem Gegenftande bekannt, St. Kanelos aus Kanſtantinopel, der Behandlung Der Scheint ß a DR i —— a Diefe Schrift ſchließt ſich in gemiffer Hinficht an die vorige an, . Der Gegenftand iſt zwar ſchon fehr oft be- handelt, und wir find der Meynung, daß ein Ertudent dergleichen nicht zu ſeiner Inauguraldiſſertation waͤhlen muß. Neues laͤßt ſich faſt ſoviel wie nichts ſagen, und wenn auch ein bischen, fo iſt das nicht der Mühe werth für einen, der fih in Die gelehrte Welt einführen will, Daß der Bf. fin Sach gehörig gelernt bat, fieht man aus Diefer Schrift ſehr wohl, und das gereicht ihm zum Lobe. Allein was hat die Welt davon, wenn ein Je⸗ mand Lob verdient. Cie will dabeh auch einen Vorrpeif haben und die Wilfenfhaft auch. Für ‚die Studenten gibt es nichts anderes als die eigentliche Naturgeſchichte und Anatomie, worinn fie Lob verdienen und zugleich et: was leiften koͤnnen. 108 * 1725 . \ & ©. Heufinger, über den Bau und die Verrichfung der Milz. Ein an \ tomifch=phnfiologifcher Verſuch. Diedenhofen bey ondeur,. 1917: 8, 147. U. ®. 4 Diefe fehr ausführliche Ahhandlung unfers ehemafi- gen Mirbürgers und fleifigen Zuhoͤrers begreift. alles in fih, was von den äfteften. Zeiten: uber die Milz ſowohl der Thiere al& der Menfchen, ſowohl in anatomifcher,. phnfiologifcher, pathologiſcher und chemiſcher Hinſicht geſche⸗ hen iſt. Zuerſt Schriften: uber die Kilz, 9 an der Zahl mit Ausſchluß derer, welche nur von. deren Krankheiten: Handeln, welde natürlich eine Unzahl find. Dann folgt: I. Abth. Lage, Geftalt und Bau- —9*. 1. Abſch. im Menfhen, in den Saͤugthieren, Vögeln, Lurchen, Fiſchen; dann das Verhaͤltniß der MIR; zur Le⸗ Ber, was im fehr vielen durch Zahlen auegedruͤckt iſt. Den. wirbellofen Thieren fehlt fie.. ; 2. Abſch. Gefaͤge und Nerven. ©. 20— 33. Ebenfo wieder durch alle Thier-Claſſen hindurd.. Dann. iiber. die chemiſchen BeffandtHeile des: Milzblutes, mit mehreren eigenen Derfuchen beſonders in Hinſicht auf Homes Behauptung, daß ed reiher on Serum fey als das andert, was der’ Bfr. beflaliget, und zwar fo, daß es mehr enthäft als das Gekroͤs-Blut, und dieſes mehr wieder ald das aus dem Schenkel-Venen, fo: Blutfuhen zu Serum wie 2 zu 0, im Darmbfut wie 2 zu: 3,692, im Schenkelbut wie ı zu 1,480. Uebrigens dad Blut. der Milz; war nicht ärmer an Eyweiß und Galert als anderes Venenblut. Der Vfrwuͤnſcht und wir mit ihm daß ein. Ghemiter ſich dieſer Sade einmal ernſt⸗ lich annehmen: mödte.. 3. Abſch. Innerer Bau: der Milz S. 34. Nah Malphighi, Ruyſch und andern folgen aus⸗ führliche Unserfugungen vom Verf. Die Milz liegt in allen Thierclaffer im einer Verdoppfung des Netzes, wel⸗ ches auf dieſe Art: die erſte Außere Haut der Milz bilder fim Grunde fo, wie der Herzbeutel das Herz um: gibt. Man könnte das Netz demnad dem Milzbeutel nennen, und fo ſtimmt das mit unferer Anfidt von der Entfiehung des Neges überein, ald welches ſich nun Im. Gegenfag der Nifzthätigkeit vergrößert. In unſerer Phy⸗ jfofogie lehren wir die Sache nehmlich fo: PR Die Milz it die Lunge oder vielmehr die Kieme des Magens und verhält ih zu ihm, wie der Mutterlu⸗ chen zum doͤtus oder vielmehr zum Liquor Amnii ü fie “ orpdirt den Magenfait, wahrſcheinlich dur die vala bre- via. Rom Verluft des Sauerſtoffs mag der Ueberſchuß on Serum in dem. Venenblut herlommen. Während. der Berdauung frömt viel Blut zur Milz; Hört diefe auf, fo dringt es ale Ernährungs: Blut in den, Milzbeutel sver ad Ne und dehnt ed aus. Wir find daher der Mennung, daß Thiere, welche faft immer verdauen, ein: eines, ſolche, welde aber 'nur ſelten zu freſſen belom⸗ men und in groͤßeren Zwifhenräumen verdauen, ein arofen Nep haben, Doſſelbe ‚gilt une von Menſchen. Solche, welde in Zwiſchenzeiten zu Eſſen befommen: und- nicht wiffen, was Bunger heißt, werden ein feines “Reg, andere dagegen, welche von einer Zeit zur andern warten. müffen, werben ein großes Neg haben. Diefe Anſicht kann befonderd für die. Prognoſe bey Bruͤchen — — * — — — — F 3— J von Wichtigkeit werden. Anatomen und Chirurgen, wie auch Zootomen mögen daher in. Zufunft genau auf die Verhaͤltniſſe Rucficht nehmen]. Dit über der Mil; Tiegt die zweyte eigenthuͤmliche fihröfe Haut. Won ihr, entiteht. eine unzählige Menge von fibröfen Faden gegen _ das Innere der Milz, die ſich mannichfaftig fpaften und ein Negiverf bilden, das man mit dem Gebälfe in «ir nem Haufe vergleichen Könnte; find nicht Hohl. Die Ar: terie fpaftet ſich in Zweige und Reifer, die nicht mir ein: ander zu anoftomifieren fheinen.. Die Vene fahr ſich fehr erweitern. Saugadern ziehen in allen Richtungen dur, Sir einer friſchen Milz endet: man fihon. mit freyen Augen eine Menge weißer Puncte, wie Sirfenforn, die auf: gerigt zuſammenfallen, hängen traubenarfig an. kleinen Stielchen; find größer, wenn. das Thier einige- Zeit ver dem Tod. viel getrunfen hat. - Der Vfr Halt fie für hau: tige der Ausdehnung fahige Korperden Bläschen, Drıtö hend, zu welchen. viele fehr feine pinfelförmig über und in fie verbreitete‘ Arterien und Venen: gelangen, ſe daß vielleicht die erften mehr auf die Oberflaͤche laufen, die legten mehr aus dem innern Raum: entfpringrn. Dem Bir fhien c8 einmal, er hätte. fie dur die Vene. aufgebfafen.. Zellen. gibts in. der Milz keine, Diefes iſt unſers Erachtens vollig die Kiemenbildung bey niederen Thieren, 3. B. beym Blutegel, Regen— wurm, ſelbſt noch bey dem Pricken, als welhe aus Athemblaſen beſtehen, die mit Bfutg.fäßen uberjogen. ſtud. Wie der Leib diefer. Thiere aus ſolchen Bläschen athmet, fo der Magen aus den- Milzbläsihen., im ihnen. nehmlich geht wahrſcheinlich die Scheidung des Sauerſtoffs von If. Abtheilung. Veraͤnderung der Milz durch Alter, Krankheiten, Arzney- und Nahrungsmittel. ©. 48--92. 1. Abſch. Betrachtung der Milz nad den derſchiede— nem Perioden des Lebens; zuerſt im bebrüteten Hühnz- den, dann im Foͤtus des Menſchen und der Saͤugthiere; endlid, die Veränderungen der Milz nah, der. Geburt, wo erſt die weißen. Koͤrperchen deutlicher werden. 2. Abſch. Naturwidrige Veränderungen. der Milz, ©. 50. — Mangel, fehlerhafte Lage, mehrere Milzen oder vielmehr nur Teilung der einen, abweichen: de Größe, Farbe, Veränderungen: in den Haͤuten, In der Subſtanz, in. den kurzen Gefäßen, Zerreißung der Milz; ein. weitlaufiger Artikel. —3 3. Abſch. Ausrottung der Milz, die bey; Hunden ohne beſondern Nachtheil verſucht worden; Wirfung ver— ſchiedener Arznoyen u.f.w. auf die Milz, unbedeutend, wäre wohl. mehr darüber zufammenzubringen. geweſen. IIT, Abtheifung. ©. 95 Verrichtung der Milz, 2. Abſch. Meynungen der vorzuͤglichſten Schriftſteller darüber von. Hippocrates an bis auf die neueſte Zeit. Die Alten: wiffen nichts ordentliches darüber, die neuern meinen faft alle, fie diene der Leber zur Abfonderung der Galle, womit man weniger ald mihts weiß. Der Bfr, hebt beſonders Homes Meynung heraus, die darin beſteht, daß die Milz das uberflüfige Waſſer aus dem Magen einfaugen foll, eine völlig unphyſiologiſche Idee, wie und Home ſchon zu Dugenden aufgetifcht, und die ſchon hinlaͤnglich daracterifiert find, wenn man nur weiß, daß fie von Home fommen, Er hat zwar in der , 174°. — wu y vergleichenden Anaternie einiges geleifter; aber weil ‚er eben Dinge hatte, die andere nicht haben. * man f er unter den Anatomen nennen, von den Phyſio⸗ logen aber wegfaffen. Der Verſuch mit arber, von der man in der Milg einige Epuren gefunden, beweist eu nicht das geringſte, daß diefe ein einfaugendes Dr: ' gan fey mehr ala irgend ein anderer thieriſcher Theif, die belanntlich alle das Einſaugen verſtehen. Rhabarber fand fih auch im Harn. Daß fie nicht in der Eeber ger funden, ann alerley Urfachen haben, 1) hängt fie nicht fe 1 ar mit dem Magen gufammen wie die Mil;, 2» wird die Leber nicht die Verwandſchaft zur Rhabarber haben, wie die Mil; und: die Nieren... Ueberdieß will men ja auch die Rhabarber im linken Herzem geſpuͤrt hatın; fie ift alfo ins Blur gefommen und fann durch dieſes fo gut von. der Milz ala von den Nieren angezogen werden. Auch meint Home, ed: müjfe befondere Gefäße zwifchen - Ver Milz und den. Nieren geben , wozu mannur die Ach: fein zucken fann, was auh der Vf. zu widerfegen ſucht, obſchon ihm die Verfuche eben fo ausgefallen find- 2 Ahr ©. 118. Dann flellt der Bf. die Haupt: , meynungen beurtheilend zufammen,. Dann. werden nod- ‘ die andern Meynungen. widerlegt, z. B. daß fie ein Blur behaftniß ſey, zur Ver-vollfommnung des Blutes, zur Ab— - Tonderung der Lymphe, des Magenfaftes, der Galle bey: 3 Abſchn. & 151-146. Thatſachen und Schluͤſſe aus $ dein vorigen. 1) die Milz hat viel. Achnlichfeir mit drü— figen,: abfondernden Organen, 2) das arterielle Blut erier: det in: ihr eine fpecififche Veränderung, es wird desorpdirt und desagotifirt, und im eimem: höheren Grade ala das - übrige Venenblut carbonifirt und hydrogeniſirt, 3): Gerrän: Fe und: Nahrungsmittel außerm einen fehr bedeutenden Einfluß auf die Größe der Milz und die Art der Umän: derung ihres Blutes, a) die Milz ſteht in. einer. befondern Seziehung jur Leber und Gallenabfonderung.. Die Haupt: flinetion. ıft alfe: Sie it durch die angedeutere ſpecifiſche - Umänderung des Blutes ein zur Abfonderung der Galle | wefentlic erforderlihe® Drgan.. Sie aͤußert auf den ganzen. Körper einen bedeutenden: . Sinuf: RE: nn Inhndem ſie auf.der einen Seite, durd die fräftige Desordation und Desazotifirung einer großen Menge ar- geriellem Blutes, einen; Gegenfag der Lunge bilder, die allju große Faſcrſtofdildung befhränft — auf"der andern: ‚Seite dur Ausführung des überwiegenden Brennſtoffs dm Galenitofe das Gleichgewicht ver Beſtandtheile des sõorpers erhalten hilft. Damit it num freylich nicht vielmehr geſagt, als was dr hundertfähig da: geweſen iſt, und zu dem weiß man nun dod nit, was die Milz thut, wie man es von den Nieren, von der Leber, der Lunge uff. weiß. Wir könn: ten hier billig Fazer, hätte der Vf. als er hier jtudierte, hatt der Raturphifofopgic, Phyſtologie gehört, fo apürde er unſere Iheorie erfahren, und feine Verſuche darnach eingerichtet haben. Stellt diefe Schriſt daher au in Hinficht der Berrihrung, der Milz feinen: Lehrſatz auf, der in befiimmte Worte gefaßr wäre, fo hat fie doch in jeder andern Hinſicht ſehr großen Werth, indem fie, wie 1720 geſagt, alfed zootomifche und phoſiologiſche mit loͤblichem Eifer zufammengetragen, und mehrere mühnolie und nn: volfe eigene Unterfuchungen enthält, * + 0 Marburger, r medicinifche Programme und Difertatidnen. ° » ») Moeller, Dill. fitens Adnotationes quasdam im Caelii Aureliani Siccenfis. de hydrophobia tracta- tum. Marburgi die22 Februar. 1817. 8. — Der bofnungsvole Bir. beweiſt mit vieler Belefenheit, daß die im unfern Tagen empfohlene Behandlung der Waſſerſcheu mit Blutlaffen bis zur Ohnmacht [den dur den alten Methoditer von Sicca empfohlen worden ſey · 2) Hemmer, Dill. de veneficio per inſpirationenn Marburgi die 260 Martii 1817: 8. — Rachweiſung der Arten. und Weifen, wie von den Luftwegen aus Vergiftung flatt finden könne. #» Schuchardt, Dill. de [pinajventofa. Marburg die 29 Martii 1817. 8. — Der bey feinem Aufent⸗ hafte in England und Frankreich als brittiſcher Feld: arzt ausgebildete talentvolle Bf. fegt hier die ferofur löfe Ratur des genannten Uebels von pathologiiger und therapeutifger Seite guf auseinander. © Brockmann, Diff, de Tracheorrhagia:. Marbur- gi die 16 Septembr. 1817. 8. — lingeadtet Det Kürze und der vielen Drudfehler eine rer praltiſchẽ und rückſichtlich der Diagnofe und. Therapie manches Neue enthaltende Monographie vom a blutfluſſe. % Lucae, Progr: fiffens autiquiſimum illud omniæ “ feire nihil feire quatenus medieum ſpectat. Mar} Burgi-die 31 Octobr.. 1817. 4. — Als an dem 98; nannten: Tage die marburger mediciniſche Facultät bey: Gelegenheit der Säcularfeyer der Reformation umter andern. auch Berrm Prof von Bohnen: berger zw Tübingen die mediciniſche Doctormürde zuerkannte, ſuchte der Verf. feine Hohadtung und Dantbarfeit gegen feinen ehemaligen Lehrer in disfen Blättern auf eine würdige Weife auszuſprechen. 6 Baur, Diff. fiftens animadrerſiones quasdam circa feröfulas. Marburgi die 21 Februar. 1818. 8. — Darjtellung der Serofeltrankheit als eines rüdgangig gervordenen Bildungstriebe der gefammien Drganız fation und ald Neigung der flarren Gebilde zu langs famer Aufloderung, Entartung und zu theilmsifen» Abſterben. 7)*Witting, Diſſ. ſten⸗ animadverliones quasdam cir- ca rhachitiderm; Marburgi die 7 Martii 1818. 8. — Rabweifung: der Rhachitis als rüdgängiger Ent: wickelung des Knechenfsjiems mit angeitrengter Ent: widelung des Rerveninftemd; Auseinanderjegung des Verdältniffes zum Wafferkopfe und zur Scrofel⸗ . tranffeit. e) de Möl, Diff,de hepatitide. Marburgi die 16 Majs 1818. 8. — Ueber die Eeltenheit der acuten Leber: entzundung in unftrn Grgenden. RR nen: blaufüchtigen Maͤdchen zu Marburg; Spuren von fielfyertretendem Athmen Burd Die Dautober: flaͤche. * Roͤnnten etwas vollſtaͤndiger angezeigt werden. Berliner Magazin. Botaniſche Abhandlungen. — 1. Jahrgang 1807. : ©. 3. Zlörte, Beſchreibung der deutfhen Staub— Achten. Wir halten dafür, daß. Fl. durch diefe Abh. der Botanik mehr genugt hat durch die Idee der Einzie⸗ hung der Gattungen als durch die Berichtigungen jelbil. Es war einmal noͤthig, fo auffallend an wirklichen Din⸗ gen zu zeigen, wie verkehrt die Gattungenmacherey iſt, um bey. vielen Ueberzeugung hervorzubringen. — Dieſe Flechten ſcheinen zwar vielleicht die einfachſten organiſier⸗ tem Körper zu ſeyn, daß fie aber feine eignen Geſchoͤpfe fondern nur junge Flechten waren, wie Kt. Cprengef ° meynt, ift zu bezweifeln. Acharius bar am meiſten dar- inn aufgeräumt und rechnet dahin: Pulveraria, Lepra- via, Variolaria und Spiloma, welches lette aber mir zu hernartig eint als daß es hieher gehoren koͤnnte. Fl. gibt nun genaue Beftimmungen der Sippen und rech⸗ net unter Pulveraria; hyſſoidea, Lepraria incana, glau- colla cLepra [ulphurea), chlorina, Parmelia flava, ng: Cinereofulphurea. Die übrigen ge Kören in andre @ippen. L. alba iſt cine Leeidia, L. J—— und virefcens = Lec. argena., FT Intel- tens — Iidium phymatodes, L. Balliae = Parmelia oder Lecidia, L. rubens — Verrucaria,.L. botryoi- äes = Monihia, L. cobaltiginea — Byllus, L. anti- quitatis = YVerrucaria,L. Segeftria = Urceolaria,L. Jolithus = dematium. ©. 279. Derſelbe, Beurtheilung ‚der bisher ange nommenen Arten und Abarten der Becherflechten. Es find aus vielen Abaͤnderungen Gattungen gemacht worden, daher die Berwirrung. — Bey Ach a ri u s Scyphophoron mit 2a Gattungen. Der Dr. gibt nun die Charaktere und die Formwandlung dieſer Flechten ausfuͤhrlich und ſehr deutlich an, und ſichtet dann die Berwirungen, Zu Baeomyces bacillaris gehören B. [colecjnus, ftiyracellus, macilentus und mono- arpus. i — bac. brachytes, j. von digitatus. B. bac. apoleptus ift fibula. B. cocciferus extenfus, oloteus, polycephalus, coronaius, cormucopioides , [ind B. cocciferus. B. bac. brachyies iſt B. digilatus. B. deformis, celayatus, gonechus find cxenu- latus. B. pocillum iff pyxidatus und fo fort. - at Jahrg. 1808, ©. 152. Derſelbe. Capitularta Cfonft Baeomyces und Oladonia) pyxidata, Tab. 4. Ein meifterfiher Auffaß, der zeigt wie eine Menge Al: tersformen für befondere Gattungen angefehen wurden, Der Bfr nimmt folgende a; \ & 9) EHMSIDIE de infante morho caeruleo laboran- ie, Marburgi 6 Junii 1818. 8. — Nachricht von ei: ..C,.cornufa, abortiva, fibula, cladocarpa, inbae- formis, fimbriata, radiata, carpophora, proliferı, ©. 212. Beſchreibung der rothfrüchtigen deutſchen u Becherflechten diejbraunfrüchtigen in Weber u. Mohr Beytraͤgen). Gapitularia macilenta, digitata, pleurota, crenu- lata, extenſa, oſotea, bellidiflora. FARR ©. 305. Lichenologiſche Berichtungen oder nähere Bes fimmung einiger wegen ihrer. Bolymorphie verkannten Flechtenarten. * Lichen frigidus, tinctorius, Ifidium gonatodes,, — Verrucaria rugulofa, Lichen androgynus, Variolaria pallida find Parmelia tartarea. Lecidia muſcorum iſt eine gemiſchte Gattung und auszuftreichen. i B: rupeftris ». Tabuleiorum ıft ein Lecidia, dazu L. [yneomifta, euphorea, vorticoſa. : Zter Sahrg. 1809. ©. 192, 4 Lecidia decolorans, Dazu L. Jungermanniae, gra- nulofa, Lichen mufcorum , elcharoides, YVariolaria viridula, Spiloma vitiligo, Parmelia [ulphureo-nigricans.. Parmelia incolerata, 2 Lecidia gelatinofa. Urceolaria [egeliria iſt Verrncaria grumofa, Le- praria leiphaema ift von Lecid. argena verfdieden, Pulveraria alboflava iff Lec. lucida. ©, 505. Lecidia fulcolutea, corallinoides, immer- fa, fumofa. Verrnucaria ocellata. E — at Jahrg. 1810. ©. 59. Kritik der Gyrophoren 4 1728 oder Wirbelflechten, G. glabra, anthracina, deulta, ero- fa, Jacquini, Dazu proboscidea, arctica, melaraca, cylin- drica und noch eine Menge anderer; hyperborea, pelli- ta, [padochroa, Dazu hirluta, murina. ©. 115. Uzceolaria cinerea. Sf ein foldes Durd- einander, daß wir nit Darüber Meiſter werden. Hoffent- Lich gibt der Vf. am Ende eine tabellarifhe Ueberſicht mit allen Synonymen. Diefe Saden fann man nur durchfefen, wenn man fie zu einem beflimmten Zweck braudt. i Patellaria calcarea, ©. 252. Lecidia albocoerulelcens (Verrugarig multipuncta). vr ; "©. 2a88 Ueber die Bcherflehten in des Acharius Lichenographia univerl. Sehr gründlid 72 Gattun- gen Fritifch Durdgegangen. Wir fommen immer wieder darauf, der Bf. moͤchte einmal die Synonymie tabella- riſch zufammenftelfen. In fpätern Heften finden wir feiz . ne Fortfegung mehr, warum? Diefe kritiſchen Arbeiten zeugen von einer tiefen und vieljeitigen Sachkenntniß und haben den-großen Vortheil, daß fie der Gattungsmade- ren Einhalt thun, in welche unfere NG. zerrinnen will, ©. a7, Olof Swarz. Stylidium. neu, abgeb. Taf, 3. 2. gehört in die Gynandrie. 1) St. graminifol, 2) li- Steht der Forſte- neare 5) tenellum, 4) uliginofum. ra fer nahe und Der Phyllachne. ©. 55. Willdenow Nachtrag dazu. Styl. fetaceum, S. Armeria, $. pilo- fum, St. umbellatum, St. glaucum, $t.tenellum, St, zamolum, Smith nannte fie Ventenalia, Labillar- x dire Candollea und hatte fie Tebendig geſchen. Cr fand, daß das, was man für Pifil-anfah, ein Staubfaden iſt. Die Narbe liegt im’ Grunde der Blume. Diefe Pflanze muß Daher zu Mowandria, und zwar Monogy- mia gerechnet werden. ETrägt aber auf diefem Gtaubfa: ‚den vier- Beutel und mahnt deßhalb an Fumaria,] ' Sa7. A. v. Humboldt, über die Ehinamwälder in Suͤdamerica, R. und ©. vom Aequator. Der große Bo: tanifer Mutis wohnt zu Santa Fe. Sn den Chinawäldern findet fih Felis concolor nit, fondern die noch nicht gehörig befchriebene Rage Puma, la Condamines petit Lion du volcan de Pichinga, der 2500 Alafier hoch ſteigt, und Die id Felis’andicola nennen mödte. Am Dronoco Haben die Wilden ein vortrefflihes Fiebermittel Frutta de burro, Uyaria febrifuga. Zange fannte man nur Cinchona officinalis, Die aber aus C. condaminea und oordifolia von Loxa befleht. Jacquin entdedte " Die.C. caribaea, Bey Santa Fe wachfen noch die vor: trefflihen Pflanzen Myriftica otoba, Laurus cinnamoi- u ses arten des, Putferi (Puchery oder Toda fpecie), vier Arten _ von Styrax, Toluifera indica, Alftonia iheasformis (wie Theebaum), Piychotria emetica, Ceroxylonandi- cola (Wahspalme), Wintera granadenlis, Aeginetia earanifera (Saranniaharz), Quallia fimaruba und die töftlihen Farbenhoͤlzer. Mutis hat daſelbſt zuerft 1772 die China entdedt. Es giebt nod) Ginchona nitida, lan- eifolia, macrocarpa. Statt der Ehinarinde erhielt'man vft Winjera granadenfis und Weinmannia, - ©. 104. Fortfegung. Linne fannte nur Cinch, of- fiein, und caribaea, Bahl 9, Lambert 11, Perloon 21, Dazu condaminea, [pinola, brafilienfs, Die oſtindiſche excella, 2 Cosmibuenae aus Peru, machen 27. Blätter wechſeln fehr an einerley Baum. Cortex angofiura vom Eufparebaum heißt jet Bonplaudia; die altere dieſes Namens Caldafia hetherophylla. Der Cinchona ftehen nahe oder werden auch als Fieberrinde gebraucht; Port- landia, Danais, Paederia, Pinkneya (Muſſaenda bra- cteolata), Cuttarea. Es folgen nun 18 Gattungen meift ausführlich befhrieben. r Fortfegung verfprochen, aber S, 121. Thunberg, Penaea , abgeb. Taf. 5, ein Strauch in Africa, gehört in Die Tetrandria, Calyx di- ‚phyllus, corolla fubeampannlata, ‚&ylus tetragonus, caplula teiragona, quadrilocularis. octofperma. Zehn Species, myrthoides, fruticulola, formo/a, mucronata, Iquamofa, acuta, larcocola, marginata, lateriflora, to- mentola. Blätter gegenüber. ©. 132. Willdenom, cinige Bemerfungen "über die Pflanzen der Syngenefie. Könnte uber 200 neue her: gehörende Pflanzen beſchreiben, will aber nur einige Irr— thumer berichtigen uud einige merfmuürdige Arten beſchrei⸗ ben. Die ©. wohnen vorzuͤglich in der Talten und ge mäßigten Zone; in der warmen weniger und meiftene baumartige, meift auf Gebirgen. Bon Neuholland kennt man erft etwa 500 Pflanzen. Europa von gleicher Groͤ⸗ fe, hat uber‘7000 Gattungen. Eupatorium truncatum ift perfoliatum, fo Eup. : ayapana — triplinerve; Conyza inuleides — canarienlis; Erigerori hetero- phyllum — Alter annuus, Sets 1818, Det on, I — 4730 RUNDET ARTE Sonchus glauens, eongeltus; Lactıra willoYas Prenanthes arhorea ; Picris humifufa; Stevia ivae- folia; Artemifia humilis; Buphthalmum elegans, lae- vigatum; Pliadia trinervia, darauf folgt Die neue Cip: pe Hyfterionica jahonoides in Buenos -Ayres. Hum: bofdt Hat 8 neue Sippen bis jegt aufgeflellt: Seris, wie Cacalia ; Rhinactinia verwandt ‘mit Perdicium; Allei-- fpermum wie Verbefina; Chamaeftephanum; Leon- tophthalmum mie Galinfogea; Xantocephalum wie Zoegea; Gynheteria; Turpinia, ©. 259. Willdenow. Grindelia, neue Pflanzenfippe aud Syngenefia fuperflua 5 inuloides in Merieoi ©. 296. Biborg. Unterſuchung verfchiedener Ar: ten der Gattung Chenopodium, in wiefern fie zum Fut⸗ ter für Schweine anwendbar find. Ch. hybridum wird von den Schweinen nicht angerükrt, obſchon es chen nicht ſchlecht ſchmeckt, eingegeben aber zeigt es keine ſchaͤdlicht Wirkung auf das Schwein. Bock war der erſte, der es für ein Gift ausgab. Ch. murale wurde gefreffen, Ch, rubrum hat einen unangenehmen Geruh und Geſchmack, wird nicht gefreſſen, iſt aber auch unfhadfich Ch. vnl- varia frejjen fie gern, Ch. urbicum nit, iſt aber un: Thädlid. Ch. bonus Henricus ſchmeckt mild, wird aber doch nicht gefreffen, wie auch der Spinat. Ch. polylper- mum freffen fie ungern, Ch. maritimum ivegen des fat: zigen Geſchmacks ziemlih gern. Ch. album jung, aber nit alt, Ch. glancum Tieben fie, befonders die Wurzel, Ch, viride ziehen fie allen andern vor. Tl. Sahrg. isos. } ©. 12. Willdenomw, nähere Beſtimmung einiger Piliengewächfe befonders aus der Claffe 6, Drdn. 3, Taf. 1. 2; befonders häufig in Africa. Zwiebeln meift ſcharf und heftig. Gern auf hohen Gebirgsebenen in fandigem Boden, in heißen Laͤndern meift weiß, ingemäßigtenrorh und blau, in kaͤlteren gelb. Neue Eippe: Adamlia; [pathanulla, Corolla infe- ra, campanulata, 6 partita. Nectarium campanula- tum, Corolla brevius, interne ftaminiferum 6 denta- tum; Teilloides, auf dem Ararat, hieß fonft Palchki- nea. Nun werden die Gattungen Durdgegangen. Flagellaria indica, Scheuchzeria paluftris. Triglochin paluftre, walbofum, triandrum, fri- ctum, eiliatum, maritimum, Carmpynema linearis. Chamaelirium carolinianum (Helonias paumila). Funckia magellanica (Melanthium pumilum). Lichtenlteinia wndulala, abgb., laevigata. Androcymbium melanthioides, encomoides (Mei lanthium), leucanthum (M. capenfe).. Melanthium fibiricum, indieum, triqueirum, .ci- liatum, rubicundum , japonicum, luteum, junceum, fecundum, viride, uniflorum, punctatum, angulti- folium. Leimanthiam (Melanthium aus Nordamerita)vir- ginicum, laetum, pallidum (M. phalangioides). Wurimbea bullata. Medeola virginica. 109 373% > £ ; - Myrliphyllum afparagoides, angnfüfolium. Golchicum autumnale, alpinum, arenarium', va- ziegatum- } ö \ ‘ Merendera bulbocodioides, caucaſica. Y Tofieldia palufiris, pufilla, flexuofa, pubens, glu- tinofa, falcata. (meiſt Narthecia). er Helonias bullata, eryihrofperma, angulüfolia, \dubia. AH e Xerophyllum ſetifolium (Helonias alphodeloides), Nolina georgiana j Zigadenus glaberrimus. Angehängt iſt Sternbergia colchiciflora,, cauecafıca. Ferner Tetroncium -magellanicum , zu Dioetia hexandria. — ©.. a0. Bonpland, Hebeandra , neu, leguminola, Diadelphia octandria; eeftrifolia, revoluta, phillyre- oides, selaftroides, craflifolia. ufw. Dis 16. Polygala, Comefperma, Hebeaudra, Securidaca, Bredemeyera zufammen, und zwar zu Den Huülfen nicht zu den Pedi⸗ sufarien- Ueber den Bau und die Berhaltniffe dieſer Pflanzen folgt noch viel interefjantes ‚dans la langue aniverfolle, ©. 1a. Bibong. Bemerfungen uber die Berande; zungen der Vegetabilien in ausgetrockneten Teichen. In einem Teiche bey Friedrichsburg waren Nymphaea lutea, Potamogeton natans, Scirpus paluſtris, Phellandrium aquaticum, Equiſetum fluviatile, Sparganium ere- ctum, Alisma plantago, Fontinalis antipyretica. Fuͤnfzig Fahre war er nicht abgelaffen ;. Das geſchah im Herbft 1802. Im Herbft 1803, fand fih nod auf der Stelle Nymphaea, Seirpus lacufiris, Equil, fl., Sparg. erect,, Alisma plant., Phell. aquat., aber felten und ein. Verſchwunden mar Potamogeton: natans, Fon- tin. antipyr. verwelft. Neu binzugefommen waren: &naphalium, uliginofum, Gerafium aquaticum, Car- duus cerilpus, Sifymbrium amphibium, aquaticum, Pınünoulus l[celeratus, Bidens cernua, Polygonum ‚hydropiper, Perlicasia, Epilobium tetragonum, pa- Iulire et parviflorum, Juncus artioulatus am haufig: ſten, wird gern vom Rinddieh gefreſſen, Garex oyperoi⸗ des, der am naͤchſten in Boͤhmen vorfommt. Willdenow fand im vinem Moraft Typha angufii- folia, Salix aquatica und Arundo. phragimites; in ei⸗ nen Teih verwandelt waren darinn: Lythrum falica- zia, Veronisa anagallis, Juncus articulatus, Hypnum eulpidatum, am Rande Campanula patula.. Ein Jahr Darauf; Seirpus: marıtimus, palultris, Polamogeton natauıs, Geratophyllum demerluın.. ©. 71% Schrader; Ghenopodium foetidum,neu, neben Botrys. ©. 100. Willdenew, Möhringialedifolia Taf. & auf den Steyermaͤrkiſchen Alpen, verfhieden von. mucofa.. ©. 163. Derfelbe: einige Bemerkungen uber Die Sci- tamineae oder Gaunae, Zwiſchenglied zwiſchen Lilien, Mufen oder Orchideen, find ſchlecht beobadtet morden. Sqhoͤne Vergleigungen mit den. Orchideen. Entwidelung, des Bluͤthenbaues, Canna, Kaempferia, Renealmia, neu beftinemt, Gattungen ber Canna, auseinandergefept;. Gr variabilis, rubra, chinenfis, | - ©. 170, Derfelbe; neue Art Epheu aus Tene— riffa, nebſt über Maregravia Taf, 5. Hedera canarien- fis, Helix. Marogr. umbellata, coriacea, piota. ©. 175. Derfelbe.. Ueber. die Gattung Hippocrepis, - anihliquola, multifiliguofa, eiliata, balearica, comola., ©. 208. Flörfe, Ueber. die lange Dauer mander . erpptogamifchen Gewädfe. Viele Heine Lienen errei- den ein Alter von 20 vielleiht gar von 30 Sahren. Gie bilden ſich ſehr langſam aus. An Baͤumen, Die mit über 6-3 Jahre haben, findet man: fein. vollkommnes Erem: plar. Befonders gehören hieher die Kruſtenflechten, Par- melia, Lecidia, Urceolaria, Verrucaria, Opegrapha. Ein intereffanter Auffag. LEN Be ©. 220. Bory de St. Vincent, fur le genre Tho⸗ rea, Tab, 6, ſonſt Conferya, ſteht Batrachofpermunz nahe; xamofillima »cC. 'hifpida, hirfuta, flexuofa), vio- lacea, viridis, Pluma.. RN: ‘©. 234 Willderow, Seirpus aufumnalis, und Arena LYeflingiana nebfi einigen andern. Sc. autum- nalis, anceps, AvenaL,., parviflora‘, .negleeta, agreſtis, Ponvretii. Taf. 8. 2 ? RE ©. 290. Derfelbe, über das Keimen der Farrentraͤu⸗ ter ; daß getrocknete Laubmooſe nah 100 Jahren wieder wuͤchſen, iſt nicht wahr, ebenfo aud nicht Farrenfraut: wurzeln; Samen dagegen von Farrenfrautern. giengen nach 14 Jahren nod auf. ©ie haben nur einen Samen⸗ lappen, oben ausgerandet, nierenförmig, ſcheint Daher nur doppelt. Sind die andern Blätter aufgerofft, fo ftirbt jener ab. Der Samen der Farrentraͤuter ſcheint durd Die Luft fort geführt zu merden. a ©. 320. Derfelte. Ein baumartiges Gras Ludok fia glaucelcens, macrolperma, Arundinaria macro- fperıma, Miegia, fonft unter dem Namen Panicum ar- borelcens. —X — III. Jahrgang 1809. ©. 3. Link, Obſervationes in ordines plantarum naturales complectens Anandrarum ordines , Epiphy- tas, Mucedines, Gafiromycos et Fungos, Tab, 1, - ClafisI. Anandrae, —— — — auf cellulafus, anoma- us, cellulis ın leries alternantes no igelti malculinus non declaratus. I ES BERN, ‚Ord. ı. Epiphytae, a) Genuinae. f 1. Gaeoma., Familiae. A. Aecıdium, [| B. Roeltelia. | C. Uredo, l 2. Puccinia. 3. Bullaria (Uredo bullata). 3b. Sporidesmium atrum, 4. Stilbof[pora. — ee aureum, aeruginofum, b) Heteroclytae pulveratae. 6. Gonilporium, olivaceum, c) Heteroclitae fuffultae. 7. ea ei atrum. 8. Gymuolporangium (Tremella juniperina): 9. Podiloma A ), ah 10. Exolporium, tiliae 11.. Helmilporıum, velutinum. 12. Fularium, roleum. } 13. Atractium Stilbalter, D. Ult.lago.. E. Caeoınnrus. — J Sk ? Ord. I. Mucedines, a —3 .a): Genuinae. —— Haplaxia, griſe. JR = 2, Acladium conlperfum, herkarum, capitalum, mieroſper mum. BU ach ©. 3. Sporothrichum: badium, fuscum,. fulvum, ftu- -polum, aureum, vitellinnm, luteo album, candidum, : — griſeum, azureum, vireſcens, abielinum. N. 4. Chloridium viride, RR } . 5 Botrytis nigra, olivacea, poly[poraä, aurantiaca, . zamulo/a, allochroa, elegans, agaricina, macrolpora. * 6) Acremonium verticillatum, alternatum. \ 7. Stachylidiun: terrelire, bicolor. h '8. Polyactis vulgaris. 9. Alpergillus glaucus, virens, maxımus. i \ ‚10. Penicillium glaucum, candidum, expanfum. 10b. Dactydium roridum. . AN it . 21. Collarium nigrilpermum.. " 42. Geotrichum candidum. 13. Trichothecium (Trichoderma roleum).. —J —44. Epochnium (Monilia fructigena). g 15. Oidium (Trichoderma aureum). - 16. Sepedonium. " »...27. Myecogone rofea, 0.18. Aleurisma [porulofum.. } ‚0.29. Fulilporium aurantiacum. 2% .b) Heteroclitae [uffultae. 20. Coremium glaucum. 214. Ilaria velutipes. ? Ä 22. GCeratium [fo heißt fon e. Snfufionsthier.] © ©. hypnoidis. ; s 25. Cephalotrichum rigelcens, Stemonilis.. c) Heteroclitae. Afporae. flavus, candidus, laneus, 9 24. Byllus. K 25. Dematium .nigrum. h 26. Ozonium auricomum.. "97. Racodium: cellare. 28. Torula (Monilia herbarum),. | 29. Monilia antennata.' 7.30. Helicomyces roleus. 31. Erineum tiliaceum, - k 52. Rubigo betulina, rolea, Erinium alneum,, acerinum.. F Ord. III. Gafiromyci, f a) Genuini. 1. Trichoderma viride. j 2. Myrothecium-inundatunm., f 5, Spumaria. > Keks (Fuligo) 058. Lignydium. grileoflavum:. 7 6. Strongylium (Trichoderma fuliginoides,) fe 7, Derinodium inquinans, 0.0.89. Licea (Tubkulina). ® 9. Lycogala, L J 10. —— fpermoides, calcareus, Diderma: yernicolunm. » N, 11. Leangium phyfaroides. ER 12. Didymium. .. 43. Diderma mufecicola. i 14: Phyfarum cinereum, grifeum; leucopus, Ainuo- fam,.clavus, eapitatum, natans, albipes, [ulcatum, ni« gripes, bull. tum, conuexum. 45. Givoium (CDidymium. complariatum, fari- naceum.). 16. Trichia. 17. Stemonitis; 18. Arcyria, 19. . ıchydııms, 20. CGribraria, 21. Crat r.am;. 22. Lalicsum: 235. Wulygena.. 24. Stilbum. 25. Ascophora, nun — 26. Mucor fimetarius, ixruncorum, Tırglandis.. 27. Eurotium (Mucor herbariorum). 28, Thamnidium elegans. | 29. Tuloltoma. 30. Lycoperdon. AN 31. Scleroderma. : A 32. Bovilta. 33. Gealtrum.. 34. Sphaerobolus. RZ ! 35. Pilobolus 22743 56. Alterophora (Agaricus Lycoperdoeides), € 37- Tuber gulblorum. 37b. Polyangium vitellinum. 38. Endogone piliforme. 39. Pilocarpium. 40: Nidularia (Gyathus). b. Heterocliti [poromefii. ; 41. Tremella melenteriformis , lacrymalis. a1b. Auricnlaria. a2. Tubercularia. c) Heterocliti alpori. 45. Aegerita, a4. Sclerotium (Eryfiphe.) a5. Xyloma. d) Heterocliti Rıhantifpori. 46. Phallus.. — 47. Olathrus. Ord, IV. Fungi. 1. Amanita, 2. Agarıcus. 5. Ruffula, 4. Coprinus, 5. Merulius daedaleus. 6. — —— Mr 7. Xylophagus ffo heißt eine Mude,2 8. Dieter fulca. Bei I 9. Boletus urfinus, ‚vulpinus. . Filtulina (Bolet. hepaticus).. 11. Siltotrema. . Hydnum. . Thelephora. . Stereum damicorn» . Merisma. 16. Clavaria. . Geoglollum. . Spatularia. . Leotia. ; Helvella. 21, Heiotiunı.. . Morchella, . Peziza. - Afcobalus. . Stictis. Die ſippiſchen Kennzeichen find ſtreng angegeben, ſo wie auch von vielen Gattungen. Welch Anſehen dieſe Abh. unter. den Cryptogamiſtikern erhalten hat, iſt be: kannt. Links Unterfüchungen find alle genau; verflänz dig und ordnungsvoll. Gr brauchte nur einem: philofo- phifchen Princin den, AJugang in bie große Mafie feiner Kenntniffe zu erlauben, um Vielen das Nachordnen zu erfparen und das Einzishen der -Sippen.. Sm VII. Sahrg.. 1815. Fortfegung, ©. 25. Dill. ſecunda, filtess, nuperas de Mücedi- num et Galiyomycoruın ordınibus oblervationes:t. 1, Den Namen Anandra. möchte Link jetzt lieber mit A- rhiza vertaufchen, weil das, was man in Pilzen, Flechten und Algen Wurzeln nenne,. nichts als ein Fortfaß der Pflanze fey 5 was’ aber doch eigentlib auch von dem adis ten. Wurzeln höherer Pflanzen gift, . Der Grund Diefer Noth liegt darinn, daß hier Die ganze Pflanze nach ihrer * j * ars philoſophiſchen Bedeutung Wurzel ift, und man fie da: Ordi. Oafrsm; N 2 * rd. 3 — her eher Stengel⸗ und Laublos als Wurzellos nennen " A. Mac =” ng — AN fonnte. F — = 4. Mucor. — — Ord. J. Mucedines. RE. 2. Eurotium. N J * A. Entophytae. S 5. Thamnidium. ST PER — 4. Hypodermium (Caeoma). N a. Alcophora.' z A 5. Pilobolus, ink a £ 1) Subgenus; Uftilago. 2 N 2) Uredo, 11 Gattungen .erfäuferf. : Bi Sohd N n — 2) Subg. Uromyces (Caeomurus) appendicu- 6. Stilbum, ö e A latus, macropns, amıphig mus (Ur. flosculolorum, ci» €. Amphilpori, { choracearum, Aecidium apfanae, Rumicis. ee ee | 7 m Subg. Aecidium, Gonyallariae etc. — ee B 8. Thrichoderma, ei \ 5) Subg: Peridermium, Acc. Pini etc. 6) Subg. Roestelia. a. Puccinia, Lychnidearum etc. 9. Mirothecium. E: Myocetoidei. 5. Phragmidium, Puccinia mucronala. 10. Spumaria. | * 3" Stilbofpora CUredo) bullata, — 12. Pittocarpium. — 5. Fufdium. ; \ B. Conilporae. ; 15. Liguydium. 6. Conilporium. x 14. Strongylium. - C. Sphaerobafes. - 15: Dermodium, 7. Tubercularia. s 16. Lycogala. g. Atractium. 7. Lacea: 9. Dermolporium. ı8. Didymium. Leocarpus, Leangium, Didymium, Diderma, 10, Epicoccum. F eoci 11. Gonoplea (Exol[porium) tiliae. Cionium wieder vereiniget. D. Tremelloideae. 19. Phyfarum, -' ö Pe? 12. Tremella. 20. Trichia. ; i i f 21. Stemonitis, . - Ye 15 Encephalium (Trem. encephala.) 42. Gymnolporangium et Podifoima. F. Byfloideae. 15. Haplaria. 16. Acladi um. 92. Arcyria, 23. Dieiydium, 24. Gribraria, “ H 25. Graterium, 26. Calicium. 17. Sporotrichum, 1) Subg. Lylilporium, aureum , vitellinum 27. Onygena. Ka etc. ; 28. Tuloltoma. — Ben 0 Subg. Alytofporium, badium, fulyvum 29. Lycoperdon. - etc. 50. Scleroderma. 48. Chloridium. : 31. Diploderma. 19. Botrytis. 52. Bovilta. R j 55. Geafirum. . 20- Stachylidinnm. i 54. Sterrebekia. 21. Acremonıum, e N 22. Byllocladium fenefirale (Conferya Auviabilis). 35. Sphaerobolus, 25. Alpergillus et Polyactis. 36. Alterophora. - - ; 3* 2a. Penicillium. F. Compefßiti, i “ e\ 25. Coremiurm. : 37. Pifocarpium, ‚ 38. Tuber. - * J 26. Gollarium. 27. Geothrichum. 28. Trichothecium. 29. Epochnium, 59. Polyangium.- \ 40. Endogone, : a1. Nidularıa. \ G. Rhantilpori, Firmi. zo. Oidium. 31. Cladofporium. 42, Phallus. 32. Sepedoniurm. a5. Glathrus. 53. Mycogöne. 7 H. Solidi: Firmi. £ 34. Aleurisma. na. Aegerita. : x 35. Racodium. 45. Scherotium. Auricıularia neben Thelephora; Xyloma neben 6. Ozonium. Bylfus, Himantia, Xylofirema, Hyphasma find Sphaeria. Anfänge anderer Pilze. Lichen fubterraneus ift ‚II. ©. 50. Willdenom, Sideroxylum, am’ Borge: nichts anders als der Thallus eines Boletus oder birg d. g. Hoffnung. Holz -finft im Waller. Sippen er f — chen angegeben: inerme, ſericeum, tomentofum ; * 37. ea candrum. i x tellatae. . ; . — 38. Deprydiain: Zu Bumelia gehört S. Iycioides; vielleicht auch re- G. Membranaceae. clinatum, lanuginofum, Roemeria argentea aus 8. ar-’ 30. — gent. Olinea cymola aus S. cym- Seleroxylum aus H. -Mycetoideae. 8. mit r = Beckum. . \ ee melanophleum, verulolum, canarienfe, a1. Ifaria. # A 1. Sporidiofae. R an diefer Fam. gehört auch Crematofiemon, Ohry- . ophyllum und Achras, mit der Lucuma einerley. a2. Monilia. a3. Torula. ©. 98. Derfelbe. Ueber die Gattungen der Lebermoo— 34. Sporodermium' ſe, Taf, a. Voran Geſchichte. By Anthocerus;. Dapfuld- 'unilseulanis femibiyal- . vis, — hliformi inferta... .. "Blandowvia, €. bivalvis, bilocular. Semina dis- Time oblongo affıxa, : Targionia; Perichaetium bivalveı. Capfula fellilis, apice dentibus dehiscens. 2. Sphaerocarpus, 2% irregulariter zumpens Capl. apicerima dehiscens, | ‘ Jungermannia, capful, quadrivalris. Semina ale affixa. J6 Staurophora; BREITER Seen PR eruoia- ‚tum, [ubtus apicem -verfus capluliferum. rag quadrivalves. Semina elateribus affixa. y 7. Marchantia; receptaculum varie ‚formatum, ſubtus — Oapſulae apice dentibus dehis- . centes. Semina elateribus- affıxa. ©. 122. Floͤrke. Kleine Lienen: Flor der gInſeln Frankreich und Bourbon, welche Bory de St. Vincent " mitgebracht hat: Es waren folgende: Lichen fungoides, turgidus (Baeomyces Pare- - chus). B. turbinatus, verticillatus: (Gapitularia), ran- | giferinus, B. fpieulatus, .Sterecaulon cereolus, ramu- lofum,B.furcatus, aggregatus, Parmelia roceella, leu- comela; Sticta .crocata, fuliginofa ‚„ damaecornis, Us- nea Horida, plicata, ©. 160. Willdenom. RR getheift in! 1) ©. [enfibillis, 2) Struthiopteris COsmunda fir.), 9 Lomaria, wozu alle andere Onocleae, außer lorbifolia, die ein Acroftichum ift, ©. 180. K. Sprengel, de Fucis quibusdam et confervis maris mediterranei. - Oonf, pennata (Ce- zamium) reptans, -corallina, elongata, fibrola, equifetifolia, clayaeformis,fetacea, albida, fucicola , tomentofa, ceratophyllum. Fucus rn: (lecor- pioides ), articulatus, phenax, Seta. Alle dieſe wurden in einem Haufen Helminthochorton. gefunden. “ .°@. 274, Bory de St. Vincent, fur le genreLe- manea, Taf. 9; incurvata (Oonf. torulola, verruco- fa, fluviatilis CGhantranlia), corallina, fucina, ſertu- larina, Dillenii (C. fontana) , batrachospermofla._ S. 29. Billdenom. Fünf neue Pflanzen Deutfihlande. Potamogeton complanatum; Oenanthe ‚megapolitana ; Juncus balticus, Chara alpera, la- tifolia. r IV. Sahrgang 1810. . ©. 51..Willdenow. Salix arbuscula. Taf. 2, Rinne hat 31 Weiden - Gatfungen, ih habe 116 unter: ſchieden, und beſitze jetzt noch 30 neue, Aus der Schweiz. Die von Hoſt unter dieſem Nah— men aufgeſtellte iſt eine andere, die id) S. Hoſtiana nen: ne. Wahrfcheinfih aus den fleiermärfifchen Alpen. Die don den Kärntner Gebirgen iſt S. corrulcans. ©. 53. Derſelbe. Bemerkungen über Plumier Tra- status de filieibus americanis. Sind alle feine Abbil- dungen mit den jetzt gebraͤuchlichen Rahmen aufgeführt, ihrer 1605 einige bleiben — — ⸗ ?eypazupme 1738 Verzeigniß der ER ‚Plumier, obeehüde en Sarrenfräuter, "} Oyathea arborea Sp. pl, agı. ? u — — aspera Sp. pl. 400. ; — — muricata Sp. pl. 497. s Pieris aculeata Sp. pl. 399. Davallia arborescens‘ Sp. pl. 470. “ — — adiantoides Sp. pl. 469. Oyathea horrida Sp. pl. 497. Pteris aculeata Sp. pl. 399. 5 . Acrostichum alienum Sp. pl. 119. 1. Pteris aouleata Sp. pl. 599. 12. Lonchitis repens Sp. pl. 264. 15. Pteris macroura Sp. pl. 380. 14. — pungens Sa. pl, 587. 15. — biaurita Sp. pl. 384. 16. Woodwardia dispar Sp. pl. 419 7 Lonchitis aurita Sp. pl. 402. I o° wi | Asplenium striatum Sd. pl. 338. 20. Lonchitis hirsuta Sp. pl. 463. 21. Polypodium tetragonum Sp. pl. 203. 22. Aspidium inyisum Sp. pl. 2494? 25. Aspidium stipulare Sp. pl. 239. 24. Polypodium decussatum Sp, pl. 204 25. unbestimmt, 26. Cyathea grandifolia Sp. pl. 290. 27. Aspidium villosum Sp. pl. 271. 28. Mertensia furcata Sp. pl. 71. 29. Pteris oaudata Sp. pl. 401. "30. Dicksonia adiantoides Sp. pl. 489. 31. — — cicutaria Sd. pl. 487? 52. unbefiimmt. 33. 54. 55. ’ unbestimmtf. ei Pteris heterophylla Sp. pl. 394. 38. Aspidium rotundatum Sp, pl. 247, 59. — — muricatum Sp. pl. 204. 40. Acrostichum calomelanos Sp. pl. 123, q1. Asplenium martinicense Sp,'Pl. 344. 42. Pteris nigricans Sp. pl. 390. 45. unbestimmt. 44. Acrostichum chryfophyllum Sp. pl, 123, 45. Aspidinm pellitum Sp. pl. 242. 46. unbestimmt. . 47 Aspidium conterminum Sp. pl. 249. 48. A. Darea cicutaria Sp. pl. 500. — B. Acrostichum eruciatum Sp. pl. 120. 49. Aspidium velleum Sp. pl. 255. 650. A, Acrostichum peltatum Sp. pl. 110. — B. Hyrmenophyllum hirsutum Sp, pl, 517, — 6, unbestimmt. — D. Trichomanes alatum Sp. pl. 6006. — EL, Trichomanes pyxidiferum' Sp. pl. 508, 51. Pteris mutilata Sp: pl. 378. 52. Adiantum denticulatum Sp. pl. 434: 65 Adianlum erenaium dp. pl, 440, 109 * 1739 54. — pyramidale Sp. pr. aaz. 55: — — pulverulentum Sp. pl. ie. 56. Aspidium squamatum Sp. pl. 256. 57% -- — rufaceum Sp. pl. 206. 58. Cheilanthes microphylla Sp; pl. a58. 59. Asplenium cultrifolium Sp. pl. 311. 60. Asplenium falicifolium Sp. pla 515. 61. unbestimmt. 62, A. Aspidium emarginatuım Sp. pl. 255. — B. Blechnum occidentale Sp- pl. 412. (63. Aspidium exaltatunr Sp. pl. 229. er unbestimmt. 2 A. Asplenium pumilum Sp. pl.. 508. — B. Asplenium nanum Sp. pl. 323. 67. — — obtusifolium Sp. pl. 314. 68, Aspidium retroflexum Sp. pl. 238. 69. Pteris longifolia Sp. pl.. 369. 70. — stipularis: Sp. pl. 366: 71. Aspidium‘ cordifolium Sp. pl. 226: 7. — — triangulum Sp. pl. 226: 75 Hymenophyllum sericeum: Sp. pl. 517- 74. Aspleniurm bidentatum Sp. pl. 318. 75. Pteris trichomanoides Sp. pl. 365° 76. Polypodium aureum: Sp. pl. 100. — virginianum Sp. pl. 174« 78. Polypodium coriaceum_Sp: pl.. 170. 29. ⸗ — squamatum Sp: bl. 190. go. Polypodium: dulce: Sp.. pl. 169. 81 unbeltimmt.. 82. Polypodium struthionis: Sp. pl. 176: 33. Polypodium pectinatum Sp. pl. 180. 84. Polypodium alatum Sp. pl. 177. 85. — — tenuifolium: Sp.»pl, 185. 86. Trichomanes crispum. Sp. pl. 504. 87. A. Polypodium flabelliforme Sp. pl. 184. — B. Polypodium suspensum Sp. pl. 181- 83. Polypodium eultratum Sp. pl. 187. 89. — — taxifolium Sp. pl, 179. go. unbestimmf, gı. Polypodium seolopenprioides Sp. pl.-131, 92. Hydroglossum oligostachyum- Sp. pl. 81. 92. Trichemanes scandens Sp. pl. 515. 94. Davallia dumosa Sp. pl. 480. ge. Adiantum trapeziforme Sp. pl. h98- 96. Adiantum melanoleucum' Sp. pl. 495 0° ‚ Adiantum eristatium Sp. pl. 443. ‘ 98. A: . unbeftimmt. 99: B. Davallia trifoliata Sp. pl. 478. — C. — — triloba Sp. pl. 465. — D. — — capillacea Sp. pl. 479. z00, Adiantum radiatum Sp. pl. 437. 4101. A. Trichomanes membranaceum Sp, pl. 400- — B. Davallia clavata Sp, pl. a78. — 0. Asplenium dentainm Sp. pl. 522. 102. A. Polypodium asplenifolium Sp. pl. 181. 102. B. Polypodium crispatum Sq. pl. 180. 103. Asplenium squamosum Sp. pl. 345, 204. Acrestichum aureum Sp. pl« 140- 105. Pteris grandifolia Sp. pi. 369: 106. Apienium’limbatum Sp. pl. 310, 105. Diplaziumt undulosum: Sp. pl. :355- 108 Danaea nodosa Sp. pl. 68. ve" 209. ⸗alaia Spl pl. 68. Bu. 410. Menistium A ner Sp. pl. 1 111. unbestimmt, 112. Aspidium punctulatum Sp. pl: 220. 3 113. Aspidium semicordatum Sp. pl. 222. 114. Aspidium penfaphyllum 57. pl. 216. 315. Acrostichum acumimatum Sp. pl. 116. 116, Acrostichum' citrifolium Sp. pl. 108. 417. Acrostichum sorbifolium Sp pl. 115. 118. Polypodium piloselloides' $p: pl. 14a. 119. Polypodium Iycopodiodes Sp. pl. 150. 120. Polypodium heterophylkım Sp. pl. 126. 121. Polypodium serpens Sp. pl. ıA8. 122, unbestimmf, 123. Polypodium erassifolium Sp. pl. 161. ‘' 124. Asplenium serratum Sp. pl. 304. 125. Acrostichum crinitum Sp. pl. 108. 726. — — undulatum Sp. pl. 106. 327. A. unbestimmt — B. Polypodium fasciale Sp. pl. 150. — C. unbestimmt — D: Acrostichum villosum Sp. pl.: 103. 128. Polypodium plantagineum Sp. pl. 161. 129. unbestimmt 130. Polypodium phyllit dis Sp. pl. 157. 151. Polypodium repens ß Sp. pl. 157. 732. Pteris lanceolala Sp, pl. 350- 133. Asplenium bifolium Sp, pl. 307. 454. Polypodium repens Sp. pl. 156. 155. Acrostichum longilolium Sp. pl. 105. 136. Aspidium nodosum Sp. pl. 211. ‘ 157. Polypodium ‚lanceoiatum Sp. pl. 153. 158. Polypodium trifurcatum Sp. pl 105. 139. unbestimmt } +40. Pteris tricuspidata Sp. pl. 357. 141. Taenitis furcata Sp. pl. 130. 142. unbestimmt ; 143. Vittaria lineata Sp. pl. 404. 444. Acrostichum trifoliatum Sp. pl. 119. 145. Aspidiunt macrophyllum Sp. pl, =” 346: unbestimmt 147. Aspidium heracleifolium Sp. er 217- 148. Aspidium trifoliatum Sp. pl. ‚213. 149: — — fimbriatum Sp. pl. 215. 150%. — — Hippocrepis Sp. pl. 235. 151. Hemionitis palmata Sp. pl. 129. 152. unbestimmt. 155: Pteris pedata Sp. pl. 358. 154. Acrostichum ceryinum Sp. pl. 120. 155. Anemia bipinnata Sp. pl. 94. * 1560, — phyllitidis Sp. pl. 69. 4157. — .hirta Sp. pl. 89. 158. — adiantifolia Sp. pl. 94- 169. Botrychim cicutarium Sp. pl. 65. 160. Anemia verticillata Sp. pl. 05 161. — ‚Alicifolja Sp. pl. 05. ER — hirsata Sp. pl. 01. > BR yet 463 Ophioglossum palmatum Sp. pl u 2 . 204. Ophioglossum reticulatum. Sp. pl. 60. . 105. A. Lycopodiun cernunm. Sp. pl. 31. ii B; — nyoides Sp. pl.ıe 166. A — 'Tigidum. Sp, pj. 52. — B. — acerosum. Sp. pl. 5% --C. — linifolium. Sp. pl. 47. Ueberhaupt find in Plumiers Werf 180 Figurem von Farınfräutern und mit Denfelben nahe verwandten Gewaͤchſen, und unter dieſen find 4 wmeifelhaft, und 23 ganzlih unbeſtimmt. ©. 79. Swarz zu Stockholm. Blöchnusa unilate- rale aus Peru. Taf. 5 ©. 85. Derfelde, Disperis alata, aus den Drdide- en , In Neuholland ift, eine eigene Sippe, Diplodium zwiſchen Diuris und Epipactis. ©. 85. Derfelbe. Linconia, vom Cap; alopecu- roidea, thymifolia, germen inferum; gehört Beyer Brunia und Levifanus, \ ©. ». Derfelbe, Panicum et if eine - Roitboellia. Taf. 5. dimidiata, complanata, ©. Billdenomw, über das Keimen der Ge: waͤchſe. Biel intereffantes uͤber die Saamenlappen. Die Nadelhoͤlzer find nur. zweylappig, die Farrenfräuter find nicht acotyfedonifh. — Die Farren haben zwey Lappen, die. Dann verwachfen, Die Moofe zwey Rappen, haaıförz — mig getheilt, von den Lebermooſen keimt Marchantia- = vollig wie ein Farren, bey Riccia fcheint nurein Rappen zu feyn.. Die Nahmen Albumen und Vitellus. bedeuten: nichts, und alle Pflanzen haben Cotyledonen. S— 212, Derfelbe,, uber die Anzucht auslaͤndiſcher Bäume und Ströuder im Freyen, -befonders Prunus ferotina, Liriodendron tulipifera, Salix_Rujlleliana, Populus monilifera (Canadiſche Pappel), Juniperus vir- giniana (rothe Zeber), Acer faccharinum, dafycarpum, ©. 219. Derfelbe, Payonia platanifoli& aus Dft- indien. . ©. 296, Slörfe, über Die verfhiedenen Arten des Brandes. im Getraide, Iſt nicht Mutterforn, wie man: ; ausgewachfene Roggenkörner nennt, nicht der Roft an den Blättern des Getraides, den allein Banks 1805 be: ſchrieben, ebenfo Marfhall in den Hfonomifhen Heften 1805. Der Brand finder ſich allein an: der Aehre oder an: den Koͤrnern, theilt ſich ein 1. in Ruß oder Flug: Brand, 2. in harten, 3. in Schmierbrand. Der erfte nimmt faftdie ganze Achre ein und verfliegt bald, der zweyte beſteht in verſchrumpften Koͤrnern, der dritte aus unfoͤrmlichen Kör- nern, die ein uͤbelriechendes, ſchwaͤrzliches, teigartigee Beſen enthalten, der Roſt iſt Uredo linearis,.-und Puc- cima graminis, zeigen. ſich germ in: der Nachbarſchaft des Sauerdorns, aber nur-Dann, wenn auf deffen Blät: tern Aecicäum berberidis iſt, wirklich verſchieden von Uredo linearis, dieſer heißt in der Bibel Haggai, Auri- go. Der Rußbrand iſt Uredo ſegetum. Iſt eigentlich unſchaͤdlich. Beym harten Brand ſehen zwar die Aehren gut aus, es bluͤhen aber nur einige Bluͤthen, deren: Kor: ner dann ſchwarzbraun und nur halb fo fang werden, 2 fg obenauf, und enthalten: nichts mehliges und rn ‚1742 nichts rußiges. Beyde kann man wieder ausſaͤen. Der Schmierbrand ift der fhadlihe und vermehrt ih, wenn man ſolchen Waizen wieder ſaͤet. Solche ehren Schießen gleih blaͤulich aus der Scheide, ſtehen ſtruppig, und ent⸗ halten ſchon den Anſatz zu einem Korn, faſt fo lang als ein reifes, aber nur fo dick als eine Nühnadel, ſchwaͤrz⸗ lich gruͤn, zerrieben braun ſchwarz. Auf dem Boden des Balges ſitzen ſchon die Staubbeutel, welken ohne hervor: zukommen, bluͤhen daher nicht, außer manchmal einzelne Bluͤthen. Dennoch waͤchſt dieſes brandige Korn wie ge— woͤhnliche Koͤrner, und die ſchwarze Materie wird endlich trocken, ſtinkt befeuchtet. Solch Korn wird mit einge— aͤrndtet, gedroſchen, in Staub zerſchlägen, wodurch auch die geſunden Koͤrner ſchwarz werden; waͤſcht man vor dem Mahlen die Körner, fo wird das. Mehl doc mweih. Dft find einzelne Aehren an einem brandigen Stof ge⸗ fund. Jener Brand beficht nicht aus Snfectenevern. Iſt wohl nichts anders als ein Verderbniß der Säfte im fieden Korn, vielleicht von zu mafliger Düngung. Zlörle glaubt nicht, daß fi der Brand fortpflanze und vermehre.. Vv. Jahrgang 1811. ©. 76. Erome; Hypnum laevifetum. Neu, Taf- 3. i ©. 78. Willdenow; Calophyllum, zu Guttife: ren, Inophyllum, Calaba , apetalum, Tacamahaca fpectabile CBintangör), longifolium, acuminatum. Sehoͤrt zu. Polyandria Monogynia. ©. 85 Bosc; Pilze in Amerifa. Taf. 4: 5 6. In der affgemeinen Sprache. Boletusalveolarius , hyd- natinus, Agaricus pineärius,-dorfalis, Chama; Cla- thrus columnatus;. Morehella caroliniana, Phallus duplicatus ; Satyrus rubicundus;. Lycoperdon trans- verfarium ‚ heterogeneum, cyathiforme; Uperhiza neben. Tuber.. Tubercularia: carnea; Tremella ftipi- tata.. > ©. 89.. Swartz; Bemerfungen über den Character von Stylidium, Meim gegebener Character iſt richtig, gehört zu Gynandria. Diandria und macht mit Vorftera und Leeuwenhoekia eine Gipp; ‚daft, ©.. 98, Willdenom; Unterſchied der Wegetation auf der nördligen und füdlichen Halbkugel, außer den Wendekreifen.. Sn: Europa find nur 2 Floren, die ſuͤd⸗ liche und die noͤrdliche; getrennt durch die Pyrenaͤen, die Waſſerſcheide Frankreichs, die Alpen, durch die Schweitz, Tyrol, Krain, Sclavonien, Siebenbürgen. J In der noͤrd⸗ lichen ſind gemeine Sachen, die uͤberall auf der Erde vorkommen, 250 Holzarten, alle mit unanſehnlichen Blu: men, Pyrus, Prunus, Mefpilus und Wiburnum aue: genommen. Gewuͤrzhaft find nur Ledum palustre und Myrica gale;, einige Rrauter aus Didynamia und einige Umbellata , geniefbare Früchte wie auch mehrere Wur: zeln und Kräuter. Im fuͤdlichen Euroya ſind die Blaͤt⸗ ter ſteifer, ſchmaͤler, viele Dornen, fo auch in Rordafrica, im Ratolien, Armenien, Syrien. Ueber 300 Hölzer, wenig Baume, faft alle behalten Winters die Blätter, Straͤu— er blühen ſchoͤn doc nicht groß und brennend, Baus me unanfehnlid. Gewuͤrzhaft find Lor und PMorthe; Piftacia giebt Harz und Balfam, alſo ein ‚taubpol, * 7 a ‚1743 — uns nur die Nabelhoͤlzer. Viele Straͤucher gewuͤrzhaft, genießbar viele Früchte und Wurzeln. * Ajien kennen wir wenig; Sibirien wie Nordeuropa, kaum 10 Baͤume und 60 eigene Straͤucher. Diefe blühen - ſchoͤn/ jene unanſehnlich. Gewuͤrze wenig, auf den Step⸗ pen vleſe ©alzfräufer, giebt Fruͤchte und eßbare Wurzeln. — — Die Nordiweffüfte von Amerika hat wenig Baͤume, meiſt Radelholz, viefe Sträucher, mehrere Früchte, einige ehbare Wurzeln. Nordamerifa bis an die alleghanifchen Gebirge genauer bekannt. Sanada wie Nordeuropd, mit dem es fehr viefe Gewaͤchſe gemein hat, deutet auf frü⸗ heren Zuſammenhang, 60 eigene Hoͤlzer, mehrere Fruͤch— te und Wurzeln, wenig Gewürze. In den Freyſtaaten %i8 Carofina iiber aod Hölzer, mehrere mit ſchoͤnen Bluͤ— then, greßen ‚Blättern, gewüuͤrzhaft, immer grun. Fruͤch⸗ ge und Wurzeln, viele gewürzhafte Kräuter. Euͤd⸗ Car rolina, Georgien, Florida, haben mit unter tropische Gormen. . i ? i Suͤdliche Erdhaͤlfte. Wenig von Suͤdamerika. Ue: ber Chili etwas von Molina, etwas fennen ‚wir von Montevideo, und Buenos-Ayres, Magellan; Straße, Zeuerfand. Die von Montevideo und B. hat noch einen tropifhen Anſtrich, Blätter feft, glänzend, Blumen hoch gefärbt, viele Söfjer, mehrere gewuͤrzhaft, einige Früchte, Kon da bisin Patagonien hinein Die Pampuas, unge: Heure Wuͤſten mit wenig Gras, Kraut, Farren, feine Fruchte. An Magellanſtraße viele Gewaͤchſe, befonders Bolzartige mit fteifen, glänzenden Blättern ſelbſt no) tro: yifhe Gefalten, Blumen lebhaft, einige eine Fruͤchte, ob ebare Wurzeln unbefannt. Ant Feuerland Die De: getation der Polarlaͤnder. Am Vorgebirge d. g. Hoffn, eine reiche Flor, Blätter ſchmal, ſpigig; Bluͤthen zierlich; Zweydrittel holzartig, meift Straͤuher, viele ſtrauchartige Syngeneſiſten, die Proteen ſind hier zu Hauſe; mehrere gewuͤrzhafte Straus cher und Kräuter, meiſtens aus Didynamia gymn. und Syugenelia, auch einige tropiſche Formen, Fruͤchte fehlen , eßbare Zwiebeln. Neuholland, um Hafen Jakſon viel. Blätter fhmal, foigig, wie am Vorgeb. d. guten Hoffn. Blüthen zier⸗ lich, Zweydrittel holzartig, viele Baͤume, mehr Straͤucher, ſtrauchartige Syngeneſiſten, viele Proteen, keine Fruͤchte, einige Wurzeln, geſchmacklos, viele tropiſche Formen, viele Gewürze, von den Molucken aus bis Diemens-Land. Nefultate. Auf der noͤrdlichen Halbfugel Haben nur. die ſuͤdlichſten Gegenden einen fehr ſchwachen tro— pifhen Anftrih, nur zwey bis Drey Repraͤſentanten. — Mgarbien, Balenzia, Nizza, Neapel, Gicilien, Schirvan, Syrien, nördlid China, Japan, Carolina, Georgien, Zlorida. Dagegen reihen auf der ſuͤdlichen Halbfugel die tropifchen Geftalten fowohl in Afrifa als in Amerifa und Neuholland bis an die kaͤlteſten Striche, und zwar -in vielen Neprafentanten. So noch an der Magellanftraße und auf den Malvinen, in Neuholland bis and Dimens - ap, in Neufeeland bis in die ſuͤd— lichſte Spige, doch fol die Suͤdhaͤlfte fälter feyn. Auf der Nordfeite hat Amerifa die meiften hofzartigen Ge: waͤchſe, Afien ift fehr arm daran. Dagegen find alle Süplander faft nur mit holzartigen Gewaͤchſen befegt, x 4 LHängt wahrſcheinlich von der Kultur ab, wodurd Die Wälder in Afien zerjtört wurden. . Als Despoten- Regie rungen die ungläflıden Menfhen zu den. Volfermande- rungen zwangen, blieben jenen die ©teppen, und Deutſch— lands Wälder wurden bis jest ausgehauen, um fi Derz einft aud in Steppen zu verwandeln.] °- 8 Im Norden giebt es viele Nadelhoͤlzer. Jenſeits des Aequators iſt fein Pinus. Pinus dammara auf Am- boina gehört nicht dazu. Sm Cüden find dafür die Pro: teen, wozu Protea, Bankfia, Gonchium, Lambertia, Embothrium und viele andere. In Neuholland, am Borg. d. 9, H., im Feuerland., auf den Gebirgen von Peru, bis an den Aequator; dieffeits nichts aͤhnſiches. Nördlich viele faftige Früchte, Nuͤſſe und dergleichen, nit fo füdblid. In Montevideo einige Beeren, fehr we⸗ nige an Magellansſtrahe; am. V. d. g. 9. feine faftige, genichbare Frucht, aud faum in Neuholfand, nur .die Stypheliae, deren Früchte aber kaum ein geniehbares Zleifh Haben. Auffallend ift es, daß die vielen fraud- artigen Spngenefiften von Magellanftraße, Montevideo, Borg. d..g. Hoffn, und Neuholland fih fo ahnlich find, jedoch ſippiſch verfhieden. Nördlich giebt es nur ſtrauch— artige Cyngenefiften in den, wärmften Theilen, auf den canariſchen Inſeln, Madera, Azoren, Bergebene von Me- zife, Weflindien, doch Blätter frautartig. Sn Europa herrſchen im Frühling. weiße. Bluͤthen, im Herbft gelb, im Sommer bunt, meiſt mattroth, und blau. ö In Nordafien. Frühling weiß, mit Violett reich ver miſcht, Herbft mattroth mit etwas Geld. Sommer, wie by une. nr Nordamerifa, Fruͤhling weiß, Herbft violett und mattroth, fehr wenig gelb. Sommer. vielfarbig, nur in den wäarmern Strichen brennend roth und Tcherfar- ben gelb. Ganz anders die Blumenfarben ſuͤdlich; Fruͤhling, Sommer und Herbft bunt und brennend bis nad dem Suͤdpol, roth häufiger. An beyden, Erd-Polen weiß. ©. 159. Derfelte. Longchampia; Kraut, wahr: fheinlih aus Mexiko ; capillifolia. Neben Stevia und Ageratum. u ; ©. 105. Derfelbe; über-Aloe; in mehrere Sippen aetheilt. $ 1. Rhipidodendron difiichum CA. plicatalis), djchotomum, ‘2. Lomatophyllum , borbonicum (A margi- ginäta). \ 3. Apiera, translucens, arachnoides , atrovirens Cpumila), mirabilis, margaritifera, granata, und fo bis 28. R 7 q."Aloe, obl[cura , angulata, excayata, Lingua, nigricans, und fo bis 27. — ©. 285. Swartz; Linconia cuspidata aus Afrika. ©. 285. Wahlenberg, Kamſchadaliſche Laub- und Leber: Moofe von Tifefius gefammelt. Die mittfere Temperatur beſtimmt nicht Die Vegetation; die des Nord- caps iſt hoͤher als die bey Ufeaborg, und doc) hat man hier‘ Wälder, Getaide, was. dort fehlt. Die Winterkälte bey Stockholm und am Nordeap ift ziemlich gleih, doc ift die Vegetation am beyden Drien verſchieden, Die Vege— cation wird durch die Temperatur ber Sommer beſtimmt; ” am Nordcap und auf-dem Gotthard. iſt ziemlich eich, Stockholm, Abe, Petersburg. So Paris und Salem in VNordamerica. Gegen das Nordcap erſtrecken ſich die Laub⸗ hölger, beſonders Betula nana und alba am weiteſten; - Auf dem Gotthard Hingegen find es Nadelhölzer, die am hoͤchſten fleigen, Lärden, Zirbeln, 1 nieholz haͤngt von der beftändigeren Sommertem: peratur in Lappland ab. Die Moofe vegetiren am be: ffen in den fältern Jahrszeiten, im Herbft und Frühling in Lappland, im mitlern Europa fogar im Winter, | In Norwegen mehr Mooſe, und zum Theil andere “ Battungen ald auf ber ſchwediſchen Seite der lapplaͤndi⸗ diſchen Alpen wegen der längeren und frudtbaren Herb- Cinclidium ftygium, Splachnum rubrum , Inteum, nicht in Norwegen und Schottland, dagegen Conofiomum areticum häufiger. 0,88 giebt ein Küften- Clima und ein Continental⸗ Slima für das feſte Land, jenes ift fich faſt immer gleich, dus F fte dort, und fo die Vegetation, darinn find die Pflanzen mitten in Afien am vollfommenften, Die ar Africa gehören dem f i } Kuͤſten⸗Clima an, das bey zwar ziemlich gleicher Tempe: ratur immer fehr unbeftändig ift, daher Die Blätter fteif, mal, troden. So bie großen, ausgebreiteten Schirme Ssbplachnum xubrum und Uleum gegen die [hmalblät- _ terigen, fleifen Polytxicha der Küften Vegetation. Die Mooſe von Kamſchatka ſtimmen mehr mit den ſchwe— pifeh applandiſchen überein, mo von 40 Gattungen ih 36 finden, bloß Encalypta corniculata, Neckera pen- | (accata und Targionia hypophylla aata, Marchantia wachen nieht in Lappland.. Sehr intereffante Betrach— ungen im Sinne don Humboldis Arbeiten. Die - Roofe von, Kamfdatfa find: 1. Splachnum luteum. 2. Dicranum fcoparium, yrpureum. u r EN Didymodon capillaceum. a. Ensalypta vulgaris , corniculata, abaeb. 8. Polytriehum commune, juniperinum, . Funaria hygrometrica. 4 —34. Méeeſia uliginoſa. Orthotrichum affine,! AMnium crudum. 40. Bryum pyriforme, capillare. 41. Uypnum pulchellum, comprellum, parieli- num, triquetrum minus, [quarrofum, lutelcens, plu- * moſum, cuprelliforme, molluscum, commutatum, aduncum tenue. "22.42. Leskea polyantha, incurvata, dendroides. 13. Neckera pennata j "014. Jungermannia ciliaris , trichophylla , tricho- manis, minuta, Sphagri, epiphylla. 15. Marchantia pilofa, laccata, abgeb. 16. Targionia hypophylla. * ©. 297. A. N. Desvaux. Fougeres Tab. 7. Neue Sippen und Gattungen. 1. Gyclophorus; Sori nudi, conferti, circinnati; Capfulae in finubus paginorum inieriorum‘ frondium femi - immerlae, unilegiales Ss 1819. Heft 10. virens, Schreberianum, ’ Pin \ und fo aud Die Vegetation, Co bey Bergen, 2748 oborhiculatim, dilpofitae.. _C. adnalcen adı.), heterophylius, Ipiffus, Tongikolius $ Y FAR chum) fligmolus, glaber. * 2) Monogramma linearifolia, graminez CCaent pteris), furcata (Grammitis graminoides). 3. ‚Didymochlaena finnola. 4. Gymnogramma rufa Pſoralea bituminofa.. = Scilla autumnalis.. (Agave americana ift verwildert inder Gegend von: Sie blüht alle- Jahre: häufig: in der Nähe- wo. einft. Horaz: eine: kleine Villa. Tivoli. eines Klobers, belafs.): ' Aus der Gegend. von: Sto. Polo, monte: Piſchioli, Marcellino. Helianthemum: Fumana. Inula [alicina.. Helleborus foetidus. Euphraſia linifolia. Odontites.. Ajuga Iva:. - ıGarduus Sr gr gen Salvia vifcofa.. Echium violaceum.. italicum. — europaea. Sherardia arvenfis, i osma chioides. Spartium junceum.. Genilta tinctoria.. ‘Lotus hirfutus. Cnicus Acarna.. Amaryllis. lutea.. Bey Palombara am: Fu/s den monte: Gennaro. Galium purpureum. Polygonum minus. Gonvolvulus.. Bi. 1750 Althaea cannabina. Ajuga Chamaepitys. Senecio: erucaefolius, Neottia autumnalis, Bromus diltachyos. Pifacia Terebinthus, Lentiscus. Arbntus Unedo, Quercus lIlex. Myrtus communis, Cercis Siliquaftrum. Crataegus Pyracantha. Phillyrea media. Bellis [ylveftris. Auf dem monte Gennaro, Digitalıs: ferruginea, lutea.. Cnicns eriophorus. Viola lutea. Sambucus: Ebulus. Gentiana. Lutea.. cruciata. Agroftemma Coronaria. Moehringia mulcola, Seutellaria Columnae.. Aus: dem: Valle del! inferno, bey Rom.. Erica arberea. Quercus. [uber; Pifacia Lentiscus. Spartium junceum, M. yrtus: communis.. Daphne Gnidium.. Phillyrea media. Anemöne appennina. Briaa maxima, Enicus- hamulofus. Authemis mixta. Stellera. Pafferina. Ononis antiquorum. Linum gallicum, Olyris alba. Scorpiurus: [ubvillofa. Euphrafia: linifolia. Bellis: annua, psrennis. [ylveltris.. Zur Flora. des Albanergebirzes gehörig. Aus: dem Gebirge Jelbf. Cyclamen hederaefoliun, Salsia glutinofa.. Quercus: Dex; pedunculate. Robur, Carlina: vulgaris. Andropogon hirtum. Scabiofa. Columnae Tenore.. Scolopendrium: officinale, Adıantum; Capillus Veneris. Scutellaria Columnae. Aus;der Campagna di. Roma, Sambucus Ebulus.. Gentaurea: Calcitrapa. folfitialıs. Scolymus’ hilpaniceus. Rubus fructicofus. Onopordon arabicurm. Echium italicum, Bellis [ylveßris. Carlina. corymbofa, lanata. Dauous Visnaga: Senecio erucaefolius. Chenopodium. Botrys. ambroßeides, , 179 At = 1 Stachys lanata. Br — Trifolium vreſiculoſum Savi. Cyperus longus. Scirpus maritimus, Holofchoenus. Andropogan Gryllus. j Secale villolum. R Holcus halepenlis. Hordeum bulbofum. Phalaris paradoxa. aquatıca. utriculata. Verbascum finuatum. Blattaria. Phleum SR: Feftuca phleoides. Bottboellia filiformis. Croton tinctorium. Anemone coronaria. hortenfis. Allium Chamae - Moly. Ixia Bulbocodium. Nareilfus Jonquilla. Afphodelus rameofus. Cynara Garduneulus. den Wegen und in den Gräben zwifchen den Viller - und Feingürten in und bey der Stadt. Arundo mauritanica. Euphorbia platyphyllos. Lycopus enropaeus. Carex agaftachys, Gucubalus bacciferus. Lythrum hyffopifoliun. Piumbago euröpaea. Erodium romanum, mofchatum. Arum italicum. Campanula Rapunceulus. Prunella laciniata. Delphinium peregrinum. Althaea officinalis. x Lavatera punctata. Zizyphus Paliurus. vulgaris (rarior). Lepidium graminifolinm. ) Jasminum offieinale. Puscus Hypogloflum. In den Villen und Meingärten. Serapias cordigera. Lingua. Ophrys Arachnites. aranifera, myodes. anthropophora. Colehicum variegatum. Cyclamen hederaefolium. Scabiola tranlylvanica. Euphorkia Peplus. Erigeron graveolens, Apargia tuberola. Sonchus picroides. Silon Amomum. Crepis virgata. Phytolacca decandra, Sinapis erucoides. Quer&us Ilex. Panicum Crus galli. Atriplex patula. Fieus Carica, , Ferula communis, Pinus Pinea. Melia Azadarach. Prunus Lauro - ceralus. f Laurus nobilis. 2 ; a re, r h Diofpyrus Lotus. ° „Witex Agnus caltus. Srans Bupleurum corıaceum. j Yucca gloriofa. Agave americana, Salix babylonica. Arundo Donax, Buxus [empirens. Ricinus communis, WAREN 3 Auf den gepflajterten Strafsen und Plätzer der Stadt, um die Fontainen und auf den fteinernen Treppen. R Fan N Antirrhinum Cymbalaria, Veronica cymbalariaefolia Vahl, Tribulus terreltris. Euphorbia Chamaelyce, Amaranthus polygamus. Chenopodium Vulvaria, N x, Oxalis corniculata. Poa megaltachya. *. pilofa. Syntherisma aegyptiacum. | Lappago racemo/a. Cynodon Dactylon, Urtica pilulifera. x urens. . _ membranacea, Erigeron linifolium. - Flora der. Ruinen. Capparis ſpinoſa. Ficus Carica. Trachelium coeruleum. Valeriana rubra. Sonchus lacerus. tenerrimus, Artemifia arborea. ‚Conyza rupeltris. ſquarroſa. Cheiranthus Cheiri. Crepis veficaria. Smyrnium Olufatrem. Milium multiflerum. Olyris alba. Lonicera etrusca. Salvia Verbenaca. Echium violaceunt. Refeda Phyteuma. alba. Parietarta oflicinalis, judaica. lufitanica, Spartinm junceum. Antirrhinum majus. Acanthus mollis. Zizyphus Paliurus. vulgaris. Melica ciliata. Jasminum officinale, Cotyledon Umhbilicus. GC. Florawon O'fiia, Aus den Sümpfen und Flüjfen, Alphodelus ramofus, ; 'Cynara Cardunculus, Alter Tripolium. 1 ‘Chryfocoma Linolyris,, Conyza ficula. \ Cryplis aculeata. Juncus acutus. Atriplex portulacoides. littoralis. Salicornia fruticofa. herbacea. Salfola Kali. Chenopodium maritimum. Cyperus aureus Tenore. « * 3754 — J Centaurea caeſpitoſa Cyrilli, Sammlung. Li i EN ; 7° VAsanthus mollie. F \ : Yerfoon Ki in Bilden ee ©, Saint ar, Hi 6 1 SB Im Pigneto Chigi, Gh di 3 ’ 2 eno ws Sammlung 83, und 9 fehlen, J— Axrbutus Unede. — ie ſonſt wo verzeichnet find, z. B. canadenfis, pumila Erica multiflora, _ : caroliniana, hirfuta, fimplex, betonicaefolia , FE B B Daphne collina.. heterophylia, integrifolia. Wir fegen wi 83 ha ‚ 3 Rosmarinus officinalis, - rifirten Gattungen her Ü Ente: 4 Saccharum Ravennae. 6 5 gen her, um fie mit Neſtlers 68 derglei- Ei —* > ı Im Sande am Meer, en zu Tonnen, der dieſe Abhandl. augenſcheinlich nicht E* Echinophora ‚Ipinofa _ — hat, und ſchier nicht hat kennen koͤnnen, meif fe choenus mucronatus. - % nde 1815, fein Bu F i R br. Bi Convolvulus Soldanella. Abhandl 9 —— —— erſchienen ift. Seine : AMedicago marina, en if da frenfich ſehr weit von der Vollſtaͤn⸗ Cakile märitima, digkeit entfernt, jedoch beruht ihr Hauptverdienft in der re ie, engel; Umbellif re ln * genauen Vergleichung der Gy, Pg . r o mbelliferarum genera e. ibDdenow 5 - quaedam melius definita Tab. 5.— Die Frudt giebt den p k Haupt : Typus, wird genau aus einander gefeßt und ab: otentillae, a2. humifufa gebildet, befonders find aufgeführt: Laferpitium, Thap- 1. fruticofa 43. adfcendens * Kr, 2. . glabrata 44. opa fia, Cnidium, Bupleurum; Cachrys, Agalyllis, Sifon, 2° tenuifolie a5, unse Aethufa, Smyrnium. a. lalefovii Ro: Tubene VM. Sahrgang 1815. — 5. geoides. 47. filiformis ©. 15. Nees von Efenbed, Lemna trifulca, e — de minor und-gibba, blühen von Mitte. Juny bis Mitte 8. lericea . — aka Sul, polyrrhiza noch fruͤher. Dann minor, fpä: 9. multifida _ 51. altracanica ter gibba; im July trilulca. Die dünne membrang: 10. verticillaris 52. reptans” fe Umhuͤllung der Befruchtungstheile ift eigentlich weder je — 53. ſarmentoſa als Kelch noch als Blume, ſondern als Scheide (Spafha) 75, Se ala . zu befragten; fie zeigt gleihfam den nod unvollfumme- 14. ruthenica ER oinlelkekn ö nen Typus der Scheide vom Aron, die Tertur aber gleiht 15. diflula 57. clufiana der der lilienartigen Gewaͤchſe. Die Staubfaͤden müfen = —— 58. hen daher ale hypogyniſch betrachtet werden, mad Wolfe Ab: 19. Filipendula 3% —— bildungen deutlich zeigen. Kapſel iſt ein utriculus, der 19. Sanguilorba 61. nitida am Grund abreißt, einfücherig; ein Saamen, bey gibba 20. agrımonoides 62. lupinoides wen. „Steht am beiten mit Callitriche, Zannichellia, er area 63. pyrenaicz Ruppia (Lemna) vor Aroiden, und folgt auf die Na» 72: eg 2 — jaden, Die in zwey Abtheilungen zerfallen: Ceratophyl- 21. hifpiga 60. —— lLum, Myriophyllum, Najas, Saururus; dann Apono- 25. longıfolia 07. frigida .. geton und Potamogeton, die auch nad zu den Monocoty: 20. ES 68. Braunianz ledonen gehören, Hippuris u, Chara meiden ab. Lemna ar DEEs Pr De ° gehörte beffer in die zweyte als in Die 25te Claffe Eine 29. recta s Ei — ne's. L. arrhiza iſt die junge Brut verſchiedener 30. obſcura 72. [plendens ' Lemnae. = en 73. monlpelienfir ©. 57. Bellermann, Tulpe, deren Geihiäte, Ye: 55. z2eranioides a — — ſthetik, bey den Osmanen. In Deuütſchland erſt ſeit 1550. 34. intermedia - 76. elatior Der Nabme kommt von Turban, Dulbend, perſiſch: Nef- 38. hungarica ‚77. tridentatz feltud. Kommt bey den Griechen und Römern nicht 50. — 78. nana vor, währt wilb im ſuͤdoͤſtlichen Rußland. Bon 1623 bie 75. fipularis Iuside 57 hat-man in Holland für eine Zwiebel mehrere 1000 39. laxa — Gulden bezahlt; eine mit 3400. G. Man zaͤhlt uber 5000 46. — 82. angulftifolia a1. depreſſa 85. billora ‚Sorten. Nun folgen noch mehrere intereffante Bemerfun: ß gen in bfumiftifcher und literarifher Hinfiht. ©. 151. Hayne. Veronicalamiifolia und Rudol- phiana bey Greifswald, neu, beyde Der Chamaedrys verwandt. ©. 145. L: Treyiranus. Obf. eirca plantas orien- tis cum defcript. noy. aliquot [pecierum. Tab, 2. 3. Ben Aſtrachan und am Gaucafus von F. Blume ge: - fammelt; 75 Gattungen berieben. ©. 190. Prav. Schlechtendal, über die Stelfarien und Xrenarien in Willdenow’8 Sammlungen. Charafte- riſitt 14 Stellarien und 77 Arenarien, % ©. 285. Derfelbe, Potentilen, in Wilſdenows VIII. Sabrgang 1817. ©. 91. Lehmann, Botaniſche Beobachtungen. Taf. 3—7. Mehrere Afperifolien befhrieben. Coldenia , wozu Tiquilia. Oolsmannia flava — Oynoglollum, ı4 Gattungen. Omphalodes, 8 Gattungen. ; ©, 100. C. Sprengel. Botaniſche Beobachtun— gen , Taf. 8. 9. Scabiola elegans, caucafica; Phylica, 7 Gattungen, Sonchus caucaficus, Santolina crithui« folia; Salvinia natans, ausführlich befchrieben , ſcheint Keine maͤnnlichen Theile zu haben. S. 144. v. F. —* Schlechtendal. Olyra, mono⸗ graphiſch bearbeitet. 6 Gattungen, 110 * Ueber: die. Familie —— der rofenblüthigen Gewaͤchſe, und ihre Verwandtſchaft 1755 mit einigen. angrängenden. Samilien, ins befondere mit Hüffentragenden Gewaͤchſen. Bon Dr. J⸗ 8. Wilbrand. Um das Verhalten. einer Pflanzenfamilie in, ihrem ganzen Umfonge Kar ind Auge zu fallen, darf ſich der Sflanzenforfher nit. bloß: mit einer gegenfeitigen Ver— gleihung. der. Blüthen und der Früchte begnügen; er. muß vielmehr auf das ganze. Wahsıhum aller Nflanzen fehen, die im. Umfange einer beſtimmten Familie liegen; er muß es ſich ferner. klar maden, wie jede beftimmte, Sflanzenz _ familie in. andere angrängende- Familien eingreift und übergeht. und: wie auf: Diefe Weife mehrere beffimmte Ja: milien. wieder Verzweigungen einer großern Bamilie find.. Da. fih aber’ jede Pflanze),. nachdem fie ji vom Samen. forn aus. in mannigfaltige Verzweigungen entfaltet hat, in. der. Slumenfnospe mieder. zur Einheit. in. fig). ſelbſt ſchließt fo iſt es auch begreiflich, Daß das Weſentliche ei- ner. jeden Pflanzenart „ einer. jeden. Gattung, einer: jeden Familie in der Bluͤthe und Frucht verſinnlicht iſt. Hier: auf. beruhdet es auch, daß. bey den verſchiedenen Claſſi— Fationsmethoden der Pflanzen bloß auf die Blürhe im ihrem ganzen Umfange geſehen zu zoerden braucht, ohne daß in Hinſicht auf die. Verwandtſchaft ein Irrthum zu ber fürdten: if. Der weſentliche Character; der rofenbluthigen Gewädhfe beſteht darin; daß der. Kelch die. Grundlage macht für. die BSlumentrone und Stauborgane,. melde: beyde insbefon; dere aus. dem. obern Theile des Kelchſchlundes entſprin⸗ gen. Die Kronenblätter: find jedesmal geſondert, waͤhrend der. Kelch einblaͤtterig iſt; fie wechſeln in: ihrer Stellung mit den. Theilen: des Relchrandes. Diefe Kennzeigen find indeß Den: roſenbluͤthigen Gewaͤchſen nicht allein: tigen. Die Zahl. der Kronenblaͤtter iſt bey. allen Pflanzen. Diefer Familie. in. Uebereinfimmung mit. den Teilen des Kelch⸗ randes, und’ der Hauptzahl der Theile liegen überall die Zahlen: 2 und:3 zum Grunde. Bey weitem "die meiften zofendlüthigen: Gewaͤchſe und a Kelchtheilez einige: wenige ha: 8, Cliffortia, Der Frudifno: sen. iſt bald. in einfacher „. bald in mehrfacher Zahl vor: handen; er ſenkt ſich bey: einigen: unterhalb. des Kelch⸗ Wlundes in: Die, Kelchröhre hinab, und: die Kelchroͤhre nimmt: dann an, rucht &;, bey. den: Roſen und: bey den Kernobſt⸗ Gemwädfen. In a Blufenblätter, u hen auch nur 3 Theile, z⸗ andern. erhebt: fi; der Fruchttnoten über den. Grund Dee: Kelches mehr: oder wenigen aufmärtd ; der Kelch bleibt aber. nad): der: Bluthe als eine Stuße, worauf die Frucht ruhet, zurück· Bey den: Steinobfigemädhfen: zerplatzt bie . Röhre. des Kelches, wenn; der Fruchtlnoten nad), der. Bluͤ⸗ AH, ih auszudehnen beginnt ; der Kelch: füllt alsdann ab. Das verſchie dene Verhalten: Des, Kelches ben den verſchie— denen: Familien, die zunäcftmit: ben: Roſen verwandt ſind, gerbierit: um: fe; mehr: eine genauere Betrachtung, weil dieſe einzig: und: allein: zur richtigen Wuͤrdigung verſchie⸗ gucte führt, Willdenow Grundriß der Kraus terfunde,..Sr- 408); und mit: ihm andere, halten: die. Kerne: abitfrunte 3, B. Birnen und Xepfel, für wahre aus dem —S PER, haben 5 Blumenbfätter und 6. Kelchtheile, einige, 3 Be Sangniforba, Alchemilla, haben: der, Entwidelung der Frucht Thril, z. Fruchtlnoten hervorgegangene Srügte; fie ſehen fe als Bra - Mes} “7 1 * Samenkapſeln an, welche mit einer Fleiſchmaſſe umflei- des find. Bon der Grundlofigfeis.diefen Darſtellung wird man augenblidlich, überzeugt, fo: bald man die Bluͤthen und Fruͤchte der Kernobſtfamilie, 4. B. die Blüthen und- Früdte eines Birn= oder Apfel-Baums mit den Bluthen und Früchten der gewöhnlichen Rofen: vergleicht. Ben den . Rofen ift bekanntlich der Kelch frugförmig; er bildet un: * + 2 “ ter feinem Schlunde, in feiner Röhre eine Erweiterung, die beym. erften Anblick ein. Fruchtkinoten zu ſeyn ſcheint. Bey genauerer Unterſuchung findet ſich aber, Daß die Muͤn⸗ dung des Kelchſchlundes offen, aber verengt iſt, und daß die- Samen in dem erweiterten Kelchgrunde gleichſam nackt liegen. Bey einigen. Roſen nimmt, die Kelchröhre nad. der Bluͤthe an. Fleiſch zu, inäbefondere bey Rofa villola,. und zeigt dadurch die Annaherungan cine Kernobfifrugt. Der trugförmige Kelch der ofen verengt, die Muͤn— dung feines Schlundes noch mehr" bey den. Wiefenfnopr- pflanzen (Sangnilorbae) ;. 8. bey Agrimonia, Alche- milla, Sanguilorba, Poterium; endlich ſchließt er feine Mündung faft ganz in. den Kernobſtfruchten, 3. 8. Pyrus — wir fagen. atfihtlih faft ganz, Denn unser: , fuht man. 3. 8. eine junge Birne eben nad Dem. Abfal- fen. der Blumenkrone, fo findet. man, baf die Griffel ckyh)Vurd den fehr verengten Kelchſchlund in- die ver— meinte Kapfel der Frucht abwärts gehen, auf eine gfei- he Weife, wie dieſes bey den Rofen auch, der Hall, aber mehr fihibar iſt. Demnach iſt das Zleifh, der Birne ° offenbar nichts weiter, als der vergroͤßerte unfere Theil, — Die Röhre des Kelches, melde fih oben nur nad mehr als bey den Roſen geföloffen, in der Mitte baudig aus: gedehnt, und ım ganzen an. Maffe zugenommen bat. Die Samen liegen in. dem. Innern. Diefer Frucht auf dieſelbe Weife, wie die Samen im Innern des frugfürmigen. Kel- - des der Rofen. liegen, und die vermeinte haufige Kapfel der Kernobſtfruͤchte iſt nichts weiter, als Die. verdickte ins nere Oberhaut der Keldröhre.. Die Frucht felbft iſt aber ebenfo wenig, eine wahre, aus dem Frudtinoten hervor: gegangene Frudt zu nennen, al& dieſes bey den Kofen gilf. Die Kernobfifrüchte, find demnach wie Die Früchte der Rofen: unaͤchte Fruͤchte Eructus ſpurii. — Wie ſich an: die Roſen einerſeits die Kernobſtgewächſe unmittelbar. anſchließen, fo ſchließen ſich andererfeits die Fingerfraurgewädhfe CPotentillae) ;. 8. Rubus,, Fraga- ria, Potentilla, Geum u..f. w. uumittefvar am fie an. Ben Diefen. Gewäcfen. erweitert ſich die Kelchröhre der Roſen ſo, daß der. Schlund völlig verfhmindet ; der Frucht: tnoten erhebt. fih in. mehrfader Zahl aufwarte, und hier durch unterſcheidet fi Die Gattung Rubus fehr deffimmt von. der Gattung Rofa.. Die Famifie der. Spierſtanden (Spiraeae) ſchlieht fh im Bau der. Blumen unmittelbar an. bie Rofen an; die einjeinen Fruchttnoten, Die fi) bey den. Roſen zu einzelnen. Samen entwickeln, ensfalten ſich dagegen zu Kanfeln.. — Bey den Steinobſtgewaͤchſen (Pruni) 3. B. Amygdalıs,. Prunus. u, ſ. w. iſt die Blume volllommer: übereinfimmend mit der Blume dir Roſen, die Blumenblaͤtter entſprinden nemlich aus der Muͤndung des roͤhrigen Kelches, und. wechſeln mit Der Zahl der Kelchtheile, Es; iſt aber nur ein einfacher Frucht⸗ Fr ; 7 Ben r mn x 3 1757 Na hi N - note: vorhanden, per in feiner Grundbildung die An⸗ lage zu einer zweyklappigen Rapfel, oder genauer gefagt, Hier deutenden Fleiſchmaſſe umgeben: wird. Diefe allmäplige Vergroͤßerung der äußern Fleiſchlage der Frucht iſt hier dieſelbe, die bey den Roſen und Kernobſtgewächſen als eine Entwidelung in der Fleiſchmaſſe ber Kelchroͤhre er: ſcheint. Die nähere Uebereinfimmung der Fruͤchte der Sie inobſtgewaͤch e mit den Hülfen der Hülfengewäcfe ' (Leguminolae) ergibt ſich aber beſtimmt aus Folgendem. Der fogenannte Stein einer Steinobſtfrucht (Drupa), z. 8. einer Quetſche, beſteht bekanntlich aus 2 Klappen, wie > die Hülfen CLegumina) der Hülfengemädfe; die beyden Klappen. des Steins find durch eine gerade, und dürd) eine gebogene Nath vereinigt, mie gleichfalls die Hülſen; bey dieſen find die Samentörner mittelſt eines Stielchens Receptaculum proprium), an ber obern, geraden Nath befeſtigt, in den. Steinen der Stelnobſigewaͤchſe iſt dagegen der Kern mittelſt eines Stielchens an der geboge— nen Nath befeſtigt. Die Steine der Steinobſtgewaͤchſe enthalten gewöhnlich nur einen, „Selten zwey Kerne; die meiſten Fruͤchte der Hülfengewäcnhfe enthalten: zwar meh: _ rere Samentörner, doch haben. viele Arten der Sattung Trifolium nur einfamige oder zweifamige Hüffen, und die Huülfen fliegen ſich auch feſt um. die Samen an, und fallen mit ihnen ab, wie auch Die Klappen der Siein⸗ obſtfrüchte ſich um dem Kern feſt anſchließen, und ſich erſt beym Keimen oͤffnen. Das Fleiſch, was den Stein der Sleinobſifruͤchte umtleidet, iſt demnach zu vergleichen mit dem Fleiſche, was bey einigen Huͤlſenfruͤchten glei: falle. in, den Klappen ſich findet, und: von. einigen zur ’ Epeife benugt, wird. Bey einigen Hülfengewadh en fin: den: Tamarinden, von denen auch die Pulpe eine aͤhn— lie Wirtung auf den. menſchlichen Darmkanal heroors. bringt, wie ber Genuß. der Quetiden. Es fegt fi demnach Die Familie. Der. roſenbluͤthigen Gewaͤchſe unvermerkt in die Fam'lie ber. Huͤlſengewaͤchſe fort, und es find. insbeſodere die Steinsbſtpflanzen, die die Bildung der Hülfengemächfe vorbsreiten, Die naͤchſte Annäherung. liegt aber in: den. beyderfeitigen Früchten, doch weiterhin auch im: Bau. der Blumen. Wie nemlid "pen dem. Rofengemägfer Bfumendlätter und Stauborga— " ne aus dem Kelche hervorſproſſen, fo auch bey den Huf ſengewaͤchſen, aber. bey dDiefen aus Dim Grunde Des Ref: "ches, bey den. Rofen. dagegen. aus. der Mündung def: ſelben. —— Betrachten wir weiter die ganze Familie der Huͤlſenge⸗ waͤhſe insbeſondere, fo finden wir einige mit einer faſt regel; mäßigen Blume verſehen, 3.B. Callia, Tamarındus;und Diez fe ſchlichen ſich offenbar zunaͤchſt an die Steinobſtgewaͤchſe an. Bey den meiſten ſind aber die Blumen unregelmaͤhig, fie ſind ſchmetterlingefoͤrmig. Die ſchmetterlingsfoͤrmige Blume ent; fpringt: aus der regelmäßigen. stheiligen-Blume dadurch, daß die Pflanze in der Blume zugleich ſich in zwey Richtun⸗ gen. zu entfalten ſtrebt, wobey, wenn die fünf Theile eben⸗ falls: bleiben „. dieſt norhwendig. eine ungleihe Bildung: erhalten, müflen, Zwey Kronenblätter ſchmelzen deßhald die Anlage zu einer Zulfenfrucht darſtellt, welche Hülfe im fortſchreitenden Wachsthum allmaͤhlig von einer bu "Blume zugleich in 2 Richtungen zu entfalten, den Blättern hervor; bey wenigen Pflanzen Dit det ſich dieſes Fleiſch in bedeutender Menge; z. B. bey 1738 zum Schiffchen Cearina) zuſammen, waͤhrend fih das ge- genüberftehende dritte Kronenblatt zur Fahne Kerle usdehnt, und um fo mehr, je mehr fih das Scifsen zufammenzieht.. Bey der Amorpha bleibt deßhalb von allen. Kronenbfättern nur die Fahne. Im Gegenfage gegen Schiffen und Fahnen entfalten. ih bie benben nod; üsrigen. Blumenblätter der fünftheiligen Blume gleichmaͤßig, erreichen aber nie die Groͤße der Fahne; mait nennt fie die Fluͤgel (alae). An der unregelmößigen Ent⸗ faltung der Blumenkrone nimmt die Bildung der Staub: organe Theil; die Zapf 5 bleibt herrſchend, aber fie ent: wickeln ſich in doppelter Richtung. In den Slumenfnod- pen find. nehmlich 5 Staubfäden länger, 5 dogegen fürs zer. Sn einigen Blumen erheben. fie id einzeln aus Dem Grunde des Kelchs, in andern Dagegen: in einen ober in wey Vuͤndel vereinigt. Daher fommen nad der linnei⸗ fen Claffificationsmethode einige Huüffengemächfe in der zehnten Klaſſe, andere in der flebenzehnten vor— Ben den Lupinen nehmen aud die ©taubbeutel ander verſchiede⸗ nen. Entwickelung Theil; — antherae 5 (nbrotundae, 5 oblongae.. Uebrigend beginnt das in den ſchmetter⸗ lingsfoͤrmigen Blumen ſichtbare Streben der Natur, die ſchon in den Früchten der. Gteinodflgemädfe. In der ganzen BR: niilie ber Hulfengewädhfe fo mie in den einzelnen plans zen. diefer Familie kündigt. ſich auf sine altihe. Beife ein ©treben zur Entfaltung ‚ zur Ausbehnung an. Haus fig ſtehen die Blumen in Achten, Trauben, u. |. W- und die Früchte dehnen fih, in Vergleich mit einer Steinfrucht, der Laͤnge nah aus, und. erreichen. oft eine bedeutende Fänge. Dafelde Streben, fih auszudehnen, tritt auch in fer Fami⸗ fie find: die Blauer Linfach, und wenn dicſes der Hal iſt, fo. verlängern‘ fie: ſich oft: grasartig, wie bey Lathyrus. . nilfolia ;. bey- den; meiften dehnen fie ſich der Ränge: nad ‚aus, und entfalten ſich zugleich in zwey Richtungen⸗, — fie werden geſtedert, und dieſe Geſtallt beginnt mit dem einfachſten gefiederten Blatte, nemlich mit dem gedreiten CFol. .ternatum ) wie bey den. meiften: Kleeatten. Den einigen dehnt-fih Das Gefiederte Blatt zugfeich der Lan ge nad aus, nimmt aber hiermit in feinem mittlern Theiſe an Breite ab, und endigt ſich ins Nanfen.. . Wie die Familieder Steinobſtpflanzen einerfeits Rd in die Familie der huͤlſentragenden Gewächſe fortſetzt, ſo ſhlicht fie ſich andererſeits an die Tepentingewaäͤchfe (1 (rebintaceae) z. B. Anacardium, Rhus, Gneorum; Te⸗ rebinthus u.f.w. Bey allen entſpringen Die Kronchke blaͤtter und Stauborgane, wie bey- den Roſen, aus dem einblaͤtterigen Kelde, aber nicht aus der Mündung Dei felben,. fondern aus feinem: Grunde, und hierin liegisder Unterſchied im Baue der beyderfeitigen Blumen. Die Ge ſtalt der- Frucht wechſeltz bey vielen iſt ſie aber einemirfliche Eteinfrudt; bew andern. iſt fig mit einer Steinfrucht zu— nähft verwandt; Die Samen: (Kerner liegen in zwerklap— piger Umbulfungen.. Mit den. Rofen,. und inshefondere mit der Wieſen— knopf Familie (Sanguiforbae) find wieder: Die Weideriche «Salicariae) verwandt. Blumenblaͤtter und Stauborga— ne entſpringen aus. der: Mündung. des roͤhrigen Reihe, 4 m — er Für 2 — TETT TO g 5 ? wie bey den Roſenz aber die Kelchroͤhre iſt an ihrer Mündung nicht, wie ed bey Den Roſen Der Fall ift, ver: engt. Man betradte z. 3. Die Bildung der Blumen bey Lytihrum. Noch näher, als die Weideriche, graͤnzen die Naͤchtkerzen an die Wieſenknopfgewächſe; man vergleiche insbefondere die Blumen und Fruͤchte von Gaura, Oeno- thera, Epilobium, Fuchfia u. f. m. mit den Blumen und Fruͤhten von Sanguiforba, Poterium. Ben beyder: ley Pflanzen iſt der Kelch einblaͤtterig, on feinem Rande viertheiliaz bey dem Nachtkerzen entfpringen die vier Blu: menblätter und acht Stauborgane aus der Mündung des Kelches, welcher abwärts in die Frucht übergeht. — Die Kernobfipflanzen gehen in die Melaffomen und Morten über. Aug ſchließt ih an fie das Heer der faftigen Ge- waͤchſe, insbefondere Die Familie Der Fadeldifteln Ceacti), der Zaferblumen (Ficoideae);. 8. MelembryäAnihemum, Der Vortulafgemädhfe, z. B. Portulaca, Montia, Corrigi- ola. An die Fingerfrautpflanzen cPotentillae) fliehen fih die Steinbrehfamilie'Saxifragae) und die Hauslaug- gewädfe («Sempervivae), Ben ben hiehergehoͤrigen Hflanzen bleibt der Kelch, wie bey den Rofen, einblaͤtte⸗ rig; die Kelchroͤhre iſt aber, wie bey Den Fingerkraut— pflanzen, 3. B. Fragaria, Potentilla, Rubus, verſchwun—⸗ den, es dehnt ſich vielmehr der mittlere Theil des Kel— ches ſcheibenfoͤrmig aus, — ivenigftens bey dem meiften, venn bes Uenchera iſt der Kelch allerdings erwas baudig. Bfumendlätter und Cteubörgane entjpringen aus dem Rande des Kelches; es entwideln ſich amen oder mehrere Fruchtknoten, die ih weiterhin in Kapfeln ausbilden. Demnah nehmen die Rofen und rofenbläthigen Ge: wiächfe unter mehreren Pflanzenfamilien gleihfam den Mittelpuntt ein, fo daß die in ihnen, und insbefondere in ihren Bluͤthen herrſchende Grundbildung in den an: granzenden Familien auf eine vielfache Weife, und un: ter abwechfelnden Verhaltniffen wiederlehrt. Sobald aber in der fünfblätterigen rofenblüthigen Blume wieder ein Sprofen nad der Länge fih regt, welches merkwuͤrdig genug zuerft in der Srudt bey den Steinobiipflan: zen beginnt, — fo bafd tritt auch Die Biltung nad) zwey Richtungen auf, (in den benden Schalſtuͤcken der Stein: obſtfruͤchte), und greift von der Zrudtrausgehend, um ſich; — Stauborgane, Blumenkrone und Kelch entfalten ſich aus der Theilung in fünf gleiche Theile, allmaͤhlig nach zwey Richtungen, und ſo erſcheint die ſchmetterlings⸗ foͤrmige Blume, deren einzelne Blätter bey den meiſten von einander getrennt find; — es bleibt der Kelch wie bey den Roſen, einblätterig, er wird aber zweylappig und endigt ſich in fünf Zähne. Das in der Bildung der Blume ſich regende Sproſſen aͤußert fih auh im Wade: tum einer jeden Pflanze, befonders in den Blättern, und im der ganzen Pflanzenfamilie, — daher die große Zahl von Gattungen und Arten in dieſer Familie, Weber die Geſtalt der Erde und das Gef:g der Schwere auf ihrer Oberflaͤche. Von De Laplace. (Ann. de Chimie, Juill. 1818.) Die Geometer haben bisher unfere Erde angefehen als ein Sphaͤroid, aus Schichten von jeder Dichtigkeit gebildet; und im Ganzen mit einer Släfigkeit im Gleich⸗ — * ME gewichte überzogen. Sie haben von der Geſtalt dieſer Slüffigfeit und von der Schwere an ihrer Oberfläche For— meln gegeben; Diefe Formeln aber, obgleich fehr umfafz ſend, flellen Dod nit genau Die Natur dar. -Der Dre an läßt einen Theil des Erdfphäroids unbededt, wo: = (2 — durch die Refultate, welche aus der Hypotheſe einer all: - gemeinen Ueberſchwemmung erhalten worden, veran- dert werden, und neue Refultate entftehen müffen ; auch zeigt dann wirffih die Unterfugung über ihre Geſtalt mehr Schmierigfeiten; allein Die Foxtſchritte der Analyſe, befonders in-diefem Theife, geben ung Mittel an-Die . Hand, diefe Schwierigfeiten zu überwinden und das vefte Land und die Meere fo zu betramten als die Beobachtun— gen fie und zeigen. Dieß ift der Gegenftand der folgen- den Anafyfe, deren vorzüglichfte Folgerungen ich hier oorlege. « . : iz Da die Erde ein von einer Ephäre wenig verſchie— denes Sphäroid, und zum Theil mit Waffer bededt iffz ſo gehört die Oberfläche dieſer Fluͤſſigkeit, im Gleichge— wichte und fehr wenig dicht Angenommen, zur Ordnung des Sphäroids. Diefe Oberfläche ift alfo elliptifh, wenn das Erdſphaͤroid ein Ellipſoid iſt; ihre Applattung aber iſt nicht Diejelde wie deym Cpharoid. Sm allgemeiner find beyde Dberfladen, wenn glei von derfelben Ord- - nung, fih doch nit aͤhnlich: nur hangen fie eine von der andern ab. Die Theorie von Der Anziehung der Sphaͤroide, Die im Dritten Bude der Mecanique cele- _ fie aus ‚einander gefegt ift, Hat aud auf Die einfachften Formeln dieſer wechfelfeitigen Abhängigkeit und des Ger feges geführt, roel$em Die Schwere auf jeder der Ober: flühen folgt. Der Ausdruf Diefes Gefedes iſt von Der- ſelben Ordnung, wieder vom halben Erddurdnieffer, und es ergiebt ih daraus folgendes allgemeine Theorem, wie aud die Dichtigkeit des Meers fen möge. „Die Schwere aufder Oberfläde Dee Sphaͤroids, auf die Horigontallinie des Meeres zurüdgefäfrt, indem man blog auf die Yöhe üder -Diefer Horizontallinie Nüdfigr nimmt, folgt Demfelben Gefege, wie auf der Dberfläge des Meers.” & Diefes, Durd die Pendel - Beobadtungen genau be: ftinnmte Geſetz, wird uns die Gefiaft des Meeres fennen lehren, mitrelft eines fehr einfachen Verhaͤltniſſes, welches durch die Analyſe zwifchen ihnen befiimmt wird; Die Ba— rowieserbeobadhtungen werden die Höhen des veften Pan- des über dem Meere angeben. Wir werden alfo Die Ge— falten des Meeres umd des Erdfphäreids und Die Geſetze, welden die Schwere auf ihrer Oberfläche folgt, kennen fernen aus dem Ganzen diefer Beobaditungen, Die ver- mehrt zu werden verdienen, und denen eine große Ge— nauigfeit und Vergleichbarkeit zu geben iſt. Das vorige Theorem über die Schwere erſtreckt ſich auf die Grade der Meridiane und der Parallelen; diefe Grade auf dem Sphäreid gemeſſen, ‚und auf Die Horizon: _ taffinir des Meers reducirt, wenn man nur bfoß die S0- he beruchfitiger, folgen denſelben Gefegen als auf der Oberflaͤche des Meeres. Sn der unendlichen Anzahf der Figuren, melde der analntifche Ausdruck der Oberflaͤchen des Meeres und des Erdfphäroids begreift, kann man eine auswählen, wel- che die Höhe und die Umriſſe ber veſten Länder und der 4 ten Ordnung, den man zu dem elliptifhen Theil des hal: ben Erd: Durhmeffers hinzuthut, hin, das Meer, über: i einſtimmend mit den Beobadfungen, gegen den Suͤdpol \ tiefer und ausgedehnter als gegen den Nordpol, und fo- i gar diefen legten unbededt zu maden. Die Figur des . Erd: : Sphäroids ift weit verwidelter; dennoch erkennt j _ man mitten unter den Ungleichheiten, Die fie darbietet, durch Pendel: Erfahrungen, daß ihre Oberflaͤche und die des Meered, bis auf fehr Weniges, elliptiſch iſt. Der halbe Durchmeſſer der Meeresflähe, Davon abgezogen der ‚halbe Durchmeſſer Des Sphaͤroids, giebt Den Ausdrud der Meereötiefe: wenn dieſer Ausdruck negafiv wird, fo zeigt * er die Hoͤhe des feſten Landes; daraus folgt, daß die Meerestiefe unbetraͤchtlich und von derſelben Ordnung ift, E Die Hohen des veſten Landes Über feiner Horizontal: Linie, Die Geringfügiateit diefer Tiefe, uber welche die Ven— del : Beobachtungen, welche man jetzt in beyden Hemi— fphären anftellt, ein neues Licht verbreiten werden, ift ein wichtiges Refultat für die Geologie. Sie erffärt, ohne Zuͤlfe großer Cataftrophen, wie Das Meer hat koͤnnen den: ' felben Boden zu mehreren malen bedecken und wieder ver: N faffen. Man begreift wirklich, daß, wenn aus irgend ' einer Urſache 3. 3. durch Xustrüche untermeeriſcher Vul— fane fi ſich im Grunde des Meeres Hoͤhlungen bilden, ſeine Sewaͤſſer, wenn ſie dieſe Hoͤhlungen ausfuͤllen, eine deſto röoßere Strecke entbloͤßen werden, je weniger tief Das Meer iſt. Wenn mit der Zeit dieſe Hoͤhlungen entwe— der durch das Einſtuͤrzen ihrer Waͤnde, wenn dieſe durch % ir unterirdifhe Stoͤße erſchuͤttert werden, oder dur ie Stoffe, welde der Stromkhinführt, wieder ausgefüllt erden; fo wird das Meer den Raum, den es verlaſſen — ‚hatte, wieder ‚einnehmen. Ich Habe jegt den Deecan als ein Banzes betrachtet, deſſen verſchiedene Theile unter einander zuſammenhaͤn⸗ en; dieß findet ſtatt bey. der Erde; Denn die fleinen ifo: Tinten Meere, 3. 3. daB cafpifche, find eigentlich nur 4 große Landſten. Man Tann fi aber bey Dem Erdipha: | roid eine folde Geſtalt denfen, daß der Ocean darauf £ nicht anders im Gleichgewicht ſeyn kann, als wenn er I" Ni in mehrere unterfchiedene Meere zertheilt. Dann zeigt E; e F 4 . uns die Analyfe, daß Das Gleichgewicht fih auf unend: liche Art herſtellen fann, und daß die Oberflaͤchen dieſer Meere aͤhnlich find, d. h. derſelben Gleichung untermor: vorfen; nur bloß die Hoͤhen ihrer Horizontallinien koͤn⸗ "nen verfgjieden seyn. Denkt man fid eine Atmofphäre unzuſammenpreßbar, fehr dünn und unbetraͤchtlich hoch, 3 welche alle dieſe Meere und das Erdſphaͤrdid umgiedt; fo wird die aͤußere Fläche diefer Atmofphäre ähnlich feyn der Meere, fo daß’ die Höfe der Punkte dieſer Fla- he, die uber jedem Meere fiehen, beffändig fenn wird; allein fie fann von einem Meere zum andern verfäjtben feyn. Bir: fi sine Verbindung zwifchen diefen Mee- "ren eröffnen, fo wurden fie dadurd auf diefelte Horizon: tallinie gebracht werden, und dieſe Veraͤnderung koͤnnte betraͤchtliche Strecken der Erdoberfläche zugleich über: ſchwemmen und dloß ſtellen. Es folget hieraus, daß, wenn der Ocean in einem völligen Gleichgewichte waͤ— re, jeine Verlindung mit dem Rothen-und Mittelmeere Sftle 1918, Seit 10, % U 3 — — —2 — To reiht ein einer —— der drit⸗ Spiefe F "4762 beyden Meere in einer gleichen Horizontalinie erhalten würde. Die beobachtete 8 f&iedenseit zwi⸗ fen ihren Horizontallinien iſt alſo der faͤtige Theil der Wirkung der unterſchiedenen Urſachen, welchẽ beſtaͤn⸗ dig dieſes Gleichgewicht ſtoͤren. Die Schwere und die Grade der Meridiane und der Parallelen, auf dem Sphäroid gemeſſen, und auf die Horizontafinie der Dberflähe der eben erwähnten Ar: moſphaͤre, nur mit Rüdfiht auf Die Höhe, Teducirt, find Diefefben wie auf diefer Oberfläche. Auch die beyden Ln- gleichheiten des Mondes, "die von der Abplartung der ‚Erde abhängen, geben die elliptifche Form diefer Ober: flaͤhe; fo daß diefe Form zugleich durch dieſe Ungleich⸗ heiten und durch Die Maße der Grabe und der Schwere beffimmt wird, Die Ellipticitäten, die durch dieſe drey Mittel erhalten werden find bis auf wenige, alle Diefel- ten und gleih a5. Diefe merfiwürdige Gleichheit beweiſt die Kleinheit der Urſachen, welche die elliptiſche Figur der Erde hindern. Alle Diefe Reſultate wuürden auch noch beſtehen, in dem Falle, wenn weite Erhoͤhungen und ho⸗ he Berge einen Theil des Erdſphaͤroids bedeckten. Die Analyfe zeigt, daß das Gleihgemicht Des Mee- res immer moͤglich iff, wie aud die Schwingungsare des Erdipharoids befhaffen feyn mag. Wäre die Maſſe oder die Dichtigfeit des Meeres unendlid flein, fo.würde Die Haupt » Shwingungs - Are Diefelbe. fenn wie. bey dem Spharoid. Da das Meer wenig tief, und feine Dichtig⸗ feit num ungefähr 3 von der Erddichtigkeit beträgt; “fo be: greift man, daß, wenn man von allen Seiten die Schwürr gungd: Are etwas von der Hauptare des Sphäroids ent: fernt, in der Neihe Diefer Entfernungen eine feyn mufz fe, Die Der ganzen , Erde »sine unwandelbare Schwin: gungsare, giebt. Gm allgemeinen fieht man aud die ° Möglichkeit Diefer Are, Deren Dafeyn alle aſtronomiſche Brobadtungen annehmen, und die, in dem Falle, wenn das Meer das ganze Erdfpharoid uͤberdeckte, eine Haupt: are dieſes Spharoids feyn wurde, wenn Man von der Dechtigkeit feiner Schichten Die Dichtigkeit Des Meer: als abgezogen annimmt. Bayrhammer, Grinnerungen an nahrhafte Pflanzen, weiche i in das Brob aufgenommen, einen Theil des Brodkorns ergänzen, und in ganz Europa, theils wild wachſen, theils ale Gemüie - und Futter. Krauter in großer Anzahl gebaut. werden, 1 Heft. Würzburg 1817 bey ©t. Richter. 8. 18 und 64.©. Der gute Wille und Der große Gifer Diefes Mannes, der nicht bloß bey Worten ſtehen bleibt und jammert und ſchreyt, fondern wirklich Brod ſchafft, indem er im Fichtelgebirge zu Wunſiedel und zu Bernick Badöfen mit Unterfiügung der Regierung errichtet, und eine grohe Menge armer Leute in der Gegend kraͤftig unterſtützt hat. Sein Brod beſteht großentheils aus Mehl von id:- laͤndiſchem Mooß oder Flechte, welche auf allen Gebirgen Deutſchlands in Menge waͤchſt, fo, daß das Brod mehr als um die Häffte wohlfeiler gebafen werden fann. Wir haben felbft ſolches Brod gefoftet, und, wenn wir es auch nit von einem medicinifhen Rebengeſchmack frenfpre- hen fünnen, fo dürfen wir ihm doch Das Zeugnih ge: ben, daß eö volllommenes Brod gemwefen, und wir kei— 111 1763 5 4 e \ h \ nesweges an ſeiner Nahrhaftigleit wie Geſundheit zwei⸗ feln. An fremden Geruch gewoͤhnt man ſich bald, und _ wir glauben fogar, daß er nad einiger Zeit Dem — den angenehm werden fann. Sndeffen hat alles » feine - Zeit, und das Flechtenbrod wird Die ſeinige nur bey el: ner Hungersnoth wieder haben, melde der vom Jahr 1316 gleich ift. Es ift aber gut vorzubauen, um daher. die Pflanzen zu fennen, welge Mehl liefern, fo wie die Methode, fiegu erhalten und Brod daraus zu gewinnen, Für Leute, denen Die Sorge für das Wohl des Staates übertragen ift, für Beamte und Geiftliche fornarmer Ge: genden find daher Bs. Anweifungen von großer Wichtig: feit, und wenn jemand für diedem Vaterland geleifteten Dienfte durch ein Kreuz bechrt werden kann, fo hat ge: wis Bayrhammer ein ſolches verdient. Zuerft wendet er fih am die Regierungen, und Tegt ihnen den Gegenſtand ans Herz. Dann folgen eine Men⸗ ge Berechnungen uͤber die Koſten des Brods in verſchie— denen Laͤndern; endlich werden die brodgedenden Pflan⸗ zen ſelbſt aufgeführt und Die Anmweifungen zu ihrer Be: arbeitung gegeben. Dergleichen find: 1. Erdkohlrübe. 2. Gemeine weiße Rübe. ” 5 ©tedrübe. 4. Runfelrube (Beta). 5. Möhre, 6. Quecke. Darauf folgt die Litteratur, die größer iſt, als man über folde Gegenftände denfen folte. Daf das Brod wirklich durch vorfiehende Wurzeln vermehrt werden könne, bemeifen einige Prototolle. Die Anwendung der Flechte ift von allen die ergiebigfte. Ge be der Himmel, daß wir deren nicht wieder bedürfen ! Diefe Schrift Hat auch wiſſenſchaftlichen Werth, weil man mit den Beftandtheilen einer Menge Pflanzen ber fannt wird, die ſonſt unbeachtet geblieben wären. Schlangenfleine aus Indien. Davy hat fie zerlegt und dreyerley gefunden einer war nur caleinirter Knochen; ein anderer fohlenfaurer Ralf. mit einer Pflanzenſubſtanz gefärbt; der Dritte eim Bejoarftein. Daß fie gegen den Schlangenbiß ſchuͤtzten, — iſt eine leere Meynung. Mandeln. Bittere Mandeln nah Vogel. Shaalen 85 Fixes Del 28 — — na ullay, Schaalen 5 2 Fires Dil 54 Enmweiß 20 Eyweiß 24 . Zuder 65 Zuͤcker 6 Yflanzen Fal rs Summit 3 MWeientl. Del Ike cnfalee 4 und Blauſaͤure Waffer 315. Effigfäure ne Spur , ein s R u. Verluſt 5 ' Pargalit aus Finnland zu Ersby bey Abo, Grün, durchſcheinig, Erpflalle 1 Zoll groß, Dctaeder mit Sthomaenböden, drey —3 haͤrter als Fluß: EST: ei — —— 1764 ſpath, weicher als Quarz, ritzt Glas, wiegt Sur ſchmilzt zur Perle, beſteht ip \ Kiefelerde 4201 Giientat, 3,52 Talkerde 18,27 Wadkalch 1,02 Calk 14,28 Metallkalch 0,35% Thon 14,08 | ei x Eh: und Baffır, 5,9 Brief SE von WB infelmann on Ratpe, —— ehemaligem Bibliothekar zu Caſſel. cAus der Raſpiſchen Brieffammlung der Caſſeler Bibliothek.) Nom den 18. Den 1767. Monf&delgehohrner Hochzuehrender Herr MRath! Sch fiche feinen Augenblid an, auf Dero gefhästes vom ı2{en Auguft zu antworten, weldies ic alfererft den -ı5ten diefes in Des würdigften Herin Generals ©. Wal: moden Schreiben eingefohloffen , ‚erhalten habe, und zu— gleih mit E. Hoch Edelgeb. wohlgelehten, richtigen, und überhaupt ſchoͤnen Beſchreibung der großen Sammlung von Alterthümern, womit dieſer Phoͤnix unferer Nation fein Vaterland geziert und Dadurch zuerft Den Gaamen, zum guten Gefhmade und zur Kenntniß des Schönen ausgeftreuet Hat. Es wird derfelbe Ihnen nene Materie geben, Ihre ſchoͤne Kenntniß zu zeigen, und ich wiinfißt, daß auch ich etwas Dazu beytragen koͤnne. Ich ſehe Die Achtung, die meine Verſuche fichiben She nen erwodt haben, ats eine reiche Belohnung Der Arbeit an; und wenn mein Zweck erhalten ift, Babe ich alles la Wenn Ihnen aber fünftig das ‚Sfid günftig feyn follte, Nom zu fehen und zu geniegen, und ich (ebe nch, wurden Sie ‚erfahren, daß man mehr ſagen als ſchreiben fann. Bon dem Haͤlliſchen Burman habe ich nichts geſehen; und wer weiß hier von demſelben: findet er in ſich aber Kräfte, fo wage er fih andie Monumeniti inediti, die » ihm eine unermeßlihe Rennbahn werden koͤnnen; mit Varianten aber oder mit Luft-Streichen iſt Die nichts zu machen. Die Anfrage uͤber den Lorbeer-Kranz einiger Kay: ferliden Köpfe D womit Ihre Guͤtigkeit mich beehret, if von hier aus nit ſchwer zu beantworten. Die Muth: maßung, daß dergleichen Kranz vielleicht auf die Vergöt: terung der Kanfer deuten koͤnne, möchte nit ohne allen Srund, ſeyn; es findet ſich aber in Marmor kein einziger Kanfer mit Lorbeer gekroͤnt dargeſtellet; es haben denſel— ben auch die Kayſerlichen Statuen von Erfte in dem Herculaniſchen Mufeo nicht, noch was fich fonft ven mar: mornen Statuen derfelben allhier findet. Der einzige Rranz, welcher Kanfern, und zwar nur allein dem Augu-⸗ ſtus gegeben worden, ift von Eichen-Laub Ccorona civi- ca; ob cives conlervatos), wie ih in der Geſchichte d. - K. angezeiget habe. Ein einziger Kanferlicyer Kapf von Erste, und zwar des Gallienus, folgfih der fpäteren Zeit, in der Billa Drattei, findet ſich mit einem Lorbeerz Kranze, und man konnte aus den Stiften um das Haupt der Statue De. Domitianus, in der Villa Albani, chließen, daß auch dieſer mit Lorbeer bekraͤnzet geweſen ey. Da nun in Rom felbft eine große Seltenheit Ray: lichet Bildniſſe von Ertzt iſt, (denn wir haben ‚deren nur drey die Statue des Marcus Aurelius ‚au N ferde, ESertus Severus zu Fuße im "Haufe Barberini, und den vorher angezeigten Kopf des Gallienus), fo iſt mehr als muthmahtich, daß die Köpfe zu Hannover neu feyn, fo wie viele andere Bildniffe der Kanfer in Deutſchen Sal: lerien. Zu Muͤnchen gibt es ſogar einen 2. Pifo Frugi, Fe Salpurnius u. ſ. w., die hier niemals ium Vor⸗ ein gelommen find, Sollten Ihnen meine Monumenti zu En fom: men, werden Sie darinn von einem philofophifhen Ko- - pfe mit Pancratiaften- Ohren Meldung finden, welder - bier für unferen Sannoverifhen Mäcenas erganzet iſt; ich habe ihm dort gefuchet feinen Taufnamen zu gebem. Es wird auch fuͤr denſelben der Knabe ergaͤnzet, von welchem ich in den Unmerf, über die Geſqh. d. K. ©.08. geredet habe. Fahren Sie fort, unſerem Vaterlande Ehre zu ma— gen und mir gewogen zu bleiben als Em, Oochdelgebohrnen gehorſamſtem Diener Winckelmann. a J ü . h Einſender wollte vorzüglich durd Mittheilung dieſes "wichtigen Briefes das Publicum aufmerkſam maden, etwanige ſchriftliche Denkmale oder ſonſtige glaubwuͤrdige — Traditionen uͤber das aͤußere und innere Leben dieſes ſeltenen Mannes ebenfalls belannt werden. zu laſſen. Viel; leicht fönnte-fo nur ein fünftiger Biograph W’s. aus Ber: N vieler hinterlaſſener Zeugniffe ein, Werk liefern, das, wenn ihm Tiefe und Befimmtheit im Urtheife und Soͤnheit der Darſtellung nit mangelten, nie ohne \ Bindilmann genannt werden duͤrfte. 2 Seit mehreren Decennien find mande herrliche Benz * erſchienen, die aber dennoch den Wunſch übrig laf fen, mehrere Materialien zu erhalten, um nun endlid ‚ einem halben Jahrhundert ein opus abfolutum von’ Ws. Leben zu Stande bringen zu können. Großen Männern ein Denfmal zu fegen, wird mehr der Nachwelt aufbewahrt als der Mitwelt, die nicht auf Be Standpunfte des unbedirrgten Urtheileng ſteht; meil e Den Schauplatz menſchlichen Wiſſens nicht uͤberſehen An, und Cmögen auch Männer, wie Leffing: u. a, in Be, feltene Ausnahmen machen) es ihr zu ge: en pflegt, mie Dem einzelnen Krieger in einer Schlacht, fie mit erlebt, aber nur Höchft dürftig beſchreiben fann. “ Unferer Zeit war es vorbehalten, mehr Licht über -B. au geminnen, zumal über feine legten Schickſale N. Sollie ſich aber nicht mehr erforichen faffen über die fruͤ— heren Perioden feines Lebens ? Hoͤchſt wahrſcheinlich giebts ; noch Briefe von ihm, die vielleicht ihres minder interef: ſanten Jnhalts wegen bis jegt noch nicht gedruckt find. Auch großer Männer Schriften koͤnnen Kleinigkeiten ent halten, und dieß iſt der Fall bey vielen Briefen WE, Wes, lebte Lebenswoche u. ſ. w. 1766 aber dennoch dem Biegrayhen ein wichtiges Factum lie⸗ fern. Dem Hiſtoriker wird dann Alles wichtig, und die kleinſte zu erwartende Ausbeute wird ſo immer groß ge⸗ nannt werden dürfen. Solche Briefe erifliren gewiß noch in den Händen mander Privatperfonen. Auch wurde mir neufid vom Herrn Prof. H. erzählt, daß man in Reinzig gegen zwan⸗ zig Briefe entdeckt habe. Sollte man nichtzgin Gleiches in Italien, Frankreich, England und Bel awar⸗ ten, ſo wie auch von einigen Privatſam gen. deut⸗ ſcher Fuͤrſten ? — Goͤttingen, 1818. A. 8. Hoffmann. oh. Winckelmann ſchreibt ſich übrigens mit € und“ nicht mit f, wie viele neuere Schriftffelfer wollen, nach der Etymologie, die doc für Eigennamen nie Geſetz if, noch werden darf. Möglich iſt es aber, daß MW, in Un terſchriften lateiniſcher oder franzoͤſiſcher Briefe von die: fer Gewohnheit abwich.) Andres an Raſpe. „Ich glaube, daß aller weißer Marmor, der in et— was durchſcheinend ift, einen aͤhnlichen Urſprung mit dem in den Quellen bey Radicofani nämfich in Waſſer hat; und je vollfommener dieſes den Kalch aufgeloft hatte, je naher mußder Marmor der Natur des Tropfileins und des Spahtes fommen. Der Marmor von Paros ift Cnach mei— mem Specimine zu urtdeilen ) nichts anderes als ein res gulirter Spaht. Verſteinerungen erinnere ich mich nicht, in weißem Marmor geſehen zu haben u.f,w.” Göttingen, den ı Dec» 1709. -Ad Jesum in cunis jacentein- Christe, quem sacri cecinere vates, Misse mortali generi redemptor, Prima quum mortis tenebris dicasset Culpa parentum, Te dei patris generatum amore, Te simul terrae superumque regem, Bruma dum faevit, gelidaque canent Arya pruina, Mundus, infandum ! domihus negatis, Virginis fusum gremio coegit Carpere in seplis pecudumgque strato Luminis auras, Quippe per te sunt humili reclusa Regna coelorum; stabulo jacenfem Turba tie pastorum humilis salutat Carmine laeto, Templa per divum resonante sancta Coelitum. turma: superis in oris Gleria aeterno tibi summa patri! Terrigenumgue Sede pax cunctie, bona queis voluntas! — Nuntias pacem misero heatam; AFOF Prima quae lex est tina, Christe, unde % Reddis amorem, 4 Utque pastori, teneros — — N Regibus’iendis, tua quos refulgens Stella de regnis avide sequentes Ducit eois. Regü rram-genibus prementes, rerum in stipulis. adorant; Arbit Supplices divum triplici puellum Miunere donant. N Christe, cui regum pariterque grata Dona pastorum, mea corda — puro En tui flagrani ab amore! — gratum Accipe donum! Nate pro vita moriture nostra, Christe Salvator! tua regna quaeram. Mortuum coelo tua me heatum Gloria reddat! Fufs. Die Nemeſis bleibt einftiveilen aus. Vor der Hand wird Die Nemefis-nigt mehbrerfheinen! Seitdem fih das Gerücht verbreitet hat, Daß ich fie aufgeben wurde, find mehrere Zufgriften aus verſchiede⸗ nen Gegenden Teutſchlands, und von bekannten, ausge— zeichneten, edeln Männern und von wackeren Juͤnglingen an mich gekommen, in welchen ich aufgefordert worden bin, von dieſem Vorſatze abzuſtehen; und liebe Freunde in der Nähe haben mir oft daſſelbe Verlangen geäußert. Man hatmireine Menge Grunde vorgehalten, welche mid) beroegen müßten, das Wort nicht aufzugeben, nad): dem idy es einmal übernommen hätte, mitzuſprechen, und fo fange mir ein fo bedeutender Kreis bfiebe, in welchem ich nicht ungern gehört würde. Man hat es mir zur Pflicht gemacht, fortzuſchrei— ben, und mid) von der Geite zu faffen geſucht, an wel, her der Menſch am reigbariten zu ſeyn pflegt, als Könnte mein Zurüdtreten feiht für Feigheit auägegeben werden. Man hat mid an Weimar's alten Ruhm erinnert, und an den liberalen Geift, durch welchen es fo glän: zend geworden ſey. Man hat mid erinnert an die Verfaſſung, die viel gepriefene, und an die Landſtaͤnde. Man hat, nicht ohne einigen Spott, mir vorgehal⸗ ten, daß ih ja aud ‚auf dem freieffen Boden Teutfhland’g lebte, deſſen man ſich auf der Wart⸗ burg geruͤhmt. Man hat mir endlich von dem heimlichen Triumph geſprochen, welchen die Finſterlinge, die Servilen, die Feinde der Freiheit und des Vaterlands, deren Streben esifey,zuvörderftd reiipuundertScriblerinTeutfg- Sand zum Schweigen zu bringen, um alsdann in ‚ihrem Geiſt „für Die Menſchheit“ fortzuwirken — Be Nemefis, die ältefte der politifchen Zeitferiften in dem beygelegt wird, den ich ihr beizulegen n:mmer gewagt hätte, -erwachfen müßten; und was follte alsdann eing Zeit: ‘ wenn fir aud eine andere Richtung nehmen’ mußte. Geſinnung treu bleiben will, welde alfein in der Neme⸗ welchen dieſe ——— davon tragen würden, Nenn die Lande, in welchem Die Preßfreiheit verfaffungemäßig. mit Haren Worten ausgefproden fen, aufbörte; und wie fie Durch Diefes Beifpiel gereizt werden würden, in ihrem ruchloſen Streben fortzufahren, bis zuleht eine all⸗ gemeine Stille in Teutſchland erwirkt waͤre! — Ich erlaube mir auf dieſe —————— mit nt ‚genden Bemerkungen zu antworten. Es ift mir eine große Freude, daß die — fortwährend gleiche, ja ſteigende Theilnahme gefuͤnden hat, und daß ihr von vortrefflichen Maͤnnern ein Werth SH habe fie angefangen, dieſe Zeitſchrift, in den große ten Tagen, die Teutfchland gefehen hat, und sich have fie angefangen nit Hoffnungen, welche Diefen Tagen gleich waren. Unmittelbar nad der Schlacht bey Leipzig habe id mid mit meinem verehrten Freunde Bertud zur Herausgabe derfelben verbunden. Damals war es feis neswegs die Abfiht, mehrere Fahre hindurch Diefe Ser: - ausgabe fortzufegen; fondern, fo wie ih auf den Sieg der gerechten Sache fromm und glautig hoffte, fo hatte ” ich auch das fefte Vertrauen, Daß den Bölfern Curopa's, £ das im Befondern meinem theuern Vaterlande Freiheit und Gluͤck aus diefem Siege gegen den Auferen Feind F ſchrift von folder Art und mit foldem Namn? 7 Die Saden jedoh kamen anders. Darum wurde die Nemeſis bis jegt fortgefeätz und fie wurte im Derfels ben Geſinnung fortgefegt, in welcher fie angefangen war, - Fortan aber ift das nit mehr moͤglich! Als akademiſcher Lehrer iſt meine erſte lit dad Rehren, und Diefes Kehren erfordert in meiner Willen: {haft große Studien. Durd fietigen Fleif — id darf. das wohl fagen — ift mir möglid geworden, Die Herz ausgabe der Memefis zu bejorgen, ohne daß meine pflich⸗ ten als Lehrer verſaͤumt worden waͤren. Aber ic) Habe feine Zeit — Brozeffe zu führen, und mid von | Denen, welde Das Recht zu pflegen. behaupten, meinen k Amtögefchäften entziehen zu laffen. Und wie fann ich dieſes, mit dem beſten Willen vermeiden, wenn ich der. ſis febt, und leben fol, und leben darf, und, Fr die Inſtizbehoͤrden in der Weife handeln duͤrfen, fie bisher gegen mich gehandelt Haben! Wahrhaftig, es bleibt nichts uͤbrig, als ſich beieinem folgen Zuſtande der Dinge dag Schweigen aufzulegen. Giebt es doch kein Ge: ſetz, nach welchem ich mich richten koͤnnte! wird doch ſogar darüber geſtritten, wer mein ordentlicher Richter iſt! Es fommt noch Eins hinzu! Ich habe mid nid vor Gewaltffreihen gefürchtet, ald Napoleon noch entſchied, man konnte ihnen ausweichen, oder erlag ihnen ſchne ich ſcheue auch keine litterariſchen gehden; in dieſen erhaͤl * * 4 * ke p \ % y * BR, 000% die Wahrheit zulett gewiß den Sieg, der ihr gebührt 5 plumpe Drohungen, wie ſie mir wiederhohft zugefommen find, verachte id, wie Verläumdungen und. Berfälfgun: gen; aber e3 giebt etwas, wogegen ih, wenn ih fo fa: gen darf, einen founeränen Ekel empfinde. Wohl weiß id, daß man den Gegnern die Worte des Propheten zurufen fönnte: „mit ‚Stroh feyd Ihr fhwanger und Stoppeln gebähret Ihr; darum wird Euch das Feuer verzehren.‘“ Aber eben deßwegen ift nicht noͤ— thig, Diefes Stroh zu dreſchen. Baierns Verfaſſung und Badens Verfaffung bemweifen, daß der Geifftunaufpaltfam vorwärts fchreitet. Diefem Geift werden fie erfiegen jene Gegner; follten fie aber dieſem Geiſt fortwährend wider: fireben, fo — wahrhaftig! — wird eine Zeit fommen, da fie, den Brand fürdtend oder fühlend, Diejenigen um Hülfe anrufen werden , die fie gegenwärtig zu ver: nichten fireben; bis. dahin mögen fie immer aufgeblaͤht umbergehen, und fih in den Wahn wiffe nicht, was in ihnen” ift. Eine allgemeine Stilfe ift nicht zu befuͤrchten. . Aber eine allgemeine Stille ift mir aud fo ſchreck— lich nieht, als fie Vielen zu feyn fheint. Es giedt' Zeir einhuͤllen, die Menge ‘ten, da geſchwiegen werden muß, Schon Tacitus hat angemerkt, daß Diejenigen, welhe dag Schweigen zu erzwingen vermödten, außer Stande wären, aud das Bergeffen zu erzwingen. Darum reden die Steine, wenn die Menfchen verftummen; und Napoleon ſaß auf feinem Thron nicht fefter, als er es dahin gebracht Hatte, Daß Reiner Taut zu werden wagte, Und gewiß if: wenn es je dahin kaͤme, früher oder fpäter, daß Die Voͤller Europa’s im Ernſt wuͤnſchten: Rapolcon möchte nicht gefalfen feyn! — fo würde dieſes ſchauderhafter feyn, als Alles, was dir Geſchichte der Menfhen Hat. Wahrlid, Gott Hat den Grojen der Erde in unferen Tagen große Gelegenheiten gegeben, zu zeigen, was in ihnen iſt! — BERN, - &ndem ich aber nunmehr aus dem Kreiſe ber Epre: her des Tags zurudivete, will ih gern, um mein: Dank; varfeit für Das Wohlwollen zu beweiſen, mit welchem spiele ehreniwerthe Männer in allen Gegenden des. Teut: iches Baterlandes mic) beglüdt, und für das Zutrauen, a der Wunſch: die Remeſis möge wieder erſcheinen, von das fie mir. gefhenft haben, erklären, das Die Nez mefisnidtgefälo fen, fonderndaßihreder: ausgabe nurkrinfiweilen verfhoben feyn foll. Wenn die Berhaltniffe ih andern; und wenn dann noch fo Bielen gehegt wird, Daß fie wieder erfiheinen fann: fo wird fie, und vieheicpt mit neuer Kraft, von neuen auftreten! Alſo bitte ich Alle, die mir ihr Wohlwollen und ihr Zutrauen geſchentt Haben, mir dieſes Wohlwollen und die— ſes Zutrauen zu erhalten. Wie aber auch die Zeiten laufen moͤgen: gewiß werde “ich immer zu Wort und That bereit ſeyn, wenn es gilt um des Daterlandes Ehre und Recht, und um aller eutſchen Einigleit und geſetzmaͤßige Freiheit. Buden, verlangweilen. 1770 AB, Die Procfe), freylich Die vroteſſe! für er lehrte ſchlimmer als der Boͤſe, und mas pom Böfen fonmt. Mit jenem feldft werden fie ferti jeſe vertreibet doch die Zeit, waͤhrend jene ſie ALTE Mit den aus einer fonberbaren Fur erregten Procefien vollends iſt es nicht J— ten, und zwar gerade wegen des von mein: Golfegen verfpürten Ekels, nicht weil fie an fi 8 zu * deuten hatten, Zu den deutſchen litterari Proceffen fann man nur.mitleidig die Achfeln zucken, da fie — Windmuͤhlenkaͤmpfe ſind, um die franzoͤſiſchen —* dieſer Art nachzumachen. Ey! ſagen die —— Wollet ihr Deutſche der. Franzoſen Preßfreypeit: nun fo habet auch deren Proceſſe! Sehr gern! wenn wir deren Verbrechen wirkfih haben, und fie uns nicht bloß an % macht werden; aud finden wir es niht mehr als Sit. fig, daß die Rechtenmacher ihr Handwerk im Gang u halten fügen. Will niemand mehr Proceſſe, nun fo ni man ihme maden! Daben wird nur ein Kleines verfe: ben; in Frankreich werden wirklich Aufrufe zur Emps- rung und Wegräumung der regierenden Familie gedrudt, in Deutfchland ift dergleichen aber nad) nicht dorgefom: men, außer aus den Köpfen: einiger Staategafter eini: ger Schuͤrer und einiger Zitterer. Bey ung. dentt fein Schriftſteller an fo etwas. Wenigſtens Haben wir no Kein Buch deleſen, worinn Empörung un) dergleichen ware gepredigt worden. Auf Die Proceffänder ift das noch viel. weniger anwendbar; denn .die Proceffe richten fih bekanntlich nad der Natur der Rechtenmaͤcher wie Die Krankheiten nadj-der-der Aerzie, ’ Indeſſen ſehen wir wohl ein, daß, wollen wir Preß⸗ freyheit haben, wie auch Proceſſe wollen müffens denn wenn eines nicht ohne das andere erhalten merden .fann fo mus ein mäßiger, ımd nidt gar zu effer Söriftfielfer ſich barein ergeben, Wir tadeln daher Ludens Zurid; tritt hoͤchlich· Er waͤhnt vieleiht, dadurd die echten. macher zu befhämen, oder gar fie wiirden in fi; gehen, So mag wöhl ein Geſchichtforſcher denken, ein Natur. foriger aber weiß, daß kein Thierfein feinen Inſtinct ne legen fann, - 4 Fr = Der alfo jest in Deutfchland [hreibt, Hat Proceſſe zur erwarien. — Wie halt man ſich aber dieien Geflant * Leibe? Allerdings am beſten, venn man den Herten ee zahlt, was fie verlangen, wie wir es inmal alıgefan ‚oh Haben. Allein folhe Speife fomedt nach nod mehr, und. - fie ift bey uns feltener ala Flamingo - Jungen, ie DE fo halt man fiy rein? — Etwa durch Dopsnlaufen 2 Dann mußte es aus deutſchen Landen gehen, am beſten nad Americam germanescituram!' — Dover inbenr man fih auf ben Boden legt, und die Naſe in Staub fedt? — Das wäre, was fie wollen — Nein! wir ma⸗ chen es ſo: Wir haben Iſis— Schreiber, Iſis ⸗GCorrectoren einen Ißs ⸗FIactor, einige Iſis Ueberfeger , und fo haben wir aus) einen Iſis- Növocaten.. Gin Ad⸗ vocat gehört ett weſentlich zum Perſonale einer woßl eingerichteten Zeitſchrift in Deutſchland. Dieſer wehn alles ab, was von Außen die gelehrte Ruhe zu ſtoͤren droht; und hat man einen erprobten Kaͤmen, fo wagt Ir * 177E fi nicht feiht einer heran’, 88 müßte denn- einer ſeyu, welcher den. Boden nicht fannte,. oder eine: II, Sr für die. Iſis anſaͤhe. Auf dieſe Art glauben wir in Schirm und Ru: be den. Wiſſenſchaften und unferen: Geſchaͤften obliegen und beyde ern zu: fünnen.. Der Himmel’ erhafte den. bildungsfähigen Staaten die guten Advocaten, z. B. den: des Rhein. Mercurs und den der Iſis, den ihr bald na- her werdet kennen lernen. Schließlich koͤnnte man wohl fragen : Was’ gewinnen: die Rechtenmacher bey dieſen Droceffen ?. Steuern fie bem Unrecht? Nienrand hat: gefitten, Niemand: geklagt! Je dermann ſagt das Gegentheil. Beſchuͤtzen fie die — heit? Sie wurde Niemand: genommen? Wolfen fie ihre Wiſſenſchaft retten: oder gar bereichern? Niemand greift‘ das Rechte an, und an. Rechten iſt fie überreich. Wollen» ſie beſchaͤftiget fen Es giebt Diebe und Arme genug,. die gefefjelt,. die angeſtellt werden. koͤnnen ? Wollen fie: andern Ländern. nacheilen? Deutſchland iſt night Frank: eich, nod weniger find Deutſche Franzoſen. Wollen: fie‘ demüthigen ? Das faͤllt nicht unter das: Recht ; fie Demuth, an !: Wollen fie Ehre erwerben ?. Darüber rich: tet ein großer Stuhl: Das: deutfche: Volk. figt: Darauf!“ Wollen ſie beruͤhmt werden! Auweh! Die. Beftung bleibt,; auch im: Schutt; die Verfhutter: aber: werden: dDaruns; ter begraben. i Rod Feine: Ruhe.) - Eine Nulfirärg - Erflärung. , praef, 8 Aug. 1218: ad Reg. Vin. Meimar. den 7 Aug: 1818; Nichtigkeitsklage des Großh. S— Staatsfſiscal D. Schnauß, gegen "den Sofrath und Profeſſor D. Dfen zu Sena, wegen des in nz terfuhungsfachen des leßtern am 30 Sul. d. J. eröffneten Sen. Dperappellationsgerichtsurtels.. Excellentillime Ent. Daß; in Unterfühungsfachen gegen: den Hofrath und: Brofeffor Dr. L. Ofen zu Jena, — verſchiedener, ihm als Herausgeber der Zeitſchrift Iſies angeſchutdia⸗ ten Vergehen eingegangene, am: 30 Sul.. d.. J. mir erz öffnete Urtel des Grosh. und Gefammtoberappellations: gerihts zu Jena, hat zwar fub I die von dem Inculpa⸗ ten der unterſüchenden hohen Behörde entgegengeftellte, ‘ Einrsde der Incompetenz, in Beziehung: auf die ange⸗ {Huldigten Staatsverbreden vermworfen,. und ihn. bloß von Diefer Anfduldigung nunmehr frengefpro: den, Dagegen ſub II. dahin erfannt: „daß in Anfehung der. demfelben gleichfalls angeſchuldigten vrivatverbrechen die Unterſuchung als von einer nicht competenten: Behoͤr— de eingeleitet, für rechtsbeſtaͤndig geführt nicht, ſondern vielmehr für. nicht geführt, und deßhalb bie erlannte Stra⸗ fe für nieht: erfannt zu achten.“ — — was geht: Dieſes hohe Oberappellationsurtel ſcheint mir unge⸗ achtet der ſcharfſinnigen Zuſammenſtellung der mitgege⸗ benen Entſcheidungsgruͤnde dennoch in Anſehung der oben angeführten. Stelle, in doppelter Hinſicht dem klaren In: halte beftehender; Landes geſetze und: deren Analogie zu widerftreben, und ſonach die für fofche Falle in-d. 24 u. 25 $. der Oberappellationsgerichtsordnung — Nichtigkeitstlage zu begruͤnden. Nach kurzer Darſtellung meiner deskalſigen Anſicht wird ſich der. Schluß: zur: Begruͤndung ſtatthaft ſcheinen⸗ der Anträge leicht: ergeben ,. Ewl. beeile ich mid) daher, folche in: dieſem Klagevortrage ſubmiſſeſt vorzulegen. Die Grosh.- Landesregierung bier iſt, nad 6. 3 .der hieſ. Griminalgeridtsordnung im Zufam: menhalte mit: der unterm aten Deebr. 1817 ertheilten: _ authentifchen. Interpretation: No. Y. des bief. Re: gierungsblattes) bey Staats verbrechen im.en- gern Sinne ausſchließend competent.. Diefe Hohe Behörde mar daher alferdings: au: be - fügt‘, gegen den Hofrath und Profeſſor Dfen: zu. Jena, ben den vorliegenden. dringender Verdachtsgründen eines, von ihm’ begangenen: Staatsverbrechens, (wie das Ober— appellationsgericht auch nicht in Abrede zu ſtellen vermag): die Unterſuchung entweder ſelbſt, oder was im Rechts— finne*gleid ift,, durch Anordnung einer Commiſſion, zu eröffnen. Es feidet demnach aud feinen Zweifel, daß, da der hieſigen Grosherz. Landesregierung nad $. 24 Des Staatsdienſtorganiſationspatentes v. 15. Dec. 1815. die - Ausübung der Criminafjurisdichen in-ihrer ganzen Fülle, das heißt: in ihrem: ganzen: Umfange, zuſtebt, diefelbe ebenfalls befuat iſt, fu. oft ſich bey einer Unter— fügung wegen Staatsverbrechen im: engern. inne zus gleih andere, Damit in einer. gewiſſen Bezichung fiehen: de Privatverbrechen verefienbaren,. Darauf ebenfalls: Die Unterfuhung mitzurichten, um dadurch ſolche, zu Abfürz zung und Erfeichterung der Sache, und zu Vermeidung einer. hoͤchſt beſchwerlichen und zweckwidrigen, ja meift gar nicht ausführbaren ‚- gleichzeitigen Eröffnung mehrerer Unterfuchungen ben verſchiedenen Gerichtsbehoͤrden, zweck⸗ maͤßig zu vereinfachen, beſonders im vorliegenden Falle, wo ſaͤmmtliche von demſelben Schriftſteller durch das In— ſtrument der Preſſe in einem und dem naͤmlichen oͤffent⸗— lichen Blatte begangene Verbrechen oder Vergehen in eis ner unverfennbar genauen. ®erbindung fliehen. Aus demſelben Grunde darf in Civilfachen die Klage gegen mehrere, der Jurisdiction verfhiedener Untergerichte unterworfene, Streitgenoſſen, und wegen mehrerer, aus demſelben Rechtsgeſchäft angeſprochenen, der Gerichtsbar— feit verſchiedener Untergerichte, als dort belegen , unter: worfenen Sachen, bei dem gemeinfhaftlichen Abergerichte mit. Beſtand Rechtens, angebracht werden, l.. 1. ©. de: Consort. ej, litis. "BR A. 2.1890, 42 77%.Di v.. 1609. 6. 23. ; M Auf daſſelbe Rechtsprincip ſtuzt fih unverkennbar die gefezfihe Beftimmung-Ddes gemeinen Rechts, daß die innere Verwandtſchaft mehrerer, an ſich zwar verſchiedener Civilſachen, dennoch bei prajudicielfen vorbereitenden und, Sneidentfaden bie Gerichtsbarleit des Richters, bei 1773 4 —— w elchem die eine Sache anhaͤngig iſt, auf für die vers r en Rechtsſtreitigleiten der genannten Art, begrün- i der, ſollte ſogar dieſe Gattung von Sachen eigentlich nicht vor ihn gehoͤren, l. 4. $. 4° = fin. regund. L 14. C. de teftibus art. 207: d. P. H. G. O. | Endlich entſpringt auch aus demſelben Grunde der | Rechtsſatz, daß der Richter des Orts, wo ein Verbrechen ſein Daſeyn erhaͤlt, für den: Verbrecher, ſowohl zum Zwecke der. peinlichen Unterſuchung, als auch wegen ber aus dem Verbrechen entſpringenden buͤrgerlichen Rechtsverfo fg un gı competentierfgheint,- wenn: gleich; der Verbrecher ein’ ganz anderes‘ — domicilii hat. Martin Lehrbuch des Proceſſ. $. Saͤmmtliche, dem Hofr. der Zeitſchrift Iſis angeſchuldigten, durch die Preſſe voll-- brachten, und in dem Großh. Regierungebefgeide bereits im a 6laffen eingetheilten,, Bergehen- ftehen: in einer auffallend⸗ genauen Berbindung: mit: einander, und find Dergeftalt: 1 in einander verflodten und: verwebt,, Daß. fih die erfte Claſſe jener Vergehungen, nemlich die Gtaateverbreden‘ im engern Sinne, nit einmaf fuͤglich durch Die angeord- nete Unterſuchung ganz ins Klare fegen ließ ‚. ohne folcher ‚zugleich, wie and gefhehen: ift, mit auf die übrigen 3.. Llaſſen der Bergehungen des Snculpaten:zu:ridten: 5 Dieſer innere: Zuſammenhang und Verwandtſchaft jener Vergehungen mußte demnach aud); im: vorliegenden: Safe, fhon ber Natur der Sache und gemeinredtlichen Grundfägen zu Zolge, die Competenz der Großh. Randes: regierung offenbar. begruͤnden, jemehr eine Trennung der— desfalſigen Unterfühung: nur: zu: unzweckmaͤßigen und voͤchſt ſchaͤdlichen Umſchweifen und Weiterungen geführt haben würde, welche dem Geifte Der Gefeggebung wider⸗ j fireben, und deshalb aud dem Willen des Gefetzgebers nicht beigemeſſen werden: duͤrfen. Es kann demnach auch durch bie: geſetzliche Anordnung einer ausſchließlichen Competenz der hieſigen Grosh. Landesregierung, als Tleſuchungsbehoͤrde bei. Staatsverbrechen im engern: Sinne, auf eine, gemeinfhaftlihen Grundfagen entgegen: - laufende Weife eine folde Trennnng der Unterſuchung verſchiedener concurrirenden Vergehen nicht beabſichtigt worden ſeyn, da die Vermeidung unzweckmaͤßiger und- ungereimter Reſultate bei jeder Geſetzgebung vermuthet werden muß. Ars. 1. 13. 6. 2 ® de excusat, tutor 1. 9 « de servit. I a5. = de damn, infect,. 1. 19. x. ad exhibendum.. Und hier- um fo mehr, da ja nach hieſiger Landes: I } ) \ v J erfennende Behörde geblieben mare: mithin. der Sn: culpat immer nur von ihr, fein: Urtheil: empfangen: ionnte. Selbſt der, in den Entfheidungsgrunden: des vor— liegenden Urtels mehrfach allegirte. Stuͤbel lehrt 9. 200. euedridtig: „Die Analogie der Srundfäge: aber ben Gericht s ſtand Der Eonneritäther A ‘ * Az LE Dfen zu Gena, —— dverfaſſuns Grosh. Regierung, wenn: auch eine, Unters- behörde die Unterſuchung theilweiſe zuführen gehabt: Hätte, dod immer einzig und allein, die-dirigirende und: 1774 Sache iſt ſo dringend, dag auddiellnterge richtsfaͤlle ale Nebenſachen vach der Praxis in der Geridtöftätteder ‚sohen Criminalge riätsbarkeit zugleid erörtert werden.’ Diefe eben entwickelten gemeinrechtlichen Principien find nun — was gerade für den: vorliegenden Fall und für den Zweck diefes Vortrags ganz befonders wichtig ift — durd den’ klaren Buchſtaben eines ſpec iellen Ban desgeſetzes, des (. 2 litt, a und e Tit. 1. dert@riminat; gerihtdordnung vom 11 Dec.: 1812: und dDeffemungmeydeutige Analogie ausdrüd: lich anerfannt: und beftätigt: worden.. Es verordnet nemlich jener Paragraph ausdrüdlid, dag die, am fid begründete, ausſchließliche Competenz der Juſtizaͤmter und anderer Rocalbehorden: bey geringfügigen Dergehungen,,. namentlich: bey Feld - und, Hofzdeuben, Zagdfreveln,. Stuprations- und Cpebrucsrallen, aud) po- liceilichen Vergehen; in dem Falle aufhören, und fofort auf’ das Crimmalgericht übergehen’ foll, wenn dabey wich: tigere Vergehungen oder Verbrechen concurriren.. Der: felbe Grund’ muß jedoh aud für die Competenz der Grosh. Fandesregierung. bey dem ganz gleichen Falle ein: treten, fobald. nemlich bey; den, jedenfalls wichtigern Staatsverbrechen im engern Sinne andere Privatverbres den vorfommen und fih dem unterfuchenden. Richter dar— Bieten... Sprit: fonad ein fpecielles Landesgeſeh ch. II ber Griminalgerihtsordnung) den Grundfag auds; daß die competente linterfuchungsbehörde des wichtigern Verbre— chens, auch fuͤr die minderwichtigen Verbrechen, die da— bey: vorkommen, competent: fey, fo iſt jedes gegen: diefe Tandesgefegfiche Vorſchrift anftogende Urtel nidtig, da die analoge Anwendung der Haren Worte jenes Paragra- phen auf: Den: vorliegenden: Fall nad 1..13.-#:de legibus nicht zus bezweifeln: fteht, und’ die prov. D. A. ©. D. felbft 9. 98. „unzweydeutige Analogie’ unter den gefeglihen Normen aufgeführt hat.- Die zu: Unterfuhung des wi htigften von mehrern. in: Frage flehenden: Verbrechen competente Behörde iftel- fo landesgeſetzlich auch zugleich Die. competente ordentliche Behörde für Unterfuchung. der minderwichtigen Vergehun: gen. deffelben: Snculpaten,. die: bey: den wichtigen Ber brechen „vorfommen“ (9. 2 bis a der Criminal⸗ gerichtsordnung) oder — „binzutreten, c6. zhtt! aa. litt. f. ohne daß es auf den theoretiſchen Unterſchied zwiſchen ide: aler. und materieller Concurrenz: mehrerer Vergehungen im geringfien:anfame.. Das: in den: Entfheidungsgrün: den. des verehrl, Oberappellationsgerichtsurtels ange: jogene Beifpiel der blos auf Vergehen: in‘ Bergſachen be; ſchraͤnkten Gerichtsbarkeit eines‘ Bergamtes ſcheint ubri- gend ganz nicht zu paſſen, da die der Grosh. Landesre— gierung nach $. 24. des Staatsdienſt organifationspaten- tes von 15, Dec. 1815.. zuftehende Falle der Eriminafju- sisdicsion. mit. der beſchraͤnkten Jurisdictiond⸗Attribution, 1773 ‚ die einem abminiftrativen Inſtitute blos für feine naͤchſten Zwecke beigelegt ſind, unmoͤglich verglichen werden lann. a — I, : n ber auch abgefehen von dieſer eben enfwidelten, nothwendigen Landesgefeglihen Prorogation der aus: ſchlieslichen Criminalgerichtsbarkeit der Grobh. Lanz desregierung auf andere, in einem gegebenen Bat mit Staatöverbrehen im engern inne cencurrirende Vergehen, fo begründet auch 6. 4. ber Erim. : Ge: richts- Ordnung bie Competenz ber Grosh. Landes⸗ regierung in vorliegenden Falle, in Anſehung der, gegen den Hofrath Oken verfuͤgten Unterſuchung, ihrem ganzen Umfange nach, unwiderſprechlich klar. Diefer-$. a. fagt nemlich ganz deutlich; „den Landesregierungen bleibt uͤberdieß frei, ohne Rückſicht auf die ch. 2. und 3.) bemerften Ausnahmen, jede aus befondern dringenden Gründen dazu geeignet fheinende Sache an die Cri⸗ minal- Gerichte zu vermeifen Hieraus folgt nun unmwiderfegbar, daß es in jedem einzelnen Falle von dem Ermeſſen der Regierungen ab- hängen fol, auch bei Vergehnngen academifher Per: fonen, die nad $. 5. Hit. i. ohnehin nur in der Re gel von einer andern Behörde unterfucht werden, Diefe \egtern von der Unterfudung auszuſchließen. Schon die Worte } 4, in der Negel 4 deuten — wie in ben. Entfheidungsgründen des Dber: appellationsgerichtsurtels ſelbſt eingeraͤumt wird — un: verfenndar auf geſezlich möglihe Ausnahmen hin. Der Geſehgeber ſpricht ed aber gleich darauf im $. a. mit den bundigften Worten, und indem Er dieſem 9. die Rubrick: ; : „unbeſchraͤnktes Zuweiſungsrecht der Landesregierungen.“ an die Stirne ſetzt, aus: daß keine der fruͤhern, im 9. 4 und 3 enthaltenen Competenzbeſtimmungen die Negierun: gen im geringften hindern follen, einen gegebenen Unter— fuchungsfall ans Criminalgeriht zu vermeifen, wenn er feiner Beſchafenheit nad Dazu mehr geeignet ſcheint das heißt; wenn er bey der in der Regel eintretenden Behorz de nicht eben fo gut und zweckmaͤßig unterſucht werden würde). Kann eb wohl eine klarere geſetzliche Diſpoſttion geben? Ss ſoll dieſe Vertauſchung der Unterſuchungsbehoͤrde zwar allerdings nur aus d ringenden Gruͤnden geſche— hen, allein die Exiſtenz folder wichtigen Gruͤnde iſt nach 6, a der Criminalgerichtsordnung fediglich der Beurthei⸗ lung und dem unbeſchraͤnkten Ermeffen der Grosh. Lan: desregierung felbft überlaffen. ‚Diefes unbeſchraͤnkte rich⸗ terliche Ermeſſen des genannten Juſtiztribunals wird durch die geſetzlichen Worte des angeführten $. 4 der Erimi:- nalgerichtsordnung: — ‘jede aus beſondern dringenden Gründen geeignet ſcheinende Sache und beſonders durch den Ausdruck: nach Befinden aufs deutlichſte bezeichnet, welches um fo weniger irgend einen gegrundeten Bedenken unterliegt, als in jener, Ge— en | [Sn X > fesftelfe-fpeciele, dem Niäter zur Richtſchnur dienende Gründe nicht einmal genannt find, die im Gegenfalfe, bey einer von dem Geſetzgeber beabfihrigten Belhrän- fung des richterlichen Ermeſſens, für den in Frage ftehen- den Fall, durchaus hätten angeführt werden müffen. Denn bloß die gemeinredtliden Gründe, der Unfähigfeit einer in regula eintretenden Behörde darun⸗ ter verftehen zu wollen, widerfpricht aufge färffte dem Sinne fomohl ale dem Buchſtaben des 5. 4 der Crimi— minalgerihtsordnung. : N nl „gs verſteht fih von felbft, Daß die gemeinrechtlichen Gründe, aus welden eine Unterfuhungsbehörde unfähig wird, aud bey Anwendung der Griminafgerihtsordnung beachtet werden müffen, dazu hätte es Feiner befonderm Anordnung bedurft. In folden Faͤllen kann es der Re— gierung nicht frey bleiben, nicht blos erſt von ih— rem Ermefien abhängen, Unterfuhungen der Unterfus chungsbehoͤrde abzunehmen, fondern fie ift nothwendig Dazu gezwungen, verpflichtet. Aber der Geſetzgeber wollte‘ ausdrüdfih den Regierungen das Recht fichern, jede da— a ac EI 2 Dr Wa — ne | zu geeignet fheinende Unterfuhung ans Criminal: gericht zu vermeifen, fobald fie befondere cafio nit bfoß allgemeine, gemeinrechtliche) dringende Gründe dazu findet: Dieß bezeichnet Die ganze Faſſung des 6. a. Dieß die ganze Tendenz und der Geift der Triminalgerichts— ordnung. \ . Ineivile autem eſt, nifi tota lege perl[pecta,, una äliqua particula ejus propolita, judicare vel refpondere. s 1. 24 r.. de legibus i verbum enim ex lege, non tam ex verbis quam ex [ententia legis,saccipiendum eli, L6rd.v.S. 68 kann aud im vorliegenden Falle gar nichts Darauf anfommen cwie das hohe Oberappellatisnsgericht mit Une recht bezweifelt) ob Diefe Gründe, weshalb die Unterfus : hung vermöge des 6. 4 der Eriminalgerihtsordnung an eine andere, als die Jengdiſche Localbehoͤrde verwirfen wurde, von der Perſon des Inculpaten felbft entlehnt find und eine Schonung feiner bürgerlihen Verhaͤltniſſe * treffen, der Inculpat aber eine folde Schonung felöffber- fhmapt hat, da ja Die Grosh. Landesregierung, Kraft des ihr gefeglih zuftehenden Ermeffens und unefhränf: ten Zuweiſungsrechtes, nicht jedesmalige beſondere Redenz {haft von diefen Gründen, am wenigften aber dem Inı culpaten felbft, zu geben ſchuldig iff, mithin auch fein Bi- derſpruch und Verzichtleiſtung auf die ihm zu Theil wordene Schonung gar nicht in Betraͤcht kommen Tann. Uebrigens Tiegen jene Gründe jedem Undefangenen wohl ganz nahe. Einmal nemlih wäre .die Senaifche - Eivilbehörde wegen ihrer vielfad nahen Bepiehungen zu einem Profeffor und Senatsmitgliede fhon im allgemeiz nen zur Unterſuchung am meiften nicht geeigner gewefen fodann war es ja, wegen Der zweifelsfrey vorliegenden — und die Anordnung einer Commiſſion nothivendig be “gründenden — Competen z der Pandesregierung, hinfictz lih Des in Frage ſtehenden Staatsverbrechens, eben fo sipedmäßig als natürlih, zu Vermeidung — auffallenden, aus ber. Trennung und Zerfpfitterung Dies fer Umterfuchurg nothwendig entfpringenden Uebelſtändes, 3 Dr Be \ x — + h . N notorifc feine Obergerichtsbarkeit haben. Das hohe Dberappellationsgericht ſelbſt raͤumt aber in feinen’ Ertfeeidungsgrüunden ein, daß die Zurisdicti- onsgrenze des Amtes Jena allerdings durch die Crimi— nalgerichtsordnung, mithin aud durd Anwendung. deren Beftimmungen im $. 4., ‚verändert: werden ‚fonnte.) Es "mußte daher aud um fo weniger Bedenten finden die ge- fammte fragf. Unterſuchung nicht dem Sriminalgeridt zu Weimar, fondern der Kegierungscommiffion zuzumeifen, da letztere Maasregel offenbar Die gelindere war, Inculpat nicht Den geringſten größeren Zeit > oder Koſten— Aufmand dadurch hatte, fondern vielmehr durd Verein: fachung der Unterſuchung in beiderlei Hinſicht gewinnen mußte. F Wie ſehr wuͤrde Herr Hofrath Oken ſich beſchwert, wie abſichtlich ſich bedruͤckt erachtet haben, wenn die Großh. Regierung nicht nur zu Unterſuchung des, zu ihrer eig— nen ausſchließlichen Competen; gehoͤrigen, Staatéverbre⸗— chens eine Regierungscommiſſion ernannt, ſondern auch überdies gleichzeitig die Unterſuchung der übrigen Verge— ben dem Criminalgericht zugemiefen hätte? Und Dazu wäre fie doch unfireitig. berechtigt geweſen! War dieß aber der Zall, fo leidet es eben fo wenig Zweifel, daß fie aud der Regierungscommiffion Die ganze Unterfuhung übertragen fonnte. _ Nam a majori, ad. minus. yalet conlequentia, et majori femper inelt et minus. Die Richtigkeit der vorftehenden, vorzüglich aus dem Haren Buchſtaben deg 6. 3. und A. der Criminalgsricts- Prdnung. von 12 Det. 1812. entwidelten, Säge beftätigt nun aud, ald der Abficht des Gefeggebers vollfommen 2 F N \ 7 u > hr angemeſſen, die ſchon oben angeführte Infeription des ſe A. der Griminalgerihtsordnung: unbefgranftes Zus weiſungsrecht der Bandesregierungen. Denn dieſe Inſcription, weit entfernt ein von, dem " Watagrappen ſelbſt abweichendes Reſultat aufzuftelfen, erfäutert vielmehr deſſen Inhalt und bekundet die bei Abfaſſung der Geſetzſtelle felbſt vorwaltende Abſicht des Geſetzgebers Deutlich, wie denn auch ſtets Die Inſcriptio— nen der Roͤmiſchen Geſehſtellen die ſicherſte Quelle einer A H aigtigen Auslegung zweideutiger Gejege Darbieten. Aus diefer Infeription erhellet zugleich, Daß ber, in s jenem Paragraphen erwähnte, befondere Fall der Zuwei— fung ans Eriminalgeriät, blos Ber fpielaweife, als der gewöhnlichere Fall, angeführt, Darauf aber keineswegs jenes undedingte Zuweiſungs— recht der Großh. Kandesregierung beſchraͤnkt, noch weniger aber diefem Gerichtshofe Die Befugniß, eine wegen ihres wichtigſten Gegenftandes vor ihn gehörige Unterfuch: ung, auch wegen Der dabei vorfommenden Nebenpunfte "por ſich zu ziehen, oder einer andern Lntertfuchungsbe- hoͤrde ausnahmsweiſe zu übertragen entzogen worden if, Stils. ıg18. Heft io. ——— —ñ— — ⸗e 1778 Diefe Grundfäge, wie folde oben Dargefleltt worden, fü,ren nun au alein zu dem richtigen Gefihtepuncte, aus welchem die gefeglichen Beflimmungen des. Publican- dums vom 17. Febr. As18. (No. 5, des Regierungsblatts) beurtheift werden muͤſſen. Denn die dort ‚gefeglid aus- geſprochene, ausſchliesliche Competenz der Großh. Lan— desregierung für den beſondern Fall, wenn die Ehrfurcht ‚gegen fremde Regierungen oder Regenten Durch die Preſſe oder ſonſt, von einem Weimariſch. Unterthan verlegt wird, begründet keineswegs eine neue, Die peinliche Gerichtsbar— feit der Großh. Landesregierung erweifernde Befugniß, ſondern ift vielmehr als ein, in Beziehung auf $. 4. der Criminalgerichtsordnung lediglich erläuterndes Gefeg zu betrachten, wodurch das in jenem $. a. 1. all. ausgefpro- chene unbeſchraͤnkte Zuweiſungsrecht der Großh. Landes— regierung in Anſehung des in dem Publicando von 17 Febr. 1818 angegebenen ſpeciellen Falles, ausdruͤcklich dahin declarirt wird, daß dieſe Ober-Juſtizbehoͤrde der— gleichen Verbrechen gegen auswaͤrtige Regierungen und Regenten nad Befinden entweder an das Criminalgericht oder an rin zu committirendes Mitglied des Collegiums ſoll verweifen koͤnnen. Was daher in dem Oberappellationsurtel von Der Unanmendbarfeit eines neuen Geſetzes auf vergangene Tälle, in Beziehung auf dieſes Publicandum vom 17. Febr. 1818. ‘gefagt iſt, erſcheint wohl als nicht paffend auf.den vorliegenden Fall, indem ja die Großh. Randes- regierung nad) dem wahren Sinne des 8. 4. der Trimi— nalgerihtsoronung auch in dem Tpecielfen in dem erwähn: ten Publicando dezeichneten, Falle früher ſchon Die Unter: ſuchung nad Ermeſſen ans Criminalgericht, oder an eine Eommiffion aus ihrer Mitte verweifen konnte, und nur jeder mögliche Zweiſel deßhalb durch die hoͤchſte Derlarc- tion niedergeſchlagen werden folfte, Erwägt man nun Demnääft, dab das academiſche Jurisdictionsregulativ v. 16° Merz 1731. keineswegs die Natur eines Neceffes, ſondern Fediglich einer landesherr— lichen, nad ‚Ermeifen durch fpatere landesherrh. Beftim- mungen allerdings abzuandernden nnd zu modikcirenden Verordnung hat, mithin aud nur abusive Recep genannt wird: 7 ch Scheidts Unterriht von der Verfaſſ. der Academie Jena v. 150. Nola,c. 4 To erhelfet Hieraus Mar, Das dieſes Regulativ der An- - wendbarfeit des $. a. der Griminulgerihtsordnung. und des Publicandums vom 17. Febr. 1818. durchaus nicht ‚enfgegengefegt werden fünn, indem Dadurch den Mitglie: ‚dern der Academie zu Jena ein jus quaesitum aufeinen befreiten Gerichteftand in peinliden Fällen unbedingt und der geftalt nicht hat ertheilt werden follen; daß ſolches nicht fpatern geſetzlichen Modificationen und Abanderun: gen anterlaͤge. Es iſt aus eben dieſem klar, daß Das hohe Oberap— pellationsgericht zu Jena, wenn es in Dem am 30 Jul. MS, eröffneten Urtel die Großh. Landesregierung hier, oder vielmehr Die, von ihr ernannte, Regieruugscommif: fion, ın Anfehung der, den Hofrath und Prof, D. Dfen zu Jena, angefhuldigten Privatvergehen, für eineincom- perente Unterfuhungsbehorde achtet, offenbar ‚gegen den Haren Buchſtaben und den Sinn fperieller Landesgeſetze, > 112 der Eriminafgerihtsordnung, des Drganifationspatentes für den Gtaatsdienft, ja, aud gegen Die Analogie der Dberappellationögerihtsordnung. ſelbſt, verſtoͤßt, und da⸗ durch eben in Gemaͤßheit des. $ 246 der proviſoriſch. Oberappellationsgerichtsordnungeine Nichtigkeits be— ſchwerde gegen dieſes Erkenntniß, in Anſehung der Ur: telsſtelle Sub Il. und III. um fo gewiffer begründet, als noch jüngft durg das landesherrliche hoͤchſte Reſcript vom 17. April. D. J. (No. VIII. Publ. V. des Diesjähr, Regierungsblattes), weiches $..36._der prov.. Oberappel: Tat. Ger. Ordnung erläutert, der gemeinregtl, Grund— Jag anerfannt und befiätigt worden ift, Daß gefegl. Una: Togie das Reſultat einer richtigen doctrinellen Ausle— gung) den Haren Worten des Geſetzes gleih geachtet werden muüße, SH Halte folhergeftalt eine Nichtigkeitsklage gegen Das hohe Dberappellationsurtel, in Anfehung der bezeich— neten Stellen, jedoch unbefhadet meiner großen Vereh— zung gegen dieſes erleuchtete Tribunal, für hinlaͤnglich vorbereitet und motivirt und will daher, nad Vorſchrift der Dberappellationsgerihtsordnung, dieſe Klage gegen den Hofrath und Profeſſor D. Dfen zu Sena als Ertra: benten des fragl. Dberappellationsgerichtsurteld, hiermit richten, und Ewr bitten: den Befl. comm. comm, auf einen legalen Ter- min zur Ginlaffung und Antwort auf Diefe Nullitaͤtsklage, unter dem gewöhnlichen Rechts: nadtheile, vorzuladen, fodann aber die Acten, nach gefhloffenem Verfahren, an Die Regierung des dDermaligen hohen Snfpectionshofes, Die hoch— preist, Herzogl. Goth, Regierung, einzufenden, damit alsdann von dieſem hohen Gerichtéhofe dahin erfannt werde: * „es iſt das am 30 Sul. d. J. auf eingelegte Dberappellation von Geiten des Hofraths und Pro— feſſors D. Dfen zu Jena, erofnete Oberappella— tionsurtel, in Anfehung der ſab. IL und IT, cr: ſichtl. Stellen, für rechtsbeſtaͤndig niet, ſondern für nichtig und aufgehoben, dagegen Die Competenz der Großh. Landesregierung hier, in Beziehung auf "die, in jener Etelle des Urtels bezeichneten Theile Der gegen den Hofrach Dfen verfügten Unterfuhung, für rechtsbegruͤndet zu achten, Deromegen Die Ilnter- ſuchung an eine andere vermeintlich comvetente Bes Hörde Des Beklagten nicht zu verweifen, demnoͤchſt ift der Beklagte mit den Koſten der Unterfuhung, ſo weit Diefelbe die Brivatverbreden Deffelden zum Ge: genftand gehabt hat, und mit den Koften des Ober— appellationsgerihtsurtels zur Zeit nicht zu verſcho— ten, es iſt dielmehe auf die, von-Dem Beflagten, ger gen das Decilum der Großh. Landesregierung einz gemwendete Berufung, ſowohl in Anfehung der Haupt: fache als Des Koftenpuncts,halder, ein ausmärtiges andermweites Grfennmiß, durch Verfendung der Acten einzuholen, 85 iſt auch der Bellagte fhuldig, Die durch dieſe — erwachſenden Koſten allein zu tragen und reſp. dem Klaͤger zu erſtatten. Der Beweis dieſer Klage wird durch die, in der Sache ergangenen Unterfuhungsatten geführt und iſt zum Theil Reſultat beftehender landesherrl. Gefeßeöverordnungen, 3 Sophismen, Von dem ERS ‚erbiffe a mir Er ‚Raärigt und beharre * Hs Ewl. D. Carl Auguf Gonfanzin 17 Schnauß, EStaatsfiscal uud Cammer⸗ conſulent. dire wurde mir vom On. Canzlar v. Mil: Ver zugeſchickt mit einerneuen Vorladung nad Weimar; wenn ich nicht fäme, würde die Klage ohne weiteres nach Gotha cdem jetzigen Infpectionshof des Dberappellas tionsgerihte) gefchieft. Ich, der Proceffe ganz müde, und anderer Reute Freyheit nicht entgegen, Tafje fi ie. sun mac ihr Gefgäft, oder ihre Luft iſt. An Großherzogk. S. Hochpreißl. Landes Regierung zu Weimar. f ı Gr. ee, 18 ©. md. Hochpreißliche Landes-Regierung! Der abermalige Verſuch des Hrn. Staatsanwalle, Die junge Preßfreyheit in ihrem Wachsthum 3 ’Gindern, cdenn für etwas anderes kann ich Die geaen mich angeſtellte Nul⸗ litaͤtsklage nicht betrachten, da Hr. Kläger meiner Mei: nung nad nichts weiter Damit beabſichtigen kann, als mid unddurd mein Beyfpiel andere freymüthige Chhrift- ſteller durch koſtſpie lige Proceſſe muͤde zu machen, ſich aber eine bequeme Stellung zu verſchaffend, hat mich Mehr be: luſtigt, als erfipredt; denn Ih muß es in der That hoͤchſt ſeltſam finden, daß id) Die Gründe eines Urthels vertheie digen foll, weldje Das hoͤchſte Tribunal des Landes fei- ner Entfheidung untergelegt Hat. Mir Dünft, das Hod- preißf. Ober Appel, = Gericht werde dieß wohl am beften fönnen, und werde ich auch die Nulfitätsflage der gedachten hoͤchſten Behörde zu dem ehuf überfenden. Wenn ih nun aber demohngeachtet diefer lage Ein: teen entgegenfegen foll, fo ſcheint mir-in Der That feine #8] fo begründet, als die daß die ganze Klage nicht Statt habe. Fre SH habe nicht noͤthig, meine Gruͤnde in ſo künſtliche wie mein Hr. © dern. ed wird genügen, wenn ich fie san ungeſchminkt alſo darfielle: 1)Die ganze Sage bat gar feinen Stund, denn - die 65. 24 u. 25. der Ob. Appell. Ser. Ordnung, wor: zegner, eluzukfeiden, fon- auf Hr. Gegner fein Gebäude fundirt hat, handeln bloß. von Nulitats- Klagen gegen ein Erfenninig des ber: Appell, Gerichts > . in Civif Rechts Streitigkeiten. Hier aber handelt es ſich Ska N von Miner Sriminal. Sad, und die ganze Dber Appell, Ger. Ordn. enthalt fein Wort davon, Daß ein Di, PR Ber. Erfenntnig in einer Criminallade durch eine Nichtigk keitsbeſchwerde caſſirt werden duͤrfe. Chr. 54 32 55· 404» 56 ES der prov. Ob. 2 N 1280 - * Großh. Saͤhf. — en u ur 4 1 t { er Br A * 4 Mi 8 nd 1 Ich Habe Hoffentlich hit noͤthig, bey der offenbaren Klarheit dieſes Einwands noch etwas ‚hinzu zu fuͤgen. Denn eigentlich koͤnnte ich mit dieſem Einwand meine ganze Einwendungsſchrift ſchließen, indem ſchon bereits Die ganze Klage widerlegt iſt; indeſſen kann es mir nicht darauf anfommen, zur Unterſtützung meiner Einrede, Daß die angeſtellte Klage. nicht Statt habe, noch ein Dugend Gründe anzuführen., Cie find folgende: 2) felbft eine Nichtigfeitsbefehwerde gegen ein Ob. App. Gerichtserfenntniß in Eivilrechtsſtreitigkeiten foll nad $. 24. der prov. O. U, ©, Ordn. nur dann Statt finden, wenn daſſelbe S4 1. gegen den Haren Buchſtab en fpecieller Landes: Geſetze geſprochen hatz E22 a | daß aber Hier gegen den. Haren Buchſtaben nicht gefpro- then worden ift, bemeift ſchon Der befannte Umſtand, daß über das fragl. Geſehß ſogenannte authentiſche Interpre— tation eingeholt worden. Cr. Regier. Bl. vom Jahr 1818. Nr. V. Der Hare Buchſtabe eines Gefeges bedarf aber kei— ner authentiſcher Interpretation. Dann iſt auch ah 3) die fogemannte authentiſche Interpretation feiz neswegs alfo zu nennen, vielmehr involvirt ſie eine ganz neue, die peinfiche Gerichtsbarkeit der Großherz. Landes: Regierung erweiternde Befugniß, ein ganz neues Gefetz, welches erſt der verfaſſungsmaͤßigen Einwilligung der. Land ſtaͤnde bedarf, - — efr. 6. 63. Nr. 6. der Landſtaͤndiſche Verfaſſungs— Urk. vom 5 May 1810. in feinem Fall aber rüdmwirfende Kraft haben kann. 4) Daß Großhz. Regierung nad $. 21. des Staats: Dienffaorg. > Pat. ©. 15 Der, 1815. Die Ausübung Der ' Eriminal- Surisdietion mit Fülle oder ohne Fuͤlle zuſte— he, davon enthaͤlt gedachter $. nichts, vielmehr ſteht da— irn bloß, daß zum Serhäftöbereih der Regierung ge: hören ſolle: a "Die Ausibung der Landesfurſtl. Grimimal: Suris: dichion nad der Criminafgerigte-Oronung; was aljo Hr. Gegner aus jener angeblichen Suffe de monftriven will, iſt fofglih eine ganz; — leere Demon: ſtration. 5) Wie ein Privatvergehn und ein Staatsverbrechen in einer fo unverkennbar genauen Verbinduug ſtehen, daß deßhalb die. Behörde, welche das Staatsderbrechen “ zu unterſuchen hat, aud) die Unterſuchung auf jene mit dem Staatsverbrechen in teinem Zuſammenhang ftehens den Snjurien erſtrecken darf, das ift Hr. Staatsfiscal ju beweifen ſchuldig geblieben, — Warum: joll es denn unmöglich; gemwefen fenn, dag Großherz. Regierungs-Com— miſſion Ddas- von «mir angebfih begangene fogenannte Staatsverbreden, das Zufig: Amt Jena aber die Inju— rien unterfuhte, wenn anders letztere ohne vorgangige Klage ex ofhieio unterfucht werden durften?! — " 6 Wie Hr. Gegner die Borfäriften des Civilrechts ‚ uber den Gerichtsftand des Zuſammenhangs der Sachen forum coRtinentiae cauflarum) auf eriminalregtliche > Gegenftände in Anwendung bringen mil, ift in der That nur durch die Verlegenheit erflärbar, worinn er ſich befindet, Die beliebte Nullifaͤſsquatrel rechtl, zu begruͤn⸗ 1 . 3732 den @s wire unmig, das Unpafende und Gefährt che einer ſolchen Anwendung der Vorſchriften deb Civil rechs auf eriminalrechtlihe Gegenftände zu zeigen, es 9% nuge die aus den Acten klar ſich ergebende Bemerkung, daß RT UBER IE 5 ein folder Zufammenhang zwiſchen dem von mir angeblich zu Schulden gebraten Privatvergeben und den faut Ob, App. Gerichtsurthel gar nicht verſchulde⸗ ten Staatöverbreden, wie ihn die Geſehe ben dem Ge— rihtöftend des Zufammenhangs der, Sache erheifhen ; daß namlich eine ohne die. andere Sache gar nit entfhieden werden koͤnne, ſchon ber Na; tur der Sache nad nicht vorliegen kann; b) daß der Aufammenhang, melde Hr. Gegner darinn finden will, daß fämmtliche fogenannfe Vergehen durch die Preffe verübt worden, hier eben fo wenig einen rechtlichen Moment abgibt, fo wenig das gegen nk Degangene Verbrechen des Morde, und die gegen B. zu SäHulden gebrachte ſchriftliche Injurie darum eine Con⸗ nexitaͤt erhaften, weil beyde Vergehen durch Dit Hand vollbracht worden, A R Welche unzweckmaͤßigen, hoͤchſt ſchaͤdlichen ſchweife und Weiterungen aus einer Tregnung der deß⸗ fallſigen Unterſuchung hätten entſtehen koͤnnen, davon hat Hr. ‚Gegner weislich geſchwiegen. Es iſt auch in Der That nicht abjufehen, melde Umſchweife, welche Weite: rungen daraus hätten entftehen koͤnnen, wenn Sroßhers. Commiſſion das angebl. Staatsverbrechen, das Juſtitz⸗ Amt Jena aber die Injurien unterſucht hätte, Und wenn nun Dr. Gegner fogar fagt, es wurde die Trennung der deßfallſigen Unterfuhung dem Geiſte Der Geſetzge— bung widerſtrebt haben, fo ſcheint er damit Den Geiſt zu meynen, „der flets verneint!’ denn der wahrhaftige Geiſt der Geſetzgebung iſt wohl, daß Die Behörde, welde unterfudt, nicht auch Das Erkenntniß fälfe ; Diefer Geift ift in unferer ganzen Criminalgerichts— Drdnung enthalten, nah welcher Das Eriminalgericht bloß unterſuchen, die Regierung aber erfen: nen fol. j Diefem wahrhaftigen Geifte widerfirebt es, wenn em ne Regterungscommiffion unterfucht, die Regierung ſelbſt aber in derſelben Sache das Erkenntniß faͤllt. Es duͤrfte deßhalb wohl vorerſt noch zu den Deliberationen des Landtags gehören, os nicht uͤberhaupt durch Die ſogen. Al thentiſche Snterpretation in Nr, 3. Dee Regierungeblattes 1818. Die perfoͤnliche Freyheit und Gicderheit Der Etaatös burger gefährdet find; denn alle geachtete Griminaliften haben es ausgeſprochen, und alle neueren, auf liberalen Grundfägen beruhenden Criminal: Gefeggebungen haben das Princip anerkannt; Daß die Behorde, welche unterſucht, nicht aud er: fennen dürfe, weil Die unterfuchende Beherde ſich ge: woͤhnlich nit zu Der freyen Anſicht erheben Tann, melde von dem erkennenden Richter verlangt wird. Daß cine Commiffion und nicht Das ganze Collegium die Unterfudung geführt-habe, ändert nichts in diefer Hinz fiht, denn der Herr Commiffär gehört ja doch auch zum Eollegio, und eine von dem Gollegio felbit ausgegangene Eommiffion, die, wenn auch nit mit votirt, doch Dev 73 ee den Deliserationen über das Urthel, mit zugegen if, Tann, ‚abgefehen von der Perfonlichfeit, des in Diefer Sa⸗ Se ernannt gewejenen Hrn, Comminäre „ der perjonlid. Freyheit und Sicherheit der Staatsbürger nur gefährs Jih feyn. Darum ik auch { — 8) der vom Hrn. Gegner angeführte Grund: _ „daß Großhersogl. Regierung doch immer einzig ‚und alfein die dirigirende und erfennende Be: ‚, börde geblieben wäre, weßhalb ih doch immer „nur von ihr mein Urtheil habe empfangen „muͤſſen“ ein gewaltig ſchwacher Grund; denn auf dieſe Meife tönnte die Regierung nad Belieben alle Unterfugungen an fi ziehen, und erſt unterfugen, und dann erfennen, welchem Verfahren wohl nicht von mir allein widerfpro; hen werden würde! — 3 Sn der ungebügrfihen Ausdehnung, wie der Begriff eines Staatsverbrechens gegen mich genommen morden it, Knnte er wohl mehrmals genommen werden. Man beſchuldigte einen ohne weiteres eines Staatöverbredheng, draͤnge in feine Wohnung, nähme feine Papiere in Be: Schlag, und wenn id nun am Ende ergäbe, daß die An: {huldigung des Staatsverbrechens als ungegrundet weg: fallen müffe, fo rechtfertigte man jene Proccduren durch ein Baar Injurien, welche ſich der Angeſchuldigte habe zu Schulden kommen laſſen, und durch das Anführen, die Großherzogl. Regierung fi» und bleibe doch die diri⸗ girende und leitende Behörde!!! Wozu follte das am En: de führen? ? » 9 Der vom Hn. Gegner allegirte Stübel $, 260. ſpricht von einem Gerichtsſtand der Eonnerität der Sade Velde Conn etitäat aber zwifchen der Zaͤnkerey mit den Noſtocker Facultiften oder mit der Iſis 1. mw. und dem vorgebliden Staatsverbrechen vorliege, das hat ja Hr. Gegner auszuführen ganz vergeffen! Cr hediene ſich doch ja feiner Authoritäten, Die. gegen ihn beweifen. ; 10) Bey Zeld : und Holzdeuben, bey Sagdfreveln, aud) polizeylichen Vergehen, koͤnnen wichtigere Verbrechen concurriren , z. B. Widerſetzlichkeit, Todſchlag. Ofr. Er. Ber. Drdn..$. 2. Litt. a, et b., mo. dergleichen Fälle mehr angegeben find, woraus fih Hr. Gegner abffrapiren kann, was Der Gefehgeber füt Verbrechen gemeint hat, son denen man fagen fann, Daß fie concurriren! Kann man denn aber, ohne von Partheylichkeit gegen mich ‚ganz verblendet zu feyn, behaupten, daß bey dem mir Schuld gegebenen Staatsverbrechen, die angebl. Sn: jurien gegen Kampz, gegen Rogebue ufw, concurrir: ten? Wie konn. alfo Hr. Gegner dem 6. 2. der Erim, Ser, Drdn. folhen Zwang anlegen ? Wie Darf er über: haupt das, was bloß auf den Gefgäftsbereih des Wei: marifh. Griminalgeridts Bezug bat, auf die vor— fiegende ftrittige Competenz der Großherz. Regierungan: paffen wollen, und auf dieſe Weiſe bey gänzlihem Man: gel eines Bergleihungsgrundes den Begriff der Analogie ganz verwirren ? Hr. Staatsanwalt geht noch weiter 1) und laͤßt ſich fogar herab, klare Geſetze zu deu: ten, indem er zu behaupten fühn.genug iſt; daß 5. ge. Der D. App. Ger. Drd. unzweydeu— tige Analogie unter den gejeglihen Normen auf: _ =. Den 8 geführt Habe, nad neigen das D. App. Gericht er- kennen muͤſeee ——— da doch in jenem 6. 98. nicht unzweydeutige Analogie überhaupt, fondern Ne Die aus der D, A. G. D. felbft abfliegende un: zweydeutige Analogie - arte — — als geſetliche Norm aufgeführt iſt, wornach ſich das Ob. App. Gericht bey feinem Verfahren und feinen Erkennt— niffen richten foll, in SR 12) Den Großherz. Bandes Regierungen ſoll nach 6. 4. der Erim. Ger. DOrdn, 3.0. Dan frey bleiben : ; J ohne Ruͤckſicht auf die ſ. 2. uw. 3. bemerkten Ausnahmen jede, aus beſondern dringenden Gruͤnden, dazu geeignete Sache an die Crimin al gerichte zu weiſen; — und deßhalb iſt dieſer h. a. uͤberſchrieben: „unbeſchraͤnktes Zu weiſungsrecht“ der „Landes RNegierungen.“ * Sollte man glauben, daß Hr. Staatsanwalt. aus dieſem $. die Kompetenz der Großherz. Landes Regierung zu Der duciren verfuht hat? Ja in der That mit Hulfe jenes, Geiſtes, von dem id) früher gefprochen babe, „der fters verneint!” — Daß in diefem.$. vom ad) „verweiſen ans @rim. Gericht“ und zwar nur 2° Ne * „aus beſondern dringenden Gruͤnden“ die Rede iſt, hat ihn nicht abhalten koͤnnen, ſeiner In: ftruction fireng nachzukommen. Ich aber meine Be; — * — A eu —— vers a) daß, wenn aud Die Regierung das Recht Hätte, _ ohne Rükfiht auf die 9. 2. u. 3. bemerften Yusnahmen, eine Sache ans Crim. Geriht zu verweifen, Diefes Zu— weiſungsrecht ans. Criminalgericht der Regierung feine Befugniß gibt, eine Unterſuchung willkührlich felbft zur Unterſuchung zu behalten und einen aus ihrer Mitte mit der Unterfuhung zu beauftragen, da auf Diefe Weife dem in der-gangen Erim. Ger. Ordnung durchgeführten, auf guten Gründen ruhenden Princip entgegen. gehandelt feyn wurde: Si daß namlih die unterfuhende Behoͤrde nicht au ſelbſt erfennen ſoll, et. 9. 10. ©. Er. Ger, Drön, b) Daß die Regierung ä nur aus befondern dringenden von jenem Zuweiſungsrechte an brauch maden Darf, und dab es dem Hochpreißl. Ob. Appell. Gericht als hoͤchſter Inſtanz zuſtehen muß, darüber, ob ſolche beſondere drin: gende Gründe wirklich vorliegen, oder ob Großherz. Ne gierung dabey willküͤhrliſch verfahren if, zu er—⸗ tennen und endlich daß es eine Anmaßung zu nennen iſt, wenn ein ſolches Erlenntniß des Ob. App. Serichts als null und nichtig angefochten werden will. 13 Hr. Gegner laͤßt ſich ſpruchs fo weit treiben, Daß er fogar Worte erfindet und dem. Gefige andigten Co will er glauben machen, im * Gruͤnden das Crim. Gericht. Ge: von dem Geiſt des. Wider: - ar: Er. Ger. Ordn. ſtehe, daß 4. Reglerungen je⸗ de aus beſondern Gruͤnden dazu geeignete Sache ne mad Befi nden an die Crim. Gerichte verweiſen koͤnnten, und — in’ * ganzen 9: iſt nichts davon zu erſehen. Das nenne ich de eine Begeifterung ! Es ficht zwar darin, us die Regierungen ins befondere A die wichtigern Unterſuchungen aus den Aemtern Auftedt, Ilmenau und Oſtheim nach Befinden dahin can die | erim. ‚Gerichte ) abgehen laſſen ſollenz saber wer den 9. nicht mit den Augen eines Staats⸗ anwalts lieſt, der wird nimmermehr die Wörter ni „„nach Befinden ’‘ drey Zeilen weiter ‚herauf verfegen, und fo die m... des Gefeßgebers verdrehen. Uebrigens moͤchten nun die Wörter J „nach. Befinden“ ſo da ſtehen, wis Hr. Nullitaͤtsklaͤger will oder nicht, fo wird Fein Menſch damit den Sinn verbinden, daß die — n —* st nic 1 ie oefeglichen Ausnahmen uberfhreiten dürften, und jeder ' Unparthepifche wird zugeben müffen, daß dem Db. App. . Sericht zufteht, über Die Dringlichkeit der Grunde, welche die Nichtberuckſchtigung der Ausnahmen erhei— ſchen, zu erf ennen, ohne eine — zu be: fuͤrchten. — 14) Endlih iſt es in der That hoͤchſt auffallend, \ menn Hr. Staatsanwalt ald Grund, warum Die Unter: N ſuchung der Prioatvergehen dem Juſtitz Amte Jena nicht vͤberia gen worden, auffuͤhrt ddieſe Bocalbehörde fen wegen ihrer vielfah nahen —* Beziehungen zu einem Profeſſor und Genatömitgliebe J ſchon im Allgemeinen zur Unterfugung nicht geeig⸗ g net gemwefen. Mas find denn das für Beziehungen, in welden Das Juſtihamt Jena mit einem Profeſſor und Senatsmit— gliede ſtehen ſoll? und warum verfallt denn Hr. Staats— anwalt auf folde Bedenklichkeiten, da der, Geſehgeber ſelbſt diefe mit Recht für leere Spitzfindigkeiten angefes * deßhalb $. 3. ütt. i. d. Crim. Ger. -ausdrudfich befohlen Hat: das Coffenbar zur Schonung der Academiker) alle } Vergehungen der afademifhen Perfonen, aud Deren ‚ Weiber, Kinder und Wittwen auf der Academie Ger Bi; na, fo weit fie fhon bisher vor Das dafige Zu: ſtizamt gehörig waren, in Der Regel ferner dahin “gehören follen. - Wenn jener von Hrn. . wirklich Hochpreißl. Landes Regierung zu der fragl. in: competenten Unterfußung Beranlaffung gegeben baden follte, fo muß ich fragen, warum dieſer Grund nicht Fu gegen das Weimariſche Sriminalgericht gilt, wenn daſſel⸗ be Unterſuchungen bat, morein Staatsdiener, Weimar wohnen und vor der Unterſuchung auch mit dem Crim. Ser. Perſonal in Beziehung ‚geftanden haben, ver: widelt find ?? Diefe, und die im Db. App. Ger. Urthef felbft an: geführten Grunde werden hoffentlich — —— Bo Drdn, 1812, 3 ae ) * Staäteanwalt gegebene Grund Die — die uͤbrigen, die al— 6 1786 ſen alls noch angeführt sehn Töten, wenn ich nicht müde wäre, (de lana .c rina zu Difpufiren , gaͤnzlich entbehrlich maden, und. AUnſtatthaftigkeit dieſer foge: nannten Nuffitätsqueref I “ihrer ganzen Große darſtel⸗ len, weßhalb ich denn auch ‚wohl Die. rechtbegründete Bir de fleffen darf; daß Die Nigtigfeitstlage überhaupt nicht Statt ha⸗ be, Hr. Klaͤger auch die hierdurch verurſachten Ro ſten zu tragen ſchuldig. Um uͤbrigens mein wiſſenſchaftliches Leben nicht weiter zu ſtoͤren, und weil mein Erfcheinen in dem anberaum— ten Termine ohnehin zu nichts fruchten kann, da eine Guͤtepflegung, unter vorliegenden Umſtaͤnden, doch nicht Statt findet, fo Bitte ih, mich ſowohl als meinen An: walt, ‚den ‚Concipienten Diefes, Hofadvocat daſe, welcher ‚am Terminstage Geſchaͤfte halben, nicht einheimiſch iſt, davon hochgeneigt zu dispenſiren, indem ſich fegterer, da :nöthig, zu Antretung Des rechtlichen —“ hierdurch gemeldet haben will, Si tiefer Ehrerbietung verbleibe ich Einer Hodpreisl, Landes: Regierung. Jena am 7 Nov. 1816. Except. Schr. des Hofraths D. Dfen entgegen den Staatsfifcal Hrn. .D. Schnauß, zu Weimar. ’ | “unterthaniger Oken. Conc. C. Hafe. Die Iſis ſagt hiezu nichts; fie wundert fie nur, aber ganz im Stillen. Innhalt des Aen Bandes April, May, Juny) der Jahrbuͤcher der Litteratur 1818. 8. 3356. Anzeigeblaft 58. Wien b. Gerold. 1) Narrative of an Expedition tho explore the river Zaire 'etc. Tuckey ©, ı. 2) E. % Menzel; Die Geſchichte der Deutſchen. 35 Binde & 17.0.9 ’©r. 3%. Ehr. Schlofer, Weltgeſchichte in zuſammen haͤngender Erzählung. 3 8. ©. 31 v. 9, St. m % ©. Eidhorn; Alrgeſchichte Des — Haufes der Welfen (419-1055) ©. 30. 5) F. Rurz; Deflreih unter Kaiſer Friedrich dem Schönen ©. a8 vw. THs. 6) 3. ©. Fiorillo; Geſchichte der geihnenden Künfte in Deutſchland und Den vereinigten Niederlanden ı BP, 58. v. Buͤſching. 7) Ichvyan -Oos -'Suffa, arabiſch, herausgegeben von Schuekh. Galcutta 1812. ©. 87 v. J. v. Hammer. 8) Bolfet; Effay, fur les medailles antiques (des Isles de, Cephalonie et d’Ithaque. Seftini; lupra medaglie antiche relative alla con- Tederazione degli Achei. ©, 119, 9 5. Erelz Geſchichte der gefürfleren Grafſchaft Tyrol. 5 Bände. ©. 125. v. THs. 10) M. Schufter; theoret. practiſch. Commentar über das allgemeine bürgerliche Geſetzbuch für die ge— 112 77. fammten deutſchen Erbländer der Sreisifgen Mmarhie ©. 149. v. 8. AR BINT TO 11) Ir. Fries. HSandbach der prac. Philoſophie oder der philoſophiſch. Ballenen —— 1. Band. ©, 156. v. E. 12) Dav. Schuß; d. Brief an d. Hebräer. ©. 160- 15) Fr. For ſter ufm. die Saͤngerfahrt fuͤr Freun— de der Dichtkunſt und Mahlerey. ©. 207 v. M—s. 19) U. Boͤckh; Die Staatshaushaltung der Athe— ner. ©. 250. 15% Sur la refemblance Beaspanie entre la lan- gue des Rufles et celle des, Romains. J. B. Klüber, über den Urfprung und die ver: ſchiedenartige Verwandſchaft der europaiihen Sprachen. S. 255. v. K. 16). Aliatic reſearches. ©. 260-536. Richt vollendet aber wahrſcheinlichſt von Hammer. Dann folgt das Anzeigeblatt Nr. 2, »)-Lord und Enns, ©. 1. 2). Der großmaͤhriſche König Swatopluk, ange: der Dietrichſteine. ©: 14. 5 Engl. Ritteratur. ©. 22. a4) Daͤniſche Ritteratur. ©, 37, 5) Vierteljaͤhriger —— uͤber die oͤſtreichiſchen Bu: Ger 1818 Es iſt nicht zu laͤugnen, daß dieſe Jahrbücher vortreff⸗ lich bearbeitet find und ſich wohl neben Edinbnrah criti- eal Review und das Londner Quaterly Review, denen fie auch im Aeußern gleichen, ſtellen fönnen. Die Beurtheilun: sen find gediegen und völlige Abhandlungen. Werden fie aber deßhalb beftehen? Wir zweifeln, Auf Alfem, was Die öffreihifhen Litteratoren unternehmen, fiegt im uͤbri⸗ gen Deutſchland ein Fluch. Niemand glaubt, daß das aufrihtig gemeynt iff, was geiproden wird, eben weil Sedermann ‚glaubt, daß Die Litteratoren nicht ſprechen dürfen, was fie aufrichfig. meynen. Was aus Deſtreich tommt, wird nicht angeſehen, ja, wird geflohen unter welch freundlicher und ehrlicher Form es ſich auch vor: ſtellen mag. Glaubt nicht, deß dieſes nur ſo ein Gerede ſey. Bey dieſen Jahrbuͤchern iſt es noch ſchlimmer, Man weiß, daß fie das Werk einer Staatsparthey-ſind, um ge R' iſſe Lehren: zu predigen, zu verbreiten und ihnen Hutoris er zu geben. Gtaatsrecenfionen find aber noch zu feiner eit in Credit geftanden. Man-meiß ferner oder glaubt es wenigſtens zu wiſſen, daß der Staat die betraͤchtlichen Koſten beſtreitet, die Jahrbuͤcher moͤgen abgehen oder nicht. So etwas haͤlt aber nur fuͤr einige Jahre, wie das Ver— fchleudern der Englaͤnder; dann ſinkt auf einmahl das Ganze unter. Der Staat kann nun einmal die Littera— tur ebenfo wenig halten als die Fabrifen. Wenn. ihr das nicht ‚begreift, fo fend ihr ewig verloren. Man weiß, daß Collin die Redaction \beforgt, daß die Mitarbeiter 6 Ducaten erhalten (was übrigensfür ſolche Beurtheilun: gen, die fih an die Edinburger ſtellen nnd Etantörecen: ſionen ſeyn follen, unbedeutend ift), man weiß aber auch, daß Eollin nur den Na hmen hergibt, daß, Die unſchul— digen Faͤcher abgerechnet, die freyfinnigen Männer aus: gefhloffen find. Das fanget ihr auch gar zu aufrichtig an, Warum platzt ihr fo mit den. veralteten Briefen von Ju— BE: Inn. nius Her vor? Solfte man nit afausen, ihr hättet die Abſicht Die Votanten über die Prefreiheit ain Bundestage ‚erft Damit.zu betbeifen, che Die Verhandlungen über Preß⸗ freyheit felöft angefangen hatten, und in der Eile hattet hr nichts anders an den Haaren herbeizugiehen bekom— men? Leſen einige diefen fein und fünf. angelegten Auf fo werden fie wohl meynen, Die Preßfreyheit fey etwas abſcheuliches; Tefen fie aber die Dffnerifhe Geſchich— te (Iſis. Heft IX). fo werden fie wiffen, daß die Preb- freiheit das hoͤch ſte Gut der Menſchen inunfern Staa— ten ift: Das Nafendrehen merfen die Leute gar zu bald, und wer nur einmal gedreht hat, bleibt auch, mit der ſchoͤnſten Nafe wie mit einer fangen, fiehen. Wir wok- ten wetten, fo gut aud Eure Jahrbůcher find, foverfauft Shr im Unöftreigifhen Deutfchland doch nicht 100. Crem- plare; und wieviel werdet Ihr in Euerem Lande ſelbſt ver: faufen, wo man noch viel beſſer weiß, woher der Wind weht, und wie der litterariſche Verkehr nur am Drath acht! Iſt es. denn nicht unerhört, daß Wiender einzige Ort deutfher Zunge iſt, der noch einen, zwar geheimen, aber doch fehr larien Judex prohibitorum in @ompagney mit Rom und Madrid führt! Iſt denn in. irgend einem Lande, nahmentf. ın Danemarf und America, wo die größte Preßfrenheit geſetzlich iſt, das mindeſte Unheil aus der Preßfreyheit entſtanden ? laſſen denn die Leute es ſich anreden, daß fie ungluͤcklich, daß ſie mißhandelt, daß fie unterdruͤckt ſeyen, wenn fie es nicht wirtlich find? Kann denn Jemand mehr wuͤnſchen als die Regenten, Wahrheit ſtatt Policeyfügen zu erfahren ? Sft es denn fo fhwer einzufehen, daß nur deſpotiſche Minifter von boͤſem Gewiſſen, und Geiftlihe, wilde die haben aber nicht begriffen, und daher durch die Lichtmaſſe Beſchraͤnlung ihres Anſehens fuͤrchten, es find, melde den Regenten Die Preßfreyheit in einem haͤßlich machenden Spiegel zeigen. Wenn Ihr ſo fortmacht, und Dazu Alle fremde Lttteratur ald Contreband behandelt, wird am Ende nichts übrig bleiben, als zu tkun, was ſchon oft in Anregung gebracht worden iſt, nehmlich, daß die europaͤiſche Litteratur von der Euerigengarfeine Notiz mehr nimmt Dann moͤget Ihr einen chineſiſchen Staat mitten in Deutſch⸗ Land ſelbſt bilden. Offners Schickſal. Der letzte Auffag C$.9. ©. 1598) wurde cher geſchrie— ben, afs die, nad dem Gr. v. Dr. veranſtaltete, Ant = wort aufdie Aufforderung in Ro. 1235... Rh. M., in Ro. 131 deffelben Zeitblatts, und die Er: Härung des Herrn Advocaten Dederin Be treffder OffnerifhenAngefegenheit in Niro. 139°) erfehienen waren, wodurd das Factum ſelbſt zuge: ) Iſt Datirt; Augsburg vom 2ten Dectober ig18. ‚Sr. Deder fagt: es iſt unridtig, daß Die Verhaftung Dffners dem Hn. Grafen von Drechſel zur Schulb gelegt werde, oder dieſelbe von ihm ausgegangen fon; Religion: nur gelernt i fag, den man wohl nicht ungetroffen Genzen zuſchreibt, ‘ y ee ſtanden, das Berftändniß des Offneri deſſen Gegnern offen daliegt, und nur ‚darüber Contro⸗ ‚ nerfe. erhoben wird, daß es unridtig, wenn die Vierhaftung DOffnersdem Grafen v.Dr zur Sqhzuld gelegt werde, oder vonihmausgt- ganñngenfey, wozu die Höhere Autorifation wohlnidtermangelthaben würde. An ditfer Teßfern hat wohl niemand gezweifelt. Die Trage ift eis gentlih mur‘die: Ob Der, der die Autorifation \ertheilt "und unterfhrieben, oder der, der fie mit oder ohne aus: druͤcklichen Antrag dur feinen Vortrag hinter dem Nu: en des Angefhuldigten, womit etwa grobe Belhuldis gungen keck als ausgemachte Thatſachen angegeben wur: Den, — berbeyführte, und in fo graßlien Modalitäten "zur Ausführung brachte, für den wahren Urheber zu bal: sen ?- Die ausgehobenen Briefitellen von Dffner an Gr. ». Dr. aus einem Briefe, den er, nad) feiner Anfunft zu Ingolſtadt unter polizeylicher Auffiht, ald eine Zugabe Des Neverfes, erlaffen. mußte, enthalten — auch nicht, ald Herausgeriffen aus dem Contert und caflrirt, betrachtet wie ſie Offner ausgiebt — doch ſichtliche Reſervationen and laſſen eine weite Auslegung zu. Sie ſtehen, in je: dem Falle, mit, dem Revers in Einer Kategorie. Uebrigens it. Offner kuͤrzlich nah München geladen worden, um Die Allerhöchſte Eniſchliehung auf ſeine, oben: erwähnte, dem Staatsrat überreichte Vorftellung in: Der: fon zu vernehmen. Die gefpannte Erwartung des Pu: bdlicums im Baiern, ſeit ſechs Jahren auf Die Aufklaͤrung, "zoie dieſer Fall, ohne Verletzung Ber erſten Urgrundfäge der Konſtitution und aller Eivilifation, möglich geweſen, oder wie er geahndet und, fo viel thunlich, wieber gut - * ſondern hiezu war, was auch ſchon aus dem bekann⸗ ten Organismus der baieriſchen Verwaltungsſtellen folgt, ſchlechterdings eine. höhere Autoriſation noth— wendig, die wohl nicht gemangelt haben wird. Fer— ‚ner wird Hr. Baron. von Leonrod als Werkzeug ur Verhinderung Des Rechtsweges genannt; während derſelbe von der Reversausſtellung des Dfner gar Feine Kenntniß. genommen, fondern ihn. auf das erſte Anmelden, und ohne um: den Gehalt der abzugeben: den Erklärung zu fragen, ſogleich an den, für die Rurrentgefihäfte bey dem Stadtgericht- Nürnberg ord⸗ nungsmaͤßig beflellten Kommiſſaͤr gewielen hat, der den gemeldeten. Revers aufnahm. Diefen: Act begfei: sete uͤbrigens feine Beridigung, auch erſcheint wie: derholter Revers im Grunde bloß als eine Bekraͤfti⸗— tigung des Dienfteides, den jeder Beamter in, Be: os alehung auf das Amrögeheimniß abfegen muß, mit: hin fand ich ihn, bekannt mit der ganzen Sachenla⸗ R⸗ 23 ge, den Intereffen Offners gar nicht ſchaͤdlich, wohl ‚aber in, manchen Hinſichten für nügfic. ; Endlich umgeht der Cinfender ganz den Anteil, welchen Sr. von Drechſel an: der. Befreyung Dfners hat, fo wie die wahrhaft. @elmätbige Sorgfalt, mit. welder er für deffen fünftiges Schickſal durch Erwir⸗ lung sinsy hoͤhern Penſſon uf; wirtſam war,. — * 2790 ſchen Anwaldes, mit gemacht worden, dürfte daher zur Kenntniß und Beruhi— gung Auer, bald befriedigt werden. Geſchriebag in Baiern den 16 Nov, 1818. ER N, . Das m: bon La RR un Stine Durdla „der in, Max von et. Wird hat Belsendee in — von Bahia geleſen: Laͤngſt wollte ich die Erzaͤhlung von La Pérouse's Schickſal mittheilen; nun darf ich die Sache nicht fän- 5 ger verſchieben, da fie fhon in meinem Gedäͤchtniſſe nit ganz mehr vorhanden ift. Gin portugieſiſches Schiff, das Cich glaube) in dem indifchen Meeren ſchiffte, kam bey einer Felsgruppe vorbey, auf welcher man einen Men ſchen gewahrte, welcher ängftliche Zeichen gab, man mo— ge ihn abholen. Das Boot nahm ihm ein, und man fand nun einen verhungerren, abgezehrten, Tangbärtigen Mann, der zu verffehen gab, er ſey der Afirenom von La Perouse’8 Erpedition. Diefer unglüdliche Seefahrer war bey einer Ci} glaube den Sandwich-Inſeln ver: wandten) Inſel vorbey gefegelt, und hatte Schifſbruch gelitten; die Bewohner der Infel hatten ihm fehr freund» Ihaftlid empfangen und behandelt, bis fe fahen, daß man mit dem Gedanfen umgieng, ein neues Schiff zu bauen. Da man fih nun das Holz dennoch zu verſchaf— fen verſuchte, entffand Krieg, und die. Europäer mußten vertheidigungsmeife zu Werfe ‚gehen. ‚Sie wurden vund eingeichfoffen, und verſchwendeten allmaͤhlig ihre Krafte an Menfhen, Pulver und Bley, big endfid bey einem Hauptangriff La Peroule ſelbſt mit dem größten Teil feiner Leute das Leben verfohr. Der Reſt der geängflig: ten Mannſchaft flüchtete auf gutes Gluͤck mit den Boo— ten in die See hinaus, und fand glüffid genug em oͤdes nacktes Felfentiff, mo fie einige Zeit färglih von Mufheln und Eeeproducten fi ernährten. Jedoch fie unterlagen diefer harten Probe, und nur der Aſtronom erlebte die zufällige Grrettung durd das portugiefifhe Schiff, wo man ihm nad und nad etmas Nakrung benz brachte, bis er fehr umſtaͤndlich die fehr abgekuͤrzte Er: zähfung. mittheifte. Er erlag ebenfalls den gehabten Muͤhſeligkeiten, und hatte, fo weit ih mich noch erinnere, auch das Tagebuch gerettet, welches das portugiefiige Schiff in Sicherheit gebracht Hat. Dieſe Nachricht fand ih zur Zeit meines Aufenthalts in. Bahia, im Arril 1817 in Der dortigen. Zeitung mit allen noͤthigen Unt- ftänden weitläuftig gegeben. s Meine Erzählung Ddiefer intereffanten Notiz Cwenn fie wahr ift) Tann nur fehr mangelhaft feyn. Denn ich konnte die Zeitung. ſelbſt naher nicht wieder erhalten, und habe daher die genaueren Data vergeflen; "Anden Am Prof. Dr. Lehmann im Hamburg Hohgeehrter Herr! So eben erhalte ih Shre Monographie der Nicotiana und die erfte Hälfte Ihrer Arbeit uber Die Afrerifolien. Sch fehe mit Bedauern, daß fih mehrere Ihrer neuen Species in dem fo chen. erſchienenen gien Fafe.. unferer Noya genera et Species’ unter andern Namen befinden. Ich haͤtte gewuͤnſcht Ihren Pan’ früher gekannt zu Belen, um Ihnen mittheilen zu knnen, was ich yon dieſern da— 1702 milie befige.. Hr. von Humboldt bat mir Dieß in aͤhnli⸗ Tichen Faͤlen immer erlaubt, . Leider wergeffen Die jegigen Eigenthuͤmer oder Auffeher Des. Willdenows Herbariums die Heiligkeit des anvertrauten Gutes. Das geringſte, was Hr. von Humboldt verlangen kann, iſt wohl, daß man ihn für die vielen gebrachten Opfer ferne Pflanzen ſelbſt pubficiren fäßt. Es verficht ih, daß ih Ihnen durchaus feinen Vorwurf machen will, um fo weniger, da Sie nit einmal den Entdecker diefer Pflanzen zu * gennen feinen. Am unangenehmften aber ift, daß dieſe ‚ Xoftbaren Materialien nit immer eimen ſo aufmerffamen Keobachter und geſchickten Arbeiter wie Sie finden; ih Habe zu meinem ‚großen Leidweſen gefehen, daß man felbft pfoß proniforifeh gegebene Namen und flüchtig entworfe- ne Diagnofen aus dem MWilldenowifchen: Herbarium ab: drucfen läßt, ohne zu erwägen, wie fehr dergleichen Mit: theilungen dem botaniſchen Rufe Diefes fonft fo verdienſt⸗ sollen Mannes geſchadet haben, und noch [haben werden. Ich nehme mir Die Freyheit Shnen hiedey meine Pro: bebogen und einige Bemerkungen über Eynonyme mit: zutpeifen, Sie werden finden, Daß wir uns oft in un: fern Beobachtungen und Anfihten begegnet haben. Sollte fih Ihnen eine Gelegenheit darbieten, dieſe Zuſchrift zur Vermeidung fernerer Irrthuͤmer oͤſſentlich bekannt zu ma— chen, ſo wird es mir angenehm feyn; nur wuͤnſche ich als dann, daß Sie mich guͤtigſt davon benachrichtigen. Im Fall Sie zu fernern Arbeiten meine Beytraͤge be⸗ dürfen, fo ſtehe ich gern in Allem zu Dienſte. Genehmigen Sie die Verſicherung meiner ausgezeich⸗ neten Hochachtung und Ergebenheit Paris d. 11 Debr. 1818. Onai de l’ecole no. 26. Bemerkungen— 1. Generis Nieotianarum hiltoria, auctore Lehmann, Pag. 2%. Nicotiana lancıfolia ift N. ybarrenlis Knnth in Humb,, et Bonpl. Nov. gen.el Spec, 5 p- AO. P. ao. Neotiana repanda Tehm. it N. lyrata ].c. 1]. Plantae e familia Alnverifoliarum nuciferae, de- feripfit J. 6. ©. Lehmann P. I. P.55. Heliötropium latifol. ıft H. fcorpioides Kunth Kunth. 1. c. P. 80- ; P. 34. Heliotropium chenopodioijles WiIId.iſt auch nach meinenBeobachtungen vom H. curaflavico keines wegs, nicht einmal als Varietaͤt verfhieden dl. c. p. 88.) P. 37. Heliotropium filiforme Lehm. ift auch das meinige (p- 36. t. 204.) j P, 39. Heliotropium decumbens Lehm. ift H. hi- fpidum Kunth p. 87- ! P. 65. Heliotropium polyphyllum Lehm. iſt eine humboldtiſche Pflanze, in unferm Herbar., aber info ſchlech⸗ tem Juftande, daß ich fie wegzulaſſen genöthigt war, P. 69. Heliotropium campechiannm Lehm. ift auch das meinige p. 80. P. 73. Heliotropium argenteum ift Heli. lanalum Kunth p. 75. i P. 79. Heliotropium gnaphalioides Linn. ıft Tour- nefortia gnaphalioides Kunth.*) — — nn *) Conf. Brown Pr. Fl. Nov. Hollanll. Meyer Pr. Fl, Ellfequeboenlis p. 03. Lehm, Asperifoliae nucilerae p, der Folge den Vorzug ertheilen werden, -mand verargen, da id » —7— S 7 -P. 215. Anchala linifolia Lehm,-iff-A. oppolitife- | .dia Kunth. p.gt. t. 200 CAnchula nick —— 4J tha herb. Willd, find gewiß nicht verſchieden. Sch könnte Ihnen Fälle anführen, mo dieſer Botaniferein Die: jelbe Species unter 3nerf&iedene Gene a geſtellt at Er Ich überlaffe es Shrem Gefühl, welchein Namen Siein Kunth. — ER; An den Hn. Dr. Kunth in Paris, 2. 0 Hogeehrter Herr! i _ dur Shre Zufiprift vom 11fen Defober, und für die Beylagen, fage id Ihnen den verbindlichſten Dank: Niemand kann «8: mehr bedauern als ih, daß Sie nidt früher von, meinen -Arbeiten uber die Nicotianen und Ajperifolien unterrigfet waren, da ich Ihrer Aeuße⸗ rung zu Folge hatte hoffen Dürfen, wenn vo der Fall geweien ware, aud. von Ihnen einige ‚Beyträge zu er-- halten. Daß aber Diefe Nichtfenntni meiner Arbeiten feineswege meine Schuld. fey, werden Gis aus mehre- ven in der Monographie der Alperifolia fſowohl, als der der Nicotianen nachgemiefenen Stellen, m einer lang gedrudten Abhandlungen uber’ diefe — in den Nov: Act. -Acad. Nat. Curioſ. , den Schriften der naturforfhenden Geſellſchaft in Halle 2), den rif⸗ ten der Tönigl. daͤniſchen Gefellfhaft ber ae in Copenhagen 3, Der Sfis von 1817. No.. 102. 2.), und aus den Götting. gelehrten Anzeigen von 1817. Ro, 152. erfehen haben. x 4 enn Sie uͤbrigens zu glauben feinen, daß ich Die Kenntniß vieler meiner neuen Hehotrosien der Willde— nowiſchen Sammlung und den: Enidedungen des Hrn. son Humboldt verdanke, jo irren Sie fehr, Denn Die mei- ften beſaß ih ſchon felbft, che ih nad) Berfin tam , und habe zum Iheil fügn an andere Botaniker, z. B. an Hr. Prof. Mertens M Bremen, Prof. Sprengel in Halle, Prof. Colsmann in Copenhagen, und Prof. E. Schwarz in Stodholm „ davon. Eremplare mitgetheilt. Daß id für die noch nicht befannten Arten, die Na— men annahm, mit weiden fie fih in Willdenows Samm— lung befanden, der fie auch hatte, wird mir. wohl nie er. illdenows Herbarium immer dabey citirt habe, und wenige moͤchten vielleicht in mei- ner Rage daſſelbe gethan ‚haben. s KL Sumbeldtiſchen Pflanzen Was Sie übrigens unter verftehen, iſt mir nicht recht tar, da Cie das Heliotre- pium polyphyllum auch eine- Sumboldtiige Pflanze nennen, welches doch nad Fhrer eigenen Angabe fih nur in einem fo ſchlechten, Zuſtande jn der Sammlung des Hrn, von Sumboldt befinder, daß Cie fih genothigt fe: hen, es wegzufaffen, welches Cie aber von Hrn. Nrof. Mer: tensin Bremen, Ddrof.Colsmannin Copind.,u. auch pon mir, die wir alle Diefe Pfl. langt voll ſtaͤndig befaßen, er- halten fonnten. Auffallend mußte es mir allerdings feyn, dab mir grade da Diefelten Namen haben, wo Cie diefe Namen Die Shrigen zu nennen belieben, und ic fie aus - Milldenows Sammlung entlehnt habs, wie z. 8. bey He- liotropium filiforme und campechianum Asperifoliae ‚pas. 57 Ur. 00 4, , \ er Fur Ihr güfiged Anerbieten, mir zu fernern Arbeiten Beytrage mittheilen zu-mollen, fage ih Ihnen den ver: - a & 2 Shrer Erfaubniß zu Folge werde ih Ihre Ä ‚nebft Diefer Antwort naͤchſtens en — Genehmigen Sie die Verſicherung ‚meiner ausgezeich— neten Hochachtung. Hamburg d. 16 Nov. 1818. Lehmann. 1) Of. Lehm. Asperifoliae muciferae p. 19. 2) Of. Asperif, nuciferae p. 59. 62. 63.65.67. uſw. 3).Cf. Asperifol, nuciferae p. 530. 3) Gl. Lehni. Gen. Nteotianar. hit, Pars bot. p: 1a. mmuhen Asperifoliae Conſpectus generum, u Be he u en ae Y 2 Re! 2 a; 5 X ⸗ I BIHn 4 9 Hau nr ; un RS DR fi ir EEE Tr ind, ee [PH ie ara R 01. us m DE A er 1 N Hal lErrE, & fe n N 15) 2 » 78 ng S € BET were?) En Yin sea J* TE Bi ei ie: f 4 HA, ‚Ent yecelo dich. Denen, | Bd R——— 9 a AN ona⸗ ee can FT 2. EB a re ee ae KXT;n san ı os TURN St il re ee 8 sG f et mer — sum 1: — a sur a ar na ee ae er di Rp a 4) BE REN ar FALTER) ß ra „Eis "Ouyvov,rov GıAocoQon >; t r. UUERE NO ei . 4 Bun 9 ! " Terpav ra! Euvers har euppovi modea Höwei, A — —6 3535 » * wu. di, F ER ls . er ru roAuwyrı Tuxy rüs oͤdod Hyserar' . en TEL ID SEE ı? role, Fuxy, mal, oben ngarıgraı cv upayı ‚Eici. DE ERBOLTE ae A: ö 4 J Brüche ei ih a nm nm Weorbgier Boudäs obmogrı mind An ET. E- —— ea CEppäjs Adyiod) mi irn Andidan Tg arlırır = SER u a nn Be ——— 6. H 14) { * RE 0:2 u ee \ ? 3 fü A Er ; oh & * SO ee fr } 3 Ri 1. ' s E II. j * Sell geht es auf, ein licht Geſtirn aus Norden, Den Göttin Bild, die in Uralters Grauen Aegyptos Fam, mit Weisheit zu bethauen, I Verhüllt dem Volt, ar dem geweihien Otden; a E Kaum Fenntlich, wars im Zeitenfturm geworden 11. Die Gage nur in räthfelhaftem Grauen Singt und: des Frevlers Roos, der es zu ſchauen Uneingeweiht gewagt, init feifen Chorden. Al is ‚t — J Run ift durch Did — Almutter uns erflanden; ei .., Und,was aufglängt in»@eifty Rımfumd Gemeth,, 7 Du gibt von ihm großſinnig ſchoͤne Bluͤthe. Ran RS ruht das Volt allwaͤrts in deutſchen Landen, Sog dan merts ſchon lichtvollen ſchonern Tagen: 2 Der, Beffern Dant laß dirfes Wort dir ſagen ) y - CM — 1 } 8 i N nah — nt: > 1 a ern idR #7 ’ . — + ⸗ — cl 2149 re Wo enges Licht aus Sommersgluten leuchtet / Und durch die Nacht, die flieht in finſtte Schlͤchte, „Ein reicher Kranz aufbricht der edlen Früchte, &ro6.Nnedem or und, Ruf, der en cte Da ftehn mit auf, wie Höhnend, Heine Wichte, Die Flecht und Pilz nach Luft begierig ſchnappen; Doch innrem Tod nicht wehren bunte Rappen Und Roth wird ſchnell das kothige Gezuͤchte. So darfſt auch du nicht, edler Meiſter, ſorgen Sdbð dich umdraͤngt die Schaar von ſolchen Pilsen W Koͤpfen trat (und Herzen) Lebern, Miljen; = Du fuͤhrſt die Deinen auf zu hellem Morgen, Und was du gabſt, geht ewig nicht verloren; Dun biſt nicht i n — uber der Zeit geboren SE TREE j ht 1 — Wu sam) ug N Re aan gehe Sad * * nat ) Verst Mer Sr rer ) ie 108 = Fr. che “ Bonn uam 0 Pr sun BE a 2 ET — —— Y ; ne Kin N * —8 in: Re uU nice, Malen, en ll al ri RE ge isn ee * der vaterlaͤndiſchen Geſellſchaft der Aerzte und Naturforfcher Schwabens. B. 1; Tübingen bey Cotta 03. ar." ſes Werk, beſtimmt, das Hauptmonument Schwa⸗ bens in Sinfiht auf feinen wiſſenſchaftlichen Ständpunct zu werden, iſt die Frucht ‚der Gefellfcaft von Naturfor: ein und, ersten, welche im Anfange dieſes Jahrhuu— rt8 gegruͤndet wurde, vorzuͤglich durch den raftlofen Fi— r nun verſtorhenen Männer, Metz ler, Leibarzt des ür — Rot v. Schrecken ſten, der auch potſaͤchlich mit v. Engelberg die ſchwaͤbiſche Slora geſan melt bat, und des noch Tebenden Ref: mannd, Geibarztes des, Fuͤrſten von Fuͤrſtenberg. Meg: fer war Pra ent. Alles, was diefe Männer geleiſtet, iſt bloß aus dem Ihrigen; fein Furft, feine Negierung, lein Reicher hat etwas für die Geſellſchaft gethan, wohl aber har driederih der Dice, nachdem er König von Nu Sis 1818, Heſt an, 4 pi — u, 18 mit 8 R. in Fol u. im Det nebſt eingedruckten Holzſchnitten und riner Tabelle, —X Di _ N 45 ‚Wirtenberg geworden und in alfen Geſellfchaften Vater: landsverraͤther mitterte;, fie ſchmaͤhlich Auseinanderge: trieben , und ſo den erſten naturwiſſenſchaftlichen Keim, der in Schwaben geſaͤet wurde, mit Frevelhaftem Fuße zerſtampft, da es doch feine, eines Königs wit eines je⸗ den Fuͤrſten, heiligſte Pflicht iſt, die Wiſſenſchaften nicht bloß gedeihen zu Taffen, wenn fie der Unterthan in dem Schweiße feines Angefihres fäet, fondern auch Felder und Geraͤthe anzuweifen und Menſchen anzuſtellen, welche die goͤrtliche Pflanzung fuͤrſtlich und ziemlich unterhalten. Dieſer Band iſt dem’ Curfuͤrſten Carl von Baden gewidiner Warum dieſer edle Faͤrſt, der "den Kuͤnſten des Friedens fo zugethan gewefen, auch nichts Fiir diefe Geſellſchaft gethan, wiffen wir niöt. Unfer Blick har 113 u / gibt, wo 08 noch etwas gibt, durch das Fuͤrſten rurgeſchichte im die natuͤrtichen Menige, „Kopf, das Bohnenerz; ſonders die bey Bodenſee, hier ber Rhein und die Menge anderer Fluͤſe, welche das Waſſer nach entgegengeſetzten Simmoelsſiri⸗ 1795 j fi nun auf den Gruͤndungdort diefer Geletlſchaft ge⸗ wendet, auf Donaueſchingen, wo v. Schreckenſtein geweſen und Rehmann noch iſt. Rehmanns Pflicht iſt es, als Freund und Erbe von Metzler, das ge— meinſchaftlich angefangene Gebaͤude nicht in dem bear en Fundamenten fiegen zu laſſen. Er darf ſich ur äußern, und die noch vorhandenen Mitglieder werden fih freuen, wenn er die Stelle eines Prafidenten anal) nimmt. Damit iſt aber nit geholfen. Die Geſellſchaft muß einen⸗Beſchuͤtzer “haben. Ihr Nnatuͤrlicher⸗ if der Fuͤrſt von Fürftenberg. iefer junge hoffnungspolle Mann, der mit unter den erften Fuͤrſten Deutſchlands in der neuern Zeit wieder fih die iniverfitats = Bildung verfhafft und daher Kunde von, dem Werthe und Adel der Wiſſenſchaften erhalten hat, iſt vor allen in Schwa— ben geeignet, die Wiffenfhaften zu feinem fürftlihen Geſchaͤfte zu maden. Jetzt mediafiflert faͤllen eine Menge Regierungs-Geſchaͤfte, vorzuͤglich die das Ge muͤth verſtimmenden und die Wiſſenſchaften vertreiben⸗ den politiſchen weg. Was ſoll daher ein ſolch geſun— der, ſinn- und kenntnißvoller junger Mann anderes thun, um feine Zeit fürftfih auszufülfen, “abe nun ſich an die Spitze des Reiches der Wiſſenſchaften zu ſtellen, da ihm das weltliche Reich ſchier genommen it 2, Dazu kommt noch fo ‚vieles ‚andere, was ihn. beftimmen, ‚muß, diefes Land, worinn fo viel und jest alein Ruhm au er— obern iſt, unter fein Regiment zu bringen. Donaue— ſchingen liegt ziemlich in der Mitte von Schwaben, an der Hauptſtraße zwilden Straßburg und Ulm und in einer Gegend, in welcher die Natur ihre Schaͤtze für die Na: eigentlichften : Sinne zufammen eftellt Hat; hier der. Urfprung der Donau, hier die hoͤchſten Bipfel des Schwarzwaldes und deſſen tieffte Thaler, hier alfe Gebirgäformationen des GErdballs im der Naͤhe benfammen, Granit, Gneiß, Thonſch. Urfandfi;, Klingft., Mandelſt. Gyps, Ralf, hier der. Dining, Steinhr. mibfeinen . Erflaunen erregenden Verſteinerungen; in der Nahe die rauhe Alp, aus Hoͤhlenkalkz Faum weiter die Schweiz mit allen ihren Reichthuͤmern; hier ‚eine Menge Bergwerfe mit edlen und unedfen Metallen und feltenen Gangarten. Die tiefem und mannidfaltigen Eilbergruben im Kin: zingerthal nebft dem Kobalt, die Eiſenwerke im Wiefen: ihal, die Bley: und Blendengruben in Tottnau, Hofe: grund, Schauinsland; hier Bharmacolit, Kobaltbluͤthe, Tohlenfaures. Silber, ſchoͤn Aryſtalltſierte Roshgulden, Spießglasfilber, Hier die Kaltipathe, Schwerfpathe, Quarze, Jaspiſe, Arragonite, Yugitez hier. das grüne Bleyerz, der ſchoͤne Bleyglanz, der Spatheiſenſtein, der Glas⸗ hier die dielen-Berghoͤhlen, «be: Haßlach, hier. der Rheinfall, hier der Hier mithin die größte Mannigfaltigkeit der Flora ‚und der. Zaunay ven welchen benden, zwar wishes gefammelt, aber nad) nicht vollfländig bekannt ge: madıt iſt. Hier alfo ein Land, wo «6 viel zu regieren ſich die chen führen, Ewigteit fihern Tonnen! wunderſchoͤnen Flußſpathe, Pa ® "richtige Gengnoften und Landmeſſer bereifen, Von dem, was die Cultur ſchon in diefem- Sande hervorgebracht, wollen wir nicht reden; die Sammiuns gen und Bibliothefen find rei in Carlsruhe, Stutt gard, Freyburg, und felbft in Oomauefhingen; die Ge ſchichte des Landes, ‚geht, bis weit vor Earl den, Großen zuruͤck, in welcher "Zeit ſchon die Namen Aller Dörfer vorfommen. ine alte Gefhichte iſt immer ein Beweiß von alter Cultur; und fie müßte einen Theil der Ge— ſellſchaft befehaftigen, Unterrichtete Männer wohnen in Menge in Schwaben, auf dem Schwarzwald und am Rhein; es fehlt ihnen nur da eine vereinigende Araft und an einem Plage, wo fie ihre Arbeiten niederlegen koͤnnten. Das muß nun diefe Gefellfihaft feyn. Es— muß, ‚daher. unſers Grachtens Rehmann die alten Mitglieder durch ein Rundfchreiben verfammeln, und zwar in Donauefohingen. Das erfte Gefääft der neu gegründeten Geſellſchaft muß feyn, den jungen Fuͤrſten > zu ihrem Befhliger zu wählen. Wir koͤnnen nicht glau— ben, daß er dieſen Wunfih nicht gewähre, ® { \ Ein Ge baude in Donauefhingen muß fodann zur Aufnahme der Sammlungen beftimmt werden. Wie die Schwei— zer-Naturforſcher muͤſſen fih die ſchwaͤbiſchen jährlich verfammeln, um durch perſoͤnliche Bekanntſchaft fih na Her zu Fommeny baute litterariſche Begegniffe BAdurd) ir, hindern, und viele Stimmen «über das zu hören, was der Geſellſchaft und, der Wiſſenſchaft Noth thutʒauch um auf, alterthimliche, Weife froͤhlich beyfammen zu feyn und den Zurfteen zu ehren, der ihr Befchüger und Unterftüger, und der Wiſſenſchaft Befoͤrderer ift. ' Fremde mußten nicht indie Geſellſchaft aufgenommen werden die, Mitgfiedfpielerey: ehrt weder die Geſellſchaft noch die Mitglieder und nuͤtt keinem Theile, Die, Grundgefege- der Gefellihaft müßten gedruckt, dem naͤchſten Bande porangefegt werden." "Bor allen mußte die Geognojie des Landes aufs Reine gebracht ſeyn, damit man einer Soden fuͤr die Fauna und Flora hatte, Bis jetzt hat dafür noch Niemand etwas gethan als Selb in Wolf: ad. Dieſes Fann nit andere als mit Unterftügung der ſchaͤbiſchen Fuͤrſten geſchehen. Das müßte Fuͤrſt | von Fuͤrſtenberg, der Befhüser der Gefellfgaft, ins Werk rigten. ein Land ließ Er zuerſt durch — J Selb ſchon da iſt. Dann ſucht er nach und andern Mediatifierten Fuͤrſten, beſonders Thurn und Tas xis die Wallenſteiner, Fugger anzuregen, ‘die gewiß ei: nem Ruhm darein feßen würden, daß ihr“ Lan) suerft geognoſtiſch beftimmt iſt. Sind die Mediatifterten mis ihren feinen. Arbeiten fertig, fo werden dieſe din r0: gern Füuͤrſten vorgelegt; der Fuͤrſt von Furjtenberg ſuchte es bey dem Fuͤrſten von Baden dahin zu bringen daß in den übrigen Banden ein Gleiches geſchaͤhe. Gi freundliche Anfrage beym Fuͤrſten von Wirtenberg würde nicht vergebens ſeyn, ſo wie bey dem von Bayern. Die Fürfien von Sigmaringen und Hchingen würden mit ‚Vergnügen die Sand dazu biethen, und wären wahr. ſcheinglich mit unter den erſten bey diefem Unternehmen, Ueberall ſtehen Maͤnner an der Spige der Regierung, welche: für folde Stenntnife Sinn haben. Wie herrlich { iſt 8, im einem Lande von jeden Fleck fagen zu fön- ER diefer Tiegt auf Granit, Gneiß, auf Höhfenfaft, auf Sandſtein/ auf Kiingftein, auf Mandefftein, auf So, auf Thon fh. NO BSR diefe Arbeit in einem Rande vollendet, fo fängt ie Botanif an. Nicht bloß werden die Pflanzen aufge: zahlt, die da und’dort ſtehen, fondern man fann nun aud) angeben, auf‘ welchem Boden ſie wadfen. Dazu “müßte der. Fürft vorzüglich junge Leute unterftügen, da— mit ſie einige Jahr herumreiſen, ſammeln und. die Standorte aufzeichnen künnten, Ueberlaͤßt man das dem Zufall, ob da oder dort ein Arzt ſitzt, der einmal Freude ‚an ber. Botanif hat, fo fommt man in 100 Jahren nicht zu einer Vollſtaͤndigkeit, und. die Beobachtungen "werden immer ungleichfoͤrmig und unſicher feyn. Indeſ⸗ ſen wird die ſchwaͤbiſche Flora von Engelberg fortgeſetzt. u ‚gleicher Zeit geht man an das Werk der Zoolo⸗ gie unge Leute werden wie die Botaniker zum Sam- meln vorzüglich von Infecten und Vögeln im Rande Ber: umgeſchickt, ein halb Dugend kann in einem halb Si gend ‚Jahren Unglaubliches Teiften, Alles geſammelte wird in Donaueſchingen aufgeſtellt. SE ein bedeutender Vorrafh vorhanden, fo fommt ein Auffeher dazu, der aber nichts anders zu fhun bat, als die Sachen rein zu serhaftene Außerdem muß ein und der andere Gelchrte dahin kommen, welche die. Gaden verarbeiten. Doch wahin iſt noch Zeit. Nur.einmal den Anfang gemacht, das andere wird ſich geben. Ruͤhrt Euch, bewegt Euch, wenn ihr lehen wollt. Nur in den Wiſſenſchaften gibt es jebzt Ruhm für die mediatifierten Fuͤrſten und der dauert laͤnger als all anderer Ruhm, den nur die Gewalt erzwingt. Garl Egon fin ein Medicis für fein Land. Nun wom Werfe felbft, In dem Vorberichte hätte villig die Geſchichte der Geſfellſchaft, ihre Entſtehung und die Zahl. und Namen, ‚Ihrer Mitglieder gegeben wer: den follen. Dergleichen gibt einem ſolchen Unternehmen Anſehen und Feſtigkeit und verſchafft ihm eine Menge Freunde, die, wie und wo ſie auch ſeyn moͤgen, nuͤtzlich find. Uebertriebene Beſcheidenheit wie hier, wo ſich nicht einmal der Vrafident und: die redigierenden Mitglieder nennen, was doch zur Einführung und Erringung von Credit hoͤchſt nöthig iſt, iſt für die Wiſſenſchaflen von (größerem Nachtheil als Prahlerey. Zuerft fragt die Wett nad den Verfaffern, "dann erft nad dem Verfaßten; ! denn die Welt liest nur, wenn fie weiß, von wem fie Kirst, Die Menſchen müfen die Abhandlungen in die Welt führen nicht diefe ſich ſelbſt, wenn es auch gleich manchmal auf Umwegen gelingt. Durch die litterariſche Schaum gewinnen die Sud: Deutfchen keineswegs ſon⸗ dern erfahren ‚vielmehr eine nicht ganz unverdiente Zuruͤck⸗ ſebung. Für die Welt, ift es natürlich fehr gleichgüftig, was" einige tauſend Menfchen wiffen und hinter dem ‚Dfen auskramen. Die Wiſſenſchaft ift fein. Familiengut; jeder, hat ein Recht, zu erben, und billig. werden die Sei. igen in eine Efaffe gefegt mit den Unwiſſenden. Ueber: dieß ift es ja doch chen Fein fo großes Ungluͤck, littera, riſch getadelt zu werden, und wenn auch, ſo iſt es den— noch licht, das mitzutheilen, was man weiß und was andern forderlich ſeyn fann. Der Band enthält 22 große und gruͤndliche Abhand- lungen von bleibendem Werth, und von der Art, daß 1708 fie ſich weder neben den Muͤnchner Sefeltiaftöfhriften noch neben denen von Paris und London fhämen dürfen. Sie find vorzüglih mineralogifhen oder geologiſchen Innhalts nur mit einer 'oder der andern phyſilaliſchen und medicinifchen Abhandlung untermiſcht. Das Bota: nifehe und Zoologiſche fehlt noch gaͤnzlich, was zwar in Geſellſchaftsſchriften ein Fehler iſt, hier aber deßhalb über: ſehen werden kann, weil die Gef, vor allem einen Grund zu legen hat; und er iſt auch nad) unſerer ſchon oben aus— geſprochenen Meynung die Geognoſie des Landes. Das darf aber freylich nicht in ſolcher Ausdehnung genom men werden, daß gar nichts Botaniſches und Zoologi— ſches vor Beendigung des Erſten erſchiene. Wo moͤglich muͤſſen durch jeden Band alle Faͤcher bedacht ſeyn. Was nun das Mediciniſche betrifft, ſo koͤnnen wir uns noch immer nicht überzeugen, daß Krankheitsgeſchichten in ſolche Schriften gehören. Die Gefhichte der Natur. und des Menfhen find die eigentlichen — fuͤr — % bleiben follen. M. Karg, Prof. in Enſtan tjetzt tod]; uͤber Steinbrug zu Deningen bey Stein am Nhein und deffen Petrefacte. S. 1— 73. Ein aͤußerſt widhti- ger Auffag, der unzählige Unterfuhungen, fleifige und fharfiinnige Vergleichungen forderte. Er hatte aber noch etwas gefordert, was leider dem Prof. fehlte, nehmlich ein Pariſer Kabinet der vergleichenden Oſteologie. Aus dieſem Mangel kommt es, daß der Verf. in den Verſteine⸗ rungen nichts als Abdrüde jegt noch in der Gegend fe bender Thiere gefehen hat, während es dach entfehieben ift, daß ſich hier Thiere finden, und zwar nit etwa bloß Schneckenſchaalen, fondern aus den höheren Klaſſen, die jegt nirgends mehr auf der ganzen Erde vorhanden find. Wenn man die Stuͤcke nicht neben einander hat und fie Theil für Theil vergfeihen kann, iſt es unmög- lich über die Gattung zu entfheiden. Der Verf. bat eine folde Menge Hier liegende Thiere und Pflanzen oder de- ren Abdrüde beſtimmt, daß es uns wahrlich) Angſt wer⸗ den müßte, daran zu zweifeln, wenn e8 nit ganz a8 wiß wäre, daß der fogenannte homo diluvii tefiis nicht ein Wels, wie ihn der Berf. ohne weiteres nennt, ſondern ein Lurch iff, wie zuerſt Ktelmayer bemerft und dar: auf Guvier bewiefen, und was die, hier gelieferten Ab⸗ bildungen beym erſten Blicke unwiderfprechlich zeigen. Die Verffeinerung hat augenſcheinlich 4 Fuße, die vor— dern weit vom Kopf entfernt, fo; daß fihon dadurd auch alfe und jede Aehnlichteit mit einem Wels verfehwin: det, Deffen ungeachtet hat diefe Abhandlung fehr gro- gen Werth, indem fie einmal zuerft den ganzen Reich⸗ thum des Deninger Steinbruchs umfaßt, das Geogno— ſtiſche davon vollfiandig und wahrſcheinlich richtig gibt, und dann ſie es eigentlich iſt, welche dieſen Steinbruch in die wiſſenſchaftliche Welt eingefuͤhrt und daruͤber viele gelehrte Unterſuchungen erregt hat und noch mehr erre— gen wird. Er zeigt, daß Schwaben naturhiſtoriſche Schaͤtze beſigt, denen an Seltenheit, Außerordentlichkeit, Menge und was das Sonderbarſte iſt, Vereinigung an einer und derfelben Stelle kein Land auf dem Planeten etwas Aehnliches nachweiſen kann. Der De. Steinb. iſt ein ganzes Thier- und Pflanzenreich in einem unterirdi— ſchen Cabinet ſeit Jahrtauſenden aufbewahrt; ja was “2799 ag — — \ noch ſonderbarer iſt, waͤhrend Jahrtauſenden hindurch unterhalten "und bereichert; denn es ſcheint allerdings, daß Hier Thiere und Pflanzen nicht bloß aus den ver⸗ ſchiedenſten Epochen. vor unſerer Schoͤpfung auf einander liegen, ſondern daß auch von unſern noch lebenden Thie⸗ ren und Pflanzen hieher gerathen und „vergraben, find. Um daruͤber entfheiden zu fonnen, müßte man aller: dings die Gegenftände ſelbſt ſehen und vergleichen koͤn⸗ nen, um fo mehr da Kargs Beflimmungen ohne Gründe und weitläufige Beſchreibung und bey mehreren unrichtig gegeben find, jo, daß feine Glauben verdient. Um aber doch einigen Begriff von dem Reichthum diefes verfteinerten Naturalien- Cabinets zu geben, wollen: wir ein DVerzeihniß aus, der, Abhandlung mittheilen. Der Steinbruch liegt. 500 F über dem Rhein; der Schiener⸗ berg ſelbſt, an deſſen Abhang er liegt, iſt noch viel hoͤ— her, der Gipfel uͤber dem Bruch beſteht aus Sandſtein wie der, welcher das Ufer des Bodenſees umfaßt. [ware aud genauer zu unterfuchen, befonders die Art der La— gerung: Das foll Renning thun]. Das Geſchichtliche dieſes Steinbruchs in nafurhiftori- ſcher Hinſicht faͤngt erſt mit Scheuch zer (pilcium sMiaerelge) ude. N. Lang an. Gefammelt haben dar- aus 5. Gehner, Lavater, Rahn, v. Deuring, Ammann, PB. Pfeiffer, der Fuͤrſt Biſchoff Mari: mil:an in Meersburg, das Klofter Perershaufen und Rheinau. Etwas ausfuͤhrlicher vom Steinb. hat geredet Andrea in feinen Briefen 1775, S. 56, wahrſcheinlich von Beroldingen. 1788 Blumenbad in Boigt’s Magazin, B. 15 Ausfünrliger v. Razo Umowsky im Memoires de Lausanne 1700. Dann Belhreibung des Steinbruches ſelbſt. ein Kalkſteinbruch, der. Kalkftein ſchieferig, wird zu Platten und zum Kalkbrennen gebraucht. Die Schichten folgen von oben nach unten ſo aufeinander: 7 Fuß Dammerde. 2F. Mergel. 3 F. Stinkſtein mit Pflanzenblaͤttern. 6 Zoll Mergel. 2—6 F. Stinkſtein odve Organiſches. 4 Zoll bis 2.9. Stintſtein mit Pflanzen, Fiſchen und —— 2%. Stinkſtein mit Mlangen und Mufcheln. 24%. Stinkſtein, wenig Pflanzen. 4 Zoll Stinkſtein ohne anderes, ſchwarz. 5 Zoll Otinfitein mit Verfteinerungen „weiß, 32. Stinkſt. weiß, Fiſche, Muſcheln. 1 3. Stintlt. 2 3. Stinkſt. fhwarz, Pflanzen. 4 3. Stinfit., Fiſche, Pflanzen. 1 Fuß Stintft, Muſcheln, Mya —— lus anatinus, 10 3. Stinkſt. 223. Stinffl. grau. 10 3. St. Helititen-und andere, Pflanzen. ‚6.3. St, Blätter. 3 3. St., weiß, Thiere und Pflanzen. 3. Kalkſchiefer, Heliciten, Bilanzen. Darunder glimmeriger Sandſtein von grobem und hartem Gefüge und blaͤulichgrauer Farbe, bildet den So: Iſt den des Steinbruchs und „geht bis zum Unterſee heru ter, enthalt manchmal Süßwaffermufgeln und auch eis nen mageren Gang fhieferiger Steinkohlen. [Der Schienerberg ſcheint alſo Sandſtein zu ſeyn, an der. E der Stinkſtein und Kalkſchiefer nur angelehnt find. Wahr ſcheinlich ift diefer Kalkſchiefer eben ſowohl als der ER f lenhofer zum Steindrude zu brauchen]. in: Eine Heine viertel Stunde gegen Süden Benin Wangen ein ähnficher Steinb. mit‘ BVerfteinerungen, Berfeinerungen felbft. tat Eine Fledermaus, wahrſchejnlich Vepertiltd" nu rinus, das ganze, Skelet in Laͤbaters Sammlung, * Kinnlade von einem Thier aus der Katzenſippe nac Blumendad. Meerſchweinchen, ein ganzes Stefett bey Biester in Winterthur, abgebildet „im, Mem. de Lausanne I. 8. ©, 51: aud hier abgebildet Taf. 1., Big. 4. [Gar nicht beſchrieben, hoͤchſt tadelnswerth. Wenn wir annehmen, daß die Abbildung die natuͤrliche Groͤße vor⸗ ſtellt, und wir zweifeln daran keineswegs, ſo koͤnnen wir + diefes, Thier unmögfih für ein "SPACE ‚gelten laſſen.J J Viele gemeine Mäufe, "mus — in Law a⸗ ters Sammlung: Skelet iſt nichts) anders. als die Wur zel von Gyperus aquatious. fo Carex vulpinad Hafelmaus : in» der Meersburgifden — Best ‘4 wahrſcheinlich in Karlsruhe. aA Gemeiner Hirſch, "zerffreut in Meersb. ; J— Rheinau, bey Lavater, Ammann. In Meeröb, find aud 45 Blaͤtter Zeichnungen von alferfeyhergehöri- gen Ihieren in "einem Bolio- Bande Wo Au fie jegt 2] erg Eine Wachtel ſoll in der Kaunigiſchen Srmfin zu Wien feyn, Eine Lerche, man weiß, nicht 100, Ein Fuß-von. einem, Cumpfvogel, in Mesrähurg, bier abgeb. Taf. 2. dig. 1 LIE, am! Ende auch ‚AUF eine lange, denn daß eine Vogelzehe 4 Gefente hate, ift uns noch nicht vorgekommen; auch find ja die de: benglieder.gar nicht glei, an der inneren Zehe if das erfte viel kuͤrzer als an der ‚mittleren. und außeren, Hier dagegen find die 2 fofgenden viel kürzer als das erfie und als die 2 entfprehenden an der inneren Zehe die ſelbſt wieder laͤnger ſind als ihr erſtes Glied; endlich folgt gar noch ein ates Glied. Dann iſt dieſe Zehe ziem⸗ lich ſolang als die Sußwurgel, welche, hier ‚Epienbein heißt. Sit wahrfheinlie auch in Karlruhe. Gwmelin ſoll es doch einmal anjehen]. ; ;@ a Scolopax Gallinago, ——— * Ammann: Vogelſchnaͤbel. — 7— Eine Vogelfeder bey ni er ie quaerelae * 3, Phyfica ſaera Taf. 5 und Fig. 22, Meteoro-. logia Taf, 2. Iſt jegt in Scheuchzers ————— Auch eine in Meersburg. Gemeine Flußſchildkroͤte, bey Lavater Enadh der hier furzen Beſchreibung mag nit viel von einer Shift: i kroͤte an dieſem Stel epnl, N 1801 hy. — a * N Bmelin in Pinnes Mineralfnftem. Thl. 3. Taf. 6. Fig. 835. [Nah der hier gegebnen Beſchreibung iſt wohl das . z Semeine Rıöte, ebenda, abgb. Bin Andrei, und ‚eben fo wenig eine Kröte, als obiger Vogelfuß ein Vo— gelfuß. Der Vrf. redet von wahren und falfhen Rippen, fogar von einem Schlafbein.) ab 3, ; Grüner Waſſerfroſch CKana temporaria) [mie ?] halbverwachſen. J ‚Gemeine Otter CColuber Berus) bey Pavater, bier abgb. ‚Taf. 2. ig. 2. [wenn die Abbildung genau iſt, was wir-aber nit glauben können, fo ift das wohl feine Schlange, die Form der Wirbel mwiederfpricht ſchon allein, von der fonderbaren Richtung der Rippen nicht zu ’ reden.) Sumpf: und WBaffelmolde. Eine Natter bey Gefner. Eine Blindfhleige zu Rheinau u. Meersburg. Am meiften finden ſich Zifhe; es gibt von 2 F. Länge Si8 auf ein halben Zoll. Ganz gut erhalten. Der Aal bey Ammann auf NAheinau zu &t. Urban. Coitus gobio, Ymmann und Lavater, Perca fluviatilis Scheuchzer, quaerelae und Meteo- ' J rologia Taf. 2. Der gemeine Wels, font Sheucdzer s Anthropolith - A725 gefunden, in Geßners Sammlung, ein anderes Stuͤck bey Ammann, 2 F. 10 3. lang 7 breit, hier abgeb. Tar, 2 Sig 3 [IR das Thier, welches Cuvier für einen großen Salamander erklaͤrt. Ein Fiſch wenigſtens ift es fiber nigt. 1 Gemeine Forelle bey Lavater sin Fuß und 10 Zoll, [das iſt eine huͤbſche Forelle! Hecht, abgb. bey Scheanch zer quaerelae, bey Knorr af Bey Lavater, Ammann, Geßner. Karpfen, in Meersb., bey Lavater, Scheuchzers Rupferbibel, T 55. f. 30. Schleyhe, Cyprinus Gobio, Oarallius , Cephalus cbey - SHudien), Brama, Rutilus, Nasus, Albarr:us, Pl oxinus Bipunctatus, Griflagine, Neunauge, Blennius, Trigla, alſo ein Meerfifh, wie kommt denn der ins füge Maffer? ] — aphia, Coltus cataphractus u. eine Menge anderer, IDas muß alles noch einmal genauer durch gearbeitet werden. Von den Inſecten gift daſſelbe. Hier werden fie alle ohne weiter® mit Namen genannt, als wenn «3 nichts Dabey zu bedenfen gäbe. Darunter iſt aud Cancer mutus abgb. Taf. 1. F. 2 alfo wieder aus dem Meere, chen fo Cancer loculta und Haben dergemeine Flußfrebs und der Flohfrets. ir den Muſcheln und Schneckenſchalen geht es eben fo, es feyen alles befante Dinge. Mit den Pflanzen ift Rd mod) ärger. SGemeine Waffer : Pflanzen, Farrenfräuter, Sträuder, Heibelbeeren, ja Stirfchen, Zwetſchen und Nuͤſſe, die no nicht 2000 Jahr in Deutſchland wachſen, lägen hier fhon vielleicht feit 5000 Jahren unter der Erde, ja Bfätter von Daulbeerbaͤumen, Cine ſchoͤne Bluͤthe von Ranunculus hier abgb., an der Nichts auszufegen if, ald daß fie hur a Blätter bat. Das fey genug um zu beweifen, daß für die Beflimmung dieſer verfleinerten Thiere und Pflanzen "gar nichts gethan iſt. Uebrigens fönnen wir Hit unter: tafen, hier unfern ſchwaͤbiſchen Landsleuten vor zurüden, ' logica, in GSejellihaftsfäriften, 1802 daß nicht fie, fonderh Die Schweizer es ſind, welche die meiſten und wichtigſten Etüde aus die em Sieinb. an fig gebracht und auch beſchrieben haten Dieſer Unterſchied zwiſchen beyden Laͤndern, die doch ehemals eins geweſen, braucht nicht weiter auseinanden geſetzt zu werden, iſt aber vielleicht ein hinlaͤngliches Reiz: mittel, den Schwaben die Augen zu öffnen, Damit fie fehen, daß es jegt hoͤchſte und legte Zeit ift, ſich zufam- menzuthun, fih aufzumaden, und Die Schäge Des Lan- des felbft zu Heben, melde die Fremden zur Schanded«s Landes eben fo hinwegführen, wie die AbendlÄndfer die Kunftwerfe aus Griechenland und Aegypten. ' ©. 54 fommtnun Kargauf die Meinungen über di Entſtehung der genanten Verſteinerungen, und am Ende hält er für Di Zſeinige, daß hier ein bloßer Teich geweſen und zwar noch nach den Zeiten der Stiftung von Peters: haufen, mas von der an ſich völlig ungegründeten Mey: nung berfommt, daß hier lauter Suͤß Waſſerthlere und folge Landthiere, Die fih nod da aufhalten, vergraben fägen. Am Ende mat ihm aber Dod die Redaktion diefe Meinung wantend wegen der Krabbe und weil Kjer- mayer zuerft geaußert hat, der Wels Sehe mehr einem Amphibio glei. S. 74. 8. 3. Gärtner in Kalm (der Botaniker - Bemerfungen und Verſuche über den menſchlichen Sn 2 vorzuͤglich in Rudfiht feines Gehalts an Phosphor ur. Eine fleifige Abhandlung, i —* ©, u. U. Elfer; Beobachtung des gluͤcklich ackeit- ten trodenen Brandes an einem 94 nt BE darch Die wechfelmeife Anwendung des Opiums und Lau⸗ genſalzes Cnad der Methode von Stuͤtz). * ©. 05. Wirth; Geſchichte und Heilung einer fihen Halsverletzung, nebſt einigen Bemerkungen u Wunden der Epeis: und Luftröhre überhaupt, ©. 97. %. Sr. Hopfengärtner: Br + über die Krankheiten, melde im 3. 1801 ” rd vorgefommen find. Eine fehr große Abhandlung, Die big 108 lauft. Zuerſt einiges Allgemeine, dann Cathärrhalfieber Parotis, Mafern, die ganz ausführlich behandelt find * eigentlich den ganzen Äuffaz ausfülfen. Be ©. 168. Stug, Phyſicus in Gmünd: ji * und Boftstranfpeiten. Gbenfalls ein (ehr —— Aufſatz, der bis 266 läuft, und mithin 100 ©eiten Ko nimmt. Der bald nachher geftorkene Et, war ein fehr thätiger Arzt, der fih auch litterariſch nicht unrdlmlih ausgezeichnet hat; aud mag ein folder Auffag, der in Grunde nicht aus Krankengeſchichten zuſammengeflickt iſt ſondern eine allgemeine Ueberſicht, gleichſam eine —— geſchichte der Krankheiten im Grohen gibt, allenfalls nice ganz aus folden Geſellſchaftsſchriften zu verweifen feyn Wenn wir Immer und immer darauf zurud fommen. daß eigentlich medic, Gegenftände ebenfo wenig alg - dere Facultaͤts wiſſenſchaften, nehmlich Juridica und Then | fondern nur um ber alt gemeinen und ihacllen Verbreitung willen, in Monags: ſchriften gehören ; fd überfehen wir dabey keines wegs die buch haͤndleriſche Seite ſolcher Schriften. Ihr vorzůglich Publicum find freylich die Aerzte, und damit Dieje el fen, mug man ihnen aud) etwas zum Beſten geben. * lein einmal a zu laͤugnen, daß Aerzte, wei efaͤhr⸗ er die 4 1803 1 N * che nichts Raluthiſeriſcheẽ leſen, auch nichts Medicini— ſches anſehen, und man daher durch Weglaſſung dieſes Ungehoͤrigen auf 100 Aerzte kaum 4 verliert. Zwey⸗ tens laͤßt ſich der Zweck, daß ſolche Schriften haufig, ja haͤufiger als durd vorigen Kunftgriff gekauft werden, viel beffer Dadurch erreihen, wenn Die Redaction vorzuͤglich darauf ſieht, daß 1. Abhandlungen BR allen natu rwiſſenſchaftlichen und geſchichtlichen Zweigen, 2. daß vorzuͤglich Abhandlungen aus allen Gegenden Schwabens von Maͤnnern, die in einem gewiſſen Kreiſe ein großes Anfehen genießen, ; 3. das Gegenftände, Gebirge, Thiere, Pflanzen, Mi: neralien, Geſchichten von verfhiedenen und wo moͤglich entfernten Gegenden Des Landes in jedem Bande zufammengebragt werden. Ein je- der hört und lieft gern von feiner Stadt, von feinem Dorf, von feinem Berg, rin jeder ift neugierig, zu jehen, wie fein Befannter, fein Freund, fein. Vorgefegter, fein Arzt, fein Geiftlicher ſchreibt; jeder lieft. es gern, wenn Das. ibm Bekannte gelobt und. der Welt befannt. gemacht wird; jeder fuht aud zu erfahren, wenn dergleichen ge: sadelt wird. Solche Redaction iſt frenfih Fein Leichtes Geſchaͤft und niht immer Durdzufähren, wie wir leider auch fehr wohl felbft erfahren; allein es tft genug, wenn Die Redaction fi diefes alles Har macht und diefen lan eben fo weit auszuführen ſucht, als er moͤglich if. ©. 266, v..Manuel in Stuttgard; mineralogifche Befhreibung der Gegend bey Hohentwiel im Hegau. Diefes ift fo ein Auffag, wie wir ihn vorfhlagen und aus ſolchen muffen wo möglich die nadften Bände beſte— den. Diefer fehr intereffante obſchon nicht ganz gengno: fifh gehaltene Auffag iſt mit einem Chartchen von der Gegend und den Gebirgszügen verfehen und mit einsm Holzſchnitt, welcher die ſaͤulenfoͤrmige ——— des Klingſteins, wie bey dem Baſalt, anzeigt. Alle Berge dieſer Gegend, Hohentwiel, Hohenſtaufen, Hohenkraͤhen, Maͤgdeberg, und gegenuber Hohenſtoffeln und Hohenhe— wen gehoͤren zur Trappformation und beſtehen aus Kling— fein, deffen Spalten mit Ratrolith ausgefuht find, und amar gerade an den Stellen, wo der Feldſpath fehlt, fo, daß jener aus diefem entffanden zu ſeyn ſcheint. Auf Hohenſtoffeln ftehen auch wirklich Bafaltjaulen an, An den Abhängen der Berge liegen Geſchiebe von Granit, Gneiß, Serpentin, vorzüglid aber von Ralf, auf Kie: felfhiefer. Sn den Kluften findet ſich Pechopal, Chalce— Don und Porzellanjafpis. Diefe ganze Trappformation ift von Sandflein umgeben, der fi big um den Boden: fee zieht und aud den Schienerberg ausmacht. ©. 295. Jäger in Stuttgard; eryftallifirter Sand: ein bey Stuttgard. Außer der genauen Beſchreibung diefer faft cubiſchen Eryftalle ift aud einiges Geognofti- {he von den Hügeln um Stuttgard mitgetheilt. Man dente übrigens dabey nicht an den pariſer cryſtalliſirten Sanpdftein, der nichts anders iſt als ein Kalkſpath-Rhom— boeder mit eingefnetetem Sand. Der Otutigarder be— fteht aus : Kiefel 72,6 | Kalt 0,7 Thon 23,6 | Eifenfal$ 0,6 Der Thon ſcheint nur in den Rigen zu fledfen, sin — — F —ñ— feyn. Vielleicht toͤnne man auch fie als Beldfpatde be: traten, denen Sand eimgemengt iſt. Sie liegen uͤbti⸗ 804 ſcheint der ‚Sind: fi unter — Formen — den zu Gaben, Afiercryſtalle wenigſtens ſollen es nicht —9 gens meiſt in Schieferthon. Hier abgebiſdet. Sind am Ende nur Naturſpielej. > ©. 306. Selb; mineralogiſche Beobachtungen. x. Rene Gattung Kupferenz in einer Kobalt: ‚Grube ig Wittichen, wie Fahlerz. Befteht aus . Wismuth 47,22 Kupfer 34,60 Shmefel 12,58 nad Klaproth. 2. Neue G. Silbererz aus Koluͤwaniſchen Silbergruben in Sibirien, wie Rothguͤlden, enthalt im Centn. 36 Mark ©ilber, dabey Kupfer und vielleicht Sraunflein _ oder- Ehrom, aud etwas Schwefel. ©. 316. A. Buͤrkhofer; Beytrag zur ‚genaueren Beflimmung des Verhältniffes von Maag und Gewicht in Schwaben, Cine wahrhaft vaterlandifhe Arbeit, Dieganz dem Charakter dieſer Geſellſchaftsſchrift angemeſſen iſt. Etwa ein Dutzend Städte vom eigentlichen Schwaben, nicht vom Rhein, find verglichen. ©. 324. Selb; geognoſtiſche Beſchreibung des Kin⸗ zingerthals mit Sinfehtauf das Hauptgebirg Des Schwarz waldes. Mit einer Eharte und einer Kupfertafel. Dieſe außerft wichtige Abh. kann man als die erſte anſehen, welche das Geognoſtiſche von Schwaben in die litterariſche Welt einfuͤhrt, und der Haltpunct werden wird für alle fünftigen Unterfudungen. Es iſt eigentlich fonderbar, dag unſere deutſchen Geognoſten immer nur in ber Schweiz auch in den Vogeſen herumwandern und neben dem Schwarzwald weggehen, als wenn er nicht in der Welt waͤre; und doch gehoͤrt er zu den Hauptgebir⸗ gen, welche, wenn nicht an Reichthum, doch an Verſchle— denheit der Mineralien Die meiſten Ganggebirge in Deutſch⸗ land uͤbertreffen. Um ſo mehr muß man dieſe große Ar⸗ beit, welche bis 450 laͤuft mit Dank erkennen und wuͤn— ſchen, Daß der gelehrte und fo rühmlich bekannte BF. fei: ne Unterſuchungen uͤber die audern Theile dieſes Gebirgs fortſetze, wie ai, daß er Miteiferer finden möge, welche die Gelegenheit Des Ortes benugend, nach und nad) alle Gegenden Diefes Striges beſchreiben, und fo wie hier ge⸗ ſchehen, abbilden, Die Abd. zerfällt in mehrere Abſchnitte. gem. Bemerkungen über das Sauptgebirge des Schwarze waldes, 3. B. Lage, Größe, Höhe deſſelben ; dann die Gebirgsarten, ferner der Bergbau. Rad) Diefem Allge⸗ meinen nimmt der Vf. dad Kinzingerthal ing beſondere vor, und zwar nad) denſelben Rubriken. Die Lage des Schwarzwaldes ift befannt, er erfireiht fid von den a Waldftädten am Rhein zwifhen Schaft: haufen und Bafel bis herunter an den Nedar bey Hair. delberg, fange und öftfid) dem Rheine immer einige Mei: Ien davon entfernt, welger Raum die fange Ebene Dre badiſchen Landes ausmacht. Der Bir, vibt Die Strecke auf 18 deutſche Meilen an; allein ‚von Heidelberg big Freyburg find Ja fhon 20 und von da bis Baſel noch 6, gibt ohngefaͤhr 265 man kann ihm alfo füglich eine Range von 50 &t. geben. Breit iſt er in. den obern Theifen von 6—8 Meilen, i in den untern oder norbligen laum 4, Dieſe Zuerſt all⸗ Gebirgslkette iſt eine der hoͤchſten in Deutſchland; von ihr aus ſtroͤmt das Waffer in der Donau nad dem ſchwar— zen Meere, in dem Rhein nad dem deutſchen. x Wild in Muͤhlheim im Breisgau hat mehr als 200 J Soͤhen des Schwarzwaldes und der Schweiz barometriſch 4 beflimmt. Die großte Höhe, gleihfam der Stock des ganzen Gebirge, iſt im Breisgau zwiſchen der Schweiz, dem Elſaß und Schwaben. Der Feldberg iſt über dem Mittelmeer 4010 Fuß, der Belden 4365, der Candel bey Freyburg 3905, das Klofter St. Blajien.aazı, St. Peter 2256, der Schluchſee bey Tottnau 2789. Im Durch⸗ ſchnitt iſt das Hochland des Schwarzwaldes 2500 F. uber dem Meer.. Der hoͤchſte Punct des Riefengebirgs erreicht N — Taum 4000 Fuß. Es gibt feine Tahlen Bergfpigen, fon: dern alle diefe Berge find bewachfen mit guten Weiden. Die ſchwaͤbiſche Alb if viel niederer, und bloß Floͤtzgebirg. Der Abfall des Schwarzwalds gegen den Rhein ift Reif, ‚gegen Schwaben flag. Cine Menge Flüffe entfpringen darauf, die Wutach, die Wicfe, Die Dreyfam, die Elz, h N die Schutter, die Kinzig, Die Murg in den Rhein, Heiz nere in die Donau. . Der Schwarzwald ift ein ganz felbftftändiges Urge— birg, weder mit. den Alpen nod mit dem Wasgaugebirg . Majiden) in Verbindung. Der Wafichen aber iſt dem Schwarzwald entſprechend, ſowohl in Hinſicht des paral — gelen Laufs als der gleichen Gebirgsarten, wie auch in ; Sinſicht der Porphyrformation, melde an beyden vor: tonımt und der Erzlager, die ebenfalls benderfeits fih im Granit finden, Das Gerippe des Schw. ift Granit, def: fen höhere Puncte mit Sandflein bededt, von wenigen untergeordneten Gebirgslagern begleitet, und ringsum von x & 7 1 j i | Seſilich und weftlid in den Ebenen hat fi Trapp und Bafalr erhoben, weilih im Breisgau‘ der Kaiſerſtuhl, “ 2; meift aus Mandelſtein J, öftlih Lder Klingſtein ] im — Hegau, und auch bey Urach, Jene beyden nennt der Bf. " Bafaltlagerungen, was uns nicht genau ſcheint; daß id "auf dem Kaiſerſtuhl wirkliche Bafalte fanden, bezweifeln pir fehr. Die Gormation bey Urach ſcheint ihm regene: “riet. Wie es fheint, gleihlaufend mit/dem Schw. zieht ic die ſchwaͤb. Alb, erft abgejegt, als das Hochland des porigen fhen-mit feinem Sandſtein troden war. 9, Granit bildet die hoͤchſten Gipfelu. Ebenen, wenn fie nicht mit Sandflein bedeckt find, fo wie auch Die tief. fen Puncte. Es giebt zwey Formationen, {der Alte: re, Hein aud grobförnig. In Diefen feine Erzgange, - aber Zeldipath und’ Quarztrumme. ‚Der jüngere, oder “vielmehr mittlere Granit, denn zum jüngften gehört der Hey Karlsbad und bey Baveno), unterfcheidet fih vor: dehmlich durch Den bengemengten Speckſtein, und den bisweilen Damit verbundenen Thonſchieker; der Feldfpath i perefht vor, und ift meift röthlich, im alteren weiß. Die fer fecundare Granit ift viel weiter verbreitet als der pri: "mitive, und nur in ihm find Erzgaͤnge. Er ſcheint mit + pen Urthenſchiefer, dem Porphyr und. dem alteften Sandflein gleichzeitig zu feyn, während fid der Primiti- ve an Die Formation des Gneißes anfıpliegt. Die Gra: ite find gefehichter, die Richtung aber ift nicht zu be: flimmen.. Der Gneiß erfheins vorzüglich am weßlichen Fuß en. ” Slosgebirgen mit einer Menge BVerfleinerungen umgeben. . 1800 des Gebirge’, als niedere Berge, an die ſich wieder bir Flözſchichten, und an diefe der Sand des Rheinthals an: legen. Doc) finder er fih aud aegen die höheren Ebenen, aber faft immer am der weftliden Seite, und ſcheint ng den Gebirgegrarh zu berühren. In den füplidern Ge: genden, mo er fi mehr erhebt, nähert er fi dem lim: merichiefer, und geht auch ganz in ihn über, fo bey Et. Mergen, Kaltenherberg. Der Gneiß enthält Außerft felten Speckſtein oder thonige Maffen, mandmal Granaten und Hornbfende; ift aber wie der primitive Granit Der el gentliche Behälter ded Gebirge : Quarzes, der oft In mächtigen Bänfen fowohl auf den Kuppen der hoͤchſten Gebirge, als auf tieferen Puncten zu Tage anſteht, und manchmal in Amethyſt übergeht. So bey Et. Georgen, Die Höhen des Urader Thals. Die Schichten des Snei— es ſtehen meift unter einem Winkel von 7c° Grad ge- gen den Horizont, ob-aber nah Humboldrts Syſtem— immer nordweſtlich, wagt der Bf. nicht zu beflimnen, ſcheint aber ſo. Außer den Erzgängen fegen im Gneiß auch Quarz und Achatgaͤnge auf, aud Granittrumme gangweiſe, und zwar immer nur primitiver. 2 Borphyr und Thonſchiefer. Zn den weſtli— den Thaͤlern Porphyr mit Granitgefhieben. Jene find . von Hornfleinporphyr und werden immer häufiger, je hoͤ— her man fommt, befonders vonder Hölle gegen Neuſtadt, von Hornderg nach Peterzell, von Triberg nah Furt— mangen. Den Porphyr anflchend ſtonnte aber der Df- nirgends entdecken. [Soviel wir ung deffen erinnern können, was wir in der Mineralogie während unferer Gymnaſtumszeit unter dem nicht genug zu lobenden Brof. der Phyſik Maier, leider jetzt todt, zu Baden gethan und gefehen haben beſteht die ſteile Felswand zwifhen dem Bademer alten Schloß und Eber: ſteinburg aus Porphyr, und-zwar aus Hornfteinporphnr Cdas fann ja leicht einmal ein Badgaft nachfehen ), das ganze Thal der Dos Tiegt voll Porphyrkugeln; daſſelbe haben wir im Renchthal, befonders um Dppenau bey Dem Gausıbrunnen gefunden. Auch iſt e8 ung wie im Trau— me, ald wenn hier Porphyr als Zelfen vorfäme; doch find diefes alles nur jugendlide Grinnerungen, und merden nur bemerft, um dem Sudenden Winfe zu geben. ] Der Porphor um Furtwangen. und Voͤhrenbach iſt Thonpotphyr. Bey Schildach finder ſich ein porphyrarti— ges Lager, abwechſelnd mit Thonſchiefer und Sandſtein. Jener ſcheint ein Mittelfoſſil zwiſchen Granit und Thon— ſchiefer zu ſeyn, und ſcheint auch in Sandſtein uͤberzuge— ben. Aehnlicher Porphyr ſcheint an der Wutach und um Neuſtadt vorzufommen: Sandſtein fegte ſich Hier wahrſcheinlich zur ſelben Zeit ab, wo das rothe Todtliegende und die Graumade in niederen Gegenden ſich auf Das Urgebirg lagerte ; ifl ohne organifche Ueberrefte, liegt unmittelbar. auf Granit in weit verbreiteten Lagern, befonders am weſtlichen Abfall in einer gewifien Höhe, unter die er nicht herab- ſteigt. An der Straßr über den Echotenf?j nad Villingen findet man Gandftein, Granit und Porphyr, und bafd Floͤzkaltſtein; Aehnliches bey Alpirfpab, wo aber der Porphyr fehlt. Der Sandflein bededt den hoͤchſten Berg, den Feldberg, und fleigt im Kinzingerthal herab auf eine Hohe von 1800 Fuß uber dem Meer, Zwiſchen der Eon: „2807 eins und Granitformation Ift hier feine Zwifhenforma: _ der Sandftein füllt ganze Ihäler, bey Freudenftadr bat, man in ıhm Bergbau betricben ; Gänge fegen aus ihm in den Darunter gelagerten Granit über, und er gehört daher hoͤchſt wahrſcheinlich, mo nicht ſelbſt zu den Urgebirgen von etwas fpäterer Formation, doch zu den Webergangsgebirgen. Er beſteht aus koͤrnigem, cryſtalli⸗ nifgem Quarz mit muſchlichem Bruch, der ganz von dem des Granits verſchieden ift. Bergbau auf dem Schwarzwald. Der If. gheift den Schw. in vier Erjgegenden, ıte um den Berg Blasen 2928 Fuß über Dem Rhein, der 651 Fuß uber dem Mittelmeer liegt. Bley und Kupfer mit etwas Sil⸗ ber, Zink, Spießglanz und Kobalt? Durchaus im Ur⸗ gebirge, häufiger im Gneiß als im Granit. Ausgezeich— net die Formation aus phosphorfaurem ‚und fohlunfaus Sm Bm. ; 2, Die Formation zwiſchen Freyburg und Bald: tird bey Zähringen, im Gneiß, Bleyglanz, Zinkblende. 3, Die Formation im Rinzingerthal, beſonders Sil— Ber und Robalt. i ; 2. Ben Alpiripah und Freudentadt, Kobalt, Kupfer. Das Eifen ift beſonders Häufig. 1) Bohnenerzlager im Floͤz gebirge, beſonders auf der ſchwaͤbiſchen Seite des Schw. Kerner weſtlich im Breisgau ben Sdliengen, Srauneifenfein mit dem ſchoͤnen Jaſpis. 2 Eifenftein: Tager im Yrgrbirge, auf Granit mit Vorphyr in Verbin dung, bey Durbad) unweit der Rench, brauner faferiger und oheriger Eifenftein, als Lager, 3) Eifenitein im Ur⸗ gebirge als Gänge auf den höchſten Grauit Kuppen,/ ro⸗ ther und brauner Glaskopf, faſeriger Eiſenſtein, ſchwar— zer Braunfein, fo um Fahrenbach, über Urach, Fallen— ao, Eiſenbach bis nad Lentitch. Dann noch Braun: eifenftein im alten Sandflein dey Neuenburg, zwelfelhaft ob Gang oder Lager. h Se Das Klima, der Anbau der Gewaͤchſe, iſt Hier serft verſchieden. Man verſtummt, wenn man von der ſogenannten Bergebene ob Hornberg in das Rinzingertet, vom Knie⸗ His nad) dem Renchthale, oder von Neuſtadt durch dire ſogenannte Hoͤlle, aus einer wenigſtens 3,000 F. über Meer gelegenen —* das — Hrn. Wild nur noch 194 Fuß uber dem Rhenometer bey Zinken, und 815 5. uber der Meeresflä: che gelegen iſt, hinabfomm* , und fih non dert aus, wie vom Brenner in das Etſchland, oder von den Kraiger Alpen nah dem Littorale hinunter, mit, einemmal, gleich⸗ ſam wie durch einen Zauberſchlag, in eine verhältniß. mäßig paradiefifhe Gegend verjegt ſieht⸗ . Dann folgt die Beſchreidung des Kinzingerthals, wel⸗ che ſehr ausfuͤhrlich und unterrichtend iſt. Es fängt bey Gengenbad, eigentlich bey Offenburg und Zungweyher an, fleigt über Ze, Haßlach, Wolfach hinauf bis gegen den Kniebis; laͤngs dem noͤrdlichen Ufer der Kinzig Herriht Gneif, mitunter wechſelnd mit Granit; langs dem ſuͤd⸗ chen liegen aber noch bie Neſte Der FIloͤzformation, Die ſich von hier aus ſuͤdlich in der Ortenau und im Breis⸗ gau ausdehnen. In dieſer Formation bey Zuns weyer iſt Kohlenlager der älteren Formation auf dem Boͤllenberg, Silber, au: Höhe nad) dem Breitgau und Frey⸗ Zunsweyer an, um Wolfach, welcht ruht auf Todtliegendem, einem Tonglomerat von Quarz, Felhſpath und Hornſteingeſchieben, und iſt zwiſchen dieſem und dem Urgebirg oder Gneiß eingelagert; der Gneiß fehnt fi wieder an Granit. Es iff Blätterfohle in fhma:- _ fen Gängen von einem halben Schuh bis ein Lachter, meiſt flach, felten feiger, viel Schilfabdruͤcke. Aehnliche, jedoch kleinere Kohlenlager finden ſich unweit davon um a ; . Diereburg und bey Berghaupten, aud gegen Lahr. Das - ift alles: von Floͤzformation, was ſich am Kinzingeripafe findet. Weiter ins Gebirg fleht nun nichts an, als Gneiß und Granit, Darüber Sandſtein, aber nur not in Ge— ſchieben. Eigentlich macht Gneiß beiderfeits die Tal— wand, Granit durchbricht ihn nur ſtellenweis; unterge⸗ ordnete Lager finden fih faft gar nit, aud nicht Der tornige Kalkſtein, oder der Achte Marmor, der fonft an— dermärts dem Gneiß gewoͤhnlich if. Er fehlt auf dem ganzen Schwarzwald. Nur Hornbfendidiefer, und hie und da ein Ucbergang in Glimmerſchiefer Tann hier dem Gneiß untergeordnet betrachtet werden. Der Gneih ft übrigens hier ein Gemeng won Quarz und Glimner, und mithin fat volıg Glimmerfgiefer. Gegen die Se— birgshoͤhe von Haufach weg , beſtehen nad Cudof Me Mände des Gutacher Thals aus Granit, nah Nortoft. bis Wolfach wechſeln noch beyde Gebirgsarfen mit ein— amder, ſcheiden ſich aber hier, und Gneiß folgt der Wolf nad Schatzbach, Riepoldsau die gegen Oppenau, Granit folgt der Kinzig über Schildach, Schenfenzell, bis Apir— ſpach und Wirtihen. Der Kniebis und der Kohlwald be fiehen aus Granit. Der meifle Granit ijt ſecundaͤr, nur bier und da primitiver, wo jener weg ift. Der Beldyap waltet vor, Quarz und Epedflein, feiner Glimmer find in gleihem Verhaͤltniß. 2 Bergbau fängt mit ter Gteinfohlenformation bey geht gleich daneben auf Silber -“und Bley» Nivderlagen im Geroldsedifhen um, wechſelt dann mit filberarmen Bleyglanzen, wird höher im Thal auf den berühmten Silberformationen, wo ESpiesglas und Wismuttſilder vorlommt, im Fuͤrſtenbergiſchen geführr, und endigt endlich auf Kupfererz bey Riepoldsau und Freu: denftadt, anderfeitd bey Witten und Alpirſpach cuf VBraunftein und Rotheifenftein, neben Silber und Kobalt. Nun werden deſſen Erzformationen in 3 Reviere getheilt und ganz fpeciell bis aufdie Gruten beforieben. Die Erzlagerung um Geroldseck gehört eigentlich nicht zu der des Ringingerthals, fondern flieht ih beſonders durch die Nefte don phospkorfaurem und Fohlenfaurem Ser, die fih im Rinzingertbal nicht finden, an die breisgauie ſchen Erzniederlagen an. Die Zurftenbergifchen Gruber die reihften find, und worüber er gefegt iſt, find mit vieler Liebe und Genauigkeit Befehrie- ben. Ter Niepoldsauer Sauerbrunnen fommt aus Gncik und ſcheint mit dem im Perersthal oder Grießbach in S X bindung zu ftehen, und wahrfgeinfi von Verwitter. g der Kupferkieſe herzuruͤhren. Dieſer gebrangte Auszug kann beweiſen, wie wichtig der Schwarzwald, vorzuüglich das Kinzingerthal in geo⸗ gnoſtiſcher, mineralogiſcher und bergmaͤnniſcher ——— ift, und wie ſehr dieſes Land verdient, daß ſich feine Ein- wohner fleißiger ale bisher darinn umfehen, feine Schäge ° kennen, feine merfwürdigen Structur: Verhäftniffe mit J— Neuen Ceres, den vielen eigenthumlichen Mineralien bewundern, und ſolch ein Land lieben lernen, es aber auch zum Rutzen Menſchheit bekannt machen obachtungen vom G- 1802: zu Karlsruhe, und Reſultate der Wilfenfihaft und zur Belehrung und Erfreuung der 2430. °C. W. Boͤkmann; meteorofogifhe Be⸗ daraus. Eine Äußere fleid ige Zufammenftellung- aller ' ‚denkbaren. Verhaͤltniſſe dieſes Gegenftandes, monatlich, aglich nach Wind und Wafer , Wärme ‚und Luftdruck, miſe. — —— Ueberdieß mit andern Jahrgaͤngen verglichen. Karla: ruhe liegt 48° 59° 55° N. Breite, und 26° 0% 30 OD, Länge Lwohl von Barisl. 0% —— “ © 471. Wurmz; Beytraͤge zur genauern Beſtim⸗ mung der wirtenbergifchen Maaße und Gewichte. Der Fuß verhaͤlt ſich zum Par. wie 1208 zu 1440. Der Bayeri⸗ ſche verhält ſich zum Par. wie 1203,44878 zu 1440. ©. ası. ©. J. Noͤrdlinger; Beſchreibung des Sternenbergs bey Dffenhaufen auf ‚der wirtenbergiſchen Alb, und des dafeldft gefundenen Bafalts, 615 F. über der Lauter. Die Spige des Bergs beficht aus rauhem Kalkftein, if wie ein Becken vertieft, worinn Baſaltſtuͤcke, auch Sandſtein. Auch bey Urach fol fich Bafalt finden, ich. fand da nur beträchtliche Felfen von Kaltbreccie. Diefes alfo der Inhalt des ıten Bandes, möge der zweyte möglich werden, Berliner Magazin. "SH Vhyficalifhes und Chemiſſches. 1. 1807. ©. 24. Gronau; metcorologifhe Label: fen von 1701 — 1800. Eine mühfame Arbeit. ©. 185. €. E. Wuͤnſch: Verfucheüberdie vermeinte Sonderung des Lichts der Sonnenftrahlen von der Wär: ame derfelben. Wird durch 26 Verfuche geleugnet. 71 .@r,235. Bode; Ueber bie in den Jahren 1804 und = abermahfe gemashten Entdefungen im Planetenſyſtem der Sonne, Taf. 6. flellt die Manetenbahnen aud der } ‘Juno, Pallas, Velta vor, jegt befannt. ©: 267. Fiſcher; Beſchreibung des voltaiſchen Eu: biometers, Taf. 2. ©. 99a. Huth; clectriſches Meteor am. z1 März 1804 zu Frankfurt an der Dder. Eine electriſche Erhel: "©, 500. Bode, überden Kometen von 1607, mit ei: nem Zätelden. “ nina, As -Sabraang 1808. * "&, 31. Gronau; über die Winter nad; 100 und fs ©. 05.9 wmbfläd t; ‚Ausfheidung des Indigo Auf ben Wold und andern Vegatabilien. Eigene Berfuz 6, wie füe Diefer raffofe und geräffige Mann immer an- Ein $, den man, ihm, von je Ber sufchrieb ? wird ziem⸗ 8 a" Bm - - ’ I, Briten. 2810 ten Aſtronomen zuruͤckgewieſen, als welche von den Wol⸗ ken incommodirt werden. ae ie S. 250. Gronau; die Frühfinge nad ı mehrjährigen Beobachtungen. Dieſe Arbeit ift fo gene Bere I En und verdienftlich, SE 25 rader; demifhe Unterfu Labkrauts; enthält freye Ehigfäure. + — ©. 256. Derſ.; dem. U. der Wurzel von eracium Pilosella, worinn er eine neue Subſtanz gefunden, wor: aus der Berf. leicht nad der jegigen Manier eine-neue Lauge hätte maden koͤnnen. Wir wollen fie unterdeffen Schraderine nennen, ‚ 2 ‚©. 235 v. Geufau; über die Natur und Beſchaf— fenheit des Lichts, Sey ein Zittern des Aerhere, was ſchon lange da geweſen. ; ©. 248. Hermbdftädt; über das Leuchten. prganis fer Körper im Leben und nad dem Tode, Set einige Abhandlungen hierüber zufammen und macht dann felbft Verſuche mit Leuchtkaͤfern. ©. 313. Gronau ; über die Sommer nach 100 jäßri- gen u. ſ. w. Beobachtungen. ee 1 ©. 516. Hermbftädt; über die Faͤhigkeit lebender Pflanzen, im Winter Wärme zu erzeugen zmehrere eigene Verſuche. Daß die Pflanzen Wärme erzeugen, follte nie- mand bezweifeln. Es muß aber alles bewiefen werden und vorzuglid wie. — 11. Jahrgang 1000. S. a7. Öronaus über die Herbſte na jaͤhrig Bi. famasıy, wine Sn ga 1ER ©. 60: John; Zerfegung des Drfcans, Diefer fommt aus Bixa orellana, amerifanifh Uruca. Diefer Strauch bfühet in unſern Gewaͤchshaͤuſern, bringt aber feine Fruͤchte. Drlean (Arnotta, Koukou) iſt ein nad Veilchen riechen⸗ der Teig um die Saamen in der Capſel. ‚Die Samen habe die Größe einer fehr Heinen Erbfe, braun, tetraedrifch. Die 8 Uappige Samencapfel fieht wie die der Stechaͤpfel aus. Wird nun umftandlic zerlegt. a ©. 72. ders; Zerlegung der Haare von Stachys lanata, “ £ - = ‚©. 128. Bode; über den Mond: uͤber feine Be: ſtimmung, Bewegung, Entfernung, Größe und [.f ein fehr populärer und mithin wirtfamer Yuffag, wie man das den meiſten von Bode nachruͤhmen kann ©. 139.:Rlaproth; Zerlegung des Waſſers vom todten Meer; befonders morkwürdig durch feinenigregen Salzgehalt, fo, daß weder Thiere noch Pflamen dDarinn It- ben koͤnnen, und Menſchen im Waſſer nicht unterſinten. Darauf ſchwimmt eine Menge Asphalt. Gewicht 1,295 Das Meerwaffer 1,0289 enthalt in hundert Theilen £ aus dem todten Meer > Salzſaͤuren Ralf 10,60, | Kodfaß, 7,80. : ©aljfauren Talf 24,20. ns Ar 212 Hundert Deeimal-Cubitzol Meerwaſſer enthalten nad Bergmann \ ; Ä Kochſalz .— — 1390. Salzſaͤurer Talf — 380. Gops ; ©. 2357. Hermbrtadtz uber den, ſchnellen Wechſel des Wisterung zwiſchen dein 26 und 27 Jänner 1809. N TEEN. "N r igIE ©. 235. Drf., Zerlegung der Roffaffanie S. 200. Gronau; Db Erdbeben und Vulcane Einfluß auf die Witterung bey und Haben. Alle Erdbe⸗ ben aufgezäßft von goı an, die Ausbrühe des Veſuvs feit 993; des Aetna feit. 4203 des Hella feit 1009; haben wahrfcheinlich feinen. Einfluß. PR ©. 281. Schrader; Zerfegungzmeyer Schlerlingb⸗ urn. — —— IV. Jahrgang 1810. ſich denlen kann ©. 91. Bo dez Ueber die Erleuchtung und Erſchei⸗ nung des Ringes vom Eaturn. Taf. 0. ©, 109. Gronau; Witterung, des Jahres 1809. ©. 275. Bode; über Die Verbindung der Erde mit: der Sonne. Sehr popular und unterrigtend. ©. 507. John; Zerfegung des Caviars,. VW. Gahrgang.. 1811. | S. 21 Hermbfbädt;, über die Gerüde und die phöfiiche Urſache ihrer Erzeugung: Ein fleißiger: Auffag, an dem sg nit liegt, wenn er ohne Reſultat bleibt, da der Gegenſtand noch nicht im Bereich der Phyſik liegt; um. ſo dankbarer muß: man. den Verſuch annehmen, Wir. find: fefh überzeugt, daß: die Urſache der Gerüche Die Electricität fey. Wer einmal im Stande feym wird, alle Heinen Abänderungen der Eleckricitaͤt zu unterfiheidemund: zu ordnen 5: der hat. den Grund zur Geruchstheorie gelegt. Davor mag, es freylich noch mandem grauen. Man müßte Ritterm au& dem Grabe werfen: fönnen. ©. 124, Derf. ;.über denifpecififhen Unterſchied des Husmus und die Beflimmung; feines quantitativen: Ge: haltes im der Ackerklrume. ©. 15 Schrank; Verſuche über die beccariſchen osphore mit Betrachtungen daruͤber fuͤhrt eine Menge Körper. auf, welche ün dunklen Kaſten leuchten und nicht feuchten, nad dem fie dem Sonnenlicht ausgeſetzt wor— den, und ſucht die Urfachen Davon: zu: entwickeln. ©. 332. Crell; uͤber die Entſtehung des Kohlenſtoffs in: den. wachſenden Bflanzen. "Wir haben dieſe Verſuche ſelbſt geſehen und koͤnnen fein Vertrauen. darein ſetzen, es fehlt ihnen an der Genauigleit, welche man: von einem jegigen Chemifer fordert. Er goß MWaffer in einen Cylin⸗ der, brachte eine Zwiebel hinein, fürjte einem Cylinder darauf und verklebte fie mit Schweinenblaſen. Was ſoll das heißen Yan ©. 363. Schrader Apotheken; vergleichende Un⸗ terſuchung des Schierlings und des Kohle. Eine Menge fehr genauer Zerfegungen, worinn die zahlreichen Beſtand⸗ heile aufgeführt find. Schr. ſinnige Pflangenzerlegungen: kaben: fi ſchon lang den verdienten Glauben erworben. Möchte er doch jegt, mo die Soͤchiometrie ſo huͤlfreich iſt, ſich dieſem Geſchaͤfte gaͤnzlich widmen toͤnnen. "3 Oro. Gronau; die Witterung: des Jahrs 1811. VI. Sadrg. 1814. ©. 5. Fifher; Monogord; fehr genau, wie mar ©. 120, Bode; Über dem merkwuͤrdigen Kometen des Sahres 1811, Taf. TIT.. Wir bedauern die Arbeit des ehrwürdigen und thaͤtigen Mannes wicht gehoͤrig wuͤrdi⸗ gen zu koͤnnen, mas freylich nicht noͤthig if. &, 221, Hermbftädt; Verſuche und Bedbachtun—⸗ Sauerſtoff außgeihloften wire. al Innl m EM gen. über tie Weingäprung, DER fauft nicht, weun ber . ©. 215. Orßz Einfade Merhodeidie Dichrigfeit Holzarten, ihren. Gehalt an: Kohle: guiseftimmen. E nüplid, wie alle Arbeiten Die ſes thätigen Mannes, ©. 265: SO hmweiggerz User electriſche Reizung dir Nerven und Mustelm. Die Genauigfeis der Arbeiten dies ſes ſcharfſinnigen Chemifers bedurfen unfers Cobes nicht, da es ohnehin zweydeutig ſeyn wurde, da wir bekanntlich nach unferer Moral unfern: Freunden in allen Faͤllen Freund ſind, was freylich in dieſem Falle nicht in Be— tracht kaͤme. 5 — — der ©. 275. Hermbfta dt; über den Inſtinet der Pflan⸗ zen. Was er hier aufführt, Kann man unmöglich für Inſtinct haften, ſonſt müßte man: auch bie chemiſchen Vers wandtſchaften Inſtincte nennen. er ET &; 134. Cr on au’; über die Witterung 119.7 VII. Sadrgang- 1815. DEN ©. 11. Schrader; Kiefelerde in den Gewaͤchſen Da dem: Vf. die Entdeckung der Kieſelerde in den Pflan: zen eigentlich zufommt, fo iſt es billig, daß er ſie verfolgt Fehlt in Schierling, in Iric famkucina,," Convallaria majalis,: Am. nieiften enthalten bekanntlich die Graͤſer Sn den Aſche von Ayuıdo phragmites ar! Proc, von Feltuca: elatior #.. Am meiſten ift im den: Stnoten. ©. 74. Drf.; Harziger Beſtandtheil in der Gentiand und: Boletus bovinns. 5 ©. 213. Vogel; Zerfegung der Sauren: durd- Schwefelwafferfteffigad. — 4 ©. 218, Drf. ; Zerfegung ‚der Veilchen-Wurzel, lis- florentina, beſteht aus * Gummi, Wohlrie hendem Del in ? - ES nupden.. ri BIS braunem, ſcharfem Stoff, | Fettem Del. Staͤrke ———— ae, ET GRGER are. > 7. @. ı2. Schrader; uber das jayanifdeRupfer,; iſt das feinſte, enthaͤlt witklich etwas Gold, %. Gran in soo, noch 8%, Gran Eifen und 3, Gran: Bley, fein & * Sm engliſchen Kupfer iſt fein. Gold. —— ©. 19. Gronau; Witterung von 11. ©. 151. Derf.; Ihermometerftand aller Tage in 112 Sahren, Gewiß eine ungeheure Arbeit. 0. —— A der Gefeäfihaf. Im erſten Jahrgang 1807 find, Die 58: new pfte Mitglieder aufgeführt, fo mie die 56 2er fo) * 1905. Dann Die Lebensgeſchichte von Herbiſt, geboren zu zu Petershagen im Fuͤrſtenthum Minden, geſtor⸗ je: 1807. = —— Zöllner, gebor. 1755 u Neudam in der Neumam B. Roſe; gebor. 1762 zu: Berlin, geförben 1s07. Gm 2t Jahrgang, 1808 wurden wieder 25. De ieber aufgenommen. — eis Im zien Ihrg. 1800, neue Mitglieder 174 derforen’d, Gm at Jahrg. 1810, neue Mirglieder — ji ’ = v4 Fo Y Lebensgeſchichte von Siegfried und. gafp eyres, boren 1709 zu Berlin, geſtorben 1809. Karſten ad. zu Buͤhow im Meffenburg, af 10100. 0 1..0 Im st Jahrg. 1a1r1. Neue Mitglieder 16, verloren, worunter Pallad. N am in } ist 8,2 a Du 5 Im 6t Ihrg. wWia. Neue sitstuneo, — 10. Bilide no woged. 1765 zu Berlin, hy Bft. 1812, Lebens⸗ — etwas aucfuͤhrlich· Im t Jahrg. 1618. Nehe — 20. Bebensgefegichte von Otto, geb» 1785. hu‘ rode im Blanfenburgifgen,ngefl. 1814. Er war der Koftfeger vor aft. —* Hin nralosifäe Hspanblangen. Ri BSahrgang 1307. * 1) von Geufau; merlwürdige Steinart aus dem Srient 1807. S. 20. dig grüner Jafpis oder Heliotrop bey Pruſa in Natolien, 10 Meilen von Eonftantinopel ‚ am Zuße des Olympus, fol er einem ganzen Berg (viel- leicht nur ein großes Lager⸗ ausmachen⸗ ——— aus — —— * Suiftere der Serie ea Kieſel 975 & ‚ Etfenfald-- 0,50: Bat , Thon: 0,25. & 3 ftept wiſchen Chafcedon und Seuerflein, die oft: in einanz der übergehen, wie auch in Hornftein und-Haldopaf, nd: dert ſich fehr dem Plasma von Sernsbad an der Mürg,. ke hiehe am beſten gruͤner Chalcedon. Er. L. v. Bud; uͤber die Steinlohlen vonEn- trévernes in Savoyen. Sind inn Kaltſtein, wovon wir bisher noch wenig wußten. Dieſe Kalllette liegt vor den Alvpen, und 2700 Zuß: hoch. Chambery liegt 830: Fuß überm Meer, le Pont de Bonvoiſin 600. Strinkohlen ſtehen im alten: Kalkſtein im mehreren hundert Fuß hohen Schichten, faſt fo ſentrecht wie Die Felſen. Die Bergge: baude am Fuß: des Felfens liegen 1836 Faß ler dem See von Ännecy, 2864 uͤberm Meer, die Fels ſchichten nei: gen ſich zwiſchen 70. und so Grad gegen Diten, ſtreichen aus NND. nach S. W. Unter dem etwas: grobſpliteri⸗ "gen Kallſtein liegt Das Steintohlenfloͤtz unmittelbar⸗ meiſt 6ZJuß mächtig, mit, Inbegriff von Schieferthon in der - Mitte, 1 Fuß dick. Es iſt eine grobfhieferige meniggkin: zende S ieferko He, ſehr der Grobkohle aͤhnlich, brennt leicht, laͤßt wenig: Ruͤckſtand. Dann folgtiseine Dünne Wergelſchicht mir Verfieinerungen mie Ammonshörner, AUlinen Schnecken, wie: Landſchnecken, voft wie Helix: cor mer, dann eine ſchwaͤrzlichgraue bituminsfe Schicht mir F iner ungeheuren Menge Seemuſchelnz große Pectiniten, Chamit n⸗ ‚Heine Strombiten Turbiniten. Darumer wieder der weiße Kallſtein, En on Keine Spu⸗ iefer. In den Mergelihirhten feine Spur von: zer: ücken. Wie viel Antheil moͤgen alſo See: animaliſche Producte, an der ‚Bildung Der Sn Dieſes Steinlohlenfloͤz ſcheint Die: € Fa —— — — —— en nach ihrer Bildung aus ihrer or zontalen Laderung zu beweiſen. Der Kalt iſt grau⸗ hrocih. wie, Der Zurafaff, nicht grau wie * ua und, Daher wohl junger als dieſer 10... en: RIERRES: Bemlungenanfreiner Reife hund ſaͤdlichen Theil der Ura⸗ he este, 2» Bon, arinenburg ous an die ewaya ee Gofdgruben in Gneiß.· * rarube', Bulsähhnetos; ‚wo. födner Du gt und gediegen‘ Kupfer. 90% Kyſchiym — ——— 1814 Menge duͤttenwerle für ei Eiftn. go t im TV. Jahrg. ter: ©. 163. Don | den nach BD er v2 —— dem Caf; * am —— auf dem er: ben Ruͤcken dee Urals zurück nach Catharin ine Kr herſt unterfichtende Abf., — —— ar Mineralien, Gebirge, Wältigungsarten, Mafıhinen ufıt- werden berieben. ©: 156, &: Karftenz Charafterifiit des Hornerzes: muſcheliges· ſtrahliges, gemeine⸗ thoniges Suttermilch⸗ e15), maſchinenmaͤßig nad dem Werneriſchen Syſtem be: ſchrieben. ©. 222.&. Rarften; Geoonoſtiſche Gharactsriflitder E anditeinformationen mit befonderer Ruͤckficht auf den Quader-Sandſtein in: der ſaͤchſiſch. Schweiz. Un terſchei⸗ det aͤlteren, „mittleren und juͤngſten Sandſtein. Erſter unter altem: Kaltſtein, zweyter auf Jurakalk, unter fa: leerem Strahlgyps, dritter mit unbeſtimmter Grundlage, über ſich nichts. Zum aͤltern gehört Urfels-Conclome— rat, Siefel:Congl., voth Todtliegendes, weiß Liegendes. Der mittlere Sandſtein enthaͤlt ſelten Fremdes, heist jest bunter ©., dazu gehört auch der Nogenflein. Dir jüngfie S. iſt locker, meift weiß. und bat Thoncement, iR am. vegelmäßigfien geſchichtet, bejendeis Ley Pirna, meiſt horizontal. Rechtwintlig zerffüftet heißt er Qud: der ©. Hoͤchſtens ift er mit Dammerde bedeckt. ‚St vom. Waffer leicht durchdringlich und zerfiörbar, daher feine oft fonderbaren: und mahleriſchen Geſtalten, welche er annimmt, und die vielen Höhlen oder Gewölte, welche ſich darinn finden. Dieſer Aufſat i iſt intereſſant und zeichnet ſich vorzüglich vor Karſtens a la Beſchreibimgen aus. "©. 251. Sumbolbtz über ben — quarzreichen Sandſtein von Casras am weſtlichen Abfall der. peruaniſchen Andes⸗ Kette, der wie Ruinen großer Pallaͤſte — Intereſſant. €. 255.. von. Sof; — Einige Bemerfungen uͤber eine in der Havel 17.Mayo7 entitandene Inſel. Aus: führlih und. genau beſchrieben und Ertlaͤrungen verſu Der. Verf. haft Dafür, daß fie den unten. "emporgeflitgen, worauf die vielen Nufgeln,,, die fie bedecken allerdings zu deuten ſcheinen. Wie find aber dann. die Waſſerkraͤu⸗ ter zu extlaͤren, die guch darauf ftehen? Der diuß war A an, ‚Liefer Stelle ſehr tief, ſo, daß wohl feine aferuflangen dafetbft gewefen find, (rum beſtimm⸗ te fie den B idel nicht. Daß in einem Sandlande unterindifche uer die Erde heben. foßten, iſt nicht wahr: ſcheinlich · Von Hoff redet: daher auch nur zweifelhaft, und wünfht, man: moͤchte die Sache genauer unterſu⸗ den.. Billig hätte die Arademie ſollen eine eigene Kom: alien hinſchicken und ‚Ztugen, abhören: lafen, und das nntenoc geſchehen Könnte es denn nicht auch eine hoͤher oben abgeriffene, heruntergeſchwemmte und hier bgeſetzte Inſel feyn? Die Muſcheln find. wahrteintich — pictorum ;: die einhaͤuſigen Schnecken aber. hatten en beſtimmt werden: ©. 2531. Rlaprotd; diemifhe Kertugung. u * veſuviſch Kalffteins.- 1315 Kallkerde 88 Siſenkalch 0,28 Kohlenſ. 28,60 —* Kohle. TE Wafer 12.0.0 1. „ Riefelerde, . 25 Talkerde 0,50 * ©. 251. derfelbe; Tohlenfaure Talkerde aus Steyer marf bey Rraubat. Un ne NT Talferde 26,3 Waſer 13 ROHR Kohlenſ. 46 Eifen R Riefelerde 14,2" und Berluft 15. ©&.257. derfelbe, Gurhofian, als Gang in Unter:Ofir, Kohlenſ. Kalferde 70,650 i Kohlenſ. Talferde ‚29,50. j ©. 502. v. Schlotheim; über einige oſtindiſche Edelſteine. Die Hollaͤndiſch Oſtindiſche Compagnie er— hielt bekanntlich vormals die rohen Cdelſteine in 2 fhuhfangen verfiegelten Saͤcken aus Pegu und Zeylon, die dann unerdffnet verfieigert wurden. Mehrere Kauf Tuftige erftanden dann auf gut Gluͤck oft einen einzigen Sack für 20—30000 fl., wobey fie meiſtens gewannen, indem fie ſogleich einige Edelfteine anflitfhen ließen und verfauften. Der Neft eines folden Gads enthielt Spi- nelle, Saphire, Zirfone, Turmafine und ein neues hier beſchriebenes Mineraf., Berlinerbfau, vierſeitige Heine Cäufe, durchſcheinend, faft weich, Laͤngenbruch gradblätterig, Querbruch mufchelig, ähnelt eryftallifier: tem Cyanit, ift aber viel weicher, ſaß in einer Drufe von Spinellen, mag Sapparit heißen. Dabey waren ungefaltet. eckige Stücke von Spinell und Rubin 3 Zol groß und zwar nut anfigender Gebirgsart, die grün, eine Abänderung des Speckſteins zu ſeyn ſcheint mit Glimmer und Schwefelfies- Puncten; dabey angeflogene Blaͤttchen von eigenſchwarzer Farbe wie Eifenalimmer oder Waſſerbley, ſcheint aber feines von beyden. Ueber: dieß in der fpefleinartigen, Maffe der Abdruck eines Pectunculiten. Die norwegiſchen Zirkone liegen in Ur: trapp mit Hornblende, Schwefelkies und Waſſerbley. Bey Waltershauſen in Thuͤringen findet fich in Mu: ſchelkalk, der auf Sandftein And Thon und mit diefen auf Todtliegendem ruht, Self, fo fhon als der Lemni⸗ ſche und Etrigauer. Unweit davon. auf einer Wieſe un: ter der Dammerde Bergfeife, ein, und 3 Juß machtig, und z Stunde weit, darunter Toͤpferthon. Die Berg: feife Scheint durchgängig ein Product aufgefhwemmter Bebirae zu ſeyn. : €. 506. Hauy fliegt daraus, daß der Aragenit, da er feine doppelle Strahlenbrechung hat wie der Kallſpath, davon verſchieden iſt. Klaproth; Berichtigung über den Haar: fies von Joh. Georgenſtadt. Er iſt kein Schwefelei⸗ fen, ſondern gediegen Nickel mit etwas Arſenik und ee, zog. Köhler zu Rhein in Fitthauen; ‚eine Quelle bey Lyck, frißt das Glas an, enthalt wahrſchein tin Hlußiparhfäure. II. Sahrgang, 1808: , | ©. 5. Klaprorh; Wanelit Löydrargiflit] von Barnkapel in Devonshire als Gangtruͤmmer in einen thonigen ſchwarzen Schiefer; traubig, druſig, grün: lich, weiß, durchſcheinend, eich, ſproͤd Glaͤnzend, ſtrahlig im Bruch. Enthaͤlt nr nrT ir \ A816 inte ARMEE art ano 3 0:34 ‚Bifenlalkiee 1; ira 0,605 ars IR Waſſer 28300 Anderer bey, Hualgayoc in Suͤdamerika mit Grau⸗ guͤlden gemengt, enthaͤlt ee Thon >68) Eifenfald nn Ha Kieſel a/ 60 Waſſer 2 126,50, , © Noch findet fi in den Zinngruben bey Saint-Aufile in Kornwallis, der 10 proc. Kiefel enthält. ©. 6. derf.; Augit aus der Rhoͤn, als Fundfiche Stuͤcke in blaſigem Bafalt. 3 ARLER Schwarzer gemeiner U. Gruͤner gm u? Kieſel 52 — — Br Ralf nr Auen bot 12,80 san Talfı 176 ee Thon 5,75 =... 860 Eifenraldh 12,25 ı —— Wadkalch 025 vr ir pur Waſſer 0,25 ee IEN Lauge Spur. ee a ©. 10, Hauy; Description de l’Apophyllite (Jeh- tlıyophthalmite) Taf, 2. Eonft Zeolith von Belleſta, wird ‚genau xryſtallographiſch befihrieben, 2 Waristaten, A. epointe und A. surcompöse, . Enthält: 170578 Nah Rinman.}Fourcroy und Vaug: Rofe. id Kieſel 88 — — 51 — — 155" Ralf 97 — — 28 — —28 Talk 0,50: | , Lauge a Lauge 2,25 Thon ı 2,5." a ar Wafer 17 Vs Wafer 17 Waſſer 15. ©. 77." Hauy; über Arragonit. Die Kerngeſtalt fi ein Dctaeder, wovon die Bafls der gemeinfhaftlichen Grundflade beyder Pyramiden ein Rechteck if. Laumonit ifl Ofeitiges Prisma, Enden zugefhärft, 4 et ae —— — dieſe Flächen auf die gegenuͤberſtehenden ſcharfen Gtiten: Kanten aufgeſetzt. L we ©.15. 9 ausmanmjuüber einige Gehirgästrgäftnife E in Norwegen. und Schweden. Eyenitifl Uebergangsge— ſtein, liegt auf Uebergangethonfdiefer, geht uber in Uebergangsporphyr, enthält Zirfon. ' Der grobkoͤrnige be: fieht aus gemeinem und laboradoriſchem Feldfparh, und baſaltiſcher Hornblendez der. feinförnige aus gemei- nem Zeldfpath und gemeiner Hornblende, mehr noͤrdlich, I 3 105 von Chriffiania, — Der Uebergangsporphyr kommt verſchieden vor, ale } Baſalt-Porphyr noͤrdlich von EHriffiania; Kieſelſchiefer⸗ Porphyr bey Elfdalen in Schwedenz Gruͤn⸗Porphyr eben da nur als Geſchiebe; Hornſtein? Porphyr bey Fer N.5: Feldparh-Porphyr bey Elfdalen. Granit bey Drammen in N; Alaun⸗Schiefer, Uebe r = auch als ringen in Norwegen; Thon-Porphyr Be Uebergangsgeftein bey CHriffiania, 'Garphitta in Chwe Den. Uehergangs-Grünflein in Weſtgolhland nie, Porphyr und porphyrartiger GBrünftein' bey PR Uebergangs-Mandelſtein dey Dramnieh. m bderbreitetſten if im ganzen Norden eine Urge gebirge: Formation aus jüngerem Granit, Eh Gneis und juͤnge em Glimmerſchiefer zufamm it x, die im Alter auf: dem Urthonſchiefer fol: — iſen⸗ ganze Stucke Gebirg von Magnet-Eiſenſtein und ſriſtiamaz Ben Erhnunfe hehe Banpt>; + Dad, Graik grabtörmig; ‚nei; wellenförmig. Der Ölmmer-, Fieker ſeltener und nur in- der Naͤhe — Men neh, Obforicipisfer inzuſchließen pflegte, „Der | Hornberg ift —— aus einem innigen Ge: Men —9 en) Satin ‚bilder das Ersgebirge ee — ne — ir) onihiefer, d Bert netch I, efer liegen die rei — in tage *8* Altefte Gebirach zart ım Rift ER i gene, Floͤzgebirge iſt Krei de bey. Malmoe, der lozfandflein, worinn Steinkohlen auf Bornholm/ bey Selſingburg und in Schonen. Der feinkoͤrnige Sand⸗ ſtein in Schonen gehoͤrt zum Uebergangẽgẽebirg, indem er unser Uebergangsthonf, iefer "und Kalttein liegt; ent: haͤlt Dieyglang und, dlußſpath. —* 460. p. Bud hat,in Norwegen feinen caften) 1 NER ‚Dausmann feinen,in Schwedenz al: — ii f, nur das Nord: Gap nit, wo Thonfhiefer y ha das -Seflein von Feldſpath und Schmaragdit, das ſich auch Ber en ſehr hoch findet. Sonſt wechſeln Stimnierfiefer —2 Gneiß in dieſer Gegend ab. Die nel Semen in Notdland 69°.) gleicht in ihrer Zu- fammenfegung dem Gotthard; Glimmetfchiefer rein, mit groͤßen Granaten, ‚Sofndlende, Enger von Dolomit und Tremolit. ©, 187. Sarften, und KLapr 015g Mirser Zoift dot — ————— in Karnthen enthält: Eifenfald 2,58 Wadtalt Spur, 1 hon —— ut a a 2 Ra Disfelben. Sphen and dem Sufkentgart i im “ Winzgatı, enthaft: Au et MR en Rüfferbe‘ 16 F- N: eu Siefelete Bo ner’ © Wi, N Str vom Gotthard — nad Cordier Er \ Tıtantald 35,3, Kalterde 522 j elerde 28,0" Verluſt "0 eh In > eitenpeden von Brotens; ‚ent: | 4 Eiſenkalch 67 | AR 8Son crete ———— jun UL TEETEE Waſſer N IFA mit Bafis überfegt und: waßeföeinfi ur - Berwlirering von Eifenvitriol entiianden. 3 8,1198." Hausmann; miner. Bemerkungen über R die Gegend von Aachen. Die Verſteinerungen find wid: fuͤr die Geognoſie. Die Matreporiten, Fungiten, ceratiten in dem Kaltſtein von. Gothland, Des "Ya im fudlichen Norwegen deuten an, daß er zu dem uesefgangsarten gehört, wie der. damit wechfelnde Alaun- fhieher. So gehört der feinförnige Sandflein am Harz, der Schranbenfteine enthält, ebenfalls dahin. u. *. Die Gegend von Aachen gehört zur jüngften Floͤz⸗ Bildung. Die aͤlteſten Gebirgsarten ſind Ueb. Thonſchie⸗ fer und Ueb Kalt; auf jenem ſteht Burtſcheid, wo auch heiſſe Quellem Ben; Eiäweiler ‚und Reut find die Koh: ſenfloͤze, a3 Stunden von Aachen. Bey dem Schloß * 4 — —— 1838 rauleuberg us; 5 Kart ng riten, Tubip folder Snilien Aber ‚ohne. —J en, J n A ‚eben in ben wie am Iberg am Harz, während ‚am. ‚nahen. ein eine Menge Gorafliten, wie bey er a Vorfeine, 2 rungen find daher im Ueb, Kalt nur einzeln, im Floͤz⸗ falf überall, In dem Ralf deh Stollberg find große Ne’ fer von’ Galmey mit‘ viel Eiſenkalch, reiner am Kalmesz berg, 5 ©t. weiter. Das Vorkommen hat viel Aehnlich⸗ feit mit dem bes Spath- und Braungifenfleins im Ueb, Ralf, 4, 3. am "Serg, befonders auch durd dag Hitbrehen von Bleyglanz am Kalmesberg, und durch den Mangel an Verſteinerungen. Unter Stollberg im Dentethal kommt das Steinkohlengebirg ben Eſchweiler, zwey Stunden von St. Daſelbſt auch mürber glimmer⸗ reicher Sand ſteinſchiefer. Die Schiefer⸗ und Blaͤtterkoh⸗ fe im Schieferthon und wieder in feinkoͤrnigem Sand— ſtein. Der Eoisbergpbey Aachen enthalt unter. der Damm- erde eine vier Fuß maͤchtige Schicht von gelbem Sande darinn die Knochen eines coloſſalen Sirſchaͤhnlichen Thiers, wie in Irland. Zug Stofopetren, Buffonit en, Zäsne von Lurden, wie im Feteröberg bey Maſtricht. Darunter die te Schicht ı — 5Zuß mädlig, aus. Geuerftei und muföeligem Horaflein, Die in cinander übergehen, Ge von einer Rinde nie Schwimmſtein umhuͤllt, aber feiner if, „weiß, brauſt, . heiße Aa vielleicht zum Tripelkalf, der enthält nah Buͤcholz: Ralf a6 Thon, Spur Fohlenſaͤure 35 Eiſenkalch Sul 73. Vaſſer Der obige Saugfalf beſteht aus: —* Kalk 40, 25 | Ihom: 23 Rohfenfaure ao" Eifenfald 2 Kieſel 4 Waſſer und r- R Berluf 3 Eon Der Feuer— und Hornflein im Loisberg schören zum juͤngſten Slögfalt wie. Die. Kreide. Zwiſchen jenem Feuer⸗ und Hornſtein in dem Falfigen Sande liegen, Rnogen : und Zaͤhne von Lurchen und Fiſchen zum Theil in. Horn: flein verwandelt; Dann. Ehiniten, Cochliten, Gonditen,, Bucciniten, Strombiten, Turbiniten, Trodfiten, Immonis ten, Bucarditen, Mytuliten, Musculiten, ‚Serpuliten, - = Die .3te, Floͤzlage ift eiſenſchüſſiger Sand mehrere Lachter maͤchtis. Die ate ein Fuß maͤchtig, feintörniger Sonbtein mif aahlofen Schalem Die ste eine mädtige Sandſchicht mit Sandſteina⸗ pfen und Röhren, horizontal. Darunfer dieote eine Dünnefage von grauem Letter. Die 7te kalliger Sand, So die ganze, Segend umher. Indem Sande, ſuͤd⸗ oͤſtlich von Aachen — Holz mit, Schalen, Bilhen, Lurchen. 4 Die Sandfläie rufen auf lieb. Rattftein , befondene, Deutlich ‚gegen Lüttich, auf Ueb, Thonfdiefer acaen Vahls. Gegen ‚Die ‚Maas , tritt Kalk an die Stelle des Sandes; die — Petersberges bey M, kanu man fon. dige in, nennen, aͤhnlich dem © ‚augfalf, Derinn — von EN, von Korallen, Schalen, 1819 Seeigeln, Krebfen, und dem Trofodilfartigen Thier TIVIo- nitor]. Zmifegen Maftriht und Lüttich am Finfen Ufer dir Maas unter dem Kaltflsg das ältere Gandfteinflöz mit feinen reihen Steinfopfen. 0 * wet ©. 295. Bory de. St. Vincent sur les forets fou- terrain deWolfseck en haute Antriche, Zwiſchen dem Snn und der Traun im Hausrufwald, viele Oteinfoplen und verfteinert Holz, „mas ziemlich ausführlih beſchrie⸗ ben iſt⸗ EEE ©.33. Karſten worlaprorh, Cläolith von Zried- richswaͤrn; blaß blaͤulich, Geſtalt undefannt, duͤnnblaͤtterig, nach zwey Richtungen, ſchalig abgeſondert, Fettglanz, durchſcheinend, hart, ſehr ſproͤd, enthͤͤt:: Eifenfalf 1 — Jahrgang 1809. e Kieſel 46,50 Thom 30,25 Lauge 12.118 Kalt 0,76 Bafır 2 Steht dem Leucit am naͤchſten. S aa. Rlaproth ; Kieſelguhr von Isle de France, onft Lava⸗Aſche; graulich weiß, geſchichtet von zarten flanzenfaſern und» Wurzeln durchzogen, feinartig, fanft und mager, leicht, lebt ein wenig. Kiefel 72 Eiſenkalk 2, 50 on 250. | Baer 2 "ennfie Kieſelguhr auf Wirfen bey Franzensbrunn bey Eger. ; ©. 16. Derfs; Grünes Foſſil aus dem Speſſart bey Aſchaffenburg in den Khüften eines. Hornſteins; beſteht aus feinen zuſammengebackenen Koͤrnern, ſieht aus wie orza, ift feine. A er Bietet E 85, 25 | Eifenfald 7 Thon 1 „ Baer © 5 Dir Eiſenkalch umhuͤllt die Körner nur, Die Quarz zu feyn feinen, SER ©. 70. Leonh ard; beſchreibt einiged aus feiner Sammlung, Xugite, gemeinen Granat, Menilit, ein aͤhn⸗ fies von St. Antoine, gelblich grün, Stangenperlftein aus Ungarn, von Today, gehört zu Marsfanit; Verre volcanique obsidienne von Boueche in der Auvergne, Feldſpath, Laſulit von Werfen bey Salzburg, und vom Radelgraben, ſtets auf Ueb,Thonfgiefer, | ©. ;9. RKarften; Marmor von Prie born in Schleſien dey Brieg, iſt förniger oder untaff, Auch bey Sauer und Schweidnig gibt es, bald mit edlem Serpentin gemengt im Glimmerſchiefer, bald ‚im Thonſchiefer bald im Gneiß. ©. 102: V. Bucch 3 Reife zwiſchen Glaris und Chiavenna, Taf. 5-5 ein ſehr unterrichtender Auffatz, wie fih bey dieſem Namen von ſelbſt verſteht. Es iſt und völlig unmoͤglich, einen Auszug Davon zu machen, Wer diefen. Theil der Schweiz bereifen will, muß dieſen Aufz fag nicht überfehen, 6 Sa &. 187. Hausmann; über Salit, Augit und Dadolith. Die 2 erften gehören als Arten zu einer Sip⸗ pe, deren Kern ein ſchwach geſchobener cvierfeitiger) Pfei⸗ ex mit Linleln von 92° 187, und 87° 42°, defien Baſen WVon Dadolit eine'neue Art, fpfitteriger. gegen 2 einander gegenüber ter Winkeln’ 160° 6 und 73052, so Riefelerde 55 a ZU iſentalch und et Thon Wadtalg $ — we — in rc» Elan ey Ze, ie Boracir vom Gergeber ie weile &ry „2. derfelfe mit ſchwach flumpften Kanten, ganzen Eifen. Der Würfel 1 A er Si; S. 199. Bugol;; der Magnefit von Srubſchut in Mähren enthält: EN en te. Tolf j a8 a i ir R / Kohlenſaͤure 52 ——— ei Sn Nah Klaprord; ° Ta. a Rohknfaunt y affer ; —— — ©. 103. John; über Lucullan oder ſchwarzen Mar mor, Nero antico der Italiaͤner, wurde zu ungefeuren Säulen und Statuen im Alterthum Deratbeitet, ne Kalferde, 53, 88 .| ; Sifenfald, . .. ©, 25 Kohlenfäure Menden ee Schwarzes Kohlen ., 1... Kieilerde 1,15 Dmd 0, 75 Bali 26 Talferde BASEL ST ENE ei ©. 172, von Buch; über das Vorkommen dee Tre. mofits im Norden. Findet ſich nicht im Thale Tremoia, fondern auf dem Felſen Campo longo , dem Gostharde- Paß gegenuber, uber Dofomitz‘ doch fend man ihn auch im Bannat und bey Königsberg zwilden Erjun, fo- gar im Granit bey Kameniz in Bohnen. Der Volomit 20 nde Seiten Kanten un: Er 4 $ — 1g- EEE et 9; DOM CHETETEn ERa es. rc ar bilder maͤchtige Schichten im Glimmerfeisfer. Im Nor den findet fi der Tremolit in ähnlihen Verhäftniffen, aber auch in der Ueb, Formation. Im ſchwediſchen Lapp- fand der bfätterige T. im magnetljhen Cifenftein. Sm fübliden Schweden, 3. B. Dannemora, iſt wisder der © weiße faferige und ſtrahlige T. im Uktalf. Kants ©. 176.9. C. Efder; Bemerkungen über Bude Auffag vom Spluͤgen; ebenfalls ein fehr intereffanter Auffag, eben fo Die Bemerkungen dazu von Bud. ©. 201. Sausmann; Fritifde Bemerkungen über Scapolis und Wernerit; gift mas vom dem vorigen, nur verſchieden nad dem :Gegenftande ;' achören zu einer Sip⸗ pe. Nebenbeyadas fpecififhe Gewicht von vielen norbi: fen Mineralien. Aud der Fettſtein beſchtieben. Der . Vf. begreift alle unter dem Namen Paranthin. te Art. Scapolit, Abanderungen: a, glasartiger, bi gemeiner CWernerit, Sodait), c. Dichter hust, Gabbronit) | - { 5 Ba TA: ate Arts, Wernerit. a, dichter, b. faferiger (Berg⸗ mannif). Heiz — Re. ©. 255. Haͤnle; natürlicher, rother Bfevfalh auf Bleyglanz ben Badenweiler in der Grube Hausbaden, in Quarz, als Pulver, iſt vermitterter Bleyglanz. Finder fi auch in Cumberland, wahrfeheinfih aud in der Sil—⸗ j bergrube Zmeof am Altai nad Klaproths Angabe, EIG wor Vuchz her eint Sammlung vus den lipariſchen · Inſeln, von W. Thompſon geſammelt. Dar: unter Obſidan, Sims, Perlſtein, iſt eine Abſcheidung a — J * —— S.. 318. Schlegel milchz koͤrniger Bafalt in Ge⸗ orgien in Rusfand, den Karften fuͤr Grünſtein erklaͤrt, dem Baſalt verwandt. Im Caucaſus ſindet ſich gemeiner « Büfalt, bey Tiflis gibts Obſidian. Im folgenden Jahr⸗ gang ©. 270 ſagt Schlegelmilch, man koͤnne allerdings dieſen koͤrnigen Bafalt für ein Gemenge von feinkoͤrni⸗ gem Feldſpath und Hornblende annehmen, nur gehoͤrt noch der Olivin als weſentlicher Beſtandtheil im dieſe Verbindung, fo daß er cher eine beſondere Art von Ba. alt als von Grünftein if, da man den gemeinen Ba: falt als ein inniges Gemenge von dichtem Feldfpath und - Horndfende betrachten Tann, und der das Mittel Hält wiſchen dem tormigen und dem gfafigen, wo beyde Be- — ſchlackenaͤhnlicher Sandftein‘ an. ſtandtheile aufs innigfte mir einander verbunden find. Armeniſche Klöfter find daraus erbaut. GüldenRädt führt diefe Bafaltart unter dem Namen „ſchwarzer, poröfer IV. SGahrgang. 1810, | ©. 46. Bon Bud; über Die Eifenerzfager- in Schweden. Sonſt hat man geglaubt, die Eifengruden - Yon Dannemora, Utoͤe, des Pehrsberges werde in Granit - Ragerftäbte vermindert. getrieben ; feit Hausmann aber gezeigt, daß in Schwe⸗— den Granit eine Seltenheit if, daß fehiefexiger Gneiß die große Halbinſel bildet, hat fh das Auffallende dieſer Das Eifen kommt daſelbſt auf Lagern, niht in Gängen vor, und find vorzüglich von.af- len den merkwürdigen Mineralien begleitet, welche im ‚den fegtern Yahren entdeckt wurden. Das Lager /Utöe ift 20 Lachter maͤchtig, beſteht aus feinkoͤrnigem Magitet- Eiſenſtein ; darinn Fifhaugenftein- oder Raltfpath. Der Triphan in grünem Feldſpath uͤber dem Eiſen. Gemin: nen jährlich an 70000 Schiffspfund Eiſen, die einem Pri— Batman Reuterſtiold gehören. Alles in Gneiß. Eben fo Dannemora, 5 Meilen von Upfal, im Eijen aber nur Kaltſpath, darinn Chlorit, Asbeſt, Amianth, Strahlſtein, ihr Epidot; im Eiſen Erdpech. Das Lapplaͤnder-Eiſen He tleintoͤrniger magnetiſcher Eifenſtein, gibt aber nur Kaltbrüdig-Eifen iund muß mit dem von der Inſel Utöe verfegt werden. 01, 69. -Derfsz über locale und allgemeine Gebirge: ® formationen. "Die BVerfleinerungen von Deningen find — We! blos ein oͤrtlicher Abfag in einem Teiche, vielleicht erſt entffanden, nachdem diefe "Gegenden ſchon fang bewohnt ‚waren, vielleiht als hier Shen Kirchen und Kloͤſter ge— daut waren, nicht anders, als wie jetzt noch! haͤufig Blaͤt⸗ gerin kaltigen Tuffſtein, in Travertin eingehnuͤllt werden. Tan ſo etwas iſt bey Oeningen nicht zu denken die da— vorftammenden Thiere ſinden ſich indunſerer Schoͤ⸗ nicht mehrn Nut gründe Dis Behauptungen auf einen vortrefflichen Auffag über Deningen, wahrſcheinlich das befle, was uͤber BVerflsinerungen 'gefhrieben "worden “ft, von Dr. Kargim Fonftanzotleıder todsj; ein Auffag, 'der mir nie nach Wuͤrde gelannt zu fen’ fgeint, und der doch die erſte richtige Anſicht Uber Deningen gibt, in den Dent⸗ 3044 föpriften der vaterländiſchen Aerzte und Naturferfer Schwabens 1 Band 1805. mit 3 Kupfern ‚on der ſchwa⸗ bifhen Geſellfhaft, ‘von der und deren vortreffligen Ar— beiten im Borigen hinlänglich geredet.morden. Der würdige Megler, Leibarzt in Sigmaringen. war Vräfident. Es wäre. zu wunſchen, baß jest fein Freund und Gehuͤlfe Rehmann, Leibarzt in Donau. efihingen, die’ weggeworfenen Theile wieder fammelte, und fd an die Spihe flellte. Schwaben bedarf sind ſolchen Vereins, um Die Naturgefchichte feines. Landes lennen zu fchren "und an Männern dazu fehlt es nicht. Cie be: dürfen nur der/Anregung. Wir werden nächſtens eine ausfuͤhrliche Anzeige wie von dieſen Geſelſſchaftoͤſchriften, fo aud von Screfenfteins und Engelvergs ſchwäbiſcher Flora, die doch ja beendigt werden fol, geben.) Bud) nimmt nun auf Glauben an, daß die Verſteinerungen Dafelbft alle von Thieren und Pflanzen fommen, die noch in der Gegend gedeihen. Das lieine Steinkohlengebirg bey Lockel auf dem Zu: ra 2059 Fuß über dem Meer iſt auch nichts anders als ein Abfag aus einem Teiche, was wahrſcheinlicher iſt. ©. 177.9 Schlo theim; ſchlackiger Brauneifene fein bey Friedrichsroda im Gothaiſchen. ©. 18. Karfien; Lythrodes von Friedrihewärn in-Normegen; roth, Derb, eingefprengt, mehrere Durch⸗ “gänge, förnig, undurdfigtig, halbhart, fieht aus wie verwisterter Feldfpath, verwachſen mit Labradorſtein, Hornblende, Analcim, Zirkon. Kieſelerde 41,602} Sode 8 Ihon 37,56.|. Waffer 6 Raft 2,75) Eifenfal$ 1- , ©. 108. John; Serpentin; juerft, was die Alten darüber -gefagt, Ophites, Verde Autico, lacedemoniſcher Marmor. Der edle enthält Kieſel 42,50 [ Eiſenkalch 1,50 Kalf 0,25 | Wadtald 0,62 Talt ‘38,63 Chromtkalch 05 Thon 1. Wafler 15,?0 Ein anderer dunfferer Kiefel 43,08 ‚Eifenfald. 5,30 Talf 35,30 Wadkalch 0,67 Thon 1,135 „Shromfald 0,58 Bafler ‚13, 25- Kalt. Spur, Der Eiſenkalch fommt vielleicht vom beygenengten Eifentheilchen her. ©. 126. vABuch; über den Gabbro. Es „gibt jegt gegen 190 Arten von Mineralien, von Erden gegen 100. Dann folgt über Die Allgemeinheit der geognoſtiſchen Er: fege ; dann uͤber den Begriff einer Gebirgsart. - Der Gab⸗ bro ‚bilder Berge von mehreren 1000 Fuß Hoͤhe, beym Dorfe Saas in "Wallis 2 bis 5 Meilem lang, hieß bald Granit, bald Serpentinſtein, ſerpentinartiger ‚Granit, Serpentinit, Syenit, zulezt Argrünſtein. Liegt häufig als Bloͤcke auf Dem Jura. Saufsure vergleicht ihn mit der Jade CRephrit) aus dem Drient, viel haͤrter als Quarz, faſt ſo ſchwer als Ebelſtein, 5518 bis 3589, erhebt ſfich zu Bergen, sgraufich> weiß, grobſplitterig, faſt durch⸗ icheinend, fettig, Daher die Haͤrte ſonderbar, enthält meiſt 1923 Actinot und Diallage, Feldſpath, aber kaum ıTalferde, Dagegen zur Hälfte Kiefel, 2Tyon, SKalt, und O,proc. Sode, heißt jett Saufurit, hat feine Cryſtalle u, "Die Jade iftein Saupibeitandipeif »ds6.Gabbro,..Tisgt gewoͤhnlich auf Glimmerſchieſer, iſt ſelbſtaͤndig, enthält große Maſſen von Serpentin „ heißt Verde, di Gorsica in der prächtigen Raurentinifchen Kapelle zu Florenz ‚ver: arbeitet, findet fih nicht unter den Roͤm. Alterthumern, findet fi noch in Rorfifa, als hohe Berge bey St. Pielro di Rofiino zwiſchen Ooxte und dem Meere, alſo wie am Mositrofe in Wallis und uͤberall mit dem ſchoͤnen Dia⸗ lage geſpickt. Haͤufiger iſt der Gabbro aus Jade, Held: ſpath und grauem Smaragdit (Diallage), und ſchon den Alten betannt; Vaſen daven im Vaticaniſchen Muſeum, wahrfcheinfih aus Aegypten, wenigfiens gibt es auf Cy— yern, woran Man ehemals Kupferbautrieb, auch in Bio. ren; gibt 8, am Monteferrato, heißt Gramito dell im- pruneta mit Nero diprato, woraus Die, meiſten Kirchen in Florenz gebaut find, Der Serpentin iR, und mit ei— nigen andern Serpentinen. Auch bey Genua findet. fi Gabbro und fo au der Zobtenberg unmeit Breslau, an deſſen Fluß nur Serpentin, auf dem jener ruht wie bey Genua. Das Pflaſter im Innern der Stadt isn beſteht ganz aus Gabbro von Langenlois bey Krems in Unteröftreid, weil Die benachbarten Kalk: und Sand: feine zu weich find. Gabbro iſt auch in Norwegen, bey Störaas über acoo F. hoch, auch bey Bergen, endfid am Rordcap, als ausgedehnte Gcbirgsmaffe, mo er ın den Thonfhiefer übergeht, und auf diefen folgt Urthonſchiefer. Bey Genua, liegt er unter Ueb. Thonſchiefer. Im Norden fepft aller Serpentin. Er iſt daher aud) eine allgemeine Ge⸗ bitgsart. Eudlich hat v. Humboldt bey Guancavelica auf der-Snfel Cuba den Gabbro entdeckt. &, 158. Hausmann; Strontianit vom Iberg bey Grund am Harz in einer Spatheifen : Grube, cry⸗ ſtaliſirt. ©. 163. Hermann; Fortſetzung feiner mineralogi⸗ fen Reiſe durch Orendurg, Taf. 7. geognoſtiſche Durch⸗ ſchnitte durch Das Kupferz Saͤnderz⸗Lager an der Car- ala. : ” ie ©. 205. Shrader; Graphit. Im Spaniſchen if etwas Rupfer, im Englifden bey Barowdale. Beyde de; ftehen außer Dem Kohlenſtoff aus: Englifher Spanifger Ä Eiſenlalch ſchw. 113% | Eifentald fd. 146 Kiefel 3 lade Kieſel zZ Thon a4 Thon ' Main: Titanfald 66 Kupferkalch 1 8* Titankalch 5 Diefe Theile in 200 Gr. ©. »ı. Link; über das Verhalten der Mineralien; faft die meifteh find durchgegangen und es iſt dabeyange- geben ob fie ſchmelzen oder nit, und wozu⸗ Der Verf. hätte durchaus follen die Schmelzgrade nach Wedgewond angeben; ohne dieſes ift Die Schmelzbarkeit Fein befondes res Unterfcheidungsgeihen. ö ©. 29. Orellas; Zinn in Frankreich entdedt, en langue universelle. Bey Puy les Vignes pres la Yille de Leonard Departement de la haute-Vienne. Da ift ein Gang von Quarz und Wolfram , entdechkt * 1795, Der einzige: Platz in Frankreich. Ich- fand bey einen Einſchlagen Arſenik⸗-Eiſen, Dann gediegen Wißmutt, dad noch ſehr ſelten in Frankreich; dann entdeckte ich 3 Sub⸗ ſtanzen, die man noch gar nie bey uns beobachtet hat Idie Armuth Frankreichs an Mineralgeiſtern iſt ſehr natürlich, da fie: alfe in die Luft gen; india. ar: ne 1 Arfenif ſaures Eiſen bis jetzt eur in Cornwallis zu Gwennap)ia der Grube Mutirell. 1.2 Eıifenhaftiges Arſenikſaures Kupfer; ſonſt au sur da bey &wennap in der. Grube Garraraclı. „u. 5 Kalkhaltiger Scheelin, haͤuſg in: den. Zinurerfen von Sachſen und. Boͤhmen und gu Pengill ie Korn— wallis. Endlich a808 habe ich Zinngraupen auf einer Quarz⸗ und Wolfram:Stuffe gefunden, Es iſt die Cryſtalliſation welche Hauy- opposite nennt. Tiefer unten ſtieß ic, auf Nieren von Arſenik-Giſen (Mißpickel) worquf wieder Zinn⸗ ſtein. Es fommt alſo jetzt nur darauf an, den Gang. fo zu verfolgen, daß er maͤchtig werden. muß. [Richt zerlegtj. v Ve: Gahrgs 18114. Yen Bu een © 72. Klaproth; chemiſche Unterſuchung des Blaueiſenſteins vom Vorgeb. d. g. H., in Drange⸗Rivier jenſeits der Brisfap: Drift an der Roo de gebro— ten Klin. Grobſchieferig, lavendelblau, 50 Kieſel, 40,50. Gifenfalel, 1,50 Ralf, 5 Sode, 3 Waſſer © ©. 75. Derfelbe, Faferguarz, ebenjdaher, amder Oft: feite Des Grontreriersponr ts; 98,5 Kiefelerde, 1,5 Eiſenoxxd d. S. 107. Derſelbe, Behugen-Sein. Wie Tau⸗ beney und größer, hart, in den Nieren des Hauſens und Des Störd: Dieſer wog 7 Unzen 5 Dradmen; enthalt 71, 6phosphorſaur. Kalk, 0,5: ſchwefelſauren, 2a Wafler, 2 Eyweiß. re ee ee ©. 155. Leonhard, Kreutzſtein won. Dberflein, befärieben. . ARE NER" = ©. 154. ‚ Derfelbe; über ein Mineral; wie Kupfer— Smaragd von.Libethen in. Ungarn, Angtafe auf dem ©t. Gotthardt, Sphene in Vergkryſtall in. der Dauphi- nee, Reucit und Melanit in: grünffeinartigem Geſtein am Kaiſerſtuhl im Breisgau; über Arraganit, beſonders den Dichten, eben daher in der Nähe des Schloffes Limburgs Wir Haben ihn: zuerft im Jahr 18035 nit bey Limburg, fondern bey Burkheim gleich außer ‚dem Thore ‚gegen den. Rhein, als Ausfuͤllungsmaſſe in einer. Bergkfuft entdedt.} = ER ? © 131: Sohn ‚über den aͤgyptiſchen Ophit, befonz ders unter den Nahmen: ägnptiih Grün, Meergrün; Agyptifcher grüner Marmor, Marmor von Polcepera be- kannt. Bier ſolche Saͤulen ſtehen jegt im Maufoleum der Tegtverftorbenen Königin Luiſe von Preufen zu Char- fottenburg, famen aus Stalien nah Warſchau, von da unter dem’ Vater) von Friedrih dem: Zweiten.nad Ber; lin. Die Hauptmaſſe iſt rörpfihbraun, mit einer Men- ge weihßer und. grüner „Adern. Die weißen ſind Urkalk, die gruͤnen edler Serpentin. Zerlegt im aten Jahrgang a810 dieſes Magazins. Die Hauptmaſſe iſt gemeiner Serpentin, enthaͤt N ae J—— Nieſelerde waren N Talkerde 27,25) Wobkalch De 77 Thonerde 5 Waſſer 0 In Maltende ti an nach Tia una sonen ae de 5%, gaͤll eine Spur, —— ‚193, ee: immer von * { serfpringe nicht im Wafır, Ange — wa % * Kieſelerde — 3 Efentalch — Waſſ N 14 en» ae.” Sieinmart von & as ·oteit en in ur thaltz . 9 Bene“ se | Eifenond 2 Maunerde a | WM N... 333. Bene, neues Hineraf bey Chem, nig, gelber erpentin, der fih dem edlen nähert. Seſchreibung des fogenannten ftrahligen Braunfalfs von n Steinheim bey Hanau in grünjteinartigem Vaſalt. J S. 335: Bon Klaproth zerlegt, gehoͤrt zum zum —— leenkalch —— — rg Wadlkalch 0, 75 ———— Talt 0,25 —* RKohlenfaͤure 34 S. . » Hof; Beobashtungen uber die Bersilt- ; niſſe des Baſalts an einigen Bergen von Heſſen und Thů⸗ ringen, Taf. 8% Ein intereſſanter Aufſatz, der ein wichtiger Behtrag iſt zur Legung des Streits um die Entficehung des Baſalts. Der Bf. bemerkt, daß das füdliche Deutſchland Bis an die ſchweizeriſchen Grenzen reich an Bafalt, Das noͤrdli— he hingegen ganz leer davon iſt. Der Meißner, die 2 ) blaue Kuppe bey Efhmwege, die @toffels-KRup: und ve und Pflafter- Raute zwifhen Eifenad Markſuhl und die Steinsburg bey Suhl dat vr beſonders beobachtet. Sie liegen mit dem Dolmar bey Meiningen in einer geraden Linie, Die ſich nah Min: den gegen N. W. erſtreckt, und von einerandern, die von ’ der Dberlaufig durch das-Erzgebirge zieht, by Kulmbach im einem Winkel von 95—100 Grad gei ihnitten wird. Noͤrdlich von Diefen Rinien findet ſich in Europa fin Ba: > Jake mehr. Shre Lage ift unabhangig don den Augen der benachbarten Bergfetten, meift einzeln vom Floͤtzgebir⸗ gen/ beſonders buntem Eanditein'wmgeden. —* — Nun werden Die Verhaͤltn ſſe, mit anerkennender Würdigung) von dem, wasBoigt ud Schrader dar: über gefehrißben, der. blauen Kupzrr, Brlafterfaus ty Brkinshburg, befonders genau. beſchrieben und x abgebildet Mir bedauern, nit ins Einzelne gehen zu k S a) Hinnen. Vorzuͤglich merkwuͤrdig ift der Bafalt im Sand: fisin Andere Blauen Kuppe. ı Der Bf Hat fein Hehl, dieſen Keil fuͤr vulkaniſchen Urfprungs' zu erflären. Gr ruhet nicht auf dem Sandſtein, ſondern iſt von unten herauf getrieben worden, hat dieſen gehoben und auf die Selte geſchoben.· Auch hat er unbeftreitdare Laven gefüns Den, namentlich die lieſelartige CLave lithöide pétro- mie encey, und ſchaumigzellige Cave bourlouflee ), + Wenn ein Hoff einen Ottin fürkave erffart, fo ſte⸗ hen wohl die, Zweifel Milz und es wird wohl den thu— ringer Geognoſten die Ehre bleiben, den Baſalt vom Un- tengang im Waſſer gerettet zu haben. on den thürin⸗ ger, Bafalten Haben vorzüglich Voigt, © artortus, Gsrmwig; Danz und Spangenberg’ ‚aihanselt, An’ den Pfloflerfaute liegt der Baſalt unter dem Sande Iſis 1818. Heft ın 1826 fein, der Tot jenem augeintehti and in diefe Ver⸗ haͤltniſſe nur durch Heben von unten gefonimen Kun Tann. An der Steinsburg findet ſich mar der Bajalt gangartig, es fteht aber in der ganzen (Gegend fo we: nig Bafalt zu Tage, daß man Eindringen von oben 1 fie nes wegs annehmen fann. ©. a0, Klaprot Stän tiger Dolo dem Drenburgiſchen. en * er ee 28, 20 _ —— 0, gt Talf 1%.74.. | Kohlenfäure 39,25 N Waſſer 11, 31 , > ©, a04. Bf; ſibiriſche Bergbutter vom Irtiſch am tai ; Talt 6,25 Sode 0,25 4 Thon260 Ammon Spur Kalt 4,50 Schwefelſaͤure 31 7 Eiſenlalchel 6 Waſſer 49,25 MWadfald 0,25 —— 3 Gehört zu den ſchwefelſauren Salen &. a04 L, de la Tour; Chalcedon und Chalcedo- nir, neu endedt bey Hildesheim. VI Jahrgang 1814, ©: 71. Klapı Be Nickel⸗Spießglanzer —— burg in der Sraffgaft © Sayn, enthaͤlt: ’ > Nickel 25,25. BR Cpichglang> 47,75. „Arfenit 11,55» } „Cäroefef 0 15,25» ©. 74. Dii.;, Eriharz aus Sibirien bey Famenet am Sfer im einem Bratı ntohfenlager ; wie Bernfein, gehört zum — von Bovey in Devon. =, 706. Hänfle, Aporhefer zu Lahr im Breisgau, [?< zu. J Pharmacoluh und rother Erdtobalt bey Wittichen; entſtehen zufällig und noch immer , jener ge hört zur Raltorbnung ,, wie Gyps und Apatit, dieſer iſt immer nur ein Heberzug von jenem, der die Kryſtallform J iſt Kobalt, : 79. Weiß; quargiger Bleyſchweif aus Savoyen, iſt ein 1 Gemeng von Bleyglanz, Schweftl:und Rupferfies mit By Quarz. .115. Nöggerath; miner. Beſchreibung des Eſch⸗ N are Aachen, Taf. UI., intereſſant. ©. 1a9. Dıf.; Beytrag der nahern Kenntniß der Spieß⸗ glangerze a aus Sammlung Bergmeiftirs®Terbireu zu With, Sonn gegenüber. Spiehglanzoder, Weif: und Kothfpießglang. n ©. 2359. 2. von Buch, überdie gengnoftifche Konſti⸗ tufion von Diemensfand ach der parifer Sammlung. Zaͤhlt die Stufen auf von der weftlihen Küfte nad Suͤ⸗ den zu, Diemens Inſel herab, Dann herauf zur Baßſtra⸗ fe und gegen Neufüd: Walıs. Snfel Dirt Hartog 25.° ©. 8. Maſcheltalt mit Cfrombiten und Patellen; am Schwanenfluß Kalfftein ; Leuminsland Gneus, Nuites Band feldfpathreidher Granit; Aufterndafen, Schrift⸗ granit, uud mit © choͤrl, Kaltfiein ohne Verfteinerung auf Tımor und Amboina, hellgelber Kaltftein, der alfo nicht Ubergangs Kolt fly; Kingsinfel, Heimtörmiger Granit, Dialage⸗ dazwıfchen" Jade, Heinförniger Gabbro, Porohyr % wie der von Elfedal. Alſo Gabbro sam Nordiup, bey Lima 115 1827 und an der Bafftrafe ! Schwaneninfel, wahrſcheinlich feinförniger Gruͤnſtein; Infel Fournaux großforniger Granit befonders auf St Maria; Suͤdſpitze von Diemens⸗ änfel, Bafalt auf Granit, nit in Kegeln,wie in Deutſchland, fondern in Lagern , wie bey Rom. Im Baſalt Dfivin, fein Augit, aber mit Kern von blaulich weißem Quarz, als wäre er ein Reft von Granit, Arragonit; am Schwaz nenhaven wahrſcheinlich Baſaltiſcher Gruͤnſtein, und Augit, wie am Spitzberg bey Strigau, Kallſtein, mergelartig mit Verſteinerungen und Pflanzenabdruͤcken, Steinkohlen mit Sandſtein, ſoͤhlig, daher — EINE edehnt. Am Worgebürg ber guten Hofinung iſt Der — —— *. ar im an herrſcht die . Thonfgieferformation, Fein Bafalt, bafaltifger Granit oder Grünftein. 1 ©. 200. Hövel zu Herbeif etwas über das Kohlen: faure Eifen. ß ; ©. 254, Rlaproth; fplitteriger Hornflein von Schneeberg, befteht aus Kieſeleerde 08,25 Ihonerde 0,75. Eiſenkalch 0,50 Waſſer 0,50. Der aͤchte Hornftein befteht faft ganz aus Kiefelerde, gehört alfo zum Feuerftein und ift unſchmelzbar. ©. 311, Hifinger; Pyrodmalith, bey Nordmart im Wärmeland, befteht aus Kieſel 34,80 Thon 0,60 Eifenfald 32,60 Safzfaure und Wadkalch 23,70 Waſſer 6,50 Gelblich braun, als Heraedrifches Prisma gegen ei: nen Zoll Tang, fo Kern. VII Sahrgang. S. 35 Buttig; das Zugutmachen ber Geldpurge: ſchicke, ausfuͤhrlich. ©. 55. Noͤggerath; natuͤrliche Bleyglaͤtte von Eſchweiler, iſt ein Huͤttenprodukt, obſchon Puncte von Weißbleyerz darinn find, ©. 159. Klaproth; Dolomit von Reichenſtein in Schleſien, enthalt. Kalferde 32,50 Talferde 20 Rohfenfäure 47,50 Alfo fein Waffer, wie die andern Dolomite und iſt mithin vom Braunfpath verſchieden. ©. 165. Weiß; über den eigenthuͤmlichen Gang des Kruftalifationsfpftems und über eine an ihm neu Deo: bachtete Zwillingskryſtalliſation, Taf. IV. Eine fehr aus- füprfiche Abhandlung, welde von der vielfeitigen Durch⸗ arbeituug der Kryſtalliſationsgeſetze vom Berf. zeugt. Es ıft zu bedauern, Daß er feine Entmwifelung der Kry- flallfpfieme noch nicht befannt gemacht hat. Die Kryftal- lographie ift noch ein ungeordneter Haufen, mwie die ges woͤhnlichen Mineralfyftemefefbft, und es ift an. den deut: ſchen Mineralogen, ihn wiffenfhaftlih zu ordnen: Bern: Hardi, Weiß und Hausmann werfeifern rühmlid mit einan- der; es muß fih bald zeigen, wer Die Palme davon tragt. ©. 181. Drf.; über eine der, vorhergehenden analoz gen Zwilingstryftalifation Chabaſits oder Euboicit Tafı IV, davon gilt das gleiche. ET ER ; 1828 ©. 230. & von Bud; fiber den Gabbro bey Ply- mouth. Findet fich bey Eckersdorf in der Grafigaft Gfag,. an der Harthe bey. Franfenftein, von Saas, bis Meige⸗— ren, dem hoͤchſten Dorf in Wallis, am Montmore, ben Jvrea, in Dberengadin der Jimult über 10000 Fuß bad, in Rorfifa (Verde di Corfica), bey Briangon, Ueber: al in der Geſellſchaft des Gerpentins. 3x ©. 138. Kla proth; rhomboidaler Eiſenſpath von Ehrenfriedersdorf im ſaͤchſiſchen Erzgebirge, Eiſenkalchel ‚51 Wadkalchel 15 Kohlenſaͤure 30,50 ©. 298. Wuttig; neue Methode, Eilber, guͤldiſch Silder und Gold aus dem Gußeiſen und Bareifen zu ſcheiden. Diefe, wie feine vorige Abhandlung zeugen von großer Kenntnif in diefer Art von Süttenbetrieb; Da wir nichts davon verffchen, fo muͤſſen wir uns des weiteren enthalten. ©. 306. v. Hövel; über Geognoftifhes im Herzog: thum Weftppalen. - ©. 309. v. Hoff; uber den Bafalt bey Stedtfeld und dem Hütfhhofe unweit Eiſenach, Taf. IX. ©. 510. Zipfer; Laumonit zu Schemnitz VIIL Sabrgang. S. 24. Weiß; Beſchreibung einer Zwillingseryftals lifation des Schwefelkieſes, Taf. III; gilt, was von ſei— nen vorigen Abh., geht in Brauneifenftein über, ©. 35. Derf. ; ähnliches uͤber den Kreuzſtein, T. III. ©. 86. Klaproth; Pſeudo⸗Chryſolith von Thein an der Moldau, iſt fein Ehryſoliſh? DER nn Kalferde un "2 Kiefelerde 88,50» | Thonerde 5,75 1 : Eifentald 1,75 in zerſtreuten Gtüden auf den Feldern. ©. 159, Froͤlich; in der Grafſchaft Schaumburg, . über den fugeligen Thoneiſenſtein (Sphaͤroeſſdrit) daſelbſt. Dafalt bey Eiſenach. Nach Leſung des Aufſatzes: Die beiden Männer 975. Heft VI. der Sfis vom Jahr 1918. hielt ich mich für verpflichtet, eine diefen Sommer gemachte Erfahrung über das Vorkommen des Bafaltes kuͤrzlich oͤffentlich be— fannt zu machen. — Sch wollte es erſtlich in einem ei⸗— genen Werk, welches alle Bafaltberge Des Eifenader Krei- fes enthalten follte, thun, aber Diefes moͤchte fih noch in die Lange ziehen, - Zu den großen Straßenbauten im Eiſenacher Kreis, brauchten wir auch fehr viele Bafalte, welche größtentheils von der Gtopfelsfuppe, die ich in einem Heinen Werfen, die Bafalte in der Gegend Eiſenach, befchrieben habe, geholt und dafeldft gebroden wurden: auf einmal ka— men die Steinbreder und meldeten: daß die Steine alle. wurden — ich befah den Bruch, und fand die Sache in‘ fo weit beftättigt, daß nämlich) außen herum , unter den feften Heinen Bafaltfnoppen fihr viel Schutt mit brach — der Felfen in der Mitte des Berges, wohin wir fon“ geruct waren, taub, d. i. unbrauch- und unhaltbar zum Straßenbau wurde — es blieb alſo weiter nichts uͤbrig, als ‚weiter zu unterſuchen, wie der Baſalt auf gen. Berg gelagert ſey, — Ich fhurfte von alfen ‚Seiten Des Ab: 1829 hanges / und fand üseralf Sand, und weiter bunten Sandfiein doch weil ih ala Wulcanift vermurgete, daß diefe Kup: pe aus dem innern der Erde emporgetrieben worden ; fo ließ ich, von da wo der Bafalt auf dem Gandflein auf: guliegen ſchien, 16 Fuß tiefer einen wagerechten Graben nad dem Mittelpunet des Berges treiben — er wurde et: liche ao Fuß lang, und man traf dann den Baf:lt loth- recht in Die Tiefe gehend an. — Sa, ich Tieß noch an dem Bafalı 5.Guß tief einfenfen — und’ der Bafalt gieng in Die Tiefe fort. — Zwey Schuh breit ftand an dem Bafalt ein fehr Teicht zerreibliher Sand ohne alfe Lagerungs— Verhältniffe, dann fieng mürber Gandftein an, wo ih auch Ragerungs - Berhäftniffe zeigten, die jedod) nach dem Abhang des Berges neigten, weiter vorn aber wurde Das Lager Des Sandfteines magreht. Da ich diefen Verſuchs Graben wegen eines Meges wieder zumerfen mußte; fo habe ich alles aufgeſchrieben und gezeichnet — doc) glaube ich, das Erzaͤhlte wird ge: nug ſeyn zu bemweifen, daß der Bafalt aus dem Innern hervorgedrungen iſt. — Meine Erfahrung hat mich auch gelehrt, daß man den Nahmen Bafalt, als umfaſſend drauchen muß — und daß er nicht allein dem gewoͤhnli⸗— chen feften Bafalt zufomme — ' Bey Vigerode liegt fogar Floͤgkalk Auf dem Bafalt, doch davon ein andermal. — Eiſenach, 15 Det, 1818. J Sartorius. R 2 * Dr. G. Kiefer, 5 "Grundzüge der Unatomie der Pflanzen. Ers fler Theil, Phytotomie. Jena ben Croͤcker. 1815. 8, ARE TUR TEE ‚264 u. 34: mit 6 Kupf. * Da wir im Ganzen von dieſem Bude ziemlich das agen muͤſſen, was von Sprengels cHeft IX), und wir mit den Verf. an einem und demfelben Drte durch freundſchaftliche Bande verbunden find, fo wird man ſich nicht wundern, wenn wir uns furz faffen, und gleihfam nur berichten, wie der Bf. fein Merk eingerichtet hat. Es iſt gedraͤngter als das genannte, und wenn es an Drdnung und Scheidung der Theile etwas voraus hat, o gehen ihm dagegen wieder die zahlreichen Muferpflan: I gem ab, melde wir an jenem gerühmt baten. Der fireng hſtematiſche Gang Diefes Werks, Die philo ſophiſchen Ideen, welche ihm heimlich zum Grunde liegen, die ge— auen oft wiederholten Beobachtungen, und beſonders pie mufterhaften und reinen Zeichnungen vom Df. felbft, in denen ſich wohl fein anderes Werk dieſem gleichſtellen ann, geben Kiefers Arbeit einen vorzügligen Rang; nnd ſo glauben wir, daß beyde, S prengels wie fies ers Lehrbuͤcher, fügfich neben einander befichen, und dieſem bald von jenem‘ zu Vorträgen benußf werben tönne, je nachdem: imen die. eine ober die andere Behandlung mehr zufagt. ; h Befanntfih hat Kieferim J. 1812. den Teyleri⸗ Ichen Preis zu: Harfe gewonnen durch eine Arbeit, die ‚machher von dieſer Geſellſchaft als ein wirlliches vracht⸗ noert zu Tage gefoͤrdert worden. Von dieſer Preisſchrift if vorliegendeẽ Bud ein Auszug, geordnet nach dem nun gegebenen Zweck und ergaͤnzt, fo mie es ſpaͤtere Beob⸗ —88 ſowohl eigene als fremde, erforderten, An der 1830 Gliederung dieſes Werkes hat man feine Freude, indem alles, was unter Rubriken zuſammengehoͤrt, beyſam⸗ menſteht, wo alles, was ſich unter dieſen wieder beſon⸗ ders betrachten laͤßt, auch abgeſondert iſt. Nach der Lit— teratur beginnt das eigentliche Werk. Es zerfaͤllt in 6 Ahſchnitte, und jeder wieder in einige Kapitel. Der ate Abſchnitt gibt eine Urberfiht der Pflanzen = Anatomie, ©. 1 —265 der 2te den Bau der Elementar-Drgane der Pflanzen, wie Zellen und Gefäße 57— 1035 ber öte den Bau der anatomifchen Syfteme ©. 10435 der ale den Bau der äußern Organe, mie Wurzel, Stengel, Blatt 5 der ste der innern Organe, des Marks, der Rinde, des Baftes, Hofzes ufmw. ; der’ öte endlich Die anatomifche Ber- fginenheit der 3 Wflanzenländer, der Motyfedonen, Mo: no:und Dicotyledonen, Der ı Abſchnitt Hat 6 Kapitel, wovon das ıte all: gemeine Erklaͤrungen, das 2te Lieberficht der Elementars Drgane, das Zre Die anatomifchen Syſteme, das ate Die äußeren Organe, das ste Die inneren, das Ote eine ſche— matifhe Darſtellung dieſer Theile enthält, alles nur kurz und überfihtlic, eigentlih der Riß zum Gebäude, das im Hintergrunde errichtet if, und mit Dem arten Abſchnitt beginnt, der in 3 Kapitel zerfällt. Das ste wieder in a Artifel, vom allgemeinen Bau der Zelfen , Unterfhied der Zellen, Sntercelfufargänge und eigene Gefäße, Bau der Luftzelfen und Luͤcken; das afe Kapitel hat 3 Artikel, Bau der Spiralgefäße, Unterſchied derſelben, poröfe Jel— fen der Zapfenbäume. Das zte Kapitel gibt den Bau der Sberhaut, der lymphatiſchen Gefäße, der Spaltöͤff⸗ nungen, der Haare und Drüfen. , Der Zte Abfehnitt ift ganz kurz; der ate hat a Rapi- tel, von der Verſchiedenheit des Baues im Stamm und in der Wurzel; im Knoten, Stengel und Blatt ; in den Ranken, Stacheln, Blumen, Samen; Zwiebeln, Knos⸗ ven, Knollen. Im sten Abſchnitt find 3 Kapitel, von der Verſchie denheit der innern Organe, wie Mark u. d. gl. ; über die Entflehung ‚der Zahresringez die Organe der Saft— bewegung, Sntercellulargänge. ce Sit Sm 6ten Abſchnitt find wieder 3, zuerft anatomiſche Verſchiedenheit der Acotyledonen, wie der Algen, Tange, Flechten, Pilze u. ſ. weʒ dann der Monocotyledonen, endlich der Dicothledonen, womit das Werk: gefhloffen, iſt. — Dieß ift der Pan im Allgemeinen, ı Nun, and, Einzelne, 1 Der Verf. Meider feinen: Gegenftand in Heine ss" tin, deren 525 an der Zahl, Meder tönnen wir viel aus ziehen, noch viel dagegen bemerfen,: weil wir im Ganzen Kiefers gleicher Meinung find. Der Weg ift genetiſch, die Pflanzen entfiehen vor unfern Augen aus Schleim— fügelchen, die ſich zuſammenthun, um eine. größere Prlanz ze vorzuftellen. : Eigene Saftroͤhren nimmt Kiefer niet an, fie find ihm geſtreckte Zelfen. Die Sntereellulargäns ge führen ihm den Gaft, und wenn fie ſich ermeitern, nehmen fie die qusgeſchiedenen Gäfte auf und heißen eiges ne Gefäße, die alſo nichts felbfiftändiges find. Die Zel— fenform ift Rhomben- Dodecaeder,, das durch Drud ber anliegenden: Zellen entſteht [weil nur 6, 3 und 5 um ei⸗ ne mittlere pᷣlatz haben J. Ihre Poren werden auch ge— “ BIT : läugnet. Die Spirströhren entſtehen nad; R. ‚auf, eine noch unbetannte Weife, was und nicht ſo ſcheint, menn wir Die Conſexya ſpiralis anſehen und die windenden Pflanzen, ſo wie die Schraubenſtellung der Aeſte und Blätter, was alfes in eing Reihe gehört, und mohl ohne Zweifelvom Umtauf der Sonne abhangt, wie wir ſchon lan⸗ 96 in unſerer Naturphiloſophie bemerkt haden. Bir wol: ten werten, fände die Sonne fill, wir hatten nicht ein einziges Spiralgefaͤß, freylich donn au), feine Pflanze: Der Bf. behauptet Die, Verzweigung der Epiralfafern, fo. daß die Wand der Spiralgefäpe auf einer höheren Stufe der Bildung einem Netwerke gleicht, — waraus fi Die Spalten leicht begreiflih maden. Diefe Form ſindet ſich vorzuͤglich bey ben Farren und Monocotyledonen, was ſchier ein wenig ſonderbar iſt. Die porofen Spiralgefaͤße erflärt der Bf. entſtanden aus ver Trennung Der anfıe: genden Spiralwindungen, wodurch Deffnungen enifiehen, die durch, eine pordje Membran verſchloſſen find. Dieſe Art der Spirafgefäße iſt es, die wir vorzugiie) als einen Beweiß. annehmen, daß fie embryoniihe Baͤtter find, De: nen au nicht Das geringfte Stud fehlt, als die Aus: dehnung. Kommt es dazu, fo werden Die Yafern Dlatt: adern, die poröfe Membran aber Blattſubſteng mit den -Spaltöffaungen. Die Roſenkranzfoͤrmigen Korper find veränderte Epira/gefäße vorzůglich in den Knoten. Die‘ Spaltöffnungen jheinen Die Endungen der Intercellular⸗ aänge zu feyn, und die ſchlangenfoͤrmigen lymphatiſchen Gefäße ſcheinen Das Verbindungsglied zu machen. Sn diefem Falle wäre freylich nicht an ein? Atyemfuntneon dDiefer Theile zu Denfen, Doch laſſen ni noch gar nicht von unſerm Glauben, es ſpricht gar viel dafür, und mare es wider ihren Zuſammenbang wit den Sirmeellular: gängen.. Einmal, dag die Cpaltöfinunaen nur vorkom⸗ men, wo Luftröhren find, nur an den Theilen, welche fih in der Luft befinden, nit unter Waſſer, nicht an der Wurzel, nicht einmal an der innern Oberflaͤche der Blu: men; ferner Haben fie eine auffalfende Aehnlichteit mit den Luftlöchern der Infetten, deren Luftröhren bekaantlich in jeder Hinfiht prlanzige Spiralgefäße ind: Ständen fie mit den Saftröhren in Verbindung, fe müßten ſie bil⸗ lig vorzuglich am der Burzel und nicht an den Blattern fi) finden; dem, daß die Natur faſt die ganze Pflan⸗ ze zu einem Excretionsorgan made, während fein einzi⸗ ges Loch zum Einſaugen daſeyn fellte, märe cine An: nahme, mit der ſich Die Phyſiologie nicht verfiehen koͤnntez daß endlich Antercellufargange, deren Wände ausı Zellen beftehen, ſich in fo: äußerst zarte, einfache, glatte Lymph⸗ gefäße verwandeln ſollten, widerftredt gleichfalls dem; was wir in der organiſchen Welt kennen. Daß dieſe Sülangenfafern wirtfih Nöhren ſeyen, bezweifeln wir auch ftart, Gehr wahrſcheinlich ſind es die letzten Re güngen der Opiralfafern, die ſich in. der Blattfubſtanz eritweder verlieren oder auch Darinn ſelbſtſtaͤndig und ur: fpringlich, daher eben ſo ifolirt, entftehen, wie ſolch eim wollendes' Spiralgefäß etwa in einer Moostapfel und der: gleichen niedern Dingen. Das Blast finft in feiner Stru⸗ Jur wieder herunter und wird ein Farrenwedel und noch weniger. ralgeiäßen beſtehenden, noch aus dem Zweig herſtam⸗ menden,‘ mithin dem. Blatt nicht unabhängig gehörenden Denten wir und aus Dem Blatı die aus: Spin! Adern. weg, fo,ift die uͤbrige Blattfubftong ein ſelbſiſtan⸗ diges aber e,ndes Ding, das an sın Monsoları den) am. den Thallus einer Slesie, noch beffer. an den Wedel, tin nes Farrens erinnerf, und demnach auch deren Struc hat, d. h. einige Lagen ‚non Zellgewebe, worimn einige, Fafern ſchleichen, Die gern. Epiralgetäßı werden möchten, aber fih zu mwinden weder Kraft noch Rang haben, . Die Auseinanderjegung. der, verfhiedenen Formen und, Arten des Zellgewebes iſt muflerhaft, vorzüglich die all⸗ maͤhlige Entwickelung des Zellgewebes aus Schlaͤuchen der Conferven, mas ſich beſonders im. den Flechten und Tangen deutlich zeigt. Die fogenannten ſternto migen Körper an den Zellen mancher Pflanzen find bald Salga, - tryſtalle, bald, und das in Nymphaea, hornartige, Spiete IDieſe fommen ung vollig vor, wie die Spieße oder lan⸗ gen Schlaͤuche, woraus: der. Süß-Waſſerſchwamm befieht, ein. Grund. mehr, ihn aus dem; Thier-in das Pflanzen⸗ reich zu verfogen:] ET a Sa Keil Was. die Art betrifft, wie der Bf. die Verſchiedenheit der Spiraigefaße behandelt, und den Bau der Oberhaut, fo glauben wir unferm Lefern: feinen befjern Dienſt er⸗ weiſen zu. fönnen, alg inden wir. innen die 2 einjhlagen- den Tafeln mit den noͤthigen Erläuterungen abdruden, laſſen. Vgl. Taf. 23: RS Spiralgefäße find diejenigen Drgane, welche, aus ent, "weder ringförmig geſchloſſenen, oder, fpiralförmig. geiwun, denen Fafern beſtehen, wo dann die Fafern in manden Fällen verzweigt,-und mander durch eine poröfe Mem: bran mit einander verbunden-find und beyde Werfen tplindrifehe, Röhren, bilden, welche vertical nad Der, Lanz, ge der Pflanze, von der Wurzel bis zur Blume aufſtei gen, ji) niemals im Rinde und Mark finden, und vor- zuͤglich zur: Vildung des Holzkoͤrpers der Bäume und Straͤucher beytragen. La : Sie find chlindriſch, außer in den Knoten oder inel-, Ten werden fie verengt, gefhnurt,: und heißen Roſentranz⸗ formige Gefaͤße. Die Ep, veraͤſtein ſich nie, haben da⸗ her keine Aehnlichkeit mit den Trochaen Dev Inſecten. Größe, verſchieden nach dem Alter der Pflanze, und Des ren verſchiedenen Theilen, am größten im Stamm und in. den Blattſtielen, kleiner in der Wurzel, auch gegen, Die Spitze des Stengels. Auch verſchieden groß in vers. ſchiedenen Bflanzenz Hein in den Farrentraͤutern, Nadel⸗ Holz, Moncotyledonen, ‚größer im Kraut als im Holy am“ größten im Kürbis. und: im: fpanifhen Robr. "04 urn. Sinden ſich in allen vollfommenen Pflanzen mit aͤch⸗ tem Zellgewebe, in allen Spaltoͤffnungen. Ausgenommen find Aigen, Tange, Pilze, Laubmooſen, Lebermooſe, Cau⸗ ßer denn fpiraligen-Samenftrangy, Chara, Zoftera, Lemna, Oeratophylium; Da find, fie in allen! Far: » renfräutern und: den andern Nejaden. Finden fih in allen Pflanzentheilen, und machen“ den: weſentlichſten [2], Beſtandtheil der Pflanze aus. Stehen um die Mitrelli— nie des Stengels, machen im Blatte Die Veraftelungen. - Sie entfpringen ohne Vorbereitung und Liebergang ins den zarteften Theilen, und. find’ daher nicht Metamorpho- fe anderer Membran: Drgane.; In den Knoten entſtehen fie mir einem blinden Sack, Taf. Til. Fig. Su Hedychi- um eoronarium. Sind vor dem Keimen nicht werben: _ den entſtehen abery wie der athmoſphaͤriſche Procep ber | RR gina, ‚Sie endigen gan einfack y nur ſichtbar in Blu⸗ blättern, weil der grüne Faͤrbeſtoff fehlt. Das Ende nicht aus die, Oberflaͤche der Oberhaut, und ei⸗— an den Poren. und den (gmppatifeen Gefäßen derſelben iſt hier beſtimmt nicht vorhanden. In den weiblichen Theilen gehen ſie durch den Nabelſtrang in den Samen über; ‚wie fie-in den Staubfäden enden, ift unbefannt. Gewöhnlich ſtehen fie in Bündeln, oft ihrer 30 beyfammen, von langgeſtreckten Zellen umgeben, bey Er Dicotyledonen mehr ‚Bündel als bey den Mono: - cotyfedonen, in Diefen ohne Drdnung zerfireut im ganzen . $ Stamm, daher hier feine Scheidung zwiſchen Holz und “ Rindentörper; bey jenen immer im greife. Die Faſern % im Innern der Rofusnuß find Spirafgefäßbündel. Die . Holzringe „find ſolche aneinandergerüdte Bündel. In ' jüngern Pflanzen iſt die Zahl der Spiralgefaͤßbuͤndel be— ſtimmt und in einem gewiſſen Verhaͤltniß zur Zahl der Seſhlechtsorgane, vorzůglich der Graubfäten [weil dieſe nichts anders, als die Tegten Zweige der Pflanzen find]. “ Hierüber folgt eine ‚vergleichende Tabelle. Verbindung f der Spiralgefähe mit den Interceliufar Zellen mit den H Zellen, fo mie mit den Lufizellen, nod) Rn Bey älten Dicotyledonen finder man- Häufig die Höhfungen der poröfen Spiralgefäße mit runden Zellen ausgefuͤllt, die aus einer poröfen Membran beftehen, Luft enthalten J und oft das Lichte der Spiralgefaͤße undurddringlich ® machen, feinen ein Lururiren Der poröfen Membran zu ſeyn. Die Metamorphoſe der Spiralgefaͤße iſt folgende; Ei— neoder mehrere, gewoͤhnlich runde, zuweilen etwas plarte Faſern winden fi entiveder fpirafig, mit größerer oder geringerer Entfernung der Windungen, um einen leeren Raum, ‚oder fehlichen fih als ginzefne über einander in .gemiffer Entfernung fiehende Ringe und bilden fo cine Röhre,” welche im erften Falle Spiralgef aͤß, im zwey— 5* Ringgefäß heißt, welche beyde aber einfache Spiralgefäße genannt werden müffen. Mit zuneh— N ender Ausbildung entftehen dann bey den Monocotyle— nen und einigen wenigen Dicotyfedonen zwiſchen den nic der Gpiralfafern, —— fie, de: ren Menge zufezt fo fehr zunimmt, daß, inden die &ni- . ralfafern zugfeih an Die zunehmen, in der auf diefe ® eife gebildeten Wand des Gefaͤhes nur noch kleine quer: Ko Seffnungen übrig bleiben; und Diefe höhere Form Dder mente Stuffe der Metamorphofe gibt Die me tz⸗ J e Spiralgefäße. Bey den Dicotyfedonen Ä verzweigt fi ſich ebenfalls die urfprünglid einfache Epiral: un mit zunehmender Ausbildung; aber ftatt Der bis zur Bildung der Querfpaften fteigenden Veräftelung und Dehnung, welche bier feltener flatt findet, und da hier = den Bäumen) haufig Ninggefäüße jih finden, bildet 6 zwifgen den Epiralfalern eine zarte, mit fehr feinen in. Querlinien ſtehenden Voren beſetzte Memdran, welche nun auch eine continuirliche, wie ben den Monocotyledo⸗ nen dur h Die zunehmende Verzweigung der Spiraffaſern, fo hier durch Poren permeabie Wand Des Gefages iſt; und diefe offenbar höhere Dritte Stuffe der Metamor- phoie der Spiralgefaͤße bildet die poröfen Spiral⸗ gefaͤße. Es gibt alfo drey Stuffen der Ausbildung a ne ee 1834 und Metamorphofe deſſelben Gfementarergans in ker Manze, welche mit der höheren. Wneyalauna der Pflanze ſelbſt entſtehen. 1. Einfache und — Spiralg e⸗ fäße in: allen niederen Pflanzen und Pflanzentheifen, und in alfen jungen noch ganz frautartigen Pflanzen und Pflanzentheilen. . 2. Netzfoͤrmige Spiralgefäße in den. ältern Theifen ‚der Monocotpfedonen und bey einigen den Mo: nocotyfedonen nahe fiehenden Dicotpledonem X 3 Borofe Spinakaetäßed in den höheren Dis cotyledonen. Die Sviralfafer iſt hoͤchſt wahrſcheinlich ſolid, elaſtiſch hygroſcopiſch, ſehr oft mit dem freyen Auge ſichtbar, in jungen Pflanzen aber gehen 45000 auf eine Linie, weiß, gewoͤhnlich nur eine einzige Spiralfaſer in einem Gefäß, haufig aber mehrere, 9 — 12 — 15; Taf II. Fig. 26, Mufa paradifiaca, freuzen ſich nie, ift nur Schein. Unterfohied und Verwandlung der einfachen Epiral: gefähe ; 1. Einfache und ringförmige, neßförmige, poroͤſe. 2. sofentranzförmige, Beränderungen wie vorhin, Die Einfachen beftehen aus einer oder mehrern Fa: fern , ohne alle Membran in jungen Pflanzen und inal- Ten meichen: frautartigen Theilen, find der Urfprung ber negförmigen und poröfen Opiralgefäße, Fig. 26, 31. Die Ringgefäße find mit den einfachen fehr nahe ver: wandt, ſcheinen nech eine Stuffe der Bildung zu feyn, beftshen aus ringförmigen geſchloſſenen Faſern, horizon: tal über einander, berühren fh wicht, etwa foweir von einander, als der Durchmeſſer eines Rings, auch noch weiter. Sind die Grundlage der poroͤſen ©p.; im reiten Holztörper beftehen wahrſcheinlich alle Ep. nur aus King: gefaͤßen, deren Zwiſchenräume mit einer poröfen Mein: bran ausgefüllt, und wahrſcheinlich in allen Pflanzen, am größten in den Monvcotyledonen Fig. 30—31, liegen gegen das Mark, Die negförmigen entflehen, indem die urfprünglid einfahe Faſer dicker wird, ſich verzweigt, und indem die: fe Berzweigungen, wenn ſie zwiſchen 2 Sp. entffehen, dieſelben durch Zwifhenäfte mit einander verbinden, was erft in einem gemiffen Alter der Pflanze geſchieht ; die Zmifchenraume bilden ovale Deffnungen, nur von den Zellen verdeckt Fig. 30, 31, find alfo ohne Membran; vorzugsmeife nur bey Mongcotyfedonen und in der Wur— zel banfiger, nicht im Blatt. Poröfe find entweder einfache oder nesformige Ep. mit einer poröfen Membran in den Zwifchenräumen, gro: Ber zu mie 8 fheint, nur in den Dicotyledonen , meiſtens nur, mit einfacher oder ringförmiger Faſer, vorzuͤglich im Holztoͤrper. Die Poren find klein, quer: oval, reiben: weis, parallel, «quer, Hieher gehören auch die poroͤſen Fafern in den alten poröfen Spir., nur bey ‚Dicom: ledonen. Roſenkranzfoͤrmige Sp. in Knoten und Knollen, entſtehen in einmachen, negfoͤrmigen ‚und poroͤſen Sp. ſind dieſe Gefäße ſelbſt anders geſtaltet. Beym Ueber— gang des Sp. in ein Rofenfranzformiges. zerfällt ed in mehrere Theile, von welchen jeder an beyden Enden ger Aa loſſen if, und welche, „glei den einzelnen Schlaͤuchen 115 * e VER & ’ 1835 der Gonferden, an einander gereiht iind. Jedes Glied des rofenfranzförmigen Gefaͤßes ift alfo eine an beyden Seiten verfhloffene Röhre. Sind alfo durch Zertheilung der ©p. und Schließung der beyden Enden diefer Thei- fe entftandene Unterbredungen der Sp. Fig. 51. Diefe Lehre von der Metamorphofe der Spiralg. ift Kiefern eigentbümlid, und er zeigt au, daß diefe 3 Stufen aud; den 3 der ganzen Pflanzenwelt parallel ge: Hen, fo, daß im Allgemeinen die Acotyledonen nur ein: fache, die Mohocotpfedonen nur negförmige , die Dicoty— fedonen nur poröfe @p. erzeugen. Wir würden hier Tagen, bey den Acotyledonen iſt Bloß der Stiel des Urbfaits, bey den Monocotyledonen find es Bfattrippen, bey Dieotyledonen endlich ein voll kommenes Blatt, mit Ripsen und Blattſubſtanz. Spiralgefäße der Zapfenbaume oder poröfe Zellen. Die größte Merfwürdigfeit in der Pflanzen - Unato: mie find die, Die Sp. des Holzkoͤrpers erfegenden, po— roͤſen Helfen der Zapfenbaume, melde als Intermediar⸗ Bildung zwiſchen Zellen und Er., und als Zellen, auf wel: che die Poren der poroͤſen Ep. übertragen find leigentlich sordfe, roſenkranzf. Gefaͤßen angeſehen werden koͤnnen. Ein⸗ »Fache Sp. ſinden ſich nur in den. krautart. Theilen, daher in der erſten Holzſchicht und in den Blaͤttern. Im Holzkoͤrper ſelbſt finden ſich nirgends mehr vollfommene Sp., und feine fang geſtreckten Zellen. Er beſteht aus eigenthuͤm⸗ lich gebauten poroͤſen Zellen, in der Größe und Geſtalt wie die Holzzellen Der Übrigen Baͤume auch mit Interz eellulargangen. Die Poren find rund, in einer Reihe taͤngs der Zelle, mandmaf mit Unterbredungen, und nur auf der Seite der Zellen, welde den Markſtrahlen zugelehrt iſtz Die gegen Marf und Rinde gelehrte Fläche der Zellen it ohme Poren, Fig. 42, 45. Aehnliche Stel lung der Poren der noröfen Ep. bey Laurus Sallafras. Sie feinen nicht Saft wie die gewoͤhnlichen Zellen, Sondern Luft zu enthalten. Die Liebergänge zwiſchen Die: fen poröfen Zellen und Sp. finden fih 3. 8. in Taxus baccata. Die langgeſtreckten Holszelfen find. ebenfalls po⸗ roͤs, außer dem en ſie noch Außerft feine Sp. eines bis vier, winden fih in der Zelle und enden darinn. Bey der Miftel. (viloum) ſiehtman im Querfänitt 8 Ges faßbündel, worinn aber flatt Sp. nur poröfe Zellen. find. Von der Dberhauf. Ihre organiſchen Theile find die Iymphatifhen Ge _ Füße, Voren, Drüfen und Haare. Die erften find zarte, in der Oberhaut verlaufende, regelmäßige Figuren. bildende Kanäle, welde von den Poren der Epidermis — —— und in Die Sntercellu- fargänge dev in dem Blatinerven befindlichen, die Sp. begleitenden Tanggeftredten Zellen auszumunden feinen; gewöhnlich von gleider Geftalt auf beyden Flaͤchen fo wohl der Blume als der Blätter, und am Stengel, ſo tang dieſer nod) Blaträhnfih-umnd, deffen Dberfläde noch nicht vertrodnet ift. Der nähere Bau derſelben ift unde- Tannt; fie bilden gewoͤhnlich in. Negmert von fechsedigen Maſchen ig. 56, in andern feltneren Fällen verlaufen fie ale geſchlaͤngelte Linien: Fig. 52, oder auch in einer Art Schneckenlinie Fig. 5. Die Maſchen find meift bez 41836 deutend größer als die. darunter Tiegenden Zellen. Die. l. Gefaͤße coineidiren in manden Pflaͤnzen mit'den Ins tercellulargängen Fig 57. Bey Filix mas entfpringenfie ‚ immer aus den Poren, fo, daß der Porus gewoͤhnlich nur an einer Stelle von den l. ©. beruͤhrt wird, laufen wel— lenartig nach den Blattnerven zu und endigen, wie es ſcheint, in die Intercellulargaͤnge der langgeſtreckten Zel— len $ig. 55, ebenſo auf- Gingko. Die Blattrippen ha⸗ ben feine l. Gefäße. ; RER Dann folgt Die Lehre von den Gpäaltäffnungen der Pflanzen, von den Haaren und Drüfen. + ‚ Erklärung der Kupferkafeln, Iſis Taf. 2» Die unter den Figuren befindliche Zahl. bedeutet das Maas der Wergrögerung) Spiralgefäße der i donen,. Br - Fig. 26. Verticalſchnitt aus dem Bfattfliefe der Mu- fa paradiliaca, 150mal vergrößert. a. a. Zillen des Pa— renchyms. b. Ein großes einfaches Spiralgefaͤß, nad Un— ten abgerofft. c. c. Langgefirecte, das Gpiralgefah ums gebende Zellen. een Gig. 27. Verticalſchnitt aus dam Stengel des Helle- borus foctidus 200 mal vergrößert: a. a. Zellengemebg. b.b. Einfache und netzfoͤrmige Spiralgefaͤfe Fig. 28. Netfoͤrmige roſenkranzfoͤrmige Spiralgefaͤße aus dem Knoten der Balſamine (Impatiens Balfamina), 150 mal vergrößert. a. a. a. Urſprung neuen Gefäße. Fig. 29: Horizontalſchnitt aus dem Stengel Des gro: gen franifhen Rohres (Galamus Draco ?), 200 mal ver⸗ größert. a. a. Zellen des Parenchyms, von. unregelmäßis 4 ger Geftaft. b. b. Langgejirckte, die Cpiralgefüße umge: bende Zellen. - c. d. e. Netzfoͤrmige Spiralgefäße. 1.Durdy; fihtige aus neßformigen ©piralfefern gebifdete Membran der Spiralgsfäße. La ee Fig. ze. Berticalfhnitt aus dem Gtengel des großen fpanifhen Rohres CCalamusDraco? ), 200 maf vergroͤ— fert. a. Zellen des Parenchyms. b. c. d. Langgeſtreckte Zellen, Die Spiralgefäße einſchließend. e. Ringgefaͤß. f. | Einfaches in ein negförmiges durch Verzweigung der&pi- ralfaſer uͤbergehendes ©piralgefaß. g. Großes negfürmiz ges Spiralgefaͤß. h. Lücke in der vorderen Wand, entflanz den durch Die vordere Schnittflaͤche. 4 Fig. 31. Verticalfgnitt aus dem Wurzelfnollen dee Hedychium coronarium Knight, 200 mal vergrößert. r a.b. Zellen des Pharenchyms. c. Langgefiredte Zellen, ° d. NResförmige Spiralgefäße. e. Einfache Spiralgefäße, £ nF ni Momnocothle— Taf. I - £g. Wurmfoͤrm. Körper, wodurch fi die Spiralgefaͤßbun⸗ Def verzweigen, h. Zufammenfegung zweier. negformiger Spiralgefaͤße. Der Schnitt hat hier Die vordere Wand weggenommen, und man ſieht deutlich, wie an dem Ver⸗ einigungspuncte der beiden, Gefaͤße das Lumen derſelben durch cine diagonale Scheidewand unterbrochen iſt. — 319. 52. Verticalſchnitt aus dem Stengel der Balſa— ; mine Clmpatiens Bakfarniua),. 130 mal vergrößert. a. b. Zellen. des Parenchyms. Cie ſind zuweilen mehr breit als. lang, «die Grundform iſt Taf. 1 Fig. 7.). c.Langger firefte, die Spiralgefaße umgebende Zeilen. d. e. £ g. h. i. k. Ringförmige, einfahe und nesförmige Spiralge— fäße.. Die größeren, ausgebildeten. d, e. f, nad) der Rin- ’ de zu, bie einfachen und ringförmigen hi i. ku nach dem N + h “ A un . 5 * § —3 Marle zuz bei h. g. Keſieht man die: Entſtehung derneg- foͤrmigen Spiralgefäße durch Veraͤſtelung ber einfachen Spiralfaſer, 1, m. abgerollte Stuͤcke dieſer Gefäße. N Tafel Y. Big. an — 51. Boröfe Zellen der wuprıit u Zapfenbaͤume. > — — ig a2. Vertiealſchnitt, parallel mit den Marlſtralen aus dem Holzkoͤrper der Tanne CPinus Abies), 130 mal vergroͤßert. a. h. Poroͤſe Zellen, c. Harigefäß. d. Marks firalen. ; e Fig. a3. Verticalfhnitt aus. dDemfelben Holze, parallel mit der Rinde, 150. mal vergrößert. a, b. Poröfe Zellen: © Markſtralen. in Big. 44, Verticalfgnitt. parallel mit den Markitralen aus. einem einjährigen Zweige der-Thuja oceidentalis, 620 mal vergrößert. Die -Gntercellulargäange find zum Theil mis Fernambuctinetur angefüllt. a. Zellen. des Paz renchyms des Marfes, b. Einfache Spiralgefäße, nahe am ‚Marke. c. d. Poröfe Zellen. e. Sntercellulargange, gum- Theil mit Fernambuctinctur angefüllt, welche auch Dig benachbarten Zellenwände hygrometriſch durchzogen Bat... R . er: u Big. 46, Verticalſchnitt parallel mit den Maꝛkſtralen aus der Tanne Minus Abies), 200 mal vergrößert. a.a. Poroͤſe Zellen. c. d. Lymphatiſche Gefäße. e: Marifiral. 8 Fig. 406. Verticalſchnitt parallel mit der Ninde aus der Tanne (Pinus. Abies),. 200 mal vergrößert a: bi o..d. e. f. Dordfe Zellen. g. h. i. Doppelte Seitenwände der voröfen Zellen, mit den queergefchnittenen Poren. k. Quer deſchnittene Markſtralen, mit ihren. Intereellulargangen. —* Fig. 47. Verticalſchnitt parallel mit der Rinde aus dem Holze des Ebenbaumes (Taxus baccata), 520 mal vergroͤßert. a. b-o die fg. h. i. K. L Norsfe, Spi: ralzellen. Die zarten Spiralfaſern, ı — 5 an der Zahl, bilden in derſelben Zelle gleihmeit von. einander abſte— hende Windungen.. Bey d. und £. fieht man Lie Diago: nalen Querwände der Zelfen,, m. m. Die Marfftralen n. Die doppelten Wände der Zellen mit den. Intercellu— Jargangen. : Fig. a8 Verkticalſchnitt, parallel mit den. Markfiralen aus dem Hole des Eibendaumes CTaxus bacoata ), ganz nahe am Marfe, 520 mal vergrößert. a. Zellen des Pa: renchyms des Marked, mit. ihren Intercellulargaͤngen. b. ©. Zwei einfahe Spiralgefaͤße, ganz nahe am Marke. d. 8. g..hir Boröfe Spiralzellen. Bei 6. iſt sine horizon⸗ tale Scheidewand zwiſchen zwei Zellen. . Fig. 49. Horigontaffehnitt aus’ einem jungen Affe der ‚Miftel C Visenm album), 60 mal vergrößert, a: bi c. di ve. f. g. h. Acht Bündel poröfer Zellen, welche die Spi— ralgefaͤßbbuͤndel der andern Pflanzen darſtellen. i. 1. Lang: geſtreckte „zellen, welde in zwei Buͤndeln zur Seife der poröfen Zellen flehen.. Das Buͤndel a. giebt, indem es ſich ausdehnt, und nad Außen wäh, den Baftforper. k. Die voröien Zıllen. Indem die Bündel derfelben ſich ausdehnen und einander nahern, entſteht ber Holzkoͤrper. ın. Zellen des Payenchyms des Marks. n. Zellen des Pa: renchyms der Rinde, o. Zellen dis Parenchyms zwiſchen den. Qündeln poröfer Zellen, welche noch mehr zuſammen⸗ — ——— 2835 gedrängt in den folgenden Hofzlagen Die Markitraien geben. j — Fig 50. Verticalſchnitt aus einem zweijährigen Aſte der Miftel CViscum album) enthaltend einen Theil des Marks und des Holzkörpers. 520 mal vergrößert. a * Zellen des Parenchyms des Martes, mit Amylumloͤrnern c2) angefuͤllt. c- d. Poroͤſe Zellen des Holzloͤrpers. Fig. 51. Verticalſchnitt parallel mit den Marlkſtralen aus dem Holſtbrper der Ephedra diftachya, 520 mal vergrößert. a. b. Poroͤſe Tracheen, welde an ber Stelle der poroͤſen Spiralgefahe der übrigen Hoͤlzer zu ſtehen ſcheinen. Sie beſtehen blos aus einer mit runden Deſt⸗ nungen verfehenen Membran, und ic habe noch keine ©piralfafer in diefen Gefäßen entdeden. fönnen. ©. d. Langgeſtreckte Holzzelen. Sie find. mit Heinen Puncten verfehen; ob ebenfalls Poren? ah Fig. 52 — 57% Lymphatiſche Gefäße Voren der Epidermig, ke Fig. 52. Epidermis von der untern Blattflaͤche ber Amaryllis formoliflima, 260 mal vergrößert. a. bı © Drei Poren, an. welche immer vier lymphatiſche Gefäße floßen. d. d. Lymphatiſche Gefaͤße der Epidermis, lang⸗ gezogene Sechsecke bildend. e.. Theil. der. Epidermis mut welder das unter der Epidermis liegende Parendym med) verbunden if. Dieß Parenchym beftcht. aus Hleineren mit grünen Koͤrnern Cgriinem: Farbeftoff). angefüllten Zellen. $, Spuren diefer Zellen an der Epidermis ſelbſt. Fig. 33. Epidermis von der untern Blattflaͤche der Tanne CPinus Abies), 200 mal vergrößert. a. Die Tinten foͤrmig verfaufenden Iymphatifchen Gefähe, b. b. Die rel: benmweis ftehenden, mit einer harzigen Gubftanz verſchloß fenen Boren, c. Zellen. des Parenchyms unter der Eri⸗ dermis. ; R Fig, 54. Epidermis von der untern Blattflaͤche der Ganna indica, 260mal vergrößert, a, b. Blattnerv, aus fanggefiredten Zellen und Epiralgefäßen, ohne lymphati⸗ fehe Gefaͤße, befichend. ce. d. Poren der Epidermis. e. Ge— mebe von lymphatiſchen Gefäßen, zwiſchen welchen Dir Heineren Zellen des unter der. Epidermis Tiegenden Pa: renchyms hindurchſcheinen. Fig. 55. Epidermis von der Unterflaͤche des gemeinen— Zarrnfrautes (Aſpidium Filix. mas), 130mal vergroͤßert. » a. b c. Blattnerven, beſtehen aus. langgeſtreckten Zellen: und 4. Lymphatiſche Gefäße und Poren, Die-erfteren entfprin; gen: immer von den letzteren, und die legteren ſcheinen in die Jatercellulargaͤnge der langgeſtreckten Zeilen der Dlatt- newven auszumunden. e. Parenchym der Blattſubſtanz un⸗ ter der Epidermis hindurchſcheinend. Fig. 56 Epidermis und Poren von der untern Blatt— flahe der Gazrtennelfe (Dianthus Caryophylius), domal vergrößert. —* Fig 57. Epidermis von der Unterfläͤche der Comme- lina erecta, 400 mal-vergrößert. a. Lymphatiſche Gefähe auf der Oberfläche der Epidermis, mit den Zeflenwan: Den. coincidirend. b. Sniercellulargange der hintern Wand der plattgedructen. Zellen, aus welchen die Epidermis ge: bifder zu. ſeyn fheint. c. Die Spalte des Porus. d. Der den Porus umgebende Hof, mit faft ganz runden Körpern angefült, e. £ 8 h. Vier. die Spalte einfchließende Zellen. 3:9 i.x.L m. n; o. Sntereelfulargänge der hintern "Wand: diefer vier Zellen. Da Diele Sntercellufargänge vom. Mits telpuncte der Spalte weiter entferne find, als die Inter⸗ cefulargange der Oberfläche, ſo ſcheint die Spalte fig in. eine.von jenen vier Zellen gebildete Hoͤhle zu öffnen. 253 G. :F.. Meyer, . jest in Göttingen), 9J Primitiae floxae a a egfechs deforiptioni- bus sentum eirciter ftirpinm novarum oblervationi- busque criticis. Gottingae, fumptibus H. Dietrich, 1818. 4.316 und. 10, cum tabulis 2. Diefes iſt wieder eine‘ neue Arbeit und eine neue Slora, welche ein neues Land zur Runde bringt, wovon wir bisher eigentfich nichts wußten. Sie iſt mit großer Genauigfeit, mit jahrenlangem Fleiß, mit geubter Ge— wandtheit ausgearbeitet und mit einer Pracht gedrudt, wie jest die beften Werfe in diefer Art. Unter 212 Sippen 11 neue und 2 wieder hergeftslfte aubletiſche; alle zufam: men enthalten 347 Gattungen, worunter 117 neue. Selbſt von den Cryptogamen ſind mehrere beygebracht aus einer Abtheilung, von der wir aus jenen Laͤndern oleichfalls fat nichts wiſſen. Ale einſchlagenden Werte der Goͤrtin⸗ ger Bibliothek find benugt, und wo Synonymen 'vorfa: men, find fie angeführt. Die Methode ift fo, mie in den angezeigten Werken von Sprengel, Lehmann, Neftler. Die Gegend ift derjenige Theil an der Mündung des Fluſſes Ellequebo an der öftfigen Küſte von Amerifa 70 N. B., 32° W. 2., melden die Niederländer im J. 1814 an die Engländer abgetreten haben, Der Bf. fam aber auf folgende Art zu diefen Pflanzen. Ein Arzt, E. ©. Rodſchied, deram Ende des vorigen Jahrhunderts in der Kofonie Eſſequebo gejtorben ift, fammelte daſelbſt ein Herbarium, weldes in des Vfs. Hände fam. Rod: ſchied hat 1791 in Baldingers mediciniſch-phyſiſchem Sournal 8. 7, Heft 28 davon 61 Pflanzen aufgeführt; dann in einer eigenen Schrift: Mediciniſche und chirur— giihe Bemerkungen über das Clima, die Lebensweiſe und Krankheiten der Einwohner der hollaͤndiſchen Kolonie Rio Eſſequebo, Frankſurt 1790. 8., dieſe Zahl auf 114 ver- mehrt, moben ader vorzüglich die in Mediein und Defo: nomie brauchbaren und meift angebauten Pflanzen be: förieben werden. Dann hat er feine unbetraͤchtliche Zahl hergehöriger Pflanzen von Mertens, Prof. in Bremen, zur Unterfudung , endlich ven Hornemann, Prof. in Sopenhagen und ven Schrader, Prof. in Göttingen, auch mehrere erhalten. 2 Es ift ein großes Gluͤck für einen Mann, wenn ihn die Umffände fo begünftigen, daß er beym erften Anlauf in die Litterarifche Welt einen fo. großen und gefingenden Sprung thun fann. Mehr ift es aber, wenn man diefe Umftände durch fein Talent, durch Fleiß fo übertrifft, wie es ın diefim Buche geſchehen ift. Die neuen Sippen und Gattungen find mit möglid- fter Sorgfalt geprüft und fo vollfiändig als die Erem- plare, Die übrigens fehr ſchoͤn und groß eingelegt waren, es orfaubten, befprieben. Bon den übrigen, unfern Sy⸗ ſtenen ſchon einverleibten Pflanzen, iſt nach genauer Ver⸗ gleichung aller Werke, worinn ihrer Erwähnung geſche⸗ hen, nur Dasjenige gefagt,, was ın den fhon vorhande; — —— * nen Beſchreibungen fehlte oder unrichtig anngegeteh ‚wars Saͤmmtliche Sippen- und Gattungs-Charattere ſind ge— prüft und wo es noͤthig wurde, gruͤndlicher bearbeitet oder! neu aufgeſtellt. Der Vorwurf, daß hier ſchönes Vapier durch ſchoͤnen Druck mit ſchon befannten Sachen belaͤſtiget worden, wird daher dieſes Werk nicht treffen. Yu) find die Ennonyme mit Hülfe der herrlichen und liberalen Bibliothek, deren wir und auch mmer mit Dantbarteit erinnern, genau revidirt werden, wobey ſich manderley Berihtigungen ergeben haben. Nebenbey findet man, wo fid) die Gelegenheit anbot, fpsciellere Bemerfüngen hinzugefügt, wodurd Das Ganze mehr Jatereſſe erhält. Es ift nicht zu läugnen, daß faft alle botaniſchen Werte hoͤchſt troden und lebenslos find und keineswegs die Man: niyfeltigfeit und Regfamteit der zoofgifchen, Ja nit ein: mal der minerafogifhen haben, weil fie ſich gewoöͤhnlich hur um die ubergenaue und langweilige Beſchreibung drehen, dagegen allgemeine Slide, Vergleichungen, Le beicart, Nugen, Anbau außer Acht gelaffen werten, was alles doc) erſt dem enipirifhen Wiſſenſchaften Berıh und Reiz verleiht, 'Das man um fo mehr fordern Tann, Da ih: nen die finn «und beziehungsreihe Gliederung der phifo: fophifehen Pflanzen und Tier - Glafjificationen, worinn der Geiſt fo angenehm ſich ergehen fan, fehler. Wir wiffen, daß der. Verf, an einer möglihft voljiandigen Flora Goettingenfis arbeitet, die fih auf ein Bezirkvon 565 Odtm. ausdehnt, und bald in 2 Bdn erſcheinen wird. Auch bereitet fi der Bf. auf eine naturhiſtoriſche, vor: züglih botaniihe Entdefungsreife in das Innere von Neuholland vor, wozu wir von Herzen Glück wünfchen und nicht ermangeln werden, den Keijenden mir Aufträz. gen, d. h. mit Fragen zu unferem Nugen zu befaften. Die Pflanzen find nun folgende: I. Clalf. Monandria, Monogynia. \ 1. Goltus niyea neu, [picata. ir 2. Alpinia exalfata Gnicht Globba erecta Roem. et Schultes. ; - 5. Calathea neu, corollae limbus interior bifidus, Anthera fimplex, filamento petaliformi latere ad- nata. Stylus petaliforınis. Stgma trigonum. ‚Capf. irilocularis, trivalvıs, Sem. 3. 7 C. difcolor (IVlarantha cafupo). Sehr weitlaͤufti befchrieben. Zu dieſer Sippe geboren M. cafıpito, * tea, juncea M. pet dlata eadem). — 4. Marantha arundinacea. Weg m liqua, gracilis. - s RT * 5. Cucullaria tetraphylla neu. C, excella zerfaͤllt nod) in tomentofa. i I. Clafl. Diandria. 6. Uiricularia firieta. n. 7. Piper aduncum. divaricatum n. III. Clail.: Triandria, ; 8. Macrolobiuin hymznaeoides, ftamineum n. 9. Hıppocratea dilcolor n. . 10. Tönlei:a malpigh.aefolia. 11. Commelina aber, 1 12. Schvenus cHıatns, Horidus. : ; 15- Cyperus polylischyus, cumprellus, elesans, vezeius, Luzulae, Hydra, nemovrösus' ıl., calloplio= zus n., denlitiorus n., gigantens, dillans (Abildsaardia fann,nio) bladen). . } 14. Marıscus Jitoralis.n., coriaceus n. . 15. Kyllingia triceps, Der Bf, wil Dieje 3 Sippen vereinigen, ce a er N EI En er er ee ee eV RE TE Di) ch en misst. ane 4 i ————— tms, dichotomus Folie Die ie Sippe, — een mbH * * Remirea maritt. ui) U: ale — ati * a um conj tycaule, vir atum. 20. Panicu et m Hlaiye veluti “ neu, erus galli, eg lineare, Trondefe fpar- ſum n., tenuicu öcalyciuin, fr Ein glutinofum, al — 2 Der Bf. vereinigt mit — — ctaenum, Hymenachne, Eee "Bchinbelloa, Oplismenus. ‚Oxihepogen ‚von Beauyois. 21. Cenchrus echinatus., 22. Saecharum. officinarum, —— * — his | “nicht verfehieden. . 23. Andropogon bicornis, Nicht urridieder Heie- ropogon, Anatherum , Beauv. ; Sorghum , Rah nicht ——— a : ER öid u ..24. Leptoltac FEW vir ‚ata. azu oris“ rati- "lis, —— Me dubia,. —— — domirgenſis. Art | >&. Eleufine indica, ; © 26. Poa ciliaris, Bist verfieden Brogrolis, ’ Me- — Beauy. IV Glai Tetrandria. R 27. Rhopala nitida,.montauay piunata.| = an 8er Borreria n. — (Sperinacoce parvi- | Nora). Hieher noch Sp. aretaillele its Diodia sw t fehr na : ne oma divaricafaıı ...... 70 i * — repens. 51Loutoubea ken n., £picata, . Beh 7 eg bicarinata,n.. Sö» Seo an dulcis. 54. Ciffus fü 2 * oides. R Zr lex o 4 ifolia n. 2 - V Glaff. Pentandria. R 4 Melferfchmidia incanan. ot 2 57. Menyanthes inlica. ae Ei 58. Lifianthus 'chelunteides. ar] nah Convolvulus tammnifolius. oea brafilienlis ; nenne ih, purpurea, 4 ey — n., umbellata; brevilora n., pandnrata, ace- Meinefobn, inberofa davon J. batatas,, catelbaei). ! a1. Pfychotria herbacea, ‚crocea, a2. Cephadlis alba, crocea n. 2x 43. Phylalis anzulata. + 4. Solanmum erytlrocarpon n., mammöfum, fira- 3 monifol., Rodichiedii n. vn. _.45» Capficum annunm, cönieuni n., Slobilerum n, 46. Eordia hirluta. 47. Maripa ereitan. .- 23. Chrylophyllum hilidum n, Antatidde von Sideroxylon und Bumelia). — a9. Caballeria coriacea ii. FH: 60. Surubea Aubletü. 81. Mangifera indica. & 52. Hirtella panıculata, : R 53. Viola Aubletii. ER 5a. Heliconia Pfittacorum, * —* 5. Celofia nodiflora, . 50. — ——— PH 87. Gardemua florida, Mulktendä. . ER Allamanda vartshärk “59. Vinca rofea, ‘60. Plurmeria rubra, “ 61. Echites grandiflora n., SEP? SARA bi- ‘ Hora. 62. Forfteronia n., corymbofa,! fpicata (Parlonia), 65. Tabernaemontana ngulata. 04. Pentareros n.,- aculeatus, } 65. Asclepids Eurallavica, 66. Sarcollemma Brown. ’ Sfts 1918. Heit i1. lare, a "07 Cyan — B „re ja '7 or 68. Eryngium Berl en n% ray VI. al, dor 69. Bromelia ananas, :Garätds.' erteilt, lüfen 70. Tillandfia ulneoides, rechivälk. 2.8 n. 71. Tradescantia elorigata in.” a a Gy * Crin um erubeſeeñns. wi 5. Amaryllis bellädonda. zunsB *° — Ct Achras [apotan' weis) „m smart Set 75. Loranthus adunens n,, — sah er 70. Iferlig, parviflora, 4 vr 77. Hydromyliria n. N Per „VI. Claff: —“ 738. Rhexia aquatica. 9. Gaurea trichilioides. * — Amyris ‚ambtohaca. . Ximenia americanaa. * * Thoninia polygama n. En J 85. Dodonaea vilcoſſſſſ.. er 34. Polygonum barbalum. endrech cr 85. Coccoloba uvifera. — 80: ‚Paullinia pinnata. — IX. Clafl, Enneandria, "u . Laurus furinamenlis, i 3 Änacarlımn sccidentale, BIN Fan ; 4 - X. Claſſ. Decandria, Di zart 20. Inga fagifolia,, Mia ‚der 00. Mimofa alperata, ahtliahtha: 07014 ‚rer 91. Acacia alpidioides n., erduiciflöra , Pedun- enlata, 92. Callia latifol. f., venenifera ta, Öfferkeihn n., "ealhanthä A ‚ oreidentalis, * 95. Poinciana pulcherrisna, 94. Guajacum officinale, v5. Petaloma Muriri. Se: M. Quallia amara, Simartıba. ‚92. Julliens palnftris 1, Acumlinata, variabılis. - 98. Schousboea coccinea! | i 99. Melafloma lomentofum, ‚erenatum , —* tum, race moſuan, aromaticum, Er 100.. Ternffnalia dichotoma n, | 101. Malpighia elegans n,, crallifol, 102. Banilteria ovata, dichötoma,, fulgens, 103. Triopter:- discolor n,, FIRE n Fr 104. Spondias Myrobalanus, f dt XL Olaf. Dodstandre;, ' " 105- Rhizophöra racemola u ..ı en Crenaea_repens n . Blakea trip fteryiß‘; den Euphorbia ‚thymifolia. tr KIE Olaf. lcofandria, 109. Gactus Phyllanthus, 110. Plitium Pyriterum. 1 111. Eugenia Mini, 112. Myrtüs Arnea n., aues. 113. Punica nana. 114. Chrylobalanus pellöcarpus. 115. Anthodilcus n., trifo:talus. Xi. Clafl. Polyandria, 116. Draconmtamiaılagıtlunl. 117. Galla dracontuunm. 118. N\yınphaea rudgeana, 'blanda. 119. Bıxa Orel! ana. 120. Clufia nemurafa n. 121. Leguolis Gallipeurea, 122. Teiracera culpidata m.” ZIVv. OLIE Didmemia. 125. tis globifera icata, pectinata. 124. 5. Hy orea eurall N Ay ri 116 8 nl 1848 — N 125. Bignonia nneinata m, Aeyuindetiakis, Micto- 25 2490, Piilantiäis Mirantulehase. wre SELTEN ee Ne EEE en rl DL E ! witdenamn SIDE ealyxn., fluviatilis. RER N 32 135. Hurgrepilens.ge Leif each a Are 120. Jacaranda enkifdian: BF ; 180. Cucuinis lepium m. mt mn vn & . 127. Grefcentia Onjete. un.us » urn) N 187. Melothria pendula. sin... 82 123. Lantana annna, camara. Kai | ENTE 129. Volcameria aculeata.. 12.0, - XI Gall. Diocia. 130. Clerodendrum longicolle n., wizd 7 - 188. Lecropia eltata. ist rar ls — 131. Vitex agnuscaſtus, umbroßa .. 5 - 2.1589, Smilax globifera n., u. 409 00 00) 1352. Pyroftoma n., ternata.... - ER 190. Diofcorea Iutea, trifida.., —— 155. Avicennia komentola u...) ‚191. Mauritia flexuofa; u. 0000 | XV. Claff. Tetradynamiar 0° 10%. "TRAIN AIBEREENE anno. \ vanteiaiah 134. Cleome-heptäphylal uw. XXIM. Olaf. Gryptogamia. 0 XVI“Glall. Monädelphi ee ee | a6. Wa enerie: Btisıfgn Cizeift. 4 105. Acroftichum aureum, ag — 136. Pallilora appendienlata, kaurifolia, Linifolia, BAR A. 2: ne H — hemieyela, quadriglandulofa, foetida. . 195. Alpidium enlifolium, gongylodes. : * EB 137. Piftia firatiotes. ke 2 196. Blechn ; ve 5 er ak J chnum anguſtifoJ. J 158. Connarus africanus. : * 7497, Schizea incurv als, bifida, 129. Caralinia princeps.’ U = j i odiu ir 18 pe Di ne £ 198. Lygodium. 2 140. Bombax pentändrum. 7 > I. Mufci. 1a1. Sida rhombifolia. NR 199. Calymperes Paliloti. —— 142. Hibiscus tiliaceus, bieornis, esculentus. 200. Octoblepharis albida. Im so 8 Ar 145. Gultavia faltuofa., 201. Hypnum Richardi. PET RER NN XV. Clafl. Diadelphia, STE - 124. — — DATEIEN 202. Lecidia, albovirensn., corticola. u. 113. ER en: as ae 205. Cladonia ' macilenta, rangiformis, ecmoeyna.- 186. Dahlibergia monelaria, \., 1 „u. \ f 304, Poritia verfinoler rn. u bes 00a LEER 147. Pterocarpus Draco,. Robriı, 4— —T 205. Calycium exile 1. Kor nr) —— no re—eroe Dies lunatus. .;, te 206.. Verrucaria tropiea mm. "© "yag. Erythrina glauca. » * —— 150. Phafeolus adenanihus n. - 11: ent NR Tr h Bi 207. Agaricus molybdites n,, firiatusn., Mulaen. 151. — luteolus, pruriens, urens, eomoſus, eancrinus a he n., after n., 'elequeboenlis a Tpurius. n., enfiformis, j flos n., ochraceofulceus n,, renifornis n,, [ublamel- 152. — — — Ber: ver — RR N — 208. Merulius caſtaneus n, crureiform, nn. 155. Hedylarum. caeruleo violacenm 209. Schizophyllus commnnis. —F 165... Kleiy laruam, EAETHNEMTVAGEAF RN: 210. Polyporus pellitus n., ‚fomentanius, verrur XVIII. Clali. Polyadelphia, Kia eolus n.,: — BES FEN 2 156. Citrus [pinofillimany 241. Thelephora elegans n., —— 15... Symplocos eiponima < 212. Tremella auricnla canis m, .... ‚> XB Glal. Syngenehg, Dann folgt ein bloßes Verzeichniß ber-angebmuten 158. Bidens-bipinnala,, dr Gewaͤchſe. vr Rohren A 159. Kleinia alata,. * insiber officinale, ee 160. Eupatorium odoratum.. —F Marantha indica. - Tr | 161."3enecio hieracifolius., \ Jasminum grandiflorum.. ee) R 162.. Tileha n., capitata, Kt — Jufiicia picta.. er — —— 165. Eolipte erecta. ‚Ki Sorghum vulgare, — +69. Elephantopus carolinienfis. . Mirabilis Jalapa. irn He ® | XX. Clafl, Gynandria,. Ipomoea Quamoclit. * 465. Cymbidium trinerve n. — arabiea. — 166. Oncidium emarginatum n. ; ae — rollum, Ne 167. Epidendium! eiliare, Aexuolum m. * Mufa 2 iliaca. Ne \ 408. Vanılla aromatica.. h Bu ed X Br 169. Ariftolochia- trilobata. Ei ormium tenax. en e : % ryza ſativa. r XXI. Olaf, Monoecia.. r Lowlonia inermis. PIERRE ER ; 170: Lemma punctata D. Eugenia Jambos. — 171. Typha latito ia· * Laurus Perſea. —— 172. Selerca‘ flagellum: ; Mammea americana, r n; Ä 173. Urbica. divergens N. Pafliflora. quadrangularis. en ; 174. Amaranthus Blitum. ?entapetes phoenicea, — 175. Altrocaryum.n., aculeatum: } Gollypium arboreum. 176. Cocos. nucifera, j Hibiscus mutabilie, — 177. Pactris miu ox H. rofa finenfis: — 178: Luziola peruriana,, Abrus, praecatorius.. ——— 479. Saziltaria acutiſolia. " Arachis hypogaea, . — 150. Arum: hederaceum. 3 Cytifus Cajan, \ re +91. Caladium edule ny,, feguinum, arboreliens; Theöbroma Cacao, . ; wo acnleatum N. : Eitrus decumana, 4.1 ya 3 182. Jatrophe Ourcas, urens, A €. Aurantiım et ß, finendis. h gi 183, Sapium Hippomahe, augupariunmm. ©. medica ei ß, Limon. — u — er 1845 RN: 9ZealMayı 0 © DRBBRTE N} Nut DE Weree : Nn 4⸗ Manihot. re sie wma A sauna. WELHWE on F U 000" 2Momordica eylindrica. ’ * oeucurbita lagenaria ·. 4 0 ,var. maorocalyx noec. RUE ea Ener Papaya ini Ju wenn ragt Annona muricata. 000 Au glabra. Rh Guajacum fanctum? aut oflicinal, „Abgebildet find, nom. Bf. ſelbſt, und von. Plee fehr gut geſtochen Borreria fuaveolens u, Luziola peruviana, vollſtaͤndig analyfirt, fo daß man bedauern muß , daß der Verf. nicht mehr Tafeln geliefert Hat, worauf beſon⸗ ders feine neuen Sippen dargeftellt wären. Das Bud wäre zwar dadurch vertheuert:morden, allein, was einmal. geſchehen muß, darf deßhalb nicht unterbfeiben. Uerhaupt folften Die Bpraniter als unerbittliches Gefeg auffteffen, daß nur diejenige neue Sippe anerfannt und weiter jort- gepflanzt werden fol, welche abgebildet if. In der 3 00: logie if 68 ziemlich dahin gebracht, und in der Bota- nit ſcheint dieſe Forderung noch geredter, ja norpwendig : bloße Befchreibungen von organſchen Koͤrpern geben nimmer mehr eim Bild, und wa-fein Bild: ift, da iſt auch Fein Ding! Bey den Cryſtallen ift es ganz anders. Sie Taf: fen ſich ſtreng definieren und umſchreiben, und auf die Größe kommt dabey nichts an. Nicht fo ben, Thieren und Pflanzen, mo nie eine, Form ohne cine beſtimmte Größe gegeben wird. Wird aud Die legte von manden Maturforfcern verachtet, fo gibt es dafür andere, welche “fie in, Ehren halten. Wis werden nimmer mehr ein. Thier: den von der Groͤße einer Maus, für. einen Slephanten halten; und wenn «8 ein volifommenes Ebenbild wäre. Shließlich muͤſſen wir den Berf. Toben, daß er es nicht auf Sipperey anlegt, vielmehr unnütz vervielfaͤltig te Sippen eingezogen hat. Das muß man thun, wo es nur thunlich iſt, beſonders bey den ſchwebelnden Fami⸗ kien, B den den Syngeneſjſten, Graͤſern, Pilzen. —* pe C. Sprengel, Species umhelliferarumy minus. cognitae illultratse. "5 Halae t. Rengeri, 1818. 4. 154 et 19. c. tab. VII. RS 2 Rthlr. 8 gr.) Ron dieſem Werk heben wir nur den Inhalt heraus, da wir es nicht fritifiren fonnem, Man wird jchen, daß per Bf. mehrere neue Sippen aufgeftellt, und mehrere untergeftedt hat. Die Elafiification der Shirmpflanzen macht überhaupt noch fehr viele Noth, und die Gattuns - gen find auf Beftändiger Wanderfäait. Das. Haupilerm: zeigen wird allerdings der. Samen ſeyn; doch wie zwei⸗ felpaft oft dir Sippen find, iſt bekannt. Voran nennt der Verf, die Leute, welche ihm Beytraͤge geſchickt, deren nicht wenig find. Es waͤre zu wunſchen, das, Hoffmann. Sprengels, und dieſer jenes Arbeiten kritiſirte. Wer fol fie fonft wuͤrdigen? 1, Hydrocotyle umbellata, ranuncnloides, ameri⸗ cana, repanda,, natans,. cormpolita, e ur; le ee > en A ve Zu 2. Trachimene inemis ‚.ovata, cömprella. 5. Bolax complicatus; gummifer,' pedunculatus, aretioides. pn RE 4. Bowlelia incana, Tobata, eniculata, 5. Sanicula canadenfis, ea Fe SEO 6. Altrantia. caucalica, i R 7. Bupleurum glumaceum, -fapovatum. &. Teneria canarvienfis. 9. $Smyrnium nudieaule , Dodonaei,. diofcoridis, cordatnim, laterale. 10. Phyfofpermum commutatum, cicutarium. ı2. Thapfia trifoliata, gummifera, . ‚Lalerpitii. 12. Laferpitium pilofum , gallicum, peucedanoi- des, filer, trilobum, libanotis. 15. Cnidium fontanefü. j 14. Heracleum fphondylium, angufifol., Abiri- cum, panaces, pyrenaicum, lanatum, villofum, alpi- uurn, auftriacum, tordylium, tomentolum;liguftifol. 15. Peucedanum vocontiorum, gallicum, rutheni- cum, longifolium, arenarium, alpeltxe, iletenfe, no- dofum, aureum, tennifol., capillaceum. , 16. Angelica pratenfis, Razoulü, pyrenaea, lueida. 17. Imperatoria chabraei, feguwieriiw - 18. Paftinaca diflecta, triguirtata, opaca. 19. Thyllelianum Plimii.: | i 20. Selinum ſibiricunt, Baicalenfe,. Venetum, li- neare, peucedanoides, auliriacum, rigidulum. f 21. Ferula opopanax, "obiukfola, 'nuda, calpica, - "fermiago, nodiflora, lauca, capillaris, longifolia, peu- cedanifolia, orientalis, laevigata. 22. Siler aquilegifolium, caucalicum, fallum. 25. Sium luteum, pencedanoides, bulbofum, vire- fcens, ferulaefolium, hifpidnm, afperum, villofum, pa- tulıım, panienlatum, grandifornm, Klifolium, fcu- turn, cienufaefolium, verticillafum. \ — 24. Schultzia crinita Aal", ‘25. Oenantha er ae neuere ta, prolifera, glohulofa, interrupta, inebrians, tenın- £oha, ferulacea, filiformis. N £ 26. Silon rotundifolius, capenfis, capillaceus, di- yaricatus. 27. Meum fibiricum, inundatum.. 28. Pimpinelkr faxifraga, magna, 29. Seleli,elatum, verticillatum, caelpitofum; chae- ropliylloides, | : d 50. Ligulücum, apioides, Sprengelii, alatum , ey- prium, athamantoides,. 31. Ammi visnaga, ‚glaneifolium, acaule,. 32. Myrrhis claytoni, procumbens, Bunium, am- moides, capenlis, arıltata, . 3 53. Tragium Columnae, ß. canefcens, peregrinum, 34» Bubon glaucus. 1 35. Athamanta Libanotis, fieula, Matthioli, pa- nacitolia. . . i ! 56, Torilis erinita, tricholperma.: _ 37.. Cancalis mauritanica! 58. Daucus guttatus,. aureus, litoralis, meilolus; hilpidus.. “ Sind alſo 38 ©ippen und. 161 Gattungen. Folgt ein ausführliches Regifter. Abgebildet find Hydrocot‘- le wnbellata, ranunculoides, ‚americana, repanda, compolta, ; Bnpleurum: glumacsum, Myrrhis Glaytoni. _ Smyrnium undicaule. Phyfofperirum commıntatum; Bowlefia incana, geniculata- Palinaca. triquinata, Tenoria. canarienlis. Eerula calpica,.nuda,- A — Sie ‚find ale von C. W. Herfhel nad ber Natur aegtichner und von SHröter geſtochen, nicht mit bradt wie recht und ſchicklich, abergmit Genauigkeit, und beſon⸗ ders mit Heraushebung der Kenneichen. Muſier ber Behandlung. Hyärccotyle umbellata ET RT *H. foliis 'peltatis, crenatis hafi ‚emarginatis, um- bellis pedunculatis multifloris, floribus peduneulatis ‘Ps 3% fF. 1.) 2 umso, Fadit ! t } ."Acaricoba. Pif. ‚et Marcgrav. hraſil. p· 26% SEoiviedon aquatica. Sloane jam. 1. P. 212. Hydrocotyle americana maxima, folio umbilicato, floribus in umbellam radiatamı nafcentibus. Tourn. J — repens hraſilienſis, Rai hiſt. p. 1322*. Hydrocotyle flore alho, cotyledoris folio. Gron. irg. P- 30- \ . . —* —— 1. foliis orbienlatis„.peltalis, crena· tis, wmbellis multifloris. P. Brown jam. p., 155- 2 Hydrocotyle umbellata. Lan. enc. bot. 3. P. 152. Swartz obl. p. 111%. Thunb. dill, botan, ed. Perivon 2 p- 4. Wälld. fpec. pl. 7. p. 1361. Pur£h americ. fepi. 1. p. ıgo. Barton fl. philadelph. p. 35. Ait. Kew. ed. 8. tom. 2. p. 118. Hi umbellata Mich. americ. bor. -, 81, — je . .. ..- * Habitat in pratis ndis et uliginofis. Carolinae, Vir- giniae , Jamaicae ei Braßiliae % (v. L). In herbario Willdenowii deciu i 4 Caulis proßratus, Sarmentofus, filum ‚linteum vul- gare eralliiie aequans, radieulas hine inde fibrillo- fas, albidas promens, odorem fere Peirolelini {pargens. ’ Petioli erecti, glabri, pedunculis paullo longiores, pellicares aut fesquipollicares, teretes,, caule parum iores, : En Folie. fubrotunda, peltata. glahra, ambitu crenato, Fubguiagquenervia, femipolliesm lata, ‚yiridia. 5 Pedunculi paullo breviores petielis, pariter glabri, erecii vel’ [ubalcendentes, tereles, cjusdem. diametri tich. = ER ER Fumbella vera fimplex; radiis fere quindenis aut vicenis. Involuerum polyphyllunı, foliolis ovato - lanceolatis. . : Corolla albida, pentapetala, petalis lanceolatis, integri erfitens. 9 Pe lateribus planus, dorfo rapliegue comprel- Its, !corolla marcida curonatus, tricoltatus. h F — vulgaris, lieet fmilis, differt umbellis capita- tis paucilioris, petiolis apice hirfutis , Foliis multi- nerviis, n 3: E Ch. Lehmann, ilia afperifoharum nuciferae defcripfit — Dümmler 1318. 4. Pars il. : T 478 u..9. (2 Rıhlr. 10 gr.) Dieles if das erſte Hauptwerf vom Vrf., der fi früher durch mehrere Monographien ruͤhmlich ausgezeich⸗ net hat, wie ſeiner Zeit in der Iſis bemerkt worden. Die Eiypen und Gattungen find hier auf Diefelbe Art be: Arbeitet, wie feine Potentillae und Nicotianae. Zuerſt eine Synoplis generum mit ihren Characteren, Dann folgt bey jeder Sippe eine Synopfis fpecierum gleichfalls mit den Gharacieren, Das vervielfaͤltigt zwar das Papier; indeffen ift es doch fehr bequem, Die einzelnen Gegenftände dicht beyfammen überblicken zu fonnen. Da wir einmal die Papierverfpwendung berühren jedoch entſchuldigend, ſo muͤſſen mir eine andere befhuldigend anführen, nehmlich daß dem blozen leeren ſippiſchen Ramen eine ganze leere 1845 Seite gewidmet if. Es wäre genug wenm jede Sippe fel erfhöpfen, ‚was über diefe Familie: und zu fagen ff. Sigentlich fritifiren far Arbeit nur, wer fih-felbft mit Ausarbeitung, derfelben beichäftiget. Wer wird außerdem: fih um. Die Menge her— gehoͤriger Gattungen und deren Synenymen bekuͤmmern? Die. Synopfis genernm ſteht Süß, der“. ©. 1200) J Hier führen mir die Gattungen auf. ı. Coldenia procnumbens, dichotoma. 3. Tiaridium indicum, velutinum , elongatum. 3. Heliotropiumz. er verad mm 10 amplexieaule mierocalyx ‚ternatum low pgruvianum humile - An — Ro corymbolum parviflorum poly] ale’ oppoßtifolium Iynzyfachyıum ° foliatum 9110 . incanum coromandelian, «Rrigofumı ı = viridiflorum malabaricum nıyoloteides 5 lanceolatum [upinum Raps), Re ? citrifo!um capenle . . „thymifo! en — latifolium europaeum paueiflorum e: vaflavieun villolum is! Perfiettmii ki tina li.ifohium glandulefum‘ > ‚tafciculatum, „| ce,lonieum erofum Campechiantm, filiforme eriocarpum bracteatum canelcens alperrimum marifolium inundatum marcecanum fcabrum . ur decumbens undulatıum ventricofum., - gracile hneatum — = microltachyun ‚Otteni ternifolium, pilofum fruticofum glabellunn. I 70) na ey Noch zu unterfuchende H. argentenm humile, pro- ftratum, tomentolum, ‚orientale, bacciferuni , tetrau⸗ drum. ; Auszuſchließende H. gnaphalioides, pinmatum. 4. Exarrhena Tuareolens. ’ 5. Myofotis. — . latifolia Forkeri peduncnlaris. corymbolä litoralis ı na 179. Big laxa paßlla -Pectinata Iparfiflora fpaihulata cllasstna sr fvlvra.ica leriowa granulola ‚ alpeitris foliora humilis H paluitris villofa micrantha. arvenlis rupellris verficolör pauciflora “ 6. Echinofpermunı. ; Zeylanieum Lappula barbatum yirginicum Patulum gracile“ japanicum eondylophorum marginatum borbonicum minimum eynoglolloides deflexum Redowskiü Vahlianum. 7. Cynogloflum. j pauciflorum lanuginolum . apennrinum japanicum elandeltinum molhlfimum ditiufum diofeoridis laterifiorum chıylifolium officinale pilofum 40. decurrens . pictum magellen/e, hilpidum virginianum columnae tomentolum [ylvatieum criltatum Dirt lanceolatum viridiflorium angultifollum >) canelcens divaricatum glaitifol, in hirlutillımum latifolium umbellatum revoluium longitlorum laevigatum fuaveoleus Ramineum lanatum. > m | | y Al Ro au unerfuhente; —J * limenle luſitanienm —* rale neanlcei. ragen — * nieum valentinum RE phalodes., mitida amplexicaulis linifolia ne litoralis myoſotoidꝰ fcorpinides. 175, Trichoderma indica, — — africana. officinalis losgitolia · craſſifolia laxiſlora '1l. u. procumbens, 12. Anchula —J itolia ſtyloſa verrucoſa eeſlpitoſa arvenſis ochroleuca —— a agacdhi tenella firigola undnlata . Hinctoria y anıculata hybrida —— ata Miller anguftiföl parviflora maerophylla oflıeinalis S mia: myolotidiflora. capenuhs ovata ſempervixrens leueoilolia ‚vwariegata amplexicaulis gu unterfuchen : A. longifoha , alperrima, africana, Pars II. (19. Lycopfis ae 2 Alpelttis colsmannia ihnen rofea puila ciliata veficaria lulea sobtnfifolia elungata Tetola fibthorpiana ’ echioides Zu unterfuden: * Alba, virginica, capenfis, A 1 TRY. 3 Pulmonaria azurea, mollis, angufifolia, roflicinalis, } ! “> Zu unterſuchen: daccharata grandiflora, Tanseolafa. a 'Lithofpermum willofulum eane[cens tenniflorum aniculatum fericeum arvenfe vum cuneifolium | difperm um, maritimum ! difiichum crallifol. Abiricum £ angultifol, vrientäle er önlatum ſoabrum decumbens Amplicilliimum officinale imuricalum davuricum lineatum hifpidum "graminifolium " aggrıgatum ramolum ERepureo caeru- eıliatum papillofum a callofum tinclorium j —— arnebia incanum cılum apulum hifpidulırm Be. pumilum flexuolum , J hirtum myolotoides . Dr “gu tnterfugen: an ſſuſum, aegyptiacum. - 16. ‚Craniofpermum [ubvillofum. 17. Moltkia punctata, caerulea. 18. Symphytum cordatum, tuberofum bullatum” .* officinale alperrimum, orientale caucaſicum 419. Colsmannia flava. RAD. Onosma. x. Penticolum echinatum roftellatum 'angulüfol. tinetoriunt [yriacnın erectum rupeftre orsentale —— faxatile fünplichlimum , gi aukeusur diyaricatum trivervumm „ec ioides micranthos Tericenm trıcetulperinum 21. Porfhia hifpida, mollis, 22. Uerinthe, major Kerrere . retorta minör alpina marwiata | i 1850 25. Stomotechium papilloſum· 24. Echium, \ * n aculeatum verrucofum i ——— giganteum eapitatım _ lufitanıcum molle fphaerucephal. vio:aceum thyrifllorum. Ani . orientale candicans firıgofurn grandıflor. faltuolum trichutomum pla: ‚tagıneum- maecrophyllum hifpidum "“ velegans fohofum _.. caudatum ereiichm- hneatum fpicatum bouarıenfe finplex incanum anznilifol. firictum acutifol. Merten brachyanthum ee fetosum ' bifrons ubrum Tericeum formolum clavatum marilimum foabrum papillofum tenue Iruticolum glomeratum Paryıtlor. argenteum italicum ? a pyrenaicum aevigatum margaritacenm panicnlatum flavum Swartzü puftulatum glabrum vulgare trigonum Zu unterfugen virefcens, ambiguum, Talmanti- cum, valentinum, paniculatum, nervofum, wion- —— ſpineſcens, grandiflorum, longifol., auſtrule, longiflor. , pyramidatum. 25. Echiochilon fruticolum. Es find alfo hier beſchrieben im Ganzen 25 — 349 Gattungen, und zu unterſuchen noch 44. Mufter der Behandlung, s Coldenia. Linn. Gen. plant.-ed. Schreb. no. 233. Jufl. Gen, plant. ed. Ulerii Pag: 145. ed. ; Paris 1789. pag. 130. Lamarck. Muſt. gen. no, 248. tab. 89. Gaertn. de fructib. et feminib, plant. no. 324, tab. 68. fig. 3. — Pers. Synops. plant. Vol. 1..pag. 157. Character ellentialis. Corolla infundibuliformis: fauce ampliate nude. Limbus planus: lacinis aequalibus patulis. ‘Stylus apice bifidus., Nuces quatuor uniloculares, exterius vonvexae, cohaerentes, bafı claufae. Receptaculum commune manifeftum nullum, Synoplis [pecierum, Procumbens. C. foliis cuneifornnbus petiolatis, altero latere brevioribus greise- [erratis plica- ‚ is, floribus axillaribus fublolitaris nu- eihus rugolis \ Dichotoma. O, foliis lanceolatis baſi attenuatis lineatis incanis, floribus congeſtis nucibus laevibus. I. Coldenia procumbens. C. foliis cuneiformibus petiolatis altero latere brevioribus grofse -lerratis plicatis, florıbus axillari- bus fublohtarıs , nucibus Tugolis. C. (procumbens). Pers. Synups. plant. 1. p- 155. Willd. Spec, plant. T. 1. P. 2. pag. 712, Linn. Spec. plant. ed. 2, Vol, * pag. 182. Fl. Zeyl. no. 09. Icon. Lam. Illult) tab. 29. Pluken, almı tab, 64. fig. 6. Habitat in India. O©.W: 5) Nun folgt defcriptio. 16 * 1851 S..E. a Bridel, Methodus nova Muscorum ad naturae rormam me- Yiusinltiituta et Muscologiae recentiorum accom- modata. (Snpplementi autoris Pars quarta). Go- thae apud Ukert, 1810. 4. 220 et 18. cum tab, 2. In der neuern Zeit ift fo viel ber die Moofe und die Cryptogamiften überhaupt, weil für die Phaneroga— men in Europa nicht viel mehr zu thun ft, beſonders in Deutſchland und Schweden gearbeitet worden, daß wir jekt von den Pflanzen diefer Claſſe eben ſo ſchoͤne Prachtwerke und eben fo viele Claſſificationsverſuche be: fißen, als von irgend einer andern Claſſe diefes Reihe. Sn Abbildungen mit Anordnungen hat Nees vortreffli— ches don den Pilzen, Aharius von den Flechten, Heb- wig und Shwägriden von den Moofen, Schkuhr von den Karren geliefert; für die Claſſification haben außer diefen Viele finnreihe Verſuche 'mitgetpeilt, die hier anzuführen zu weitfäufig würde, auch kaum ohne BVergeffen des einen vder des andern, was wir nicht gem thäten , geſchehen koͤnnte. Noch Feiner hat aber, unſeres geringen Ermeſſens, die Moofe fo nad ihren natuͤrli⸗ hen Vorwandtſchaften zuſammenzuſtellen geſucht, wie nun dieſer in der Mooskunde ſeit vielen Jahren geprüfte und berühmte Mann. Er verdient daher, gehort und ſtu—⸗ Diert zu werden. Die bisherigen Zuſammenſtellungen, obſchon man nicht fagen darf, daß fie fih um die natür: liche Aufeinanderfolge gar nit befümmerten, wurden doch alle nach bloß kuͤnſtlichen Zeichen durchgeführt. Doch muf man aud) hierinn billig ſeyn. Wenn es dem Bir. beſchieden iſt, in diefer Schrift, nicht bloß die Abſicht, win natürliches Syſtem der Mooſe zu verſuchen, zu ha: ben, fondern fie auch mit vielem Gluͤck zu befriedigen; fo darf man niet verfennen, daß die Miffenfhaft, feit den Verſuchen anderer, um eine gute ©trede weiter ges yüetift. Das ift aber eben das Talent; die Wiſſenſchaft auf ihrer Stuffe zu faffen, zu verfichen, was fie will, und ihr auf die’ zweyte den Arm zu reihen. Das bat der Bfr freundlich und einfihtig gethan, und die Ati erfennung wird ihm nicht entgehen. Wir fünnen zwar feine Methode nicht für Fertig halten, weil es ihm noch an den philoſophiſchen Eintheilungsgründen-fehlt, allein wir freuen ung fehr, daß fie da iſt, wir möchten fagen, daß factifch dafleht, was nur ned) bedarf, in philoſophi⸗ ſche Bedeutung gefaßt zu werden. Die Pilze von Nees Tolfen ‚hier vorleuchten, ober Boden feyn, Voraus fhieft er den Rahmen, dann folgen bie Gattungen mit ihren Synonymen und der Beſchreibung derer, die ed bedürfen. Wir koͤnnen uns nicht auf Ver⸗ gfeihungen einlaffen, allein das Werk feheint und voll: ftaͤndig zu feyn und fo eingerichtet, daß es jeden befries digen wird; es ware nur zu wünfhen, daß 6, um in tägfihen Gebraud zu lommen, ın einem ffeinern For— mat.dem Publicum häfte uͤbergeben werden fonnen, was aber abzuandern nicht mehr möglich war, da die vorigen Bände ſchon diefe Geſtalt hatten, und ohne Zweifel in den Händen derer ſeyn werden, welde diefes neue Moos: fufiem ſich anfhaffen; und das werden wohl alle thun, welche der Botanik Freund find, wie nicht minder die, welche ſich mit den Fortſchritten der Naturwiſſenſchaften überhaupt auf gleicher Voͤhe erhalten wollen; denn es size) ann nad unferer Ueberzeugung niemand Mineralog und Zoolog feyn, der nit die Elafifiatien des: Pflanzen: reihe kennt und vergleicht, um fie für feine Wiſſenſchaft brauhbar zu maden. Gleiches gift für, den Chemiker, der feine. Wiſſenſchaft der Ratur gemäß ordnen will. Wir glauben, einen Begriff von einem Werk nicht bfoß durch Befchreibung deſſelben, fondern nur durch Mitthei- 3 fung des Rahmens und Aufzahlung der "einge nen Ge— genftände, hier die ©ippen, geben zu fonnen, wo nehm lich ſolches möglich if. 32 Rahmen, — I. Musci frondofi [. plantae calyptratae, operew latae, holocarpae (operculo initruetae, Irmeln | integro). ; s Sectio. I. Evaginulati; Seta vaginulae nulli iu- 2 Serta Sphagnum. Sectio II. Vaginulai; leta vaginulae inferta, -Clall: I. Afomt. — Thecae inapertae decidentes. Stomatæ nullo. RN: Ordo I. Acrocarpi ; fructu terminali . . Sphascum. Ordo II. Pleurocarpi,; fructu laterali .. Pleuridium. Olall. II. Gymnofiomi, Thecae ftomate nudo. Ordo I. Acrocarpi. Calypira a. Cuculliformi labilı Gymnoftiomum. - b. Pyramidata latere rumpente perfiliente Pyramidula. Schiftidium. Anectangiyum. 3 238 c. Mitraeformi : Ordo II. Pleurocarpi . : F Olaſſ. III. Perifiomi. Thecae fiomate circumyallato. . Ordo I. Acrocarpi. A, Perifiomio fimplici a. indivilo & b.. divilo ; 1. dentibus lolitariis integris bafı liberis «. quadridentato Tetraphis ß. octodentato . S : Octoblepharum ». ı6dentata, Dentibu a. apice coalitis x z b. apice liberis. Calyptra «. eylindrica- campanulata ß. mitraeformi laevi 2 ....;Grimmia ,. mitraeformi fulcata . Glyphomitrium ' d. eucullata. Periliom. dentalis 38 1. ſolidis 2. perforatis. Capl[ula j a. Exapophylata — Coscinodon. b. Apophylata Trematodon. 2. dentibus ſolitariis ſiſſis bafi liberis «. dentibus 106 ad medium usque fillis: Ca- Leptoftomum ii Conoftomum [2 * . -W. eilfia lypita > N &..Kuonlikoxnte 4 47.2 Wr Dicranum. "1. Caplula apophylata . _ Oncophorus, 2. Seh exapophylata ..Dicranum. 3. C. bafı antica truncata Aegiceras, b. mitraeformi . — Campylopus. .. .ß. dentibus 16 ad bafın usque 2, 5, 4 paxti- tis Gapf. a. mitraeformi Racomitrium b. cuculliformi ? 5 x Trichoftomum ; 3. dentibus lolitarüs fillis hah membrana coa- litis. esmatodon a. dent. fol. apice in ſunem contortis 7 a. bafi [ubliberis membrana aut nulla auf brevillima connexis eu 2,0, BarBukaun ß. bafı membrana lata tellellata connexis = Syntrichie 5. dent. per paria aproximatis «. dentibus ı6 . . . . 8. dentibus 52. Capfula a, exapophylata j Cynodon “0... Didymodon } —* a Na BETEN! 2853 b, apophyfata DIT Hookeria 0206. dentibus geminatis ſubeoalitis. Capfula apophy ſata EL a 2727 BRTeriſtomio fimplici compoſitoque. Shi 04. Periltomii externi dentibus per paria apro- ximatis agglutinalis. Caplula exapophıyfata ‘ .a. Ualyptra plicato -carinata . b, laeviuscula firiata . . 1... . 6. Perifiomio compolito i 4. Periltomii int, dentibus apice liberis, ' 4. Per ext, dentes ledecim extrorfum in GM, Ulota. ho ſpiram reyoluti. ‘Per. int. membrana conica tandem in lacinias plures irregulares longitudinaliter filla Schlotheimia. ! 2. Per. ext. Dentes 16 lanceolati acuti- + 4Per. int; memb, brevillima 16 dentieulatapnınctis ‚prominentibus intermedüs . . P Paludella. 5. Per, ext. Dentes ſedecim acuti ° — int. Membrana elongata fedecies dentieulata 19a RR ER FFTDENSE Pohliz. a. Per. ext. Dentes ledecim cuneiformes. — int, Membrana plicato-carinata ſe- lacinüis bBiidis . . s Barthramia. 6. Per, ext. Dentes ſedecim latiusculi acuti. — int. Membrana carinato-fulcata in Sedecim! procellus latinfeulos cilüs interpolitis pro- n ha FRA ‚decies Alfa ducta; capfula — — — a er BraBanalenı Bryum, b. inacquali . r 2 . Arrhenopterum, 6. Per. ext. Denies [edeeim latiusculialcen- dentes erecti. — — int. Membrana in lacinias ſedecim per- Soralasbifurcas (ciliis interpofitis ?) producta. Mnium, : 7. Per, ext. Dentes ledecim latiusculi aeu- minati. — — int, Membrana fedecies laciniata, laciuiis varie divilis anamoltolantibusque .. Timmia. 2 8. Per. ext. Dentes Tedecim obtuli curti: — int. Cilia fedecim a. per parsa approximata bafilibera. Diplocomium db.’ Oyrexe velsculato connexa B Meefia» 9. Per. ext, bentes ledecim acuti intlexi. * — int. Membrana cupuliformis apice clanfa [edecies perforata 5 A \ Cinelidium, "90.7540. Per, ext. Subnullum. ER — int. Membrana conica truncata le- decies plicata apice dehiscens -. & Diphyfeium, 11. Per, ext. Subnulluım,, f. denies ledecım ıninime trancati, inaeauales. “= uni, Membrana conica truncata, [e- "decies plicala, apice dehilcens. ; : Inter ntrumgqne procellnum corora perifiomium intermeldium filtens. Buxbaumia. 9, Periltomii externi dentib. apice coalilis : f i Funaria, — Ordo II. Pleurocarpi. -A.. Periliomio ſimplici 4:dentib.integr. per paria approximalis. Fabronia. 2. dent.int.aequaliter diftantibus, Denlibus 10, 3 tra - Su: a. Cuculliformi glabra Pierigynandrum. b. Conicabali multifida glabra. Macromitrium. Lafia, Leucodon Mr Denk oh. a one B. Periftomio compolito, ; 1. Perifiomii int. dent. bafı liberis. 1. Per. ext, Dent. 46 crecto inilexi. Per. int. Cilia 16dentibus oppofita 2. Per. ext. Dentes 16 reilexiles. N Per, int. Cilia 10 cum dent. alternantia Anacamptodon, Anzütrichie. 3. Per, ext. Dent. 16 erechi. Per. int, Cilia 10 c. d. altern. calyptra a Guculliformi glabra © . 1, Capfula fublefili —— Neckera. Difiicha, — — — —r — — Orthotrichum politis producta. ‘ Tranratodon longicollis 1554 2. C. pedunculata , . . Neckera, b. Mitraeformi glabra .» » _Gryphaea. ce. Mitraef. hırta . . ». Pilotrichum. 1. Calyptra piloſa hirta Pilotrichum. ‘2. C. paleaceo -hirta s Lepidopilum. 2 Per, interni dent. bahı membrana connexis. 2% Per. externi dentes 16 aculi, od: 3 Per. int. cilia 16 e membrana anguſtiſſima in crura duo apice coalita divila trabecu!is transverfis connexa Olimacium 2. Per. ext. dentes 16 ſubulati. Per. int. membrana in procellns 16 lineare unilormes producta, Calypitra a. Guculliformi # . ä H Leskia. b. Mitraeformi pilis hirta . Chaetophora. c. Glabra _. „02003. Pierigephyllum, 5. Per. ext, dentes 16 lanceolati reflexiles. Per. int. membrana in procellus 16 eiliis inter- Galypira a. Carzpaniformi baſi lacinulala . Racopilum. b, Cuculliformi , £ “ Fi Hypnum. 1. Capfula aequali a 2 1socarpia, 2. C. inaeqnalı cernna . . Hypnunm. 5. Periftomii int. dent. nullis. Per. ext. dent. 10, aculi ereciuiseuli. Per. int. membr, conica reticulata . . Fontinalis. Ordo III, Entophyllocarpi. Dentibus folitarüs bihdis. a. octo x r — Octodiceras b. (edecim a ; Fiffidens. x Clafi. IV. Epiftomi. Thecae fiomate memb. horizontali claufo, Ordo I. Gyinnofiomi; komate nudo „ Calymperes. Orda II. Periftomi ; fiomate dentato. CGalyptra e. veltita 3 3 — Polytrichum b, nuda 3 2 R — x Catharinaco. Clafl. V. IHypoftomi. Cilis infra fioma e thecae parietibus et colu- mella ortis R R K 4 E . Daw/onia II. Plantae calyptratae, operculatae, fehiftocar- Andraea. ae RITTER DENE STE — Der Verf. hat alſo hier 67 Sippen nebſt einigen Unterfippen aufgeſtellt und geordnet. Abgebildet find — —— inelinans Syntrichia [ubulata Calymperes lonchophyll. Schlotheimia ſquarroſa Dawforia polyirichoides Anacamptodon fplach- noides . Glimaciumm dendroides Paludella ſquarroſa Diplocomium longifet. Cinclidium ltygium Diphyfcium Toliofum. Mufter der Bchandfung. Sphagnum Dill, Bridel Sp. mufe. I. 12. Schwägr. Hedw. Sp. Mufe. Suppl. I. P. 1. p. 12. Web, Tab. Syn. Mufe. Web. et Mohr, Ta/ch. p. 72. Gymnoftomum. Rebent. fl. Neomarch, p. 252. Stoma nudum, Calyptra ihecae bafı adnata, 1. Ramılis diſtincte fafeiculatis. S. ceymbifolium. Dill. Ehrh.) Sp. Mufe, I. p. 12. Schultz. fl. Starg. p. 275. S. latifolium. Schwägr. Suppl., I..P. I. p. ı2. HWahlenb. fl. Lapp. p. 500. Ejusd. fl. Carp. p. 353. Engl. Bat, I. 1406, S. obtufi- Jolium Schkuhr Deut. Moos. p. 13. t. 5. Web. et Mohr. Tafch. p. 72» Funk fafe. erypt. XI. n. 229. Voit. Mufe. Herbip. p. ı0. Schmied, Jc. Plant. Man. III, 8. 58. f. 5. a. Röhl. Ann. Wett. Gefellf. p. 196. S. Nagellanicum. (Brid.) Sp. Mufe, I. p. 13. An lfatis an praccedente diſtinctum? ð. Tenellum. (Pers.) eaule erecto ramofillimo, ra- Fabronia pufilla Leucodon- fciuroides Ociodiceras fillidentoides Hookeria [plaehnoides mulis inferioribus fafeicnlatis TubÜmilibus deflexis, folüs ohlongo- ovalis margine non inflevis acutiuscu- lis apice reflexis, thecis conicis. \ Sphagnum tenellum. Pers . cymbifolium. Mufe. Rec. II. P. I. p: 24 S. obtufifolium ß.tenellun. Web. eig Hohr Tafch. p. 72. S. nanum nonnnllorum, — Germ. Zartes Torfmoos. Gall. Tourbette delicate. In Hercyniä habitat. Perfoon detexit et commtr- nicavit. 4 A. S. cymbifolio‘ contra Mohri meique,ip- Sius priltiinam [ententiam nunc cum Perfoono diltinguo, non tantum ob omnium partium tenuitatem, ramu- los in unoquoque falciculo ſub aequales ei colorem vel in recente femper pallidiorem,, [ed praecipue ob folia diverſa nec inflexa nec apice involute-obtufa, utin S. cymbifolio, led margine plana, acutiuscula, apice reflexa et caplulam fere obconicam. Species rara quam Mufeologis obierrandam com- mendamus, a Borbonicä nofrä S. cymbifolü varielate, ut nune videmus, diftinctilfima. Häc mediante tran- fitus a S. cymbifolio ad quarrofum äit. Diefes wird hinlaͤnglich ſeyn, einen Begriff von die: fer fleißigen und brauchbaren Arbeit zu geben. Nun kom— men wir aber ang Tadeln — weil jede: Ding zwey Sei— ten hat. Der Br hat es zwar feiaeswegg an Abtheilun⸗ gen und Unterabtheilungen fehlen laſſen, und inſofern fönnte man fein Buch gut gegliedert nennen, und das iſt es auch in der That; allein cin großer, ſehr großer Fehler muͤßle man «8 nennen, wenn es con mit der erfte erfreuliche Verſuch ware, Daß des Vfrs ſchoͤne Stuffen⸗ folge der Mooſe in einer ununterbrochenen Rabe lauft, und nist in Eippigaften abgetheilt iſt. Seine Abtheilungen koͤnnen nicht «ls Sivpſchaften gelten, da fie gar zu um— gleich ind; und dann muß alles ausgeiproden, nicht bloß angedeutt werdet, was gelten’ ſoll. — Die Eipp: fhaften müjjen Namen haben. dap der Vfr noch einen, in Zuͤnfte und Sippſchaften uff. Gwenn er forıefe Abth. noͤthig glaubt) geſchobenen, Rah: men nachlieferte. Es wär uns fehr lieb, wenn er dieſes im Kleinen in der Zis thun wollte. Dann -bitten wir ihn aber, darauf zu ſehen, daß die Sippſchaften ſoviel wie moglich eine gleiche Zahl von Eippen erhalten und dieje felbjt wieder ahnlich in Zünfte vertheilt werden. Es ift nicht gut, daß er das Wort Claſſe bey den Moofen, die doch eigentlich) feibft nur eine Drdnung vor: ſtelen, zu Unterabtheilungen braudt und das Wort Sectio darüber ſtellt. Uebrigens fommi «8 uns vor, als wenn der Verf, wohl einige Genera hatte einziehen föunen: Seine Zte Claſſe ift im Verhältniß gegen die andern gar zu groß; fie enthält nicht weniger al855 Gip: pen, während die undern zufammen nur ı2. So ver: tHeift die Natur nicht. Es müfjen daher hier andere Kennzeichen vorgezogen werden, Wenn diefe drey zuſam— men etwa eine Zunft maden follten , fo müßte die Zte Elaſſe allein in 3 Zünfte serfallen, die dann freylich nicht fo fehr von einander verfehieden wären, wie die Eibpen jener einzigen Zunft. Doch wie das zu machen iſt, wid der Br am beiten wiſſen. Wir wuͤnſchen nur, ei wertheilte, bloß uns zu Gefallen, dieſe Moofe in”a Zänite und jede Zunft in a Sippſchaften, die ziemlich glei wären, Das iſt freylich ein ſonderbares Verlangen; Bir wuͤnſchten daher, , allein warum ſollen nit au unfhad"'chr Geluͤſte bet: ie diget werden, befonders, wo es fo "echt wird, wie \ier dem Derjaffer, der nur-befehfen darf, und die Moofe ſwenlen ih, brechen ab, fallen ab, fielen ſich in Reis den und Keile wie geubie Landwehr, R. Brown. Bu ſyſtematiſche und geogräphifhe Bemerfungen über Ch. Smith’s gefanımelte Pflamen in der Nachbarfchaft des dluifes Congo. (Aus Tuckey’s Narrative uf.’ Eondon 1818. 4. 498 mit Kupfern und einer Charte.) i Diefe Pflanzgenfammiung von Ch, Smith. und fei- ' nem Gehuͤlfen D.'Lockhart wurde dem Hrn. Sof, Banks übergeben, bey dem Brown-Bibliorhekar if. — Ich werde bier diefe Pflanzen nad demfelben, Plan, wie Die hinter Flinder’s Reife nad Auftralien, behandeln, 1. Die Berhältniffe der 3 Hauptabtheilungen angeben. 2. Das mertwürdigere aus den natuͤrlichen Ordnun: gen ausheben, KR 3. Die Pflanzen am Congo mit denen der heißen Zone überhaupt vergleichen. RR T. Abtheilung. Zahl der. Gattungen geht etwas uͤber 600, worunter a60 Dicoryledonen, 115 Monvcotyfedonen- und 33 Acoty⸗ ledonen, und Diefe wurden gefammelt binnen 2 Mo— naten, — Die erſte bedeutende Pflanzenſammlung vom Sene— gal iſt die von Adanson, und enthielt z00 neue Gattun— gen, woran er 4 Jahre fammelte, ; 4 Nad den Pflanzen und Handfhriften in der Samm- fung von Banks hat Smeaihman in der Sierra leone ı binnen 2 Zahren 450 Gattungen gefammeli.. W. Brafs fammelte in der Nachbarſchaft der Cap- Kuͤſte nur 250 Gattungen. : NAD Die größte Sammlung aus der Sierra leone iſt die von Afzelius, der fih mehrere Jahre daſelbſt aufhielt; 1200 Gattungen. . In meiner Botanit von Neuholland nahm id an, dad vom Aequator bis 30° R. B. fih die Dicotyledonen zu den Monocotpledenen verhalten ohngefähr wie 5:1, dag die Dicotyledonen ih in höheren Breiten immer mindern und unter 60° N.B. und 55° S. B. fie nur noch ‚das halbe Verhaliniß von dem zwiſchen den Wende— freifen haben. . \ Nachher hat Sumboldt in feinem Werf: Nova genera ei fpecies plant. etc. a. Kunth 1815, daſſelbe Verpalimiß angenommen. In Neuholland verhalten ſtch D. zu M. nur wie 4:1, und jegt ſcheint es mir, daß es ſich am Congo und in der Sierra leone chen ſo ver: ‚halte, wie aum in Indien nach der neu auögegebenen Fiora indica von Roxbureh, Das mag aber ner von den Kuͤſtenlaͤndern geiten. Nach Humboldts Sammtun— 1856 gen im heißen America, weiche auch viel auf Hochland gemadt find, il das Verhaltniß wie 11 wie 6: 1. Uebrigens mag das alles durch verſchiedene Umſtaͤnde veraͤndert werden. So ul das Sirpältnig der © 2, oder faſt 9— Sam..lung am Congo gieih dem vom warmen Ip: Reuhollande ; leben 10 In Mord: und Eud: Afrıch, in. Diemeusland und Oudzeuopa, x ui:geanp, daß.von: \y J 8 bis 6od vielleicht 65° N.B. die Dabnehmen. Dar: aus Folgt aber nicht, daß dieſes in noch Höhern Breiten fofortgehe, ja es ſcheint, daß nach Gie fe e s Verzeichniß der Pflanzen von ber Weſtkuͤſte Groͤnlands zwiſchen 60 und 72° ſich das Verhaͤltniß in den mehr nördlichen Ge: - genden. umfehre, indem ſich dafeleft die D, zu den M. "verhalten, wie a 71, dieſes faſt wie an den Küſten der . Heißen Zone. Damit ſtimmt auch überein, daß bey ent- - fpregenden Alpenhoͤhen in der gemäßigten und Talten Zone die D. ſich im Verhaͤltniß vermehren . Die Acotyledonen vom Congo verhalten ſich zu den Phanerogamen wie 1 : 18, und doc) hat fih Smith ſehr auf diefe Pflanzen ‚gelegt. Da er die Mooſe hoöͤchſt forg: faltig eingelegt hat, und doch nur ſchlechte Stüde davon da find, fo folgt, daß fie ſehr ſelten ſeyn müſſen. Ich - hatte die A. des warmen Neuholands auf 1: 13 ange: nommen und der heißen Gegenden überhaupt auf 2 : 6, Was aber zu viel ift und nur von Hochlaͤndern gelten Mag." Zwifchen den Tropen mag das Verhältnis ſchwan⸗ — ken von 1° 18 bie. 1 : 5, jenes an der Kuͤſte, letztes im Be U. Wbtheilung. x Das Herbarium vom Congo enthäft 87 naturfiche Srdnungen, nebſt einigen Sippen, die zu Feiner Familie paffen. Die meiften Gattungen aber gehören "4 9) Ordnungen, Farren, Gräfern, Eyperaceen, Win: " den, Nubinceen, Zufammengefegten, Malvateen, Hülfen, und Euphorbien. sag > Anonaccen; nur 3 Gattungen: A. senegalensis, if die einzige Gattung 'dirfer Sippe, die ſich nicht in America’ findet; denn A. asiatica Linn. ift nichts als A. N muricata, und A. obtusiflora iſt A. mucosa von Jacq. + Auf Martinid. Die andere Pflanze iſt nah verwandt tm Piper aethiop. im Handel, oder Unona aethiop., dielleicht aud der U. aromatica Dumal. Bilder eine neue @ippe, gemeinſchaftlich America und Africa, nicht Ar . J 9, Matpighiaceen, vorzuͤglich in America, davon 3Gattungen am Congo. Bamisteéria leona Cav., der ihr aber die Frucht von einer andern Pflanze zugeſchrie⸗ ben. Die 2 andern Gattungen Hilden eine neue Sippe, Frucht wie Banisteria, Blumen anderö, Laub abwed; felnd. Daher gehört Vitmannia zu den Malpigha: een, und vielleicht auch Erythroxylon. Flabellaria pin- 'nata Cav. (Hiraea p. Willd.) fol im Bau der Blätter don den Malpighiaceen abweiden, allein Cav. hat son 2 verfihiedenen Sippen Abbildungen zufammenge: bracht. Das gefiederte Blatt iff von einem neuen Ptero- carpus, die Frucht von einer Hixaea mit gegenftehenden Blättern. In den Malpighiaceen ift die Snfertion de Dvulum’s gegen feine Spife und das Wuͤrzelchen des Embyo immer nad oben. So aud bey Banisteria, obihoen Gärtner das Wuͤrzelchen ald nad) unten be: föpreibt und Jufs. zweifelgaft bfeibt, niet Richard. 5. Bey den Hıpporraticeen ift die Einfuͤgung der Ovula entweder ‚gegen Die Bafis oder central, die Richtung des Wuͤrzelchens immer nad unten, was aud -Juß. unbefiimntgelaffen Hat. -Hierinn unterfgeiden fie fig von ven Matlpighiaceen, ſtimmen aber mit den ' Gefaflrinen überein, mit denen fie nach meiner Anſicht PIIDEITEE 1212 N 1858 große Verwanbtſchaft haben, ungeachtet basAlbumen fehlt, die Zahl der Staubfaͤden und ihre Einfügung ver. ſchieden iſt; befonders nah ſtehen fie Elaeodendrum, ıhp das Albumen faum ſichthar ift, und dem Prelidium, ud es nad Petit- Thouars zu einem dünnen Häutden ge: worden. 2 . EIERN N a. Sapindareen; ganz äquinochial?' davor Hr 3 Gattungen, 2 neue Sapindi, eine, wahrfgeintig nit von Cardiospetmum grandiflerum der MWeftindifchen Inſeln verſchieden, fo die ate faumvon Paullinia pinnate des gegenüberliegenden America, Sonft gibt e6 feime außer America, wenn man eine Ghttung vom Senegal nah Juls. ausnimmt. Thunbergs Paul. japonice gehört wahrſcheinlich zu einer andern Familie, Die Gat— tung am Congo muß Häufig ſeyn, fie findet ſich bey Cape» soaft und am Gambia. i 14 Bey den Sapinbaceen iſt die Snferfion des Ovu- lum’8 und mithin die Richtung des Embryo nicht fo ftandpaft, wie bey den 2 vorigen Familien. Bey den mtiften ift das Orulum aufregt und das Würjelden unten; bey mehr aber ald einer Sippe ift“heydes umge: fehrt, was Juls. nicht zu wiſſen fdeint, und er Hat zu Melicoeca hierinn ganz verfhiedene Gattungen gebrat. 5. Tifintren; von 9Wastungen müffen 3 neue Bip- pen bilden, Die erfte ift ein Strauch, wie Sparmannias meifte Außere Staubfaden Tind aud ohne Beutel, die Frucht ift mehr wie bey Corchorns. Die zte Sippe ſtimmt auch mit der Corchorus in ber Frucht überein, weicht aber ab in Geſtalt und Auf: fpringen der Beutel, in dem Furzen Stielchen, worauf Staubfaden und der Griffel wie bey Grewia, Die Zte hat bleibende Blumen, 3 lappigen Kelch bey sblaͤtterigen Blumen, Gtaubfäden unbeffimmt, Frucht aus 5 einfamigen Kapfeln, nur am Grunde ver— wachſen. In der Ungleichheit des Kelchs und der Blume gleicht fie den Chlenaceen, wie Oncoba und Ventenatia, welcher diefe Sippe fehr gleicht, Ausfehen, wie Rhodo- laena. Die Chlenaceen find daher Tiliaceen ſehr verwandt, obfhon fie Juls. zwifhen die Ebenaceen und Rhodora: ceen ſtellt. 6. Malvateen; 18 Gattungen, mithin %% der Phanerogamen am Congo, etwas mehr als das Aequi- noctialverhaltniß nad Humboldt, ziemlich aber wie da® von Indien nah Roxburgh. Am meiſten Sidae und Hibisci, mehrere Indien und America ‚gemein, Ure- na americana und Malachra radiata aud darunter, al— fo nigt allein in America; der hoͤchſte Baum am Congo iſt eine ‚Gattung Bombax, nit verſchieden von B. pentandrum in America und Sndien. In Slinders Keife Hab ich bemerkt, daß Malvaceen, Tiliareen , Her— manniateen, Buttneriateen und Stersufiaceen eine natuür— liche Claſſe bilden, deren Ordnungen ſich näher ſtehen als die verſchiedenen Abtheifungen der Roſaceen. Der Hauptiharacter dieſer Claſſe iſt valvularis aefi- vatio bes Kelchs; darum Tollte man verſchiedene Sip⸗ :pen, denen dieſer Character fehlt, von den Tifiareen weg— nehmen und ſo au ‚die Ehlenaceen, die uͤberdieß im, Ausfepen abweichen. 7. Leguminefen; nah Humboldt beträgt dieſe Slaſſe den Phanerp,amen zwiſchen den Wendefreifen, 117 1859 Am Gongs find aber 96, mithin % des Ganzen. Da aber die. Zahresgeit ben ihrem Saınmeln fhon fpat war, Jo fann man fie auf x fegen.., In Indien-find fie 3, alfo wie im warmen Neuholland. Sch theife die Leguminofen in.3 Ordnungen. a) Mimofaceen; nur 8 Gattungen vom Congo, wovon 7 zu Acacia, Die, ste iſt der Mimoſa aspera son Weftindien.fchr nah und der canescens Willd. bey Iſert in Guinea, vielleicht Adanson's am Senegal. b6 Cäfalpinen; 19 Gatt., worunter A neue Sip⸗ ven, Eine iſt Eryihrophleum: Afz., rother Waſſerbaum der Sierra leone; eine andere Gatt. dieſer Sippe iſt Die Calsa oder die „Ordeal-Nflanze. Dann. Guilandina Bonduc und Calsia ‚occident., erſte auch in Indien und America, ob. legte in Africa nur angebaut, zwoifehhaft... 0) Bapilionaceen find die meiflen, darunter nur eine. mit ganz »getvennten Stauhfaden, „bildet, eine neue Cipve, zu der. Podalyria hracteata Roxburgh. Diefe Papil. vom Congo fiehen den indifhen nähen als den americanifchen; doch iſt ein Pterocarpus faum von P. Ecastophyllum, auf, Janzaica unterſchieden, außer daß ibm der ‚furze Aonınen fehlt. Der andere, gleicht P- Tunatus , in Surinam. ‚Keine, in Indien. ‚Auch. ift dabey Abrus.precatorius und ‚Hedysarum trillorum, die auch in Alten und America, s. Zerebintaceen von Jufs. fheinen. aus meh: zeren Ordnungen zufammengefeßt zu ſeyn und aus ge— wien Sippen, die wenig Verwandtſchaft mit einander Haben. ' . ) Eine diefer Ordnungen enthalt die-&affuvien, ‚Anacardium, Semecarpus, Mangifera, Rhus, Bu- ‚channania nebft einigen neuen. Cie find meift perigyniſch, doch gibt es eine neue Sippe mit unterem grudiinoten. Soſchon das Ovarium in allen Fällen nur einfägerig it mit einem einzigen ovulum, fo mögen dod) bey den: jenigen ©ippen, wo der, Griffel getheilt if, mehrere Övaria verwadfen feyn. Bey Buchannania find jie zuirffich getrennt. Am Congo fand ſich nur sine Cat: dung Rhus mit einfaden Wirtelblattern, die 2 neuen vom V. d. 9. 8. fehr ahnlich ift. by Die andere Drdnung unter den Terebintaceen bilden die Ampyrideen, wozu der größte Theil von Juls. ae Althl. gehört; fie find alle perigyniſch. Am Congo nur 2, eine männliche Pflanze wahrfeheinlih von Sorin- deia; die andere wird von den Einwohnern wegen ihrer Hrudt gebaut und Safıu genannt, geHort wahrſcheinlich zu Poupartia oder Bursera. , OS Eonnaraceen find die äte Ordnung, beſtehen aus Connarus, Oneslis und Rouréa oder Hobergia. Die Einfügung der Staubfaͤden zweifelhaft; da fie aber in der urfprünglichen Gattung don Onestis vom Congo mit dem @ticl der Ovarien feſt zufammenhängen, fo au mar fi vieleicht eher hopogyniſch als perigynif an: fehen. Der Unterſcheidungẽcharacter der Connaracen Befteht in der Inſertien der 2 colfaterafın Ovula auf ihren Pifillen nah am Grunde, während das Wurzel: den immer oben an dem einzelnen Samen liegt. Bey Connarus ıft nur ein Ovarium und der Samen ohne Eyweiß Gaͤrtner abgeb, unter dem Namen Omphalo- hium), Mohergia has zwar 5 Dogrien, Wovon Aber — Er wovon haͤufig alle veif werden; das, Eyweiß iſt viel, der nur einedreifi wird; ihr Samen iſt gleichtalls ohne Ey: weiß und. der. reife Kelch ziegelfürmige Won, Cnestis find einige neue Öatturgen am Congo, Hät auch 5 Ovaria, Kelch klappig . 0:7 EEE ET Per - Die Connaraceen find einerfeitsmit den Legumine, fen verwandt, von welchen Gonnarus fi nur durd das Verhaͤltniß des Embryo zum Nabel des Samens unters | ſcheidet. Anderſeits nähert. ſich Cnestis der Avershos. im Ausſehen und im Bau der Blumen und des Samene, unterfcheidet- ſich aber. durch die,5 verwachfenen Oparicn, durch. die. größere,Zahl der Ovula in jeder Zelle, Bund die verfehiedene, Textur der Frust und einigermaßen audı in der Lage-ded.Samennabelds u. „a „.: Averxhoa,timmtmit, Oxalis in perſchiedenen widsi gen Theilen der Blumen. und, in den meiſten des Can mens. überein... 1. ee ———— Oxalis unterſcheidet ih zwar von Averxhos in der Textur der. Frucht, auch im Bau des Samens und fh im Ausfehen ; doch nicht bey denen mit: gefiederten.odensgäßt tigen Blättern im heißen America, und in der Abthe fung, worinn O. Sensitiva cHerbatdentiens Faunph.) i ſteht, woraus 2: Gattungensin, Dom, HerbariomwemCon- go, find; auch ſteht diefe Abtheilung der Averrhoa,ea- { rambola darinn nah, daß fih Die gereizten Blattes ze ſammenſchlagen und. auch ſo ſchlafen. Die natuͤrliche Ordnung, welche Ox. und Ayerrhoa bilden, heißt Opa | Fi ſtatt Cenfitiven, wie Batſch, der ſie zuerſt auf; ' ellte, f; t i nr "ern * ⸗ Juls. will jetzt Oxalis von den Knie men. und ‚mit den Diosmeen verbinden. Mir Scheint fie den Sngopbylicen näher verwandt, dochmit Averrho@ noch naher. _Oorrea de Serra betraditet Averrhoa als verwandt. den. Rhamneen oder vielmehr den, Celaſtrinen, n weicht doch ab in Zahl und Einfügung der Gtaubfäden, befonders in der Richtung des Embryo. gegen das Peris carpium, Hierinn kommt Averxhoa init Oxalis überein, aud in dem Arillus der Samen... . °v.: — 9. Chryſobalaneen, befichen aus Chrysobala- nus, Moquilea, Grangeria, Coupea, Acioa, Licania, Mirtella, Thelira, und: Parinarium , welde alte von F Juſs. zu den Roſaceen und meiſt zur sten Abth. den Amygdaleen gebracht werden. Betrachtet man die Roſa⸗ ceen als eine einzige Drdnung, ſo bilden dieſe —5 eine beſondere Abtheilung, welche jene mit den Legumi— noſen verbindet. Sieht man ſie aber als eine Claſfe an, wie ich thue, ſo machen die Chr. eine beſondere von * Amygdaleen hinlaͤnglich verſchiedene Ordnung, im der — im Ausſehen, in der geographiſchen Vertheie ung» BE r Der Hauptunterfhied der Chr. beſteht darinn, — der Griffel von der Baſis —— —— —9— ovula welche, wie im. dem Amygd.,.2 find wie der. Ems, f bryo aufrecht ſtehen. Die meiſten Ep haben unregelmäs , fige Blumen, ‚indem der, Stiel des ovariuım’dseimerfeit® an, der Kelhröhre haͤngt und. . mehr. Staubfäden oder, vollfommnere an derfelben ‚Seite .der Blume ſtehen. Am Congo, nur 2 Eippen, Chrysobalannsı und. Parinarium, (Petrocarya,) , Eins füum vom Chr. ‚Ica America'd perſchieden, und ſchein gemein. in end u ee 24 ass ö © gen Gattungen von Persoonia. Von P. nur eine Gattung gemein, das ovarium nicht mit, dem Kelch verwachſen, wie Juls. meint, doch fein Stiel, wie bey den. meiften Eippen dieſer Ordnung und den Bafafpineens. Ich kenne unter den Dicotyledonen keine Mlanze, wo ein einfaches ovarium mit der Kelchroͤhre verwachſen iſt, wie. bey den Chr. Die Scheidewand zwi⸗ ſchen den 2. Ovula von Parin, vor der Befruchtung iſt ‚ein beſonderer Bau in einem einfachen ovarium; eini⸗ germaßen ahnlic der beweglichen Scheidwand in Banksia und Dryandra und der voffitändigen aber weniger regel maͤ— Figen Theilung der Höhle nach der Befruchtung in ein (Linn. Trans. 1X.) 510% Melaſtomaceen, nur vier Pflanzen vom 4 A * Congo. Triftemma dem T. hirtum ſehr nah verwandt: Melastoma decambens· ¶ Rhexiae nad, Ben 103 nat, nicht L inne, und verſchieden von den. ſpaͤter hin⸗ zugebrachten Gattungen aus ‚America... Ju der Urgat— lung von Tristewima (T. Virusana) find. im obern eil der. Kelchroͤhre 2 runde gewimperte, haͤutige Fort: % ger der. Kelchrand wird. als: der Ste, Ciriel betrachtet. Die 2 bautigen Kreife werden in. T. hirtum auch als volljiändig angsgebens In der. Gattung vom Gongo, die T. ‚ineompletum. heißen mag, iſt nur ein Hautheie, som 2ten nur ein Anſatz auf einer Seite, Diefer Anſatz der untern Haut ftellt ‚die Berwandrigaft mir ſcheinbar onrafem Anhang des Kelchs in T, und mit den ges pinrperten, unregelmaͤßig uͤber deſſen ganze Oberflaͤche Zerſtreuten Schuppen bey Osbeckia. Eine neue Pflanze J des Ovaxium's. N aus) Sierra leone in. dent. Herbarium von Banks ift das Mittelafiod, ſie hat aͤhnliche Schunren in einen voll: ſaͤndigen Kreis geftelit ; fo find bey Melastoma octan- dra nur 4. da, welde mit den Kelchlappen abwechſeln. Die 2Gattungen von Rhezxcza ſtimmen mit dieſer Sippe übcrein durch Die. eigene Axt, wie das ovarium mit der Kelchroͤhre verwachſen iſt. Die Verwachſung finder nehm: lich nicht an der ganzen Oberflache fett, ſon dern mit ao vor⸗ ſpringenden Laͤngslinien, Die von der Oberflache des Oyarimın’s herzukemmen feinen; die röprigen Zwiſchen— "räume find gaͤnzlich frey, und haben einen eigenthuͤm— ficen Zweck, „Bey den Melajiomaceen find ver dem Aufblüpen die Cpisen, der Stautfaͤden gebogen und bie hängenden Beutel liegen in dieſen roͤhrigen Zwiſchen⸗ ‚rdumen und reihen mit ihren Epigen bis an dem Grund * „. Memecylon und Petaloma gehören zu dieſer Ord⸗ nung und verbinden. ſie mit den Myrtaceen, von. denen fie ſich nur dur den Mangel der durchſichtig en rufen auf en Blättern u. f. w. unterſcheiden, die ſich bey allen m. diefer großen Familie finden. N Y SIR 8 gibt ſehr wenig Melaſtomaceen, in welchen der tfnoten nit einigermaßen mit der Kelchroͤhre vers wagten. wäre; die eigentfihe Meriana vielleicht allein ausgenommen. In den meiften iſt die Frucht frey, ab: ſchon das Ovarium verwachſen iſtz das kommt von der Zerreigung der beſchriebenen Foriſaͤtze. 5. Die ppifgen Abthl. find in diefer Dvd. noch aufs gufiellen, weil ſie fehr vernachlaffiget worden. Wahr⸗ ſcheinlich iſt ſelbſt von Bonpland feine aͤchte Gattung: er OU u 2 77 -E 0 TE * Melastoma und ſicherlich feine von Ahexia aufge ‚führt. ſ ING YA 24 5 1862 11. Rhizophoreen beſchraͤnken ſich auſ Ahieopho ra, Bruguiera und Carallia, In der Sammlung nureine Khizophora , die gemeine Mangrove der Niedrigungen am Fluß und der ganzen Kuͤſte, aber verfchieden von den ameritanifchen und den indifhen oder von andern Ge genden, nr Gavallia Habe ich zu den NHizophoreem wegen: der » Achnlichfeit im Ausfehen und im Bau der Blume gezählt, Man weiß noch nicht, ob ihrem nierenformigen Samen das Albumen fehlt, was hier aber nichts zur Sache thutz denn Pflanzen, deren Embryo feimt, wie Rhizephora, konnen zu Familien mit und ohne Eyweiß gehören. Noch eine Pflanze vom Congo, ift eine neue Gatt, von Legnotis, die Blumenblaͤtter weniger getpeift, als die Urgattungen diefer Sippe, und: in jedem Fad) des Ovari- um's nur 2 hängende ovula. Legnotis gleicht Caral- ba im Ausjehen, beſonders in "den entgegengefegtens Blattern mit zwiſchenliegenden Stipulis, in dem klappi— gen: Aufblühen des Kelchs, aud etwas in dev Blume. Unterſcheidet ſich durch getheilte Bfumenbfätter, "mehr Staubfaden .' die doch nur im seiner Reihe flehen, und durch freyes .ovarium. Steht daher Kichaeia näher, von der fie vielleicht nicht einmal ſippiſch verſchieden iſt. Carallia ‘(Barraldeia) gehört wohl ſicher zu den Rhizo⸗ phorcen. Die Rhizoph. verbinden fih einerſeits mit Sa— ficarien, befonders mit Antherylium, obſchon die Zwi— ſchen Stipulae fehlen, anderfeits mehr mit Gunoniaceen, befonders niit den einfachblatterigen Gattungen vom Ceratopetalum. Lorarthus und Viscum von Jufs. zw Rhizophora geſtellt, bilden eine befondere Familie, weit davon entfernt, ö 2 En 122. Homalinen; eine Pflanze, die zu Homa- kum zu gehören fcheint, unterſcheidet fi. nur durdp mehr Drüfen, die mit den Staubfaͤden wechſeln, derem Buͤndel daher getheils find. Die innern Faͤden nehmlich - einssjeden Bufchels werden von den beyden Außeren durch eine Drufe getrennt. Der Embryo iff in einem fleiſchigen Albumen: eingefchloffem. Derfelte'Samenbau findet ſich wahrfgeinfih bey Astranihus, wozu vickeiht Blackwel- lia gehoͤrtz bey Napimoga, währſcheinlich von Homa- lium nicht verſchieden, und bey Nisa, die noch Unterabth. zulaͤßt. Dieſe Sippen ſcheinen mir von den Roſaceen und von allen andern Familien verfchieden. Hauptcha— ractere dieſer Ordnung: Abjehnitte der Huͤlle in 2 Reiz ben oder: gleich viel Abſchnitte faſt m der namlichen Reihe; Mangel der Blumenblaͤtter; Staubfäder in beffimmter Zahl und der. inneren Reihe der Hulle gegenüber, oder mit den Abſchnitten wechfelnd, wenn fie ſcheinbar in eins facher Reihe ſtehen; der einfaͤcherige Fruchtknoten (ge: woͤhnlich etwas mit dem Kelch verwachſen) hat 3 Wand⸗ placenten mit einem, 2 oder auch umbeſtimmt vielem ovulis; Eyweiß im Samen. Die Verwachſung des Fruchtknotens iſt bey don Homalinen wahrſcheinlich nur von. nachgefegter Wichtigkeit, denn eine neue Gippe von Csmmerson aus Madagascar hat den Früchtknoten oben; und ſtimmt übrigens: ganz mit diefer Familie überein. Diefe Sippe verbindet die Homalinen mir den Paſſiflo— reen durch Paropsia, der fie naher verwandt if, als das Eryihrofpermum. Die, größere Zahl Staubfaͤden in —— beſonders in der Sippe vom Conge, "7863 beſtaͤtigt eher diefe Verivandtfdaft. Es gehoͤren auch 2 Sippen zu den Paſſifloreen, doch als beſondere Abth., welche vielmehr, ja unbeſtimmt viel Staubf. haben, nehmlich Smeathmania, eine neue Sippe im heißen Africa, die im Ausfehen, in Huͤlle usd Frucht Paropsia gleiht; und Ryania. SE Bey den Pafifloreen fliehen die Staubf., wenn ıhre Zapf beftimmt iſt, wie bey allen bis jegt dazu gerechne⸗ zen Eippen, der Aufern Reihe der Hülle gegenüber ‚wos durd fie fih von den Homafınen unterfgeiden, welcher Character aber in feiner Abbildung gegeben iſt. Jufs. hat die Vafifloreen und Sucarbitaceen noch zu: fammen gelaffen, obſchon fie nun als befondere Familien vetrathtet werden; er nimmt. bey beyden die blumige Hulle als Kelch an, deffen Abfehnitte in 2 Reihen fiehen. Diefe Anfiht wird durd die Homalinen beftätiget, bey welpen ovarium inferum und ſuperum vorfommt; und bey Blackwellia find. die Abfchnitte der Hülle, obſchon voll: zaͤhlig, alfe von gleicher Geſtalt und Tertur, und ziem⸗ lich in eine Reihe geſtellt. Laͤßt man die Verwandtſchaft dieſer 3 Familien zu, fo kann man fie als eine Claſſe zwiſchen den Polypetalis und Apetalis betrachten, deren Hauptharactere in den 2 Reihen von Kelchabſchnitten bez Fehen, und in dem Mangel der Blumenblaͤtter. Die verfehiedenen Ordnungen ſtimmen fehr mit einander über: ein im Bau ihrer Samen und aud ziemlich in dem bes SFrudtfnotend. Die Bildung dieſer Claſſe ſtimmt aber nicht mit den andern natürlichen Drdnungen überein ; einerfeits ſtoßen fie an die Apetala durch die Samydeen, anderfeitd, doch weniger innig, an die Polypetalen dur die Violeen. 413. Bivleen;z find nit ſehr nah den Paſſifloreen -serwandt; fie haben nicht nur eine Ashte vielbfatterige, hppogyniſche Blume, fondern die Staubb. find aud an ders gebaut, und der einfahe Kelch ift bis zum Grunde geheilt, Die Unregelmäßigteit der Bfumenblätter und der Gtaubf. in den Urfippen Viola, Pombalia (Jonidi- am), Hybanthus, obſchon diefer Character wichtig iſt, iſt nicht in allen Fallen mit einem fo verſchiedenen Aus- - fehen verbünden, daß man fie nicht mit gewiſſen regel: mäßigen Sippen verbinden fünnte. Vom Congo 2 Sflangen, bie zu den Violeen mit regelmäßigen Blumen gehören. Eine gehört zu Pallalia neu in Banks Herb. aus der Sierra leone), vielleiht von Ceranthera den- data nicht verſchieden. Geranthera von Beauvois zu Melia: eeen geſtellt, weil er die Frucht nicht kannte, iſt nicht von Alsodeia verſchieden. Dieſe Abthl. der Violeen mit regelmaͤßigen Blumen nenne ih Alfodinen. Physiphora in Banks Herb, aus Brafilien unter: Scheider fie) won. Alsodeia nurdurd am Grunde ſchwach oerwachfene Staubfäden, durch Geſtalt und Bau ber apfel, die haufig und -aufgeblafen if; In Aublet's pflanzen von Guiana ſtehen 6 Gattungen dieſer Abthl., die er alle als befondere Sippen betragtet. Won Cono- horia, ‚Rinoria und Riana find nur die Blumen be: ſchrieben, von Palsura und Piparea nur die. Frucht. Sch habe die Blumen der 3 erſten Gippen unterfucht und die Frucht von Gonohoria, Die gänzlich ber von Palsura und Piparea gleicht; ih glaube. daher, ‚alle 5 gehören au seiner Sippe, Da fie in allem der Physiphora glei⸗ — — 1864 hen, auegenommen in ber Textur und Geſtalt der Capſel, und der Palsalia aus Sierra leone und vom Congo, außer daß die Staubf. faR ganz getrennt find, fo ſcheinen alfe diefe Sippen zu Alsodeia zu gehören. Pentaloba felsi- 1s Florae eochinchinensis afeiht auch Alsodeia, ſelbſt in der Zahl der Wandplacenten. Loureiro befihreibt aber die Frucht als eine slappige, sfamige Beere und fo wäre es freylih eine befondere Sippe; wahrſcheinlich aber ift die Frucht eine wirkliche Capſel und dann von Alfodeia nicht verfchieden, mit deren Gattungen von Ma: dagascar und der Küffe von Weftafrifa fie atıh die ver— wacfenen Staubf. hat. Die 10 Sippen, vielleicht au Lauradia, find wahrſcheinlich nit mehr als eine einzige und gehören alle in einerley Abtheil. der Violeen, ob: ſchon ſie jegt in den verſchiedenſten Drdnungen fließen. Jul. bradte wegen Aublet’s irriger Befreiung der Ctaubfäden Rinorea und Conohoriä zu den Bei: beriden, an die er auch Riana hängte und fragte, ob Pallura etida dazu gehöre. Ceranthera bringt er aud zu den Meliaccen, auch Pentaloba, Piparea mit Viola bangt an den Ciſtineen, recht. SEIEN Zu den Berberiden gehören Berberis (wozu auch Ilex japonica Xhunb.), Leontice (wozu Caulophyl- luny, Epimedium, Diphylleia. Jefferfonia weicht viel feiht im Bau des Samens ab, 3. B. in ihrem Aril- lus, flimmt aber in den 3 Hauptcharacteren der Bluͤthe überein; Staubfäden gleichzaͤhlig und den Blättern ge: genuber, Staubbeutel fpringen eben fo auf, Bau des Fruchttknotens gfeid. Podophyllum gfeiht Dipkylleia im Ausfehen, in den unregelmäßig zerftreuten -Gefnßbun: deln im Stengel, wefentlih in der Bluͤthenhuͤlle und im Bau des Fruchttknotens; obſchon die Staubfäden zahlreich find, fo find fie doch nicht ganzfih unbeffimmt, fondern feheinen in Zahl und Einfügung ein beſtimmtes Verhaͤlt niß zu den Blumenbfättern zu haben. Durch Auffprin: gen der Beutel, vielleicht aud im Camenbau, weicht es von diefer Ordnung ab, an die man es doc) bangen mag. » Nandina f&eint zu den Berberiden zu gehören, unterſcheidet fi nur durch zahlreihe und dicht ziegelar: tige Bracteen, von denen der Hebergang zu Keld und feloft Blumen faft unmerflih ift; und im Yuffpringen der Beutel. or Eine neue Sippe aus Neuholfand in Banks Her- bario, Hymenanthera gleicht Allodeia im Kelch, in der Einfügung, Ausbreitung und ſchief ziegelartigen Stellung der Slumenblätter, befonders im Bau der Beutel, wo— rinn fie fih mehr den eigentligen Violten nähert. Uns terfcheidet fih aber von diefer Drd. durd 5 mit Den Blumen :Slättern wechfelnde Schuppen, und vorzuglid in der Frucht, die eine 2 fächerige Beere iſt mit eingel-- nem hanaenden Samen, defen innerer Bau dem der Bio Teen und Polygaleen gleicht, zwiſchen welde dieſe Sippe gehört. 14. Chailleteen. Chaillefia aus Guiana, vorher Patrißa von Rohr, und nothfrüher Meliotes aus Sierra. Leone von Solander genannt. Dichapetalum und Leucofia gehören zu derfelben Sippe. Am Congo iſt eine andere als die in der Sierra Leone, Chailletia, Tapura (Rohria) und eine neue Sippe aus Indien mis Kapfel bilden dieſe Drbnung. Die Hauptcaractere * — » 1565 find von ber erſten zu nehmen, die Faͤcher des Fruchtkno— tens 2oder 3 enthalten immer 2 hängende ovula neben- i er; in Den regelmäßig blumigen ©ippen find inner- halb der blumenblattart. Körper, und ihnen gegenüber eben fo viel Drüfen, die auch in Leucoſia nit fehlen. Paſſura gehört ungeachtet der unregelmäßigen, f Heinbar einblätteriz gen, 3männigen Blume do hieher. Diefe Unterfchiede verlieren fi, wenn man die bliumenblätterartigen Körs per als verfümmerte Staubfaden anfieht, welche in alfen Sippen diefer Art. in der Reihe. der Achten Gtaubfäden fiehen, Ghailletia ſeſſiliflora ſcheint einerley mir Tapura ‚guianenfis. E x Den Ehailfeteen naͤchſte Sippen find Aquilaria cei: nerley mit Ophiofpermum ) und Gyrinops. Sie bilden fait eine. befondere Drd. oder wenigſtens eine Abthl. pin: ter Der gegenwärtigen, die ih dann Aquilarinen nennen moͤchte. Bon den Samydeen unterfiheidet fi Ayuilaria nicht allein im Bau des Frugtfnoiens und der Samen, fond. aud in den drufenlofen Blättern, welde bey den Samydeen haufig find, und aus einem Gemeng vonrun: den, linearen und durchſichtigen Flecken beſtehen, wodurch fie ſich von allen andern Familien unterſcheiden, mit de: nen fie. verwechfelt werden könnten. Die einzige Sippe, in Deren ‚Blättern ähnliche Drufen. find, iſt Myroxylon . ewo;u Myrolpermum und Toluifera) ; die durchſichtigen Linien find aber viel länger, als bey den Sampdeen. - Ron den: Euphorbiaceen ift wenigſtens Aqwlaria eben fo. verfehieden ald von den Sampdeen, und eher mit den Thymeleen als mit beyden vorigen verwandt, } 15. Guphorbiaceen; inder Sammlung 20 Gatt. oder der Phanerogamen, aljo etwas mehr als bey Des nen zwiſchen den Wendefreifen nah Humboldt, aber er: was weniger-ald in Indien oder im Norden von Neu: Holland. "Merfwürdig am Congo ifi eine neue Gattung aus der americ. Sippe Alchornea, melde von dem ame: wie Acgopricon ſich vorzüglih durch die Kapſel unter: i ſcheidet. 2neue Gatt. von Bridelia, fonjt nur in Indien, ind eine neue Sippe, welde die eigentlihe Structur der Euphorbia hat, und woraus fi ergiebt, daß Die ſoge⸗ ‚nannte Zwitterblüthe dieſer Sippe eigentlich ein zuſam⸗ mengefeges Bündel von Blumen if. Dieſe Gattung y 4 r „Liefert eine Subſtanz wie Katſchuk, auch in Sierra leone. An den Gräben um bie Dörfer am Congo pflanzen bie Eingebodrnen eine ſtrauchartige Euphorsia, welde Tuckey Gactus quadrangularis genannt hat. 16 Zufammengefegte; davon find jest über 000 Gatt. befannt, ift Daher als eine Claſſe zu betrach⸗ ten. Die Abtbl. von Calini feinen die natürlichiten, J ind. aber noch niet ‚gehörig beftimmt. Sn der Samm: Tung find nur 2a, gebören über die Hälfte zu. den Heli " anıheen und, Vernoniaceen. ‚Die meiften find neu und. darunter 5 neue Cippen. Die befannten Gattungen ge: Dören andern Abthejl. und find meift indiſch, nur Age- zatum comyzoides iſt America und Indien gemein. . „ Siruchium! coder Sparganophorus). feint von den weſtindiſchen nicht verſchieden; Mikania chenopodifo- lia fehr ‚gemein an. der Kuͤſte, Die.andern ‚Battungen nur in America... Nah Humboldt betragen Die Zuſam⸗ Mengefegten zwiſchen den Wendefreifen 4 Der. Phansrogaz men, fie nehmen immer in höheren Breiten ab und betrat 866 gen in den kalten Zonen nur 2. Am Congo find fie nur #55, in der Sierxa Leone nad Smeathman, in Rox- burgh’$ Flora indica betragen fie nod weniger; im Norden von Neuholland etwa „1, und im heißen Ameri- ca nad einem Verzeihniß in Banks Bibliotpef faſt eben fo. Ich glaube nicht, daß am Congo und in der Sierra leone das; Berhäftniß fteigt, wohl aber in der Flora indi- ea, und mag ji dem von Neuholand nähern, Es if nicht wahrſcheinlich, daß in America das eigentlihe Ber- haͤltniß Höher fleigt. Da am V. d. 9. 9. am meiften Aufammengefegte find, fo ift das verminderte Berhältnik im äquinoctialen Africa merkwuͤrdig. — 17. Rubigceen; a5 Gattungen, faſt 4,5 eben fo it das Verhaͤltniß in der Sierra leonenad) Smeathman’g Sammlung. Humboldt gibt für Die heißen Gegenden 5 an, und das vermindere ſich noch gegen Die Pole, al- lein Diefe Familie befieht aus 2 Abthl. Die fih zum Sri. ma verföieden verhalten; Die erfte mit gegenftehenden, felten Wirtelblaͤttern und Zwiſchen-Stipulen, iſt vrag lich äquinoctial und bildet die zahlreichſte Abtheilung: Die andere oder Die Stelaten, hat Wirtelplätter oder jehr feiten gegemüberfiehende, aber mit Zwifgenfis pulen, am haͤufgſten in den gemäßigten Zonen, kaum zwiſchen den Wendekreiſen, außer auf großen Höhen, - Ge Delille’d Berzeihniß der Aegyptiſchen Pflanzen fie 1813. IX) find keine aus der aquinoctialen AbrpL, und nur 5 Stellatae, oder faum Der 745 der Ph. Sn * Flora atlanlica von Desfontaines find ‚15 Stellatae und ner eine Gatt. ausder äquinoetial. Abtheilung, Diefe weniger als da der Ph., ein, geringeres Verhältmig alg in Labeland. Sn der Flora capensis von Thunberg ver⸗ halten ch Die Rubiaceen zu den Phanerog. wie — aber die. Ord. in anders aufgeftelt; Daher überfleigt p. eg. Atheilung etwas Die Gtellaten, weil Anthofper- manı,das Suͤdafrita allein angehört, fid bey jenen fin- det. Zn Neuholland unter berfelden Breite find der Stef- laten noch weniger.aber wegen Opercularia Diefer Gegend eigen, wird Das Verhäftniß der ganzen Od, zu de Ph. beträchtlich vergrößert, RR : Mehr als die Hälfte der Rublaceen gehoͤren zu befannten Gippen, Gardenia, —— Morinda, Hedyotis und Spermacoce, Ginige werder neue ©ippen, Die erfie fleht Gardenia nah, welche felbft Unterabthl. fordert, Die 2 fleht zwifchen Rondeletia und Danais, und dazu gehört wahrſcheinlich Rondei. febrifu- ga As. Ciſt Die neue pexuvianiſche Rinde, wahrſchein⸗ lid) nicht verſhieden von der Bellenda oder afric Rindey= die dritte in Bluͤthen und Bluͤthenſtand wie Nauclea Frugt- fnoten aber und. Bericarpia verfliegen, das Yanze Köpf- ‚hen bildet sine kugelige, fleifchige Frucht, wahrfjeinfid diejLandes feige der Sierraleone von Afzelius. Die gie iſt die 2. Gatt. von Neurocarpaea, neue Sippe in Abpffinis en Galt). Die 5. Sippe zwiſchen den Rubiaceen, und gleicht den erſten im Ausſehen, beſondes in den Stipu⸗ len zwiſchen den Blumenſtielen, und in der Einfuͤgung und dem Bau der Samen, die aufrecht ſind, und den Embryo in einem hornigen Eyweiß verſchließen, das die Maſſe des Kerns bildet; den Apocyneen in der Trennung Des Fruchtknotens vom Kelch. Kapſel und ihr Auffprine gen genau wie bey Burlaria. 17 ° 1367 Dieſe zwey Ordnungen haben feine Hinfanglih un⸗ Zerfcheidende Charactere, und. gehören daher zu einer Glaffe. Das Ovarium fuperum nahert diefe Sippe den Apocyneen; die Stipulae interpeciolares, und der Bau der Samen nod mehr den Rubiaceen. Juf. fliegt Ukeria von den Rubiaceen aug, und bringt fiezu Den Apocyneen, weil fie Ovarium fnperum, unregelmäßige Blume, fleiſchiges Eyweiß und nur einen Staubfaden hat; weil bey den Kubiaceen feine Verkuͤm⸗ merung der Staubfäden vorfommt Ink regnet Oper- ‘wularia und Pomax nicht dazu), weil in der männli: en Blürhe von Ophioxylum , das zu Den Apoennten gehört, ſich nur ein Staubfaten findet, Aus aͤhmichen Gründen bringt er Gaertnera zu den Nubiareen, ob: ſchon fie ovarium fuperum hat, weil ihre Blumen ve gelmäßig, das Eyweiß häufiger und hornig, und der Em: dryo aufrecht iſt. Im der neuen Sippe vom Eongo fin; den fih aber alle diefe Kennzeichen. Diefe zwey Sippen mögen daher mit Pagamea, Ulieria, Geniofioma cAnaf- Ter) und Logania wegen ihrer Uebereinfiimmung in der Ra: "ge des Fruchtknotens eine befonders Zunft zwiſchen den Rudiaceen und Apocpneen bilden; ſie iſt jedoch nicht recht matürfih und fordert analog den Abtheil. der Rubiaceen, Juch nach dem Ausfchen wenigſtens a Abtheilungen. Dar⸗ aus ergibt es ſich aber, daß der einzige, dieſe Abtheilung Serbindende Charakter, nehmlich ovar. fuper. hier nieht mehr afs ſippiſchen Werth bat; und man wird zugeben, Daß die An: oder Abweſenheit Dir Stipulae in Logania noch unwichtiger iſt. 18. Apocnneen: fung. — { Die erffe mit einigen andern aus den Sierra leone Bilder eine neue Sippe, Deren Frucht Außerfih der von Gerbera gleiht, aber vielfamig if. Die Rahmfrucht von Afzefius gehört wahrſcheinlich hicher, die Blaͤthe wie ben Vahea Lamarck, Fruchte mie Voa Canga von Petit-Thouars, von der man in Madagascar Vogelleim gewinnt, oder wie bey Urceola Roxburgh, welche das Katfhuf von Sumatra liefert. Die afe gehört zu Anthocleiſta Afzeli, unterfcheis det fih von Potalia (Nicandra) nur darinn, daß fie eine afaͤcherige Beere hat, Potalia eine zwey⸗ nicht Sfärherige. Juft. hängte die Potalia an die Gentianeen, vielleicht zeif fie frautartig ſey. Die Gattung der Anthocleilta vom Congo ift ein großer Baum, er fteht offenbar neben Fagraea. Ob diefe Sippen zu den Apocyneen oder eine ste Abtheilung der zwiſchen geihobenen Zunft bilden ſol⸗ Yen, ift zweifelhaft. Bey den vollfommenen Zwitterblů⸗ then der Apocyneen haben alle die 5 zählige Einteilung Der blumigen Huße, gleichviel Staubfäden und zweyfaͤcheri⸗ „gen oder doppelten Fruchtfnoten. Bey ben Asclepias Deen, melde auch zu diefer Ordnung gebracht werden, be- merftman aud) eine ſolche Zahl der Staubfäden und Grif— fel und die ſonderbare Befruchtungsart. Bey Potalia und: ‚Anthocleilta mehrt fi aber die Zahf der Staubf. und der Blumeneinſchnitte, die des Kelchs aber mindern ſich. Der Griffel aber bey jener ſtimmt in der Theilung mit den: Moosyneen; bey Anthocleifta ift die Abweichung von sein Theifung nur fheinvar, dad Ovarium befteht aus 2 verwachſenen, dur Tortfäge der Placenta wieder 6 Pflanzen in der Samm⸗ 18 abgetheilt, aber jede Abtheilung oder beſondere Zelfe ent⸗ Häft nur eine halbe Placenta, die nicht: von der Innern Kante entſpringt, wie 68 feyn würde, wenn dad Dpar. aus a verfhmolzenen Organen befinde, u 19. Asclepiadbeenz nur wenige Gattungen, fer ne ausgezeichnet. "Periploca des aͤquinoctialen Afrika an der Mündung des Congo: eine Oxyfielma, Taum von dem indifhen O. esculeninm serfgieden, waͤchſt an ver. fhiedenen Stellen des Ufers. £ DE ‚20. Acanthaceen; 16 Gattungen, meiſt neu, ftehen den indiſchen näher als den amerifanifchen. Dar: unter einige Nelloniae und Hypoeltes, eine neue Ae- theilema, vielleicht Fhaylopßs Willd,, obſchon ſie nach Wendland eine Hülfe, nad Wil.’ eine Schote Habe; eine von der neuen Sippe, zu der Ruellia uliginofa und balfamea geheren wird; eine neue Blepharis, Ale die fe Sippen finden id in Indien, nicht in Amerika. 21» Convolvulacernz 22 Gattungen, nicht ausgezeihnets-die meiſten zu Tpomraea, Die übrigen zu Conyolvulus. Gine Hydrolea, nah der Sagonea pa- Infris, die Jul. auch herbringt. 33 ' H. aber bildet mit Nama eine befondere Familie; Hydrofeen, näher Polemoniateen ale Convolvulaceen. 22. Scrophularinenz 10 Gatt,, von denen zwey eine neue Sippe, deren Charakter in Der Blume und in den Beuteln. er : 23. Zabiaten; 7 Gatt;,. davon 3 Ocymum, das aud in Aſien, nist in Amerifa ; 3 zu Hyptiss nur in Amerifa, nicht in Indien; eine Hoslundfa, bis jetzt nur an der Weftfüfte von Africa, nähert fih im Bluͤthenſtand und den Wirbelblättern einer ihrer Gattungen der fol: genden Ordnung. 24. Berbenaceen; bilden mit den Labiaten ti ne natürfiche Claſſe; denn beyde Ordnungen find ſchwer zu unterfgeiden, * 7 Gatt., davon 3 ſchoͤne Clerodendron, 2 neue Vitex, Stachytarpheta indiea ‚eine neue Lippia, melde durch Ausfehen und Bau die Bereinigung der Zapania mit Diefer Sippe beſtaͤtiget. Die Blaͤtter dieſer Gattung vom Congo find dreyig, rieden wie Verbena triphyl- la, deren Verwandifoaft mit Lippia, ungeachtet des ver: fHiedenen Kelchs und Bluͤthenſtands durd das befondere Aufbfühen der Blume, das ſich nur auf Lippia und Lantana ausdehnt, beftatiget wird. Ä nr, * 25. Dlacineen; ein Olax, verfoieden von a: fen im Kelch, der fih nad der Befruchtung nicht eriveis tert, fordern nur den Grund der reifen Frucht ringfor: mig umgibt. t Diefe Gattung flimmt mit denen von Neuhollany und mit Filliia Gommerfon, in nur 5 Blumenblättern, ungetheilten Stummeln von Staubfaͤden, nähert fi aber im Ausfehen mehr Olax Ceylanica und [candens, und beftätiget Die Vereinigung aller dieſer Pfianzen in eine Sippe. Filſilia hat nur einen einfäderigen, nit einen drenfächerigen Trucdtfnoten; Die centrale, fäufenz n 7 x 44 \ * foͤrmige Placenta, an deren Gipfel 3hang:nde Samen, bangen nit mit Den Geiten des Ovarium's zufammen, fo bey F. difparilis. Mit den Santalaceen ſtimmt Dfar nur durch diefen Bau des Ovarium's überein, gehört aber nicht dazu; denn O, Hat doppelte blumige Hülle amd "evariam füperum, die Gantal. inferum und Perian- "thium fimplex. Das Teste verfiert viel son feiner Wichtigkeit, wenn man bedenft, das Oninchamalium, übrigens dem Theliurm gleich, eine äuhere Blumenhülle - Yat, die das Ovarium umgibt, und niehr wie ein Kelch ‚ausfieht, ald die von Olax; auch menn man auf die, ‚allgemein angenommene Verbindung von Löranthus und . Viscum "achtet, wovon der erfie Kech und Blume das lehle aber, wenigſtens in den maͤnnlichen Bluͤthen, nur ei: ne einzige Hülle hat, welche der Blume von Loranihns “enffpricht. Der Etand des Ovariums wird auch weniger wichtig durd die Verwandtſchaft der Santalaceen mit Exocarpus, die nicht allein ovar. fup. hat, fondern aud) der fleifchtge Boden feiner Frucht, ähnlih der von Ta- xus, vollfommen Dem. erweiterten Feld gewiffer Gattun: en von Olax gleicht. Jull. gibt den Santal. ein einfa: miges Ovarium, was ein Verſehen ſeyn muf. 20. Urticeen;nur7 Gattungen von Ficus, eine der F. Religola fer. nah, und wird, wie dieſe in Sndien, fo ud) am Congo heilig gehalten. Ein merkaurdiger Baus, den die Glawohner Mulanga nennen, bildet. eine neue Sippe zwiſchen Couflapoa und Cecropia, ſtimmt mit leiter im Ausſehen, unterfgeidet ſich hauptſaͤchlich in Bau und Anordnung der einmännigen männliden Bf: “then, und in der Form der weiblühen Kaͤtzchen. Naͤhert fi5 im Bluͤthenſtand und im Bau der maͤnnlichen Bluͤ— ‚then, auch im Ausſehen Myrianthus; die Frucht dieſer aber iſt ganz verſchiedea, wir kennen aber die meibfichen- Bluͤthen nicht. Bey den Artocarpeen, zu Denen Mu- Tanga gehert, und bey den eigentlichen Urticken ift Das einzelse Ovarium aufreht,, Der Embryo hängend oder umgeleört. Dadurd, und, Durd Trennung der Gefäled: ter find fie hinlaͤnglich von denen Sippen der Chenopo: - been und dir einjanıigen Illecebreen, denen das Eyweiß fehft, sder nur ſehr fein iR, verſchieden. Daher iſt guch Geltis und Mertenfia, bey denen das Ovulırm hangt, von Den Urticeen zu trennen. Aufrechtes ovalum und umgstehrier Embryo charalteriſtert auch die Yolygenen, Kinsraceen, und ſelbſt Eoniferen. Von allen diefen Ord: nungen faffın ſich ader die Urticeen ſonſt leicht unter: ſcheiden. ar. Bhytolaceen; beſtehen aus Phytolacca, Ri- ccrotea und Petiveria. Bey Dem Chenopodeen ſteigen die Staubf. in der Zahl nie über Die Kelgein: fehnitte, und- fliehen ihnen gegenüber; bey den Phytola⸗ “een find fie entweder unbeſtimmt oder wechſeln mit den Einfnitten, wenn fie gleid find. Phytolacca aber hat ein vielfäheriges Dvarium, Petiveria ein einfamiges und feitlihe Narbe; man follte daher einen Zwiſchen— aum haben, und diefen bilden die Pflanzen vom Congo. "Br eng eine Gait. Phytolacca wie abyflinica, deren Sfägjerige Frucht fo- tief getheift ift, daß ihre Lappen nur mit den innern Kanten zuſammenhan gen und ſich wahr: ſeinſih zufegt rennen, Zweytens eine Gifeckia, deren "5 Darin. gang getrennt find, Fuf. ſetzt diefe Sippe zu den Woriulacateen, ſteht aber, wegen Abwechslung der Staubfaͤden mir den Kelchabſchnitten, und wegen ihrer ' Ein-üoum Phytolacea näher. Anciftrocarpus gehert zu Bhntolacacten,, obſchon feine Staubfäden den Kelchab⸗ "ghnitten gegen Uber ſtehen ſollen; Mältus, Deren Ausſe⸗ 1899 hen wie bey Gifeckia iſt, von der ſte- faſt wis Ancilrocar- pus von Microtea, ſich unterſcheidet, oder wie Rivina octandra von den anderen Gattung ihrer Sippe, mag auchhieher gehören. Ko Pebiveria entfernt fi vom Phntolacateen noch mehr durch Die feitlihe Narbe, die gedrehten Samenlappen und den Mangel.an Eymeiß, und nähert ſich Seguieria, mif der fie auch den knoblauchartigen Geruch gemein hat. Die S. ſtimmt mit Rivina oetandra, befonders nach s Gattun⸗ gen aus. Braſilien, deren eine daſſelbe Ausſehen ha‘, it den fehr Heinen durchſichtigen Flecken der Blätter, bie auch noch bey andern dieſer Ordnung vorlommen. Petiveria und S: bilden daher eine Abtheilung unten Den Vhytola⸗ caceen. Sn Neuholland gibt es sine andere Abtheil. dies fer Ordnung, deren’ 2 Sippen in der Zahl der Staub- faͤden eben fo von einander verſchieden find, wie P- I s. Menocotylevonem 22. Balmen. Eläeis guineenfis, Maba „oder Ooelpalme der Eingebohrnen, fheint gemein,ift einhaͤuſig nicht zweyhaͤuſig wie Gärtner; auch ſind foramina pu⸗ taminis nicht am Grunde, ſondern an der Spitze. Bahr: fheinlich gehört Alphonlia.oleifera Humboldt zu Elae- is, und iſt vielleicht nicht einmaf. von. der africaniſchen Gattung verfchieden. Es ift merkwuͤrdig, daß Elaeis sur neenfis, die nad. Weflindien gebragt worden, und Co- cos: indica, welche im heißen Aſien einheimiſch iſt, die 2 einzigen Gattungen einer großen: und. fehr natürlicher Abtheilung diefer Drdnung ſeyn follen, die nicht auf Amerita befprankt find. Diefe Abrheilung mag € o coi⸗ nen heißen; die Zellen diefes urfpruͤnglich 5 faͤcherigen Putamen's ſind bey den fruchtbaren durchbohrt, der Lage des fruchtbaren Embryo gegenuber, bey den: unfruchtba⸗ ren find Die Löcher blind, wie in der Cocosnuß. Dieſe Abtheilung- Fiefert au nur alfein Del. Eine am: Congo häufige, von Smith zu Hyphacıte gebrachte Gattung wird gepflanzt, um Wein, Daraus zu gewinnen, mäßig had, fecherförmige Wedel, ein Hit getheifter Stamm CCaudex), daher eher zu Coryph& als zu Gärtnerd Hyphaene, von der Delille’s Cuci- fera, Doum in Ober : Negypten, eine Gattung. iſt; die 2te, Hyphena coriacee wohnt auf Melinda, und wahr— ſcheinlich Madagascar; beyde zeichnen fih aus durch Caudex dichotomus, oder mehrmals getheilt. Die Bat: me am Congo wurde nur in der Frucht gefehen, und 28 ift daher begreiflih, warınm fie Smith cher zur Hyphaͤne als zu Corypha brachte; denn Gärtner hat den Em— bryo in Corypha beſchrieben, als liege er am Grunde dir Frucht, wahriheinlich weil er fie umgekehrt hat, wie bey Dlaeis. Gewiß iſt es wenigſtens, dab in Coryphz Taliera aus $ndien,fehr nah C. umbraoulifera verwandf, der Embryo an "der Gpige der Frucht liegt, wie in Syphaͤne. Auch iſt eine Gattung von Raphia angegeben, wahr: fhernlid‘ BR, vinifera oder Sagus palmapinus von Särtnen 2 Roch iſt da ein Wedel, wie die von Calaması fe- eundiflorus, der auch jih in Sierra leone: findet ; und ‚ein männlicher Kolben cSpadix), der Dem non Elafe Sylveltiis aus Indien fehr aͤhnlich iſt. rt =—— en Die Cocosnuß iſt nirgends am ganzen Ufer bemerkt Kat \ j J Kuss ei Hat daher in allem nur 5 Gattungen von Vals men ‚gefunden auf dem ‚ganzen Continent von Afrifa, mit diefen 13, gehören zu Sippen, die auch auf den be: nasbarten Inſeln, in Dftindien, aber nigt in Amerifa vorfommen, ausgenommen: vieleiht Elaeis, wenn Al- phonfia oleifera Humb. eine Gattung diefer Sip⸗ or Cyperaceen; 32 Gattungen, aljo ‚ein Acht⸗ zehntel der Phanerogamen, mithin ſehr verſchieden won Sumboldt's Aequinoctial-Verhaͤltniß, ſteht aber zwi⸗ {en dem vom noͤrdlichen Neuholland, wo es wie 17 14 äff, und dem von Indien, wo wie 1: 25. In andern Gegenden zwiſchen den Wendlreiſen mag das Verhaͤlt⸗ niß kleiner ſeyn, doch kann ich dumb. Verhaͤltniß 1:60 nit annehmen, noch aud, daf Die mwenigften der, Drd: nung zwiſchen den Wendefreifen vorfommen : denn die Typeraceen beftehen, wie die Rubiaceen und ver⸗ ſchiedene andere Familien aus Zunften, Die zu den Si: maten sin fehr verſchiedenes DVerhältniß haben. Die ‚meiften in den heißen Zonen gehören zu Oyperus und Fimbriftylis, daſelbſt fehr dunn zerſtreut, waͤhrend in den kalten und zum Theil in den gemäßigten Zonen ‚Die zahfreihe Sippe Carex ſich aufhält, Die zwiſchen den PWendefreifen faum vorkommt, außer auf großen Höhen. Daher ift einige Grade über den nördlichen Wendetreis, hinaus inder alten Welt wenigftens, Das Verhaͤltniß der Cyperaceen geringer, wie in Aegypten nach Delille; und Die wenigften finden ſich ım der Flora atlantica eon Des- Kont. und um Afeppo nad Ruſſel. i Aebrigens iſt es nicht gewiß, daS in derfelben Breite son Amerifa aud die menigften vorfommen; und es ſqcheint, daß in der entipregenden Parallefe der füdf. Erbe am V. d. g. Hoffnung und Saven Jackſon fie betraͤcht⸗ lich vermehrt werden durch ganz neue Sippen, oder gdt- Aungöreihereafs die in andern Gegenden. r Am Congo find 15 Gypetus, worunter O. papyrus, doch nicht ganz gewiß, od voͤllig dem in Aegypten und Sicifien gleich, weil die Scheiden des Strahls der ges meinſchaftlichen Dolde in dem vom Congo weniger winte⸗ lig und weniger ſcharf abgeſchnitten find; wie ſich hierin Cyp. laxiflorus auf Madagascar verhaͤlt, weiß ich nicht. Cyp- articulatus iſt auch in Amerika, Indien und Aegypten; Fuirena umbellata und Eleocharis capita- 'ta (Scirpus c.) aud) in Amerika, Indien und Weubol; land; ©. ligvlaris auf in andern Theilen gon Afrifa und Amerika. 1 iypaelyptum argenteum aud am Genegal, in Sn: dien und in America. Heißt beffer Lipocarpha, Denn Richard Hat unfer Dem Namen Hypaelytrum andere Pflanzen aufgeſtellt, zu Denen Kunth Hypaclyptum arzent. gebracht Hat, mas nicht ſeyn ſollte. Lipocar- pha cfonft Hypelyptum) ift vermandt mit Kyllinga; Die inneren oder oberen Schuppen find ın beyden der untern oder vordern und hintern Schuppe gegenüber in Bezug auf die Are der Spicnla; bey Iichards Hypaelytrum Dagegen find Die Schuppen feitlih, oder tehrd und links in Bezug auf Die Are der Spiculaz und zu vergleichen mit denen der weiblichen Blürfen von Diplacrum, dem 4872 Utrieulus ober Neotarium ven Oarex und. den ſeitli⸗ chen Bracteen von Lepeyrodia, einer Sippe, die zu der. nah verwandten Drd. der Reftiaceen gehört. Da aber bey Hypaelytrum und wie ih glaube, auch bey Diplafia bisweilen mehr ald 2 innere Schuppen, Die. dann. ziegel- förmig find, fi finden, fo. fann man fie in beyder Zip: pen als cin Spicula beraten, Dieauf ein einzelnes Bli chen befhränft ift, wie in verfiedenen Sippen ber Ey⸗ peraceen und wie felbft in Lipocarpha, von der fie übrie gens hinlänglich durch ihr Verhaͤltniß zu den ein ſchließen⸗ den Schuppen und zu ber Are der Spica verſchieden ind, - ) ae R Diefer Bau von Hypaelytrum ; von dem auch eine Gattung am Congo if, wird einigermaßen dur Chon- drachne u, Chorizandra keffäfiget Zbepder untere Gdup: pen der lezten Spicala find nigt unftucidar, fondern einmännig; nur Die mitlere oder End: Blüthe iR Zmitter. ' — 5. Gramineen; as Gatt. „5 der Phancregowen in der Sammlung, ziemlic das Verhaltniß, wies Sun: bofdt für Die Hequinsctia! Gegenden beſtimmt hat, nehm lich 1: 15, womit auch das von Indien zu ſtimmen jdeikt. Ar der Nord - Kılfle von Reuholland iſt Dad Berhältniß viel größer, Die2 Hauptzinfte der Gramineen, nehmlich Poaccen und Paniceen haben ein verſchiednes Verhaͤltniß zu den Elimaten; von den Paniceen find die meiſten, in abfofu: ter und in relativer Zahl, zwiſchen den Vendfreifen; von den Toaceen aber außer Denfelben. Das Uebergewicht Der Paniceen zu den Poaceen aufden Ebenen glei Dein ieer zwiſchen den Wendefreifen iſt fo beſtaͤndig, daß man dar: aus ſchließen kann, od Die gefammelten Pflansen daher fommen, oder aus hohen Gegenden; Dieſes auf Hund, Sammfg. angewandt, mworinn Die Poaceen zahlreicher find als die Paniceen, zeigt, Daß fie den Character Der Länder außer den Wendetreifen an fid tragt. — Unter den Beniceen vom Congo ſind zneue Eipyen, Cine zwiſchen Andropogon und Saccharum im Cha: vacter, im Ausſehen aber weit davon, Die andereswifden Panicum und Saccharum findet ſich auch an andern Teilen der Kuͤſte und in Indien, Acpotyledonen. { 31. Farren; 22. Gatt. Die meiften neu, gehören - aber. befannten Eippen an, beſonders Nephrodium, A- [plenium, Pieris und Polypodium, 2 neue Adiantum, wovon man noch Feine Batt. an diefer Kuͤſte entdedt ’ hatte. Trichomanes und Hymenophyllum find nidt ia der Sammlung und überhaupt fehr; felten im äguin. Africa, weil fie immer Chatten und Feuchtigkeit verlan-. gen. Ein neues Lygodium, Die erſte Gatt. diefer Eipve pom afric, Gontinent. Gleichenia Hermanni (Merten- fia dichotoma) findet fih aud in Indien, Ceylon, Neu; holland und Inſel St. Vincent, fehr mertwürdig. Acrofüchum Stemaria faum von A. alcicorne in Neupolland und im melanifhen Archipelag, verfchieden ; A. aureum häufig unter den Mangrov - Bäumen an Der. Mündung des Congo, aud in Amerika, Ich habe früher gefagt, Daß Die Zahl der Farren im Gegenfag der ‚andern Erpptogamen, Lycopodinen ausges nommen, in den geringern Breiten größer fey und zwar ' — der Bons das ae Äfonict Yanz das olute u relativ J wi a: ne —— i o in DEE a | reite allein kann man ni en fliehen; denn außer ‚einer * un ufammen, fo mag ne Bin Rh dor Ihr hr Maximtum ſcheint ao m —2 ſtart bewaldeten In Snfefn rer den Bot. zu fenn. ©o iftihr Verf. zu den J vahr feintig h wie 1:10 auf Jamaica, wo man an 200 ua ge⸗ funden hat. Xuf Isle de France u. ig fenad etit-Thomars fih mie 1:8 zu verhalten, Auf Otähaite Banks wie 1: Au. ‚Auf St. Helena nad Roxburgh Er : ale 1:2 Diefes große Ver. erfireift ſich auf den — nfeits des fünf. Wendk. In Neuſeeland nad) Banks Pe 1:6. Auf Norfoffsinfel. ‚nad 3. Bauer — 1: 3 Anl Trilian daGnabengäjk Petit. enter, Verhaͤſtniß der aquin. Zarren in. den die er en iſt Außerft —— wenn ihr Mäximum En Bander fi RL faͤllt B ihr Mini⸗ oder einig Srade außer den Wendf. So finden fh >» fu niedern Inſeln im Bufen von Carpentaria nit mehr ald 5 Farrengattungen bey mehr als 200 Pha⸗ In Aegypten gar nur eine nach Porskal und il e) Adiantum- —— veneris, doch vielleicht da⸗ wovon id) Stucke von Madera, Teneriffa, ag0, J a J Bourbon und. aus. ‚Abyfirien habe. Adi- von Kimign, und die att., melde ih Adiant. afric.- - tenerum auf: Jamaica und andern wefiindifhen 1 en wurde auch als A. capillus veneris"angefeben; der ı alten und neuen. Welt, ' in Be. „beißen en Zonen sorfommen fo a Um Aleppo fi find nad) Ruſſel nur aygarten, J Dest, —— nur 18, oder wie 4: 100, m Conse fi find fie-wie.as. 20, Ziemlich wie in Ara⸗ Aue bien nach Forskal,' und wie an der Nordkuͤſte von Neu⸗ d ziemlich auch wie in Indien. iehlich Br ichb bemerlen daß meine Angaben der Ber baltnikzahlen nicht immer, mit; Dumb. übereinflimmenz x Be dieſe Angaben nicht für genügend ' rn se, ei n noch mehr Verhaͤlt. in Zukunft indie rofeigung genommen werden, Vor allem muß man Die: geographiſche Vertheilung die Sippen ins Reine brin⸗ Das fuͤhrt vielleicht zu beſſeren Aufſtellungen und der Gruppen ſelbſt, und wird pft entſcheiden laſſen, — Gatt. —— herkam, die sent weit, verbrei⸗ den vorigen —— über die oil ie | en, Drdnuhgen‘ der Pflanzen vom’ Corgo, will ich einige über folche Gamilien beyfügen, melde über: haupt eu Aequinoctialgegenden angehören, aber nit in der Sammlung vom Congo: waren, dieſe ſind die Eyca- deen,/ Diperacsen, Begonicceen, Laurinen (Callytha aus⸗ dmmen), Yalifforeen, M Morfineen, Megnofiäceen, Surf eren; Heſperiden, Cedreleen u, Meliaceen, Iſis 1819, Heft ız, wahre | 1374 1. Chycadeéen, zwar nicht im a A ka, be ur SD ge He und in zei 5 * > 2 Biperaceen, fehr felten im — a tie fon Humboldt bemerkt, und bisher nur 2 Gattün- gen: von der) Weftkufte befannt 5. die erſte als Piper. en- beba angefehen und ihr wenigflend nahe verwandt; mi de ſchon von Cluſius bemerkt Piper ex Gainea ‚Öl exot: pr asa Hält ihn für Piper cahdatum auf: derſel⸗ ben Seite abgebildet, welches aber o ohne Zweifel: Piper cuhsba von dem malayiſchen Arhipefag iM;5, die 2te un: vollfommenvonAdanfon beſchrieben. Eine dritte Sattu in Banks Herbarium: von. der Sierra leone; am 8, ** Hoffn. gibt es noch eine — a einige vonıper DESSEN ; vet nr cn 3. Die ————— Sippe — die b abjucheifen iſt, kann vielleicht: «eine: — —— den, deren Stelle aber noch nicht befriedigend beftimme ift. Verſchiedene Gattungen finden fih auf Madagascar Isle’ de France, Bönrbon; eine auf der Snfel — aber feine auf dem Continent von Africa * x . won den Laurinen iſt nos keine Sippe: auf dem 'Eontinent von ‚Africa gefunden worden, Außer der fonderbaren Caſſylha, die einzige Gattung im der Saͤmm⸗ lung vom Congo, die faum vonder. Weftindifhen oder. von Cafiytha'pubelcens von Neuholland zu unterſcheiden ift, Dieſer Mangel iſt um ſo merkwuͤrdiger, da —* dene Gattungen von Laurus auf Teneriffa und Madera, und einige andere Sippen lauf Madagascar )ı Isle‘ de r France "und Bourbon gefunden werden. ©. 04. my Baffifloreen; ‚einige > merkwuͤrdige bisfer Ord. wurden in verfchiedenem Theilen ae langen von Alrica entdeckt, namentlich Modecca hkorii nala- barici undSmeathmania, eine neue Gippe, * — * Homalinen die Rede geweſen. "6: Myrſine enz noch nicht eine Gattung‘ Sur int aͤq. Africa gefunden, obfhon mehrere von ‚der erfleit Abiheil. den eigentlichen Myrfineen, am Br. ig Hoff und auf · den canariſchen Inſeln. Zur erſten MbRplurge> hören Myrlina,sArdifia, Blädhia, zur‘ 2t Embelia,; und vielleicht Othera und andere, Die lette unterſcheidet ſich von der erſten bloß in der "Blume , die vielblästerig iſt. Aegiceras fann eine 3te Abthl. bilden 7 wegen Derimerf: würdigen Entwidelung des:Embryo und” wegen Mangel an Albumen, Im Deffnen des: Kelchs undoder Blume ffimmt fie mit Jacquinia, welche mit Theophrafio.cGie- vija) die ate Abthl. macht, characteriſtert ‚Lurd, die mehr oder weniger deutfihen Echuppen des Slumenflunds, und daß gewohnlid ‚mehr als vein Samen zur Neife fonimt. Die ste enthäft bloß Bacobotrys (Moela), wel: ‚Se fih wegen oyarium inf. u. 5 verftünmelten ‚Staußf. abwechſelnd mit den Bfumen abſchnitten, ſich zu den andern Sippen dieſer Oednung verhaͤlt, wie Samolus zu pri⸗ mulaceen. 7.3. Magnoliaceen und Cedreleen, gemein America und Sndien, find auf dem Eontinent von. Afri⸗ ca und auf din dazu gehörigen Inſeln nicht — worden. 91%" Guttife ren und Hefperidien Tommen, doch zerſtreut, an andern — Kuͤſte vor. II 1975 E 1876 11..Bon den Melinceen Hat: man nur wenigean 9. Exrnouf: ‚üb. Yen Stein, welcher die Skletse auf andern Theilen im werk &g.: Mritagefundenz eine Gars Önbekup ineruiners. a5... m. aan Ss oa. —— at e ER ‚10. F. .de A. Brotero 'Arauji coferay, r tung von Leea (Aquiliciad, die früher auch zu Diefer: Slaniengkpe Taf W, & A —— —— Ordnung gerechnet worden, ſindet ih am Congo. dar. 6. EN BR ET BEST RR en „ Jall. hat kürzlich von der Verwandtſchaft der Aquir 14. Ri Brown ; über die zufammengef. Bflang. ©. 76. licia geredet, weiß aber nicht, wohin. damit. Mir fgeint 12. = 145 mertwürdige Abm SEITEN RG e8, ihre Nehnlichteit mit Viniferen im ſonderbaren Bam Bau — und Suite, ©. 133, Taf· Tuklueon,, des: Samens;, im Happigen: Denen der Blume, in der "4° 13. A, P. Decähäolle$? 6. 'Cörchorus ü Theilung der Blätter, Gegenwart! der) Stipnlae und ſelbſt ſollen ju Nofaceem@ 15% van 2) wm & im Bluͤthenſtand, verlange, wo nit vollfommene Ver— a i tinigung doch Annäherung: am Diefer Ordnung. > 4.) Bon den Biniferen ift Vitis jetzt die einige Sippazda»Gifus u. ‚Ampeloplis: nad. Richard denſel⸗ ben Bau des Fruchtknotens, namentlich 2 Bader mit 2 aufschten, ſeitlichen Oyıilist in jedem haben, To geboren. ſie ſicher dazu, auch in Botria ift nichts, was ihre Eins ſdlieſung in dieſelbe Sippe verhinderte. w gr er an welde Beauyois zu den: Apocyneen: I RR Er —5 Sere ‚Afemus, Och bringt. und Juſſ. zu: den: Viniferen, ift zu —— ar — —— us, Coronnla, Cetopirus, I i KR Mit Erffaunen: und dem. Gefuͤhl von hoher Folch:, Sul? sBliterssiohe 2 MEN Achtung für Die‘ ungeheuren Kenntniſſe des Vfs. haben wir Masiſtrini; Pantografo ſceno ale; Safumel diefen von einem: reich, ausgeftasteten. Geiſt durchdrunge⸗ mittels deſſen man ohne eine Hilfslinie geomeir. Zeichn T AsHR! a Cacem Are Dar uen-Xufiag gelefen. Gleich uk and Humboldt iſt idm in peripestioifhe pesmanbeln, nz} — Die ganze. Maſſe des Pflanzenreiches in jedem. Augenblick BAHT: 521—37.P.. Sa: Olfery. ‚etc. di mnalpe,, mit allen. einzelnen: Characttren der Bluͤthentheile und 28 Ro ati Re ER ——— Des Stocks gegenwärtig; und, er hat ein. Talent zu un? Ba. GSghrach einer Budeligen).. nam RG TC AR terfheiden, zu trennen. und zu vereinigen, mie nit. leicht: Gozzi; Ollery. comprovante: pin gli effetti falu- ines aufzuweiſen iſt. — — die i arı de’: preparati auriferi jeto, | Das einesi-aufzumeifenenfe = Was ınun. die Bergleihungen. tarı de’ preparatı anr He. nd Bir der Zahlen» Verpäfriffe betrifft; ſo ſcheint es uns, Daß nie a) Das, Tripel, —J— tine ſo einzelne und augenſcheinlich hoͤchſt unvollſtaͤndi⸗ — F — ER : ge Sammlung , wit die vom Onngo iff,. feimestosgs. Ra en: alle’ IE to Iftövate. a Magaguan 3 au tauge- Was find einige 100 Pflanzen für eine Strom: etc, vom Glephanten, Limen. MP Sal 2 gegend im Africa z. die’ Pflanzen von zwey Monaten, mo Gandolfi; eine Vergleihung, der Krankh. der Thiere das ganze Jahr metteifert, zu befruchten und zu gebaͤhren? und Menſchen. \ EN * n ste Die Ol, — L ; über das Menftrualblut. «+ - .: Sn Der Bine eTYElThclr Mamma Bar 3 @fe ber ie und» Bonpkand: weit geſchickter, Geſetze aufzuftellen, dit: log. .itaf, Median, Wı Ttairer war auch nicht richtig ſeyn können, aber doch ſicher maͤher Fa VIE RB Bon zum. Biel, reffensonUebrigend ſcheint und, IRA thue Fafc. VIII. Bertoloni;: rarior. Ital: 1 S nt. Dei a sehr. unrecht, Daß: man: bey der aflgeimeimien! Berech⸗ quarta. — Primula fuaveolens, — En nung: bald die Bergpflanzen, bald die Landpflanzen uſp. Brignolia paltinacaefolia. (Sium ficulum ), Saxifr ausſchließt. Es muß die ganze Summe in Anfhlag ge porephylla cfehr ſchoͤne Art; abgeb.), atrorubens (na; « * J he aizoides), Silene lanuginola, Thymus frutien bracht werden. Der Vf. ‚fette: hierauf noch Betrachtun⸗ J— Salix. orataegifo- gen; an uͤber Bflanzenfamilien, Die ſich vorzüglich in den. Tianzunerläfg eigne WDp. 1. 9 ne Aquirt.. Gegenden finden,’ welche wir. im nachſten Hefte: 3... Bertini; Lulla livellazione' barometrica, ‚p.«. 9. . mittheifen: werden. eig N Mondini 3 ful: ‚nero. pigmento; dell’ occhio. Mit R ii Dann = fhönen, Abbild. Comparative, trefflihe und fehrreihe Bea: gInnhalt von. Linnean: Tranzact. Vol. 17. pP. 'badtungen. p. ka N Migeun ” J — at 1817. 4.290. x "Orich ; ollerv., — ſu varı fihei argomenti, 1.9. E/’Smith; uͤh, Lignum.Rhodium:. ©. 1: 3fi8): &Diefmal: Fulmine Itraoxdinario daun carbone i .., 2, Patrick. Keith;. über Bildung der. Pflanzın-Ober- fpento.. Pallo —— nelle fatire relativo a, 98 aut, ©. 6: Y | 5 : — ſpontaneo. Applicazione ad un importante öggelto be 1. E.. Leach;; Gfafifation der Snfectenfippf.. deconormia. ee d’una — an 'Notoneketides nebſt brit. Batt. ©. 10. 4 \ mitore dilfolvente diReal, Fatti celebri e men ricor« . 2: G1Montagu; üb.. ſchwarzen Gtord in Engfand: datt di faccullioni elettriche negliranimali. p. 27- ©. 19. Taf: ı. ; f Ferminelli;. riflelioni [ull’ ufficio. attrıbuuto ‚al 5. B. Smith. Barton; üb, Tantalıs. Ephouskycainı punlo Soemmerxingiano dal Dottere Felice anti. P.50» America. @.. 24. * —û Gomelli elperienze comparative’eol laxtar Ki 6. J. E. Bicheno ; ib. Orchis: militaris., ©.. 28. biato, e coll’ acqua. di lauroceralo ne’ Conigli, Nein 7.8. Adarius; Glyphiset Chiodecton; neue Flech Beobachtungen ohne Schluhſolge ps 50- —— ten. ©.. 6. Taf. 2, 8. N HR Ranzani; Ollervazioni. ui, Balanidi, mit ſchoͤnen Mbride; Sarracenia adunca- faͤngt Inſecten Abbildungen, Alemns.. Ochtholia. Balanus. — Pag- ©. as Iſisß Ar 05— 12.. —* J— v Kuren, das Schloß ſelbſt ale das Ruͤ wmahnen / 1677 7 order 4 va a ine Hilioria ef‘ sfepho Xav. Bat ft alle neuern Werke über * Nuſcheln weifen, in Deutſchland, und ſelbſt in Frantreich gland nod fo wenig’ gekannt und benuht zu ſeyn, abſichtlich aufdie Seite geſchoben zu werden; daß wir ung der Wiſſenſchaft verpflichtet fühlen, es unſern Landsleu⸗ ten betannt zu Mäden, und die Auslaͤnder dadurch· zu daß ſie Ehre wiederfahren laſſen, wem’ Ehre gez buͤhr. Namentlich ſieht man mit Erſtaunen in Frank reich Werke über dieſe Thiere erſcheinen, mit den Lehren: und Entdefungen von Poli, ohne daß diefer, als im der Welt worhanden, anerkannt wird; und doch ift die: ſes einziger Werkinicht bloß in Frantreich fondern man: Befigt in Paris ſogar die anſtaunungswuͤrdigen Wachs⸗ pruparate von Bay ſelbſt verfertigt, die ein franzoͤſiſcher General in Neapelvwon einem: Privatmann — ere beüter-SDy , und nach Frantreich gebracht Kat, wo man ſich micht ſcheut, fie öffentlich‘ zur Schau zu ſtellen, aber wohl wie es ſcheint, oͤffentlich davon zu reden und zw telennen, von’ wenn ‚man. gelernt hat. Diefes, und‘ weil, wir in unferen RS vorzüglich Bo 11” 8 Arbeiten be: ' nutzt und fie. indie Naturgeſchichte des Tages eingeführt Haben, mat ed möthig , einmal eine Ueberſicht dieſes! nicht genug zu preifenden Werfes zu gebem Hier werden wir nur einzelne Abbildungen der charaklteriſtrenden Dr: gane mitiheifen, behalten uns aber vor, in der Folge nach ind nach ſo viel davon abdrucken und ſtechen zu laſſen, daß die deuiſchen Naturforſcher dieſe ungeheure Arbeit wefentlich ganzierhaften, Beym Einrütken der Ftanzoſen in Neapel 1706, went wir nicht irren entfloh Pol nad Sicilien, und nahm ſeine Kupfertafeln mit ſo, daß bis jezt dieſes Wert in Italien nicht wieder zu haben’ ift- Wo und wie ſich Voli befindet, find wir nicht hm Stanz: de anzugeben Möchte aber diefer Mann ſo glücklich ſeyn, Yon einer italiaͤniſchen Regierung. for unterſtuͤtzt zu wer⸗ den,dak.er im, Stomde ift,, den, Sten, Band, und niet: tat ’) — vollenden· Dis jet, find nchmlig, nur die chaligen und, vielſchaligen Schnecken fertig, 3 ed. fe 1 ithin noch die einſchaligen und die Arm; ecken, welche der. Bf. gleichfalls unterſucht und abge ilder bat. A ee nen +» Ehe wir aber an die Darlegung dieſes Werkes ge-- hen wollen wir einen Begriff von der Mufchel überhaupt: geben, wie wir dieſes Thier anſehen =. - Man dente die Muſchel, natuͤrlich mit ihrem Thier, als einen aufrecht’ ſtehenden Menſchen, indem man eine- Tänglihe Mufcel, 3. B. Die allgemein befannie, Mahler: mufael auf das jrigere Ende fo Reli. daß ſich der Scha- lenſpalt gegen einen, das Schloß von, einem kehrf. Die; ſentredte Laͤnge des Soleſſes kann &, nun als den; ifgrath, Die Zaͤhne, 1878 B der After; nad, vorn Der fogenamnte 5 oder Hauckiel. Dieſes betrahte man nun. ald einen nadz m, Ende wie cin paar Hofen gejpaften: iſt; Diefes Die — — es in Venen, unmittelbar zu den Kiemen zurüd,, me 8, bet, im Der bintern; Hoſe „oder Kiemenroͤhre, ‚hinter. öher " aufer, dem Huftmuefel.- ‚Aus; Dem; Eyerſtoch lauft ‚jeder , feits, im: Bauch, ein Gang, herauf dis umer den Chuliss: muss, und, öffnes ſich da durch die Bauchhaut, gentlichen Sinn; unter den Achfeln. Wir haben aus Lies fen; ſehr Heinen;, aben dem freyen Auge. ſichtbaren LOW, ; ſehr vft die Eyer legen ſehen. Sie fommen: von; da ſo— gleich in die Fächer: der zwey äußeren Krauſen- oder Kie- menblaͤtter. Jedes nehmlich beſteht wieder aus 2 Blätt- chen mit queren Scheißmänden;,. die gegen den Leib bin, gleichſam wo ſie an das Hemde, angenaͤht ſind, offen ſie— hen. ¶ Nebeu dieſer Definung des Cyergangs iſt noch ein anderes, Loͤchelchen, welches in die Bruſthoͤhle, und zway su, einem Drgan fuͤhrt, welches Boli Kalkdruͤſe GViscus teliacenm). nennt, Über. deſſen Bedeutung ſich noch nichts ſagenlßgt Su untern Theil des Bauchlielgetwa in der Na— belgegend, iſt ein hoͤchſt kleines Loͤchelchen, aus dem das * 1879 Thier nicht ſ elten eine waſſerhelle Fluͤſ igteit auf mehrere Zoll weit in einem Strahl ferigt, "Wir Haben das mehr rere mal gefehen, und vermuthen, daß es auf ein mann! PR T} Nerven ſehr ſymmetriſch zu allen Theifen nannt hatte. Vielleicht Hat er doch recht ·· diſes it die Hauptfahe, was ſich von dem Leib der Mufgeln und ihren vorzüglichen Eingeweiden und Enftemen fagen läßt. Nun zu Poli felbft. : . - Sn der Borrede fagt der Dfr., daß er zuerft Die neue Methode durchgeführt Habe, Die Moluslen nad dem Thier zu ordnen Guxta vermium ipfas teftasinhabifantium nalıram atque alfeotiones). - EL Se BRumı „Pag; 4. Iniroductio adlcienliam teflaceorum. Pars prima, de’ tefiaceorum natura. ’ 1 0° Das erſte Capitel widerfegt Reaumur, der fie für unorganifd) hält, und es behauptet, fie müßten als Knochen betrachtet werden. Reaumur nimmt an, der Kalk ſickere dur. die Poren des Mantels and erhärte mie Badtuff; in. den Molfusten aber wird die Schale ſchon inder Bär muster "gebildet," wie Poli bey Mya pietorum gefehen, Mie, konnen die fhönen Zeichnungen auf den Schalen, die Stageln ufw. entfiehen, wenn ſie blos Abſat find? wie ane fo die Oberhaut über der Schale ernährt wers den? In jungen’ Sqhneckenſchalen fieht man, gegen Das Licht gehalten, fogar Ganäfe [find wohl nur Eindrüde]. Die Farben der Schalen bleiben am ſchoͤnſten, wenn man das Thier Tebendig herausreißt, ändern fi aber, wenn man es darinn flerben Täßt. Lößt man die Schale in. Säeidwajfer auf uad gieht'die Erde heraus, fo. ‘bleiben Häufgen von Zellgeweb zurück und zwar von verſchiede⸗ ner Form, wie Rep, wie verſchlungene Gefäße, wie Zwei⸗ ge uf. Diefe Häutchen find unmittelbare Fortſetzungen des Reibes, deren Zellen oder Maſchen mit Kalkerde aus: geftopft werden. Diefer Kalt ift aud nicht unfoͤrmlich fondern frffalfifiert bald, fäufenformig bald lamellenfoͤr⸗ mig; ‚fo gefunden “in Pinna nobilis, muricata, Arca pi- 1ofa, Buceinum Galea, PateHa caerulea. Haliotis tuberöulafa. Mirari profesto licet, rete animale mox ınemoratum membranasque cellulares idem prorlus in teftis praeftare ac in homine rete Malpighianum, 4 —5 Zu den Sublilientes gehören die Multi- und Bival- ves. Meifte haben einen langen Fuß, fihel-, lanzet, teil: fermig oder anders, oder in einem Bogen ausgefhweift, auch ſchraubenfoͤrmig. Alle find ohne Kopf und Augen. Auch die, welhe an Felfen, Schiffen entweder mit Knor: peln, Haaren oder Röhren uf. hangen, gehören hieher, obſchon ſie nicht ſpringen; denn ſie haben denſelben Fuß. So Anomiae, Chama gryph., Mytili, Pinnae, ei: nige Oßreae. , i Die Reptantes enthaften faft alle Univalves, die mit einem breisen Zuß, wie Limax friehen. Alle ſchei⸗ nen. Kopf und Augen zu haben. ' © "Brachiati find_alle mit Armen wie die Hydra, ob ' fie brachia-carnofa vel crultaceola, integra vel arti- ' eulata, letiformia, ramoſa vel cotylis inftructa find, ob fie damit gehen oder Speife ergreifen. So Sepia ar- Sonautae incola, Tritones ſnehmlich die Thiere in Ba- lanus], Terebellae in Lepadibus, Serpulisque de- ge P J < \ Die Sippendaractere müffen bey den Sub&lientes - »orzüglidh genommen werden von der Zahl, Lage und Form der Tradieen, nebffdem von An- oder Abwefenheit des Fußes und von feiner Form, endlih von den ver: ſchiedenen Verhaͤltniſſen der’ Kiemen und des Mantels. Run werden ı5 Cippen der Sublilientes aufgeführt und zwar jede mit ihrem ausführlichen Character. Da ' diefer im Verlauf des Werfs wieder und meift etwas verbeffert vorkommt, ſo faffen wir ihn hier weg. Die Hier aufgezählten Sippen find. ‚Fam. I. Fam. II. an v, 6% aea 6) Loripes ı1) Axinaea ! n Beer 7) Limnaea Fam. FL 3) Callifta Fam, III. ı2) Daphne R Arthemis 8) Chimaera ı3) Peloris 'Geraltes 9) Callitriche 14) Echion " Fam. IV. 15) Criopus. 10) Argus x Im Verlauf des Werks Hat der Vfr nod einige neue Gippen eingeſchoben und. am Ende einen Rahmen gegeben, den wir Bier voranſtellen. Wir -wiffen nicht, warum der Vſr die Multivalves weggelaffen, die er doch im Tert befehrieben hat, wir wollen fie daher hier aud voran ſtellen. 3. Ord. Imus. ) Lophyrus (Chiton) 2) Triton (Lepas, Balanus) _ 5)Aypogaea (Pholas). ! Nun folge erſt der Rahmen, den er hinten gege— Subäilientes. ben hat, und zwar fo: Ord. Imus. Famil. Ima; Mollusca tracheis binis et pede in- "ftrueta. f =. .1. Hypogaea, pag: 39,, mit der Schaale nennt er es ; Hypogaeoderma., ' Dazu geboren als Gattungen: >”. a) H. verrucofa p. 43: Pholas Dactylus 5) H. crinita p. 12. Solen Siligua c) H. tentaculata p. ı7. — Vagina d) H. falcata p. ı8: — Enſis e) H. Hirudo p. 20. — Legumen MH. variegata p· 25; 8 H. gibba p. 40. ) H. barbata p. 82, 2. Peronea a) P. crifata p. zz. d) P. fanguinolenta p. 37. ec) P. vatia p. 42. d) P, breviroftris p. 45. e) P. ramola p. 77. 3. Callita p. 66. a) C. dileolor p. 67. -b) C. coccinea p. 86. c) G. gemella p: gı. d) C. candida, p. 93. e) C. multicirirrata p. 96: 4. Arthemis . a) A. pudica p. 98. 5. Ceraftes e) C. einabarinus p. 53. 5) C. gracilis p. 58. c) C. cirratus p. 61. d) C. giganteus p. 62. e) C. maculatus p. 63. 6) Pfilopus p. 112. a) Pf. Cornucopiae p. 123. 7. Gloffus p. 112. a) Gl, rubieundus p. 114 Fam. II.- Mollusca trachea ftructa 8) Loripes p. 46. a) Lor. orbiculatus-p. 41. 9. Limnaea p. 2. a) L. fufca p. 4. 5) L. multilabiata p. 116. c) L. cruenta p. 120. 10) Chimaera p. 225. a) Ch. Pinnarum p. 238. ı1) Callitriche p. 194. a) C, purpurea p. 198. d) C. Hara p. 211. c) C. Lithodoma p. 2ı7. Fam. IV. Mollusca trachea pede nullo ı2) Argus p. 102. a) A. umbellatus p. 106. b) A. calyculatus p. 153. c) A, crinitus p. ı62. 13) Glaucus [Glaucion] 148. a) Gl. unilabiatus 5) Gl. eapillatus p. 167. ec) Gl. radicans p. 222. ſtructa 14) Axinaea p, 127. —D 1882 Solen Rrigilatus, Tellina inaequivaly; Donax homboides Peroneoderma Tellina planata, exi. gua et incarnata, ui fragilis, nitida roftrata, donacina,” T. Gari, togata et papyracca, T. polita, virgata Donax Trunculus femiltriata , ‚venulta et Mactra cornea Gallikoderma ” en kultorum, actea, neapolit Venus Clone, Mr V. verrucofa, Titte- rata et florida, gallina, V. laeia Arthemiderma Venus exoleta Ceraftoderma Cardium ruficum, mucronatum et ci- hare - C. edule echinatum C. aculeatum | C. flavum et laevi- gatum, \ u Filopodemnz; ama gryphoid Gloftod ah Ir Chania Cor. unica atque pede in- Loripoderma ' Tellina lactea Limnaeoderma Mya pictorum, Myti- lus cygneus et ana- tinus Chama antiquatz Ch. calyculata. Fam. III. Mollusca trachea unica inftructa ‚ Pede nullo, 5 Chimaeroderma Pinna rudis, mu- eronata ,„ laccata, nobilis, Callitriehoderma ; Mytilus edulis, un- gulatus, flavus, mi- nimus, fagittarius, M.. barhatus, dik cors ? M. litliophagus. abdominali praedite, Argoderma Spondyl. gaideropus Oftraea jacobaea i O. [anguinea, plica, varia, hyalina etmul- tiſtriata. Glaucoderma Oſtrea glacialis O. lima Mytilus hirundo, Fam. V. Mollusca trachea nulla, pede autem in- Axinaeodermz 13. —— Area pilola, elyci- meris, bimaculata, nulla; pede nullo. Daphnoderma Arca Noae, barkata, modiolus, tetragona, [cabra, imbricata a) A. polyderma p. 170. Fam. VI. Mollusca trachea 15. Daphne p. 127» e) D. fusca p. 129. 16. Peloris p. 148. Peloriderma 0) P. vulgaris p- 171° Oßraea edulis , cri- ftata, denticulata, Bornii $ b) P. gracilis p. 179. Oßr. cochlearia. “ 17. Echion p, 182. ; Echionodermä a) E. verlicolor, p. 183. Anomia Gepa, Ephip- - pium, margaritacea, \ fulcata, pectiniform. 5) E. anomalus Anomia [quamula ’ 18. Criopus ps; 182. Griopoderma a) C. fimbriatus p. 139. Anomia turbinata (Patella anomala), Caput lerpentis., Die andern. Ordnungen, nehmlich Repentia. etBra- chiata fommen in äten Band. Cap. 3. pag. 35. Subfilientium fabrica et phyſiolo- gia, hr Leib ift in drey Theile zu unterſcheiden: * 3) Trunceus Rumpf 2) Pes Fuß, Baudfief 3) Pallium, Mantel mit Athemroͤhren (trächeis in- ftructum.) : Der Rumpf theift fih in Abdomen nad) vorn, tho- rax nad) hinten. ? Sm Baud find: . } 1) der Mund, elliptifö, mit zwey Lippen, da und dort in Äußere Lappen getheift, quergefurdt lvoͤllig wie die Kiemenblätter}, dreyeckig, oval oder müßenförmig. 2) Speisröhre 3) Magen, meift doppelt, oval, musculoͤs, inn— wendig. mit. verſchiedenen Löchern zum. Einfluß der Galle, - 9) Därme, difeund denne, jene am Magen, diefe am After Cwie bey den Embryonen der Saͤugthiere], han: gen an einem Gekroͤs, Maſtdarm geht über den Bauch hinaus und dringt durch das Herz Kryſtallſtiel iſt pfriemenformig, Tiegt in einer ci- genen Seide, die eine Fortfegung des Magens iff, in welchen er hereinragt; ; N 6 Leber, fehr groß, förnig, beffeht aus einer Menge Feiner Baͤlge. 7) Schwammiges oder Cchaaleneingeweid (Vileus Kpongiol. feu teftaceum, Kallkdruͤſe.) Iſt einigermaaßen nad hinten aus. dem Bauche geſchoben, bisweilen ganz mit falfigen Concretionen angefuͤllt. 8) Geeyſtock, aͤſtig, buchtig, meiſt roſenfarben, nad) der Befruchtung wird er groͤßer, nach und nach braun, endlich milchweiß. Um dieſes alles die Haut und A Paar Muskeln, ſchiefe untere, ſchiefe bbere, quere, Laͤngsmuskeln. Bruſt, eine kleine ovale Hoͤhle hinter dem Abdomen, von ihm durch eine feine Membran, Peritoneum, ge⸗ fhieden, enthält das Herz mit dem Herzbeutel. f Das Herz if muscufd6, faft, oval, einfammerig, mit zwey, bisweilen mit vier Ohren, aud nur mit, iz nem, bey den Merten vom Maſtdarm durchſetzt; biswei— len iſt das Herz auch doppelt; ſehr reizbar, ohne alle Nerven, Die Musteln find vjelfach und hindelförmig J 1884 durd einander geſchlungen in den Mündungen der Ih ren vertreten ſie die Stellen der Klappen. Zum Herzen gehoͤren zwey Arterien und zwey Venen. Dieſe gehen in die Herzohren, jene aus den beyden Spitzen des Herzens. Die untere Aorte dringt in Bauch und Fuß, die obere verſieht den Mantel und das Milde gefaͤßſyſtem [die Nerven), das aus einer. gemeinfhaftliz hen Eifterne (HirnI entfpringt,. und ſich vorzuͤglich über den Mantel. vertheift. \ ; — Kiemen, liegen zwiſchen Mantel und Bauch, und haben Faͤcher, in welche die Eyer kommen. 5 Fuß, iſt nichts als eine Verlaͤngerung des Bauchs, kann ſelbſt in demſelben Thier verſchiedene Formen ans nehmen. 2 Mantel, beſteht aus 3 Theilen, a Haut, b Mus⸗ keln, ce Athemroͤhren. Die Erſte eine Fortſetzung des Bauchfells und eine eigene Duplicatur davon, der Mus— Tel läuft um den Rand und Heißt Musculus orbieula- vis; der Rand. ift bald fraus, bald gefranzt, bald. wel— lig, bald glatt (imbriatus, cirratus, undulatus, ex- planatus). A— Athemroͤhren muskulos, ſehr contractil, ihre. aͤußere Deffnung meiſt gefranzt (oder gewimpert), dienen zum Athmen, zum Auswurf des Koths, manchmal auch der Eyer. Poli glaubt, die Wimpern faugen das Waſſer ein, weil er fie ald Endigungen von hohlen Roͤhrchen durchs Microſcop und durch Injectionen gefunden habe. Haben Zurücziehmusteln (retractores), welde in den Schaa— Yen beveftiget. find. LITE, Dieſe Musfelanheftungen find es, deren wir. uns in unferer Naturgeſchichte zur Eintheilung der Muſcheln bedient Haben, DieAnhefiunges linie laͤßt nehmlich in der Schaale eine Zurde zurüd, . welche bald. hakenfoͤrmig, bald angelfoͤrm. wird, indem fie. mit der Furche, welde die Anheftung des Mantelrandes herz vorbringt,, gewöhnlich zufammenftößt. Fehlen die Athem— röhren und mithin ihre Musfeln, fo Fauft der Mantel⸗ rand ganz herum und die Furche iſt freisformig]. - 4 Das Herz hat feine Scheidwand. infprikung von Quedfilber in die Venen und Ohren gehen ‚leicht. ins Herz, aber nicht aus diefem zuruͤck. Ein doppeltes Herz hat Arca Noae, auf jeder Geite Eines. Die daraus entfpringenden Arterien und Venen vereinen ſich aber oben und unten, i ker Er Vier Herzohren find in Chimaera. a Nur Eines in Oſtrea edulis, vielleicht das einzige Beyſpiel. J Nie geht Queckſilber aus den Arterien in die Venen über!, obſchon es bis in die feinſten Haargefaͤße dringt, befonders in den Riemen; felbft bey. Lebendigen nicht, Aus der Aorte fonnte ih; Quedfilber in: die Cilterna chyli Lalfo. in das jegt fogenannte Hirn! treiben, und auf diefe Art fin lalle Theile des Mantels, jedoch mit, Mühe; daraus folgt, daß diefe Eymphgefäße aus allen Theilen des Leibes den-Saft in- die Arterien führen, Durd die Linſe fah ih im Mantel der Ofrea criltata Lymphe in dieſen Gefäßen [Nerven], zu der Citerna, chyli fließen, Dieſe Sachen find hoͤchſt auffallend. Daß Poli ein ſolches Syſtem von Rohren nicht mehr für Rter- ven anfehen wollte, ift ſehr begreiflih, Die, Franzofen haben nachher es ohne weitere Grunde als Nerven, be: 2, 2885: * das Hirn auf dem Huͤftmuskel liegt. Oft ſind uns da: — nen auch ſonſt noch Spuren in der Mufchelm, beſonders bey Solen. Rtrigilatus vorfommen. Bedenkt man nun, daß diefe Wafferröpren in den Seeſternen, Seeigeln und beſonders Holothurien dem ſogenannten Nervenfyftem der Muſcheln noch aͤhnlicher find, fo bat man einen Grund. mehr, diefen Gegenſtand noch fhärfer zu unterſuchen. Es wäre in der That merfwürdig, wenn die Muſcheln noch das Waſſerroͤhrenſyſtem der Quallen und Seeſterne hätten, dem uͤbrigens der Bau keineswegs widerſtrebte, da die Muſcheln fo eben veränderte Quallen find. Sn der Folge werden wir. gelegentlih wieder darauf auf: mertfam machen J. Der Kryſtallſtiel liegt in einer- ſcheidenartigen Ver— laͤngerung des Magens und reicht in dieſen hinein. In andern Loͤchern, die ſich in den Magen oͤffnen, ſind auch noch Sagittae tricuspides, der erſte beſonders deutlich in Mactra glauca; wie der Kryſtallſtiel wirft iſt frey— lich wmibefanntz er ſtoͤßt vielleicht auf die Sagitta in ei— —— dieſe reitzt ihn und befoͤrdert die Abſon— derung der Galle. Zu den Geſchlechtstheilen gehoͤrt er nicht, denn außer dem Magen hat er nirgends Zugang. J In Pholas beſteht er aus zahlloſen Thecis hyalinis wie, das feinfte Glas, und ift elaftifh, bey andern gal- 3 Tertartig, loͤßt fih in Waſſer auf „J beſteht nit. aus Kalterde, Die Därme find meiff gewunden, größfentheils von der— Leber umgeben; ſehr kurz In Oſtrea edulis, Mya pietorum, Pinna rudis, muricata, Mytilus edulis, kophagus. Lang iſt er und ſehr gewunden in Tellina planata, Cardium ruſticum; dieſe Windungen ſcheinen die beweglicheren, den kurzen Darm meiſt die tragen Mollusken zu haben, y - 0°" Yileus tefaceum thoraci imminere [olet, und ver: dient wegen feines Bauss beffer den Namen Glandula tefacea Schwammig, weih, mit einem Neg zahllofer Gefäße, die von der gemeinen Haut überzogen find. Hat Zaͤcher, worinn Concretiones teſtaceae indelis, wird erffärt bey- Pinna muricata, Arca pilola und Venus N Chione. f} ! ; ; Die Kiemen. (Branchiae) find entweder in den Athem: roͤhren eingeſchloſſen wie bey Pholas Dactylus, Solen aigilatus, Vagina Siligua etc., oder fie liegen zwi⸗ E ſchen Bauch und Mantel, und fo: bey den Meiffen diefer Ordnung. Der Bau diefer Kiemen wird nun fehr ſchoͤn beichrieben; dann ruft, er aus: " Obfupuimus [aepe numero et nunquam- fortaffe / mirarı definemus, Organum adeo [pectahile ac du- 4 pliei pracfato minifterio (zum Ahnen und Aufnehmen der Eyer addictum, in hoc a natura: fuilfe neglectum, gquod nempe iplum‘ Pelagi injuriis libere patere pa- tiatur. "Sm Mantel iſt ein doppelter Sacculus [anguineus, S gewiffen Gattungen: eigen? Arca pilofa, Glycimeris, Chama antiquata, calyeulata, Solen Legumen, Tel- Yina mitida. Der humor in ıhm iſt roth und dag Thier fai ihn im Augenblick über den Bauch, den Fuß uſw. verbreiten und gleich wisder zu ben Sacculis zuxuͤcfführtn. ei “ - handelt, woben jedod auch dad. fehr-fenderbar ft, daß bey die Waſſerroͤhren der Quallen eingefallen, von des 1886 . Die Zorm und Zahl der. Athemroͤhren wechſeln ſehr ab; daher halte ich dafür, daß die Charactere der Gin: pen groößtentheils davon müfen genommen, werden. Sie finden fich doppelt, einfach, oder fehlen gar, find lang, astheilt, verwachfen, bald. mit bald ohne Wimper, zivar meift am Mantel, aber doch auch auf dem Baud und beherförmig,, ihre Deffinung. ift rund. oder oval. Die untere Trachea ift branchialis, für das Ath⸗ men und-den Auswurf; die obere iſt an beyden Enden ofen, zieht: das. Waffer in, den Mantel und mirft es ivieder aus, heiße daher trachea pallii Ldiefe wäre mit: hin nad) unſerer Anficht die vordere, jenes die hinters, dem Schloß oder Ruͤckgrath nähere Athemröhre]. Die Wimper am den Röhren werden + bis 2 Binien hervor geſtreckt, find bey den Tellinen am Tangften. Man wird fih wundern, daß diefe Thiere Feine Ner⸗ ven haben, Ich hielt anfangs die Cilterna chyli dafür, aber ich habe mich geirrt, auch iſt das Vilcus teftaceum nit das Nervenſyſtem. k Cap. 4. p- 45. Zerlegung des Bluts. Gleicht einer diinnen Lympfe. Darinn find Folliculi gleihfam Blut— fügelden und es fegen fih Kryſtalle ab CXaf. UI. abgeb,) die meiftend gefiedert find. Cap. 5. p. 51. Refpirandi ratio ejusque natura. Das Athmen ift willführlich,-fegen es oft einige Stunden fang aus. Ich Habe die Schaale zugebunden, fie einen Tag aus dem Waſſer gelegt, dennoch fingen fie) wieder zu athmen an als fie ins Waffer famen. Es if die untere, dem Schloß nähere Athemröhre, welche ath— met. Jede Wimper iſt eine Fiſtula und zwar den ducti- bus refpiratoriis, welche in der Dicke der Athemröhre liegen, continua. Diefes ficht man beym Athmen durch die Lupe, und wenn man Quedfilber in. die Athemgaͤnge gießt, fo fließt es aus den Cirris heraus, Diefe Gaͤnge laufen zu einer Lacuna beym obern Schließmuskel [dufte muöfel; Poli meynt alfo das, was man fonft Hirn nennt, was immer wieder einem Wafferfädchen ahnlich wird], ER i Taf, 2. Fig. 17: iſt Venus laeta (If. t. 29, athmend abgeb. Die Tracheen ab aus der Schaale geſtreckt, au die Cirri, die um ihre Mündung ſtehen, find. geſtreckt. © ı bis 2 Zoll unter. dem Waffır, (auf das Staub und dergleichen geſtreut iſt, fieht man ihn von b wie wegge— bfafen werden, fo, als wenn das Blafen aus einem jedert Cirrus fame, Der Staub gebt in einer rummen Linie nad) c, wendet fi wieder nad d und kehrt nad b zus si, erreicht aber die Wimpern nicht ganz, fondern wird gleich wieder davon nach B, c, d abgeſtoßen. Bisweilen werden auch einige Staͤubchen von zwey Wimpern nad) b, in:entgegengefegter Richtung getrieben. Unterweilen wird imdiefer Trachea branchialis das Athmen durd die Kothentleerung unterbrochen. In ec iſt die Bewegung am ſchnellſten. Die Teſtaceen ohne Tracheen ſchoͤpfen den Spiritus und hauchen aus durch die Spitzen der Branchial-ductus ohne Zweifel. Während des Athmens fieht man dieſe Civren offen fiehen. Die Filula tra-' 'cheae trägt gar nichts zum Athmen bey, denn der Staub in. der Axe vor der Trachea bewegt fih gar nicht. Der Spiritus aus den Cirris bläßt immer fort, fo fang dag Athmen daurt, denn der Staub geht immer nad 1887 derſelben Richtung. Es muͤſſen zueh Kraͤfte den Staub treiben, weil er einen Kreis bilderz daher muͤſſen einige Cirren abflegen, andere anziehen, Das Eingeathmete (Ipiritus) geht durd die Cirros, durch die ductus refpi- ratorios in dit Lacunam (Solen Arig.), von da in die Branchias, von da wieder in die Lacunam, und aus dieier in andere Ductus relperatorios und durd) andere Cirros heraus; fo vermuthe ih — ſchließe ih. Ich glaube diefe Thiere fönnen in eimer Stunde ſoviel Ipiritus vi- zalis einathmen, als andere in 6 @tunden, daher fie es dann auch unterlaffen fonnen. Selbſt in der Luft, auch unter der Luftpumpe Teben fie einige Stunden. Cap. 6. p. 56. Ihre innere Wärme ift faſt der des Waſſers gleid. Cap. 7. p. 59. Musfelfräfte. Um diefe zu un: gerfugen, hat er eine eigene Vorrihtung erfunden und abgebildet. Bey einigen mußte er ao M. Gewicht an: Hängen, um die Schaalen zu öffnen. Cap: ps 67. Fortpflanzung. Begatten ſich nit; man findet nichts in ihnen, als den Eyerſtock oder Uterus; der befruchtende Saft muß alfo damit vermiſcht, Damit producirt fenn. Liſter haft zwar ein rundlides weißliches Organ im Baudie des Peciunculus und der Chama für ein männlides ; id habe daffelbe gefunden in Venus deflorata, laeta, wo es durch die Haut ſcheint; allein fein Bau, den ich forgfaitig unterfuht, die Lage, amd endlih, daß der Baud) an diefer Stelle ganz uns» duchbohrt iff, erlaubt mir nicht, dieſe Meynung anzu: nehmen. [Davon haben wir fchon geredet und gefunden, daß der Bauchkiel wirklich durchbohrt if. Wir hoffen, un: Sere Beobachtung bald durd Zeichnungen deutlicher ma— hen zu Fönnen.) Der Eyerſtock füllt den ganzen Baud an, oft felbft bis in die Blätter des Manteld. Die Fyer, gehen nach und nad ab, fo wie fie reif werden, dur) > Eyergange, einer gegen die Tradeen, der andern ge gen die Brachien ‚Ldiefes iſt hier etwas undeutlich dar: geitellt]. 3 Die Eyer meiſt rund, aud oval und gefticht, jedes mit einem eigenen Häuthen (Amnium) umgeben. Dar: inn humor und in diefem Toetus als cin weißer Punch, Unter dem Microſcop fieht man aber {hen die Schale. Es gibt auch lebendig Gebahrende, die zwar Eyer in ſich Haben, aber fie erſt won fih geben, wann fie ausgebrutet find, Die Eyer werden übrigens zu verfehiedenen Zeiten gelegt, von Oftrea edulis im May, Juny und Septem⸗ ber; von Mya und Solen nur im Fruͤhjahr; von Pho- las, Chama, Venus, Donax, Anomia, Tellina, Mactra im Sommer; von Mytilus edulis zwiſchen Detober und December, Bafter fagt dagegen im April und May. Nach dem Legen finder man ‚bey den Auſtern Gand in den Darmen,. Nah dem. Legen verliert der Eyerſtock feine weiße, Farbe und wird wieder 'rofenfarben; dann jird die Auftern mager und weniger fhmadhaft. Der Eperffumpen iſt mit einem milchichten Schleim uberzo: gen, hängt ſich an Felſen und dergleichen an. Um die Auſtern au ſaͤen, nimmt man die Eyerklumpen weg und verſchickt ſe. Ben Oßrea criſtata [hast man die Eyer 12000. . In einen halben Jahr find fie ſchon fo erwad: fen, das fie fih fortpſlanzen Tonnen, Yuflern vom Juny find im Detober einen Zoll’ groß und haben ſchon Eyer, | erhalten aber erſt mit dem äten oder aten Jahr ihre volle! Größe, RR —— — Pars IN. Oſtracologiae Element. 0. Cap. I. pag. 75. Auctorum methodi oltracologi- Ariftoteles, Plinius, Rondelet etc., Linnaeus. Cap. II. p. 85. Variae teffarım partes definiun-' tur. Wo das Ligament iff, heißt latus anterius. Appendix, pag. 88. Inftrumenta; Meffer, Scheeren, das Microfcop von Ellis uno das von Wilfon find Taf,’ 2 abgeb. Ende S. 90. — EL, Nun fängt eine ganz neue Seitenzahl an und da— mit das Einzelne des Werks. gi Ordo. I, Mollusca multivalvia, Genus I. p. Chiton (Zecca di mare). Iſt ungeach⸗ tet der verſchiedenen Schalen doch immer daffelbe Thier, das ich Lophyrus nenne, Hat Meder tentacula noch Anum eiliatum. 8 Lophyrus; Corpus ovatum, infra explanatum, tentaculis oculisque deftitutum. — — 378 Pes ovatus repens, caput criftatum incumbens eollo brevi, os in medio capite rugolum, ad terram pronum, anus police. — cae. 1- Brahchiae extra patentes, pinnatae, in finu infex ' pallium et pedis ambitum repofitae. 1 Die Ihiere fönnen fih zufammenrollen, wie die, Onifei, werden nicht gegeffen; bey uns um Neapel gikis 4 Gattungen. e * Ch. cinereus, tab. II. fig. 1. 2. } & Character Mollufci. Lophyrus melphietenfis; N tegumento octovalvi alpero, mulculo orbiculari punctis veluti farinosis undique confperfo. ARE Anatome Fig. 3. Der Kreismuskel Cdes Mantel). ringsum gefranzt, der Kopf mit einer Kraufe unıgeben, Mundrand runzlid, wie von einem Sphirioter, Fuß oval, buchtig, muskuloͤs, After wie eine Warze, Kiemen jederz feite in einer befondern Furche zwiſchen dem Rande des, Fußes und der Schalen längs des Leibes bis vorn an den Hals, hinten nicht ganz bis zum After, beſtehen aus ri— angularen Lappen, mie Siederblättdien gebildet, Die auf, einem Läugsfanal ftefen. (Sind alfo im Ganzen wirk⸗ fi fo gebaut, auch fo gelagert, wie Die Kiemen der Ads ten Muſcheln.) Der Bauch iſt von einem fehr dünnen. = Häutchen umgeben, Magen eine runde Blaſe von Leber Tappen hedeckt, Daͤrme mit Gekroͤs in Der Leber verwebt und zum Theil mit dem Eyerſtock. Im Schlund eine Menge ſpitziger Waͤrzchen wie Zaͤhne, außen an deſſen Seite Liegen 2 laͤngliche gruͤnliche mit feiner gefaͤßreicher Haut überzogene, koͤrnige Drufen [ Ewa Speieldrüz. \ fen 21 Der Schlund wird durch Muskeln eingezogen.. Unter den Eyerſtoͤcke liegen wieder 2 rörhliche, fehe‘ auödehnbare drüfige Koͤrperchen, die. einerfeits an der Schale hangen, anderfeit? nad der Mitte mit einem haͤu⸗ tigen Kanal innig verbunden find.“ Beftimmung unbe tannt Lob Spuren von mänligen Theifen ? 3 ER Sm Hinterften Theil der Schafe ift das Herz, muscu⸗ 158, mit 2 Ohren an der Geite Laljo wieder wie bey Mu— ſcheln], daraus eine auf und eine abfteigende Aorte, Dieſe Höhle wird non Der Bauchhoͤhle durch ein Zwerchfell ge⸗ a. fihieben, und-biefed von Der Auffleigenden dnach vorn Aorte durchbohrt. 2 Hohladern längs des Leibes [wie beym Bfutegel oder wie die feitlihen Luftröhren der In ſecten 3.8. der Ephemeren:Larven J gehen in die Herzoh: ren, ihr Blut ift gelbroth Tumor fuberoceus) Lalfo wahrſcheinlich arterioͤs; denn Diefes feheinen die Gefäße zu ſeyn, welche das Blut aus den Riemen zurüdführen, wie bey Arenicola. x Außer dem liegt im Bauch jederfeitd eine tuba eöni- ea [uberocea, die von der Mitte des Bauchrandes ent: foringt und gegen das Zwerchfell läuft, unbekannt lmah— net ung an Sädden, wie bey Thalallfema und Amphi- trite. Das Thier ift ein Mittelding zwifhen Schnecke, ‚Mufchel und Wurm.] . An das Schalenſtuͤck Heften fi eine Menge ſchief und querlaufender Muskeln. Bor Poli hat niemand einen ' Ghiton anatomiert, \ 2 Dann werden nod kurz beſchrieben Ch, [quamo- fus, Cajetanus, fascicularis, %; - Genus IL. Lepas, pag. 11. (Ammenola), Man rede - net darunter Balani, Gonchae anatiferae und Pollicipe- des. Ungeachtet die Schalen fehr verfhieden find, fo be: wohnt fie doch Das gleiche Thier, Das. Triton heißt. Triton; Corpus ovatum brachiatum , brachia 12 tentaculata, fingulis tentaculo gemino infiructis. Sex entaduloxum paria, anteriora aequalia, incurya, ar- ticnlato,ciliata , inter le fimilia; totidem lateralia, _ hinc inde digelia, breviora penicillata. (Mahnen fehr an die blattartigen Anhänge mander Krebsfuͤße, befonders bey Kalt cApus) und dem Moludifhen Krebs, an wel: he fi) die Balanen auch vollig anſchließen, oder vielmehr Vorbilder von ihnen find I. 5 Probofcis fabulata, ſetoſa, coniractilis, e medio " jentaculorum anteriorum emergens, F Os infra ad baſin tentaculorum a. Balanı bafı infiructi. ü Lepas Balanus,; Triton purpureus, tegumento co- nico fexvalvi, epereulo coniıo-corgprello, apice acu- " mimato adunco, ; egen die Eyer im Fruͤhjahr. ı — Zerlegung · Der Bauch dieſes Thiers iſt ein feiner Sack; darauf fügt eine cruſtaceoſe Bruſt mit verſchiedenen { auch eruffaceofen, gegfieberten, und tensaculirten Armen, in ihrer Mitte nad) binten eine langereProbrolcis, die hohl if, und nur 1 Zwiſchenglied Hat: Jederſeits find 12 Fuͤhler, Bi 1890 Schlund, Magen, am Maginmund ein Sphincter, dann nod ein Magen; ° 6 Ri”, Der Darm minder fih nad oben und endet in ber Wurzel der Probofcis oder der Trachea [fo, daß der Af⸗ ter gewiſſermaßen auf dem Nacken ift], darunter ſieht man das Herz ſchlagen. Oben im Bauch die Leber, aue unzaͤhligen Baͤlgen, voll Galle. Der Eyerſtoͤck füllt dag übrige des Bauches aus, ift Aftig, befteht aus einem Hauz fen Roͤhrchen, die alle voll Körner find, weißlih. Unten im Baud entſtehen 2 Saͤckchen, laufen, dünner werdend, nad oben durch die Bruff zu dem geſchlaͤngelten Kanal in der Proboscis, aus der man [wohl an der Spige] ben milchichten Saft drüden Tann; find offenbar ©a- mengefäße. 5 Der Bauch ift durch 2 Musfelpaare [die wie a Fu: ge auöfchen], und durd einen queren an die Schalenſtu ‚ de bevefliget. ‚Ein Baudanhang fest fih ale Mantel fort und über: zieht die Schale von innen, fo, daß der Triton in einem Sade eingeſchloſſen if. In diefem Anhang find oft viel Eyer, die aus ihm Cnidtdurd die Probofcis) irgendwie kommen, und dann ander Schale hängen bleiben, fo dag fie das Thier oft tödten. } Die Kiemen find feitwärts am Mantel bevefliget, uͤbri⸗ gend frey [Diefe Sade ift nicht Mar gemacht, wie auch Poli felbft eingefteht]. | Dann find noch kurz angegebew Lepas filiulofa, Ba- lanoides, Tulipa, Spongites. : b. Balani bali deftituti. Lepas deprefla neu (Tr. albidus); ftellata, T. macnlof.) c. Pollieipedes et Conchae anatiferae. Lepas anatifera; telfia quinquevalvis, pedunculus co- riaccus; Thier wig in L. Balanus, hat nur die verlän- gerte Mantelröhre, heißt Triton -hifpidus; tegumento quinquevalvi, valde depreſſo glabro, pedunculo coria- ceo nudo; operculo nullo. . 'L. anferifera (Triton pufillus), mnricata (Trif. dioscius), Scalpellum (Tr. loricatus), coriacea (Tr. inermis), leporina «Tr. Lepus). Alle werden abgeb. und fürz beſchrieben. Die Thiere find inalem ganz gleich bis auf. einige microfcopifhe Unterjdiede 3. B. in der Zahl der Fuͤhlerglieder. is Genus III. Pholas p. 39. Das Thier ift eine Hypogaea, deren Eharaeter: e ' Tracheae binae, coalefcentes vel disjunetae, in plexisque filtulofae, longillimae, aufje einem Arme 2, jeder Fühler mit einer Menge Glie⸗ per, wie die Juͤhlhoͤrner der Infecten, und mit Borſten, J wie Federn befegt. Jeder der 12 erften oder untern Fuͤh⸗ Pes clavatus, vel ovato-depreflus, in pallium ſe- miclaufum veluti in vaginam retractilis. fer befteht aus etwa 59 Gelenken; die feitlien aus 9 — x 29, alſo unter fih und von den vorigen verſchieden. Proboseis weich, rund, reicht Zmal über die Fuͤhler hin aus, if biegſam und auch voll Borften und hat nur ge: gen feine Wurzel2 Gelenke. In ihr läuft Durd Die ganze Ränge ein Kanal Ldiefe Probofeis mahnt an die Ruthe der Meerſchnecken, z. 3. Eugcinum]. ? An der Bruft, da wo fie an den Bauch ſtoͤßt, und vorn iſt der Mund. cruſtaceos, vona folgen Zähnen umge: ben und eben fo vielen Palpen, [die vollig wie Die Kiefer bey Krebfen ausfehen‘, find eigentlich 2 Kieferpaare, je: des mis 2 Palpen; und ſtehen elwag nor Dem Munde]. 4 1818. Heft 1m Branchiae limbo interiori fimul connexae, longi- tudineitrachearum, inque trachea branchiali delitefcen- tes. Die Lage der Kiemen in denAthemröhren, nit anden Seiten des Bauches, ift Der mwefentlihe Charakter Diefer Eippe. Ä Pholas dactylas cImbrice) p. a1. Taf. 7. Das Thier ift Hypogaea verrucola; tracheis binis, comicis, omnino £oalelcentibas, aejuabilibus, longıllımıs, ver- rucis innumeris inaequalibus, fparfis , eircumundi- que exalperatis; pede ovato, plaga concava inliguito, brevillimo, pallio'femiclaufo. Sie geben Die&yer durch die Arhemröpre von fih, und jdieden ſie aus Ihren Steine 119 ENTER —ñ— ——— 1891 hoͤhlen heraus. Wenn fie in der Nacht freſſen, fo kurs tet ihr Maul [mas wird eigentlich hiemit gemeynt ? 1 eßbar. Zerlegung. Beyde Athemroͤhren glei lang , ganz’ verwacfen , bilden daher nur eime mit unzaͤhligen Waͤrzchen übergogene Walze mit doppelter Ocfinung am Ende, die Franzen oder Wimpern hat. Die Ductus refpi- zatorii verlieren fih oben. indie Franzen, unten in die Kiemen, wie bey Sol, ftrig..abgebildet mind. Jede Athem⸗ röhre iſt eine Fortfegung des Mantel, und hath unten Valvas Succenturiatas. Starke ruͤckziehende, in ber Schale bevefligte Muskeln, gehen an die Röhren, In der vordern cNüden:INöHre liegen die Kiemen, die jedoch an den Seiten des Bauchs bis faſt vor an den Mund laufen, vier Lippen oder Fuͤhllappen um den Mund. Hinterm Bauch wachen die a Kiemenblätter zu: fommen, deren jedes wieder aus 2 Blatt wie bey Mya pi- eforum, quergeftreift, mit Faͤchern für bie Eyer. Der Bauch geht gegen die Kiemenröhren im einen Stachel aus, gegen den Mund in einen kurzen Fuß, deſſen elliptiige Sohle hohl if. Mund oval, Lippen groß, bieg: fan, Wurzel quergefurcht, Spitze glatt, Schlund (gula) geht in dem Hintern Magen oder Kropf Angluvies), auf dem der vordere liegt, Därme lang, gemwunden, Af— ter endet in die hintere Athemroͤhre, Maſtdarm geht durchs Herz, wie bey allen Muſcheln. Am Magen der Stylus eryftallinus und die Sagitta tricufpis. Beyde Maͤ⸗ gen von der Leber umgeben, die aus einer Menge Baͤlge EoUiculi) voll Galle beſteht, wie in allen Bivalvis. Eyer— ſtock groß, füllt das Meiſte des Bauchs an, iſt auch ein Geweb von, Baͤlgen, wie in den meiſten Bivalven. Herz einfammerig zwiſchen Leber und Mund, nach hinten zwey Ohren, die an den Kiemen hängen. An der Zur: zel der Tracheen, gerade auf dem Maſtdarm ift die Ci» fierna laotea [Hirn]. Vala lactea 5 Paare, eines vor den Baucheingeweiden, das feitfide von den Kiemen, das Hintere von den Athemröhren. Diefe Theile gleichen ganz Nerven, und Sedermann wurde fie dafür haften; aber ich fonnte fie einfprigen. Auf der Aorta, gegen den Huͤft— musfel Tiegt ein eigenthumliches Eingeweide, Das bey Ar- ca pilola und Pinna deutlicher ift, und weldes ih Glan- dula teftacea nenne. Anfangs hielt ich es für das Dirn. Pholas pufilla enthält daſſelbe Thier; abgeb. wie alle, die befehrieben werden. Ende der Multivalven S. 50. Nun fängt wieder eine neue Geitenzahl am: Ordo U. pag. 1. Teſtacea bivalvia; enthält ı2 Sippen. Gemus 1. Mya; das Thier in dieſen Schalen iſt verfehieden, M. pietorum gehört hieher, M. arenaria zu Gallifta, ich nenne das Thier Limnaea. Trachea unica foraminiformis. Palliı fummitates multiplieiter cirratae. Branchiae femiconjuncte, patentes, Pes lanceolatus. Mya pictorum (Lattero di finmi) p. 3, Limnaea fulca; pallii ſummitate fulca, cirris craflis, labiis ovatis, branchiarum-firiis ’elegantibus. Taf. 9. Totum animal ex flavo albefcit, ſummo pallig excepto, firsco colore oflulo, — Obſchon die Schale nicht Zlatt, Hat ſie doch Linne mit den andern Myen verbunden. Wird bey uns gegeſ— fen, mit der Schale gebraten, oder mit Pfefferbrod unſwe gelocht. Es giebt nur dieſe eine Gattung bey uns; id fand nie Perfen darin, aber fie find voll Perfmutter, Die Kiemen find oft voll Eyer, ſchon im Uterus ſah ich durchs Mikroſcop Die Schalen, und zwar: fih oͤffnen und: ſchließen. ET Zerlegung. Taf.9. Fig. 8. (If, Tamm. Der Mantel fängt durch den Muſculus orbieularis an den Schalen, um den Rand ift noch eine feine Membran über den Scha— lenrand gefhlagen, an Der obern Chintern) Graͤnze des. Mentels find Reihen von Wimpern, die, gemäß der Analogie mit andern Mollusken, wahrſcheinlich auch offen und dem Athmen beſtimmt find, befonders Da dieſer Theil des Mantels vom Ihier fo gefegt "werden fann, daß er einer Trachea gleicht, deren Function. er vielleicht dann hat Edaran ift wohl fein Zweifel, diefer Theil iſt nichts anderes als die vordere Athemroͤhre, aufgefhligt], Kiemen find a’ Blätter, die fih hinterm Bauch verei- nigen. Ihr Bau ift in feiner Mufchel fo deutlich wie in diefer. Nur in den äußern Blättern findet: man! Ener, — Tl die innern find Teer. Die Eyer fallen beyderfeits in eis nen Längsfinus, der vom Mantel gemarht wird. Abdomen Subtetragenum in pedem lanceolatum definens. Mufculi duo adduectores, recti abdomina- les (duo paria), transverfi (falciculus magnus). Ad bafin abdominis hinc inde yilcus atrum vili- tur ad mulculum adductorem fuperiorem [duftnuss tel] [ele exporrigens. Microfcopio perfpechum, fibris/ tenuillimis atque molliflimis infiructum effe videtur, at ejus fabricam nullo pacto inveftigare potuimus. Erunt fortaſſe, qui enem ipſum dicere audebunt, eujus habitum quodammodo prae ſe ferre yidetunr. In plerisque mollufcis hujus ‚ordinis ipſum penitius deficere deprehendimus, Tunica tendinea Anticam ejus partem obducens, duplici rima microfcopio cer- nitur. Harum rimarum ulum , perinde .ac ipfius vil« ceris, omnino ignoramus. [Aus einem dieſer Loͤcher habe ich, wie gefagt, die Ener fommen fehen ;damals Habe ich geglaubt, ich hätte diefe DBeranderung Des Eyergangs zuerſt gefunden. So ift e8 auch Bojanus gegangen. Wir laffen nun ohne Zweifel Diefe Entdedung gern dem Poli, doch daß diefes die Eyermuͤndung iſt, hat er nicht‘ gemußt. Wohin Das an: dere Loch führt, oder vielmehr was «8 für ein Geſchaͤft hat, weiß ich nicht.J — — redet Poli am Bauch iſt der Mund mit 4 ovalen, haͤngenden, auf einer Seite geftreiften Lippen. Auf den. Schlund folgt der Magen, en a nur menige Bindungen, Maſtdarm durd das Herz, Af⸗ ter öffnet ſich in der Athemroͤhre Cdie alfo, wenn zwey vorhanden wären, der hinterm entfpräde), fein 8tylus erykallinus, der doc) faſt bey allen andern ift. Alle Dir me winden fi) durch Die Reber, oval, mußfulds, liegt zwiſchen dem Bauch und den Fran⸗ sen, die Ohren dreyedig, auf und abfteigende Aorte, Furz ; wie bey andern. Aus Den Ohren gieng das Queckſilber auch in die Kiemenvenen, aus diefen fehr Veit in die Ohren, und aus biefen ine Herz, aber aus dieſem nicht Das Herz einfammerig, . in die Ohren zuruͤck, weil vitlleicht die Mudtkelbundel die Stellen der Klappen vertreten: Poli iſt es alſo, welcher dh Kreislauf‘ zuerſt in den. Mufgein etennt und be⸗ wieſen hat.] +2. ‚Gilterna —— — ke den — intern) Schlichmuskel hervor, ein Paar Milchgefaͤße fäuft mit R den Kiemengefäßen, eines geht zum hintern EHliehmusr j #el, zwey zum vordern Rande des Mantel. Hier habe 6) zuerſt Quedülber in Diefe Ciſterna und ihre Milchge⸗ faͤhe geſpritzt, und: fie — aus der Brdaund ber Ner⸗ —— Gen, IF. Solen p. 9,5 der ——— iſt ein —* — bey Pholas befchrieben, Sol, Siliqua (Cannolicchio, beſoe canella, Cappa louga). Taf. 10. Sſ T.2a) „.,Hypog. erinila; ‚tracheis e concha vix exfertis; eirralis,. pede tereli praelongo in clavam definente: Wohnen tief im Sand, und ſtrecken die Athemroͤhren in * Ar Zeſchloſſen gegen die Athemrohren, offen gegenden Mund, 2 Y - K - f + . £ die dohe⸗ laichen im ——— Eſtecken fentrecht im San⸗ de, # bis ı Fuß tief, mit:dım Munde nach unten, Dar ber Poli diefe Stellung des Thiers bey feinen Befchrei: bungen und Abbildungen gewählt, und freylich dadurch die Theile umgekehrt, als bey. andern Thieren, ge— nannt bat.) - Den Fuß fann das Thier fo weit herausftreden, als die Sdale ſelbſt lang iſt, und au: wieder ganz zuruͤck— Mantel vorn nach der halben Laͤnge der Schale an welchen Ende auch der Fuß herausgeſtoßen wird, Arhemröhren ſehr kurz, verwachſen, Muͤndungen mit Franzen, Heine Ruͤckziehmuskeln. In der Mantefröhre, welche ſich nachher in die zwey Athemroͤhren ſcheidet, lies gen die Kiemen, a Blätter quer geftreift und überhaupt, gebaut. wie bey andern. - After hinten auf dem Huftmuss tel, daſelbſt auch die Oiſterna chyli. Fußb, (ang und keufenförmig, voll der feinften Ge: q füße, fiest.gerade aus wie die menſchliche Nuthe, wenn er unter einem Winkel aus der Scale ragt. 3 S Un der . Burzel des Fußes iſt der Mund mit 4 Lippen, paarig, = albverwachſen. u Darın dreymal gemunden, Magen wie Kropf, Ater t im die ‚hintere Arhemröhre, Leber groß, voll Galle, die grün iſt u.f.mw., mie bey andern ; fo Eyerftod und Her. ‚Die Gefäße konnten nicht mit Queckſilber einge fprigt werden, weil fie zu ſchwach find. „„Gifterna lactea empfaͤngt alle Gefage, liegt auf Dem Hüftmustel, befommt von hinten zwey Gefäße non dem Riemen, die ſich in die Athemroͤhren vertheifen, dann kom— men zwey ‚Stämme, von vern aus zwey andern rhom: 1 boidalen Eifternen, welde an den Geiten des Mundes und, ‚etwas vor ihm fiegen, fo daß fie mit der hinteren Eiſterne einen Triangel bilden. In dieſe beyden Mund— Ciſternen ‚kommen zwey Zweige aus dem Bauch und dem ‚Fuß, dann zwey fehr farfe aus dem Mantel, in dem fie ſich wieder mannichfaltig verzweigen. Endlich find dieſe wey Eiſternen auch durch einen Querſtrang verbunden. Die Hauptcifierne öffnet ſich in die Torte. LDiefes Syſtem, das nun allgemein. für das Nervenfy- ſtem angenommen wird, if fo meifterfich von Poli unz' terſucht und im Zufammenhang abgebilder, wie es ſelbſt andern: nad ihm; 34° Br Mangili in Mya 'piclorum 1864 nicht gelungen iff. Man weiß aber in der That nicht, was man von feiner Verbindung mit Ver Aorta denfen fol. Ein Nervenfnftem fann es nunmehr faſt nimmer feyn, und wir fommen in der Verzweiflung immer wie— der auf Tiedemanns Wafferröhrenfyftem zuruck, be: fonders Hier, Bey Solen gleicht es auffallend dem bey Alterias und Eehinus, Die drey durch einen Kreisca— nal um den Mund und den Bauch verdundenen Ciſter⸗ nen wären die Waſſerſaͤckchen. Auch iſt es doch gar nicht wahrfcheinlich, daß die Nerven in dieſen Thieren go un: geheuer groß und fo fehr deutlich, zahlreich und fih vers afelnd, wie hier imm Mantel, ſeyn folten. Diefe Ver— äftelungen im Mantel find auch wieder fo ganz auffallend den Beräftefungen der Wafferröfren in dem Hute Der Medufen aͤhnlich, daß mir in der That immer mehr und mehr uns überreden, dieſes fogenannte Rervenjoften® verdiene wirffih den Nahmen Wafferröfrenfs lem. Ei⸗ ne eigene Sade ift es freyfich bier mit feiner Verbin⸗ bindung mit der Worte; alfein wäre es denn nicht moͤg⸗ lich, daß gerade in dieſen Thieren ein Uebergang bezeich⸗ net wurde, nehmlich wo das in den Meduſen und Stern— thieren noch unabhängige Waſſergefaͤßſyſtem fich hier dem eigentlichen Blutgefaͤß⸗Syſtem unterwürfe, und fo wahrhaft au Lymphſyſtem, einem Theil Dee arg ſtems wurde? Solen Vagina, Hypogaea tentacnlata p. 175 fie cheis binis fiftulofis, coalefcentibus, brevillimis, e concha exfertis cirrisque dellitutis, tentacula duo clayata ad imum pallü, limbum, Raum ein Unfere filed von Der vorigen, dort die Fiſtula trachearum furz, bier lang ‚dort die Windungen voll granzen, hier glatt, Röhren auch verwachfen, geringelt, reichen ı bie 2 Zoll aus der Schale — Die Fühler am unfern Man- telrand, (find eigentlich am vorderen‘; beym Munde nehm= lich, ihre Verhaͤltniſſe nicht ———— beſchrieben). Solen Enfis, H. ſulcata p. 18 ;tracheis binis con- tiguis, cirratis, brevillimis, pallio antice coalefcente, foramine med. ovali, cirr.; pedetereti clavato,,zufo, Dir verwachfene Mantel mit dem Loch in der. Mitte, und die Franzen um die Wurzel der Athemroͤhren find die wefentliden Unterfehiede. Uebrigens der H. crinita ganz gleich. Die Röhren ragen faum zur Schale Heraus, er- ſchlafft erſcheinen fie nur als Roger. Jede hat Franzen im Schlund und in der Baſis. Diefe und die Röhren felbft ſind mit braunen Flecken bededt. Das Mantelloch iſt zwey Linien weit, bat feine pfriemenformige Franzen. $..Legumen, H. Hirudo p. 19; tracheis binis disjun- ctis, longiusculis, pallio, pede, abdomine humore fan- guinco ſaturo copiole [uffufis. Die Röhren ı 3. lang, bei⸗ de nach der Lange mit wurmförmigen abwechfelnd weißen und rothen Linien verſehen, Die hintere mit g weißen, am Ende mit ebenfo, vielen größern Wimpern ; ebenfo vicle feinere ſtehen am Ende der rothen Linien, Die Dimpern der vordern Röhre Heiner und ‚weitiger, Die hintere grös fer, zieht Waſſer ein und ftoßt es ſchnell wieder aug; während der Bewegung uͤberlaͤuft fie eine Blutfarbe, Man- tel vorn von oben bis unten verwachfen, vor Dem Mund ein Roch mit aftigen Wimpern zum Ausmitt Des Fußes, Mund, Lippen, Kiemen wie inH. crinita, doch find die £ippen mit Dem feinſten Blutlinien gesiert und die Kie 1895 —— 1896 men wirklich mit rothem Blut angefülft. Fuß, wie bey exinita wird bald hut: bald lanzetfoͤrmig, ift auch voll Blut, erblaßt abwechſelnd. he Sol. lirigilatus. H. variegafa,p- 25; tracheis binis fubconicis, annnlatis in amplam fiftulam infra coa⸗ leſcentibus: pallio ſemiclauſo, mulculo eruciformi difiincto, pede amplo, ovato, ancipiti; macnlis rufis elegantifimis undique alperfa. Das Thier hat nit in der Schale Platz und ragt weit daruber heraus, Der Mantel iſt eigentlih nur am Mundende offen, wo der. fehr Diefe Fuß heraus geht, um den Rand ber Deffnung ſtehen zwey Reihen Wimpern, nur durch die Linfe ſichtbar; nad hinten bildet der Mantel eine weite Fila , die durch eine Scheidwand in zwey kiltulas ge weilt iſt, dieſe trennen ih endlich in die eigentlichen Athemroͤhren, die aus Muskelringen beſtehen [völlig wie Die Luftroͤhre des Menſchen 1. Das Thier Fann Die ROB: zen siber bis a Zoll verlängern, darauf fieht man wei: Se Längsfinien, die Ductus refpmatorios von den Mim: yern an bis zu den Riemengefäßen, in die fie übergehen. Sonderbar ift, daß Die letzten Mustelringe fih zum Theil von den Athemröhren entfernen und wieder veſt anſchließen koͤnnen (Abgeb. Iſ.) Der Kreismuskel vorn auf dem Mantel ſieht aus mie ein auf der Bruft gefreugter Paladin. Iſt übrigens. j inlaͤngl. beſchrieben. a us nimmt allerlen Formen an, Reil, Meffer, Bohrer. a diefe Theile find mit einer feinen gefaßrei- auf uberzogen. ing wie gewöhnlih, ebenfo die a Rippen; der Mantelrand mit braunen Sieden bedeckt. Magen gleich Hinterm Maul, Dünndarm beficht aus zwey Röhren, wo⸗ Don eine Der Darm, Die andere die Scheide für den Siy- Aus cryftallinus und Sagitta triculpis ill. : After, Leber, Eyerſtock wie bey andern, die Athem: söhren aber zeigen ihre Athemgange in ber Wand ganz auffallend ſchoͤn. In jeder freien Nöpre find etwa 5, da; wo fie verwachſen, ſind etwa % Die Hintern, in den frei: en Röhren fliehen bey Vereinigung der Rohren in el: nen queren Kreiscanal zuſammen; aus dieſem entſpringen ſodann die zahlreicheren Gaͤnge und fommen am Huͤft— mustel in einer großen Lacuna zufammen, welche zu⸗ gleich mit ben Klemencanaͤlen communicirt. Queckſilber in einen Canal füllt die Lacuna und die Vala branchia- Ya an, und tröpfelt hinten aus den Cirris, An jeder Seite des Mantels etwas vor der Cinheftung des Ruͤck⸗ ziehmuskels gegen den Bauch, liegt ein Koͤrper wie Fett, der außer ter H. verrucofa bey feinem andern Weichthier vorfommt, fcheint ein Conglomerat zu feyn von Gefaͤ— Gen, Nöhren; vor dem Herz Cifterna chyli mit ihren Gefäßen wie bey andern. (5. aba.) Genus ll. Tellina (Tonninola) p. 29. Peronea; tracheae binae Siltulofae, longillimae, Branchiae patentes, apicibus anticis tantıum connexae. Cpatentes heißen fie, menn fie nidt in der fili.hranchial., fondern frey zwifhen den Mantellappen bangen). Pallii lunbus cirratus, juxta trachearum bafın ‚Jihnla duntaxat valida, mulculofa, arcte conjunctus, Fibula mufcnlofa iſt Der ſippiſche Character), Peslanceolatus, Tellina planata, Peroneacrifata; Tracheis prae- longis, exilibus, leviter annulatis; ſummo pallio du⸗ plciter cirrato, ad trachearum radices hinc inde crf- ftato. Taf. 14, unſchmackhaft. ST. abgeb.) Der Mantelrand iſt ringsum gefranzt, gegen Die, Wurzeln der Athemroͤhren find inwendig zwey Franzen⸗ reihen lebenſo wie an Dem Athemſpalt der Mya pieto- rom]; fie find alle Anfänge von Gefäßen auf dem Mantel. ; —— Die P. Hat die laͤngſten Athemroͤhren unter allen Mus’ ſcheln, zweymal langer als, die Schale, Hier ift Die tra“ chea branchialis five inferior [hintereg kürger, Münz dungen aud) gewimpert. ; \ Lippen quergeftreift, nur ein weiter Schlund, Fein eiz gentlicher Magendarm fehr oft gewunden, KRylus cri- ftallinus und Sagitta. { Eyer haben Stiele. ; “ Herz, Cilterna, chyli uſw. wie in andern; nichts wurde eingefprigt, wegen Zerreißbarfeit. | Er Tellina exigua p. 55, iſt aud) P. criltata, [die vorde- re Röhre iſt aber Hier kuͤrzer als die hintere, oder ſollten fie einzeln konnen eingezogen werden?] 9* T. incarnata p. 36; ohne Thier. * J x Tellina!nitida, Peronca fanguinolenta; fracheis binis praelongis, leviter annulatis; pallio cirrato, cirris rofeis ; abdomine pede lanceolato, labiis atque branchüs fanguineo humore refertis. [Man muß die Gleichheit des Baues der Lippen und Kiemen, bier“ ſelbſt der Zarbung, nicht aus der Acht laſſen]. Gleicht ganz der. P. criltata, wenn man Den humor languineus weg: nimmt und. die Critas an der Wurzel der frachea hin— zugibt. Zerlegung. ; Der Mantel ift gefrangt, cirris confertillimis ro- feis, Athemrohre getrennt, geringelt, hinten kuͤrzer und fHmägtiger, mit 5 Heinen Wimpern an der Mündung, vordere zweymal fo fang als Schale, verändern fi) aber immer. Wenn die Mufgel die Schalen aus Furcht ſchnett zufammenzieht, fo werden mandmal die Athemrösren abgefhnitten, aber ohne Schaden. Leber, Magen, Krys ftaliftiel, Eyerflod, Herz, wie in andern, Uederall fücht man rothe Blutgefäße. ; T. rofirata ©; 38; Thier unbekannt, L T. diftorta, Abart von T. donacina; ohne Thier, ©, 59. ) T. inaequivalvis, H, gibba. Taf. 155 tracheis binis coaleflcentibus, brevillimis; pede ovato, comprello, laevi. Zerlegung. . Mantel geht hinten in zwey fehr kurze, doch mit Cirris umgranzte Tracheen aus, durch fein hinters Loch der furzge Zub. Kiemen feinen durch dem Mantel, liegen in der filiula tracheae branchialis wie ben den Hypogasen. Maftdarm, Leber, Eyerſtock, Mund, wie gewoͤhnlich. 1Iſt mit: Recht: zur seignen: Sippe ge— macht, die, Pandora heißt.T » L T. Gari, p. 41. P. varia; tracheis binis praelon- gis, leviler aunulatis, divilis; ſummo pallio fimplici- ter cirrato; pede lanceolato,.ad iracheae radices ori- faenullae. Gleicht übsigensder P. cxiligia, Wjmperrings' J 1897 um Die Schale und An beyden Mindungen der Athem- röhren, aber oben am Mantel nur ein Reihe befchrieben, nicht gezeichnet. — . togata p. a2, ohne Thier. T. papyracea, p. 45 ohne Thier, \ Tellina fragilis, p. aa gehört zu P. fanguinolenta ; eirri in trachea branchiali vix leute conſpicui, in altera nulli. * Trachea pallii ift smal langer als Schale, Mantel ringsum gefranzt, ein blutiger Saft bewegt ſich in den Theilen hin und her wie in H. Hirudo und P. lahgui- nolenta. Fuß fanzetformig, Hein; Lippen fehr groß, oval, . geflreift; Riemen roth unterlaufen, an der Spige verz wachſen, Leber, Eyerflof ufw. T. polita p. 45, P. brevirofiris; tracheis binis dis- junctis, brevibus, eraflis, laevibus, cirris fimplieibus ‚infignitis, pede lanceolato. Die Athemröhren beynah gleich lang gezeichnet, vordere etwas länger , beide ges wimpert, r 1 j T. variegata, p, a5, ohne Thier. Nähert fi dervirgata. . . Tellina lactea, p. 46. Taf. 15. Enthält ein ganz ‚abweichendes Thier, eßbar: 5 Loripes, irachea unica filtulofa. Pes teres, exilis, fübalatus, longiflimus, lori, vel flagelli formam re- ferens. | - * Pallii limbus aptice coalefcens, at hiatu gemino inftructus, quoruminferior tracheae, [uperior autem pedi exferendo addicitur. 2 Branchiae [emiconjunctae. Loripes ‚orbiculatus; in orbem fefe colligens, lacteoque candore con[picuns; branchiis unilobis, la- biis nullis. Der offene Mantefrand ift gekerbt, durch das hintere Manteloch geht die Athemrohre, durd das vor: ‘dere der Fuß, Riemen fehr groß, did, nur ein Blatt, wehmlich jederfeits, mit Eyern angefüllt, hinter dem Bauch a wachſen beide zufammen, wie bey Mya pictorum, gar keine Rippen, große Schließmuskeln, Bauch dreysdig mit einem Mucro, feine Spitze verlängert ſich in den langen, geißelförmigen, quergerungelten Fuß, Eyerſtock milchicht, -aflig wie in alfen, bedeckt alle Eingeweide, Leber groß, " traubenfhhmig, gruͤnlich, Kreistaufsorgane fonnte ich wer gen Zartheit nicht unterfugen — Diefes Thier iſt nicht 14 hinläanglid unterfuct. "oT, digitaria, ohne Thier, p- a7. © T. rubiginofa, ohne Thier, p. 28. T. reticulata, ebenfo, T. balaufüina, p. 49. T. fuſca. Gen. IV. p. 50. Cardium (Oocciola). Sn allen Scha⸗ ‘fen aud von den verfjiedenften Formen hab ich immer daſſelbe Thier gefunden. Sch nenne es ö Cerajtes; Tracheae binae ſubſiſtuloſae breves; in- ferior ampla, valvula‘ pendula in imo hıatu obve- lata. Brauchiae femiconjunctae.' „Pallii limbus police dentatus, plerumque fine eirris, ! \ Pes lalciformis, ſubulatus, longiffimus, Taf. 16, Eßbar. * Cardium ruſticum, Ceraſtes cinaharinus; pallii Umbo crallo, poltice dentiformi; tracheis usque qua- 1 —“ — 1898 que cirratis, iisdemqne eirris ae Pallit limbo minia- ceo, vel aureo colore infectis; pede cinabarino lon« gillimo, : / Zerlegung. Die Trachea branchialis hat an ihs rer Wurzel eine Klappe, a Kiemenblaͤtter gelb, nach hin- ten verwachſen, 2 Schließmuskeln, wie alle vorhergehenz den Bivalven, a Lippen, 2 Mägen, Daͤrme 6 — 7 mal gewunden, 12 Zoll lang, wenn das Thier famt dem Fuß nur 5 hat, der Leerdarm auch in 2 Höhlen getheilt, eine für den Cryſtallſtiel; beyde Athemroͤhren verlängern ſich felten 2—3 Rinien weit über'den Mantel Heraus, jede von außen ganz mit Wimpern befegt, Herz uſw. wie bey ans dern. Zwiſchen dem Hüftmustel und dem Baud in der Bruft liegt das Viscus teliaceum. Cardium papillofum, P. 506. Cardium edule (Gocciola), p. 57. Taf. 17, wird haufig zu Markt gebracht. Geraltes gracilis ; trachearum rietu duntayatcir- rato ; pede inprimis femilunato, eompreflo mox [u- 'bulato, brevi, dilute miniaceo, branchiarum lobis ex- terioribus anguftillimis, linearibus. Zerlegung. Mantel hinten glatt, vorn ſchwach ges zähnt, beyde Athemroͤhren eigentlich nur Löcher (forami- niformes), Wimpern an der Mündung, eine Klappe in- wendig an der hintern. Unterſcheidet fih von O. cin, durch die fineare Form der aͤußeren Kiemenblaͤtter, durch dem kurzen Fuß, durch feine zufammengedrüdte und halbmond- förmige Wurzel, endlich dur den Mangel der Wimpern an der Wurzel.der Kiemenröhren. - Cardium mucronafum, p. 50. ©. ciliare. g G. echinatum, pag. 60, liegt fehr tief im Sande, — ſehr häufig, Ceraftes cirratus ; limbo pallii gemino, exteriors eircum undique cirrato, pede [ubulato longiflimo. Zerlegung. Athemroͤhren furg, röhrenförmig, übers all voll Wimpern und alles zinnoberroth, Klappe innwen— dig an der hintern Athemroͤhre, Rand des Mantels ge- zahnt, hat einen doppelten Saum, wovon einer ſchoͤn ge⸗ faltet, auf dem Nande ſitzen ſelbſt kurze, Heine Wimper, der Fuß auch zinoberroth, Kiemen gelb, halbverwachſen. Unterſchied von Card. ruſticum liegt nur im Saum des Mantels, der Fimbria duplici ſubinde plicata, et cirris licet brevibus praeditus eſt. Card. aculeatum, p. 62, Oeraftes giganteus; ci= nabarino colore oflufus ;- pede fubulato praelongo; ad trachearum radices cirri nulli. Unterſcheidet fid) v. C. cinabarinus und cirratus durch Defectum tantum cir- rorum in trachearum vicinia, quam perinaeum rite nuneupares! 5 Card, flayum, Ceraltes maculofus p. 63 ; limba pallii laevi, tenui, fubviolaceo; pede fubulato, falci- formi, maculis faturis violaceis, ferpentinis, multifors mibus conl[perfo ; apice ac linea longifudinali albis, Zerlegung. Saum des Mantels oben glatt mit Heis nen violetten Flecken, unten leicht gesähnt, beyde Roͤh⸗ ren etwas verlängert, überall Dicht mit Wimpern bededr, Klappe in der Hintern Röhre. Unterſcheidet ih von Cer. einab. nur durch limbum pallü ſuperne laevem, ok »319.° 289% — ⸗ kerobieulim im valvula tracheae inforioris, et ob nıa. snlas fubviolaceas. Card. laevigatum, p. 645 Thier wie Card. flay. Card, calertanum, Pp. 65. Genus V. p. 66. Mactra; wenige find Auviatiles. Enthält 2 ©ippen,. Peronea und. Oallilta. Callifta; iracheae binae filtulolae, five omnino coa⸗ lefceutes, ‚ive partim disjunctae. Branchiae divifae, prope apices [uperiores Bros nexae, patentes. Pallii limbus in plerisgue undulato - fimbriatus⸗ disjungtus. Pes lanceolatus, tab. 18. Macira neapolitana ; nähert ſich der M. glauca Bornü, ſchmackhaft. Gallifta discolor; pallii limbo: explauato, cirralo; tracheis longiusculis omnino coalefcentibus, cirratis; pede lanceolato.. / Zerfegung. Kappe innwendig vor der Mündung Der drachea pallii Lalfo verdern], Zurüdziehmusteln, 2 Schließmusketn, hat am Schloß in 2 Gruben neben den Zaͤhnen ein eignes rundes Ligament clig. infernum), a Kiemenblätter, 4 Lippen, Mund, Eyerſtock, Cilterna chyli, Lymphgefaͤße, Herz wieben andern. Hinter Dem Herz jen das viscus. teltaceum, umgibt Die Flechſen der Vauch— musteln, nehmlich welche ihn am das Schloß beveſtigen. Schlund, Magen, viele Darmwindungen, After in tra— chea branchiali; am Magen ein langer Fortſatz, in dem. der Cryſtallſtiel. Diefes ift Die einzige deütliche Zeichnung von. diefem Organ in diefem Werk. Der Stylus ragt in Dei Magen hinein, vor der Mündung iſt eine knorpeli— ge Klappe. Das Thier iſt bald weißlich, gelblich, hya— cinthfarben uſw. (If. abgeb.) Mactra litultorum.. pag. 71. voriges. M..lactea, p..:75, wie voriges M coxrnea, Taf. ı9,, (Tonninola); febt in „Slälfen, bat 2 ziemlich fange getrennte Athemröhren,. wie Tellinen, it feine Oalliſta, fondern: eine Peronea und: zwar Per. zamola, die erft bey Donax Trunculus beſchrieben wird, Hier mit S. 74 endet: der ıfe Band, worinn aljo be: ſchrieben find. Callilta,Geralies, Hypogaca, Limzaca, Lo- phyrus, Loripes, Peronea, Triton. Taf. 18 „ehbar, wie Der zwente Band fängt mit ©. 75 an. —— VI.. Donax: (Tonninola) Der Einwohner ift in allen. eine Peronea.. Donax Trunculus, me 76, Taf.. 19. Peronea: ramo- fa;. tracheis longiufculis crallis , laevibus;, cirris tra- cheae anterioris ramofis;; pede comprello, lanceo-- ‚ Jako, finuofo.. Die Mündungen: beyder Röhren gez, gemimpert, Wimper an der Hintern einfach, an: ber vor: Rerm aͤſtig, auf den Röhren gelbrothe Linien, Ductus refpiratorii, der ganze Saum des Mantel mit runden Mimpern dicht befegt, „ind aud offene Nöhren, denn id): habe gefehen, daß ſie Staub angezogen haben, habın auch das musfulöfe Mantelkreuz, wie die Tellinen, fünnen da— ber nur wenig, Haffen, a; Kiemenblätter, außere Heiner, 4 Rippen zyramidal, am: Magen der Hortfaß für den Cry: 4908 ſtall ſtiel, — wenig gewunden, ah übrige, * den andern. CAT. ‚abgeb,) 3 A ee Donax leinikriata, p- 805 Tier. wie voriges. Donax rhomboides, Taf. 15. Mytilus rugoſus, if Hypogaea barbata; tracheis binis disjunotis, lon“ giusculis; ligula fubulata, barbaque bylfina radicante ad ejus radicem inftrueta, tab. 14. — 2 Spliefmustehn- Zerlegung. Mantelringsum verwachfen, vorn faft im der Mitte ein Loch für den Bart, Roͤhren-Muͤndungen gerwimpert. Der Bart entfleht aus einem Stamm, iſ durchſcheinend, jedes Haar hat an der Spite einen Rapf : wie bey Mytilus.edulis, wodurch fih Das Thier an fremde Körper hängt, Die Ligula iſt eigentlich ‚ein febr Heiner Fuß, an deffen. Wurzel der Vart entfpringt, Mund, Le— ber, Magen, Därme, Eyerſtock Aftig wie bey amdern. — Nicht genau zerlegt. IUns eigene Sippe ; Ixus; Tape D. Irus, p: 85. Taf. 29. ohne Thiers Genus VII. p. 84. Venus Taf. 20. | Einwohner find alfe gleich, Callifa; nur im. . Venus obfoleta ein: anderes, Arthemis.. * Venus chione (Fafolaro, - Camadia) pag. 86. ſchmackhaft. Calliſtu coccinea; tracheis binis — ———— ad apicem propemodum fimul aduatis, laevibus ʒ limbo. pallii elegantillime fumbriato,, illoque ac —* — lato, coccineo colore corrulcantibus, Zerlegung. Der offene Mantel hat zwey Saͤume, der aͤußere ganz, der zweite ſtark befranzt [vorn an. der’ Mundjeite find 4 ſtarke Wimper wie Zaͤhne, hinten verz liert fih diefer Saum im zwey feine Anhängjelf, Athenız roͤhren verwachſen, nur an der Spitze getrennt, fo lang, als die Scale, Muͤndungen gewimpert, in. jeder Röhre inwendig, eine Klappe, After in der hintern Rohre, Kie— menblätteraan. den Seiten des Bauches, die innern Blätz ter reichen. bis zum Eingang der. Rüdenröhre, aͤußere für: zer, 4. Lippen pyramidal, quer geftreift, Bauch weißlich, Fuß ſcharlachroth, fat ardıg. Schlundz Magen, Cryſtall⸗ fiel, Leber, Eyerftof, Cilterna chyli, wie bey andern; Därme wenig gemwunden, hinter dem Herzen noch ein Cor- culum Lift eigentlich. nur eine Ausſackung oder ein Kropf in der Aorte]. Nad-aufgefhittenem. Herzbeutekfchfug das. Herz noch * ©tunde, Viſcus teſtaceum (zwiſchen Herz und Huftmusfel), materiaveluti gelatinoſa, atque ſub⸗ futca conflatum, ollieulisque plurimis teſtaceis albis diverfae formae atque magnitudine. penitus infar- ctum. Pecnliaris ipſorum indoles cum teſtae [ubltan- tia omnino. conyenire videluet — —, qnod [ane ce- rebri ſedem in eo. fiatuendam non efleluculenter de- monftrare arbitramur.. Es fin® an: 60 [dad Drgan ſcheint Dffenbar einerley, mit dev Kalfdrufe in. Der Kiemen— hoͤhle der einhäufigen Schneden zu: feyn] ſalg Oſſicula darinn geweſen. (Iſ. abgeb.) Venus verrucoſa CTaratuſolo, Gamadia, Severaz- za, Clonille) p.. 91. Gallifta gemella; tracheis geminis ad bafın us- que disjunctis, laevibus, crallis, longiufculis; pallio undato-fimbriato ; pede lanceolato;, EnnehgalliBieNE tibus.. tab, 21.. e Zerfegung, Am Mantel Hat jede. Ausbucht 5 Zngen⸗ a u "4997 die Athemroͤhren am Ende gewimpert, Spihen braun, Kiemenblaͤtter verwachſen mir ihren Spitzen beym Anfang der Rüdenröhre, übrige Eingeweide wie bey andern, fein Coreulum, Unterſcheidet fih von C. cosomea dur die weißliche Farbe , getrennte Athemroͤhren, ven Mangel des Corlum, und der Concretionen in der-Raftdrdje. ' un Venus Gallina; (Vongola janca) p. 02. “. Callita eandida; tracheis 'geminis femicorjun- . etis, lJaevibus,, pallio undato-fimbriato, pede lanceo- 2 "dato; cunctis candore confpicnis. tab. 21. Zerlegung· Innere Kiemenblaͤtter größer, unterſchei⸗ ren auf ihrer erfien Hälfte verwachſen find. © Venus rinlis, p. qa. tab. 20: Venus; laeta, (Vongola) p. gut. ar. Calliſta multicirrata; tracheis geminis ſemicon- junctis, Iaevihus, anteriori cirris ramolis inſtructa ; pallio fimbriato'repando; pede ovato-oblongo; cunctis. albo..colore confpicuis. (Sf. abgeb:) ‚Zerlegung. Spigen der Arhemröhren und die aͤſti— ‚gen Wimper braun gefleckt, innere Kiemenblätter groͤßer, hinterm Baud alle verwachfen, unterſcheidet fih von ©. Det ih von ©. gemella nurdadurd, Daß die Athemröh— „ eandidta nur durch den laͤnglich ovalen: Fuß, die Aftıgen- z Wimper in der’ Trachea pallüi: Venus florida CArlellay. p- 97 tab. 21. (Venusder Horata), ſchmackhaft. Das Thier iſt Callifta gemella, nähert ſich cocci- ea, hat ebenſo Valvulas ad ima trachearum orificia, inteſtiua ealem pror[us ralione inflexa, et cor gemi- num etc. Unterſcheidet ſich durd die ſchoͤne weiße Far R or r E J drüſe.· be, durch die ganz getrennten Athemroͤhren, durch den "Mangel der kammfoͤrmigen Anhangfel hinten: am Mantef -Gn ſummo pallio),. und. der Concretionen im der Kalk— + Memis exoleta (Zecchinetto) p. 98 tab. 21, nicht eß⸗ bar. Das Thier weicht ab und. heiße: Arthemis ; tracheae binae ‚Sifinlofae,: Pallu lınbus undulato-fimbriatus. Brauchiae diviſae, apicibus [uperioribus fantunz, conjuncetae. Pes femilunaris; vVvVenus exoleta, Arthemis pudica; tracheis gemi- J nis ommino- eoalefcentibus, laevibus, longilimk, api- ce eirralis; pallio undato-hmbriato,. -cumclis albel- J— 4 "sentibus,-vel leviter flavicantibus, Zerlegung. Ganz ſchneeweiß, beſonders der Mantel; Röhren. fallen: ins: Gelbe, ©pigen braun, gewimpert, Keykallftiel, Beil ulm. wie bey, coccimea, Vilcus telia- ceur» amplilimum: exfulce‘ viridefeens, grannlis.te- ‚ flaceıs innumeris adeo, erat: infarctum, ut ex iisdem = "sompolitism. exillimares.. Laicht im März. A _ Venus litterata: p- 107 nur '®dafe, Genus VIIT. Spondylus (Spnennolo-) pP: 1028. 22%- Argus; trachea abdominalis. 3 Abdomen- ovato-comprellum:, pes nullus.. Branchiae disjunctae, patentes, j Pallium: (im plerisyque). mufculis ramofis exorna- Fu, tum... Palli Hmbusmultiplieiter cirratus, ocellis fma- rag peduncwlatis, ideptidem Jiltinchus. Muſculus adduestor unicus, maximus; centralisi ‘ Ss * x . — e — age — 1902 Spondylus Gaideropus (Scatapomzolo), ſchmack— haft p- 103. tab. 22. N Argus wmbellatus; trachea umbelliformi, radias siin intrinfecus fulcata ; ore ‚fimbriato, miniaceo; la- biis ovato-acuminatis, [ubdiyifis; pallü limbo gemino, altero tantum cirrato, (Pede nullo). " Zerfegung, Mantel mit :doppeltem Saum, Auße: rer mit Wimpern und Aeugeln, innerer einfah, Wimper gelblich und mit braunen und gelsrothen Flecken, dazwi— fehen giebts größere, dickere, wierabgeftugtes hohles Horn, fragen die fmaragdgrinen ſchimmerden Aeugel aufder Spi⸗— ge. Der Mitrelmusfel (Schließmuskel) beiteht aus 3109 _ verwardfenen Theilen. [Die fogenannten einmuskeligen Muſcheln find es nicht eigentl,, fondern der Sgufter und Huͤft Muskel haben ſich nurgemähert und ind in einander verſchmolzen. Was Poli von der Trachea abdominalis fagt, iff ganz unbefriedigend, Daß diefes Organ wirkſich zum Alhmen dienen follte, iſt wohl nicht zu denfen: Wir haben uns Thon feit mehreren Jahren Davon gewöhnt, Diefen Theil mit dem Loche in dem Baugfiel der Mya pictorum zufammenzuffeffen, und denfen Daher dabey an eine Regung männficher Theife.) N — Trachea abdominalis, craſſa, contrachilis, Boleti fpeciem ſtipiti filtulofo inlidentem.refert,limboque conk- tracto clauditur, adeo ut Actiniae ſpec. quodammodo tingat. Aus der Roͤhredieſer Bauchtrachee kommt ein fleiſchi⸗ ger Faden, wahrſcheinlich im Bauche felbſt entſprungen, und erweitert ih in eine Keiſchige Kugel, worin eine gallert⸗ artige Maſſe. Iſt gu jeder Jahrszeit da, im und außer der Traͤchtigkeit; was es bedeutet kann ich nicht: begreifen. [Das Ganze ſieht aus wie ein- Nabel, aus dem die Na: belſchnur fommt und ſich am Ende in eine Kugelermei- tert, oder aus dem die Darmſchnur fommt, die fih in die Vefieula umbilicalıs erweitert. Es wäre ebem nicht un: möglich daß, es Thiere gäbe, welche im. Embryoneuſtand verharrten ]- (Iſ abgeb.) ——— Vier Kiemenblaͤtter, die Ever kommen auch in Die Kiemenfaͤcher, um den Mund eine traubenfoͤrmige Krauſe nebſtdem 4 ovale, quergeſtreifte Lippen. a Genus 1X. Chama, p: ı1r. Die Einwohner verſchie— den: nach Verfiedenheit der Schalen, drey Sippen ; Ph- lopus,. Gloflus, Liinnaea, ; Gloffüs; tracheae binae foraminiformes Branchiae ultra abdomen: ‚limul-conjunctae, Abdomen ovato-comprellum,. Pes linguiformis. Dem Cerarftes verwandt, aber durch den zungenfoͤr⸗ migen Fuß verfchieden. Chaına Cor. p. 113.tab., 15. Glollus rubieundus; pallio lemiconjuncto: ac in- ferne inltar cormnum arielis utringue contorto, Pe- de rubiceundo, filfo.. Zerfegung.. Der Mantel halbgeſchloſſen, Darinır zwey Athemloͤcher, das vordere großer, Mantelrand ‚mit ſehr Heinen Wimpern bejest, Die Athemloͤcher mit groͤßern, vier Kiemenblaͤtter, gelblich, derwachſtn hinter dem Bauch mit: einander; der zungenfoͤrmige Fuß iſt zuſammengedruͤckt, ſchneidig, mennigroth, der obere Hand: geſpalten wie ben allen Thieren, welche in Chamen wohnenz vier Lippen, zur > 1903 2 age nichts gefpigt, andere Eingeweide mie bey andern, vom Hirn oder Ciſterna chyli. Chama antiquata, p. 115. Limnaea multilabiata; labiis multiplicibus, pallio Sanguinolento, limbo dentato, pede fillo; utrisque coccineo colore rutilantibns, tab. 23. h . Zerlegung. Mantelrand hbochroth, aͤußerer Saum ſchwach gezahnt, innerer voll Wimper in der Gegend des Athemlochs; die Wimpern hochroth, ſchwarz gefleckt. Auf der Ruͤckenfeite iſt im Mantel ein einziges Athemloch ohne Wimpern, inwendig ſteht ihm eine halbmondfoͤrmige Klappe entgegen, dient dem After, der faſt lanzetfoͤrmige Fuß hochroth, im Laͤngsrande eine tiefe Furche, der Bauch Täuft nach vorn ‚gegen den Mund in zwey blinde ſeitliche Anhaͤnge aus, worinn die Leber. Die Lippen ſind in eine Menge Lappen geſpalten, ſtehtn um den Mund wie No: fenblatter, vier Kiemen verbinden ſich gegen die Athem⸗ roͤhre, erhalten auch die Eyer, der Eyerſtock ſtrotzt im No: pember, Bruft, Herz, Cilterna lactea auf dem Huftmus: {et, Magen, Därme uſw. wie bei andern. (If. abgeb.) E Bir haben diefes Thier mit dem folgenden als eine eigne Sippe unter dem Ramen Arcinella aufgeftellt und wie wir glauben, mit Redt. Man fann aud vier Rip: pen annehmen, Deren jede aber wieder. dreilappig fi.) Chama calyculata (Ghianda) p. 119 t.27, hat feine Filamenta an fih, wie Adanfen fagt, nicht eßbar. Limnaea eruenta; ovalo-oblonga, trachea unica foraminiformi, ovata, pallio fanguinolento, laevi, pe de bifulco, rubieundo, labiis ovatis fimplicibus. Unterfheidet fih übrigens faum von der vorigen; SRantelrand doppelt, beide Cäume- fraufenförmig aber glatt, Lippen eyförmig, Fuß lanzetfoͤrmig mit Längsfur— de. Unterſcheidet ſich alſo vor der vorigen nur durd) "den glatten Mantelrand Cbey jener ſchwach gesäpnt), durch Die einfachen Lippen. Eyerſtock firogt im März. Chama muriecata, p. 121, nur Schale. G. aculeata, p, 122 nur Schale. Chama gryphoides; enthalt cin neues Thier, Pfilopus; tracheae binde foraminiforınes. Branehiae divifae, ſummis apicibus coalelcentes. Abdomen ovato-comprellum, abiens in pedem te- nuiſſimum. Pfilop. Cornu copiae; pallii limbo ferme clauſo; branchiarum lobis inferioribus brevillimis, pede tere- 4iclavato, e medio abdomine erumpente, ad radicem xnucronato; tab, 23. Zerlegung. Mantel hat zwey Saume, beide voll fehr Heiner Wimper, vorn im Mantel nur 3 Löcher, ziemlich in der Mitte eins für den Dünnen Fuß, dahinter zwey Athemloͤcher, beide voll gelber Wimper, das Hintere wei: ter, Vaud oval, zufammengedrüdt, rothgelb, verliert ſich in den fehneeweißen, runden Fuß, geftaltet ziemlich wie in Loripes, vier Kiemenblätter, innere außerft flein, vier Lippen, zwey Schließmuskeln, Kaltdrüfe grau, Eyer: ſtock ffrogt im März, Cilterna lactea, Leber, Magen, ufw wie bey andern. Genus X. Arca, pag. 126, enthalt zwey verfchledene Thiere, in couchis ſubrotundis Die Axiuaea, in sonchis oyatis, Die Daphne, * = - — — — Daophne; trachea nulla. 3 Abdomen pedunculatum, peduncnlo cartilagineo comprello, aneipiti radıcante, er 5 Pes nullus. - * * ſuperioribus pen⸗ Branchiae disjunctae, apicibus dulis. tab. . ? Arca Noae (Spera, Confane, Calagnone, Gavatone). Daphne fulca ; ac fulco rufogue maculata, lipite “laete viridelcente, Zerlegung. Der Stipes vertritt eigentlich die Stel; le des Fußes, it lederartig oder vielmehr hornig , klebt vet am Bauch und mit der andern Eeite am Felfen Lift alfo völlig das, was der Bart bey Mytilus], vier Pipz pen, zwey Schließmuskeln, der beym Munde fcheint aus zweyen zu beftehen, ein Ctüd ift grau, das andere weiß. + lihe Kraufe mit fehr feinen Wimpern. In imo abdomine [gegen den Mund] vilcus fuſcum furculis vaforum exilifimis diſtinctum, unbefannt, vielleicht Viſcus teftaceum liſt doppelt], Mund, Schlund, Magen, Darm, Kryſtallſtiel, Pfeil, Eyerſtock, wie bey an- dern. : | Abdomen definit in aream oyatam, cujus funde cumulus ſubconicus, anceps, exlurgit, lamellis plu- rimis muſculoſis obliquis compactus, quarum fingulae pares [nbeunt lamellas prope corneas füpitis viride- fcentis, cujus ope laxis adfigitur, fa veſt, daß die Fi⸗ ſcher oft das Thier cher vom Stipes abreißen, ale die: fen vom E&tein, BESTE Zwey Herzen im Herzbeutel, jedes einfammerig, mus- fulös, jedes mit zwey Ohren, das eine geht in die Kic- men, das andere in Die Aorte. Queckſilber geht aus dem Herzen frey in Die Arterien, aber nit zurück; aus den Mantelfaum doppelt, hinterer verliert”fih in eine ſchwaͤrz⸗ Kiemenvenen in die Ohren, und von da in Die Herzen, nicht rückwaͤrts. 1 Diefe Beſchreibung lautet ſonderbar; es iſt aber der gewoͤhnliche Bau, nur mit dem Unter: ſchied, daß das Herz fih gleihfam ſelbſt in Ohren trennt, aus denen vorn und hinten Die 2 Xorten, jede gablich entfieht. Indeſſen it Diefer Bau immerhin fehr merk: würdig, zeigt, wie dad Herz allmählig verfchwindet, und ſich in zwey Seitengefaͤße auflöft, wie bey manden Wuͤrmern. 1 (If. abgeb.) Ads Die Arterien hangen fo mit den vafıs lactiferis zu⸗ ſammen, daß Queckſilber aus jener in dieſe übergieng; aus der Gilterna Chyli gehen eine Menge ſehr x Stamme auf den Mantel, und zum Sdultermusfel, — [Diefe Gefäßſyſteme find bey diefem Thier am fchonflen abgebildet, und geben zu vielen Betrachtungen Anfaf, langer * wovon ſchon hinſund wieder vorgefommen find. JcHh.abgb.>. { Arca barbata, p. 155, Taf. 25; Thier wie voriges, A. interrupta, p. 156; Scale. ; s A. modiolus, p. 137; mie erſtes. 'A,.tetragona, p. 138; eben fo. A. pilofa (Palorda), hat ein befonderes Tier, Axinaea. - Axinaea; Trachea nulla. ; Branchiae divilae, - apicibus fuporioribus liberis. Pes fecuriformis, transverlim Hillus, t { A. polyderma; omnino alba, vel flavicans, pallii limkomaculis fuseis ſulvisque notato, pede ample SSpoc- Ba iv F \ + x zogen, die unter dem Microfeop aus Haaren geſilzt er- ſcheint. Mantel’ ohne Athemlöcher und Wimpern, ganz G gefpalten; in der Dupficatur Des Mantels rothes Blut, das hin und herläuft. A Kimenblätter, groß, hinten h ganz frey, Kiel des Fußes längs gefurdt. Inter bafın abdominis et interiorem branchiarum limbum inter- j eedit utrinque vilcus nigricans, trigonum, translucet ac ii punctis atris plurimis, maxime globulofis atque inaequalibus conftarei. In aliis molluscis elt carnei coloris, filamentolum ut in Hypogaea variegata, Das Herz iſt nicht doppelt, fondern wie gewoͤhnlich, in der Bali des Herzens liegt das vilcus tefiaceum, fi- i brofa illius compages, _concretionibus innumeris la- ; pideis, fubrotundis, albelcentibus, inaeqwalibus son- { ferlilfimus infarctainyenitur. Sicht aus wie Schwamm wolf Gefäßnege. LHier And alfo zwey unbekannte Orga: ne beſchrieben. Magen oval, Därme, Leber, Eyerſtoöͤ— de Cilterna laciea ,. wie bey andern. \ Axca bimaculata, p. 143, Thier wie voriges. A4. Glycimeris, p. 144. Thier eben fo. 0 A. fcabra, p. 145, Hiatus exiguus in margine in- f tegro pro Ripitis coriacei exirulione. [Alfo das Thier f sine Daphne. ] : j ur A. imbricata, Thier wie A. Noae und harhata, =, A. antiquata, p. 146. ohne Thier. 4. argentea, p. 197. Schale. Be; 0, Genus XI. Oftrea, pag. 147; enthalt zley Thiere, a ‚Argus, Peloris et Glaucus [Glaucion]. { O. Jacobaea, Argus calyculatus. — Trachea calyciformi, ore fimbriato racemofo, mi- ‚niaceo, labiisque,muticis hafı connatis; pallio muicu- is ramofis, liimboque gemino cirrato, altero tantum ecellato, Taf. 27. Sehr ſchmadhaft, fann nicht mit ‘den fmaragdgrünen Fleden zwiſchen den Wimpern fehen. > Zerlegung. Kiemen fihelfformig , Kaffdrufe abdo:ni- ni-adjacens,- Centralmuskel fehr groß. Lamella pallü inufeulofa fufeis et croceis maculis varicgata, hujus arsini ſupero cirri ‘infident fubulati, at ex infero RR Praeter parem multipliceinque eirrorum [eriem cir: i quidam peculiares crallioresque [ubinde produeun- "ur illis commixti, forma Subtereii, apices mutici "Smaragdino cplore corinlcant. — Abdomen oyato RR „Salcatum, deprellum,rubicnnduns, m iniaceum, poltre- nn Jactefcens, vordere Hälfte des Cyerſtocks weiß, bin: sten roth, Mundfraufe roth, fehr ſchoͤn, a Lippen, je2 derwadhſen, Bauchroͤhre kolbig, geſtielt, Fein Cryſtallſtiel und Pfeil, ein Herz, zwey Ohren, die fi hinter dem Herzen in Saͤckchen vereinigen, Leber, Magen, Milde Jefaͤhe wie gewöhnlich. { ” Differt ab Argo umbellato in Spondylo Gaidero- 2 .p%, quod huic inſit trachea orbiculala, ſuleis inſigni- ta, unbellam veluti referens, pedunculoque brevilli- mo infiructa; quod labia fint oyato-acuminata, atque divila; quod im limbo pallü ſupero nulli infint eir⸗ ri, quod demum cordis auriculae ſint omnino dis- junctae. Olirea eitrina, p. 1585 Schale. O. ruftica, eben fo. - * ©, nebulofa, p. 159. Sfig 1819. Keft am ⸗ Bor nu Dre Dal. ie Secwriforme, Die ganse Schale iff Mit Oberhaut über: —⸗ O. hyalina; Thler wie in O. varia O. pliea; Thier wie in. variı. , ©. inflexa, p. 160. —E— ©. clayate® —* IS O. flexuola, p. 161. ’ “ - O. farguinea, Taf. 28. Argus crinitus; Trachea abdominali ligulata, filfa, ad cujus radicem crines byf- ſini falcioulati breves; pallio multipliciter cirrato, ocellato, „ Zunge, die im Zuny ausfhliefen, find: im November ſchon reif zur Fortpflanzung. Zerlegung. Kommt faft ganz mit Oftrea Jacobaea und Spondylus gaideropus überein, außer tracheae for- mam abdominalis, et barbam byflinam, qua ejus ra- dix infiruitur more vermis Mytili edulis, Trachea abdom, elt fere ligulata, ut in verme illo, et filla. Barba brey& componitur ex filis veluti [ericeis, ra- mofis, e trunco brevi, ex[urgentibus, qui radice co- nica gaudet, qua profunde in ligulae bafın infigitur, Os venulte fimbriatum, labia transverlo [triata; ab; domen ovatum ſ. lanceolato-crompre/fum, Pes nullus. Mufculus centralis magnus, e duo. hus revera compolitus. Branchiae diyilae, Pallivm limbo inferiore multipliciter cirrato et ocellato; fu- periore cirris duntaxat proceriburs fubulatis hirto. O. varia, p..103;5 Thier wie in O. Sanguinea, O- multifriata, p. 164; eben fo. ©. corallina; ©dale. O. glacialis, p. 165. iff ' Glaucus; trachea abdominalıs, Abdomen oyato-comprellum, Pes »ullus. Branchiae divifae, patentes. Pallii membrana mufculis ramofis defituta; pal- lii Jiinbus multicirratus fine ocellis. Mufeulus aductor amplus, centralis. Eft Argo maxime affinis, differt quod Glawcus et mulculis ramolis in membrana pallii et ocellis (ma- ragdinis in [ui imbo omnino difitnitur, Glaucus unilabiatus; palljo eirris plurimis longifh- mis, coccineis; ablomine ovato deprello; branchiis brevillimis; labio unico ad os appendicibus conjunctis, Zerlegung. Der Mantelrand ift breit, die, bilder über den Mund hinaus eine Art Capuge, 2 Saͤume, in- nerer vol Wimper in mehreren Reihen. Die Wimper ‚find quer und laͤngs geſtreift, daher wie granufirt, vier Kiemen, Bauchroͤhre runzlig, geſtreckt, folbenförmig, Kopf gefpalten; die eine Lippe um den Mund ift dick, ender jederfeits in 2 geftreifte Anhänge Jalſo doch vier, wie ‚überall. Bauch halb oval, gedruͤckt, ohne Zug, deffen ‚Stelle nöthigenfals die Bauchroͤhre verfehen Tann. Sm Srühjahr der Eyerſtock nicht fihtbar. Andere Cingewei- de, wie gewoͤhnlich. * Olirea Lima, Glaucus eapillatus, p. 169; multi-cirrato , cirris brevihus; ore fimbriato minia- ceo; trachea abdominalı clavata, faltigiata, filfa, byf- ſino capillitio ad baſin inftructa. Taf, 28. Zerlegung. Der Mantel ohne Aeugel, aber mir ro⸗ ſenfarbenen und ſchwach halbrothen Flecken beſtreut, Bauchroͤhre walzig, rundlich, mit einem Spalt in der Mitte wie Glaucus unilabiaius, der Bart entipringt aug 120 ei ſanguinea. pallio ; ;: 2907 gemeinſchaftlichem Stiel wie bey Mytilus edulis, mäßig fang. Zwiſchen After und Bauch liegt eine elandula ni- gricans lenticulae magnifudine e binis partibus con- flata, quam ſuperſcandit flum. veluti tendineupn co- loris fulvi, ſecus tracheam praedicham quodammodo protenfum, Vero fimile eſt filum hoc elle ductum excretorium glandulae ihius. [Das ſcheint alfo wie- der auf das Drgan zu deuten, aus dem mir mehrmal ei- nen Saft haben fprigen fehen]. Mund ſchoͤn umfraufet, ro— fenfarben, a Lippen, Bauch ſteht nicht vor, Eyerſlock rofen- farben, Eyer findet man aud) in Kiemen, nur ein Schließ⸗ mustel, Thier weiß. Ofirea pes luirae, p. 108. a ©, edulis, p. 169, hat ein eigenes Thier, Peloris; trachea nulla. Abdomen haud prominens; pes nullus. Branchiae limbo inferiori conjunctae, patentes. Limhus pallü in branchiarum apicibus leyiter tonnexus, r \ 2 Mufculus adductor unicus centralis. ” Peloris vulgaris ; pallio ad os cucullato, membra- »a tendivibus ramolis, limbo fulco ; corpore, labiis- que albis Taf. 29. ee i Zerfegung. 4 Kiemen, figelförmig, grau, an ihrer Baſis verbunden, im Frühjahr die Eyer darinn, A Lip⸗ pen, lang pyramidal, Mantelſaum doppelt, jeder gewim⸗ pert ohne Aeugel; beym lebenden Thier iſt innerer ein: waͤrts gerollt, die von beyden Haͤlften kommen ſich nach hinten und mit’ den Kiemenfpigen fo. nade, daß ein Spalt entſteht, welcher wie eine weite Athemrohre ausfieht. Der Eentralmuskel befteht aus zweyen, der eine grau, der ‚ andere weiß. . - i ann —5 oval, musfulgs, hat unter feinem. Mund eis nen bfinden Sack, zwiſchen Bauch und Eentralmusfel iſt eine Höhle, worinn das Herz von Der Größe eines Kurz bisferns, vol Muskelbuͤndel und fehr irritabel, ſchlug nach abgezogenem Herzbeutel von Morgens 7 bis Abends a Uhr, beyde Herzohren fliegen in einen. Sad zuſam⸗ men, ihr Saft. iſt fufeus. Alles Blut fommt aus dem. Leibe in die Riemen, und von da ins Herz, und von da durch die Arterien wieder in. den Leib. Im März iſt das ganze: Thier, felbft die Lippen, voll. Mildhfaft, im Zuny noll Eyer. i Ofirea eriftata, p. 177. Thier ganz wie voriged. Sonderbar! unter der Linſe fah ich hier in den Milchge⸗ äßen Milchſaft fließen. Yin dentieulata, p. 178, Thier eben fo, unſchmack— 2 Cochlear; p.. 179, Peloris: gracilis; pallii limbo duplici cirrato; ejusque membrana tendinibus ramo- fis defiiluta; tota corporis compag® gracililfima. Weis ser. fein Unterſchied zwifhen ihr und O. edulis. Zerlegung. a Kiemem, fehr groß, Baſis verwachſen, Fippen. dreyeckig, mennigroth. Genus. Xlf.. Anomia,, P- 1813 enthält: zweyerley Thie—⸗ ze, Echion und Criopus. Echion, trachea. nulla.. Abdomen: ovalo-comprellum;; pes nullus; Branchiae disjunctae.. — — 1908 Muſculus perforans teftam, adfıxus denticulo ol- Leo. radicanii. —— > i * en "AnomiaCaepa ; p. 183. Echion verficolor ; pallii lim⸗ bo cirris [ubulatis, confertis, tellulis atris flavisque alternatim notato, Taf. 30. a re Zerfegung, 4 Riemen, halbmondfoͤrmig, getrennt, find beyderſeits an eine fehnige, dreyeckige Haut verwach— fen wie bey Spondylus und O. Jacobaea. Baud) klein, oval, aufammengedrudt, voll Eyer; Herz oval, ganz nat; Kalfdrüfe voll Milchfaft, liegt hinten auf dem gro— fen Schließmuskel, vor diefem Cilierna lactea mit Drey Gefäßen, das ganze Thier ift um Den Schließmuskel ge: wachſen; am Baud hängt dur) einen runden ſchwachen Geitenmusfel ein Oſſiculum, welches organifh ift und Gefäße hat, durch den Ausſchnitt in der flahen Scha— fe gefioßen wird, und ſich an fremde Körper fefifegt, Herz, Därme u. ſ. w. mie bey andeım. 0. [Diefes Thier ift fehr undeutlich beſchrieben und ab- gebildet; man erfaͤhrt nicht rer, wie viel Schließmuskeln da find, man fann aber einen Centralmuskel und ei- nen und den andern Nebenmusfel annehmen. Der Mus: tel, welder das Knoͤchel zur Schafe herausftößt, ift wohl nichts anderes als der Fuß, Der Arca Noae ähnfid, oder der Gtielröhre von Lepas analog, was noch wahrſcheinlicher ift, und momit auch die drey Schließ— musfeln, welche wahrfheinfi in der Schale find, uber: ein ſtimmen. . — Zwiſchen dem Mantel fand ih ein Krebschen. Fig. 3, 4. Cancer domelticus; brachyurus, thorace rötun- dato, laevi integerrimo etc. chelis exiguis, pedibus fubtus barbatıs. 2 Anomia Ephippium, pag. 186; daffelbe Thier, jede Schale hat zwey Eindrüde für die Schliefmusfeln, die flache den. Ausfhnitt zur Aufnahme des großen Fuß— musfele.. ’ : ? Anomia margaritacea; daſſelbe Thier und derfelbe Ausſchnitt. A. ſulcata p. 180; eben fo. — A. pectiniformis.; gleicht der Oltrea Pecten, iſt faſt aurita, flahe Schale auch durchbohrt. uf A. ſquamula, p. 188; weidyt vom Thier der A, Cae- pa nur ab, daß der durchbohrende Mustel nicht an ei— nem Knoͤchelchen fist, fondern an einem. faft hornigen, grünliden, gefhmeift eyformigen Stiel, hängt auch, wie Das Knoͤchelchen, an. verfhiedenen. Meertörpern.. A. turbinata p. 189; flahe Schale ohne Rima, iſt Patella anomala Müller, das Thier nenne id: Criopus;, trachea. nulla.. Pes nullus.. . Branchiae veluti: corpua: arietis. im Ipiralem for- mam contortae.. E Criopus fimbriatus; branchiis longillimis in longum firiatis, denleque fimbriatis;, fimbria item.recta, utrius- que radices transverfim conjungente. Tab. 30. Zerlegung. Vier Musteleindrude in den Schalen [mahnt wieder an. Triton oder Balanus], der Baud) liegt zwiſchen den. 4: Musfeln.. Die Kiemen haben cıne fon- derbare Geſtalt, die bey Feiner andern Sippe der Weich— thiere yorfommt; G quidem ciliorum. infiar compac- & mella excurrit muſeuloſa fimiliterque ciliata. | ihres Leibes, abgeſchnitten waͤchſt er wieder. a atque in ae fulcatae Kae in jram veluti cornu arietis ambae contorquenlur. _ ira haec geminos orbes cum dimidio ferme obti- et. Cilia fübulata, rigidiuscula, confertillima, — J— extra modum tenui, gracilique, vel, — vero fimilius eſt, nullo vinculo imul jungun- Ob una ad alteram branchiarum radicem la- Mund " zuoifehen der Wurzel der Arme, führt in den Magen, Le— ber ſcheint durch. — [Das Thier iſt nicht hinlanglich zerlegt; wWas die Arme belrifft, fo ſcheinen fie eher die verwachſenen und verfängerten Lippen, als die Kiemen au foyn und den Fuͤhlern der Balanen zu entfpreden, at. beyden find die Kiemen verfrüppeli]. "A, truncata p. 1915 Ausſchnitt in einer Schale ür den Mufculus perforans, welcher fein Knoͤchelchen hat, fondern fih ſelbſt an Felſen hängt. "Zerlegung. SR aud Criopus fimbriatus, die Ries * auch fo gewunden, zu den Seiten des Mundes. TDa diefes Thier laut der Schale einen Stiel hat, fo muß e8 wohf vom vorigen unterfhieden ſeyn. Es ſcheint Si als wäre es Lingulal. SR. Gaput Serpentis; eine Schale durhbohrt, hat “ innwendig die Apophyfis alata, wie in Anomia trun- Die” cata [und Caepal, enthält auch daſſelbe Tpier. Anomia tridentata Forsk. gehört nicht hieher, fondern ie werde fie, durch meine Unterfuhung aufs genauefte "belehrt, daß fie mit Unredt zu den Anomiis gerechnet worden ſey, unter den Univalven im naͤchſten Bande auf⸗ „ führen. Schon Gioeni hat diefes gethan und eine ci: gene Sippe daraus gemacht, Inehmt. Tricla „ welde nad: - per die Franzoſen unnügerweife in Hyalaca verwandelt ‚ haben]. Genus XIIE Mytilus p.- 105, enthalten Wweyerley ipiere, Glaucus und Callitriche. -Callitriche: trachea unica foraminiformis, Abdomen. ovato-comprellum, prominens.. Pes nullus.. Ligula linguiflormis vel frbulata, ad: cujus ra- dicem barba by/fina. (Sf. abgeb.) Mriluc edulis (Cozza negra , Peocchio: dell’ Ar- EFehale) -p- 104, hängen. mit dem Byffus. oder Bart, der wohlaus einem Hundert von Haaren, die in. einen Napf endigen, beſteht, an andern Körpern und unter- 1 ſelbſt veſt. Der Bart iſt eine organiſche Fortſetzung Reéaumur— ertiä.i ihn. nur. für Gluten, ift falſch, er iſt organiſch— wi e die Haare der Saͤugthiere, und: alle Haare entftehen 8 einem gemeinfhaftlihen. Stamme, der ſich in die s Asıen des Bauchs verliert, und: die Haare werden. mit hin. nit. durch die Ligula hervorgebracht, ahnlich, der ©pinnenebe.. Im Novemier voll Eyer, geben. fie waͤh— rend des Winters, Frubjahrs und Sommers, fehr. lang; ſam, "his zum Auguſt von- ih. Das Tier heißt: - Callitrichepurprurea ; pallio atro purpureo, [uperne: Kmbriato -— cirrato,. cirtis: ramolis, ligula- deprella, purpurea; capillamiento byllino , crallo, praelongo! . -Berfegung- Vier Kısmenblätter , groß, durch die. Linſe ſah ih das Blut in ihnen fließen, aber noch viel. 1910 ſchoͤner in den Lippen, die einerſeits glatt, anderſeits ges ſtreift find; die Wimpern find am hinten Rande des "Mantels zweigig, verlieren ſich nach der Mitte, Den bintern Mantelfaum fann das Thier fo fegen, daß er ci: ner Athemroͤhre gleiht, welche der Trachea pallü ent: fpricht, daher fommt es, daß die Zoologen diefem Thiere zwey Tracheen beygelegt haben, was aber falſch iff; nur eine, . die hintere, bleibt conftant, ‚hat eine Mappe; im fie geht der After, aus dem langer Koth abgeht, weldjen Balter für männliden Samen angefehen Ider Bau dis Mantels ift ganz wie bey Mya pictorum, die hintere Athemöffnung iſt ein Loch, die vordere ein Hloßer Spalt, der von einer Ausbucht der gegenüberliegenden Mantel: ränder gebildet wird, diefer Theil it .auch bey beyden mit Wimpern verfehen]. Faft alle diefe Theile find purpur- roth. Schlund und Magen, wie bey andern, Daͤrme mit zwey langen Windungen [jagt fein Wort vom Kıy- falfftiel und doch hat ihre Heyde gefunden], Eyerfiod füllt faft den ganzen Leib aus, befonders die Duplicatur des Manteld, aus dem Kiemengefaßen: feheint eine Reihe Fifulae in die Leber zu gehen, Quedfilber fliegt aus den Riemengefäßen frey in fie. Imo abdomini adjacet proxime ligula: [ubviolacea, deprella, rimainlignita, valde contractilis , varias formas allumens. E ligu- lae bafi exfurgit byllinum: capillitium: flavi coloris. Musculi univerfi, praeter binos. valvarum adducto- res, quinis paribus continentur, quorum alterum ad ligulam, religua vero ad corpus pertinent. Herz Arterien, Maſtdarm, Cifterna lactea, wie bey andern, das Blutgefaͤßſyſtem If hier beſonders ausführlich befchrie- ben, unter. dem Mund iſt ein fanger ductus, der nad dem Ruͤcken des Thieres bi zur Trachea geht, beſtimmt zum. Enthalten von Wafer und Ausführen der Eyer,. Mytilus flavus p.. 207. Taf. 32, nur Abart, M. flagittarius p. 208. Scale, M. ungulatus; Schale, M.. minimus p. 209; ©cdale. N Mytilus barbatus (Mulfolo) p. 2105 Thier gleicht dene von M. edulis , außer der Farbe.. Gallitriche flava; pallii limbo: fiinplici, flavo, ma- culis niveis enufnexfe ;. ligula. abdominegue pariter flavelcentibus.. ö M. difcors p.. 211; Schale fehr gewölbt. M. cygneus (Cocciola d’aque dolce p. 212 Taf. 55; iſt nicht verfchieden von ö Limnaea fulca in Mya pictorum. Der Eyerſtock ſtrotzt im Herbſt, im Fruͤhjahr aber ſind die Eyer erſt ref. Mytilus: anatinus p. 213; gen. ganz.- M.. lithophagus: (Dattilo di ulare,. Lattero di Scoglio,. Pevarone) p. 21a. Taf. 325 Soßren fih in Stein, obſchon fie fehr ſchwach find, nie durd) einen fharfen Saft, denn fie. ſchmecken beym. Eſſen ſüß — fon: dern: wahrſcheinlich durch fehr langſame Bewegung der Schale. Callitriche lithodema ; Thier gleicht dem beri- pallii limbo cirvis defi- - tuto; trachea. terminali, — byſſo perbrevi, pe⸗ — Kann: am hintern Ende den Mantel. auch in: einem Athemfpalt falten, gewimpert, noch jederſeits zäfi: ILL —— - ge Wimpern, der Mantel kann ſich and da wie eine KTaputze nach innen ſchlagen, wodurch gleichſam eine Klappe gebildet wird, welge den ‚Arhenfpalt ſchließt. Das Athemloch Hinten iſt braun, mit ſehr feinen Dim: pern, ſcheint ſich ein wenig verlangern zu Fennen, wie key Geraltes cinabarinus, in ihr find Klappen; ‘a Lip⸗ pen, Schlund Magen, Herz, Cilterna lactea, Baud: musteln, Leber, Eyerſtock ufw, wie bey andern. An den Seiten des Bauchs Firgen von einem bis zum andern Schließmuskel zwey Organe, wie eine Lamelle, beſtehen unter dem Microſcop aus lauter Folliculis, ahneln im Bau der Leber, finden ſich aud im Argo calyculato und anderen und haben vielleicht Diefelbe Function. Un⸗ der dem Mund iſt ein Hiatulus fublabialis lalſo wie in Mytilus edulis]. Diefer theift ih ſogleich in zwey Saͤck⸗ chen, die neben dem Herzen vorbey, bis gegen den obern Adduetor [dUftmusfel] laufen. Beſtimmt ohne Zweifel, wie in Gallitriche putpurea, Waffer zu enthalten und die Eyer auszufafen. Denfelben Dienft hat vielleicht ein anderes Saͤckchen, qui fatis amplus, quamvis brevis, eordisque prope forınam referens, cordi ipfi proxi- me imminet, fumma [ui regione tracheae bali fub- jecta [von dem Ruͤckencanal zwiſchen Mund und Athem- roͤhre habe ic feinen deutlichen Begriff. —— denn die Eyer nicht in die Kiemen gehen? Ich habe viele Mieh⸗ Muſcheln während des Winters und Fruͤhjahrs ge⸗ ſehen, doch nie mit Eyern in den Kiemenblattern.) Den Byfus fheinen nur die Jungen zu haben. Die Riemen ſah ich einmal dick aufgeblafen; doch waren jie ‚Teer. Herz, uſw. wie gewöhnt. zwey Cifternae lacteae fiegen auf dem Huͤftmuskel mit viel Gefäßen. I. abgb.) Mytilus Hirundo, p- 221. Tab. 32-, Glauens radı- sans; pallii limbo teffulis fufeis, trachea abdominali fubulata ; fiipite corneo fubulato, vel ramolo, ra- — ——— Der Mangel an Kiemenroͤhren ſcheidet das Thier von Callitriche, zu der man es rechnen moͤchte, gehoͤrt aber wegen trachea abdominalis,, pes nullus, palti membrana musculis ramolis deltituta, zu Glau- cus, Die braunen Felder auf dem Mantelrand wechfeln mit weißen ab, daran zwey Reihen, braune Wimper, Kiemen halbmondfoͤrmig, getrennt hinten wo fonft die ben Mya pictorum mif einander verwachſen find), Bauch oval, fielförmig, Eyer in Duplicatur des Mantels, Lip: pen geferbi, Magen oval. Aus dem Bauch dir hinterm Mund ragt der Stipes veluti lignofus feu potius cor- neus hervor, faft walzig, pfriemenformig, ſteif, ſhwarz⸗ braun, Das Thier hangt damit an fremden Körpern. guger diefem Stipes verlängert ſich der Bauch gleichfalls über den Mund nad vorn, in eine runde Ligula fubulata, longiflima, rima media in longum in- Sculpta, Zwey Cifternae lacteae durch einen Querca⸗ nal verbunden, Herz wie gewoͤhnlich. ¶Wegen Stipes und Ligula zugleih kann dirfes Thier nicht zu Glaucus gehören , wir. haben es daher ald Anonica aufgeführt]. Genus XIV. Pinna (Noccherone, Madreperna), Haft die Mitte zwjſchen Bi⸗ und Univalven. Sn allen Pinnen iſt das gleiche Thier. Cnhimuera; trachea unica, anguinam formam re· J Jerens. ‘ Pallium mufculis ramoſis difinchum, Abdomen haud prominens; Pes nullus. , - Ligula ſubulata, ad cujus radicem barba byl- fina tab. 35 und 36, cfehlen aber feider mit den folgenz den bis 39 im Göttinger Eremplar und wie wir hören, in alfen andern befannten). RFTRREN * Pinna rudis (Palofirega) p. 226. Taf. 35 ift der Byſſus abgebildet, fieht aus wie ein Eſelſchwanz ohne 4 Naͤpfchen, Thier wie in Pinna nobilis, h Pmına mucronata, p. 227, ebenfo. N 7 P. muricata, p. 228 Taf. 34; Thier chenfo, as einzelnen Haaren des Barts Relde, In 2,5 ROAD ae P. faccata, p. 229.; Thier wie die andern, am Bart feine Naͤpfchen. —————— P. nobilis, Taf. 35. Bat einen Byſſus, mit dem fie aber nicht Waſſer einfaugt oder Fiſche fangty iſt gold: gelb, bisweilen 10 Zoll lang und. wırd zu Sandſchuhen und dergl.. aber nur als Spielerey, gewoben. Das Thier wird von den Fifchern gegeffen,. aber nit zu Markte gebract. 1 Chimaera pinnarum ; Bylfus‘ und Tier FE N branchiis lateritio ‚colore x ımbutis; byllo amplo fericeo , molliflimo ex luteo viridefcenti. Taf. 56. Poli hat diefes Thier befonders häufig zerlegt, ffudiert und bewundert und empfiehlt das ber es aud fo zu maden. Am Hintern Mantelrand ° eine dreyfache Kraufe mit fehr Heinen Wimpern befeßt, Außerfte braun, zwente gelb, dritte blau; auf dem Man: tel außerft verzweigte Muskeln, am hintorn Ende bangen die Mantellappen unter jih und mit den Kiemen, aber nur ſchwach, zuſammen, weiter gegen din Mund fehlieft fih der Mantel ganz um das Thier, wie din Bauchſel, Kiemen gebogen, dick, ziegelfarben, jederſeits zwey Blaͤt ter mit Faͤchern wie bey andern; Lippen lange lanzetfoͤr— mige, runzlige Anhänge. Unter dem Mumde liegt eine Drüfe, vielleicht zur Abfonderung des Speichels, Magen rundlich muskuloͤs, Därme nicht lang, fagt nichts vom Kryftaliftiel. Unter dem Huftmusfel liegt ein Vilcus exi- miae molis, theift ſich leicht in zwey, befteht aus ſpon⸗ giofen Zellen mit Blutgefaͤßen dazwiſchen, darinn viele Materia pulverulenta, fubarida, nigricans, iff aber deutlih eine geronnene Feudtigfeitz iſt Viscus teftace- um, wie in Calliſta coccineap. 87., und Axmaea pe- lyderma p. 140. Ueber den Maſtdarm liegt die Tra- chea, die oft lang aus dem Mantel herausgeftredit iſt, fegelformig, ganz voll Warzen wie eine Schlange ge: wunden, weiß, musfulös, und bisweilen 4 Fuß lang. Der Byllus entfpringt aus der Mitte des Bauchs, eine - große Menge Haare bündelweis faft aus einem Punkte, enden in Näpfe, mit denen fie ſich anhängen, find or- ganifh- wie Haare, und entipringen aud aus den Mus— fein, Die id recti abdominis nenne, ihrer 2; die Haare werden daher niht aus dem Leim don dir Li- gula gemadt, dieſe hat Zurüdziehmusfeln und viefe fanımförmige Musfeln in ihrer ganzen Lange, ‚Das Herz auf don Rüden gegen den Huftmuskel wie bey andern, 4 musfulöfe Ohren, das hintere Paar Heiner und flsät fogleich zur orte zuſammen; befreibt dann den Lauf ber Gefäße ausführlich bis zu Geite 248, wo er mit der Gifterna lactea endet, die unter dem Duft: U DL ee Pen) n Bi nit vielen Zweigen; er fprigte Queckſilber 4 ‚den. Milchgefäßen in die Kiemenarterien; auch fließt F uecjilker aus der Aorta deföendens (order) in die "Cifterna ſdas iſt doch aͤußerſt auffallend, und da Poli es bey. mehrern mit gleihem Erfolg gethan hat, fo iſt wohl daran nicht: zu zweifeln." Diefe Milchgefaͤße fonnen daher für nichts anderes als für das wirkliche Lymphſy⸗ ſtem, oder vielmehr für das eigentliche. Venenſyſtem ge⸗ halten werden, und das Nervenſyſtem iſt mithin. in den Muſcheln noch zu entdecken, denn‘ Mansili hat doch wohl auch nichts anderes als dieſes ſogenannte Lymphſyſtem bes ſchrieben. Gifterna Ohyli wäre alſo eigentlich ein venoͤ— ſes 5 5 Re REN EINE REP Ey R Poli fpricht in der’ Abhandlung ber dieſes Thier- auch viel "über die Entſtehung der Derfen und behauptet endlich, fie wurden aus dem Viscus teftaceum gebildet, ' wenn fein Humor’ überflüffig iff-oder krankhaft. Auch hat er das Krebschen, Pinnophylax, wovon die Alten geredet und das die Neuern fit cine Fabel er: Härt haben, gefunden, er fagt: ſoviel if gewiß ‚daß uns 107° 100 Pinnen aller Arten mir keine vorgefommen if, die nicht ein und das andere Krebschen in ſich enthalten l hätte, und zwar ift es das, welches Linne Pinnotheres nennt cabgeb. Taf. 39. Ih Habe fie auch in Cha: men und Anpmien gefunden. Cie ſchleichen fih ohne Zweifet zufällig ein, fönnen nichls bewachen und maden, find» mit Roth bedeckt. Die Fiſchlein können, auch wenn die Schale geſchloſſen iſt, doch entfliehen. j \ EMI SH 279 endet nun: dag eigentliche Werk, undres - Folgt demſelben der oben gegebene Profpectus generalis ' Molluscorum fubsilientium und das Negifter. Wir haben © noch nicht gehört; daß der äte B. erfehtenen fey, der die Sgnecken mithalten foll; iſt freylich jest auch nicht mehr foinöthig, ſeit Cuvier ‚eine Menge diefer Tiere zerlegt Hat: Indeſſen fehlen uns doch eine Menge fehr wichtige { Sippen, nehmlid Strombus, Murex, Voluta, Gonus, Gyprea, 'Cyınbium, mehrere abweichende » Buccina, die Wurmſchnecke. Diefer Band von Poli würde daher immer noch eine große Luͤcke ausfüllen, und ganz Eu: " Yopa wird Poli denkbar ſeyn, wenn er fein Prachtwerk, . Beffen die Raturgeſchichte kein aͤhnliches aufzuweiſen hat, vollendet, und die Tafeln der zwey erfien Bande wieder Wielfaͤlligen läßt. Freylich find indeſſen über 20 Jahre perfloffen, er wird alt geworden feyn, und durd den WR ubtfeiner Wachspraͤparate die. Luft‘ verforen haben, für die fogenannte ‘gebildete Welt noch etwas zu thun. 6 Erklärung der Abbildungen Taf. au. Merk: Wir geben hier die wichtigſten Abbildungen, um einen Ueberbfid® aller Syſteme und Drgane zu e ET, Ge le Te — a —— 25%" nad) der Ordnung mittheilen. — "usa. Mya pictorum T, IX. F. 1. ein Stuͤck von der Beben, Baͤlge Follienli), woraus fie beſtehet. rg Muskelſyſtem, b Musculus adduetor su- perior cHürtmusteh } d!M. a. inferior (Schulter M.); ff,gg,nn Muse. recti abdomimis; oo Musculi funicu- Jares sen transversi abdominis, zurüdgelegt bey rs,rs. Dieſe Muskeln gehen dur alle Cingeweide, und halten egufammend min, Fig. 3, ii Mantelrand gegen das hintere) Athem⸗ so werfehaffen. In der Folge werden wir fie einzeln und d loch; Ih Huͤftmuskel; xx Serzbeutel aufgeſchniten Herz zuruͤckgeſchlagen ü Herzohren; —— Ye —* — er order); s Heiner Sad läßt durch die Eymphgefäße Mervem) einfprisen: ( d Eyerſtock und Reber). f* Hand hr} Er dig. 8. Thier ganz, ohne Schafe, von vorn ; affb Man⸗ tel mit Gefäßen d; mm deffen Athemfpafte Chinten), mitFuͤh⸗ fern beſetzt; eo Schliefmusfel Shulter-M); «Nund; ce 2 Lippen einerſeits; A Bauch; s Fuß "Baudfiehz hie- Kiemenblätter jederfeits zwey, von innen gefehen ; o find hinterm Bauch mit einander verwacdfen, darunter der After; n Kaltdrüfe. > Sig. 10. Daffelte, A Bauch mit Eyern, x Riemen abgeſchnitten, um diefe Kiemengefäße ii mit ihren famm- formigen Verzweigungen zu zeigen; v After, a Ciſternæ ChylicHirn) mit Lymphgefaͤßen (Nerven) 1, 2, 3: 22 gg folge Lymphgefaͤße auf dem Mantel. [Daß fo große Ner- 9 daſelbſt liegen ſollten, laͤßt ſich allerdings nicht den— en, ü 2 ’ Sig. 13. Eyer. i — Fig.n4. Junge im Uterus lunbeſtimmt, vo i die Kiemen oder den Eyerftorf meynt, legten — dig. 15. Unterer Gworderer) Theil einer Seite des —— wo die beyden Mündungen ii, [eine für die ver ]. FIN $ x ; Fig. 16. Ruͤckenſeite des Mantel; 1, 2, 3 ufv. die Deffnungen der Kiemenfäder für die Eyerz wenn fie reif find, gehen’ die Jungen aus den Mündungen y,z. 2. Solen Siliqua T. X. $. 15, von vorn, hh,iz' der Mantel vaufgefchlist, "Schalen. ganz offen; hi obere worderey° Athemroͤhre, worinn die Kiemen En, aufge⸗ ſchnitten z A untere chintere) Athemroͤhre, c Huͤftmuster worauf die Cifterna lactea v; D großer Pyramidafer Schließmuskel Schultermuskely; B Fuß; C Baud; r Mund mit a Lippen sv;v; nn Eyerſtock im Baud, a After; £ inneres Kiemenblatt; b aͤußeres, a Kiemenfaͤcher; v Giiterna Iactea (Hirn), von da gehen 2 Gefäße {oder Nerven] yy zu zwey andern Gifternen neben dem Mund ii (Mund=Ganglien), welhe wieder durch einen Quer- fanal z verbunden find [Man fünnte diefes ala einem Hirnring aus 3 Knoten anfehen, der nicht bloß dem Mund fendern den ganzen Bauch umgibt]; 1,2, 3,4 5, 6, 7, 8, u,y eine Menge Lymphgefaͤße ſchon durd bie Linfe fihtbar, 1,2 zu Kiemenz 35 zum Bauch und Buß; -4,5,6,7,8 verzweigen ſich fehr zahlreich auf dem Mantel [diefe Verzweigung fieht offenbar aus, wie Die der Qual- lenfanafe.] i 3. Solen lirigilatus T. XIIT. F. 5; ABCD Tracher inferior [hintere], Ductus refpiratorii Bdd,m,gg uf. fegen fih aus dem gefrennten Theil der Röhre Gk im den verwachfenen kh fort Cergießen ſich aber zuerft in den queren Ringöfanal kd, aus dem die folgenden Randle d,e,6,g enffpringen, und jene enden in die Fühler l,m,m, Ale fliegen unten in eine Lacuna L, die mit den Rie- menfandlen communiciert. 8 Nudziehmusfel der Athem⸗ roͤhren; x After; 0 ein Körper wie Fett am Mantel, nur noch fo in Hypogaea verrucosa, unbefannt. Fig. a Te X. Die ſich die Ringe der Athemröh— ren abföfen Eift nicht recht deutlih.] E 4, Tellina planata T. XIV. 5 a von vorm; bb,ce \ 120 * hund Mantellaphen; edde Fühler am obern Ihintern) End; ss Hüft-, tt Gdultermusfel;; aa Muscnli, fibulares, welche vorn die 2 Mantellappen. verbinden , abgefchnitten, um die Schalen zu öffnen; i;k Tracheen, an deren Wur⸗ zel 2 Meine Kaͤmme rr,i Trachea pallii, k branchialis siveinferior £hintere] ; F&,gg einige Lymphgefaͤße Merven) auf dem Mantel. Kane ur re 5ig. 7. Haute. der Athemroͤhren; q Muskelhaut; p darunter Langsfalten; 1 darunter eine veſte Muskel- roͤhre, die einer. Holsfhraube-ähnelt wie die: Ringe bey: Solen firigilatus];, ac innere Mundungen der Athem- röhren; CC Ruͤckziehmuskeln. 6 Fig. 8. Daͤrme; A Speiſeroͤhre, daran: a Lippen; bc Magen, 1,23 darinn Mündungen der Gallengaͤnge; © Ausgang des Magens; gilp Darm fehr lang, in gh liegt der Kryftaltftiel, reicht mit: dem Pfeil in. den Magen. Fig. 9: Der Kryſtallſtiel mit dem dreyſpitzig en Pfeil. Fig. 11. Ein Stuͤck vom Eyerſtock entfaltet, und ver: groͤßert. Fig. 13. Eyer mit den Stielen, > Fig. 19, Riemen mit Herz a; ii Ohren; orten, vs;rE Kiemenvanen. 0.0005 ; 5. Mactra neapolitana t. XIX Fig. a; ade Scheide des Kryſtallſtiels; aa, obener Magen geöffnet; b Ende des Stiels, e deſſen abgeſchnittenes Stuͤck; hf unterer Ma: gen; + Pylorus; ik Darm; n,o Gallengange ; 1,26 Rundungen folder. 6.. Donax. Trunculus t. XIX Fig. 15, linfe Schafe weg: nebſt Mantel: und Riemen. diefer. Seite; hf gefrans: ter. Mantellappen; kl: Huftmusfel, 1 Scultermustel; A Bauchkiel; o Herz mir Ohren zz; ii Leberz xx Eyer: Rod; eesk Darme;-k After; a Magen; ae Seide die Stiels. Er ; Fig 19. Vordere (Tr, palliiy, Kiemenroͤhre aufge, fönitten; gh Refpirationsgänge fangen. im dem verzweig- ten Fuͤhlern adb an. ; "7%. Venus ‚Ghione: t« XX Fig. 6. vom Ruͤcken; TAthemroͤhren; gg deren. Zurudzieher; m Hüftmustel; -y Scdultermusfel; xx, ss Mantelgefäße; ce Herz ii dei- fen Ohren; x,x Riemen; bb. £eber; aa Eyerſtock; kl Raltoruife:. ‘ { Fig. 12, Keyſtalliniſche Koͤrperchen darinn. 8. Venns laeta: t. XXI Fig. 1. Mantelröhre ver- wachen, a hintere; b. vordere; c Mantelfraufe; d lan- eetformiger. Fuß: . 9.. Spondylus: Gaideropus t. XXIL Fig: 13. Baud)- Trader; A Centralmustel: befteht: aus: 2. Ta. Gdulter;,, 5 Huftmustel];; b Mund mit, fhöner Rraufe umgeben und mit: 4; £ippen ee;. d Magen; smf: Darm; f After; n. Herz; © Herzohr z mm. Kiemengefäß,; nr Mantelgefäße;, apq. Eyerſtock. v, x bende 10. Chama: antiquata t. XXIII Fig. 16. Mund⸗ Krauſe; a Speiſeroͤhre, Darm, Magens 11. Arca. Noae t. XXIV Fig. 4. Lymphſyſtem [Ner: venſyſtem ; CC-Huftinustel 3x: After ; 00.Cilterna Chyli Girmz. oa lange Stämme zum. Mantel; p,v in: den. Schultermuskel; die: andern. an. verſchiedene Organe, Fig: 2: Gefähfpftem: mit: Queckſilber eingefprigt, Ru- fen:. i,i Zwey Herzen „jedes mit 2; Ohren a, a und c,c;5, ae Aorten, vereinigen. ſich bey. b. und: gehen: nach u. ufiv,. zu den Eingeneiden; Ehfzun Dahtel; wereiiigenfise auch bey t zur hinterm Norte tes. k der After, AA: ale der Huͤftmuskel; BB,gg: Kiemenvenen keigentli i 1910 #7 % 1 doch nur a,a Herzohten]); xy etwa Viscus teftaceum ?, Y ig.3. Syfiema lacteum et ſangnineum [o Hirnyy yy,2z Enmphgefäße (Rerven) im Mantel; ab,od Kie— menftämmez ih,ik Gefäße gehen: zwiſchen Bauch und Mantel; nm bedeckt dem Bauch; eof;stg gehen auf dem Mantef.. 1 REEL a en! are 12. Arca pilofa t. XXVI Fig: ‘12. Ralfdrufe; a Huͤft⸗ musfel; ss Zellſtructur z xxKalktheilchen fiegem in: dem Zellen. 15. Mytilus lithophagus t. XXII aa,cc Mantel; dd vuͤftmuslel z xx) Schuftermustel ; iĩ Herz mit Ohren; plicatun des Manteld aus; ss;s5 zwey Organe wie Leber. Fig. 13. Muskelfyfiem. A Hüftmusfel; b Schulter⸗ muöfel; cc,ce gerade Bauchmuskeln entfpringen aus'dem Big. 12, Rüden, \ Eyerſtock breitet ſich unter ber Dus Hauptmustel. By an dem die Ligula x und der Bartı : z bangen. 14. Mytilus edulis s. XXI a kippen ed; Magen r.. J et a“ 3 ‘da Ibis 16 Rh va? Uber Sig. 6. Mundamit J eine neũe Wurmſippe; von Dutrochet (Bull. d. Sc. 17.3: Das Thier aus der Klaſſe Der Anneliden (Lamarck) welches den Gegenftand: dieſer FT. Abh. ausmacht, iſt eiz : nem Blutegel fo aͤhnlich, dab man beym erſten Anblick ihm dieſen Nahmen geben möchte: So wie der Blutegel an jedem Ende mit. einer fleiſchigen Scheibe, die zur Fort⸗ bewegung dient, verfehen, horizontafabgepfattetwie jener, unterſcheidet er ſich davon im Außern: nur Durd das Nichte - dafeyn der drey Zungen: oder Zähne, womit Die Blute— gel in die Haut der Thiere einfchneiden, und durd eine Anfhwellung, die fi am Drittel des Vorder-Koͤrpers in⸗ Det, der bey den. Regenwürmern gleich, Dieſe Annelide- ungefähr 8 Genfimeter lang, iſt von grünlicer Farbe, hell auf dem Rüden, mit zwey faft unbemerkfichen brau % nen Laͤngsſtrichen, die aber, wenn man. ihn in Alkohol legt, fehr deutlich. werdem, morinn der ganze Körper des Thieres eine weißlihe Farbe annimmt, ohne dag die Far⸗ be dieſer beyden Striche verändert: wird.. Er lebt nicht im Waffer wie Blutegel, fondern an feugten Orten, wer er Regenwürmer verfolgt, von: denem er ſich naͤhrt, und fie ſtuͤckweiſe verſchluckt. Beſonders if er gern in. nicht ſehr tiefen Canaͤlen unter: der Erde, durch die das: Re N genmwaffer: abläuft, und worinn gewöhnlich. nichts al Schlamm: und: fein Waffer iſt. Wenn: man ihn ins Waf- fer. thut, fo. flirbt en nad; drey oder vier Tagen- darinn.. Sein Maul ift groß,. mit. zwey Lippen, eine. und eine untere, durch 2 Näthe getrennt. eine.nbere h Der weite und fehr deutliche After,. Tiegt auf. der: mittlern Rüdenfinie etwas liber dem hintern Ring. Die gegen: Das vordere: Drittel des Körpers befindliche Anſchwellung ift heller ge färbt: als: das. übrige; fie iſt Freisförmig,. und unterfer — — — * F 4J F det fi, dadurch von: den ähnlichen haldrunden Anfhmwek fung: beym Regenwurm; mitten: in Diefen Anfhwelung unterm: Bauche ift das, männliche Zeugungsglied, um weiter nach hinten das weibliche Dgan. X Main =. durch feine. ignere —— zeichnet Beſonders ie m en RE Y') Me N on Den al zeigt : —— u e Js, 22, einen-Fangen,. wauen esun⸗ der ARE — hat. Be RE >) ‚Einen Magen, deſſen innere —— * and von graulicher Farbe iſt. m DDr fürgere, Darm iſt eben fo Die ale der Magen feine innere Membran iſt ſchon gelb, mit einer Menge Zot- ten; eine Klappe trennt ihn vom: a * und dem hinter ihm liegenden Rectum. ©: Das Rectum, deffen innere Membran vörptich iR, ender am After, der wie oben angeführt liegt. J Bi Speife: Canal ift grad; an feinen ei: en liegen die zwey Hoden, aus zweh —* ſtarken und fehr ekten Canälen beftehend „. mehreremal- über ſich ge: gen und im Fruͤhling voll von- einem weißen, Diden aft. Dieſe Eanaͤle werden ſchmaͤler um die Samen⸗ — in der Ruthe fieht.. Neben diefem legten Dr: n liegt das Herz, welches fo wie die von ihm auslau—⸗ nden Blutgefäße voll fehr rothen. Blutes iſt; viele die⸗ fer Gefäße laufen in die Anfhwellung , in deren Mitte das Herz liegt: deßwegen halt D. fie für ein Athemor- 1, für eine wahre Lunge, elaftifhe Luft zu athmen. et Annefide findet man. gar feine Spur jener S Heinen Saͤckchen, deren 18: jederfeits: beym. offitinelz ‚ fen Slutegel C Hirudo medicinalis ). Dieſes Thier feheint alfo eine neue Sippe machen zu — zwiſchen den Regenwuͤrmern und Blutegeln, doch den letztern naͤherſtehend; xD: ‚giebt. ihm den Nahmen Tro- cheta und die Art, vonder m. die Rede nie nennt er: ; - —— ſubyiridis. BORN — Lepturus;,.. % 2 0022.28] Hoy: Linn. Trans. .XT): 0 tr 2: Nobbr 1810 ward. nad einem heftigen Nord: von. Moray -Frith. in. der RNagbarſchaft des Fiſcherdorf⸗ Tages darauf als eine. diſchart gebracht/ welche vorher noch niemals von irgend einem Fiſcher in dieſer Gegend: geſehen worden. waͤre. Sie hatten den Fiſch beym Su— den der Hummern, welche der Sturm an die Kuͤſte ger worfen, todt auf dem Strande gefunden. Sein Kopf — die Knochen. des‘ Kopfes noch geblieben, die Augen: n deutlich, das Oberfiefer noch ganz‘, wie auch: bey- € Kiemendedel, die: Ränge: des: Kopfes fonnte nicht ge: mau gemeffen: werden ;,. betrug: aber 8—9 Zoll; der Leib von. Riemen. bie: Schwanzſpitze 3. Fuß = Zoll Fang; die - größte, Breite ſechs und ein Viertel Zoll, und die größte: Dicke nur ein» Zoll; das Zugloch ftehet 2 Zoll von den. - Riemen: ab; dieſe jehr. verlegt, zum Theil ganz weg, fo: daß die. Strahlen. nicht beſtimmt werden: fonnten.. Beyde Seiten des diſches ganz weiß; ohne auch nur einen Bled, . Fe Ruůckenfloſſe allein anders gefaͤrbt, ſchwaͤrzlichgruͤn, , die in zwey Hörner auslaufen, melde man- 5 E winde: ein, Trichiurus Lepturns auf die: engliſche Kuͤſte | end Hort Gordon ungefähr 5 engf, Meiten oͤſtlich von der Muͤndung des Fluſſes Spey geworfen, und mir des. war ſehr verletzt, vermuthlid ‚weil er an die bey: niedern: Bafer vorragenden Felfen- gefchleudert worden, boch wa: : gi läuft laͤngs des ganzen Ruͤckens von den Kiemen bis zum Schwanz, Hat; eine Menge dünner, faum uber 1% langer ©trahlen. In jeder: Bruftflöffe ſechs Doppelftrah- len; weder Bauch⸗ noch fterfloffen, der. Bauch eine ſcharfe, glatte und ganze Schneide, Der Schwanz: endiat, in eine. Epiße, die aus 3 oder a duͤnnen Graͤten oder Borften verſchiedener Länge beſteht, doch feine. über 2. Zoll fang. Die: vordere Leibeshaͤlfte gleichhreit, nimmt dann "ab bis‘ 3 Zolf vor der Schwanzſpitze, wo die Abs nahme schneller: wird. Die Seitenlinie grade und ſtan laͤngs der Mitte. Dieß war. das erſte Erempfar- (ſoviel ih weiß) Tri- ehinrus, dag an den. engliſchen Kuͤſten gefunden worden. Obſchon unfre Fiſcher noch nicht fie zu fangen: verftehen, fo iſt es —9 gewiß, daß er unfer Meer bewohnet; denn am 12 Novbr 1812 ward ein anderer auf derfelden @riWel gefangen, er war viel größer. DesTages darauf ward er auf: einem. Karren zum Herzog. von: Gordon: geführt. Der Kopf war. weg außer einem Stud Riemen ;, von da bis zu dem:Ende des Schwanzes,, zwölf Fuß nun Zoll, 112 Zoll breit, fo ſechs Zub fang, nimmt von da allmaͤhlig bi zu dem: Schwanze ab der in: eine Rumpfe Spige: endigt,. ohne: Borften ,..wie beym erſten z größte Dide 24 Zoll, Entfernung, von den. Kiemen zum. After 46. Die Rüdenfloffe vom Kopf. bis: zum. Schwanze ſehr zexriſſen; Ueberbleibſel von, Bruſtfloſſen, feine: Bauch⸗ und, Afterfloſſen; die, dünne. Schneide: des Bauches fer dicht mut; feinen: harten. Epigen beſetzt, kaum durd) die Haut ſichtbar, aber. feicht zu. fühlen... Beyde Ceiten des Leibes weiß, mit vier. Laͤngenſtreifen von-dunz eerer Farbe 2 einer ummittelbar. unter. der. Rüdenfloffe ,. ohngefähr 2: Zoll breit, jeder von. den andern: dreyen 3, Zoll... Seitens linie gerad, und: in. der. Mitte.. Da der Fiſch noch: ſehr friſch zu ſeyn ſchien, fo: wurde ein. Stud gekocht, ich fand es. fehr gut; nähert ſich im Geſchmacke febr., dem Anarrhichas: Lupus‘, den: ich eis nige Net zuvor geloſtet hab Ueber Gecko Mabouia oder. die, Wand-Mabouia auf den. Antillen, von Merean: de Jonnes.. Gull. de Sc. 1818.) 2 Diefe Eydechſe iſt plattfuͤſiger Gecko und. gehört nidt, wie Daudin- gemeint hat, zu der: Cippe-Anolis. 2. Diefe Gattung ift Mabouia von Rochefori, Dutertre und Lakat,. Der Feine: braune Salamander. von Sloane, Salamandra magna americana, Kleiir,. Lacerta [putator Eparmann,. Gecko. [putateur: Bosc et! Cuvier.. » Anolis- [putateur: Dandin;. audy deſſen Gecko porphyre. und‘ Gecko. a quene Epinenses. 3 Der Name) Speyeydechſe fommt von- einer Babel, beffer iſt der Name Mabouia, wie er. im Lande: heißt: und bey den: altem Schriftſtellern. # Das un for mehr, da er nicht der Laceriaanrala: zukommt, die auf: dem. Antillen: nicht fo. heißt‘, und: aus der Dandin auch’ gemacht hat; nehmlich Scinque Schneiderien, Galliyaspe und Sc, Maboui- 1)18 5. Die Sattungsmaafe des Gecko Mabonia find:.: Zehen in ihrer ganzen Länge breit, unten mit 2 Reis Ken Querſchuppen, jede mit einer hafenformigen Klaus; der Ruͤcken mit hoͤckerigen Puncten beſtreut, der Schwanz mit ffadeligen Schuppen; unter dem Schwanz Querplat⸗ sen, Schleimloͤcher unter den Schenkeln. a 6. Dieſe Eiderhfe iſt ein Haus- und Nachtthier, lebt von Inſecten, hat weder Gift noch ſonſt Waffen, iſt ſchwach, nicht lebhaft, kann aber auf ſehr ſchiefen Ebe⸗ nen gehen und ſogar an der Stubenbuͤhne, wenn ſie auch noch ſo glatt iſt. are ih? 7. Diefer Gecko findet fi in: America ‚auf dem fe- ften Lande, füdlich vom Archipelag der Antillen; und auf diefen Inſeln von Trinidad bis Jamaica, erhalt ſich ungeachtet des Haſſes und der Verfolgung, der er ‚ausge: ſetzt iſt. ee: RE » Lebendiger Alligator in England, } Ein ſchottiſcher Schiffer bradte ein Ey aus Süda— aerifa nad) Greenock, das ausfam. Da man das Sunge, das bequem in der Hamd gehalten werden fonnte, acht zu nähten verſtand, Tebte es ungefähr fehs Monate ohne alle Nahrung, und mußte ſich alfb von dem Waß ger erhalten haben, mit dem man es verſah. Als es in Edinburg befännt wurde, verfuchte es ein tüchtiger Raturforſcher mit Erfolg zu behandeln. Ceit diefer Zeit wuchs es fehr ſchnell und, im verfloffenen May maß es an drey Fuß, und täglich nahm es ſichtlich an Große zu. Man glaubt, es werde 20 Zuß trreigen, und auch Jan werden. GEs frißt Haͤringe, Auftern, und über: Haupt jede Art Fleiſch. Man Halt es in Waſſer nah boy Feier: Seine Klugheit if merfwirdig. Wenn ihm „während der Nacht Waſſer fehlt, verfäßt es fein Lager, geht zu des valiers Bett, mahnt ifn, und wagt er nicht auf, To freicht es ihn mir dem Schwanz, bis er auf fein Bedurfniß Rückſicht nimmt. Ebenſo wenn es wegen auögegangenem Feuer friert, geht es zu des Da: zers Betr, ſchiebt die Decke weg, und legt fih neben ihn, am fih zu wärmen, DBefchreibung a eg a 2 v £ seningls leuen 9 er ehr ie. 3 Unter der Menge organifcher Wefen werden noch im: mer neue Thiere entdedt, von denen man früher nichte gewußt hat. Wenn diefes gleih bey Feineren Thieren in Anferm Zeitafer haufig der alt ft, fo muß man ſich doch wundern, wie dennoch ſo viele groͤßere Thiere den Nalurforſchern bisher wicht bekannt geworden find. Ein Beyfpiel fiefert ein Dftindifche Land: Schifofröte, die fo'eben dur) den Capitain Hoffe Arendt Fokkes, der ſich als Liebhaber und Freund der Natur fhon mehrmals ausgezeichnet. hat, tuͤrzlich von. Gele de drante lebend nach Hamburg gebracht worden. Schwerlich moͤchte jetzt ‚in ganz Europa eine Schildkroͤte wie dieſe, weder lebend, nod) todt gezeigt werden köͤnnen. MR Das Hauptwerk über diedAmphibien iſt ‚bekanntlich dag von Lacepede. Sch habe aber, obige Schildtröte ver: — geblich darinn geſucht. Denn obgleich Hinter" Feind 24 Riefen : Schildkroͤte) uͤber Breite angegeben if. 70 und nad Berhaltniß Hein zu nennen. eine koͤrnige Tederartige Bedeckung, und. * * » faltig. Die Vorder- und Sinterfüße find ohne Schmimm: haut, fofbig und mit Recht plump zu nennen; erſtere find 8. Zoll breit, und 223 Zoll im Umfang, mit 5 Je hen; die Hinterbeine haben 4 Zehen, wovon die dritte als ‚die größte mit einer Kralle von 24 Zoll Länge verfe: hen. iſt; der Schwanz. ift 10. Zoll fang, der. Anfang 3E Zoll dick, und endet mit einer, Zoll fangen Hormfpige. u | Das Ruͤckenſchild iſt bey den Vorderfügen etwas auf⸗ gebogen, minder an den Hinterfüßen. Es enthält in Keihen 15 Hauptfelder, und zwar fuͤnf der Ränge nad des Ruͤckens, wovon dad größte 164 Zoll breit, 94 Zoff lang iſt, an jeder Seite find deren vier, und insge- ſammt find fie von afägrauer, nah dem Mittelpunkt zu fhwarz ſich zeigender Farhe. Der, Saum diefes, Ru- ckenſchildes hat 24 Felder, nehmlich vorn 8, und zwar. das allerffeinfte davon. am. Halſe: und hinten 10, durch anderweitige 3 laͤnglich aufffchende an. der Geite getheilt. Das Bauchſchild hat ſechs Abtheilungen, doc find die beyden vorderen von den vier übrigen durch eine Scheidwand getrennt. Boden, fo bildet ihr Bauchſchild eine Höhlung von 5 Zoll. Die Augenhoͤhlen find ı Zoll: lang, die Yugenlie der runzlich, die Pupille 3 Linien. Beyde Augen, wahr: ſcheinlich von hohem Alter, blind; das. Gehör iſt aber fehr gut. Die Nafenfpige hat eine Dede: von zwey Heiz nen, und. nad dieſen zwey fangen flachen Schuppen? Die, am der. Spitze des Kopfs fih befindenden Nafenlos cher find rund und deren, Deffnung zwey Linien. Der einzige Laut des Thiers iſt Die Ausfiromung der Luft aus den Nafenlodern; der Mund 54 Zoll lang, die untere ‚Bey der geringften Rührung der Kopfs zicht fie den felben Tangfam wie, eine Schnecke ein; das Bauchſchild ragt dan 7EBol breif hepvor; dieſes bilder in der Mitte en, Liegt die Schildkröte auf dem Kinnlade inwendig Zoll breit, mit doppelt ſcharfer Erhöhung, um Kuͤrbiſſe, Kohl u. dergl. zu beißen.“ 20. Be — 8 5 Bet der jedoch ſchraͤge auf zz Zoll did, un) ie satin eebaakie ? n ji Br: — gleich fie an Schwere, auf der Reife abgenommen, EM: —— — —— ——— erſtt von. wir 10 Sch — Ken die wienont Hos ee Ei har belannte Vosmaeriſche Ähdianiige Schildkroͤte (Testudo indiea Vosmaeri) des Lacepede Tab. ie. 2b. am y . nädften zu fommen. Irjrifggen ift die Länge des Rii- X kenſch des der letzteren nur 2 duß 8 Zoll, und das | Bang Hi ganz davon abweihend.. EG —— Die Bewegung der Land⸗Schildtkroͤte if weit lang⸗ 1 2 ‚ ale die der Ger: Cdildfröte; doch bemerkte ich * bey jener von mir beſchriebenen Heinen Unterfdied im Fortſchreiten, werm fi zwey Männer darauf fegten. Da das Fleiſch der Band: Schildkroͤte nicht eßbar iſt: " fo minder dagegen ihr, Ruͤckenſchild einen vortrefflichen - Badırog ujw. abgeben fönnen. Die Heimath iſt noch ayr Zeit ungewiß; wahrſcheinlich Madagascar. 21 Hamburg, den. 2ıffen October 1617. nz Eis ri Peter Fridrich Noͤding, Best mi" Eiger thuͤmer des Mufeums für Naz i near Ertur und Kunſt, ord. Mitglied der EN 0. min, Sıeliänft in Jena. J Tukanſchnabel, von Si. Traill. Alle Syſtematiker haben den Schnabel der Sippe Ramphaſtos als hohl beſchrieben. Der Linnciſche Cha tter fängt ſogar fo an: Roſtrum maximum iuant etc, und Büffon hat fehr viele Beredtfamfeit über den A saffepfich geglaubten Irrthum oder Das Verjehen der Ratur, daß fie einem fo ‚Heinen Wegel, einen fo un: 5 ‚geheuren- und unnuͤtzen Schnabel zugetheift. H - Mein Freund C. Wates ton, der fürzlih aus Guyana . zurüdgefommen ift, hat beobachtet, dag der abgefhoffene - Theil des Tulanſchnabels fiarf blutet; tauchte er den fri: R fen Schnabel in fiedend Waffer, fo ließ ji die äudere Sedeckung des Schnabels ala Hornige Subftanz abzichen, pie die ganze Höhfung ausfüller, die von einem dar— tem Knoenerz durchzogen iſt. Im Tebenden Thiere ift h eine, grode Anzahl: von Blutgefaͤßen auf. dieſe tnoͤcher⸗ nen Abtheilungen deutlich veräſtelt. Bey ſorgkältiger Un: { terfuchung: eines ſo zubereiteten Erempfars fand ih, Daß die Raſenloͤcher zu den inneren: Zellen der Subſtanz im Sberitfer führten. Aus Diejer Beobachtung und dem gtoßen Gefaßreichthum dieſes Theiles ſchloß ich, Daß Die- fer Schnabel nicht eine unnuͤte Laſt ſey, wie Buͤffon wahrigeinfid vermuthet; ſondern eine bewundernswuͤr⸗ dige Einrichtung der Natur, um Die Reinheit des Ge: ruchs bey einer Vogelart zu verkürzen, deren Aufenthalt und Eitten Diefes erfordern. Da das Thier unvermö- ‚gend. ift, feine Nahrung zu zermalmen oder zu zerreißen, fo muß es ih natuͤrlich von Heinen Cubflanzen ernaͤh⸗ ren. Seine Nahrung, ſagt man, beſtehe vorzuͤglich in leinen Früchten und Saͤmereyen; und um dieſe in Wild: niſſen undurchdringlicher Wälder leicht ausfindig ma: hen zu können, ift fonder Zweifel ein ſcharfes Gerugs— organ nothwendig. Anſtatt alfo den Schnabel Des Rü⸗ ensals eine unnuge Laft anzufehen, bin ich gemeigt, ihn als ein Benfpiel jener Weisheit. und erſinderiſchen Kraft > —D TR * J — % N 24 »* 22 zu hetrohten, — Beodachtung Uverad in den Werfen der Natur enidedt. «Linn, Tr. X1.2.) EI, Ueber Die Nahrung der fogenannten Pfeffer: fraße gibts ſehr abweichende Nachrichten. Nah an: dern follen ſie Mäufe, Ratten und anderes Ungeziefer verſchlingen. Auch hier ſpricht nicht Der Beobachter ſelbſt, fondern nur der Berichter von Hörenfagen; —* Der Brinz Mar von Neuwied fagte mir, fie fragen weiche Früchte, deren «8 befanntlich genug in heißen Län: dern gibt, Ob fie Dazu Geruch brauden? * K. W. Hahn, Vogel aus Aflen, Africa, i in bi lDiungenn Hast der Kt ar ; aabalone gen. Fürth bey Nürnberg, auf Koflen des Nfe = Lieferung, 6 Zafeln, Steindruf, iffuminirt. * Dieſe erſte Liefer. von 6 Vögeln gibt die ſchne Hoff: nung, daß wir bald 35 Riefer., alfo 216 Abbild. auslän- Difcher Vögel befigen werden, die ſowohl dem eigentlichen Naturforfcer , als für den Jugendunterricht ſehr zu em: pfehlen find. Die vor und liegenden Abbildungen, tue che ſich durch einen veinen netten Stein: Druck mit fu- ' herſt. eibsaer Goierisrung auszeichnen , bedürfen meiter - nichts zur Entpfehlung, ars Da& fie aus der berühmten lithographiſchen Anſtalt zu Müngen pirräßren, Die Be- föreibungen find genau, doch muß man dem Vf. mehr Sorge für Correctheit in Der Sprache emnſehlet. Die Naturforfger werden fih dieſer Abbildungen bebienek tönen, um Vergleichungen zwiſchen ſolchen Erempfaren “ anzuftelfen, welche in verſchiedenen Mufeen arijürreffem find, aus welgen jie entnommen; indem der Vf. die Yb- ſicht Hat, nad und nach eine Gallerie deurfcher prnicho- logiſcher Gabinette zu liefern. Zu dem Gebraud für “ fentlichen und Privatunterricht in der Rarurgefchichre ei i net jie aber ganz befonders ihr ‚geringer Subreriptiong, Preis, der für jede Lieferung nur in 1 fl 30 fr. Rheint. deſteht. Das nachſtehende Verzeichniß zeigt, Telde Arten bereits ſchon abgebildet und für die Pieferungen einge- theiſt find, Ss iſt fehr zu wünſchen, daß diefes Töbfice Unternehmen allgemeine Theilnahme und Unterfiügun finden möge == 10 0. * g K, Wir Haben das erfte Heft, und Fonnen die Abz Bildungen nicht genug loben. Richt illuminirt find die Zeigen, gemaft find fie im eigentfi—hen Sinne; jede Ze Der ift befonders gemalt, ift umfchrieben. Das —— iſt gut, ſteif Velin, und in dem Format wie Schrebers Saäugthiere, zu denen dieſe Vogel alſo das Rebenftug werden koͤnnnen, wenn ſich genug Abnehmer finden. Mas ung betrifft, fo haben wir unterzeichnet. Der Vfr. follte nur für gehörige Verbreitung forgen Tonnen, Ben jedem Kupferbfatt iſt aud ein flirgendes Blatt Tert, fo daß jeder das Ganze nach ſeiner EleffificationTegen Tann. Beſonders find vieſe Abbildungen Profeſſoren der Raturgeidichte ven Nugen, weil fie fih Fehr zum Bor: zeigen der Zuhörer oder der Schüler eignen. Indem wir dieſes Unternehmen fo loben, hegen wir aber das er: trauen, daß der Bf. Die Folgenden Hefte mit demfelben Sleiß bearbeitet, Vergſ. Umjcfag von Iſis Heft IX. ‘- 127 Ga; 1923 Mu R 4+ — — RAMPHASTOS Aracari Linn. Kr Arafari — Pfeff er vo gel. — Kopf und Hals ſchwarz; Rüden und Flügel gruͤnz Bauch gelb; eine Bauchbinde; Steiß und After: * Capite ob og nigro, —— alisque viridibus, ab⸗ domine flayo, falcia abdominali, criſſo uriopygio- que rubris, Ramphafios Aracari. Gmel. Linn.syst. I. p.354. No. 3. Lath. Index ornith, I. p. 156. Re 11, — — — Ueberſetz. S. 106, No. 11. : Tucana brafilienfis viridis. Brill. av. 4, P. 420. No. O» tab. 53. fig, 2, ; Aracari. Lath. Syn. T. 1. p. 352. No. 10, Der Arafari. — — Ueberfetz. I. ©, 176. No. 16 Le Grigri. Buff. ois. VII p. 120. — — Ueberſetz. Bd. XXIII. ©, 292, Le Toucan verd du Brefil. Pl. enl. 160, Aracarı * Marcgr. braf. 217. “ Raj av. p. 446. No. 2. * Will, orn. p. 140. t. 22. Der Brafilianifge Miler Linn. Th. 2. © 15 No 3 Befdreibung Länge von der Sqhnabel: bis zur Shmanzfpize 16 30% 11 Linien. — des Schnabels a Zoll 3% Linie- — des Sqhwanzes 5 Zoll 3 Linien. — ber Fuͤße 1 Zoll st Linie. Die Fluͤgel reichen zufammengefegt nur bis zur Schwanzwurzel. Schnabel: ſtark, von pergamentartigen duͤnnem Bez webe, an der Wurzel 16 Linien dik, an der Spize ſtark gebogen; Die obere Kinnfade ſtark gezähnt, die untere weniger, Von Farbe ift Die obere gelblich weiß, und mit einem ſchwarzen Streifen, welcher in der Mitte am brei⸗ teſten iſt, und ſich nach der Spize zu, beinahe gaͤnzlich verliert, bezeichnet, auch befindet ſich an der Wurzel ein ſchmaler ſchwarzer Strich, der ſich ohnweit der Mundkante gabelfoͤrmig theilt. Die untere if ſchwarz, an der. Spizo ins blauliche übergehend, und an der Wurzel gelb gefäumt, Naſenloͤcher: nahe hoch am Schnabelgrunde, rizenformig, etwas lang.. Augenftern hellgelb. gelblich. Fuͤße kurz, Die Zehen Tang, ſchwaͤrzlichgrun, Klauen ſchwarz⸗ Kopf, Kehle und. Hals ſchwarz mit blaͤulichem Schim⸗ mer, Oberruͤcken, Flügel und der keilfoͤrmige Schwanz matt tunfelgiüun; die Schwungfedern ſchwaͤrzlich mit matt- grünen. Bändern; ber Bürzel und.die obern Deffedern des Schwaͤnzes roth; BSun Bauch und Seiten ſchwefelgelb; über den Bau, zieht fih ein. 8# Linien’ breites. lebhaft zothes Band, Die Schenkel find olivengrun mit roth und: Duntelge(b vermiſcht; Der After, roth mit. etwas olivenfar= Benin Miihung«- Augenkreife kahl, faltig, hell Vaterland. Ex iſt in Brafilien, Surinam und Cajenne zu Hauſe, frißt er beinahe alles was man ihm vorwirfte Orten aufhaͤlt. Nahrung N * 1924, her fi$ an. feuchten mit Yalmtäumen nnatnen h _ Fruͤchte verſchiedener Art. In der Gefangenfatt b 02; = Fr sl Bertpflansung. NS AR a el Noch unbekannt. a ER Eigenheiten und Gitten. — Er laͤßt ſich ſehr leicht zͤhmen. Seine Nahtung er⸗ greift er mit dem Schnabel, wirft ſie in die Höhe, fängt “ fie wieder auf, und verfehlingt fi fie ganz. Das Geſchrey welches er hören laßt, Tann mit dem Sylben Grigri ausgedrüdt werden, Daher. er in ‚feinem Baterlande aud Grigri genennt mind. Bemerkungen. Der Der von Latham a. a. O. ſogar als. Art. PORN Sen angegebene kaſtanienbraune Ohrflek mangelt unferm Eremplar, welches fih in der Sammlung des Königl. Baier. Herrn Oberfoͤrſters Schmitt zu Kloſter Ebrach, fehr ſchoͤn ausgeftopft, befindet, und wonach Abbildung und Befhreibung gemacht wurde. Pfeffervsgel in der Zeichnung 'de8 Schnabels und Far- bung des Gefieders nach Alter und —— ſehr ab⸗ zuaͤndern. Zu liefernde Arten —* T. Sand. | LEE) Tafel. er 1. Rieferung. . 1. . Tyrannus Pipri Viel, Lanius Ty vanınls Linn Sammlung zu Erlangen. ı 2. Pierogloflus Aracari. Illie. ——— At, Oberfoͤrſter Schmitt zu Ebrach. 5. Tanagra Tatao Linn, — Ebd. 4. Loxia languiniroliris Linn. — Ebd. 5. Spinus — N. Fringilla tr. L. — Kaufmann Eifen, Nürnberg. 6. Saxicola multicolor N..Sylviam.. Lath, _ eis. Il. Lieferung. 1. Pfittacus melanocephalus Linn, — Grfangen, Münden, x — 2. Picus flavicans Gmel, Linn. — Bamberg. 11 5. Prionites Momote Illig. Praxa phaIRO SIE ik > Crlangen. u 4. Gymnocephalus — Geoffr, PERS Gmel. Linn, — Erlangen. 5. Pipra aureola Linn, — Bamberg. 6. Pfophia crepitans Linn. — Griungenz Minden, IH, Lieferung. — 1. Turdus fp. nov. — Sammlung zu Runden. 2. Philedon corniculatus Guy, Merops ae Münden. 7 5. Parus [p, nov, — Münden. 4. Dacnis cayana Cuv. Sylvia c. Lath, Mingen, } 5. Trochilus elatus feu moſchitus Linn, Erlangen. 4, Todus cinereus Gmel, Linn. Munchen. = Hör IV. Lieferung. 9 1. Ampelis ſp. navy. — Münden. 2% Bombycivora cedrorum Viell, Ampelis garzulıus Yarı Pr Gml. Linn, — Erlangen, N. . 2064y Ueberhaupt feheint dieſer J 5 Kleedbhridactyla Linn. 2 Crfängen. Be Maynanenfis —— ge RR 2. natia collaris '©uv. B ucco c. L. Minden. Procellaria kei Giael. Linn. - Müngen. . Lief F —9 aqui —* "Falco ar ag. G. F F nö. y a Edolius eoerulelcens Cuy, Lanitis «6 6.L. — Ringen, A & ! { Sa Oil nelanocephglus Maſc. finden, a " — Foem.— Erfangen. & " Myothers RR Illig. Corvusbr. Lath, Mn. 6. Hirundo chalybea Gmel. Linn. — — | I. Lieferung. ee Falco aurantinus Gmpl: ‚Linn. — Münden. J — Lanius naevius C.L,? — Muͤnchen. ; ini ugilla Surinama G. L. — Bamberg. j DR — eriftatus ‚N. Coryus crift. Linn, — ‚Erlangen. ufw. 5. Nectarinia velox ‚Nabe. Münden. 6. Anler isdn N.. Anas &; 6% L. — Münden: WVoite e r un g.⸗ 1. Mufeicapa bicolor Gmel. Linn. —. Erlangen. 2.09, Colius eapenfis Linn. — Erfangen- 03... Sturnus‘ ‚ludovicianus -Lath..Alauda mag. Lion; Erlangen. uſw. A Cueulus Gayanus G.L. Erlangen. 8, Crothophaga Ani Linn, — Grlangen, Münden, ‘ 6, -Cancroma Cochlearia Limn,. — Erlangen. VIII. gieferu ng. : ' Galbula. viridis Lath. Alcedo: g.: Linn. — ‚Erfans S 5* Muͤnchen. . 29 'Tinamus brafilienfis Läth, — Erfangen, —— parra acnea Cuyier. — Münden. Sypheniscus demerfus Cuy. Aptenodytes..d. G. L. * Verioce Vieillot. — Srlangen.. * 5. HRhynchops nigra Lion, — Erlangen. 6. WPlotus Anhinga Linn. — Erlangen, 1X. Lieferung, 04, Morphus Gajennenfis Cuy..Falco caj. G, L- Münden. 2, Paradilea regia G. L. — Erlangen, Muͤnchen. | 3. Promerops longicundus Cuv. UpupaPromerops- GL. — Münden. CS ‚ Rhamphaltos Tucanus 6. L. — Muͤnchen. J — "8. Gorythaix Perſa- IIlis. Cuculus P. Linn. — Muͤnchen. 6. Galiinula cajennenfis Lath. — Münden, N X..Rieferung. ng Myleipea paradilea Guy. Mufcicapa palb, var, er — ‚Münden _ — — — var.brun: "Minden. 3. Bupicola- aurora Cav. Pipra. rupicola Linn. — — a ——— Guruconi: G. L. Mafc. aduct.— Münden, TR GEN — — juyen. — Nünden. 6. Ibis Aue — Tantalus zub, Gmel. Lian, — Erlangen um, — 9198 x. Bieferung ‚2 1, Viero Vieillot fp. n, ——— ar vr. 2. Maenura Ilyrata Shaw, Pärkinfonns. Mnirabilis; Lath, — Münden. 3. Emberiza rufa Gmel. A Sr. Eifen, u berg. 4. Eulabes religiola Cuy. Gracula rel, G. L — Münden. 5. Ginnyrisseyanocephala Cuv. Gerthia Bechfieim: Erfangen. 6. Grax Alector Linn. — Erlangen. AI Lieferung. 1. Ploceus oryzivorus N. Emberiza ox, Linn. — Hr. Eifen, Nürnderg. 2. Strutnio Camelus Linn, Ropf ‚2. ad. Vivanı. — ganzer Vogel. _ CD. 4,: Oaluarius Kopf. — Eh), Mündern- = „= ganzer Vogel Ebd. Nuͤnchen. 6. Eurypyga Helias Illig, Ardea. H, Linn, — &r langen, ——— — I. Band. XIM. Lieferung. 1. Tanagra violacea Linn. — Münden 2, — magna G. L.— Nünden. 3. — mexicana Linn. — Erlangen. 2... Gyrola Linn. — Münden. & — Episcopus Linn, — Erlangen, Muͤnchen. 6. — Varia Desm. Sylvia Velia Lath.— Ers langen, Münden, XV. Laerferung. | 1. Tanagra Archiepiscopus Desm. Mafc. — Müns den. 2. — — — Muͤnchen. 5. _ Mißilfipipenfis G. L. — Münden. 4 —Aacapa Linn. - Maſc. Erfangen, F Foenr Münden, 6. — — Linn. — Erlangen. 6. — 2 nigerrima G. L. [ew Oriolus Teneop- terus G-L. Lath. — Münden. xy. Lieferung. 1. Tyrannus audax Cuv, ————— 2. G.L. Münden. 2 — Sarana Vicill. Muſcicapa Tyranmis G. L. Münden. 5: Mufecicapa Cajennenfis Lie > Erlangen. 2. — fp: noy. — Münden. 5. Ampelis Cotinga Linn, — Erlangen. 6 — Pompadura Linn. — Hr, Schmijt, Ebrach, Münden. XVI. Lieferung, N 4. Edbiins forficatus Cuy, Lamus £ © L, — Münden. 2.. Turdus migratorias Einn, — Erlangen. — rufus G. L. — Hr, Eifen, Ruͤrnberg. 3. a = Lelifox[?] Vieill, — Ebd. &» — Capenlis Linn. — Münden“ - 6. Bneco cajennenfis G. L. — Hr, Schmitt Ebrach, Nünden, XVII. Rieferunge on .° - 1. Pipra pareola Linn. Malc. — ——— * ee Foem; — Minden: 3. — erythrocephala Linm — Münden, Hir undo borbonica GL: — Erlangen. 5. — purpurea L. — Erlangen. Parka Jaccana L. — Erlangen, Muͤnchen. XVII. Lieferung. } "41. Laniüs doliatus Linn. — Erlangen, Münden. » - I. now. — Münden. 3. Pyrrhula lineöla Guv, Loxia 1. G.L Münden. » — minuta Cuv. Loxia m. GL. — Er nr : Ten. nov. — Münden. > — Anſer Ip. -nov. — Münden, XIX. Lieferung i. Curruca Sialis N, Sylvia 5. Lath. male. —⸗Er⸗ langen um. 00m = 2 — — — — ——— gen. u — 3. Ficedula torquata Vicill. Sylvia americana Lath. Münden, ». — acliva N. Sylvia ae, Laith. — Er langen. PR n "[richas N. Sylvia Tr. Lath. — Hr. Ei: fen, Nürnberg, Münden. 6 Sylvia Laih. nuncnoy. Gen, erfpec. - Münden. . XX. kieferung. 4. Pyrgita ruficephala N. Oriolus fuscus G. L. — Hr. Eifen Nürnberg. 2 erythrophthalma — Ebend. Be Geccothraulies cardinalis Cuv. Loxia c. — Erlangen uſw. ee 4 N N un. N. —— e. G. L. — ui capenfis. Guy. Loxia 6. L — 5. Maja Cux. Loxia M. Linn. — 6. Fringilla fp. nov. — Münden. ! XXI. Lieferung. | 4—2. Lygurinus Oryx N. Loxia G. Linn. mf. — Mafc. Bamberg ufm. Erfangen. 3 fafciatus N. Loxia f. G. L. m. £— Erlangen, Münden. 6. Loxia® oryzivora Linn. Ebd. 6. Emberiza? Ciris Linn, — Hr. Schmitt Ebrach. XXI, Lieferung. 1. Gorythus dommicanus N. Loxia d. Linn — Münden. x n —* Muͤnchen. * Loxia? ſp· nov. — Erlangen. . — Sr. Eifen, Nuͤrnberg. 5. Paradifea — Linn, male. Erlangen. uſw. 6. 2. — foem, — Erlangen. XXI. Lieferung. 4. Callicus eriftatus Cuv. Oriolus ‚ex. Linn. — Er: langen, Münden. 2. haemoxrhons Cuy. Oriolus h. Linn, — Erlangen, — rufo-barbatus N. Tringilla x. Jacq — Ebrach, Ringen. ua unge \ 2928 3. poerſious Cuy. Orielus p. Lian Er: fenaen, hg — niger N. ——— n. "Linn. 2 — Icierug capenlis. Cuv. Oriolus c Linn. — Er⸗ langen. F — ‚6. — „‚OEyzyvoRms N. Oriolus or. A Erz fangen. _ ap 7 xxiv. ee > „hi * Xanthornus ‚phoeniceus Cuv. Oriolus ph. . Lian. male. — Erlangen. 2. — — — — foem. — Erlangen. VETERAN > — minor Cuy. Oriolus m. Linn. — Münden. SR A 2: _ amerisanus Cuv. Oriolas arms 6: L: Erlangen. TR 8. — varıus C. Oriolus v. G.L. —— 6. — nigricollis N. Oriolus xanthoruu⸗ Linn, — Minden, I. Band, XXV. Lieferung. 1. Xanthoruns Baltimore Guy, Oriolus Bi Linr. male. — Erlangen. 2. — — foem. — 5 — cayennenfis Ouv. Oriolus c. Linn. 4. Sylvia? ? Cyanocephala Lath Münden. 5. 'inas Sponfa Linn. Mafc. — Bamberg Nünden. 6. — — fen. — Munchen⸗ - XKVI Lieferung u 1. Neciarinia cyanca A4lkg. Artlhia & Sinn, 23. eoverulea Illis. Anthia e, Linn. et Var. Erlangen ufw. 9— 7 — 4. — yirens N. Anthia v. Linn.— Erlangen. 5. — ? flaveola Cuy. Anthia fl. Linn. — Erlangen. ; De re 6. — indeterminat. — Münden. XXVII. Lieferumg. - 1. Cinnyris chalybaea Cuv. Anthia ch, —— — Erlangen ufw. . — zeilanica Cnv. Antſiia z. Linn,‘ — Er langen, Bamberg. Zu — famola Cuv. — f. —— Erlangen ufm. # #5: ——— — — Erlangen. 5 ° — vielacea Cuy. Antha v.Linn. Münden. 6. —capenſis Cuv. Anthia c. Linn. Dingen. XXVIH. £ieferumg. 1. Trochilus granatinus Lath— Münden, Erfankin. maculatus Gmel. ze, — ©. a: "fer, Nürnberg. viridifimns .G, L. et War; — Ei. - Pella Linn, malc, — Hr. Schmit foem, — Münden. Bm J —— 6. — magna Linn. Erlangen. — XXIX, Lieferung, * 1. Trochilus fuperciliolus Linn. mals. et foem — Erlangen. * ünchen. dann, mr vourilla Linn. — Erlangen 94 1 40, a ni a A ROBBE en — de % et Def 7 & ur „Munden- org! — Die) RER ragen oe ae 4. Alcedo maximaa Gmel; Linn Bamberg, a Mirkhansriit Senn ® 170 St era 2 — amazona Lath, — Bamberg. nn sul 5ſp. mox. Bambergaiin ine nn han a Smyrnenfis GC. L— Münden net Rudis 6. L- Münden as. r +0. Fe 9 oriltata Linn. Runden. $ : “ annd XKXI Piefereng u ren at "4." Piöns Uniarus Linn. Hr Wagler Nürnberg: — 444) F Hm m nn, — jur. — Bamberg. 5 Waniguineus Lichtenftein. Erlangen. _ j ae ' pallferinus Gmel. Linn. — Erlangen, RRTTRREN. Eieteküng So 3: Pieue aurabus Linn. malc; — Grlängih ufm, | sis > Olrduhas Armericanus Linn, — Yamber Hu Bi, 43343 " un kadatir Brig! Ramphafios difeolorus Gimel. "Linn, Rohr. Erf. ELSE “ganzer Vogel. Ebd. 0 Erfängen. RER —— Dem. ae 3: — — Bamberg, Muͤngen. 3 rufus Cuv. — Erlangen. 43 ‚"'}, Rämphaftos erythrechynchös Gmel.Lihn, Kopf. ae Na tod nm ne ‚ganzer Vogel, — Ebd. "5. Pieroglollus viridis Dlig. Rhamphaltos y. Linn. Erlangen. a ee —— 9 ‘4, Pfittacus accipitrinus. — Erlangen, \ Sr a haar. AREA. TE Ebd. ufms un, * anal Autens SOd- a Gar na minudte nt) XXXV. Lie ferunign ns un oa. Plittacas ochrocephalns, = pr. Ei fen, Rürnberg. 2 pullarins'— Erlangen uſw. 5, — aclivus. — Erlangen. Fa: — _ leucocephalus. — Erlangen. 5. ruber.)— Erfangen. » 6. —* erythacus. — Erlangen uw, adv tiefrung N Nass tabuenſis. — Erfangen. Ra HR na mmobilis. — Erlangen. ' in j Zräne Te variegatusı — Münden: 4 — pacißicus. — Münden. Ba ce. Sersenlur —, Münden, , Bi i ——— abus. — Muͤuchen. . 2220 708 14 — Lieferung. 1. Vultur Ipec. mov. Menagerie des Thierhaͤndlerd Simonelli. 38 2 „Pfittacus Macao Linn. — Ebd; 3. -Vultur papa Linn. — Ebd.) sun „A. Pfittacus Pennanti Lath, mafo.— Ebd, #5. Pfillacus Pennanti Lath. foem. — Ed, 6. — "indeierminat — Ebdd.. AR den! sr an rom Bl, ud nn ats r Mal ZB; ern, ALtagus hinn. — Erlangen. Hx) - ERBE. EIN Sn, Aus: Briefen, . ih . ee er ‚ In Gadir haben d’Alton — ——* die Sepia oetopus nach Cuvier wieder vorgenommem; d Alton ſchreibt daruͤber: „Wir Haben nun gewiß mehr Pulpen zergfiedert ald Cuvier. Sol aus folgen Unter: fugungen‘ etwas reſultiren, fo muͤſſen die Thiere lebend zergliedert tverden. Wir zergliedern jetzt nur lebendeʒ todte/ fie mögen noch fo friſch ſeyn, lehren wenig. In Weingtiſt aufbewahrte Thiere find nur kaͤrgliche Bewei- ſe von dem, was man an lebenden ficht. Zum Zerglie⸗ dern find folche ganz untauglich: dennoch haben wirgan- ze Faͤſſer davon nach Deutſchland gefandt! — Ich habe Die Benenfäde, die Cuvier gar nicht abgebildet hat, eb ſolche glei: von hoͤchſter⸗Wichtigkeit find, während fie ſich noch bewegten, gezeichnets Ohne diefe Theile lebend geſehen zu ‘haben, kennt man weder ihre wahre Geſtalt nad Bedeu; tung. Lieberhaupt hat man den Saͤuten zu wenig Au f⸗ merlſamkeit gewidmet, da dieſelben doch ais Graͤnen der perfchiedenen organiſchen Thaͤtigkeiten von der größten Bideutſamteit find. — Mollüsfen ſind aber nicht der Gegenſtand den wir jegt bearbeiten möchten ;dennod habe: ich über Die Pulpe allein’ an vierzig zum Theilfehr ausgeführte Zeichnungen verfertigt, To daß die Abbildun- gen eine volftändige: Morisgraphie dieſes Thiers ausma⸗ chen, welche bloß zum Beweis dienen fol, daß dieſer Zweig noch leineswegs erſchoͤpft iſt. Die Monographie der Sepia wird Dr. Pander der Petersburg. Akadem⸗ «überfenden.” Mit Cuviers Bearbeitung der Mollusfen und namentl, der Sepia vetopusfind Pander und dälten, wie ſchon aus dem Gefagten hervorgeht, nicht ganz zufrieden» fie bewundern die große Fertigkeit, womit feine Zeinun. gen gemacht find, meynen aber, man muſſe vor allen Dingen „erſt das, was eine Sache iſt, darzuſtellen fü- —* weil man —* in Gefahr ſey, feine Vorfter- ung von’dem Gegenftand für den’ nftand zu gzeben 0“, an —— ER Diefeicht intereffiert es &ie, bey Diefer Gelsaenkei zu erfahren, wie unfere Freunde En & Barmer. jeht herrſchenden Streits Der ſpaniſchen Bühne verflog ten wurden, Und wie fie dabey dem deutfchen Namen i ‚Epanien Ehre mahten., Es haben fi in Spanien feit „der letten Redofution zwey poetiſche Parıheyen gebifder; bie eine, an deren Spige die Haupjladt feht, verherr, licht die franzöfifhen Dramatifer und Kogebuen &X 1; DE Grgenparthey ‚ die das alte ſpaniſche Theater in @äu nimmt, hat ihren Sauptſißz zu Cadir, ihr Fufrer aber H ein Deu tfoher, Herr Boͤhl von Faber, Conful der Han: fe: Städte, der ſchon dreyhig Jahre in Spanien refidfer, und eine der größten Sammlungen ſpaniſcher Dieter beſiht. Waͤhrend die Madrider Kunſtrichter Galderon als untritiſch mach den Regeln des Ariſtoteles, und alg unbe: tannt mit den Regeln ber ſpaniſchen Sprage bitter ta: deln, weiſt der deutſche Boͤhl von aber dem Saupikiti- fer, in feiner Ueberfegung des Nino mehr ale fiebönjia Spracfehfer nach. Daß ichs kurz made: Die Reifenden ‘ärgern und fanten fih in’ Madrid, ſehe in Granada Rogebuend Yruderzmift,erreseninCadir, durd ihren Unwillen eine freudige Leherrafigüng, man führt ihnen „121 7 — 8 — 1931 zu Ehren, weil ſie nicht laͤnger bleiben koͤnnen, einen Mo— nat vor der beſtimmten Zeit, Calderons Trauerſpiel: Aſegreto agravio ſesreta venganza auf; der treffliche Schauſpieler, dem das Stud gehoͤrt, Herr Llonin, uͤber⸗ reicht ihnen den Tag vor der: Auffuͤhrung Den Logen— hluͤſel, und wor der glaͤnzenden muſterhaften Auffuͤh— zung, wird im Theater oͤffentlich eine Schrift ausgetheilt, ‚mit. dem Titel: Discurfo en; razon de,da Tragedia:sA Jegreto agravio legreta venganza,. que ade xepre- Sentarfe enelColifeo de efta Ciudad el17 deOctobre, woraus ih Ihnen hier eine Stelle in Der Urſprache und Ueberſetzung gebe: an 5 Dos sabios viageros alemanes, los sennores Baron Dalten y Dr.-Pander, se hallan actualmente en Ga- ‚diz viendo y,; exäminando varias curiosidades vazlisti- cas, y enriqueciendo, [us vastos conocimientos em la ictiologia. Cierta especie de pescado (1) que asido a las. penas que circundan las, murallas, fué mirado hasta ahora con desprecio, va a ser un. nuevo. objeto de estudio y admiracion, mediante las pesquisas y descripeiones de. tan, profumdas natmralistas, Estos ca- ‚balleros, como casi todas los alemanes doctos, jun- ‚tan las nociomes ‚mas, extensas, en, todös los ramos de las ciencias. a. las, noficias, mas universales;y al exer- cicio practico en. las buenas letras;, adornando tan hermoso maridage, cou una ‚predileccion ardiente a la nacion y literatura espanolas. El teatro es- panol antiguo, a saber, del siglo decimoleptimo y con especialidad las composiciones del gran Galderon, son el objeto de sus, mas, sinceras adoraciones, - . Embebidos, empapados, en. ‚el acatamienta.que 'el discurfivo.y despreocnpado Schlegel ha inspirado nue- vamente en’ favor .del primero de nueitros muchos y apreciables dramaäticos, llegaron a Espana, crey- endo buenamente hallar en el pais .nativo de tau singular poeta ardiendo con mas actividad el volcan ‘del entusiasmo que sentian en fi, y enardece a los mayores literatos del Norte. Pero; que Dolor! lo hal- 'laron apagado. En 42 dias que residieron en la ca- pital de Espana, yY patria de [u amado poeta, no tu- vieron elgulto de que se representase ningun drama de Galderon. Vinieron a Cadiz: no olyidan al poeta entre sus atenciones a las artes y susimyeltigaciones ‚de los peces; y no traslugen que [e les ſatisfagan sus vehermentos deleos. \ A partir iban ya de regre[o para sw patria con an forcedor tan sensible para ellos, quando una ven- ura inopinada los alienta, los regocija, y.los detiene. Amen gelehrte deutſche Reifende, Die Herren von D’UL: ton und Dr. Pander, befinden ſich gegenwärtig zu Cadix, wo fie die mannichfaltigen Merkwürdigkeiten ‚der Kunft betrachten und unterfugen, ‚und ihre ausgedehnten Kennt: niſſe in ‚der Schthyologie bereichern. Eine gewiffe Gat- fung von Moflusfen (Sepia octopus Linne), melde, an Sen Klippen, die unfere Mauern umgeben, hängend, bisher mit Geringfhagung angefehen wurde, wird vor nun an durch Die Unterfudungen und Befchreibungen fo gruͤndlicher Naturforfher, ein Gegenſtand der, Betrad- tung und Bewunderung, ſeyn. Dieſe Herren verbinden — nn m F 1) $Sepia ogtopous. de Linneg. sr wie faft alle deütſche Gelehrte, die ausgebreitetſten Kennt⸗ niſſe in allen Zweigen des Wiſſens ir der umfaffend; ſten Belefenheit und prafrifgen Hebung in “den fhshen Wiſſenſchaften, indem fie eine fo ſchoͤne Ehe mit gluhen— der Vorliebe’ für'die ſpaniſche Nation und Kitteratur ſchmuͤcken. Das alte fpanifche Theater, d. 5. das des _ ı7ten Jahrhunderts, und namentlich die: Dichtungen des grogen Calderon find der Gegenſtand ihrer aufrichigſten Verehrung.‘ rear ss Verloren, verſunken in die Bewunderung, die der ge⸗ fehrte und vorurtheilsfreye Schlegel erſt — Gunſten des Erſten unter unſern vielen. und vortrefli— chen Dramatikern entzuͤndet hat, kamen fie nach Spa— nien, im guten Vertrauenzhier im Vaterlande dieſes fo einzigen, Dichters, den. Bulcan ‚der Begeiſterung, den fie in ſich fühlten, — und der die groͤßten ‚Gelehrten des Nordens entzuͤndet, in noch helleren Flammen flehen zu ſehen. Ye — Doch welcher Schmerz! ſie fanden ihn erloſchen. Während a2 Tagen, die fie in der Hauptſtadt Spaniens, und der Vaterfiadt ihres geliebten - Dichters, zubragten, ward. ihnen der Genuß nicht zu. Theil, DaB ein Stuͤck von Calderon aufgefuͤhrt wurde. Sie kamen nad Gadir: fie vergeſſen nicht den Dichter uͤber der Aufmerffamfeit auf die Kunſtgegenſtaͤnde und bey ihrer Unterſuchung der Mollusfen: und haben keine Ausſicht, daß ihr heißes Berlangen befriedigt werden möge. ER — Schon waren fie im Begriff, mit einem für fie fo empfindlichen Verdruß in ihr Vaterland zuruck zu fehren, als ein unerwarteter Zufall fie beruhigt, Me erheitert und aufhält u. ſ. w. Erg Mit einem Wort, nun wird das Stuͤck aufge: führt. — — : Möge doch D’Alton für die Herausgabe < feiner Seits) des großen ofleologifhen Werfs nad feiner Rück fehr von einer Reife, Die mit fo vielen Aufopferungen verbunden war, reht bald die erwuͤnſchte Unterftügung, wo möglich unter höherem Benffand finden, die ein un ternehmen, das dem Baterland in artiftifcher wie in wiſ— fenfhaftliher Hinſicht gleich. fehr zur Zierde+gerrigt, fo fehr verdient, F, Kantharivden, BER A. Don Quirotteder Mark, fehreibfeliger, zierficher Degen Knopf, mo daft du es her all das geſpenſtiſche Pack? B. Nichts zu wundern dabey: er druckt mit Stereotypen, Und fo fallen nur ſtets nordifche Toͤlpel heraus! 2. * — Wie er ſich wendet und dreht in galant anmuthiger Rede, Immer aus freifendem Berg fpringt die feudalifde Maus! 3. F F. 8. a D Tangweiliger Sando, wie ſtriegelſt dem märfifchen Edlen Du Rozinanten fo ſchoͤn, dab er in furrigem ©ng Aecht ſtallmeiſterlich dann bockſpringt! D verliere den 9* Muth nicht, "Bringt es die Inſel nicht ein, bringt es dog Pr - gel genug, —— — — J ons ai ir Bernern lieheſt du ab und —— Sieb j OR Reli zurück, und ſteh! ganz ” die — dir | etifgt am auch jey es verziehn , daß den ie ‚Johann du + GBR 298 Br ; beherzigt Pi i a 2:6, au die Tpat du gemedt, bfeiber die graͤßlich⸗ ER Be urn): 1. solle Ahr Me Su! Ian —— J 5. Ka — 631% (907 — Doelur jüris it Börher das figelt den Eriminaliſten Und er erbaut ein — — „Säefst wird es von Tho⸗ ren genannt! ru" — RE 2 Diana. £ Seht, w wie ſummend fie ſchwaͤrmt die alte ſpaniſche — und * der a a ſpaniſche — uns zieht! * tag Sie zum dresfigfen ah der Port in der Brade der Mora, 9 Site, fo wirft er ög Tägelnd die Culpa ung vor! . Esrifetnde, Diöter. 3 fo belehrt euch endlich, poetiſche Kreustheofogen! | — ie Das BERNER, tout mehr ala —J denfet * und noth! ra ii | z N ; 5. Reimar. J ger voch leidlich fang’ ‚er zur Zeit der, Beyesn und RER Schwerdter, ) (ix 206, wein dem Bao er —— wirds ihm im Schlaf⸗ a re ———— 10, Sbi — en) in Sibirien faum ich die einzige Nafe gerettet, ai ih in Weimar mir zwey; Ruſſen ad ſchlitzet mich jeßzt 11. Seht fie auf Goͤtheis Thron im Weimars poetiſchem Miſtbeet! RR Sind um das talgige Licht. ſchnurren Iwir nennen Keira fie nit. 12, Sir du * immer fo ſriſch, ehrmürdiger Ganger in Weimar)’ ann ing rien nicht, ziehn wir nach — — hinein! F — Rihr mt euch, Turner, in Acht vor der großen poetiſchen aslying ESchnacke! enn an den’ Beinen ihr hängt, zapft fie, umd ! Hoffmann verlegte! . 14 er - 12. X Wee nur macht ihn zum u &hhner des Somnambulismus? Die Schoͤppen Leipzigs bat er. vorher felber doch magnetijirt: 0 Aus Ehnung der Ahtung, welde Regierungsgkie: dern. zu erhalten ift, laͤßt dis Iſis das Verrathende weg, ; geber. da Ü EZ * 2* 5 er us im Byron und Cost? ud Leuft! * Seit Sga⸗ ‚tee hinabſant, oaben fe ate erfammt "enlifäe Rrantgeit i im Leib. Mr 16, —J Ernſt von PR Aut Wahrlich, das iſt mein Ernſt! Noch ‚find. wir nicht anlich verfuquen Nicht sat Pan Geaͤchz gaͤmlich die Bruſt uns vaiſhleimti do — Aber ai, o verzeiht Ein jeglicher ſpricht wie ir Schnabel Som, in semasfen drum ‚hört Pater pecaayi! Br zulebt — p Non Kıfar mationg- —— si das‘ Jahr . Herausgegeben von F. R. Keyſer, ater Jahrgang. Er: furt bey Renfer. 108 und zes. 8 Kupfer. Dieſer Alman, ift ein wirdiger Gamerad des wor: jährigen und gewiff: ermaßen. Der föweizer Reformation . gewidmet, aus der auch manche Abbild. ‚gewählt find. Die Kupfer find älfe von Shwerdgebu rth gefoden und von. Afper, Jagemann, v. Fries, Eflinger, nach verſchiedenen alıen Gemälden, . B, vum Durer, 9. Sollbein ufw., gezeichnet. Sie ſtellen vor; win gli, Decolampadius, Carl W, Bro X. , Ulrihvon Hutten, Stanz t, Sifihken Kuna Reinhard, und Regula Zwingli,, endlich, Sandforiften von "Zwingltund Decolampadıng, Vorxan eine F. Geſchichte diefer Leute, vom Heraus: Dann, kurze Sefgichte der reformirten Kirche und ihres Lehrbegriffs von J. F. Muͤller. ©. 3. Etwas uber die Folgen der Reformat. fuͤr die Rlo⸗ ſophie v. Heeren. SIa. Die, Aehnlichteit des Kampfs um hürgete und fi tiſche Freiheit in unſerm Seitalier, mit dem Kampfe um die Religiofe Und kirchl. Freiheit im Zeitalter der Refor: mation, von 8. 9. ® Polis 125. linsti Tod, ein. Gedicht. S. 197. Ueber den ſittlichen Geiſt der Reformation in Betie bung auf unfere Zeit v. de Wette 2u2. Ueber den eigentlichen Werth und das bindende Anfchn fombofifcher Bucher v.. Schleiermacher. S. 3326 — 301 Dann‘ folgen fiterarifche Nachrichten uber einſchla⸗ gende Bücher, aber aud uber andere, die billig. hätten wegbleiben fönnen. Der Preis auf Velin ift z Thl, auf halbgeleimt Belin. 2 Thl. 16 .gr., fein Drusfpapisr 2 Thl. 8 gr. Der dritte F Sahrgang ſou in Septemb, 4319 er ſcheinen. z Cari caturen des Heiligſten, von "Heinrih "Steffens. Erfler Theif. Leipzig beh Brodraus. 1819. Preis 2 Thlr. 11 gr. Sn der Schrift ‚‚Die gegenwärtige Jeit np nie fie geworden‘ verfuchte der Bf. feine Anfichten der Grarn- — ERSTE u % 1035 | ——— 1936 wart, wie fie ſich aus der Betrachtung der Vergangendrit mal jemand einen kraͤftigen Aug —— erzeugt Hat, zu entiwideln. „Uber Dieie Stellung der Ör sfen An SATTE ERTL FERQ aus diefem geiffool: —— als Schluhpunct ink bed zen Krdın J — RL RE dei muffe nothivendig die unbeweglide, unveranderliche Aa 2 I ME 72 a Ye, BR wahrhaft geftaltende Mitte berfeiben yurgadrängen; fie EL R — erfgeint nur fo, wie fie ch im Fluß der Greiguife of 2 SE a SEEMBOSHRE. SB a. 20E fenbart. ‚Unpermeidlid war; baher ein Schein der Will unferes Zeitafters in eutfchland d. Chr. Rofegarten führiichteit für, Dirjenigenz diediefen Mittelpunct aus Dem B. R. ©. in Hamburg (Wr der Anſichten für den ER en —* ee an Ga _ j in —— Stäntenbund) 1810. 8 36T niht fefoftftandig Heramszuheben vermochten uch er⸗ ut gezoeichnet, doch a —— ‚Ideint die Schrift, indem fie auf ihren tiefffen ER alt Dfren sheet ag taufendmaf tauben mehr hindeutet, als Diesen ‚barficlt, indem man den Ans Hören! mug ie * 9 eiten, wo das Reden auf: fang rent eigentlich erwartet, worfie aufhoͤrt, mehr wie Wie alt iſt das Vorwort; und wer hoͤrta abgebrochen, villluͤhrlich gefchloffen, als beendigt. Dieſe So ſpricht Mohammed: „wer niht-auf Treu und Sürift will nun bie, per „ues Staats für fih heraueper Glauben Hält, hat Feinen Glauben — — ben, dartdun, wie die Stande — der Bauernfiand, der nicht halt, und mehr verfpricht, als f ——— Burger, der Adel, der Gelehrte — mwefentliche, Elemente iſt — Feind — — halten mag, der des Staats ſind, mit Erziehung und Unterricht, Verfaſ— DR ee age des Gerichts, ruft der Prophet Ta.‘ ung ‚und, Öefeß, König, Beamter und Krieger isreler RR FE ee ae bendig underanderfide, wirtlich pontive Bedeutung ers rl om 666 6 ar FE ; haften. "Dies@aricaturen, indem fie Abmweihungen von ER. 0 RB * Der Idee nad entgegengejegten Richtungen ind, ‚Deuten Prof, zu Würzb., über landſtaͤndiſche Rerfiherumg Sun 3 Eih ae: . { J 5 if Rn * fenbaren, — „Zuerft, ieinen die Caritafuren Ber all: Se burchgreifenter Cinficht in die Gmatöverwaltung. gemeinen Anfinten des Staats, —- Die Bequemen, oder er Hauptvorſchlag iſt, dab, man die, Gtaatöful in Ruhe und Gfudjeligfeit — Die Unrusigen — pder Frey⸗ Actien verwenden, und auf jede Gemeinde «ei 4 in und Deurfhheit — dann Die entgegengejsßten. Ler- fol, Damit wurden alerdings die Ste are fe | gereten Unfihten, Der, Stände, ‚Die in ‚eiten, Jeben ‚alles "yit erhaften, Alfein dad ngs die Stactsfegufden Ere— jeßt, oder Ihre Realitäs, leugnet. Mit der Beurtheilung 5 Be: adurch die Letzten ſchlechter werden der werzerrtin Anſichten des Bauernfiandes iſt eine Ber als die Erſten; Die Folge wäre, daß die Financiers nun ; mragptung nerBunda weiche Die perfönfiche Treue als ein Mittel, Geld zu erſchnappen, mehr hätten, d ur "ein nothmwendiges Clement des Staats darftellt; die Ber vielmehr dahin gearbeitet werde f J ae ae mrreilung der herrichenden. Auſichten var. dem Einfluß "Mittel dazu dab EN fo! „daB fie" weniger der Frey .geäußerten Meynungen. auf, die Beftaltung des Ser gu daben. Gind dieſe erſchoͤpft, formerdemife Staats, beweilt, DAR Preßfreyheit ein wefentliches "Ele: en ich zur Beſinnung und zum einzig achten Mittel, die ment derjefben fen; und bie der Sauprvehterrungen uns Sdulden zu tilgenstommen,nehnifihzun® — — 5 — —— Tu den Pe d. h. zum Vereinfachen der Gefcjälte, zum deraaftn — dor Thorheit in den Verſuchen Der Turnplaße nachzuwei⸗ — ‚sul nel h & 3 nuger Aemter, unnüger Goldaten, unnugen Aufivandes, ofens Der; zwente. Theil wird dem eriten bald folgen. — ; i ; Er mwird.den Brgenfag der Ireren J Inden unnützer Geſandſchaften, unnützer Schreibereyen, Papier⸗ aſihien von Verfaſung, Geſetz König, Beamte umd verderbungen, unnliger, Schickerey, Eucde r a Krieger, durch Die Gefinnungen Der franzsiifhen Revolus , rey, Formeley, Steiferey — na NEN Sr me⸗ tion, fo wie den der bloß conglomerjrten Bofonderheiten, aller unnüsen Eyer E — thuerey, Rangerey und. ander durch Haler, aufgeltelltin Reftauration der Staats⸗ 5 yer Eyerey. AR wiſſenſchaft nadmeifen. ‚ZI nun fo der Staat, feinen feIhft, ins ihrer Verzerrung auf fie, und fo fell. nit al- dierung)'der Giaatebedürfniffe in Deutfestan {in u Tieffte, ne nen Geiſter * ——— gramm zu f. Vorl. De = \ en, fondern auch bie Verirrungen, bie bie Zeit bes Seh — 33. 02, 00 Berthihen; dazu dienen, die wirkliche Be NEN of⸗ ehr ſinnreich ausgedachte Vorſchlaͤge und Zeugniſſe wefentlichen Flementen nad, indem wir, wie es Dem phi⸗ —— — ziemt, nur, das —5 Auge H. e. 0 Berlepſch affen, dargeſtelt, Dann wagen, DIT 8 den geiftigen Ge: an das deutſch i Erf 2 * RA] aut verfünkigt, dennoch ewig Geheimniß bleibt, Das der — tiefen Gpedulation, das mahrhaft offene. Die Berfu: dag unſchickliche Sprache das Recht beruͤhre; doch fann «che diefes aͤußerlich zu ſchliehen alt die Sropmaureren, Die man eine ſchickliche verlangen. ? \ — — ee es — zu befigen, — wenn ER > Eee fher K { dieſer verſchwunden iſt, in ber leeren Form des Geheim⸗ — Da, Er DRS niffes eine fehrreiche Verzerrung Darbietet. Daß verdor: ie en AN Leichtfuß in Winde gene Gehrimnig Der Matur bat fi in der Form des ——— den Obergerichts-Rigit h Starkmann Magnerfemus aufgedrängt; aber bie aricatur, Die Die: in Felfenſtein, über die vermeintliden Be fes, nur Dun ‚das Jiefſte angedeutete verfchloffene Ge: ſchwerden der Gerichts-R —— — beimniß,. für Den Verfland, den Gebrauh, den Rufen maligen Du — arhe bey herporzaubern wilf, bietet nihf weniger eine fehrreiche Ab: * — artals —Schlauſſe. Franff— t AR — * bet dr Har jenu) dab.das und Leipzig asıe. 58 ©. fl, 8. brofgirt — priftenthum die verſoͤhnende Liebe des Heilandes dem In dieſen aen Bri 1 z Verftaalles ift, Anfang, Mitte,und Ends, und. die poſi⸗ Berfafer es ‚Tsurigen Briefen idealiſirt der,unbefannte . tive Deutung aller Ahh der Zeit. Mit der Betrab: ; fer den Zuſtand von Leichtſinn und Reichtertigfeit, tung der Religion und ihrer Verzerrungen fomohlinden n den das quartalweife Aufarbeitungs-Syflem der Gr äupern Verhaltniffen der Kirden, als in den innern irre: richts-Geſchaͤfte in den, Juſtiz⸗ Collegien mi geleiteter Gemüther ſoll daher das Stud fhfiehen. gehandhabt, und der Qualificat — e 6 i6 und Suade von Steffens fi — ualificationd> Grad der Arbeiter Kr Saft, ß . end find dem darnach gen i | asfammten Baterlande befannt; fein Gemuͤth aber fei- ch gemeſſen, beſonders unter einem Vorſtand, der en reunden und Befannten. Bist fernt satıch bie Welt dag „cum gramo Jalis“ bey der Anwendung außer Au⸗ dieſes Fonnen und achten“ Wir witfcpten, es gäbe eine gen ſetzt, Die ‚ganze Rechröpflege verfeßen.. Tann, Den ni —J Han IB | ——— Aneldoten ſcheinen ſogat wirkliche Sorfaͤlle zu Grunde zu liegen. Es iſt leider war zunbe⸗ | tannt, daß in manden Staaten diefe Weiſe der Juftiz: eeförderung und Gefhafts- Aufjiht ubertriehen werde. Wir hoffen, daß u Ba Rath Starimann, an den die Briefe os (ben ni t unbeantwor- F en, und die Cage von der enſthafte Selte auf: "fee wird, 'um die Regierungen die es angeht, zu rzeugen, daß, bey dem beften Willen, "fit ſolchen Seſchafts Kontrollen die Geredirit feit und der Rehredang ni rt, ſondern im eig entficen eitte geſtoͤrt Era entört wird, Offners Schekſel — Nürnberg den 14. — 1817. — 8. Sradtgericht Nürnberg urkundet andurch, dab der chemalige yoftefficial oran; Stern Offner en En ——— IM — Aa bh "rt De 1 er Vätern Reberfid — des — en Herrn Sranı Sorps Offner. N i — * vn Gegenwart bgehalten —— Stadtgerichts im K Stadtgericht BER ER Mega © R "Nürnberg Er gehe ‚Hy. den 12. März 117. h — Heute der ae Poſt⸗Official Derr R Fränz‘ oͤſeph Ofner unter "Beiftandefchaft Teints Sad: walters des K. Adv. Hrn. Dedr in Augshurg und’ giebt ‚ folgente Erffärung zu ‚Brototolt; Ich rerpflichte mic, Bo ih die Seheimmit e des Staates, welche ih in mei— nen ii ern Dienjt? erhärstifen erfahren gaben konnte, nie offenbaren, ſondern dießfalls meine Amiss flicht genau berbachten/ fo wie wegen dem bisher erdüfteten orten und Feſtungs Arreſt zu keiner Zeit irgend eine ae ober Reffamation weder! gegen die Wigierung nöd gegen irgend ein Mitglied derfelben, noch gegen einen — erheben will. en fo made ih mid’ Hebbindiſ uber bieſen Se aſtand nie efwas oͤffentlich noch privatim, weder Mind, — ih noch fehristtiß, weder intehäfh noch außerhalb des Koͤnigreichs Baiern zur Syrache zu bringen, nd michin überhaupt ruhig und friedfih zu verhalten, ich in Berirrungen verfallen, fobin die gedachte — 53 uͤbertreten, ſo unlerwerfe ih mich außer den ge BR, Eirafen, in die ich nad Beſchafenheit dir unftande durch die Gerichte deßwegen verurtheilt Ane: even koͤnnte, ohne Widerrede die Eingehung der mir nie jähefihen 900 fl. alfergnadigft bewilligte Penſion, amd ferfte Auf dieſelbe Für jenen nicht zu’ erwartenden jall hiermit feierlichſt Verzicht. Ich bitte um —2 Mining diefes meines auégeſtellten Reverſes. Vor— ! genehmigt und unterſchrieben. denket Framz Joſeph Offner, Be Dieter ale Rglsbeiſtand. — Koͤnigliche Stadtgerlchts Commiſton Nuͤrnberg —9— "Hyd u rlundlic ‚unter des Koͤniglichen Stadtgerichts Sie⸗ “gt und der“ geordneten Unterſchrift Fa aa So Freiherr 'von Leditor, von ka Iris 188, Soft ia ar: 4 N: dem Kreife, welche mir die Megierung anzuweifen gez ER dem Innhalt difesſcheuſllichen Rev. ergittfich daß Offniers erſter Advocat Hr. Decker v. Augsburg, ge mir Wahrheit geſagt Hat, der Revers enthielte nicht weiter bald Feine wiederhofte Verpflichtung auf wie Seheimhatung ‚feiner. Dienſtverhaͤltniſſe, unbd es iſt da⸗ "per ſeine Erklaͤrung nicht geeignet, dem Credit zu ver⸗ fchaffen, was er von des Grafen von Drechſel Thun oder Laſſen in dieſer Sache vorgebracht hat. Wenn ein Privatmann fehlt in ſeinen Privatperhaͤltniſſen/ ſo deckt man billig einen Schleier daruͤber⸗ wofern er ſonſt ſich dieſer Schoͤnung nicht unwurdig gemacht hatz wenn aber "ein oͤffemlicher Mann in oͤffentlichen Vverhaſmiſſen fehli, fo gibt es nur Beſſerung durch Deffentlichkeit. — Ende Septembers Hat Offmere ime Bor: ftellung an den Staatsrath eingereicht, und im Mo— vember wurde er dor die General: Poſt⸗ Amimiftration zu "Münden geladen, um die Publication - eines aller hoͤchſten Speclal ⸗ Neſcripts anzuhobbren, wobey aber der Anwalt Hr. v. Eh rn enicht zugelaſſen wurde, ſo daß, ie man bernimmt fit für feine Perſon, ohne Fe⸗ mandenr die Verhandlungen vorher mitgerheilt zu ‚haben, unterſchrieb. Es wurde ihm ſein voller Gehalt ſeit 1812, "io er’ von feinem Poſten von Kempten weg, auf die Be: fung! gefetzt wurde,‘ nach bezahlt/ nehmlich noch gegen "ode fl." Ferner fol er einen Erfag der Advocaten - und "Uimzugsfoften von Briven nad; Kempten, feine Frau den ihr" treffenden Wittwengehalt nebſtdem jedes Mind jaͤhrlich * fl: bis zu feiner Verforgung, von dieſem Jahr am 3 — er wurde von der Verbindlichteit des Neverfes frey geſprochen, krhielt⸗ die,’ feine‘ Privatverhäftniffe be⸗ trefenden Yaplere nie, und man hat nit vergeſſen tinfkirhen "zu" laſſen, daß er ſich durch ein ruhiges Ber: hatten, dieſer koͤnigl. Gnade fuͤr die Zukunft wuͤrdig machen erde, Von einer 'perfönfüchen Entſchaͤdigung, aber Für feine’ Ren [aRyen rc viele — war feine — 3 ötnehfhrif, Die Tommiſſaricen warn: 1.5 Ober: voſtaſe ſor Geft Rath) Hutter , derſelbe, der den erſton Revers mit aufgerichtet u. 9 Hr. Ober⸗Poſtralh Wolf, ein intimer Freund und gerbhates — — — des Gr Srechſel. Serr Decker fährt geheimnißboll fleißig zwiſchen Munchen Grn v. Goͤnner) und Anſpach Gr! Dr.) bin und: ber, und droßt, jest als Anwald des Gr. Dr, gegen Off⸗ ner und deffen, Anwalt, wegen uitgereäpter Befhuldigung, aufzutreten. ‚ Yuterdeffen hat der letztere feines Clienten Vergleichs Abſchlug mit jenen —gen und wohlgelade⸗ ‚nen Herren Commiſſarien, ohne feine, des Anwalts Zu: fafung, unter a Fugen, — in einer neuen Schrift beym taars:Nath als nichtig und erſchnellt angefochten ‚und "Andere Kronsfirienen‘ gemacht zu Offners Entſchaͤdigung, elche auch, dem Vernehmen nad, großentheils gebilligt werden ſollen. Spaͤtere Nachrichten. In der — * Sache lauten die neueſten Rad: Richten dahin: daß die, von Seiten des Offneriſchen An⸗ 122 939 walts, an den koͤnigl. Staatsrach gerichtete, Anfechtung des, won den Graf Drechſeliſchen Sreunden, Oberpoit- raͤthen Wolf und’ Hutter, als'die Commiſſarien, mit fei- nen Glienten, unter Ausihluß des Anwalts abgeſchloſſe⸗ en, unzureihlichen Vergleichs, in welchem fogar, «die eingeflofiene Clauſul eines Dfmerifhen Berfpredens „ſich der tinigl. Gnade würdig zu machen“ den ganzen Ab- Schluß als eine bloße Begnadigungs: und-Gnaden Sache erſcheinen zu laſſen, zu beabſichtigen ſchien, bey der Aller: hoͤchſten Stelle vollen Eingang; gefunden, und Dffner in ‚Begriff fieht, zu den übrigen: Verwilligungen aud noch ein baares Capital von 20,000 fl. zu ſeiner weitern Ab⸗ findung bewilligt zu ſchen. Den Triumph, den die Oeffentlichkeit in dieſer Sache davontraͤgt, wird unfehlbar auch die Nachwelt nicht un gewuͤrdigt iaſſen, in dem Verdienſt der wackern deutſchen Gelehrten, welche, unter der weißeſten der Regierungen Deutſchlands, ihre der Preßfreiheit gewidmeten Inſtilute auch fuͤr dieſe Angelegenheit mit einem ſo ſeegensreichen Erfolge geöffnet haben. Uebrigens ‚bat ‚aunmehro der efte Offneriſche Anwalt, Advocat Decker, den Schleiher Seings frügern Benchefiens ſelbſt geluͤftet, und iſt offiziell, ‚als Anwalt des Grafen Drechſel gegen Dffner zur Ber: eitlung deſſen Anſpruͤche, wegen welcher der Graf Dred) ſel dem fiscalifhen Regreß an ihn oder gar der Einlei⸗ tung des ſtrafrechtlichen Verfa hrens zuvorzukommen ſucht, and, dem Vernehmen nad, fegar mit einer Injurien⸗ Kfage, zugleich wider deſſen Anwalt, aufgetreten oder auf: zutreten in Begriff, Man mußte vorlangft, daß derjelde bald nad ‚Uebergabe der großen Offneriſchen Anklage Ende September d. J., zu einer Conferenz mit dem Hrn. v. Gönner nad Münden gekommen, und dag Sr. Graf. $. Dreiöfel ſich um eben diefe Zeit incognito einige Tage zu Muͤnchen aufgehalten. Man weiß nicht anders, als daß der „allgemein geachtete Staatsmann,“ der, nach der Bemerkung des Rheinſchen Merturs ‚den Aufſatz in Sr. 151. deſſelben Zeitblatts, eingeſendet hat, derſelbe Hr. v. Gönner if, und Hr. Deder foll zwiſchen diejem Gönner in Nünden und dem Grafen Drechſel zu Ansbach die. Zeit her fleißig, obwohl in der Stille, hin und her geteiſt ſeyn. So gewichtige Freunde der Graf v. Drech⸗ gel ſonach auf feiner. Seite auch zu haben ſcheint, Jo we nig fürdiet man doch einen nachtheiligen Erfolg fuͤr Diners volle Entfhädigung und fur den Lauf der Se rechtigkeit gegen den Urheber der an ihm begangsnen Un— — Verfluchte Preßfreyheit! laͤßt ſie doch feinen Men föen in Ruhe fein Weſen treiben. . Laßt uns nur ini: ſter werden, binnen drey Jahren Toll fein Haar mehr von diefem Lingethumm In Deutihland ſeyn. Ware dieſe heilloſe Preßfreyheit nicht geweſen, ſo haͤtte fein Hahn nad den Dfner geiräht; und, ware es denn nicht viel beſſer, dieſer hatte in feinem Graben den Hals ſtatt die Klippen zerbrochen, als daß jest, foviele angejshene Leute vor aller Welt ale... . genannt ja fogar gedrudt werden! Wie Fann man fo hobe Per: fonın um eines Dffners willen jo hautement compro⸗ miriren! Weich ein Spectacle! Ei! ei! die gute alte Eenſur! Nein fo etwas iſt mir bey menien edlen Lebzei⸗ ten nicht vorgefommen, zur: — ==> . N 1940 ‚hen! Fort, fort mit dem bürgerlichen Grobian! =. 3 - pe R: 2 BI g3 ‚keit, wird eine Vertjeidigung meiner mit. Vergnügen Iſis enhaltenen Anfhufdigungen- Hg FERNE. D alte Zeit, edle Zeit! Ach N 7 — wäre ih Dog. Miniſter wie wollte ich mis der Vreßfrey heit, der Belt des Menſchengeſchlechts, kurzen Procch ma: = u init i —— 2 * * Aut acc uk PET Ehrenrettung. en ! —9 Die Iſis Hat uͤber die im Jahre 1816 zu Witigen⸗ ftein fatt-gehabten. pofftifgen Ereigniſſe mehrere Aufjase des Fürften von Wittgenflein Durchlaucht und des Herin von Kretfhmann geliefert... 1% vs am num Nur durch Zufall babe ich die betreffenden Blätter der Iſis erhalten, und finde zu meiner, graßien Berwun: 7 derung, daß darin meine Ehre und guter Name aͤuß gefaͤhrdet worden. % J 4 Die Sfis, dieſes herrliche Organ für Die Deffentlich⸗ | aufnehmen. ———— > Ze.) | Es ift mir fehr viel daran (gelegen, ‚meinen Ruf nicht in Mitte diefer Intriguen zerrifen zu fehen. Der Minifter von Kretſchmann ‚hatte, mir gefagt, wie er das, Amt Asbach zu orgamifisen, beauftragt fen: Als ich über das Treiben von Kretſchmann ſchwur, mußte ich auch dieſes erzähfen. * ee Re Da mar Ddiefes und Aehnfiches Herm Don Rreifihe 4 mann übel auslegte, fo fand er und des, Fuͤrſten Duraf, F fih berufen, meinen Glauben zu ſchwaͤhen. - Folgendes iſt aber „meine Antwort auf die in. de Ih fol das zu meinem Gebaͤude nicht, Haus) ver: braumte, Holz nicht. ‚bezahlt: haben. Sifefih. Hälte,ca 7 dem. Herrn Fuͤrſten gefallen, ſtatt oberflaͤchlich eines Jah⸗ res. Forſtrechnung durczublattern, ‚die Rechnungen meb⸗ rerer Jahre durchzuſehen, jo mürden Dieſelben fd zer dem Ungrunde Ihrer gewagten Anſchuldigung uͤberzeugt und mir dieſen kraͤnkenden Vorwurf eriparer haben. Les brigens habe ich allerdings im Auslande Dolz gekauft, wie die Belege ausweisen. sr a ——— Daß ich Koͤhlerey getrieben Habe, iſt unwahr, grund falſch. — Daß ich mich von den Koͤhlern habe beſtechen lafın, x iſt nicht wahr, durchaus nicht wahr. 1. Ich habe alles erhaltene Loh ausweis der Rechnungen bezahlt. Wild it allerdings ſehr vieles aus Auftrag der Com miſſion gefchoffen worden, weil das heſſiſche Wildſcha⸗ dens-Erſatz-Geſetz Thon ven ſelbſt die Ueberzeugun beibrachte, daß ein unverhältnifmägiger Wildftand vom Uebel. 2 A Daß von den fuͤrſtlichen Wald-Diſtrikten eigenmaͤch tig Waldboden zu Grundſtuͤcken gemacht worden, ift unz wahr. j j — Mir ſteht ein Forſtbeamter Namens Se Com. | trolfeur gegenüber. Cine Aufjiht gegen, mich iR daher nit nur möglich, fondern auch wirtlid. —J. Dieß ſind die Beſchuldigungen, die der Fuͤrſt ſich, gewig auf Veranlaſſung boͤſer Auipgeret, gegen mich er— faubet bat, um mich ung:aubwurdig zu machen. Als freier deutider Mann trete ich gegen Den Serrn Fuͤrſten in die Schraͤnken. Ich fordere Die Unterſuchung und den Beweis und wird er, wis id im voraus weil, ne at Fe nicht geführt, fo möge ‚die Iſis erklaͤren, daß ‚meine Ehre, politiſchen Inirigaen zum Dpfer gebracht, rein hey Wird der Fuͤrſt binnen 5 Monäten den Beweis vor (der Competenten⸗BSehoͤrde ſtellen/ ſo richte Seutſchland, ſo richte das Publicum zwiſchen mir und — Ihm. Dieſelben haben kein Recht, meine Ehre Ihren Ar politiſchen Intereſſen zu opfern. Noch hat Fein rechtli— cher Diener ſich dazu verſtanden, ſolches zu dulden. ser Es int ein Großes um den. ur Ruf — und au der Bürger hat Ehre! FSiſchelbach in der A Bittgenftein m Nov, Autſchbach Oberfoͤrſie ve — 0— —— re en nr 3* 7 — — = an ei a es Stoura⸗a >, 5 Da 3: , - Ein. junger Saltariehe‘i ‚in rufiichen Dienften, naber \,. Berwandter des, zu Conflantinopeirenthaupteien Hoſpodars Ey) er Moldau, Moroufi, nehmlih Sohn feiner Schweſter, * zerfaſſer der frommen, von Kotzebue, dem Staatsrath «und B ins Schreiber, ‚ins Deutſche gefesten Schrift - Gonliderations ‘sur la Doctrine et VEfprit de Veglise | . erthodoxe. Weimar 18165 hat das bereits in. allen er „Zeitungen, abgeredere (dem Fürten-Eongreß zu Aden F Uberreigte) .Memeire sur Lẽtat acluelle T de. VAllemagne befprieben, und. wahrſcheinlich auch abgeſchrieben. daͤtte er... uns vorher bey. feiner Durchreiſe von, feinem Vorhaben in Kenntniß ge⸗ | of: ; fo wurden. wir, um ihn der vielen literariſchen Un: Ri annehmlichkeiten., denen, er jetzt ausgeſet iſt, zu uͤber⸗ heben, ihm wohlmeinend gerathen haben, zuvor, 5 oder 4 ) ya ve zu ftudieren und zwar auf einer deutſchen Univer: # x Ätät, auf dab er im Etand gefegt würde. von deren Seiſt, Streben und. Vorgaͤngen Keuntnig und Einiht u zu ‚erlangen; oder, wenn ex einmal glaubt, unfudiert® . ſchreiben zu dürfen, wenigfiens „vorher das Tugend. fei: ner „bier ſtudierenden Landsleute coder unr eſ ihm noch * . bequemer zu Machen, feine gefägte. Frau Schweſter, die raͤnnn Edling-in, Weiman zu fragen, was und wie fie. u ‚lernen, und-mas es mit den Srudenienflreigen auf. ih hate, welche die Salb-Kuffıen. fur Ungehorſam und Empörung anſehen. Leuten, die freylich von Zu: E u gend auf iurtiſchen Gehorſam und nachher ruſſiſche Erb— herrenſchaft geuͤbt, fann man. nicht: zumuthen, daß fie seinen, Begriif: ron buͤrgerlicher Freiheit, von jugendlicher Regſamkeit und von ſchriftſtelleriſcher Liberaftidt erlangt haben ſollten allein jo weit mußten fie doch durch den Verlehr im Leben gelommen ſeyn, daß ſie einſehen, es ware nicht an der Zeit, daß die Deutſchen ſich von Ruſſen und = Griechen belehren zu laſſen noͤthig, vielmehr dieſe beyden Voͤlter das Licht mit Danfbartkeit zu empfangen hätten, elches ihnen von Deutſchland her fo wohlwollend und wohlthaͤtig ſcheint. Bor. allem iſt nach dem alten Spru⸗ che jedem auferlegt, ſich umzuſehen, wo er ſtehe, und dann erſt den Fuß aufzuheben, auf daß er gehe. Deutſch⸗ Iand meynt, vor alem ſey es nun gerecht, Griechenland von dem Joche der blinden Gewalt und von dem Hebel der Finſterniß zu befrcyen, welche beyde als cine nicht unverdiente Shrafe für deſſen Hochmuth und Erſchlaffung * baſchaft und Kunſt ſo fleißig. ii = 22 ne EEE s — gi feit a Jahrhunderten behaglich auf ihm ruhen; Bat dann dag freye Griechenland 300 Jahre in Gewerb, Wit; lgreich gearkei· tt, wie binnen folder Zeit Deutfaland, dann mögen deſſen Gelehe nicht ader Geſandtſchafts Gefolg/ ihre Augen von dem Vaterland, das jett nicht mehr fo ſchr der Sorge beduͤrfen wird, weg und auch auf uns wenden, und berathend, mit ofeicher Stimme unter den Voͤltern, auch don unferem Beſten reden, Das werden: fe dann, als wiſſenſchaftlich gebildetes Volk, nicht aus Sochmuth und vorlaufer Unfenntniß der Verhältniſſe thun, weil ſie wifen werden, daß der Gebildete nicht befehrf;' und nicht an die Gewalt, werden fie ih wenden, ſondern an die gebildete Mage des Volkes, weil fie dann auck Nif- fen. werden, dag nur Bildung alles, Gewalt aber nichts vermag: Ton der Gewalt hofft nar, wer allıs durch Ge-⸗ walt treiben und laufen fiehf. Das ıft aber die Welt der Mechanik, welche noch immer der Welt des Geiſtes ge: folgt ifi; und darum wird auch Grieckenland wieder be⸗ freyt werden. — Zuerſt werft ihr eure Feen ab, und zeigt, daß ihr frey zu ſeyn verſtehtz md dann wagtırs mit freyen Völkern zu reden! Auer leiſtet ihr etwas in der Wiſſenſchaft, und dann moͤget ihr die Gelehrten an⸗ derer Wolter. kritifiren, jedoch nur kritiſtren! Daju, daß diefe Meynung don der Befreyung Sriechenlands allge⸗ mein geworden, haben die Gelehrten das ihrige aus ed⸗ fer Theilnahme, nicht aus Bekehrungsſucht, Befehleren und Eiumiſcherey, redlich beygetragen; je wenn die ‚Stimme für Griedenfands Beireyung in weltlichen Eu⸗ „ropa algemiin geworden, fo if fie einzig das Werk der Gelehrten, keineswegs der Regierungsleute, noch winsger der Staatsunterhandler. Das lernt man aber nur kein ſehen, wenn man in der Welt lebt, nicht wern mam im Cabinet lauert; es iſt eine bekannte Erfahrung, daß je der Menſch den Dunkel hat zu waͤhnen, die Welt drehe Gh um ihn, wie die Sonue um die Erde: und fo mag 5 auch, fomnien, das halbrufſiſche Babinetsfeufe ſich jest ſchon für die diden Shiedsftur des Schickſals der Belt, oder wenigftend von Curopa, oder alerwenigſtens von Deutſchland anfehen, odfhen fie noch im Bolfer Chaes mit der Nabelſchnur hangen. Deutſchlind wird ih aber fein Schickſal- ſelbſt machen, fo wie Griechenland ſich es gemacht hat, gut, wenn die Maſſe des Volts gut, ſchlecht, wenn je ſchlecht; und das wird unaufhaltſam ſo ne Weg geben, und we au die Cabinetsfente auch mit Här- den und. Füßen zappelten, Steine ın den Weg zu wer: fen, Baume umzubauen, Damme aufzufuͤhren fönnet ihr zwar eine Zeitlang, aber was iſt die Kraft eines Häufleins Einzelner gegen die Natur, welche in der Maſe des Volls in ihrer Ganzheit erſcheint? Nicht euch gehoͤrt der Staat, nicht gegen den Staat empoͤrt mar fih, wenn man Euren Abkwig und Eure Anmaßungen, als Einzelne das Ganze feyn zu wollen, befireiter! Die Bel regiert ih ſelbſt, und facht über die geſchaͤftigen Mäunlein, welche thun, als ob fie es wären, die regier⸗ ten; und waren fie aud Ruffifch- waltachifche Verwachſung. Damit Gott empfohlen. Wenn Cie 5 Jahr auf emer deutfchen Univerfitaı gewefen find, wollen wir anders von Sören Rudern reden. "4943 Tr >> OR Hug? Er mrrerae die Unaft vor der Wartburguerfammfung betrifft, ko Tann. man in Bezug auf Die Vorgänge daſelbſt nur Tadeln; was aber freifich Die Feigheit der Warfdurgı erfammfung nad und nad für eine Bedeutung, Rang und, vielleicht feloft Sofgen gibt, laͤßt ſich freilich nicht voraus fehen: Diefe Folgen hat aber nicht die Wartöurguerfammfung hervor⸗ gebracht, fondern, die Narren und Beigen zeugen und gebähren fie.thörishter Weiſe von regen Stücken; und mean fie daher dabey geffemmt ‚werden, fo. haben fie nur über ihre innere Empörung gegen unſchuldige Erpetung der Gemuther zu feufgen. . Denn billig fragt das deutſche Volk, was waͤre denn fuͤr uns von Norden, was auf ber Wartburg hätte verhandelt werden ſollen? Was ſoll denn das ſeyn, was die Wartburger ſo maͤchtig aus allen En: den Deutſchlands jufammengetrieben ? Iſt den Das Ra: gerfand.in Gefahr, dem ‚man fo eilig zu Hülfe Tommen muß ? ©ind wir denn ubervortheilt, und will man Dem ‘ quonfommen?. Hat denn der Menſch im Gtaate noch mehr zu fordern als man uns zu geben ſchon verſprochen hot? So wird der Wartburg Feuer ein ſeuchtender Funct “ander. immer mehr durch euer Aufwerkſammachen daͤm⸗ mernden Racht, nach dem endlich rer auch aus dem ge⸗ zingfen ‚Stande hinblickt, und cs erhält Ben Sinn und Die Bedeutung, welche eben ‚die jehnenden Wuͤnſche des Bofts.hineinfehen. Ihr aber find Die Hindeuter auf diefe Sonne in dem Mittelpuncte Deutſchlands; Cu gehort der Ruhm, eine Flamme, welche bfoß aus dem Herzen aufgelodert, zu einer Sonne eines ganzen a zu haben. So iſt aber der ewige Rathſchluß: Das Kleine -nber Tütige muß erhoben werden Dura) Unterdruͤckung der Laͤſterer. Ganz ſo erhäft es ſich mit dem Goͤltinger Auszug. EN auszüge,find in Deutſchland ſchen zu Hunderten gewefen; mid 08 hat nie Jemand etwas Arges dabey gedacht. iſt ein Studentenſtreich im Großen, von dem an ngar nit einmal fagen ton, daß er irgend ein — lehlez denn dasMnerdei hr doch wohl zusehen, daß ir denten- feine Leibeigene der Univerfitaten find, und das ber weggeben fonnen „wenn es ihnen nicht gefällt; die Urfachen diefer Unzufriedenheit —6 ee oder une gerechte ſeyn „En! ſagen Leute Eurzs gfeihen, mag jeder einzeln abziehen, aber in Maſſe iſt es nicht — East doch, nad welchem Rechte iſt das nicht ntaubt ? ve Koß nad dem, das In Euren Saiten ſteckt Und — * den Zeilen dir Leibeigenſchaft ber als al: "ger Gauerteig in Euren Hirntammezı füßen geblieben iſt. Das Recht abzuziehen, fann feinen hei Menſchen, un: rer neelcher dorm es auch Fy, welern nicht andere ‚Ver: sifegungen dabey verfallen, verweigert werden? Wir ver gehen und hierinn zu dem, verfänßigen, Sinn der Hano: — daß. fie, diefelben Auſichten Segen, und wollen ‚daher gern: ihr Geſchrey als eine Sahwaͤche entſchutdigen, weiche ihnen Das augenblickliche Leiden von Göttingen N ae ein paar Hundert Siudenten ein Ze⸗ tergeſchrey anzufangen, als Tage Goͤttingen „am Hunger tode, Eine Anſtalt wie dieſe kann nicht zu Grnunde ge hen, und will man ruheſtoͤrende Studenten nichtmehr & " haben, nun fo muß man einige Zeit mir Gedult auf an-⸗ dere warten. Daher’ ift Das Benchmen der Hanoveraner, obgleich es allerdings nicht ehrenvollif, wegen 2944 den Verruf durch Gewalt ſtatt durch Verachtung unmirk: ſam machen zu wollen, ſehr verkehrt und herabſehend. J Dieſem Auszug aber politiſche Grunde unterzulegen, iſt fo abgeſchmackt, daß es nur von Intereſſe Geblendeten oder aus den ruſſiſchen Steppen anlommenden Weltneu— Lingen’ zu verzeihen iſt, wenn ſie in der Gedankenloſigleit dergleichen herbrummen. ENT, ) u: 185% RE ; ihr = Endlich ‚rel fol gar die Auswanderung nach America und nad Rue land ein Zeichen don Empörung feyn. Es iſt allerdings ein ſchlimmes, ja ein. ſchlimmſtes, ja ein fuͤrchterliches, ja ein empörendes Zeichen, dab Menſchen am Mein ges bohren, in der ſchoͤnten, Yon der Natur geſegne An Ge gend Teutfelande, und in: Schwaben, das Trrı Rhein nit viel nachſteht, ſo weit getrieben Herder, daR mein der Unertraͤglichteit ihres Zuſtandes, ft "eradiefiiehes Geburtsfand thraäͤnend, wantend, ruflinds derfäffen End das Land ver. Peideigenen einerfeits, das gefahrbolle Welt⸗ meer und die Wildniſſe Americas andereits auffuchen, Hin, wenn auch vielleicht nicht einen beſſern doch Ba pa u Fa andern Zuftandiu erringen; denn wer vom Sifirerz Hefkie- ben wird waͤhlt eben nicht nothwendig das Schmenloſe, ſondern glaubt, es in Allem zu finden, was nur ein Un- ders iſt. Das chen aber ſcheint uns dertriftigſte Beweie, daß dag deutſche Volk nicht jur Empörung geneigt it, fonft würde es mwahrlih, nicht den andern Yafand ben den Ruſſen und ten ämericanifeher "Wilden ſuchen, fondern ihn lieber in feinem Baterlande hervorzubrin⸗ gen ſtreben. — Er Hat man daher nit ein Necht, die Empoͤrungsſchreier zu beſchuldigen, daß fie es find, welche das deutſche Voll — RAR empört wuͤnſchen, um gewiſſe Rechte, Die fie nur an es abtreten follen zu erhalten Liegen diefe Alfihren Kir Har am Tage, da die Schreier fat aus'piogen Mörkiien beſtehen ? Spricht ſich die unlautere Abficht Mir mag ihrem Sefahreibfet in ihren graden, vorzuͤglich dadurch aus, daß fie ſich mit nur an bie Fuͤrſten wenden, Um Diefe edfen Gefinnnngen zu ftören und fie zu Mansregent su verleiten, nworüber Unzufricdenheit im Volfentfichen und ſich laut Kufern muß, — daß fir, fagen wir, den Mächtigen den Teufel an die Wand mahlen, ſtatt ihm aus! dent Volk zu vertreiben, wenn es wirklich davon Lefeffen iſt, ſtatt ſich nehmlich an das Volk zu wenden, in beruhigen den’, belehrenden, auſmunternden Schriften und Reden, und zugleich, wenn fie Einfluß auf das Negiment haben, dahin zu wirken, daß die unnöthigen Laften vom Volt ge— nommen, "und überhaupt feinen Wuͤnſchen ſoweit ent— ſprochen wird, als der Staat nur immer dabey beſtehen kann? denn das Volk iſt ja der Staat, und es fan mir: him nie den Staat zerſtoͤren wollen, wohl aber, daß er je fey, daß auch es ſey. — Hiezu folgende Norm; An den Hofrath und Brofeffor Dr. &, Ofen zu Gena. — Aus den abfchriftlichem Anfirgen wird dem Hoftath und Profeſſor Dr. Oken zu Jena zu erſehen gegeben, wie \ ar EEE 1949 Ben Staatsfiscal Sammer,Confulınt Dr, © Snap ‚big 36 Ba halt, ; er Beindig— BE Guns Een u ung ber Re u Bus ! li dieſ⸗ res eröff em Auskprüge des hohen i afı —J — 1 Urtheils a te Nihtigfeiteffage bereits "unterm, — gegen meine Ue ereugung, N ebend, die. “ Dane Diefes Jahres zurücgenommen hat, un mas Tige Eomodan), der Umiverfirätsgeriäte. HR Tefp. des demſelben hierauf von unterzeichneter Bandes: Neg Sufisamis u Jena in Diefer Unterfuhungsfade gegen > unterm heutigen Tage zugegangen ift, als wehrte, us miehr der auf den zöften November Ddiefes Jahres anbe: raumte Reätstermin für aufgehoben zu achten. Beima den 160ten November 1918. ‚Brosperiogt. Saͤchſch. Landes Regierung Iaf von Müller. Grosherzogl. Hochpr. — ——— Weimar den 9 Octbr. 1818. + Ders Staatsiscal Dr. Schnauß biuet die, in der Unterſuchungs ⸗· — ſache gegen den Hofrath Dien von ihm übergebene Nullitaͤts⸗ Hage auf ſich beruhen zu laj- fen, dagegen, durd Eröffnung. einer neuen Unterſuchung ge: gen erſtern die Beendigung der Sache und deſſen — * re So feft aufanerfannte ——— ———— 3 ren Buchftaben beftehender Landesgefege, die von mir in der Okenſchen LUnterfuhungsfahe gegen das -von dem dochbreißl. Ober“ sellationsgeriht zu Jena verfahte Urtel bei Grosherzogl. Landesregierung eingereichten Nu litatd: ' Mage degründet fleht, und fo zuverſichtl. id auch einem guͤnſtigen Ausgange des desfallfigen Rechtsſtreits entge— gen ſehen und die Wiederaufhebung des als nichtig ange⸗ + fochienen, Urtels erwarten Darf: fo ſcheint mir dod) ein höherer Staatszweck, welder die fhleunige Ahndung und Beſtrafung der zur Unterfuhung gefonımenen Libell ver⸗ gehen erheiſcht, der aber bei einem in die Länge gezoge⸗ — nen Competenzſtreite offenbar leiden wurde, die, Suſpen⸗ ſion diefer Nullitaͤtsklage zu gebieten: Daß nicht Beforg- ni eines unguͤnſtigen Ausgangs jener Nichtigleitstlage meinen Entſchluß, die ſe Klage zur Zeit auf ſich beruhen zu Taffen, erzeugt hai, dies glaube ich, verbürgt mehl in den Augen jedes untefangenen Leſers der Inhalt und A die Begründung jener Nigrigfeitstlage ſelbſt. DJ 3 OR Yufte mich um fo mehr fuͤr verpflichtet, jede an dere Rüdjihr dem Hauptzmede der Ahndung ſtrafwuͤre diger Libellvergehen, und der nur hierdurch klar zu beur⸗ 2 iundenden ernftlihen Mißbitligung dieſes Libellunfugs don Seiten der Stantögewalt nachzuſetzen und aufzuop⸗ "fern, als ich nunmehr die Ueberzeugung geſchoͤpft habe, daß der vonmir durch Anſtellung der Nulli— ttage beabſechtig te Zweck auf einem kuͤrzerm Wege eben fo ſicher ‚erreicht werden kann, wobei das Ver: fahren der Hohen Landesjuſtizbehoͤrde und deren fandes- efehlich bereits begründete Competenz in der Dkenſchen Unterfuhungsfache von ſelbſt volltommen und zweifels: frei gerechtfertigt daſtehen wird, ohne daß es erſt der Auge Eigen meiner übergebenen Rullitaͤtsklage bedürfte, um die Competenzanſicht des Grosherzogl. Oberappellations⸗ gerichts für die Zukunft unnachtheilig zu machen. 9. [4 A eh den Hofrat Be auch ohne. J Grund einftweilen nicht etwa der Snchtpat, Herr Hofrath DEen zu . Jena, den ‚ungebüßrl, Vortheil einer noch laͤn⸗ gern Straflofigfeit von jenem Competeng:, * und Nichtig⸗ keits ſtreite zwelkwidrig ziehen moͤgen Es gelangt demnach an die Grosperjogf. Landesre⸗ gierung ein durch obangefuͤhrte Gründe hinlaͤnglich mo: tivirtes, ſubmiſſes Geſuch: den Fortgang der ühergebenen Nichtigkeitskla⸗ ge ſiſtirend, den bereits angeſeßzten Termin dem Beklagten, unter Nittheilung dieſer ſis⸗ talıfhen Erklärung aufjufündigen, zugleich aber auch den Gerichten der Univerſitaͤt und reſp. dem Juſtizamte zu Jena die nochmalige E:: Sfnung der Unterſuchung gegen den Hof rath Ofen zu Jena megen von ihn zu Schul: den ana Fidellvergehen nad Vorſqhriſt Des Oberappellationsgerichtsurtels, mit mög- lich ſter Beſchleunigung anzubefehlen. — SH unterzeichne mit Ehrerbietung der Grosherzogl. hochverehrl. Landesregierung» Weimar den 22 Act, 1818. ! > unterthaͤniger D. Carl Auguſt Schnauß Sroßherzogl. Saͤchſ. — Fiscal. An den Sroßherzogl. Staats⸗Fiscal D. U, * E. Schnauß, hier. Biin) VERA n ; j Dem Grosherzoglichen Staatsſiscal Dr. Earl Au— guſt Sonftantin Schnauß hier, wird auf feine Eingabe . vom g far October dieſes Jahres, betreffend: Die Unter: fuchung rider den Hofrath und Profeſſor Dr. ‚Lorenz Oten zu Jena, hierdurd eröffnet, daß an Die von ihm bewirkte Zuruͤcknahme feiner Nichtig— leitstklage wegen des von dem Grosherzogligen und Sefammt: Dberapvellationsgericht zu Jena gefaͤllten, am 3often Sun diefes Jahres eroͤffneten Urtheils dem Hofrath Dr. Dien unterm heutigen Tage bekannt ge: macht, Dagegen 2) dem Antrage auf dieffeitige Anordnung zweyer neuen Unterſuchungen wider den. Hofrath Dien reſp. vor Dem Großherzogl. Juſtiz⸗-Amt Gen — andwordemafademifgen Syndicatöger rihte daſelbſt, gu fügen, aus überwiegenden Gründen rechtsunthunlich gefunden worden iſt. Denn nachdem jenes Dbertribunal den Hofrath Dr, Dfen von der Anſchuldigung des Staatsverbrechens im engern' Sinne freygeſprochen hat, «fiegen wider ihn noch die Anfhuldigungen der. verlegten ‚Ehrfurcht ıgegem aus: wärtige, ‚Regierungen und Staatöoberhäupter und der ver- Jegten aͤuhern Achtung ‚wider innländifge und aus laͤndi⸗ 122 * 1947 ſche Behörden vor, Anſchuldigungen, zu deren Unterſu— ung die Landesregierung durch den vorhin erwähnten -Rechtöfpruc für incompetent erachtet worden iſt. Es Haben jedod Ce. Königl. Hoheit der Grosher: 309, laut des Publicandums vom 17ten Februar ı818., zu authentiſcher Snterpretation der Landeögefege zu ver: »rdnen geruht, daß dergleichen Vergehen gegen aus waͤrti⸗ ge Regierungen und Staatsoberhäupter ebenfalls von den Randesregierungen ausſchließlich unterſucht werden ſollen, und Höchftdiefelden haben dann ferner, laut des Publi— candums vom 6ten April ı818., die druckſchriftliche Se: Ihimpfung öffentlicher Behörden des Jun » oder Auslan⸗ des in Abſicht der Unterfuhungszuftändigteit jenem Ber: schen gleichgeftellt. Wenn nun das Obrrappelarionege: richterfenntnig in den Demfelben angefiigten Gründen die erſterwaͤhnte hoͤchſte und landesfuͤrſtliche Verordnung, weil fie als eine authentiſche Interpretation nicht anzu— ſehen waͤre, weil ſie als neues Geſetz betrachtet, ohne die Einwilligung der Landſtaͤnde einer Bedingung ihrer geſehlichen Kraft entbehre, und nei! demnaͤchſt eine ruͤck⸗ wirkende Kraft ihr nicht beygelegt werden fünne, ale wir: Xungsfos und unanwendbar betrachtet wiffen will; fo ift vie unterzeichnete Landes: Zuftiz = Behörde zur Volſſtre— fung des Rechtsſpruches ſelbſt zwar unbedingt verbunden, — nachdem die Dagegen gerichtete Nich— tigfeitöflage zurüdgenommen worden, — nidjt aber zu Erfafung und Verfolgung der in den Entſcheidungsgruͤn⸗ den aufgeftellten Rechtsanſichten gegen die Giltigfeit jener hoͤchſten Tandesherrliden Anordnungen befugt, viel: mehr lediglih verpflidtet, beyde höchfte Landestürft: fie Anordnungen — melde fih ‘mit Dem Grundgefeg ber die landfländifhe Verfaſſung vollkemmen vereinigen Kaffen, bey allen nad Publicasion diefer Verordnung zu eröffnenden Unterſuchungen ſich zur alleinigen und umab- weichlichen Richtſchnur dienen zu. laffen. Daher Der Staats: Fiscal Dr. Schnauß lediglich nad. Dem wört ihnen Snhalte des DOberappellations:Ge- richts⸗Urtheils „fo weit wegen obengedachter An— fhuldigungen eine Unterfuhung exofficio zu eröffnen notbwendig und rehtlih zuläffig feyn moͤchte,“ mit feinen Anträgen auf Eröffnung neuer Unterfugun: gen 32. gegen den Hofrath Dr. Dfen, an defien „com: peiente Bch oͤr de“ verwiefen wird. Weimar, den 16ten November 1818. Grosherzogl. Saͤchßl. Landes: Regierung daſelbſt. (ER Somit wäre die Sache abgethan ? Sch koͤnn⸗ te vielleicht für eine ſolche beyſpielloſe Behandlung Ent- Khädigung und Ehrenerffärung fordern; allein Die legte brauche ih nit, und die erſte ſchenke ih, wem fie zu: Tommen mag. Auch möchte ih ſchon deshalb nichts wei: ger in der Sache thun, weil ed ohne einen neuen Pro- ceß nicht gefchehen fönnte, ich mic) aber lieber will halb ſchinden, also mid mit den Rechtenmachern ein — laſſen; auch wohl ernſtlich die Ruhe von dieſer Art Getuͤmmel münfde. Da mein Proceß der erſte in Deutſchland über Preßfreyheit ii, melde durd alle Prädicamente durchgefoch⸗ ten, und deren rechtliche Verhaͤltniſſe von allen Seiten diefen Proceß nicht ganz druden ließe. Darum werde I alfo noch einmal darüber zu reden befommen, und dann | das Thor, fo Gott will Cmofern er mit fo etwas mag zu ſchaffen Haben), fliegen. Heinrich Ludens, Geh. Hofraths und ordentf. öffent‘. Lehrers an der Uni- verjität zu Sena, Verurtheilung, und Rechtfertigung in ı der ». Koßebuefhen Bulletins : Gadıe. Mit wur Einleitungs Vorrede von Dr. 5. C. Genösler, Ei. Juſtitzrath und Prof. Der Rechte zu Heidelberg. 9. den 7 Mohr und Winter. 1818. 8, 96 und 29. Diefe Sache ift fhon bekannt, und bedarf hier tik nes Berichtes; wie fih Die Leipziger Schoͤppen ber Dieit 4 empfohlen, weiß die Welt auch, und was fie von den Nahfummlingen der alten Schoͤppenſtuͤhle auf der. 10- then Erde zu halten. Der Leipziger Schoͤppenſtuhl, was viele nicht wiffen, war in altem Zeiten in Dem Erädtlein Dohna, und it von da, wir wiſſen nicht warum, nach Leipzig verfegt, jedoch nicht mit der Surk ſten-Facultaͤt vereiniat, werden: denn fie heißen Sieg⸗ mann, jest amtführender Bürgermeifter, Cinert, 7 Weiße, Groß, Sidel, Bauingarten-Erujiud, Bed. 5 Wie fie ihr Urtheil gefprogen, fegt Hier ein in regt: lichen Geſchäften geübter und berühmter Mann aite ein- ander; Die Schrift ijt daher wichtig, nicht bloß als nali- tiſche Angelegenheit unſers Vaterlandes, ſondern ud ale 7 wiſſenſchaftliche Bearbeitung der rechtlichen Eiteraruyvers 27 hältmiffe, und wird Daher jedem Advocaten, denn jeder II hat jegt die Ausſicht ſich durch literariſche Preceſſe ber kannt machen zu koͤnnen, von Nutzen ſeyn. Urtheil der Juriſten zu Wuͤrzburg in Denunciations-Sachen des Geh. Hofrath Luden 8 gegen den ruſſiſch kaiſerlichen Staatsrath v. Kogebum | 18318. 8. 37. Rogebue foll wegen feiner Beſchimpfungen inıfeiz nem fiter. Wochenblatt Abbitte leiſten, Koften bezahlen, dem ruſſiſchen Staatenminifisrio von felbfien, wenn er will, Hievon Anzeige machen laſſen. Das wird boffentih zu der ihm von der Frau v. Krüdner empfohlenen Belehrung ein Gutes beytragen, mwofern er in Mannheim, wie wir hoffen und glauben, durd das Benfpiel feiner neuen Gefährten, einen neuen, befiern Grund zu feinem alten Leben gelegt hat: Denn wir fünnen nicht. zweifeln, daß er nicht ſollte einige Rührung verfpürt haben, als: er. auf den Armen der Comötianten durd) das Near - Ihor eingetragen worden. An Waſſer fehlt es auch nicht um die Stadt, um ihn abzufühlen, und hoffenttih nit an 1948. beleuchtet worben : fo wäre e8 ein Vergehen am der Wil: | fenfhaft und au der bürgerfichen Verfaſſung, wenn ih 2 Sacultat Eymern in ihr, wofern die Loͤſchanſtalten richt hinter Der nen anderer deutſchen Länder zuruͤckgeblieben find, was von der Einfiht und dem Berfländniffe, wie ud dem men Willen der Mannheimer Schlotfeger nich zu den— un 1 £ " Civitss Academiae Borullicae Rhenanae praclori % demiae litt tan: — Leges Da e Studioforum elfe cupiet, a Ket ’ e litteras teſtes relati in Alhum academieum ominis [ui petito ; idemgue mox Facaltatis ejus cui fe addixerit Decanum infcriptionis cauſa adito, Qui facere dikulerint, eitantor ab apparitore, impenlas ‚eitatioris foluturi. - & 2.’ Härum litterarum nonnifi per quadriennium aucteritas erit, ut qui diutius in hac Academia com- morari voluerit, eum inftaurandas ‚cas eurare opcr- %*eat. Earundem vis exolefcet, fi quis Bonna afuerit [ex menfes integros, aul ad viiae genus, quod alii 'eum foro, fubiiciat, transierit, itemque ei, gti tantam coniraxerit morum infamiam, ut Acadeınia excludendus fuerit. - $. 3. Studiofi non Academiae tantum ſtatutis et Rectoris Seuatusque academici decretis tenentor, ve- zum etiam' publicis imperii legibus fubjecti f[unto, äs maxime quibus certamina fingnlaria (duella) et 'arcanae focieiates vetantur. Praeterea edictis et man- datis fecuritatem publicam hujus eivitatis praeßanti- ‚bus parento. h . 4 Afliduitas ftudiorum, morum integritas, le- ‚Quieunque j . gibus academicis obtemperatio, Academiae magittra- tbus ejusdemyue Profelforibus oblequendi religio as Anoguoque cive academico expectantur; cui Tpei fi quis parum relponderit, eum miuinent correcliones a poteltatibus academicis irrogand.e. \ $. 5. Sunt autem correetionss hujusmodi : Admo- nitio cenloria in conieilu Senatus academicifacienda; euftodia in carcere toleranda; exclufio vel commi- nanda vel jam decernenda, fire mänere in urbe fini- tur qui in hane pocnam ineidit, five eadem carere ‘jubetur; relegatio: quibus quidem animadverlonibus Reetor et Senatus academicus 'pfo cujusque delieti condilione lontes coörcento. De quo maleücii cauia J J quaeſitum publico judicio fuerit, aut qui morum pro- bro in cenfuram incurrerit, is loco et dıgnitate civis academici, liaiuentibus Acadernize magiftratibus, ad ‘ . 0 zechperato. — ieinpus exeluditor; nere mili juiia ei plena abſolutione "a judice pronunciata hac éxctuſioné liberator, Qui ab infantia mode fuerit ablolutus, is nifi conlentiente Seratu academico, cum fine iphus ceılpa fulvicio re- manlerit, inmunitates et privilegia Stuciolorum ne Qui per [emefire Ipatium, nifi forte valetu- dine impeditus, fcholis magiitrorum acadenıcorum »0R interfuerit, nec tamen potuerit mansfeftis erudi- ae induftriae docwnentis Jamam tucii, »usmero ci- yıuın Academiae expuugitor. % 8.7. Injuriae ınagiltris Academiae tlatae, maxi- me dum munere publice funguntur, afiıieiiore carce- . ris euftodia, vel, fi res ferat, coulilio abeundi dando et relezatione irroganda vindicantior. ... Qui in auditorüs vel-publieis vel privatis, H aliisve in locis publieis turbas det ac tumultnetur, "pro re nata punitor, iterato autem delicto relega- tione expellitor. $. g. Qui Hitteras relati in Album nominis teftes mon inltauratas exole!cere pallus fuerit, vel Acade- mia decedens teltimenia morum et Itudiorum uecel- faria impetrare neglexerit, ejus nomen in propatulo "exponitor. i Abs ° $&. zo. Pompae aut concenius mufici nili permit- tenie ‚Academiae Reetore in pubHlico ne ducuntor. * Index praelectionum aufpieiis Augufiffimi et Sereniflimi regis Fridcrici Guilelmi IH. In Academia Borullica Rhenana recens «ondita per! menles Hibernos a; 1818 — ıg publice privatimque habendarım: Bonuae ex oflicing B. Neuf- } : feri, iypographi, . Er '"Academiae Rhenanae j Rector ceterigque Doctores et Prolcliores ger manias juventuti. $. 3 Venit ad aures veftras, Juvenes, REGIS manda- tum, quo illa die, quae fractam ante hos quinqque an- nos victrieibus armis luperbiam holtium vidit, atque ex urbe illa vetufta Imperatoria, Univerfitatem Bon- nenf:m julfit fine-mora aperiri. Quod juflt REX, ecce, id jam eventum habet. Nuntiamus vobis ineundas ftatiıa Praelectiones, quae vobis et ordiendi ftudia fa- ciant copiam, et perliciendi [per certam pignusque praebeant. Accipite, quaefumus, muntiun eadem mente eademgue voluntate, qua nos mittimus, fem- perqguememores fitis magnarum caularum atque even- tuum, quibus efectum eſt, nova Academia ut cur- riculum luum, vosque veltra -in ipfa ingredi Audia jam pofitis. Nam poſt tot bella faeva et cruenta, per anaos viginti orbem terrarım depopulata, cum prius depressa, mox resurgens virtus populis innatä immanis potentiae ac turpis servitutis mmgun glorio- sissimis victoriis excussisset, secuta pax est, qua@ vexatis tamdiu populis quietem, lucem regnis, generi humano spes suas et ira restituit: cuius pacıs con- ditionibus iustis pars terrarum, quas Rhenus alluit, cessit in fidem et potestatem Principis, qui quidem, ut religuis virtulibus, quae regnum nobilitant, ita humanitatis per litterarum artiumque bonarum stu- dia colendae et regendae cura laudatissimos maiorum pari ipse laude gloriague aemulatur. Iam paeis illius ad terrarum salutem sanciendae et firmandae causa Princeps hic magnis cum sociis congreditur in urbe, nune sua, olim CAROLi et amplissi.ni imperü sed?; vult huius suae nostris in regionibus prassentiae mon I- mentum exstare ıllustre satis et perenne; condit, q {© aliud nullum esse potest monumentunı praeclarıus, Academiam subsidiis quibuscungue et ornamentis re- gali cum nzunificentia largissime instructam; eondit die, guam libertas animis armisque recuperata lun- mortalitati consecravit; constituit loco, cuius ubiqur situs et impressa ibi multa vestigia peregrinae atque eyanidae magnitudinis, cuiusque ipsum adco nommen docere vel commonere potest, guid in hoinine Huxum sit et eaducam, quid stabile atqne‘firmum, Ric, vubi Remana olim potentia consetit et castra arınıs kosrebant populi nuuguam saliati, nunc liberae pa- triae nostrace iugum et catenas minantis, hic, pro castrıs illis Bonzensibus, non bonis, surgit iam alına Academia, colenlur optimae pacis artes, ad sapien- tiam, ad pietatem, ad veram doctrinam ingemia in- suitnertur. Licet vobis, Iuvenes, gratulari, qui qui- dem primi ante omnes in hoc loro litteris vırtulaque- sacrato vestros ponalis gradus. Lurus es: locıs » im no ‚sacer; introite! Invitat vos Rhenus pater, salu- tant jugis caeruleis Saptem Nontes, totague quoyto- versus amıoenissima et saluberrima regie. Üreditz, heie dii sunt. Sed exspectaiiones audivistis et vota, gnibus REX magnanimüs et pius conditaın a se er. jundalam Academiam cst prosecutus. His vero dig- zum sese praebere, his, quantum quisque potest, ob- seyui ac salisfacere, id demum, Iuvencs, vestrum est, in quos patria intuetar, gnosgque atlei.'a ad siudia vestra, ad mores vestros, mox iota sp-ciabit Germa- 'nia. lam denique et vos et nosmet insos hortemur inter haec fausta novae Academiae initia summmi Hel- velicarurm rerum schploris verbis quam sStevibus: Franguntur scıplra, aules arınis, robur bellatoris lacertis Perüt: at quicguid animo conditum est, manet acernum. D. Bonnae, primo Novembri, 1818. ‚Praelectionmes . I. Ordinis Theologorum Evangelicorum. Fr. Lücke, Theol. Lie. et P. P. O. idemque h.t. pro Decano, publice Historiam dectriuaru:n theologi Cazum saeculi zyıız, exponet ferüs horis; privarinı 1951 Historiae Religionis Christianae partem priorem us- ana ad Caroli M. tempora enarrabit horis, quinis, et J Fer Mer Re — Evangelium Ioannis interpretabitur tolidem heris. 6. Sick, Theol. Lie. et.P..P., Extraord. publice Encyelopaediam Theologiae,, . duce. Schleiermacheri libro: Kurze Darstellung des theol. Studiums etc. Berlin: 111. quaternis horis tractabit; privatim pi- Rolas Pauli a Romanos Corinthiosque totidem h. in- terpretabitur. . , —— — * R R \ el er re I. Ordinis Medieorum, _ Cur. Fr, HArtess, Dr., Pathol. ac Therap. P.O, et h. a. Decanus, publice binis horis principia 10- tices secundum. Hippocrätis libros-semioticos Iınyua lat. explicabit; privaim Physiologiam et generalem et specialem quinis h. doocebit, tum Patholegiam ge- neraliorem, ‚subiunctis Therapiae, generalioris prae- ceptis, secuturus librum suum: Handbuch der aͤrztlichen Klinik, T. I. quinis h.; et Therapeuticen specialem morborum. acuterum. febrilium, ex operis sui modo dieti T. II. mox in publicum prodituro, totideın h. tractabit. ; ; ? G. E. H. Bıscuosr, Dr, et P. P. Extraord., publice offert expositionem critico-historicam redintegratae magnetismi. sic dieti animalis theoriae et praxeos; privatim txadet Biologiam et Anthropologiam quatenus inserviunt illustrandae poelitiae medicae, et Pelitian medicam (medicinam forensem ci politiam medicam specialiter sic dictam) tam medisinae quam juris studiosis, quinis h., Nosologiam autem et Therapeu- ucen luis venercae s. affectionum syphiliticarum binis diebus. 3 . °C. I. Wınpıscumann, Dr. publice Historiam artis inedicae, ad librum suam: Verfud uber den Gang der it Bildung in ter heilenden Kunſt, Fraucof. 180g. enar-' rabit; ‚privatim Pathologiam generalem coniunclam “eum historia, morborum in genere bimano se evol- xentium tradet, III. Ordinis Philosophorim. e “ EB. M.-Aanpr, Hist, P. P. CO, publice binis I. stu- ‚dendi recte et bene vivendi viem monstrabit; privatım Historiam populi et imperi Germanici senis h., et Historiam- trium novissimorum saeculoraum quaternis enarrabit, deniqne totidem h. Institutiones historiae recentioris ‚dabit, conditionem popilorum Eiuxepae ‚et civilem- et socialem ab interitu inde inıperzi Rom, usque ad tempora Religionis reformatae erjlicainrus. J. F. F. Detsrück, Dr., Elog. et Philos. P. P. O. publice Rhetoricamn tradet, quiaıs h.; privaiım Llalo- os Platonis, ab Heiadorfio in usum scholarum sepa- Yatim editos, interpretabitur quaternis h, Exereitatio- nes oratorias instituet binis h. , - A..GoLpruls, Dr., Zoolog. et Mineralog. P. P. O. publice binis h, Biologiam tradet; privasim Zoologiam et Zoetomiam secundum librum sunm: Handsud der Spologie, Nurnberg 1818, quinis h., et totidem h, Mi- heralogiam ex libro ill. Ambros. Rau: Lehrbuch der lineratogie, Buͤrzb. 1818, docebit. G,.F. Heısaıca, Dr., Philolog. P. P. O. publice lectiones in Philologiam universam, sive studia eru- ditae antiquitatis, isagogicas habebit, ter per hebdo- wmadem; privaiim ÖOdysseae parteın priorem, prae- missa Homeri et Homericae poesis historia,; enarra- bit; item Horatii Sermonum partem can, guae Sati- vas continet, interpretabiiur; deniyue, Seminarii phi- lologiei aperiendi causa, Theogoniam Hesiodi, aut Ciceronis Orationum Partes, N\ediolani nuper inven- tas, ex sua editione (Kil. 1816.) pertractandas offert. C. D. Hörımanv, Dr., Hist. P, P. O. pudlice Hi- foriam veteris .aevi senis diebus enarrabit; privatim Prineipia doctrinae de republica quinis tradet. GC. G. 6. Kastnar, Dr., Phys. et Chem. P. P. O. et h, a. Desanus, publice Encyclopacdianı omniurn “ de rerum natura doctrinarums tradet; privatim Physi- cam ‚theereiicam et Chemiam Apam docebit e tos suos: Grundrig der KELUHR Z A. GUIL. A Scriecer, Dr., Litt. elegant. publice 'Crisin antiquissimae Romahorum storiae instituot, per hebd. semel; Historiam Iinkuae et po& sis Germanicae quinis h., totidemgte h. Historiam litterarum elegantiarım Haliac, Hispaniae, Frauco galliae et Angliae enarrabit. a, rn . BG C. I- Wınpıscamanw, Philos. ‚Pı P...O. publiee Historiam philosophia& vetoerum populerum: Orientis Hellenumgne. tradet; privatim Asagogen, conspestum partemgue priorem totius Philosophiae, systematis dabit. PEN EN F. van Garker, Dr., Philos. P, P. Extraord. pu- blice Introductionem in Philosophiae studium jiusti- tuet, huiusque Encyelopaediam docebit sex dJiehns, ad likrum suum: Die Sedentung der Bhifof. Berlin 18185 privatim Logica:n dace Nriesio: Grundrig vr, 7 ®ogit, gquinis h., et Metaphysicam ad librum suuni; Urgejsgichre des Wahren, Guten u. Schonen, Berl’ 18:8. quaternis h. explicabit. a FE, } 7 A. F. Naexs, Dr., Philolog. P. P. E, pudlice ter per hebd. Euripidts Hecubam interpraetabitur,; priva- tim Kistoriam®#litterarum Graecarum et Romanarum quaternis h. enarrabit, binis h. Taciti Germaalaın explicabit. * : ae ——— J. Nöcserarm, P. P. E publice Quaestionis geog 4 nosticae methodnnı tractet binis h., et privatim ternis Orystosnesiam docebit. j — LE Rapror,. Dr.,. P. P. E, publice Notitiam lingua- rum universalem tradet. Ei ’ | Pırr. Srraut, Dr., Philos. Prof. Extraord. et Lector publ. LL, Francogallicae ; Kussicae et Aueli- cae, publice Cursum lingllae” Gallicae "coniunetum cum exercilationibus et fandi et scribendi instiititet 7 binis h., item publice binis h. explicanda Üngtine Ang- litae elem>nta offert, privatim autem leciiones de litteratura Russica habebit. _ ı ? u i rg N Ende Februar envarten wir: * 4 Wurzer vu Marburg für Matgria medica und Pharmacia. | HE SE Dieflerweg von Mannheim (ein Schuͤler Pfleide⸗ rers und Haufs) für Mathemalik. 5 Bald darauf: Mittermeyer von Landshuth für | Surisprudenz. 1,8 Bern — Walther, ebendaper für Chirurgie, 00°." „Außerdem wird, bis Dftern wohl der größte Theil der übrigen noͤthigen Profefforen aller 5 Facult eintreffen. Namentlich noch ein Eliniker, Lehrer der Hebammenfunft, b Technologie ufw. wohl fhon bis Anfang Marzı Mehr daruͤber naͤchſtens. on —— Den 9. Nov. eröffneten Harleß und Kaftnerde Borfefungen, jegt find die meiflen übrigen gl im Gange. ö af — Dr. Steingaß ließt dieſen Winter über. Natur: recht. * — ii an i Bir) wiffen noch einige, darunter den Anatomen, ſcheint aber nad geheim bleiben zu folen mn an — J * Wien. 1818. October. Bar i-fie rt h Den 29 Suny. Desfontaines, über die Abh. von - Houton -Labillardiere, vom Palnbaum Nipa., J Die Abh. enthaͤlt eine genauere und vollſtaͤndigere Beſchreibung des Nipa, als die von Rumphius und * Thunberg gelieferten, und befonders wichtig ift es, daß wir hier neue Aehnlichfeiten zwifchen den Palmbaͤumen -_ Nipa und Pandanus fennen lernen, und auch einfehen, welchen Platz diefe Baͤume in der Reihe der natuͤrlichen Ordnungen einnehmen müffen. erey, über die acuftifhen Inſtrumente, welche Dr, > Laennec der Akademie vorgelegt hat und die, feiner An— gebe nah, als Erplorations- Mittel bey Krankheiten der Brufteingemweide, beſon— dert bey der Lungen-Schwindſucht anges wendet werden fönnen. Der geringe Nußen, welchen in vielen Fällen die Durchſtoßung der Bruft, nach Avenbruger’s Methode, leiſtet, und in Betracht der Leichtigkeit, mit welcher der Don ſich durch vefte Körper fortpflanzt, verfiel der Vfr. auf den Gedanken, mittelſt eines Ähnlichen Intermedii, das verſchiedene Geräufh, welches die Bewegungen der Athem- und Eirculstions- Organe im Innern der Bruff hervorbringen koͤnnen, zu erforſchen und zu unterſuchen, fie. 1818. Heft 1a. Bes — Ei Br Ki Enenelopddifbe XI. Zeitung 3 An: Die fie, In Eleiner Zeit muß Großes fih begeben, Drum baue fort, kuͤhn wie du ed begonnen, Min: Hatte ſchwere Finfterniß umfponnen, Dem Todesſchlummer glih das ird'ſche Leben, * Da mußt von ihrem taufendjahr'gen Throne,- Die Iſis fih, die heilige, erheben; Die Jünger ruft Sie auf empor zu freben, Daß, was verlohren, wieder fey gewonnen: — a Die Wiffenfhaft! die mit der Hyder ringetz- * Die ihren Gifthauch ſtroͤmt auf alles Wahre, Des Willens Freyheit! ewig frey gebohren. Heil dir mein Buch! zum Tempel Ihr erkohren, Der Ihre Schaͤtze ſpende und verwahre, Und reiche Opfer ſeiner Goͤttin bringet. Situs. Berhbandlungem Dom July ıgıg — Auguft. ob diefes Geraͤuſch fiherere Anzeichen, als‘ die bisher bes fannten, angeben fünne, über die Sranfheiten der in der Brufthöhle enthaltenen Organe.“ x Das Inſtrument, deſſen ſich Laennec zur Erfor- ſchung des Tons bedient, iſt ein hoͤlzerner Eylinder ı Fuß lang , 16. Linien im Durchſchnitt, durch deſſen Mittels punft ein ungefähr 3 Linien weiter Canal geht. Wenns diefer Canal auf die Bruſt eines gefunden Menfchen ges fest wird, während er fpricht oder fingt, fo hört man nur Beben, das an einigen Gtellen der Bruſt färfer wird als an andern, Iſt aber ein Geſchwuͤr ih der unge, fo verwandelt diefes Beben ſich in eine ganz Befondere Erz ſcheinung, welche Laennec Pectoriloquie nennt und die von der Commifl. für fehr geeignet gehalten wird, ein jiches res und leichtes Anzeichen. abzugeben von irgend einem Schaden an der Lunge. Der Vfr. bat drey Arten Pecto- ziloguie unterfchieden, welche, zu Folge feiner anatomi—⸗ ſchen Unterfuhungen mit der Größe der Geſchwuͤre, mit ihrem Gefuͤllt⸗ oder Leerfeyn und’ mit der Erfenutniß der Materie, womit fie angefuͤllt find, in Verhaͤl nih ſtehen. De Humboldt, über den Einfluß der Decli— nation der Sonne auf den Anfang der Her auinocttal= Regen. f 1235 PR alte Nor Pr 7 ee Biot, fängt feine Abh. an, über Anwendu ng der Phänomene der PBolarifation beym Stu: dinm der mineralifhen Subſtanzen. Im geheimen Ausfhuß der botanifihen Gection wird eine Lifte der Candidaten zu der bacanten botanifhen Brofeffur an der Pharmacie-Schule vorgelegt. Die bey- den erften Candidaten find: Guiart und Houton-Labil- lardiere, Ä — NR, sen. Guiart zum Profeſſor der Botanif gewählt. Biot führt fort. y Godefroi, über die Frage: wird Durch den Act der Vegetation Wärme in den Pflanzen entwicdelt? An Commifften. Cloquer, über die Pupillar- Membran. An Commiſſ. Auch über eine Abh. von Lefevre, die verleſen wor— den, und von einer botanifhen Claſſification handelt, fol. Bericht erftattet werden, ı3ten. Arago theilt einen Brief mit von Freycinet vom Vorgeb. d-9-9.. Sind fleikig. de Beauvois, Bericht über die Abh. von Delille, von deu Palmdattelbaum Die Commilf. find der Meynung, daß D. Abh. viele artige und nuͤtzliche Sachen’ enthalte, wir ziehen folgende Stelle aus: „Wenn ein Dattelbaum ‚alt geworden ift und der Saft fhwächer zum Gipfel dringt, fo fann man, wie mir ein Landmann in der Gegend von Cairo fügte, den Dattelbaum abhanen und ihn umpflanzen,. indem man den Gipfel in die Erde ftedt: ein Fahr vor diefer Operation fhlägt man zwey hölzerne Seile kreuz— weife in den Stamm, ungefäßr-ıt Elle unterhaib der Blätter. Diefe Keile und die friſchen Wunden bederft man mit einer Lage Schlamm, der von einem Nek von Strifen gehalten wird. Diefen Schlamm halt man feucht; unterhatb diefer Lage Wird der Gipfel abgehauen und in ein Loch geftesft bey einem Waffergraben, um ihn au begiefen.‘ Abh. von Portal, uber die Bupillar-Membran. Girard, mindlicher Bericht Über die Reife des: General Andreossy (wir werden einen Auszug daraus liefern).. 5 Edward‘, zweyte Abh. über die Aſphyxien 20ten. Wurz, Erdtrector der militaͤriſchen Ver— pflegung, uͤberreicht als Mitwerber um. den. ftatiftifchen Preis Tabellen. S Pictet, von Genf, eine Anzeige von Mackensie, über einen Baum der in Schottland auf feinem Standorte verfteinert worden zu feyn heine, ın einem Thonfhiefer- Lager. Bose führt einige Umjtande von einer ähnlichen Er— fheinung an, die er feit langer Zeit ‚bemerft hat und die man noch bey Versailles in der Commmune Gif, nord» lich am Dorfe im der Hofreuthe einer Waſſermuͤhle ſe— ben fann. Brochant , über die Verfuche von Beudant, Geofl. St. Hilaire, über die Organe der Stimme, Die durchs Loos erwaͤhlte Commiſſion zur Beur⸗ theilung der ſtatiſtiſchen Arbeiten beſteht auär Coque- bert- Montbret, Kourier, de Laplace, Lacépede und ‚Mäurice. - Dh - Se Ton Im vorigen Monat war die hirurgifche Operation, 7% angegeben, weldye Richerand an dem Arzt zu Nemour Hrn, Michelleau gemacht. hatte, welche die Moglich- keit des Ausfchneidess eines beftimmten Stüudes der Nip- pen und des Eindringens in Me Bruſt mittelſt einer klei⸗ nern ‚oder größern Deffnung zeigte. Seit einigen Tagen aber vernehmen wir, daß die Hoffnungen, welde hierdurch erweckt wurden, vernichtet worden find; der Krebs, den man durch Wegnahme von. 8 Quadratzoll der Pleura ex⸗ feirpiven wollte, hat fich-faft fogteiih wieder erzeugt und - Hr, Michelleau ift an deſſen Folgen gefterben, ohne pon der ſchrecklichen Dperation, der er ſich unterzogen, den geringften Nugen gehabt zu. haben. 27 Sul. de Barente ſchickt der Akademie Tabellen von Lavigne-ein, Über die Stärke Der geiftigen Fluͤſſig— feiten. Y Ä - { Neue von Bruner und Gagneau erfundene Lampen; an Commiſſaͤrs. : 1 Cauchy über eine germztrifche Abh. von le Breton. Berdient feiner Erwähnung. FE Bericht der Commiſſ. über des Arzts Lacoste Abh. Die Abh. betitelt: Verſuche uber die Mittel die Heftigkeit der Gewitter zu verringern und der Bildung des Hagels zuvorzukom— men; enthält’gar feine neue, auf richtige Beobachtungen geftüste Unterfuchungen; die Anfichten des Vfs. find nicht auf hinlaͤngliche Verfuche geftüßt, um von ver Akademie Genehmigung zu verdienen. Thenard, Beobachtungen über neue Ver bindungen zwiſchen Sauerfioff und ver ſchiedenen Sauren. Geoffroy St. Hilaire, eine neue Abh. über die Stimmorgane. ) Die Commiſſion zum Coofen über die Preisberthei⸗ lung wegen der Diffraction, beſteht aus Laplace, Biot, Arago, Gay-Lussac und Poisson. ax Yugı fe Den. 2ten, Moreau de Jonnes zeigt einen Brief. vor aus den Antillen, der acht Erdbeben vom Monat December bis zum Monat May gemeldet. Man hat-bemerft, dab in jedem Monat ein Erdbeben gewefen und das. fieben von diefen Abends zwiſchen 9 und x1 Uhr bemerkte worden find. Nur allein im April waren zwey Erdbeben;- und damals fühlte man die eine Erſchutterung, während die Sonne noch über ‚dem Ho— rizont war. Das lebte auf Martinique war den 2ı May um 9% Uhr Abends. j ! Dieſe phufifchen Erfheinungen hatten gar feine wei— tern Folgen und die Bewegungen deö Bodens waren langſam, ohne Stöße, wie gewöhnlich, allein die abe gemeſſenen Zwiſchenraͤume, Dyiefie gehalten haben, find % Br; bemerlenwerth und vielleicht. koͤnnte die Beobachtung derſelben zu einer Verbindung mit den Perioden aäͤhn— licher Erſcheinungen anf dem beſten Sande von Amerika fuͤhren. * Thenard, uͤber die Abh. von Chevillor und Ed- ” wards, vom mineralifhenr Chamäleon Dieſe Abh, iſt fuͤr geeignet gehalten in die Recueils ‚des Savans etrangers aufgenommen zu werden. Das von Kouget vorgezeigte Bette hat nach dem Berichte der Commiſſ. RE nicht neues und feinen befon= dern Vorzug. Laplace, uͤber die Figur der Erde. Traulle, Beobacht. über einen Springbrun- nen zu Abbeville (an Commilf.) Den ıoten. Note von Pelletier und Caventou, über das neue Alkali, welhes Vauqueline genannt wird, Thenard, Zufaß zu ſeiner Abh.; Neue Beo baſch— ‚tungen über die Verbindungen der Säuren mit Sauerftoff. Halle, Pinel, Berthollet, Percy und Cuvier find durchs Loos erwaͤhlt, um das Programm zu dem phyfio- logifchen reife zu entwerfen. Laugier, neue Mittel, Nidel und Kobald zu ertrahiren. Angefangen zu leſen: Abh. von Kramp aus Straß: burg, über Anwendung der RR auf den Kreislauf des Bluts, Den ızten. Salvage, über die Mittel sur Er fonnung der pofitiven, negativen und der eingebifdeten Wurzeln einer jeden Glei— Hung. An Commiſſ. Brunet bittet um neue Unterſuchung feines Vor— ſchlags, das Waſſer auf eine große Höhe zu treiben. Thenurd theilt feine Beobachtungen mit, die er eben über zwey neue alfalifche Oryde gemacht hat. Geof. St. Hilaire, uber die Shulterfnoden, in Ruͤckſicht ihrer Beftimmung und ihres Gebrauchs beym Athmen. Moreau de Jonnes, Verſuch uͤber die Naturgeſchichte der Eydechſen in Weſtindien. Den 24ten. Vauquelin, ueue Unterſuch. tiber Cya⸗ nogen und hydrocyaniſche Saͤure. „Geoff, St. Hilaire, uͤber Cla ieul⸗ furcularis, Eine Commiſſ. wird ernannt, um mehrere neue Mas: ſchinen von Rivey zu prüfen. ‚Experimental Outlines for a newTheo»y of colours, licht and vision etc, etc, — J J by Josephe Reude etc. etc. Vol. L. London 1816, (Journal des Savans 1817.) ge Grundzüge einer neuen Theorie der „Farben, des Lichtes und des Gefichtes, mit Tritifchen Be— merkungen über die Meynungen von Sir Ifaac Newton und einige neue Erfahrungen über die firahlende Wärme, von Jofeph Reade, M. D. ıter Theil, in 8. von 313 Seien mit einer colorivten Supfertafel; Preis 9 Sh. En: 1816. — ı Die Gegenftande, welche dieſer Titer umfaßt, find ‚iene, auf welche die Aufmerkſamkeit der Phyfiter heut zu — Tage vorzuglich gerichtet iſt. — ey die große Entde kung von Malus über die Polaritaͤt des Lichtes neue Mittel an die Hand gegeben - bat, um auf die Lichtfiralen zu twirfen, und fie auf eine, fehr innige Weife zu modi— fieiren, fo hat man fich ihrer mit Erfolg bedient, um fie zu ſtudieren und an ihnen Eigenfihaften zu entdeden, welche nicht nur bis jeft unbekannt waren, fondern nicht einmal vermutet werden Eonnten; und gleichwie man in einer lang verlaffenen Mine, wenn ein neue Ader entdeckt wird, die Arbeiten mit Eifer voll Hoffnung wieder beginnt, fo haben. auch die unerwarteten Refultate der Polarität die Gelehrten auf die Optiſche Phyſik zuruͤckgefuͤhrt, wel che feit Newton verlafien war, oder wenigftens in wel— her man faft feinen Schritt gethan hatte. . Die zugleich beffer aufgeftellten Gefeße der firahlenden Wärme, die Folgen derfeiben fühlbar und anwendbar gemacht durch die. foharffinnige Theorie der Wechfel bahneten auch den Weg zur Unterfuchung der phufifchen Eigenfchaften des MWirmeftoffs, worauf man auch bald fan. — Hr. Her- schel fiellte fehr empfindliche und vergleichbare Thermo meter in die verfehiedenen durch ein Prisina gebrochenen Sichtftrahlen, und fand daß das Farbenbitd ungleihe Er: wärmungsfähigfeit in feinen verfihiedenen Theilen befiße. Er fand daß diefe Eigenfhaft, welche anfangs am vio— fetten Ende des Farbenbildes unbemerflich war, fich ftetö twachfend vermehre bis zu dem.rothen End, und fich ſelbſt noch über die Graͤnzen hinaus erftrede, wo man .die leß- ten Strahlen des außerften Nothes wahrnehmen fonntez es ergiebt fich daraus, daß die dunkle Wärme fich im Glaſe bricht wie das Licht, mit dem einzigen Unterfchiede, daß ihre Abweichung nicht ganz innerhalb denfelben Graͤn⸗ ex eingefihloffen ift. Die Herren Wollaston, Ritter und Boeckmann fanden, indem fie diefe Erfahrungen teiederholten und beftatigten, daß das andere Ende des Farbenbildes, wo das Außerfte Violett bemerkt wird, auch Eigenjchaften befiße, welche ihm eigenthuͤmlich find, und die man chemifch nennen koͤnnte, weil ihr Einfluß zwiſchen den Koͤrpern, welche man dahin ſtellte, Com— eg befiimmte, die das rothe Ende des Farbens bildes nicht hervorbringt, und mie man an dieſem das en der Wärme einwenig Uber das ficht: bare Noth hinaus bemerkt, ebenfo gibt ſich an dem an— dern das Marimum der chemifchen Wirkung ein wenig uͤber das letzte Violett, das man bemerken fann, zu er— fennen. Wenn. man diefe philofophifchen Reſultate unterfucht, ‚wenn man fie vergleicht nit dein, was man üßer die —— der Wärme, ähnlich der des Lichtes, und von der intereffanten ——— wußte, welche Hr. Arago über die Gleichheit der Geſchwindigkeit der Lichtſtrahlen —— hatte, durch weiche wir die Sterne, welche in der Nichtung der Erdbewegung lies gen oder in der. entgegengefeßten Sichtung, wahrnehmen ; fo wird man natuͤrlicherweiſe dahin gebracht, das Licht und die ftrahlende Wärme als daffelbe Princip zu bes trachten; deſſen auf verſchiedene Weiſe modificirte Theile, 4. B. mit" den Schnelligfeiten der Maffen, den ungleichen Verwandſchaften in den Körpern verfchiedene Lichtbrechun— gen erfahren, und in ihnen, ſowie auf unfere Organe ungleihe Eindruͤcke hervorbringen, welche, nach der Natur diefer Korper und unferer Organe, fich durch che— x / 1785 miſche Zuſammenſetzungen oder durch Empfindungen von vicht, von verſchiedenen Farben und endlich von Waͤrme su erkennen geben. Ein junger Phnfifer, Hr. Berard, der mit neuer Sorgfalt diefe fhönen Erfahrungen wies " der vornahm, fand eine neue Eigenfchaft, nehmlich daß alle Theile des Farbenbildes, und felbft die Quantität von dunfler Wärme, ‚welche ber das außerfte Noth hinaus— Liegt, fich gleichfalls durch Reflerion, auf den durchſchei— nenden glatten Flächen polarifiven, und diefes alle unter demſelben Winkel, welches in der That gefihehen muß, wenn alle diefe Theile nicht anders, als daſſelbe fichtbare oder unfichtbare Princip find. — Ein anderer franzöſi— ſcher Phyſiker, den der Tod unglückliherweife den Wiſ— fenfhaften entriffen hat, wie Malus, als er anfieng‘, fie durch die merkwuͤrdigſten Arbeiten zu befördern, Dela- roshe fügte dieſen Analogieen neue Wahrfcheintichfeiten Bay, indem er durch wirktihe Erfahrungen bewieß, daß die Strahlen der Dunkeln Warme, welde durch Glas— ‚platten fallen, merflihe Eindrüfe von diefem Durch: gange beybehalten, daß fie dem zufolge veranderkich find, wie das Licht, daß fie felbft, indem fie von den werfen- den Körpern aufschen, phufifche Charaktere an fich tra— gen, welche von den Uinftänden der Emanation herrüh- ven, mit ihr fih verändern, und welche fie allmaͤhlig dem Zuftande des fihtbaren Lichts näher bringen, in dem Make, als der Körper, von welchem fie ausgehen, ob— wohl dunkel, eine höhere Teniperatur befißt. Das Ganze aller diefer fhonen Nefultate, indem es den Begriff des Lichts allgemeiner macht, brachte die Aufmerkſamkeit noth— wendig auf die Ideen, welche Newton ſich davon gebil- det, und auf die phnfifchen Charaktere, wehe er durd) Erfohrung daran entdeckt hatte; denn dieſer große Mann, der fein Gente ſowohl in den von der Beobachtung vor— ‚gefhriebenen Gränzen zu halten wußte, wußte aud es mit der aͤußerſten Kuͤhnheit alle Theile der Laufbahn, welche dieſe Granzen unfaßten, durchlaufen zu laſſen, und niemals zögerte er, eine Folge zu ziehen, fo kuͤhn fie auch feyn mochte, wenn fie philofophifh aus dem Phaͤ— nomene herborgieng. — Man fieng alfo wieder an, die phufifhen Eigenſchaften zu ſtudieren, welche er in den Lichtmonaden entdedt hatte, und weiche er Anfälle von teihtem Durchgang und von Leichter Reflexion genannt hatte. ‚Man erfannte, daß diefe Benennungen, wie man zu lange geglaubt hat, feine hypothetiſche Charaktere be= “zeichnete, fondern bewiefene Eigenfchaften durch Die That und Über deren Natur Newton fo flug war, nichts zu fagen, als nur, daß fie fih auf diefe oder jene Weiſe außern, welche die Beobachtung andeutet, Alsdann bat man geſucht, fie durch die Formen der neueren Anatyfe auszudruͤcken, die einfacher als Newton’s Syntheſe if. Sie wurden fo gedraͤuchlicher und ließen Leichter Folge- rungen zu; man konnte die Anwendungen, welche New- ton davon gemacht hatte leicht bewähren, und ihre bes: wundernsiverthe Genauigkeit prüfen, man konnte aus ven Formeln neue und noch feinere Beweife entwickeln, und fie gelangen auch; endlich hat man wahrgenommen, daß Die naͤmlichen Geſetze noch in dem Fortſchritte der Wirkungen befichen, welche die Lichtſtrahlen von den Kry— fialiforpern erleiden, weiche durch doppeltes Brechen polariſiren; fie "beftehen mit einer ſolchen Treue, daB VO — ——————— dieſe neue Art von Intermiſſion ganz dieſelben Far hervorbringt, welche Newton in den Jatermiſſionen er.” ‚Reflerion bemerkte, daß fie diefe Farben genau in den⸗ felben Perioden erzeugt, und fo Die ſicherſten Mittel ger. währt, um alle Eigenthuͤmlichkeiten derſelben zu bewaͤh⸗ ren, indem ſie ſie auf einer weit ausgedehntern Scale ent⸗ wickelt. Es ſind Inſtrumente verfertigt worden, um dieſe Verhaͤltniſſe deutlich zu machen, ihre Angaben. ha⸗ ben ſich ganz puͤnktlich uͤbereinſtimmend gefunden mit den Nefultaten von Newton, und man hat fie auf der Zah— Ientafel, welche er angegeben hatte, vorausfagen koͤnnen. Diefe nämlichen Intermiſſionen mit ihren Geſetzen, has ben fich feither noch wiedergefunden in dem Phänomene der Diffraction, welche neuerdings von-Heren Fresnel, Arago und verfhtedenen andern Phyſikern ſtudiert wor— den ift. Die Chgraftere, welche Newton den Anfallen sugefohrieben hatte, find auch der Schlüſſel diefer neuen Beobachtungen geworden; fo daß man jeßt fagen fann, dab die Anfälle die allgemeinfte phyſiſche Eigenſchaft ausdruͤcken, welche wir über die Natur des Lichts Fennen, und auch die, welche zu ergründen und zu ‚verfolgen am meiſten nuͤtzet, weil ſie ſich allzeit wiederfindet und unauf⸗ hoͤrlich aufs Neue darſtellt in allen Theilen der Phaͤno⸗ mene, welche man durch die Beobachtung erreichen kann. In diefem Zuftande der Bewegung und des Fort- fhreitens, in welchem fich gegenwärtig die optifche Phyſik befindet, nachdem fie ſo große Fortfchritte gemacht hat, die fich täglich mit fo vielem Eifer Fortfeßen, und da die Sruchtbarfeit der neuen Mine, die uns. eroffuet' wurde, in jedem Augenblicke die feltenften Entdeckungen erwar⸗ ten laͤßt, iſt es unmoͤglich, die Werke nicht gierig aufzu— ſuchen, aus deren Titel man erſieht, daß ſie von der großen Frage, welche heut zu Tage die Phyſiker beſchaͤf— tiget, handeln. Diefes Vergeffen würde. befonders un— verzeihlich feyn, wenn es ein Werk betrifft, deilen Ver— faffer fih mit Litterarifhen Titeln anfündigt, und das aus einem Lande hervorgeht, in weldem die Gelehrten heut zu Tage. mit uns das große Feld der Unzerfuhlng - theifen, das Malus entdedt hat. Diefe Gründe haben - uns bewogen, das Werf des Dr. Reade fogleih fommen zu laffen, als die Anzeigen des Buchhandels es uns bes. kannt gemacht haben, und wir freuen ung, die Reſul— tate deffelben unfern Lefern mittheilen zu Fonnen, , wahr— fiheintich ehe man das in den englifihen Journalen ſelbſt gethan hat. ben nichts als eine Folge auffallender Jerthuͤmer zu fin⸗ den, unbegreifliche Paralogismen, auf unrichtige oder falſch erfiärte Beobachtungen gegründet, und von wel—⸗ chen der Verfafler ald von fiegreihen Folgerungen aus— acht, um Newton’s Werfe mit einer noch mehr unbe greiflihen Verachtung zu behandeln; Unſere erfte Ge— muͤthoͤbewegung war, von Diefem Werke nicht zu reden; allein, indem wir darüber nachdachten, fanden wir, daß es nuͤtzticher ſey, das Princip der Irrthümer, Die es ent= hielt, zu zeigen, und Diefes Beyfpiel' zu benutzen, um einmal in dieſem Journale die wahren Grundfage ‚der Philoſophie aufzuftellen, nach welchen diefe Gegenftande unferer Meynung nad behandelt werden wirffen, Wie groß war unfer Erſtaunen, in demſel⸗ Wr. glauben eine nuͤtzliche Wahrheit aufgeftellt zu haben, in= B: x dem wir zeigten, daß Die Gelehrten, welche ſich heut zu * Tage in ganz Europa damit beſchaͤftigten, in Abſichten und mie Meynungen, welche dem Scheine nad verſchie— den find, im Grunde nicht folche entgegengefeßte Anfich - ten haben, als fie vielleicht denfen, und daß ihre Ars beiten zu deinfelben Ziele, obwohl auf verfihiedenen We— gen, hinführen. . u © n* 0, Ich werde kurz ſeyn ber das Werk von Herrn Reade, Das Grundgefeß, von ‚welchem er ausgeht, und von welchem alle feine Meynungen abgeleitet werden, ift, dab das Licht an fich ſelbſt ſchwarz und unfähig fey, in ” unferen Organen oder. auf den Körpern, melde man ihm ausſetzt, „irgend eine Empfindung oder Eindrug jeglicher Art von Farbung bervorzubringen. wie man fieht, ganz entgegengefeßt dem, was die Phys ſiker einftimmig annehinen, denn fie fehen das Schwarze, > init Newton, als hervorgehend aus der gaänzlichen Bes raubung alles Lichts, an; man muß daher erwarten, daß feine Folgerungen eben fo fehr den Shrigen entgegen— ſtehn: und dieß iſt wirklich der Fall. — Es bleiben nur ned) die vom Herrn Reade angeführten Thatſachen zu unterſuchen übrig; denn ich Demerfe, daß. fie fih auf Tha ſachen gründen; man muß fehen, 05 fie richtig find, und ob er fie gut oder fihlecht erklärt hat; dag werde ich leßt in der Kürze thun. Y 5 Unter diefen Thatfahen gibt ed zwey, von welchen die eine ſich ſelbſt beym erften Anblick auftöftz die andere will etwas tiefer unterfucht werden. Ich will mit dem Einfachſten beginnen, Wenn man von einiger Enfernung aus durch ein PrismaTein rechtwinkliges Stuͤck ſchwar— zes Tuch ſieht, das auf eine Fenſtertafel bebeſtige wor— den iſt, durch welche man den Himmel ſieht, ſo erſcheint Vie von dem Tuche bedeckte Stelle blau gewaſchen, und der Theil nahe an der Tafel, welche auf der Seite der Scneide des Prisma liegt, erſcheint zord geld. — Hr. © Reade folgert daraus, daß das Schwarze des Tuchs ſich "in blaues, rothes und gelbes Licht zerfeßt habe, welche Farben feine Beftandtheile ausinachten, woraus er flieht, DaB es ein ſchwarzes in dieſe drey Principien auflosbares Licht gebe. — Aber der Schluß ift unrichtig, denn man kann beweifen, daß die bey dieſem Umftande bemerkten Farben nicht von dem ſchwarzen Tuche hevruhren, ſon— " dern von Lichttheilchen/ welche «8 umgeben, und nur 8 Ab: WE 9— 8 ſichtb ——— ) feine Undurchſichtigkeit, welche ‚einen. Th: ne: Sarbenbilder, die in dem I werben Raum entftanden wären, auffängt, ihre vollftan: = dige Darftellung hindert, und fo die nicht aufgefangenen Farben einzeln ſichtbar macht [!]. Was die Erfiheinung des Blauen auf dem ſchwarzen Rectangulum und ſelbſt des Violetten beirifft, das fih aud Darauf. verbreitet, obwohl der Verfaſſer nicht davon redet, ſo entſteht fie von der Refraction, welche die Strahlen dieſer Farbe er: N fahren, die von den weißen, umliegenden Theilen herfontz men; und darum fiheinen fie fi mehr und mehr über —* Schwarze zu verbreiten, in dem Maaße, als der Beobachter und das Priema ſich mehr von dem ſchwarzen "Rectangulum enifernen, Dieſe nothwendigen Nejultate der Erſcheinung durd) die Prisma find vollftandig erflart und. berechnet worden in Newton’s Dptif. [Das iſt gut gemacht. Wahrlich eine Erklärung, vollig for viel werth, wie die von Reaue.] 3 ; De 1961 a 0 ? —— Dieſes Princip iſt, 1962 ‚Die andere Thatſache, auf welche Hr. Reade ſich fügt, beſteht daxinn, daß verſchieden gefärbte Pulver ‚in gehörigem gleichen Verhaͤltniſſe unter einander nufcht, 3. B. Mennige, Auripigment, Grünfpan und Kupferblau (blaue Afhe), fo erhält man eine braune Farbe die ins Schwarze fpielt, — fo wie man ‚auch verfhiedene Arten Braun, mehr oder weniger dunfel (wars) mit dem Ge— miſche fluͤſiger Farben machen kann, mit ſolchen nehmlich, als Carmin, Berlinerblau oder Gummigutt, wie ſich ein jeder davon uͤberzeugen kann. — Das ſind alſo, ſagt Hr. Reade, verſchiedene und ſehr fuͤhlbare Farben, welche untereinander gemiſcht, ſchwarz werden; das Schwarze iſt alſo das Reſultat der Vereinigung aller Farben; auch gibt es ſie wieder durch ſeine Zerſetzung. Hierauf muß man antworten, 1) dab alle diefe Schwarz nicht ganzlich ſchwarz find, fondern mehr oder weniger dunkles Grau, d. h. gemifcht von Schwarz und Weiß, welches aus dem Vereine aller einfachen Farben herborge⸗ het; und der Beweis iſt, daß, wenn man die Miſchungs⸗ verhaͤltniſſe nimmt, welche am geſchickteſten ſind um ihre eigenen Farben zu vermindern, fo iſt es binveihend, wie Newton gezeigt, das zufammengekte Pulver mit einen weißen fehr lebhaften Lichte zu beleuchten, um es lebhaft weiß erfcheinen zu Lauffen, eben fo tebhaft, 5. B. oder noch lebharter ale das des fhönften Papiers, und auch em⸗ pfaͤnglich, in feine urfprünatiche Farben, aus welchen es befteht, zerfeßt zu werden. — Es bleibt alſo nichts übrig, als zu erklären, warum das ganze Licht, das von dem Gemifihe der Pulver zuruckgeworfen wird, viel ſchwaͤcher ift als die Summe der farbigen Lichter, welche je— des derſelben zuruͤckwarf. — Diefes aber wird man begrei« fen, wenn wir fagen, daß das nach allen Seiten durch die Ruͤckſtrahlung der Körper verbreitete Licht, ‚welches ihre eigenthümtichen Farben ausmacht, nicht zuruͤckge— fandt wird, eh es ihre Oberflaͤche erreicht hat, wie dage jenige, welches regelmäßig unter einem Refleriong - Wins kel gleich dem Einfallswinfel zurückgeworfen, und welches, da es den Verwandſchaften der Koͤrper nicht unterliegt, nicht durch die Reflexion zerſetzt wird. — Dieſer andere Theil, welcher die eigene Farbe ausmacht, dringt ſelbſt durch die Materie des Körpers bis zu einer kleinen Tiefe, und prallt zuris? von dem Innern der Subſtanz, wie #3 die Eigenfihaften beweiſen, weiche man hernach durch die Proben der Polarifation daran entdeckt; fo muß es, in feinem Durchgang durch die Lage der Materie, in welche ed dringt und von welcher es ausgeht, analoge Wirkun— gen erfahren, wie wenn es durch ein Syſtem von durth- fihtigen Körpern gienge, von welchen einige bloß das Grüne durch ließen, over das Rothe oder Grüne, oder irgend einen andern Theil des Zarbenbiltes; denn als— dann wird das Licht, das durch die erite Schicht gegan— gen ift, oder durch die erfie und die zweyte, da es nicht die Eigenfchaft hat, Durch die folgenden zu geben, ver— ſchluckt, und das Spftem tft beym Durchfehen undurch— fihtig. Eben und völlig fo muſſen bey der Ruͤckſtrahlung, welche die eigenen Farben hervorbringt, die Partikeln, auf daß das Yicht von dem Innern eines Mittelpunfts heraus - ftrable, vonder Natur feyn, daß fie es aus= und einlaf- ‚fen, und gerade diefes hat nicht ſtatt, wenn man die Pulver waͤhlt und miſcht, wie wir vorausgeſetzt haben. 123 x 1963 n 5 Die eigene Farbe dieſer Mifhung fann alfo nicht, hervorgebracht werden als nur durch die Reflexion auf einer unendlich geringen Anzahl von Martifein, woraus die außere Oberfläche ihrer Maſſe beftehet. Sie wird alfo weiß feya, wenn die Summe diefer Farben Weißes macht, und farbig, wenn die Farbe eines Pulvers vor— herrſcht; aber fie wird alfezeit aͤußerſt ſchwach ſeyn, we— gen der ganzen Anzahl Partikeln, welche zu ihren Ent= ſtehen beytragen; und nur, wenn man die Lebhaftigfeit des einfallenden Lichtes aufs Höchfte treibt, wird man im Stande feyn, fie zu unterfcheiden. Diefes find die bey⸗ den fo einfach und fo Leicht aufzulofenden Thatfachen, von welchen Hr. Reade ausgegangen ift, um Newton des Vorurtheils eines ſyſtematiſchen Eigenfinnes und des Jerthums in fernen eigenen Ideen zu beſchuldigen. In— dem er feine bizarre Erfindung. des ſchwarzen Lichtes in alle Theite der Optik, welche diefer große Mann fowohl erklärt hat, einmiſcht, ſtoͤßt er überall auf ihn, beſtrei⸗ tet ihm uͤberall, ohne irgend fein Erftaunen und fein Ber dauern über die Irthuͤmer zu verhüllen, in welche er ıhn - fich ſtuͤrzen ſieht. Bald mit dem Haufen oberflaͤchlicher Autoren, welche uͤber dieſe Materie geſchrieben haben, borgt er ihm Meynungen, die er niemals gehabt hat, wie 5. B. die Auflöfung des weißen Lichtes in fieben ein⸗ fache und urſpruͤngliche Farben, obwohl Newton: nie— mals in ſeiner Optik geſagt hat, daß es ſieben einfache Strahlen in dem weißen Lichte gebe, wohl aber, daR es eine unendliche Menge von Nuancer und verſchiedenen Brechbarfeiten gebe, unter welchen, um die Betrach— tungen zu vereinfachen, er fieben verfchtedene Nuances aus⸗ hebt, zwifchen welchen alle andern begriffen werden fonnen mit einer hinlänglichen Nichtigkeit fiir unfere Sinne. Hr Reade quch, wie alle diejenigen, welche Newton ans fallen, ohne ihn zu verfiehen, und ich will fagen, faft ohne ihn zu lefen, kann die Theorie der Anfälle keines⸗ wege ertragen, noch die unglaubliche Genauigkeit Der Erfahrungen, auf welche er fie ſtuͤtzt, da er ohne Zweifel nicht weiß, dab fie in Diefen letzten Zeiten Die entſchie⸗ Deaften Bewaͤhrungen erhalten haben. Uebderall ſpricht er davon mit einer unglaublichen Verachtung „indem er fie anfieht als Licherlicher noch, denn jede von denen, welche aus der Schule des Ariftoteles hervorgegangen find, und fi wundert, daß cin ſo großes Gente ähnliche Sprthiimer fo lange hatte glauben und andere glauben niachen konnen.“ — Diefe Unbitden Fönnen dem Ruhme Newton’s gewiß nicht fhaden. Ich würde fie nicht durch eine Kritik ans regen, wenn ich‘ dabey den ohne Zweifel überfpannten, aber im Grunde wahren Ausdruck einer ſelbſt in New- ton's Waterlande zu fehr verbreiteten Meynung gefunden hätte, welche mir den Fortfihritten der Phufl ganz ent= gegen zu feyn fiheint, indem fie die wahre Philofophie anfeindet, die allein ihre Schritte fihern fann. — Diefe Meynung befteht darinn, die Theorie der Anfälle als eine Hypothefe von einer bizarren Sonderbarkeit ats zuſehen, von welcher es faſt unmöglich ift, daß ſich Newton ſollte daran gehalten haben. Auf dieſe Art nehmlich ſpricht Priestley davon in feiner Gefihichte der Dptif, indem er fagt, daß das Buch, in welchen New- von fie erklärt, das ausgearbeiteſte dieſes bemunverndz / \ a nd 1064 ° ; , / ; windisen Werfes ft, und dad, wo er die Kraft feines Genies am meiften entwickelt, aber, dab es ſehr Schade fey, ein fo großes Genie fo Übel angewandt zu ſehen. — Endlich felbft in den philofophifchen Verhandlungen‘ (Philosophical Trausaction), welhe der Name Newtond _ und feine-Arbeiten berühmt aefticht haben, iſt man Dar hin gefommen, diefe Theorie der Anfaͤlle als eine Art von Täufhung, die man heut zu Tage ganzlich vertäffen Hat, zu betrachten *); ift nun aber das Gegentheil wahr, nehmlich, dab jeder Tag ſſie beftätigt, und die Folgen derfelben mehr und mehr entwickelt, wie kann man aͤhn— liche Behauptungen ohne Antwort laſſen, oder wie ſoll man nicht verfüchen, dei fatalen Einfluß zu beftreiten, den fie uber die künftigen Fortfihritte der Wilfenfihaften ausüben werden. Ich fürchte es nicht-zu fagen; was be— fonders das Verdienſt diefer Theorie und ihrer Wichtig- keit hat verkennen laſſen, das ift die geringe Gewohnheit, ” welche die meiſten Phyſiker zu lange in den mathema— tifhen Betrachtungen und Formeln gehabt haben. — Wen fie die Thearte-der Anfälle in diefer ernften Spra— che ausgedruͤckt, wenn fie die Gründe unterfucht und die Folgen bewährt Hätten, fo würden fie gefehen haben, daß weit entfernt eine Hypathefe zu ſeyn, fie nichts ale die einfaide und neue Darlegung der That fey, wie es von der Natur ſelbſt folge, und auf ihre Andeutungen mit der bewundernsiwärdigften Treue beſchraͤnkt. — Gie wuͤrden ohne Abſtraction, eine Allgemeinheit, aber eine begründete und beftimmte erkannt haben, welcher Art auch die fünftigen Fortjchritte feyen, die man in [der Kenntniß des Lichtes machte, man möge es als fihnelle Fortpflanzung eines. von den Lichtkörpern ausgehenden Princips, oder als Wirkung fortgepflangter Schläge - in einer fehr elaftifche Fiufiigkeit, wie ſich die Ton— welfen in der Luft fortpflangen, betrachten, fo wird man nicht weniger alle Nejultate annehmen und aniven- den müffen, welche Newton über die Zufammenfeßung des Lichts, über die Eigenfchaften der einfachen Strah— len, über die Anfälle des Durchfallens und Ruͤckſtrahlens der Lichtmonaden aufgeſtellt hat; — denn diejenigen, welche heut zu Tage am meijten geneigt find, Die Ideen der Wallungen vorzuziehen, erfahren in dem Manko, ale fie fi den Phänomenen nähern wollen, die Nothwendig⸗ feit, in ihre Betrachtungen Intermiſſidnen u briagen, die völlig. gleich find den Anfällen, und die Wallungen mit aiten Eigenfihaften zu begaben, welche jene charakteriſtren; was auch erfolgen möge, die von Newton über bie Au— fälle aufgeftellten Geſetze, die Formeln, welche fie aus— druͤcken, die Refultate, welche fir) daraus ergeben, wer⸗ den, weit entfernt durch die Eigenfchaften zeyftort zu werden, die man einſt in dem Lichte entdeen mag, im Gegentheil die nothivendigen Elemente diefer Entdeckungen ſeyn. Es wird eben fo mit den Geſetzen des Gleichge— wichts und der Bewegung der Eleftrieitat beſchaffen feyn, welche Cuolomb durd Erfahrung aufgeftellt und weiche Poisson durch den Calcul angefetter hat. — Diefe Ans fottung wird bejtehen, ſey es, daß’ die beyden eleftris *) ©. die Abh. von Knox über eine neue Art von Ringen, die zwiſchen dien Plattem entſtehen; uͤbri⸗ gens eine Abhe voll ſchöner Betrachtungen. 1965 * * J ſchen Principe wirklich in zwey — — Stüffigfeiten beſtehen, wie. es die Theorie annimmt, oder daß ihre Verbindungs = Weife gänzlich von allen untevfihieden: ift, was wir erfinnen. fönnem Es wird chen fo noch mit allen Theilen der Phyſik befchaffen ſeyn, welche auf dies ſelbe Weife haben verbunden werden koͤnnen; denn in der gaͤnzlichen Unwiſſenheit uͤber die erſten Urſachen, in der wir uns befinden, koͤnnen unfere Theorieen. nie etwas k anders, ald Ausdrüde der von der Natur beobachteten — Geſetze ſeyn; und alſo, wenn dieſe Ausdrücke richtig ſind, kann das, was wir weiter auffinden koͤnnen, indem wir auf den Urſprung der Dinge zuruͤckgehen, ſie nie— mal? zerſtoͤren. — Bemühen fir ung alſo, die Wiſſen— ſchaft damit zu bereichern; bedienen wir und, wenn es R feyn muß, um, die Verfetiung der Phänomene zu ent decken, analoger Betrachtungen und felbft geſchickt erfonz nener Hupothefen, welche, indem fie unter den Tharfachen eine Abhängigkeit aufzeigen, unſerem Geifte erlauben, deren. Verhältniffe wahrzunehmen, wie wir auf die all— gemeine Form der Körper fihließen aus der Nichtung umd ‚ den Bewegungen der Ebenen, welche ihre Oberflaͤche be— rühren; aber wir wollen dtefen Hilfsmitteln nur eine provifortfihe und bedingte Moglichkeit zuerfennen, und von ihren Entwidelungen nur die Nefuitate, welche Ges N Architekt, der ein Haus eben vollendet hat, das Gerüft ke das ihm zur Errichtung diente, iot- I Welch ein Harniſch! Hefperus Ein Nationalblatt für gebildete Leſer; herausgegeben von :&€ Andre Prag, bey Calve. 4. jährlich 12 Hefte von 6 Bogen. = 3 Diefe ſchon feit dem Jahre ısır, und zwar unter n einerley Titel (vielleicht Das einzige Benfpiel in Deftreich, $ fo viel wir wenigftens glauben; denn das Land. will litte— Y rariſch nicht recht befannt werden, weil es dns Unglück hat in einer gelehrten Ringmauer zu liegen) erfiheinende J Zeitſchrift iſt die Einzige in ihrer Art; nicht bloß unters j haltend, mithin laͤppiſch und tandelnd, wie deren ein Du— 8 * tzend herumflattern; auch nicht bloß lehrend und wiſſen-⸗ fhaftlih, wie dergleichen ein Paar auf den deutfihen Rh Steppen kuͤmmerlich herumkriechen und von vielen Luͤm— I meln getreten werden. Sie weiß beydes zu vereinigen, | R nicht indem fie etiva wie es manıhe thun,, die ernften Wiſſenſchaften in eine unterhaltende Form bringt und fo R A den rechten Werth zerftört, fondern, indem fie gleichfam 4 zwey Sparten macht, in deren einer die Willenfchaften, im der andern die Unterhaltungen fi bewegen. Der Herz N ausgeber Lebt bekanntlich in Brünn, ift Wirthſchaftsrath des bejonders um die Naturwiſſenſchaften und den Acker— boau ſo hoͤchlich verdienten und überall genannten Grafen Hugo von Galım Daß ein Mann wie Andre, y der fchon fo viele Jahre mit litterarifhen Arbeiten be= eichnet hat, im Stande ift, eine gediegene Zeitſchrift und mehr (denn er. giebt noch Oeconomiſſche Neuig- keiten herqus) zu verarbeiten, wird Niemand wun— dern wie auch. nicht, daß ihm Oeſtreich ſelbſt einen Schatz ſetze der Natux geworden ſind, beybehalten, ſo wie der ‚Er 1066 von wichtigen Gegenftänder und Nachrichten auffhlicht, diernicht bloß fir jenes Land, das noch fo unbekannt tt, von großen Wortheit find, Inden es dadurch für Europa, fich fehr intereffant macht, fondern auch von fehr großem Nutzen für das Ausland, theils, weil es eben dadurch, mit den Natur = und aefhichtlihen Schäßen Oeſtreichs, des verfihloffenen Landes , befanne wird, theils auch eine Menge ‚andere Gegenftande Über Leben, Kunft, Natur erfährt, welche nicht bloß locales, fondern Weltintereile haben. Manchmal haben wir und gewundert über den Anz lauf von frener Sihreißart, der ſich nicht felten m dieſer Zeitſchrift fehen laßt, und zwiſchendurch beweiſt, daß zwiſchendurch die oͤſtreichiſchen Cenſur-Zaͤune Luͤcken laf⸗ ſen, wodurch ein luſtiges Wild zwiſchendurch durchſchluͤpft. Das macht auch begreiflich, warum dieſe, ſo wohl redigirte Zeitſchrift ſich inmer auf einer ſolchen Höhe hält, welche ihr auch geziemt. Wir wundern ung daher, dab der Hefperus im übrigen Deutfchland nicht fo haufig. ver— breitet zu feyn fiheint, wie er es verdiente. Sit auch das Vorurtheil gegen die öftreichifhen Sicher nicht unges gründet, dab fie feine ganze uud mithin ſchoͤne, fondern verftümmmelte Keiber find-, deren bloßer Aublick den Mei- fien unangenehm ift; fo fann man doch nice laͤugnen, dab es dafelbft "eine Menge Geburten gebe, welche die Verſtuͤmmeler zu beſchneiden nicht nöthig haben. Vor diefer Natur iſt der Heſperus feiner Hauptgeftale nach. Erreicht ipn auch manchmal dag Meffer, fo nimmt es ihm höchftens Haar und Nägel ab, und verfchonert mithin fogar, nach anderer Gitte zu reden. Geht auch manchmal eine Zehe mit den Nagel ab, fo weiß der Vf. einem wohlgeftalteten Schuh Darüber zu ziehen. Kurz und gut, wir wundern ‚uns, warum der Hefperus nicht eben- fo in den deutſchen Leſecirkeln herumgeht, wie doch ſo viele andere auslandifche Zeitſchriften, da er doch vollig als Innlandifche betrachtet werden Fann, theild teil ev in guter deutfher Sprache gefchrieben tft, theils weil er, wie alle andere deutfihe gelehrte Handelsartifel auf der Leipziger Meile zu Kauf ſteht und auch um Dei caialog aufgeführt wird, Wir fonnen natürlich nicht den Inhalt dieſer Zeit⸗ ſchrift im Einzeln ausziehen, da die Aufſaͤtze meiſtens klein und fehr zahlreich ſind; wir muͤſſen uns nur auf die allgemeine Einrichtung, des Buches befchranfen, Die Rubrifen find ungefähr folgende; 1. Baterlandsfunde, Gewöhnlich die ausführ- lichfte und enthalt meift die Gedichte, die Geographie und die Naturgefhichte, befonders die Mineralogie des Landes, Kamen diefe Auffäße aus Frankreich oder Engs land, fo würde man fie in Deutfchland mut Eifer üͤber— fegen und mit Veranügen leſen; allein da fie aus Deft- reich kommen, doch auch einem fremden, wenigftens gewor— denen Lande, will fie Fein Menſch weiter fortpflanzen. Die Iſis Hatte zwar einigen Beruf dazu, Wenn fie in Deftreich nicht verboten wäre, und wenn fie nicht wunſch— te, dab man in Deuifihland die lehrreichen Auffüre im Heſperus felbft, mithin ganz leſem möchte, da fie in der Iſis doch nur abgeftust fih ſehen laſſen dürfen, 2. Staatswiſſenſchaft. Darinn kommt allerley vor, was den Staat wirklich betrifft; das Meiſte jedoch gebt auf Maͤſchinen, Wolle, Handel, Sabrifen, Verpach— ! fungen und dergleichen; befanntlich iſt das ein harter 1x. Landwirthſchaftl. a L RR F Punkt in dem Lande Oeſtreich. Der Staat gehört, wie Jener fagte, ſchwatzen. 3, Nuͤtzliche Anftalten, Anfragen, Vorſchlaͤ— ge, Wuͤnſche, Antworten, Preisaufgaben, Debatten, Beridtigungen, . Ein fehr vollftändiger Artikel, der allgemeines In— terefle hat. 4. Statiftif, Geographie insbefondere meiſt mit vieler Liebe und Sachkenntniß bearbeitet. Man mu den Deftreihern Gerechtigkeit wiederfahren laſſen, daß fie in dieſem Fache fehr thätig find. 5. Geſchichte, Biographie, ft maͤßig behan⸗ delt und bezieht ſich in der Regel auf einzelne Familien, Schloͤſſer, Fragmente und dergleichen, welche aber gerade fo für eine Zätſchrift paſſen und vielen Werth fur, den haben, der einft die Gefhichte allgemein behandeln will, oder der an dem Drte wohnt, wovon geredet wird, 6. Philoſophie. Ein ſchlimmer Punkt. 7. Raturfunde Erſtreckt ſich gewöhnlich aud) auf das Ausland. — 8. Mathematik, Phyſik, Chemie, Tech— nologie. 9. Leben und Gefundheit, 10, Kunſt, Gedichte, ır. Spradfunde. 12. Defonomie, befonders Verhandlungen der oͤſtreich. oͤkonomiſchen Geſellſchaften in Mähren, Boͤh— men, Wien. Am Schluſſe folgen gewoͤhnlich eine Menge Corre— ſpondenz⸗Nachrichten und Neuigkeiten. Wir behalten ung dor in der Folge einzelne Auffage "aus diefer ge= Haltreihen Zeitſchrift mitzutheilen, wie wir es ſchon mit Werners Lebensgeſchichte gethan haben. Wir bedauern wur, dab uns vom Jahrgang 1817 Heft 3 und 4 fehlen und wir vom Jahrg. 1818 noch gar feines erhalten haben, Derſelbe gibt auch heraus: Oekonomiſche Neuigkeiten und Verhand> tungen } \ bey demfelben Verleger und In derfelben Größe, welche den Defonomen in Deutfihland mehr bekannt zu feyn ſcheinen, als der Hefperus den Leſecirkeln. Diefe Zeitſchrift iſt ebenfalls ſehr voltftandig und ſcheint alles zu ‚berühren, was dem Defonomen nur irgend wichtig feyn fann, Sie zerfällt zuerft in die eigentliche Oeko— nomie und dann in das Forſiweſen. Die Hauptrubris fen find: : 1. Viehzucht. 2, Shanfzudt. 3. Bienenzudt, 4. Sutterbau. 5, Shierarzneyfunde, 5. Feldbau. . 7. Sordbwirthfhaftl Regie und Ertrag 8. — om Geographie, — Maſchinen. Berihtie 9 * 10, —* Ser; Einigen, und nicht Alle Haben darein zu Ba 9 — ‚Chemie. 13. Wein und Dbftbau, Gärtnerey. ır Gemeinnüßige Vorfhläge, Anfragen Antworten. . x Beym Forſtweſen kommt die Forſtwirthſchaft und das Jagdweſen vor. & Beyde Zeitfhriften enthalten faſt in jedem Hefte ein Kupfer. Von den Oekonom. Neuigkeiten fehle uns ebenfalls das zte und ate Heft. 1817. Ka ehr eines dem Anfheine nah tuffartigen Steinee, Von France. Coli, Prof. der phanmaceutijven Chemie, lauf der P. Univerf, von Bologna. (Opuse, 'seientilici, Bologna 1817.) ; \ In der Gemeinde Monte Armato in der Provinz Bologna, welche von unferer Stadt ungefähr 13 italid= nifche Meilen gegen die Romagna entfernt ift, in einem Striche genannt Rambalda, befindet fi) ein nadter Yüs gel, von einer großen unformlichen Steinmaſſe gebil det, welcher gegen Abend hin Liegt, und aus ſehr vie ten fchieferigen Yagen von verfhiedener Dicke beſteht. Es hat die befagte Maſſe das Anfehen eines Falfartıgen Tuffs ſteins, und ruht auf einem lettigen mit Sand vermiſch⸗ ten Boden. € Die Farbe diefes Steins iſt dunkel an den engen Spalten, welche bald fenfreht, bald fihief, bald grad, bald krumm find. Die Theitungsiinien fcheinen nichts anders zu feyn, als ſchwarzes Eiſen-Oxyd. Et Die nicht zerbrechlichen fhieferigen Stirfe find weiß, homogen, von feinem Korn, ungefahr eine Spanne groß und zwey oder mehrere Zoll breit. Diefe Stuͤcke laſſen ſich nicht brechen, als nur in Schuppen von unbeſtimmter Form. Mit nicht ſehr harten Koͤrpern gerieben, nimme er leicht Strihe an und wird zu Mehl. Er rist das Glas nicht, doch greift er die Metalle an, zu deren Po— litur er befonders geſchickt ift. ? F Angehaucht gibt er einen Erdgeruch, und klebt an der Zunge, Er zeichnet weiß auf Schiefer und Wollen- tücher wie Spedftein. - —* Lange unter dem Waſſer erhärtet er, anſtatt ſich aufzuloͤſen; und nimmt man ihn heraus, fo zerfaͤllt er, an der Luft zerfallt er aud, | F Sein ſpecifiſches Gewicht 2,25 bis 2,60. Zu Staub serftoßen mit einem Drittel geloͤſchten knetet, wird er ein haltbarer Ofenlehm. Er laͤßt ſich mit dem Meißel zu guten Formen be— arbeiten. Es laſſen ſich Gefaͤße daraus drehen, welche den Feuer und den Säuren widerftehen. Im Feuer verliert er fein Waſſer und ſchrumpft ein wie Thon, wird fo hart; daß er Feuer fihlagt und laͤßt fih zu ſchoͤnen Steinen poliren;. innwendig wird er voth, auswendig erhält er eine fhmukige Erufte. Bey gröe ferer Hiße wird er zu dunkelrothem, undurchfihtigem N Kalk, der Hälfte gewöhnlicher Thonerde mit Waller ges _ . Gtafe. Acht Drachmen verlohren an Waffer 74 Gran. Beftcht aus: w. En rriefel 87147 if. Kalch 2/78 — Shoen 19,44 Waller 12,84 rl; Kalk 6,49 Hat «alfo ziemlich die Beftandtheile von Klaproths " rorhem Agalmatholith, der enthält Bu: Kiefelerde 62 Eif. Kal 0,5 N Shon 24 Wafler 10 HI SERIE. I Lift alfo ein Thonkieſelhydrat.J 3 Memorie J di Matematica et di Fisica della Societa iraliana delle Scienze. Verona, ben Mainardi 1815. B.XVII. 4. 442. } m: 16 Taf. (Biblioteca Italiana 2816 —18.) don in Geftalt eines Tempelhens, um Pain. Diefer ſonderbare Pilz hat eine Baſis von einem Stuͤck, ohne alle Wurzel, auch feinen Wulſt. Von den Eden der Bafıs erheben fih die 4 Pfeiler und tragen ein geraumiges Ge— wöolbe, worauf wieder eine Spitze mit einer Kugel. Naͤhert fi) dem fünligen Clathrus Bosc, in Carolina, und Spuren davon find auf der Tafel 20 von Michelis Geaſtern; bey Bulliard ſtnd auf Tafel 471 nur 3 Ge⸗ aſtern. Prof. Balbis in Turin glaubt Spuren davon in - Schäffer gefunden zu haben und denft, es fey Geafirum - quadriidum Persoon; aber er ijt fein Geaſtrum, weil er nicht die Geftalt eines Sterns, feinen Wulft und feine - Wurzeln hat u.f.w., ift demnach neu und foll Lyco- perdon tetrafiichon heißen. > F. Re, über die Galläpfel der Eichen und .über die Microrhizomanie. Verſchiedene Naturforfcher haben ge— laubt, fie entſtaͤnden von Inſecten, beſonders in reg= nichten Jahren, fie entfiehen aber aud) in fhönen Fahren. Er bemerkt, ‚daß die Gallen nur auf denjenigen Eichen find, welche alle 3 Sabre geftußt werden, und er habe nie eine Spur von Inſect gefunden; fie find nad ihm nichts anders, als ein Haufen nicht entwickelter und ver- wachſener Blaͤttchen und mithin Erzeugniß einer Krank "heit, von Ueberfluß der Säfte in den oft befchnittenen Zweigen; daher der Fruchtfeim hervorgetrieben, ehe der Stiel Zeit hat, ſich zu verlangern. Den Keim ſelbſt hat er gefunden, aber nur fehr ſchlecht entwickelt, weil alle = Kraft auf ven Kelch geht. | 3 22 Dann handelt er gelehrt von den Krankheiten der Pflanzen; nian ſoll fie-nicht zu fehr init den. Thierkrank⸗ heiten vergleichen, und nenne die Krankheit einiger Pflan⸗ er wodurd seine große Menge fehr kleiner Wuͤrzelchen, wie ein Haarzopf entſtehen, Microrhizomanie, ſonſt Plica. er ſchreibt fie su reichlicher Ernährung zu, und raͤth, die Wuͤrzelchen etwas abzuſchneiden. Malacarne, Zerreiſung der Baͤrmutter bey einer gez dähnnten Gebährenden. Führt zuerft eine Menge Schrift= .fleller daruͤber auf: Roussetti, Schenk, Bartholin, Strauß, Hilden, Saviard, Welſch, Mauriceau, La- Motte, Heifter, Levretr, Monroo, Crank, van Swieten, { 0 Sfle..1823. Heft 12. w E u. Nalacarne eröffnet den Band mit einem Lycoper- Smellie Collect. 1766,- van Docveren Specimen eto, ' 10 * — — te — — 190 1765, Le Clere, Obs. de Dilac, in eomin. med, Lips, 17., Albinus de partu difhcili, 1696,‘ Th. Despois in comm. med, Lips. 18, 1772,, Pietſch ebenda 20, 1774, Morgagni, Santorini, Bianchi, Tanarone, Nannoni, Valle, Bertrandi. Die Frau hatte ſchon 3 Söhne, war 35 Jahr alt, und an den Züßen gelaͤhmt, befam zu rech⸗ ter Zeit Wehen, die drey Tage dauerten, am gten war ein Arm heraus, es folgten ſchreckliche Eonvulfionen, Ohnmachten, kalter Schweiß u.f.f., der Muttermund feft geſchloſſen. M. hob endtich den Arm wieder in Die Bärmutter, faßte den linfen Fuß, Iegte eine Schlinge an, zog, aber die Frau fiel in die fürchterlichſten Kraͤm pfe und ftarb endlich. Der Bärmutter- Grund var zer⸗ riſſen und der andere Fuß durch den Riß in die Bauch⸗ hoͤhle getreten. Die Lendenwirbel franden zu weit vor und verengten das Beden. 2 - St. Gallini, über den Nutzen der phyſiologiſchen Kenntniſſe fir Pathologie und medic, Prarie, Ein fehr ausführlicher Aufſatz, faft eine: allgemeine Pathologie, ziemlich im Geſchmack der Erregungstheorte. €. Amoretti, Beobachtungen über die thierifche Ele— etrometrie. [Verf. geftorben im März 1816, war Bis bliothefar der Ambroflanifhen Bibliothek zu Mayland]. Da diefe Briefe gewiſſermaßen Fortfeßung find von ſei⸗ nen Elementi di Elettrometria animale, Mayland bey Sonzogno 1816, 8. 142,5 Tafeln. p. 101. [welche Kiefer ‘ überfoßt hat], fo wollen wir zuerft von diefen etwas fagen. A. hat einige Jahre früher einen Tratato della Rad- domanzia zu Mayland bey Marelli, dann einige Briefe darüber in Opuscoli scelti sulle Scienze e sulle arti, und in diefen Memorie befannt gemacht. In vorliegen= dem Buche befchreibt er vorzüglich, worinn die thieriſche Electrometrie beſteht, und welche Mittel und Inſtruͤ— mente man braucht, was und wie durch ſie erkannt und welche Vortheile erhalten werden koͤnnen. Die Inſtru⸗ mente find Wünfchelruthe, Pendel, Stab oder bipolare Walze, handelt dann von den Teitenden Subſtanzen, von den electrometriſchen Perſonen, von den Empfindungen, Anomalien, von der Electrometrie der Thiere, Pflanzen, Mineralien, von den Veränderungen, welche in diefen Körpern vorgehen, welche kuͤnſtlich, welche durch die Luft hervorgebracht werden koͤnnen. Dann wie man auf die Natur, Menge und Lage der Sudftanzen ſchließen Fann; ferner, welcher Nuten daraus für die Menſchen, für den Aderbau, die Phyfif, Chemie und Mineralogie erwachz fen koͤnne. An zoo Perfonen. hat der Verf, die E. Sen: fibiticat wahrgenommen, 300 andere hat er nicht ge⸗ nannt, weit fie nicht fo angefehen find und daher weni— ger Glauben haben. Diefes Buch it in einem reinen Styl, mit Ordnung und Klarheit gefhrieben. “Seine Lehre hat an den berühmter Namen von Ebel, Ritter und Davy eine große Stuͤtze gefunden, und diefe find allerdings von der Art, daß es der Mühe werth wird, die Beobachtungen zu vervielfältigen und abzuändern, um einmal zu irgend einer Gewißheit zu kommen. Auch Laplace hat fi) in feiner Theorie der Probabilitäten für diefe Sache erklärt, und Bossi diefe Anzeige gemacht. Sn den Beobachtungen und in vorliegendem Bande der Mem, fucht fih A, mit Ebel = verbinden, der fich 12 * * in feinem vortrefflichen Werk uͤber die Geologie der Al— "pen und in andern Schriften für den italiäniſchen Electro— metiker erklaͤrt hat, wobey er, auch Die Wirkungen der galvaniſchen Saͤule und Hauy’s electriſche Verſuche mit Mineralien in Betracht zieht. Dann beſchreibt er den Gebrauch der verſchiedenen Inſtrumente, der Feder, des bipolaren Stabs, des Pendels u.f.w., je nach der Ver— ſchiedenheit der zu unterſuchenden Subſtanzen, und zaͤhlt eine ſehr lange Reihe Beobachtungen auf, welche die An— ziehungs- oder Abftoßungsfraft einer Menge Gubftangen aus. allen 3 Neichen beiveifen. Auch will er an einer Menge Eyer erfannt haben, ob. fie befruchtes waren oder nicht. Im 2ten Brief an Malfatti find andere Verſuche Dderfelden Art, viele in Turin gemacht. Er verfihert, er habe durd) die E. ein altes Manufeript-in der Biblioihef des Seminariums ers fannt, weil das Papier nicht von Leinen, fordern von Baumwolle war, Er breitet fi weit aus über feine Reife in Piemont und Genua, two ihn viel Sonderbares vor- gekommen, Seine Verfuche gelangen, ihm vorzuͤglich mit Frauen und Kindern, - Im 3ten, Brief an Cassina hans delt er von Verſuchen in der Lombardey, befonders un Varese und den Yangenfee, und faft alle drehen ſich um Entdefungen von Waferadern. Darunter finden fi auch Alterthiimer von Lodi Vecchio und andern Drten, ‚und einige Elephanten-Zaͤhne unter der Erde, auch er= fennt er durch die Megativitat der Ruhe, ob Metall arbeiten wirklich antik find oder nicht. Zu Belgiojoso entdeckte er mit ihr, daß einige Pilze giftig, weil fie negativ und die eßbaren pofitiv waren, Endlich hat er bey. einigen Mollusken Llechen] die man bisher für Zwit ter gehalten, das Geſchlecht entdeckt. D. Moricchini; über das Oliven-Gummi, 151. . Theophraft und Dioscorides haben ſchon die ftyptifchen Eigenfihaften der Resina olivarum gefannt, wovon man gu Matthiolis Zeiten nichts mehr wußte. Plinius hat oft von den Oliventhraͤnen in Aethiopien und Arabien ge— redet, die italianiſchen aber nicht gefanntz; auch Strabo führt nur die vom arab, Meerbufen an, Serapion nannte fie zuerft Gummi, Galen redet immer nur von Lacryma olivae aethiopicae. Die Alten foheinen 2 Arten unterfihieden zu haben. Plin. und Dioscor. reden auch von giftigen. Die Neuern bedienen fich derfetben nur noch zum Näuchern, Die Art fie zu fammeln wird er zahlt. Dann folgt die chemiſche Unterſuchung; ſproͤd, graugeld , kalt, geruchlos, ‚erwärmt wie Vanille, in Al— kohol leicht auflöslich, nicht im Waſſer, wenig in Saͤu— ven, in fluͤchtigen Oelen zu Firniß, iſt mithin ein aͤchtes Harz. Der Geruch kommt nicht von Benzoeſaͤure, ſon— dern von der Verflüchtigung des Harzes ſelbſt, beſteht aus Kohlen-Sauer-Waſſerſtoff. Konnte in der Medi— cin ſtatt einiger fehr theuren Harze gebraucht werden, 3. B. für Gummi Elemi, ferner zu Firniß, Einbalſa— mirungen, zum Mahlen. P. Mascagni; uͤber ein neugebohrnes Kind zu Pelago, ‚Ende Octobers 1812. mit 4 Tafeln 108. Zwey Köpfe mit 2. Rüdgrathen, männlich, wogen 22 Pfund 7 Unzen, aus: fuͤhrlich beſchrieben und zerlegt. V»'Brera, Theorie und Behandlung der Tussis con- wulsiva, 184° Weit Authenrieths Salbe in die Herzgrube un — gen auf die Haut zu leiten. Krankheit nicht gefannt zu haben, beſchreibt dann die Zei— Sen und den Charakter u. f. f. dieſer Krankheit. Die mit Kuhpocken geiinpften haben fie weniger heftig. Der Verf. empfiehlt Cicuta, Hyoscyamus, Nux vomica, Atropa Belladonna, Mercurius dulcis, falte Auffchläge auf, das Brufibein als Vorbauungsmittel, Iſt die Anftefung ſchon erfolgt, fo gibt er zu diefen Mitteln Brechmittel, Ipecacuanha, Tartarus fiibiatus, Kermes minerale, Oxy- mel squilliticum, Morgens und Abends laue Fußbaͤder, etwa mit Camillen oder Genf, dann Weficatere hin und wieder, beſonders vorn auf den Hals, indie Herzgrube u. ſ. w., doch nicht, wenn die Lunge entzuͤndet oder die Haut zu reizbar iſt, in welchem Falle er vorzuͤglich Au— thenrieths Salbe empfiehlt, auch bey Lungencongeſtionen nach Maſern und ſelbſt in der Lungenſucht. Blutlaſſen kann im erſten Stadium bey ſtarken Naturen anwendbar ſeyn. Bey kleinen Kindern muß man Blutegel zwiſchen die Rippen ſetzen; in der nervoſen Diatheſis empfiehtt er China, Islaͤndiſch Moos mit Milch, Angufiura, naͤh— rende Mittel und Wein; bey Convulfionen Opium, Bis ſam, Kampher, Bibergeit allein oder mit Saffer, Zeus fetsdref, auch in Klyſtiren, Bernfteinöl zum Einreiben, längs des Ruͤckgraths. Uebrigens muß man natkrlih auf Complicationen Ruͤckſicht nehmen. Locatelli Hat von der, Autenriethifchen Salbe feinen Vortheil erhalten und fand die innere antiphlogiftifche Heilart_eben fo wirkſam. - Auch, die Verfuche, welche Carminati durch Dr. Butti zu Maya land hat anftellen laſſen, haben es richt anders gefunden. Brera führt übrigens feine Abhandlung ſehr wweitläuftig durch, und gibt eine ſolche Menge Nathfhläge und Mit . tel, daß man am Ende nicht weiß, gefihieht esmus Augſt vor dem Feinde oder aus Reichthum an Einfällen, Moriechini, über einige Gubftanzen, welche MINOR 4 ſetzt durch den Harn gehen. Bonhonime hat im Urin der Rachitiſchen Sauerflees 4 faure gefunden; der Verf. felbft diefe und Aepfelſaͤure. Ob das von der Krankheit oder von Gpeife und Getränd herkommt, wollte der Verf, an ſich felbft verfüchen. Sur erft trank er daher Waller, um die Blafe von dem foger: nannten Harn und dem Blute zu befteyen; darauf eine enge Limonade und er fand nach Scheeles Methode. beyde Gäuren in Limonien, die Eitronen = und die Aepfelfäure ohne Phosphorfaure. Das ift fonderbar, daß dieſe Säuren durchs Blut gehen ohne die freye Sode zu neutraliſiren, und ohne felbſt zerſetzt zu werden. Auch iſt Sauerflee = und Aepfelfäure haufig im Harne —— gen, welche im Sommer viele Liebesaͤpfel lsolanum Lyıco- persicum, ital, pomo d’oro] efjen, Go findet nıan Koh⸗ tenfäure im Harn bey- denen, welche Gauerivnffer und ſchaumende Weine trinken; Gallert,. wenn man Stleifch- brühe genoſſen; falsfaure Sode und Lauge, wenn diefe 2 A .2oR2 gerieben hilft, fo väch der Set. den Neiz in ie Lun Die Griechen ſcheinen diefe £ re 1 nel in ul Luc ae" u dba { we In j Salze in viel Waſſer aufgelöft, genommen worden, eben fo fehwefelfaure Yauge und Sode, Weinftein, aber nicht Satpeter. Auch Schleim nach ſchleimigen Getränfen, der 4 IR r Leicht durch. falpeterfaures Quedfitber enideft wird, auch“ Bitterſalz, Dele, die Särbefioffe von Thee, Indigo, R Daß viele riehende Stoffe, wie Zwiebeln, Spargel, Zim— met, Terpentinst u, f- w, dem Hakn ihren Gerud) mit⸗ X * theilen, iſt bekannt. ey ſolche Stoffe namitteldar durch Lymehgefaͤbe in die Harn⸗ blaſe gefuͤhrt werden. Jemand, deſſen Harn voll Aepfel⸗ faͤure war, hatte nichts davon im Venen-Blut. follte einmal Arterien= Blut unterſuchen. L V. Dandolo, über die Seidenwuͤrmer und die Maul⸗ beerbäunme , 210, D hat fchon ahnliche dem Staat nuͤtzliche Schriften ſendung der Weine geſchrieben. 1815 gab er fein Wer über die Geidenwürmer heraus, 1816 zeigte er dem guten Erfolg feiner Methode, in dem Tagebuch uͤber die Sei⸗ denwuͤrmer. Die Mauth⸗ Regiſter von 180710 zeigen, daß der Werth der rohen, gefponnenen undigefärbten Bolle jaͤhr⸗ lich 79,000000 Lire betrug in den Provinzen, woraus das Koͤnigreich Italien beſtand. 1810 ſtieg er faſt auf ‚wenn man die Seide in Italien ſelbſt verarbeitet, und ta— deit daher die hohe Abgase auf die Ausfuhr. Dazu kommt noch, daß viele fremde Käufer die Seide nad ihrem Sinn wollen bearbeitet haben, Dann unterfucht er den jährlichen Gewinn der Eigenthuͤmer und der Paͤch— ter, wenn dieſe Die Blätter liefern, und mit jenen die Gefpinnfte teilen; 2).den: reinen Gewinn, welchen man zieht aus der Pflege der Seidenwürmer auf eigene Rech— nung, man möge die Blätter feldft befiken oder fie kau— - fen müfen. [Die Sjtaliäner nennen Baco. den Wurm, - Bigattiera den Stand, Gelso den Mautbeerbaum.] A, M. Vassali-Eandi, über Meteorelogie,, ©. 230,, deſſen zahlreiche Arbeiten in dieſem Face ruͤhmlich bes _ £annt find. Hier handelt er x) von dem Zweck diefer Wiſſenſchaft, die Naturgeſch. der Aimofphäre, ihren Einfuß auf die 3 Reiche der Natur kennen zu lehren, 2) von der met. Warte, 3) von den Inſtrumenten, 4) von ‚den Damit zu derbindenden andern Beobachtungen, z. B. > au 3 En = 32 cn m 08 en ce To ” — ZU = — die Verhaͤltniſſe des Pflanzenreichs, das Wandern der d Thiere, ihr Betragen u, dergl, Die nöthigen Inſtru— miente find: h I. Barometer, 02. Thermometer, —3 3. Hugrometer - “ * Manometer, um dag Gewicht einer REDEN Luft⸗ ſſchicht zu meſſen. . Anemoſcep, um die Richtung des indes zu meffen. 6, Anemoimeter, um deſſen Stärfe zu meſſen. 7. Ubeomeier, um. die Menge des gefallenen Regens zu R meſſen. 8: Armidometer, um die Ausdunſtung zu meſſen. 9: Ceraunograph, um die Staͤrke die Blitzes zu meſſen md zu erforſchen, ob der Schlag ab- oder aufwärts 9 gegangen. 720. Electrometer. meſſen. 12. Cyanometer, um die Farbe des Himmels zu meſſ en. 23. Photometer, um die Staͤrke Der Lichts zu meſſen. 14. Eudiometer. Magnet⸗ Nadel. Vor Verf. bermuchet daher, vr Man über das Vieh, die Kartoffeln, Iber Erhaltung und Ver— go. Millionen. - Der Verf. glaubt nicht, daß es gut ſey, 11. Diophanometer, um die Durchſichtigkeit der Luft zu 1974 Diefe Inſtrumente werden alle genau beſchrieben, und die beſte Einrichtung u. fx fs angegeben: Er zieht das Haar= Hygromster von“Saussure vor; N Bat vols \taıfhe Eudionieter. , P. Moscati, über eine fonderbare Erfipeimung auf der met. Warte zu Mayland. Diefe ift in-einem Thurme 125 par. Fuß hoch, oder.693 Mayländer Elfen, 20 F. breit, die Mauern Außerft feft, die, ift 150 Jahr er⸗ baut und nicht im Geringften von der Genfrechten abge= wichen, ſteht an einer alten Kirche. Ein Pendel von ı 8. Länge in’ Glas verfchloffen, bewegte fi) unaufkörlich auch in der ruhigften Nacht. M. aufmerkſam, beobachtete nun Pendel verfchiedener Länge von einigen Zoll bis auf einige Linien und fand 1) daß man bey allen Bewegung wahrnimmt, 2) daß die Bewegung unmerflic wird bey einem Pendel von 5 F., 3) daß fie bey fehr kurzen Pen— dein fehr gering if. Das halbe Sekunden - Pendel gibt die ftarfften Bewegungen. Die Pendel beftanden aus eis nem zarten Seidenfaden mit bverfchiedenem Gewicht, von verfihtedenen Metallen und Formen, welches alles feinen Unterfchted in dem Rhytmus der Döciilationen gab. Die Pendel ftanden unter Glas-Glocken; je tiefer fie in dem Thurm gebracht wurden, deſto geringer tar die Bewe— gung, ganz unten hört fie auf. Um zu unterfuchen, ob die Schwingungen nad) einer gewiſſen Weltgegend gehen, hieng er einige Pendel an die Mauer von Oſten nach) Welten (lavante e ponente) und andere an eine Mauer, die von Mittag nah Mitternacht läuft (tra mezzo - gior- no .e tra ‚montana, "Daher dag Spribwort: er hat die Tramontane verlohren, nehmlich den Norden, wohin die Magnetnadel weifet), und fand, daß die erften immer parallet mit der Mauer, alfo von D. nad) W. ſchwangen, die ziventen aber ‚gegen die Mauer, alfo auch von D. nah W. Diefe Beivegung findet bey vollfonmenfter Ruhe ſtatt; denn wenn ein Wagen einige zoo Schritte entfernt, fährt, fo werden "die Pendel geftört und kom— men erft nach einigen Minuten wieder in ihre gewohnte Richtung. Bey ſtarkem Wind werden fie auch geftört, . wenn gleich alle Deffinungen des Zimmers dicht geſchloſſen find. Wafferwagen an beyde Mauern beveftiget, zeigten ebenfalls Bewegung. Diefe Beivegung kommt auch nicht von der hugrometrifhen Bewegung ver Gebaude her, welche Caesaris, Aftroncm zu Brera in den Effemeridi 1813 genau beobachtet hat (Sul moto oscillatorio delle Fabbriche), weil diefe Bewegung nur bey/Sonnenfhein ſtatt findet: M. glaubt endlich, "diefe Bewegung fonne von der Umdrehung der Erde herfommen, wodurd die zuruͤckbleibende Luft beftändig an hohe Gebäude ftößt. G. Maironi da Ponte; Zerlegung des Eifenfpaths aus dem Gang von Ortasolo und Manina im Thal Sczl- va Departement Serio ©. 264. Der Verf. ift durch) verz fihtedene Schriften bekannt, namentlich über die Torf— gruben bey Cerete im Bergamiſchen, uber die Verſteine— rungen des Monte Misnia und über die Quarz-Kry— falle von Selvino, } Brocchi fehrte die Eifengruben in der Provinz Brescia fernen, Daponte nun die nachbarlichen von Ber- gamo, fo daß fich beyde ergangen. Der Eifenfpath kommt daſelbſt ſehr haufig vor, und wird vorzüglich ausgefchntalgen. Bekanntlich find die Beſtandtheile dieſes Minerals fehr sure ö > veränderlich, einigen fehlt Sefannttich der Kalk ganz, wie denen im breszianiſchen Thale Trompia und bey. Ber- gamo; zufällig find dabey Talk, Kieſel, Zint * wir enthält in 200 ©r. Von Ortasolo, Bon Menins, Sohtealause u. Waller 65, 12,8 63,12,8 = Eifenbledh 109,75,0 114,06,4 Wadkalch 8/12/8 10,08,8 Quarz 8/12,8 1,00,0 — 3240 1 1709,09 * 3,12,0 2,00,4 Et; ; ö 2,5079 3,790 Eifenfies 0,06,4 0,0950 inkkalch 1,62,8 0,06,0 ertuft 3,31,4 49 E A. Manzoni; proftifce Bemerkungen über das Ein— feilen des Kopfes im Besten und über den Gebrauch der Zange. 298. Ein fehr ausführkicher Aufſatz, wie derz gleichen immer zu werden pflegen. Zuerft Geſchichte der von le Zange, befonders auf Mulders @iffertgtion 1794 verwiefen. Gtein verdammte alle fogenannten Derbefferungen der Levretifhen Zange; doch.fheint die von Pean, welche 2 Zoll Länger, und feine Krümmung im concaven Theil der Löffel hat, vor— züglicher, Baudelocg. wandte fie an. Alfalini lobt die von Dfiander fehr und hat eine verbeſſerte vorge— fplagen aus der von Dfiander und Brünningse “haufen. Die brauhbarfte ift vielleicht die des letz⸗ tern nach feiner -erften Verbeſſerung, nicht nach der letzten. Nun gibt er Regeln über das Verhalten beym Gebaͤhren und über die Anivendung der Zange an. [Die Statianer nennen das Beden Catino und Bacino.] G.Fabbroni; über das Auszichen der Gold = und Sil⸗ bertheitchen aus andern Subſtanzen durch die Verquickung. Geſchichte. Schon Virruv und Plinius wußten, daB das Duecfiiber das Gold reinigt, Strabo fagt nichts Davon, obfihon er über die Bergiverfe Spaniens redet. Nun war es davon ſtill in Stalien bit auf die Zeit von Bi- zinguccio), der diefen Proceß zum Gotdfand anwandte. Um dieſelbe Zeit erzaͤhlt Agricola, dab die Italiaͤner auf diefe Art das Gold in Deutfihland gewännen. Die Alten mußten nur von der Verquickung des Goldes, Biringuccio wandte fie aud auf das Silber an. Benyenuto Cellini redet von der. Verbindung des Goldes mit Quedjilber zu Vergoldungen. Dann handelt der Verf. weitläuftig von der Verquifung in Amerika, die erfi um Die Mitte des ısten Jahrhunderts in Gebrauch Fan. Man verquidt da durch Zwiſchenmittel, z. B. Waſſer, Eſſig, Sublimat, Kupfergruͤn, Kochſalz. Dann beſchreibt er den Zuſtand der Verquickung in Deutſchland. Beckmann behauptet, man habe ſie beym Rheingold vor der Entdeckung Ame⸗ ritas angewendet, nach andern ſeit 1566 in Ungarn; ‚aber ein Spanier, der fie 1593 in Böhmen einführen wollte, drang. nicht durch, und es ſcheint, man babe 1769 in Ungarn feine andere ald d Nlinius angewandt, wobey man die Gubftanzen. mit Queckſilber in irdenen Gefaͤßen fHhttelt, und es dann wie Schweiß durch ein Fell drüfft: Darauf fommt er an die Bornifhe Anftalt in Ungarn. und die allmahlig,in die Verquidung des — — 976 durch Zwiſchenmittel; dieſe Erzaͤhlungen nach Serben Zuerſt arbeitete man ‚in. hölzernen Gefäßen und alt, Barba, der Spanier, welcher die -amerifanifche Methode, verbeffert hat, wandte, kupferne Gefäße an; andere.ei= ferne; Born erdachtereine Reihe horizontaler ‚Fäfjer, die ſich in. der Minute 15 — 20mal umdrehen und fo 16 Stun: den lang 10 Centner Schlich (Farina “minerale) mit Meerfalz-getrod'net, 3 C. Waller, 5 Quedfilber und ver- = fihiedene Eifenftangen iin Verhältniß von 6 auf den Cent⸗ ner durcheinander ruͤtteln. Dann erklärt er Die Opera⸗ tion, lobt ihre Auwendbarkeit, die wohlfeiter ift als das Chmelzen, wobey überdieß 3 Denaren in 100 Pfund Schlacken ſtecken bleiben; während behm Verquicken man auch einen Denar Gold vom Centner Schwefelkieſe ge— winnt. Der Abgang an Queckſilber beträgt in Europa von 28 — 12 Proc.; man kann es aber wieder ſammeln und verliert dann faft nichts, Taußer was fih mit den Salzen verbindet. hundert. ' Pini führte zuerft Verdefferungen ein, und Ro-— bilant viele in Piemont, und jest iſt's überall vortheilhaft eingerichtet. Sn der Münze von Florenz, hat der Verf. ftate Vieh oder Menfihen, Waffer zum Pochen anges' wendet, Er hat die Reibpochen unterdrüdt, einen ſenk⸗ rechten großen Muͤhlſtein dafür eingeführt und 5 Ver— quidungs = Mörfer, auf deren Boden eben fo viele Walz zen von Gußeiſen umlaufen. Er verliert gar fein Queck⸗ filber mehr und erſpart Material, Zeit und Geld. Man muß fih wundern, daß der Verf. nichts von der präd- tigen Quianftalt in der Münze von Mayland redet, da er doch die von Venedig, Genua und Rom anführt, V. L. Brera; ſonderbare Monftrofitat eines Foetus und Vermuthungen über die erfte Entwicfelung des Eins bryo, mit 3 Tafeln. Es war ein 7monatl. Acephalus, dem die obern Glieder: der Bruft fehlten, auch das Zwergfell; die Lungen, das Herz, Magen, Mil, Leber, Ober : Nieren. Darm, 2 Nieren mit den NHarnleitern‘ und der Blaſe, Die Bauheingeweide waren ein Stud. Zuftand in Italien im ıgten Jahr⸗ \ die männlichen Geſchlechtstheile ziemlich regelmäßig; nur‘ „13 Wirbel, mit Mark und Nerven; fehlte Hirn, Hir⸗ lein, verlängert Mark und Halsnark. Hallers Mey— nung, als wäre das Herz im Kuͤchlein das erſte Einge— weide, ‚gilt mithin nicht. B. glaubt, dag Reran allg wäre das erfte, was ſich im Embryo bildet, Gaetano Malacarne Acquese; über das Wieder⸗ kauen, mit. Abbildungen. Der erſte Magen Ventrone, der zweyte Beretta, der dritte Centopelle, der vierte. Quaglio. Der Ventrone ift bey alten Thieren der größte, bey Gaugenden der Quaglio, bey weichen nod fein Wien derfauen ftatt findet; der Centopelle ift der Eleinfte, bey Saugenden aber der größte; werden ausführlich beſchrie— benz Bey dem Wiederfauen follen, die Muskeln des Bauchs und der Bruſt am meiften thun. In der, Bereita wird viel Saft abgefandert, heiten. Einige -behaup« nifhen Saͤmpfe. Ban ihrem Urfprung. Noch alleriey über Krank: vu kosombramikuhee hie Berbefferung der pontie. ten, dieſe große Ebene fey Zu den Zeiten der Volsker ange⸗ baut ‚gewefen, andere läugnen.. Homer fcheint geglaubt. zu haben, diefe Sumpfe würden pom Meer uͤberſchwemmt. Deutſchland eingeführten Verbeſſerungen der Verquickung Die Nom, Schriftſteller reden nicht mehr von folder w — ER } a u re nt nung, durch, Appius reden. Heutzutage gibt es nur einige Punkte, die niedriger als das Meer liegen. Seit dem z2ten Jahrhundert hat man die Austrocknung vielfältig verſucht. Der Verf. vergleicht dieſe Ebene mit dem Thal von Chiana, das die Fluͤſſe überfptwennnen und. zum ungeſunden Sumpf machen, Werden nun allerley Mittel theils zur Anfhwenmung, theils zur Austrocknung vor⸗ geſchlagen, die aber ſo ſehr ins Einzelne gehen, daß wir r hier fie nicht mittheilen mögen. Er glaußt mit 3 Milz lionen Fr. laſſe fich das Werk binnen 5 Jahren fo voll— führen, daß es eine große Zahl von Sabrkunderten Hält \ und würdig fey der Kraft des alten Roms und der wiſ⸗ ſfenſchafttichen Erleuchtung des Neuen, Dann die Gtaltten der Gefellfehaft, dann das Ver— zeichniß der. Mitglieder P. Ruflini; Anhang über die neue Methode die nit: q ‚merifchen Winzeln auszuziehen. N ©. F.Mossotti; uͤber die Bewegung einer etaftifchen Elüffigfeit aus einem Gefäß und. über ihren Druck auf deſſen Wände, Paoli; über die Schwingungen eines an einem auds = dehnbaren Faden hängenden Körpers, Schon im erften Band der Atti della societa italiana hat ev davon ge= Handelt, Nachher hat auch Poisson ſich damit befchaf- tiget; und nun ſucht der Werf. su zeigen, daß feine Ana— lyoſe hinreicht, alles zu erklaͤren. Zuerſt integrivt er durch . Annäherung die 2 Öleihungen, welde die Bewegung des Schwingungs = Centrums des Penvdels beſtimmen. Dann ſucht er die Formel, welche die größten Abweichun? gen des Pendels vom Seigern ausdruͤckt, und zeigt, daß dieſe auf Geyden Geiten des Seigern alle untereinander gleich find, Dann ſtellt er die Formel für die Dauer einer jeden Schwingung auf, beſtimmt den Fall, worinn die Schwingungen gleichzeitig Betrachtet werden koͤnnen, worinn er den allgemeinen Ausdruck der Dauer einer jez ‚den ‚Schwingung findet, und die Länge eines gegebenen Pendels, welches ſeine Schwingungen in der Zeiteinheit vollbringt, ziemlich beſtimmt. Brunacci, über den Stoß der Stüffigkeiten. Er nahm fich vor, Morosi’s Einrichtung, nehmlich.eine mit einem Kand verfehene Platte um den Stoß eines flüf- 5 figen Strahls zu vermehren, zu berechnen. Er nimmt feit über 2 mit einander unter einem Winfel verbundene Linien, in diefem Winfel-eine krummlinige Portion von ftagnivender Stüffigfeit laͤßt; nad der Hypotheſe, daß das Flüffige in allen feinen Durchſchnitten die naͤmliche Geſchwindigkeit habe und nach der Centrifugal-Kraft J in jedem Punkte obiger Curve, daß der Radius der Krünts mung uͤberall conſtant iſt, und mithin die Curve ein I Kretsbogen. Der Ausdruck der Totalkraft auf die erite dieſer Linien ift gleich dem doppelten Produkt de Durch» $ ſchnitts in conftanter, der Geſchwindigkeit gehörigen in ‚Höher und in dem Sinus des Winfeld, der das Gupple= mient von dem Winfel ift, den die 2 geraden Linien bil ‚den, Daraus ſchließt er natlırlih, daß die genannte Kraft am größten ift, wenn der Winkel ein rechter. Diefee wendet er dann auf verfihiedene Formen flüffiger Ströme at. . D lernten ng. auch nicht wo fie von der Austrock⸗ 3 an, daß die Bewegung einer flachen. Schicht von Flüſſig⸗ — * dem Raum Der gradivinfliger Ebenen an. % 7 1978 P. Paoli; uͤtzer die primitiven Blerhungen, welche den Differential- Gleihungen zwiſchen 3 oder ein wenig mehr Variablen. entfprechen. G.B. Magistrini; über einige Häuptsunfte der höx heren Mathematik. Befteht aus 3 von einander verfcjie- denen Theilen. . Im erften befchreißt er den Vorzug der analytifchen Functionen zu den Beweiſen der Grundſatze des Differential= Calculs und aͤußert dann einige Unruhe uͤber die Einwuͤrfe, welche man in der letzten Zeit gegen Lagrange's Princip von der allgemeinen Verwandlung der Functionen in Reihen gemacht hat. Er wendet ſich vorzuͤglich gegen den Einwurf von Wasquicd. Im 2ter Theil zeigt der Verf., wie die berühmte Gleichung vom Princip der virtualen Geſchwindigkeit, worauf die ganze Mechanik gegruͤndet iſt, erhalten werden kann, ohne etwas von dem unendlich Kleinen hineinzubringen. Er nimmt eine beliebige Menge von gegebenen Punkten in Dann nimmt er einen andern Punkt für variable Coordinaten an und findet die analytifhen Ausdrüde ihrer Entfernuns gen bon den gegebenen Punkten, differenzirt jede durch alle 3 variablen und beweift, daß die Summe der 3 par— tialen Differentialer, oder das ganze Dirferential gleich iſt dem Stuͤck derjenigen Graden, die ſich zwiſchen dent Punkt der variablen. Coordinaten befindet und der Nor— malen, Die von einem andern darauf ntedergelaflen iſt, und die man im Raum erhält, wenn man jede variable Eoordinate um ein Unbeſtimmtes wachſen laͤßt. Ju sten Theil koͤmmt der Verf. auf die bekannten Antegralfors meln für die Mefjung der Solida und der Öberflächen im Allgemeinen; er glaubt, die gewöhnliche Regel der Geometer fey fehlerhaft und gibt Teichtere-Mittel an, die 2 Probleme zu löfen, G. B. Amici; Befchreibung eines neuen Micromes ters. Zuerft dag Gefchtchtliche von Huygens, Malvasia, Auzout, Herſchel, Bouguer, Boscovich, Maskelyne, Rochon ‚ prüft die wichtigften davon und ſchlaͤgt endlich) eine neue Einrihtung vor, A. Bordoni; über die discrete Bewegung eines Kore pers, oder über die Bewegungen, in welchen ſich von Zeit zu Zeit endliche Waristionen folgen. Zuerſt von der gradlinigen disereten Bewegung; 2tens auf einem geges benen Polygon, 3tens auf einen Polyeder, atens von der; haldfreyen discreten Bewegung, nehmlich, wenn der Körper von Zeit zu Zeit auf eine Fläche ftoßt, stens von, der ganz freyen discreten Bewegung, Alle Punkte find genau betrachtet und aufgelüft. - | $. Canterzani; Aufloͤſung von 2 Problemen aus der Theorie de maximis et minimis. P. Cossali; Beſtimmung des Inhalts eines Faſſes von verfihiedenem Ban, F. Bertirossi- Busata; Berechnung einiger Stern⸗ bedeckungen, zu Padug beobachtet von 1807 bis 14. Der Unterſchied des Paduaer Meridians vom Pariſer iſt 35’ 9“ Zeit. * gantini; Theorie des neuen Planeten Velta, mit Tafeln; feinen Ort in jedem Augenblicke berechnen zu koͤnnen. * -P. Ferroni, die Roͤm. Wage bequemer und weniger fehlerhaft einzurichten, 2a,* 1979 \ DR De u über die Entdetung einer Maſſe gediegen Eifen in Bra= i jilien; von A, F. Mornay und W. H. Wollasten, Sm Herbfte ıgro entdeckte ich nächft Bahia (in Braſi— - tien) eine Quelle, deren Waffer ftarf mit Eifen geſchwän— aert war, was in dieſem Sande für ein fehr fhakbarer _ Fund gehalten wurde. Da ſich hiebey die Regierung er=- innerte, daß vor ungefähr 30 Jahren ein Bericht uͤber eine entdedte warme Quelle 40 bis 50 Meilen nördlich eingelaufen war, und der Prinz Regent von Portugal Bey feiner Anweſenheit in Bahia ſich erfundigt hatte, ch das Land nicht irgendwo warme Waller befiße; fo wurde ich beauftragt, jenen Ort zu unterfuhen. Der General: Gouverneur bot mir jede Erleichterung und Schutz an, und einige Freunde fagten mir, ed fande fid ein außerordentlicher Stein in derſelben Gegend, aber tiefer im Sande, den man für Silber oder Eifen oder far jenes Eiferhaltige Conglomerat halte, das fo haufig in Brafilten ift und oft Gold enthält, und wie ich glaube, zuweilen Diamanten. Auf derfandern Seite behaupteten > einige Perfonen, welche ihn gefehen hatten, daß es fein Metall wäre,» fondern nur den Metallffang dev dem An— fihlagen gäbe, was mehreren Steinblöden in derjelden Gegend eigen fey, welche Die Einwohner Shlangene ftein nennen, weil fie ſich durch Zerſetzung an der Ober: flache abblaͤttern. Sm Sahr 1784 fand Bernardino da. Mota Botelho diefen-Stein, und zeigte es an. Es wurde ein Schulz des naͤchſten, d. h. 50 Naften entfernten. Dorfs, hinge— ſchickt, um ihn nad) Bahia zu fohaffen. Er braudte 30 Mann um ihn mit 4 Hebehr umzulegen. Das Bett, worinn er lag, fand man von derſelben ſchuppigen Sub— ſtanz, welche am Boden der Maſſe klebt. Das Jahr darauf bauten ſie eine Schleife; ſpannten 20 Yaar Schſen davor und fchleppten binnen mehreren Tagen, den Blod erwa hundert Stab weis, bis an den Baͤch Bendego, wo fie ihn liegen laſſen mußten. — ——— 1080 Ich beſuchte diefe Maffe den 17ten Jenner ———— und fand fie goch auf der Schleife, worauf fie waͤhrend fünf and zwanzig Sahren gelegen hatte, - z Ich gebe Ihnen ‚einen fehr genauen Umriß dieſer Mafle. Sieh Holzſchnitt) Sie iſt ungefähr 7 Fuß lang, 5 Fuß breit und 2 Fuß N dif außer einem Fortfag von ungefähr ſechs Zoll, Der Innhalt kann jedoch nicht genau berechnet werden, weil der breite Theil unterhalb betraͤchlich ausgehoͤhlt iſt. Mi Ruͤckſicht auf dieſe Hoͤhlungen ſchaͤtzte ich: diefe Maſſe auf wenigftens 28 Kubiffuß, was jeder zu 500 Pfund gerechnet 14000 Df. gibt. — Gie ıft kaſtanien⸗ braun, oben und an den Seiten glänzend, der hohle Theil aber unterwärt® mit einer Kruſte in dien Stüdchen be- dedt, auswendig von der Farbe des gerofteten Eifene, beriedt die Finger beym Anrühren, Die Stufen find fehr zerbrechlich und der friſche Bruch ſchwarz glänzend, wie Magnet Eifen. ; j Die glänzenden Dberflähen des Blocks find nicht eben, fondern mit ſchwachen Eindrüfen wie gehammert. Es finden fih mehrere Höhlen darinn von dem Durchs meſſer einer z2pfündigen Kanonenkugel bis zu dem Durd- meſſer einer Flintenkugel, die groͤßern find fleh, die an- _ dern aber viel tiefer. Gie enthalten alle diefeibe Gub- ftanz, welche an der großen untern Hoͤhle hängt und’ eie nige derfelben auch Sruͤcke von quarzigen Steinen. - Die braune Farbe der Hberflähe der Mafle iſt nur ‚eine fehr duͤnne Roſtkruſte, denn der Leichtefte Kıs mie einen Meffer bringt einen weißen, metellglängende Strich bervor; und Doch gibt die Maſſe, wo man auch mit eis nem Stahl anfıhlagt, fahr viele Funken. d Mit Quarz im Dunfeln gerieben, leuchtet fie. If niagnetifh und hat fogar wohl ausgezeichnete Mole, Der R. Vol zeigt ſich ſchwach an der kuͤrzeren Spike. Der N. Vorder Mafle liegt jekt nachſt D.R.D.; ch fie wegbewegt wurde lag ’er naͤchft N. N. O. SH muß Ihnen bemerfen,, daß La Meta Botello, welcher 4 zuerft diefe Muffe bemerkte, und bey-ihrer Fortführung zugegen war, mich begleitete und mir verſchiedenes mit theilte, da er ein unterrichteter Mann iff. — Der N. Pol iſt bey weitem das maſſibeſte Ende und liegt tiefer in dem Boden als das andere. U; Kein Theil der Maffe ift im Stande, Eifenfeite am zuziehen, die Stelle mag glänzend gefeilt wurden ſeyn oder nicht. — : } Sch hatte mich mit einem Schmiedehammer und mit Werkzeugen verſehen, um einige Stücke Eiſen abzuſchia⸗ gen, allein nur mit der größten Mühe fonnte ich die fleinen Stüde losbringen, weiche Sie gefehen haben, und — von wel.hen ich Ihnen Eins bey meiner Ankunft in Enge land mittheilte. — Ein anderet ſchön kryſtalliſte tes 37 Stine befam Hr. Heuland, und es blieben mir nur wwee f nige Heine Stufe übrig. — Sobald als das erſte Sruck abgeſchlagen worden, ſetzte mich die Erſcheinung einer innern Kryſtalliſation, weliye bieher im meteor (chen Ei: % fen noch nicht wahrgenommen wurde, in Derwunderung. 7 Keine von. den Bruchſtucken haben magıre.iiche pote. Ni # —J 1 199 ran Pa : ie 7 3 - Keind, ‚glasartige. Susan; erſcheint um die Maſſe meteoriſchem Eiſen. Da ich einige Reagentien mitgebracht hatte, ‚zur Untere ſuchung der warmen Quellen, ſo ſtellte ich einen Verſuch g mit dem haͤmmerbaren Theile der Maſſe auf der Stelle an, wegen Nidels, und glaubte ihm zu finden, feite I dem aber. weiß ich daß das Phaͤnomen bloß vom Eiſen herruͤhrt. Ich habe gefunden, daß meine Stufen leichter roſten, als das verarbeitete Eiſen und bey der Erhitzung ſickert Feuchtigkeit aus den Ritzen. Ich begab mich auf die Stelle, wo die Maſſe vorher log am linken Ufer des Fluſſes Bendego, ließ den Grunde wies fortſchaffen, bis wir auf das in den. Regierungs— ä Urkunden beſchriebene Bett kamen. Wir fanden daſſelbe > Damals wenigſtens drey Fuß tief, Das Bett war horie | zontal und etwa ı Suß dick, darunter wieder derfelbe . Kies, 10 — 15 Fuß tief; dann folgte der Granitfelfen, woraus Die ganze Gegend beiteht. Ich fand die Breite des Orts etwa so Grad, 20’ füdlih, 33° 15” Be von Bahia, D Die Sehnelligfeit des Wachsthums der Wlanzen iſt wunderſam in der Nahe‘ des Bendego, obwohl der Gra— nit der Oberflaͤche ſo nah iſt, daß er an verſchiedenen Stellen hervorbricht; und was auf demſelben Liegt, iſt hauptſachlich ein grober Kies, aus Geſchieben von Quarz, Feldfpath und Granit von der Größe eines Eyes, nebft i kleinerem Kieſel und Sand, welder gewöhnlich einen gros - on Theil Glimmer enthält, allein. felten vegetabilifche. r rde. Ungefähr 40 Raſten füdwärte find Hügel von gelbem J und rothem Sandſtein, in welchem aber keine organi⸗ ſchen Ueberbleibſel angetroffen werden; da hingegen noͤrd⸗ ich aͤhnliche Hügel find, in welchen man fehr ſchoöne Ab⸗ J drucke von ganzen Fiſchen findet und vegetabiliſche Ueber— bleibſel. — 3Zuwiſchen dem Bendego und den füdlihen Sandftein- 1 Hügeln bemerkte ich viele Steine, die ih gewiß für Baſalt hielt. Ich traf Kugeln an von zwey Zoll bis zu drey End im Durchmeſſer und unzaͤhligen Prismen, mit drey und ſechs Flachen verſtreut; alle klein, d. h. unges fahr drey oder vier Zoll in der Länge und zwey oder drey im Durchmeſſer. Sudwaͤrts von den Sandfteinhüigen ift eine fandige ‚Flache, meift Dürr, füdl. etiwa 6o oder engl. Meilen lang; bſtlich und weitiih vom Meere, allein nicht 20 breit. Steine koniſche Hügel Liegen Darauf zerftreut; die größ— ‚ten baben flahe Spißen und feinen alle von. derjelben Hohe zu feyn, ungepahr 20 Klafter. Diie groͤßten Hügel ſcheinen geſchichtet zu ſeyn, allein: "fie beſtehen aus lockern Sandmaſſen, ausgemoͤnmen ſo— fern fie Schichten von dunkelrothem Eiſenſtein enthalten, - in welden fleine Kryſtalle von Magnet- Eifen Liegen; „die Die Diefes Betts betragt ungefähr zwey Zoll, und fie find ganz denen aͤhnlich, welche in den Thon = Hügeln . bon Bahia gefunden werden, Die kleinen Hügel bejichen aus Haufen von Kiesfand und lockern Steinen, nebſt vielen Stucken von denſelben herum, wie in vielen von den bekannten Maflen von N 1982 Eifen - ad Mad - Klumpen, welche fehr dicht, ſtahlgrau find, enthalten Arſenik, aber anfheinend fein Eifen. Das traurige Anfehn diefer Fläche wird vermehrt durch zahlreiche Nefter von Cupim (weiße Ameifen); wel: he aufrecht ftehen wie Grabſteine. Betrachtet man fie näher, fo find fie fonifh, etwas zuſammengedruͤckt, fo daß die Baſis elliptifch iſt. Alle welche ich unterfuchte, waren genau bon derfelben Geftalt. Die Moaterien, aus welchen fie beftehen, find weißer Sand, weißlihe Thon: erde und Holztheilhen; viele waren fünf Fuß hoch. Der Boden der Thaler oder; tiefen Gründe, welche gewöhnlih fumpfig find, ift übermäßig gefattigt mit Seeſalz, das die Einwohner für ihren Bedarf auswaſchen; allein es enthält einige bittere Salze, welche er für jene, die nicht daran gewohnt find, abführend — Es waren mehrere warme Quellen, die aber kaum dieſen Namen verdienen. Eine war 86° Fahrenheit bey 81° der Luft. Eine andere ivar 83° bey 774° der Luft, und auch 853% bey 80° der Luft. Das Waſſer diefer beyden ift das klarſte, dad ich je— mals gefehen; viele kleine Fiſche ſchwammen in dem Be— den der letztern, aus welhen, zu allen Sahreszeiten, ein bedeutendes Büchlein ab tiefe. Eine dritte fand 90° bey 73° der Qufte ift ſehr £lar, Eine, vierte war ıoı? bey 351° der. Luft; 101° bey 93° der Luft. Der Geſchmack des Waſſers ift etwas eifenartig und ſehr gefaßen, außerordentlich unangenehm und edelhaftz ohne befonderen Geruch; ſehr durchſichtig, obwohl es Eifen und Kalk abfekt, und ſich eine fhilfernde Haut auf feiner Oberflaͤche bildet, enthält: fein ſchwefeliges Gas. Die Felfen in der Nähe enthalten Schwefelfies, der nicht magnetiſch iſt. Diefe Quelle heißt Mai-d'Agoa und liegt auf der Iinfen Seite des Fluffes Itapieuru, nahe am Wafler, nicht weit von einem Plake, der Mato-do-cipo heifit. Auf diefer Reife fah ih auch die ſonderbare Pflanze Cipo de Cunanam, Sie wächſt häufig zwiſchen Monte- santo und dem Bendego.. Gie ift eine fletternde Pflanze ohne Blätter, chne Dornen, wachft aber manchmal fo durcheinander, dab fie ein undurddringlihes Geflecht bildet, vor dem fich das Vieh ſcheut und nie durchaus breiben ſucht, weil der milchichte Gaft diefer Pflanzen auf der Haut Juden und Blafen hervorbringt. Ich glaube es ift eine Euphorbia. Mast man darein einen Kangsfihnitt, fo ſieht nian ihn während der Nacht einige Secunden lang leuchten. Dreht man einen Stengel im Finftern um, bis die Haut plast, fo entjteht bey jeden Platzen ein Leuchten; jeder Tropfen Saft erſcheint als ein Tropfen Feuer. Gar fein befonderer Gerud, Der Milchſaft wird für ſehr giftig gehalten, ift aͤtzend, wird an der Yuft klebrig, vertrodnet bald, und fieht dann Das Waſſer auch zu aus wie gelbliches Gummiharz. Wollaston darüber. Das mir übergebene abgefchlagene Stuͤck zeigt wirk- lich Trufigen Bau und Durchgaͤnge zum regulären Ditae- der und Leiraecer, aus welden beyden Formen die Maſſe 1983 | zuſammengeſetzt iſt. In meinem Stud ſheinen die Kry— ſtallflaͤchen eine Folge der Drydation zu feyn, welche tief An die Maſſe gedrungen ift, In dem Grid aber, welches Mornay der geologifhen Gefellfhaft gefhenft Hat, und das aus reinen Metall befteht, findet ſich dieſelbe Kry— frallifation. Die einzelnen Stufe haben feine magneti— ſchen Eigenfhaften, der Magnetismus, dem ber Block auf der Stelle gezeigt, Fam ohne Zweifel von dem Erde magnetiemus, den befanntlid jedes gefhmeidige Eifen erhält, wenn es im Meridian liegt. Da Mornay Nickel in. diefem Eifer wie in dent andern Meteoreiferi vermuthete, fo habe ich es darauf . geprüft und da meine Methode neu ift, fo will ich fie hier mistheifen. Ich feilte von meinem Stück fo Yiel, als ich für meinen Zweck zurcichend hielt Cwas nicht +5, eine® Grans betrug) Töfte ed in einem Tropfen Salpeterſaure auf, und verdampfte alsdann die Auflöfung bis zur Trok— kenheit. — Alsdann wurde ein oder zwey Kropfen reines Ammoniak auf Das trockne Relduum gethan und gelinde erwärmt, um Nickel, wenn etwas davon da ſeyn ſollte, aufzulöfen. Der durchſichtige Theil der F igkeit wurde alsdann mit Dem Ende eines Ginzftäbgens etwwas von dem zuruͤckbleibenden Eifenoryd eutfernt und Triple prus- siate von Lauge entdeckte unmittelbar die Gegenwart von Nickel durch Entſtehung einer milchigen Wolle, melde nicht bey ähnlicher Behandlung von verarbeiteten Eifen entftand. Um die Quantität des Nidels zu beffimmen, wandte ich eine andere Methode an. Ich Löfte so Gran in Kor nigewaller und verdaimpfte die Auflöfung bis zur Troden- heit. Alsdann wurde Ammoniak Bbinzugetban, und die Aufloͤſung verdampft twieder bis zur Trockenheit, dar mit das Eiſenoxyd mehr verdichtet werden möchte und "son dem aufiosbaren Theile beſſer abgefondert werden koͤnnte. Wieder Ammoniak darauf, loͤſte den Nickel ſchnell auf, und die Aufloͤſung war nach dem Filtriren dunkelblau. Als hierauf eine Fleine Quantität son Schwefelſaͤure hin⸗ zugefügt worden war, wurbe das Ganze iwiederum ber- dampft, zwar nicht ganz bis aur Trockenheit, doch fo weit, dab der Heberfhuß von Ammon des ſalzſ. und ‚ fchwefelf, Ammon ausgetrieben inurde. Der Rüdftand war fihwefelfaurer Nickel, der alsdann in Waſſer aufge: loͤſt wurde, und nachdem ich ihn hatte kryſtalliſiren laſſen, 8,6. Gran wog. Da ich durch einen vorlaufigen Verſuch gefunden hatte, daß 10 Gran Nidel 44 Gran ſchwefel⸗ fauren Nickel geben, fo fehliehe ih, dak 3,6 von dem Sulphat 4,95 Metall: Nidel entſprechen, ungefähr 4 Proc. des gediegenen Eiſens. Aus einer auf Ahnlihe Weiſe angeftellten Analyſis von 24 Gran von den ſchuppigen Stuͤckchen des Eiſen— fatıhö, die Hr, Mornay mitgebrasht hatte, von dem Orte, wo die Maſſe gelegen hatte, erhielt ich 3,1 Gran Nickel⸗ Sulphat, welde 7,05 [20,05] Nickel entfpreden, was fir diefe Krufte nicht mehr als. 3,06 Proc. beträgt. Allein wenn wir das Gewicht betrachten, welches 100 Theile des Metalle Gemifhes durch Drydirung bekom— men wuͤrde, finden wir, das die beyden Verfuche fehr genau mit einander uͤbereinſtimmen. a 95 Theile Eiſen, als ſchwarzer Kalch, nehmen auf 28,3 Sauerftoff. ee a ee 5? 4 Nidel nehmen auf- 7,2 Eauerjtoff BR So daß 129,4 von der Krufte ungefähr 4 Th. Nickel ent⸗ holten, und 100 haben 3,1, was kaum die jetzt durch einen Verſuch gefundene Quantität überfteigt. 3 Aare > ; Die Gegenwart des Niels in diefer Maffe beweif, das fie meteorifhen Urſprungs tft wie die andern, und obſchon Die an der Gtelle unter dem Blei gefundene Maſſe darauf deuten fonnte, daß auch durch Kunſt ſolch verfeätes Eiſen möge hervorgebracht werden, fo ift es - doch natbrficher anzunehmen, daß der umgekehrte Gang Statt gefunden, nehmlich, daß fih das Meteoreifen, feit - unendficyen Zeiten verfolge hat und an der Unterfladbe- zerfallen iſte (PlüL Trans, 16.) Une: bi ar. du * den ſchneidenden Diamant Don Wollaston. Wenn wir betrachten, wie lange der Diamant zum Glasſchneiden im gemeinen Gchrauche gedient has, ſol ift ed zu berwundern, daß Feine genugthuende Erklärung von diefer merkwürdigen Eigenfhaft gegeben worden iſt, und daß fest die Bedingungen, von welchen: die Wir fung abhängt, nicht gehorig unterfugt-worden finds. Es gibt in der That viele Werfonen,, welche des Uns . 3 Tchiedes nicht gewahr werden, der zwiſchen Nizen und " Schneiden beftegt. Durch das erfte wird die Dberfläde unregelmäßig in eine rauhe Furche aufgeriſſen; durch das. legtere wird eine ſchwache oder oberflaͤchliche Spalte gemacht, melde ununterbrogen von dem Einen. Ende der Linie bis zu dem andern gezogen werden fann, in welcher man das Glas fihneidet. Der geſchickte Arbeiter wendet alsdann nur wenig Kraft an auf einem Ende der Linie. Der Bruch, den er hervorbringt, Läuft faft mit Gewißheit in der Spalte bis zum andern Ende fort. Sede andere Gubftanz härter als Glas rigt ebenfo - wie der Diamant. Allein die Kraft zu fehneiden denkt man ſich dem Diamante eigen, und es ift wohl feine be⸗ fondere Harte, die zu der Dauer diefer Kraft beytruͤgt. Sch hatte vernommen, daß Merfonen, welche fich mut der Zurichtung der Diamanten zum Gebrauch der Glafer befhaftigen, allemal natürliche, deutlich eryftallifirte Diamanten auslefen, allein auf welchen Umftande diefe vermeinte Vorzuͤglichkeit des natürlichen Diamantes vor andern beruhen mörhte, habe ich nicht erfahren koͤnnen. — Da id) einen gewöhnlichen ſchon eingefeßten Glafer- Diamanten und eine folhe Diartität Glas bekommen hatte, als ich für nöthig hielt, das Schneiden zu erler- nen, fo gab ich mir zuerft Mühe, durch ſtarken Drud auf die Spitze meine Abfiht zu erzwingen. — Allein ob wohl ich auf diefe Art die Oberfläche bis auf eine Tiefe aufrigen fonnte, fo war es mir doch unmoglich, die Nicbtung des Bruchs nad Willen zu Ienfen. r Neigte ich den Diamant mehr gegen die Oberfläche, fo erhielt ich nach meiner Meynung einen reinern Schnitt 5 ’ — — pr = nn nn — or i — — 1986 2 ich warmicht i im Stande, den Strit mit Feſtig⸗ Steine bon der fonenuchen Härte auch daſſelbe leiſten J keit fortzuſetzen, und ich wurde endlich überzeugt, die ge- wuͤrden, wenn man ihnen eine krummlinige Kante gäbe: naue Richtung dee Schnittes müſſe innerhalb ſehr enger Es gelang mir eine ſolche bey Saphir, Rubin, Spinell, D: Sraͤngen eingeſchloſſen ſeyn. Bergeryſtall und einigen anderen hervorzubringen; ſie Da ich gefunden hatte, daß der Diamant in der - fihnitten das Glas ebenfalls ganz rein, doch hielten fie Richtung einer feiner Kanten bewegt werden müfle, nicht lang. Obſchon mir die Harte des Rubins viele Mühe und da ich mir durch wiederholte Verſuche die erforder» machte, um ihn gehörig zu formen, fo dauerte die Kante 2 liche Neigung feines Heftes bemerkt Hatte, fo faßte ich doch nicht lange. Wahrſcheinlich fanden die Blätter auf _ ihn in ein Geftell, in welchem ih ihn nach Belieben die Kante ſchief. Und wahrfheintich Hält die Kante des unter jedem Winfel ftellen und drehen konnte, um ſchneidenden Diamanten deßhalb ſo lang, weil die Kante feine Kanten zu richten. Auf diefe Art gelangen mir in der Richtung iR der Blätter liegt, wie denn auch andere Verſuche, und ich fand bald den Unterſchied zwiſchen Cryſtalle nad der einen Richtung Härter find als mag ber Geftalt des natürlichen Diamanted und jener der der andern. geſchnittenen Diamanten, worauf, wie ich vermuthe, das , D- en zu anene —* — u eber Er. enn ein Diamant, von dem Gteinfchneider geformt, , £aug ‚ — polirt wird, ſo werden alle — ſo eben als moͤglich die Verfertigung des Bitterſalzes gemacht, und folgl. iſt die Kante oder Linie, in der fie gu: auf Monte della Guardia bey Genua, Von Holland, fammenftoßen, gerade. Allein in denjenigen natürlichen N . 2 ‘ - Diamanten, welde man zum Schneiden wählt, find die —* eu a — * ade Hat en N. ®. Oberflächen im Allgemeinen krumm, und mithin ihre BON Denua, IF einer Fon Den höhern Punkten in jeneur - Kanten auch. Wird der Diamant fo geftellt, daß die Linie Theile. der Liguriſchen Appenninen 3 Kette, welche längs des Schnittes eine Tangente auf feine unterfte Kante Bil- der Küfte laͤuft· Die Berge in dieſem Theile der Kette x: beftehen vorzüglich aus Urthon - Schiefer mit einigen une det, und dab die zwei an diefer Kante liegenden Flächen — 3 r tergeordneten Formationen von Marmor und Gerpentinz . des Diamantes auf die Flache des Glaſes gleich geneigt 5 > C BBBE — ſtein; dann aus einem betraͤchtlichen Strich von Ueber— find, fo find die nöthigen Bedingungen zum Schnitte 2 = und. Slöß = Kalk, befeuders auf der Ofkfeite v J erfüllt, Jedoch iſt die Krümmung der Kante nicht be— a A AR r JIeIGE GUN: deutend, und folglich find die Gränzen der Neigung fehr —J * en aus einigen mehr oͤrtlichen Sandſtein- und " Befcgränft; denn wenn das Heft entweder zu fehr oder Wohlen = Tagen. , a ———— Der Gipfel des Monte della Guardia iſt etwas nicht genug aufrecht iſt, ſo wird das eine oder andere f ä . Ende der Krummen winflig auf das Glas fallen, und , mehr als 2000 Fuß erhaben uͤber der Meeresflaͤche, von der Schnitt wird rauh werden. welcher er fuͤnf ital. Meilen entfernt liegt. Der Ab— Stellt man das Heft nur ein wenig ſchief, ſo £ann. bang des Berges von dem nächften Puncte auf der Kuͤ— der Schnitt noch rein feun;- weil aber dann die Spatz fte, iſt gleich, obwohl rauh, und folgt dem Laufe des tung nicht fenfrecht auf die Oberfläche ift, fo zeigt ſich reißender Fluſſes Panigaro, Die Schlucht dieſes Fluſ⸗ der, föfgende Brud dem gemäß ſcief. Reiat man das fs iſt intereffant,- in ſofern fie die Abtheilung zwi⸗ fihen einem Hohen Rüden von Gerpentinftein auf’ der BE oogin der ſtaͤrkſte Druck wirft, oberflächlich = und Oſtſeite, und einer ifolirten Formation von talkhaltigem der Schnitt mißlingt. Kalk [Dolomit] ift, aus welchem der Hügel des Monte 5 Man könnte denken, daß das Glas nach dieſer fo del Gazzo, noͤrdlich von Sestri, und die anſtoßenden ſhief geritzten Linie dennoch fpringen follte, weil es Höhen weftlich von dem Strome befichen. — Diefer talfhaltige Kalk, Iweldyer in dem Monte del Gazzo eine Höhe von mehr als 1200 Fuß erreicht, bildet an verfchie= denen Stellen nackte Felfen, welche deutlich die Stratifi- catioan des Gefteins zeigen; welche Stratilication fo= wohl als die Farbe des Kalkſteins fehr merkwürdig con= tvaftirt mit dem Charakter der Gerpentinfelfen auf der + daſelbſt ſchwaͤcher geworden iſt; allein der Boden einer Sharte iſt in der That von großer Breite, wenn man ihn mit der einfachen Spalte vom rechten Schnitte ver: - gleicht. — In dem einen Falle wirft die beym Bre— chen des Glaſes angewandte Kraft in einer gewiſſen Aus— Dehnung und kann von ihrer Nichtung abgelenkt werden; x Kin ‚in dem andern wird die ganze Kraft allmählig auf die entgegengefesten Seite der Schlucht. bloſen Punkte einer mathematifchen Linie beſchraͤnkt, Letzterer bildet nebſt einigem Thon ⸗ und Chlorit⸗ die man als den Boden der Spalte anſehen darf. Schiefer von derfelben Formation bis auf einige Meilen Die Tiefe, bis zu welder die dur den Diamant den Nücen ‚der Hügel zwiſchen den Fluſſe Panigaro Y gemachte. Spalte durchdringt, braucht nicht mehr als und dem breiten Thale von Polcevera oftlih, und ſteigt 555 Zoll zu- befragen; denn ich fand, daß der Bruch in die Höhe in gerader Linie von deu Meere gegen dem ganz vom ſeinem Laufe abgekehrt werden fünnte auf je- Gipfel des Monte della Guardia, Der urfprüngliche dem Theile der vorgehabten Linie, dadurch, daß ein Urthon⸗ Schiefer ift ohne Zweifel die Baſis diefer For— . Städt von der Oberfläche abgerieben wird, und bey Ver» mation; der Gerpentin ruht darauf in großen unform- gleichung verſchiedener Verſuche fand ſich die Dicke nicht lichen Maſſen, und zeigt eine zerriſſene Oberflaͤche faſt mehr als zus Zoll verringert. ganz von Vegetation entblöft, mir dev dunfelgrünen Farbe Dal ed mithin auf die Form der fchneidenden Kante und dem gewöhnlichen Harzglanze diefes 3 Minerale, Ich ankommt, fo iſt es nicht unwahrſcheinlich / dab andere ſah viel Speckſtein, Talk und Asbeſt u. ſ. w. darinn, auch 25 * Sfie. ers Heft 12. 25 — 1997 viele Kleine Adern von Shwefelkies Asbeſt liefert eine Menge ſchoner Stuffen in die Kabinette von Genua. E Monte della Guardia fann als die höchfte Spitze diefes Bergruͤckens angefehen werden. — Er ift aufder GSüdferte muldenförnig und oben ſtark eingefchnitten, fo dab man die Stratification von Ilrthon - Schiefer fehen fann; er iſt vermif@ mit den andern ſchon bemerkten ZTalf- Mineralien, und mit vielen Adern oder Neſtern von Kupfer = und Schwefelftes. Die Stuffen diefer Schwe— feifiefe haben eine ftahlgraue oder grünlich gelbe Farbe, je nachdem Eifen oder Supfer vorherrfiht.. Die ganze Subſtanz der Pyriten hat ein fchieferiges - Geflige, wel— ches mit jenem der Felfen, woran fie liegen, uͤberein— ſtimmt. Sie iſt fo innigft vermifcht mit denfelben Talk— Mineralien, daß fie großtentheils ſehr fettig anzufuͤhlen iſt. Sie läßt ſich uͤberhaupt genommen Leicht ſchneiden. Die ſpecifiſche Schwere wechſelt von 3,6 bis 4,6. — Auf Diefer Seite des Monte della Guardia, wegen der ſo eden beſchriebenen Materialien, und der talfhalti- gem Kalffteing des Monte del-Gazzo, wurde die Manu— factur von Bitterfalg errichtet; fie wird gegenwärtig auf Fleinem Zube getrieben, doch ift fie fihtbar einer Verbeſſerung und Ausdehnung fähig. — Urſprünglich war der Gegenftand der dafigen Arbeiten bloß der Ku— pfer-und Eiſenkies; als man aber während diefer Arbeit Bitterfalzermftalle entftehen ſah, fo änderte fich der Plan diefer Fabrif, und der grüne Vitriol und das Kupfer find jeßt Nebengegenftände für die Eigenthümer gewor- den. Man gewinnt das Bitterfals auf folgende Art: die Kieſe werden durch Stollen aus den Bergen gefihafft, welche faft horizontal getrieben werden fonnen. Einige find 200 Fuß lang und 10—ı5 Fuß breit. Andere, die nun erfauft oder eingefallen find, waren viel Länger. Das gewonnene Erz wird in kleine Stüden zerfchlagen und in offenen 2r Fuß tiefen Gruben mit Holz geröftet. Dieſes dauert 10 Tage lang. Iſt die Grube hinlanglich abgekuͤhlt, ſo wird das Erz herausgenommen und unter Sinem Schuppen aufgehaͤuft, wa es einige Monate der Luft ausgefeßt bleibt und von Zeit zu Zeit angefeuchtet wird, um die Salzbildung zu befördern. Bald zeigt ſich ein Beſchlag von Bitterfalz, der fih nah und nach fo vermehrt, Daß der ganze Haufen mit fleinen Ervftallen bedeckt wird,, die endlich in Eleinen Stuͤcken zu Boden fallen. Dieb iſt der gewöhnliche Anfang des Verfahreng; es gibt aber leichter zerſetzbare Erze, die weniger Anus bedürfen, oder auch wohl gar Ferner. Dann werden diefe aufgefchichteten Materialien aus— gelaugt und die Slüffigkeit, worinn der fehwefelf. Talk, ſolches Kupfer und Eifen wird dur Lagen von Sand und Stroh in großen hölzernen Gefäßen gefeihet. Dann fucht man. die Metallfalze wegzufhaffen, Aus dem Kupfer⸗ vitriol fallt man das Metall durch Eifen, aus dem Ei: ſenvitriol das Metall durch Kalkmilch, wodurch Gyps mit den Metallkalchen fallt. Der Kalk hiezu wird von dem talfhaltigen Kaltitein genommen auf dem Monte del Gazzo, enthält 16 p. c. Talk, von dem wahrfchein: lich ein Theil zur Bidung des Bitterfalzes dient. Die Menge des angewandten Kalks beträgt ı p. c. von den * a ee 1988| Schwefelkieſen. Die Fluͤſſigkeit wird nun wieder geſeiht und in einem großen kupfernen Keſſel vercampft, dann in kleine glaſirte irdene Gefäße gelallen, ıwo das Bitterz, falz anſchießt. Es beträgt im Allgemeinen 5 der augen). wandten Materialien. * Das mad) der Seihung zuruͤckgebliebene Erz wird noch einmal geröftet und ausgelaugt. Der Vorgang des Proceſſes bedarf keiner Erklärung. · Zuviel Sale darf tan richt Hinzu thun, weil man fonft nichts als Gyps erhielte. Mojon hat ein Verfahren vorgeſchlagen, um auch den Eifenvitriot dabei zu Gut zu machen, das ſich auf die verſchiedene Cryftallifirbarteis des Bitterſalzes und der Vitriole gründete. Woͤchentlich wird nicht mehr, als 13 Centner Bitterfalz gewonnen. Es iſt fehr rein und wird in Italien haufig in den Xpothefen unter dem Nahmen englifh Salz gebraucht. Der Befißer iſt An- faldo von Sestri. ; 2 eee die neuen Verbindungen zwiſchen BE und —— Säuren, von L. j. Thenard. (Aun. d. Chim. 1818.) el 1. Dusch Behandlung des Berornde von Barium [Bas \ rot Metalloid, Nefhelj mit Saͤuren bin ih zur Ente 7 defung diefer neuen Verbindungen gekommen, welche ö größtentheils fegr merkwürdig find. Die erfte, die ich beobachtet habe, iſt diejenige, Bi welde die Salpeter ſaͤure mit dem Sauerſtoff bilden kann. Wenn man das duch Saͤttigung des Baryıs mit Gauer- ftoff bereitete Peroryd von Barium [Refhel] feucht macht, fo zerfällt es in Staub und erwärmt ſich kaum. J Berdiunnt man es in dieſem Zuftande in 7 bis gmal feiz nes Gewichtes Waſſer und gießt nach und nad ſchwache Saipeterfaure darüber, fo Löft es ſich leicht darinn auf durd Schuͤtteln, ohne daß ſich Gas entwicelt, fo daß die Aufloͤſung neutral oder ohne Wirkung auf Lacmus und Curcuma ift. Miſcht man dann zu diefer Auflofung eine binlanglihe Menge Schwefelfäure, fo erzeugt fih eine, Menge Präcipitat von Baryt-Gulphat und die geleibte oder abgeflärte Fluͤſſigkeit ift nichts anders. mehr als Waſſer mit oxygenirter Galpeterfaure gefihwängert. Diefe Säure iſt flüffig, ungefärbt, fie macht das Sacınus fehr roth und gleicht faft in allen ihren phyſi— ſchen Eigenfchaften der Galpeterfäure, Der Wirfung des Feuers ausgefeßt, entwicelt fi bald Sauerſtoff; indeß iſt diefe Entwidelung nur voll kommen, wenn man die Säure eine Zeitlang im Kochen erhält; daraus folgt, daß es ſchwer feyn würde, fie‘ durch Hiße zu concentriven, ohne fie zu verändern, Das einzige Mittel, das mir gegluͤckt ift, befteht darinn, dab man de in eine Sapfel thut und unter den Necipienten einer Zuftpumpe bringt, unter diefen Necipienten feßt J. man eine andere Kaſel voll Kalk und macht einen lufte leeren Raum ven ungefähr 10 oder 22 Centimeter, Auf diefe Art erhielt ich eine ziemlich concentvirte Säure, die — — —— — — bey der Deſtillation 11mal ihres Volums Oxygengas gab, —9 da fie vorher hoͤchſtens ız Volum geacben, J Sie verbindet ſich ſehr gut mit Baryt, mit Pottaſche, nit Sode, mit Ammoniak und neutraliſirt dieſelben; ich 4 J — — zweifle RR, dab es je gelingen. sold, —* daraus — ſtandenen Salze zum Kryſtalliſiren zu bringen. Wenn ihren Sauerſtoff fahren ; fie zerſetzen ſich auch, wenigſtens iſt dieß der Fall bey ‚dem orygenirten Baryt⸗ Nitrat, wenn man fie von felbft verdunften läßt; ‚die Zerfeßung gefchieht i im: Augenblid der Kıyftallifation. fich fogar fon, wenn man fie in einen luftleeren Raum | bringt; übrigens haben fie dieſe letzte Eigenſchaft mit den Auflöfungen con gefättigten Carbonaten gemein, die, fobald ein luftleerer Raum von faſt einigen Millimeter gemacht wird, in lebhaftes Wallen gerathen und in Subcarbonate uͤbergehen. Die orygenirten Nitrate ver— andern nichts an dem Zuftand ihrer Sättigung , wenn N fie in Nitrate fih verwandeln, . i Man ficht alfo, dab die orugenirte Safpeterfäure durch Verbindung mit Salzbafen ſtatt beftandiger zu wer: den, im Gegentheit mehr Leichtigkeit erhält, ihren Sauer: ſtoff fahren zu laflen; dieß ift fo gewiß, dab, wennmtan im eine neutrale und Concentrirte Auflofung von oryges nirtem Nitrat von Wottafche, eine concentrirte Aufloͤſung } von Pottaſche ſelbſt gießt, eine ziemlich lebhafte Erz F h | t hitzung darinn entjteht, weiche von einer Entivicfelung des Gauerftoffs herruͤhrt; die Pottaſche wirft ohne Zweis fel auf das eigentliche Nitrat. Alſo verhalten ſich die Baſen gegen die oxygenirte Salpeterſaͤure, wie die ge— wöͤhnlichen Saͤuren gegen gewiſſe Peroxyde, wie z. B. Schwefelſaͤure gegen den ſchwarzen Wadkalch. Ich habe auch nicht unterlaſſen, die orugenirte Gal- veterfäure, mit Metallen in Berührung zu bringen; ich fand, daß ſie nicht auf Gold wirkt; daß ſie ſehr gut die Metalle aufloͤſt, welche in Salpeterſaͤure aufiösbar find, und daß dieſe Auflöfung gewöhntich ſtatt fand, ohne Entwickelung von Gas und von Hitze. Indeſſen trifft es bisweilen, daB ſich anfangs etwas Sauerſtoff ent— widelt. Dieb gefchieht, ‚wenn die Wirfung zu frark iſt und gefihah beym Zinf und concentrivter Saͤure, fo daß ſie a5mal ihres Volums Sauerftorf enthielt. N en — ie ug 2 + £ Sam Dei a U 2 lan ne * — —— zu 1 erfahren, wieviel Sauerftoff Die orygenirte Salpeter- ® ſaͤure enthielt? deßwegen fieng ich damit ans das Deut: gi oxyd vom Barum zu analyfiren. Sch erwaͤrmte eine ge=- wiſſe Menge Baryt mit einem Heberfhuß von Gauer- er ftoff in einer gekruͤnimten Glocke über Quedfilber. Diefe Baſis verſchluckte fat eben ſoviel Sauerſtoff als fie ent— halt, um Peroxyd zu ‚werden. Da ich mich alſo uͤber⸗ zeugte, daß der aus Nitrat gezogene Baryt immer et— was Peroryd enthaͤlt, fo ſchloß ih, daß im Deutoxyd die Menge des Sauerſtoffs doppeit fo aroß iſt, als im Prot= boryd; aber im dem neutralen Nitraten verhält fich die Menge des Sauerſtoffs der Gäure zu der Menge des Sauerſtoffs des Oryds wie 5 zu 1; alfo, bey den oxyge— nirten neutralen Nitraten ift das Verhaͤltniß zwiſchen den beyden Duantitäten twie 6 zu 13 and folglich auch bey der -orygenivten Salpeterfaure würde der Stickſtoff im Volum ſich verhalten zum Gauerftoff wie ı zu 3. Ich gebe bier. davon aus, daß die Säure rein feyn d.h. daß fie nicht eine Mifhung von Salpeterfäure und oxy⸗ genirter Salpeterſaure ſey. man fie nur etwas erhißt, fo zerfeßen fie ſich und laffen Sie zerfeßen, Eine der ſchwierigſten aufzuloͤſenden Aufgaben war, 1990 Schwefelſaͤure habe ich noch nicht oxvgeniren konnen, alle meine Verſuche, die lich deswenen anftellte, waren ohne Erfolg, ° Beſſeren Erfolg hatten meine Verſuche ber die Eſſigſaure. Dieſe Säure loͤſt das Deutoryd des Ba— riums faſt eben ſo leicht auf, als es die Salpeterſaͤure thut; es entſteht kein Aufbraufen und man erhaͤlt auf dem vorhin beſchriebenen Wege eine, Säure, die mit Pottaſche gefättiget und senwärmt, eine große Menge Sauerſtoff entbindet. Nur entwickelt ſich zugleich eine ſehr merkliche Menge Kohlenſaͤure, woraus hervor— geht, daß der Sauerſtoff durch die Hitze zum Theit auf die Kohle und ohne Zweifel auf den Waſſerſtoff der Saͤure wirkt. Geleitet durch dieſe Erfahrungen, unterſuchte ich auch die Wirkung der fluͤſſigen hydrochloriſchen Säure auf das Deutoryd von Barium. Ich geftehe es, ich vermuthete, es würde daraus Waſſer, Ehlorin und ein Hydrochlorat von Baryt entftehen; allein es kam ganz anders: id) er= hielt orırgenirte hydrochloriſche Säure, die ich durch Schwefelſaͤure ifolirte. Diefe Erfheinung ſchien mir fo außerordentlich, daß ich mehrere Verſuche anftellte, um fie zu beftätigen, Der entfheidendfte war folgender: Sch nahm ein Stuͤck Baryt, welches durch Der: ſchluckung von 12,42 CEentiliter Sauerftoffgag in Deut= oryd übergieng; darauf ließ ich eg zerfallen und loͤſte es in verdinnter hydrochloriſcher Säure auf, worauf ich mit Schwefelfaure allen Baryt daraus niederſchlug. Die filtrirte Füſſigkeit lieh fih weder durch Schwefelſaͤure noch durch Nitrat von Baryt niederſchlagen. In dieſem Zuſtande ſaͤttigte ih fie mie Pottaſche und brachte fie nach und nach zum Wallen, TH erhielt aus ihr genau allen Sauerftoff, den die-Bafis anfangs verſchluckt hatte, bis auf eine Kleinigkeit wieder zurint. Hier muß man noch bemerken, daß die hydrochloriſche orpgenirte Säure abgedunftet gar fein residuum nadläßt; daß auch der Baryt, nach feiner Drvgentrung, wenn er zu neutralem Hydrochlorat werden foll, diefelbe Menge Säure * dert als vor der Orygenirung; daß das Daraus gebild Hodrochlorat dann dem gewöhnlichen Hydrochlorat gleicht, wind das Daſeyn den orwenirten hydrochloriſchen Säure wird nicht mehr zweifelhaft ſcheinen. Sch habe fie nur zu dem Grad gebracht, wo ſie vier— nal ihres Volums Drygen enthält. Sie ift eine fehr faure, ungefarbte, fait geruchloſe Flüffigkeit, wodurch die Lacmus-Farbe fehr roth wird, Bis zum Giedgrade erwärmt zerfeßt fi fie fih, und verwandelt fih im Sauer⸗ ſtoff und hydrochtoriſche Säure, Gefättigt mit Baryt, Pottafche oder Ammonium zerſetzt fle-fih weit ſchneller und entwickelt nur Gauerftoff, Der Zink wird von ihr aufgelöft ohne Yufbraufen. Sie greift das Gold in gewöhnlicher Temperatur nicht an, wenigfteng nicht in " einigen Minuten, Ihre Wirkung auf Gilberoryd ift fehr fonderdar. Dieſe beiden Körper verurfachen ein fo leb⸗ baftes Aufbrauſen, als wenn man auf ein Carbonat eine Säure göffe, weil fih durch die Reaction des Silber— Dryds und der bydrochlorifihen Saͤure Waſſer und ein Ehforur bildet, und der mit der Säure verbundene Sauer: ſtoff plönlich frey wird und ſich in Gas verwandelt, 7 Diefe Eigenheit, welche die oxygenirte hydrochlori⸗ ſche Säure hat, durch Silber: Dryd-gerfept zu werden, fo, daß der Sauerſtoff der Säure jrey wird, erlaubt ung wahrfheinlich, leicht mehrere andere orygenirte Säuren zu machen. Ebenfv fann man hoffen, mit orygenirter hydrochloriſcher Säure und einer Auflofung von Silber— Fluat ormgenirte fluorifhe Säure zu erhalten. In der orygenirten bydrochlorifchen Saure find Wafz ferftoff und Sauerftoff in dein erforderlichen VBerhältniffe um Wafler zu erzeugen, Dieb find die vorgüglichften Hlefultate, Die ich bis jeßt erhalten habe, fie Lehren und eine neue Einife von Körpern kennen. 2. Seit der Vorlefung diefer Beobachtungen habe ih nich überzeugt, daß durch das Verfahren, was ich eben angeführt habe, um die orugenirte fluorifhe Säure zu erhalten, man ſich nicht nur diefe Saure, fondern auch oxygenirte Schwefelfäure verfihaffen fönne; man wird ſelbſt Leicht auf diefe Art alle vrugenisten Gäuren ge: winnen fonnen. h Orygenirte flnprifche Saure läßt ihren Sauerftoff bey der Siedtemperatur nicht los. Schwefelſaͤure läßt ihn Leicht fahren. Ebenfo habe ich mich uͤberzeugt, daß man orygenirte Galpeterfäure und budrochlerifhe mit neuen Mengen Sauerfloff ver— Binden kann. Wahrfcheintih ift ed bey den. andern Säuren mit Deutoryd von Bartum zu behandeln, wie oben beſchrieben. Um 3. B. die orygenirte hydrochlo— vifhe Säure zu Überorygeniren, fattigt man Diefe Säure mit Deutoryd von Barium Mefhell; der Ba— rot wird durch Schwefelfäure niedergefchlagen. und die Flüffigfeit, worinn aller Sauerſtoff von beyden Theilen des Deutoryds von Barium ſich finden wird, abgeklärt. Hiebey ift fehr merkwürdig, dab diefelbe Säure meh— reremale wieder durch daffelbe Verfahren oxygenirt wer— den kann; ich habe fie auf diefe Art bis ‚su zmal orygenitt. ; | \ Finden aber diefe Werbindungen in beftimmten oder in unbefiimmten Verhältniffen fiatt? Dieß muͤſſen uns weitere Erfahrungen lehren. 3. Dem fey aber wie ihm wolle, wenn man einen Ueberſchuß von Baryt-Waffer in Salpeterſaͤure oder oxy⸗ genirte oder vielmehr überorygenirte hydrochloriſche Saure gießt, fo Schlägt fih ein Eryftallifches Hydratvon Deutz oryd von Barium nieder. Diefer Niederfhlag hat ſehr viele perlmutteraͤhnliche und in Waller wenig auflosbare Blaͤttchen. Diefes Waffer zerfeßt und verwandelt dieſen Niederſchlag in Sauerſtoffgas und in Baryt oder Protz oxyd von Barium bey 10 Grad, Steontian und Kalk koͤnnen beyde, ebenſo wie der Baryt durch uͤberoxydirte Säuren, überorydirt werden. Das Hydrat Strontian-Deutoxyd gleicht fehb dem von Neſchel GBarium); das von Kalk hat feinere Blättchen. Wahrſcheinlich werde ich durch ahnfihe Mittel auch die Erden oxygeniren oder wenigſtens einige Davon, und viele metallifche Dryde überorydiren: ich will hierzu einen Veberfhuß von Bafıs mit Säure anfeken, oder die Bas fis mit Säure auflöfen und dann mit Pottaſche nieders ſchlagen, oder auch orygenirte Hydrochlorate mit Silber— Dryd in Berührung bringen, welches, indem es die hy⸗ drochlorifhe Säure an fih nimmt, dadurch den Verbin- dung des GSauerftoffs mit dem Qryd/ das uͤberoxrydirt werden ſoll, beguͤnſtigen wird. 4. Ich habe vorher geſagt, daß die Hydrochloriſche und Es war wichtig die Menge des Sauerſtoffs zu beſtimmen, den Salpeterſaͤure ſich noch mehrmal oxygeniren laſſen. fie aufnehmen. Das habe ich mit der hydrochloriſchen Säure gethban. Ich verband Liquide concentrirte Säure mit Nefh Baryt); aus der Auflofung fielen Kryſtalle von Hydroclorat. Ich fättigte diefe Säure mir Deut- oxyd von Nefchel (Barium), füllte den Wefh durch Schwe— felfäure; die omdirte hydrochloriſche Säure behandelte ich wieder mit Nefchel= Deutoryd und Schwefelſaͤure, um fie wieder zu oxygeniren: und fo habe ich fie 158mal da= mit beladen. Solche Säure enthielt zamal ihres Volume Sauerſtoff, bey Temperatur 20°, Drud 0,76, und nur 45 Volum hydrochl. Gas; diefes alſo zu jenem wie 13547. Deffen ungeachtet ift diefe Säure noch nicht mit Sauerftoff gefättigt; fie weiter zu orydiren, muß man fie mit ſchwefelſaurem Silber zufammenbringen. Im Augenblick bildet fih unauflöstihe Silberchlorin und fehr. aufloslihe orngenirte Schwefelſaͤure, die man durch das Seihzeug läßt, und nicht viel hydrochl. Säure hinzu= bringt, dann fo viel Nefch als die Schwefelfäure Braucht; dabey geht von diefer der Gauerftoff an die hydrochlori— fhe Saure und bringt fie aufe Marimum der Orygenas tion. Um höchft orygenirte Schwefelſaͤure zu bekommen, braudt man in die orugenirte nur fo vrel Neſchwaſſer zu gießen, dab nur eim Theil der Säure. fallt. Auf dieſe Art habe ich die orygenirte hydrochloriſche Säure dahın gebracht, daß fie im Volum faft 16mal fo viel Sauerftoff enthielt, als die wirftihe hydrochloriſche Saure. Gie var indeflen fo ſchwach, daß ich von einem Volum Saure nicht mehr als 3,63 Volum Gauerftofigas erhielt. Unter der Luftpumpe gab fie nur wenig Sauerftoffgas her, ob— fon fie über. go Volumen enthielt. Eine halbe Stunde gefocht, hatte fie noch nicht allen Gauerftoff verlohren, was durch Gilberfaldy angezeigt wird. ” Das Gauerftoff gas entiwidelt fi dabey fo ſchnell, daß Zerplaßung ent= ftehen kann. - Gießt man Gitberfulphat oder - Nitrat oder = Sluat darauf, fo braußt fie nicht. "Aller Sauerftoff verbinder fi) mit der Säure des Salzes, während- die. hydrochloris fhe Saure mit dem Gilberoryd Waller und ein Chorur bildet. Y Sch habe mehrere Berfuche gemacht, um zu erfahren, ob die orygenirten Säuren um fo viel mehr Sauerftoff aufnehmen fonnten, als fie wirklich Saͤure enthielten,. oder ob ihr Waſſer Einfluß darauf habe; bis jeßt vers geblich. Sch habe auch Talk und Thon zu oxygeniren gefucht, aber ohne Erfolg. Gelungen ift mir Zinf-, Kupfer= und Nirel- Kal zu uͤberoxydiren. Wenn man nur eine any» dirte Saure in falzige Auflöfungen diefer drey Metalle gießt und durch Lauge fällt, fo erreicht man feinen Zweck noch nicht, Man muß die Kalche in 3 bis Amal oxyge⸗ nirter hydrochl. Säure auflöfen und das oxyg. Hydros chlorat durch einen kleinen Ueberfhuß von Lauge oder Sode fällen. Um den Ueberkalch von Kupfer zu erhal F ; | | | | 4 N. ’ E- \ Be... — muß man- dad Deutoxyd mit der oryd. hodrochl. Säure nur portionenveis verbinden, Und fo, daß dieſe Säure überfhüffig ift. Der Kalch fallt bey allen als gallertartige Maſſe oder als Hydrat, gelblich von Zink, olivergrin don Ku— pfer, apfelgehn von Nidel. In der Wärme verlieren fie faſt allen Sauerſtoff. Dieſe Hodrate Ahnen denen von Neſch, Stron und Kalk, und bilden eine, den oxygenir⸗ ten Saͤuren entſprechende Reihe. Spaͤter angeſtellte Berfuhe . Die Thatſachen dieſer Reihe von Beobachtungen ſind fo merkwürdig, daß fie wahrſcheinlich auch die ausge— zeichnetſten Chemiker uͤberraſchen werden. Saͤtze: I. Oxvygenirte Salpeter- und hodrochloriſche Säure loͤſen das Hydrat von Queckſilber-Deutoxyd ohne Auf— brauſen auf; giebt man aber einen Ueberſchuß aufge— loͤſter Lauge Hinzu, fo entwickelt ſich viel Sauerſtoff und der ‚nun gelbe Queckſilberkalch friſcht fi. 2. Diefes Hydrat frifcht fih auch in Berührung von örygenivter, falpeterf. und hydrochl. Pottaſche; geht aus dein Gelben ing Grüne und entividelt viel Sauerftoffgae, 3. Goldkalch, durch Neſch aus Hydrochlorinf. Gold gezogen, wurde durch orug- hydrochl. Gäure zu Gallert gemacht; ſogleich Sraußte der Sauerſtoff auf, der Kath wurde purpurn und friſchte ſich ganz. 4. Oxygen. Schwefel-, Gafpeter = und Phosphors Säure verwandeln fegleich den Goldkalch in die-Purpurs farbe, der Kalch aber, ftatt die Farbe des durch Eifen- vitriol gefällten Goldes anzunehmen, wird dunkelbraun. Das beweiſt alſo, daß ein purpurfarbener Goldkalch wirklich weſet. 5. Oxygenirte Salpeterſaͤure auf Silberkalch entwi⸗ ckelt auch Sauerſtoff mit Aufbrauſen; ein Theil des Kalchs loͤſt ſich auf, der andere friſcht ſich ſogleich, loͤſt ſich aber nachher ſelbſt wieder auf. Dazu nah und nad Pottaſche entfteht neues Aurbraufen und ein ſchwarz⸗ violetter Niederſchlag fallt, der auflöslich in Ammon und wahrſcheinlich in Protoryd von Silber ift. 6. Oxygen. Schwefel = und Phosphor - Säure frifchen theilweiſe auch den Silberkalch mit viel Aufbrauſen. Silberkalch und oxygenirte hydrochl? Säure ge⸗ ben Waſſer, Sauerſtoffgas und violettes Silberchlorur, welches mit Ammon behandelt, immer einen metalliſchen Ruͤckſtand zuruͤcklaͤßt. Das violette Chlorur entfpricht wahrfheintich dem Protoryd von Silber. s. Silberkalch in eine Auflofung von oxy gonirt ſal⸗ peterſaurer Pottaſche erregt ſtarkes Aufbrauſen, dir Gil- berkalch wird gefrifiht, Das Silber fallt, aller Gauers ſtoff von Kald) und von orygenivtem Hydrat enthwickelt fih, und in der Aufloͤſung it nichts als gewoöhnliche ſal—⸗ peterfaure Pottaſche. 9. Der Silberkalch verhält ſich mit orugenirt Bye drochlorifcher Pottaſche, wie mit ſelchem oxygenirtem Hydrat. 10, Sehr vertheiltes Silber in oxygenirt ſalpeter⸗ oder hydrochloriſchſaurer Pottafche, entwickelt plößlich — allen Sauerſtoff des Salzes. Das Silber wird nicht an— gegriffen und das Satz bleibt neutral: wie vorher... — — Ba a .,_— trennen auch den Sauerfioff von ſolchen. Sutzen. * 1994 Ir. Eifen, Zinf, Kupfer, Wißmutt, Bley, Matin Die beyden erften verfalhen fih und machen, daß fih Sauer—⸗ ftoff entwidelt. Gold und Zinn wirken nit. 12. Das thun aud) das Der oxyd von Wad und Bley; das Erfte fiheint fih Dabey nicht zu Andern, das Zweyte aber zu finfen. j 13. Befanntlich wirft Galpeterfäure nicht auf diefe beyden Peroxyde; oxygenirte dagegen Löft fie fehr leicht auf mit viel Entwicelung von Gauerftoff. 14. Wie orygen. falpeterf. und hydrochloriſche Pott aſche auf Silber und Silberkalch wirfen, fo auch die oxy— genirten Gulphate, Phosphate und Fluatez das thun auch faft alle andere orsgenirte laugige Galzc- Welches ift nun die Urfache von diefen fonderdaren Erſcheinungen ? Die Urfache folcher Zerfegungen und Fri— ſchungen ſcheint Electsicität zu feyn. Ich werde nun fuhen, ob nicht auch bloß durh Berührung, zweyer Fluͤſſigkeiten oder ſelbſt zweyer Gafe daſſelbe hervorge— bracht werden kann. Daraus wird ſich vielleicht die Ers flärung von einer Menge Erfheinungen ergeben. Zerlegung des Seewaffers von John Murray. Dr. Murray hat durch Niederfhlagungen diefe Ana⸗ Infe gemacht. Gatzige Beftandtheile des in der Pinte (Shoppen), die 473 Millimeter hält, enthaltenen See⸗ waſſers find; frz. Gran. Milligramme. Kalk 2,9 188 Talk 148 958 Sode 96,3 6236 Schwefelſaͤure I4yk 932 Salzſaͤure 97,7 6356 Murray: glaubt, daß das Seewaffer in feinem na⸗ türlihen Zuftand die auflöglichften. Salze enthalten muß, die fih mit den vorhergehenden Beftandtheilen bilden laſſen. Alſo im gegenwärtigen Falle nimmt er an: frz. Gran, Milligr. . gem. Salz 159,3 10314 fatzf. Talk 35,5 2298 — Kaͤlk 5,7 369 fhwefelf. Sode 25,6 1657. Er gibt auch die von Lavoisier, Bergmann, Vogel und Bouillon-Lagrange gemachten Analufen des Geer waflers an. Der Erſte erhielt von einem Pfunde Gee- waſſer nach altem franz, Gewicht, aleich 489,306 Grammen frz. Gran. Milligr. gem. Sat 126,00 6692 half. Talk 14,75 732 — Kalk 23,00 1222 ſchwefelſ. Sode und ſchwefelſ. Talk 7,00 372 ſchwefelſ. u. fohlenf. Kalk 8,00 25, Bergmann von der engl. Pinte E — fr. Gran. Milligr. gem. Salz 241,00 12801 ſalzſ. Tat 65,50 3479 ſchwefelſ. Kalt 8,00 4254 125* 19095 Vogel und Ba nee fanden in 1000 Gratis men Seewaſſer 2 Gramme. gem. Salz 25,10 folsf. Talk 3,58 fhwefelf. Talk 5,78 fohlenf. Kalk und kohlenſ. Talt 0,20 2 ſchwefelſ. Kalk 9,15. D. Murray erhielt, indem er Lavoisiex’ö Bere befolgte, von der Pinte Seewaſſer frz. Gran. Milligr. gem. Salz 182,1 9672 falaf. Talk 25,9 1376 ſchwefelſ. Sode 715 398 ſchwefelſ. Tal 5,9 313 ſchwefelſ. Kalk 701 377. Er machte auch auf die gewoͤhnliche Art diefelbe Analyſe, wie Vogel und Bouillon- Lagrange , und fand von der Pinte: \ fra. Gran, Milligr. gem. Salz 134,0 9773 ſchwefelſ. Sode 21,5 1142 ſalzſ. Talk 2,0 106 ſchwefelſ. Talk 22,8 680 ſchwefelſ. Kalt 7,3 388. Diefe Refultate beiveifen, daß die falzigen Beftande teile, die man erhalt, gewiſſermaßen von der Analy— firungsart abhängen, die dabey angewandt wird. Dr. M. gibt eine finnreiche Erklärung diefes auffallenden Wider- ſpruchs. Bertholler, fagt er, zeigte, daß die Eohäfion einen fo großen Einfluß auf die gegenfeitige Wirfung der Salze auf einander hat, dab, wenn man Die Fluͤſſigkeit, worinn mehrere Salze aufgelöft gehalten werden, abs dunften läßt, man allemal vorausfegen kann, welche Salze man erhalten wird. Die gebildeten Galge werden allemal diejenigen feyn, die im Waffer am wenigften aufs löslich find; im Gegentheil find die auflöstihiten Salze in einer Yuflöfung enthalten, wenn fie im fluͤſſigſten Zus ftande ift. Nach dieſem fehr annehmlichen Grundfaß muß das Seewaffer zu Beftandtheilen haben: gemeines Salz, ſalzſauren Kalk, falzfauren Talk und ſchwefelſaure Sode. Laßt man die Fluͤſſigkeit bis auf einen gewiſſen Grad ab⸗ dunften, fo werden fihivefelfaurer Half und ſchwefelſaurer Talk durch die Zerferung der fchwefelfauven Sode, die in gemeines Salz verwandelt wird, gebildet. Befchreibung eines Rahmmeſſers. Der Werth der Mitch ald ein Artikel von beträchtli— chem Gewinnfte auf einem Meierhofe, wird beſtimmt durch die Quantität des Rahms, welchen ſie abzuſetzen faͤhig iſt, und da dieſes, wie man weiß, von dem Alter, der Gefündheit, der Nahrung, ‚die dem Thiere gegeben wird, abhängt, fo kann ein einfaches Inſtrument, wels ches das relativ von berfihiedenen- Thieren oder von dems felben Thiere, bey verfihiedenem Futter, gegebene Vere baltniß des Rahms dem praftifchen Landwirthe nicht anz ders als fehr angenchm A Ein-folches Inftrument ift neulich von In, Thomas J one mathemat. Inſtru⸗ „= mentenmacher ——— Cross (Strabe) verfertigt wor⸗ den, ſcheint. Dieß Inftrument wurde “auf Verlangen des Hn. Sof. Banks verfertigt,. welcher dafjelde ſchon in dein Farmerg Journal beſchrieben hat. Es beſteht aus einigen Glasroͤhren von innern Diameter (ungefähr 3301) und jede 1x Zoll lang, die an einem Ende gefchloffen, an dem andern offen find, gerade wie die Prüfrohren in der Chemie, und eben fo gefaßt; auf 10 Zoll von dem Boden einer jeden Röhre ift ein Zeichen auf dad Glas gemacht, dem eine Rull ge⸗ genuͤber flieht, und von diefem Puncte an ift die Röhre abe getheilt in Zehntel-eines Zolls, und 3 Zoll herunter nume merirt, fo daß jede Abtheilung 725 der Rohre iſt. Wenn nun mehrere derfelben mit frifcher Mitch zugleich “gefüllt und in diefelbe Temperatur geftellt werden, fo wird die Rahmſcheibe oben ſich bilden, und ihre Dide von den Eintheitungen angegeben werden ; ſolche Erperimente fonnen mit Rahmauantitäten angeftellt werden, die von verfiptedenen Fütterungsfsflemen oder von verſchiedenen Thieren herkommen, unter allen Yınftanden mit großer. Genauigkeit; mittels der beftändigen Abteilung werden die Procente von Rahm bey der Befichtigung gleich ar fannt werden. F ? . - Neue Methode die Kartoffeln aufzubewahren, von A. Daw, Doct. Theol. Den Theil meiner Kartoffeln, den ich am Iangffen zu halten gedenfe, das. ft zum Gebrauh im Frühling und Sommer, ehe die folgende Aernte reif ift, lege ich in fleine Gruben, deren jede ungefähr zwey engl. Schaͤf⸗ fel (Boll) halt, aufgehaͤuft und im der herkommlichen Manier ınft Strod und Erde bedert. Im Xpril oder May, je nad der Wärme der Kahreszeit, werden die Kartoffeln in andere Gruben gefhafft; nachdem die Shöße tinge oder Augen forgfaltig ausgepußt worden und jede Kartoffel bey Seite gelegt ift, die einen faulen Fleck bat. Am Abend wird eine neue Grube an einem trock⸗ nen Drte, und wo moglich in dem Schatten eines Baue mes, einer Wand oder eines Heuhaufens u. ſ. w. ge— graben. Dieſe wird beynahe voll Waſſer gefüllt, wel⸗ welches dem Entzwecke ſehr gut: Zu entſprechen 1998 4 u re ches den nachften Morgen alles eingefogen if. Sodann werden die Kartoffein hineingelegt, und jeder halbe Schafe fel begoffen, bis die Kartoffeln dem Erdboden gleich find,. dann werden fie mit frifchen Hafen bededt, fo dab die grüne Geite nach den Kartoffeln gekehrt ift, und tuͤchtig begoſſen; endlich das-Ganze zwei Fuß hoch mit Erde und mit dem Spaden recht zuſammengeſchlagen. Dieb ‚Verfahren wird jedesmal wiederholt, wenn Die Kartoffeln weiter gefchafft werden, welches in drei Wo— chen ungefäyr einmal gefchieht, je nachdem dag Werier iſt. Wenn ee fehr heiß iſt und die Gruben oder Haufen: nicht im Schatten find, ift es bisweilen zuträglich, die Grube oder den Haufen mit einer ‚Strohmatte zu bede- den, welche von einigen Piloden emporgehalten wird, um der Luft freien Zug zwiſchen der Matte und dein. Kaufen zu geftavien. — - og -- - ; — So bin ich im Stande, Kartoffeln ganz friſch und ganz bei gutem Geſchmacke bie zu Ende des Septembers zu erhalten, oder bi die Folgende Aernte hinlaänglich reif war. Auf dieſe Art koͤnnen ſogar Kartoffeln, die durch unvorſichtiges Ausſetzen an der Sonne oder Luft oder nothwendigen Transport gelitten haben, nach einigen Ta⸗ E gen Geſchmack und Friſche wieder erhalten, ————— * * 1998 freyllch nöchig, dab jeder feine Eintheilungsgründe für die geſammte Natur vorausfchietz fih aber auf Phyſik, Chemie, Mathematik u. ſ. w., einzulaſſen, iſt nicht er— forderlich Die erſte und Haupteintheilung der Naturkunde iſt nach dem Verf, ein beſchreibender und ein rationeller Theil, nehmlich die Phyfiographie und Phyſiologie (dieß Wort nicht in der gewöhnlichen Bedentung genommen), . welcher Eintheilungsgrund durch alle Unterabtbeilungen hindurchläuft: Die Ueberſicht kann man erfhöpfend nennen, und von der Art, dak fich elle bisher von den Naturforſchern unterfihiedene Ziveige der Naturkunde darin finden laſſen. ©. 22 folgt ein Verzeichniß der beſten und empfeh— lungswürdigften mineralogifchen Schriften, nad) folgen— den Nubrifen. 4. Litteraturkunde. Diefe ift voliftandig- B. Wörterbücher. C. Quelle des Studiums der Mineras logie der Alten. D. Ueber die Mineralogie der Alten, E: Syſteme oder Lehrbücher. F. Oekonomiſche Minera— logie. G. Chemiſche Mineralogie, . H. Befchreibungen von Mineralien» Sammlungen. I. Mineralogifhe Zeits fehriften und Sammlungen. K. Zeitfehriften der Mine ralogie nicht außfchließlich gemwidinet. Don E-28— 552 geht der erfte Theil des Lehrbuchs, Lehrbuch der Mineralogie, von Ambros Rau, der Pbilof. Doctor, öff. ord. Prof. ; der Naturgefhichte u. d. Cameralwiſſenſhaften au Würze burg, der Taıferl. Akad. der Naturf. zu Erlanger [2] Mite gũued. Würzburg b. Stahel. ıg18. 8. 624 U, 7. 18, . x. Einleitung zur geſammten Naturlehre, bes fonders zur Mineralogie. — Diefe Einleitung ſoll die Stelle der Naturgefhichte und der Mineralogie insbes fondere in der Reihe der Naturwiſſenſchaften, und das VBerhaͤltniß der erftern zu den letztern bezeichnen, und zugleich zeigen, daß die Mineralogie, Zoologie und Bos tanik gewiſſe gemeinfchaftliche Momente haben, die in bisherigen Lehrbüchern der einzelnen Theile der Nature Zeſchichte jedesmal‘ wiederholt wurden, was doch nicht ftem, Methode, von tatürlichen und fünfttihen Syſte⸗ men, die Grundfäße der Nomenclasur uud der Termi— nologie, und die Regeln naturgeſchichtlicher Beſchrei⸗— bungen. Dieſe Momente, welche alle Theile der Natur— geſchichte gemeinfhaftlich haben, werden zweckmaͤßiger von : feyn follte, 3. B. die Begriffe von Claffification, Sys den einzelnen Theiten der NG, wo fie unnöthigerweife » der Erörterung gewiffer vorbereitender Begriffe, als 3.8. der Begriffe von Natur, vom Drganifihen und Unorgas ſchen, von Pflanzen und. Thieren, von Mineratien, von ven Mifhung, Men— i ’ wiederholt werden, getrennt, und in Verbindung mit N. Naturkunde, Naturgefchihte, gung ıc. borgetragen. und die Gränzen eines jeden einzelnen Theiles der Na: uurgeſchichte weder genau noch mit zulänglicher Genauig- keit bezeichnen Laffen, wenn man nicht dabey das ganze Gebiet der Naturfunde überfihaut, fo ſieht man wohl ein, wie nöthig-es ift, dem Vortrage der Naturgefihichte ein für allemal eine Ueberſicht der faͤmmtlichen Zweige der Raturfunde vorauszuſchicken, um fih beym Bors "trage eines oder dee andern Theiled der Naturgefchichte oder der Naturfunde überhaupt darauf berufen zu föns nen, Warm der Derfaffer ader dieſe Ueberſicht der ger ſammten Zweige der Naturfumde, und die Erörterung der jedem Theile der Naturgefihichte gemeinfhaftlichen ı Momente gerade der Mineralogie vorausgehen läßt, liegt der Grund in dem Gange, den er wegen gewiſſen zeit x I T — x einhaͤle, indem eb zuerft die Mineralogie vortraͤgt, und Da fi aber feibft das Object lihen Verhältnifien beum Vortrage der Naturgeſchichte die Minerograpbie. Der Verf. theilt nehmlich fern Lehrbuch in 2 Theile, in Minerographie und in die Ge⸗ birgslehre. Diefer 2te Theil wurde aber ganz kurz bes handelt, weil die Gebirgefehre nach $- S eigentlich sune Gebiete der naturwiſſenſchaftlichen Geographie gehört, und unrichtig ins Gebiet der Mineralogie von den Niei= fen Naturforſchern gezogen wurde. EDiefer Grund reicht nicht Hin, weil noch Niemand ein ſolches Eollegtum Leitz auch die Gebirgsfunde wirklich bey der Mineralogie ebenz fo gut aögehandelt werden kann, als die Kruftallograr phie, oder die Pflanzenchemie bey der Chemie; indeſſen hat j. der Verf. hinfänglich von der Gebirgsfunde auf genemmen]. Die Gebirgstehre Habe auch, wert fie vollftindig bes handelt werden foll, einen zu bedeutenden Umfang, als daß fie in einem Lehrbuche der Mineralogie, das zu halbe jährigen Vorleſungen beſtimmt ift, zugleich vollftandig, mitgetheitt werden könnte, In diefem Lehrbuche find, dar her bloß die Fundamentatfäße der Gebirgslehre vorgetra= gen. Wer ſich vollftändig dabey unterrichten will, if deß⸗ wegen auf Neußens und Schuberts Lehrbücher ver⸗ tiefen. Darum fiel auch der zte Theil des Lehrbuches ınk Verhaͤltniſſe zum erften Theile, zur Minerographie ſehr viel kürzer aus; und muß mehr als Anhang zur Mineros graphie anaefehen werden. ker uf Die Minerographie wird in 2 Abfıhnitte, nehmlich in die Unterfuhungstehre der Mineralien, und in die Lehre von. den nuͤtzlichen und ſchaädlichen Eigenfchaftene derfelben,. und die Unterfheidungstehre weiter in einen: u darauf die Botanif und Zoologie folgen Ist. Tunſers Erachtens muß auf jeder Univerfitat ein Collegium über altgemeine NG. gelefen werden, wohin diefe Gegen» ſtaͤnde gehören. Dann braucht man fich in den einzelnen Fächern nicht mehr darum zu befinmmern, - Wenn aber ein anderer Profsdie allg. NG, verträgt, und, wie es meiſtens der Fall iſt, ganz andere Grundfäge befolgt, als der Mineralog, der Botaniker, Zoalog; fo if eh worbereitenden und angewandten Theil abgetheilt. Der vorbereitende Theil handelt ©. 28 bis ©. 35 von den pbufifhen Eigenfijaften, und ©. 85 big &. 145 von dem chewifchen Eigenfchaften der Mineralien, von ©. 147 bik 220 von der Elaffification, und ©. 221 bie 223 von der Befchreibung der Mineralien, der Nomenslatur und Gyr nonymig, 1999 — Die phyſiſchen Eigenſchaften der Foſſilien ſind dem Verf., wie Hauy, entweder einfach oder zufammenges feßte phyſ. Eigenfhaften, und daher gibt es aud ein⸗ face phufifhe und zuſammengeſetzte phyfifche Kennzeichen. Dieſe phyſ. Eigenfhaften beyderley Art werden im folz gender Ordnung aufgeführt, Zuerſt fpricht ©. 20— 36 der Verf. von den Eigenfchaften, die allen Foffilten, fie mögen ftarr oder ftuffig feyn, nothwendig zukommen, d. h. von der Fuͤhlbarkeit, Schwere und Zarbe, Das foec. Gewicht aller Mineralien will der Verf, der Ein fachheit und Genauigkeit des Verfahrens wegen auf erne gewiſſe Normaldichtigkeit des reinen Waſſers reducirt wiſſen, worüber er fich bereits unftandficher in den Acten der Akademie der Naturforfcher zu Erlangen [2JI im Jahr 1818 erflärt hat. Bon der Farbe ſpricht der Verf zwar kurz, aber genau bezeichnend den Geſichtspunct, von dem uns allein die Farbe fürs Mineralveich wichtig wird. Hierauf handelt er ©. 36 bis ©. 74 von den Eigen= fhaften, welche mit der Gtarrheit der Mineralien not)- wendig verfnüpft find, d- h. von der Oberflaͤche der Aus ßern und innnern Geftalt, von der Härte, Geſchmeidig- Zeit und Zerfprengbarfeit. Der Verf. unterſcheidet nur regelmäßige Außere Geftalten und befondere äußere Ge— ftaften, indem er Die fremdartigen außeren Geſtalten auch ins Pflanzen und Thierreich vermweifet, und Die Bes hauptung ©. 30 auffteltt, Daß die von Werner für feine fogenannten gemeinen äußeren Geftalten eingeführten Kuͤnſtausdruͤcke gar Feine Geflaften der Mineralien, fons dern die Art des Zuſammenhanges eines Foffild mit anz dern, und das fiheinbare Dimenſions-Verhaͤltniß und die relative Größe des erſtern bezeichnen. Was die in— nere, insdefondere die regelmäßige innere Geftalt Der Foſſilien betrifft, fo benuget der Verf. die Lehre der Wernerifhen und Havyiſchen Schule und erörtert Hav y’3 Theorie über die Structur der Mineralien, wobey fiets auf Bernhardi’s und Haberle'“s Berichtigungen derfelden Ruͤckſicht genommen wird. Nach dieſem geht der Verf. ©, 75 zu den Eigenfdaf- ten der Mineralien über, die zwar mit der Gtarrheit nicht nothiwendig verknuͤpft find , aber doch ihrer Natur nad nur an ſtarren Mineralien wahrgenommen iverden; d. h. von der Biegfamfeit, vom Abfarben, Kleben und vom Tone. Die Reihe der. einfachen phyſ. Eigenfihaften der Mir neralien fließt ©.75— 79 mit jenen Eigenfcheften, die ihrer Natur nah ſowohl Flüffigen als ſtarren Minera— lien zufommen, koͤnnen aber nur an einigen Derfelben und zivar in verfchtedenem Maaße und in verfihievener Art wahrgenommen werden, d. h. nit der Durchſichtig— feit, die entweder einfach oder verdopyelnd. ift, mit dem Glanze, Geruch und Geſchmack, und fnüpfet daran die zufammengefeßten phyſ. Eigenschaften, Magnetisinus, Electricität, wohin er auch den Galvanismus redynet, und die Phosphoreſcenz, S. 79 — 85- Bey der Lehre von den chemiſchen Eigenſchaften der Mineralien, ©.84— 145, werden die bisher entdeckten Miſchungstheile derfelben nicht nur aufgezählt, fondern auch definirt, und am Ende in eine fuftenatifche Weber: Gicht zufammengeftellt, weil der Verf bey ihrer Aufzahz kung fie nicht ſyſtematiſch, ſondern vielmehr in einer Ord— — nn, 2000 nung, toben das Nachfolgende immer durch das Vor⸗ ausgegangene in gehöriges Licht geftellt wurde, auf ein— ander folgen ließ, ö : > ©. 125 u. folg. wird die Nothwendigkeit gezeigt, das quantitative Mifchungsverhäftniß der Mineralien ftöchio- metrifch auszudrucken, und die zweyfache Methode, dies ſes Verhättniß zu finden-und in Formeln auszudrücken, erörtert, nehmlich die eine Methode, wobey man ſich der Tabellen chemifcher Nequivalente, dergleihen Richter, Wollaſton, Thomfon und Döbereiner entwor— fen haben, bedienet, und die andere, melde von Ber⸗— zelius herſtammt, und auf Anjishten der electriſch che⸗ miſchen Theorie beruht, und das Verhaͤltniß des Sauer— ſtoffgehaltes als Repraͤſentanten des ſtochiometriſchen Mi⸗ ſchungsverhaͤltniſſes belrachtet. Hiebey wird zugleich ma— thematiſch bewieſen, daß, und unter welchen Bedingun— gen dag Verhaͤltniß des Sauerſtoffgehaltes als Repraͤſen⸗ tant des ſtoͤchiometriſchen Verhaͤltniſſes betrachtet werden kann. Zugleich find die wörhigen Tabellen beygefuͤgt, um das ſtoöchiometriſche Mifhungsverhältniß fewohl, als das Verhaͤltniß Des Sauerſtoffgehaltes nad) Berzelius Methode berechnen, und in Formeln ausdruͤcken zu fonnen, - Die Lehre von den hemuifihen Eigenfhaften der Mi— neralien [hliet ſich mit den Veränderungen, welche Luft und Licht in den Mineralien verurfächen, und mit Dem Verhalten, derfelden gegen Reagentien und gegen das Feuer. Alle Gegenfiande der Lehre von den phyſ. Eigen- ſchaften der Mineralien find übrigens in dent fraglichen Lehrbuche vollfiandiger ald in jedem andern bis jet er— fhienen, und mit Ruͤckſicht auf die neueften Entdeckungen, beſonders in der Chemie, behandelt, überall iſt die noͤ— thige Literatur zum weitern Nachſchlagen beygefügt, + und die minerafogiichen Kunftausdrude find jedesmal an dem gehörigen Drie eingefchaltet. Wer die mineralogi- ſchen Kunfausdrufe tabellariſch zuſammengeſtellt wuͤnſcht, kann ſich leicht eine ſolche Tabelle mit Hülfe des frag— lichen Lehrbuches ſelbſt verfertigen. Cine ſolche Tabelle zu entwerfen, iſt gewöhnlich die Aufgabe, welche der Verf. ſeinen Zuhoͤrern in der Mineralogie am Ende des Vortrages zur Gemeftral- Prüfung vorlegt, weil es hier heist: foviel Köpfe, foviel Sinn. Geder wird ein ander res Schema entwerfen. ER Daß der Verf. die Lehre von den chemiſchen Eigenz fohaften der Feffitien etwas vollffandiger, als in den Lehrbüchern der Mineralogie bisher zu gefchehen pflegte, behandelte, Laßt fi) wohl rechtfertigen. Erſtlich findet man weder in einem Lehrbuche der Chemie die für den angewandten Theilder Minerographie unentbehrliche Lehre, noch in einem Lehrbuche der M., das ftochtometrifche Mi— fhungsverhaltniä der Zoffitien zu beſtimmen ‚und in For— meln auszudruden, vollſtaͤndig erörtert; zweytens wird darin dasjenige aus der Chemie, deifen Kenntniß Dem Mineralogen unentbehrlich iſt, zuſammengeſtellt, und das durch das Nachfihlagen in Lehrbüchern der Chemie erſpart, wenigſtens vihtig geleitet. Der Verf. wurde, wie die Vorrede fagt, uͤberdieß noch durch das Bedürfniß feiner Zuhörer beftimmt, ' Was ©. 147 —223 von der Claffification der Minee ralien gefagt wird, bezieht fidy nicht auf Grundfäße der. Claſſiſication, als ein , jedem Theile der Naturgefch, ge⸗ —v —z — — ⸗ ⸗ Geſchichte der mineralogiſchen Syſteme ſeyn. 2005. PER wieinſchaftliches Moment, fondern ſoll Welmehr eine kurze i Werners (v.©. 162-170), Hayhy's (v. ©. wi 202) und Hausmann's (v. ©. 204 — 218) Claſſifica⸗ > tions ⸗Grundſaͤtze werden erörtert, und ihre darauf ge— grundeten Soſteme, — als die borzüglichften unferer Zeit — werden nad) ihrem ganzen Umfange aufgeführt, und zwar Haby's Syſtem mit dem Definitionen der Claſſen, Drdnungen, Gippen und Gattungen, welche j Definitionen durch die am Ende beugefügten Zeichnungen der Kerngeſtalten anfhauficher gemacht werden. Ueberall wird die Eiymologie der Habyiſchen Benennungen bey= gefügt. Wi * Der angewandte Theil der Unterſcheidungs-Lehre S. 223 — 499 zerfaͤllt in die Unterſcheidungs-Lehre der ſichtbar einfachen Minerafien, und in jene der gentengten, Hier weicht der Verf. aus den ©. 19 gegebenen Gründen ee die gemengten Foſſilien ins Gebiet der Gebirgslehre zie⸗ hen, und folgte bey der Benennung und Beſchreibung der gemengten Kofjitien, theils der Wernerifchen, theils Brongniaris Nomenclatur und bey der Elaffification ders felben bloß Brongniart’s Elaffification der gemengten Ge— birgsarten (Journal des Mines Nro. ıgg. G.5 ff). Bey 7 der Clafjifisartton der ſichtbar einfahen Mineralien Hinz gegen folgt der Verf. Werners Syſtem und Nomenclatur, E mit wenigen Abweichungen, die jedesinal angegeben find, und welche, weil Werners Syſtem unabgeandert ©. 162 bis 170 $.92 aufgeführt ift, von demjenigen, der diefes unabgeaͤndert beybehalten willen will, leicht ivieder aufs gehoben werden koͤnnen. ren en ur — Ei 4 In der Art die Mineralien zu befihreiben, weicht der Verf. von Werner ab, und fucht dig Art der minera= logiſchen Befchreibungen jener der botanifchen und zoo— logiſchen zu nähern, indem er.die bezeichnendften Eigen- fhaften einer jeden Gattung‘, wozu er nebſt andern auch das ftöchiometrifihe in Forineln aus gedruͤckte Miſchungs— verhältniß zahlt, als Stellvertreter einer Definition der- felden an die Spiße ftellt, und Darauf die durch andere 2 Schrift unterfgiedene Synonymie, populäre Namen und den Fundort, zuletzt die voliftändige Befchreibung zit, theils, auf_den Namen fih beziehenden, theils andern intereſſanten Beinerfungen folgen läßt. Die geognoſti— fen Verhaͤltniſſe find bey der Beſchreibung ganz übers " Shine worden, weil fie nicht zu den Sennzeichen der | | | | J = . J — Mineralien gehoͤren. Durch dieſe Definition wird beſon— ders dem Anfaͤnger das Studium der Diagnoſis der Foſ⸗— x filien fehr erleichtert. Uebrigens hat der Verf. faft nur «die Werneriſchen Gattungen und Arten aufgenommen, weil er lieber ver niger aber wahre Gattungen aufführen wollte, und diefe auch ſo volifrandig,> daß. man von den — in Werners . festen, nach dem vorliegenden Lehrbuche erſchienenen Sofiente aufgeführten Mineralien - Gattungen nur 5 Gat⸗ ©, tungen’ vermißt. Go viele Gattungen und noch fo voll: ſtaͤndig zu befchreiben, wie in feinem Lehrbuche gefchehent, wurde dem Verf. nur durch gewiſſe Abkuͤrzungen der zur Bezeihnung haufig vorkommender Kunftausdrüde gewaͤhl⸗ sen Worte möglich. Diefe Abkürzungen find S, 145 m 246 Sihdr 2808. Heft 1m \ f von den übrigen Lehrbishern der Minerdlogte ab, welche 2002 erklärt, und von der Ark, dab man Auferfe ſchnell die Hebung fie zu lefen und zu gebrauchen erhält. Der zweyte Abſchnitt der Minerographie S. yr—. 552 handelt von den nuͤtzlichen und ſchaͤdlichen Eigens fchaften der Mineralien. 3 Br, den bisherigen Lehrbuͤchern wurde der Gebrauch eines jeden Foffils am Ende der Befhreibung defleiber erwähnt; allein der Verf. Hält es für zweckmaͤßiger das Verhaältniß der Mineralien zum Menſchen als eine eigene, zufammenhängende Lehre zu behandeln, theils weil die Anwendung der Foſſilien fir die Unterſcheidungs⸗ lehre etwas durchaus Fremdartiges iſt, theils weil durch dieſe Zuſammenſtellung manche Wiederholungen vermie— den werden können, und ſelbſt die Deutlichkeit des Vor— trags gewinnt, Ueberdieß erhält nıan dabey den Vor— theil, daß man in diefem öfonomifchen Theile der Mine— ralogie die Gegenftände nach den verſchiedenen Ziveigen der Anwendbarkeit ordnen fann, wodurch die Art und Größe des Einfluffes, den das mineralogifche Studiune auf die Künfte und Gewerbe bat, weit deutlicher in die Augen fallen. Daher handelt diefer Abfchnitt: - A. Bon der Anwendbarkeit der Mineralien in der Baukunſt. B. Von den Edelſteinen und andern Mineralien, welche den Gegenſtand der Steinſchneidekunſt ausmachen. ©: Bon der Anwendbarkeit der Foſſilien zum Schlei— fen, Potiren und Reinigen der politurfähigen Steine und metallenen Waaren. D. Von der Anwendbarkeit der Foſſilien als Farben— ftoffe. N E. Von der Anwendbarkeit der Foffilien zum Zeich— nen und Schreiben. F. Von der Anwendbarkeit der Foffilien in Glas Hütten und in der Topferkunft. G. Bon denFofilien, die vom Hüttenmanne zw gut gemacht iverden. H. Bon der Anwendbarkeit der Foffilien zum Walz Een der Tücher und zum Neinigen von Fettflefen. L Von der Anwendbarkeit der Foffilien zur Nindes rung der Reibung bey Mafchinen. K. Bon der Antvendbarfeit als Probirftein. BL. Zum Raudern und Firnig- M. Bon den Brennmaterialien des Mineralveih3s N. Bon der Anwendbarkeit in der Apothekerkunſt. ©. Vom Einfiaffe der Mineralien auf die Land= und Forſtwirthſchaft. 38 Die Gebirgẽslehre zerfällt in z Abſchnitte, wovon der erſte vorbereitende Bemerkungen enthaͤlt, der zweyte von den allgemeinen Lagerſtaͤtten, und der dritte von den beſondern Engerftätten der Foſſilien handelt, Alles dieſes iſt nach Werners Theorie vorgetragen. zum Schluſſe iſt ein Werzeihniß der im Lehrbuche beſchriebenen Mineralien, ihrer Synonyme und populaͤ⸗ ren Namen beugefügt, Aus dem Bisherigen geht ohne Sweifel hervor, daß vorliegendes Lehrbuch bey einem Umjange von 39 Bogen das vollftandigfte Lehrbuch ift, welches wir gegenwärtig befißen, daß ed die neueſten Entderfungen in der Che— mie und Mineralogie benußt hat, und daß es als Leitz faden zu gkademiſchen Vorleſungen fih beſonders noch 120 2003, { dadurch empfichtt, dab durd die den Paragraphen hey gefügten Noten dem Lehrer Gelegenheit zu mehr oder weniger weitläufigen Erörterungen - und wi gegee. ben: wird. ü FR Sollen wir auch eine Meynung über diefeg dehr⸗ Euch fagen, fo ift fie die, daß wir dem Worigen bey— ſtimmen; namentlich daß es zu Vorlefungen völlig brauch— bar iſt. Nur eins fehlte Dabey dem Verf. , nehmlich, dab er das Bud) nicht Vorher gedrudt geſehen hat, weil ev fonft in dem Typographiſchen manches würde anders haben machen fallen. Es ift ihm wie ung bey unferer Mineralogie gegangen: Das Beftreben sufansmenzudräns gen, um die. Buͤcher wohlfeil zu machen, hat auch bier Gränzen. Die Sippennamen in den Text aufzunehmen, taugt nichts; fie muͤſſen frey ftehen. Dann, fehen wir jeßt aud) ein, daß die Eharakterphrafe durchaus. in an— derer, und zwar Fleinerer Schrift feyn muß, wie es Blumenbad gemacht hat. Diefes ift eins. Dann iſt an jedem Lehrbuche hoͤchlich zu tadeln, wenn es keinen Rahmen hat, wie diefes;.denn Werners vorausgeſchicktes Shen darf nicht als -folcher angefprochen werden, da die Sippen’alle im Text fortlaufen. Daß der Verf. die Mineralien nicht in Zünfte und Sippſchaften vertheilt," wollen wir nicht tadeln, nachdem er einmal beym Wer— nerifhen. Syftene hat bleiben wollen. Mag vdiefes in feinen Sippen noch fo gut beſtimmt feyn, mögen fie auch ziemlich naturgemäß auf einander folgen; fo ift es doch nimmermehr ein Syſtem, und ihr möget gegen uns fere philoſophiſche Claffification noch. fo hoffaͤrtig thun, ihr möget fie fogar verachten; wir wollen Doch euch alte felbft, wie ihr noch leibt und Lebt, fie billigen, ja annehmen und verbeflern ſehen. Es wäre unbillig, von etwas fo durchaus Neuen zu verlangen, Daß die ſchon an andere Syſteme gewöhnten Naturforſcher for . gleich ihre Wohnung verlaffen und in eine andere ziehen follten. Diefes ift nun unfere Meynung über, Werners Syſt em, und mithin auch über des Vfs. Diefe Ausfehungen aber abgerechnet, welche in’ Wen Augen anderer feine find, iſt diefes Buch zu Vorleſun— gen. ohne Ziveifel fo braumbar, als irgend ein anderes, und hat in Wohlfeitheit und Neichhaltigfeit vieles vor den meiften voraus. Auch ift Die angewandte Mineral: gieseine ſehr nuͤtzliche Zugabe, befonders fuͤr den Unter— richt der Jugend. Die Einleitungen ſind zwar gut, doch etwas zu weitlauftig, und ſollten die Rubriken darüber ſtehen; die Charakteriſirung der Metalle und Saͤuren ſollte erſt hinten im Syſtem folgen, obſchon wir fie auch vorausgeſchickt haben; die Lehre von der Verbindung der Mineralſtoffe in den Stuffen iſt ſehr gut; ob aber die ſtoͤchiometriſchen Tabellen hier an ihrem Orte, ſehr zwei— felhaft:. Verbindungstabellen dagegen, und der Haͤrten und Schweren, wie wir ſie gegeben, halten wir für her— gehörig. Die Lehre von der Kryſtallographie paßt und iſt hinreichend, allein die auf der Tafel gegebenen Kerne unnoͤthig; beſſer taugen Habys Zerlegungs-Tafeln. Bey den verſchiedenen Kennzeichen wird übrigens biel zu viel erzaͤhlt, wie dieſes und jenes anzugreifen, was zu beobachten, zu. vermeiden u ws iſt, Dinge die man hoͤchſtens mündlich mittheilen muß, ar: J daß wir das Hervorfprudeln von Lehrbuchern, die nur die Freyberger Haben ja immer -geforgt, dab man mit, Das Hiftorifire in dieſent Buche iſt fleißig —— beitet; doch auch etwas zu ausführlich angebracht oder zu untypographiſch; wie ſchon von Werners Syſtem ge⸗ ſagt, ſo folgen ſich bey Cronſtedt s Syſteme alle Sip⸗ pen im Tert: » Dergleichen muͤſſen immer reihenweis oder ſpaltig ſtehen, und da auf einer Seite 4 Spalten Platz haben, ſo verliert man nichts an Raum; auch müjen % die Seßer darauf aufmerkſam gemacht —— daß die Anfangsbuchſtaben der Sippen immer grad unter ein⸗ ander ſtehen. Die roͤmiſchen Zahlen hindern nicht. — So gut ed aber au für Studenten iſt, mehrere —— ficationen zu kennen, fo ſoll dieſes doch nicht weiter ges, ben, als was hiftorifch nöthig iſt, und daher find die, Chavakteriftifen bey Ha vyꝰs Syſtem völlig uͤberfiuſſig ſind fie brauchbar, fo hätte fie der Vfr. in feine Defini— tionen. aufnehmen follen, wie wir es gethan haben. Ein” beyſpielweiſes Syſtem muß nicht über 3 —4 Blätter, weg⸗ nehmen; und das iſt ſchon zubiel. Endlich muͤſſen wir noch tadeln, daß der Br, die beſondern Fundorte der Mineralien und beſonders ihr geognoſtiſches Vorkommen weggelaſſen hat. Damit, daB man ſagt, das gehöre nicht zum Charakter, kommt man nicht weg. Daſſelbe gilt auch von den Thieren; mat wuͤrde es aber jedem Zoologen wohl hart anrechnen, wenn er nicht ansabe, wo ſich die Thiere aufhalten, 100 und wie. fie fih fortpflanzen u.f.w. Durch dergl. Ans gaben bekommen die natürlichen Gegenftande erſt Reis für den Studierenden und für den Fertigen. Zuletzt fünnen wir nicht unterlajlen, zu beinerfen, daß Abbre⸗ viaturen, die für ſich unverſtändlich find, in ſolchen Bi: chen nichts taugen. Was an Kürze gewonnen wird, geht an ſchnellem Werftehen weit verlohren. Die ftöh. Bezeichnungen der Beſtandtheile gefallen ung daher nicht. Aus diefem Wechfel von Roben und Bemerken wollen R wir zeigen, daß wir wohl glauben, daß diefes Buch dem Vfr. bey feinen Vorlefungen gute Dienfte leiften werde, daß es in Hinfiht der angewandten Mineralogie einen . eigenthümfichen Charafter hat, und brauchbarer als an: dere Lehrbücher iſt. — Indeſſen diirfen wir nicht bergen, = das Alte wiederkauen, der Wiſſenſchaft und der Bildung \ im Leben fir nachtheilig halten; der erften, weil viel Seit und Arbeit unnlißermweife verfihleudert wird, der leßten, weil die Art der Bildung und die Sprache der Wiſſenſchaft £ > i Ita — — —— nicht allgemein, nicht‘ gleichfoͤrmig wird. Wer daher 3 nicht wirklich etiwas’Neues vorzubringem hat, der hatte fid doch an dasjenige Lehrbuch, welches das Syſtem ent⸗ hätt, dem man zugethan if; Wir haben ja ſhon ſobiele Werneriſche Mineralogien: daß man cher in Verlegenheit kommt, welche man at: Lehrbuch: vorſchlagen fall? als daß man keines wüßte. Wer alſo einmal Wernerianer iſt und nach deſſen Syſtein lehrt, nun fo ſey er auch fo ſchonend gegen die früheren Schriftſteller und gegen feine Zuhorer (in Bezug anf den leichtern Ankauf alter Buͤcher), ein ſolchos Lehrbuch zu behalten. Die weni⸗ gen Entdeckungen kann man ja Immer nachtragen, und ihnen aufrgleiher. Höhe blieb. Wir z.B. wurden ohne weiteres die Mineralogie von Steffens wählen, i win dns Werneriftye Syſtem vortrügeny und zwar bor⸗ = a he} 2 ‚ Die andern "Dinge würden wir dazu ſchreiben — und die studenten ‚müffen ja doch auch noch im Eollegio zu no⸗ tieren haben! ſein Buch gut genug. Und warum wollen es denn die nicht zum Grunde — welche feine Claſſificationen lo⸗ -ben? Sein Bud) iſt allerdings tr den Sippen und Gat— tungen fehr meifterhaft bearbeitet; allein wir muͤſſen ges ſtehen, daß uns die Claſſification immer in Angſt geſetzt hat. Das mag uͤbrigens von uns auch nur eine Grille ſeyn; aber es iſt ung nun einnmal unmoͤglich, Geiſt an einer Claffification zu fpüren, in der fein Princip ift. % Darum bfeibt und mit Wernerifchen, Habyiſchen und — EBEN vom Leibe, a Weber Die: weißen Berge, Hampfkire in Nord: Won Iac, Bigelow. Enthält die Beobachtungen einer Gefellfhaft in Bo— fion, welche im July die weißen Berge (White Mountains, or Wh. Hills) beſuchte. Der Ausdruck Berg und Hügel find zwey in ihrer Bedeutung rela— tive Worte. Go ift die Oberflaͤche des Genfer-Sees „in der Schweiz höher als irgend ein Berg in den ver— einigten Staaten; und die Stadt Riobomba in Peru ıft auf einer zweymal größern Hohe erbaut. ! In den vereinigten Staaten find die weißen Berge ” ohne Zweifel der höchfte Landruͤcken. — Geit der frühes often Niederlaffung in dieſem Lande haben diefe Berge i die Aufmerkſamkeit der Einhennifhen und der Seeleute . längs der Küfte, von wo aus man fie fehen kann, beſon— ders wegen ihrer weißen Farbe, indem fie drey Viertel 5 vor Neu: Amerifa, F | J des Jahres mit Schnee bedeckt ſind, auf ſich gezogen. — Sie waren eine lange Zeit hindurch der Gegerftand fa— belhafter Vorftellungen; Dre Indianer hatten eine aber ‚glaubifche Furcht vor ihnen; und Keifende, welche ge= legentlich ihre Gipfel erftiegen, Eamen zuruͤck mit über- triebenen Nachrichten, ſowohl von der Schwierigkeit und Entfernung, als auch von den feltenen Producten, die ‚man auf den erhabenften Theilen ihrer Oberfläche antrifft. Liegen ungefähr 44° 45’ N. B., 710 20' weftlich von Greenwich; und ungefähr 150 engl, Meilen von: Boſton. Die Reiſegeſellſchaft näherte ſich ihnen von der nord» weſtlichen Seite, nahe bey der Stadt Lancaster, auf dem Fluffe Connecticut; 25 engl. Meilen von ihrem Fuß zeigen ſich die weißen Huͤgel als eine wellenfoͤrmige Reihe von ziemlich gleichen Höhen, zu Rosebfooks (eine und # eine-halbe Meile entfernt) fann man fie fehr genau unterz ſcheiden: fünf oder ſechs derfelben find ganz kahl, fehen 5 ‚aus wie eine graue und zerriffene Maffe von Gteinen, die Über den Wald herporragt, der die-Geiten und den Fuß bedeckt. An verfchiedenen Stellen zieht fich ein brei= ter fortlaufender Streif von den Bergen herab, der das Anſehen einer regelmäßigen, durch Baͤume und Felfen gehauenen Straße von unten an bis zu der Spike hat.. Durchs Fernrohr zeigt fie ſich als Flußbett, und an 4 F \ F: \: * 2 zuͤglich um ‚eb — geiſtreichen Bemerkungen darinn. Iſt man ——— Meynung; nun ſo ii ja 2006 mehreren Orten kann man das Waſſer die Felſen hinab⸗ ſtuͤrzen ſehen. In einer Ebene, nahe am Fuße des Berges fiegt ein Teich von /Toder 2 Morgen an der Straße, diefer fheint die Hauptquelle des Saco - Fluffes zu ſeyn. Diefer Strom, welcher aus verfchiedenen Quellen zuſammenfließt, läuft gerad gegen das Gebirge. An dem Orte, wo er allem Anfcheine nah, in feinem Laufe aufgefangen werden muß, bietet fich eine der feltenften Anfichten des Platzes dar, der unter dem Namen Notch wohl befannt ift, Das ganze Gebirg, das fonft eine fortgefeßte Neihe bil— det, ift hier gänzlich gefpalten, und laßt das Waller des Saco durch, welches mit ſtufenweiſem Falle dem Meere zueilt. — Diefe Spalte ıft fo eng, daß faum ein Platz übrig bleibt für die Straße, welche am Saco durch den Notch nach Dften hin läuft. An einer Gtelle verſchwin— det der Fluß, verliert fih in den Höhlen und Gpalten der Felfen und unter den Trümmern des anftoßenden —— und erſcheint endlich nach etlichen Ruthen wieder. Der Notch etweitert ſich allmählig in ein lan— ges, ſchmales Thal. Es iſt fein Theil des Gebirges intereffanter, als das Anfehen diefer natürlichen Spaltung: die Felfen und Ab- gründe erheben ſich auf beyden Geiten fehr fteil und die— nen den. erhabenen Gipfeln als Pfeiler. Einer der ına= Terifchften Gegenftände. war ein Fels von fenfrechter Ge— ſtalt, außerordentlicher Höhe, und auf feiner unzugang= lichen Spike mit einer Menge blühender Sträucher bes franzt. — Mehrere Meilen hin vor dem Anfang des Notch begegnet man fihon an beyden Geiten fteilen und iberhängenden. Bergen, die ſich einige taufend Fuß er- heben, und vom Thale aus ganz unerfteiglich find. Auf verfihiedenen Plägen war Feuer über die Geiten des Gebirges Hingelaufen, hatte die Vegetation zerftört, und die todten Baumſtaͤmme wie Stoppeln im Zelde ftes ben laſſen; das bot einen. Anblick der Verwuͤſtung auf mehrere Meilen hinaus dar, Die weißen Hügel jind auf verfihiedenen Wegen erſtiegen worden. Der Weg, den man für den wenigſt ſch wierigen hält, und von Bigelow und feiner Geſell— fhaft gewählt wurde, iſt der, der bey der Gtadt Con- way anfangt, und dem Laufe des Ellis - Fluſſes folget, der aus einem wordlichen Arne des Saco hoch im Gebirge entfpringt. Nachdem diefer Weg das angrangende anger baute Land verlaffen bat, führet er durch dicke Wälder, bald chen, bald ſchwach anfteigend 6 Meilen weit, nicht fehr von Unterholz verfperrt. Die Geſellſchaft nahm ihr Nachtlager an der Muͤn— dung des Neuen Fluffes, eines Hauptarmes des Ellis, der feinen Namen von der Neuheit feines Urfprunges im Detob, 1775 erhielt, als während einer großen Fluth, die auf ſchwere Negen folgte, eine große Waſſermaſſe, die eheden durch andere Kanäle abgeftöflen war, ihren Weg über den öftlihen Rand des Gebirges nahm, und gegen den Ellis niederfiel, Selfen und Baume iefipfenpfl, und das ninhevltegertde Land überfhwenmite, Durch diefe Fluth wurden die Ufer des Saco bedeckt, das Zuchtvieh erfauft, und Kornfelder weggeſchwemmt und zerſtoͤret. Seit dieſer Periode iſt der Reue Fluß ein fortwaͤh⸗ vonder Strom geblieben. — Nach dem Lager, das ſieben x * 2007 Meilen von der Spitze des Berges entfernt war, ſchrit— ten fie den nächften Tag 2 oder 3 Meilen an der Geite des Ellis- Fluffes, auf fteigendem Wege fort; alsdann _ verließen fie den Fluß und folgten einem feiner Haupt— arıne, Cutler - Fluß genannt, der grade nach dein Haupt Gipfel führt. Nachdem fie eine bedeutende Strede an der Seite des Fluſſes aufgeftiegen waren, begannen die Bäume des umberliegenden Waldes an Höhe abzuneh— men, und fo fraten fie in die zweyte Zune des Gebirges. Dieſe iſt ganz mit dickem, niedrigem, immergruͤnem Holz bedeckt, beſonders mit der Schwarz (black spruce)⸗ und Silbertanne (silver fir), welche ungefähr die Höhe eines Mannes erreichen und viele lange horizontale Zweige ausbreiten und den Berg mit einer, furchtbaren Herde von einer Viertelmeile in der Dicke umgeben. As fie aus diefem Dickicht herausfamen, find das Barvıneter zu 25,93 und gab die Hohe uber den Meer su 4443 Fuß an; fie waren alsdann Uber allem Gebuͤſch und am Fuße des Theiles, der ſteiler als einer der vorigen vor ihnen aufſtieg, und dem Anblicke einen gro— ßen, ſchrecklichen, unregelmaͤßigen Haufen von dunkeln, nackten Felſen darbot, Dann kamen ſie uͤber eine Ebene von einer Viertel— Meile, und nachher mußten fie wieder ſteigen. Das Auf— fteigen war eine halbe Meile weit fehr" beſchwerlich, und geſchah durch Fortfhreiten von einem Felſen zum andern, die wie unregelmaßige Treppen auf der gebrochenen Dberr fläche des Berges herumlaufen, In den Zwiſchenraͤumen diefer Felfen waren an einigen Stellen Haufen von Zwerg» Tannen und Kiefern (Fir et Spruce) und hübſche Büſche von fleinen Alpenſtraͤuchern, die grade in voller Blüthe waren (July). Nachdem fie diefe Hohe erftiegen hatten, kamen fie auf eine zweyte Flache, welche, wie die erftere mit wel- fem Gras und wenigen blühenden Büfchen bededt war, Seßt blieben nur noch zu erklimmen übrig die Vorzüge lihften Spisen, befanunt unter dem Namen von Sugar- Loaf oder Berg Washington. — Es war eim unge— woͤhnlich ſchoͤner Tag, die Atmofphäre aber war trüb und der Anblick entfernter Dbjecte fehr unbeſtimmt. » Die Vorftellungen der Gefellfihaft wurden nicht be— friedigt in Betreff verfhiedener Phänomene, welche fie auf der Höhe des Berges zu finden glaubten. Die Luft wor mild, das Thermometer fand 57° Fahr. auf der Höheum 12 Uhr defielben Tages, zu Conway 25 Meilen entfernt, unten in der Siäde war e8 809%, — Der Schnee lag an den Geiten in Flecken fo groß wie ein Morgen, doch ſchien er bald ne su wollen. Sie nahmen feine wefentliche Veränderung in der Dirhtigfeit der At— mofphäre wahr, indem weder die Stimme noc das Ath» men merklich verhindert wurde. In diefen unfruchtbaren Gegenden funumnten, viele Inſecten um die höchften Fel— en, jeder Stein war mit Flechten bedeckt, und in den Spalten, wenige Fuß inter dem Gipfel, ftanden Pflan— zen in der Blüthe. Das Auffteigen: von dem Lager an der Mündung des Neuen Fluſſes, die Raſten mit inbegriffen, hatte fehs und eine halbe Stunde gedauert, Die großen Entfernungen, aus welchen diefe Berge ſicht— bar find, und augenfheinliche Fänge ihres Abhangs hat gemacht, dab man fie viel hoher ſchaͤtzte, als fie wirklich I — — “ a find. Ein —— ſtand auf zur Höhe, um Mittag auf 24,235 das Thermonteter auf-57%. An dem nanız lihen Tage das Barometer in Camibridge auf 29,955 das Thermometer zu 76°; dieſer Unterſchied des Baro⸗ meters, nach gemachten noͤthigen Berichtigungen, würde gemäß der von Sir H.C. Englefield angegebenen Formel, einen Unterfhied von 6230 Fuß in der Höhe der beyden Plage geben. — Der oberfte oder kahle Theil des Ber- ges (1300 Fuß in der Hohe) beſtande gaͤnzlich aus einen lockern vegellos zeriheilten Haufen von Zelfen. Gneiß und Glimmerfchiefer oder vielmehr eine mitt h f R 2008 1 lere Subftanz zwiſchen beyden herrfihte vor, Der Glim⸗ mer ift haufig und glänzend, aber feine Schichtung uns eben und regellos und oft von dünnen Quarz-Schichten unterbroden,. Wegen der unregelmäßigen Lage der Fel— fen, fand man die Schichten in jeder möglichen Richtung liegen. Breite Quarz» Adern durchſchnitten fie haufig, und Stufen von reinem Glimmer, deflen Tafeln inehrere Zoll im Durchmeiler Heben, fard man hin und ‚wieder, In den mittlern und niedern Theilen des Berges war der Glimmer- Schiefer vollkommen gebildet, und die Schichten waren bemerklich ebener und glätter, und ihr Bruch gewährte den hellften Silberglanz. Das Bett des Falles vom Neuen Fluß beftand vorzüglich aus diefer Materie, durchfhnitten von dicken Ouarz; = Adern, die große Kryſtalle von Schoͤrl enthielten. — Das Gerölle in den Gtrömen beſtand haupffühlih aus Glimmerz Schiefer und zuweilen aus Gneiß, Granit und reinem weißen Quarz. Gie trafen auch Hornblende an, "welche Spuren von Kalffpath enthielt. An einigen Stellen, wo die Geologie des Berges orfen lag, waren die unfern Schichten Grünftein und Grünftein- Schiefer” mit etwas Grenit. Höher hinauf herrſchten Granit und Gneiß vor; der Grünftein ift feinförnig und enthält Schwefelkies; der Grünfteins Schiefer enthalt Strahlſtein; der Granit Turmalin, weißen Quarz und Feldfpath, weiße und roͤth— liche Glimmer und Granaten von berfchiedener Große, Der Granit ift deutlich geſchichtet; die Schichten dieſer Felfen find von 6 Zoll bis zu vielen Fußen in der Didier der Granit ift am dickſten; gewöhntich 2 bis 3 Fuß; das allen der Schichten gering. Der Felfen am Gipfel, einige hundert Fuß tief, twar Gneiß, hernach herrfihte der Granit vor. In der Nähe des Norch waren die Felſen von groben, roͤthlichem Jaſpis und Porphyr. Die Vegetation der weißen Huͤgel iſt mit Grund in drey Zonen eingetheilt worden. 1) Die des gemeinen Forſtholzes; 2) die der ſtets grünen Zwergbaͤume; ** 3) die der Alpenpflangen, 1 Die Waldungen, welche ſich von der Baſis auf ei Seitenflachen zu einer Höhe von ungefähr 4000 Fuß über dem Meere ausdehnen, befteben aus dem Gteinahornz der Gilbertanne, Hemtof = Fichte; der fchwargen und weißen Fohre; der weißen Tanne, Buche, der ſchwarzen, gelben und weißen Birke; der untere Wald beftand hauptfächlih aus Viburnum Lantanoides, Acer monta- num et firiatum, und Sorbus americana, Auf dem Grunde war Oxalis acerofella häufiger ald jede andere Pflanzenart, Dracnena borealis, Cornus canadenäs, Gaultheria hispida etc, J Fell Wo die Nadelgebotze alpin fängt ummäteihan die zweyte Zone des Berges an, ſo daß die Graͤnzlinie gwifigen beyden fehr fharf gezogen iſt. Diele Region befteht aus cinem Guͤrtel von der ſchwarzen Fohre (Spru- ve) und der Gilbertanne, die bis zu der Höhe von.7 ‚oder 8 Fuß fi erheben; auf den Grunde unter den immergruͤnen Bäumen waren nur wenige andere Pflan⸗ zen; die Houftonia caerulea 'und Cornus canadeulis bes fanden fih in der Blüthe. Ueber der T Tannenzone, die eben fo plüßlich abbrad), „als fie begann; ift eine dritte und kahle, die von jedem En entbiößte Region; doch für den Botaniker iſt diefes bey weitem der intereffantefte, befte Theil des 4 Berges. Diele von den Pflanzen Diefer Region waren felten, und fanden fih nihht in der untern Negion, in= r dem fie arößtentHeils einheimiſch in dem kaͤltern Klima, und ſolche find, die man in hehen Breiten oder auf gro— Ben Höhen findet. Unter ihnen fanden ſich Sibiriſche, Lasplaͤndiſche, Groͤnlaͤndiſche und Labradoriſche Pflanzen dieſer Art, gewöhnlich bekannt unter dem Namen von [ Apenpflanzen, find ſchwer anzubauen, indem fie die 1 Duͤrre und beyde Extreme der Hitze und der Kälte nicht vertragen. In der Strenge des Winters auf ihrem na— türlichen Standorte werden fie durch die große Tiefe des Cchnees vor der Strenge der Luft bewahrt, während. fie "die Temperatur der Erde von unten genießen. Wenn der Schnee fie verläßt, was üfters erft mitten. im Som— smer fich zutraͤgt, ſchießen fie plößlich auf mit einer Kraft, angemeſſen ‚der langen Zeit, welche fie ſchlafend zubrach— - ten, entfalten fihmell ıhre Blüthen und bringen ihre Frucht zur Reife. — Diefe Pflanzen, ungeachtet der gro= N Ken und unfruchtbaren Berghöhen, leiden nicht Mangel an Feuchtigkeit, indem fie immerdar von den Wolfen > benäffet werden. - Die Vegetation dehnt fih fleckenweiſe aus bis auf die Spike ded Berges. Diapenfia lapponica in voller R Stürbe und Lycopodium lucidulum wuchfen bis 6 Fuß vom Gipfel. Ale Felfen waren mit Flechten bedeckt, uns ter welchen L. velleus, welcher befonders vorherrſcht und weſentlich zu der dunfeln, grauen Anficht des Ber: ges beytraͤgt. In der Lifte der von Dr. Bigelow aufgezählten ’ Pflangenift eine gewiſſe Anzahl von Gattungen, die ſo— wohl in Europa als in Amerifa einheimiſch find. Es iſt 5 die nicht unintereffante Frage aufgeworfen worden, ob —— irgend Pflanzen urfprünglich beyden Welttheiten ange: 5 hören, und ob Species, welche einander in ihren aͤußer— lichen Charakteren fo nahe kommen, daß man fie jeht “ unter demfelben Namen fennt, in der That diefelben Species find. Die Analogie des Thierreich® fcheint die ‚8 Negation diefer Frage zu beguͤnſtigen. Hr. Alerander von Humboldt hat Behauptet nad den Hochften Aus toritäten, daß fein vierfüßiges Thier oder Landvogel, und auch dab Fein Lurch oder. Inſect den Aequinoctial⸗ Regionen der neuen und alten Welt zugleich gemein ſey. Auf gleiche Weiſe behauptet er, daß die phane— rogamiſchen Pflanzen, die, mar als Einheimifche der troviſchen Regionen beyder Continente erkannt hat, in ſehr geringer Anzahl find. In den gemäßigten Zonen \ vermindert fih die Anzahl der. amerifanifchen Pflanzen, Pin 2010 a > welche europäifche Namen tragen, ſtets in den Büchern. — Die Trennung derfelben ift in gewiſſen Puncien weiter geführt worden, als eine treue Beobachtung der gegen- wärtigen Grundfäße der botanifihen Unterfiheidung recht⸗ fertigen wird. Doch bleiben immer noch Arten, welche in ihrem —— Charakter gang mit. einander itber- einkommen, fid) in ihren Qualitäten aber, Standorten, Bluͤhzeiten genagfam unterfheiden, fo daß es dadurch wahrſcheinlich wird, das fie wirklich verfchieden find. Humboldt, über »ie Vertheilung vegetabififcher Zormen. Es gibt eine Gattung von Aethufa bey Boston, die aͤußerlich die genaueſte Aehnlichkeit mit Aethufa cy- vapium in Europa zeigt. Gie ift aber frey von dem efelhaften oder Knoblauch-Geſchmack, woran diefe Pflame erfannt tvird. Menyanthes trifoliata in Neu - England blüht einen Monat früher, als in Groß=Brittannien, obwohl die Tahreszeiten in Boston. vielleicht allezeit weis ter zurüc find. Botanifer haben den Kaftanienbaum. in Amerika von.dem in Europa noch Nicht unterfihieden, ob— wohl fein Holz weich und gebrechlih ift, und niemals wie in Europa gebraucht twird zu Naifen und andern Dingen, bey welchen Stärke und Fähigkeit erfordert wird. Nahern wir uns aber dem Norden und höhern Brei⸗ ten, ſo waͤchſt die Wahrſcheinlichkeit Pllanzen zu finden, welche in beyden Welttheifen völlig gleich find. — Am Polar = Eirfel —— ſich die beyden Welttheile ſo nahe, und ſind durch das Eis waͤhrend eines großen Theils des Jahres ſo verbunden, daß man ſie, in ſofern es die Bo— tanik betrifft, als Ein Land betrachten kann. — Diefel- ben Pflanzen Fonnen auf beyden gleicherweife ausgefüct werden, und Diefe mögen fih fofern nah Süden hin verbreiten, als die allgemeine Kälte des Klimas, die ihrer Beſchaffenheit angemejfen iſt, fortwähret. Ueber— dieß können fie, bie zu einer gewillen Entfernung in alpifihen. Lagen auf den Spitzen der höchften Berge ge- finden werden, — Es gibt auch Pflanzen, melde die Verſchiedenheiten der Klima von Hudſonsbay bis Virgi⸗— nien und Karolina ertragen. . Diefe Art Pflanzen mag wohl beyden Continenten gemein ſeyn. — Im Auguſt beſuchte noch F. Boott dieſes Gebirg. Die Pflanzen des oberſten oder kahlen Theils des Berges find folgende: Aira melicoides, Arenaria glabra. Arenaria [eu Stella- ria; caule angulolo, fo- liis oblongis, acutis, enervibus; pedunculis elongatis; floribus ape- talis. Azalea Lapponica. Azalea procumbens. Bartſia pallida, Betula lutea;; nana. Campanula rotundifolia. Cardamine rotundifolia, Carex curta, Carex caelpitola, Coptis trifolia. Cornus Canadenfs. Diapenfia Lapponica, Epilobium alpinum, Empetrum nigrum. Geum Peckii. Purslı, Holcws monticola; _ glumis trifloris, herma- phrodito intermedio di- ‚andro, masculis latera« libus triandris, valvula exteriore dorfo criftata, Houstonia caerulea. Juncus melanocarpus, Juncus [picatus, Kalmia glaucn. Ledum latifolium, Lycopodiunm Iucidulum, 12 Melicatriflora; vil- lofa, panicula coaretata glumis trifloris, corpus- — acceſſorio, flosculis ariltatis, Menziefia coerulea (Erica) Oxycoccus vulgaris, Pinus nigra; nana. Pinus balſamea. Bolygonum viviparum. Poteutilla tridentata. Rubus laxatilis, Salix repens. Seirpusobtufus; eulmots- — tereti monoſtachyd fpi- ca ovata, acuta, bracteis involucrata ; floseulis monandris, I Spir aea alba. Solidago multiradiata, Sorbus Americana ; nana, Vaccinium’'tenellum, 3 { ER — Vaccinium gaultherioides; proſtratum, foliis obo- vatis, integris; floribus fubfolitariis, baccis ob» longis , fiylo, coronatus, Veraträm viride?Lifl. een - ; > \ Lichen velleus, ran- giferinus,pyxidatus,coc- ciferus, Islandicus, cor- nutus er alii plures. Teti, nudo, monoftaclıyo; fpica lanceolata, fqua- nis apice carnolis, ob» tußs, Scirpus bracteatus; culmo EN I leer eo Der berwilderte Zuftend des Landes- auf einige Streden um diefe Berge herum, die vielen Vertiefungen und Einöden, die felten von Menſchen befuht werden, hat fie zum Aufenthalt für viele wilde EBENE beſtimmt, deren Gattungen von den mehr bewohnten Theilen faſt verſchwunden find. Das Moose (Cervus alces, Rennthier) wohnt ſtets hieſelbſt, und man erzaͤhlt, daß auf den Pliny-Gebirgen, ungefähr 20 Meilen nordweſtl. in jedem Winter verſchiedene von dieſen Thieren getödtet werden. Der Bär (Urfus americanus) wohnt in den Wäldern um den Fuß und um die Seite des Berges her— um nicht felten. Die Wölfe (Canis Lupus) kommen in Heerden heran, und beſuchen diefen Theil des Landes in drey oder vier Jahren einmal. Verſchiedene wurden Yorigen Winter zu Eaton, einer naͤchſt dem Gebirge lie= genden Gtadt, getödtet. Die Wolverene (Urlus luscus), der Rackun (Urfus Lotor), das Gtadel: Schwein (Hyfrix dorfata) und der Zobel; beyde letz⸗ tere in großer Anzahl, finden ſich in verfchiedenen- Thei⸗ ten des Waldes, Die wilde Katze (Felis montana) wird zuweilen hier getödtet. Telis concolor ſ. Couguar (Catamount) wird heut zu Tage felten bemerkt. Von Vögeln fahen wir weniger. Viele von unfern Strich - Candoögeln, welche die Fruͤchte der Kultur mit dem Menfchen zu theilen begehren, werden öfter um die Wohnungen des gebauten Landes, als in der Einfamteit des Whldes gefunden. In Bretton erlegten wir viele Spechte, alle Fehr fhon; unter ihnen Picus — det ſich Durch die Anzahl feiner Zehen auszeichnet. Das Repphuhn (Tetrao Umbellus) haben wir oft aufgejägt- Diefen Vogel und eine Art Negenpfeifer fahen wir auf dem obern oder fahlen Theile des Berges. Bir bernahmen von den Leuten in Barlett und Con- way, daß die Menge von Slapperfchlangen (Crotalus horzidus) die Felfen und Seiten der Huͤgel gefährlich ‚nahe, und Daß swanzig von diefem Ungeziefer in Ei— nem Tage getödtet worden: Sie nähern ſich fegar den Mohnhäufern. Die Einwohner fürchten. fie nicht, weit ſie laugſam find und ihre Annaͤherung durch. ein lautes ‚2012 und langanhaltendes Klappern, das dem Sefang der Heuſchrecken fehr ähnlich ft, verrathen, Wir fahen feine und hörten „nicht, - daß irgend Jemand von ihnen Dane wundet worden ware. Die Inſeeten, welche wir Ba dem Gipfel des Berges bemerkten, waren ſo zahlreich und mannichfaltig, als auf irgend einem niedern Orte. Unter denſelben waren Urs ten von Phalaena, Cerambyx, Coccinella,, Bupreflis, ’ Cimex und Tenthredo. Der glänzgendfte von unfern einheimifchen Schmetterlingen (Papilio Turnus ?), flatterte neben ung, ald wir auf dem Gipfel fianden. Flora Boſton — von Jacob Bigelow ,M.D. Boston; bey Cumings und Hilliard, 1814. 8. 258. Es wird nicht uneben ſeyn, bier ein vollfiandiges Verzeichnis der Pflanzen zu geben, weiche B, in diefeme. Werkchen beſchreibt. Claft. 7: Monandria, ı. Salicornia herbacea- (Glafs wort). 2. Callitriche aquatica (Star wort) Clalf I. Dyandria, & Tigufr um'vulgare (Privet oder Prim), . Veronica ferpyllifolis, feutell.tı (Speedwell). . Gratiola aurea five officinalis (Hedge hylepe . Utzicularia vulgaris (Bladder wort), . Lycopus europaeus (Horehound). . Monardia allophylla f, oblong:ta, . Cunilz pulegioides (Penny royal,) 10, Collinfonia Canadenfis (Horse weed), ; ı1. Circaca lutetiana ſ. canadenfis (Enchanters — shade). ı2. Antlroxanthum odoratum (Vernal grals), - Claff. II. 135. Iris virginica, gracilis, neu. —* 14. Xyris — ſ. Caroliniana (Eyed grals), 15. Schoenus albus (Bog rush). 16. Cyperus [pathaceus (Cyperus). 17. Scirpus trisqueter (Club rush), maritimus [, ma⸗ crofiachyus, retrofractus, acutus. a 18. Eriophorum angufiifolium, Cyperinum (Coton gr.) 19. Spartina Cynofuroides (Rough grals), junceg 'glabra (diteh graſs). ; N 20. Panicum glaucum, verticillatum, erus galli, fan» guinale, eapillare, latifolium (Panic grafs). 21. Alopecurus geniculatus (Foxtail grals). 22. Phleum pratenfe (Herds gr. oder Cats tail gr. auch vo ao.» 0 Triandria. y Timothy gr.) 23. Agrofiis — gr) ia 24. Trichodium laxifl. (Thin gr.)- 25. Leerfia oryzoides (Cut gr.) 26. Uniola ſpicata (Spike gr.) 4 27. Dactylis glomerata (Orchard gr) 28. Poa pratenfis (Spear gr.), ie (Blue gr.),. annua. 29 Biiza canadenfis (matlefnake gr.) 30, Feltuca elatior (Fescue gr.), Zuirans,, 51. Bromus — (Erome gr.) — "32, Arundo phragmites (Reed). * EN}, - 33. Lolium perenne (Ray gr. oder Darnel.) ’ 34. Triticum repens (Couch gr.) L 55; Elymus virginicns (Lyme gr.) wi - 36.-Hordeum jubatum (Squirreltail gr.) u 37. Lechea major (Pin weed), minor. h 38. Mollugo verticillata (Carpet weed). 39. Proferpinaca palufiris. jr ’ " Clalf. IV, Tetrandria, © 40. 'Cephalanthus occidentalis (Button bush) 2 Plantago major, lanceolata Cesbyranya maritima (Plantain) . — Gentaurella paniculata fivo Bartonia p. 45. Mitchella repeus (Chequer berry). — 44. Houſtonia coerulea, longifolia. 46. Galium afprellum (Clivers) ‚ tinctorium, verum “ (Bedstraw), brachiatum f, circaezans, aparine, 45. Cornus canadenfis (Cornel), florida (dogwood-tree), . * alba, circinnata [. tomentulofa, paniculata, 47. Pothos foetida (Skunk cabbage), 468. Isnardia palufiris, ° -* 49. Hamamelis virg. (Witch hazel).. r 50. llex opaca (Holly). 51, Potamdgeron. natans (Pond — ET V, Pentandrias 52. Echium vulgare. (Vipers Buglofs). "55. Myolotis [corpioides (Scorpion grafs). 54 Cynogloſſum ofheinale. 5. Anzgallis arvenfis (Scarlet Pimpernel). B: 56: Lyfimachia ciliata (Loofefirife), hybrida, quadri- fol., thyrhflora, firicta (racemola, rubifera), 57. Menyanthes trifoliata (Buck bean), - 58. Convolvulus fepium (Bindweed), arvenfs, 4 59. Datura firamonium (Apple Peru), * 6. HUyoſcyxamus: nigerHenbane). 61. Verbafcum#Thapfus (Mullein). 62, Azalea vilcofa (Swamp pink). 63. Solanum dulcamara, nigrum (Niglhtfhade). RB 64 Campaniıla perfoliata, erinoides (fexuofa). 65. Lobelia cardinalis, pallida (fpicata), inilata (Indian. . tobaeco),, Dortmanna, 66. Diervilla canadens. W: "67. Triofteum perfoliat, (majus, Feverwort.) i 68: "Eleanothus americ, (Jerkiy tea). 69. Celafirus feandens (Staff tree, wax work). 70. Vitis Labrufca, hederacea (quinquefol,, Hedera q., Ampelopfis q,, Common creeper), 7 7ı. Impatiens noli tangere, (maculata). Inga. Viola blanda, lanceolata, primulifolia , -cucullata fagittata, pedata, pubefcens (pennlylvanica). 75. Ihefum umbellatum (eorymbulofum). 74. Apocynunı androfaemifolium (Dogs bane) 75, Alelepias [yriaca (Milk weed), obtußifol. , purpu- ralcens, pulchr:, tuberofa (decumbeus, bleutisy TOOL, buterfly — verticillata. 76. Gentiana ſaponaria, crinita. 77: Cuscuta americ, 78. Sallola Caroliniana, E N E- : v Ve B7,S j — — — EN - EN 79. - — album (Goofefoot, Hog veeqh, rufum, hybridum, botrys. ‘80. Ulmus americ. (Commen Elm). 8:. Hydrocotyle americ, (Penny wort). 82. Sanicula marilandica. 85. Heracleum lanatum (Cow parsnep). 84. Conium maculat. (Common henloch}; 85. Angelica triquinata. X 86. Sium latifol. (Water parsnep), 87. Sifon canadenfe (Hone wort), 88. Cicuta maculara (Vater hemlock ‚ Snakeweed). 89. Viburnum lentago, nudum, dentatum (Arroyr« wood), acerifolium. . + 90. Sambucus canadenfis (Common Elder). 9ı. Rlıus glabrum (Sumach), typhinum (hagshorn), copalinum, vernix (Poison dogwood), radicans (Poifon ivy). 92. Sarotlıra gentianoides (Pine weed). 93. Aralia nudicaulis (wild farfaparilla), racemofa (Petty morrel, Spikenard), hispida, 94. Drofera —— 95. Statice limonium (Marsh roſemary). Clalf. VI. Hexandria, 95. Berberis vulg. 97. Prinos verticillatus f. gronovii' (Black alder), gla- ber (evergreen, winterberry). . 98. Pontederia cordata (Pickerel weed). 99. Hypoxis erecta ſ. caroliniana (Bethlehemfar). 209. Convallaria bifol., racemofa, multiflora (Salomons Seal), . Pi. Urularia perfoliata (Bellwort), fefRlifolia, 102. Erythronium americ, (longifol, dens canis, dogs tooth violet), 1053. Lilium canadenfe, philadelphicum, 104, Acorus calamus (Sweet flag). 205. Junens effulus, campeltris, tenuis, polycephalus f. echinatus” (Rufh). * 106. Medeola virginica (Cueumber rood). 107. Trillium cernuum, 108. Triglochin maritimum (Sea arrow grals). 10g. Rumex crifpus (dock), obtufifolius, britanicus, acetofella (Sorrel). 210, Alisma plantago (‚Water plantain), Claff. VII. Heptandria. zır. Trientalis europaea (Chickweed wintergreen), * VIII. Claff. Octandria, 112. Epilobium angufiifolium, coloratum, (Willow herb ı. 113. Oenothera biennis, pumila (Primrofe). 114. Rhexia virginica. Iı5. Vaecinium macrocarpon (Craneberry, oxycoccus ebiongifolius‘, 1einofum (Huckleberry, black whort- leberry,, corymbolum (amoenum, difomorphum, Bilberry, Blueberry). 116. Polygonum aviculare :Kuot grals), bydropiper, perhicaria, [agittatum (Seraich grals), arifol,, convol- vulus (Black bind weed), [candens, 2015 Elafll, IX. Enneandria, tım. Laurus Benzoin (Ffeudobenzoin, Feverbusb, Spice wood), Sallafras. j Claff.X. Decandria. 1ıg. Epigaea repens (Ground laurel). 119, Gaultheria procumbens (Partridgeberry). 120. Arbutus uva urfi (Bear berry). ı2ı. Andromeda caliculata, paniculata. 122. Rhododendron maximum (Rofebay laurel). 123. Kalmia latifolia (Broad leaved laurel), anguftifo- lia (Lambkill, Low laurel). 124. Podalyria tinctoria (Sophora tinct, Wild indigo). 125. Caflıa Chamaecrifta, 126. Rlıodora canadenlis. 127. Clethra alnifolia. 128. Pyrola rotundifolia (Wintergreen), fecunda, um- bellata (Wipfewog , phiplewa, Pıheumatism 'weed). 129. F a Monotropa lanuginola (Birdsneft), mori[oniana. 130. Scleranthus annuus (Knawel). 131. Saxifraga vernalis, pennl[ylvanica. 132. Dianthus armeria (Wildpink). 135. Arenaria rubra (Sandwort), marina, lateriflora. 134. Stellaria media (Alfine m., chickweed), grami- nea (Stitch wort). 155. Silene- pennlylvanica (Catch fly). 136. Cucubalus Behen (Silene inflata, bladder campion). 337. Pentliorum fedoides. 158. Ceraſtium vulgatum (Moufecar chickweed). 339. Spergula arvenlis (Corn[purrey). 140. Phytolacca decandra (Poke, Cocum). Claflf. Xf. Dodecandria. 141. Portulaca oleracea (Purslane). 142. Lythrum verticillatum (Grals poly). 143. Agrimonia eupatoria. 144. Euphorbia heliofeopia, polygonifoliz, maculata (Spurge). : # } Claff. XII. Icofandria, Y: 145. Prunus Virginiana (Ceralus virg., Wild cherry,) 146. Crataegus erus-galli (Common thornbush). 147« Sorbus aucuparia (Pyrus aucup., Sorbus america- na, Mountain ash). 148. Pyrus arbutifolia (Mefpilus arbut, Choke berry.), Botryapium (Melpilus canadenfis, arborea, June- berry.) 149. Spiraen alba (S. falicifolia, meadow [weet), to- mentolz, Hardhack. 150. Rofa Caroliniana. Swamp role. 151. Rubus oceidentalis (Black rafpberry, thimble- berry), firigolus (wild red R.), villofus, trivialis, procumbens (dewberry), odoratus. . 352. Fragaria Virginiana. (Wild firawberry), 155. Comarum paluftre, (Marfh cinquefoil). 154. Potentilla anlerina (wild tanfey), argentea, fim- plex, Norvegica. 155. Geum rivale, virginianum (Avens), Glaff. XIII. Polyandria, 156. Chelidonium majus. (Celandine). 157. Actaea rubra (fpicata, red baneberry). — — r - Ciſtas Canadenfis (Helianthenum Canad.) . Sarracenia pnrpurea,'(Sideladdle lower). . Tilia americana, (Lime tre, baflwood). 161. Sanguinaria Canad. (Blod root, puccon), 5 162. Podophyllum peltatum. (May apple). 165. Nymphaea advena, odorata. 164. Aquilegia Canad. ‘(Wild columbine). 165. Clematis Virginiana. (Travellers joy, virgins Bower). 166. Helleborus trifolius. (Gold thread). ini 167. Calcha palufiris, (Marfh marigold, meadow cowslip.) 5 i 63. Hydropeltis purpurea (Ixodia palufiris, Brafenia H., Water target). - 169. Anemone hepatica, nemorofa, thalictroides (Tha- lictrum anemonoides), virginiana. - 170. Ranunculus (Coowfoot), abortivus, [celeratus, falei- eularis, bulbofus (butter cups), acris, repens, fluviati- lis (R. Alnitans). 171, Magnolia glauca (Beaver tree), Claff. XIV, Bidynamia. Glechoma hederacea (Grundivy , gill). Mentha borealis, viridis (Mint). Teucrium Canad. (Wild Germander), - Leonurus cardiaca (Motherwort). Stachys alpera (Hedge nettle, wound wort), 177. Nepera cataria (Cadnep). 178. Brachyfiemum (Thymus) virginicus, 179. Pyenanthemum incanum (Clinopodium inc,), ari- fiatum (Nepeta virginica, Baſil.). * 180. Verbena haſtata, urticifolia (Vervain). 181. Scutellaria lateriflora (Scullcap). 282. Prunella pennſylvanica (Selfheal). 183. Trichoſtemma dichotoma. 184. Melampyrum americanım (Cow wheat). 185. Scrophularia Marilandica (Figwort). 186. Antirıhinum linaria (Toad flax), eanadenfe (Snap dragon). 187. Pedicularis canadenfis (Lonfewort) _ 188. Gerardia flava, pedicularia, purpureä# 189. Mimulus ringens (Monkey flower). 190. Chelone glabra (Snake head), Cla[ll,XV. Tetradynamia, Lepidium virginicum (Thlafpi v., Peppergraß). 192. Thlafpi Burfa paftotis. & 195. Bunias edentula (Sea rocket), 194. Raphanus Raphaniftrum. 195. Cardamine penn[ylvanica, 196. Silymbrium nafturtium. 197 Eryfimum ofhcinale. 198. Sinapis nigra. Claflf. XV. Monadelphia. 199. Sifyrinchium anceps (gramineum, bluseyed grufs), { 200. Geranium maculatum, Robertianum. 201. Oxalis ſiricta ( Vood forrel). 202. Malva rotundifolia. 203. Althaea ofhicinalis, \. 204. Hibiscus paluftris.- 372. 173. 174. 175. 176. 191: er ; i — nn Be Een kn - 2017. a a lm nn u une ‚216. "4 Claft. XVII. Diadelphia, 205. Polygala [anguinea, paueifolia, 206, Genilts tinctoria (Wood waxen, — weed). 207. Lupinus perennis. ur 208. Lathyxus venofus. 209. Trifolium arvenle, suckle), ofhicinale, repens, pratenfe (Honey ‚ 210. Hedyfarum frutefcens (Lefpedeza capitata), hir- tum " (polyfiachya), reticulartum (felliliflora), viola- ceum, divergens, rotnndifolium, nudiflorum, acu- minatum, canadenle, 212, Medicago lupulina (None such), Claffl. XVIIT. Polyadelphia,, "213. Hypericum perforatum, canadense, virginicum. Claff. XIX. Syngenelia, 214. Cichorium intybus (Succory), 215. Apargia autumnalis“(Leontodon a,, Hedypnois a,, Hawk weed). Leontodon taraxacum (Dandelion). . Prenanthes alba. . Lactuca elongata (Fire weed). . Hieracium venofum, Halmii (Hawk weed). 220. Sonchus oleraceus (Sowthiftile), 221. Arctium lappa (Burdock),, ' 222. Cnicus arvenfis (Carduus a,, Serratula a,), Ian- R - i- | | ® 4 2 R J 253. Senecio vulg,, ceolatus (Card. lanc.). 223. Onopordon Acanthium (Cotton thistle). 224. Vernonia Noveboracenßs (Serratula n.). 225. Bidens frondofa, erylanthemoides. 226. Mikania ſcandens (Rupatorium [e;) "227. Eupatorium [elhlifolium ‚#verbenaefol., perfolia- tum (Enpat. connatum (Boneset), purpureum (Trum- petw eed), verticillatum (purpureum). 228. Couyza En (Erigeron c., Canyza Mari- landica). 229. Gnaphalium plagtagineum, uligi- nolum (Cudweed). . 250. Chryfantliemum Leutanthermum (White weed). 23.. Erigeron canadenfe, philadelphicum (Flea bane), 232. Solidago lanceolata, altifima, caelia, lavigata, bicolor. R hieracifolius, aurens (Groundsel). 254. After folidagineus (Conyza linifolia‘, linariifo- lius, fubulatus?, falicifolius, cyaneus (amplexicau- lis) , umbellatus (amygdalinus), novae Angliae, dif- F fufus, puniceus, amplexicaulis, diverfifolius (un- dulatus), cornifolius, cordifolius, corymbofus. 235. Anthemis cotula (May weed). 256. Achillea millefolium (Xarrow). = 237. Helianthus divaricatus, 238. Coreoplis trichofperma. 289. Iva frutefcens (High water shrub). Clalf. XX. Gynandria, 240. Orchis pfycodes (lacers), fimbriata. £4ı. Neottia cernua (Ophrys cerntia , Ladies traces), pubelcens (Satyrinm repens, Rattlefnak plantain), 242. Arethufa bulbofa, ophioglofloides, a fi. 1818. Heft 12, - \ DM 3 N — ee 211. Glycine monoica (Peavine), — (Ground nut), - 2018 245. Cymbidium pulchellam (Limodorum tuberolum.) 244. Cypripedium acaule (humile), Clalf. XXI. Monoecia. 245. Lemna minor (Duckmeat), 246. Eriocaulon pellucid. (feptangulare, Pipowort). 247. Carex fcoparia (sedge) , fiipata, varia, veltita, la- pulina, folliculata, crinira, 248. Sparganium ramolum (Burr reed), 249. Typha latifolia (Water flag, Red mace), 250. Comptonia afplenifolia (Liguidambar a, Sweet fern). 251. Urtica dioica, pumila.. 252. Alnus ferrulata (Betula £.) 253. Xanthium frrumarium (Sea burdock), 254. Ambrofia elatior (Roman worm wood). 255. Amaranthus hybridus. 256. Sagittaria lagittifolia (Arrow head): 257. Myriophyllum [picatum, .258. Arum triphyllum (Dragon root, indian turnip). 359. Calla virginica (Arum y.) 260. Fagus ferruginea. 261. Caftanea veſca. 262. Querceus alba, bicol. (Q. prin. tomentofa et difcolor f.), tinctoria, coceinea, rubra, ilicifolia (Q. Banifteri). 263. Juglans alba (tomentofa, Hickory), glabra (por- cina), ſquamoſa (comprella, shagbark), cinerea (ca- thartica, butter nut). 264. Betula populifolia, lenta (B. carpinifolia). 265. Corylus americana. 266. Oltrya virginica (Hop hornbeam, iron wood). 267. Platanus occidentalis (Sycamore, plane tree, but- ton wood). 268. Pinus rigida, firobus, nigra (Abies n.), canad, (hemlock spruce, Abies c.), microcarpa (americ., Red Larch, Hacmatack). | 269. Cupreflus thuyoides (White cedar). 270. Acalypha virginica (Mercury). Claff., XXII. Dioecia Salix eriocephala. Myrica gale, cerifera, Smilax rotundifolia (Green briar), peduncularisz, Populus tremuloides, grandidentata (trepida). Juniperus virginiana (Red cedar), Clalf. XXIIL Polygamia, Andropogon nutans (avenaceus, beard grals). Holcus odoratus (Seneca grals). Atriplex patula (Orache). Veratrum viride (Poke root). Acer rubrum, faccharinum, Nyſſa villofa (Tubelo tree). Fraxinus americana (discolor), Claff. XXIV. Cryptogamia. 285. Polypodium vulgaris. 254. Aspidium skichoides sangen 2.), the- lypteris, marginale (Polypod. marg., Nephrodium marg.), alplenioides, 285. Dicklonia pilofuscula RT punctilo- bulum), 271. 272. 275. 27%. 275. 276. 277. 278: 279. 280. 251 282. 127 2019 286. Asplenium .melanocaulon (trichomanes), ebenenm (trichomanoides), thelypteroides, 287. Adiantum pedatum (Mow hair), 288. Pteris aquilina (Brake). 289. Onoclea fenlibilis. 290. Osmunda cinnamomea, interrupta, regalis, 291. Lycopodium compJanstum, obleurum (Club mofs). 292. Equiferum hyemale, arvenfe, [ylvaticum (Horse tail). Man wird nicht Hnterlaffen su beinerfen, daß die meiften diefer Pflanzen mit denen in Europa einerley find. Es iſt übrigens wohl fein Zweifel, daB der Verf. bey weitem nicht alle anfführt, welche dort wachfen mögen, - Syftensarifche Meberfiche son Redoutes Liliaceen, 8 Bande, Fol. 1802 — 16, von John Bellenden Bi (J. of the r. Inst, II.) Jede Gattung ift ın Farben gedrudt und auf 2 Sei— ten befihrieben. Die Sippen folgen hier wie im Hortus Hewenfs, Abfürzungen. H. KR. — Hortus R. B.'M. .— — Botanical Magazine de Curtis. A. B. — Eufatae von Bellenden Ker im ıften Bande der Annals of botäny. B. R. — Botanical Register. Monandria Monogynia, , Cauna indica. 201. H.K, Gehört zu lutea Roscoe,, nr der innere Saum ift dreyfpaltig. Millers Abz bildung ift patens B. 2. Canna glauca. 554. H. K. 3. C. flaccida. 107. H. K. 4. C. gigantea. 351. Ganz neu, jekt in Kew. 5. Maranta arundinacea. 57. H.R, — Thalia dealbata. H. K. Peronia ſtricta. 342. 7. Hedychium coronarium, 456. H. RK. s. Alpinia nutans. H.K. Globba nut, 60. 9. A. calcarata. H. K. Gl. erecta. 174. ı0, Kaempferia rotunda. H. K. Kaempf, long; 49: zı. K. galanga. 144. H.R. 22. K. angufiifolia. 399. H.R. 13, Curcuma longa. 473. H. RK. Triandria Monogynia, 34. Crocus minimus. $ı. Neu, Blume kleinſte, fheint: Crocus mit Triehonema zu verbinden’ durch, die ſchma⸗ len Narben, Korfika. 35. Crocus vernus. 266. H.h, 16. C. biforus, 294. H.K. In der ruffifihen Tartarey.. 37. C. fufianus, 293. H. K. Gonft mit vernus verwech— felt,-aus der ruſſ. Tartarey, Croc. reticulatus Bieb. Netz uͤberzug der Zwiebel von allen unterfcheidend. 8. C. moefiaeus, II. K.. Croc. luteus. 196. Levante, überall in europäifchen: Gärten. 19, C. ſativus. 175. H. K. 20. Trichonema Bulbocodium. H,R. Ixia Bulb. A, 86. Zwey Gattungen waren verwechſelt. Dieſes iſt die nor dafrikaniſche. Die folgende B ift die europäiſche. U 2020 Y Trichorema rofeum. B.M. Ixia Bulb. 88: B. : 22. T. roleum. v. lutea, B.M. Ix. recurya, IL. Slifol; 2. 25:1. Nach getro@netem Eremplar. r 25. Geilsorhiza (ecunda,. H. RK. Ix. [, 406, x 24. Hesperantha radiata. H. K. Ix. r. 44ı. 7 25. Sparaxis grandiflora. ‘H, A. Ix.g- 139. 26. Sp. grandiflora. H. KR. Ix. g. 262, 27. Sp. grandiflora. ß. H.R.-Ix. Liliago, 109. 28. Sp. bulbifera. H, A. Ix. b. 128. 29. SP. bulbifera, ß. Ix. anemonifl. 95. — von Jacquins anem. Roͤhre nicht laͤnger als Scheide, nie mehr als eine Endbluͤthe und anders gefärbt, viel⸗ leiht Sp. lacera in No. 799 von Curtis bot. mag, 50. Sp. tricolor. H.K. Ix. t, ı29. - 51. Ixia capillaris. 8, B.M. Ix. rapunculoides, 431. 32. Ix, capillaris.y. B. M. Ix. aul. H.K. Ix. phlagifl. 452. 53. Ix. patens, 140. H. A. Ix. filiformis, 50. Zweymal abgebildet. 34. Ix. patens, ß. USBARUER a. Ix. leucantha, Jacq. Ix. cand. 426. Ai 35. Ix. flexuofa, H. K. Ix. polyflachya. 126. 36. Ix. erecta, v. — H.R. Ix. dubia. BE 37. Ix. coniea. 138. 58. Ix. oonica. ß: citrina, ns K. Ix. fusco - citr. 6. 39. Ix. maculata. 137. H.R. 40. Ix. macvul. H. K. Ix, viridif, 476, ® 4ı. Ix. monadelph, H. K. Galaxia ixiaeflora. 4u. Die: Ordnung monad. triandr. ware verkehrt, x 2. Ix. ſcillaris. 127. H. R. 45. Ixı crispa. 453. H. K. x 44. Anomatheca juncea. H. K, Gladiol. junc, 141. La- peyroufia june. von Pourret”in der Abh. von nd louse, Glad. änceps Thunb. 45. A. xanthospila. Glad. x. 124. Neu, wie es ſcheint. 46. Tritonia miniata. H. K. Ixia crocata, 355. Nicht Linnes, obfihon fehr gemein. [Der Name gehört einer Schnedel. 47. T. deufta. H. K. Ix. miniata, B, 89: 48. T. [qualida. H, R. Ix. byalina. 87. und Ix. Tancen, Thunb. Ix. lancea Jacq. iſt aulica, H.R. unfere car pillaris y, und die phlogifl, wie eben. 49. T. lineata, H.R. "Glad. lineatus. 54 et 400. 50. T. fecurigera. H. K. Monbretia [ecurig. 55. 51. T. refracta. B.R. Glad. refract. 419. 52, T. longiflora. H.K. Ix. longifl. 54. \ 53. Watlonia plantaginea. H. R. Ix, p: 198. ) 54. W. ſpicata. H. K. Ix. cepacea, 96, 55. W. bumilis. H. K. Glad. laccatus. 543. 56. W. humilis. K.-H. Gladiol. firietifl. 399. Mit W. firictifl. 1406. von Curtis bot. Mag. a ‘ 67. Merjana. H. K. Glad. Merian. ı1. = 58. Gladiolus Cunonia, HI. K. Antholyza Cun. 12... 59. Gl. Warlfonius. 369. H. K. 60. Gl. hirlutus, 275. H. K. A 61. Gl. hirfutus, var. alia. Glad.. orobanche. 125. Scheint neu, ift in H. K. unnuütz getheilt. in brevilius. ‚und hirlurus, 62.. Gl. triltis. 35. H. K. —* 65. Gl. gracilis. 425. H. K. 64. Gl. recurvus. H.L. Gl, ringens, 125: en a ir m al ie E ———— En ne De 5 a 2 220. J. pumila, 661. 2 86. \V. corymbofa. 455. a2 2 2.1.17 eh ; 65. Gladiolus carneus. H.K. Glad. cüspidat. 36. 66. Gl. euspidatas. 136. H. K,, achter Glad. undul, - Linnei. Br. Gl. blandus. K. W. Gl. carneus. 65. blandus,. H.R. Gl: carn, 377. anguftus. 344. II. KR. \ 70. Gl. undulatus. ı22. H.K., nicht undul, Linn. 71. Gl. communis. 267. II.R. 72. Gl. cardinalis. 112. U. R. 73- Melafphaerula graminea, H. x. Diaſia iridifol, 54. 74. M. graminea. II. K. Dial, graminifol, 165. 75. Antholyza aethiop. 110. H.R. 76. A- aethiop. H. K. Anthol. praealta. 387. 77. Babiana firieta. y. B,M. Glad. mucronat. 142. 78. B. ftricta. B. B. M. Glad. firietus. go. 79. B. tubiflora. «. H.K. Glad.inelinar, 44. 80. B. tubill. B. H. k. Glad, tnbatus. 264. 81. B. tubifl. H.R. Glad. tubifl. 361. 82. Wachendorfia thyıliflora. 95. K.h. 85. Ariftea cyanea. 462.H.K: 84. Witfenia maura. 245. H.R., eingelegt. 85. W. maura,. 473. H. K., lebendig. HR. 87. Galaxia ovata. 246. H.K,, eingelegt. . 88. Moraea collina. IH. K. Silyrinchium collin. 250. - Eingelegt, achte Moraea junc. Linn. 89. M. collina, H. R. Si, elegans, 171. Nicht Moraea eleg. Jacq. 69. Gl. ‚90. M.edulis. H.R. Iris Sil. 459. Kap, hier — eine —— Suͤdeuropaiſche gehalten. gı._M. triſtis. H.K. Mor. fordefcens. 71. gg. M. Silyrinchium. H. K. In. Sil, 29: 95. M. tricuspis, H. K. Vieulleuxia glaucopis, ai 94. Ferraria undulata. 28. H. R. 95. Iris Pfeud - Acorus, 235. H.R. 96. I, [puria. «, H. K. Ir. fpur. 349. -97. I. ſpuria. 5. B, M. Iris ochroleuea, 354. Ir. ha- lophila. H. R. 8. I. ſpuria. „. B,M.. Ir, Monnieri, 236. Ir.. ——— H 99. I. fpuria, 2, B.M. Ir. ER 310, 100. I. foetidillima. 351. H.R. _ 101. I. moraeoides. B, M. 1407, in obl, — Moraea iri- dioides. 45. H.R. I. graminen, 299. H.K. 102. 103. I. fibiriea. H. K. — Iris pratenfis, 237. 104. I. fibirica. ß.- alba. 458: H. K. 205. I. bir. pırmila. 420. H. K. 206. I. verficolor: 359. H. R. 107, 1. fufäna. 18. H. RK. 376. H.R. coerulea, 262. H.R. violacea, 261. IH.R. et B. M. 1261. Iutefcens. I. K. Iris lutefcens.. 262.. 208. I. criftara. 109, T. pumila, aıı. IT. pumila. 112. I. lutescens. H.K. Ir. virefcens. 295. 215. I. variegata. 292. H. K. 114. I. lurida, 318. II. R. ‚215. I. fumbucina. «. 565. H. R. r “ 116. 1, fanıbucina ß. #317. I florentina, 25. H. K. 255. 2022 118. Iris flavelcens. 373. fambucina. 119. I. pallida. 366. H. R., die Achte — Lion, 120. I. aphylla. y. B.M. — Iris plicata. 556, 21. I. aphylla. B. B. M. — Ir. Swertii. 306. ı22. I. aphylla, «. B.M. 870. — Ir. amoena. 526., ver⸗ ſchieden von Waldfteins und Sitaibels Ir. amoena; ift Ir. nudicaulis Lamarck. 123. I. arenaria, 296. Ungern. ; 124. I. curtopetala. 340..— Vieulleuxia iridioides; wahrfcheinlich eine Abart von ſpuria. 125. I, fimbriata. 152. H. R. 126. I. tuberofa. 48..H. K. 127. I. xiphioides. 2ı2. H.R. 129. I. Xiphium, 337. I. K. 129. I. alata, — Ir. [corpioides, 211., micröptera, 130. I. perfica. 189. H. K. 131. Marica firiata, B. M. Sifyiruchlim fr. 66, und H.K. 152. M. plicata. B.M. Sif. palmifol. 552.. Sif. latifol, -H.R. 135. M. convoluta. nobis, — Sif. c. 47. Merico, 134. M. tenuifol. nobis. — Sil. t. 275. Merıco, feine von beyden ift M. californica. 255. M. anceps. n.. Sil, gramineum.. * Sif. anceps⸗ H. K. 136. M. Bermudiana. n. — Sif. Bermad! 149. 137. M. martinicenfis,. H.K. — Ir. martin, 172, 158. M. Northiana, H. RK. — Moraea vaginata, 56. 159. Trigridia pavonia. H. RK. 140. Pardanthus chinenfis. H. K. — Belamcanda ch. 121. ı4ı. Heritiera tinctorum. 247. , Dilatris ——— tin- ctoria, Gmelini, Caroliniana, 142. Homktehmz communis. H.K.— Comm, yulg. 206. 145. C. tuberofa, 108. H.K.. 144. C. dianthifolia. 390; , twahrfcheinlich = lanceolata Brown; auch angukifol. Valil. 145. C. (ziveifelhaft). — Comm. africana. 207. ft fie nicht. 146. C. dubia. 359., tuberofae nah verwandt. 147. C. pallida,. V. Hortus. Berolinenfis. 148. C. zubens. 367. 149. C. perlicariaefolia. 472. Scheint nur eine‘ Abart von Pentandria Monogynia. 150. Heliconia Pfittacorum. 151. H. K. 151. H. Bihai. H. H. — Hel. humil. 382, 385-- 152, Strelitzia Reginae. 77.78. H.R. Hexandria Monogynia, Bromelia Ananas. 455. 456. H. K. 154. B. Pinguin. 596. H.R. 155. B. Karatas, 457. H.K 156. Pitcairnia bromeliaefolia, 75. H. R. 157. P.. angutiifol.. 76. H.K., zweifelhaft. Sieh B, M. 1547. 158. '. bracteata, «a. H. K. — Pit. latifol, 73. 74. 159. Tradefcantia virginica. 95. H. K. ı60. T xofea. g4. H. R. 161. T, erecta, 259. H.R. 202%... | u 169. T. Zanonie. H.R, — Commel. Zanonia, 192. - 165. T. discolor. 168. H.R. - 164. Pontederia cordata. 72. H.R. 165. Haemanthus ‚coccineus, 39: H.R, 166. H. punicens. 320. 167. H. multifl. 204. H.R. - 168. H.pubefcens, ß. B.M. — 1505 Note. H. albiflos 398. et H.R. — H.pnb. H.R. 169. Maſſonia fcabra. H. RK. — M. pufiulata. 185. 170. M..angufiifol. 392. H. RK. 171. M. enfifol. H,.K.— M. violacea. 386. 172. Galanthus nivalis. 200. H. K. 175. Leucoium aeftivum. 135. H. K. 174. L. autumnale. (150 quoad fig. 1.) H.R. 175. L. tricophytlum. — Brotero in Flor, lufitan. Leuc. autumnale (150. guoad Fig.2.). 176. L. tricophyllum. major. — L. erandider, "217. 177. Narciflas ‚biflorus. 405. H.R: 178. N- poeticus. a. 160. II.R. 179. N. pumilus. 409., ſteht Narciflus tenuior. H. RA. nah, ift aber ganz weiß. Ä 280. N. incomparabilis, H.R. — N. Gouani. 220. 1gı. N. pfeudo - Narciſſns. 158. H.R. , 1g2. N. mofchatus. 6. B. M. — N. candidiff. 128. Eile kleine weiße Abart, von N. mofchatus. H. K abgeb. in B.M. 1360. 183. N. triandrus. B. M. 1262 et H. K. — N. calatlıi- nus, 177. 184. N. triandrus v. alba. thinus. 4ı0. 285. N. Tazzetta. 17. Die Abart a. H. K. 186. N. intermedius. 427. Diefe Zahl weiſt auf 2 Fi⸗ guren von verſchiedenen Gattungen, eine iſt N, interm, der Flor. ‚gallica von Loiseleur, die andere fheint 1025 B.M., N. orientalis d. luteus zu feyn. 187. N- Abend, 429. W. in Species Plant. 188. N. bifrons. B.M. 1299. — N. radiatus. 459., ver⸗ muthungsweife- 189. N. Jonquilla. 159. H.R. 190. N. calathinus, «. B.M. 954 — N. laetus, 428. 191. N. calathinus. ß. n. — N. odorus. 157. N.odor, B.M. 78., ohne Zweifel N. calath. Linn. 192. N. Bulbocodium. 24. H.R. 195. Pancratium rotatum. H. K. — P. disciforme, 155. 394. P. maritim. 8. H.R. 195. P. littorale, 154. ß. B. M. 825. 196. P. caribaceum. B. M. — P. fpecies. 156. grans. H. R. 197. P. amoenum. H. R. et B.M. 1467. (exclulo, An- drews’s Repofit.) — P. fragrans. 413. 198. P, fpeciof. 412. H.R. 199: P. patens. — P. declinat. 358. P. decl. 414., ver: fhieden von declinat, Jacq., welches gleich ift cari- baeum. 200, P. calathinum. B. M. — P. calathiforme, 355: P. narcifhflor., Jacq. 201. P. illyriceum. 155, H.R. 202. P. parviflor, 471.5 verbindet Ornithogalam durch nutans, 205. P. amboinenle, 584, H. K. B. M. e H. K. — N. cala- PR. fra- 904. Paneratium eoctinenm. Flor. Peruv. Ruiz st Pavon. tab. 285. Fig. 6. — P. croceum, 187. verbindet Ama« xyllis durch tubilpatha, ° 205. Crinum afiatieum. 348. H. RK. 206. C. americ. H.R. — C. Gommeag 322. . C. erubefeens. 27. H.RK. . . C. pedunculatum. B,R. — C. —— 408. 209. C. peduncul. H.K. — C.Americ. 352. 210, Agapantlıus. wmbellatus. 6. H. K. ZA . A. umbell, minor. 403. minor. W 2. Anigozanthus flavida, 176. H. K. je ; . Cyrtanthus obliquus, 381. H. K. . C. anguftifolius. 3898. H. K. . Amaryllis lutea. 148. H. R. - i . A, Atamasco. — minor. 454. H.L. | . Atam. 31. H. R. . formofifima. 5. H. K. . Reginae. 9. H. R. — . equefiris. 32. H. R. ER . reticulata. 424. H, R. ö . Belladonna. ı$0. H, RK. —* 225. A. vittata. 10. H. K. * 224. A. (planta hybrida), — A. brafilienfis. 469., iſt eine Kreuzung zwiſchen vittata und Reginae. R 225. A. ornata. «. H, K. — A, Broulfonetii. 62. K D 8 *—— 2:6. A. gigantea. H. K. Crinum gigant, ı8ı. 227. A. longifolia. 347. H.K. Linne's iſt Brunsvigia falcata. 1443. B. M. oder A. falcata, f 228. A. aurea, 61. H.R. 229. A. farnienlis. 35. H. R. ; \ 230. A. curvifolia. 274. H. K. de k 231. A. humilis. 449. H. R. 232. A. undulata, 115. H. K. j 235. A. (incerta,) — Cyrtanthus vittatus. 182, 234. Brunsvigia multiflora. H. K. — ee Jofe- | plinae. 370. 371. 373. f 235. Sowerbaea juncea. 341. H. K. | 236. Allium gracile. H.R. fragrans. 68. inodor. H. R,in Carolina, auf Isle de Franos eingebracht, nun Unfraut., © 257. A. firiatum. 50. H. K. Ornith, bivalve Lin, y Ca» rolina, nicht Kap. " 238. A. cernuum. 345. B. M. Amexika. —4J 259. A. bilulcum. 286. B. M. 240. A. angulofum, 281. H. R. 241. A, obliquum. 363. H. R. R 242. A. nutans, 255. H. RK, N 243. A, magicum, B.M. — A. nigr., 102. H. K. Das ächte mag. Linn,, deſſen nigrum, war narcifhllor, oder roleum. 244. A. triquetrum, Zı9. H. R., wenn nicht en. 245. A. urfinum. 505. H. R. 246. A. Chamae= Moly. 325. H.R. 3 j 247. A. oleraceum, H. K. — A. carinatum. 568. wen 248. A. oleraceum; — capluliferum vel cum umbella fine bulbis. — A. paniculat. 252. Nur Abart von oleraceum ohne Ziviebeln. 249. A. paniculat. H. K. et B. M. — A. pallens. 272. 250. A. pallens. B. M. et H. K. — A. longiſpathum. 316. Die achte pallens, die doch nichts weiter iſt als eine Kapfeltragende Abart v. A, carinatum, Gieh 1420. B. M. er ß 5. Alltum Aıyam, i1g: m R. ‚252. A. caucaleum. B. M. 1143, Note. — A; globek, 279. A, paniculat. B. M. 975. A, faxatile. Bieber- fein. F— u % 300, Albuea majon &9. H.R, 301. A. minor. 21. H.R. 502. A. faftigiata. 474. H, K. : 505. A. abylIinica, 195. W. fp. pl. 1.255. A. arenarium. 379. H.R. } | r i j N N ” j { F . 255. A. [phaerocephalum. 391. H. R. * Ks E 254. Ampelöprafum. 385. H. K. Diefe in Flor. — garica gehört zu A. arenarium, " 255. A. tataricum. gg. H. R. iſt A, ramo[um, Linn, 257. A. mofchatum, ıo0. W. Spec. Plant,, N Cavanilles, fetaceum Waldftein, 258. A. illyricum, W. fpec. plant. — A. — 374. 259. A. roleum, 2135, H.R. 260. A. [ubhirfutum. 305. H.R. 261. A, ſubhirſ. H. K. — A: ciliare. Zıı. 262. A. Victorialis. 265. H. R. . 265. A. Moly. 97. H. K. 264. A, mutabile. 240. Michäux. eingelegt. 265. A. [corzoneraefol. 97. Bielleicht roſeum. 266. A. carolinianum, ı01., unbeftimmbar. 267. A. album. 300. Suͤdeuropa. 268. A. lufitanicnm. 271. nähert ſich [uaveolene. 269. A. denudatum, 357. ungewiß. 270. A. foliofum. '214. Saum von [choenopralum ber: ſchieden. 271: A. obtuſiflorum, 118. ungewiß. 272. Lilium candidum. 199. H. K. 273. L. bulbiter. 210. H. K. var, a. 274. L. chalcedonicum. H. K. L. pomponium. 7. 275. L. chalced. 276. H.R. 276. L. pumilum. 578. B.R. Moskau, nicht — 277. L. tigrinum. 395. H.R. 278. L. canadenle. 30:+. H.K. var. «. 279. L. cauad. H. K. 6. — L. ———— 105. 250. L. fuperbum. 105 H.R. 281. L. pomponium. H. R. ß. — L. pyrenaicum, 145. 982. L. martagon. 146. H. R. L 285. L. pbiladelphicum. 104. H. R. ' 28a. Fritillaria imperialis. 154. « H. RK. 285. F. perfica. 67. K. H. 286. F. Meleagris. 222. H. R. 287. F. latifolia. 51, K.H, 298. Eucomis undulata, H. K. — E. regia. 175. ., 289. E. punctata. 208. H. R. 290. Uyularia amplexifol. H. K. — Streptopus amplexi- folius, 259; 291. U. grandifl. H.K.— U. perfoliata. 184, 292. Gloriofa faperba, H.K.— Methonica fuperba, 26. 295. Erytlıronium Dens Canis. 194. H.R, 294. Tulipa cornuta. 445. B. R. Perfien, 1A 295. T. [uaveolens. an. H. K. gr T. [ylvefiris. 165. H.R. 297. T. celfiana. 38. B. M. 1155, Note, — T. brey- niana, B. M. 717. — T. [ylvefiris, ß. Biebenftein, - Volga, mit biflora. Die T. gesneriana sm Gtrande des cafpifhen Meeres. : 298. T. elufiana. 37. B.M., Florenz, Sieilien, Madrid. "299. T. Oculus Solis. 219. , der gesneriana nahe, Suͤd— Frankreich. © O1 0101 91.01 Saısasas, — —5z358 304. A. cornuta. 70. , wohl einerley mit alsilims. HR. 305. Hypoxis ftellata. 169. H.R, . 506. H. fobelifera, ı70. H. Ru 507. H. erecta, 555. H. RK, 350g. H. Iuzulaefolia, 260., eingelegt. Cap. 509. Gagea lutea. B. M. 1200. — - Ornithogalum 1. 302. H.R., ficht Hypoxis näher. 310, G. minima, n. — Ormith. Ipathaceum. 242. mi- nimum. H.R. 311. G. ſiſtuloſa. n.— O. f, 22ı., bohemicum. Biel- leicht alle 3 nur Abarken. 512. 6. ſerotina. n. — Phalangium £. 270. Antherix . cum ſ. H.R. 3135. Peliofanthes Teta. 415. H. R. 514. Eriofpermum lanceaefol. 394. H. R. 515. Ornithogalum pyrenaicum, 254. H.R. 316..0. thyrfoides. H. K. — arabic. 63. 317. ©. thyrloides. 555. H. Rh, 318; 0. lacteum. 418. H. K. Zıg. P. longibracteatum. 120. W. Sp. pl. 520,0. aureum. 459. H. R. ß. flavilimum. 321, O. pyramidale. 422. H.R. 522. ©. juncifol. H. K. — tenuifol. 312. , Rudolphi, Jacq. Eclog.- Pl, 5253. O. maritim, Tournef. — Seilla maritima, 116. K.H., verbindet Drimia durch altilima. 324. ©. nutans. 255. H. R., verbindet Pancratium, 525. O. trigynum. 417. ungewiß. Kommt pyrenaicunı und fachyoides nah, hat aber 3 Griffel, wenn richtig. 526. ©. umbellatum. 145. H. K 327. Seilla Lilio-hyacinthus. 205. H. R. } 328. 8. italica. 304. H. R. 329. S. peruviana. 167. H.h. 350. 5. amoena, 298. H.R. 531. S. amoena. ß. — Abirica. H. K., nicht aus der Levante. 5 campanulata. major, 155. H. R. . 8. camp. minor, hide K. — $. patula. 225. . 5, bifolia. 254- .$. verna. H. K. — 4 ——— 166. nicht itälica, $. autumnalis. 317.. H. H. S. obtufifolia, 190. . S. lingulata, 522. Barbaren. —* ferotina. B.M. 859. 2185. — Hyacinthus ſerot. .. R-, zweifelhaft, nähert ſich Albuca. — s. nonfecripta. 224, — Hyac. n. fcript. H,R. 541. S.romana./B.M. — Hyac. rom. 3354: H.R., Belle- valia operculata Lapeyrouse in Schraders n. Journal 542. Hyaciuthus ametthyftinus. 14. U. K. 345. H. orientalis. 4565 · H. 344. Muscari comofum, 251. — Uyac. com. II. R, 545. M. racemol, 232. — UH. raccm. H.R. - 546. M. moſchatum. B. M.— Muscari ambrofiae, 152, — H. Muscari, H.R. 547. M. botryeides. 264. H. botryoides. 348. Cyanella capenfis. 573. H. K. 127* 130. B. M., s. hbir; HR. 2027 349. Asphodelus Iuteus. 223. H, KR. 350. A, capillaris. 380-, wie eine Abart u von lateus, 351. A. taurieus. 470. Bieberftein. 352. A. ramofus, 314. IL. R. = A. filtulofas. 178. H. R. 354. Phalangium ramof. 287. — Anth. —— HR 555. P. Liliago. 269. B. M. — A.Lil. H.R.‘ x 550. fcabrum vom Cap. 357. A. planifol. W. — Phalangium bicolor. wahrſcheinlich Fein Antherienm und Phalangium, 558. A. longiscapum. 423. B. M. 359. A. frutescens, 284. H. K, 560. A. alooides, 235. H: RK. 561. A. anmuum. 397. H: R. 362. Chlorophytum elatum. Brown. — Phalang. c. 191. Anth. e. H.R., doch fehr abweichend von ; 363. Chloroph. inornatum. 1071. B. M. 564. Anthropodium panieul, H. K.— Anther. mille. 58. 365. A. panicul, H. — Phal. pendulum. 369. Einerley mit vorigem. 366. Narthecium oſſifragum, Smith. — Abama 0.218 — Anth.o. H. RK. ) 367. Echeandia terniflora. 313. — Anth. reflexum. WW.— Conantlıiera Echeandia. Perf. 215., 368. Asparagus horridus. 388. 369. A. tenuifolius. 434. — A. oflic, ß. W. „570. A, amarus. 446.— A. ofhc. ß. W. 371. A, tricarinatus. 451. ungewiß. 372. A, farmentofa. 460. H. RK. 375. A. pectinatus. 409. ungewiß. 374. Dianella enfifolia. ı. H.R. 375. D. coerulea. 79. H.R. 376. Dracaena’ferrea. H.K. — D. terminalis. gı.. 377. D. cernua, W. — D. reflexa. 92. 378. D- fragrans. H.R. — Aletris £. 117, 379. Sanfeviera guineenfis. 550, H.R. 380. S. zeylanica, 290. . R. 381. 8. carnea. 323. H. K. 382. Convallaria majalis. 227. H.R. 385. C. Polygonatum.. H. RK, — Polyg, vulg. 258. 384. C. verticillata. H. K. — Polyg. v. 234. 385. €. multiflora. H.K, — Polyg. m. 229. 386. C. fibirica. n. — Polyg. [. 315. ungewiß. 387. €. latifolia. W, — Pol. 1. 245. 398. Smilacina racemofa, 250. — Conv.r. H.R, 389. 8. Rellata. 185.— Conv. ft. H, R. zgo. 8. bifolia. n. — Maianthemum b, :216. Fig, 2 Conv.'b. H. K. 391. S. canadenfis. Pursh’s Flor. von Nord = Amerika. "Maianth. c. 216. Fig. ı. 392, Ophiopogön japomicus, II. K. — Cony. Ri 80. 395. Boliauthes tuberola, 147. H. K. 394. Drimia lanceaefolia, B, M. 1350. — Lachenalia l. 59. H. KR. B. M. 645. — Hyac, revolutus. H, K. nec „ Hyac, rev. des jüngern Linne ift Dri«. "Lin, Suppl. mia undulata Jacq. 395. D. elata, 450. I. K. 396. Phormium tenax, 448, 44g. TUR. Antlıericum pomeridianum, n. Scilla p. 421, viel⸗ Leicht eine eigene Sippe, vielleicht: eitterley mit Anthı , 2: 2028 397. Lachenalia ———— 168. ‘B: Re Ic 398. L. tricolor. 2. H.R. 3 ⸗ 599. L. trie. ß. H.R. — L. luteola, ꝛ93.. f 400. L. pendula, 52. H. K. 2 na 4oı. L. pallida, 22, H. K. L. mediana, Jacq, ] Fin 492. L. viridis. H. A. Hyac. virid. 205. > "Zuceagnia.' Schrader. 403. Veltheimia glanca. 4%0, HK. 404. V. viridifolia. H. RK. — V, capenfis. 193. 405. Tritoma pumila, H. R. — V. hei 286," [Tritoma tft jchon ein Snfect.] 406. T. media. 161. 407. T. Uvaria, 29i. 408. Yucca gloriola. 326. 327. FE. R. 405. Y. aloifolia. 401. 4o2. H.K. 410. Y. filamentofa, 277. 278. H.R. 4ıı. Agave virginica, H. K. — A. yuccaefol. 528.329: - 412. Alfiroemeria montana. n. — Amar yllis m·a· ki: Syrien, noch nicht in Europa. — 413. A. Ligtu. 40. H. R. 414. A. Pelegrina. 46. II. R. 415. Hemerocallis coerulea, 106. H.R. 416. H. japonica. 3. H, R. 417. H. Liliafiram. B.M. 1455, Rote, — Phil Tas 255. — Antlier. L. II. R. h 418. H. flava. ı5. H.R. 49. H. fulva, -ı6. H. K. H..R. Hexandria Trigynia. 420. Flagellaria indica.. 257. H. K. 421. Tofieldia palufiris. 256. H.K. 422. T. pubens. H.K. — T. pubelcens. 524. 425. Melanthium gramineum. 249. Perſien, Barbarey,- Sorien, ‚verhält ſich zu a wie Galaxia zu Crocns, 424. Medeola anguftifolia. 393. : 425. M. ssparagoides, 442. , frehen weit von Medeola virginica ab, - * 426. Trillinm erectum,. H. R. —T. Nom boideum. 15h 427. T. ſeſſile. 133. H. R. 428. Colchicum variegatum, 238. 168 R. —— 429. C. alpiuum. 463. 430: C. autumnale. 468. H. R. 431. C, aut. 988. H.K. Ei 452. C. Bulbocodium. B. M. 1028. — "Bülbocod. ver- aa, u. © r 435. C. montanum. W.— Merendera Bulboc., 25. 434. Melonias billata, 13. H. R. 455. H. latea, HR. — Ophioftachys virginica,, — I H. viridid. B.M. — ‚, VERatkunm alb. 447. — — vi⸗ ride, H.R. °' - 437. H..nigra. n. — Verit, n. 416, H. Kuren 458. H. glaberrima, B. M.- — Zigadenus & 461. Mi« chaux, eingelegt. Hexandria Polygynia, 439. Alisma Plantago. 452. H. R. 440. A. ranunculoides. 268, H. Aiı. A. natans. 285. H. K, 442. A. Damalonium, 289, H. R. HR, a 4 —— — BP: an Di an = man nn) nn in, ug iö, R NY h , i { , a a Est. Butomus umbellatus. 209. H.K. —— Terrägyniu a. Paris —— 226. H.K — ns Hoxkgyuin 46 · Pleea tenuifolia, 248. Perf, ‚Gynandria Monandria, 446. Neottia elata. 164, H. K. 447. N. fpeciofa. 40%, U. R. 448. Malaxis liliifolia. HE. K. — Ophrys 1, 437: 449: Bletia florida. H. K. — Limodorum purpureum, 85. 450. B. Tankervilliae, H.K.— Lim. T. 43. 434. Cymbidiuns enfifoliüm, H, K. — Epidendrum “ finenfe. 115. Hs K.- ? 452. C. aloifolium. H. K. — Epid. a, a. 455. Epidendrum ciliare, 82. H. K. 454. E. cochleatum. 346. H. Hi. 7. x 455: E. bifidum. 84. W.- Gynandria Diandria. 456 Cypripedium Calceolus. 19. H.K. 457. €. pubelcens, — C. flavescens, 20. Monoecjia Hexandria. 458. Sagitraria fagittifolia. 279. 280. 459. 3. ovata. 411., wahrſcheinlich nicht: verſchieden von 8. lancifolia. B.M. ı792. > Polygamia’Monoecia, 450. Mufa coccinea. 307. 307. H. K. :461. M. paradifiaca. 443. 444. H. K. haben wir noch nicht erhalten.] [Das letzte Heft Link mie Sprengel md Schrader, Jahrbuͤcher der Gewächsfunde Berlin und Feipzig bey Nauck. 1 db. Heft a, 1818. 8. 191. 1 Kupfertaf. ” Ein jedes Sand follte atlerdings für jede Wilfen- fchaft eine befondere Zeitfehrift haben. In Deutfihland will diefes nicht mehr vecht gehen. Die botanifchen Zeit fchriften habe jich nie lange gehalten; nur Phyſik und Chemie fhleppten ſich kummerlich fort. Mit der Zoologie geht’ es noch ſchlechter. Es freute uns daher, für dieſes Fach Wiedemanns Magazin wieder erſtehen zu ſe— hen, und- nun dieſe neue botan. Zeitfihrift für das Jour— nal von Schrader. Wenn aber folhe Freude acht ſeyn - fell, ſo muß fie bleibend feyn. Das erfre Kind muß Fräftig auſtreten und beweifen, daß feine Eltern ihm die nöchtge Pflege angedeihen laſſen, welche die Folge einer ausfhileßlichen Liebe dafuͤr ift. In diefer Hinficht fonnen wir nicht fagen, daß wir mit dieſem erſten Hefte zufrieden find, und wir zweifeln, daß man anders von den Gefuͤhlen der Herausgeber ſelbſt urtheilen darf. Wie ſoll denn eine Zeitſchrift Vertrauen erwecken und Ber Ih fiand Haben‘, welche im erften Hefte ſchier faſt kaum nur ein ein einziges Auffaschen enthält, das eigenchuümlich iſt und etwas Neues gibt. Die andern ſind Ueberſetzun— gen aus engliſchen Werken, eine Rerenfion und von Link — — — —— 203080 einige Bemerkungen über einige Wflangen = &ippen, Die Rec, über Humboldts- Planzengeogranhie ausgenom⸗ men, deren Verf. man wohl errathen kann, iſt kein einziger Aufſatz, den man hier wichtig oder gediegen neit= nen fönnte. Den größten Theil deſſen, was wir gefagt, ergibt ſich fhon aus dem Innhalts-Verzeichniß, das fo fteht: 1. Calymperes, neues Moog von Swartz ©. 1—5. 2. Einige Bemerkungen über HYumboldts Pflanzen: geographie S. 6 — 57. 3. Ueber die Wirkſamteit abgelöfter Pflanzenblaͤtter, von 3%. night, ©.57—64. - (Aus Phil. trans. 1816. überfeßt.) 4. Beſchreibung einiger indifchen Scitamineae von R o x⸗ burgb. S. 64 — 111. (Aus Asiat. Researches, Tom. II. überfeßt). 5. Verzeichniß indiſcher Arzneygewuͤchſe mit ihren Hin— doſtaniſchen Benennungen von John Fleming, eben daher. ©. 111 — 146. 6. Ueber die Eippe Phillyrea von: Link. ©, 147 — 162, 7. Ueber die Sippe Sporotrichum von Linf. &,173—133, Kurze Nachrichten. S. 134 — 191. Hieraus ſieht man alſo klar, daß das Meiſte uͤber— ſetzte Abhandlungen find und zwar ſehr weitläufig uͤber— ſetzte, oder auch ſolche, die eben nicht beſonders wichtig, wie die von Knight; übrigens alle hinlaͤnglich alt. Die Bemerkungen von Link find zwar gut, wie natur— lich, allein fie gehören doch nur zur funzen Waare und fönnen daher einer Zeiiſchrift feinen HYub geben. Mo gen die Herausgeber diefe Bemerkungen von der guten Eeite aufnehmen und dafür forgen, daß das naͤchſte Heft fo ausgeftattet fey, dab fie felbft damıt zufrieden ſeyn fönnen; mögen alle drey felbft Hand anlegen, mit den Namen auf dem Titel ift wefentlich nichts gethan. Von Sprengel und Schrader fieht nicht eine Sylbe in dem Heft. Wozu nennen. fie fih denn Mitherauss geber 2 Dbfhon wir durch das Vorhergehende ein wenig ber= drießlich find, Daß bey uns immer nichts ua) immer nichts ordentliches zu Tage fommen will, jo wollen wir doch von den eigenthümlichen Yurfaßen einigen Be— griff geben: Calymperes ift aus Afrika, von Afzelius ent deckt. Charakter; Periftomium nudum. Calypıra ca- zinata , perfiltens, infra [porangium 'conlivieta, apfce eirca operculum (maturitate folutum) ‚rimis longitu- dinalibus hians, i Ungewöhntic, dabey ift, daß die Calyptra bey dent Dejfnen des Sporangii nicht abrällt, fondern den Saa— men durch. Die Spalten der Calyptra fi ausfireuen. Die Gattung heißt C. Afzelii, ſteht den Anectangiis am naͤchſten. Waͤchſt in der Sierra leone, auch im beißen Afrika. Iſt kurz und troden befchrieben, Wir finden bey ihm nichts zu bemerten, als daß es uns fheinp es ware ſehr unrichtig de Gattungs-z Namen von dem Eu.derfer zu wählen, Solche Namen befagen nicht nur nichts / ſon⸗ 2031 > & # dern, waͤhrend fie Ehre ertheilen folten, entziehen fie deren noch; {denn will man Jemand ernftlih chren, fo . geſchieht es am beften dadurch, daß man feinen Nanten zum Sippiſchen macht. Da es ſchon eine Afzelia gibt, fo kann das Afzelii nicht weiter von Nöthen ſeyn; hätte daher Diefes Moos einen bezeihnenden ſpecifiſchen Namen befommen, fo würde dag alles viel fihielicher ſeyn. Was uns betrifft wenigſtens, würden wir un für die Ehre gar nicht bedanfen, wenn Jemand ein Ga- Iymperes Okenii erfinden wollte. Die Kritif ©. 6 ift mit viel Fleiß bearbeitet, Bey ‚der Durcharbeitung diefes Gegenftandes bleibt Fein Ziveis fel übrig, daß die Kritit von dei Marın gemacht wor— den, der neben Humboldt der einzige, welcher fie machen kann; defbalb hätte er ſich gerade: zu nennen follen. Don Hunderten wird der Auffaß nicht ſo beachtet, als wenn der Name darunter frande. Das 2fe, was wir am Auffag tadeln muͤſſen, tft, daß er bloß polemiſch ijt, nichtö anderes heraushebt, als worinn Yumboldt ges irrt hat, da doch das But, und wenn ed auch von Fehlern wimmelte, durchaus vortrefflich iſt, wäre es auch nur, weil es zuerft Ideen anregt, an die man vor— her kaum gedacht hat; denn was Ddiefer und jener hin und wieder hat fallen laffen, till wenig fagen aegen Die Aufkelt ug eines ganzen Gebäudes, wodurch fih auch erft der Meifter bewährt. Einzelne Einfälle und Gedars fen haben, ift feine Kunſt, dergleichen hört man täglich auf Stegen und Wegen; aber verbinden, fi der Maſſe bemmeiftern und zwar aller, die vorhanden ift, das will Kraft und zuſammenhaͤngendes Denken, das nur Weni- - gen gegeben ift, und wozu die Meiften auch zu faul find. Bor Humboldt gilt geiftige Kraft wie Fleiß feinen Verſtand zu brauchen, und Geſchicklichkeit ihn auf das rechte Raͤderwerk zu lenken. Darum muß man ihn achten und ehren und manchen Fehler, der als Einzelnes noth— wendig beym Wirken des Ganzen vernahläffigt wird, nicht hervorziehen, weil er zu den wenigen Männern Deutfihlands gehört, auf die das litterariſch unglückliche Sand ftolz feyn darf. Was die Einwände betrifft, fo find fie allerdings gegründet und man Fonnte mit Grund noch viel mehrere und allgemeinere machen; auch tft es gut, dab fie einmal gemasht find, damit man weiß, wie weit und bey wel— en Feniilten man Yumboldts Berechnungen trauen kann. Der Charakter der Recenfion haͤtte aber gefordert, daß hier entfchieden wäre, welche Grundſaͤtze bey der Planzenvertheilung zu befolgen find; das ift Aber nicht gefchehen, obſchon der Gegenftand mehrmal berührt worden ift. Eine Hanptfrage hiebey iſt, welhei Pflanzen man bey der Berechnung von einem gewiſſen Lande auf: nehmen foll; ſo gibt es 3. 3. hohen Gebirgen Pflanzen, welche den falten Zonen an- gehören, ferner. gibt es in verſchiedenen aber nicht fehr erffernten Welttheilen Pflanzen, welche Geyden gemein— ſchaftlich ſind, wie z. B. Nerd-Afrika und Güd-Europa, In Bezug auf die erſten ſtimmt der Recenſent für die Weglaſſung. Faͤngt man aber einmal an weqzulaſſen, fo gibt es deſſen kein Ende mehr, und zuletzt muͤßte man ‚die meiften Pflanzen aus der Rechnung weglaflen, bloß weil fie auch andern Ländern gehören; in diefen Ländern andern verhalten. in der heißen Zone auf- v2 muͤſſen fie wieder aus demfelben Grunde wegbleben, und fo wäre es möglich zu machen, daß die Erde 10,000 Plans gen trüge, Die überall weggeſtrichen wurden. Erachtens muͤſſen in-jedem Lande alle Pflanzen in Red: nung gebracht werden, weil Diefes allein die richtige. Summe iſt und ſich die weitderbreiteten oder ‚übertaufens ; den ausgleichen. Die Hauptſchwierigkeit Liegt aber in der Verglei— ; hung der einzelaen Familien mit einander in Bezug auf 2032 ° Unſers die Menge von Arten, welche ſich da oder dort finden. - Hier hat man das allerwichtigfte vergefien, nehmlich daß die meiſten Familien an Sippen ganz ungleich ſed/ und - eben fo wieder die Sippen an Gatiungen; daher iſt das Beſtimmen nach der nadten Zahl naturhiſtoriſch vollig. unrichtig. finden ſich 2e Cruciferae und so Ericinae, und mid Wenn mir 3. B. Jemand ſagt, in Yappland . frägt, welches alfo die zahlreichſten ſud, fo werd’ ih ohne Zaudern antworten, die Exicinae; eden fo find mir 72 Labiatae mehr ald 86 Umbeilatae. Zuerſt muß wiſſenſchaftlich beſtimmt werden, wieriel Sippen eine Familie habe, dann wie fi die Menge der Gatt. zu den Sippen einer Familie in Bezug auf die Gattungen einer wahrend andere ins abentheuerlihe ausſchweifen. Go wirds fehr natürlich feyn, daB man: irgendwo mehr Ge- rania findet als Cilti oder Adonis u. f. fr, wenn aber irgend wo alle Adonis- Gattungen vorfommen und 2, 3mal mehr Geranien, fo werden in botanifher Hinſicht doch daſelbſt Die Adonis Höher anzufhlagen feun als die andern. Dazu ift nun freylich vor allem ein natürliches Spftem von Röthen, was aber nicht kommt, wenn man feinem Anfas immer mit größeren Gtromen von Gat— tungen wegftromt. Wir haben nichts gegen die Arbeiten von Komer und Schultes, nichts gegen die von De— candoLlle, vielmehr find-fie fehr loͤblich; allein das na= türfihe Syftem befördern fie nicht, In Deutſchland iſt ohnehin die Gattungsjaͤgerey falt noch das einzige Ge— ſchaͤft der Botaniker; furs natürtihe Syſtem, imjorern es das ganze Pflanzenreich umfaßt, hat noch Niemand als Batſch, Sprengel und Caſſel eiwas gethan, von uns wollen wir gar nicht reden, da unſere Art der Claſſification und unſere Principien von denen der an— dern Botaniker ſo himmelweit abweichen daß ſie noch nicht in der Reihe der Arbeiten des Jahrhunderts aufge— führt werden fonnen, Zuerft alfo eis in den Principien geſchloſſenes Pflanzenſyſtem, dann eine Pflanzen-Geo⸗ graphie! Die Bemerkungen des Recenſenten ber den Werth der mittleren Temperatur, Daß nehmlich für die Weges tation daraus nicht Kiel folgt, find ebenfalls ſehr wichtig ; das nimmt aber der ungeheuren Arbeit von Yumboldt nichts. Er hat die Bahn gebrochen und an feinen Nach— folgern ift es jetzt/ fie an das rechte Ziel zu führen. Fuͤr die Vegetation mih allerdings bloß die Temperatur in Rechnung genommen werden, welche zwiſchen der Zeit ihres Erwachens im Frühjahr und ihres Erfterbens im Späljahr thätig ift, und hievon wieder nur 2 Thermo⸗ meterftände, ‚den höchften bey Tag und den niederften bey Nacht; denn diefe find es allein, welche das Wachs⸗ = — Bekanntlich gibt es ganze Familien, deren Sippen alle mit wenig Gattungen zufrieden ſind, hun en ea wird, demnach. — Aut viel 34 A [kälter re, 2 ag 309: der —D Michen Berech mung. a ‚Den Aufſatz von aniode laſſen wir auf fe be- — hen; HKaempferia,, Curceuma, A — \Cofus; Alpimia, Globba ab. * D% "Ftei ing’ führt auf: 'Abrus } —— Acacia ‚sarubiea, ’ "Andropogon Schoenianchus, Anethum Pan- 'morium, Apium involucratum, "'Ariltolochia indica, Aselepias®afthmatica, Boswellia thurifera „Liefert das Olibanum oder den. Weihrauch, Caelalpinia Bondu- — Cannabis fativa, Capficum frutefcens, Garica apaya, Callia alat#, Cedrela- as Croton Tiglium, } Er a Tr en 3 be = \ ER Chirayita, ——— Moringa ‚sJatropha > Curcas, Juſticia paniculata, Liguſtieum Ajavrain, Me- : lia Azedarachs und fempervirens, Menilpermum cordi- folium und verrucofum, Mirabilis Jalappa, Nigella indica, Ocymum pilolum, Phyllanthus Emblica, Plan- Lago. Ispaghul, Plumbego Ceylanica und rofea, Pu- E- nica Granatum, Ricinus communis, Rubia Manjitlı, d Sida eordifolia, rhomibifolia , rhomboidea, Strychnos j ‘Nux v vomica, porätörum, Sinapis dichotoma, ranıola, } ‘Swietenia febrifuga, Terminalia Belerica und Chebula, ” Citrina 3 Valeri⸗na Jatamanlı , Vitex Negun do. Link führt. unter Phillyrea auf, x). latifolia, a ‚Tauifolia, b. ilicifolia, e. longifolia, d. obliqua, ©, coriacea. f. obtufata, g. laevis, h. buxifolia;''2) me- ; dia, a. media, b. virgata,..e, pendula, d. raccmola, e. oleaefolia; 3) angufifolia, darunter lanceolata, ros- marinifolia und brachiata. Die Sippe gehört unter die Oleinae, fteht Notelasa, Fontanefia, Olea fehr wobe, find Straͤucher im füdtihen Europa und in Nord = Afrika. Link über Sporotrichum ; Aleurisma iſt damit zu J Bereinigen auch Collarium; davon zu trennen Alyto- Iporium { Dergleihen Vereinigungen und Trennungen werden nicht aufhoͤren, ſo lange man auf fo unbedeu⸗ ende Unterſchiede Sippen baut], a. Sporotricha alba 2 Claxum , eandidum eto.),.'b. Sp. grifea, ©. flava (Le, — ‚praria chlorina), d. fuscescentia, e. rofea, f. auran. RS tiaca', 8 virescentia, h, nigra, fo 35 Gattungen, An, den kurzen 9 Nachrichten ©. 134 find einige Be- j ‚merfungen, über, einige Pflanzen um. Berliner, Garten, worunter ein Chamillonia, wie Oenothexa, Reid) aber - aiheiligs, ausChili, Aaya. Dann, eine Anzeige von ei- nigen Süden. en ? ® Diefes alſo der Inhalt dieſes — Ein einzigeß Kuppfertaͤfelchen iſt nicht bloß zu wenig , ſondern entſteilt — eine Zeitſchrift, welche bloß der Botaͤnik gewidmiet iſt. Hier muß nicht geſpart werden; entweder vollſtaͤndig oder Da was ihr macht, mache recht oder laßt es bleiben: Wogen muß ein Verleger beym Anfang; er woagt vielmehr, wenn er ſeinen Verkaͤufling kaͤrglich an⸗ putzt. Ueberdieß ſteht ja bey Diefon — * biel auf dem Spiel. fe I fie. agıg. Hefte. EUER Rorburgh Handere Canna, ‚Phsynlupi; ‚ }Hedy- . haupten daß die jchigen Fila! Ayanfar ve } Diet rich⸗ — nl Garten » Journat. Band r. Hfer. — je — 1813.'9.. 252, 2 — Arie n Quart. Don diefer Zeitſchrift hätten wir ſchon — eine Anzeige geinacht, wenn wir nicht felßft eine große Ab— Handlung darıın hatten, nehmlich den erften ausgeführten Entwurf unfers Pflanzenſyſtenis, von dem wir in der Nakurphiloſophie nur die allgenteinen Umriſſe gegeben haben. Wir wollten nehmlich bey diefer Golegenheit die Verbeſſerungen aubringen, die wir ſeit dieſer Zeit dabey noͤthig gefunden haben. Bis jetzt hat es uns aber an Zeit gefehlt, ſo wie auch an einigen Buͤchern, die wir dazu. noͤthig hatten, namentlich an Brown's Prodromus, Florae ’novae Hollandiae.. Da nun aber indeſſen eine neue botan. Zeitfhrift erfchienen tft, fo finden wir eg unbillig, laͤnger von Die rich s Journal zu fchweigen, und das um fo mehr, Da einmal dieſe Zeitſchrift in dag ungluͤckliche Jahr ıgı3 fiel, wodurch ihre Verbreitung völlig unnoͤglich wurde, theild weit fie. ſich Feineswegs neben der neuen Zeitſchrift ſchaͤmen darf, obſchon dieſe ohne Zweifel von ‚den 3 erſten Botanifern Deutſchlands herausgegeben wird. Wenigftens find. doch lauter Drigi- nale Abhandlungen in DS. ‚Zournaf- während -in den ‚neueren Jahrbuͤchern der Botanik ENT N linge ſitzen. Es iſt ſchlimm, daß man Abe feine. eigene Abenen nicht urtheilen kann, obſchon wir ung darinn ſchon man= ches herausgenommen haben, Wie viel Werth alſo Übers haupt ein auf. Prineipien gearlindetes Pflanzenfoften habe, dürfen wir zwar allerdings aus ſprechen und wir ſcheuen uns nicht, zu meynen/ daß ein ſolches ganz allein ein Gebaͤude fey,;, und, alle, uͤbr gen, wie ſie auch Ranien haben, Linneiſch oder Juſſteuiſch/ nichts als einen. Haus fen. sufommengefahrner und ordentlich bertheitter, auch wohl ſchon zugehauener Bauſteine vorſtellen. Allein über den Werth und Unwerth unſers hier aufgeſtellten Pflan⸗ zenſyſtems zu hrtheilen, fonunt, und nicht zu; indeſſen foliren wir foviel, daß es wirklich em Gebäude. ‚ub, „in dem wir ſehr gemächlich, wohnen koͤnnen und im Trock⸗ nen ßen, wenn auch hin und wieder noch ein Lad i ige Dache ſich geroffendaret,; auch. ſoviel wiſſen wir, daß & anderır, ‚um gegen Wind und ‚Wetter cinigerutahen * (hust zu ſeyn, ſich hoͤchſtens durch Wegraͤumen einiger Steine, einen Schlupfwinkel oder eine Dane in dieſem oder ar, Steinhaufen anlegen und hinein lriechen fün= nen. Denn mehr ale auf Gerachewohl wird Niemand.t ‚bg: lien —J— find und das obendrein nur in einzigen langen 9 Rabe als waren fig gun, Straßensax und wit einmal zu eigent Wohngebäude, geſchweige den n zu einem gel der Natur beſtimmt· Um uns alſo nicht lange hier aufzuhalten, wollen wir von unſerer Abhandlung nur den allgemeinen Umriß nebſt der Hauptberuͤnderung angeben, die wir damit vor⸗ haben. Die Pflanzen ſtehen nehmlich ihereinknder wie die Thiere nach der Zahl ihrer Hanptorgang, und find nichts anders als die Darftellung Diefer gauvtorgane — V—— a ER 6 f 2035 ſelbſt. Nun hat aber eine vollkommene TOR 3.8. ein Hbftbaum, deren 7: —— z. Wurzel. 4. Samen. 2. Gtengel. 5. Kapſel. | 7. Brust 3. Laub. 6. Blume. Es gibt daher Pflanzen, welche nichts, as Wurzel find, wie die Pilze: Hoͤchſtens nehmen dieſe Wurzeln das Bild an von Stengel oder Laub, wie bey den Nlog- fen und Farren; kurz die fogenannten Aeotyledonen. Andere bringen einen wirklichen Stengel-mit Bluͤthen⸗ heiten auf die Wurzel; das Yaub aber ift noch miß⸗ Yungen , nur ſtengelförmig, nehmlich in ‚der. Geſtalt von Sceiden, deren Spiralgefaße fich niht vernetzen. Der- ‚gleichen find die Gräfer,, "Lilien, Scitamineen oder Ge— wuͤrze und Palmen, Eurg, die ſogenannten Mondeo— tyledonen. ner Bey andern endlich frellt ſich vollkommenes Laub in Hreiter Flahe, nicht röhrig, auf den Gtengel, und die Spiralgefaͤhe durchlaufen: die Blätter: netzfoͤrmig; ſo fin— det es ſich in allen uͤbrigen Pflanzen, die man mu Ayledonen nennt. Viele von diefen Dicotyledonen erſchoͤpfen fi A Ro in ver Herverbringung von aͤchtem Laub, daß fie nicht im Stande find, eine unverfümmerte Blume gu entwickeln. \ Man hat daher-diefe Pflanzen im gemeinen Leben Laub» Holz genannt. Dazu gehören alle Kaͤtzchen und Strobel⸗ Haume, mithin auch die Neſſeln und zuteßt alle, welche in der Botanik durch den Namen Apetalen bezeichnet erden; alſo auch Euphorbien, Kuͤrbſen, Daphnen, Chez nopodien, Amaranthen, Knoͤteriche. Rah dem Laub kommt endlich eine vollkommene Blume, fie ıft aber’ anfänglich gleich dem Scheidenblatt "auch nur röhrenformig oder wie man, fie, etwas uneigent⸗ Aid nennt, Monopetal. Ze — Dieſe Monop. ſcheiden ſich aber ſogleich in —— denen die Kapſel fehlt, und ſolche, Deren Samen bededt find, oder in Ycapfularen und Eapfularen (man Hört dody Lieber barbarifierte latein. Namen als unſere deutſchen). Zu den Acapſalaren gehoͤren alſo die Zuſammen⸗ geſetzten, die Stellaten und wohl auch die Umbellaten, voſchon fie vielblaͤtterige Blumen haben; denn das Or— gan iſt wichtiger als die bloße Abaͤnderung eines Organs. ur Abänderung iſt aber die Geheiltheit over Unge— Meiltheit einer Blume. Em ganzes Organ aber fehlt »der iſt da, wenn die Kapſel fehlt, oder da ift. Das wird hoffentlich deutlich fenn, und man follte glauben, “auch überzeugend; hen. Jeder Shriftfieiler, der aufs Publicum wirft, muß bald merfen, daß er nur für fih zu ſchreiben hat. Das übrige waͤchſt von feldft. — Die Acapſularen flellen wir ohne weiteres zuſammen; und fie 1 within die Nacktſamigen ſchlechthin. Die monopetalen Eapfularen BE alſo als Traͤger eines neuen Organs, und ſollen daher auch bey— ſammen bleiben. Hieher gehört faſt die ganze Pentans drie und Decandrie, wie Solanzen, Gentianeen, Wir den, Glocken u.dgl., daß die angiofpermifchen, Didyna— miſten auch au fiehen, wird Biemand bezweifeln; — doch das ſteht in eines Jeden Belie— die ohmnoſpennit hen werden einigen Antend den, follen aber dennoch bey’ ihren alten Cameraden bleiben. Die vollkommene Blume tritt erſt auf, warn fie vielblätterig iſt und die vorherigen Organe mit fi tragt. Hieher alſo die Polypetalen. Dieſe aber find‘ noch nicht fertige "= Viele find froh, daß fie nur um eine ſchlichte Rapfel in-größerer Zahl ftehen durfen; bey an⸗⸗ dern aber wird die Kapſet faftig, ſie ‚oder auch wohl die ‚Samen ſetzen ſich in den Sinn, Thier ‚werden zu „wollen ‚und, bieten ſich ‚Daher al⸗ Nahrung für dieſe an, weil ſie anders in das höhere Reich nicht. übergeben fon nen, Solche Kapfein oder Samen nennt man Früchte, nach Umfianden auch Obſt. 5 j Isar J dieſe J Jene wollen wir Cor —— en nennen; 5 ructultaren, weil doch die barbaciicn latein. Kamen ſowohl gefallen. WERTE Wir haben Ri I. Acotyledonen. Leo 2. Monocotyledonen. 3. Apetalen. 4. Acapſularen. — 5. Capſularen. — 6, Corollaren. ER 7, Fructularen. { Dieſe Namen nahen nun — daß dieſe 7 Ep fen, tie wir fie nennen, aud) wie 7 Steindaufen, aus⸗ ſehen, weil faſt jeder Name nur zufällig hergekommen iſt. Mir wollen fie nun nach einem Princip nennen und dann wird’ ihr nothwendiges Verhaͤltniß und ihre Ver⸗ zimmerung fogleih in die Augen fallen. Wir DER * m wir haben 1, Wurzelpflanzen. 2. Stengelpflanzen. er BE 3.' Laubpflanzen. 4. Samenpflanzert, ER x Rapfelpflanzen. NET » Blunenpflangen. 3 — Fruchtpflanzen. Wie wir nun dieſe Claſſen eintheilen follen, ill wir faft nicht, da unfere fogenannten natürlichen Syſte— matiker mit den Familten fo herumfpringen, Daß man kaum im Stande ift, fie einzuholen; es ift in der That . ſchwer, zu ſagen, welches Syſtem natuͤrlich iſt, wenn das eine 100 Familien hat, das andere aber 150, und dag alles anf bloßes Gerathewohl, ohne irgend ein Prinz eip , das diefe Leute feiten koͤnnte. Bey der Eintheilung in Drönungen tft nur zivenerleh möglich; es gibt deren entweder wieder 7, fobiel als Eiaffen, oder nar4, entforeihen nehmlich bloß den 3 Haupttheilen des Prlanzenftods, Wurzel, Stengel, Lauf, und dann- der Blüthe in: Allgemeinen, indem man Sa— nen, Capfel,. Blume, Frucht, in einen Haufen wirft, was bey Unterabtheilungen wohl angeht und der Natur gemaͤß ift aus Gründen und! FOrmipBeleh die wir hier nicht herzaͤhlen koͤnnen \ J Es gibt aber einen andern Weg, auf dem man hie— für ſehr/gute Winfe oder Zeichen findet, nehmlich die Betrachtung des Pflangenhaufens ſelbſt, nachdem er eins mal wiſſenſchaftlich in die 7 Stockwerke aufgebaut iſt Gehen wir nehmlich durch den untern Stock, Eye F Haft nicht möglich, aus den vorhandenen Materialien mehr wollen ſich nicht recht unterfiheiden, ner, Pilke, ne. 2 Slechten j 3 Moofe, Pre Farren Die erſten ſtellen die reine Wurzel in ihrer ganzen Nacktheit und Elendigkeit dar; die zweyten verſuchen aufzuſtehen und Stengelchen zu treiben; die dritten wa— gen ſich ſogar ſchon an Blaͤttchen; und die vierten thun ihr Moͤgliches, um ſich neben die Palmen zu ſtellen, alſo Bluͤthen zu gewinnen. Von dieſen 4 find wohl kaum noch 3 Ordnungen abzuſondern; doch möchte es. nicht gang unmäglich ſeyn, und wir werden daher debhalb die ‚andern Claſſen aüh um Rath. fragen müflen, ob fie lie— ber. die Zahl 4 oder 7 wählen, Die Süßmwaffer = Algen 4 DB. wollen nicht recht fi) mit den 4 vorigen, befreunz den; die-Meertange möchten auch gern allein eine Rolle ſpielen: wenn fie einmal zahlreich genug wuͤrden, und daran laffen es unfere Cryptogamiſten nicht fehlen, und wenn man vielleicht noch die Lebermoofe oder die Mars . filien, oder die Najaden als. eine befondere Drönung 4 -aufftellen koͤnnte; fo hätte man in der That die Zahl 7, frehylich mit ein bischen Geiwalt und in etwas ungleichen ‚ Gliedern herausgepreßt, Gehen wir daher zur nächften Claſſe. » ‚Die Stengelpflanzen theilen fich wieder gar hübſch in 4 Drdnungen; ohne weit zu fuchen, fallen und Graͤſer, Lilien, Gewürze und Palmen in die Augen. Doch wer hier fiheiden will, findet ſchon einen größern Reichthum und größere Bereitivilligfeit. Allein man muß auch an die Abtheilungen der Drdnungen oder die Zinfte Wir finden hier denken; und wenn Deren wir jede 4 oder gar 7 haben folfen, fo gehen die Materintien aus., Wenn hier 7 Drd- nungen aufgeftellt werden folten, fo bleiben ohne Zweifel fuͤr jede Ordnung nur noch 4 Zünfte, Don den Gewürs gen kann ınan fehr wahl die Orchideen als eine befondere Ordnung hinftellen, das inag bon den Spargeln gelten, von den Cyperaceen, Junceen, kurz da gibts allerley zu "probieren, - Bedh den Gtengelpflangen oder den Apstalen gibt au aͤhnliche Betrachtungen; und doch finden ſich noch ſehr viele Lucken, die wie wir hoffen, nach. de Can- L dolles Wunſch, Afrika ausfüllen wird, Wir möchten zwar bier auch ſehr gern nur 4 Ordnungen und in jeder 4 Zünfte: aufſtellen, was im Ganzen 16 gaͤbe, welche Zahl ſehr wohl mie dem jetzigen Zuſtand der Willen: ſchaften uͤbereinſtimumt; doch das muß auch noch weiter "überlegt werden. hi A Die Samenpflanzen ſprechen nun viele fehr für die Zahl 4, nehmlich Umbellaten, Stellaten, gu: ſammengeſetzte und Holder oder Caprifolien; doch follte es und auch Feine Hexerey feyn, 7 herauszubringen, wenn wir es ſchier wie die andern machen, nehmlich ohne Prin- ‚cip herumtappen; doch um gegen uns ſelbſt nicht unge⸗ recht zu ſeyn, eigentlich nur zwiſchen zwey Möglichkeiten eines Principe zu wählen haben, — | zer ng » J—— Bon den folgenden Claſſen wollen wir gar nicht re— er ee x als 4 ſymmetriſche Zimmer anzulegen; fieben wenigſtens - beliebt, den, da fie ziemlich mit ſich machen laſſen/ was einem wenn man nehmlich ohne Princiv an fie kommt, Soviel iſt gewiß, wenn wir die 4 Claffen der Bluͤ⸗ thenoflanzen je in 4 Ordnungen theilen, fo "haben wir deren 16; theilen wir wieder jede in 4 Zinfte, fo er- halten wir. 64, ziemlich Die Zahl: der Familien, wor: aus fie jetzt beſtehen, ja wir fönnten vielmehr fagen, haavgenau foviel, Ebenfo wuͤrde die Elaffe der Laub» pflanzen 16 Zünfte befommen, gleichfalls die jetzt ange= nommene Zahl, Von den Monocotyledonen koͤnnen wir daffelbe jagen. Wo wir ung herumſehen, fiheinen die Pflanzen = Elaffen in 4 und wieder in 4 eingetheilt wer— den zu wollen. Rechnen wir alles zuſammen, fo erhalten wir-ıra Zuͤnfte. 7 Claſſen geben ag Ordnungen. Dieſe geben 112 Zuͤnfte. 8 Alſo einige mehr als Jussieu aufgeführt hat und eine weniger als man jeßt sufammenbringen kann, wenn man ‚die einzelnen zerſtreuten nun aufgeftellten dazu zählt, Pit den Gippfihaften ift es nun derfelbe Fall, Man fann jeder Zunft etiva ‘4 oder 7 geben, Im erſten Fall erhalten wir 448, im zweyten 734. * Gibt man nun jeder Sippſchaft 4 Sippen, fo erhäft man 3136, eine fehr huͤbſche Zahl, mit der Persoon ge= wiß zufrieden iſt. Wenn aber andere gern mehr haben möchten, fo Fönnten wir ihnen auch. dienen, -indent wir ihnen zu Lieb jeder Sippfhaft 7 Sippen zu tragen ge⸗ ben; dns würden 5388. Dabey wäre nun freylich die große Ungleichheit, daß nehmlich alle erfte Glieder nur 4nhlig, das letzte aber 7zaͤhlig wäre. Machen wir alles 7zählig, fo Fomme eine ungeheuere Zahl heraus. Da fie jedoch dent einen und dem andern Freude mache, fo foll.er fie fehen, i 7 Claſſen. 7 Drönungen. 49 7. Zünfte, ” 343 \ 7 Sippfhaften, — — — 2401 7 Sippen. 160807. ©. 11x beſchreibt der Verf. mehrere neue oder noch nicht hinreichend beftinimie Pflanzen, ı. Eriofphaera, eine neue Sippe. E. multifida (San- tolina mafchalanıha) abgebildet. Da wir befanntlich fein Freund der neuen Sippen find, ſo wird es und der Verf, nicht übel nehmen, wenn wir fie nicht lo— - ben, da er ohnehin überzeugt iſt, wie ſehr wir feine Thatigkeit im botanifihen Fach fihägen, 2. Pelargonium Willdenowii adgeb. 3. Oenothera hirfura (gauroides), 4. Silene fimbriata, 5. Malope eiliata. . 9. Tagetes tenuifolia, Diefe neuen Pflanzen find alle charakteriſtert und ausführlich befchrieben, wie man das von Dietrig gewohnt iſt. Wir bitten ihn. in Zufunft auch auf die Einheftung und Richtung Ruͤckſicht zu nehmen, 3; S. 150. Wittmann, Prof. in Bien; über den Einfluß der deutfihen botaniſchen Kunftfprache: zu ge⸗ meinnuͤtziger Verbereitung der Pflanzenkunde für Ver⸗ ſonen aller Stände in deutfihen Landen, - Ser Aufſatz iſt nicht uͤbel defihrieben, hätte Bir fir dieſen Zweck biflig um vieles kuͤrzer feyn können. Die Kunftfpracdge hilft und nichts, fo lange ſie nur in "der Terminologie befteht, und deutfche Namen für d die Sippen wollen die Deutfchen nicht. ©. 141, Verzeichniß einiger Prlanzen, die im bota= nifhen Garten zu Eiſenach geblüht haben, Dieſer Auf: faß läuft bis 274 und enthalt in alphabetifiher Drdnung nicht weniger ald 116 Pflanzen, die theils nur aufge: führt, theils aber auch befchrieben find. Beſonders wich⸗ tig für Gartenfreunde. S. 177. Derfelbe; kurze Ueberſicht der Geſchichte des Gartenbaues in Hinſicht auf ſeine Ausbildung und den veränderten Geſchmack verſchiedener Zeitalter, Dies ſer Aufſatz iſt eben ſo unterhaltend als belehrend. Er faͤngt mit den fruͤheſten Zeiten an und geht in gedraͤngter Kürze Dis auf unſere jetzige zeit; 109 erı gemäß feiner - sielen eigenen Erfahrungen eine Stimme hat. Zuerſt ſpricht cr etwas von der Gartenfunft der Medier und Affyrer, von den hängenden Gärten zu Babylon, von den ſchwimmenden, von der Gartenfunft der Griechen, der Nömer, endlich kommt er auf- die ee der Deutſchen. ©. 204. Derſelbe; über immortelle Geiokäfe, ihre Behandlung. Die Gnaphalten, Elichryſen (Xeranthe- mum), Xeranthemen, Carolinen, Gomphrenen, Celo⸗ ſien; dann immortelle Früchte von Phyſalis Capſcum, Veltheimia, Lunaria, Colutea, Zea; immortelle Ga- men von Abrus precatorius (deren rothe Samen in Paternoſter gefaßt werden), Erythrina, Illicium, Li- num, Staphylea, Coix, Lithofpermum, Ricinus, MDolichos, Phafeolus. ; E. 232. A. Schmidt zu Ludwigsluſt; ein Beys frag zur Ananas⸗ Treiberey; mit fehr vielen En Erfahrungen und Vorfhlägen, lauft bis 25 Eind nun auch diefe Auffase nicht alle im Sinn, wie-fie unfere jetzigen Syſtematiker wollen, denen die Botanik fihier nichts. iſt, als eine vafte Kennerey von vielen zooo Pfanzenz- fo find. deren doch einige wirklich in dieſem Hefter welche diefen Charakter vorzugsweiſe tra⸗ gen, und die meiſten andern al von. großen Werth, für das Leben und insbefondere fir das Pflanzen der Pflan- zen und dag Studieren ihrer Natur, was eben der So: tanik erfi Werth fin die Geſellſchaft gibt. Von allen Auffaͤtzen kann man aber ruͤhmen, daß fie original find, und daß iſt fuͤr eine Zeitſchrift dieſer Art von großem Werth. Bey alle dem glauben wir, der Verf. habe ſehr wohl daran gethan und ſeinen Plan reiflich uͤberlegt, daß er feine Zeitſchrift hauptſaͤchlich fir die Gaͤrtnerey aufftellte; indem nicht Leicht Jemand in Deutfchland feyn wird, der fo vieljaͤhrige, fo ausgedehnte und mit ſoviel Liebe: und Unverdroſſenheit angeftellte Verſuche — — Sehe — uber den Anbau, dad Kabethum,. die Erhaltung, den Nuten und die Zierde der Pflanzen. zu machen Gelegens heit. gehabt hat und dem zugleich eine fo große Maife von eigentlich botanifhen Kenntniſſen zu Ge :bote ſteht, die er nicht bloß aus Buͤchern geihöpft, fondern durch vieljährige Reifen und dann durch einen eigenen botani⸗ | fhen Garten, den großherzogl, in Eifenah, mworkber er als’ Director gefeßt iſt, geſammelt hat. "Seinen jugend- lichen Eifer bat fhon Goethe in feiner „Morphologie rühmlich bekannt gemacht. Bekanntlich hat er darauf mehrere Reifen in Deutſchlaͤnd, Frankreich, England: nnd Schottland gemacht, un die großen Gärten, botaniſchen Bibliotheken und Botaniker kennen zu lernen und mit diefen in Verbindung zu fommen, damit ihm die Aus— führung feines damals ſchon gefaßten Planes zu dem großen Lexicon der Botanik und der Gärtnerey moͤglich werde, Die Bibliothek und die reihe Pflanzenſammiung (denen jetzt Robert Brown vorffsht) von Banks, dent eurephiſchen Mecanaten aller Naturforſcher, vorzuͤglich aber der Botaniker, hat er Monate lang zu benutzen die Erlaub- niß gehabt und dabey die Hülfsleiftungen und Belchrungen des trefflichen M. Dryander genoffen, wie auch die Unter- ſtuͤtzungen von Smith, Shaw, Richardson, Hünnemann, die fein Herbarium mit einer Menge auslaͤndiſcher, fel- tener Pflanzen bereisherten. So ausgeftattet war es ihin woht möglich bey ſeiner Zurückkunft nach Deutſhland ſein Lexicon anzukundigen und durch einige kleine Schrif⸗ ten einzelne geſammelte Beobachtungen bekannt zu ma— en, um das Zutrauen des Publicums zu erwerben. In den erſten Bänden feines öfonomifch=botanifchen Garten = Zourngls hat er nicht allein über den damaligen Zuftand der botaniſchen Gärten in England.und Scott: land, in Hinfiht- auf Lage, Beſchaffenheit des Bodens und Erziehung der Pflanzen ausführliche. Abhandlungen geliefert, fondern die neuen und feltenen Pflanzen, welche in jedem Jahre in dem ihn anvertraufen ‚botan. Garten zum erſtemal geblüht haben, angezeigt, um dadurch gu beweiſen, daß er. fehr viele Pflanzen in den verfchiedenen Stufen ihrer Entwigelung uud Ausbildung ſelbſt gefehen und beobachtet, alſo feine Belehrungen größten Theile auf eigene Verſuche und Erfahrungen gegründet babe. Befanntlih laͤßt er noch jest feine Floren abwerhfein, d. h. die Gewaͤchſe, welche zu feinen Beobachtungen Hinz Länglich gedient haben, vertaufcht ex mit: znderen noch unbekannten. An Kenntniſſen und gutem Willen fehlt es * * nicht, und wenn feine Arbeit einige Maͤngel, in Betreff der Vollſtaͤndigkeit und der Shnonymie hervorblicken laͤht ſo muß man diſcret ſeyn und bedenken, daß das Werk ſchon vor 18 Jahren angefangen und in einem — raume ausgearbeitet worden iſt, in welchem die krie⸗ geriſchen Ereigniſſe Unannehmlichkeiten und Hinderniſſe mancherley Art herbeyführten, mit denen er, wie wir alle, zu. fanpfen- hatte. Ueberdieß hat er die Fehler, welche in denerftien Baͤnden, die fehni ſchnell auf einander folgten, theils im Regiſter-Bande, theils tm Nachtrage verbeſſert, und fahre zu verbeſſern und zu. berichtigen fort, wie der vierte Suppfementband beweift, Wir wer den bald auf dieſes Werk zuruͤckkommen. ——1 u ed na win Sr. mal de A u a a 98 en > 2 —J— IR: Brown, "Eupen tifhe und gengraphifihe Be, fungen über C. H. Smith’s A Si Ar der Henenb des Congo-Filuffes | - (aus-Tudey's Reife). (S. Iſis Heft XL.) J IIT bp. } che Vergleigung der Vegetation, —— mit den andern Aequi— ettal Gegenden. | Die erfte Bergfeirhung geſchieht natürlich mit den vom ‚andern Theilen der Weftküfte vom aequinoctialen Afrika. j Die wichtigften Materialien von dieſer Küfte, welche mir zugänglid waren, find in Banks's Herbario, und beſtehen Hauptfächlih aus der Sammlung Smeathman’s von der Sierra Leone, aus der von Brals von Cabo Corso (Cape Coast), und aus dem. größten Theil der viel zahlreicheren Entdeckungen von Afzelius. Außer dieſen find einige kleinere Sammlungen daſelbſt, beſon— ders die von den Ufern des Gambia, die Park auf der Ruͤckkehr von feiner zweyten Neife gefammelt hat, und einige werfivurdige Gattungen, welche Hove von Suconda und andern Puncten in der Nähe von Cabo Corso mitgebracht hat. Die von der afrifanifchen Weft: kuͤſte bekannt gemachten Pflanzen finden ſich in der praͤch— tigen Flore d'’Oware et Benin du Baron de Beauvois J und in den erfien Bänden des botanifchen Wörterbuchs von " Lamarck in der Encyclop. merhod., hauptfächlich von der Sierra Leone und vom Genegal; von Sfert ä in Willdenow’5 Species plantasum; von Thonning "in Vahl’® Enumeratio, plantarum; einige vom Sene— gal in Jussieu’d genera plantarum; und von der Sierra " Leone in Decandolle’3s Abh. uber einige Sippen aus den NRubiaceen (Ann. d. Mus.). Mariche ift auch ‚erwähnt F Adanſons Bericht vom Senegal und in Iſerts a ⏑ Reiſe nach Guinea. swith's Sammlung mit dieſen Materialien ver— glichen, zeigt, daß vom Senegal, etwa I’ N. B., bis > zum Congo etwa 6° S. B., die Vegetation gleihformig 8 iſt, nicht bloß in den Ordnungen und Sippen, ſondern felbſt in den Gattungen. Ueber 3 der Pflanzen vom Longo iſt ſchon anderwaͤrts an den Kuͤſten bemerkt wors a den. Diele Bäume, die Palmen und andere merfwärs % dige Pflanzen, welche die Landfihaft charakteriſiren, wie & Adanfonia, Bombax pentandrum, Anthocleifta, Mu- Sanga der Eingeborenen (ſteht Ceeropia nahe), Elaeis 4 ‚ guineenfis, Raphia vinifera und Pandanus Candela- $ brum kommen längs der ganzen Hüfte vor, —J Sterculia acuminata (Beauv.), deren Samen unter ! 2 dem Namen Cola ſchon in den fruͤheſten Berichten über Eongo vorkommt, findeffich in Guinea und Sierra Leone unter gleichem Namen und ift überall gefhäßt. Der Ordal Baum, von Smith Calla, von Tudey irrig Cafla genannt, gehört zu derfelben Sippe, wohin Read Water - Tree (Erythrophleum) in der Sierra und wie man fagt auch an der Goldfüfte, oder ift wohl gar derſelbe Baum (Winterbottoms Sierra Leone I. p. 129). 1 Eine Gattung der Rahmfrucht (Afzelius Sierra "Leone 1794. No.17. p. 2175) wurde aud am Congo ans 2 Brei Sie Liefert eine — ſchmackhafte, zucke⸗ > N | i — ER Niet 2042 rige Fluͤſſigkeit, welche den Durft 196 obſchon ſie zu den Apoeuneen gehoͤrt. Sarcoceplalus, wahrſcheinlich deſſelben (P. 171 No. 32.) Sandesfeige (Countryfig) in der Sierra Leone, ſceint am Congo nicht ſelten. Anona [enegalenfis, deren Feucht zwar Fleiner als die der angebauten Gattung diefer Sippe, aber nad Lockhart ſchmackhafter ald jede andere ift, wurde uͤberall befonders jenfeit8 Embomma bemerkt, und ſcheint längs der ganzen Küfte vorzufommen, Cbrylobalanus Icaco oder eine nahe Gattung findet Th gemein vons Senegal bis zum Congo. ’ Hieher mögen auch meine Bemerkungen über die eß— baren Pflanzen ‚gehören, die ich aus Tudey’s und Smith's Tagebuch und von Lockhart’s mündlichen Berichten ge> ſammelt Habe; ſowohl die angebauten als die einheimi— ſchen find laͤngs der ganzen Weſtkuͤſte ziemlich diefelben. An den Ufern des Congo, fo weit die Ausruͤſtung ges drungen, ift die Hauptnahrung aus dem Pflanzenreich der Mais oder das indifhe Korn (Zea mays), Callava, füße und bittere (Jatropla Manihor), zwey Arten Gemüfe fehr haufig gebaut, eins ift Cytifus Cajan, das andere unbeſtimmt, foll aber ein Phaleolus ſeyn; und Erde -nüffe (Ground nuts, Arachis hypogaea), Die geſchätzte— ften find: Piſang (Plantain, Mufa fapientum), Pas payen (Papaw, Carica Papaya), Kürbfen (Pumpkins, Cucurbita Pepo),, Limonien und Pomeranzen (Limes and Oranges, Citrus medica et aurantium), Auanas (Pine Apples, Bromelia Ananas), Tamarinden (Tama- rindus indica), und Safu, eine Frucht von der Große einer Fleinen Zivetfche, die aber nicht reif gefehen wurde, Eine der wichtigften Pflanzen am Congo und au der ganzen Küfte ift die Del-Palne (Elaeis guineenäs), von der auch die beſte Sorte Palmwein gemacht wird. Solcher wird aud von 2 anderen Palmgattungen ‚ges wonnen, wahrfcheintich von Raphia vinifera, und der Co» rypha, welhe Smith als ‚eine Hyphaene angefehen. Unter die andern nahrhaften Pflanzen, die mehr oder weniger wichtig oder befannt find, gehört: der ftrauchige Holous, die gemeine Yam, welche Lockhart nur bey Cooloo gefehen hat, und eine andere Gattung von Dioscorea, die ſich nur wild findet und fchlechter als die Yam iſt, indem fie 4 Tage lang gekocht werden muß, ehe fie ihre giftigen Eigenfchaften verliert. Sie fahen ziveierlei Arten von Zuckerrohr zu Embomma, Kohl zu Banza Noki; eine Yrt Capsicum oder Bogelpfeffer und Taback werden allgemein angebaut; im Herbarium fin= det ſich auch Malaguetta- Pfeffer oder eine Gattung von Amomum, die für Amomum granum paradisi ge= halten wird. Lockhart glaubt, es finde fih noch eine Art vor Erdnuß oder Erderbfe, vielleicht die Sncumba, wie fie Merolla nennt (Piccardo Relaz. p. 129) und die zweite Corte in Proyart's Bericht über Loango p. 18., melde wahrfcheinlich Glyeine fubterranen, Voandzeia von Pe tit- Thouars (Nov, Gen. Madagasc. No, 77.). oder Voan- zou, die auf Madagaskar allgemein gebaut wird (Fla- court Madag, ı14 et 118.) Zu den einheimifchen Früchten gehöven Anona [ene» galenſis, Sarcocephalus, Chryfobalanus Icaco, Xime- 2.428” 2045 nia, die kaum berſchieden ſcheint von X. americana; Frucht von der Größe einer Zwetſche, gelb, ſaͤuerlich, nicht un⸗ angenehm, heißt Gangi höher oben am Fluß, und wahr- fijeinlih Ogheghe von Lopez (Pigafetta p. 115), der fie mit einer gelben Zwetſche vergfekht, und deren Baum ollgemein angepflanzt fey. 3 { Ein Antidesma, wie dag, von dem Af zelius fagt: es habe eine Frucht, die in Geftelt und Geſchmack der Sohannisheere gleicht, iſt auch im Herbarium. Es verdient Aufmerkſamkeit, daß die meiſten hier aufgezaͤhlten am Congo angebauten Pflanzen wahrſchein— lich aus andern Welttheilen eingeführt und Africa nicht urſpruͤnglich ſind. So Mais, Manjoc oder Caffava, Ana— nas aus Amerika ganz gewiß, -Dapava, Capkcum, Ta⸗ back wahrſcheinlich; die Banane oder Pifang, Limonie, Pomeranze, Tamarinde und Zuderrche ſtammen aus Aſien. Ich habe früher bemerkt, daß man durch die Kennt— niß der geograph. Pflanzenvertheilung einſtens werde bes ſtimmen koͤnnen, woher eine angebaute Pflanze urfprüng= lich gekommen fey; in ziveifelbeften Fällen muß man annehmen, daß eine Gattung eher da einheimiſch fev, wo ſich alle andern Gattungen ihrer Sippe beifammen finden, als two fie. einzeln fteht. Diefe Art zu urtheis len gilt meines Erachten vorzüglich, von Banana, Papaya Capficum und Taback. Die Banana wird allgemein für indifch angenomz men; fürzlich hat aber Humboldt bemerkt, daß vers fhiedene Gattungen von Mufa unter dem Namen Ba- »ana und Plantain verfteft feyn mögen, und daß einige von diefen Gattungen in Amerika heimiſch feyn Fönnten. Wie weit die allgemeine Sage, als kaͤmen fie in Merifo, in Terra firma und nad) Garcilallo in Peru vor, beivet- fen fann, dab die Mufa vor der Ankunft der Spanier in der neuen Welt angebaut worden fey, mag id; jeßt nicht unterfuhen. Marcgrave und Pilo verfihern das gegen, daß Banana und Plantain in Brafilien als ein= geführe und zwar von: Congo betrachtet werden. Auch findet fih im Bau der in, $udien oder auf den Inſeln des aequatorialen Aſiens angebauten Banana oder Plan- tain durchaus nichts, was verhindern fonnte, alle als bloße Abanderungen einer: und derfelden Gattung von M.fapientum zu betrachten; eben die Menge von Abaͤnde— rungen beweift, daß Rentir zu einer Gattung gehören (Rox- burgh,Tab. 275) ; au) tragen die meiften feinen Samen. Endtich findet ſich auf dem veften Lande von Indien eine einheimifhe Pflanze, welche Samen trägt (Desvaux Jour. de Bor. Vol. 4.) *), von der. wahrfceintich alle herkommen. +) Er behauptet daſſelbe, und betrachtet befonders. die blumige Hülle der Muſa. Das Perianthium wird allgemein beivarhtet, als beftehe es aus zwei unglei= chen Abſchnitten oder Lippen; davon iſt eine In 5 andere, feltener in 3 Theile gefpalten und. umgiebt die andere, welche ganz iſt, berfchteden geforint und von biimenblätterigem Bau. S. betrachtet die ums hitlende Lippe als den Kelch, die innere als Blume, Mir fiheint es ausgemacht, daß die Abweichung von der regelmäßigen Geſtalt einer Monocotvledonifchen Blume darinn beftehez daß die drey Abfchnitte der Aus fern Reihe des Perianthium verſchmelzen und ınehr 8 4 Zu dieſen Einwuͤrfen gegen mehrere Gattungen von Banana kommt noch, daß wir bereis wenigſtens 5 Gat— tungen von Mula im äquatorifcen Aſien kennen, wähs, rend in Amerika noch nicht eine gefunden worden, und die bier angepflanzten Warietäten von Banana fönnen eben fo= wohl auf Mufa fapientum bezogen werden,‘ als die in Indien; und endlich hat noch Niemand gezeigt, daß die Urgattung iraend einer von den ſogengnnten amerifant- 4 x ſchen Bananen irgendwo wild und mit vollfommenen Samen wadfe. Ä Das Die jeßt im aͤquatoriſchen Afrifa gepflanzten Bananen urfprünglich von Indien famen, iſt mir eben fa wahrſcheinlich, obfhon man zugeben fann, daß die Eusete von Bruce (V, 3. p. 36.) vielleiht eine befonz dere und Afrifa angehorige Gattung fey. Aus ähnlichen Gründen mag man die Papaya für americanifhen Urfprungs halten; dafelbft find nod) ver— fhiedene andere wirklihe Gattungen, während außer der angepflanzten feine einzige, und nicht einmal eine diefer fonderbaren Gippe nahe ftehende, bis jeßt weder in Aſien noch Africa gefunden werden. Doc) Tiefe Grunde find fogar unnöthig, denn daß es für eine fo merfiwür- dige Pflanze, wie die Papaya feinen Namen in der San— ferit- Sprache giöt, iſt entſcheidend für den Satz, daB fie Indien nicht angehört (Fleming Aßat. resear. II. B. pag. ı61.). "Und: auf den Dlafayifihen Infeln find nad) Rumph (Herb. amb. J. B. pag. 147.) die Einwohner der Meinung, daß fie daſelbſt von Portugiefen. einge- bracht warden. ; Daffelbe gift von Capſicum, wovon wahrfiheinlich alle befannten Gattungen der neuen Welt angehören; denn die einzig wichtige Ausnahme, nehmlich C. fruteſcens, wird durch den Namen Tehilli und Lada Tchilli, den fie auf den Malayiſchen Anfeln trägt, weggeraͤumt; Chilli. iſt nehmlich der mericanifihe Name für alle Gattungen und Abänderungen diefer Sippe (Hernandez-nov. Hilp. pag. 154, Nieremberg Ilift. nat. pag. 363.) Alle Gattungen.von Nicotiana find americaniſch, ausgenommen Nicot. Aufiral- Afiae (Nicot. undulata Ventenat u, Prodr. flor_nov. Holl., aber nicht der der Fior. Peruviana), welche fiheriih in Neuholland ein? heimiſch ift. Diefe Ausnahme fhwächt übrigens obige Gründe" nicht; Nicot. Aufir. Afiae weicht fo fehr von ' den anderen Gattungen ab, daß fie eine beſondere Abthl. in. dieſer Sippe bildet. Die nämlihen Gründe kann man auf andere Pflan— sen von zwerfelhafter Abfunft anwenden, 3. B. auf Canna indica, die von America ſtammen Eönnte, oder weniger mit denen der: zivey- feitlichen Abtheil. der innern Reihe zuſammenhaͤngen; die dritte Ab— theilung dieſer Reihe, analog dem Labellum der Or— ideen, iſt die innere Kippe der Blume. Diefe Anz ſicht ſcheint Die verſchiedenen Madinca tionen zu rechtfertigen, die man in verſchiedenen Gaztungen von Muſa bemerki;. befonders in M. [uperb. Roxb, Tab. 223, und in der von Plumier (Nova. Geucra Tab. 34) abgebildeten; aber noch mehr die inregels maͤßigkeit der Innern Reihe bey Sorelitzia und die Annäherung zur Regelmähigkeit in dieſer Nerhe bey Ravenala (oder Urania), welche beyog zu der fetden Ordnung gehoren. ei ee ae ‚2045. Inde ſen iſt es nicht gemeint, als wollte ich dieſe Art der Urtheilung auf. alle Fälle und gegen alle an: dere Beweife anwenden; es giebt Fälle, beſonders un⸗ ter den Naͤhrpflanzen, wo obige Gruͤnde wirklich nicht So iſt die Kokusnuß, die wahrſcheinlich auf den Kuͤſten und Inſeln des aequatoriſchen Aſiens einheimiſch iſt, Die einzige Gattung ihrer Sippe, die nicht ausſchließlich America gehoͤrt. ausreichen. J 3 a a u nach America gebracht worden, Cytilus Cajan mag bon Indien eingeführt ſeyn. halte dafür, dieſe am Congo. allgemein gebaute Pflanze fey der Voando, von dem Tuckey bemerft, daß er im October reif fey; und da Lockhart von den Eins gebornen erfahren, daß Cyt. Cajın 3 Jahre aneinans der fort trage, fo ift es wahrſcheinlich Merolla's Owando, von dem er daſſelbe erzählt (Piccardo relaz, pag. 120). Db Arachis hypogaea einheimiſch, oder eingeführt fey, kann jest nicht befriedigend ausgemacht werden. Diefe merfwurdige Pflanze, deren befonderer Bau und Wachsthum zuerft Poiteau richtig befihrieben (Mem. de Tinfit. Sav. Etrang, I. pag. 455-), und die‘ laͤngs dem ganzen Congo in Menge gezogen wird, ſcheint ein wich tiger Artikel des Feldbaues an der ganzen Weftfüfte von Africa, und wahrſcheinlich auch an der Dftküfte zu feyn, wo fieLoureiro an verfchiedenen Stellen gefunden (Flora Cochin. pag. 450.); auch wird fie nach ihm in China und Cochinchina gllgemein gebaut. Don China wurde fie wahrfiheinlich nach Indien gebracht, nach Zey- - lon und auf den Malayifchen Archipelag, wa fie aus ver- fehiedenen Gründen, vorzüglich wegen ihren Benennungen nicht einheinufch iſt, obfhon fie nun allgemein gezogen wird. Es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß fie aus Africa. obſchon man ſie in den fruͤhern Berichten über dieſes Land, beſonders von Peru und Brafitien findet. Ruh Sprengel (Elist. rei herb. IJ. pag. 98) erwähnt ihrer Theophraft als in Aegypten aber es iſt keineswegs gewiß, daß Theophraft gezogen: wirklich Die Arachis meyne; wäre fie ehemals daſelbſt gezogen worden, fo würderfie es wohl. noch werden; fie findet ſich aber weder in Forskal's Verzeichniß noch in der ausführlidern Flora aegypt. von Delille, Es iſt nichts unmvahrfheinliches in der Annahme, dag Arachis* - hypogaea ſowohl in Afen und Afrika, als ſelbſt in Ames N =rifg einheimiſch ſey; nimmt man aber an, ſie gehoͤre nur einem diefer Eontinente, fo ift es wahrfcheinliher, Daß fie aus China durch Indien nach Afrika gefommen als : umgekehrt, Dagegen iſt wahrfiheintich Glyeine fubterranea, wel⸗ che haufig in Afrika, Madagascar und in Amerika ges zogen. wird, afrikanischen Urfprungs; wenigftens behaup— ten Marcgrave und Piso, fte fey ven Angola oder Congo. nah Brafitien gebragt worden. (Mandubi de Angola, Mandobi ‚p.45 u. 256.) { Holcus, den Tuckey anführt, und wovon die Erem-- plate im Herbario nicht entfcheiden laſſen, ob fie eine beſendere Gattung oder nur-eine Abänderung von Hol- cus ſorghum vder faecharatus find, kann als einheimiſch in Afrika angeſehen werden. Nach Lockhart findet er — fich aligemein wild und wurde nur einmal angebaut be— mierkt: indeſſen mag er mit andern Gattungen von Hirſe baufiger angebaut worden und jetzt an ferne Start Mais 2045 getreten feyn, der wahrſcheinlich veichlichere und ficherere Aernten gibt. _ Die Dioscorea oder bittere‘ Yard) die nur wild be- merkt wurde, kann als einheimifch betrachtet werden, und wenn fie eimmal gezogen worden, fo mag fie jeßt auf ähnliche Art durch Manioc oder Calfava entbehrlich geworden feyn. Der Safı (wahrfheintich Zaffo der früheren Reiſen— den an den Congo) ift nad) Lockhart eine von den Eins wohnern am meiften gefhäßte Frucht und allgemein um die Dörfer gepflanzt, befonders über Embomma, und ſorgfaͤltig gegen die Vögel gefhüußt: er wird vielleicht debhalb fo wichtig, weil er im. Detober reift, wo ges woͤhnlich die andere Pflanzennahrung felten wird. - Man bat feinen Grund zu ziveifeln, daß dieſer Baum, deſſen Stelle im Syftem ich in meinen Bemerkungen über die Amyrideen beftimmt habe, der Weſtkuͤſte von Afrika ur— ſpruͤnglich angehöre. Elaeis guineenfis, deren Del von Da Cada Mosto in feinem Bericht vom Senegal (Ramuſio T. p. 104, Gryn. n. Orb. 28.) ſchon zu Anfang des 16, Jahrhunderts ge- ſchrieben, it ohne Zweifel an der ganzen Kuͤſte einhei- miſch; eben fo Raphia vinifera, deren merkwürdige Frucht auch ſchon früh die Aufmerkſamkeit auf fi ges sogen (Palma pinus, Lobel. Advers, p. 450); und die wahrſcheinliche Gattung von Corypha. Von Naͤhrpflanzen, die entweder angebaut — oder einheimiſch find, und weiche ſich nicht am Congo, aber wohl fonft an der Weftküfte finden, will. ich nur einige der wichtigſten anführen. Darunter Cocusnuß und Neiß; die Abweſenheit die— fer 2 ſchaͤtzbaren Pflanzen ıft um fo merfwürdiger, da die Cocusnuß in Dem nahen Reich Loango vorkommt, und Reiß fonft im Congo. gebaut worden. Die füßen Bataten (Sweet Potatoe, Convolyulds batatas), auch von den portugiefilchen Miffionarien be— merft, wurde nicht angetroffen, Der Butter- und Talgbaum von Az ‚ der eine neue Sippe unter den Öuttiferen bildet; die Sammet— Tamarinde der Sierra Leone (Codarium acutifol, five nitidum),. und. der Affenpfeffer oder Piper aethiop· (Unona aethiop.), welche an verſchiedenen Orten der Kuͤſte gemein find, wurden nicht bemerkt. Zivey ‚merfmüurdige Pflanzen, die Akee GBlighia fapida Koenig Ann, of Bot. 2. p. 571, Hort. Kew. Ed, 2. I1.ıp. 550); iheißt auch Auueah oder Attuah in Ashantee, und die jamaikaiſche oder amerik. Muskatnuß (Monodora Myriftics Dunal p.50, De Candolle’s Sy: ften, 1., Anona M. Gartner I, Lunan Hort, jam, Tom. II. pı 10.), jeßt in den Weſtindiſchen Colonien gebaut, erfte ganz ficher, 2te wahrfiheiniich durch die Neger aus Afrifa eingeführt, wurden weder aın Congo, noch fonft an der Weftfüfte von Afrika angetroffen. Dieſe Monodora iſt mit Recht von Anona getrennt worden der Charakier aber iveder von Dunal noch von Candolle binlanglid. Bende haben zu diefer Sippe die Auona mi- erocarpa von Jacg. (Fragm, bot. p. 40. tab. 44. Fig 7.) die nad) der Frucht meiner Cargillia auftralis (Prodromus P- 527.) aufgeftelle ft, gebracht; gehoͤrt aber zu der ganz verfehredenen Familie der Ebenargen, Long hat zuerſt 2047. (Hi. Jam. II. p. 735.) ‚von ihr Nachricht gegeben unter dem Namen: amerit. Mustatnuß, und hat fie aus Südamerika eingeführt; nah andern kam fie von der Mos- quito - Küfte; wahrſcheinlicher aber kam fie aus Afrika. Das DVerhältniß zwilchen der Vegetation der Oſt— füfte des aequatorijchen Afrikas zu der der Weftfüfte laͤßt ſich noch niche beftimmen; denn die wenigen Pflan zen aus der Nähe von Mozambit (Loureiro fl. coch.), und fehr wenige vom Yen, Salt reishen dazu nicht hin. Der Charakter von Salııg Sammlung abyffnifcher Pflanzen in Banks's Herbarium, etiva 260 Gntt., iſt einigermaßen außertropiſch und hat wenige Aehnlichkeit mit den Pflanzen der Weſtkuͤſte. Zur Flora von Aegyp⸗ ten hat die vom Cap noch weniger Beziehung, weder in der Zahl noch im Verhaͤltniß ihrer natuͤrlichen Fami— lien; doc find im Herbario mehrere Gattungen, die auch Aegypten angehören, z. B. Nymphaea Lotus, Cy- perus Papyrus und articulatus, Sphenoclea zeylanica, Glinus lotoides, Ethulia sonyzoides und Grangea ma- deralpatana. . i Hort den vielen merkwuͤrdigen Gippen und Ordnun— gen, welche die Vegetation von Suͤdafrika auszeichnen, findet fi in dem Herbario vom Congo feine Gpur. Diefes iſt um fo merkwuͤrdiger, weil ſelbſt in Abyſſinien einige Reſte von dieſen charakteriſtiſchen Zuͤnften vor— kommen, wie Protea abyllinica (Gaguedi Bruce V. P- 52.) > Pelargonium abyſſinicum und Geilorrhiza abylf. Salt. N Zwifchen den Pflanzen, welde Smith auf der Inſel St. Jago geſammelt, und denen vom Congo ift wenig Verwaͤndtſchaft; ein großer Theil von den Ordnungen und Sippen iſt verſchieden und nur 3 Gattungen, wor? unter Calla occident. beyden gemein, Die Pflanzen auf St. Jago fiheinen die Mitte zu halten zwiſchen denen des nahliegenden Continents und denen der canagriſchen Snfeln. Man wird erwarten, daß die Flora vom Congo eini= ges Licht auf die Inſel St. Helena werfe, es hat ſich aber nicht fo gefunden; denn weder iſt eine einzige einheimiſche Gattung, ner) auch nur eine von den Hauptfippen, welche die Vegetation diefer Inſel charafterifirt, am Congo oder fonft wo an der afrikaniſchen Küfte gefunden worden. Es ſcheint einige Verwandtſchaft zwiſchen dem Congo und den Inſeln Madagascar, Isle de France und Bourbon ſtatt zu finden. Doch beftcht fie mehr in einer großen Nehnlichkeit mehrerer nathrlichen und weitläufigen oder merkwürdigen Sippen, als in der Gleichheit der Gattun⸗ gen, deren ſich nur wenige finden. Man kann die Flora vom Congo mit weit entfern⸗ teren aͤquatoriſchen Gegenden vergleichen. Mit der ‚von Indien kommt fie nicht nur in den Vechaͤltniſſen vieler Hauptfamilien uͤberein, was man uͤberhaupt Aequinoctial⸗ Verhaͤltniß nennen könnte, ſondern bis auf einen großen Grad in den weitlaͤuftgeren Sippen; und ungefaͤhr 49 Gattungen find diefen entfernten Gegenden gemein, Zu der Vegetation des äquatorifchen Amerika's hat fie viel weniger Verwandtſchaft; doch find mehrere Sip⸗ pen, die bis jetzt weder in Indien noch auch in Neuhol— and bemerkt worden, diefem Theil von Afrika und Ame— rita gemein, nehmlich Elaeis, Rivina, Telanthera (Altern- — — . a 2048 antherae pentandrae), Alchornea, Blechum (Blechi [pe- cies Juſſ.), Schwrenkia, Hyptis, Vandellia, Anona, Bani» fteria (Banifteriae ſpec· Lin.), Paullinia Jufl, (Paulli niae [pec, Linn.); Vismia, Conocarpus, Legnotis (Caf- fipourea), Chailletia. Am Congo find über 30 Gattuns gen, die auch in den Gegenfüften von Brafilien und Guiana einheimifch find. Da die Gleichheit der Gattungen, befonders der Dicotyledonen, welche dem ‚beißen Amerika und andern intratropifchen Gegenden gemein find, oft befpro= chen worden ift, ſo hab ich hier 2 Liſten von Pflanzen aus der Sammlung vom Congo beygefügt, wovon die Gattungen in der erften auh in Amerika und Indien, die. der 2ten nur in Amerifa vorfommen; im einer zten Lifte ſtehen die, "welche fi am Congo und Indien oder deſſen Infeln, aber nicht in Amerika finden. Eine 4te ent⸗ hält zweifelhafte Pflanzen, denen ich indeffen die Namen derjenigen Gattungen gegeben, mit denen fie überein zus kommen ſcheinen. Erſte Liſte. Pflanzen gemein dem aequin. Afrika, Ante⸗ rika und Afien, Gleichenia Herm., Prodr. Ipomoea pentaphylla Jacq. Flor. nov. Holl.f. Mer- tenfia dichotoma Willd. Agroftis Virginica L. Cyperus articulatus L. ſ. niloticus Vahl. Lipocarpha argentea Nob, f. Hypaelyptum arg, Eleocharis capitata Prod, Fuirena umbellata L. fil, Pifiia Stratiotes L. Boerhaavia mutabil, Prodr. Ipomoeapes caprae Nob.[. Convolvulus pes caprae L, £, brafilienfis L. Zweyte Lifte, Scoparia duleis L. 5 Heliorropium indicum L. Sphenoclea zeylanicaGaert, Ageratum conyzoides L. Waltheria indicaL. f, ame- -ricana L. * Hibiscus tiliaceus ‚L. Sida periplocifolia L. Calha occidentalis L. Guilandina Bonduc, L. [. Bonducella. y Abrus precatorius L.. Hedylarum triflorum L, Pflanzen gemein Afrika und. Amerika, nicht Sndien. Octoblepharum Hedw. Acroftichum aureum L. Eragroftis ciliaris ſ. Poa c. L. Cyperus ligularis L. Schweuckia americana. L. Hyptis obtußifolia Nob. Struchium (americ.) Br. jam. 311. \ albidum Sida juncea Banks et Sol. Urena americ. L. f. reti culata Cavan, h Malachra radjata, L, Juficia erecta L. Crotalaria axilläris Kew, et Willd. “ Pterocarpus lunatus L, Dritte Lifte. Pflanzen gemein Afrika und Sndien, nicht Amerika. Roccella fuciformis Achar, Perotis latifolia Kew.- Centotheca lappacea Beauv. Eleufine indica Gaert, Flagellaria indica. L. Gloriofa [uperba L, Celofia argentea. L. [. mar- » garitacea L. I. albida ? Willd. Desmochaeta lappacea De- cand. r Grangea (maderaspatana ) a nn al u > an ul 29 m ah ——* u St a en een ae See Gr Due * VER le Gar wi — — — RR 29 j Coltis orientalis L. Hibiseus [urattenfis L; Lecea fambucina L. Hedyfarum pietum Es Indigofera lateritia Willd, Glinus Cotoides L. Lavenia erecta Sir. ' Oxyltelma efculent, Nob, Periploca elculenta Roxb. "NymphaeaLotus L. l. pu- befcens Willd, ierte Lifte. PA., die nicht hinlaͤnglich unterfucht find- 'Acrofiichum aleicorne Sw, ftemaria Beauv, Imperata cylindrica Prod, Panicum crusgalli L. Typha anguftifolia L. Gilekia pharnaceoides L. Cassytha pubescens Prodr. Cardiofpermum grandifl, sw. Paul!inia pinnata E. Hydrocrtotyle asiatica L. Hedyfarum adfcesdens Sw. Hedylarum vaginale L. Pterocarpus Ecaftophyl- lum L. Darüber folgende Bemerkungen: 2, Die Zahl der Gattungen in den 3 erften Liften zuſammengenommen ift gleich einem Zwoͤlftel der ganzen Sammlung. Das Verhaͤltniß diefer Gattungen zur ganz sen Pflanzenmaffe am Congo ift wahrfcheintich viel klei— ner, denn man hat- feinen Grund anzunchmen, daß ir- gend eine von ihnen fehr haufig vorfomme, ausgenoms men Cyperus Papyrus, Bombax pentandrum ; und die meiften find nur am unteren Theil des Fluſſes bemerft ‚worden. 2. Die verhältnißmäßige Menge der Gattungen, welche zu den Hauptabtheilungen in den Liften gehören iſt analog der des ganzen Herbarium’s: Die Dicotyle> donen zu den Monocotyfedonen nah wie 3: 1; die Acos — tyledonen zu beiden vereinigt kaum wie 2, 16; die —— der Liſten betragen mithin ungefähr ı/ı3 Der ganzen Sammlung. Diefe Berhältniffe find von denen, die ich von des nen, welche Neuholland und. Europa gemein find , ges geben habe (Flinders Reife IT. p. 592), fehr verfhieden, da bildeten die Aeotyledonen zf20, die Phanerogamen nur 2/60, der ertratropifchen Flora, wahrend die M. zu den Dic. wie 2:5 Das große Verhältnik der D. in den Liften, befon- ders in den 2 erften, die zugleich americanifche Gattun⸗ ‚gen enthalten, weicht fonderbar von der allgemein ans genonmenen Meinung ab, daß man feinen fi cheren Fall vorweiſen koͤnne. von D., welche in den aequin. Gegen⸗ den des alten und neuen Continents gleich ſeyen. 3. Bey weitem der groͤßere Theil der Gattungen in den Liſten iſt Aquatorifch; doch find auch einige in den gemäßigten Zonen bemerkt worden, nehmlich Agro- Kis virginica, die in Virginien und aud an den Küs fien der Diemensinfel, alfo in viel höherer Breite vor» 2050 © — ‘es finde ſich in dieſen Liſten keine Pflanze, welche ab- ſichtlich von einem Welttheil in den andern geſchafft worden wäre, ausgenommen Chryſobalanus Jeaco und Caflia occidentalis, welche beide durch die Neger, jene wegen der ebbaren Frucht, dieſe als Arzney nah Amerika kommen konnten; doch ſcheint mir auch das nicht wahr— ſcheinlich da beide in Anterica, wie in Africa fehr allge= mein verbreitet find, und die Frusht von Chryf. Jcaco in beiden Ländern wenig geſchaͤtzt iſt, Callia occident. fich auch in Indien findet. Man fann aber denken, manche Gattungen feyen zu— fällig mit anderen Nahrungs > oder Handlungsartikeln fortgebracht worden, theild weil fich die Samencapfeln anhängen, ı wie bey Desmochaeta lappacea, Lavenia erecta, Ageratum conyzoides, Grangea maderalpatana, Boerhaavia mutabilis und Hyptis obtußfolia; oder we— gen Kleinheit der Samen, wie Schwenkia americana, Scoparia dulcis, Jufliaea erecte und Sphenoclea cey- lanica Daß diefe Pflanzen aber auf folche Art über: bracht worden feyen, ıft eine bloße DVermuthung und fei= neswegs nothiwendig: denn mehrere, wie Lavenia erecta, Scoparia duleis und Boerhaavia duleistohnen auch in dem intratropifchen Theil von Neuholland, wo man doch ein folches Vertragen nicht annehmen Fanın, Gibt man aber auch das zu, fo bleibt, doch noch der größte Theil in den Fiften zuruͤck, deren Zerſtreuung man aus natlırlichen Urfachen, wobey der Menfch nicht eins wirkte, erklären muß. Ob urfprünglich jede Gattung nur auf einer Stelle entftanden ıft und ſich von da fortgepflanzt hat, will ich bier nicht unterfuchen: doch iſt diefer Meynung nicht un= günftig, daß von den Dicotyledonen der Lifte bey vielen der Embryo fehr entiwidelt und der Same von feinen Hüllen wohl beſchuͤtzt ift, Dieß ift der Fall bey den Malvaceen, Convolvula> ceen und befonders Lequminofen, welches auch die zahl— reichfte Familie in den Liſten ift, und in denen manche Gattungen, wie Guilandina Bonduc und Abrus preca- “ torius die Entwidlung und Bedeckung des Embryo fe ausgezeichnet befißen, daß ohne Zweifel die Samen diefer Pflanzen ihre Keimungsfaͤhigkeit auf lange Zeit ſelbſt ine Meere und im Magen der Vögel behalten Fönnen, wel⸗ ches die einzigen Mittel wären, wodurch fie von einen Eontinent zumandern koͤnnten gefchafft werden; und es verdient auch bemerft zu werden, daß diefe 2 Pilanzen diejenigen find, welche am allgemeinſten an den Kuͤſten aller äquatorifhen Gegenden vorkommen, . „Banks hat vor einigen Jahren eine Zeichnung von einer Pflanze er= halten, die aus einem Samen gezogen worden, Den man am Weftftrande von Irland gefunden hatte: es war Guilandina Bonduc, Achnliches hat Yinne von Ga: men am norwegifchen Strande bemerkt (Colonize plant. p. 3. im Amoen, ac. VIII.) Die Dicotyledonen in den Liſten, welche zu andern Familien gehören, haben einen weniger entwickelten Em: bryo, doch in einem vollkommenen Zuftand, was durch den Mangel oder die Sparſamkeit des Albumen's ange. deutet wird; die einzige Ausnahme macht Leea, worin das Mbumen mehreremal mebr iſt, als der Embryo. 129 2051 7 5 Huf der andern Geite, bey den Monocotufedonen die hier aus Granineen, Eyperaccen, Gloriofa, Flagellaria und Piltia Geftchen, ift der Embryo nur gering gegen die Maſſe des Samens, der aus mehligem Albumen be ficht. Doch mug man bemerken, daß bey den Monoco- tuledonen viel Albumen nicht eine ‚geringe Keimbarkeit des Eribryos beweift, fandern bloß dem natürlichen. Bau dieſer Hauptabt heilungen eigen it; Samen ohne U bumen finder ſich nur in einigen Gippen der paradoren Aroiden und in einigen andern moncotyledoniſchen Drd- nungen, die hauptſaͤchlich aus Wafferpflanzen beftchen. 5. Ueber die Gleichheit Befonderer Gattungen fann man Zweifel hegen. Darauf muß ich bemerfen, daß ich allein verantwortlih bin über die Srrthünter, welche man in den Liften entdecken mag, in welche. ich jede Pflanze nur nah WVergleihung. von Exemplaren aus den verſchie⸗ denen Gegenden gebracht habe. Nur Lipocarpha argen- tea iſt ausgenommen, von der ich Feine amerikaniſche Gaitung gefehen, und wobey ich mich bloß auf Huın- boldt und Kunth verlafien habe. Sn meinen Bemerkungen über die natürlichen Ord— nungen hab ich bereits Zweifel in Hinficht gewiſſer Gat— tungen in den Liften a und will hier einiges über ſolche anführen. Acrostichum aureum wurde ne und uͤberein⸗ ſtimmend mit amerifanifhen Eremblaren gefunden, und ich habe es deßhalb in die 2te Liſte gebracht, ohne jedoch au entfcheiden, ob fie als Gattungen oder Varietäten zu. betrachten find. Fuirena umbellata L. Til. von Congo hat etivag we⸗ niger getheilte ‚Dolden als die -amertfanifche Prianze en die vom indifehen Continent; alleın mach Erempta=ı _ von nikobariſchen Inſeln zeigt fich diefer Umfiand va— — Gloriofa Tuperba ſcheint laͤngt der ganzen Weftfüfte von Afrika fehr gemein und wird von Lamarck. als eine Narietät der indifchen angefehen, ' Diefe afrikaniſche Va— rietat hat ohne Zweifel die Aufftellung der afen Gattung diefer Sippe, nehmlich G. Amplex, welche Linne von Mit- Ler annahm, veranlaßt, Der fich wieder auf einen Be— richt von Richard ftüßte, worin diefer den aus den: Gar— ten von Trienon überfhicten Samen eine neue Gloriofa ‚nit blauen Blumen nannte, welchen Adanson vom Gene: gal mitgebracht hatte- Millers Same wuchs zwar, aber die Pflanze fiarb vor der Bürthe; allein er führte einen Charafter an, der den feimenden Pflaͤnzchen von Glor. füperba angehört, nehmiih den Mangel von Rankoen. Adanson bemerkt zwar felbft feine neue Ögttung Gloriofa vont Genegal (neue Methonica Hit. nat. d. 8. p. 137.), aher nichts von ihrer Farbe, Die er wohl nicht weggelaf- fen, hätte, wenn fie blau gewefen wäre; daß aber diefe Pflanze nicht ohne Ranken war, laͤht fih daraus fhlie- Ben, daß fie in den Charakter pafite, den er nachher von der Sippe gegeben (Mendoni, Fam, des plantes IT. p. 48), wie auch aus — Angabe über feine Varietaͤt 8 von G.-fuperba (Enc. meth, bot. IV. p. 154, die er nah Adanson’s Exemplaren befchrieben zu haben fiheint, Und da denn Niemand eine Gattung mit blauen Blu— nen oder mit vanfenlofen Blättern geſehen bat, fo mug man in den zukünftigen Yusgaben der Species plant. Glor. Cochinchina, Gambia, Demera fimplex weggelaſſen. Da aber fup. dieſer te von der indischen darch größere Länge bey, gleichem Durdh= meſſer der Kapſel verfihieden fiheint, ſo mag es wohl eine beſondere ‚Gattung ſeyn; bis jeßt aber betrachte ich fie nur als eine Varictät. Sphenoclea Ceylanica Gärtner habe ich, verglie. chen in Eremplaven vom Eongo, Indien, Java, China, 9 und von der Inſel Tri⸗ nidad. . Sch glaubte eimmaz, 3 des Reißes, bey dem fie ſich gewoͤhnlich findet, betrachtet werden koͤnnen, und ſie waͤre ſo mit ihm aus Indien in die andern Laͤnder gekommen. Dieſe Annahme kann für die Reißfelder Aeghotens, wo fie ſih findet, gelten; da es ſich aber zeigt, daß fie auch in Gegenden vorkommt, wo nie Reiß gezogen worden ift, fo muß id) diefe Mey—⸗ nung fallen (offen. Rapinia herbacea fl. Coch. ift ganz gewiß nichts anders, als Sphenoclea Ceylanica, wie ſich durch ein Exemplar zeigt/ das Loureiro ſelbſt — Banks geſchickt hat. ‚Hibifcus tiliaceus gleicht der. indiſchen Pliame außer in einem fehr geringen Stuͤck, in der Spitze des Blatts; die Exemplare aber aus Amerika haben einen verhaͤltnißmaͤßig viel laͤngern außern Kelch. Sida periplocifolia, entfpricht amerifanifchen; die in Hermanns Herbario, nah weichen die Öattung „aufgeftellt wurde, haben eine längere Blattſpitze: in ans dern Dingen finde ich keinen Unterfihied. $ Waltheria indica. Sch betrachte die W. americana nur ald eine Varietaͤt von Diefer Hubjben Gattung, wel— he allen aequat. Gegenden gemein zu ſeyn ſcheint. : Urera americana L. und U. reticulata Cav. zeigen fih mir ſpeciſiſch nicht berfihieden: und die Pflanze vom Congo gleicht den wejtindifiben. Jufliaea erecta vom Congo fommt mit den weſtindi⸗ ſchen in den linearen Blaäͤttern überein, ein Eremplar aber ın Millers Herb, welches dem in. der Yinn. Sammlung gleiihen ſoll, hat elliptifhe Blätter. Chryfobalanus Icaco hat tiefer eingedrüdte Blätter $ das ich gefehen, ſtimmt als irgend ein amerik. Ereimplar, aber hierinn mit Catesby’g Figur. Guilandina Bondue, wovon ſich G. Bonducella in nichts unterfheidet, iſt eine von den am allgemerniten verbreiteten Pflanzen an. den Kuͤſten der —— Ge⸗ genden. Pterocarpus Junatus bon Congo habe ich mit einem aͤchten Exemplar— aus Linnes Herb: verglichen md ge— funden, Daß der roſtfarbene Flaum in der Rispe, den Linne bemerkt, davon herkommt, daß ein Eremplar in Branntwein gelegen. ——— Mehrere Pflanzen in der an Lifte halte ich nur für Varietäten der Gattungen, zu denen man fie ſtellt; doch hab ich, fie unter die zweifelhaften gebracht, da Die ” Sphenoclea wirrde ale Begleiter 3 “ . Unterſchiede beftandig ſchienen und in qusge⸗ — druͤckt werden konnen. — Cardiofpermum grandifl, Sw.; die IB renbiiee vom Congo: unterſcheiden fich etwas im — von den weſt noiſchen. ‚»Paullinia pinnata iſt mehr von der en Pflanze durch die Geſtalt der Fiederblaͤttchen, welche ſich dem * os a S Feilförmigen nähert, oder fih nach oben erweitert, ver— J ſchieden ; einen andern Unterſchied kann ich nicht finden, tungen in dieſer Sammlung. + find. as ' Prerocärpus Ecaſtophyllum unterfcheidet fih nur mer bey den weftind. bemerft habe,” Gilekis pharnaceoides —— mit Blaͤttern von zwiſchenliegender Form. Dieſe ſchon zu weit gedehnte Abhandlung ſchließe mit einem allgemeinen Blick auf die neuen Sippen und Gat— Die ganze Zahl der Gat— tungen belaͤuft ſich auf 620. Da aber etwa ein Dreyßig ſo unvollftandig find, daß fie nicht auf ıhre Gippe ger Bracht werden koͤnnen, fo mag man fie auf 590 feßen. Don diefen find etiva 250 ganz neu; ziemlich eine 2 ‚gleiche Menge kommt auch in verfchiedenen Theilen der -aequator. Weftkufte vor, aber nirgend andersivo, von denen “aber bis jetzt aud) die meiſten noch nicht befannt Etwa 70 endlich find andern Gegenden zwiſchen den Wendefreifen gemein. Unbekannte Sippen find in der Sammlung 32; da— von 12 ganz neu, 3 owar fonft an dieſer Kuͤſte bemerkt, - aber nicht genau unterſucht; 10 gehören verſchiedenen Theilen derſelben Kuſte an; und A ſich auch ın an= dern Gegenzen. ‚seine durchaus neue natürliche — font im Herb, vor, noch irgend eine Samilte, die dem aequat. Afrika eigenthuůmlich waͤre. Dieſer Reichthum von Smiths Herb. beweißt den Ei⸗ fer und die Thatigkeit meines betrauerten Freundes, wie auch ſeine großen Kenntniſſe in diefef Wiſſenſchaft. Waͤ— re er nach Europa zurück gekommen, fo wurde er ohne "Zweifel voilftandigere und intereſſantere Berichte uber feine Entdefungen gemacht haben. Auch Lockhart; der bo⸗ taniſche Gärtner, und der einzige, weicher bey Ye eben ges blieben ift, hat immer einen mufterhaften Fleiß bewieſen. Bon ihm hab ic) manche Auskunft über die Eyempt. im Herb. und befonders uber die ebbaren Pflanzen erhalten. Enumeratio plantarum, uarım Specimina ſicca exoptat Profel, De Can- dolle ad fecundum kegni vegetabilis volumen F perßeiendum. Berberidene. Podophylleae, Berberis Nectris emarginata Vyilld peltata P, P ererica Thunb. an Lin, ? pinuata P. monofperma Tl. Per. "Jatifolia Pl. Per. tomentola Fl. Per, microph ylla-Forf, ‚nervola Purfh, aquifohum Purfh. Ilex japoniea Thuub. Leontice velicariaPall. (Hlor ens) Lewiliaredivivia Pursh, Rinorca guianenfis, Aubl, Nymphaeaceae Nelumbium pentapetalum Willd. Speciolum var. y. W. Euryale'ferox, Salisb. Nymphaea edulis 8. rubra Roxb, ampla-S. verlicolor Roxb, minor $Sim/, im Mangel der ſehr kurzen Blattfpiker — ich ini⸗ vom Congo hat ziemlich lineare Blätter; ich habe aber bey Koenig Erempl, ges u - ‚nitida Simf., ‘ pygmaea Ait, erenulata Raf. Schm. Nedel- ambel Rheed, Nuphar Kalmiana Ait, Papaveraceae, Papayer N pyrenaicum Willd, armeniacum Vig. (Sabb. hort. rom. At. 66) integrifolium Vig. Chess mus. t. 65T, ı) pilofum Sibth. r Chelidonium finenfe Lour. japonicun. Th. Fumariaceae, Fumariä formola Andr, \ tenuifolia Purſh. incifa‘ Th. t mar[challiana Pall. rutaefolia Sibth, pauciflora Willd. decumbens Th. anguftifolia Bieb. fibirica Lin, £, racemofa Th, pallida Th. flavula Raf. Schm.. micräutha Lag. tuberofa infipida Corn. Cruciferae, Myagrum orientale Lin, “venolum Perf, aegyptium Lin. ° Bunias tatarica WVilld, myagroides Lin. eornuta Lin, aegyptiaca Lin. Crambe pinnatifida Ait tatarica Lin. reniformis Willd: hliformis Jacq. Laelia iberioides Perf, profirata P. Vella alpera P. Iberis x cepexefolia Jaeg, contracta Perl. violacea ‚Br. vermieulata Willd. parviflora Lam. cappadoeica \Yilld, wanferta Lag. 2954 Cochlearia fibirica Willd., groenlandica L. Lepidium pifeidiun: Forft, lyratum L. cralhifolium Kit, amplexicaule W. ° glafifolium Desf. fuffruticolum L. incifum Roth. calycinum WVilld, capen[e Th, pinnatum Th, bipinnatum Th, linoides Th, flexuofum Th. Thlaspi arabicum Vahl. praecox Jacq. alpinum Jacq. Aethionema mono- fperm. Br. D rab a androſacea W. rigida W. Fake hifpida W. h rupefiris Ait. Alyfsum orientale Lam, minimum WW. fifictum W, ſibiricum W. cheiranthifol. W tenuifolium W. dalycarpum W. veficaria Lin, lunarioides W. Peltaria capenfis Lin. ®, Biscntella tomentofa Car. alpefiris.Kit, Ilatis arnıena L. Lunaria pinnata Th. diffufa Th. elongata Th. Ricotiacantonienfs. Lour. Dentaria— glanduloſa W., polyphylla’ Kit. laciniata W, mierophylla W. Cardamine. nudicanlis L. feutata Th. africana. L. 2 macrophylla W. penfylvanica W. 2055 virginica L. nivalis L. > Silymbrium. lippizenle Jacq. nebrodenfe Raf‘ Schm, bonarienle Poir. apetalum Lour. filifolium Willd, comprelfum Moench, monenle Lin. valentinum Lin. parra Lin, laevigatum Willd. altifimum Lin, heterophylium Toorft. glaciale Forft. firigolum Th. pumilum Willd. integrifol. Lin. > falluginof. Pall. indicum Lin. - Erylimum alpinum L. anguttifol, Ehr. Cheiranthus lanceolatus W. callosus Th. linearis: Thunb, carnofus Th. gramineus Th, elongatus Th. £orulosus Th. pricus W. falinus Pers, leucanthemus VV. trilobus W. pulchellus W. “ pinnatifidus W. ‘Helperis Iyrata Lam. - tatarica Pall. Heliophila incana Ait. “eircaeoides Lin. [. Java Lin. f. eanelcens Burm, pufilla Lin. £. filiformis Th. pendula W. heterophylla Th. tripartita Th. diffecta Th. digitata Lin. f£, Iyrata Th, Braya alpina Sternb, Arabis, R ftellulata Bert, suberofa Muhl, erantziana VW. * x reptans Lam. Iyrata L. canadenfis L. lucida Lin. £, pendula W. 1 Turritis alpina L. Sinapis fubbipinnatifida Lag. diſſecta Lag. integrifolia Willd. japonica Th. chinenfis Lour. pekinenlis Lour. frutefcens Ait. procumbens Poir. - nudicaulis Lag, heterophylla Lag. apula Ten. hifpanica Ait. Brallica — 'gravinae Ten, hifpida Ten. polymorpha W, fubhaftata W, violacea L. hirta Moench, cretica Lam. _ -cralbfolia Forſt. balearica Pers. laevigata Lag lyrata Desf. pinnatifida Desf. turgida Pers, Eruca erecta Lag. Raphanus caudatus Lim. pilofus Willd. turgidus Pers, lanceolatus Willd. arcuatus Willd. cheiranthifolius Willd, laevigatus Bieb, rotundifolius Bieb. äbericus Bieb. Cordylocarpus pube- fcens Sibth, Capparjideae. Cleome pubefcens Sims. anguftifolia Forsk. dodecandra Lin, (var, in- dica), pinnata Pursh. Chelidenii Lin. juncea Lin, ferrata Lin. ferrulataPursh, Crataceva gynandra Lin, tapia Lin, zeligiofs Torf. valanga Koen. \ Cadaba Y farinola Forsk: glandulofa Forsk. Capparis falcata Lour, horrida Kin, f. Zeylanica Lour. cantonenfis Lour, baducca Lin. : pulcherrima Jacq. nemorofa Jacg. N euftachiana Jacq. faligna Vahl. somola Jacq. enuifiligua Jacq. dahi Forsk, mithridatica Forsk. oblongifolia Forsk. haftata Lin. arborelcens Mill. racemoſa Mill, fruticofa Mill. triflora Mill. * + breyis Spreng. Stephania cleomoides v\illd, Hermupoa Loell, Maerua uniflora Vahl, racemoſa Valıl. Durio zibetrhinus Lin, Flacourtianae. Erythrospermum macrophylium Poir. paniculatum Poir. ellipticum Poir. wadouka Rheed, TovariapendulaFl. Per. Calispermum ſcan- dens Lour, Smeathmania Banks Kiggelaria integrifo- lia Jacq. Melicytus umbellatus Gaertn. ramiflorus Forft. Flacourtia fapida Roxb. Stigmarota jangomas Lour. Palfiflöreae. Paffiflora heterophylla Lam. cuprea Cav. an Lin? mexicana Lin, normalis Lin, lıederacea Cav. tiliaefolia Lin. ö Palliflora fubpeltata Ort. ſerrulata Jacq. palmata Lodd, - = > 2056 } guazumaefolia Jacg.non | Juſſ. pedata Lin, pallida Lour. bicorna Mill. multiformis Jacq. cuneata Willd, Modecca palmata Lam. 5 var. integrifolia Lam, ° bracteata Lam. -Jobata Filch. —— Gluta benghas Lin. Evonymus Lour, Violaceae. Parnaflia ° fimbriata Banks, polynectaria Forsk. SauvagesianutansPers Viola digitata Pursh, dentata Pursh. Papilionacea Purslı, blanda Willd. fororia Willd. clandefiina Pursh. ambigua Rit. Ripularis sw. rubella Cav. nutallii Pursh, integerrima Spreng. rostrata Pursh, Hrockeri Schult, neglecta Bieb.. farmentofa Bieb, minuta Bieb. lufitanica Brot. alpina Jacq. gracilis Sibth. fudetica Willd. bicolor Pursh, x uniflora Vand, non Lia, pallens Fiſch. pallafi Fifch. variegata D. Cours, media D. Cours, amoena D. Cours, trihda Spreng. diandra Murr. decumbens Murr. ipecacuanha Lin, oppoßitifolia Lin, lineata Ort, firicta Muhlenb, fuffruticofa Lin. N chinenfis #057 _ hr eapenhis Th.- hybanthus Lin, Alfodeia f pauciflora Petitth. " arborea Pt. —5 " angufüifolia Pr. i latifolia- Pt. , E’ pubelcens Pr. Pentaloba felhlis Lour. " Phyfliphora,Banks, - Lauradia velloziana Vand. pPpiparea dentata Aubl. 7Tachibota guiauenſis Aubl. Y Hymenauthera Banks, © Pölygaleae. ' Polygala. \ . einerea Willd. . glaueoides Lim, # pinnata Burm. triphylla Burm, ericoides Poir. AUu,önarisekolia poir. wicrophylla Th. cernua Th. j virgata Th, “ amoena Th. , »tomentola Th. tiuetoria Vahl. 'triflora Lin. - multiflora Poir, N proſtrata Willd. " guineenfis Willd, selongata Willd, telephioides Willd. Axvenlis Willd. - theezans Lin. " ‚linarifolia W illd. myrtilloides WVilld, "mneronara Willd. aeliuuns Lin. £. —9 afpalatha L., „gnidioides W. — fulcata W. bralilienlis Lin, senella W. tranquebarica Mart, pubelcens Mart. xraxians Mart. umbrofa Mart. ei unguiculata Poir, "parviflora Poir, pilola Poir, laxa Th, "Aliformis Th. pauciflora Th, firiata Thh i micrantha Th, phylicoides Th, 4 x N 4 u“. } — — winervia Th. fasciculata Poix. thymifolia Th. dumoſa Poir. acuminata W, purpurea Ait. Bredemeyera Hcri- bunda W. Hebeandra. cefirifolia Bonpl, revoluta Bonpl, celafiroides Boupl. crallıfol, Bonpl, mucronata Bonpl, myrtilloides Bonpl. evonymoides Bonpl, padifolia Bonpl, latifolia Bonpl. parviflora Bonpl. faltigiata Bonpl. pubelcens Boupl. hirta Bonpl. prinoides Bonpl. Krameria linearis Car. Tremandreae, Tetratheca thymifolia Ser. * Tremandra Br. Pittoſporeae. Pittolporum "undulatnm Gaertn. _ umbellatum . neledäacene, Releda — pruinofa Delil, mediterranea Lin, myriophylla Ten, incila: Ten, erecta ] agı lanceolata Lag, cochinchinenlis Lour. chinenfis Lour. Droferaceae, Drolera, acaulis Th, brevifolia Purslı. tenuifolia Willd, j cifiiflora Vand. non Lin, umbellata Lour, By blie Maihora Salisb, Frankeniaceae, Trankenia revoluta Delil, nodiflora Lam, microphylla Cay. Beatlonia portulacifo- lia Roxb, pn _ mit De Candolle taufıhen. 0 «chioides Lam, » brafilienfe Lam. globnlariaefolium Lam, ellipticum Desk, glaucum Desf. serpyllifol, Lin. violaceum Gav, (1, Cikinene.: ; KCifus 2 ‚complicatus Lam, fericeus Vahl. Helianthemum * eheiranthoides Lam, elongatum Pers. Vahl. laſianthum Pers. Lam. lineare Cav. - Tcabrolum Ait. laeve Cav. origanifol. W. ftoechadifol, Brot. molle Cav, foetidum Jacg. dichotomum Cav. Wer neue Gattungen aus diefen Ordnungen hat, kann Wer etiva nur ein Eremplar hat, mag) es ihm bloß zuſchicken, oder wenigſtens nur eis ne Zeichnung oder Beſchreibung nit Angabe der Synor nymie. 14 De Lamarck, Hist. nat, des Animaux sans vestebres. Dritter Band, (Fortfegung von Nr. 178. 9. X. Iſis 1817.) Vi. Claſſe In ſect en 245. A Sagen \ T Drömung. Apter en (Ftoh allein) 332. 7 AI Ordnung. Dipteren. 335, ı Abth. Zwey Mundklappen. x. Coriaceen: Nycteribia, Meloph., Hippobosca. 2. Rhipidopteren: Xenos, Stylops. 2Abth. Eine Mundflappe als Ruͤſſel. 3. Mufciden: Oeltrus, Musca, Tephritis, Myoda (Lispe, Anthomya, Scatophagi , Oscinis), Macrocera (Laxo- cera, Sepedon, Teetanocera), Scenopinus; Achias, 4. Sytphier: Rhingia, Syrphus (Sericomya, Volucella, Eriftalis, Elophilus), Pfarus, Chryfotoxum (Mulio), Ceria (Callicera), Aphritis, Milelia. 5. Stratiomyden: -Xylophagas (Ilermetia ,» Beris), - Strat, (Ephippium, Odontomyia), Oxycera (Vappo), Nemotelus 6. Conopfarien; Myopa, Bucentes, Stomoxys, Zodion, Conops. 7. Bombylier: Empis, Aflus (Laphria, Dafypog., Go-, nypes, Hybos), Dioctrya, Bombylius (Pthiria), Ploas (CyHenia), Authrax, Nemeftrina, Panops, Cyr- tus, Acrocera, (Ogcodes) , Aftomella,-, 8. Tabanier: Coenonıyia, ‚Pangonia, Tabanus_ (Haema- topota, Hept., Chryfops), Pachyſtoma, Rlagio, Dolichopus, Midas, 9. Tipularier: Bibio (Hirte), Scathops, Simulium, Afindalum, Ceroplatus‘', Mycetophila, Ryphus, Ti- pula (et Ptychopt.), Ctenophora, Trichocera (Cera» topog., Cecidomyi«), Pfychoda, Tanypus (Mouche» ron), Limonia, Hexatoma; Culex, II Ordnung. Hemipteren. 448. x Abth. Mit Kinnfihnabet CH. mentonales), 1. Gallinfecten:: Coceus, Dorthelia. ; 2, Aphidier; Plylla (kivie), Aleyrodes, Apbis, 129 Thrips, 5959 — 3. Eicadarien: ſtumme; Tertigonia, Cercopis (Ledra), Membracis, Aetalion, Afıraca (Delphax), Fulgora " (Teitigometra): fingende; Cicada, DR 2 Abth. Mit Stirnſchnabel CH. frontales). 486. +, Sippen Wangen; ‘Scutellera, Pentatoma, Coraeus, Lygacus, Myodocha. ——— iu 2. SHeidenz®,: ‚Reduvius (Nabis, Zelus), Ploiaria, Cimex’(lect.), Tingis, Aradus, Phymata (Macroceph.), 3. Ufer-W. Acantbia (lit), Galgulus, 3. Waſſer⸗W.: Hydrometra, Velia, Germis, Tranatra, Nepa, Notonecta, Corixa, Naucoris, Belofioma, IV Ordnung. Lepidopteren. 523, x Abth. Rachtfalter. 1. Wider: Pterophorus, 'Orneodes; Tinea ;!Ypomo- neuta,Oscophora, Lithofa, Adela; Crambus, Gal- leria, Alucita (Ypfoloph.). i RR =. Pyraliten: Boiys, Aglofa, Pyralis (viridana), Her- minia, Plarypterix, : 3. Phalaͤniden: Phalaena (groff,), Campaca (Noct. mi), ‘Noctua , Callimorpha, Bombyx, Furcula (Vinula), Hepialus, Coflus. Ur IV Band. 603 S. GQQAusgeg. März 1817.) 2 Abth. Abendfalter. ©, ı. _ Stygia, Procris; Zygaena, Sehia, Macroglo/f.; Shinx, Smerinthus, Cafinia. — 3 Abth. Papilioniden. Urania, Hesperia, Argus, Nymphalis (Satyrus, Bi- blis, Vaneſſa, Argynnis, Cethoßie), Danaus (Heli- tonius), Libythea, Pieris (Colias), Parnaflius, Thais, Papilio. * B. Kauer. 36. V Ordnung. Hymenopteren. z Abth. Stachel⸗H. 3%. Anthophilen: Apis, Melipona (Trigona); Bombus, Eugloffa; Eucera (Macrocera); Meliturga, Antho- “ phora (Saropoda, Centis), Syftropha, Panurgus, Xylo- copa, Ceratina;; Megachile (Osmia, Anthid. ‚ Coe- lioxys, Heriades, Chelofioma), Phileremus; No- mada: Andrena (Dalypoda), Halictus (Sphecodes,. Nomia), Colletes (Hylaeus). 2 5. Räuber, Praedones 77: a Welpen; Maſaris; Syna- gris; Eumenes (Odynerus), Zethus -(Discoelia); ‚Vespa, Poliftes. -b. Gubaptere;‘ Formica, Metilla. <. Erdbohrende, Tiphia, Scolia (Myzine);, Sapyga «Polochr;), Thynnus, Pompilus, Sphex, Bembex,, Larra,,, Crabro,, Philanthaus;- 2 Abth. Bohrende H.. Zubuliferen: Chryfis,. Cleptes, Oxyurus (Proctotru«. Pii),. Diynus (Bethylus), Ichneumoniden: Xorides, Ichneumon (Acaenites, Cryp- turus, Agathis, Sigalphus,, Alyfia, _ Exranialen: Erania, Foenus, $ Cynipſarien; Leucoſpis, Chalcis; Cynips (Eurytoma,, Zuloph, „ Cleon., Spalangia), Cyuipfillum (Peril,, Pterom,, Encyıt., Platyigafter , Scelio, Teleas), Diploleparien: Eucharis, Diplolepis (Cyn, Rofae), eu Erucarien: Sirex (Uroc&re), Oryflus, Xiphydria, Pa m- philius, Tenthredo, Cimbex (Clavellaire, T. femör.), Hylotoma, N ; EEE We t 8 ; “SR VI Ordnung. Nebropteren, 179. I 1 Abth. Fühler lang. _ z. Phruganiden: Pimyganen, Nemoura, Perla, 3 2. Termitinen: Termes , Pfocus, — 3. Hemorobien: Raphidia, Mantiſpa, Sialis, Corydalis Chauliodes ‚ Osmiylus, Hemerobius, 4. Myrmeleoniden; M., Ascalaph, 5. Panorpaten: Nemoptera, P., Bittacus. 2 Abth. Fühler fung: Eplıcmera, Libellula,. Aefchna, Agrion. WR - VII Dednung. Drthopterven. 229, 2, Locuſtarien L., Pnneumora, Acryd,, Xiphicera (Gr, gall.), Truxalis, Acheta (bipunct.). H . 2. Mantiden: M., Empufa, Phasma, Spectrum, 8. Örylloniden: Gryliotalpa, Tridactylus, Gr. 4. Läufer: Blatta, Torficula. ; 3 VIII Drönung. Coleopteren. 266. ı Abth, Dimeren: Claviger, Pfelaphus, 2 Abth. Trimeren ; Dasycerus, Lycoperdina, Endos mycelius, Eumorphus, Coceinella. ö ‚ 3 Abth. Tetrameren. 284. 2. Erotylenen: Er., Triplax, Languria, Phalaerus, 2, Chrufomelinen: Caſſida, Chrylomela', ‚Gryptöceph;, Clythra, Galeruca, Altica, Hispa; Crioceris, Dona- eia, Sagra. : * 3. Cerambicier: Leptura, Stencorus, Saperda, Neey- · dalis, Callidium, Ceramb., Prionus, Spondylis, Pa» randra, —* 4. Corticicolen: Cucujus, Uleiota, Mycetophag., Aga- thidium, Xylophag., Meryx, Trogofta, Cis, Ne- mofoma, Cerylon, Boftrichus, Cerapterus, Pauſſus. 5. Geolitarier: Scol., Rhloiotribus, _ = } 6. Ruͤſſelkaͤfer (Charanfonites): Curculio, Rhynchae- aus, Cionus, Calandra, Rhina, Orchefies (©. alni), Ramphus, Brachycerüs, Brentus,, Cylas,» Apodezus (Attel, coryfi), Attelabus, Bruchus, Anthribus, 4 Abth. Heteromeren. 367. I. Rhiniten: Rbinofmus, Rhinomacer, Stenofiomg (Oedem. rofir.), — 2, Steneliten: Oedemera, Nothus, Calopns, Lagria, Melandrya, ‚Serropalpus, Hallomenus, ‘Pytho, He- lops, Nilio, Cißela. * 3, Taricornen; Oxckelia, Tetratoma, Leiodes; Cnoda- lon, Epitragus, Eledona, Trachylcelis, Phaleria, Diaperis, Hypophlaeus, Coffyphus, Helea, \ 4. Melafomen : Erodius, Pimelia; Scaurus, Tagenia, Sepidium, Moluris, Eusychos, Aeis; Chirofcelis, Afida; Blaps, Pedinus; Opatrum , Crypticus, Tene- 7 brio, Sarrotıiüm, Texicum. > E 5. Polytypier. oder Tracheliten: Notoxus, Scraptia; Py- sochroa, Dendrocera (Dendroide), Rhipiphorus, Mordella; Anafpis; Apalus, Horia. 6. Cantharidier: Tetraonyx, Mylabris Oenas, Meloe, Cantharis, Zonitis, ' „ Cerocoma,, © ren rg Ybth, Pentameren. 497: ee iz Abrh. Fadenhörner. — Telephorier: Cebrio, Dascillus, Elodes, Scyrtus, ‚Rbipicerus; Lampyris, Lycus, Omalyfus, Telepho- { “zus, Malthinus. 2 Melyrideen: Atractöcerus, Lymexylon, Cupes, Ma- 7 Rigus, Soydmaents ; Malachius,- Melyris, Clerus, 4 ‘ Tillus, Drilus, x En, Ptinier: Ptilinus, Anobium, Ptinur, Gibbium, 4Bupreſtier: B., Coraphyram (Mel. elat.), Melafs, 4 Elater. = 5, Stapbylinier: St., (Pinoph., Latlırob.), Oxyporus | CAlirap.), Paederus, Oxytelus (Omal., Prorein,, -Lefteva), Aleochara, Lomechufa, Tachinus, 6, Garabier:; Manticora, Cicindela, Colliuris, An- ‘ thia, Graphypterus, Brachinus, Lebia, Zuphium, “ Drypta, Siagona, Scarites, Clivina, Morio (Ozaena), Harpalus, Licinus, Panagaeus, Loricera, Cychrus, Carabus, Nebria, Omophron, Ela- phrus, Bembidion; Dyticus, Noterus (D. crall.), PT Haliplus, Br 2 Abth. Seulenhörner. 532» x. Hydropfilier: H,, Spereheus, Gyrinus. Dryops, " Elophorus. ir 2. Sphäridier: Sphaeridium. 3. Byrrhier; Hilfter, B., Nofodendron, Throscns, An- threnus, Megatoma. 4. Neerophagen: Dermeltes, Nitidula, Dacne, Ips, Scaphidium, Choleva, Silpha, Necrophor. — 3 Abth. Blaͤtterhoͤrner. 564. = Scarabaiden: Copris, Onitis, Silyphus, Aphodius, ‚ Lethrus, Geotrupes, Trox, Goliath, Cetonia, Tri- Fr chius, Anifonyx, Glaphyrus, Melolontha, Rutela, u Hexodon, Scarabaeus, "2, Sucaniden: Palfalus, Sinodondron, Lamprima, Ac- Salus, A Lucanus. 9 u eber x ey Elaffe der Setipoden, id eine Abtheilung der EREDL LEBE an Würmer; Er; — von H H.de Blanyille. (Bull. d. Sc, 1818.) a » J Rach ———— geſchichtlichen Kritik alles def- fen; was über dieſe Thiergruppe geleiſtet worden, welche Pallas in ſeiner Abh. uͤber die Aphroditen vollkommen angegeben Hatte, die aber nur erſt von Cuvier. und de i Lamarck gut unſchrieben worden ift, geht Blainville zu der genauen Befchreibung der innern und außern Or⸗ F Eee diefer Thiere über, die durch feine Art zu Beobachten, Fehr merkwuͤrdig wird, weil man hier dem s, . efprung der Anhängfel der Drtsbewegung, des Kauens X und ſelbſt des Athmens findet, fo wie ſie mit einigen Modificationen bey allen gegliederten Thieren vorkommen. Er betrachtet 3. B. die Luftröhren der Luftinfecten als entſtehend, fo zu fagen, aus den im den Körper der Thiere zurüdigetretenen zertheilten Kiemen der Neriden; er ficht den Urſprung der anfangs hornigen, dann faſt * ganz kalkigen Kiefer, in einer mehr oder. weniger ber traͤchtlichen Modification der hornig = kalkigen Fibernbün- ein, melde einen Theil des zuſammengeſetzten An— y 2062 Hängfels jedes Ringes: diefer Nereiden ausmachen; und endlich find die mehr oder weniger zahlreichen Fühlfäden, die fih auf dem erften oder zweyten Ringe finden, nach feiner Meynung weiter nichts als eine Modification des Fuͤhleraͤhnlichen Fadens am zuſammengeſetzten Anhaͤng⸗ fel, woraus nachher die Fuͤhlhörner werden. Nach dies fen. vorläufigen Unterfuhungen handelt er nachher von ihrer Claſſification. Zuerſt führt er an, was für Yufz ftellungen feine, Vorgänger vorgeſchlagen baben, die Claſſennamen, unter. welchen fie beftimmt worden. find, und fiatt deren,.er den Namen Borftenfüßer (Setipodes oder beffer Chaetopodes) angenommen zu fehen wünfcht, der daher genommen ift, Daß alle diefe von ihn dahin- geftellten Thiere den gemeinfchaftligen Charakter haben, daß eine größere ‘oder geringere Anzahl ihrer Gelenke ein mehr oder weniger betrachtlihes Buͤndel ftarrer, vers goldeter, hornig = falfiger Borften hat: Die erften Unters abtheilungen, welche er in diefer Elaffe vorfchlägt, find auf die allgemeine Körper » Geftalt oder auf die Aehnlich— feit oder Unahnlichfeit der Gelenfe, aus denen er befteht, und der Anhängfel, die jene haben, gegründet; er ſtellt ſomit folgende drey Ordnungen auf, die erfie; Heteromeren, die zwepte, Gubhojmeren, und die dritte, Homomeren. Erfte Ordnung, Heteromeren „bey denen. die Ringe unaͤhnlich find, theils für ſich ſelbſt, theils in Anfehung der Geftalt oder des Wefens der Anhangfel, mit denen fie verfehen find. Alle leben im veftfigenden Röhren, aus deneh fie nie herausfommen, und ihre Kiemen find auf dei erften, Koͤrperringe. Diefe Ordnung - enthält 3 Faa milien: die erfie, welche die vollfonnmenften Thiere bes greift, iſt Senpula des Linne, deren Körpergeftalt ziem⸗ lich an die Larven gewiſſer Herapoden erinnert; ihre Dre ganifation iſt wirklich zuſammengeſetzter, als in den fols genden Gruppen, Die Eharaftere find: Leib ziemlich kurz oder mittel- mäßig geſtreckt, mit zahlreichen, unaͤhnlichen Gelenken; die vordern bilden eine Art Bruft, die Hintern eine Ark Bauch. Anhängfel-beftehen bloß. aus; Borſten und fichen wie Hafen; Kiemen, „auf. dem erſten Ring; Mund ſchlicht und unbewaffnet; Fühler von. ausgezeichneter und veraͤnderlicher Bildung; ſtecken in einer coniſchen, kaki— gen, freyen oder an einer Seite anſitzenden, graden oder mehr oder weniger regelmaͤßig serolien, und an beyden Enden durchbrochnen Rohre, Sippen diefer Ordnung find: ı Familie; ı) Serpula (Linn.). Körper ——— kurz; Kiemen lahnfoͤrmig, zahlreich, einkaͤnmig, auf jeder Seite wie Fecher ausgebreitet. Obere Fuͤhler zwey, wovon ei— ner. gewiſſermaßen verkuͤmmert, der andere ausgedehnt, ruͤſſelformig iſt, und als Dedel einer Röhre dient, die an Körpern‘ unterm Waſſer veſtſitzt und „eine -unregel- mäßig ſchlaͤngelnde Form annzınınt, 2) Spirorbis(Daudin), Spirillum Oten. Thier gang dem der Serpula aͤhnlich, ſteckt aber in einer ziemlich regelmaͤßig ſpiral gewundenen Röhre, 5) Spirobrauchus. (Blv.). Korper mittelmaͤßig ges ſtreckt; Kiemen beftehen aus einen Are, um die ſich die 2063. » DRS ne die Kiemen⸗ Binde foiralförmig windet; Fühler beſtehen aus, oder find vielmehr" fehr wahrfiheinlich von einer feinen, zum Dedet dienenden, Schale bedeckt; Hilfe fehr duͤnn, kalkig, ganzlih verſteckt [nehmtich in der Erde). Diefe Sippe ift aus der S. giganten Des Linne gemadt. 4) Conchoferpula (Blv.). Körper ganz dem der Serpula aͤhnlich; Kiemen aus zwey ſehr kurzen Kaͤmwmen beſtehend; einer von den Fuͤhlern bildet eine deckelfoͤr⸗ mige ſehr dicke Maſſe, die von einer kleinen Schale, wie Muͤtze bedeckt wird, der andere verfünmtert. Diefe. Sippe begreift die 8. wriquetra L., die ſich haufig in allen unfern Meeren findet. 5) Bunode (Guettard) Clymene Dfen. Leib fehr geftredt, befteht aus Ringen, die von After zum Kopf nach und nad zunehmen mit einfachen Anhängfeln; Kopf oder kopfige Anſchwellung conifch, mit einem Kranz fa: denförmiger Kiemen umgeben, auf einem dünnen Hals⸗ band; die conifche Nöhre ſehr gedreht, außerlih von Plaͤttchen unterbrochen, welche Weberbleibfel find von dem aufgeworferen Rand ihrer Deffnung. i Diefe Sippe, welche 8. contortuplicata und fılograna L. begreift, fönnte wohl zur folgenden Ordnung gehören, 6) Dentalium (Linn.). Leib coniſch, etwas gefrummt, Hinten am End ein Gienfonmiges Anhängfel, und vorn eine kobfige Anfhwellung , wie pyramidifcher Knopf, in eine Art Kappe gehullt, und am Grund mit einer; wahr⸗ fheittich Kiemen-Franfe umgeben. Röhre falfig, co⸗ niſch, grad vder faſt grad, und nicht anhangend. 7) Siliquaria, Thier gänzlich unbefannt, ſteckt in einer unregelmäßig geiwundenen, dicken, faſt eylindrifchen Rohre mit runder Oeffnung, mit einer Spalte am Rand, die längs der ganzen Röhre fortgeht und nad ihrem Gipfel Hin geringer wird. . $. Anguina vd. Tinne. In dieſe Familien gehören noch die Gippen Artolon ®. Denys de Montfort, Campulote v. Guettard und Ocresls v.’Dfen, aus Gmelins Sabella rectangüulum gemacht. * 2 Familie. Amphitritae, Leib bisweilen ziemlich ges ſtreckt, fehr niedergedruͤckt, im einer Negenbogenfarbenen Haut, die die Röhre ausfittert, beſteht aus vielen eng⸗ feehenden, nicht langen, mit fehr Fleinen Anhängfeln verfepenen Gitedern, welche Anhängfel meiftene bloß aus Borften beftehen, und noch eine Art Athemloͤcher (Stig- mata) eng oder feitlih. Einige von den vordern Ringen find fehr von den Hintern, fowohl an Größe als an Ger fiatt ihrer Anhängfel, verfhteden; der erfte, immer der größte, trägt oft "die Kiemen oder’ einige Fühlhörners ähnliche Organe; der Mund ift nie bewaffnet. Die Röhre ftets vertifat, nicht anhängend, befteht aus Sandkoͤrnern oder fremden, mit einem leimartigen Saft zuſammen⸗ geflebten Körpern. _ Wenn man nach der Geftalt des Korpers gienge, fo würden die Ciftenen vorn hin gefeßt werden müflenz aber nach der Gtellung der Kiemen, feßt Bl. fie nah folgender Ordnung : 1) Amphitrite oder Ventilabrum, Körper bisweilen ziemlich geſtreckt, befteht aus einer großen Menge fi faft gleicher Glieder, die vom erſten zum leiten bin un⸗ merklich Fleiner werden und jedes einen kleinen Pinſel von Borften und eine Art von Stigmä hat; die Kiemen bes ee. # 5 x = ſtehen aus einer großen Menge Halbgefiederter Franfen, die wie Fecber über den Mund ausgebreitet find, der mit Bärteln verſehen ift; zwey conifhe, mehr oder wer niger fange Kühler am obern Theil jedes Kiemen fechers. Röhre mehr oder weniger in der Erde ſteckend, vertical, cylindriſch, aus fehr feinen Sandförnern, oder bloß aus Schlamm beftchend. — 2) Spirographis (Viyiani). Köorper in allem der vorigen Sippe aͤhnlich; aber die ebenfo geftellten Kiemen beftehen aus zahlreichen Franfen, getragen von einer fpi- ralgewundenen - Binde; Mund gäanzlih ohne Fühler, Röhre von Koth oder kaum falfig. n 3) Terebella. Koͤrper febr lang, cylindriſch, nut faft. gleichen Gtiedern; die vordern allein mit Ver Art von Stigmaten der vorigen Sippe; die Anhängfel kurz und hafig; eine Art vorfpringender Binde untern Bauch; Kiemen drey oder vier Paare, behaart, auf den erfien Ringen; Mund mit vielen langen Nanfen. Nöhre vers tical, -faft cwlindrifeh, mehr oder weniger verſteckt und befteht aus groben Eandförnern oder aus Gtüden von sufammengeleimten Schalen. | RR ER 4) Pherufa (Dfen). [Körper fehr Tang, mit ziem⸗ lich gleichen Gliedern, vom erften zum legten hin fleiner werdend, mit einfachen Anhäangleln,. vielleicht mit Etig- ‚maten. Klienten zwey Bündel langer, vergeldeter Bor- ften auf dem erften Ring; Mund mit fehr kurzen Züblern umgeben, und daruͤber zwey andere viel längere, Röhre von Thon. ' he Diefe Sippe, die ıh unter dem Nahmen Pennaria angegeben hatte, ehe ih Dfens Arbeit kannte, umfaßt - h. * Ri; % j * * — * F 2 - — A, 5 | tur die Ampkitrite plumofa von Muͤller; fie macht den Uebergang zu den beyden fülgenden Gippen. Na £ 5) Cifiena (Leach), Amphütrite (Hfen), Körper fürs, in Bruft und Bauch getheiltz Kiemen ſeitlichz halbgefiedert oder zweigig, an den erften Ringen; Art horniger Kamm über dem Mund, der mit vielen Borz ſten umgeben ift; . Röhre aus zufammengeleunten Sand— förnen) ° * na, Diefe Sippe, die vielleiht an die Spike diefer Fa—⸗ milie geftellt feyn müßte, ift von Pallas auf Amphitzite belgica gegründet. De 6) Sabella, Chrylodon (Oken). Koͤrper Furz, in ! 4 7 i + Bruft und Bauch getpeilt; Kiemen wie kleine fehr feine, Fäden, in zwey Reihen, nehmen einen ovalen Plaß am obern Theil der erften Ringe ein; feine .eigentlihen Fuͤh⸗ ler; Mund mit fehr vielen furgen Borften, in drey Reiz ben, bilden; eine Art Dedel. Rohre von zufammenges, teimiten, aneinander hangenden GSandförnern, wird. durd) diefen Deckel geſchloſſen. —— Dich iſt Gmelins Sab. alveolata und. Guettard's Sippe Plamatotus. II Drdaung. Subhomomeren. © Diefe Ordnung enthält nur eine Gippe, nehmlich Arenicola, die, fo su fagen, 'zwifchen der erften und, dritten fteht. f Arenicola (Lamarck). Körper geſtreckt, eylindeifhr — aus zwey ziemlich gut unterſchiedenen Theilen beftehend, 2065 | — nterer kuͤrzer, kumpf, vorderer — diaer nach hi vorn geſpitzt und ſeine vielen Glieder ſchwellen von 4 zu 4 an; dieſe am jeder Seite mit doppelter Reihe vorn ® bloß horniger, und. überdieß nach hinten kiemiger Anz N haͤngſel Mund amEnde ausftulpbar und innivendig mit . Heinen Waͤrzchen. Dieß find veſtſihende Thiere, die in Löchern eben. IH. Ordnung. Homomeren. Körper gewöhnlich e. — aus gleichen Ringen beſtehend, immer nackt oder nicht in Roͤhren ſteckend, wenigſtens ei fie her⸗ ausgehen und herumfriechen R z Familie, Aphroditoidae; Körper wenig geftredt, oval, gedrüdtz jeder Ring mit Schuppe auf jeder Seite. ER Aphrodite; Korper eyfornig, oben conver, \ımten platt, "mit einer Ave Fuß⸗ aus faſt gleichen Ringen beſte— —3— Ber das oben von einer Schuppe bedeft wird, das Ganze, von einer Are Geidenfilz verdeft, der nur am A Grund jedes Anhängfels ofen iſt. 0 Der Typus diefer Sippe ifrAph. aculeata, in unſern Y Meeren fehr gemein, - © Lepidonotus (Leach); Körper eyfoͤrmig, bisweilen geſtreckt, oben conver, Ringen befiehend, die jeder ein Maar zufanimengefegte, am Grund mit einer, mehr oder weniger ausgebildeten, N —— Schuppe bedeckte Anhaͤngſel haben. In dieſe Sippe kommen alle Gattungen von Aphro- dite, ausgenommen aculeata lentſoricht wohl unſerer Sippe Eumolpe]. Familie. Nereidae. Körper etwas gedruͤckt, aus einer großen Menge faft | — Ringe beſtehend, die nach hinten etwas kleiner "worden; der erſte merklich größer, oben mit einer ziem⸗ lich veränderlihen Zahl Fühler verſehen, deren » aber N gewöhnlich fünf find; Anhaͤngſel veranderlich und in Anz fehung jedes Ringes aͤhnlich; Mund ganz vorn, erfiredt ‘ ſich bisweilen unterwärts in die drey erften Ninge und Hat mehr oder weniger tief hinein Haͤkchen oder wirkliche Kiefer; After am Ende Füuͤhleraͤhnliche Anhängfel des leisten Ninges gewöhnlich fehr lang. Br 'Amphinome (Brug.); Sörper mehr oder weniger ae- freie, gedruͤckt, aus faft aͤhnlichen Ringen beftehend, ‚an jeder Geite zwey Reihen Warzen, mit Borften und Ran— 2 ‚und ziweigige Kiemen; Mund fhliht ohne Fühler; F ; After am Ende mit zivey Arten längsftehender Fühler. Dieb find die von Pallas und nachher von Bru- "guiere befchriebenen Gattungen. Branchionereis (Blv.); Körper geſtreckt, mit ziem⸗ I langen Gliedern, über vielen ihrer Anhaͤngſel eher fihtbare Kiemen; vorderer Ring mit fehr langen Fühlern oder Kanfen, 5 bis 8; vordere Deffnung des # Darincanals mit einfachen hornigen, bisweilen Yoppelten Kiefern, Bl. fest in diefe Sippe die Nereis norwegica, pin- ata, bifrons, eiliata, radiata, aphroditois, Meganereis Calw. * Behr breit, mit einer großen Menge ziemlich kurzer Glie— KEN deutlich gefiederte oder ungefiederte Kieme haben; fünf lange: Sähler und: ſchwarze Puncte lauf dem erften Ringe, Al, FH o. apıg. Het 1% IB jeder mit einem Paar zuſammengeſetzter Anz - unten platt, aus faſt gleichen, Leib ſehr geſtreckt, gedruͤckt, J— mit kleinen Anhaͤngſeln, wovon die meiſten eine ſehr 2066 und zuſammengeſetzte r kattige Kiefer, — das hintere — verwachſen eine Unterlippe bildet. In dieſer kleinen Sippe, die die fehr großen Nerei- den begreift, kennt Blv. bis jeßt nur zivey. Gattungen, die eine nennt er N. Gigas und die andere N. Leachii, weil. er fie der Freundfihaft des Hrn. Dr. Leach verdanft. ‘ « Lepidonereis (Blv.); Sörper aus einer großen Men ge faft cylindrifcher Glieder beftehend, mit gleichen Anz haͤngſeln, an deren obern Wurzel eine Schuppe, am Dorderende eine Art ovaler, zuruckziehbarer, mit hor⸗ nigen Haͤkchen verſehener Ruͤſſel, fünf Füpfer, und auf dem erſten Ring ſchwarze Flecken. Bly. bringt zu dieſer Sippe die N. fiellifera, an- nuligera, maculata, flava, viridis, cocca, clava, etc, Aceronereis (Blv.); Körper ebenfo, mit vielen, mit⸗ telmaͤßigen Ringen mit gleichen Anhängfeln wie doppelte Schuppen, vorn am End opaler Kopf oder vorragender Rüffel, an feiner Deffnung mit einem Kranz fehr fleiner fleifhiger Hörner und innivendig mit doppeltem Hafen; feine Fühler und feine ſchwarze Puncte. Diefe Sippe ift von einer fchönen Nereiden - Gattung gemacht, die Plv. auch dem, Dr. Leach verdanft, Cirronereis (Blv.); Korper wenig geftreft, aus zienlich wenigen langen faſt gleihen Gliedern mit Ans hängfeln beftehend, deren Ranken fehr lang, ganz den Fühfern des erften Ringes ähnlich, mit ſchwarzen Puncten; feine Kiefer. Zu diefer Sippe gehören N. prolifera, cirrigera, mucronata, Podonereis (Blv.); Körper ebenfale wenig geftreft, aus gleichen Ringen beſtehend; Anhaͤngſel von fehr lan. gen Stielen geſtuͤtzt; erſter Ring lange Fühler und fhwarze Puncte; Mund feheint unbeiwaffnet. ; Diefe Sippe enthält N. punetata und cormiculata, Nereis; Körper geftreft, cylindriſch, aus einer großen Menge faft gleicher Glieder beſtehend; Anhaͤngſel au? zwey Theilen oder Knoten, weder eigentfihe Kiemen noch Schuppen, noch lange Gtiele, noch merkliche Ran fen; erfter Ring breiter, mit fehr langen Kühlern und fhwarzen Puncten; Mund mie Rüffel und mit Zähnen verfehen. Erfie Gattung mit Zähnen. N. verſicolor, nocti- luca, incifa, pufilla, pelagica, annularis, fimbriata. Zweyte Gattung mit Ruͤſſel. N. coerulea, longa, prismatica, craffa, ebranchiata. Spionereis, Spio Gmel.; Gattungen in einer Art gall- ertiger Röhre oder Zutterat, und Kopf mit fehr langen Fühlern. ——— s. feticornis und multicornis. In dieſe Familie muß auch ohne Zweifel die Sippe Polydora von Bose geſtellt werden, die dadurch ſehr merk⸗ wuͤrdig wird, weil der Endmund unbewaffnet iſt und der erſte Ring, dicker als die andern, nur ein einziges Paar Fühler hat, die fehr di und fo lang als der Körper find, daß die Anhängfel aus einen Bündel Borften oben, und aus einem zuruͤckziehbaren Stiel und aus Kiemen unten beftehen; befonders mweil die letzten Ninge feine Anhangfel Haben, und einen Schwanz bilden, der am Ende eine Art Saugnapf hatz doch iſt ſchwer der Platz tiefer Sippe zu beſtimmen. 130 2067 > Familien Lumbricoidae; Koͤrper geftredt, cylin⸗ drifeh, an beiden Enden ſpitz, vorderer Ning alſo fehr Fein, und läßt weder die Geftalt eines Kopfs nod) eines Fuͤhlers bemerken; Mund beftandig unbewaffnet, Squamolumbricus. Les Lombrics à écailles (Blv.); Körper geſtreckt, cylindriſch, mit fehr vielen gut unterz ſchiedenen Singen,” jeder mit Anhangfeln, die aus einer durchſcheinigen Schuppe beftehen, welche ein fecherfoͤrmi— 988 Bündel vergoideter Borften und eine Ranke bedeckt. Diefe Sippe, wozu L. [quamofus, armiger und Fragilis® achören, ſteht deutlich, gewiſſen Gattungen der Nereiden fehr nahe, von denen fie fih weſentlich nur durch das Nichtdafeyn der Fühler unterfiheidet, Cirrolumbsieus (Blv.); Körper geſtreckt, cylindriſch, an beyden Enden ſtumpf, aus einer großen Menge gut unterfchiedener Ringe beſtehend, mit Anhangſeln auf jeder Geite aus drey fehr langen Ranfen. L. cirratns iſt der — dieſer kleinen Sippe. Tubilumbrieus (Blv,); Die gleichen, ſehr großen, wenigen, in der Mitte geſchnuͤrten Glieder, haben auf jeder Geite an ver Linie des Gelenfs eine einfache fehr - kurze Borfte, und der Körper ſteckt in einer biegfamen an beyden Enden offenen Röhre, L. fabellaris, tubicola und lumbriealis gehören zu diefer Sippe. Lumbricus; Körper gbſtreckt, cylindriſch, an beiden “Enden fpiß, mit fehr vielen, gleichen Gliedern, mit Anz hängfeln, die nur aus fehr Eleinen Borften ohne irgend eine Spur von Ranken oder Fühlern beſtehen. Die Gattungen, die in digfer fo umfchriebenen Sippe bleiben, find L. tervefisis, variegatus, vermicularis, eiliatus, lineatus, tubifer. _ Nais; Koͤrper geftredt, etwas gedrüct, beftehbt aus Gliedern, die. wenig fihtbar find, außer an den Anhäng- fen, welche immer nur aus gewöhnlich ziemlich langen Borften ohne irgend eine Spur von Nanfen oder Fuͤh— lern beſtehen; Mund am Ende, bisweilen rüffelforntig. Diefe Sippe ift ſchlecht gefannt, und ſcheint ziemlich ſchwer vom eigentlichen Lumbricus unterfhieden werden zu koͤnnen, hoͤchſtens durch die wenige Deutlichfeit der Ringe. Sie begreift eine ziemlihe Menge Gattungen. DBrafilifde Thiere. — — Aus Kofters Reife.) Ned ek a. Große rothe Ameife Sch habe gefagt, dab die Striche von Engenho fehr von rothen Ameifen zu leiden haben; aber.in der That gibt ed faum eine Gegend der Inſel Itamaraca, welhe von diefen außerft fehadlichen Inſecten frey ware, Sie find dunfelvoth und twechfeln ven 4 Zoll bis auf ıZ0ll in der Yange, Ihr Biß ift ſchmerzhaft und fie hängen fich manchmal fo veft mit ihren Antennen [!] an, dab fie die Spitzen vderfelben in der Wunde, die fie ges macht haben, zurücklaſſen. Ihre Nahrung iſt ganzlich pflanzig. . Sch fand fle Auferft unruhig wahrend der ganz zen Regenzeit, fie wollten oft ihren Weg zwiſchen den Backſteinen meiner Hausaͤre machen und einige Theil— Ba Er N Sr > x von dürrem Eocoölgub und ein großes chen don) den Aere aufpifen oder einige Körner von? Welfhkorn, ‚welche etwa darauf lagen, Einmal ftanden 2 große Safe von Welſchkorn von gleicher Größe: waͤh⸗ rend der Nacht im Zimmer; des Morgens war einer da⸗ von. beträgjttich niederen, als der andere; ich‘ konnte es nicht begreifen, bis ich nach naͤherer Unterſuchung eine rothe Ameiſe aus einem kleinen Loch an der Seite des Sackes mit ihrer Ladung auf dem Ruͤcken und bald dar⸗ auf eine andere u. ſ. f. kommen ſah. Ich brachte nun zufaͤllig meine Hand auf den Sack und er fiel noch mehr zuſammen, ſo daß ein Gewoͤlbe mußte gemacht worden ſeyn, entweder durch einen ſehr ſonderbaren Zufall oder durch das ſchonliche Verfahren a auferordentlichen Inſecten. — Eines andern Abends kamen ſie in einer ſolch — fen Zahl hervor, daß fie den Boden der Zinunereden, aus denen fie kamen, verdunfelten, Sch ließ mir) einige dirre Blätter vom Cocos Baum holen und gegen dei Feind im Haufe ein gutes Feuer auf dem Fleck anmachen, von dem fie Befik genommen hatten. Ich Hatte einige" Sranatbaume hinterm Landhaus, die ich fergfaltig zu erhalten ſuchte; eines Abends hatte ich befonders die Schönheit eines diefer Bäume, der mit rother Bluͤthe bedeft war, bewundert; des Morgens waren die Bluͤ— then noch auf den Baume, "aber: kaum war eim Blatt zurisdgeblieben; dieſe lagen auf dem Boden und einige der Zerftörer biffen Die wenigen, die noch geblieben wa= ven, ab, während ihre Cameraden unten befihaftiges waren, die Beute wegzufchaffen. Ich fonnte mich nicht enthalten, ihnen einige Minuten suzufehen und ihre Ge⸗ ſchicklichkeit und regelmaͤßige Weiſe, wie fie hiebey zu Werke giengen, zu bewundern; aber ſogleich beſchloß ich Rache an dieſen Feinden zu nehmen, und ſieng die Ope⸗ rationen unmittelbar an. Ein wenig hinter den Land⸗ hauſe war ein ſteiler Bühl, von dem es ſchien als be⸗ herbergte er dieſe Inſecten; denn die rothe Erde welche in einigem Abſtand unter der Oberflaͤche des Bodens lag, war ringsum. aufgeworfen. Ich ſtellte 4 Neger unten an den Bühl, um ihn. ſenkrecht abzuſtechen; fie hatten nicht lang gearbeitet ,.als der Krieg begannz denn Krieg war es, ſobald einige Neſter aufgefiharrt ivaren. Die Ameifen kamen in großer Menge hervor, aber Brände Feuer war bereit, und mit diefen Waffen waren wir gegen fie in großem Vortheil. Der Buͤhl enthielt eine en Zahl run⸗ der Höhlen, etwa 6 Zoll im Durchmeſſer, die ſich in un⸗ gleichen Entfernungen von einander fanden, und manche davon waren ohne unterirdiſche Verbindung mit den ats dern. Aus jeder-gieng ein Gang auf die Dberfiüche des Bodens, und manche Hatten mehr: als eine Röhre: aufs waͤrts. Diefe Nefter oder Höhlen enthielten eine Sub⸗ franz von grauer Farbe, welche ausſah wie dicke Spina nenweben eng auf einander gedrückt; in der Hand ges £uetet, fühlte fie fih feudt an, d. h. Die Haut wurde dadurch genaßt. RU Waſſer ſchwamm fie oben Wir ſtellten ein weites Becken von Meffing auf Feuer und füilten es mit Waffe, um dieſe Subſtanz hinein zu hun. In manchen von den runden Höhlen waren Ferne Amel: 7 fen aber andere davon wie ausgeſtopft. Che große Menge ward zerſtoͤrt, und das Landhaus mit fernen Um— 8 —— BIKE ; gebungen erfreute ſich auf kurze Zeit einiger Erholung, aber eine andere Horde aus einem verfihiedenen Quartier entdeckte, daß der Platz unbeſeſſen war und wir wurden. wieder verfolgt. * Es gibt eine andere Art die Ameiſen zu zerſtoͤren, die erſt in den letzten Jahren eingeführt wurde, iſt aber mehr auf ihre Zerſtoͤrung gerichtet, wenn fie Ge⸗— baͤude untergraßen. - Mau verbrennt ein Gemiſch von Schwefel und einigen andern Subſtanzen, die einen ftar= Zen Rauch hervorbringen, am Eingange des Ameifen- baufens, indem man vorher einen Graben darum dilbt, Damit die verbrennliche Materie tiefer als der umliegen- de Boden komme. Dann blaft man durch ein paar Blaſe⸗ baͤlge den Rauch in die Oeffnung; dabey ifts aber noö— thig, alle Risen, durch welche der Rauch wieder hervor= - Fommen fönnte, zuzuſtopfen. Wenn "man biebey mit Achtſamkeit verfährt, ſo hat man Erfolg. Es ift auch ein Mittel, die verſchiedenen Gänge des nämlichen Amei= fenhaufens zu entdeden; und fo wird man in Stand ges ® ſetzt, mit. weniger Unbeſtimmtheit die Lage des Haupt— ſtocks (Pamella) oder des Neftes zu beftimmen. Die xrothe Ameife richtet ihre Zerftörung vorziglic auf die Mandioc-Pflanze; und an manchen Stellen ift es faft unmoͤglich die Pllanzungen vor ihnen zu erhalten Ih erinnere mich, eine betraͤchtliche Menge in niederem Sumpfgrund auf Eleinen Bühlen gebaut zu haben: der Boden war fo naß, dab das Waſſer in den Furchen um jeden Bühl nad Art der Gräben ſtehen blieb; deß⸗ halb hielt ich es für überflüffig zu verlangen, tab man einige Vorſicht gegen die Ameiſen brauchen ſolle; als ich jedoch eines Nachmittags das Feld durchſtrich, ward Ih überrafcht, zu eben, daß die Pflangen auf einigen Buͤh⸗ fen entblättert waren. Ich wußte, wer das mußte ger than haben, fonnte aber in den erften Minuten nicht entdeden, wie es den Inſecten möglich war, zu den ° Mandioe zu kommen. Bald fah ich eine Ameifenfpur 3 and einige Ameifen Darauf gehen; ich fetgte dem Pfad and bemerkte, daß fie eine Brücke von Blättern: über eine Furche gemacht hatten, über die fie weg giengen. Einige ſetzten daruͤber zu und von dem Bühl, während ih da ftand um fie zu belauern. ı J b. Kleine rothe und ſchwarze Ameife Es waren einige andere Ameiſengattungen von klei— dechſe oder um ein ander kleines Thier oder Inſect, —* welches todt auf dem Boden liegen mochte; nach und ») ©ie hat den Namen -Formiga de Roca erhalten. 3 Das Wort Koca bedeutet buchfrabiih cin Stuͤg Land, | das angebaut werden iſt, nachdem der Urwald ges 2 fihlegen und weggeſchafft worden war, Gegenwaͤrtig ® aber braucht man in Pernambuco das Wort Roca Ki ausjhließiich für die Mandioe- Pflanze; fo jagt der F Bauer ham bom Rocado de Roca ein gut Feld von Mandioc, Das Wort Rocado braucht man für Fa jede Arı Feld. 3. S. ent ſchoͤn Rocado für Bauui⸗ "wolle, ein ſchon Rocado für Zuckerrohr u, ſ. w, 2 WHbiges heiße alfy Mandioc - Ame ſe]. = Es gibt eine andere Art von fleinen ſchwarzen Amei— fen: fie machen ihr Neft in Baume und nicht nahe oder unter das Zimmerholz der Häufer. Groͤße diefer Ameifen fehr ins Kleine geht, indem fie fleiner als jede andere Gattung find, find fie doch ein furchtbarer Feind für die große vothe, wegen der Zahl und. dem entfihiedenen Muth, den fie wie die ſchwarzen haben. Man ſucht diefe Eleinen Inſecten auf, und lodt fie an, fih auf Pomeranzen und andere Fruhtbaume nieder zu laffen, welde der Zerftörung von der großen rothen ausgefeßt find, und fie vertheidigen in der That ihre angewiefenen Poſten gegen die gefährlichen Angreis fery wenn man ihnen Zeit gelaffen hat, fih fo zu ver- ehren, daß fie dem Geſchaͤft getvachfen find. Bisweilen habe ich den Eingang zum Neft der rothen Amerfen von Todten der beiden Theile umgeben gefehen ; obſchon die Zahl der fchivarzen, welche darunter find, immer viel größer iſt, ald die der rothen,.berechnete ich, Doch, daß die Erſchla— genen der leßtern immer die erſtern () verhältnißmäßig übertrafen. Obſchon die \ es Eineandere ſſch war ze Ameife Das Haus in welchem ich zu Jaguaripe wohnte, war fruͤ⸗ her ein Schuppen oder Barren, in welchem die Zuckerkiſten zur Ausfuhr niedergelegt waren; ich habe von. den Nach— barn gehört, daß die Ameifen umihn fegr zahlr ich waren; und vorziiglid) eine kleine ſchwarze, die Formiga douda oder naͤrriſche Ameiſe heißt, weil es feheint, fie babe feinen. Pad, fondern auf dem Flef, wo die Horde er— fihtenen iſt, unregelmäßig und gedrängt hin und herrennt, Sie wird von der ſchwarzen Ameife auf den Pomeran— zenbaͤumen durch diefen Namen douda unterfhieden, Eines Abende ſchlief ich in meiner Haͤngmatte: beim Auf— wachen war ich nicht wenig erftaunt zu fehen, daß der mir gegenhberftehende Theil der geweißten Wand wie mit einem Stuͤck ſchwarzen Tuches bedeckt ſchien; ich fand auf und naͤherte mich mit der Lampe. Sch ſah for gleich was es war, und konnte mich eines Schauders nicht enthalten, denn der Anbli war, ich fann wohl fagen, ſchauderhaft; Myriaden von diefen Ameiſen zogen auf der Wand; und ihre Menge nahm ſchnell zu. Sch hatte nich kaum von der erften Veberrafhung erholt, als ic) beim Umſehen wahrnahın, dab die andere Seite des Zim⸗— mers ſich in demſelben Zuftande befand; ich verlieh eilig den Ort, rief einige Neger und verlangte eine Menge Cocos - und Palmbtlätter. hurtig wider fie die brennenden Blätter an die Wände Es gefhah und wir wendeten *) {nN. Rel. de la Franc. Equinox. ton B. Barrdre finde ich, daß die rothe Ameife in der Gegend von Cayenne eben fo Läftig if, als in den Theilen bon Sudamerika, die ich befucht habe P. 00, 2078 nad) berſammelte fich eine hinlaͤngliche Zahl, um die Beute langfaın fortzufchaffen, felbft auf eine geweißte Wand; ‚wenn die Ladung nicht ungewöhnlich fehtver war. Es war fehr unangenehm zu fehen wie die Infecten ſich an ihre Laſt von allen Seiten hingen und fo veft anpackten, daß es fehien, als wäre es eine geftaltlofe Maffe, welche ſich bewegte. Alle Ameifen-Gattungen haben unangenehmen Geruch; aber,die, fleine fleiſchfreſfende rothe hat den unangenehmſten. x BOT -- B an und hatten fobald den größten Theil der Ameifen weggeſchafft; doch entwifchten manche von ihnen in die vielen Risen der Wand. Den andern Morgen wurden - die Winde wieder geweißt und die Ritzen foviel ald mag- zieh ausgefültt. Bei einer andern Gelegenheit wachte ich mitten im der Nacht im Bette auf durch ein Gefuͤhl in einen Füßen, ald wenn fie fanft mit Stecknadeln ge= pridelt würden; ich fprang auf und weil ein Licht im Zimmer war, merkte ich bald, was das unangenehme "Gefühl Hervorgebracht hatte; mehrere ſchwarze Ameiſen Liefen auf meinen Füßen, und auf dein Bett und Boden. wurden fie jeden Augenblick mehr und mehr. Ich machte mich davon, und fobald die Betten weggefhafft waren, wurde der Auftritt mit Verbrennung des feindlichen Heeres wiederholt. d. Tioca-Ameife Es (gibt dann noch eine andere Art von Ameifen, welche Tioca heißt; find ſchwarz und im Ganzen großer als die zerfiörende rothe; "ich fahe aber die Tioca nie in großer Menge; und wenn ih deren bemerfte, mar es in der Nühe eines Ortes, wo Zuder aufbewahrt wurde, und fie liefen hin und wieder ohne einen angelegten Pfad und fheinbar ohne Arbeitöplan. Ihr Biß iſt ſchmerzhaf⸗ ter als der von den rothen. 2. Termiten in Braftlien. Auf Itamaraga waren die Ameifen nicht meine ein— zigen Verfolger; ſie hatten Hülfe von den Copim (Ter- mes Arborum), welche ihre ungehehern Nefter (in Brafis lien Panellas, Töpfe genannt) unter dem Gebälf der Häufer anbringen, welches fie mit der Zeit zerſtoͤren; auch ‚bringen fie ihre Niederlaffungen auf Baumen ar, Gie machten bisweilen ihre bededten Wege längs der geweißten Wände meines Haufes oder auf den Thürpfos ften; ich brauchte alle möglihe Voͤrſicht wider fie, was hier ind befondere um ſo nöthiger, da meine Wohnung nicht von der beften Art Holz gebaut war. _ Man rieth mir, die Stellen, wo fie ſich aufhielten, mit Sheriaf zu verfchmieren, Bis das Haus gebaut würde, und ich fand, daß diefes fie veranlaßte, ihr Vorhaben zu ändern. Es ift in der Gegend allen Perfonen, welche - diefem Gegenftand Aufmerkfamfeit gefehenkt haben, wohl- befannt, dab es gewiffe Arten von Holz gibt, welche den Angriffen. diefer Inſecten mehr ausgefeßı find, als andere, Indeh beliebte es einer Perſon, die gerade ein Haus bauen wollte, zu denfen, daß der Unterſchied, den die Zimmers feute in verfchiedenen Arten von Holz nrachten, die fie ihm anzufhaffen riethen, entweder aus irgend einer un= lautern Abſicht diefer Menfhen, oder ‚aus Vorurtheil herſtamme, welches fie eingefogen hatten. Deßhalb fauft er wider den Rath feiner Werfleute und Freunde einige Arten Holz, die ihm zum Kauf angesoten wurden, nur un den Preis nicht um die Eigenfchaften fich bekuͤm— mernd. Das ward gebaut und er war bereits im Ber griff, Hineinzugehen, als ınan entdedte, daß die Copim einige Hauptbalfen angegriffen hatten; und am Ende hielt man es für dienlich, einen beträchtlichen Theil des Haufes wegzureißen,. ohne welches das Ganze den Infecten würde zum Opfer gebracht worden feyn, Eine Auflö— tigten Chiguas, gibt e$ noc) die Moribondo, ein fhiwar- dem ſchwarzen Moribondo verſchieden durch ihre größere fung der Subftanz , voraus die Nefter der Copim ber fiehen, wird von den Bauern in Ziebern gebraucht ). Moribondo Ich bin noch nicht fertig. mit- Erwähnung aller Ders folger; denn aufier den hier genannten und den berüch-. zes Anfeet, einigermaßen der großen rothen und der Tio- ca- Ameiſe in der Geftalt Ahnlih. Der Moribondo hat Flügel und einen fehr ſchmerzhaften Stachel im Schwanz. Er mache. ſein Neft auf Baumſtaͤmme und Aeſte; beym Lichten der Ländereien verfahren.die Neger mit großer Vorfiht, damit fie nicht underſehens von diefen Inſecten möchten angegriffen werden ; denn wird ein Neſt zerftört, fo fliegen fie-in großer Menge aus, und das zeſchieht manchmal ungedchtet aller Vorſicht; ich babe einen Neger gekannt, der von ihnen fo geftochen worden ift,. daß er mehrere Tage nicht arbeiten Fonnte, Die angegriffenen Theile ſchwellen und entzünden fich, und der Leidende empfindet einen oder den folgenden , Tag abwechſelnde heftige- Kalte und brennende Hitze wie im Fieber. Wenn Die Neger das Neft entdedet, ohne die Einwohner geftört zu haben, fo zuͤnden fie dürre Palmblätter an und verbrennen das Neſt. Alle Infec, ten werden nicht gefüdtet, aber die, Melche entkommen, feheinen durch das Feuer und den Rauch betaͤubt und verlaſſen das Neft niht. In diefen Zufiand habe ich fie behandelt ohne verfeßt worden zu ſeyn; aber nad) kur⸗ zer Zeit kehrte ihre Munterkeit wieder zurück. eo; Es giebt 3 Gattungen von Moribondo; die ſchwarze, von der ich geredet habe, Die weiße, fogenannt, obfchon nur zum Theil weiß; und die Moribondo. Formiga von Aehnlichkeit mit der großen ſchwarzen Ameiſe. S a) ie Dee a Re Die Fledermäufe unterlaffen nicht mic) hier zu quas ten; fie verfolgten meine Pferde. Sie Hängen fih an die Dhren des Viehs oder auf ihren Rüden, wenn fih da eine gedrüucte (abgeriebene) Stelle findet, - Ich Bin auf der Reiſe manchmal vorzüglich Durch ihre Angriffe ' auf Pferde belaftiget worden; denn wenn wir nicht einige -1 *) Labat fagt: dieſes Infect macht dag Gefluͤgel fett, Sch weiß, dab Hühner fehr erpicht auf dieſes Inſect ind; aber die Bauern von Pernambuco verhindern das Geflügel fie zur freſſen, weil fie fagen, dieſes Futter gebe dem Fleiſch einen ſchlechten Gefchmads ich halte das Feineswegs für unwahrſcheinlich, an die Copim haben einen fehr unangenehmen Geruch. Diefer Schriftſteller fahrt nachher fort, und fagt: ed aibt 2 Arten von Holz, die nicht nach) — a: ſchmack ſind, das’ Acajou und das Bitterholz; das, 7 kommt daher, das der Saft und das Holz diefer | zwey Bäume Außerft bitter ijt. Nonv. Voy. Tom. U. p- 389 u. 392. ch weiß nicht was für einen Baum er unter Bitterbolz verſteht; amderwarte nennt er e8 Simarupa, Ich weiß wehl, Daß dieſe rotheAmeife den Blättern des Acaju+ Bauıms nichts thut; aber‘ daſſelbe kommt auch bey manchen andern Pflungen vor... Die Blaster des Acaju find allerdings Aur ßerſt bitter. Bi 2: | Thiere über die erforderliche Zatt bey uns fo $ ; mußte man. fie mit offenen Wunden beladen.‘ Die Haut von einer, Eule hieng oft in einem Stall ann See Sledermäufe zu verſcheuchen. % SS Hhlangen Beym Oeffnen der Ameifenhaufen, wie ich oben er⸗ waͤhnte, entdedten wir ein Paar der zweiköpfigen Schlan⸗ Bi = de. duas onbegas); jede war in einem. der u — Dieſe Schlangen haben ohngefaͤhr = © 28 Boll in. der Lange und etwa die Dicke des fleinen Zin- gers ‚don einem Kinde von 4 — 5 Jahren. Beide Enden de Schlange fehen einander genau aleich und wenn der SDurch berlihrt wird, fo richten ſich beyde auf und bilden einen Kreis oder Henkel, um dag anzugreifen was ihn bes > Kftiget hat. Sie feinen vollkommen blind zu feyn, denn fie andern nie ihren Lauf‘, um einem Gegenftand aus zuweichen, cher, als bis jie auf ihn flohen, und dann . ohne ‚darum zu gehen, kriechen fle in entgegengefeßter Richtung weg. Die Farbe iſt grau ind Weiße; man gibt fie für giftig aus. Diefe Gattung von Schlangen findet man oft in Ameifenhaufen, auch habe ich deren in meinem Haufe getödtet; fie befuchen oft Mifthaufen und Stellen, wo Pflanzenmaterien einige Zeit unberührt liegen bleiben ldieß ıft wohl ohne Zweifel Anıphisbaena]. —4 Man fagt die Inſel Itamaraca fey, weniger ben Schlangen heimgefucht, als das vefte Land: vielleicht iſt dieſe Meynung auf Erfahrung gegründet; aber einige "von denen, die allgemein für. giftig gehalten werden, - wefen gewiß darauf. Eine Rlapperfihlange ward zu Amparo 2 Jahre früher als die Zeit von der -ich rede, getodtet. Ein Pferd verreckte einmal Nachts in meiner Nachbarſchaft, und diefer Tod wurde dem Biß einer Schlange zugeſchrieben; 6 hatte eine Wunde, und der Leib war fehr geſchwollen. anoel, tödtete eine Cobra de veado oder Antelopen= Schlange (Boa Conftrietor), welche er heimbrachte, um fie mir zu zeigen. Es war eine ‚Junge, 7 Fuß lang und etwa von der Dicke eines Mannsarms. Der Namen Anteloyen -Schlange, den fie trägt, kommt von der Zer— ftörung her, die fie unter dieſen Thieren anrichtet. Die ausgewachſene Schlange diefer Gattung legt fih auf Die auer nad) den Antelopen und andern Thieren derſelben Größe, fie wickelt ihren Schwanz um einen Baum und Wartet geduliig, daß ihre Beute in ihrem Bereich vorbei gehen. werde: geſchieht diefes, fo ummwicelt fie das uns gluͤckliche Thier mit ihrem ungeheuren Leib und bringt es fo in Sicherheit. Sch Babe nie entdecken Formen ungez R achtet vielen‘ Nachforſchens, daß man ſie je in einem ſtumpfen Zuſtande waͤhrend der Verdaunng ihres Futters gefunden haͤtte. Menſchen find bisweilen von ihr ver— folgt worden; wenn aber die Perſon in ſolcher Lage das Meiier ziehen kann, fo. ift das Entfommen fehr moglich, obſchon fie wahrſcheinlich berſchiedene Wunden erhaͤlt. Sn der Gegend iſt die Meinung allgemein, daß die Per— » ‚fon, welhe einen Biß von dieſen Schlangen erhalten ' den Biß von einer andern Schlange, hat, nicht. ferner welcher Art es auch feyn mag, zu fürchten babe. Einer von den Negern, den ich mit der Pflanzung von Jaguaribe gepachtet habe, hatte einen Zuß viel diefer als den andern; dieſes kam, wie er mir erzählte, von . = ges erwaͤhnen will; dem E07 einer —— htange;, er — dab er bon den - Biffen'der Schlangen durch) einen Schlangenarzt (Cura- dor de Cobras) oder, Mandingueiro, Zauberer, geheilt worden und deßhalb nicht geftorben fey; daß er ‚aber, weil der Mond: voll var (Coma a lua era forte), nicht ohne einigen Schaden vom Biß weg fa. Er. hatte.oft heftige Schmerzen in den Senden, befonders. beym Wolle mond und bey den ‚Mondewechfenn, und bisweilen brach die Wunde auf und blieb in diefem Zuſtande Wochen lang; wenn er fi aber forgfültig vor den frühen Mor— genthanen in Acht nahm, heilte fie wieder ohne.alle An— wendung medicinifher Hilfe. Der fhonfte Lurch, den ich fah, ift die. Corallena Schlange (Cobra de Corall), Ohngefaͤhr 2 Fuß lang und Daumend dick; mit ſchwarzen, weißen und rothen Querftreifen gezeichnet; fie wivd allgemein für gifüg ges. halten 9). Biıftigeferfe Aber die Schlangen beläftigen einen nicht fo fehe als die Fleinern Wurmarten, von denen ich noch eini— denn Die erſtern kemmen felten in Hanfer und man fieht fie eben nicht Häufig in den Fuß und Sahrwegen. Uber die Krabbenfpinne (Aranlıa, Ca- rangue jeira, Aranea avicularia), den Gcorpion (la Craia) und die Schlangenlaus (Piollho de Cobra, Sco- lopendra morsitans) trifft man in’ den Häufern. und aller Orten an; man muß fie forgfältig vermeiden, denn ihre Biffe find ſchmerzhaft und man fagt, fie bringen —— hervor. Eine inſtinctartige Beſonnenheit auf den Fall, dieſem oder anderm Gewürm von weniger Bedentung zu begegnen, wurde mir (und fo geht es den meiften Perſonen) fo gewoͤhnlich, daß wenn ich, ine Begriff war zu leſen, ic) das Bud) zuvor heftig zuſam— man fhlug, un alles zu zerquetſchen, was etwa zwiſchen den Blättern riechen möchte; wenn ich den Hut oder die Stiefel oder die. Kleider anzog, gefhah es mit eis niger DVorfiht als ein gewöhnliches Gefchäft; das ges ſchah nicht nach einer. Beftimmten Idee von der Wahrz ſcheinlichkeit, etwas Unangenehmes in diefem Falle zu fine » Ich habe Pifo’3 Bericht über die Schlorgen vo Brafilien gefeben, und obfihon die Be —— welche ich von denen, die ich geſehen, und von denen ich gehört, Gegeben habe, etwas von den feinigen ab⸗ weicht, fo habe ich doch für gut gefunden , die mei⸗ nige fo au laffen, wie ich fie urſorunglich aufgefeßt » hatte. Pilo erwähnt der Wurzel bon ver Jurepeba= Pflange als fehr wirffam bey Heilung der Schlan⸗ gen-Biſſe. Iſt dieß die Jurubeba? Wenn dieß— ſo iſt es ——— daß fie jetzt nicht hiezu gebraucht wird. Die Jurubeba findet man faſt in allen Ge⸗ enden; ein kleiner Strauch, welcher eine, Frucht vingt, wie die der Batate [Potatoe - Apple, Conyol vulus Batatas].. Ein Yhfud von der Wurzel wird jeßt haufig gebraucht für den Huſten und Erfältung, Pilo redet auch von der Caatia oder Cajatia oder Caaciha - Pflanze, welche, wie er fagt, auch den Nas men nit Recht Schlangenfraut (Herva de Cobras) erhalten ihatz; feine Befchreibung davon pag. 102» femme, in manchen Hinfichten mit der, der Herva Cobreira liberein, von der ich im z2ten Capitel ge⸗ redet babe, Es kann aber kaum die naͤmliche ſeon, denn Die meinige wuͤrde viel häufiger vorkonmen⸗ wenn fie innlaͤndiſch — 130* — HC } > si). ſondern dieſe Vorſicht gewoͤhnte man ſich ia: : ‘(os an. Eines Tags ward ich von'einer la Craia gebif> “fen; ich hatte mein Pferd beftiegen und meinen Gonnen- fhirm in die Hand genommen, um mir Schatten zu ına= hen, wenn ich bey mernem Nitte würde weiter gefoms men feyn; als ich Den Schirm oͤffnen wollte, fühlte ich einen heftigen Schmerz in’ meiner flachen Hand; ich fah wieder und bemerkte faaleih, was mid) gebilfen hatte, worauf ih umfenrte und heimritt. Sch legte Limonten- ſaft auf den Theil, und da ich nach einer halben Stunde feine befondern unangenehmen Empfindungen hatte, fo beftieg ich wieder mein Noß. Die einzige Wirfung, die ich vom Biß erhalten hatte, war eine Taubheit in mei- ter Hand für diefen Tag und Rothe unmittelbar um den feidenden Theil; den andern Tag aber war die erfte verfhwunden und die Ichte dauerte nicht mehr lange, Labat erwähnt eines Falled, wo der Scorpionen=Biß eben fo wenig Unbequemtichfeit verurfachte, als ich hıevon er> aahle.habe, Wenn ich einigen meiner Nachbarn: die ges ringen. Zolgen des Biſſes erzählte, fo fihrieben fie eg dem Zuftande des Mondes zu. * Freßwerkzeuge der Cruſtaceen. (Mem, sur 1, an, s. vert. p. Savigny. I. 1816.) *)., (fi Taf. 25.) LS tugeereoe Kopf und Körper ift bey den Krebſen gänzlich ver— ſchmolzen, hat aber dennoch zwey große zufammengefeßte Augen. und vier Fühlhörner. Mund hat eine Dberlippea und tiefgefpaltene Zunge e*), überdieß zwey Dberfieferi, zwey erfte Unterkiefer ©, und zwey getrennte Unterfie= fer w, die alfo; feine Unterlippe bilden. Unterfiefern ftehen noch feine eigentliche Fliße, dagegen, das erfte Paar. Beyfiefer b, das zweyte c, dann das dritte d, größer als die andern, und das. alle bedeckt. Nach ihrer Stellung darf man annehmen, daß die ſechs vordern Füße bey Julus, das heißt, alle Füße der Herapoden, hier in Kiefer verwandelt worden find. Hinz term Mund zahlt man hinter einander fünf Paar große Fi: Be zur Fortbewegung, die bey den Herapoden nichts Ana=- loged mehr haben. Leib endet in einen Schwanz, der unten einige Paar gegliederter Anhängfel Hat, die mehr oder ‚weniger zum Schwimmen dienen, und als Schwanz: füße betrachtet werden fünnen [find nach unferer Mey- nung das, was man bey den Raupen Bauchfüße nennt]. Bey den Krebfen iſt Kopf und Bruft fo verflojjen, daß Das Maut beyden gemeinfchaftlich wird, und mithin von 2mal 3 Fußpaaren als Kiefern umgeben ifiy***). > *) Merk; die Erklärung der Buchftaben findeſt ſchon Iſis VII. ©. 1214. Bit diefer „Ab. haft nun.alies, was das Buch v. S. über die Frefßwerkzeuge enihält. ) Drefe Zunge wurde ton Cuvier. als cin Süeferz Paar (das ſechste) beſchrieben, und von Fabricius als eine Unterlippe, labium, welcher Nahme ziem— lich darauf paſſen würde, wenn fie nicht ſhou zu den zweyten Unterkiefern. der Herapoden gehorte; *) Der Schwanz der eigentlichen Eruftaceen (Malrco- ktracey Latr,), befieht weſentlich aus 7 Ringen, wo— Hinter diefen; Sch Habe geſagt, daß ſchon allein die Stellung der —— — ſechs letzten Unterkiefer der Krebſe fie für im Kiefer ver wandelte Fuße mie anfehen lajlen. Diefe Meynung wo noch durch wichtige Betrahtungen unterfihtst. s 1) Die ſechs Unterkiefer tragen jedes an feinen aus fern Grund eine Art langer Palpecce oder vielmehr Ruͤ⸗ den=Ranfe, die wie eine Peitfche mit der Geißel aus⸗ ſieht, undrdie ich dieſerwegen geißelförmige Rant grum) nennen werde. Dieſe Ranken, welche von gewöhnlichen Palpen ſich ſehr unterſcheiden, find Dr die platterdings nicht zu den wirklichen Kiefern ge doch findet man an den Vorderfuͤßen — — ſtraceen ſehr analoge Fäden. 2) Die Beykiefer der Krabben ſind — Se dert, als die eigentlichen Füße, und befiehen gemeiniglich aus ebenſoviel Gelenken. Dieſe gegliederte Geſtalt machte, daß viele Naturforſcher fie weniger für Kiefer als fur Diefe angeblichen Palpen aber _ eine Art Palpen bieten. haben an ihrem Ende immer Stacheln oder Nägel, und die wahren Palpen haben nichts dergleichen. ã—n— K 3) Die geißelförmigen Ranken der Beyftefer find am Gelenk eingefügt, dag man an den Fuͤßen Hirte nennen würde, und fteilen durch dieſe Einfügung gany genau die Außern Cappen der geipaltenen Zube (Taf. HE Fig.2.), am Schwanz faft aller Sruftaceen und felbjt an der Bruft von Squillae und Myfes vor *), 4): Befanntlid haben die Fuße der Krebfe und der anderen zehnfuͤßigen Cruſtaceen einen ausgezeichneten SHAraEEeN nehmlich Daß die Kiemen an fie beveftiget ‚find. Ich halte es fogar für ein faſt allgemeines Geſetz bey Eruftaceen und Entomojtraceen, daB ihre Kiemen an ihren eigentlichen, oder an ihren Schwanz = Flden veſtſitzen “). Die Beyfiefer der Krebfe, wenigſtens die vier letzten, haben, eben fo gut Kiemen als die Zube. Diefe, haben bey feiner befannten — die wirklichen Kiefer. I8. meynt nehmlich, der Außere Vappen auf ven Fußen und die geißelformige Ranke auf den Behkiefern ſey das. Ueberbleibfet der. Kiemen, wenigftens ſehen wir die Sade fo an]. 5) Bey den langen. Krabben 3. 3. Krebfen, Fangen die Beyfiefer an, fic) vom Munde zu entfernen und ſich mit den Füßen gleich zu ftellen, deren Reihe fie nach vorn fortzufeßen ſcheinen. Die groͤßten Kiefer nehmen ſogar biß zu. einem gewiſſen Grade die Form und die an von jeder der ſechs erften ein Fußoaar trägt. Die: Krebfen follien alſo alle, außer ihren Bruͤftfüßen, noch zwolf Schhwanzfüge haben. Gewöhnlich aber verfinmmern bey gewiſſen Familien ein oder mehrere davon. Sieh hinten die Theerie der außern: a gane der Eruffaceen mit zo und 14 Fußen. Sowie auch an der Bruſt einer Gattung, die eine neue Sippe, Paſiphaca, inacht, welche den Krebſen naͤher ſteht als Mylis und Squilla,; ven Riſſo als Alpheus. unter dem Nahmen Alpheus Sivado her fohrieben; erſt aufgenemmen und bedbachtet nad) Erz fHeinung diefer Abhandiung und nebſt vielen andern von Hrn, Cuvier mirgetheilt. "*) Biöiweilen, wie bey Cyamus, Alellus, Bopyrus,, Cymothoa, unterſcheiden die, Fremen ſich nicht mehr” von den Fußen. F at Im Mund. der Krebſe Finden ſich atfo, die Theile, — 5 s J N "4 dungen) erteilten Bi any dab fie vordem el wirtige :Wühe find beſchrieben worden *). Per weichen der Mund der herapodifchen Snfecten befteht: - außerdein noch andere Theile, die man nur für Analogen der Füße der Herapoden nehmen fann, Bleibt hierüber ein Zweifel uͤbrig — die — Zhatſache den — vollenden. be ir ; A Erklärung der Abbid, Taf. II. ie — Eingelne Theile v. Cancer⸗ Potamon Auvistile Savigny (Iſis T. D ——— von vorn. e) Ziveufpaltige Zunge, . 9 Sberkiefer. Die Palpe o iſt Fein den Cruſtaceen eigens R thumliches Organ. Sie findet ſich bey den Cirripe- "den. und man fießt einige Spuren davon bey den My- - riapoden., .o) Erſtes Unterkiefer, mertwurdig wegen ſeiner Aehn⸗ üchteit mit den allerge woͤhnlichſten Unterkiefern der. He⸗ . rapoden, 2 ; an) Zweytes Unterkiefer. b), Erftes Beytiefer; bey ihm weicht die gewoͤhnliche Jußbi dun am meiſten ad. Die beyden untern und 8 unterfieferförmigen Lappen b* c* feiner inneren hei: . ‚lung muſſen ‚als Hüfte und erftes Schentelgelenk ange⸗ ſehen werden, welche verſchoben und mehr oder weni: ger ausgedehnt find. Die andern Fußgelenfe, die im . Abrigen diefer Abtheilung vereinigt find, find faſt gar . nicht zu unterfcheiden, Die äußere Abtheitung 6, oder > Beißel, ift am Grund ihres Stiels mit der innern Abtheil. verwachſen. Zweytes Beykiefer, die beyden Abtheilungen ſind bis auf ihren Grund getrennt; die innere kommt in. Anſehung der Zahl und des. Verhaͤltniſſes ihrer Theile dem in’ Fig. 1. g abgebildeten Gehruße fehr nahe. Doch befteht. das Bein und die Fußwurzel aus kurzen A abgeplatteten Gelenfen , das letzte ſehr ftachlig. 4) Drittes. Beyfiefer;. diefes. zeichnet‘ ſich durch den langen Schenkel aus, deſſen erſtes Gelenk noch einmahl ſo lang. iſt als das folgende, und alle andern zuſammen an Groͤße uͤbertrifft; es iſt gerade das Umgekehrte der Bildung der Bemöhnbiuhen Fuͤße, wo das erfie Schen⸗ kelgelenk kurz ifte In dieſer Hinſicht würde das dritte R Beykiefer mehr von den. Füßen abweichen als die vori— gen; aber) es. nähert ſich ihnen Durch die Gellung der Ne und bejonders durch. die Gejtalt des Fußes und der Fußwurzel, deren Gelenke geſtreckt find,. Bey dem Krebſen find die dritten Beyficfer. 'ebenfo dünn als die andern Füße. RN Gehfuß, unmittelbar hinter den Scheren. 13 Zweyter Shwanzfuß des nämtichen Krebfed, als Beye— ſpiel eines ziweyfpaltigen. Fußes. I. Gammarus (Creyette) hat, wie die. Suche, zuſanimengeſetzte Augen, vier Fuͤh⸗ fer, eine große Oberlippe, tief gefpaltene Zunge, zwey ”) Alpheus Sivado v. Rilfo: hat wirklich ı2 Sruftfüße, die zum Gehen dienen, Fe * Oberkiefer is zwey N ‚Anterkiefen 0, und given — zweyte u, die zuſammen keine Unterlippe bilden. Hinter dieſen zweyten Unterfiefern findet man nicht die. ſechs Beykiefer, ſondern nur zwey am Grund mit einander verwachſene 1. b, und die genau eine Unterlippe mit ihren zivey Palpen vorftellen. Diefe Palpen aber haben ftarfe Hafen fr). Nun folgen unter den Ringen, woraus der Koͤper befteht, nicht zehn, fondern vierzehn. Füße, d. h. vier mehr als bey den Krebſen; weiche Zahl genau gleich ift der der Beyfiefer, die Gammarus weniger hat als jene. Daher muß man glauben, daß die vier letzten Beykiefer der Krabben und Krebſe bey Gammarus wies der. wirkliche Füße geworden find Leigentlih Füße ges blieben). Was nun die erfteren. beyden [Füße] betrifft, fo be— alten fie das Anfehen von Kiefern oder Unterlippe nicht allein bey Gammarus, fondern bey allen mir befannten Eruftaceen mit vierzehn Füßen. Dennoch gleichen dieſe fatfchen Kiefer bey Squilla. und Myfis fehr den andern Borderfüßens fie thun deren Verrichtungen, und mehrere Autoren, fogar neuere, haben Squilla als Cruſtace mit 16 Füßen. befhrieben **). Im Grunde haben: alle eigentlichen Cruſtaceen 16 Fit Sie unterfheiden fich, unter einander nur in, Anfes hung, der. Fußzahl, die in Nebenkiefer, verwandelt wor— den find **"), Mon Krebfen Und den andern zehnfuͤßi⸗ gen Eruftaceen, find deren 6. Nur Oniscus, Alellus, Bo- pyfus, Gammarus, Squillu: und. alle andere fogenannte Branchiopoda haben deren bloß zwey ****); dieß ift uͤbri⸗ gens eine Verfihiodenheit, diederjenigen analog ift, welche wir ſchon zwiſchen Scolopendra und Julus. bemerkt haben. Die Hoffen. oder Schwanzfüße zahle ich nicht. mit zu den beftändigen Gliedern der Eruftaceen. Dieſe Zübe und der Schwanz, welcher fie hatt, finden ſich zwar bey Gammarus, bey andern) aber verfinnmern fie. I) Einzelne Theile von Gammarus, Cymadula ſiloſa Savigny. t.IV, (Iſis t.25.) ‚ a) Dberlippe aufgehoben, von unten.. e) Knorpelige Zunge zweyſpaltig. i) Oberkiefer mit Palpen. o—u) erſtes und zweytes Unterkiefer, jedes aus zwey Platten, ohne Palpe. b) Beylippe mit 4 ungleichen Lappen, die Außeren, oder die der Schenkel fehr Bra weit Über die Innern vor» ‚ftehend.. Beyde entſprechen den Lappen b*c* der erften Beyfiefer der Krebje Taf. UJ. Fig. 16,, und kommen *) Ben Alpheus Sivado bereinigen fih die Hüften der zwey vordern Scheeren wie eine Lippe. Diele Son: derbarkeit it um fo merlwuͤrdiger, da ſie nur das eine Geſchlecht hate ”) Nimmt, man feinen’ Eruflaceen , 3- B. Cymothoa, den Kopf ab, fo bleiben die Beykiefer am erften Leibesring bangen; * Daraus ergibt fih, daB es zur Beſtimmung der Kieferzahl eier, Eruftace birfänglich, iſt, ihre ‚Süße zu zahlen... Wenn man die neuejten und genheertten Autoren uber: den Mund dieſer Thiere zu Nathe sieht, ſo ſieht man, wie vielen Irrthumern dieſer einzige Wunct der Theorie hatte vorbeugen Fönnen, “rr) Crustüces Cryptobramches. v. de Lamarck. a = Zr Don denfelbern Gelenken. In Anfehang der Bildung hat auch diefe Lippe gewiſſe Sippenaͤhnlichkeiten mit der hintern Beylippe der Scolopendrn, die einen gemein⸗ ſchaftlichen Urſprung verrathen und einem gelibten Auge nicht en’gehen werden. Doch haben ihre Palpen ein ‚Stud mehr. die Hüfte, Schenkel, Beine, haben dort eben foviel Gelenfe, ald man deren in den andern Züs Ben findet; Fußwurzel Dort ebenfo als Nägel geftaltet: Theile von Gammarus — Lyoefiz fürina Savigny. 3. Kopf und erfte Körperringe- Außer. den Augen und Sühlern fieht man aud die 4 Fußpaare bbbb mit In— begriff der Beylippe, “die Fig. 2b befonders abgebildet iſt. Diefe 2 Figuren, wie. die meiften vorigen beivei= fen, daß die Natur die Geftalt und Verrichtungen der Füße unendlich abandere ohue ihre Gelenke zu ander. b) Beylippe mit 4 kurzen Lappen, aͤußere fürger als in⸗ nere; wenig verſteckte Fußgeſtalt. Alle dieſe Lippen wuͤrden Beykiefer ſeyn, wenn nicht die Hüften verwachſen wären. 2) Einzelne 3) Einzelne Theile von Squilla Mantis. Fabr, b) Beykiefer. Es ift ſchwaͤcher als die andern Füße und bogenformig wie fie; es hat £eine Geißel aber ein klei⸗ nes ſchaufelförmiges Anhängfel, das auch die 4 folgen⸗ den Fußpaare haben. d) Sub, unmittelbar hinter den Sheeren kaum von vorigem Unterkiefer unterſchieden; die umgekehrte Rich- tung des Beins und deſſen Fußwurzel entſteht nur von einer ſchwachen Drehung, die im Zeichnen ſich nicht ausdruͤcken ließ. h) Fuß des 5ten Paars, erſter von den zweyſpaltigen Fußen. — III. Apus (Kall. Ein Apus aus der Claſſe Entomoſtraceen, zeigt 2 Fuͤh⸗ fer, ı Dberlippe a, eine tiefgefpaltene Zunge e, 2 Ober— ‚tiefer i, zwey erfte Unterfiefer o, und 2 zweite u, die ſich nicht zu einer Unterlippe verbinden. Dann folgen uns gefahr 6o Paar Schwünmfliße, alle außen an ihrer Wur⸗ Jel mit einer Kieme, innen mit einem gewimperten Blaͤtt⸗ chen, wodurch alle wie Beykiefer ausſehen. Erſtes Paar endet in mehrere lange, gegliederte Nanfen, ziemlich wie die geißelförmigen Ranken der Krebſe, von einigen für Fuͤhler angefehen. Der Apus hätte auf diefe Weife einen Mund, ganz gvie die Krebfe, wenn feine 3 erften Fußpaare entſchie— dener in Beyfiefer verwandelt wären, oder wenigfiend wenn die folgenden mehr einfahen Füßen glichen. Aus der Anweſenheit der Fühler kann man auch die der an— dern Koprtheile erwarten, wie auch daß der Mund des Apus nichts mit dem der Arachniden gemein habe, ‚Einzelne Theile von Apus cancriformis [Hall]. | Taf. VII (Sfis 25). Ein Weibchen von unten; Dberlippe a bedeckt das ges zaͤhnte Ende der Dberfiefer i, die fich auf die Zunge e und auf die Unterkiefer o,u fügen, die Füße nit zuſammenge⸗ drüdten, gewinperten, maxillenformigen Hüften begrans sen einen Songs = Canal, in den der Apus Die Thierchen —— — Erd Bringt, die er in feinen Mund ſtecken will wohin dieſer Canal in gerader Linie führt‘ Sie haben, mit Ausſchluß der Hüfte, fünf. Gelenke, die am Ende eben fo viel Ans hängfet oder Lahne haben. An den beyden vordern Füßen. find die vier Schenkel - und Schienbein-Lahne oder Anhangs _ fet.cc', dd’ gegliedert, borftenformig, nach und nad laͤn⸗ ger, in Anfehung der Feinheit und Menge der Gelenke den Faden oder geißelformigen Ranfen am Munde: der Eruftaceen ähnlich; machen die Ruder des Apus und der Entomostraca aus, welche Ruder Fabricius ſehr uns richtig. bald fuͤr Fühler bald fuͤr die Palpen einer Unter— lippe hielt. Was das Anhaͤngſel betrifft, das der Fuße wurzel entfpriht, fo ift es an diefen erften Füßen fehe kurz; in den zehn folgenden Fußpanren aber verliere es die Geftalt eines beweglichen Fingers, wodurch Diefe Füße eine ſtarke Aehntichfeit mit. den langen Zuben des Limulus befommen. Es wäre alfo möglich) , dag dur ein gewiſſes Zufeken oder Wegnehmen dem vborletzten dieſer zehn Paare das letzte Paar der langen Füße des Limulus entfpräche. So fönnte man aud) bey den Brana chibpoden ſchließen, und die eyertragenden Füße der bey⸗ den Sippen Branchiopoda und Apus den erften Schwanz füßen des Limulus und der Eruftaceen entjprechen laſ⸗ fen. Auf den Tafeln und in der-A6h. hat nichts davon angegeben werden fönnen, weil Dieb bloß die Zeit auf⸗ klaͤren kann. Das eilfte Paar traͤgt die Eher; die fol⸗ genden werden nach und nach kleiner, und die ietzten nd faum zu feyen. ; . a Dberlippe abgelößt, von unten. ! e ziwenfpaltige Zunge, an der man einen bewinpers ten Canal bemerfi, der gerade zur Speisröhre führt · i Dberfiefer, ftark gezahnt, ohne Pate © erftes Unterkiefer mit gewimperter und gezähnter Platte. / ; u zweytes Unterkiefer. IV, Limulus Gigs 7% Wir kommen zu einem anderen Entomoftrace, wel⸗ ches aus unbegreiflicher Nachlaͤßigkeit noch immer. mit Apus in einerley Familie, fteht. Limulus von unten, . zeigt feine — — man ſchon ſchließen kann, daß die Achten Oberkiefer auch unterdrudt ſeyn werden (der Mangel der Fuͤhler beweißt zwar noch nicht den. der Ober- und Unterkiefer, berech— tigt aber ihn zu vermuthen), Man fieht auch wirklich nur 2 fleine 3gliederige Scheeren, welche Cuvier Pals pen nennt, Latreille Mandibeln, und welche in allem den Mandibeln von Nymphon und Phalangium gleis hen ). Hinter diefen unachten Mandibeln findet man, flatt der zwey Marillen und der 8 Fuͤße bey den Arach— niden, 10 Fuͤße, welche an der Wurzel Unterkiefer find, oder, wenn man will, man findet zo Unterkiefer, welche an ihren Enden Füße find; das heißt: die Dre gane der Ortsbbewegung find zugleich Freßorgane. Diefe ıo Fuͤße enden in Scheeren, wie Dberfiefer, und ſtehen wie Strahlen um den Mund, der unten und in.der Mitte liegt. Schon bey Phalangium haben wir Gangfüße ges eben, welche an ihrer Wurzel in Unterkiefer verwane *) Ehen ſolche befigt Caneur Maja. O. \ 2 4 r \ delt waren; es waren aber nur Die bordern Fuhpaare. . Hier find es alle Bon den Schwanzfüßen, welche Paar⸗ weiſe vertwachfen und’ in breite Blätter, welche die Kiemen bedecken verwandelt find, rede ich nicht. aA . Der Mund des, Limulus hat nur einen Pharynx; er ‚Öffnet fich unter der gemeinfhaftlihen Hüfte, melde die ‘2 feinen Scheeren trägt, und vollkommen einer Die - Uppe gleicht. Speißröhre vichtet fih nah born, denn der Magen des Timulus fiegt, wie beym Krebg gegen den bordern Nand der Schale. -Zivey gesähnte-und hor- unterdrückt find, z ‚nige Anhänge verfhließen den Mund nad hinten⸗ fön- nen als 2 Hüften angefehen werden, wovon die Fuße £ Vom Apus zum Limulus it derAbſtand faft eben 4 ſo groß und der Gegenſatz eben fo deutlich, als ‚vom ‚Nebs zu Phalangium,, Wir muſſen ‚daher ebenfalls viele Bivifchenftuffen -zwifchen beyden Sippen annehmen: man “ wird fie fiherlid. finden, wenn man forgfältig die an _ ern Entomoftraceen unterfucht 3. B. Calygus, Binocu- lus eto. Die Beobachtungen koͤnnen leicht vermehrt werden. ie, welche ich mittheilen fonnte, führen zu demfelben ganen Hülfe leiſten und bisweilen vollfommen ihre Stelle ‚ verfveten. Man. kaun aber den. Satz nicht umfehren- ‚Wenn in. 1000 Fällen die Füße die Gefhäfte der Ober: - und Unterkiefer verfehen, fo gibt es feinen, wo diefe ‚das Geſchaͤft der Füße hätten, was man doch wohl vers muthen Fönnte. i { Das Refultat diefer Abh. ift: dab die Apiropoden ‚mit 3 und 4 Zühlern allein einen Mund mit Organen „haben, die ausſchlieblich zum Freſſen beftimmt find, das heißt: Dber- und Unterkiefer, die fi mit. denen: der ‚Herapoden vergleiden laffen. ; Dasß oft die Wirkung. diefer Organe durch einige Hälfsorgane auf Koften der vordern Züße verftärft wird: ‚endlich, daß nur diefe Hülfsorgane bey den Apiropoden ohne Fuͤhler vorhanden find, fo daß der Mund derfelßen, wie ‚er auch dem den ſechsfuͤßigen Inſecten ahnen misge,' doc) Feine andern al? unaͤchte Dber =, unächte Unterkiefer und - amächte Palpen hat. * — Einzelne Theile von Limulus Polyphemus. ; Latr. t. VII. (Iſis ©. 25.) 7.0.32) Männchen, von unten, hinferer Theil weg; c Nee ben⸗Oberktiefer, fheerenförmig auslaufend und auf einer Art Oberlippe eingefügt. d, k, g, k, k, die zehn langen Füße, die aud in Scheeren auslaufen, und deren Hüf— ten eben fo viel Unterkiefer bilden, in deren Mittelpunct der Schlund yfih öffnet. © außere Abtheilung des letz⸗ ten langen Fußes; 1Art zweyſpaltiger Unterlippe von den beyden Hüften, deren Füße durchgehends verfümmert- find, gebildet; m m erftes und zweytes Paar Schwanz⸗ > füße oder erfte Blättchen zur Deckung der Kiemen. 6) Neben-Dberfiefer ganz den Dberfiefern des Nym- phon ähnlich, Man fieht an den Buchſtaben, womit fie bes eichnet find, daß fieden letztern entſprechen follen und Folglich dem zweyten Zußpaar von Apun Es fheint Ifie. 1918. Heft ım, ‚Refultat. Ich glaube bewiefen zu haben, dab bey den - Apitopoden die Organe der Ditshewegung den Sreßor: — — wirklich glaublich, daß die Ruder des Apus mit den wah⸗ ren Ober «und wahren Inter» Kiefern berſchwunden find. Die Hüften der falfchen Dberkiefer des Limulus find mit einander verwachfen; fie-bilden en lanzenför⸗ miges Stud b, das einzige, das man ald Oberlippe au⸗ fehen koͤnnte, diefe Lippe trüge alfo die Oberkiefer, die fie Hätte bedefen follen. Auch fonnte Cuvier diefe fon derbare Stellung mit der natürlichen der eigentlichen Dberkiefer nicht zuſammenreimen, und fah daher die bey- den £leinen Scheeren des Limulus ald Palpen anz eine eben ſo unzuläßige Mehnung als die vorige, iveil die Dberlippe der Eruftaceen und der Inſecten niemals Pal pen hat, R d) Erſtes Unterkiefer oder Fuß des erften Paars, die ‚Dberkicfer nicht mit gerechnet. Die Huͤfte ie mit Dornen verfehen; der folgenden Gelenke find fünf, wie an Ar— men der Krebfe und Bücerfcorpione, wie an Füßeh des Apus, 2 k) Fünftes Unterkiefer oder Fuß des fünften Paare. Es hat zwey Abtheilungen; die Außere kann man mit der Peitſche der Krebſe vergleichen, ‚obgleich fie feine ge: gliederte Geißel trägt. Das Bein der innern Abtheilung, ftatt in den beweglichen Finger der Scheeren fid) zu ver⸗ tängern ; trägt vier bewegliche Finger; ſelbſt die Zußs wurzel’hat am Ende zivey fleine Finger. * e) Hüfte der Unterlippe oder Fuß des ſiebenten Paars (mit Einſchluß der Oberkiefer) nichts mehr als die Hüfte. Bey oͥ iſt ein kleiner Hoͤcker, vielleicht ein Rudiment der andern Gelenke. Sm Bericht der Commiffare wird über die Gtelle am Schluffe, daß fih Füße in Kiefer, diefe aber nie m Füße verwandelten, gefagt: es fey nicht ganz wahr, wenn man von vollfommenen Thieren zu unvollfommenen ges be. So hätten die Eirripeden, welche den Eruftaceen verwandt, auch mehrere Kieferpaare mit Palpen oder Ranken, welche Kiefer aber nicht wie bey den Cruſtaceen gegliedert ſind. Dazu fagt ſsavigny, dieſe Thiere bes ſtaͤtigen meine Meynung; ihre Kiefer ſtellen genau die eigentlichen Kiefer der rofüßigen Cruſtaceen vor und ha⸗ ben nichts. mit den Beyfiefern gemein, was höchſtens von den 2 erften Füßen der Cirripeden gelten könnte. Uebrigens iſt e8 merkwuͤrdig, daB bey einem der Ortsbe⸗ wegung beraubten Thiere die Fuͤße dennoch gaͤnzlich von den eigentlichen Mundorganen getrennt ſind — und dann faͤhrt der Bericht fort: verfolgen wir die Reihe, fo fin⸗ den wir, daß bey den fursfhwänzigen Nrebfen die drit— ten Beyfiefer, oder die Außern weniger die Geftalt der Füße Haben, als bey den folgenden Cruftsicen, daß dieſe Kiefer wegen ihrer Veftigkeit und ihrer Zähne mehr zum Freſſen beytragen, als die eigentlihen Siefer; endlich dab die Beykiefer erft gegen das Ende der Ordnung "der zofühigen Eruftaceen vollfonnnene Ortöbewegungsors gane werden, wie bey den Squillen. Am Ende loben die Berichterftatter die Arbeit, glauben aber nicht, dab ſich dadurch etwas im Syſtem ändern werde, fondern nur zur Verbeſſerung der natürlihen Methode dienen Eönne. Endlich find ihnen dergleichen Anfihten Ipecu- lativement fehr ſchoͤn und fehr intereffant, fie fönnten aber in der Praris a SE werden. So waͤ⸗ 131 2053 ven in einem neuerungẽſuͤchtigen Geift traurige Waffen sur Verlegung der Pomenclatur und ‚zum Schaden ‚der BWiffenfihaftz allein fie feyen. uͤberzeugt, daß M. Savig- ny dieſe fubverfiven Ideen reponfliren werde! i Kerfe und Quallen von der Augrüftung nad dem Congo, von Leach. (Tudey’s Reiſe 1818.) Cruſtaceen. Taf. 25. Portunus; eine neue Gattung ohne Stacheln vorn an den Armen, im Bufen von Guinea, ; Lupa; 3 neue Gattungen, alle aus der Abtheilung, in welcher der. hintere Geitenftachel der Schale fehr ver— laͤngert iſt. Machaerus; neue Sippe mit Gonoplax verwandt, unterſcheidet fih aber durch kurze Augenſtiele, welche auf demfelben Theil der Schale ſtehen, wie bey dieſer Sippe. Pilumnus; neue Gattung, Buſen von Guinea. Grapfus minutus und eine neue Gattung ebenda. Dorippe; Gattung unbeftinmt. 1. Megalopa (erfter Bauchring hat. jederfeits 2 be: wegliche Platten, welche ich früher überfehen) Cranchii ; neue Gattung, Nüffel vorragend, ganz, breit, endet in einen Stachel, an jeder Geite ein Zahn, an hinterer Huͤfte ein grader Stachel. Ebenda. Dieſe Gattung gehoͤrt zu derſelben Abtheilung der Sippe, wie die aus unſeren Meeren. 2. M. maculata; net, Schale glatt, ſchwarz ges fleckt, Ruſſel ſchmal, ploͤtzlich niedergebogen. 3.'M. ſculpta; neu, Schale ausgegraben Cwvie bey Cancer floridus Herbſt.) und fehr haarig, Rüffel ‚wie vorige. Bufen von Guinea; beyde bilden eine neue Abtheilung wegen des Ruͤſſels. Soyllarus; Eine gemeine Gattung in Weingeift hat mir gezeigt, daß fih das Nervenfoftem ganz verhält wie bey den andern Langſchwaͤnzen. Aus der großen Gruppe der Macroura, worunter Garneelen (Shrimps und Prawns) find zı neue Gattungen und 7 neue Gips en. r Eine neue Sippe mit Nebalia verivandt. Zoda, Den Typus diefer Gippe hat Bose im at= lant. Mecr entdeckt; er ftellte fie zwiſchen die Eruftaceen mit geftielten und ftiellofen Augen. Latreille brachte fie zu Entomoflraca, Cranch fand eine neue Gattung 36, OR. Ber 846,37, O. L., wodurd ich im Stand war, meine im Supplement zurEneyel. brit. V. I. p. 425 ge: Außerte Meynung zu bewähren; ich hab es zu den Eru- faceen mit den geftielten Augen gebracht. Z. clavata; Augen groß mit fehr Furgen Gtielen, Schale etwas dreyedig, Stirn verlängert fih in einen langen ftahelförmigen Nüffel; mitten auf dem Nüden und auf den Geiten ein langer folbenförmiger Stachel. Unterſcheidet fih don Zora pelagica durch ftumpfe ftatt fpißige Stacheln. Gehört fiherlih m eine Gruppe mit ‚Nebalia, Zuwey neue Gippen aus einer Familie mit Squilla ‚haben die Stelle diefer Sippe beftimmt, Sie haben mit ihr ‚6 Glieder gemein: vorderes Paar lang und ſchlank; ‚ates fehr verlängert und raubifch > 3 folgende kurz, letztes ——— Y — —* — 2084 Glied⸗ zuſammengedruͤckt, endet mit beweglicher Klauez die 3 hinteren Paare kurz, ven den übrigen entfernt, nur am Grunde des letzten Glieds ein beweglicher Au— hang (an allen Gliedern dieſer Sippen, wie nuh. bey Squilla, ift ein- blätteriger Arhang an ihrem Grunde, welcher ſicherlich das Athemorgan ift), Bey Sg. Haben die Außeren blattformigen Anhänge unten fädige Fort⸗ fäße, welche den 2 neuen Gippen fehlen, aber wie alle Malacofiraca mit geftielten Yugen am Grunde ihrer Süße die genannten Anhänge haben.‘ 2 Hberfiefer, 4 Unter tiefer. Obere Fühler mit 3 gegliederten Borften: untere mit laͤnglichen Blätthen am Grunde. Bauch, jederferts 2 bewegliche, blattfoͤrmige Anhänge auf gemeinſchaft⸗ lichem Stiel: der Stiel derer am leßteh Bauchring cer= längert fih in einen Stachel; das aͤußere Blättchen bes ſteht aus 2 Gelenken. Das 2te Fufpaar der folgenden 2 neuen Gippen hat die Zähnelungen nicht, welche das der Squilla fo auffallend charafterifieren. 2 I. Smerdis; Schalenſeiten nad unten genaͤhert, Mund vorn, & 1. 8. vulgaris; fehr furger Stachel auf dem Hintern Theil des Schalenruͤckens. Täglich in Menge gefunden, den ganzen May hindurd. 5 2.8. armata; diejer Stachel fehr lang, nur wenige ma der erften Hälfte des Mayes gefangen. U. Alima; Thorax verlängert, Seiten nicht genäs dert, Mund am hintern Theil der Bruſt. aeg 1. A. hyalina; häufig bey Portopraya und 7,37,0 DB. , 17,34,15 W. L. Phylloloma (3te3 bis ztes Fußpaar in allen geſchickten Eremplaren waren faft alle am zten Gelee abgebrochen, nur das Flagrum iſt geblieben. ©. die Ab⸗ bildungen). Die ſonderbarſte Sippe von Cruſtaceen, die. bis jeßt endecft worden, befteht aus 4 Gattungen, miire den in Menge vom zoten April bis Ende May gefunden. Schale Hautig, fo dünn als Laub; das Stuͤck, worinn der Mund und woran die Süße, iſt nach !hinten gezogen, und ragt hinter der Schale hervor; das Vorderſtůck der Schale traͤgt die Augen und Fuͤhler; erſtes Glied der Augenſtiele ſehr verlängert, 2te8 kurz, Augen viel dicker als der Stiel; obere Fuͤhler wie bey allen mit geſtielten Augen geſpalten; untere Fuͤhler verſchieden in Laͤnge und Geſtalt, gut zu Gattungskennzeichen; unten am Bauch gewöhnliche Anhaͤnge, die am letzten Ring find in Ru⸗ derblättchen verlängert, Mund erfcheint zuerft Slappig, fommt von einem Schild, wie der, welcher bey Squilla den Mund bedeft, und von dem Vorſprung der aͤußern Seiten der Oberkiefer, die fehr gebogen und in der Mitte verbreitert find, Spitzen gefpalten und ein Zinfen innwendig gezahnt. 2 Paar Unterkiefer. deutlich, die. außern enden in-3 Gtadeln; die innern und die Palpen nicht unterſucht. Erſtes Fußpaar aͤußerſt kurz und breit, alle Glieder verfloſſen; 2t, furg, am Grunde des 3ten Glieded ein Zlagrum, das gegen die Spitze ges gliedert, letztes Glied endet in lange Stacheln und eine. Klaue mit ungleichen Stacheln. 5 folgende Zußpaare fehr lang, je nach hinten laͤnger; an der Wurzel, jedes Gelents an jedem Zub ein 2theiliges Flagrum, 2te Ab, theilung gegliedert und gewimpert; 3tes Paar endet in ein einfach gewimpertes Glied, die 3 naͤchſten in Klauen, an ir 2 rn Sn eigen Gattungen. anit Stacheln aewimport —* leinen Stacheln an der Innenſeite der Spitze der Gelenke, woran fie, hängen 7 begegnen; letztes Paar ploͤtzlich kuͤrzer ald die vorigen, wechſelt in der Zahl der Gelenke von 2 zu 5. Die ſogenannten Ohren find fehr Ba "und oorfiehend. Das Nerbenſyſtem habe ich nicht erſucht. 6 3. Phyllofoma — untere Fühler kuͤrzer ale obere , 2te Abtheilung hußertich ſchwach verbreitert; Sletzte Abth. borſtig;, hinteres? Fußpaar 2 gliedrig, * tes Slied einfach (abgeb.) 2. 'P. Iatiootne; untere Fuͤhler etwas — als = obere, 2tes Glied fehr nach außen verbreitert und an der äu- Bern Spitze verlängert, letzte Abtht. tangetförutig, hinteres Sufpaar 5 gliedrig, an letztem Glied eine einfache ſchwach gebogene Klaue. Nur 2 Erempfare gefangen (adgeb.). 3. P. commune; untere Fühler fadenförmig, mehr als doppelt, folang al die obern, hinteres Fußpaar liedrig lehztes Glied endet in eine gerade einfache Klaue. —— ‚Menge zu Portopraya big 2,59,06.8., 9,21,22D. u 4. P. clavicorne; untere Fühler fadenförmig, halb fo lang als die Bruft, Ende der letzten Abthl. kolbig, hintere Zufipaare find gliederig, einfache Klauen. Unz ter den vorigen. GBeyde abgeb.) ws: P, bildet: alſo eine Familie unter den Ernfiagen macroura, mit der feing andere, Sippe. verwandt ift. ng Unter den Eruftäccen mit ftiellofen Augen ind zus ſammengedruͤckten Leibern find ‚neue Ögttungen, die eben ® viele Sippen bilden; von.denen mit ee Leib find da: a „ Sphaeroma, neue Gattung. = * ymothoa n. ©: Eine neu? Gatt: einer neuen Sippe Wiſchen den Sip⸗ pen Les⸗ und Eurydice. Entomoſtraca. Zwey neue Gattungen der Sippe Calygus an Fi⸗ ſchen. Myriapoda. Julus, 2 Gattungen, Aobon eine nen, R Scolopendra neu. Inſecta. — Kur 36 haben“ England erreicht, die übrigen waren zerſtoͤrt durch Inſecten und Feuchtigkeit. Darunter eine neue Sippe aus der Familie Scarabaeidea; und wahr— —2 Kheintich 5 oder 6 neue Gattungen, '" Annelides. Eine neue Gattung Nereis in einem Stück ſchwim— mendem Holz," EN BI5497DIE. nebſt einge unbe⸗ Fantınten Sippe. ; & PO] AV EARERT ER) w Entozoa erde g—⸗ ag: Eine Gattung aus dein Darın eines Albicore (Thun), or Acalephae. J —— Sheibe knorpelig, rund, befteht aus Srtrahlen; Magen central und rund; Mund ragt wenig wor, ſehr erweiterbar; ganze Unterſeite mit Fuͤhlern be- deckt, mittlere enden in Sauger, die am Rand größer und einfach, oder wenigſtens chne deutliche Saugnäpfe, Davon eine neue Entung HN, B,,18,13,7 0,8 Ei nehmlich DURHE N ED Mor Pia 8 ‚Strahlen oben auf der ‚Scheibe paarweis gekörnt. Der Magen bey einem ent⸗ hielt Ueberbleibſel von einem Fiſch⸗ Velella; Scheibe oval und knorpelig, auf der Oberfläche ein, ſchiefer Kamm; die Scheibe ſelbſt bes fieht aus 2 durch mehrere concentrifche-Scheidewände mit einander verbundenen obalen Platten. Derganze fnorpelige Theil ift von einer dichten Membran bedeckt, ſeine Unter⸗ flüge mit Fühlen um den Magen; die in der, Mitte en⸗ den in Saugnaͤpfe, die gegen den Rand find die ling» ſten und fcheinen einfach; Magen laͤnguch ſehr vorſte⸗ hend. Indem die Membran von der obern Flaͤche der Scheibe zur untern geht, ragt fie Über den Rand vor wie ein Kragen, und fo bey allen Gattungen. 5 ı. V. ſcaphidea; Kamm läuft auf der Scheibe vo der. linken sur rechten, feine Spiße ploͤtzlich verlängert. 2. V. pyramidalis; Kamm lauft auf der. Scheibe von des rechten zur linken, ſeine Spitze allmaͤhlig verläns gert, anrandalr In Menge gefangen in 26,34,0R. Du 28,28; 0 W.t. © ‚Gefäße sie Meerthieren in ——— Kind viele Voͤgel giengen verlohren, Die meiften Vögel waren von Inſecten gefreflen. Ein paar Worte dad Kon Ranzani befchriebene Thalaffenta ' "und die Eumolpe maxima, (Tuf. 26.) Die große iheralität, mit der mir von den Vorſte⸗ über hern des biefigen. k. k. Naturalien= Sabinets die Bes nußung deflelben, und namentlich der von Renier an’ dafs ſelbe veräußerten. höchft ausgezeichneten Sammlung von Würmern aus dem Adriatiſchen Meere: (deren Beſchrei⸗ bung Renier ſelbſt ſich vorbehalten hat) verftattet wurden fo. dab mir fogar Gelegenheit ward, was ich —— außer dein Glaſe betrachten und zeichnen zu koͤnnen; ſetzt mich in den Zuſtand, Ihnen ihrem Wunſche gemäß, eis nige nachträgliche Bemerkungen uͤber das in No. 132. > und 183 —1817, Ihrer Sfis von Ranzani befchriebene ſo— genannte Thalalema und die Eumolpe maxima liefern zu Fonnen. [Die Vorfteher des k. Nat, Cab. find Schreibers als Director, Bremfer und Natterer als Cuſto— den. Letzterer ? iſt in Brafitien, Br, hat vorzliglich die Sem unter fih, und er ift eg auch, welcher den Hrit., Dr, E. zur Unterſuchung diefes Thieres veranlagt hat. Wie wir bereiten Schreibers und Bremfer vers ſchiedene Arbeiten zur Bekanntmachung vor,’ auf daß die Schaͤtze, welche im dor Wiener Naturalienſammlung ſchon ſo lange vergraben gelegen, endlich zu Tage kommem. ä ı. Thalallfema [cutatum Ranzani, Es befinden ih davon 4 Erempfare in der Samms lung, 2 gut erhalten, ı verſtuͤmmelt, x geöffnet. Re- nier hat das Thier zivar früher zu Echinorhynchus’ge= weneh; doch ohne es deßhalb für einen Eingeweidwurm zu halten; und als er im hieſig igen Eabinet wahre Echi- —— ſah, nahm er auch jene Meynung zurück, und ſtellte fein Thier als eignes Genus quf. 2 2087 | Ranzani'? Beſchreibung und’ Abbildung iſt Ban Kon gut, weßhalb Sie aud die Beyliegende nach dem fhönften Eremplare, der Sammlung: gemachte Zeichnung (Fig. 2) von dersziten‘Figur des Ranzani wenig abwei⸗ hend finden werden. Sch erlauben ‚mie nur ſageree nach⸗ traͤgliche Bemerkungen :; 2 Der loͤffelfoͤrmige Theil am Kopfe, ift an feinem der hieſigen Fremplare erkennbar, dagegen erſcheint das Maul als eine ‚zarte mit einem Gaum umgebene ‚Def nung, ein Beweis daß jener Theit wirkuch, wie Ban- aani angibt, Aus und einziehbar iſt D. Die Kleine Erho- hung auf der Rüdenfeite Hinter dem Maule ſieht man deutlich, ob's aber ein Auge ift, wird ſchwer zu ent ſcheiden feyn, Auch an den hiefigen Eremplaren ift der vordere Theil des Körpers nicht geringelt. Die Ninge am Hinten Theile ſind bey dein einen voltftändie en Eremz plare Anit Laͤngsrunzeln und der nicht gering te Theil des Bauches mit OQuerrunzeln verſehen/ an’ dem an⸗ dern Ereinplare (nachdem "die Zeichnung): ift die Haut überall gefpannt und glatt; vielleicht iſt das Letztere nur Weingeiſtwirkung. Das hornartige Schild am hintern Theile iſt eine wahre in der Mitte getheilte Muſchel, alſo ums Himmels Willen nicht dem Napf des Blutegels analog. In dem, von Benier geöffneten Ereniplare fieht man n aͤchſt dem Maule ein ſchleimiges Weſen (Fig. 2. a), deſſen Ps und Bedeutung — mehr zu entraͤthſeln find. Ob Refpirationsörgane? Der Darın (c) läuft vielfach gewunden vom Maule zum After, wird gegen den letz⸗ tern hin dicker, und iſt mit einer braunen Materie anges füllt. Ihn ungibt von. 2 Geiten ein ſchleimiger Körper :Cb) , der auch nicht: mehr Überall Deutlich iſt, den ich “aber fir Ovarium halte, Weiter ift von inneren. Thei⸗ Ten nichts zu bemerken. m An eine aus der Nöhre gefallene —— dürfen Sie aljo weiter nicht Denfen. Zu Thalaflema gehört das Thier aber allerdingssauch nichts es bilder im Gegentheil eine felbftftandige, in jeder Hinficht, befonders aber durch die Mufchel am hintern Theile hoͤchſt ausgezeichnete Gatz tung [Sippal. FI Bir wünfhten, der Verf, haͤtte dieſes Thier mit einigen andern verglichen, Der fehr große Eyerſtock, wie auch das ſchleimige Wefen hinter dem Munde wollen nicht recht zu den Würntern paſſen; Chiton fällt.einem dabey ein, wozu auch fonderbar die Schalen über dem After kommen. ‚Die Hornfpigen aber find völlig wurmig. Das Thier ift auf jeden Fall eine eigene Sippe. Möchte doch Renieri heine Veobachtungen a bekannt machen! 07.3 j gun 1) i eg, Enmolpe maxima. Ranzanı’$ Beſchreibung des Hopfes ſtimmt init un⸗ ferem Exemplare (ed iſt nur eines verhanden) Überall ſehr gut zufammen, nur iſt fle vielleicht für den, der das Thier nicht vor fih hat, hie und da etwas ſchwer ver— ſtaͤndlich. Die Abbildung des Kopfes Fig. 2. 3. 4. ift gut, nur Fig, 5 ſcheint fie mißrathen, Uebrigens iſt auch *) Konnte leicht abreißen wie bey Thal. FR Ber 2088 5 an dem hieſigen Eremlare die Kopfkhaut an mehreren Puneten abgeloͤſt doch: ſcheint mir" dieſer Zuſtand ganz dem des weiland ———— ie: faccatus analog. 24 ‚Su; der Befreiung. dee. Körpers. fi nd einige Mäns gel, was fehr begreiflich ift, da das Exemplar, welches Ranzani vor ſich hatte, wie ser ſelbſt bemerft,- nicht gut erhalten war, und eben deßhalb beduͤrfen auch die Ab⸗ bildungen mancher Berichtigung. . Dem biefigen ‚Eremz plare fehlt das Schivangende, fonft. iſt es ‚gut erhalten, So weit:der Leib vorhanden iſt, iſt er ohne den Kopf 51/2 Zoll lang, platt und überall gleich breit: (mit den Fuͤßen etwas übern, e/2 Zoll nicht ceylindriſch wie Rau- zani fagt). Er gleicht in ‚jeder, Hinſicht ganz den Kor⸗ per einer ini Cabinet befindlichen, neuen Aphrodite (Eu- molpe), d ex. Aphrodite clava Ren., die aber wohl wird umgetauft werden muůſſen wenn die von Möntapu. in den Linn. transact. 1808: . ‚vol. q. befhriebeue. Aphro- dite ‚clava als Telöfiftandia g anerkannt wird. Die, Fig. a. b. c. abgebitdeten Theile find an unferm — hoͤc klein, kaum erkennbar Ceingezogen ?). Der Ringe am Leibe zähle ich einige 65, "und es muſſen ihrer noch meh⸗ rere ſeyn, da das Schwanzende fehlt. Dir, Fig. 2u auf dem Bauche angegebene Sinotenreihe ift viel zu ſtark her⸗ vorgehoben; es iſt nichts, als eine erhabene, etwa ıfa Linie breite Laͤngsleiſte, wie ſie auf dem! Bauche der Aphroditen Eumolpen) gewoͤhnlich iſt; das ſogenannte Knotige entſteht nun dadurch, Daß die Ringe des Leibes etwas darinn markirt ſind. Die große Aehnlichkeit der Füße mit denen der Aphroditen (Eumolpen) iſt nicht zu verkennen. Die Schuppenkiemen find: auch an. dem Hies figen Eremplare an vielen Stellen abgefallen. Wo fie vorhanden find, zeigen ſie ſich als kleine hautige Blafen, die jede auf dem Nüden des Fußes; in ‚der Mitte. Igg ben feſtſizen. Daß dieſe Blaſenform aber nur Bei geiſtwirkung iſt, ergibt ſich deutlich aus einer Verglei⸗ chung mit der eben erwähnten Aphrodite clava. Die Schuppen find bey dieſer ſehr klein, fo dab fie nur eis nen geringen Theil der Ninge decken, und beſitzen größe _ tentheild die gewöhnliche flache häutige, Beſchaffenheit der Aphroditen- Schuppen. Bey einigen indeß hat fich die doppelte Membran, aus der ſie beſtehen, von ein⸗ ander gegeben und dadurch Blaſen gebildet, die vollkom⸗ men ſo ausſehen⸗ wie die an unſerm Exemplar der Eu- molpe maxima. Ob es vielleicht mit den Blafigen Schuppen. der Aphrodite cirrofa eine auge no wandtniß hat? 33 3— fuͤge die Abbitdung von 3 Bingen aus ie ‚Mitte des Leibes von der Ruͤckenſeite bey (Fig. 3); Die Schup⸗ pen habe ich, da ich ſie doch nicht — — konnte, weggeiäflen. Fi Obgleich Renier das Thier als eigene — (Po- Iyodontus' aphroditeus) aufgeführt hat, ſo iſt es doch ohne Zweifel eine wahre Eumolpe und der Nahme Eu- molpe maxima, bie eine größere wird gefunden werden, ganz gut. Bien, Nov 1918, Dr. 2.8, Eyfenhardt: 4 — FR + — Was wiffen wir denn maundeiggentlich vom RO sl Baurdes Blutegelsd (Baf. 26) ln! gie rv .) Nedt Ihe Unbehagen darliker) dab ‚die Befchreibungen verfchiedener Beobachter iiber den - Bau, des Blutegels "nicht "ganz ibereinftimmen® und fors dert mich auf, zweifelhafte Puncte zu entfiheiden. Da ich im diefer, Angelegenheit als Parthei erfipeine, fo fÜutd ih — um allem Vorwurfe der Anmaahung u entgehen — billig, anftehen dieſer Aufforderung nach geben. Nach⸗ dem ich. aber nun Alles verglichen, was Spir, Höhe, Kunzmaıtn und Johnson neuerlich iiber diefen Gegen: fand befannt machten, fo finde ich mich in der Lage, von meinen eigenen. fruͤhern Benauptungen Feine zurüd- - nehmen zu miüjfen und das Irrige mancher abweichenden Meynungen beweiſen zu keonnen 34 hun tn” In der Bahhreibung des, Neufern, vom Blutegel ſtimmen die, Beobachter ziemlich uͤberein. Man zahlt 94 — z00, Ninge am Körper, Ich fand Nie mehr als 06 vollk ommene, die Übrigen, unvollkommenen, gehörten der Dberlippe ans 17 Paar Athemtächer, je am sten Ring. Zwey Gefhlechtslöcher, das eine vor dein 25ften, das an dere vor dem Zoften Ring. EEE WOHE Die Haut iſt von Kunzem ann forgfaltig beſchrieben. Die Muskeln zwar nicht bey allen überein jtigimend, aber aus den, von Thomas, Spir.und unzman n gelieferten Beſchreibungen geht deutlich.hervor,, daß ſie aus ſchiefen, aus Laͤngenfaſern und aus Zirkelfaſern beſte— hen; und dabey kann man ſich vor der Hand beruhigen — "bis der Blutegel feinen Lyonet finden wird. Den Bau der drey Zähne haben Braun, und Kunzmann genau und befriedigend angegeben. ,,, Den Magen und Darmfanal Home und Bo: Janus, und zwar vollftändiger und genauer ald Gpir. Das Nervenfuften, bey Spir und Boj. Über: einſtimmend und genau. Blutgefäße: allgemein anerfannt drey Gtam- me. Einer am Rüden, zwey an den Geiten. Das Rü- kengefaͤß veraftet in den Darmkanal und dag umgebende ewebe, das manchen für Leber gilt. Die Seitenges - fühe gegenfeitig rautenfoͤrmig sufauumenmündend; aus Gerdem Zweige gebend an die. Muskelhaut, Die, Athem— zellen, Somenbläschen und den Darınfanal, Da es ‚.inem Zweifel unterworfen ift, daß in der - Band des Darmfanale Zweige von. beyden Syſtemen (dent. des Ruckengefäßes und Dem der. Geitengefäße) verlaufen, fo wird das Zufammentreffen der. Gefäße beyder Suſteme einſtimmig als höchſt wahrfcheintich ans genommen, ober nur von Spix, beobachtet, abgebildet, - Gerne möchte man an dieſe Anaſtomoſe (Iſ I818. IV; Tab. 9. fig, 4..ß, und an die angebliche »Leichtigfeit, fie durch Einſpritzungen darzuftelfen, glauben; aber Cuvier, Merkel, Kunzmann: md ic Haben veraebendalle Mit— tel angewandt, fie zu erfpahen — und was die Haupt ſache iſt — Spirift in andern Angaben, nicht ganz fo tichtig, daß man volles; Zutrauen zu jener, an ſich fehr glaublichen Anaftomofe haben kann Unm dieſes zu beweifen, fuͤge ich bier die Verzwei⸗ 4J gung der. Geitengefäße. bey (fig. 3. et 4), wie ich fie nach vielfältigen Beobachtungen und vorzüglich nach geglüde 14 J "eg AVZEZ ten. Einfprißungen, mit Duehitther, fand ‚Eine Darftel- lung, die ich. bisher zuruͤckgehalten hatte, tweik ich, hoffte, ſie noch mit, der Anaftomafe zwiſchen Nüden = und Geis tengefäßen und mit einem fihern Nefultat über: den Unt⸗ lauf des Blutes vollenden zu, fönnen; die ich aber num nothgedrungen mittheile, wo es darauf ankoͤmmt, einige Jerthumer zu befeitigen ‚und. dem ‚Gerede daruher ein Ende zu machen. — Athemzellen 27. Paare, nach Boj. (Sf. ıgıy, -VIL.a.)- und Sp iz und für jeden, der: zählen will. Ein- ſtimmig für Athemwerkzeuge gedeutet, ausgenommen von Johnson und Spir, die fie für Schleimhöhlen erklären ; obgleich die in ihnen enthaltene Flüffigkeit mehr waͤſſerig/ als ſchleimig iſt. Sie ſollen auch, nach Spir, mit dem gewundenen Kanälen; zuſammenmuͤnden. Dieſe angebliche: Einmuͤndung iſt aber nur Zuſammenhang durdseinen Gefaͤßaſt (ig: 3: mr.) und. die. Athemblaͤschen find na. imn en ohne Mündung, ſackförmig geſchloſſen, baden alſo nur eine Oeffnung, nach außen, gay. die gewundenen Körper -Cfogenannte Schleimkanaͤle, 17. Paare/ Boj. Sf- G817. VII b,)- find in ſich ſelbſt wieder ringförmig geſchloſſen, wie ſchon Tho- was angibt, und muͤnden weder nach innen, nach nach außen. Auch find fie kaum wirkliche Kanäle zu nennen denin fie enthalten keine Deutliche Hohle find ziemlich fer fter Tertur und fallen beym Durchfchneiden nicht zuſam— dien. Ebenſo ift auch der Zuſaumenhang diefer. Theile” mit den Samenblaͤschen nur ſcheinbar; nehmlich ein: quer⸗ laufender Gefaͤßaſt (S. fig. 3. m. m. s.) F Daß uͤbrigens dieſe beyderley Organe (die gemundes nen Koͤrper nehmlich und die Samenblaͤschen) nicht un— mittelbar zuſammengehoͤren,/ wird, ſchon dadurch klar, daß, wie auch Home und Spiür wohl anzeigen, vor und hinter der Reihe der Samenblächen noch ſolche gewuns dene Körper liegen, die doch nicht für müffig gelten füne nen. Im Gegentheit fheint vielmehr das Zufammenlies gen und die gleiche Zahl der Athemzellen und der ges wundenen Pörper anzudeuten, daß diefe in näherer Bes siehung auf die Athemwerkzeuge ftehens Allein, auch hie⸗ gegen erhebt ſich der Zweifel, daß die, gewundenen Koͤr⸗ ver ſehr wenig Blutgefaͤße führen, wenigſtens fopklejne, daß diefelben ih mir. nie anfüllten, mo doc die Were zweigungen der andern‘ Theile ftrogend- voll wurden. Was uͤbrigens auch der Meynung, als feven diefe Kör— ver Abſonderungswerkzeuge, eben nicht gunftiger-ift, ‚Fine det wielleicht ein Durchwirken durch die ‚Gefähwand des nahen Stammes ftatı? da Die gewundenen Körper gerade an den Seitengefaͤhen feſt anliegen, wo. dfe rautenförmi— gen Anaſtomoſen und die Queräfte abgehen. (fg: 5. u. h.isk md: ' 34 Ban sıert N. "sion Geſchlechtsthe i lez ‚Eine männliche Ruthe in einem Schlauch; zwey Nebenhoden und zehn Paarı Gas nen = oder Hodensblaͤschen, oder wie man fie nennen will. Als weibliche Theile: eine Baͤrmutter mit gefpals tenem Enyergang und doppeltem Eyerſtock. (Boj. Iſ· A817. VIE fig. a. 4. 6.70 Die Paarung gegenſeitig, wie auch Kunzm. ſah und wie ich bier fig- nu, 2, abbilde. Die von Runzm..befchriebene, fpiralförmige Umſchlingung der Ruthen iſt zufällig und mir, unter vielen beobachteten Fällen, nie vorgekommen. s ——— 131* * 9 Ainas medieinalis” eherlegend oder lebendig fen,‘ tft bisher zweifelhaft geblieben. Verein⸗ zelte Beobachtungen, die in dieſer Sache feinen vollen Hurfhlus geben, "ließen mich‘ bisher Eyerſchlaͤuche im Eyerſtock und Brut, ql3 weiße Knoͤtchen in der Baͤr⸗ mutter vermuthen Als ich, bey meinen frühern Unkers fuh ungen dieſen undeutlichen Spuren nachförfhte, wußte ich noch nicht das leichte Mittel, zu einem ſichern Reſultat zu gelangen und ſeitdem ich es weiß, fehlte mir Muße, um cs zu benutzen. Sch zeige es alſo hier an, zu beliebigem Gebrauch: Im‘ Frühjahr, ſobald man die Blutegel einzuſammeln anfaͤngt, trennt man ſogleich die geſammelten und feßt jeden einzeln, einige Tage lang; m ein befonderes Glas. Dann laßt man) fie paarweiſe zuſammen. In wenig Stunden erfolgt, bey den meiften, die Paarung und Man kann nun von Tag zu Tag den Erfolg derfelben und die Entwickelung der Keime unters ſuchen; und zwar umkfo! genauer, da jedes Paar eine doppelte Bedbachtung "eines und deſſelben Zeugungsars tes verſtattet. 60 Vaare ſolcher Blutegel, und. zwey, hoͤchſtens dreymonatlihe Unterfuhung, und die Sache muß im Neinen feyn! 4 Außer diefen zweifelhaften Puncten bleibt insbeſon⸗ dere noch zu ergründen übrig: z. Ob das Gewebe um den Magen — der Leber zu vergleichen ſey? 2, Wie und wo die Anaſtomoſe Wwiſchen Rüden = und Seitengefaͤhen ftatt finde? Wie der Umlauf des Blu: tes, 05 von hinten nach born, oder zum Theil himz und herivogend in denfelben Gefäßen, oder ob, wie Kunzmann andeuter, und‘ wie am wahrſcheinlichſten ift, auerüber, von einer Seite zum anderen, jedoch, wie Au ſcheint, zugleich Fortfchreitend von Hinten nach vorn ? Welches die Bedeufung der gewundenen Körper: (der Se fogenänmeth Schleimkanaͤle) fey? 4 Sb Luft aus der Atmofphäre, oder aus dem Wafler geathmet‘ werde? Man nimmt zwar allgemein das etztere an, und die Athemzellen find in der. That nie Sleer von Waſſer; aber es fiheinen doch die wichtigen "Gründe dagegen zu fprechen, daß der Blutegel Jahre v "gi demſelben Waſſer aufbewahrt werden fann, daß “ser eBem"fo gut in deſtillirtem oder gekochtem, als in anderen Waller lebt und daß er, wenn angegebenen “= Beobachtungen zn glauben. ift, länger in Del’ aus: Ddauert, als im Fohlenfaurer Luft. Sollte es gluͤcken diefe, im Vergleich zum Befannz ten, !venig zahlreichen Lünen, durch fernere Unterſuchun⸗ gen, auszufüllen," fo’ möchten wir ſchwerlich irgend ein Thier genauer und vollſtaͤndiger Fennen, als dem Blut- egel. Es fcheint demnach, daß die Iſis nichtgehzmit Recht fage: „die Verwirrung fey hier ſo groß geworden, „daß dtelinterfuhung aan; von neuem —— — „muſſe. * Wenn uͤbrigens die Iſis Cası3,MV. p- 604) bey Ge legenheit widerfprechender Meinungen, aus denen die rechte —— werden ſoll, außert, ſie wolle doch die Sache einmal ſelbſt „anſehen“ ſo erlaube ſie mir zu bemerken, daß dieſes „einmal ſelbſt anſehen“ ſchwerlich gu etwas anderem führen kann, als wieder zu einer Mey— aung, Aber dig ein anderer ‚abermals meint u, ſ. we bertraut man nicht, ehne Beſtatigung und 2092 ’ Meberhaust ,s einen Gegenſtand einmaljanfehen und Pr ter: Welt) berichten; mag, wenn er will, ein homo novus ‚oder .obseurus tbun „ ohne neben Ihm eweis. Aber weſſen Stimme ſchon Nachdruck hat, wer auf Autorität halt und. “ment fie zufteht, der kann in feinen Beobach⸗ tungen nicht forgfältig und in feinen Behauptungen nicht behutfem genug. feyn. Denn das iſt eben, was aan meiſten Zweifel und Ver wirrung brin t, wenn oberflädhlide Unterfuhungen einen Namen ander Gtirne tragen, dent man. nus Gruͤndliches zutraunt. Infandum, regina, jabes renovare et Bejanus. 2.3 t erh Se Kositdungen z um ee Fig. 1. Blutegel in der Paarung. # Hr dig. 2: Zeigt deutlich die Art wie die gegenfeitige Aufnahme der Theile bey der Paarungsz ſtatt bat. dig. 3. Syftem der Geitengefäße; vergrößert, Anſicht vom Ruͤcken, der HE “ Darmfanal weggenommen. —D— AA. Zwey Paare der Koͤrper in der eage BB. Zwey Paar Athemblaͤschen. CC. Zweh Pant Hodenblaschen. de. Theil des Nervenftrangs mit 3 Knoten. tf. gg. Gtüde der beyden Seiſengefaͤße. hh. ii, kk, Aus den Seitengeräßen ausgehende Uefte, die. auf dem Ruͤcken in Bauten zujanmentommen, Hier durchſchnitten “und zur Seite gelegt. Die ſtaͤrk⸗ ſten Aeſte von allen austretenden, gehen äugiwendig an den geivundenen Koͤrpern vorbey und hangen ihnen feff an, Doch Fonnte ich feine Vertheilung von Zwei—ſ gen an Ddiefeiben wahrnehmen. Es find deren alſo wenig, oder ſehr kleine, oder gar feine vorhanden. 11. Zweige aus den Rautenverbindungen an die Muskeln. des Ruckens. —* mm, Nah innen, zur Bauchwand, gehende Queraſte aus den Seitengefaͤßen. mon. Aderfreis um den Nerbenknoten. Daraus Foms men wahrſcheinlich die Gefäße an die Nervenfnotem . Da ich aber dieſen ebergan nicht mit Augen ſah/ ſo ſtelle ich ihn nicht Dar, pp. Laͤngsanaſtomoſen zwiſchen den Queräften. gg. Zweige aus. dieſen Yangsaneflomojen zu den Ader⸗ kreiſen. rt. Zweige aus den Laͤngsanaſtomoſen in die aAthen blaͤschen. ss. Zweige, aus den Queraͤſten in die Hodenbtäschen. tr. Zweige aus den Queranaftomofen in die Wand des Darukanals. uu. Zweige aus den Aderkreiſen in die Wand dee Darmfanale, Dieſe fehr feinen Zweige tr, uu. mögen wohl die Anaftomofe zwifhen Rüden = und Geitengeräßen vermite teln. Fig- 4. Dad Syftem der Geitengefäße für fih ©allein, ohne andere Theile, Die Nuckenrauten find unzerſchnitten. iſt ein folder Lauf der Gefäße weniger zu fehen. def. : ab Sein wi Bi ———0 J—— 5. Ein gewundener Körper in feiner ganzen * — * —J vergrößert. I Dottergang — — Fetus des Coluber berus Taf. 26. 9! x. Tetus in ſeinen Hautenz das ———— iſt * Seſchnitten und zuruͤckgelegt. a. Fetus im Ammnion eingeſchloſſen. b. Dotterſack. Die auf ihm ſichtbaren Gefäßverzwei- gungen gehören den Rabelgekroͤsgefaͤßen an; find von den Nabelgefüßen (Vas. umbil.) ganz gefijieden und in Fig. 2. zum Urfprung hin verfolgt. ee. Aufgeſchnittenes Chorion; die Rabelgefaͤße aufneh- mend. Dieſe Nabelgeräbe, Venen und Arterien, ges heu i in je zwey Houptaſten rechts und links in das Cho- on über. Ihr Verlauf in der Wand deilelben hat aber das Hoͤchſtmerkwurdige, daß die Verzweigungen nicht um das ganze Chorion herum gegenfeitig über= greifen, fondern ſich auf je eine Halfte befchränfen. . In der Mitte des Chorion nehmlich, wo die Zwerge gegen einander taufen ‚bilden fie nur wenige, ſchwache ‚, Anaftomofen. Die großeren- Ziveige aber fehren ſchnell am, gleich als ſtießen fich hier zwey Pole ab. Ich erwaͤhne diefed, obgleich nicht zu dem hier zu Erflärenden gehörig, weil es zu Unterſuchungen auffor— dert, die einſt fur die Anſichten uͤber Gefaßbildung und Umlauf des Blutes fruchtbar werden koͤnnen. Am Dotterfack, bey den Vas. omphalomelentericis Die weige greifen entſchiedener auf die entgegengel:g:e Seite es Dotterẽ über und bilden da ein vielfach verjchlunges ni Netz. gig. 2. Dottergang und Nabelaefrößgefäße ‚(Vasa ORG 022 aus demfelben Fetus, “a. Magen, wo er in den Darın übergeht, b. Darın. © Dottergang, vom DVotterfad in den anfangenden Darın „führend ; unterhalb des Prortners. vterien. f-art, omphalomesenterica, e. Gefröß: . yanerie d.d. Aorta descendens, aus welcher der ‚Stamm entftegt, der gemeinſchaftlich iſt für e uud £. "gh, Venen. 8 Vena ——— in die Hohl⸗ ader fließend, che dieſe in die Leber tritt. k. Hohl: „ader dor dem Eintritt in die Leber. "gig, 3. Der Dottergang, wie er fich in den Darmfanalı eiinſenkt; aus demjelben Fetus. Ein Coecum war hier noch nicht gebildet. a,c. wie in Fig. 2. Gig. 4.5.6.7. aus einem andern, ältern Fetus.) Fig. 4. Der Fetus iſt aufgeſchnitten am Bauche. Man ſieht haupiſaͤchlich den Lauf der Nabelvene. ” 2. Kopf. bb. Zurüdgefchlagene, Haut des Leibes. ec. Wände des aufgefchnittenen Bauches, .d. Zungenbein und Zugehoͤriges. e. Luftroͤhre und Lunge. £ Fett, vor den Herzen liegend. - 8. Herz mit zwey Herzohren, im Herzbeutel, un sh, Reden, 5, Batenblafan ana. a £ b. Magen. ö J. Fett am Hintertheile des Bauch, m: Ruthen, aus dem Kloak hangend. n. Nabelſchnur mit anhängendem Keft der Hilfen. o. Nabelvene aus der Nabelfchnur auffteigend. ie geht bis zum Herzbeutel, bey dem fie erſt in die Hohls > ader fällt. p. Hohlader, durch die Leber auffteigend- Fig. 5. Dottergang u.f.w. aus demfelben Fetun, h. Leber. k. Magen, n. Nabelfhnur. o. Nabelvene, p- Hohlader. FR Nabelarterien (Art. umbilicales) gehen abwärts in die Aorta descendens. rs. Aorta bis zum Schwanzende abfteigend. t. Nabelgefrösarterie (Art. omphalomesenter.) in die Aorta fallend. Die Vena omphalomesent. tar in diefem Fetuo nicht deutlich. u. Dottergang. v.w. Darm. v. coecum, in deffen Nahbarfchaft der Dottergang ſich einfenfet. w. rectum, im Kloaf endend, Fig. 6. Zeigt die Einſenkung des Dottergangs in den Darur. kuv. wie in Sig. 5. Fig. 7. Zeigt wie die arteriae umbilicales in die Aorta fallen. qq. ss. wie in Sig. 5. - Ein Urachus zwiſchen der art. umbil. wie ihn Em— mert beobachtete, ift mir nicht fo deutlich geworden, daß ih ihn beftätigen koͤnnte; doch will ich ihm darum nicht beſtreiten. Ergebniſſe aus Vorſtehendem—. 1. Der Fetus des Coluber berus hat einen Dottergang. 2. Diefer Dottergang ſenkt fib in-den Darmfanal une weit des Blinddarms; doch nicht an deſſen Spiße, fone dern dem Grunde näher. (So fiheint es auch. im Pferde - Fetuszu ſeyn.) 3. Die vası omphalomesenterica verhalten ſich ziemlich wie in andern Thieren. 4. Die vasa-umbilicalia find von den omphalomesen- tevicis ganz geſchied en; und die vena umbilicalis tritt nit, wi e die omwplialomesenterica, unterhalb der Les ber in Me Hohlvene, fondern erft beym Herzbeutel, nachdem die. Hohlvene aus. der Lcher heraufgetreten iſt. Bojanus. Ein Wort zu der Nachricht über Wilna. Is asts. UL P. 571. Man hat Ihnen hier fehr oberflaͤchliche und unboll⸗ kommene Nachrichten mitgetheilt, die aus jedem Lections⸗ katalog beſſer und richtiger haͤtten ausgezogen werden fönnen. Beſonders aber aber muß das Lob, das darin fo freygebtg geipendet wird, denen die es trifft, unwills kommen ſeyn. Man ſollte faft dabey in Verſuchung ger rathen, es zu machen wie jener kluge Mahler in Athen, von dem uns Gellerts Zabel berichtet. Bojanus. EI Barum ſchickt nicht ein Meifter etwas über Wilna und ‚andere, ruſſ. Univerfitäten ein? Indeſſen muß man ſich an die Gefellen halten, Uebrigens war jene * | En y, 2095 Notiz herzlich gut gemeynt, und wir haben fie aufges nommen, weil wir nichts anders von Wilng wußten und doch von diefer Univerfität reden wollten. Bemerkungen in Bezug auf die Deutung Fer Kopfknochen im Fifche. Gſis 1818. UL) , Die Natur der Sache bringt es zwar mit fih daß ich über die, von mir a. a. O. verfuchte Deutung der Kopfknochen im Fifche, erſt dann wieder das Wort nehme, wenn die Einfprüche und Gegenreden zu einer folhen Höhe erwachfen feyn werden, daß man hoffen darf, feſt⸗ ſtehende Reſultate daraus zu ziehen. Um jedoch auch un— nöthigem Hin- und Herrede zu begegnen, muB id) ſo— gleich anmerken: * 1) daß die Iſis (1818, IE. p. 508.) zu meinen Deu: tungen der mit, 6 u. 13 bezeichneten Knochen (der ala maj. ossis [phenoid. nehinlih und des ossis ethmoider _ eribrosi). Fragezeichen gefügt hat, die beſſer wegge⸗ blieben wären: Denn bey einem als Thatfache, nicht als Deutung, wufgeftellten Satze, fo obenhin fragen, Bloß um zu fragen, muß die Iſis nicht; man fonnte fonft die Luft verlieren, ihr zu antworten, Zweifelt fie aber wirklich daran, daß durch den einen diefer Knochen (6) der dritte Aſt des fuͤnften Nerbenpaars und durch den andern (13) der Riechnerve gehe, wie ich behaupte (und ſogar als Grundbeobachtung zur Deutung der Knochen benutzte, indem mir, in zweifelhaften Faͤllen, gerade die Nerven Wegweiſer waren) , fo bemuͤhe ſie ſich gefälligft, den Arm in ihren Nil zu tauchen, den erſten beſten Fiſch herauszuziehen und dieſe Nerven aufzuſuchen und ſie wird finden daß dem alſo ſey. Wenn übrigens bey dieſem Zweifeln etwa die Meynung mitgewirkt hätte, daß die, Nerven durch, die, Antervertchrallocher und nicht durch die Bogentheile der Wirbel austreten follen; fo wäre zu erwägen, daß felbft dieſes, gleichfam als Uebergang zur Schaͤdelbildung, ſchon beim 2ten und ıften Hals- wirbel.eine Ausnahme leidet; indem z.B. beym Schaafe und andern Gäugthieren die dahin gehörigen Cervicals nerven nicht durch die Intervertebral > Löcher, fondern durch Löcher. der Bogentheile diefer Wirbel laufen: 2) Pag. 505 defjelben Auffages wird, in der Note, der Schittfiä:e wiederholt ein Thränenbein zuge— ſprochen. Da ih mir zutrauen darf, mit dent Baue diefes Thiered nicht unbefannt zu feyn, und beweifen zu koͤnnen glaube, daß ihm das Thraͤnenbein fehlt; ſo Bitte ich um eine ganz genaue Anzeige, was denn nun für Thränenbein gelten foll, da man zugibt, daß der Knochen, den Spir fo nennt, ein Gaumenbein fey. Um möglichfter Kürze. willen, fünnen zur Nachiveifung die von Spir gelieferten, fhönen Abbildungen dienen, [Yat es felbft überfehen,] 3) Bey Beziehungen auf frühere, an andern Drim vorfoimmende, Erklärungen und Deutungen der zu bes flimmenden Theile, möchte es nöthig feyn, genauere Au— zeigen zu geben; um ein mühfames Dergleichen und Nachfchlagen zu erfparen. Um fo mehr, da diefe früs hern Meynungen fih, im Laufe der lekten Zeit, zum Theil wefentlich geändert haben und z. B. die Iſis ſchon jeßt bedeutend von dem abweicht, was fie 1817. VIIL, aufgee Rellt hatte. [Worauf das geht, weiß die Iſis ſelbſt nicht > — — „en — — 2096 recht. Sind die Muͤndungen der Eyergaͤnge bey den Pius ſcheln gemeynt, ſo ſtehen Goͤtt. gel. Anz. 1806 Nr! 1484 4) In Betreff der Zahl der Kopfwirbel möchte es doch rathfamer feyn, lieber gleich, wie ich thue; Bier su zählen, .ald Dret und Eins. "Da man mit ziemli= cher Wahrfcheintichkeit vorausfagen darf," daß diefe will- führliche Scheidung des aten von den 3. enften nicht Stand halten ſkkann, wenn überhaupt Kopfivirbet fortan. gesahlt werden follen. Y Bojanus. Thier von Stronſa 9. Taf. 26. f \ Göttingen. Sehr muß ich um Verzeihung bitten,, daB ich, mein Perforechen, Ihnen über das raihfelyafte, in den Mes woiren der Wernerifhen Gocietät (Vol I. p, 418. ). ‚bes fihriebene Thier Ausfunft zu geben, nicht fruher in Erz füllung gebracht; ein Theil der Schuld len 4 udn Der Auffaß, welcher die Naiprichten uͤber diefes Thier enthält, führt den. Titel: Rede Remarks on some parts, of the Animal that was ‚east ashore on the Islaud of Sıronsa, September 1808 by Dr. Barclay; _, anna Er ift voll von Dunfelyeiten, ‚die fowohl aus der Ver— fhiedenheit der Ausſagen von ungebildeten Augenzeugeny ald auch aus der eignen nachlaffigen und ungenauen Darz ftellungsweife des Verfaſſers entſpringen; ich, habe ie bemüht, das Verſtaͤndliche zu enträthfein, deſſen Inn⸗ balt folgender war; ; Auf Stronfa, einer von, den Orkney - Infeln ward das erwähnte Thier bey einem Sturme aus Sudoſt an den Strand geworfen; nad) der Meflung eines dortigen Zimmermauns betrug feine Laͤnge von der Vereinigung dee Kopfes und Nadens, an der fich ein ohrahnlicher Körper befand, 55 Fuß, die Länge vom Ohr bis zur Schulter betrug zo’ 3“, es hatte einen rundlichen Korper in der Mitte etwa 4’ di, nach einer andern Ausfage wie en mittleres Pferd von 12 — ı3 Hand hoch, die Farbe ivar graulich und die umgebende Haut etaftifch, ohne Schupe pen, beym Vorwaͤrtsſtreichen rauh, beym Ruckwaͤrtsſtrei⸗ chen ſanft anzufuͤhlen; es hatte 6 Fuͤße, welche paarweiſe ſtanden und von den Augenzeugen Floßfedern vder Flugel (ins or wings) genannt werden; die vordern derſelben waren breiter als die andern, das obere oder Schulter gelenf an den Leib angezogen, die Yänge betrug 4 1/2, der Geſtalt nach verglich fie der Zimmermann mit einem Gänfeflügel ohne Federn, die Zeyen (wiebiel wird nicht gejagt) waren etwa 8’ lang und bis auf ı 1/2‘ mit eis ner Haut verbundenz ein“ Fiſcher, der dad Thier einen Monat früher an der Kuͤſte treiben fand, ſah die Fuße! mit einher Reihe 10 langer Borften geſaͤumt, die’ er aus— riß und im Boote unterfuchte, vermuthlich waren fie fpäter durch Faͤulniß ausgefallen. Der Kopf war lüng=! lich, vorn fpiß, 1 lang, die Augen von der Größe der Nobbenaugen, an jeder Seite des Nackens befanden ſich 2 Spritzloͤcher (spour-holes) von x 1/4 im Durchmeſſer, *) Diefen Auszug hat für die. Iſis Hr. Fr Hoffe mann aus Berlin (Gohn des Staatsraths) aus reis nem Eifer für die Katurgefpichte, der er fich mit großer Liebe und mit vielem Sinn widmet, gemachte F — * der Unterkiefer fehlte faſt ganz, an einigen zuruͤckge⸗ bliebenen Knochenſtuͤcken fah der Zimmermann etwas, das Zaͤhnen oͤhnlich ſah, aber weich war und ſich mit der Hand biegen lich. Auf dem Rüden befand ſich von der Schulter bis zum Schwanzende, das an 2’ ſtark = und etwas abgebrochen cıfhien, ein hautiger Kamm über ‚ Knochenftrahten gefpannt, an der Schulter zıf2', am . Schwanze 2° breit... Von innen Theilen werd nur der Dragen bemerkt, welcher aus dem geborftenen Bauche zwiſchen dem mittleren Paar Füßen hervorhieng und einem zo Gallon = Faß [yo Flafihen] an Größe verglichen wird, die Geftalt wird dem zten Magen einer Kuh ahnlich beſchrieben, die danchen liegenden Eingeweide bildeten ebenfalls einen Klumpen wie von einer Kuh; den Schlund unterfuchte der Zimmermann mit der Hand und fand ihn zu eng, un fie hindurch zu Laffen. Etwas Geſchlechtstheilen, Zi⸗ Ken u. dgl. Aehntiches wurde nicht bemerkt. Ein Natürforfcher, Herr Urguhart, wie dort gefagt ift, ſah das Thier und fhaffte wabrſcheinlich einige Theile ‚davon nad) Edinburg, dieſe beftehen, wie wir nur bey- läufig erfahren, in dem Kopf, von dem nichts Näheres gefagt wird, zwey Vermeintlichen Rippen mit einer daran befindlichen verftimmmstten vordern Ertremität, den er— ſten Halswirbeln und einigen andern, vermuthlih Schwanz⸗ — | Unterfuhung, fie find Fig. 3, im Zufammenhange abges „bildet, ihre nähere Beſchreibung ift folgende: 3 Sie ſtellen jeder. 2 hohle Kegel vor, deren Spitzen zuſammengefügt find (Fig. 4.b.) Die hohlen Kegel find concentriſche Eirfel (Fig. 3. a.), melde durch Eylinder . begrenzt werden, die fih zwifchen ven Kegeln erſtrecken @ig- 4. ©). Die Eylinder find der Ränge nach dur E'* — 50 Zurchen oder Spalten getheilt, die zwifchen dunnen Lamellen aufhören, weiche durch Kafern geformt Ü werden; die von der Are firahlig zum Umfange der ver- | ſchiedenen Eylinder ausgehen (Fig. 5. 2. b. c.); die ihre Zwifhenraume 4 — smal fo ftarf. An 4 Etellen, 2 an des Außern, 2 an der innern Seite durddringen “die Spalten bie ganzen Eylinder (Tig. 6. b. c.d. fehr = andeutlich), dieſe tiefen Furchen dienen zum Anhängen iweyer fnorpliger Röhren, die längs der Wirbelfäufe dinlaufen, ‚die eine an der Außenfeite enthält das Rü— denmark, die andere an der Innenſeite die großen Blut— I gefäße (Fig 3. b. ©). Merkwuͤrdig ift bey diefen Wir— beln der Mangel aller Fortſaͤtze, fie find daher einer Beu— R: gungnad allen Richtungen fähig; eben fo auffallend iſt, daß imuier ein kleinerer, ſowohl dem Durchmeſſer als der Laͤnge nach mit einem groͤbern wechſelt. den Proceſſus, indem dadurch die Anſetzung der Mus: zwiſchen ihnen ausgeſpanntes elaſtiſches, etwa 2/4 di- des Ligament, es beitcht aus mehbern Lagen von con- eentriſchen Safern , dieſe haͤngen an der Baſis der Ke- gel feit an und find an der innern Seite derſelben um—⸗ "gebogen, indem fie die Hohlung derſelben, alfnahlig dünner werdend,, bis zur Spiße ausfleiden (Fig. 4. 4.). Diefe Höhlung war mit einer undurhfichtigen, weißen, Sf, ıgıg. Heſt az. — Platten der Enlinder find von der Dide eines Schillings, 2098 ‚finfenden Fluͤſſigkeit angefuͤllt, die durch Gieden Far wurde; eine ganz ähnliche befand fi in den Zwiſchen⸗ räumen zivifchen den Eylindern. Die Bafis jedes Kegels umfchließt ein flechjig Enorpliger Ring (Fig. 3. 8.) , der den fehr weichen und poröfen fnöcyernen Theil der Wirs bei vor dem Zerdrüden fhüßt. Diefer Befchreibung folgt eine Widerlegung Eve- _ rard Home's, welcher dieß Thier in einer 'anatomifchen Abhandlung über Squalus maximus, für dieſen Squalus erklaͤrt hat; in ihr finden fich beylaufig noch einige für die Erkenntnis des Thiers wichtige Notizen, Die Länge ded Kopfes vom Squalus Betrug 5ıfr, der Kopf des Thiers von Stronsa mißt 127”, fein breites - fer Theil mißt 7’, beym Sg. 57, die breitern Wirbel am Kopf des Squalus maßen 7”, der erfte Nackenwirbel un— fers Thiers mißt 2.“ Als eine merkwürdige Abweihung, welche nach Dr. Barclay’s Meynung das Thier den Co- taceen nähert, betrachtet er den dunnen Hals deſſelben, und führe noch die ihm zugefihriebenen Spiracula an, doch werden ja diefe im Naden figend erwahnt und auch ift nach der fihlanken Geftalt des Thieres der vermeintliche Hals wohl feine Ausgeihnung, da die abgebildeten Hals⸗ wirbel fich nicht unterfheiden können, wenn dag Thier, wirbeln; lestere find hauptſächlich der Gegenftand deren. Squalus , feine Rippen hat; auffallender zum Unter⸗ ſchiede von Squalus iſt die lange Nüdenfloffe, Noch ift des Stuüͤckes (Fig. 2.) erwähnt, weiches ei⸗ nen Theil der vordern Ertremität an fih tragt, über deren Einlenfung, Structur u. ſ. w. nicht? gefagt wird, da fie in diefer Geftalt doch fehr einer Floffe ahnlich fieht, wozu freylich die frühere Beſchreibung nicht paffen will; der Verfafler belegt dieß Organ mit der Benen— nung Ruder (Paw), das Knochenſtuͤck theilt der Derfaffer ins fiernum (Fig. 2. a.) und in die beyden Loapulao ahnlihen Stuͤcke (b. o.), welche an beyden Enden articu— lirt und nad) ihm wahre Rippen find; mir ſcheint daß ganze Stüd große Analogie mit dem Knochenguͤrtel zu haben, an dem bey vielen Sifhen die Bruftfloffen Befes flige find, wie überhaupt bey aller Unvollftandigkeit der Befchreibung eine große Analogie dieſes Thierg mit einem Knorpelfiſche wohl nicht zu verfennen iſt. . Die abgebildeten Theile befinden fih im Cabinet der Univerfität zu Edinburg und außerdem noch der Kopf des Thieres, deſſen gaͤnzliche Uebergehung mir ein Raͤth⸗ ſel iſt. Ueber die Abbildung des ganzen Thiers, die ſich eben fo nur im Umriſſe hier befindet, laͤßt ſich weiter nichts jagen. “ren hatte es faft immer über den Waſſer und ſtreckte ihn zuweilen höher Heraus, wie es ſchien um umherzu⸗ ſpaͤhen; es hatte nach feiner Ausfage feine Floffen und bewegte fih fehr fihnell durch Beugungen des Körpers; um diefelbe Zeit jeigte ſich folh ein Thier auch bey der Inſel Canna, wo es von. den erſchreckten Fiſchern aben⸗ 132 2099. RR _ — theuerlich beſchrieben wurde, ob es mit dem von Stronla eins geweſen, iſt ungewiß und-bey den abweichenden; Aus⸗ ſagen nicht wohl auszuinachen, * * Ich habe mir alle Muͤhe gegeben, etwas mehr und Deutlichered aus dieſer Abhandlung zuſammenzuſetzen, svenigfiens forgfältig dad, was fie enthält, ausgezogen und auch die Zeichnungen nach Kräften getreu ſtizirt. Nach diefer mangelhaften Beſchreibung, welcher alle Anknuͤpfungspuncte an andere Thiere fehlen, iſt man kaum im Stande zu beſtimmen, ob das Thier zu den Fiſchen, Lurchen oder Saͤugthieren gehoͤrt. Auch hat noch kein Naturforſcher eine Meynung darlıber mitge⸗ theilt, obgleich das Thier ſchon eine geraume Zeit bekannt iſt. Wir wollen daher verſuchen, was fi aus dem Gr: gebenen machen läßt. Was nun die Abbildung des-ganzen Thiers betrifft, fo muß man bedenken, das fie aus danı Kopfe, nad) der Ausfage gemeiner Fifchersieute, einige Zeit, nachdem fie es gefehen hatten, gemacht ift, und daher nur ein Ge— ſpenſt von wirklichen Thier vorftellen kann. Daß ein Knochenthier nicht 3 Fußpaare haben fönne, nehmen wir als zugegeben an, und gehen nun an's Suchen, Erftens zeigen Fig. 3 und 4, daß diefe Wirbel völlig mit denen der Haven übereinfommen, welde fo eigen thimlich find, daß man nach der Gefeßmäßigfeit der ver— gleichenden Anatomie mit Sicherheit behaupten darf: das Thier iſt ein Fiſch, ein Knorpelfiſch, und zwar aus der Sippfhaft oder wenigftens Nachbarſchaft der Haven. Geſetzt, es wäre ein Hay; wie vertrügen ſich die 6 Füße damit? — Nash der Abbildung auf dem Kupfer ſehen diefe Füße freylich wie Lurchfüße aus ſowohl in Seftalt als Form und Zabl der Zehen; aber Fig. 2 zeigt deutfich, Daß hier feine Achten Füße, fondern Floſſen vor= Banden find. Damit ſtimmt nun auch die Erzählung der Seute auf Stronfa, daß an den Füßen eine Menge Bor: ſten geweſen, welche jemand auggeriifen. Ohne Zweifel war die Floffenhaut zwifchen den Floſſenſtrahlen erweicht und abgegangen, und diefe Strahlen ftanden nun frei) vor, Das Thier hat alfo Floffen, feine Füße; deren hat aber der Hay nur 2 Paare, und zwar an der Bruft und "am Bauch. Diefe Bauchflofen ftehen aber etivas vor dem After. Nun finden ſich aber bey den Männden anden Sei⸗ ten des Afters die fogenannten Haltftummeln, welche Bloch in den Berliner Schriften NF. zerlegt hat. Diefe find ſchon oft für ein befonderes Fußpaar genommen wor⸗ den, wie die vorgefchobenen Ruthen bey Schlangen. Das alſo loͤſt das Rathſel von den 3 Fußpaaren. ] Das Shier fönnte mithin ein männlicher Hay feyn. Dafür ſpricht auch, dab die Haut. vorwärts geftrihen rauh ift, Auch das fogenannte Spritzloch paßt hieher. ; Allein es iſt fein Hay: 1. Weil die Haven nicht fo ſchlank und ſchmaͤchtig find. 2. Weil. bey feinem Hay die Rüden =,, Kreuz = und Schwanzfloſſen vereinigt find, und überhaupt n feine ‚fortlaufende Floſſe findet. 2 Weil ihr Kopf viel größer. ift« „4 Weil feiner einen fo langen Schwanz bat. . Weil keiner wirklich fo lang iſt. 6 Bit die Hayen ſcharfe ‚große, zahlreiche Bähne & ben, hier aber nad) allen Anzeigen nur ein De Gebiß iſt. g \ 7. Weil die Hayen jederfeits AR Gabe Bier ift aber nur von einem Paar Löcher die Rede, möge, es nun Kiemen- oder Gprißlöcher ——— Es iſt aber auch keine Wal. 1) Wegen den Wirbeln. 2) Wegen der fortlaufenden Nügenfloffe. SEN 3) Wegen der Achten Brufifloffe, welche unwiderfprectic alle Knochen einer Achten Fiſchfloſſe befigt; das ſoge⸗ nannte Schluͤſſelbein, die eigentlichen Armknochen, Arm, Speiche und Elle; endlich wahre, ee, © * gebrochene Strahlen? 4) Wegen Schlankheit. Das Thier ſteht alſo den Hayen am m nächfien. Nun gibt ed aber nur einen einzigen Fiſch, der in ähnlichen - Verhaͤltniß zu ihm ficht; es ift Chimaera monfizo/s (unſere Naturgefhichte ©. 173); und das Wunderthier von Gtronfa iſt eine Chimaera. Denn dieſe hat: 1) Haltſtummeln am After, alfo 3 Fußpaare. & 2) Nur ein Paar Kiemenloͤcher, wofür mithin die Eprite Löcher erklärt werden müffen. 3) Zufammenhängende Ruͤcken⸗, Kreuze und Ewa: floſſen. Vor ihr ſteht zwar .eine ſehr kurze eigentliche Rückenfloſſe oder gleichfam Nackenfloſſe mit einem Sta⸗ el; allein diefe kann abgeſtoßen gewefen, oder, dag fie der hintern, langen fo nah fieht, nicht von dem Leuten bemerkt worden feun. ’ 4 Schwache, verwachfene Zähne, die an die Barden = Wale erinnern; fie leben auch nur von Schalthieren. 5. Einen fleinen Kopf und ſehr Eleines Maul. 6. Einen fohlanfen Leib, welcher ſich in einen noch vie ; fHlanfern Schwanz verliert, der as in eine Bars fie endet. 7. Endlich kennt man fähon © Thiere von Ci ae! fe firofa , die 30 Fuß gemeſſen. 8. Und am Ende aller Ende lebt diefes Thier im — meer, beſonders an den norwegiſchen Kuſten. Ob aber das Thier von Stronſa die Ch, m. ſelbſt fey, wird fich erſt entſcheiden laſſen, wenn jetzt die Edinburger Anatomen die uͤbrigen Knochen, beſonders des Schaͤdels mit denen des Ck. monfirofa wirklich zus ſammenhalten. Wir halten es wirklich dafür. — Zur Vergleihung mag man die Abbildung aus Bloch Tafe 124 anfehen. Die Haltftummler fehlen, weil es ein _ Weibchen iſt. N So wäre alfo wieder ein Abentheuer, das die Natur: forſcher plagte, mehr aus der Welt gefchafft, 9 ein Wunderthier, das ein Monftrum waͤre. 1w Wieder eine —— a he an Amerifa, Sm Gahr 1817 war befanntlich, viel Carmen in Beie ” ‚tungen über eine ungeheure Meerſchlange, welche fih an . den nordamericanifchen Küften beym Vorgebirg Anna fe> ‚hen ließ: nun iſt wieder eine andere gefehen —2 von der wir folgende Erklaͤrung mittheilen; > RR * Unterzeichneter Toſeph Woods; d, Gapitain des Schooners Adamant von Hingham habe auf meiner Fahrt von Penobleot nah Hingham, fteuernd W. N. U. y ‚ungefähr Io Seemeilen von der Kuͤſte, am letzten Son⸗ tag um 2 Uhr Nachmittag etwas auf dem Waſſer geſe— ben, das in der Größe wie ein ‚großes Boot ausfah. Ich ‚glaubte, es fey ein Stixf von einem Wrack und ſteurte darauf zu. Als ich nun noch einige Faden entfernt war, erkannte ih au meinem und. meiner ganzen Schiffsmann⸗ ſchaft großem Erſtaunen, daB es eine ungeheure Schlange sen. As ich mich noch mehr naherte, rolite fie fich auf und fogleich wieder ab und 308 fih ploͤtzlich zuruͤck. Ich gieng wieder darauf log, entfernte fi ſich etwa 69 * vom Schiff, wo fie blieb, 46 Sch hatte eine Kanone mit einer Kanonenkugel und mit Blintenfugeln geladen. Ich ſchoß fie auf das Unger heuer ab; , meine Leute und ich felbfthörten deutlich), Die Kanonenkugel und die Flintenkugeln auf deſſen Leib fi chla⸗ „gen; fie fuhren aber davon zuruͤck, als wenn ſie auf ei= nen Felſen geſtoßen wären. Die Schlange ſchuͤttelte aus “ Berordentlich Kopf und Schwanz und kam mit offenem Rachen auf dad Schiff los. Ich hatte die Kanone wieder laden lafjen und richtete fie auf ihre Kehle; aber fie war ſchon fo. nahe, daß wir alle vor Furcht an nichts anders dachten, als ihr aus dem Wege zu gehen. Sie berührte © bereits daa Schiff und Hätte ich es nicht umgewandt (acked), fo wäre fie fiherlich an Bord gekommen. Sie tauchte unter; aber in einem Augenblick fahen wir ihren ‚Kopf en. der andern Geite des Schiffs. hersorfommen und den Schwanz an der andern als wenn fie ung aufs heben und umwerfen wollte, Wir fpürten jedoch feinen Ruck. Sie blieb 5. Stunden bey und und gieng immer vor⸗und ruͤckwaͤrts. Als ſich unfere Furcht gelegt hatte, konnten wir fie aufmerkſam betrachten. Ich ſchaͤtzte ihre Lange wenig: ftens noch einmal fo groß als meines Schooners,-d. h. 130 Fuß; ihr Kopf mißt wenigſtens 12 oder 14; der Durch- en deB Leibes hinter dem Genic nicht weniger als die Größe des Kopfes ift im DVerhältniß mit der des ! es, die Ohrloͤcher (Kiemenlöcher 2) ſtehen etwa ı2 Fuß hinterm Kopfend. Der leid iſt ſchwaͤrzlich/ das Ganze De fuͤrchterlich aus. Wenn ſie ſich aufrollt bringt fie den Schwanz in eine “ fotche Stellung, daß er ihr mit großer Gewalt vorwaͤrts⸗ ſcießen Hilft, fie bewegt fih nach allen Richtungen mit der größten Leichtigkeit und mit erſtaunlicher Schnellig: it. Hingham den a2ten May 18x8. ——— Cunterzeichnet) Joſeph Woodward, ET Diefe Erklärung if bezeugt durch Peter Holmes und John Mayo, und zwar vor einem Friedensgericht. Seite dem iſt diefes Thier wieder mehrmals bemerkt worden, Am ıoten Juny' zeigte es fi) im Hafen Sag, wo man Waltfifhfangern Geld geboten hat, es zu fangen. 8. “West: von Hallowell, Meiſter des Paauetſchiffs Delia, berichtet, ev habe 3 am 2ıten Juny imeinem Gtreit mit | reinen Walifiſch gefehen., Am aten July ſahen es J. Webber und R. Hamilton ungefähr 7 Scemeilen von: Portland, gwifihen der Spike der Inſel Cranch und der Inſei * a kl yo _ v Ka 1 078 fie rollte fih wieder zufammen, - HR te, Marsh, Der Capitain ‚einer Beigg von Salem, erzählt, daß er aufljeiner Fahrt vom. Cap Henry an ein Brad fan, wie cr glaubte, und Vein Boot niederzulaffen befahl; aber zu ſeinem großen Erftaunen benterkte er, das e3 die Scefihlange war; er habe nie fo etwas gefes benz er fhaßt fie 199 Fuß lang, Maul und Kopf von ungeheurer Größe. Er fuhr dann davon, aus Furcht ſie mochte ans Schiff kommen. Crichton, J.Rehmann und Burdach, Ruſſiſche Canmintung für Naturwiſſenſchaft und Heilkunft feit 1815 bis 16. 7 Hefte. 8., jedes von etiva ıa Bogen, hin und wieder ein Kupfer, Riga und Leipzig - bey Hartmann. Diefe Zeitſchrift iſt mit viel Kraft aufgetreten und enthält beſonders für Die Medicin ſehr wichtige und uns terrichtende Aufſaͤtze. Ob fie großen Abgang gefunden, willen wir nit ; da fie diefen aber verdient, fo wuͤrden wir und freuen, etwas dazu beykragenzu fönnen Es gibt freilich in Deutfchland der. medicinifchen Zeitſchrif⸗ ten fo viele, dab nicht wohl zu begreifen ift, wie fie alfe follten Stand, halten fonnen, und daher wäre zu wuͤn⸗ fen, die deutfihen Aerzte, die rußifchen nicht ausges ſchloſſen, ſchickten ihre Beobachtungen an die fihon länger befichenden ein; z. B. an Hufelands, Hornd, Aus tenrieths. Sie müffen doch wahrlich einfehen, daß dieſes das einzige Mittel iſt, ihren Beobachtungen ein Publicum zu verſchaffen und mithin auch den Trieb etz was zu gelten zu befriedigen, der doch augenjcheinlich der Bemühung eigene Zeitfchriften herauszugeben, zum Gruns de liegt; das kann wan nicht genug fagen. Hoffentlich wird aber doch Ein und der Andere davon überzeugtz und fo wird fich nach und nach in Deutſchland ein den Gelehrten geineinfchaftlicher Pan entwickeln, der in aus dern Sandern fhon in Wirffankeit ift, Davon nun abgeſehen, fonnen wir vorliegende Seitz ſchrift nicht anders loben. Sie hat bleibenden Werth und wird aud nad) Jahren noch nachverlangt. werden, wenn fie auch nicht der Fortfegung fich erfreuen follte. Wir fönnen natürlich den Werth der Aufſaͤtze nicht einzeln bes ftimmen und fie. noch viel weniger ausziehen, das fonnnte billig ein Mitarbeiter dieſer Sammlung thun. 8. B. Ats ‚senhofer oder felbft ein Herausgeber, Nehmann oder Burdach. Die Beyträge von jedem Einzelnen find ja doch fo wenig, daß feiner fich als den Verfaſſer des Werks anſehen, mithin ſich auch keiner ſcheuen fanız als Recenſent oder nur als Anzeiger aufzutreten. Im erſten Heft geht ein 2) Umriß einer Geſchichte des Medicinal⸗ = Wefens in Rußland ſeit dem zoten Jahrhundert, voran, dann folgen 2) vonAttenhofer; Beobachtungen uͤber die Nas tur und Heilung der Syphilis G.25. et. hat ſich ſchon durch mehrere Schriften, befonders aber durch die Topos graphie von Petersburg ein gegründete Recht auf feine Anerkennung in dem gelchrten Staat, und zivar unter den vorzuͤglichſten Aerzten erworben. Er war Arzt an einem. Hoſpital in Petersburg, Lebt jetzt in der Schweiz feinem Vaterlande, wo er hoffentlich Muße haben wird, „ fih den Wiſſenſchaften zu weihen. 2 2103 3) Rehmann, Leibarzt des Ruſſ. Kayſers, über den Plan feiner aͤrztlichen Reiſe nach China S. 53. Be: Fanntlih war R. bey der vor mehreren Jahren mißlun- genen ruf. Gefandtfhaft nad) China, wo er fih befon- ders um die Volksarzneykunde bekuͤmmert und verfchies dene Arzneymittel von dort einheimiſchen Gewaͤchſen ent= deckt und befannt gemacht hat: Er iſt der ältefte Sohn von dem Leibarzt des Fürften zu Fürftenberg, und halt ſich jeßt zu Carlsruh auf. } ) 6. Körner; Befchreibung der beyden zuletzt entdedten Minerafquellen am Kaucafus bey Con ſtan⸗ tinlogore£ ©. 61. Enthalten befonders Schwefele waſſer, worinn aber allerley Anderes tft, 3.3. Kohlen» fäure, Glauberſalz, Bitterfalz, Kochfalz. Bey der Des ftung Kistowadst ift ein Sauerbrunnen, worinn eben⸗ falls Glauber-, Bitter» und Kochfalz. x 5) Rehmann; Ballota lanata, ein neues Mittel gegen die Waſſerſucht. 6) Papengutd; die Heilung ſcrophuloͤſer Fiſtel⸗ gefhwirre durch ſalzſauren Zink S. 79. ) E. J.iSuck in Wolmar; Beobachtung einer durch Wurmreiz hervorgebrachten Unmwälzung des Aug- apfels ©. 84 ) Kurze Bemerkungen und Nachrichten S. 80. Darz unter 5. Libofhik; ber ein Fiebermittel des ruf]: Landmanns; befonderd Theer von Betula alba, wovon auch das Yuchtenleder den Geruch hat. Dies; über einige Volksmittel gegen das Wechſelfieber, befonderd Eifenvitriol; Gebraud des Arſeniks gegen das Wechſel⸗ fiber, gluͤcktich. Neit zz Notizen über die Arz⸗ neyfunde der Kalmucken. Muͤller in Irkutzk; Nach— richt von einigen Thee:Surrogaten, Rehmann; Nach⸗ richt von einem chineſiſch. Buch über die Kuhpocken. 9) Nahrichten von Heilanftalten im ruſſiſchen Keich. ©. 97. Das Preobrafgensfifge Hoſpital zu Petersburg. 10) Nachrichten von wiſſenſchaftl. und Bildungsanſtal⸗ ten im rufftſchen Reich. S. 99. Chronik der mediciniſch. Facultaͤt der Univerſitaͤt zu Dorpat im Jahr 2813. 11) Literariſche Anzeigen und Auszuͤge. ©. 104, Kichter; Gefhichte der Medicin in Rußland. Bur: dach; anatomifche Unterfuhungen ©. 113. KRaydanotv; Tetractys vitae, Commentationes Soc. Phyf. Medic. Mosquenäis ©. 124. J. Frank; M&moires sur la plique polonaise. J. Hamel; Diff, inaug. de bracheriorum conftru- etione. R. Walther; kurzer Unterricht für die ehft- nifhen Hebammen; ehftnifh- Hilger; Rede über die Medicin. Das Kupfer zeigt das Richteriſche Hyfteromochlion, das Hamelifche Bruhband. ' ., II: Heft 1815. 1) Fortſetz. der Geſchichte des Medicinalweſens in Rußland von 1725 an. ©. 178. 2) Haffenmülter; über die Entzündung des Magens und der Gedarme ©, 214. 5) Witzmannz; über die Luftfeuche in den nörd> richen Provinzen der europ. Tuͤrkey. ©, 226, 1 a ne Te Er Voͤgel Lief- und Efthlands von Germann. raſſen. S. 484. Er) 9 Reh mann; Vefhreißung der Tuskinskifhen heißen Mineralquellen am Baifal, zerlegt von Helm; ©. 235; enthalte viel Slauberfalz und Bitterfalz. 5) Herzog aus Ilmenau in Thüringen, über die Tuphus- Epideinie von ıgı2 und 13 in dem Gouvers nement Tula und Caluga, S. 265. Ef 6) Iliſch zu Riga; Uber das. Nervenfieber von 1812 und 13 im Gouvernement Plesfow. ©. 307. 7) Literar, Anzeigen. XXI varia opuscula veterum medicorum, etc. Mosquae 1808. 4. P. 315. — Attelmayer; Dill, inaug. de embryonis forma- tione. Dorpati 1812. ©.319. , C. E.Baer; Dill. inaug. de morbia inter Efiho- nos endemieis. Dorpt. ıgr10. 88 Geiten. Ethrographie der Ehften. ©. 321. Eine völlige - ‚2104 Th. Renner. Prof, Mosquenf. ; Cogitata'quae- > E dam circa hydrophobiae naturam ei medelam. 4. ©. 57. Eine durchgreifende, intereffante Abhandlung, ſollte nur etwas weiter von Moskau gedrudt feyn, ©. 337. HI, Heft. 1916, I) U. Bernhard (fheint ein Engländer); Ueber den Gebraud des Arfeniks im Wechfelfieber; ©. 345. ° _ 2) F. F. Reuß. Brof. zu Moskau. Unterfuhung des Fieber vertreibenden Stoffs in der Chinarinde. ©. 351. Sehr ausführtih und genau. Zufak von Burdadı, 3) Witzmann;z Sranfengefh. des Grafen Ka— mensky. ©. 383. F * H. Helm, MAotheker; Reiſe vom Fluß Barguſen zur Mineralquelle am Kargat-Fluß unweit des Baikals. S. 406. Viele Pflanzen ſind verzeichnet: Salfola kali. Rododendron dauricum, Arthemihae. Chryfanthum. Stipa pennata. Ledum palufire. Robiniae. Phlomis tuberofa, Nepeta multifida Aesilops [quarrofa, Valeriana fibirica, Lilium pompopium, Cimicifuga foetida. Aſltragalus. Larix, B Betule fruticola, alba, Populus nigra, Salices. Spiraea ſalicifolia. Pinus , filvefiris , Abies, Cembra, 5) Rehm ann; Ueber ruſſiſche Volksmittel. Schei⸗ dewaſſer, Sublimat, Zinober, Quekfilberfalbe. "©. 418. 6, Burdach; Machrichten von wiſſenſchaftl. und Heilungsanſtalten. ©. 423. Anatomiſche Samml. zu Per tersdurg. Sehr fhone Sachen im Artillerie -Hofpital daſelbſt ©. 456. Zi — * 7). Geſundheitspolizeyliche Verordnungen S. 461. Degen Verkauf der Apothekerwaaren. 3) Perſoͤnliche Nachrichten; ©. 467. Beförderungen, Belohnungen, Anftellungen, Todesfälle. 9) Literariſche Anzeigen und Auszuͤge. ©. 480. ER Klaͤproth; Reife in den Eaucafus und nad Georgien. ©. 430. — B. Mayer (in Offenbach); kurze Beſchreibung der ©. 483. Iſenflamm; Köpfe von verſchiedenen Menſchen⸗ » Kin Frauke "de »l!influence ‘de la xécvolution Iran- — sur la medecine- ‚pratigue. 1814. ©, 480. Be Schreiber, — ‚dnaug. de RR pul- mon, ©. ao. h 138 ef yenberg; über. den ER TEREN der 3 — auf Kruſenſterns Schiff. ©. 500. — —Mes Heft Na » . Sefgiöte der Bruftbräune, an welcher der ruff. ; ‚ Beibant von dreygang litt; von ihm ſelbſt und von erner. ©. 521. >) Sommer; Geſchichte eined zum zweytenmal an einer Perfon rerrichteten Kaiſerſchnitts. ©. 59, 3 Beantwortung der Frage: Welche auslaͤndiſche Apötheferwaaren tönnen durch einheimische erfegt werden, von der medicin. Facultaͤt zu Wilna, beſonders von Lobenwein. ©. 5a. 2) Hirtzius; uber den Sefundgeirssuftand an der kaucaſiſchen⸗ 5 ©. 554. Bigmann; über den Gebrauch des Brechwein⸗ ſteins gegen Verdunkelung der Hornhaut, ©. 563 5 Derfelbe über die "Anwendung des Sublimats Ser ferophulufen Gefgmüren. ©. 565: 8x6)! Sekſcherz Geſchichte einer vieljaͤhrigen Unter: —————— ©. 567 vom Hüberthalz neue Beh andlungsweiſe der Knodenbruqhe ©. 502, al 0 ae rer 70 ee Ohrenfhmerzen. ©. 500. Molius;Beobachtungen uͤber die große Seil: . fraft des Eintaudens in kaltes Waſſer. ©. 599. 10) Ueber Bildungsanftalten im ruſſſchen Reiche. S. 609. nd A Ehronit der Univerfität Moskau. Prof. Katfhenomöty gibt cine Zeitſchrift heraus dem Titel: „Der europäifhe Bote‘; in ruſſi⸗ Ther Sprache. 49) Werfent. Nachrichten ; Todesfälle. S. 614. 42) Riterarifhe Anzeigen und Auszüge: IBM 9 Richter; Ruffand. 1815. ©. 615. % 489) Burfy; Dilfertat. inaug. ee 631» . pi x 5, Parrot, Sohn; über Gaſometrie. ©. 655. LE, 8. Bojanus; * Introductio in anatomen h cömparat. : ‚Oratio. Interefant,, wie man denken fann, Wir finden jedoch darinn mehrere und unerflärliche Be: merltungen, und wünfchen daher die Rede felbft zu has ben. ©. 036. 0. Stürmer; Diſſ. inaug. HR as ein ae Dorpati. ©. 645. Jaenifch; Dilf. inaug. de Crifibus ibid. —* * B. Alena Prof,; de noxis, pro oeconomia ani- mauli corp. hum. Mosquae. ©. 654. — F. Be ige; Diſſt. inaug. patholog. conſenſus, Dor- 9 Be conlenfu ete, -M. Hombolicki; Diff, inaug. de valorum fangui- ferorum vi in morbis neryolis producendis, Vilnae, N t a nn eg 8) Reuß; über Die Anwendung des Feuers bey Geſchichte der Medicin in 2106 . A, Werner; DAT, inaurg, de, herba Rub; chamae mori. Vılnae. ©. 666. - Kwiatkowski; Dil. inaug. Aetiölogiam moarbi cae- rulei amplificans. Vilnae, ©. 69. Dyrwianski; D. inaug: hütor, hydroplichi > . hydroplioh hibens, Ibid. ©, 671. Re Lukomski; de fiatu et conditione‘ mitm inor- bis cordis gignendis idonea. Vilnae, ©. 6 Zweyter Band, rigen: Borberidt. ©. 1. 1) Burdad, Ueber die Anſichten der Natur. Vorlckungen; daruͤber lie ma Zeit und Luſt hätte, e u ee DB Lerche; über die Lymph⸗ Geſchwulſt. ©. 64. 2 T. Myllus über den Gebrauch der bittern Mandeln in — S. 0». 4) Grav J. P.; Vorſchlag zu einem Heilfemen Auf⸗ enthalt ſuͤr Sieche, — in einem mittaͤgli den Theile der Krimm. ©: 95, 5) Aerztliche Bildungs: und Heil --Anftalten in Ausland. 96. Die Kaiferl, medicin. chirurgiſche Academie zu Be: teröburg. 6) Todesfälle und Lebensbeſchreibungen. ©. 140. 7) Literariſche Anzeigen und Auszuͤge. ©. 125. Gruſinow, Prof. in Moskau; über den neuent deckten ig der Bildung der Stimme bey Menfden und Thieren. Ruſſiſch. Sehr weitläuftig. ©. 125. 1 Jeromin ;, Dillert. inaug. de morkis nifus forma- tivi: Dorpati. ©. 100. B. Rufenko; Dillert. inaug. de fiatu uteri vr ni dynamico etc, Mosquae. ©. 160. Strumiensky; Dillert. inaug. de manu uti Agno in morbis. Vilnae. S. 197. ' SIRSDETT, » Sommer und Zoedel; arteria mammaria ınterna, ©, ee 9 Rittmeiſter; über die Mafferfheu und das Blut, als ein Heilmittel Dagegen. ©. 192. 5 > W. Starfe; Beobahtung über die Anwendung des Bleyzuckers — in Krankheiten. der Arhemorgane. ©. 203. 4) Lichten Rädt; Nhapfodien über den fhierifchen Magnetismus. ©. 222. Davon bat ſchon Kiefer in fei- nem magnet. Archiv geredet. 53) Roos; etwas über den Einfluß der Zicber auf ſyphilitiſche Krankheiten. ©. 256. 6) Diez merlwuͤrdiges Beyſpiel von Fettleibig⸗ ©. 243. 7) . Ueber ruſiſche Volksarzneymittel. Rehmann auch darüber. 8) Freygangä uber chineſiſche und ſibiriſche Rhabarber. ©. 255. » Girgenfohnund Schmidt; Seobachtungen über den Scrotalbrand. ©. 262. 10) Brenners über einen Salzſee im Irluͤtsti— ſchen. ©. 272, Enthält Kodfal; und Glauberfaf;. 132 * aneyrysma der keit, ©. 248. — 2107: 3 - 1) Dr. £urianz über Volts arzneymittel in Eſth⸗ land. ©. 270. 12) Todesfälle und Rebenshefchreibungen. ©, 285. 15) erztlihe Bildungs-und Heil = Anftalten.- ©. 298. Vorleſung. zu Wilna, und anatomifh, Theater. daſelbſt. 19) Literariſche Anzeigen und Auszüge. Eobenmein; Rebe bey Der Einweihung des anato⸗ mifchen Theaters zu Wilna. ©. 299 Parrot; coup d’oeil sur. le magnetisme animale Petersbourg.. 1816... S. 300.. Sihtenfädt 5 Unterfusgungen über. den den Magnetismus. ©. 305. Bukowiecki. Difl. inaug. de maniamenlibus yer- nalibus 1815 anni crebro Vilnae obveniente, S. 522. Ueber eine magnetifhe Cur; von einem lieftaͤndiſchen Landprediger, ©. 212 Wolff; Diff. inang. giaın febrium nervolarum. Dorpatae. ©. 320. Troeder; Diff, inaug. de affinitatibus etc. inter ealharr. etc. Ibid, S. 327. Hreczyna; Dill. inaug. de exanihemate mercu- ziali etc. Vilnae ©. 331. Palezewski; Dill. inang. Pathologia vomitus chra- nic. ibid. ©.. 338: E -Wroblewski;. Diff. inaug. oculi, ibid. ©. 356% Lewitsky ;D. in. de merbis e dislocatione uteri. Mosquae 1811. ©. 339- Bojanus; des principales caufes de la degeneration des races des chevaux et desregles a ſuiyre pour les ' zelever,-% Vilna 1815. ©. 340. Schmitz de Pree, Notices 2816. ©, 397- de carcinomate bulbi medicales. {Moscea III Sert 1) Heimann; über verlarvte Hamerrheidalfranf: heiten... ©. 351. D) Diez; uber die BVolfsheiffunde der Rufen, S. 871. heilmittel gegen den chroniſchen Rheumatismus. E. 579. 4) Burdab; über die. Haargefäße, mit Hinfiht auf die Lieberkuͤhniſchen Praparate in Petersburg. S. 400. 5» Seilungsanſtalten im ruſſiſchen Reich. S. 430 Medicinifch: philantrobiſche Comitaͤt in Petersburg. 6) Literariſche Anzeigen und Auszüge. S. 440. Knackſtedt; lateiniſche Wörter, zur. Anatomie u, ſ. w., von Lucas. ©. 440. Hortus Mosquenfis.. 1808. Ato, Es find 3594 Gat: tungen. ©. 447.. . Hoffmann, genera pl. umbelliferarum, Mosquae 2£14. 8. 202. u. 29 Kupft. ©. 447- Libofchitz et Trinius. Flore des enyirons de St, Petersbourg et de Moscoi.. Tom. I. 1811. 4. 121. Kupft. au. $: 348. Libeſchitz; Battarea. ©. 348. Birch; uber die electriſche Materie und ihre Anz: wendung auf Arzneywiſſenſchaft. Ruſſiſch, 179% ©: 349, neuer Pilj, Dendromycis: ſey nicht de erroribus: circa patholo- "1811. 890. in ruſſiſcher Sprache. 32 Derſelbe; uber die wichtigſten ruſſiſchen Volks— Enehofm; Taſchenbuch der; Kriegs: ‚Hygiäne.. Ruſſiſch. Aeußerft vollfämdig, von ©.4500—5 IV Heft. 1807, ER »D Bojanug;: Bemerkung aus dem Mebiete der vergleihenden Anatomie, ©, 525. — Haben wir in der Iſis gegeben. 2) Langenbed, in Riga; Tagebud über eine durch den thieriſchen Magnerismus bewirkte Seifung. ©, 555. Sn-Riefers Ardive befproden.. # 9 Buchholz; mediciniſch topngraphifche Rarhriegken aus dem olonetziſchen Gouvernement: ©. 615. Du Rupl;z Uber die Heilfraftdes — ru · derale. ©, 660. 59 Meyer; Beobachtung der Zunahme eines kre⸗ pfes bey unterdruͤckter Menſtruation. ©. 685. 6) Henke; Beobachtung eines ploͤtzlichen rodee⸗ falls durch pſychiſche Einwirkung. ©, 687. 7) Kleine Beytraͤge zur Kenntniß der chine ſiſchen Arzneykunde. S. 688. Kamensky, über Ginſeng COrchis Nina): der Chineſen. In Ehina foften.ı Pfund 240 Pf. Silber. Rehmann; chineſiſches Univerſalmittel. ©. 602 Helm; chemiſche Verſuche in Gegenwart eines Lama. ©.003, 8) Aerztlihe Bildungs: und Heilungs- Anftalten im rufifhen Reide. ©. 605. Michelſon; uber Die alyſtock. Perſonale der medicin. chirurgif. ——— u Me teröburg. ©. 702. Fr 9% Verfügungen im Medicinafwefen.. S. 31 Allgemeine Veränderungen don den Jahren 15 U, 16. Beförderungen. 10) Literarifche Anzeigen und Auszüge. ©. 719. Allgemeine Zeitſchrift für Die Heilmiffenfchaft , her— ausgeb. von der kaiſerl. mediciniſch dirurg, Academie Bis jegt find 6 Hefte Entbindungsanftalt ko Bio von je 128 Seiten erſchienen. Koerber; ruſſiſche Ufafen über das Medicinaime: fen. ©. 751 — 04 Das Kupfer dieſes Heftes ftellt cine, fleine Moſchine zur Einrichtung verrenkter Finger vor, von Hn, Petra— fhensty;. Diefes Verzeichniß des Inhaltes mag indeſſen genug ſeyn, um auf dieſe wohlredigirte Zeitſchrift aufmerkſam zu machen. Wir behalten uns wor, in der Folge einzel ne Auszüge. daraus unfern Lafern mitzuspeilen, [4 et t des Regierungs - Subiläi er Majeftät des Königs von Sachſen bey der chirurgiſch-mediciniſchen Atademie zu _ Dresden und damıt. verbundene Stiftung einer Geſel⸗ ſchaft für Natur: und Heilkunde. Den 19. September 1818. des Vormittags Übers reichte Sr Majeftät, dem Könige, in: Pillnig der Hofz rat) und Leibarzt Dr, Kreyjig, im Namen der Pros _ fefforen der Afademie, eine Gluͤckwünſchungoſthrift, aus gleich aber au sins von Dem Profeſſor Dr Carus ger E ſchriebene phyſidlogiſche Abhandlung: Von den Naturrei: . en, ihrem Leben und ihrer Vermandtfdaft, mit welder eine Sammlung akademiſchen Schriften beginnt; Die un: ter dem Titel einer Zeitfhrift für Natur» und Silfande | ‚in einloen Monaten erfheinen wird. l » Des Nahmitags verfammelten fi in Dem, mit der ü befrängsen. Büfte des Königs, gezierten und fonft feftlich ge: ſchmuͤckten Saale des der chirurgiſch mediciniſchen Acade— mie vom Könige uͤberlaſſenen vormals herzogl. Eurlän- diſchen Palaſtes, nebſt den Profeſſoren der Academie meh— rere Naturforſcher und Aerzte Dresdens, der Leibarzt Sofrath Dr. Althof, der Ober-Bibliothekar geh. Lega— tionsrath Beigel, der geh, Finanzrath Blode, der Königl. Leibchirurgus, Hofrath Hedenus, der Graf ; von Hofmannseg 9, der geh. Cabinetsrath Heyer, der Dr. Ra pp, der Koͤnigl. Leibchirurgus Koberwein, der Koͤnigl. Leibarzt Hofrath Dr... Leonhardi, der SOber Landbaumeiſter Schuricht, der Baron Ufer | manmauf Wefenflin, der geh. Finanzfecretär Zen: rl ‚ter, um eine Gefelfihaft für Naturzund Heilfunde zu gründen, welde jaͤhrlich sine der Hauptverfammlungen am ı5ten Geptember ald dem Tage des Antrittes der. Regierung Er, Mojeftät des Königs halten wird, Nachdem der. Director der Atademie Dr.. Geiler „die. genannten Stifter der Geſellſchaft bewillfommet ‚und r den Zweck der legtern näher: angegeben halte, deutete er beſonders darauf Hinz. wie. das Zubelfeft eines Monar: ; den, der Kunft und Wiffenfhaft niet blos 177 fon 4 dern ſelbſt fennt und als den eifrigften Forſcher in den J Werten der Schoͤpfung ſich gezeigt habe, der ſchicklichſte Zeitpunti für Gründung eines Vereins fey, Der ſtets vor Augen haben möge; Daß unverlegbar nur Das 9 Sedı- mas eingegraben. indem Seife, fid fort: pflanztvon Geſchlecht zu Geſchleſcht. Wit der herzlichen Bitte zu. Gott für den Koͤnig, N ale Kir Das Gedeihen- der: ihm zu Ehren gegründeten Berbindung, fhloß der Sprecher, und überreichte dann der Grtellfhaft,; weil die Zeit das Vorleſen nicht erlaubte vandſchriftlich eine von ihm geſchriebene Abhandlung: Ueber: die Geſchichte der gelehrten Gefellſchaften uünd ei: .nige a aus. derfelben gezogene Befultate zur Beherzigung Bei i Gründung eings neuen gelehrten Vereins, J Darauf wurde zur Wahl eines Sekretaͤrs der Ge— ellſchaft geſchritten, wobei die Mehrheit der Stimmen den Profeſſor Dr. Carus zu dieſem Amte beſtimmte, welcher daſſelbe auch angenommen hat. Den zoten: September des Vormittags überreichte re he der‘ Studierenden ein Glückwünſchungs⸗ en: der — Tages hatten die Profeſſoren eine Erleuchtung ‚der Gebaͤude veranſtaltet, welche der ERönig der: Pflege armer Krünfen, dem Unterrichte in ar Ratuys und-Heiltunds, fo wie der Vervolllemmnung 2110 dieſer Zweige des Wiſſens mit fo vieler. Milde gewidwet bat. Ueber das Hauptgebäude war ein Halbfreis von fünfzig großen von Lampen gebildeten Sternen gefpannz, in der Mitte der Namenszug des Königs unter der Krona; das Portal mit Eichenlaub verffeidet und Durch zwey auf laubumwundenen Kandelabern brennende Kienpfan— nen. erleuchtet. Das Entbindungsinſtitut, fo wie die Wohnung des Directors waren mit Lichtern und Lampen reich erleuchtet. Den 1s8ten November 1812. har die Seſellſchaft für Ratur: und Heilfunde ihre zweite Sigung ge halten, Dr. Seiler. eröffnefe fie mit einigen paffenden- Worten. Cie follte vorzüglich den: Erorterungen uber Die zu. treffende Einrichtung der: Geſellſchaft gewidme? feyn. Dem ohnerachtet hatte bereitö von mehrern Seiten fih Stoff zu wiſſenſchaftlichen Mittheilungen gefunden: und zuvoͤrderſt wurden demnach folgende Vorträge ge— halten. 1. Der Br. d. Phyſik und Chemie Dr, Ficinus be— ruͤhrte im Kurzen Davy’s Entdeckungen über die Slam- me, was als eine Einleitung diente zu einigen Verſu— chen mit der Sicherheitslampe des berühmten Engländers.- Hr. Dr. Ficinus tauchte fie mehrmals in: Kohlenwaſſer⸗ ſtoffluft, fowohl in reine, als in ſolche, ber. atmoſphaͤri⸗ ſche Luft zugeſetzt war. Niemals drang die Flamme durch das Drathgitter, obgleich Die Luft felbft in. der — brannte; 2- Darauf zeigte der prof. v Naturgeiihichter er Treutler 5 Cremplare der Taenia lanceolata aus der Hausgans vor und. begleitete fie mit mehrern Be— merfungen. 3. Der Dir. Hofr. Dr. Seiler mathte ferner die An⸗— wefenden nrit einem Lithopädion bekannt, mas vor un gefahr 12 Jahren in einer sojahrigen Frau gefunden. wurde. Es hängt mit den Dvarıum durch feine Hüffe zufamnten, allein Der Muttermund ift foͤrmlich verwach⸗ fen, fo daß es ungewiß ſcheint, ob er ſich in hohem Al: ter fo verändert, oder ſchon fruͤher in ſolchem Zuſtande geweſen. Derſelbe zeigte vor ein hydrocephaliſches, neuz geborneg Kind mit misgebildetem Kopfe. Ihm fehlt das ganze Stirnbein, dieſer Mangel hat nicht nur im Aeußern Mundhoͤhle, Näfenböhte, Augen deformirt, fondern die olla bregmatis Haben’ fi nah vorn bedeutend" verlän: gert. Eine Unterfühung des Gehirns und Rückenmarks wird Diefer genaue Anatom Fünftig Tiefern.- 4. Hr. Dr. Carus, Profeffor der Entöindungsfunde und Secretar. der Gefellfchaft bewies durch mehrere vor- gelegte Praparate von Larven des Erdfalamanders, die fehr deutliche Entſtehung des. Darmfanald aus dem Dot: terſacke dieſer Ihiere, als. Analogon: der Rabelblafe (Erläuterung der. S. 631 deffen Zootomie gemachten Be⸗ merkung.) Rachdem der Hr.-Hofr; Geiler der Geſellſchaft einen aefhichtlichen Ueberbfid über die Entftehung.der geſellſch. Vereine und einen Entwurf zu den Statuten vorgelegt Hatte, wurden durch Stimmenmehrheit a Deputifte ers art, wähft, die in Nerbindung mit dem Director und dem Gecretär die vorgeſchlagenen Statuten prüfen ſollen. Es find die Hrn. Rafhig, Kobermein, Ficinus und Finanzrath Bode Bayeriſche Naturforfher in Braſilien. E. K. NM. haben wir über unfern bisherigen Aufent: halt in Brafifien Berichte vom 2 Auguſt, 7 Geptember und zo November vorigen Jahres nebft Beylagen des Verzeichniſſes der bisherigen Ausgaben, alerunterthanigft erſtattet. Wir haben feir dem Die Reife ins Innere von Rio Janeiro uber St. Paul nad Villa Rica angetreten, und halten es ben unferm Anfenthalt an fegterm Drte für dxingende Pflicht, über den Verlauf derfelben weitere Nachricht alfergehorfamft zu überfenden. Wie aus dem Tegten Beriäte vom 50 November erſicht⸗ „Ui, wurden wir durch verfhiedene Verhaͤltniſſe gezwun⸗ gen unfern Reiſe-Plan getrennt von den oͤſterreichiſchen Zaturforſchern su verfolgen. Stahdem wir Die umliegende Gegend won Rio Ja: neiro feit dem 15 Zulius fennen gelernt, und zu gleicher Zeit Die nöhigen Ausrüflungen gemacht heiten, traten hoir die Reife ins Innere am 9. Dezember v. 3. an. Unfere Truppe befiund aus uns Benden, einem Arieiro als Anführer der Maulthiere, einem Treiber (Gamarada) und einem neuangefauffen Neger⸗Sllaven, nebſt 6 Laſt⸗ und Reit⸗Thieren. Der oͤſterreichiſche Landſchafts Ma: fer Ender ſchloß ſich bis St. Paul an uns an, und kehrte don dort mit den oͤſterr. Kammerherren Grafen v. Palfy, Wrona, und Prinzen von Taris nad Rio Jane i⸗ ro zuruͤck. Die rſten Tage waren für und Die härte: ften, indem weder die Thiere an Die Loft und an einan⸗ der gewoͤhnt, weder die Tropeiros in der Behandlung der Thiere erfahren, nod wir ſelbſt mut der rohen Lebens⸗ ur und Rot aus Maismehl, Bohnen CTeyao) und Speck, nebſt Branntwein (Caxassa) mit einer under Haut zum Nacht Lager, mit den ſchlechten Wirths haͤu⸗ fern fegt Nees vo. E. folgenden Preis aus: { 1. Bekanntlich ſinden ſich unterden Schüppchen, die auf ber Oberhaut mehrerer Barrenfräuter zerſtreut egen, ‚Conglomerate Heiner, nierenförmiger Körper, dieman für zerfallene Endungen von Spiralgefaͤßen halten möchte. Man ſehe hieruͤber Sprengels Anleitung zur Kennt niß der Gewaͤchſe 1. Th. ©. 117. — Nun ſchreibt m ‚mein Bruder unterm 6ten Nov. 1318. aus Leyden · SH habe eben mein Polypodium auteum ganz ‘mit den. befannten weißen Schuppen bedeckt gefunden und eine genaue Unterſuchung vorgenommen, Diefe weißen Schuppen, Die. fid) leicht loͤſen, und ben ftat- fer Vergrößerung nichts, als eine fehr dünne Mem- bran, ohne alle Gefäße, oder Zellenbildung, darftel- Ten, finden ſich nicht bfoß da, wo fih die Gpirafge- „süße am Rande in einen verdicktem teufenformtae - . Büfchel endigen, fondern auch überall, wo unter ein Fruchthaͤufchen fist. — Solde Feufenförmige Cn- ‚den der Gefähe finde ich eben fo im dem Buncte, wo die Kapfeln angeheftet find. Ich brachte Diefen Bunct unter flarfe Vergrößerung, und ſah ein Aggregat von dicht anrinander liegenden zarten Röhren, an denen ih feine Spur von Spiralwindungen be- merfen fonnte. — ©p [Heinen die Frudie fh unmittelbar ausden Spiralgefäßen zubilden, und Diefe bey ihrem erſten Er: fheinenin der Pflanzenwelt wunderbar, zugleid Die unmittelbaren Organe Der Fortpflanzungzufeyn. Wer diefe Holgerung meines Bruders durch genaue Unterfugungen beffätigr, vder widerfegt, indem. er nadweißt, und in einer Zeichnung darfellt, wie die Kapfeln in den ar: renfrautern mit den Spiralgefäßen und de: ren folbigen Enden ;zufammenhbängen oder “wie fih dieſe, wenn Die Kapfelneinen an: dern Urfprung Haben, zu Denfelben cetwa als Paraphyſen) verhalten, empfängt von mir, auseignen Mitteln, zwar nur 5 Ducaten in Gold, ich werde aber zugleig ein Vergnügen darin finden, feine Abhand- fung der Kayferl. Leovofd. Carol, Akad, der NRaturforfder vorzulegen. Der legte Termin für Die einzufendenden Mittheifun- gen iſt der. 6te Nov. 1819, Man fann fi. der üblicher Weiſe mit verfchloffenen Zetteln und Ginnfprüden be- dienen, aber aud offen Ramen und Wohnort beyſchreiben; denn mein Sinnſpruch heißt : Amicus Plato, [ed magis amica Veritas, Ich erditte mir Die gewuͤnſchten Zuſendungen hieher nach Bonn, frankirt, oder unfrankirt, denn ich ſende Die mir nicht genägenden, d. 5. Die welde nicht von ge nawer Anfhauung ausgehen, und in Der forg- fältigen Wiederholung wieder zu finden find, zurüd, wie ich fie erhielt. | 133 * Ar Den Preiß überfende ih zugleich mit der Nachricht son der Zuerkennung deſſelben poſtfrey. Bonn, am 10⸗ ten Der, 1816. . | Dr. Nees u Efenbeck. 2. Die. neuerlich durch die Botanifer, Herin, Director: Spomerauer, und Herrn. Prof, Hueber zu Admont,. in den Alpen von. Steiermark, gemachte Entdeckung einer neuen Pflanzengattung;. die Hoffnung, fie in einem, von. dem berühmten Sturm verferfigten Kupferabdruck der Zlora beygefügt: zu fehen.und Der. Wunſch, die vaterfän- Difhen Botanifer Damit eben. fo fehr, als mit Der Schmidtia utriculosa erfreuen zu fönnen , hat hatürli; cher Weife den Gedanken erregt, daß noch mehrere ſolche Entdeckungen geſchehen, und. durch Die Flora bekannt mer: Den moͤchten. — Um diefen⸗ Zweck, wo moͤglich, zu befoͤrdern, wird hiemit für die Entdeckung einer neuen phanerogamiſchen Pflanzengattung (Genus), die in dem. Verlaufe des ger: ‚genmwärtigen Jahres, und in dem Gebiete von Deutſch— ande Flora, nad der Schraderifhen Ausdehnung,. gemacht werden mird, ein Preiß, von fünf Ducaten feftz- Zeſetzt, wobey foigende Bedingungen ſind. 1. ES: verfteht ſich von felbft, daß bier die Rede gar: nicht anders, als. von. einer voͤllig neuen Entdefung, und: ausgezeichneten: Gattung, nicht aber. von einer folden feyn: Yönne, Die vielleicht. mit. Unrecht ſchon unter altern. Gat: ‚tungen (lebt, oder die ſich auch als neue Art denfelben: anreihen läßt, was vorzüglich bey Graͤſern moͤglich feym: moͤchte. & i x 2. Um der Entfcheidung: hierüber deffo gründficer: .. begegnen zu Können, wird erfordert, daß nicht nur 8-10: ‚gut getrocknete Exemplare der neuen Gattung, in ver: ‚Ichiedenem Alter, fondern: auch eine vollftändige,. mit den: nöthigen Zergfiederungen verfehene Abbildung, fo wie Die von der. frischen Pflanze algezpgene Diagnoje und Br ſchreibung, wobey die von Herrn Grafen v. Sternberg, an Rr. 1 der Flora-1819 enthaltene Schmidtia als Vorbild dienen kann, nebft genauer. Angabe des ſpeciellen Stand: urtes, eingefehieft werden. _ 3.68 verſteht fih von ſelbſt, daß es dem Ensdefer Der. neuen. Öattung vollig uͤberlaſſen bfeidt, feine Pflanze auch ſelbſt zu benennen, und zu befimmen, und. daß er Sowohl Beſchreibung als Abbildung, zum. beliebigen an: Derweitigen Gebrauche zuruͤck erhält, fobald ſolche in ber Zlora benugt worden-find, welches auch der Maaßſtab der Breißbezahlung feyn wird. i a. Nur indem Falle, daß noch keine Bflanzengattung nad des Entdeckers Namen genennet ſey, wäre es billig Biefen allen andern vorzuziehen, 5. Spliten mehrere Einfendungen erfolgen, fo wird nur der merkwuͤrdigſten Gattung. ber Preiß zueriannt werden. N Sn Erwägung, daß durch Den audgefekten Preiß, wo⸗ „ Den mehr Die Ehre des Gewinnſtes, als Der Werth deſ— felben in Betracht fommt, dem Enthuſiasmus für vater: faͤndiſche Pflanzenkunde auf eine feyerliche Weiſe gehul— digt, und damit Die wuͤnſchenswerthe Vervollſtaͤndigung Der Flora Deutſchlands bezweckt werde: in Ermägung, daß ejne neue Pilanzengattung für den gingen Cfaratter der Flora einer Gegend wichtig feyn tönne, und daß die Ehre der erfien Entdeckung der— felben, durch den gewonnenen oͤffentlich befannt gemachten Preiß, auf eine documentariſche Weife für alle: Zeiten bez gründet werde... *.- ME Dee Sn ‚Ermägung endlich, dab, wenn: auch in unſern Tagen eine: höhere, wiſſenſchaftliche Anfigt der Pflanzonz welt erforderlich, und mehrere Beruͤckſichtigung aufPflanz. zen = Anatomie, Pflanzen - Nhnfiologie, auf) naturliches Syſtem uſw. vorzuͤgliches Beduͤrfniß geworden: iſt, den— noch die ſummariſche Anordnung und Aufzaͤhlung der Pflanzen einzelner Gegenden ſowohl, als des ganzen Erd— bodens, eine ruͤhmliche Befgäfrigung. der Bflangenforfcher aller Zeiten feyn und bleiben. werde, und Daß Zwecke, die: Diefes zu befordern ſtreben, wuͤnſchenswerth ſindz wird Diefer erfte Verſuch, wenn er der Ermartung enifötedien. follte, in der Folge noch weiter ausgefüprt werden. - Regensbun der 12. San, 1819. NR © te u Du : Hr Dr Hoppe. Siebey 'erfauben wir uns zu bemerfen ‚Daß No. 5 und nicht gerecht ſcheint. Dffenbar verdient jede: folge Entdefung den: Preis, Sie follte demnach den er⸗ halten, der etwa. in denfolgenden Fahren: ausgefegt würs de. Ueberdieß werden in Deutfchland cher nicht drey neue Sippen in einem Jahr entbedt.. —— Bey dieſer Gelegenheit ein Wort: über die bot anie fche Zeitung, Die Idee iſt gewiß gut, und es gabe woͤhl auch Leute genug, welche ſich mit Botanif beſchaͤf⸗ rigen, und zwar gerade auf ſolche Art, daß: ihnen eine: ſolche Zeitung gleichfam alle botaniſche Literatur. fuͤrs Leben iſt. Regensburg liegt gluͤcklich für ſolche Heraus⸗ gabe, und Hoppe paßt durch die Art feiner. Studien, durch feinen Eifer, feine Renntniffe,. fowohf in der Pflanz zen= als Gartenfunde, durch feine Reifeluft. volllommen zu folder Herausgabe. . Allein: es fheint ung, als fehlte es ihm nicht felten an Huͤlfsmitteln, wodurch er. Die aus— laͤndiſchen Entdeckungen gar zu fehr vernachläffigen:muß, und er wage ſich zu wenig, die cingelaufenen, meift weif- fäufigen, mit ungehoͤrigen Umſchweifen verfehenen Be— richte zu beſchneiden, wodurch ganze Nummern mit Nichts ausgefüllt werden. Wie furz z. B. follte in der Iſis ‘Ber admonter Brief über Die neue Arcnaria und.die Ant- wort: Darauf geworden, und dad, vollſtaͤndig geblieben feyn, Eine Zeitung uͤberdieß, von Der wöchentlich nur ein: Bogen, Hein Ocrav, keinesweges eng gedruckt er— ſcheint, hat alle Urſache ſich kurz zu faſſen, wenn ſie al— les, mas ſich in einen Jahr Neues ereignet, mittheilen will, und das ſoll fie doch, muß ſie, wenn fie ſich unent⸗ behrlich machen will, und das muß jetzt jede wiſſen— ſchaftliche Zeitſchrift ſeyn, wenn fie ſich haften will; den ber große Haufen, leider auch die ſogenannt Gebildeten kaufen nur Kotzebujaden, Die auch nad) Dem Leſen und Eſ— fen. ſogleich zu etwas gut find. e Uebrigens ift es eine große Empfehlung für eine bot. Zeitung, welde mit 2 neuen Pflanzen auftreten fan, und fogar wahrfheinlih mit 2 Geuera, nehmlich wie fie jegt Mode find. i in Rro. beſchreibt der für die Naturwiffenihaften fo ruͤhmlich wirkende Grav E, v. Sternberg in Boͤh— men Gin welchen Lande und im Mähren uͤberhaupt ſich Al Te — Der Adel den adelnden Naturwiſſenſchaften ergeben Hat) "die Gras Sippe Schmidtia (Sch. fabiilis, Ooleauthus Linn. R. et: Sch. bey. Woſſeck in Böhmen entdeckt: 7 Galyx bivalvis, uniflorus, valvula interiori mi- nore bilida. Corolla nulla. Semen nudum, ellipti- ' "enm.” Seh, utrieulofa® caelpitola, ulınis Aliformibus "proßratis, vaginis ventricolis Foliaceis falcatis. pani- eula divaricata, vertieillato—compofita. Nur 3 Zoll : Yang, an Sumpfen, abg. v. Sifora, geft. unb ill. von . Sturm. Meiſterlich haracterifiertz nur eine Bitteha: - ben wir, nehmlih Wergleigung: mir andern Plan: jen, Angabe der Nachbarfchaften, der Sippſchaft. In Nr. TE Rubus Sprengelii von Weihe; caule . diterili) aculeato, tereti, pilofo, humifulo; folüs ter- hatis, oyatis, acuminatis, Tubtus pubefcentibus ; 'pani- 'chla laxa, decompofita', frnetifera nutante; calyci- "bus patentiflimis, acuminatis. By Minden im Wald, trägt reife Früchte, liegt, wird 10 Fuß lang. Vielleicht eine neue Sippe bey Arenaria, von © = xa nennt; wie Ar. teiraquelta, path Dann noch einiges, was aufiEreurfionen gefammelt worden, ». F. Mayer, Zahlbruckner. Man ſieht, daß in 2 Nummern ſchon allerley zuſam⸗ mengebracht iſt, und daß dieſe Zeitung Nutzen und Un: von Hoppe, ber fie einſtweilen Somerauera-gqhadrifa- terhaltung gewährt. Beſſer koͤnnte fie aber: noch werden,. nehmlich: befrpnittener und reichhaltiger. 5. Da Die, Preisausbietung einmal im Zug ifl, und 5 Ducaten die: Norm für. Botanifches- fern. follen, ſo bie: get ein Ungenennter auch foviel-für. denjenigen, ‚wel: der diegefammte Syngenefie cCallinis. und R. ""Brownd Arbeiten mitbegriffen) auf 64 natürlihe Sippen am gelungenften herunferfegt,. ohne die Vereinigung mit > Gewalt zw erzwingen. und. überhaupt zur Befriedigung des Ungenamntens Die Arbeiten werden zu. beliebiger. Zeit an die Iſis geſchickt. * Leben Sand Caſpar Hirzels, Archiaters und Stifters der. Huͤlfsgeſellſchaft in Zuͤrich. Bon Auguſt Heinrich Wirz. Mit dem Portrait Des Verſtorbenen. Zuͤrich, b. Orell, F. u. Comp. 1818. Kr ALM. u, 223’, in- fl, 4- s hat feine. befondern Gäwierigfeiten das Leben dieſes Biedermanns zu ſchreiben, Pen jeder der ihn ſah, lieb gewann, der aber von feinen nähern. Umgebungen ‚genau gefannt fenn mußte, wenn man ihn ſelbſt in fei- nen Schwachheiten liebenswirdig und hodadtungswerth den.mollie. Hatte er doch ohnehim des‘ Guten, des Vortrefflichen fo uͤberſchwenglich vieles, daß der Glanz Ätiner Tugenden und Rolfemmendeiten jede Schwaͤche aberftrahlte, Davon er wahrlich fo wenig hatte |. - Hirzel ſtammt aus einer berühmten. Familie fei- ner Vaterjiadt. ein Vater war jener Caſpar Hirzel, ber. etwas jüngere Zeitgenoffe eines Bodmer, Heidrgs- ger, Breitinger, Johannes und Salomon Geßner, Stein rüchel, Wyh, und. fo vieler anderer von Welt: und dachwelt gefeyerter Namen; Sulzer's, des Weltweifen, - a und Biograph, der Verfäffer des Philofophiihen Baus; cin auf. der Leydner Sechiaule N "aa hr 'merawer, bey Admont. Gelehrte‘ Bemerfungen Dazu- unter Mbin, Gaub, Ruyſch, van Noyen, u: a. gebjlde- ter, ſehr gefohrter Arzt, über deſſen mannichfaltiges und fofides Wiffen bey einem bis ins hohe Alter treuen Se: baͤchtniſſe man billig erſtaunen mußte ; ein unermuder thätiger, im Großen wie im Kleinen treu für. fein. Va— terfand arbeitender Patriot.- Viele feiner ſchoͤnen Eigenfhaften wurden auf ben: Sohn vererbt, dem neben einer vorzuͤglichen wiſſenſchaft— lichen Bildung, ganz vorzuͤglich auch der Trieb zu Theil ward, gemeinnuͤtig, mitleidig und wohlthaͤtig zu Ten; ein Trieb, Der ihn anfporitte, Den größten Theil feines Lebens den Dienfle ſeines Baterlandes und der Meuſch— heit, als Arzt, als Gelehrter und als Politiler, zu mid: mens. der ihm in ſpaͤtern Jahren die Idee einer Hulfe- geſollſchaft eingab, welche bis an ſein ‚Ende raſtlos von ihm geleitet, ermuntert, angefeuert und unterſtuͤßt, to unedlih viel Gutes wirfte, und auch jest noch ein blei⸗ bendes Denkmal. des Seeligen, mwohlihatig zu wirken: fortfährt, Die Jfis eignet. ſich nicht zu einem Auszuge aus Diefer hoͤchſt intereffanten und anziehenden Lebensbeſchrei— Bung ,. nidt einmal. zur furzen Darftellung, Der hervorfte= chendſten aus Hirzels thatenre ichem Leben, odfe gleich Der Feder des Referenten. faſt unwillkuͤhrlich entquiät. Aber niemanden wird es gereuen, die gefchickte Arbeit Des Herren Wirz.zulefen, der man. die Echwierigfeiten nicht anſieht, mit welchen der Biograph aus Localruͤckſichten zu⸗ tampfen hatte die, aber. auf jedem Fall eine der interef⸗ fanteften Leferenen liefert. R Diefe: Lebensbeſchreibung wurde, zum Beſten der Fa⸗ milie des Verſtorbenen, von der zurgerifhen Hüͤlfsge⸗ ſellſchaft auf Subfeription — herausgegeben, umd es iſt wahrhaft. ruͤhrend die Menge der Ramcır feiner Mitbunz ger zu lefen,. welche Durch ihre Unterſchrift das Andenten des‘ edeln Mannes chıten. Weniger als mam ermarten durfz te, fand’ die Herausgabe und die dabey gehabte gutte Ab⸗ ſicht in, manchen der. übrigen Cantone Umterlügungs In— Deusfhland, wo doch Hirzel fo manchen warmen Vereh—— rer, Zieund und Correſpondenten hatte, unterſchrieb man auch nicht zahlreich genug, Wären fo viele deutſche Men- fhenfreunde. mit Der Lage der Sachen etwas näher- ber fannt gemefen, "fo Hätten fie fi Hinzu gedrängt, um Anz theil zu nehmen en dem, guten freundlichen Zwecke. Hirzel’3 Witwe verfauft fline Büder - umd Naturaliens Sammlungen. Die Bäder ımd von’ den Naturalien ein Theil, haben bereits Liebhaber gefunden. — Das Herba— rium hingegen iſt noeh feil.: Es iſt zahfreich, die Eremz- plare darınn. von veridiedener Güte; es enthäft weit: mehr Bekanntes als Geltenes, jedoch einiges fehr ſeltents. Den’größten Werth erhaͤlt es dadurch, daß es nem Hir: zel ſelbſt ſehr genau und fleißig rangirt, und was feine aͤußere Anordnung betrifft, untadelhaft tft. Wir ſehr mäs re es zu wünfgen; DaB es bald einen Lieb Haser funde! Wegen Poli Heft XL, &:2877.. Taf. 2a: Mya Pictorum, Fig. 9» Ruͤckenſeite, affb Mantel, Bim’ Athemfpaltimis Fuühlern, n Herz: Beni! geöfnet, Herzohren, yy Hüftmustel, zz Schul— termusetet, aa, co, ee Baudmusfeln, übrigens im Manz tel sine Menge: fogenannter. Lymphgefaͤſe, [ dub oder 2127 Baudlief. Dieſe Figur. iſt durch tin Verſehen aufdie Tafer, ſtatt Fig. 8. ©. 1914 'gerathen ; und konnte bar: ‚auf bleiben. . } u Arca Noae; Lymphſyſtem iſt richtig mit PR nicht mit a bezeichnet. Spondylus Fig. 13 w, iſt Trachea ‚abdominalıs, woraus der fleifhige Faden, an dem DieKugel t..An derfel- ben ©telle Habe ich bey Mya Pictorum die Deffnung be⸗ “ merkt, woraus der Saft. — Bekanntmachung. * S Da die Leopoldiniſche Caroliniſche Academie ——— den Druck des ıöfen Bandes ihrer Verhandlun⸗ ‚gen ‚mit Iſtern beginnen zu laſſen; ſo ladet ſie ihre Mit⸗ ‚glieder ein, geneigte Behträge entweder an den Director, „Herrn Hofrath v. Kofhge zu Erlangen, oder an das Sprajidium hieher einzuſenden. Im Namen der Alademie, Bonn, ö der Gecretär Goldfuß. Freiburg im Breisgan. Im Heft 8 der is ©. 1152 haben Cie uͤber den Webertritt des Hrn. d. Rotted, Prof. der Geſchichte, aus der philoſophiſchen in die juridiſche Facultaͤt auf sine — im Eingang zwar ſehr ſchmeichelhafte, auch im Ganzen gewiß, aus freundlicher Gefinnung' kommende, doch daben ſo ungerecht mißbilligende Weiſe ih aus⸗ ‚gefproßen, daß ih ein Wort zu feiner Vertheidigung wer; biedern muß .·. —— Zuvoͤrderſt gehietet Dankbarkeit zur erffären, ‚daß Profẽ wm. Rotted fhon vor mehreren Jahren durch die Liberalitaͤt unferer Regiexung eine PBerfonal: Befoldungs- zufage verhalten bat, welche ihn den juridifhen Profeſſo— ven dahier im Einfommen gleichſtelt, und daß alſo kur ihn Fein pecuniares Sntereffe mehr vorlag, feine Lehrkanzel zu vertauſchen. Hiedurch zerfaͤllt nun von ſelbſt der Hauptgrund Ih— red Tadels. Aber, dab diefer uͤberhaupt auf unrichtigen Koransfegungen beruße, werden Sie gern — weil ich weiß, daß Sie nichtzaudern, einen Irrthum zuruͤckzunehmen, aus dem Eingang. der von ihm, beym Antritt feines neuen Lehramts Gnehmlich der philofophifdhen Rechtslehre und ber. Staatswiſſenſchaft, nicht etwa des canoniſchen Rechts oder des Eiminalpro⸗ ceſſes, wie Sie vieleicht glaubten) gehaltenen academiſchen Rede erlennen. Da ich in gewiſſem Sinn Veranlaſſung zu Ihrer Anmerkung geweſen bin, ſo halte ich es fuͤr meine Hliht, Ihnen dieſes Bruchſtuͤck zugufenden, nicht zwei⸗ felnd, daß Sie ihm, in der Iſis ein Marken goͤnnen werden, \ ö i ; Eingang, Es find nun zwanzig Jahre, daß ich von eben die⸗ ‚fer Stelle, ‚von welcher ich heute zu Ihnen zu ſprechen Habe, ‚den, erften feyerfichen Vortrag als Lehrer der Gr: ſchichte hielt. Damals — im 2sten Altersjahr vol ſtoſder Freude uͤber das ſchnell exrungene Ziel meiner Wuͤnſche, hingegeben der entzuͤckenden Ausſicht eines mir fo fruh geöffneten, ehrenvollen, und, gleich edlen als genußreihen Wirtungelreiſes betrat ih, wohl ſchuͤch⸗ m tern, Doch mit jugendfichen Wärme J——— gleicher Liebe auch als Schriftſteller auf dem Geſchichte gearbeitet, reich ‚belohnt fuͤr beydes Durch, D e J den Rednerſtuhl, und weihte wich, innig ‚bewegt und feherlich dem ſchönen, herrlichen Lehramt der Gedichte. Ich habe es feitdem mit Liebe und Teeue verwaltet, mit. | delde der © Zuneigung vieler edler „Schuler und die Achtung vieler efflicher Freunde . Wohl werde ih der Reifen tig unge bedürfen daruͤber, daß ich, ein, mir fo theures R und danfbares Lehramt um ein anderss- verlaffe, daB ” ih, noch fern von der Vollendung: der, auf, mich;genpm- menen hiſtoriſchen Arbeiten, einer. andern, ‚nad. i m. Umfang unermeßlichen, nad ihrem Seoengand, unendli “a wichtigen, nach ihren Forderungen, „‚Hulfemittein, und J Hinderniffen aͤußerſt ſchweren Wiſſenſchaft mich heihe. 4 Davon, daß folder: Entſchluß nicht durch Beweggründe des perfonfichen Vortheils beſtimmt worden, ſind meine Freunde wohl von ſelbſt uͤberzeugt, auch die" jenigen, welchen unbekannt iſt, daß ich durch Vertau⸗ ſchung der Lehrkanzel in meinen aͤußeren Verhaͤltniſſen feine des Namens werthe Veränderung erfahre. Aber” vielleicht iſt es Wantelmuth, oder nachgefolgte Abnsigung gegen ein fonft werthes Fach, oder unruhiges Verlangen | nad immer Neuem? — A Der Beiff,worinn ich von Anbeginn meine hiſtori— fen Studien frieb, worinn id: Geſchichte gelehrt und gefrichen habe, iſt die Ruͤckſicht auf Redtund-Pn: ‚titif gewefen. Micht Habe ich zum Zweck meines Le⸗ "bene mir gefegt, in Dem Dunlel dersalten ‚Zeitrechnung ‚mühfelig einige verferne Bade durch Sein zweifelhaftes 'Säimmerfiit zu erhellen, auch nicht die genealogiſchen Regiſter der Erdengoͤtter durch einige vergeſſene Glieder zu bereichern, nicht endlich die ganze Flur von Namen und Ihatjathen, welche jedes Menſchenalter herdorbringt, mit ertödtender Danraidenarkeit aufzuſchoöpfen. Sch habe die Gefchichte nur als treue Ratbgeberin im den dwig hei: figen Angelegenheiten der Menfchen geehrt, und vor al: - lem als die Pflegerin politifger Weispeit und Tuz gend, und als die unbeſtechliche Nihterin, deren‘ hehre Ausſpruͤche die legte Hoffnung find für das der J ‚togigen Gewalt fonft preisgegebene Redt 3 —5 Diefes Recht, und deſſen philoſophiſche Erkenntniß in, Privat⸗ wie in oͤffentlichen Dingen, hat meine erſte n innigen Geluͤbde ‚erhalten; die Rechtswifſenſchaft it. die wahre Braut meiner Jugend geweſen Der Geihiänrte gab ich als ihrer edlen Freundin mich mit heizliher Empfindung Bin: aber nic, hat fie eifernd von mir gefordert, Daß ih untreu dir Braut “meiner Jugend, wuͤrde. ©ie hat vielmehr meine “erfte Liebe] dur ihre ernſten Lehren ‚geläutert und befräftiget, und‘ dem Freund. ihrer, Freundin hat fie mäncheB vertraut, ) was fie ſonſt gern als Geheimniß bewahrt. Dasegair pfeißt auch ihr meine reine Liebe geweiht, fo lang ich ihre Freundin verehre; und wenn ich diefer mich jegt näher verbinde, fo iſt auch dem Freundfehafts : Bund mit jener eine mod) feftere Grundlage gegeben, * Nein! von Dir. ſede id) nimmer, erhabene Freuß din des. Rechtes umd der. patriotiſchen Tugend, taufende fimmige Verfündsrin deſſen, was Heil den Voͤltern und Staaten bringt und was DBerderben, du freue, niemals "täufchende und nie getaͤuſchte Geſchichte! — Auf je: dem Blatt deiner heiligen Bücher ſteht mit Slammenzu: gen gefhrieben: „Ehret das na türliche, ehrt das gefhriebene Rehr!“ — und für jedes Privat, für . Jedes öffentliche Verhäftnib, im Feld des Rechtes, wie der Klugheit, ſtelſt du auf die eindringlichſten Beiſpiele, giebſt nimmer ermüdend Auffchluß, Trofi, Ermunterung, War: nung. E 2 Spr Solone, Ruma’s, Penn’, deren legisla⸗ toriſche Weisheit euern Völkern reiche Aerndten des Gluͤcks "und des Ruhms für Jahrhunderte bereitete; Ihr Leuch— ten ber Zeiten, Plato, Montesquieu, Smith, de: ren geniale_Kraft und unermüdete Geiſtesarbeit folgen- reihe Syſteme der Regierungsfunft baute ; Ihr gfeig treuen Freunde der Völfer wie der Fuͤrſten, Cafiodor, Suger, Bully, Kolbert, Pitt, Bernſtorf, Herz ‚berg, die Shr mit Eluger Umſicht die fiberalen Ideen gener ins Reben führte; und auch Ihr — feltenen aber deſto ehrwärdigeren — Geiwaltigen, Mare-Aurele, Al: fredg, Joſephs, Karl Friedrichs, weife und gute Väter des Volkes; und endlich Ihr, deren Bilder ich nie ‚ohne Erhebung betrachte, glorreiche Dpfer, oder fiegge: Frönte Kaͤmpfer der Freyheitsliebe, Ihr Katone, Tells Sidney's, Waſhington's after und neuer Zeit !— nad) wie vor werden Euere hohe Namen- in meinem Her: gen thronen, und gefegnet von meinem Rippen geh’n. Nach "wie vor werden das herrliche, ruhmbedeckte, freye Grie: cqchenland, das heldenreihe Rom, das dur Geſetze und Verfaſſung hoch begkuͤckte Britannien und ihre traurigen "Begenbilder, die alten und.neuen Defpotenreice oder Scla— venſtaͤlle Afiens und Europa’g, mir die Beyfpiele und Be: weife für meine Thevrieen-geben!: — Die Rechts = und. Staatswiſſenſchaft iſt eine Shulerin der Geſchichte. So wahr jedoch dieſes alles iſt, und fo innig ich es empfinde, fe giebt es doch einen Standpunct, von welchem aus das Recht, das öffentliche zumal, uͤberhaupt die ideale Staatslehre und die Geſchichte, als ſich feindlich entgegefegt erſcheinen ; es giebt leider nur su haͤu⸗ „fg einen Widerſtreit natuͤrlicher Rechts prin— ipienoder idealer Politik mit hiſtoriſch be— gründeten Verhaͤltniſſen. Wie iſt ſolcher Streit zu fhlipten 22 Diefe hochwichtige Frage; d. h. die Ber. gleihung der gegenfeitigen Anfprüde, hier der einzel: nen That, dort des allgemeinen Nechtes auf die Serrſchaft in menſchlichen Dingen, und hieraus die Grenzbeffimmung ber beiderfeitigen Gebiete ſey der Gegenfand unferer heutigen Unterſuchung. Auch die Wahl diefes Gegenftandes möge bezeichnend für den - Geift meiner früßern wie meiner fünftigen Studien ‚seyn! uſw. — r IE N Bon deutfcher Verfaſſung im germanifhen Preußen und im Herzogihum Weftfalen. ° Mit Urkusien. Son 3, Friedr. Sof. Sommer, Hofgerichts— advocaten zu Kirchhundem im Serzogthum Weſtfalen. 8. Muͤnſter, ey Aſchendor Mit Recht darf und muß man Deutſchland auf dieſe fuͤrzlich erſchienene Schrift aufmerkſam machen. Sie a racterifirt fi) dur ‚große Sachkunde und redlichen Sinn, is 289 Heſft 1. Ueberall ift das Hifforifhe, das. beſtehende, das formale und materiale Recht mit feftem Bid verfolgt, Hätten wir viefe aͤhnliche Bearbeitungen der Specialverfaſfungen der einzelnen Provinzen Deutfhlands, dann wiirde das Verfafungswerf in dem verfchiedenen deutſchen Landen leichter, fiherer, auch gerechter von Gtatten gehen. Die verfhiedenen Partheyen würden leichter und beffer zulfam- menfommen. Diefe Schrift ift ganz von der Art, daß zu wuͤnſchen wäre, fie wurde in ganz Deuutſchland, befonders von allen denen gelefen, welche am Berfaffungsiefen Theil nehmen, und denen es um Wahrheit, Recht und Gerech tigkeit zu thun iſt. Man finder hier nichts Ueberfpanntes, aber wohl hiſtoriſch Begrinderes und alles Gediegene über die wahren Oundfagen guter Berfaffung. Merkwuͤrdig ift ‚insbefondere, wie ſehr das Hiſtoriſche uber Verfaſſung in den verfhiedenen Provinzen Deutſchlands fo übereinftim- mend iſt. Daher vornehmlich diefe Schrift in der That erheblich für ganz Deuifchland, — ro — Etwas an Kotzebue. Es Hat dem Hr. Kotzebue gefallen ſich in ein wiſſen⸗ ſchaftliches Fach zu mengen, worin er — daß ich's gerade ſage — nach bereits mehren von ſich gegebenen Nroben ein wahrer Fremdling iſt. Ich will jest noch für mein Urtheil feine anderwartige Beweiſe als fein feichtes Ur— theil ‚über meine Schrift anführen. Hr. K. erffärt fig bierüber im 2fen Bande feiner Wochenſchrift N. 33 mit den Worten: "Eine gemeinfaßlihe Darſtellung und Wuͤr— digung aller Beweisarten für Gott und Unſterblichkeit der Seele hat Hr. Richmann geliefert. Das Schriften ent: halt nichts weiter, als eine Aufffellung und Empfehlung der Schellingiſchen aufgewaͤrmten Philoſopheme. "— Diefe Erklaͤrung zeigt zur Genuͤge, wie wenig er verſtanden, was er geleſen hat. Er fand darin nichts als eine Auf— ſtellung und Empfehlung ſchellingiſcher aufgewaͤrmter Phi⸗ loſopheme, und ich frage den Hr. K. zuerſt, ob denn die Darſtellung der verſchiedenen philoſophiſchen Syſteme in Beziehung auf Gott und Unſterblichkeit ein Weiter⸗Nichts heiße. Zweytens fordere ih ihn auf, mir in Schelling die Stellen anzuzeigen, wo diefer Die in meiner Schrift bloß aufgewarmten Philofopheme Habe. So Tange er es mir nicht nachweiſet, erfläre ih ihn hier für einen Berfümm: fer der Wahrheit und einen ſchlechten Referenten. So geht es aber immer, wenn Menfhen fih mehr zutrauen, als fie Teiften fonnen, Ne ſator ultra crépidam! Das Ziel meiner dem Leibe nad zwar Heinen, aber nah dem Inhalte gewiß großen Schrift, war fein ande: res, al eine gemeinfaßlihe Ueberfiht alles Weſentlichen, fo im Gebiete der Philoſophie in Hinſicht Der wichtigſten Angelegenheiten des Menfchen: Gott und Unſterblichkeit bis jegt erfegienen ift. Was in diefem Merke von Seiten der Naturphilefophie vorfommt, find Feine ſchellingiſchen Piloſopheme, fondern meine :eigene folgerechte Euswide- Aung des ariomatifehen Urprincips, Das jeder Naturphi- loſoph fenntund Hat, und das fo feſt fleht, wie die Wahr— beit ı=ı ıfE 2. Allein der Hr. R. hat das Glud nicht diefe Perlen der Wahrheit zu fennen! Seine Sad, als fprudguftigen Buͤcherrichters ware alfo gewefin, erftenszu prüfen, ob meine Darftelung Der verſchiedenen Syſteme 134 Zzi3E A ' echt, und 2tend ob mein Urprineip richtig, und deſſen Ent- wicefung folgegemäß fen oder nicht. Wollte er ſich diefer Mühe nicht unterziehen, fo war auch feine Pflicht fih al: les Urtheils vor Dem Bubfico zu enthalten. Da er aber dennoch ohne jene Prüfung urtheilte, wie feine in. die Welt gefhriebenen Worte genug zeigen; fo bin id, aud berechtigt feinen. Machtſpruch für kuͤhn, feiht und falſch oͤffentlich zu erklären. — Uebrigens iſt es befannt, daß Hr. R. den Naturphilofophen nidt holdift, denn fie Haben ihm im J. 1818 gar zu warm gemadt. Ihm noch mehr zu fagen, bin ih auf jede weitere Veranlaſ— fung bereit, Kihmann. Gegen Aug. v. Kogebue ſchickt uns nichts mehr ein. Es fähe wahrfig aus, als wenn die Jfis und fein Wo: Kenbfatt in eine Gefellfhaft gehörten. Was Tiegt denn daran, was R. ſchwatzt? Ueberdic könnte er gar aufden Geranfen fommen, wir wollten ihn beunruhigen; Dawir ihm doch van Herzen die fibiritifhe Ruhe wuͤnſchen Memwe,. die man Kutgegehf nennet. Iſt eine ſchoͤne Mewe, melde von ihrem Geſchrey Kutge Gehf genennet wird, Er hat. einen, etwas gebognen- Schnabel, wieder Bur⸗ germeifter, Davon wir bald wollen reden.- Am unterfien. Theil feines Schnabels auch eine geringe - Erhöhung. Um feine fhmarge Augen Ring, wie der Burgermeifter. Hat aud nur drey Zaͤhen mit. einer ſchwartzen Haut an einander gefüget. Die Beine fennd aud. ſchwartz nicht hoch- Der Schwung if. etwas Tang und breit wie ein Wenher. Der gange Mib iſt Schneeweiß. Der Ruͤcken iſt grau ſambt den Fittichen, am Ende aber ſeynd die Fittich ſchwartz. Er if groß. wie eine rechte Mewe, aber ein wenig Heiner als der Gtruntjager, deffen wir. auch balde geden- den wollen: —— Wenn man das Speck von Walfiſchen ſchneidet, ſie⸗ Het man fehr viel beym Schiffe, fliegen, und hörst fie ſchreyen. BER N Warn die Schiff Leute fie fangen, ſtecken fie auff den Angel ein ſtuͤcke Speck vom Walfiſche, und an,den Angel Bindgarn, werffens alſo ins Meer, Daran- bfeiben dieſe nicht alfein, fondern auch Die andern Raub⸗Voͤgel an be⸗ hangen wie ein Fiſch. Er flieget mis ſchmalen Fluͤgeln als eine Mewe, und tauchet nicht. Ihre Speiſe ſſehet man für Augen, nemlich Walfiſch Speck. . Er wird gejaget vom Struntjager [den Die Franzo⸗— fen Labbe nennen;, welcher von ihm nit laͤſt biß das er feinen dreck fallen fäft, melden der Struntjager nel. £ Dieſes wolt ich zu. erſt nicht glauben, habe es aber hernacher offtsrd gefehen, her hat er auch einen roten Den ich abgoriſſen, haben-unfere Schiffe-Sungens‘ mit einen Angel auff gejagter weile gefangen in Dem Süd - Hafen. x EUR, Ich hate ſonderlich gemercket an diefem Vogel. da er auf dem Waſſer treibet, und haft den Kopf gegen den Wind, wenn ed auch nod fo fehr flurmet, auf welder weife wir. fie haͤuffig auf dem Waſſer figend- gefunden. Welches nit alfein von dieſen Vogel zu verflehen iſt, ſondern von. andern. auch, denn fie fehen in den Wird, das ihnen.die Federn nit rauch oder. frauß me: hen, welches warn fie mit Dem Wind fisen, ihre Federn von den falten Winden von einander gewehet werden, das ihnen vielleicht ſchaͤdlich zu ihrer gefunpheit, denn mit ih⸗ ven Federn feyn fie beffeidet, wie ein Menſch mit Kleidern beffeidet iſt. i EN OA Und ſo fie auffliegen dringen fie mit. ihren Leibern gegen den Wind, und breiten Die Flügel aus, fliegen al— fo. fhnelle davon, da ihnen fonft ihre. Federn vermehst werden, das fie feinen. gewifen flug haben ‚fendern mas ckelnd fliegen als ein Vogel der erſt fliegen. lernet. Es ift wenig fleifh an ihnen zu efen, man iſſet nur an ihnen. die Keulen und. Bruft, die Flügel find gang mager, % Man. pflegt im Sprichwort zu fagen, du biſt ſo leicht afs eine Mewe, dad mag man infonderheit an diefer Me— wen fehen. — * Nach der Zeit habe ich ſie in der Hiſpaniſchen See 2232 9 geſehen, wie auch in der Rord-See, dennoch iſt ein un— lerſcheid, wie an Menſchen und. Vieh-in andern Laͤndern zu ſehen iſt. Tab, N gezeichnet. mit A, Struntjager. Diefer Vogel hat einen Schnabel der fornen ein we— nig ffumpf zu gebogen und Dide ift, wo id es recht ber haften habe. ift er ſchwartz. Sat nur drey Zähen mit chen fo viel Nägeln, welche eine fhmarze Haut zufammen halt. Die Beine ſeynd nicht gar had. Sein Schwantz, der wie ein Weiher iſt, hat Diefes ; ſonderlich Gemerck vor allen andern da wir bishero vor geredet, daß ihm memli eine Feder vor den andern Schwantz Federn hervor ſtehet. AN Dben auf. den Kopf ift er ſchwarg. Die augen feynd auch ſchwartz. Um den Hals hat er»einen Dundel gefben King. Die Flügel ſambt den Rüden feynd oben braun. Unten am. Leibe iſt er weiß, er ift ein wenig größer als die Mive Kutge gehf. Er Hat feinen Nehmen daber, weil er wie im vorher: gehenden gedacht, Die Mewe Kutge gehf genandt, jaget und fo lange in Der Luft aͤngſtiget biß fie ihren dreck fallen. laͤſt, welchen dieſer Vogel friſt, und faͤnget den Dreck gar artig in der Luft ehe er auf Das Waller faͤſt. Er flieget mit den Mewen Kutge gehf genant, und baden Feine ſcheu einer vor den andern, fliegen aud) bey⸗ de gleich geſchwind, aber wenn ihm der Dreck geluſtet, ja⸗ get er ſie, daß dieſe Mewen hefftig ſchreyen, er aber ſchreyet felten. Er haͤlt ſich nur an siner Mewen allein, wann aber Ed — A mn oder dreh bey einander ſeynd, das ihm eine entwi⸗ qhet, ſo jaget er hinter die andern. Her, und. flieget bald ‚unten bald oben fie Ich habe fonft nicht: gefehen das. er hinter andern Bo: — "geln Hergejaget hat, als einmahl fahe ich ihm hinter einer. WMallmucken herfliegen, ſcheidete aber balde von ihr, vie: leicht das ihm der Dreck nicht geluͤſtet. 36 halte davor, daß er dieſen Dreck weil er dünne 1 iſt, gleihfam als ein Getrencke beliebe (welches ein ander verſuchen mag) weil er fonften Das Speck von Walfiſchen 1 haben als Speife iffer. Er neſtet nit gar hoch. Gebet gerade auf den Füßen: wie der Burgermeifltr Rahtsherr und Kutge gehf. Iſt ein rarer Vogel weil man ihn weinig ſiehet, und flieget alleine, ſelten aber ſiehet man 2. oder 5 bey einan⸗ ruffet J a. | Etfihen fombt- ed vor warn fie ihn von ferne hoͤren, Sein Fleiſch war nicht beffer Als der andern Raub | . ; als wann er Auguſt ruffet. Vogel Fleiſch. ‚Hafen (Bere Bay genannty in Spitsbergen. hf ‚Nach der Zeit habe ich diefen Vogel hinter Schott: land gefehen, daß er die Mewe Kurge Gehf jagete. Der bis und. der Struntjäger,. \ e Sr Wir Hungeren. 3. Ih kann nit mehr St. friftiere did), , . Das thu Ah ſchon. . ©t, Welch deutſche Wurft!. Wen luͤſtet nidt: nach dem Hickhack? J Wir alter Chriſt ſteck ſie in Sack! St. Erhalt dafür mein fromm Gebeth; und. bleibt die Wurft in unfrem Schnabel, follt den Wurftedel von Sibirien haben, Gr Kanns brauchen. wohl: Ich bin fhon alt, Seh nit mehr wohl, mad.naß und falt, frag grad zu frumm, Soͤr rechts linksum, ſchrey klug zu dumm; Wie Eclav und Herr vortrefflich war, das mad ih vor: I. Ich gönn fie dir, Sbſchon fie mir Viel Roth gemacht. SGeſcheucht, verlacht von aller Welt flieg ich geprellt, daß ia von Dir . mid brauden laß, Er hat eine Helle Stimme, und ſchreiet als wan er. ch Habe ihn befommen den 11 Julii bey den Beren Sch after Thor! wie aber ſiehſt, j es iſt umfonft! Nur ich mach Wuͤr Sie wollen nicht! Wo ſoll das hin? St. Sa wohl, ja wohl! Studenten jetzt regierens Sand Und. Profeſſorentand; Wo foll das Hin, wenn ich nicht bin und du vorhin ? J. Noch weiß ich was! Um den Hickhack in Darm zu binden, muß man ſie ſchinden; dann kommt das Fleiſch: doch Fremden nur ſtehen ſie gedultig! St. Der Haufen wohl Und Leut von Rang; Studenten aber fuͤrcht ih aar bang. und Profeſſoren mit kurzen Ohren; die Unverſtaͤten muß. man todten, fie wäßen um all Staatsraͤſun J. Da ſieh du zu — Ich fenne fie; SH lieb die Ruf Und ganze Fenfter. et. Gott wel Geſpenſter Sind die Schulen! wurd die Fenſter revoltieren, ſich empoͤrem nicht gehorchem Fuͤrſten morden MPrieſtern ſpotten, Gott verachten; durch die Fenſter einzubrechen! 1 se Fi J. Stehlen thuns nicht, Nur umfehren was im Zimmer. St. Staat umkehren Fuͤrſten morden! Hrieſtern ſpotten! J. Dann ſchreyen ſie ein Pereat ung und demPhiliſterſtaat. ©. Percat, das iſt ihr Ziel! Pereat. ver deutſche Staat -Pereat was Drden har Pereat was Ahnen hat Pereat die Fuͤrſten Pereat Religion “ Percat Orthodoxon Pere pere pereat Das iſt ja ſchon der jung: fie Tag! J. Dann zünden fie, ein: Feuer an und fingen auf dem Marft, Burſchenfreyheit lebe hoch! Et. euer! Feuer! Feuer! io Loͤſchet, loͤſchet, ich bin do! Schon bren net mir die ganze Welt bern Kopf zufammen, das find die Soͤllenflam⸗ ‚men! ; Freyheit, Gleichheit lebe hoch? —2— Saum fuͤhle ih mich le⸗ kond noch! Dann ſchleichen ſie ſich heiſch und matt Nach Haus und ſchnarchen bis in Tag. St. Sie ſchleichen, ja ſie bringen nun Das arme Deutſchland um und um: ‘ Doch ich. bin da! J. Und ih bin da! J —2 * Kanthariden. (Zweyte Dos) 1. Kotzebue an Luden. Haben wir beide gefehlt, hier iſt die verſoͤhnende Rechte Fuͤgſt du dich — meinem Vergleich, werd ich sun Pr ehrlichen Haut! 2. Sayft du die Ahnfrau fon, Grillparzer's neue Draifine? Ber auf Zwelen fenft ging, martert auf Vieren ſig fort. Sarph % Neuantikes Conſect aus ſentimentaliſcher Küche 5 SE ja ſpetifiſch fo Teihr! Lass fie nur. ſpringen! — Eis ſchwinmt! 2135 5 Wuͤtlich? — Iſt fie denn leicht, doch wiegt ſie noch east = ; — die Schuld auf, Daß in die Höhe fie ſchnellt Deficit iſt ja die Schuld! £ — Der Hund des Aubry. Denn ein erbaͤrmlicher Schuftſo mie der Hund, iſt ‘ der Menſch!“ Sa, nun glauben wir gern, daß das Hundegeſchlecht ihm ein Greuel, Selbſt von der Bühnenregie treibt ihn ein Pudel hinweg. Aber wie fommts, da felber im Fauft doch regieret ein Pudel ?- und. dort zeiget ein Pudel Ad Se 5. Hannden Byzantiniſch niederrheiniſch. 2byzantiniſche Kunſt ? Wer lehrt fie mi kennen? — B. Sothanes, Hannchen ſchreibet ja doch ſelbſt byzantiſch genug! Ö Freylich, als Teufel — irn im. ini {begeift’rung Suchten fie nur Poeſie in ihrer Kartoffe g * — es, fie fluͤchteten oft, bluͤhende Rinde, zu dir! Te [4 ’ NRibe = Tungenfüdtige { Wahrlich, das Lird ift gut, Doch euer aͤſthetiſches Bruͤhchen, Was ihr daruͤber uns gießt, macht es zum Jammerragouf. 8. Gangerliehe: 1..; Her, ir hyſteriſchen Frau'n, — geht ritterlich chriſtliche iebe! Solch fHwindfügtelndes Zeug heißet bey und Poeſie. 8. „Niraud war ein Leben aufgegangen” ufw. Redlich iſt er genug, doch idylliſch mir bis zum Elel, Reicht er die Philoſophie Damen in Himbeertinctur.! OR = Der wigige Tragod. Niemand gleicht er wohl mehr, als dem Junker Chriftozh bey Schaffpear, Nie ohne Wigentrechat flug er fein Waͤſſerchen ab! 10. Heffifger Ealderon. . Kammerherrlich vertiert Man erkennt ja den Schluͤſſel ‚am Poder ! Mantel und Degen mie Turz! Ah! und der Zopf, wie fo fteif ! 11. Deuxieme Bulletin.’ 9,.er meint'd nicht fo boͤs Der taͤrviſch geftiefefte Kata, Richts iſt von Tagen zu ſehn, zieht ihr die Stiefel ihm aus; der duͤrren Pfote des Staatsraths Aus der verſengenden Gluth deutſche Caſtanien ſich. 2: Mufitatifge Zeitung. Nein, jetzt wird es zu arg ZJetzt haben die freyeſten Kuͤnſtler Selber ſich in Duodez ſclaviſch ein Paͤpſtchen gewaͤhlt. Aber ein anderer holt mit — — ar Cu —— Aecht hausbackenes Brod, theeſchlabberuden Mägen ein Y 15. Deutfhes Volksthum. J —9— ge Greuel, J— Zeugts von gediegener Fauſt, zeugt es von derbem Verſtand! 12. A „, Die Form, meinederren, die Form!“ = Alfo die Zorm? Nur immer die Form? Gibts Form denn afein wo ? ; J— Form, Herr Formendocent, Form iſt geformeter Geiſt! Innhalt des Iten Bandes der Iſis 1818. Heft VIL— XI. J VII. 1105. Inhalt Ann. d. Mul,d’hift, nat. 20o Volum. 2134. Eritif und Literaturzeitungen. 1145. Annal. maritim. et coloniales 1916, 1148. Venturoli; pydremet. Pendel, 1152, Derf. Hydrom. Gtange. — 1156. Methuon; trockene Kryſtallbildung. 9 Er 1161. Delille; wilde Pflanzen in Aeghpten. 1170, Cavier; Sciaena — gypten 1182. Derſ. Argentina Sphyraena, { 1188. Derf. — imberbis. > . ö 1191. Sende Treviranus; vermi iftenIn. 1197. a — Bär v, — — 1200. Savignys Frebwerkzeuge der fluͤ Cenfor —J 1216. Magnet. Archiv. 3 ı flügelofen Infesten, 1223. Muͤllners; Schuld. RE Seh Vor 1230. Defj. Dngurd. 1235. Alıat' Rel. Vol. 12. 1258. Tuten ; Congo. 1259. Fur die Juden. 1245. Erhardts phifofoph: Encntfopadie, 1247. Deſſ. Begriff der VPhiloſophie. 1238. Berghofers Hofiheu. 1254. Schreibers Cornelia, 1255 Defi. Handbud) für Reifende am Rhein — — Promemoria nad) Achen; megen Heffen. 1259. Böhmer; Magna charta Friedrichs des 31, 1200. Beſſels; Gefeggebung ufm, — Ortloff. Erziehung uſw. — Herines Logios. 1261. Goldmaher; Gef. b. Univerfität 5. Würzburg, | 74 — Shir. med. Äcad. zu Dresden. — Univerſit. zu Loͤwen. 1263. Brief an Dfen. \ 1204. Guckenbergers Herbarlum. — Anzeigen im Umfchlag, Bifhoff, von Eſenbeck, Goͤldfuß, Voz. Tafel av Bit von — ——— * — XVIl. Snfec. von Treviran. und i 3— VIII. — Acta, — — curios, —— 1281. Pariſer Verhandl. Sept. 17 bis Ja 1288. Biot; Traite de phylique. SUNG 1305. Girard; Irxrthal in Aegypten. : 1323. Nöhden; Meteorfteine in Wien. 1326. Sprengel; degermanis reiherbar. patribus, 1342. Lehmann; Primulae, rer. "1543. — nnd } % 1595. de Lille; angebaute Pflanz. in Hegypfen. — Mirbel; Cambium und Reft. yo r 1562. Magendie, Luft. in Daͤrmen. ; 1364. Derf; Verſchlucken Der Zunge, 5 1305. Slarfe; Frifgungen der Erde. f „Ms — Blaimville , &fafjific. der Thiere. * 1585. Nees von Eſenbeck; Freßwertz. d. Inſecten. 1405. Savigny; ——— ſechsfuͤß· Inſecten. * * Rothe, Nees — 1412. Blainville Kiernendedel. j 1419. Geoffroy. H. Hilaire , Fiichffelet. 1922. Derf, Arhemorgane Der Fiſche. Bi 1925. Bojanus; Alerley aus dervpergl, Anatomie a — s 1432. Fre E SR a RESTE > 1435. ine —J— — 0 Dfen bitte man um tie re * auf d. Warthurg. ———— vhoſteal Bifenfeoft. Ihe ae. 33 * ꝛ⸗ — Spengel; Bau und Natur d. Gewaͤchſe. +6 4556. Hirzeld Herbarium. ii Yo 2 Ueber Luͤrtich AM 1488. Berl. Magazin v. 1807 — 105 Zoologiſches. - Prony; Bendelfhwingen. if or iof; Töne in — 2 1495. Mein, de la Glafl. d. Sc. mat. 1814. 1500. Baget; Metalmohr. — 1502. — Gaͤrten Sraſilien. 1512. Delille; Aegypt. Florg. 1540. Decandsiie" Araninträfte d. Pflanzen - 1545. Picot de la'Peyroufe; Plantes de: Pyrenees, 1546. Nees ab Efenbeck; Alteres herbacei. & Lehmann ;- Nieotianae, - i Gafık; natürliche Pflanzenordnung. 1557. Lelweur, Firolae et Firoloidae,. 1559. Bose; Gallen von Zweifluͤglern. 1561. Olfers; Corpora anımata ‚etc. 1563. Nitzſch; Thier-Infecten, 1565. Nenning; Traubenmotte, 1566. Reichenbach; Pfelaphi. 1567. Dten ; giftige Milde in Perſien. ‚1570. Stiebel; Diacanthos polycephalus. 1572. Verſchleiß v. Schrebers Gaugtbieren. — Meinede; Stoͤchiometr. Werihe, : 1575. Pelletier, Gaventou; neue Lauge Vanqueline, Eritit und Litteraturzeitungen. .1580. Cpigramme. j ** 82. Bolli und-Maws; Diamanten, 1537. Fuls; Ode ad regem: Guilielmum. 1588. Luͤtticher Preisaufgaben. 1589. Ueber Göttingen (Berg. Umſchl. Heft. VI.) - 1591. Wegen Müniten, 2 —' Differtationentaufh. 1:97. Ritenflein; Sepien mit Rrallen. Taf. . Heft. ‚1592. Humbolors Reifen. Afien, 1595. Vom Rhan ber. 1596. Dfiners Odidjal. } Sm LUmfhlags Reife des. Prinz. Mar v. Neuwied, Hahns Vogel, Sermars Mayr. 8. IV. Titmann. Schwe zer Rat. Anzeiger. Sickler Sturms Thier— racen. Brauns Flora Friburgenf. Meyers Flora Eflequeboenfis. Steudel. Mylius maler. Reiſe. Duednos Tricrxiſche Alterthümer. Taf. XIX. Zum Berk. Magazin 14445 15675 705 91. XX. Zu Meinede und Boll. 1601. Parif. Verb, v. April bis Juny 18. 1608. Fondner, (dv. Nov. 17 bis Horng. 18: Hft. IV.) “ z611. Geolog. Gejellfh. Hoınung — Juny ı8, 1615. Lnneifche Geſ. Nov. 17 — Sunny 18. 1616. Bojanus; Hüllen Bo et 1623. Deri. Darmıbla dafs, 1655. Darmblaj, Des Mferdee. 1656, Guyier; Ophi imberbe, 1642. Coryphaena novatula⸗ ‚Girelle ) Corgplene 1646. Uster Dlens Nar,Geldh.,thi im., Medicin, Krankheit. , oa — 1656. Cuviers) Labrus, Chromis; ©: 0.0 .: 1658. Derf. Crenilabrus, Lutj us, 2660. Derfelt. Julis GWelhsize: ; 1062, Derf, Spanus. ? 1065. Derf. Encralicholus. Atherina, h 200 For a equula. Zeus, 70. Soldfuß; Handbuch der Zoologie, Protoæoa 1676. Blainville, &fafjif. d. Moll v EN, 1682. Derf. Pieledibrsachie en 1685. Derſ. Polybranchia, 1687. Derf. Cyclobranchia, 1691, Ueber die Baccination. 1715. Kutſchbach, Kuhpocken. 1716. Kieſers Syſtem d Medicin. 1717. Kreyſigs Syſtem der prakt, oden 5 Typhus. Seiltunde, > 1718 Deff. Baflerf eu. 1719. Pierers med. —— 1721 Hodglon, Krantheiten ddr Adern, 1722. Nadherny ; Verfegungen, — Canelos; Sheintödte, 1723. Heufinger; Milz. i ER; 1720. Marburger med. Differtat. 1727. Berlin. Magazin. Betanifches 1755. Wilbrand; Rofaceen und Hufen, 1759. Laplace; Geftaft der Erde. 1762. Bayrhammer; Flechtenbrod, 1763. Davy; Schlangenſteine. — Bogel; bittere Mandeln. — Boullay; füße Mandeln, u en Brief: ». Wingelma— 1704. Hoffmann; neuer Brief. v. Winckelm 1706. Andreae An Raſpe. IR — Fuſs, Ode ad Jeſum in cunis. 1767. Dr re ati aus. 1771, Das Urthel des D. 4. ©. zu Sena wi n Null erklärt. ns Ne tr 1780. Der is Advocat halt Ruh. 1786. Innhalt der Wiener litter. 1788. Dffners Schickfal. 1790. Das Ende von la Peroufe, — Kunth an Lehmann. Sahrküder 8, IL : 1792 Lehmann an Runth. XI. Im Umfhlag. Forfinfit. zu Jena, Converfat. Lexi— con. Meigens Fliegen, Sremfer GUngrmelow, Taf. 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G. Raths Leichtfuß. 1937. Offners Schickſal. ia 1990. Autſchbachs Ehrenrettung. 2941. Stourdza., . Pa} 1992. Die Nullitätsffage geg d. D. A. G. Urthel wird zurüudgenommen. a — Berurtheilung--C Vergl. auch Umſchl. eft VL) — Würzburger Urthel wider Kotzebue. 1949, Leges Academ. Bonnenfis. — Jndex Praelectionum. Sm Umfhlag ſchwediſche Buͤcher bey Sturm. Schul⸗ tes und Roͤmers Mantiſſen, deutſche Mooſe von Nees, Hornſchuh und Sturm, Iſis wird fort- efeßt. i Taf. KX II zu Riefer 1829, Taf. XXIV zu Poli 1877, — Zeitalters. Heft. 1953. Sonett an fie, von Eitus. Barıf. Verb. Juny und Auguſt 18, 1957. Reade); Litrheorie. ; 1965. Hefperus von Andre, 1967. Deffen sconom. Neuigkeiten. 1968. Coli; tuffartiger Stein. £ 19609. Mem. della Soc. Italiana XVII , 1979. Mornay; gediegen Eiſen in Braftlien. 4982. Wollalton ; daruber, 1984. Derf. fhneidende Diamanten. i 1986. Ho.land; Zitterfag auf Monte della Guardia, 1988. Thenard; Sauerſtoff mit Cauren, 1094. Murray ; Geemwaffer, 1995. Banks; Rahmmeſſer. 2096. Daw; Kartoffeln aufzubewahren. 1997. Rau ; Mineralogie. 3 2005. — weiße Berge in Nordamerica, Pflan⸗ en, iere. —— Flora Boftonienfis. x 2029° Finf ufw. Sahrbuder der Gewaͤchskunde I. 2034. Dietrid) , bot. Gartenjournaf. 2041. R. Brown ; über smiins Pflanzen vom Eon: o I. But | — Decandolle wuͤnſcht Pflanzen. 2058. Lamarck ; Snfectenclaffification, 2061. Blainville; Setipoden. 2067. Kofter; brafif.. Thiere. 2075. Savigny; Freßmwerkzeuge Der Cruſtaceen. 85. Leach Inſecken und Quallen vom Congo, Buch. Enfenhardt; über Thalaſſema ſcutatum. und Eumölpe maxima. \ 2089. Bojanus; Blutegel. 2095. Derf. Dottergang bey Coluber berus, 94. Derf. wegen WBilna. { Ropffnoden des Fiſches. Derf. Thränenbein der Schildkroͤte uſw. 2096. Barclay ; Thier an Stronfa. 2099. Dfen; Deutung deffelben. . 2100. Neue Meerfehlange an America. R 2102. Rufifde Samml. f. NW. und Hf, v. Crich⸗ ton uw. , Ad : 2108. Jubiläum des Königs v. Sachſen. 2109. Naturf. Gef. in, Dresden. £ auıı. Bayerifcher Bericht, aus Brafilien. 221. Nüffunft der öftreih. Naturf, 2122. Boranifhe Preisaufgaben, 2124. Hoppes bot. Zeitung. 2125. Leben Hirzels, - “2126. Nachtrag wegen Kofi. REN EL: 2127. Arbeiten an Die Ac Curl wor 2126, Wegen Prof. von Rotted..n, 2129. Sommer ; Deutfche Berfaff.- „4 2150. Der Auguft von Kogebue 9, Richmann. 21351, Die Mewe Kutge Gchf, Leer. 2152. Der Struntjager. i Br 09 »e — i ‚fi: Jahrbuch.— 7 Tafel 17 zu ©. 2188. Inſecten von Treviranus }@.1200 y Tafel 21 zu 1616. Foͤtushüllen von Bojanus. Tafel 21 zu 1656. Fiſche von Cuvier. SLR Tafel 23 zu 1829. Kieſers Pflanzenangtomie. Tafel 24 zu 1877. Polis Mufcheln. ——— Tafel 25 312875: Inf. ve Savigny; ©. 20833 nf. v.Leach. Tafel 26 zu 2090. ) 2089. Blutegel, Dottergang Bojanus; 2996, Thier an Gtronfe. Holzſchnitte. Fi; zu ©. ı1a8. Hndrometrifhes Pendel, # E zu ©. 1979. Eifenmafle in Brafilien. a zu ©. 2135. Struntjaͤger und Ibis. > A Einer auf dem Umſchlag Heft X. : 3 UI. Nach den Wiffenfgaften geordnet. A, Allgemeines. Inhalt d. Ann. da Muf, d’hifi, nat. 20 Vol. S. 1105 Ann, marit, etcolonial. S. 1145. ; Acta Acad. nat. cur. I. ©. 1265. 2127. ER. Parifer Verb. Sept. 1817 — Senn. 1918, ©. 1281 April— Juny 1818. ©. 1601 v. Guny—Aug- 1818. ©, 1055» Phyfcal. Wiſſenſchaften v. 1817. ©. 1423. : Berliner Magazin ©. 1444. 1727. 1809. Londner Verh. April —Juny 1818. ©. 1608. Snhalt von Linzean transaet. XM. 1.©. 1875. Inhalt von Opuſc, feientificilV.V. VI.VIIL ©. 1876. Verhandl. der geol. Gef, Hornung—Suny 1318. ©. 1611, Der Linneifhen Gef. Nov. 1817—Suly 1818. ©. 1615, Denkſchriften der ſchwaͤb. Geſ. 18. ©, 1795. Hefperuß von Andre ©. 1965, Br Deffen pconom. Nenigfeiten, S. 1967. Memor. della Societa Italiana XVH. ©. 1999. Mem. delaClafle des Sc, Mat. ©. 1814. 1495. Aliatic Refearches XII. ©, 1235, ‘ B. Mathematik. Venturoli hndrometrifches- Pendel. ©, 1148, Derſ. hydr. Stange ©. 1152. Prony Pendeligwingungen ©. 1484. Laplace Geftaft der Erde. ©. 1759, 0. Phyſik. Methuon trockene Cryſtallbildung S. 1250. Biot Traité de Phyſique ©. 1288, Derf. Töne der Orgelpfeife S. 1489. Reade Lichttheorie ©. 128%) Wollafon, Shneidender Diamant S. 19844 Banks Rahmmeſſer ©, 1995. alaffemau. Enmalpe », Enfenhardt; von Coluber berus Don naar Tv Br J— Okens Natur efhihte jür Schulen. geſchichte — | j R | ‘ Boullay jüße Mandeln Ba 703; N erf h D. Chem ie RAND. Clarke Friſchung der Erden .@, 366% Holland Bitterjafz — EL ae Thenard Sauerfioff mit Sauren ©, 1988. Murray Seewallen S; 1094. f Davy Shlangenfleine ©. 1703 Vogel bittere Mandeln ©. 1763... -: = Weinecke ftöhiometrifd Für Por 1) Neue Lauge Vauqueline ©, 1576 0.0 0 EB. Algemeine Naturgefdihten Hreife der Neumieder Sammler. Heft VIIL im Umſchlag. Naturforfhende Gefellfchaft in Dresden ©. 2105, Bayerifhe Naturforſcher in Brafilien ©. 1111, ‚ Oftreidifge aus Brafilien ©. 2120, E 'F. Mineralogie. Brochant Montblanc ©. T160. Girard; Irrtyal in Acgnpten ©, 1303.. Sartorius Bafalt_©.-1828. Goli Tuffartiger Stein, — ar Mornay Eifenmaffe in Brafilien. S. 1979 - Wollafion Darüber ©. 1982. Raus Mineralogie ©, 1997. ._.. { Bofi über Mawes Diamanlien ©, 1592 0.06. Botanik ö ; Delille wilde Pflanzen in Aegypten ©. 1161. ‚Sprengel de germanis rei herbariae patribus ©, 1326. Lehmann Primulae ©. 1342. ‚Neltler Potentillae ©. 1343. Delille angebaute Pflanzen in Aegypten S. 1245. Mirbel Baft und Cambium ©. 1500. Arruda bot. Garten in Brafilien. ©. 1502. Briefe zmifhen Kunth und Lehniann S. 1790, Belille agyptifhe Flora ©. 1513. "De Candolle Arzneykraͤfte der, Pflanzen ©. 1540. Picot etc. Plantes des Pyrenees ©. 1545, Nees ab Ef. Synoplis Alterum ©, 1546. Lehmann Nicotianae ©. 1540. Caſſel Pflanzenorbnung. ©. 1547. Sprengel Bau der Gewaͤchſe ©. 1551. Wilbrand —— und Huͤlſen ©. 1755, Bayrhammer Flechtenbrod ©. 1762, Kiefer Pflanzenanatomie ©. 1829, Meyer Flora Effequeboenlis &,. 1859. ı Sprengel Umbelliferae ©, 1845, Lehmann Asperifoliae ©, 1847. Bridel Mufci ©, 1851. RA. Brown Pflanzen vom Congo ©. 1856. 2041. Daw Kartoffeln aufzubewahren ©. ‚1096. Derf. Flora Boftonienfis ©. 2012. _. Link Jahrbücher der Gewaͤchskunde I, ©, 2029. Dietrih Gartenjournal I. ©. 2034. De Candolle wünidt Pflanzen ©. 2052. Botanifhe Preife ©. 2122. Hoppes botaniihe Zeitung. ©, 2124. M. Zoologie 1 Guvier; Argentina Sphyraena ©, 1182. Derf. 'Mullus imberbis ©. 1188, | Derf. Ophidium, Coryphaena, Julis. ©. 1636. Derf. Labrus, Chromis, Crenilabrus ©, 1050. Derf. Lutjanus, Anthias ©. 1058. Derf, Encraficholus, Atherina ©. 1665. Derf. Oentrogafter Equula, Zeus Jus. ©. 1667. Blainville grauer Bär in America ©. 197, Dorf. Thierſyſtem ©. J Der, Claflificarion des Molluslen ©, 1070. Bigelow Pflanzen der weißen Berge in America &, 2005, — _ 2142 Derf. Pterodibranchia S. 168%) * Derf. Polybranchia ©, 1666. TIL w Derf. Oyclobranchia &. 1687. J RN — 5 = 2061. A avigny Sreßwerfzeuge flügelof. Snfecten. S. 1200, Deri. Freßwerkzeuge der ae ©. * Derſ. Freßwerkzeuge der Gruftaceen ©. 2075. | Rees v, Een. Fießwertz. d. Snfecten ©. 1385, Bole Gallen von Oecidomya-Poae. ©; 1550. Lefueur Firola und Firoloidae, €, 1557. Olfers Corp. animata ©. 1561. : — Nigih Thierinfecten ©. 1563. Nenning Traubenmotte ©. 1565, ————— ©. 1566. . en giftige Milbe in Berfien ©, . Stiebel — — Sy . Wegen Schrebers Eäugthieren ©. 1572, \ ⸗ Goſdfuß Probe aus feiner’ Zoologie ©, 1670, ' Dutrochet; Trocheta S. 1996. | Hoy, Trichiurus lepturus &, 1917. . Jonnes; Gecko Mabonia' ©. 1098. DR Lebender Alligator in England ©. 1919. Roding Landidildfröte S. 1919. Hahn ausländifhe Vogel ©. 1922. = Lamarck Inſecten Glaffiätation ©. 2058. Kofter brafilifhe Thiere ©. 2067. Leach Inſecten und Quallen vom Congo. Eylenhardt Thalallema fcutatum, Eumölpe ınaxima ©. 2086. I j Barclay Xhier an Stronfa ©. 2096, Dfen Deutung deffelben ©. 2009. Neue Meerihlange in America. ©. 2100, Bigelow Thiere auf Den weißen Bergen &, 2011, I. Anatomie. Beyder Treviranus Schriften ©. 1188 Blainville — ©. im. Geoffroy Fiſchſcelett ©. 1419, Derf. Athemfnoden ©: 1422. Bojanus, vergleichende Anat. ©. 1925, Derf. Hüllen des Hundes S 1610. Derf. Darmblafe des Schafs ©. 1623. Derf. Darmblafe Des Pferdes ©, 1655. Derf. Blutegel ©. 2089. Derf. Oottergang von Coluber Berus ©. ‚2003. Derf. Wegen Kopffnochen der File ©, 2095. Poli Tefiacea ©. 1870, 2126. 5 Heuſinger Bau der Mil ©, 1734. K. Medicin. Archis für den ihier, Magnetismus ©. 1216, - Ruſſiſche Samml. fur Natur;und Heillunde, ©, 2021,- Bemerfungen uber Mesmerismus ufm ©, 1640, ! Ueber Vaccination ©. 1691. —* Kutfhbah Podenimpfung ©. 1715. Kitfers Syſtem der Medicin ©. 1716... \,- Goͤdens Typhus ©, 1717.e Deſſen Waſſerſcheu ©, 1718, Pierers med. Woͤrterbuch ©. 1719. Hodglon Krantheiten der Arterien ufw, ©. Nadherny$ Berlegungen ©. 1728. j Kanelos Scheintodte ©. 1722. Marburger Med. Differt. S. 1720. L. £itteratur. | Berghofer Hoffheu ©. 1248, Hermes logios ©. 1260. Brief an Dten. ©. 1236. Borlefungen zu Sena, Berlin, Dresden, Abo, Padua, Muͤnſter ©. 1437., n Eritit und Litteraturzeitungen ©, 1154, 1575, Praélectiones Ebba. S 2143 Solcher vor Andreae an Rafpe S. 1796. Die Nemejis_bieıbt aus E&, 1707. Subalr dir Wiener Jahrbücher ©: 1788. DAlton Shaulpielzanf in Spanien @. 193% Riformationsalmanady für 1819. ©. 1934. Steffens Earxaruren ©. 1934. * Foſezartens Grundzuͤge unfers Zeitalters S. 1030. Leges AcademiaeBormenlis & 1949, 4949. Muͤllners Schuld S. 12258 Deſſen Vogurd ©, 1256, M. Aeſthetik. Gedichte auf die Iſis oder den Herausg. ©. 1793, 1777 Eornelia von Schreiber ©, —— — Zeune, der Teufel auf der Wartburg ©, 1454 llebernamen ©. 1434. 1580. Fufs Ode ad Guilielmum S. 1587. Derf. Ode ad Jefum ©, 1760, N. Shilofophie Erhardts philoſoph. Encyclop. ©. 1245. Deff. Begriff der Philoſophie ©, 1247. —0. Geſcheichte. Goldmayer Univerſ. Wuͤrzburg Sa12601. Medit. chirurg. Academie zu Oresden ©. 1261. Üniverſitaͤt Löwen ©. 1205. Ueber Freyburg -&. 1432. Wegen Arof. von Rotteck ©. 2127: Ueber Göttingen ©. 1589. Wegen Muüniter ©. 1501. Ende von Laperoule ©, 1790. Einrihtung von Lütfih ©. 1592, Breisaufgaben dafelbft-©. 1588, Hirzeld Leben ©. 2125. P. Geographie Tuckens Unterfuhung des Congo ©. 1258. Schreibers Handbud für Reifende ©. 1255. Deifen Beſchreibung Baden ©, 1255+ Q. Politik. Für die Juden ©. 1230. I; IR Promemoria an die Monarden in: Aachen S. 1268. &öhmer Magna Charta von Friedr. dem III. ©. 1260. veffel uber Öefeggebung ufm. S. 1260, Driloff über Erziehung ©. 12600, Aus Stuttgard ©. 1433. ; Dfen fol Schudnann um eine Profeffur angefprogen haben ©. 1435. Vom Rhein ber ©. 1503. Dffaerd Schickſal ©: 1509: 1788. 1037. NER Das ürshel des Odrrappelationsgerits zu Jena wird für Null erflärt ©. 1771. Der Iſisadvocat mehrt ab &, 1780. SGee Landſtaͤndiſche Verſicherung ©. 1950. Berleoih an Das Publicum ©. 1050. p Autſchbachs Ehrenierrung ©. 1944. Stourdza ©. 1944. . . Die Nulfitärsffage gegen Dfen wird zuruͤckgenommen ©.1994. , Gensfer rechtfertigt Luden ©: 11948, Kogebue wird veruripeili &. 192 Neuer Brief von Winkelmann &. 176m, ae ä Rerstilem TS wma @ritif und Bitteraturfettin en, 1134, 1378. Treviranus Schriften ©. er * * Savigny ©. 1200, 1495, 2075. _ “ Kiefers Arhiv für den Magn. ©, 1216, Müllnere Schuld ©. 1223, Deffen Dngurd ©. 1250. Erhardts ee 1245. Deſſen Begriff der Philof. ©. 1247. Berghofers Hoffheu S Schreibers Cornelia ©. 1250. Deffen Handbuch für Reifende ©: 12555 Defien Befhreitung Badens ©. 1255. Bohmers Magna Charta ©. 1219. Beffeld Gefeggebung ©. 1200, Drtloffs Erziehung &. 1200, TREE Herines logios ©.: 1260. ER Soldinayers Würzturg ©. 1261. Acta acad. nat. curiof. ©, 1265. Biots Phyſik ©. 1288. Lehmanns Primulae ©, 1392. Ds — ©. 1393: Birliner Magazin &, 1444, 1727, 48 De Candolles'Arzneyirafte ©. a Picot Plantes des Pyrences ©. 1545. Nees Synoplis Alterum ©. 1546, Lehmann Nicofianae ©, 1540. Caſſel Pflanzenorönung ©. 1547. Sprengel Bau der Gewaͤchſe ©. 1545 Olfers Corpora .anımata ©. 1501, Nitzſch Thierinſecten S. 1563. Neuning Traubenmotte ©. 1565. Reichenbach Pfelaphı ©. 1566. Kurfhbad uber Impfung ©. 1715. Kiefer Syſtem der Medicin ©. 1716. Goͤdens Thphus S. 1717. - Deſſen Waſſerſcheu ©. 1718. Pierers med. Woͤrterbuch ©. 1710: \ Hodgfon Franth. der Adern ufw. ©. 1721» Nadserny Verletzungen S. 1222: 5 Ganelos Scheintodte ©. 1822. Heufinger Mil; ©. 172: Marburger med. Differtationen &. 1726. Bayrbanımer nahrhafte Pflanzen ©. 1262; Dentihrüten d. ſchwaͤb. Geſ. ©. 1203. Kiefers Vflanzenänatomie ©. 1829: Meyer Flora Effequeboenlis ©, 1859. ) Sprengel Umbelliferae &. 1744. Lehmann Alperifoliae ©. 1847. Bridel Mufei ©, 1851. , Reformationsalmanad für 1819 ©, 1934. Steffens Barıcafüren ©, 1934. Koſegartens Zeitalter ©. 1950. Geiers lanſtaͤndiſche Verſicherung ©. 1026. Berlepſch an das Publieum ©. 1936. Stourdzas Memoite S. 1900. Heſperus von Andre ©. 1068. Deflen oͤconomiſche Neuſgkeiten ©. 1907: Memorie della Societa Italiana ©. 1969 Raus Minrralogie-&. 1997: Bigelow Flora Boltonienfis ©. 2012. Lints Jahrbuͤcher der Gewaͤchskunde ©. 2029 Dietrichs Gartenjournal ©. 20.4. _ Ruſſiſche Samml. von Crichton uw, ©, 2102. Hopp:s botantiie. Zeitung ©. 2222. Sommer. über Wefiphalen ©. 2229, S. 1208: X 2144 * 1. Inhalt der erſten fechs Hefte. von 1818, nach der Reihe. 1. 2.6. Jſis, Oſtris und Anubis, 3 Sonnete b. St. 3 — v. 1816 üb. d. Arbeiten der Parif. Akad. v. Cuvier. 02, Antikriti für d, Element. d. rein. Mathem. u. f. w. 27. Gerdumy Entded. 6 neuer Planeten. 29. Lafpe, über Kryftallifation. at 33. Lehmann, Synopl Ipec. gener. Nicotian, - 37. Sit. v. Flora cryptog. Erlang. Aut. Martio, 52. Krit. v. Kunzens u. Schmids mufolog. Heft. 58. Krit.v. C. Treviranus, De Delphinio et Aquileg. abh. 59% — an Botanifer üb, einige Pflanz. in Schraders ichern. ; Hken, üb. Entftehung der Daͤrme aus dem Nabel bläshen u.f.w. _ 79. was Medel darüber geſagt. 80. was Emmrert und Hoͤchſtetter 85. was — — was Neckel wiede .. 200. was Samuel und Doͤllinger or. was Bojanus. Sa — Döllinger, üb. Alantois in Haken, Pferden u- 102. Emmertu. ftetter, üb.d. Eydehfen-Eyer. oͤch DHutrochet, ih, d. Eyer d. Vögel u. Schlangen. . was Cuvier ib. Okens Lehre u. d. Hüllen d. Säugth- . Die Rhabdomantin Beutler bey Conftanz- 7 146. Antikr. v. Stier geg. Kieſers maͤgn. Archiv. 245. Raſenanſetz. in Deutſchland. 150. Marburg. medic. Diſſertat. ! ; 152. B ine doch vielleicht Philofophie u. nicht Ma— thematik. 155. Kir v.Wudherers Rede üb. d. Stud. d. Natur— lehre u, |. w. ! h . Krit. v. Wucherer, Andeut. in d. höh. Phyſik. 2. —.— . fpee. Gewicht d. Bleyzinns. . Kretfhmann, ein Wort üb. d. Negieren. . Briefe aus München uͤb. Montgelas. . Schreiben eines Würtembergers u, ſ. w. Gegen d. Auffsß Rheinwernen. .Bothe, Antifr. weg. Plautus. . Gerhard geg. Paulßen. Zur Geſch. d. Kunft im noͤrdl. Deutfchland. —— ._ —_ — in Frankfurt. E . Rour, maler. Anfichten v. Heidelberg .u. d. Rhein. . Anz. e. neuen Hefts d. Schreberifchen Saͤugthierwerks. . Zaufcher, Anf. üb. Entft. neuer Thiergattungen. . Bon einem unglaublichen Thier. — Ueber Kotzebues zweytes litt. Bullet. v, Luden. ‚216. Vorſchlag zu Preßgefegen v. Oken. IL 225. Derh. d. Geſellſch. d. Wiſſ. zu Edinb. v. 6 Nov. 15 bis Janner 17. , } 255. Berh. d. Geſellſch. d. Wiſſ. zu London, März — Suny 17. ; 259. Krit. u. Ausz. aus Denkſchr. d. Afad. zu Nunchen. ö ıgır —ı2. 256. Ueb. 2. Höhe d. ſchwarz. Meerd, v. Engelhardt u. Parrot, : 4 261. Was ift in neuern Zeiten für d. Phyſ. d. caucaſ. Gebirge gefhehen? v. Steffen®. x 275. Knochend. Erocodillſchaͤd. v. Geoff. St. H. dazu Taf. 5- 278. Bedeut. dief. Knochen v.DFfen. Dazu d. Holzſchnitt. 279. Knochen d. Vogelſchaͤd. v. Geoff. St. H. Taf. 5. Dabev Beftunm. d. ächten Nafenbeine, v. Dfem. 285. Ueber Zufanmenf. d. Schadels b. d. Wirbelth, dv. Cuvier. 5 285. Ueb. Zufammenf. d. Oberkiefers d. Fiſche, v. demſ. 289. Schädelfn. d. Crocodills, v. demſ. 292. Kiefer, Archiv f. thier. Magnetismus. 3—4Heft: 299. Der Wunderm, Richter in Royn, v. Goͤden. 305. Zufaß v. Herausgeber, Sfie. 1919. Det 6. 446. Uebergang d. Thiere in Pflanzen v. Bir Nees. - Beantiw. d. botan. Fragen, fie 18, 1, 50. . Natürl. Familien d. Graͤſer v. Humboldt. . Lignum rhodium, v. Smitlr, { . Sarraceniäe , Sinfectenfallen, v. Macbride, « Ariftotel. Shiergefh., uberf. v. Straf. Kritik. » Die Ureintvohner v. Amerika f. Tartarn, v.Mithıll, » Dafigraphie d. Schmid. > Anſicht v. altdeutfhen Epos, v. Göttling. » Ausivander. einer fächf. Künfklerfamilie, Kritif. . zur d. Erhalt. d. Univ. Heidelberg und Freyburg, v. Zaharsa u. Rottef. An. 348- Das Leben und deſſ. hoöchſte Zwecke u.f.w., v. W. Starf. Anz. Badifhe Geh. dv. Schreiber. Krit. Briefe aus Brafilien, v. Martius, a ek ber ürftr Wittgenfteinifche Nechtöfache. Die Freuden auf dem Eife. * r ee * Reben 6. Ausg. yſt. d. Handels, dv. Leuchs, Krit. — Etwas üb. Deutfhl., Moden. \ Dberjagerin., v. MoltEe. Die Zurn£unft. Frh. v. Cölln an d. Sie, fie an ihn. Dfen bittet Kamphzen üb. abgedrofhen ab. Ueber den Geift d. deutſch. Studentenleb. Anz. Vortr. beym BVerfafl.- Entwurf f. e, allgem, Bur⸗ ſchenſch. zu Heidelberg. Anz. Wartburgsfeft. Kampk dagegen. Kurze u. wahre Beſchr. d. groß. Burfchenfefts u. f. w. (v. Mabmann). Anz, Kamptz dagegen. Defielben vechtl, Erörter, d. Wartb. Brands. Anz. Die Burſchenſch. auf d. Wärtb. v. Srommann. Serbfiverth. d. Hofr. Fries m. fl. Bemerk. Ausz. Achtfertigung d. Prof. Fries, v. ihm. Anz. d. Wartb. Feft, v. Kiefer, Anz. Troftbriefe an Dfen in feiner Noth. Paulben antwortet Gerharden. Warum d. Sfis fo lange ausgeblieben iſt. 550. 350. 357. 359- 362. 565. 372. 374. 375. 377. 379. 380. 385- 384. 387- 595 · 394. 403. 404. III. 410. Pariſ. Verb. v. Jaͤnner 17 — Tunn. 429. Mem. d. l’Acad. d. Petersb. «gır et ı2. 455. Werneburg, Prismen. Anz. dazu Holsfhn. Jandera, Calculi expon. elem. 447. Döbereiner, Brunnenw left., Knebelit, Kölveuterit, bley. 451. Arvidfon, neue auge, ion, — Berzelius, neues Metali, Selenium, . Steudel, bot. Nomenclator, Anfünd. . de Candolle, Gefammtzaht d. Pflanzen. . &. B., über Blumenfarben. Zufaß v. Ofen . de Humboldt, Milch v. Kuhbaum. . Lob der Thierhoͤfe. . Elephantenhuf, v. Oken. . Dfen, Bedeutung d. Freßwerkz. d. Inſecten. . 6. R. Sreviranus, Bau d. Arachniden. . Beyder Trevir., vermiſchte Schriften. . Bojanus, Deutung d. Schadelfn. b. Fifihen. . Hfen, wie er zur Bedeut. d. Schädelfn. gekommen. Pander, Euthickl. des Küchels. . Scoresby, über d. Polar - Eis. 527. Ueber d. Ausrüft. gegen den Nordpol. 541. Ueber Altflickerey in d. Wiffenfch. 552. Kretfhmann, Ub. Einf. fremd. Fabrifivaaren, Entwurf einer pelytegn. Auftalt. Griechenland. J Schwefelw. r &a: a3 Een, Reifende in 565. Aus Würteinberg- 569. Drford. Echulen Griechenlands. 751. Wiina, Mayıız, SEINE “anne iv. 5377 &. Edinburg. Verhandl. v. April 27 bie April 18. . Roftinafchinen des Hanfes- } . Berh. d» geof. Gefellfh. v. Novb. 17 bis Horn. 18, . Verh. d. Betvet, Geſellſch. zu Zürid. Det. 17- . Deren Preitaufgabe. 58 . Deren nat. wijlenfch. Anz. vd. Meisner, No. 12—4. 601. Denkſchr. der münchner Akad. f. 13, . Burchell’s Reiſ. in. Afrika. 23. Mawes Reiſe in Braſil. ı D. . Mirbel, Pflanzenverch. . Cassini, Urfprung des Noftocs. : . Wilbrand, Schirmpfl. u. Syngeneſiſten. 11. Dfen üb. litter. Verzeichniſſe u. Berichte. . Derf., Werz. d. entomol. Yıterat. d. 1790 — 1800, . Germar, leberf. d. entomol. Literat. v. 1890 — 26 Ritzſchs Beyer. zur Sufufor Kunde. ‚» Bojanus, tb. Cercarten. u: Diedmanns Anat. d. NE u.f. m. . Dumeril. Fortpflanz. dv. Hirudo vulg. . Seiler, tefiic. defcenfus, F . Bog. 44. Breme, ib, Fr. v. Stael. . Shwanf über diefe Frau. , Antivort der Sr. v. Stael. : 702, Zaffo, Brief, dab er nicht verrückt ſey. . Schiegel, Pferde zu Venedig. 72:1. Mustoxidi, ebenfalls. x 725. %. v. Müller an v. Hormayr, v · 1804 bis Eept. 806. ‚ Leber den Freymaurer-Orden. . Urtheit d. weimar. Regierung gegen Oken. — DEen beleuchtet es. En: . Koßebue willdurd einen Prozeß feine Ehre retten. — Ziveyte Unterdrifung d. Sfis um Koßeb. willen. . Solch’ Urtheil der Leipz, Schoppen. 764. Wie es die. drey Beurtheilten aufgenommen. 65. Die zivey Proceſſe unter den Abderiten. ‘768. Zwey Sonette an Dien. V. 769, Parif.. Verhandlungen v. July ı7 bis May 18. 800. Deren Preisaufgaben. , g02. Wiener Jahrbücher. d. Literat. 18 bis Dftern. 913. Erneuerte vaterl. "Blätt. nebjt öffreich.. Lit. Zeitung, d. Sartori. — Berichte aus Brafilien. 926. Bradbury , Reife am Miffurt, - 839. Ueber d. Staat am Ohio. 241. Wie Flügl.. aus Deutfhland zu wandern. 943. Seltene Pflanzen am Miſſuri⸗ 344. Werneburg, Pendelſchlag u. Fallhöhe. 852. de Humboldt, Iſothermallinien. 355. Wucherer, mirtl. Temperat Freyburgs. 367. Gaͤde, Medufen. i 870. Johnson , Hirudo vulgaris. 872. Home, Arenicola Piscat., Lumb, terz, 8756. Carus, Lumebr. terreft. 878. DEen, Thalassema echiurum, i ; 88 J. o. Mülteran v. Hormayr d. Horn. 807 bis März 808. / i 835. Stahel, die Franzoſen in Grüß 1797. gı0; Ein Fleiner Furt — — { ; 912. Gaſtwirth Richter und Göden. 914. Ranferlingf, Antifritif. 915. Urthelfprud) für Kreitſchmann., 9:7. Der Bauer in Polen v. Greveniß. 919. Ueb.d. Kurf. v- Heilen unrechtm. Anfpr., v. Schulz. 320. Sihrebere Saͤugthiere b. Goͤldfuß. — . Des Earus Lehrbuch der, Zootomie. g22. Rour und Schreiben, Rheinlandfchaften. — Preife v. Sturms Inſecten. VI. 929 ©. Naturwiffenfhartl. Arbeiten in Italien 1816. 957. Mathenat. Werke in Italien feit 1300, 952. Werners letztes Mineralſyſtem. 959. Skens Mineraljuften. 973. Wernerö und Voigts Yeben. b 97g, Arıuda da Camaxa, Faſerpflanzen in Brofitier. 991. Metamorphofe Ser Botanik. 996. Ueber Goethes botanifche Arbeitet. 2008. Goldfuß, Etaffification der Zoophyten. 201... — Entwicklungsſtuffen des Thierreiche 1016. Kirby, Strepsiptera. 1018. Latreille, Lad = Snfect, 1020. Saviguy, wirbeflofe Thiere. B. I. 1025. Latteille , Sinfecten = Geographie. 1042. Wiedemann, zoolog. Magazin I, 2049. Geoffroy, Knochen der Bruftfloffen, Taf. ı3. 2052. — Gabelknochen bey Fiſchen, Taf. ı3. 1055. == Bruftbein der Fiſche, Taf. 13. - 1059. Cuvier, Dberfiefer der Fiſche ald Kennzeichen. 1072. Geoffroy, Ichneumon, Zaf. 14. 2080. 2 — _ Hyäne. 2081. Goldfuß, Schrebers Gäugthiere 9.65.66. 1035. D’Alton und Pander, Megarherium, 2087. Brahma’s hydromedanifihe Preiie, Taf. ıs. 2091. Sechs Thefes, fo von einem Breslauer Schneider: lein u.f. w. 2092. Gegen die philologifhen Blätter. 2094. Gerhard erflärt fih über die Blätter. — Werk, üb. theolog. Spectalfhulen. an 2095..Weffenberg, Blüthen aus Stalien. 7 1097. Rees v. Efenbed wird Prafident der Leopold. Akademie — Alte Geſetze derfelben. 2100. Kolowrat ftiftet ein böhmifihes Mufeum. 1105. Werzeichn. v. ausgeftopft. Saͤugth. u. Vögeln u-f. w. Aachen. i Die poetilhen Preis - Aufgaben für die Urania auf ne — ——— Jah nhaltsverzeichniß der 6 erſten Hefte des v⸗ gangs der Iſis 1808, nach der * == Daſſelbe nach Wiflenfchaften geordnet. N - Kupfertafel 13 enthalt Knochen der Bruftfloffen, Bruft- bein der Fifche v. Geoffroy. 1049, 52, 55 * Koftfl. 14, Ichneumon v. Geoffroy 1072; Lipurus ein, v. Cuvier u. GoLldfuß ı108:. . Taf. 15, Brahma’s hydromechanifche Preffe 1087: Abbildungen. I Taf. Heft. 1, zu ©. 58. Entſtehung der Därme von Dfen, Ulantois einiger Thiere von Döllinger, Entwicklung d. Eydehfen vd. Emmert. IT. zu 126. Hüllen v. Hund, Meerſchweinchen, Schwein, Schaf, v. Cuvier. III 2. Heft 2, zu. 230, Fiſch Ericius, Prionoftoma, Re- nilla v. Tileſius : IV 2. zu 246, Ornithocephalus (Pterodactylus) ®. Söommerring. VE. enth, Schädel vom Krofodill 275, #.Dfen, Huhn 279 v. Geoflroy.. v. Rieſenſchlange, Klapperſchlaͤnge, Kabliau vd. Euvier. Holzfehniet Krokodill- Unter tiefer v. Dfen 279. ö VIE. 9. 3. zu 485. Anat. v. Scorpio, Aranea, Obi- sium, Phalangium, Hiydrachna, Trombidium, Onis- eus Ass, et aquaticus, v. Treviranus. VII T. Schädel v. Cyprin. Brama, Esox Lucius v. Bo janus 498. VIII 2. Entwickl. des Küchels v. Pander 512. Holzſchnitt 457 zu Werneburgs Prismen, 48ı und Sreßwerfzeuge der Inſecten v.DEen. : IX &. Blutegel v. Spix 602; Cercariae, Bacillariae v. Nißfch 727 Dog. 45; Cercariae v. Bojanus 729; Lumbric. terr. v. Carus 875. X %. Holuthuria, Afierias, Echinus v. Tiedemann 730 Bog. 43: XI. 5.5. Sforhermallinien v. Yumboldt g52; Me- dusa v.. Ga de 867. XILT. Hirudo vulg. v. R. Johnson 970; Arenicola Piscat,, Lumbric, terr. v. Home 877; 1halassema echiurum v. Dfen 8785 Darm v. Cimex ruhpes b» Gaͤde 1044. KIM 2. Bruftfnochen der Fifehe v. Geoffroy 1049, 52, 55. XIV &. Ichneumon v. Geoffroy 1072: Lipurus cine- eher Martius, Flora cıypt. erlang, reus v. Cuvier u. GoLdfuß 1081. XV T. Brahma’s hydromechanifche Prefle 1087: Holzſchnitte find ©. : U Inhalt der 6 erften Hefte von 1818, nach den Wiffenfchaften, A. Allgemeine: Bericht über die Arbeiten der Parifer Academie 1818. v. Cuvier, s r 5 Arbeiten der Pariſer. Janner 17 bis Juny 17. ©. 401; v. July 17 bis May 18, ©. 769, Preife — Edindurger, v. Nov. 15 bis Yanner 17, ©. 225, v. April 17 bis April 18, — Londner, v.-März 17 — Juny ı7. — — geologifhen Gelellfh., v. Nov, 17 — Hornung 18. _ — — fhmeizerifhen Gefellfh,., Detob. 17. Preis, 567... ° h } NRaturwiflenfchaftliche Arbeiten in Stalien. 1816. * nchner acad. Schriften für ııu.ı2, ©, 239, fur 13 - 4 —— für 11 u. 12. Schweizer naturwiſſ. Anzeiger 1— 4. Oken, über litter. Bexichte. Bog. 42. Nees v. Eſenbeck wird Praͤſident der Leopold. Aca— demie. Geſetze derſelben, ebend. Kolowrat ſtiftet ein boͤhmiſches Muſeum. Sn der erften 6 Hefte der is 1818, nad) der eihe. — — nad den Wiffenfchaften geordnet. B. Mathematif. A. v. ©. Antifritif üb. Elem. d. M. Gerdum, 6 neue Planeten. Engelhardt u. Parrot, Höhe des ſchwarzen Meeres. — Erſcheinungen an Prismen. 433, übers en Jandera, Calcnlus exponent. Roͤſtmaſchine dee Hanfes. Mathemat. Werke in Stalien feit 1900, ©. Phyſik. Laſpe, LKrvftallifation. Wucherer, Stud. d. Naturlehre. Krit. — ſpecif. Gewicht Dee Bleyzinns. Seoresby, Polar - Eis. Bog. 33. Humboldt, Sfothermallinien. Wucherer, mittlere Temperatur Freyburgs. D. € bemie Döbereiner, Zerlegung dv. Waflern, Knebelit, „Kölreuterit, Hornbley, Eöleftein. Lithion, Selenium.. E. Naturgefhidte. Martius, aus Brafilien. Berichte der Wiener Naturforfiher; F. Mineralogie. } Steffens, üb. caucafifihes Gebirg;- Werners letztes Mineralfuften, Dfens Mineralfnften: Werners u. Voigts Leben. G. Botanik, Lehmann , Nicotianae,. Geite = —— — Kunzes u. Schmidts Mycolog. Hefte: — Treviranus, de delphinio etc. - — einige Pflanzen in Schraderd Bühern Gr. Reed, Mebergang der Thiere in Pi r. Nees, Uebergang der Thiere in Pflanzen. De Humboldt, nat. En der Gräfer, Smith, Lignum rhodium. Macbride, Sarraceniae, Snfectenfallen. Steudel, Nomeneclator. Decandolle, Pflanzenzahl. Blumenfarben. De Humboldt, Mitch des Kuhbaums. Bog, 30, Mirbel, Pflanzenreich. Calhini, Noſtoc. Bog. 42, Wilbrand, Schirm- und zufammengefekte Pflanzen. Bog. 42. Pflanzen am Miſſuri. : : Arruda da Camara, aferpflanzen in Brafilien» Metamsruhofe der Botanif, Ueber Goͤthes dotanifhe Arbeiten. H. Zoologie. f Eeite 37 52 59 306 306 GoLldfu 8, SchrebersSaͤugth. H- 65, 66. S. 199, 921, LOST Tauſcher, üb. Entftehung neuer Thierarten. Anz. 20I Ariftoteles Thiergeſchichte v. Strad. 312 Lob der Thierhofe. Bog. 30. 459 Dfen, Bedeutung der Freßwerkzeuge d. nf. Dog. 30. ER 477 Oken, entomol. Litt. b. 1790 — 1900. Bog. 42. 713 Germar, entomol, Fitt.v. 1800 — 1817. Bg. 42. 717 Nisfch, Cercaria, Bacillaria. Bg. 43. 726 Bojanuf, Cercaria. Bg. 43. 729 Preife von Sturms nfecten, . 922 Goldfuß, Elaffification der Zoophuten. _ 2008 _ Entwielungsftufen des Thierreihe. 1013 Kirby , Strepfiptera. j 2016 Latreille, Yadinfect. 2018 Savigny, Wirbellofe Thiers. IT 9. 2020 L.atreille, nfectengeographie. 1025 Wiedemanns, zoolog. Magazin E Geoffroy, Schneumon. 1072 _ Hyane. 1080 Lipurus einereus. 9, Cuvier in Schrebers Saͤug⸗ tieren, 2081 IL Anatomie Dfen, lb. Entftehung der Därme, Taf. 1. 59 Was Medel darııber 79, 85 Was Emmertu Hoͤchſtett er 80 Was Jürg } 85 Was Samuel u. Döklinger 100 Bas Bojanus EN “ 201 Dollinger, üb. Allantoıs in Katze, Pferd, Menfch. Taf. 1. . 101 Emmertu Hochſtetter, Entwickl. d. Eyderh- fen. Taf. 1. 202 Cuvier, üb. Dutrochets ‘unge im Er. 214 — ib. alles voriges, und eigenes. Taf. 2. 126 Geoffroy, St. Hil., Krokodillſchaädel. Taf. 5. 272 Oben, Bedeutung diefer Theile. Holzſchnitt. 278 Geoflroy, Voge ſchaͤdel. Tar. 5. 279 Dfen, achte Nafenbeine, ebend, Cuvier, Krofodilifchädel. i 289 — GShädel der Wirbelthiere: _ 283 — Sberkiefer der Fiſche. 285 — Schaͤdel von Boa, Crotalus, Gadus, Taf. 5. } : 292 Bender Treviranus anatom. phyſiol. Arbei— ten. Bg. 32. . > „485 Bojanıs, Deutung der Schaͤdelknochen des Fi— ſches. Bg. 52, 498 Eeite Wie Oken zur Deutung der Schadelknochen ges fommen, Bg. 32 : : Wander, D’Alton, Döllinger, üb. Küchel. Bg.32, 512 Siedemann, Holothurie, Geeftern, Geeigel, B0g. 43. X 730 Seiler, defcenfus tefliculorum. Bg · 43. 738 Gäade, Medufen. _ \ > 867 Home, Arenicola piscatorum, Lumbriecus terr, 872 Carus, Lumbricus terr. 976 Dfen, Thalaflema. 378 Carus, Lehrbuch der Zootomie. 921 Geoffroy , Knochen der Bruftfloffen. 2049 — Gabelknochen bey Fiſchen. 1052 _ Bruftdein der Fiſche. ? 105 Cuvier, Oberkiefer der Fiſche als Kennzeichen. 1059 dAlton u. Pander, Megatherium, . 1085 KR. Phyfiologiel Rhabdonantinn Beutler. 140 Dumeril, $ortpfl, v. Hirudo [exoculata, Bg. 43. 737 R. Johnfon, daſſ. 970 L. Medicin, Stierling, Antikritik geg, magn. Archiv. 146 Gräfe fett Nafen an. 148 Marburger med. Diff. , ; 150 Kiefer ıc., Archiv f. d. thier. Magnetismus. Hft.3, 4 292 Göden, Ib. Nichter in Royn. 299, 912 Hamburger. Medicinal- Ordnung, 920 M. Sprache, Litteratur, Schmid, Pafigraphie, ‚ 2 321 Ueber Altflierey in der Wiſſenſchaft. Breme, über der Stael Auffaß- 639 Novelle letterarie, darüber 696 Staely antwortet, 698 Talfo , Brief. 702 oh. v. Müller an Hermayr. 725, 381 Ücber Freymaurer=Drden- 733 Artheil der weimariſchen Regierung gegen Dfen. 739 Oken, darüber. 748 Kokebues Proceß. N 758 Urtheil der Schöppen von Leipzig. 761 Die Verurtheilten darüber. 764 Der Proceß über die Froͤſche und des Eſels Schatten. ; { 965 Miener Jahrbücher der Litteratur. 802 Sartoris, öfter. Litteraturzeitung. Berichte aus Braſilien. 813 Scchs Theles, fo von einem Breslauer Schneider⸗ lein ıc ; ‚ 2091 Gegen die philologiſchen Blaͤtter. 1092 Gerhard erklärt fih darüber. 1004 N. Aeſthetik. Drey Sonette auf die Iſis. r j — Bothe, Antikritif wegen Plautus. Gerhard gegen Paulken 197, dieſer entgegen 403 Göttling, altdeutfches Epos. 338 * Weffenberg, Bluͤthen aus Italien. 1095 O. Kunſt. Im noͤrdl⸗ Deutfihland, 191 An Frankfurt. ; A 195 Kouru. Shreiber, Rheinfandichaften 298, 922 7 J Seite Iken, Reiſende im Griechenland. 560 U. Schlegel, venet. Pferde. 711 Muftoxidi, auch 721 Brahma's hydromechaniſche Preſſe. 1087 P. Philoſophie. Blaſche, Miloſophie, nicht Mathematik. 152 Gedankenſpaͤne. 357 Q. Geſchichte. . Mitchilld, Amerikaner find Tataren. 315 Ausivanderung e. fachf. Kuͤnſtlerfamilie. - 1345 W. Stark, das Yeben :c. 348 A. Schreiber, badifhe Gefhichte. 350 Martens, Reifen. Spiäbergen. 365 Actien zur Reife nah Brafilten. 404 Englifhe Ausruftung zum Nordpol. Ds. 34. 538 Burchellö Reife. 618 Mawes Xeife. I. 623 Bradbuiys Xeife- * 826 R. Politik. Kretfhmann, über Negieren. 163 Briefe über Montgelas. 170 Ein Würtemberger an ſ. Mitbürger 178. Antivort. 563 Gegen Rheinweinen. 181 Suden, über Koßebues Bulletin. 202 Dfen, Borfhlag zu Preßgeſetzen. .216 Zadharia, für Heidelberg. 346 0. Rotted, für Freyburg ebend. Wittgenfteinifche Rechtsſache. 359 renden auf dem Eife. . 362 Leuchs, Syſtem des Handels. 372 v. Moltfe, 374 Turnkunſt. 374 v. Cöltn. 377 Dfen bitten Kamptzen ab. 379, widerrufts. Ueber Studentenleben. 376 pe ala) zu Heidelberg. 730 artburgsfeft. ; v. Kamp macht fih durch Klagen dagegen Ta= chexlich. 780 Maßmann, Befchreibung des Wartburgsfeftes. _ 383 v. Kampf vergibt ſich auch dagegen. 384. Er fey doch ein Juriſt. y v. Kamp. rechtl. Erörterung, 384, follt daran zweifeln. 2 gr ommann, Burſchenfeſt. 384 es Ungenannten Gelbftvertheidigung v. Fries. 387 Die eigerte, achte. 393 Kiefer, Wartburgsfeft. 393 Troftöriefe an Ofen. 304 Paulßen gegen Gerhard, ö 403 Warum die Iſis fo lang ausgeblieben. 404 Kretfhmann, üb. Einfuhr fremder Fabrikwaaren. 562 _ polytechniſche Schule. 553 Schulen in Griechenland. 569 Drfort, 569, Wilna 571, Maynz 573, Freyburg 574 Staat am Dhio. . 839 Wie flug aus Deutfchland zu wandern, „ 841 Stahel, Krieg in Gteyermark, 335 Ein Perferfürft, : g1o v. Keyferlingf, Antikritik. 914 Urthelfpruch für v. Kretſchmann. 915 vd. Greveniß, der Bauer in Polen. 917 Schulz, über Kurfürft v. Helen, der jeßt lebt. 919 Werk, üb, theologiſche Specialſchulen. 1094 J IN ‚> a —— —⸗ ⸗ — TI PRRIT ERFRAGEN BERN SRRR 9 ? Bi 5 3 “ % Pio d.— = Meerschweinchen. a = Kam rs Hofe I VO18 - ehren. RE * — — — — — — Er Y — w er j! | * £ —S ING u Morrhua 7 > I BR N — Net I a v AT u — Ouesctis agualzf i MM HM N I FTIR EN I) S\ KUN 8 I E f ) < A= JAH, — — — * 8 *— UN N AND BA RERER J—— — A NS ua. LP. — HI IEIE — = ANRINEN 7 E7Z = — dr, 7 4 Y F — — a . an x —* — — A { a 2 Fu — ER re — — J — — en a“ Ze e = Ze 47 . % / ) J * nd * 4 ut 3 = Be. —— FIR, z Er 5 LIE SE — ——— —— — — 5 & = — x x x — — 4 —— — KV Tb avaer Pa: — — — Las women 4 5— N * RE A I Gpoheies pLscalorrus N Salnanı J RR NER REN a f } } Eh Er RR N TEN — a: 1 ee ! Lipurus, NN Hm Se ee) urn — — — I \ * — u WR = I] 2 —H# br Nee luongeumd D IIII ] | [X R = RER % > — = S * — Dr - Pa * F = RER FRE RTER AM N * — L} —— ID — 2 RT RAR — — — — — * — 2a rt Ba ——— Fe a Ra * A Siabta ver ana f LS 22 > Dan Be > ui Trader EITSTEERE LET Zen, B0: \ 2 8 2 x £ — IL STASOEER 4 TITTEN — — a ü g6 F— 2 Hoi HRS x RS ıbonlam (Soon d * N N \ Fr IN N — — — * er Eine ee ee a . — — f t * — * AN MR BANG r 2— il Mdmorr Lk Imm . ‘ Ge DFEL ID. Fes.. Bu uk, .. ‚er — Er 5 u ———— omie _Phyt - v 2 — Zelten der Zapfenbuwume, ——— DIENEN Re J or Re (> EINER u 19: FRRRE UN. h u. * ET N rar . 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IM — u ma ur * * en u Y 7.9 Gi * Rune zZ) aan Io pP a d ifhen 8 e. i u n9 3 sn Man 129 —E 250 ’ —* 22* dns HS 4 — ann 11 a PS dm isiRliefe minsporn ie Anni ae 2 ci Augu nd Comp. in Sen e 84 Stuaaf Schmib, uud, Gomp,in Jena JR & mi !ı 2 ‚085 RE 1 197499 maktioy Neuer Rpeinifger Mercur December 1817. ** zn Nig dracu u mr Inhalt des Monat EN % 1 190 v n Wun Heiner Wi — ing der wir} Dndſande EM uch A Beralei! chung swifchen Benugung und Behandlung eines Bienen: -figekd,, mit der» Verwaltung eines Staats. — Wegebau An Wefiphalen. — Erfahrungen eines Reifenden, über die ee oline igewalt in der freten CD Stadt Frankfurt a. Ms. sur Belehrung für Fünftige Reiſen⸗ de, befunders an Defterreich.. — Domanenverfäufe am Riederrhein. — Ueber die neuefte Königlich Fir grdn In i Br des Getreidehandeld. — Ger n Aa Anficht der gegenwaͤrtigen Brod⸗ —— von einem unparteiiſchen Bench: Be mainkreiſes im Koͤnigreiche Baiern. — Was iſt bei unmittelbaren Befehlen in der Staatsver⸗ waltung dem Staate verantwortlich? — ‚Schritte zur Beförderung. des Vollzugs vom Art. a5 der teutſchen Bundesacte, das heißt , der Einführung landſtaͤndiſcher in allen teutichen Verfaſſ Bundesſtaaten. — Auſklaͤrung. aus der, bei der teutſchen zu Yo fing ten Neclamation. der Land⸗ de; de 8 Fücheuttu & Cippe- Detmold. — Erklärung. lieber die neuen Einrichtungen des Königl. Baier >) igwanderungen im Fruͤhjahr 4817. — Antibidlien, ie ‚päbliche Sturmglode. — Selbſtmord eines ! en teutfchen „Edelmanne in London. — um „Belehrung. — Ueber die Stimmung der N Grofh. Heffifch. Gebiets auf dem linken Ki t * Einige Worte über den Rechtszuſtand "ter. Land Döchobher im Gebiete der freien Stadt Frank⸗ | —* Mn Verbot einiger Tageblätter im Oeſter⸗ — “Ein Mann ein Mann! ein Wort ein - Wort! — Einige Erinnerungen aus der Vergangenheit nebſt wenigen Worten fir die Gegenwart. — Berichtis gung.einer Berichtigung des Herrn von Kotzebue. — sifehen, Civil-Berdienftordens. — Beitrag zur Grfchichte , ia a8. einen: Eepnograpftfches — Bd. 1. bi8 3. J Heft. gr. g. 1813. Jena bei Auguſt Schmid w Comp: 2 Ant ist Shnatı. gegen * L enwärtiger Zuften on ® und de he On ji ARE Ba — BE ebirge er en im dem, 1 Eng leihen, — Ausdehnung. der Keligion in 3 SBETDÄRDERDR | eit. Aus d 9 8 Sin Aanfbe: mr —2 — Auf den oͤſtlichen eln. In ken n A In Arabien, Die aohiten, Die 2 an cl eh im Osmani⸗ 7 nn des * he une Ey Europa * einer Inſe Mee— eu ® a dem Ente Y Lieut. ei ib een — aus Chili. ch dem —— en des Her —— Shillibeer. — Waahe des Tibet Gebirges. us dem En 14 — Neu entdeckte Aus im Perfihen KRebufnimloun mtpmse wi ben Ar Int alt des Be Hefte. Sidi Hamets, eines in Africa nomadifirenden Arabers, "Reife durch die fe. nach den. Staͤdten Tombuetoo und Waffe ana hm eidı Hamete‘ & Tombuetoo und zuruck Bir Aguere —* 5 He em £00. nnd Wo sh Can found: — des Ss Bee einung. Sidi Hamets Feiſe —* dem ſtlichen Wege, —— Gefecht mit wan 3 RE — Al —— erblick über die große Afrieanifche Wuſte Zeharg, ihre Bewohner und deren Befchreibung des Africa⸗ nifchen Kameels ‚oder Dromedars, — Anfichten von ge Nach dem Englifchen des Heren Shillibeer. — duard Chappels Reiſe nach der Hudſons⸗ Bay. — Sitten. Inhalt des dritten Hefts: Geſchichtliche Darſtellung der Verhandlungen und Schickſale der ͤngſten rise Befandeichaft nad) Chi⸗ ” + a 1 ? \ 1 + B ‘ ’ na, von ihrer Landung bie zur Wiedereinfchiffung. — Zweck und ne der — Ausſchiffung an der” Mündung des Fluffes Peiho und e e — Reiſe nach Tien⸗ fing und Vorgaͤn ſelſt. Reiſe —71 den höheren Kaiſerlichen Abgeordneten. Nachtliche Reife nach Peking und von dort nach den Luftfchlof Huen— wmin-Nuen. Sonderbare Vorgänge dafelbfi. Ploͤtzliche Ruͤckreiſe. Ruͤckreiſe vom Kaferlichen Landfitze Yuen: ‚min -Yuen bis nach Nanfing. Reiſe von anfin * Canton. Aufenthalt zu Canton. Diplomatifch Schluf serhandlungen, Abreife nah Europa. — Italien im, Jahre 2815. Gen. Piſa. Livorno. Ton⸗chow, Aufenthalt un \ Berfandlungen mit Der Berg Cenis. Turin. — Reiſenotizen. Minerva. Sanuar-Heft 1315. Sıahbarte ‚@grhaltangdbefehle der Franzöfifchen Antehänhte mit St. Domingo, Dausionztasanf iz na, und Dravermann. — Die Iekten Rebeneräge Könige Murat.— Ueber die Angelsgenheiten in Spa— nien. (CBefchlup)! — Darftellung der neneften poli⸗ litiſch⸗ EN en Berhältniffe swifchen Großbrittar nien und China. — Beiträge zur Franzofifchen Invba⸗ fon in Portugall. CFortferung). — SEisze der mis Titärifchen und politifchen a Rußlands im Fahre 1817. ( Fortfegung)a — Bi einer Bemer⸗ Fung in AuguftsHeft der Minerva für das Fahr 1817. — die aͤußern und innern Verhaͤltmiſſe Frank ei Miscellen aus der neueſten auslaͤndiſchen Li⸗ teratur. Erſtes Heft 1818 Inhalt. eueſte Nachrichten Tüber Die Inſel Novahevah vorzüglich in Hinficht auf deren — Namens der Vereinigten Staaten und nachher Namens Grofbritta: niens. _ Nach dem Enalifchen des Marinelieutnants, Hrn. Shillibeer — Nachtrag zur Gefchichte der, Stanz söfifchen Invafion in Rußland. (Schluß). — eanne d'Are, die Jungfrau von Drleans. — Leber den gefelt fehaftlichen Zuftand Frankreichs. (Fortfegung). — Lord Amberft und feine Begleiter, bei Bpnaparre auf St. Helena im Juli 1917. — Auszüge ang Amerisanis ſchen Zeitfchriften. — Von der big jet in ber Eottaifchen Beddandiun in Stuttgard erſchienenen Zeitſchrift — für Chriſtenthum und Sottäsgelaßrkfeit " herausgegeben von Friedrich Auguft Köche, droſeſſor und Prediger in Jene. 2 Er ti ge halt: r ° En rſcheint die Fortſetzu rm. Verl sie Heft des — fe wird n eve \ Zena den Hi Ja 7 “ f ‘ J “ ) und dag hend ausge⸗ dr, m a 2. mid und Compagme. Neue Reiſen der Englaͤnder. 4. Bde. Jena bei A. Schmid und Cond. nuar Auguſt rm erfie Band dieſes intereffanten Neife-Werfd ent; Brougthons Wanderungen unter den Mahratten im Fahre 1809. Aus dem Englifhen. ı Thlr. 12 gr, Nie hat wohl jemand die Gelegenheit‘ merkwauͤrdige et das einige, dem es bisher en der Macht lands en Bern Trotz zu bieten, Be fennen su Iernen, ‚als aſſer; Ra d nad fo ausführliche Nad eh, von Semielsen Hy Der 2. Band enthält. =... " Lord Blayneys Generalmäjorg “ not ſchen Dienſten Reſe durch Spanien uͤnd Frankreich, waͤhrend ſeiner Gefangenſchaft in den Jahren 1810 bis 1814. Aus dem Eng; liſchen. ı Thle. 18 I I sur Der 5. Band enthält: Dr. Hollands Reilen Da die "Son Inſeln, Albanien, TIheffalien, M und Griechenland, in. den Sabre, ‚812 und. 1815. gr. 2. Thler .. : Der 4. Band enthält: Arhibald Campbell’ Reife um die Welt, in den Jahren 1806 bis —— ⸗ haltend, Beſchreit ungen von des Verfaſſers Aufenthalt in Japan, Kam rag den Allen tifchen ; und tag Inſeln ale durch. Schiffbruͤche erlittenen I Aus dem Englifchen. 1817. Robert Adams, eines —— er, mannes, Geſchichtserzaͤhlung ſeiner merkwuͤr⸗ digen Schickſale und feines Aufenthalts an der Küfte und im Innern von Africa, im den jahren 1810 dis 1814 Mir Anmer⸗ füngen des Herrn Dupuis, Brittifchen. Viccconſuls zu Mayadore,, und Anderer Sachfundigen, begleitet, und mit Genchmis gung der Africanifchen Geſellſchaft zu Lon⸗ don herausgegeben von einem ihrer Beam⸗ ten, Hern ©. Cock. Aus dem lie 2817. ı Thlr. 12 gr, — — “ = — ER des gaßees 1818 erſchie⸗ nen in der Buchhandlung Brodhaus im Leipzig folgende neue Schriften, die in allen Deutſchen Buchhandlungen zu den dabep ber merften Preifen zu haben find, \ efedorff CD. Rudolph) Briefwechſel zwiſchen zwey Geiftlihen bey Gelegenheit, der Verſuche zur Kirchen— Vereinigung gr. 8. 8 Gr. (36 Er.) emmen, gedeutet von Arthur vom N, Seite Auflage in gr. 8. Mit ſechszehn Vignett, 1 ;ofr., 8. ©r. (2 Sl. 24 Er). eſchichte des Theaters in Leipzig, von deſſen erſten Spuren bis auf die neueſte Zeit. Tom D. 9. G. R. Blümner) fl. 8. 4 Thlr. 12Gr. SIl. 42 Er.» in ‚Prof. 7. Er) Handwörterbuch der emeinen Chemie. Mit Kupfern, Zweiter Band F—L. kl. 8. 2 Thlr. 16 Gr. ca Fl. a8 Xr.). 5 M-—-R. 2 Thlr. 8 Gr. caFl. 12 Xr.). if ‚oder encyelopädifche Zeitung; von Hofr. u. Prof. fen, A 1818 gr, 4, mit Rupfern. 8. Ihr. 14 SL 24 Er.) yfigeD. Friedrich Ludwig, K. Saͤchſ. Leibarzt und rof.) Syſtem der practiſchen Heilkunde, auf Er abrung und daraus hergeleitete Geſetze der thie: Ren Natur gegründet. ErfierBand. Heil:Grund: Age. Erfter Theil. Angewandte oder practi— fhe- Rranfpeitslehre. gr, 8. 2 Thlr. (3 5. 36 Er.). Dieſer Theil hat auch den Titel‘: — — Sandbuch der practiſchen Kra nfheits- lehre. Erſter Theil. gr. 8. 2 Thlr. 3 Fl. 36 Er. ug Grofeſſord Entwurf zur Deutfhen- und Dar: fiellung der Englifhen Gefeggebung über die Preßfreipeit. Der hohen Deutfchen Bundes - Ver: fammlung gewidmet. gr. 8. 20 Er. cı Fl. 30 £r.). unftb| att Reipzigen für gebildete Kunftfreunde, — ‚für Theater und Muſik. Herauögegeben n Prof. Amad. Wendt. Erſter Jahrgang für 1817 — 1818. gr. 4. 5 Thlr. 8 gr: (9 Sl. 36 Er). griginitge Annalen Allgemeino des ı9ten Sahrhunderts, herausgegeben von D. und Hofr. Pie: ver. Jahrgang 1818. gr. 4. 6.Thlr. 16 Gr. (12 Fl. ). it G Darfiellung der fehr merfwürdigen durch den — Mangnetismus veranlaßten Geſchichte Kraͤmerin aus Stuttgart. gr. 8, 18 Gr. E Br). Pia WB Gemaͤlde von Paris. Erſte AU in a Blättern in fol. Mit einem Commentar von” In Farben ausgemalt und außgeſulcht. Preis 5 Du caten. net